Download - Sicherheit per Handy? Mobilfunkgestützte Befragung u. Beobachtung junger Fahrer im Projekt
Dr. Dirk-Antonio Harms - 01.12.2006 1
Sicherheit per Handy?Mobilfunkgestützte Befragung u. Beobachtung junger Fahrer
im Projekt „Fahren ohne Alkohol und Drogen im Freistaat Sachsen“
Im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums des Inneren
und der Landesverkehrswacht Sachsen e.V.
Dr. Dirk-Antonio Harms - 01.12.2006 2
Überblick
1 Ausgangslage2 Aufgaben und Ziele des Projekts3 Stichprobe und Methoden4 Einige Ergebnisse der Befragungen und Analysen5 Schlussfolgerungen und Empfehlungen
Sicherheit per Handy?
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Sicherheit per Handy?
0 %
5 %
10 %
15 %
20 %
25 %
unter15
15-17 18-24 25-34 35-44 45-54 55-64 65und
mehrAltersgruppe
UnfallbeteiligteGetötete Bevölkerung
1 Ausgangslage
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1 Ausgangslage
VZR-Unfalldelikte
y = 1,02 + 4,42 * exp (-0,888 * t) R² = 0,9614 t90 = 2,59 J.
y(Männer) = y. y(Frauen) = 0,47 * y.
Jahre seit Fahrerlaubniserwerb
43210
Rat
e pr
o M
io. P
kw-k
m 6
5
4
3
2
1
0
Abb.: Unfallrisiko weiblicher und männlicher Fahranfänger der Klasse 3 aus demJahr 1987 in den ersten vier Jahren der Fahrerkarriere. Unfälle mit Deliktein-tragung im Verkehrszentralregister. (Männer: N=5.205; Frauen: N=6.095;zit. bei SCHADE, 2001)
Sicherheit per Handy?
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1 AusgangslageJunge Fahrer bilden aber auch eine besondere Risikogruppe im Bezug auf Trunkenheitsdelikte im Straßenverkehr
Trunkenheit am Steuer
0
300
600
900
1200
16-20 21-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64 65-69 70-74 75+
Altersbereich
VZR
-Ein
tragu
ngen
pro
Mrd
-Pkw
-Kilo
met
er
Sicherheit per Handy?
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1 AusgangslageJunge Fahrer als besondere Risikogruppe im Bezug auf Trunkenheitsunfälle im Straßenverkehr – „Diskounfälle“
Sicherheit per Handy?
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1 AusgangslageJunge Fahrer als besondere Risikogruppe im Bezug auf Trunkenheitsunfälle im Straßenverkehr
Sicherheit per Handy?
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1 Ausgangslage: ModellDas Fahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss wird gefördert durch- die gemeinsamen zugrunde liegenden Motive- die gemeinsamen Gelegenheiten- mangelnde Kenntnisse- falsche Selbsteinschätzung- mangelnde soziale Unterstützung. Die Trennung von Alkohol bzw. Drogen und Fahren wird gefördert durch- Planung und situative Kontrolle- Selbstmanagement und eine strategische Entscheidung für 0,0 ‰ am Steuer- Kenntnisse und Kommunikation - zielgruppengerechte Ansprache, Information und Aufklärung- kritische Selbsteinschätzung, auch im Schwellenbereich- soziale Unterstützung, Akzeptanz, Ressourcen.
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2 Aufgaben und Ziele des Projekts • Freiwillige Initiative zum Fahren ohne Alkohol und Drogen
starten, Erfahrungen sammeln und Erkenntnisse vertiefen:- Welches Meinungsbild und welche Akzeptanz ergeben sich
hinsichtlich „alkohol- und drogenfreier“ Verkehrsteilnahme? - Welcher Wissenstand liegt vor? Lassen sich diesbezügliche Defizite
mit einfachen Mitteln beheben?- Ist das Mobiltelefon ein geeignetes Befragungs- und
Beobachtungsinstrument? Bietet es eine Kommunikations- und Sensibilisierungsmöglichkeit?
Sind „gute Vorsätze“ bezüglich „alkohol- und drogenfreier“ Verkehrsteilnahme nachhaltig umsetzbar?
Welche Probleme und Problemgruppen ergeben sich in der Umsetzung und auf der Basis des persönlichen Umgangs mit Alkohol/Drogen?
Welches Konsumverhalten liegt tatsächlich vor und wie wird das Problem des „Restalkohols“ bewältigt?
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2 Aufgaben und Ziele des Projekts • Multiplikatorenfunktion der Teilnehmerinnen und
Teilnehmer:- Sensibilisierung für das Problemfeld in der Zielgruppe, bei
Eltern und in der Öffentlichkeit- Weniger Unfälle durch Alkohol und Drogen in Sachsen
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2 Aufgaben und Ziele des Projekts • Impulse geben für Erfahrungsbildung und
Kompetenzausbau:- Selbstbeobachtung und -kontrolle im Umgang mit Alkohol
und ggf. auch mit Drogen verbessern.- Wissen und Kompetenz ausbauen:
- Gefahren für die Verkehrsteilnahme und Gesundheit, gesetzliche Bestimmungen zu ‰ – Grenzen. Mehr Argumente und Mut, Gruppendruck zu widerstehen.
- Bestätigung und Verstärkung der vorhandenen positiven Einstellung zum Fahren ohne Alkohol & Drogen.
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2 Aufgaben und Ziele des Projekts • Handlungsempfehlungen:
- Wäre eine „0,0 ‰ – Grenze“ bei jungen Fahrfanfängerinnen und Fahranfängern umsetzbar (politisch sinnvoll/vertretbar)?
- Mit welcher Akzeptanz, Wirksamkeit und mit welchen Problemen wäre auf Basis der Untersuchungserfahrungen zu rechnen?
- Mit welchen Maßnahmen ließen sich Akzeptanz und Wirksamkeit verbessern?
- Welche alternativen Möglichkeiten bieten sich, die Problematik des Fahrens unter Alkohol- bzw. Drogeneinfluss positiv zu beeinflussen?
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Stichprobe Mittelwert Alter N Standardabweichung
Voruntersuchung 14,98 132 0,824
Fahrschüler 21,09 204 4,072
Junge Fahrer 18,61 162 1,454
Bundeswehr 20,44 310 1,787
Vergleichsstichprobe 20,27 139 2,371
Gesamt 19,48 947 3,132
3 Stichprobe und Methoden
76,5 % Männer
Sicherheit per Handy?
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3 Stichprobe und Methoden Interventionen Stichprobenbe - zeichnung, - größe
Herkunft/ Rekrutierung Schriftliche
Befragung zu Projekt - eintritt
Einweg - kamera
Gruppen - spezi - fisches An - schreiben
Allge - meines An - schreiben
Infoma terial zu Gefahren v . Alkohol u . Drogen im Verkehr
Teil - nehmer - treffen
Mobil - funk - befra - gung
Abschluss - befragung via Internet
Vorunter - suchung N = 132
Schulen im Raum Braunschweig
ja - - - - - - -
Fah rschulen in Sachsen über Fahrlehrer
ja ja ja nein nein z.T.
z.T. z.T. „Fahrschüler“ N = 204
„junge Fahrer“ N = 162
LVW Sachsen ja ja nein ja ja z.T. z.T. z.T. Schneeberg ja nein nein nein nein nein nein Marienberg ja nein nein nein nein nein nein
„Bundeswehr“ N= 310
Freiberg ja nein nein nein nein nein
z.T. nein
„Nachrekrutierte“ N = 80
LVW Sachsen teilweise nein nein nein z.T.
z.T. z.T. „Unbehandelte“ Referenzstich - probe, N = 139 (61 Stadt, 57 Land, 21 gemischt)
TU Dresden, an Tankstellen/ Diskotheken angesprochen
nein nein nein nein nein nein nein ja, in Kurz - Form auf schriftl. Wege
Sicherheit per Handy?
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3 Stichprobe und MethodenSchriftliche Befragung (N=676) Soziodemografische Merkmale Wissen zum Problemraum Alkohol, Drogen und Verkehrsteilnahme Einstellungen gegenüber Alkohol und Drogen Erfahrungen und gegenwärtiger Umgang mit Alkohol und Drogen Trink- bzw. Konsummotive mögliche Moderatorvariablen, z.B. allgemeine Sicherheitsorientierung, Gesundheitsbewusstsein, Tendenz zur „sozial erwünschten Antwort“.
Clusteranalyse – Gruppenzuordnung gruppenspezifisches Anschreiben zur Sensibilisierung und Motivation
Sicherheit per Handy?
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3 Stichprobe und MethodenMobilfunkbefragung (N=176)• Kostenloses Handy inkl. ausreichend Gesprächsguthaben als
Geschenk• Über 45 Tage tägliche SMS zum individuellen Termin, WAP-
Befragung, ggf. Erinnerungsschleifen.- Erwartung und Planung von Trinkgelegenheiten- Gestriger Alkoholkonsum (ja/nein, Menge, Zeitraum, Getränkeart,
Lokalitäten und soziale Situation, Spontaneität, Wirkung) - Zeitlicher Abstand zur nächsten aktiven motorisierten
Verkehrsteilnahme - Ggf. Gründe für Verkehrsteilnahme unter Alkoholeinfluss- Drogenkonsum- Alternativfragen
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3 Stichprobe und Methoden
Sicherheit per Handy?
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3 Stichprobe und Methoden
Sicherheit per Handy?
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Durch ein absolutes Alkoholverbot in der Probezeit würden deutlich weniger Unfälle passieren
47,1
18,8
7,5 5,75,5
48,7
17,9
7,0
19,522,9
55,7
4,69,9 4,6
19,7
0
20
40
60
80
100
triff t voll zu trif f t eher zu teils teils trif ft w eniger zu trifft nicht zu
NG = 676, Nw = 132, Nm = 544
in %
der
Bef
ragt
en
gesamt weiblich männlich
4 Einige Ergebnisse der Befragungen und Analysen
Schriftliche Befragung
Sicherheit per Handy?
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Ich glaube, es ist schwierig, konsequent immer nur mit 0,0 Promille zu fahren(trif f t voll zu) bis 5 (triff t nicht zu)
16,1 17,1
30,0
43,1
6,9
14,2 17,216,214,2
14,8 16,017,9
32,7
20,314,8
0
20
40
60
80
100
trif f t voll zu trif f t eher zu teils teils trif f t w eniger zu trif f t nicht zu
NG = 676
in %
der
Bef
ragt
en
Fahrschüler junge Fahrer Bundeswehr
4 Einige Ergebnisse der Befragungen und Analysen
Schriftliche Befragung
Sicherheit per Handy?
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4 Einige Ergebnisse der Befragungen und Analysen
Ab welchem Promillewert müssen Sie bereits mit strafrechtlichen Folgen rechnen, sofern Sie durch Ihre Fahrweise auffallen oder gar einen Unfall verursachen?
40,1
25,3
11,75,5
52,6
29,7
9,45,8
2,6
44,637,4
9,44,3 4,33,1
49,1
12,7 8,3
26,823,5
51,0
9,314,2
2,0
17,3
0
20
40
60
80
100
ab 0,3 ‰ (zutreffend) ab 0,5 ‰ ab 0,8 ‰ ab 1,1 ‰ keine Angaben
NG = 676 + 139 (Vergleichsstichprobe)
in %
der
Bef
ragt
en
gesamt Fahrschüler junge Fahrer Bundeswehr Vergleichsstichprobe
Schriftliche Befragung
Sicherheit per Handy?
Dr. Dirk-Antonio Harms - 01.12.2006 22
4 Einige Ergebnisse der Befragungen und Analysen Umfragedauer - Compliance
y = 0 ,0024x + 0,0351R2 = 0,4169
0
0,2
0,4
0,6
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50
Tag
Inde
x N
icht
-Tei
lnah
me
Mobilfunk-Befragung
Sicherheit per Handy?
Dr. Dirk-Antonio Harms - 01.12.2006 23
4 Einige Ergebnisse der Befragungen und Analysen
Trinkhäufigkeit - Compliance
y = -0,0575x + 0,9139R2 = 0,0094
0
0,2
0,4
0,6
0,8
1
0 0,2 0,4 0,6 0,8 1
Index Trinktage
Inde
x Te
inah
me
Mobilfunk-Befragung
Sicherheit per Handy?
Dr. Dirk-Antonio Harms - 01.12.2006 24
4 Einige Ergebnisse der Befragungen und Analysen
Haben Sie gestern oder auch noch in den folgenden Nachtstunden Alkohol getrunken?
0,34
0,23
0,710,77
0,29
0,66
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
gesamt Männer Frauen
NG = 174, Nw = 83, Nm = 91
Ja Nein
Mobilfunk-Befragung
Sicherheit per Handy?
Dr. Dirk-Antonio Harms - 01.12.2006 25
4 Einige Ergebnisse der Befragungen und Analysen Wo haben Sie Alkohol getrunken?
0,46
0,28 0,270,30
0,26 0,270,23
0,03 0,04 0,020,05 0,060,030,04 0,04 0,04
0,46 0,44
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
gesamt Männer Frauen
NG = 168, Nw = 79, Nm = 89 (mehrere Antw or ten möglich)
wei
ght
ed In
dex
Zuhause bei FreundenGastaette, Disco, Kino, Club Arbeitsstätte, KaserneSport, Verein zwischendurch, unterwegs
Mobilfunk-Befragung
Sicherheit per Handy?
Dr. Dirk-Antonio Harms - 01.12.2006 26
4 Einige Ergebnisse der Befragungen und Analysen
Mobilfunk-Befragung
Wie viele Drinks (Gläser) haben Sie dabei insgesamt getrunken?
0,620,58
0,69
0,29 0,300,26
0,07 0,09 0,050,02 0,02 0,000,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
gesamt Männer Frauen
NG = 168, Nw = 79, Nm = 89
1-2 3-5 6-10 über 10
Sicherheit per Handy?
Dr. Dirk-Antonio Harms - 01.12.2006 27
4 Einige Ergebnisse der Befragungen und Analysen
Sicherheit per Handy?
Mobilfunk-Befragung
Nur wenige geben an, bewusst auf Alkohol verzichtet zu haben.Etwa 30% (insbesondere Frauen) geben an, es wurde doch mehr getrunken als anfangs gedacht.In über 60% der positiven Abfragen wird berichtet, man habe sich nach Alkoholkonsum noch nüchtern gefühlt.
Dr. Dirk-Antonio Harms - 01.12.2006 28
4 Einige Ergebnisse der Befragungen und Analysen
weniger als 2 Stunden später
2-5 Stunden später
mehr als 5 Stunden später
bis jetzt gar nicht gefahren
1-2 Drinks 3-5
6-10 über 10
0,00
0,05
0,10
0,15
0,20
0,25
0,30
NG = 168
weighted index
Wie viele Drinks (Gläser) haben Sie dabei insgesamt getrunken? Wann sind Sie danach das nächste Mal selbst ein Auto gefahrengefahren?
Mobilfunk-Befragung
Sicherheit per Handy?
Dr. Dirk-Antonio Harms - 01.12.2006 29
4 Einige Ergebnisse der Befragungen und Analysen
weniger als 2 Stunden später
2-5 Stunden später
mehr als 5 Stunden später
bis jetzt gar nicht gefahren
1-2 Drinks 3-5
6-10 über 10
0,00
0,05
0,10
0,15
0,20
0,25
0,30
NG = 168
weighted index
Wie viele Drinks (Gläser) haben Sie dabei insgesamt getrunken? Wann sind Sie danach das nächste Mal selbst ein Auto gefahrengefahren?
Mobilfunk-Befragung
Sicherheit per Handy?
Dr. Dirk-Antonio Harms - 01.12.2006 30
4 Einige Ergebnisse der Befragungen und Analysen
Nicht unter Alkohol- oder Drogeneinfluss zu fahren, hat gestern bei mir...
85,1 83,0
10,4 7,14,50,0
92,9
11,3
5,7
0
20
40
60
80
100
gesamt Frauen Männer
NG =134, Nw = 28, Nm = 106
in %
der
Bef
ragt
en
gut geklappt fast geklappt nicht geklappt
Mobilfunk-Befragung
Sicherheit per Handy?
Dr. Dirk-Antonio Harms - 01.12.2006 31
4 Einige Ergebnisse der Befragungen und AnalysenWas hätte Ihnen geholfen, dass es gestern besser geklappt hätte?
0,16 0,16 0,16
0,06 0,080,04
0,230,25
0,200,23 0,24 0,23
0,43
0,49
0,32
0,27
0,21
0,39
0,04 0,04 0,05
0,0
0,2
0,4
0,6
gesamt Männer Frauen
NG = 61, Nw =27, Nm = 34 (mehrere Antworten möglich)
wei
ghte
d in
dex
wenn Alkohol teurer wärewenn Nicht-Trinken akzeptierter wäre (ein besseres Image hätte)wenn ich gewusst hätte, dass mehr Alkoholkontrollen durchgeführt würdenwenn ich nicht der einzige gewesen wäre, der hätte verzichten müssenwenn es keine 0,5 Promillegrenze (sondern 0,0 Promille) gäbewenn ich mein Auto nicht am nächsten Morgen dringend zu Hause gebraucht hättewenn man mich nicht zum Fahren gedrängt hätte
Mobilfunk-Befragung
Sicherheit per Handy?
Dr. Dirk-Antonio Harms - 01.12.2006 32
4 Einige Ergebnisse der Befragungen und Analysen
Prognosesicherheit
0,11 0,10
0,240,20
0,600,66
0,070,11
0,040,12
0,22
0,53
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
gesamt Männer Frauen
NG = 174, Nw = 83, Nm = 91
wei
ghte
d in
dex
Prognose ja _ getrunken nein Prognose ja _ getrunken ja
Prognose nein _ getrunken nein Prognose nein _ getrunken ja
Mobilfunk-Befragung
Sicherheit per Handy?
Dr. Dirk-Antonio Harms - 01.12.2006 33
4 Einige Ergebnisse der Befragungen und Analysen
Merkmal/Aspekt/Eigenschaft informierter Seltentrinker (n=192), 38,0 %
uninformierter Gelegenheitstrinker (n=189),37,4%
kritischer Gelegenheitstrinker (n=83),16,4 %
uninformierter, unkritische Häufigtrinker (n=41),8,1%
Frauenanteil
25,5 % 27,5 % 21,7 % 9,8 %
Schulbildung
mittel mittel mittel gering
Alter (Mittelwert)
18,83 20,18 25,13 18,80
Indexpunkte Wissen (Mittelwert) (Wertebereich 0 bis 39)
30,95 23,43 29,98 14,56
Drogenaffinität
nicht vorhanden teils vorhanden teils vorhanden klar vorhanden
Risikoorientierung.
Mittel gering gering hoch
Einstellung gegenüber Alkohol
eher kritisch mittel eher kritisch unkritisch
Trinkhäufigkeit
moderat moderat mittel oft
Trinkmengen
mittel mittel eher gering eher hoch
Index „realistisches Trinkverhalten“ aus Trinkmenge, -häufigkeit und „Ehrlichkeit“
moderat mittel mittel eher problematisch
Berauschungsmotiv
leicht ausgeprägt mittel eher gering ausgeprägt
Anschlussmotiv
eher gering mittel mittel sehr ausgeprägt
Soziale Einbettung
eher hoch mittel eher gering gering
Trunkenheitsfahrten-Vermeidungsprofil
eher unproblematisch
z.T. problematisch eher unproblematisch sehr problematisch
Schriftliche Befragung
Sicherheit per Handy?
Dr. Dirk-Antonio Harms - 01.12.2006 34
4 Einige Ergebnisse der Befragungen und AnalysenUm mit meinem Führerschein keine Probleme zu bekommen, habe ich mir folgendes
vorgenommen... (Projektende)
5,0
12,9
10,8
43,9
10,8
59,0
19,6
1,8
44,6
1,8
0,0
76,8
5,4
82,1
51,1
11,5
31,7
78,6
0 20 40 60 80 100
generell keinen Alkohol, wenn ich noch fahren muss
nur so wenig Alkohol, dass fit beim Fahren
Promille ausrechnen und entscheiden
generell wenig Alkohol trinken, Überblick behalten
bei Kontrolle geschickt verhalten
entscheide spontan
nicht bei beeinträchtigtem Fahrer mitfahren
nur ausnahmsweise mit Alkohol / Drogen fahren
vorher überlegen, Vorkehrungen treffen
NG = 195, Nr =139 , Np = 56 in % der Befragten
Referenzgruppe Projektteilnehmer
Schriftliche Befragung
Sicherheit per Handy?
Dr. Dirk-Antonio Harms - 01.12.2006 35
4 Einige Ergebnisse der Befragungen und Analysen
Hatten Sie im Jahr 2003 irgendwelche Auffälligkeiten im Straßenverkehr, wegen derer Sie eine Strafe oder ein Bußgeld bezahlen mussten? Bitte auch ankreuzen, wenn gegenwärtig noch ein Verfahren läuft!
1,9
0,0
0,0
5,8
34,3
32,8
13,1
3,6
12,4
0,0
11,1
9,3
14,8
63,0
0,7
43,8
0 20 40 60 80 100
keine Strafen/nichts anhängig
Rotlicht/Abstand/Überholen/Vorfahrt
Fahren u. Drogeneinfluss
Parkverstöße
Geschwindigkeit
Mängel am Fahrzeug
Fahren u. Alkoholeinfluss
andere Delikte
in % der Fälle
FADS-Teilnehmer (N = 54) Vergleichsstichprobe (N = 137)
Schriftliche und Internet-Befragung
Sicherheit per Handy?
Dr. Dirk-Antonio Harms - 01.12.2006 36
4 Einige Ergebnisse der Befragungen und Analysen
Schriftliche und Internet-Befragung
Sicherheit per Handy?
40 % haben im Freundeskreis über das Projekt gesprochen, 47 % in der Familie, 16 % in Schule/Arbeit.50 % haben bei anderen mehr darauf geachtet, ob diese nüchtern fahren und ggf. darauf angesprochen.50 % haben mehr über eigenen Konsum nachgedacht, über 30 % haben weniger getrunken als vorher.
Dr. Dirk-Antonio Harms - 01.12.2006 37
5 Schlussfolgerungen
Zum Einsatz des Mobilfunks als Befragungsmethode• Der innovative Einsatz der mobilfunkgestützten
Kommunikation als Befragungsinstrument als deutlicher Erfolg.
• Hohe und kaum nachlassende Teilnahmebereitschaft. • Liefert/ermöglicht für längeren Lebensausschnitt ein
präzises Verhaltensmonitoring mit einem adaptiven Fragenkatalog, wie es mit schriftlichen Befragungen nicht realisierbar ist.
• Durch die automatisierte Einspielung der täglichen Angaben in eine Datenbank stand die Datenmasse (176 Mal 45 Datensätze) problemlos/zeitnah der statistischen Auswertung zur Verfügung.
Sicherheit per Handy?
Dr. Dirk-Antonio Harms - 01.12.2006 38
5 Schlussfolgerungen• Die gesetzlichen Promillegrenzen und die Rechtsfolgen sind
nur begrenzt bekannt, schwer einprägbar und sollten vereinfacht werden.
• Eine deutliche Mehrheit junger Fahrer befürwortet eine Fahren ohne Alkohol- und Drogeneinfluss und würde eine 0,0-Promillereglung akzeptieren und in ihr eine Hilfestellung sehen.
und Empfehlungen Daher wäre ernsthaft zu überlegen, die gesetzliche Promillegrenze in der Probezeit auf 0,0 zu senken.
Sicherheit per Handy?
Dr. Dirk-Antonio Harms - 01.12.2006 39
5 Schlussfolgerungen• Junge Männer haben sowohl im Bereich der Akzeptanz als auch
bei der konsequenten Umsetzung mehr Probleme als Frauen.• Alkoholkonsum geschieht überwiegend spontan, in Gesellschaft,
oft nicht zuhause und ist für junge Menschen offensichtlich schwer planbar.
• Der Konsum von Alkohol und auch das Fahren mit Alkohol, meist mit geringen, gelegentlich auch mit bedenklichen Mengen, ist häufiger als erwartet.
• Der Anteil der intensiv beobachteten Personen, denen die Trennung von Trinken und Fahren nicht gelingt, liegt bei etwa 10 %, insgesamt müsste man von einem höheren Anteil ausgehen.
Sicherheit per Handy?
Dr. Dirk-Antonio Harms - 01.12.2006 40
5 Schlussfolgerungen• Das Wissen und die Sensibilität gegenüber Risiken der
Verkehrsteilnahme unter Alkohol- bzw. Drogeneinfluss nehmen mit zeitlicher Entfernung von der Fahrausbildung ab, können aber mit relativ einfachen Mittel gesteigert werden.
und EmpfehlungenDer Wert von kontinuierlichen Aufklärungs-, Sensibilisierungs- und Motivationskampagnen ist daher nicht zu unterschätzen (z.B. Infomaterial bei Führerscheinerwerb, Plakate, Bierdeckel, Bonussystem bei Versicherungen, Radio, TV, Unfallfahrzeuge, erlebnismäßige Erhöhung des Überwachungsdrucks)
Sicherheit per Handy?
Dr. Dirk-Antonio Harms - 01.12.2006 41
5 Schlussfolgerungen und Empfehlungen• Hauptproblem ist Alkoholkonsum und Verkehrsteilnahme,
illegale Drogen als zweitrangiges Problem.• „Angstbesetztes Thema“ – Befragungsergebnisse vermutlich
unzureichend.
und EmpfehlungenWeiterer Forschungsbedarf, insbesondere wegen der hohen Dunkelziffer. Persönliche Interviews und/oder „sicher“ anonyme Befragungstechniken vermutlich besser geeignet.
Sicherheit per Handy?
Dr. Dirk-Antonio Harms - 01.12.2006 42
5 Schlussfolgerungen und Empfehlungen• „Angstbesetztes Thema“ – Befragungsergebnisse vermutlich
unzureichend.
In der schriftlichen Befragung zu Projekteintritt werden von 632 jungen Frauen und Männern folgende Konsumerfahrungen in den letzten 6 Monaten berichtet:Alkohol 83,1 % Ecstasy 2,4 %Zigaretten, Tabak61,2 % Kokain 2,1 %Cannabis 10,8 % Heroin, Opiate 0,5 %LSD, o.ä. 2,7 % nichts davon 9,7 %
Im Laufe der 6-wöchigen Telefonbefragung gaben gerade einmal 2 % der Befragten an, Kontakt zu illegalen Drogen gehabt zu haben.
Sicherheit per Handy?
Dr. Dirk-Antonio Harms - 01.12.2006 43
5 Empfehlungen• Import und Anpassung der „BOB-Idee“, die inzwischen in
mehreren europäischen Staaten besteht, auf „deutsche Verhältnisse“.
• Positives Rollenbild des nüchternen verantwortlichen Fahrers, der die unfallfreie Heimfahrt der Gruppe sicherstellt.
• Maßnahmen, auch z.B. gesetzliche 0,0 Promilleregelung für Fahranfänger, kombinieren und zu einem schlüssigen Gesamtkonzept bündeln.
Sicherheit per Handy?
Dr. Dirk-Antonio Harms - 01.12.2006 44
Danke für Ihre Aufmerksamkeit...
Sicherheit per Handy?