SoWi VL - 1
Öffentlichrechtliche Rechtsschutzinstitutionen
SoWi VL - 2
Verwaltungsgerichtshof: VwGH
Zusammensetzung Präsident, Vizepräsident, sowie
„erforderliche Zahl von sonstigen Mitgliedern“
Aufgaben Prüfung von Revisionen gegen Bescheide
– NEU ab 1. 1. 2014: nur bei Vorliegen einer Rechtsfrage von grundsätzlicher Bedeutung!
Schutz vor rechtswidriger Säumnis der Verwaltungsgerichte (Säumnisbeschwerde)
Kompetenzkonflikte zwischen Verwaltungs-gerichten
SoWi VL - 3
Verfassungsgerichtshof: VfGH
Zusammensetzung Präsident, Vizepräsident, zwölf weitere Mitglieder und sechs
Ersatzmitglieder; Ernennung durch Bundespräsident; Vorschlagsrechte der Bundesregierung, des NR und des BR
Aufgaben Kausalgerichtsbarkeit Kompetenzgerichtsbarkeit Überprüfung von Art. 15a-Vereinbarungen Verordnungsprüfung Wiederverlautbarungsprüfung Gesetzesprüfung Staatsvertragsprüfung Wahlprüfung Staatsgerichtsbarkeit Strafgerichtsbarkeit Sonderverwaltungsgerichtsbarkeit Völkerrechtsgerichtshof
s. http://www.vfgh.gv.at/
SoWi VL - 4
Landesverwaltungsgerichte (VG)
Ab 1. 1. 2014 Zusammensetzung
unabhängige Richter mit Garantien des Art 87 B-VG
Aufgaben Beschwerden gegen Bescheide Maßnahmenbeschwerden Säumnisbeschwerden Beschwerden gegen Weisungen an kollegiale
Schulbehörden
Entscheidung idR in der Sache selbst
SoWi VL - 5
Neuer Instanzenzug ab 1. 1. 2014
Beschwerde Revision nur bei Rechtsfrage von grundsätzlicher Bedeutung
Beschwerde bei Grundrechtsverlet-zung
SoWi VL - 6
Volksanwaltschaft
Zusammensetzung Auf Bundesebene: Drei vom NR auf die Dauer von 6
Jahren gewählte Mitglieder Einrichtung von Landesvolksanwaltschaften möglich
(so etwa in Tirol und Vorarlberg erfolgt)
Aufgaben Missstandskontrolle der Verwaltung des Bundes bzw
Landes (einschließlich Privatwirtschaftsverwaltung, nicht aber der Gerichtsbarkeit)
http://volksanwaltschaft.gv.at/
SoWi VL - 7
Rechnungshof
Zusammensetzung Präsident (auf zwölf Jahre gewählt) sowie die
„erforderlichen“ Beamten und Hilfskräfte
Aufgaben Überprüfung des gesamten wirtschaftlichen Verhaltens
der Staatsorgane (Einnahmen- und Ausgabentätigkeit) Drei Ebenen der Überprüfung:
– Gesamte Staatswirtschaft des Bundes– Selbständige Stiftungen, Fonds und Anstalten, die vom Bund
organisatorisch beherrscht werden– Unternehmungen, an denen der Bund mit mindestens 50%
des Stammkapitals beteiligt ist oder die der Bund alleine oder gemeinsam mit anderen betreibt
http://www.rechnungshof.gv.at/
SoWi VL - 8
Internationale bzw europäische Gerichte
EGMR (Straßburg) entscheidet bei Verletzungen der EMRK Individualbeschwerde (Art 34 EMRK)
EuGH oberstes rechtsprechendes EU-Organ sichert „die Wahrung des Rechts bei der
Auslegung und Anwendung der Verträge“ Entscheidungen praktisch enorm wichtig Vorabentscheidungsverfahren (Art 267
AEUV)
SoWi VL - 9
Beispiel
EGMREine staatliche Behörde untersagt der Privatperson A per Bescheid grundrechtswidrig das Herausgeben einer Zeitschrift (Verstoß gegen Art 10 EMRK [„Pressefreiheit“]).
A kann nach erfolgloser Anrufung des VfGH eine Individualbeschwerde (gem Art 34 EMRK) beim EGMR erheben!
SoWi VL - 10
Vorabentscheidungsverfahren (EuGH)
Vorlage einer Frage durch Gerichte der MS Auslegung der Verträge Gültigkeit und Auslegung von EU-Rechtsakten
– „Auslegungsmonopol“ des EuGH
Entscheidung ist bindend! Ziel
einheitliche Rechtsprechung in allen MS hinsichtlich EU-Recht
SoWi VL - 11
Beispiel
EuGHDer Händler B importiert alkoholische Getränke von Italien nach Österreich. Die österreichischen Behörden schreiben B per Bescheid vor, dass er die Getränke nur in bestimmten Geschäften vertreiben darf. B ficht diesen Bescheid an und behauptet, dieser verstoße gegen die Warenverkehrsfreiheit innerhalb der EU.
Die letztinstanzliche Behörde in Österreich ist sich nicht sicher, ob der Sachverhalt unter die Warenverkehrsfreiheit fällt und ruft zur Klärung dieser Frage den EuGH an (Vorabentscheidungsverfahren gem Art 267 AEUV).
SoWi VL - 12
Öffentliches Recht - PrivatRecht
SoWi VL - 13Bar
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Zweiteilung der Rechtsordnung
Öffentliches Recht
VerfassungsRVerwaltungsRVölkerREuropaRStrafRProzessR ...
PrivatrechtPrivatrecht Allgemeines
PrivatR = Zivilrecht
= Bürgerliches
Recht
Allgemeines PrivatR
= Zivilrecht= Bürgerliches
Recht
SonderprivatR SonderprivatR
Allgemeines Bürgerliches Recht: ABGB
UnternehmensR UGB
WertpapierR VersVG WettbewerbsR etc ...
Kap 1 - Rechtsordnung 13Bar
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Konsumentenschutz KSchG
SoWi VL - 14
Zur Abgrenzung von PrivatR und öffentlR
Das österreichische Recht teilt wie andere kontinentaleuropäische Rechtsordnungen aus funktionalen Gründen ein in:
Privatrecht/ ius privatum und öffentliches Recht/ ius publicum
Einteilung geht auf das griechische Recht (Platon, Demosthenes) zurück → Übernahme durch römische Juristen: Ulpian, Digesten I 1, 1, 2
Theorien zur Abgrenzung: Bereits Rechtswegzuständigkeit: Platon Interessentheorie: Demosthenes, Ulpian Subjektstheorie Subjektions- oder Subordinationstheorie
SoWi VL - 15
Was regelt das öffentliche Recht ?
Es ordnet vor allem die Rechtsverhältnisse öffentlicher Gemeinwesen; Gebietskörperschaften (Bund, Länder, Gemeinden), Kammern, SozVersTr etc und klärt die Rechtswegzuständigkeit
Insbesondere Die innere Organisation; zB Bundes- od
Landesverfassung, Behördenorganisation Das Verhältnis der öffentlrechtl Körperschaften
zueinander; zB vom Bund zu den Ländern (Art 15a I B-VG), aber auch von Staaten zueinander (VölkerR)
Schließlich das Verhältnis der verschiedenen öffentlich-rechtlichen Körperschaften zu ihren Mitgliedern; zB WahlR zum Nationalrat, Landtag, Gemeinderat oder die Besteuerung der BürgerInnen (SteuerR)
SoWi VL - 16
Einteilung des Privatrechts
SoWi VL - 17Bar
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Einteilung des bürgerlichen Rechts
§ 14 ABGB: das ABGB von 1811 teilt ein in: 1. Teil: Personenrecht (§§ 15-284): inklusive
FamilienR 2. Teil: Sachenrecht:
§§ 285-1341
3. Teil: Gemeinschaftliche Bestimmungen: §§ 1342-1502
Die moderne Einteilung beruht auf dem sog Pandektensystem des Gemeinen Rechts (19. Jh):AllgT, SachenR, SchuldR (SchRAT + SchRBesT), FamR und ErbR
dingliche SachenRe=SachR ieS: §§ 285-858
persönliche SachenRe = SchuldR: §§ 859-1341
SoWi VL - 18Bar
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Teilgebiete des bürgerlichen Rechts
SchadenersatzR
ErbR
SachenR
SchuldR
SchRAT
FamilienR AllgT
BesT+
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ABGB, UGB und KSchG
ABGBGrundlage für alle Rechtsgeschäfte
UGB Sonderregeln für Unternehmer
KSchG Sonderregeln
für Verbraucher
Zusammenspiel der Vorschriften von ABGB, UGB und KSchG: Sie gelangen häufig gleichzeitig zur Anwendung
Gemeinsamer Anwendungsbereich
SoWi VL - 20Bar
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AllgT SachR
Zivilrechtliche Sondergesetze: außerhalb des ABGB
EKHG + PHG + OrgHG + AHG + GBG + DHG + …
ErbR
SchR
FamR
Allgemeines PrivatR: Bürgerliches Recht – ABGB
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AllgT
BesT
SoWi VL - 21Bar
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ABGB PersonenrechtFamilienrecht
Das ABGB als Mutterboden (privat)rechtlicher Entwicklungen
Dienstvertrag§§ 1151 ff
EheG etc
ArbeitsR
§§ 1175 ff§§ 1400§ 26 etc
UnternehmensR
§§ 33 aF
IPR
SchadenersatzR§§ 1293 ff
HaftpflichtRGefährdungshaftung
EKHG, PHG, AtomHG, LuftVG
§§ 1288
VersicherungsRVersVG
Bestandvertrag§§ 1090 ff§§ 353 ff iVm §§ 825 ff
WohnRMRG, WEG,
WGG
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Kap 1 - ABGB und Teilgebiete 21