ÄrzteversorgungNiedersachsen
AUSGABE 2014
Verlass auf die RentenABV-Chef Kilger im Interview Seite 12
Europa im BlickDas Verbindungsbüro in Brüssel Seite 15
Sie sind uns wichtigÄrzte versorgung wird 50 Seite 16
AUSGABE 2014
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ÄrzteversorgungNiedersachsen
ÄrzteversorgungNiedersachsen
ÄrzteversorgungNiedersachsen
EDITORIAL
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Fend
er
was ist ärztliche Tätigkeit? Jeder von uns findet darauf eine
eigene, individuell begründbare Antwort. Aber nur jeder,
der auch ärztlich tätig ist, hat das Recht, sich von der Deut-
schen Rentenversicherung zugunsten des Versorgungswer-
kes befreien zu lassen.
Auch das Bundessozialgericht hat sich dieses Themas an-
genommen und uns im vergangenen Jahr Urteile beschert,
die das den freien Berufen seit Jahrzehnten zugestandene
Recht zur selbstgestalteten Altersvorsorge sehr eng ausle-
gen. Dieses Thema „Befreiungsrecht“ wird uns daher sicher
weiterhin in Atem halten. Viele Fragen müssen noch zwi-
schen unserer Dachorganisation – der Arbeitsgemeinschaft
berufsständischer Versorgungseinrichtungen (ABV) – und
der Deutschen Rentenversicherung Bund geklärt werden.
Doch die Kernfrage, die Definition ärztlicher Tätigkeit, müs-
sen wir selbst beantworten. Die Landesärztekammern und
insbesondere die Bundesärzte kammer sind gefordert. Für
die Versorgungswerke ist es immens wichtig, dass diese so
wichtige Definitionshoheit bei der Ärztekammer und nicht
in einer Berliner Behörde liegt.
Auch im letzten Jahr erschienen wieder mehrfach Presse-
berichte über die finanzielle Situation der Versorgungswerke.
Mit Überschriften wie „Kartell der Geheimniskrä mer“ oder
„Sorgen um die Vorsorge“ sollten die Versorgungswerke ins
Gerede gebracht werden. Lesen Sie dazu das Interview mit
Rechtsanwalt Hartmut Kilger, dem Vorstandsvorsitzenden
der ABV.
In nahezu allen Artikeln ging es um die Frage „Sind die Ver-
sorgungswerke noch sicher?“ Trotz dieser Stimmungs- und
Panikmache haben Sie sich nicht verunsichern lassen, wie
wir aus vielen Zuschriften wissen. Dazu besteht auch gar
kein Grund.
Wir Kollegen in den Versorgungswerken sind stets zurück-
haltend gewesen – ohne Drang ins Rampenlicht der Presse.
Wir – gewählten Kollegen und hauptberuflichen Mitarbei-
ter – machen unsere Arbeit: leise, effizient und unaufgeregt.
So soll und so wird es auch bleiben.
Ihr
Dr. med. Jürgen TempelVorsitzender des Verwaltungsausschusses
Inhalt IMPRESSUMRedaktionÄrzteversorgung Niedersachsen
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4 Geschäftsentwicklung per 31. Oktober 2013
5 Der Rechnungszins steht im Mittelpunkt
6 Jahresbilanz der Ärzteversorgung Niedersachsen 2012
8 Satzungsänderungen zum 1. Januar 2014
10 Die neuen Beiträge ab 1. Januar 2014
11 Verwaltungs- und Aufsichts- ausschuss neu gewählt
12 Gespräch mit dem ABV-Vorsitzenden Hartmut Kilger
14 Vom Mitglied zum Rentner
15 Das Verbindungsburo der ABV in Brussel
16 Vor 50 Jahren und heute … … geht es uns um Ihre Versorgung!
18 Befreiung von der gesetzlichen Rentenversicherung
19 Justiziar Henning Laves Beruf mit Leidenschaft
20 Hier investieren wir fur Sie
21 Abteilung Vermietung stellt sich vor
22 Erstklassige Lage, gute Ausstattung Hamburg liegt im Trend
Sie finden uns hier:Ärzteversorgung NiedersachsenGutenberghof 730159 HannoverTelefon: 05 11 7 00 21-0Telefax: 05 11 7 00 21-316Internet: www.aevn.deE-Mail: [email protected]
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ÄrzteversorgungNiedersachsen
ÄrzteversorgungNiedersachsen
Angesichts der gegenwärti-gen Niedrigzinsphase rückt der Rechnungszins bei den
berufsständischen Versorgungs-werken – häufig 4 Prozent wie in unserem Versorgungswerk – ver-stärkt in den Mittelpunkt der Dis-kussionen. Denn es stellt sich die Frage, ob die insgesamt vom Ver-sorgungswerk erzielbare Rendite den Rechnungszins künftig errei-chen bzw. übertreffen kann.
Allerdings ist der Rechnungszins in einem berufsständischen Ver-sorgungswerk sowohl rechtlich als auch finanztechnisch nicht zu ver-gleichen mit dem Garantiezins in der Lebensversicherung, der von 4 Prozent vor etwa 15 Jahren auf
inzwischen 1,75 Prozent herabge-setzt ist. In der Lebensversiche-rung stellt der Zins eine vom Versicherten einklagbare Leistung dar. Der Rechnungszins im Versor-gungswerk ist dagegen keine ga-rantierte Zusage, sondern lediglich eine Schätzgröße für die durch-schnittlich zu erwartenden Zinser-träge, dient der Entlastung der Beitragszahler und ist so festzule-gen, dass die Funktionsfähigkeit des Versorgungswerks weiterhin gesichert bleibt. Das bedeutet, dass der Rechnungszins dauerhaft die langfristig erzielte Rendite im Versorgungswerk nicht überstei-gen darf. Erreicht die Kapitalanla-gerendite nur vorübergehend
nicht den Rechnungszins, so ist das noch kein Anlass, den Rechnungs-zins infrage zu stellen oder herab-zusetzen. In der Regel kann eine Unterdeckung aus einem Verfeh-len des Rechnungszinses durch Überschüsse aus der Beitragsdyna-mik kompensiert werden. Hier zeigt sich deutlich die Stärke unse-res robusten Finanzierungsverfah-rens.
Änderungen beim Rechnungs-zins haben massive Auswirkungen für das Versorgungswerk. So würde eine dauerhafte Absenkung des Rechnungszinses von derzeit 4 Pro-zent auf lediglich 3,5 Prozent bereits zu einer Erhöhung der Deckungs-rückstellung und damit zu einer Belastung des Versorgungswerkes von ca. 1,3 Mrd. Euro führen. Erheb-liche Eingriffe in das Leistungsrecht wären unumgänglich. Die Entwick-lung der Nettoverzinsung im Ver-sorgungswerk ist daher genau zu verfolgen, und es ist sorgfältig zu prüfen, ob eine Veränderung beim Rechnungszins auf Dauer zwingend erforderlich ist. Ob die Niedrigzins-phase nur vorübergehend oder von Dauer sein wird, ist derzeit nicht ab-sehbar. Im Hinblick darauf bilden gegenwärtig viele Versorgungs-werke aus Vorsichtsgründen zusätz-liche Rückstellungen be zie hungs - weise Rücklagen und entscheiden – wie wir es tun – sorgsam und um-sichtig hinsichtlich künftiger Leis-tungserhöhungen.
n Beitragseinnahmen: Die erfreu-liche Beitragsentwicklung hat sich 2013 wie in den vergangenen Jah-ren unvermindert fortgesetzt. Bis Ende Oktober 2013 stiegen die Bei-tragseinnahmen zum vergleichba-ren Vorjahreszeitraum um rund 3 Prozent auf 267 Millionen Euro. Wesentliche Gründe dafür sind der per 31. Oktober 2013 auf 31.587 Mit-glieder angewachsene Mitglie-derbestand, der sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 1.028 Per-sonen erhöhte, und die Anhebung der monatlichen Beitragsbemes-sungsgrenze ab 1. Januar 2013 von 5.600 Euro auf 5.800 Euro.
n Aufwendungen für Versor-gungsleistungen: Die Aufwen-dungen für Versorgungsleistungen nahmen weiter zu und lagen in den ersten zehn Monaten des Jah-res 2013 mit 261 Millionen Euro um 3,6 Prozent über dem Wert von 2012
Der Rechnungszins steht
im MittelpunktGeschäftsentwicklung
per 31. Oktober 2013
31.10.2013 31.10.2012 Veränderung
Mitgliederbestand 31.587 30.559 + 1.028
Bestand Versorgungs-empfänger
10.599 10.246 + 353
Kapitalanlagen (in Mio. €) 7.184 6.891 + 293
Bilanzsumme (in Mio. €) 7.275 6.995 + 280
Beitragseinnahmen (in Mio. €) 267 259 + 8
Vermögenserträge (in Mio. €) 145 155 – 10
Aufwendungen für Versor-gungsleistungen (in Mio. €)
261 252 + 9
Die Fakten
(252 Millionen Euro). Ausschlagge-bend hierfür war der sich fortset-zende Anstieg des Rentenbestandes um 353 auf 10.599 Renten.
n Kapitalanlagen: Der Bestand an Kapitalanlagen hat sich bis Ende Oktober 2013 im Vergleich zum 31. Oktober 2012 um 293 Millionen Euro auf rund 7,2 Milliarden Euro erhöht. Da die Beitragseinnahmen
weiterhin die Versorgungsleistun-gen übertreffen und zusätzliche Vermögenserträge anfallen, wird der Bestand der Kapitalanlagen weiter zunehmen.
n Vermögenserträge: Bis ein-schließlich Oktober wurden im Jahr 2013 Vermögenserträge in Höhe von 145 Millionen Euro erwirtschaf-tet. Davon entfielen gut 126 Millio-nen Euro auf laufende Erträge; gut 19 Millionen Euro wurden beim Ver-kauf von Kapital anlagen erzielt. Auf-grund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus lagen die Vermögens-erträge um 10 Millionen Euro un - ter dem Wert des Vorjahres von 155 Millionen Euro.
n Bilanzsumme: Die Bilanzsumme ist per 31. Oktober 2013 gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt um 4 Pro-zent auf knapp 7,3 Milliarden Euro gestiegen.
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Schuldscheinforderungen und Darlehen
39,35
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10,72 Grundbesitz und Immobilienfonds
Namensschuldverschreibungen,
Anteile an Rentenfonds
Aktien und Anteile an Aktienfonds
Übrige Anlagen
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%
Kapitalanlagestruktur zum 31. Dezember 2012
Schuldscheinforderungen und Darlehen
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Kapitalanlagestruktur zum 31. Dezember 2012
Schuldscheinforderungen und Darlehen
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10,72 Grundbesitz und Immobilienfonds
Namensschuldverschreibungen,
Anteile an Rentenfonds
Aktien und Anteile an Aktienfonds
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Kapitalanlagestruktur zum 31. Dezember 2012
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Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen
Sonstige Kapitalanlagen
1) Aktien, Investmentanteile und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
2) Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
3) Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen
4) Sonstige Ausleihungen
a) Namensschuldverschreibungen
b) Schuldscheinforderungen und Darlehen
5) Einlagen bei Kreditinstituten
Aktiva
B. Kapitalanlagen
C. Forderungen
D. Sonstige Vermögensgegenstände
Euro
547.217.808
1.447.075.039
1.320.856.300
299.000.000
3.016.041.630
88.846.375
88.867.865
3.533.718
14.419.913
11.513.048
Summe Kapitalanlagen 7.033.404.341
Bilanzsumme 7.133.126.478
Jahresbilanz Ärzteversorgung Niedersachsen 2012
I
II
III
Summe sonstige Vermögensgegenstände 29.466.679
Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft an Mitglieder 3.132.306
E. Rechnungsabgrenzungsposten
Abgegrenzte Zinsen 65.352.678I
Sachanlagen und Vorräte
Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand
Andere Vermögensgegenstände
I
II
III
Sonstige Rechnungsabgrenzungsposten 70.181II
Summe Rechnungsabgrenzungsposten 65.422.859
A. Immaterielle Vermögensgegenstände
Immaterielle Vermögensgegenstände 1.700.293
1) Anteile an verbundenen Unternehmen
2) Beteiligungen
42.885.724
182.613.600
A. Eigenkapital
EuroPassiva
Gewinnrücklage
B. Versicherungstechnische Rückstellungen
Deckungsrückstellung
Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle
Rückstellung für künftige Leistungsverbesserungen
118.411.802
6.682.882.142
148.600
301.338.428
I
II
III
Summe versicherungstechnische Rückstellungen 6.984.369.170
C. Andere Rückstellungen
D. Andere Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus dem Versicherungsgeschäft gegenüber Mitgliedern
Sonstige Verbindlichkeiten
368.880
18.084.895
I
II
Summe andere Verbindlichkeiten 18.453.775
Sonstige Rückstellungen
10.082.824
1.276.986
I
II
Summe andere Rückstellungen 11.359.810
E. Rechnungsabgrenzungsposten
Rechnungsabgrenzungsposten 531.921
Bilanzsumme 7.133.126.478
1
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2
… Andere Vermögensgegenstände.Bei den anderen Vermögensgegenständen handelt es sich überwiegend um Mietforderungen und im folgenden Jahr abzurechnende Heiz- und Nebenkosten der direkt gehalte-nen Immobilienanlagen. … Verbindlichkeiten aus dem Versicherungsgeschäft gegenuber Mitgliedern. Diese Position umfasst Beitragsvorauszahlungen im Dezem-ber des Geschäftsjahres für das Folgejahr sowie Beitragsüber-zahlungen von Mitgliedern an das Versorgungswerk, die zu
Beginn des folgenden Geschäftsjahres vom Versorgungswerk zu erstatten sind.
… Sonstige Verbindlichkeiten. Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich überwiegend aus vereinnahmten Mietkautionen sowie erhaltenen Heiz- und Betriebskostenvorauszahlungen der Mieter in den direkt ge-haltenen Immobilienanlagen des Versorgungswerkes zusam-men. Darüber hinaus sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie aus Steuern enthalten, die zu Beginn des folgenden Geschäftsjahres ausgeglichen werden.
Was bedeutet eigentlich …1
2
3
AUSGABE 2014
TEIL 1
Die Kammerversammlung hat am 25. September 2013 folgende Satzungsänderungen beschlossen:
Artikel 1
1. § 3 wird wie folgt geändert:Das Wort „Kammerangehörigen“ wird ersetzt durch das Wort „Mit-glieder“.
2. § 6 wird wie folgt geändert:In Absatz 6 b) werden vor dem Komma die Worte „sowie der Risi-kolage“ hinzugefügt.
3. § 10 wird wie folgt geändert:Absatz 1 a) wird nach dem Komma am Ende um die Angabe „soweit die Voraussetzungen des § 5 Ab-satz 1 Satz 1 Nr. 2 oder 3 SGB VI er-füllt sind,“ ergänzt.
4. § 19 wird wie folgt geändert:In Absatz 1 wird Satz 3 gestrichen. Satz 4 wird Satz 3.
5. § 22 wird wie folgt geändert: In Absatz 2 wird Satz 3 gestrichen. Satz 4 wird Satz 3.
6. § 23 wird wie folgt geändert:Es wird ein neuer Satz 3 folgen-den Wortlauts eingefügt:„Das Sterbegeld beträgt jedoch höchstens das Dreifache der dem Mitglied zum Zeitpunkt seines To-des zustehenden monatlichen Al-ters- oder Berufsunfähigkeitsrente.“
7. § 28 wird wie folgt geändert:Absatz 2 wird wie folgt neu gefasst:„Angestellte Mitglieder, die nicht von der Rentenversicherungspflicht gemäß § 6 Absatz 1 Satz 1 Nr. 1 SGB VI befreit sind, leisten eine Versor-gungsabgabe in Höhe von 3/10 des für sie maßgebenden Pflichtversi-cherungsbeitrages gemäß §§ 157, 159 SGB VI.“
8. § 29 a) wird wie folgt geändert:a) In der Überschrift wird die An-gabe „50.“ ersetzt durch die An-gabe „52.“.b) In Satz 1 wird die Angabe „50.“ durch die Angabe „52.“ ersetzt.
9. § 39 wird wie folgt geändert:Absatz 3 wird wie folgt neu gefasst:„1Die Ärzteversorgung Niedersach-sen hat jährlich eine versicherungs-mathematische Bilanz durch eine Sachverständige/einen Sachver-ständigen aufstellen zu lassen. 2Er-gibt sich nach dieser Bilanz ein
AUSGABE 2014
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ÄrzteversorgungNiedersachsen
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Satzungsänderungenzum 1. Januar 2014
Überschuss, so ist dieser oder ein Teil davon einer gesondert auszu-weisenden Rücklage zuzuführen. 3Diese Rücklage soll einen Mindest-betrag von 2,5 % der Deckungs-rückstellung nicht unterschreiten und einen Höchstbetrag von 6 % der Deckungsrückstellung nicht überschreiten. 4Bei der Ermittlung der Höhe der Rücklage sowie deren Inanspruchnahme sind die Risiko-
lage der Ärzteversorgung Nie-dersachsen und die geltenden Solvabilitätsvorschriften zu berück-sichtigen. 5Verbleibt nach Dotie-rung der Rücklage ein Überschuss, wird dieser der Rückstellung für künftige Leistungsverbesserungen zugeführt, der Beträge ausschließ-lich zur Verbesserung von Versor-gungsleistungen oder zur Deckung von Verlusten entnommen werden dürfen. 6Zur Deckung von Verlusten darf die Rücklage nur in Anspruch genommen werden, wenn die Rückstellung für künftige Leistungs-verbesserungen verbraucht ist.“
Artikel 2
Die Satzungsänderungen treten am 1. Januar 2014 in Kraft.
TEIL 2
Die Kammerversammlung hat am 30. November 2013 folgen -de Satzungsänderungen be-schlossen:
Artikel 1
1. § 8 wird wie folgt geändert:In Absatz 1 werden die Worte „und das 60. Lebensjahr noch nicht voll-endet hat.“ gestrichen und statt-dessen die Worte „und die Regelaltersgrenze gemäß § 15 noch nicht erreicht hat.“ eingefügt.
2. § 9 wird wie folgt geändert:In Satz 2 werden die Worte „sofern sie das 60. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.“ gestrichen und stattdessen die Worte „sofern sie die Regelaltersgrenze gemäß § 15 noch nicht erreicht haben.“ eingefügt.
3. § 10 wird wie folgt geändert:In Absatz 3 Satz 1 werden die Worte „sofern sie das 60. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.“ gestrichen und stattdessen die Worte „sofern sie die Regelaltersgrenze gemäß § 15 noch nicht erreicht haben.“ ein-gefügt.
Artikel 2
Die Satzungsänderungen treten am 1. Januar 2014 in Kraft.
n Alle Mitglieder auskunftspflichtig (Nr. 1)
n Befreiung von der Mitgliedschaft nur bei Versicherungsfreiheit
in der gesetzlichen Rentenversicherung (Nr. 3)
n Waisenrente und Kinderzuschuss unabhängig von der Höhe
der Ausbildungsvergütung (Nr. 4 und 5)
n Altersgrenze für unbeschränkte freiwillige Zuzahlung auf
52. Lebensjahr angehoben (Nr. 8)
Die Fakten
n Altersgrenze für Mitglied-
schaft entfällt (Nr. 1 bis 3)
Die Fakten
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Renten 1 %(ohne Höherversicherung)
Anwartschaften 1 %
Zum 1. Januar 2014 steigen:
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AUSGABE 2014
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ÄrzteversorgungNiedersachsen
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Die neuen Beiträge
ab 1. Januar 2014
19.796,40 1.649,70
Euro jährlich Euro monatlich
1/10 (Mindestbeitrag) 1.522,80 126,90
12/10
11/10
10/10
18.273,60
16.750,80
15.228,00
1.522,80
1.395,90
1.269,00
13/10 (Höchstbeitrag)
Beitragsstufen 2014
Selbstständige Ärztinnen und Ärzte
n Pflichtbeitrag: Ihr Pflichtbeitrag beträgt 14 Prozent der Jahresein-künfte aus selbstständiger ärztlicher Tätigkeit. Maßgebend ist der Praxis-gewinn des Vorjahres vor Steuerab-zug. Bei dieser gewinnbezogenen Veranlagung sind die Praxisein-künfte durch den Einkommensteu-erbescheid oder eine Auskunft des
Steuerberaters nachzuweisen. Der Höchstbeitrag beträgt 1.649,70 Euro monatlich.n Kann auch eine Beitragsstufe gezahlt werden? Anstelle der ge-winnbezogenen Veranlagung kön-nen Sie eine Beitragsstufe (min- destens den 10/10-Beitrag monat-lich) beantragen (siehe Tabelle). Der Antrag ist nur für das laufende Ge-schäftsjahr zulässig. Die Vorlage ei-nes Einkommensnachweises entfällt.
Ärztinnen und Ärzte im Angestelltenverhältnis
Sind Sie von der gesetzlichen Ren-tenversicherungspflicht befreit, zahlen Sie analog zur gesetzlichen Rentenversicherung 18,9 Prozent des sozialversicherungspflichtigen Bruttoentgelts, höchstens 1.124,56 Euro monatlich (Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil).
Ärztinnen und Ärzte ohne ärztliche Berufsausübung, Beamte und Sanitätsoffiziere
Sie können jede Summe zwischen dem Mindest- und dem Höchstbei-trag wählen.
Ärztinnen und Ärzte mit Höherversicherung
Sie können jährlich mindestens 511,29 Euro bis maximal 13.920,00 Euro einzahlen.
Beitragsbemessungsgrenzen 2014
5.950,00 Euro
5.000,00 Euromonatlich
jährlich
71.400,00 Euro
monatlich
jährlich
Ost
West
60.000,00 Euro
... im Aufsichtsausschuss (von links nach rechts): Dr. med. Christian Albring, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dr. med. Franz Bernhard M. Ensink, Facharzt für Anästhesiologie, Dr. med. Frank Thalacker, Fach-arzt für Chirurgie, Dr. med. Christa Dörr, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Psychotherapeutische Medizin, Dr. med. Christian Thiele, Facharzt für Innere Medizin, stellvertretender Vorsitzender, Marion Charlotte Renneberg, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Dr. med. Gerd Pommer, Facharzt für Innere Medizin, Vorsitzender.
Verwaltungs- und Aufsichtsausschuss neu gewählt
Die Kammerversammlung der Ärztekammer Niedersach-
sen hat am 25. September 2013 den Verwaltungs- und Aufsichts- ausschuss der Ärzteversorgung Niedersachsen neu gewählt.
Ihre Kolleginnen und Kollegen in den Ausschüssen sind …
... im Verwaltungsausschuss (von links nach rechts): Rolf Eskuchen, Facharzt für Chirurgie, Dr. med. Jurgen Tempel, Facharzt für Innere Medizin, Vorsitzender,
Dr. med. Christine Ebert-Englert, Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie, Dr. med. Gunter Meyer, Facharzt für Allgemeinmedizin, stellvertretender Vorsitzender.
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(vorbehaltlich einer rückwirkenden Änderung des Beitragssatzes)
AUSGABE 2014
ÄrzteversorgungNiedersachsen
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Herr Kilger, die Versorgungs-werke sind ins Gerede gekom-men. Woran liegt das?Hartmut Kilger: Ich würde nicht sagen, dass die Versorgungswerke ins Gerede gekommen sind. Eher wird versucht, sie ins Gerede zu bringen. So haben wir mit den meisten Journalisten, die über die Versorgungswerke in letzter Zeit geschrieben haben, lange Gesprä-che geführt und dabei ein diffe-renziertes Bild der Versor gungs- werke und ihrer Lage gezeichnet. Fast immer mussten wir feststel-len, dass dies in den Artikeln dann kaum eine Rolle spielte. Wir wer-den aber nicht nachlassen und insbesondere mit der standespo-litisch orientierten Presse noch enger als bisher Kontakt halten.
Um welche Themen ging es denn?Hartmut Kilger: Das große Mega-thema ist die Niedrigzinsphase. Dies erleben nicht nur die berufs-ständischen Versorgungswerke, auch die Versicherungswirtschaft und zuletzt auch die betriebliche Altersversorgung wurden in Zwei-fel gezogen. Dabei wird immer die Geschichte erzählt, die Versor-gungswerke, Versicherungen oder
Unternehmen könnten ihre Ren-tenzusagen nun nicht mehr erfül-len. Davon kann erstens überhaupt keine Rede sein, und zweitens wird dadurch der Fokus der Öffentlich-keit falsch justiert. Für die niedrigen Zinsen sind nicht die Versorgungs-werke oder Versicherer verantwort-lich, sondern die Staaten und ihre Zentralbanken, die den Schulden-abbau von den Vorsorgesparern fi-nanzieren lassen.
Viele Mitglieder machen sich Sorgen um ihre Befreiung von der Rentenversicherung. Was können Sie ihnen sagen?Hartmut Kilger: Das Bundessozi-algericht hat mit seinen Entschei-dungen vom 31. Oktober ver - gangenen Jahres hier in der Tat die Welt verändert. Jeder Arbeits-platzwechsel von angestellt Täti-gen zieht jetzt einen neuen Befreiungsantrag nach sich. Bei Beschäftigungen, die dem Kern-bereich des Berufs zuzuordnen sind, ist dies zwar eine Formalität, weil sich an der grundsätzlichen Befreiungsfähigkeit dieser Tätig-keiten nichts geändert hat. Der bürokratische Aufwand ist aber immens. Eine große Frage war: Wie geht die Rentenversicherung
12
„Fur die niedrigen Zinsen sind nicht die Versorgungswerke verantwortlich“Rechtsanwalt Hartmut Kilger, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft berufsständischer Versorgungseinrichtungen e. V. (ABV), im Interview
mit sogenannten Altfällen um, also Mitgliedern, die noch vor dem 31. Ok tober 2012 den Job gewechselt haben? Hier ist mitt-lerweile klar, dass die Renten-versicherung Vertrauensschutz gewährt, wenn zwischen eindeu-tig berufsbezogenen Tätigkei-ten gewechselt wurde. Nach unserer Auffassung muss dieser Vertrauensschutz zwingend auch auf Tätig-keitswechsel in die Randbe-reiche des Berufsbildes, etwa Ärzte in der Industrie, ausge-dehnt werden. Die Renten ver-sicherung hat ihre Auf sichts- behörde, das Bundesversiche-rungsamt, um eine Entscheidung ersucht.
2003 bis 2009: Präsident des Deutschen Anwaltvereins
seit 1985: Mitglied des Vorstandes des Versorgungswerks der
Rechts anwälte in Baden-Württemberg
seit 1989: Stellvertretender Vorstandsvorsitzender des
Versorgungswerks der Rechtsanwälte in Baden-Württemberg
seit 2004: Vorstandsmitglied der ABV
seit 2011: Vorsitzender des Vorstandes der ABV
Rechtsanwalt Hartmut Kilger
Katz
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AUSGABE 2014
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ÄrzteversorgungNiedersachsen
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ÄrzteversorgungNiedersachsen
Der Wechsel vom Mitglied zum Rentner bringt Ände-rungen mit sich. Wir beant-
worten an dieser Stelle häufig gestellte Fragen.
Frage: Ich bin 64 Jahre alt und möchte nächstes Jahr in Rente ge-hen. Wann muss ich einen Antrag stellen? Antwort: Sie erhalten von uns etwa drei Monate vor Erreichen der Regelaltersgrenze automatisch einen Formantrag. Dieser sollte dann spätestens vier Wochen vor dem gewünschten Rentenbeginn einge reicht werden. So geben Sie uns Zeit für eventuelle Rückfragen und der Bescheid wird fristgerecht erteilt. Wünschen Sie einen vorzei-tigen Rentenbeginn, teilen Sie uns dies bitte rechtzeitig vor dem ge-wählten Termin mit, da die vorzei-tige Altersrente nicht rückwirkend beantragt werden kann.
Frage: Kann ich als Rentner wei-terhin ärztlich tätig sein und muss ich dann Beiträge zahlen?Antwort: Die ärztliche Tätigkeit kann in vollem Umfang fortgeführt werden. Die Tätigkeit oder die Ein-künfte hieraus haben keinen Ein-fluss auf Ihre Rentenhöhe. Ab Ren- tenbeginn werden von uns keine Beiträge mehr angenommen. Soll-ten Sie als angestellter Arzt tätig sein, muss Ihr Arbeitgeber seinen Beitragsanteil an die gesetzliche Rentenversicherung zahlen.
Frage: Ist meine Rente kranken- und pflegeversicherungspflichtig und erhalte ich von Ihnen einen Zuschuss? Antwort: Sind Sie Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse, infor-mieren wir diese über den Renten-beginn und die Rentenhöhe. Die Krankenkasse entscheidet, ob, ab wann und in welcher Höhe wir Bei-träge von Ihrer Rente abführen müssen. Ein gesonderter Zuschuss zu diesen Beiträ gen ist nicht vor-gesehen.
Frage: Muss ich meine Rente ver-steuern?Antwort: Ja! Die Rente der Ärzte-versorgung ist steuerpflichtig. Zu welchem Anteil Ihre Rente besteu-ert wird, richtet sich nach dem Jahr des Rentenbeginns. Im Jahr 2014 beträgt er 68 Prozent. Bis zum Jahr 2020 steigt der Prozentsatz jährlich um 2 Prozent, danach in Schritten
von 1 Prozent. Welche Steuerbe-lastung hieraus für Sie entsteht, er-fragen Sie bitte bei Ihrem Steuer- berater oder dem zuständigen Finanzamt.
Frage: Ich beziehe noch eine Be- amtenpension. Wird diese Leistung auf meine Rente angerechnet?Antwort: Nein. Die Auszahlung er-folgt in voller Höhe. Voraussicht-lich wird unsere Rentenzahlung jedoch auf Ihre Pension angerech-net. Wir empfehlen daher, Ihren Dienstherrn rechtzeitig zu infor-mieren.
Haben Sie weitere Fragen, beraten wir Sie gern.
Vom Mitglied zum RentnerWenn der neue Lebensabschnitt beginnt – Fragen und Antworten
Die Arbeitsgemeinschaft be-rufsständischer Versor-gungseinrichtungen e. V.
(ABV) ist bereits seit Anfang der neunziger Jahre mit eigenem Ver-bindungsbüro in Brüssel vertreten. Anlass dafür war, dass sich bereits damals abzeichnete, dass das na-tionale Recht in zunehmendem Maße durch die Rechtsakte der (heu-tigen) Europäischen Union beein-flusst werden würde.
Erforderlich machte und macht dies eine systematische und intensive Beobachtung der politischen Entwicklungen vor Ort in Brüssel. Vorrangi-ges Ziel ist dabei, frühzeitig Diskussionsprozesse oder Vorarbeiten für europäische Normsetzungen zu erkennen und zu begleiten, damit ne-gative Auswirkungen auf die berufsständische Versorgung in Deutschland verhindert oder zumindest vermindert werden können. Dabei hat die Europäische Union eigentlich keine originäre Zu-ständigkeit für den Bereich Soziales; gleichwohl nimmt sie insbesondere durch sogenannte weichere politi-sche Maßnahmen Einfluss auf die nationalen Strukturen. In solchen Fällen entwirft das Verbindungs-büro Brüssel fachliche Stellung-nahmen, die grundsätzlich dem Europaausschuss und dem Vorstand von ABV zu Beratung und Beschluss-fassung unterbreitet werden. Diese
Stellungnahmen werden danach maßgeblichen Beteiligten in Brüs-sel bekannt gemacht. Vielfach ge-schieht dies im Wege persönlicher Gespräche, zumeist mit Europaab-geordneten, mit Beamten der Euro-päischen Kommission oder den zuständigen Mitarbeitern der Stän-digen Vertretung der Bundesrepu-blik oder der Landesvertretungen.
Inhaltlich geht es letztendlich da-rum, den Bestand des Systems der berufsständischen Versorgungsein-richtungen der verkammerten
Freien Berufe als solches zu schüt-zen.
In jüngerer Zeit ist insbesondere die Finanzmarktregulierung in den Fokus von ABV gerückt. Fortwäh-rend werden neue Konzepte, wer-den neue Legislativvorschläge vorgestellt, bei denen ABV prüft, ob diese negative Folgen für die Ver-sorgungswerke entfalten könnten und wie diesen begegnet werden kann. Relevante Themen werden in den zuständigen Fachgremien von ABV beraten.
Das Verbindungsbüro der
ABV in Brussel
Leiter des Verbindungsbüros in Brüssel ist Rechtsanwalt Peter Hartmann, Geschäftsführer der ABV. Die zuständige Referentin Rechtsassessorin Katharina Göbel (rechts) wird in Brüssel von Gina Pompilius unterstützt.
Gesamtaufwand für Versorgungsleistungen 2012: 304 Mio. Euro
Altersrenten
Berufsunfähigkeitsrenten
Witwen- und Witwerrenten
Waisenrenten
Sonstige Leistungen (z.B. Sterbegeld, Rehabilitation) % 81,11
3,05
1,97 0,56 81,11
3,05
13,31
13,31
1,97
0,56
Gesamtaufwand für Versorgungsleistungen 2012: 304 Mio. Euro
Altersrenten
Berufsunfähigkeitsrenten
Witwen- und Witwerrenten
Waisenrenten
Sonstige Leistungen (z.B. Sterbegeld, Rehabilitation) % 81,11
3,05
1,97 0,56 81,11
3,05
13,31
13,31
1,97
0,56
Gesamtaufwand für Versorgungsleistungen 2012: 304 Mio. Euro
Altersrenten
Berufsunfähigkeitsrenten
Witwen- und Witwerrenten
Waisenrenten
Sonstige Leistungen (z.B. Sterbegeld, Rehabilitation) % 81,11
3,05
1,97 0,56 81,11
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13,31
13,31
1,97
0,56
AUSGABE 2014
1716
ÄrzteversorgungNiedersachsen
ÄrzteversorgungNiedersachsen
Im Rahmen der Rentenreform 1957 verweigerte der damalige Bundestag mit breitem gesell-
schaftlichem Konsens den Freien Berufen die Aufnahme in die ge-setzliche Rentenversicherung. Sie sollten ihre Alterssicherung in ei-gener Verantwortung regeln, da sie der gesellschaftlichen Solidarität nicht bedürften.
Vor gut 50 Jahren standen Ihre Kollegen daher vor einem existen-ziellen Problem, das es zu lösen galt: Die Ärztinnen und Ärzte in Niedersachsen hatten keine ausrei-chende Absicherung bei Berufsun-fähigkeit, im Alter und nach ihrem Tod für die Familienangehörigen. Die Fürsorgeeinrichtung der Ärzte-
kammer war nicht mehr zeitgemäß. Voraussetzung für Leistungen der Fürsorgeeinrichtung war die Be-dürftigkeit des Arztes. Einen Leis-tungsanspruch gab es nicht. Ein Versorgungswerk mit Rechtsan-
spruch auf Leistungen für eine Basisversorgung – das wäre die Lö-sung.
Ein wichtiger Grundstein dafür wurde am 30. April 1961 gelegt: Der Niedersächsische Landtag be-
schloss eine Erweiterung des Gesetzes über die Stan des ver - tretungen der Ärzte, Apotheker, Tierärzte und Zahnärzte. Danach war die Ärztekammer Niedersach-sen ermächtigt, ein Versorgungs-werk zu errichten. Und so beschloss die Kammerversammlung der Ärz-tekammer nach umfangreichen Vorbereitungen und Beratungen am 11. Mai 1963 einstimmig die erste Alterssicherungsordnung. Dieser Beschluss allein war den Mit-gliedern der Kammerversammlung jedoch nicht genug. Die Ärztever-sorgung Niedersachsen sollte mit der Zustimmung einer breiten Ba-sis errichtet werden und so das Fundament der ärztlichen Selbst-verwaltung stärken.
Über das Ja zur Ärzteversor-gung Niedersachsen und die Al-terssicherungsordnung wurde daher vom 16. bis zum 25. Septem-ber 1963 in einer Urabstimmung der niedersächsischen Ärzteschaft abgestimmt. Jede Ärztin, jeder Arzt sollte frei entscheiden kön-nen. In kollegialer Solidarität spra-chen sich die Ärztinnen und Ärzte für die Errichtung des Versor-gungswerkes aus, nicht nur für sich und ihre Familien, sondern für alle Kollegen, die in Zukunft in
Niedersachsen ihren Beruf aus-üben würden. Die Ärztever- sorgung Niedersachsen konnte zum 1. Januar 1964 gegründet werden.
Seit 50 Jahren können sich die Ärztinnen und Ärzte in Nieder-sachsen auf die Gemeinschaft der Ärzteschaft und ihr Versorgungs-werk verlassen. Das zeigen auch die Grafiken über unsere solide Ent wicklung und das verlässliche Engagement ihrer Kolleginnen und Kollegen in den Gremien.
Vor 50 Jahren und heute …… geht es uns um Ihre Versorgung!
Die Ärzteversorgung Niedersachsen wird in diesem Jahr 50 Jahre alt. Ein Grund, um auf die Anfänge des Versorgungswerkes zurückzublicken.
Aufruf der Ärztekammer im Jahr 1963 an die niedersächsische
Ärzteschaft, über die Gründung des Versorgungswerkes abzustimmen.
Seit 1964
ein zuverlässiger
Dienstleister: die
Ärzteversorgung
Niedersachsen.
AUSGABE 2014
1918
ÄrzteversorgungNiedersachsen
ÄrzteversorgungNiedersachsen
Justiziar Henning Laves
Beruf mit Leidenschaft
Es ist die Zeit vor Sonnenauf-gang und die abendliche Däm-merung, die Henning Laves
so liebt. In diesen Stunden sitzt der passionierte Jäger am liebsten auf einem Hochsitz im Familienrevier nahe Einbeck. „Beim Jagen kann ich entspannen, obwohl es oft sehr spannend sein kann. Die Natur, das Wild, die Ruhe – es gibt nichts Schö-neres für mich“, sagt er schlicht.
Laves ist am 16. Februar 1954 in Andershausen bei Einbeck auf dem elterlichen Hof geboren und aufge-wachsen. Nach Abitur, Bundeswehr, Studium und Referendariat war er zunächst in Hannover als niederge-lassener Rechtsanwalt tätig. Seit dem 1. September 1988 arbeitet La-ves, der mit dem großen hannover-schen Architekten Georg Ludwig Friedrich Laves verwandt ist, für die Ärzteversorgung Niedersachsen. Er begann als Assistent der Geschäfts-führung. Heute ist er Justiziar so-wie Leiter des Bereiches Mitglie- der-/Rentenverwaltung.
Der Vater zweier Söhne, die Ma-schinenbau und Betriebswirtschaft studieren, blickt auf interessante Berufsjahre zurück. Die bewegteste Zeit waren die frühen neunziger Jahre. Damals, nach der Wende, wurden die Ärzteversorgungen Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern unter maßgeblicher Beteiligung der Ärzteversorgung
Niedersachsen gegründet. Die bei-den Versorgungswerke werden von den Mitarbeitern in Niedersachsen mit betreut, ebenso wie die Tierärz-teversorgung und die Steuerbera-terversorgung Niedersachsen. „Das war eine spannende, arbeitsreiche und interessante Zeit, echte Pio-nierarbeit. Wir führten etliche Infor-mationsveranstaltungen durch. Ich glaube, ich habe damals alle Kreis-krankenhäuser in der Gegend von innen gesehen“, erinnert sich Laves.
Auch nach einem Vierteljahrhun-dert übt Laves seinen Beruf noch im-mer mit großer Leidenschaft aus. Das Engagement für die Freien Be-rufe und die unterschiedlichen Be-rufsgruppen ist und bleibt für ihn
– selbst Angehöriger eines Freien Berufes – eine sehr abwechslungs-reiche und wunderbare Aufgabe. Für immer neue Herausforderungen sorgen auch Gesetzgebung und Rechtsprechung. Laves’ Ziel: die Si-cherung und Stärkung der berufs-ständischen Versorgung.
Entspannung findet Laves bei re-gelmäßigen Treffen mit einem Freund aus Göttinger Studientagen – und bei seinem Hobby, dem Ja-gen. Und für den Fall, dass die Zeit für die Ausflüge in die freie Natur doch einmal knapp wird, hat er vor-gesorgt: In seinem Büro hängt ein Kalender mit Jagdmotiven des hol-ländischen Künstlers Rien Poortvliet.
Julia Pennigsdorf
Justiziar Henning Laves an seinem Arbeitsplatz.
Neuer Job – neuer Antrag! Auf diese kurze Formel kann man die drei Urteile des Bundes-
sozialgerichts vom 31. Oktober 2012 bringen. Doch so einfach die Aus-sage auch klingt: Die Auswirkungen für Ärztinnen und Ärzte sind erheb-lich. Dies sollten Sie beachten, um eine Versicherungspflicht in der ge-setzlichen Rentenversicherung zu vermeiden.
Voraussetzung bei Angestell-ten: Ärztliche Tätigkeit
Sind Sie als angestellte Ärztin/ angestellter Arzt ärztlich tätig, kön-nen Sie von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversiche-rung befreit werden. Ist die Appro-bation als Ärztin/Arzt erforderlich, um die Aufgabe zu erledigen, liegt eine ärztliche Tätigkeit vor. Es reicht nicht, dass das ärztliche Wissen nützlich ist. Kann und darf die Auf-gabe zum Beispiel auch ein Biologe ausüben, dann ist es keine ärztliche Tätigkeit.
Letzter Beschäftigungswechsel vor dem 31. Oktober 2012
Haben Sie Ihre derzeitige ärztli-che Tätigkeit in einem Krankenhaus oder einer Arztpraxis vor dem 31. Oktober 2012 aufgenommen, verbleibt es bei der bisherigen Pra-xis. Erst bei einem Beschäftigungs-wechsel ist ein neuer Antrag erfor-
derlich. Sind Sie außerhalb des „klassischen“ Berufsfeldes Arzt be-schäftigt und für Ihre aktuelle Be-schäftigung nicht befreit, sprechen Sie uns bitte kurzfristig an.
Beschäftigungswechsel steht bevor
Achten Sie bei einem neuen Ar-beitsvertrag darauf, dass Sie aus-drücklich als Ärztin/Arzt eingestellt werden. Die Deutsche Rentenversi-cherung Bund verlangt gegebenen-falls beim Befreiungsantrag eine Kopie des Arbeitsvertrages.
Der Antrag auf Befreiung muss innerhalb von drei Monaten nach Beginn der neuen Beschäftigung gestellt werden. Sonst wirkt die Be-freiung erst ab dem Zeitpunkt der Antragstellung. Sie können den An-trag auch bereits vor Aufnahme der neuen Beschäftigung stellen. Ver-
passen Sie die Dreimonatsfrist, besteht für die Zwischenzeit Dop-pelversicherung. Dann sind Sie so-wohl bei der Ärzteversorgung Niedersachsen als auch bei der ge-setzlichen Rentenversicherung ver-sichert.
Arbeitgeber von angestellten Ärztinnen und Ärzten
Als Arbeitgeber sollten Sie bei Stellenausschreibungen ausdrück-lich nach einer Ärztin/einem Arzt su-chen und nicht alternativ zum Bei- spiel nach einer Biologin/einem Bio-logen. Im Arbeitsvertrag sollten Sie darauf achten, dass die neue Kolle-gin beziehungsweise der neue Kol-lege als Ärztin/Arzt eingestellt wird.
Bei Fragen wenden Sie sich gern an Ihre Ärzteversorgung Niedersach-sen.
Befreiung von der gesetzlichen
Rentenversicherung
7,10 %
Selbstständige Mitglieder
Angestellte Mitglieder
Beitragsfreie Anwärter
Zugleich selbstständig und angestellt tätige MitgliederMitglieder mit freiwilligen Beiträgen oder von SV-Trägern
25,60 %
51,60 %
9,20 %
1,30 %
Sonstige beitragsfreie Mitglieder
Mitgliederstruktur zum 31. Oktober 2013
25,60
51,60
5,20
9,20
7,10
1,30
5,20 %
%
31.587 Mitglieder, davon
So vermeiden Sie eine Doppelversicherung Engagement im Namen der berufsständischen Versorgung
7,10 %
Selbstständige Mitglieder
Angestellte Mitglieder
Beitragsfreie Anwärter
Zugleich selbstständig und angestellt tätige MitgliederMitglieder mit freiwilligen Beiträgen oder von SV-Trägern
25,60 %
51,60 %
9,20 %
1,30 %
Sonstige beitragsfreie Mitglieder
Mitgliederstruktur zum 31. Oktober 2013
25,60
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9,20
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1,30
5,20 %
%
31.587 Mitglieder, davon
Wild
e
ÄrzteversorgungNiedersachsen
20
Hannover: 6 Standorte
(Stichtag 31. Oktober 2013)
Hamburg: 6 Standorte
München: 7 Standorte
Berlin: 1 Standort
Frankfurt/M.: 1 Standort
21 Standorte:
Gesamt-bestand
Hier investieren wir fur SieGewerbe-Immobilien nach Standortenzum 31. Oktober 2013
Hamburg (16,20%)
Hannover (40,33%)
Frankfurt/M (5,85%)
München (20,38%)
Berlin (17,25%)
Die Ärzteversorgung Niedersachsen ist in vielen deutschen
Metropolen mit Immobilien vertreten. In Deutschlands Ballungszentren steigen die Mietpreise. Insbesondere der Wohnungsmarkt in München, Hamburg und Hannover bestätigt dies. Ein Fünftel der Immobilien der Ärzteversorgung Niedersachsen liegt derzeit in München. Der Anteil an den Standorten Hamburg und Berlin wird weiter ausgebaut. Im Vergleich zum Wohnungsmarkt präsentiert sich der Gewerbe beziehungsweise Büromarkt eher differenziert. Gute Stadtlagen sind jederzeit vermietbar, während in Randlagen auch Leerstände auftreten können. Da sich das Angebot auf dem Büromarkt in den letzten zwölf Monaten weiter verknappt hat, er warten wir hier eine stabile Entwicklung. Die Anlage in Immobilien hat sich in der Vergangenheit als sicher erwiesen.
Gewerbe-Immobilien nach Standortenzum 31. Oktober 2013
Hamburg (16,20%)
Hannover (40,33%)
Frankfurt/M (5,85%)
München (20,38%)
Berlin (17,25%)
Gewerbe-Immobilien nach Standortenzum 31. Oktober 2013
Hamburg (16,20%)
Hannover (40,33%)
Frankfurt/M (5,85%)
München (20,38%)
Berlin (17,25%)
AUSGABE 2014
2322
ÄrzteversorgungNiedersachsen
ÄrzteversorgungNiedersachsen
Wohnungen sind gefragt – vor allem in Deutschlands Ballungszentren ist die Nach-frage nach wie vor groß. Das bestehende Wohnungs-angebot ist knapp. Hamburg hat dabei den geringsten Leerstand aller Großstädte. In den vergangenen fünf Jahren sind die Wohnungs-mieten in Hamburg vielfach gestiegen. Immer mehr Menschen zieht es in die Stadt – kurze Wege zur Ar-beit und in der Freizeit sind gewünscht. Qualitätsunter-schiede beeinflussen mitun-ter den Mietpreis stärker als die Lage. Bei der Qualität erwar-ten die zukünftigen Bewohner vor allem solide Bausubstanz, prakti-sche Grundrisse, günstige Energie-kosten und gute Nachbarschaft.
Der Hamburger Büromarkt ist
im ersten und zweiten Quartal 2013 stabil geblieben. Die Miet-preise in guten Lagen konnten sich behaupten. Neben der Lage
ist auch eine besondere Ausstat-tung der Büro flächen erforderlich. Im Katha rinenquartier ist dies be-sonders gut gelungen.
Erstklassige Lage, gute Ausstattung
Hamburg liegt im Trend
Einzelhandel und Wohnen vereint
Wohnflair in der Hamburger Altstadt
Langfristige Hypothekendarlehen für Wohn- und Ge-
schäftsimmobilien können über die Ärzteversorgung
Niedersachsen beantragt werden. In Betracht kom-
men die Finanzierung von Immobilien bei Kauf, Bau
und Ausbau sowie die Umfinanzierung bis jeweils 60
Prozent des Beleihungswertes, der durch ein Gutach-
ten eines vereidigten Sachverständigen nachzuwei-
sen ist. Die Mindestdarlehenssumme beträgt 50.000
Euro.
Fordern Sie bitte die Konditionstabelle und Antrags-
unterlagen an unter Telefon 05 11 7 00 21-1 89, per Fax
05 11 7 00 21-2 17 oder im Internet unter www.aevn.de.
Hypothekendarlehen
Zwischen Willy-Brandt-Straße und der Katharinenkirche entsteht dieses neue Quartier. Die Fertigstel-lung der 131 Wohnungen, 151 Stell-plätze und ca. 6.300 Quadratmeter Gewerbefläche nebst ca. 320 Qua-dratmeter Gastronomie ist zum Frühjahr 2014 geplant.
Zurückgesetzte Loggien und Dachterrassen sowie unterschied-
liche Fassaden und Fenstergrößen differenzieren die einzelnen Häu-ser und lassen Strukturen kleintei-lig erscheinen. Die zwei sechs- bis siebengeschossigen Wohngebäu -de werden durch das Bürohaus an der Willy-Brandt-Straße geschützt.
Verschiedene Ansichten bele-ben auch den Innenbereich des Katharinenquartiers. Es lässt sich
im Quartier angenehm wohnen. Die hochwertigen Wohnungen bleiben nach Fertigstellung dau-erhaft als Kapitalanlage im Be-stand der Ärzteversorgung Nie - dersachsen. Das Projekt „Kathari-nenquartier“ zeichnet sich durch seine erstklassige Lage, gute Bau-ausführung und gehobene Aus-stattung aus.
Wohnen und arbeiten zwischen Altstadt und Speicherstadt
Das Katharinenquartier
Visu
alis
ieru
ng: H
OCH
TIEF
Pro
jekt
entw
ickl
ung
Gm
bH
Internet: www.aevn.de
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