Studienangebote deutscher
Hochschulen im Ausland
Dienst- und Arbeitsrechtliche Implikationen
RA Dr. Dirk Böhmann
Berlin, den 03.06.2008
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 2
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• DAAD-Programm seit 2001• Programmziele:1. Verstärkte Positionierung deutscher
Studienangebote im Ausland2. Erprobung verschiedener Modelle und
Organisationsformen für Studienangebote im Ausland
3. Aufbau unternehmerischer geplanter, konkurrenzstarker Offshore-Gründungen mit dem Ziel finanzieller Selbständigkeit
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 3
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4. Kooperation mit Wirtschaft und Industrie im In- und Ausland
5. Einwerbung hochqualifizierter Doktoranden
6. Insgesamt: Flagge zeigen im Ausland
• Geldgeber: BMBF• Finanzvolumen ca. 3,5 Mio € p.a.• 34 geförderte Projekte
Quelle: DAAD 2007
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 4
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• Hauptzielregion: Asien (15 Projekte)• Weiterhin: Osteuropa (5 Projekte)
Naher Osten (4 Projekte)Lateinamerika (4 Projekte)Afrika (1 Projekt) GUC
Quelle: DAAD 2006
► Das Programm ist hochschulpolitisches Neuland► Gilt das auch für die rechtlichen
Rahmenbedingungen?
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 5
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Wer ist eigentlich betroffen?
► Hochschullehrer als Dozenten
► Wiss. Mitarbeiter als Dozenten
► Emeriti als Dozenten
► Dozenten mit Lehrauftrag
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 6
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Welche Rechtsfelder werden/können grds.
betroffen sein?
► Dienstrecht (Beamte)
► Beamtenbesoldung & -versorgung
► Arbeitsrecht (Angestellte)
► Sozialrecht (RV, AV, KV)
► Steuerrecht
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 7
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Zunächst:
Entsendung ins Ausland ?
Dienstaufgabe oder Nebentätigkeit ?
► Versetzung
► Abordnung
► Beurlaubung
► Sonderbeurlaubung
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 8
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§ 43 HRG Dienstliche Aufgaben der Hochschullehrerinnen und HochschullehrerDie Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer nehmen die ihrer Hochschule jeweils obliegenden Aufgaben in Wissenschaft und Kunst, Forschung, Lehre und Weiterbildung in ihren Fächern nach näherer Ausgestaltung ihres Dienstverhältnisses selbständig wahr.
► Professoren können grds. nur Aufgaben Ihrer Hochschule übertragen werden
► Lehrtätigkeit im Ausland ist keine originäre Aufgabe einer dt. Hochschule
► Aber: Pflicht der Hochschulen zur Förderung internationaler Zusammenarbeit (§ 5 Abs. 2 HRG)
► Dozententätigkeit als Dienstaufgabe?
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 9
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► Abordnung: Vorübergehende Zuweisung einer Tätigkeit bei einer anderen Behörde desselben oder eines anderen Dienstherrn
► Versetzung: Auf Dauer angelegte Übertragung eines anderen abstrakt-funktionalen Amtes bei einer anderen Behörde desselben oder eines anderen Dienstherrn
► Abordnung/Versetzung grds. nur mit Zustimmung
► Ausnahme: Auflösung der Hochschule► Dozententätigkeit im Ausland ist weder
Abordnung noch Versetzung
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Folge: Beurlaubung? (=Entsendung)Voraussetzungen: § 5 SUrlVO NW:„Professoren (auch Mitarbeiter!) kann für Aufgaben, die nicht zum Hauptamt zählen, aber geeignet sind, die Erfüllung der Aufgaben dieses Amtes zu fördern, Urlaub ohne Besoldung bewilligt werden, soweit dienstliche Gründe nicht entgegenstehen. Der Urlaub darf grundsätzlich sechs Monate nicht übersteigen. In der Vorlesungszeit darf Urlaub nur ausnahmsweise bewilligt werden, wenn das Vorhaben nicht in der vorlesungsfreien Zeit durchgeführt werden kann und das Lehrangebot nicht beeinträchtigt wird. Den Urlaub bewilligt die Rektorin oder der Rektor bzw. die Präsidentin oder der Präsident der Hochschule.“
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Beurlaubung gem. allg. Normen wenn kein Sondertatbestand für Wissenschaft in SUrlVO vorhanden:►Z. B. § 10 SUrlVO Berlin„Dem Beamten kann über die §§ 2 bis 9 hinaus Urlaub unter Wegfall der Besoldung bis zur Dauer von sechs Monaten gewährt werden, wenn ein wichtiger Grund vorliegt und dienstliche Gründe nicht entgegenstehen. Urlaub von längerer Dauer bedarf der Zustimmung der obersten Dienstbehörde.“
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 12
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Was sind „dienstliche Belange“ i.S.d Norm?
► Abstrakt schwer vorstellbar
► Es geht um die Funktionssicherung der Amtsausübung eines konkreten Hochschullehrers
► Ermessensausübung der Hochschule muss Wissenschaftsfreiheit des Forschers beachten
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Rechtsfolgen der Beurlaubung:
► Entfall der Bezüge (Regelmäßig)
► Beihilfe folgt der Bezügezahlung!
Ausnahme: § 17 SurlVO Bund (Urlaub bis zu einem Monat unter Wegfall der Bezüge)
► Minderung des BDA (C-Besoldung)
► Durch Eigenversicherung in der PKV höhere Beiträge (Aufklärungspflichten!)
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Problem: Auswirkungen der Beurlaubung auf Versorgungsleistungen gem. § 6 BeamtVG?
Problem: Kann durch Beurlaubung aus Beamtendienstverhältnis SV-Pflicht begründet werden?
Aber: Arbeitsverhältnis im Inland?Außerdem:Befreiung von RV durch
Gewährleistungsbescheid (§ 5 SGB VI) Befreiung von AV durch Anspruch auf Lohnfortzahlung gem. Beamtenregeln
sowie Gewährung von Beihilfe (§ 27 SGB III)
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 15
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Alternative: Statt Sonderbeurlaubung
Forschungssemester?
Grundlage: KMK-Beschluss v. 1965
Ratio: „Vollendung einer größeren
wissenschaftlichen Arbeit oder bestimmtes
Forschungsprojekt“
Also: Freistellung von bestimmten
Dienstaufgaben (nämlich in der Lehre)
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 16
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Folge: Forschungssemester passt nicht für Aufgabenwahrnehmung in der Lehre► Analogie?► Ermessensausübung!► „Kann-Anspruch“ nach 7 – SemesternVoraussetzungen:► Kostenneutralität► Sicherstellung der Lehre► Forschungssemester hochgradig mobilitätsfördernd,
da Statusrechte nicht tangiert
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 17
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Dozententätigkeit als Auslandsdienstreise?Definition:„Auslandsdienstreisen sind Dienstreisen zur Erledigung von Dienstgeschäften zwischen Inland und Ausland und im Ausland“ (§ 2 Abs. 1 S. 1 BRKG).► Dienstreise setzt Erledigung eines Dienstgeschäfts
voraus.► Dienstgeschäfte sind die einem Beamten in seinem
konkreten Amt zur unmittelbaren Erledigung zugewiesenen Dienstaufgaben
► Hochschullehrer: Forschung & Lehre
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 18
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Welche Folgen hat die Beurlaubung für die
Besoldung?
► Unterscheide zwischen C- und W-Besoldung
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• Dienstaltersstufen: C +
W –
• Ruhegehaltfähigkeit:
→ Grundgehälter: W u. C +
→ Zuschüsse C: -
→ Sonderzuschüsse C: ggf. +
→ Leistungsbezüge W: ggf. +
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Arten der variablen Leistungsbezüge in der W-Besoldung
1. Leistungsbezüge• Berufungs- und Bleibeleistungsbezüge
• Besondere Leistungsbezüge
• Funktionsleistungsbezüge
2. Forschungs- und Lehrzulage
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Empfänger der variablen Leistungsbezüge
1. Professoren der Besoldungsgruppe W 2 / 3, Professoren der Besoldungsgruppe C 3 / 4 bei Wechsel in W 2 / 3:
• Berufungs- und Bleibeleistungsbezüge
• Besondere Leistungsbezüge
• Funktionsleistungsbezüge
• Forschungs- und Lehrzulage
2. Professoren der Besoldungsgruppe W 1:• Nur Forschungs- und Lehrzulage
3. Hauptamtliche Mitglieder der Hochschulleitung:• Funktionsleistungsbezüge
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 22
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Rechtsquellen:
• Bund: §§ 33 - 35 BBesG
• Bundesländer:- LBesG (Rahmenvorgaben)
- Leistungsbezügeverordnung (Konkretisierende Vorgaben, z.B. zum Vergabeverfahren)
• Hochschulen: Satzung, Richtlinie, Grundsätze
Überblick: www.hochschulverband.de („Infocenter“ – „W-Besoldung“)
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Besondere Leistungsbezüge für:Überblick
• Forschung• Lehre• Kunst• Weiterbildung• Nachwuchsförderung
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Besondere Leistungen in der Forschung:
• Preise, Auszeichnungen• Forschungsevaluationen• Publikationen• Erfindungen, Patente• Redaktion/Herausgabe von Fachzeitschriften• Aufbau, Leitung von Forschungsschwerpunkten, Sonderforschungsbereichen, wissenschaftlichen Instituten und Arbeitsgruppen• Organisation, Leitung von Kongressen/Tagungen• Gutachter-/ Vortragstätigkeiten außerhalb der Hochschule• Engagement in internationalen / nationalen Kooperationen• Drittmitteleinwerbung
Achtung Berücksichtigung nur, sofern hierfür nicht bereits eine Forschungs- und Lehrzulage gewährt wird
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Besondere Leistungen in der Lehre:
• Preise, Auszeichnungen, Ehrungen, studentische Lehrevaluationen• Überobligatorische Lehrleistungen (nicht, wenn Lehrzulage gewährt!)• Fachliche Weiterentwicklung des Lehrangebots• Entwicklung innovativer Lehrkonzepte, Lehrformen und -methoden• Betreuungseinsatz für Studierende, Hochbegabte• Engagement bei der Diplomandenbetreuung / Betreuung von Master-Studenten• Prüfungsaufwand• Bilinguale Lehre• Lehrerfolg• Abfassung von Lehrbüchern• Beiträge zur Studienreform• Mitwirkung an Staatsprüfungen
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Besondere Leistungen in der Kunst:
• Preise, Auszeichnungen, internationale Reputation
• Konzerte, Ausstellungen, Aufführungen
• Wettbewerbserfolge betreuter Studierender
• Mitwirkung in Gremien zur Bewertung hervorragender
künstlerischer Leistungen
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Besondere Leistungen in der Weiterbildung:
• Entwicklung / Durchführung von erfolgreichen
Weiterbildungsangeboten im Hauptamt, die nicht auf die
Lehrverpflichtung angerechnet werden
• Hochschuleinnahmen durch die Weiterbildungsangebote
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Besondere Leistungen in der Nachwuchsförderung:
• Initiativen und Erfolge bei der Betreuung von Promotionen und weitergehenden wissenschaftlichen Qualifikationen
• Engagierte und erfolgreiche Leitung von Graduiertenkollegs, Doktorrandenseminaren etc.
• Engagement für die Gleichstellung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern
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Einzelheiten der Gewährung:Überblick
a. Anforderungen an die besonderen Leistungenb. Zeitpunkt der Gewährungc. Vergabeverfahrend. Art der Gewährunge. Höhe der Gewährungf. Ruhegehaltfähigkeit
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 30
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a. Anforderungen an die besonderen Leistungen:
• Leistung im Hauptamt- Nebentätigkeiten nur berücksichtigungsfähig, sofern auf Veranlassung der Hochschule und unentgeltlich ausgeübt
• regelmäßig „über mehrere Jahre“ erbracht - retrospektiv (Zeitraum mindestens 3 Jahre)- prospektiv (Zielvereinbarung)
• „erheblich über dem Durchschnitt“ liegend - Problem: wissenschaftsadäquate Bewertung der Leistungen (z.B.
durch Sachverständigengutachten, Impact-Faktoren, Evaluationen)
• „über mehrere Bereiche“ erstreckend
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 31
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b. Zeitpunkt der Gewährung:
• Regel: Ablauf eines bestimmten Zeitraums nach Dienstantritt (i.d.R. 3 Jahre)
• Sonderproblem: Vereinbarung bei Berufung
Umwandlung von zunächst befristeten, konditionierten Berufungsleistungsbezügen in besondere Leistungsbezüge nach Fristablauf und Zielerreichung
Zielvereinbarung ohne Gewährung eines befristeten Berufungsleistungsbezugs unter Hinweis auf die Teilnahme am Vergabesystem für besondere Leistungsbezüge bei Zielerreichung
• Sonderproblem: Wechsel von C nach W ohne Ruf
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c. Vergabeverfahren:• Antrag des Hochschullehrers (in manchen Bundesländern darüber hinaus: Vorschlagsrecht
Hochschulleitung / Hochschulrat / Dekan)
• Antragsunterlagen - Selbstbericht mit Leistungsbeschreibung (Berichtszeitraum: vergangene Jahre und Schwerpunkte
der nächsten 3-5 Jahre)- Bericht/Votum/Vorschlag des
Dekans/Fachbereichs/Hochschulrats/Ärztlichen Direktors - Zielvereinbarung und Erfüllungsnachweis
- auswärtige Gutachten
• Antragsfrist / Stichtagsregelung• Entscheidungsbefugnis: Hochschulleitung
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d. Art der Gewährung:
• Laufende Zahlung / Einmalzahlung
• Befristete / unbefristete Gewährung
- Bei erstmaligem Bezug in der Regel befristet (max. 5 Jahre)- Wiederholte Vergabe möglich- Entfristung bei wiederholter Vergabe möglich - Widerrufsvorbehalt bei unbefristeter Vergabe (Leistungsabfall)
• Dynamisierung (in BaWü und Brandenburg nicht möglich, ansonsten i.d.R. nur bei unbefristeten Leistungsbezügen)
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e. Höhe der Gewährung:
• Stufenmodelle
• Stufenmodelle mit Verteilungsschlüssel
• Offene Modelle
• Grenze:
Berufungs-, Bleibe- und besondere Leistungsbezüge
sollen die Differenz zwischen W3 und B10 nicht
überschreiten (z.Z. ca. 5200,00 Euro); im Einzelfall ist
Überschreitung möglich, sofern Ministerium zustimmt
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 35
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f. Ruhegehaltfähigkeit:
• Unbefristete Leistungsbezüge: nach 3-jährigem Bezug
• Befristete Leistungsbezüge: frühestens nach 10-jährigem Bezug (Verhandlungssache!)
• Zunächst befristete und später entfristete Leistungsbezüge: spätestens nach 10-jährigem Bezug (Verhandlungssache!)
• Maß der Ruhegehaltfähigkeit: grdsl. 40% des W-Grund- gehalts Überschreitung der 40%-Grenze im Einzelfall möglich: maximal 80% des W-Grundgehalts
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 36
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Forschungs- und LehrzulageVoraussetzungen:• Einwerbung von Drittmitteln (Abwicklung über Hochschulkonto)• von privaten Auftraggebern
Sonderproblem: privatrechtliche Rechtsform ausreichendoder auch Privatheit der Mittel erforderlich?
• für ein konkretes Forschungs- und Lehrvorhaben• im Hauptamt• Zweckbestimmung der Drittmittelgebers bzgl. Zulagenbetrag• Drittmittel decken neben den Kosten des Forschungs- oder Lehrvorhabens und den Gemeinkosten auch die Zulagenbeträge• Einwerbung wurde nicht bereits durch Gewährung eines besonderen Leistungsbezugs für Forschung gewürdigt
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 37
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Einzelheiten der Gewährung:Überblick
a. Art der Gewährung
b. Höhe der Gewährung
c. Entscheidungsbefugnis über die Gewährung
d. Ruhegehaltfähigkeit
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 38
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1. Art der Gewährung:
• Laufende Zahlung / Einmalzahlung
• nach Eingang von entsprechenden Beträgen
auf das Drittmittelkonto der Hochschule
• begrenzt auf die Dauer des Drittmittelflusses /
des Drittmittelprojekts
• keine Dynamisierung
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 39
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2. Höhe der Gewährung:
• Grundsatz: Bis zu 100% des Jahresgrundgehaltes
• In Berlin: Bis zu 50% des Jahresgrundgehaltes
(Ausnahmen möglich)
• In Hessen und Niedersachsen: keine Einschränkungen
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 40
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3. Entscheidungsbefugnis:
• Hochschulleitung (Ermessensentscheidung!)
• im Einvernehmen mit dem Drittmittelgeber
• Tipp: Ermessensspielraums der Hochschulleitung
kann durch Berufungs- / Bleibevereinbarung
eingeschränkt werden
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 41
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4. Ruhegehaltfähigkeit:
• nicht gegeben
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 42
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Auswirkungen für die C-Besoldung
► Zusätzliche befristete oder unbefristete
Bezüge neben den C-Bezügen sind rechtlich nicht möglich!
► Die Öffnung der Forschungs- und
Lehrzulage ist ein politisches Ziel!
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 43
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Folgen der Entsendung für die
Beamtversorgung
Rechtsquelle: Beamtenversorgungsgesetz
(BeamtVG)
Grundsatz: § 6 BeamtVG
Anrechnung: § 55 BeamtVG
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 44
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§ 6 Regelmäßige ruhegehaltfähige Dienstzeit
(1) Ruhegehaltfähig ist die Dienstzeit, die der Beamte vom Tage seiner ersten Berufung in das Beamtenverhältnis an im Dienst eines öffentlich-rechtlichen Dienstherrn im Beamtenverhältnis zurückgelegt hat.
Dies gilt nicht für die Zeit
1. vor Vollendung des siebzehnten Lebensjahres,
als Beamter, der ohne Ruhegehaltsberechtigung nur Gebühren bezieht, soweit sie nicht nach § 11 Nr. 1 Buchstabe a berücksichtigt wird,
4. einer ehrenamtlichen Tätigkeit,
5. einer Beurlaubung ohne Dienstbezüge; die Zeit einer Beurlaubung ohne Dienstbezüge kann berücksichtigt werden, wenn spätestens bei Beendigung des Urlaubs schriftlich zugestanden worden ist, daß dieser öffentlichen Belangen oder dienstlichen Interessen dient
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 45
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Sondervorschrift für Professoren in § 67 BeamtVG(2) Ruhegehaltfähig ist auch die Zeit, in der die Professoren, Hochschuldozenten,
Oberassistenten, Oberingenieure, Wissenschaftlichen und Künstlerischen Assistenten nach der Habilitation dem Lehrkörper einer Hochschule angehört haben. Als ruhegehaltfähig gilt auch die zur Vorbereitung Vorbereitung für die Promotion benötigte Zeit bis zu zwei Jahren. Die in einer Habilitationsordnung vorgeschriebene Mindestzeit für die Erbringung der Habilitationsleistungen oder sonstiger gleichwertiger wissenschaftlicher Leistungen kann als ruhegehaltfähige Dienstzeit berücksichtigt werden; soweit die Habilitationsordnung eine Mindestdauer nicht vorschreibt, sind bis zu drei Jahre berücksichtigungsfähig. Die nach erfolgreichem Abschluß eines Hochschulstudiums vor der Ernennung zum Professor, Hochschuldozenten, Oberassistenten, Oberingenieur, Wissenschaftlichen und Künstlerischen Assistenten liegende Zeit einer hauptberuflichen Tätigkeit, in der besondere Fachkenntnisse erworben wurden, die für die Wahrnehmung des Amtes förderlich sind, soll im Falle des § 44 Abs. 1 Nr. 4 Buchstabe c des Hochschulrahmengesetzes als ruhegehaltfähig berücksichtigt werden; im übrigen kann sie bis zu fünf Jahren in vollem Umfang, darüber hinaus bis zur Hälfte als ruhegehaltfähig berücksichtigt werden. Zeiten nach Satz 4 können in der Regel insgesamt nicht über zehn Jahre hinaus als ruhegehaltfähig berücksichtigt werden. Zeiten mit einer geringeren als der regelmäßigen Arbeitszeit dürfen nur zu dem Teil als ruhegehaltfähig berücksichtigt werden, der dem Verhältnis der tatsächlichen zur regelmäßigen Arbeitszeit entspricht.
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 46
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Anrechnungsvorschrift des § 55 BeamtVG
Zusammentreffen von Versorgungsbezügen mit Renten
(1) Versorgungsbezüge werden neben Renten nur bis zum Erreichen der in Absatz 2 bezeichneten Höchstgrenze gezahlt. Als Renten gelten
1. Renten aus den gesetzlichen Rentenversicherungen,
2. Renten aus einer zusätzlichen Alters- oder Hinterbliebenenversorgung für Angehörige des öffentlichen Dienstes,…
(8) Den in Absatz 1 bezeichneten Renten stehen entsprechende wiederkehrende Geldleistungen gleich, die auf Grund der Zugehörigkeit zu Zusatz- oder Sonderversorgungssystemen der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik geleistet werden oder die von einem ausländischen Versicherungsträger nach einem für die Bundesrepublik Deutschland wirksamen zwischen- oder überstaatlichen Abkommen gewährt werden.
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 47
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Auslandseinsatz als Nebentätigkeit?Definition Nebentätigkeit
§ 1 Nebentätigkeits-Verordnung Bund
(1) Nebentätigkeit eines Beamten ist die Ausübung eines Nebenamtes oder einer Nebenbeschäftigung. Nebenamt ist ein nicht zu einem Hauptamt gehörender Kreis von Aufgaben, der auf Grund eines öffentlich-rechtlichen Dienst- oder Amtsverhältnisses wahrgenommen wird. Nebenbeschäftigung ist jede sonstige, nicht zu einem Hauptamt gehörende Tätigkeit innerhalb oder außerhalb des öffentlichen Dienstes.
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 48
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§ 64 Bundesbeamtengesetz(1) Der Beamte ist verpflichtet, auf Verlangen seiner obersten
Dienstbehörde eine Nebentätigkeit (Nebenamt, Nebenbeschäftigung) im öffentlichen Dienst zu Übernehmen und fortzuführen, sofern diese Tätigkeit seiner Vorbildung oder Berufsausbildung entspricht und ihn nicht über Gebühr in Anspruch nimmt.Die obersteDienstbehörde kann die Befugnis auf nachgeordnete Behörden übertragen.
§ 65 Bundesbeamtengesetz(1) Der Beamte bedarf zur Übernahme jeder Nebentätigkeit, mit Ausnahme
der in § 66 Abs.1 abschließend aufgeführten, der vorherigen Genehmigung, soweit er nicht nach § 64 zu ihrer Wahrnehmung verpflichtet ist. Als Nebentätigkeit gilt nicht die Wahrnehmung öffentlicher Ehrenämter sowie einer unentgeltlichen Vormundschaft, Betreuung oder Pflegschaft eines Angehörigen; ihre Übernahme ist vor Aufnahme schriftlich anzuzeigen.
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 49
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§ 65 Bundesbeamtengesetz(2) Die Genehmigung ist zu versagen, wenn zu besorgen ist, daß durch die
Nebentätigkeit dienstliche Interessen beeinträchtigt werden. Ein solcher Versagungsgrund liegt insbesondere vor, wenn die Nebentätigkeit1. nach Art und Umfang die Arbeitskraft des Beamten so stark in Anspruch nimmt, daß die ordnungsgemäße Erfüllung seiner dienstlichen Pflichten behindert werden kann, 2. den Beamten in einen Widerstreit mit seinen dienstlichen Pflichten bringen kann,3. in einer Angelegenheit ausgeübt wird, in der die Behörde, der der Beamte angehört,tätig wird oder tätig werden kann,4. die Unparteilichkeit oder Unbefangenheit des Beamten beeinflussen kann,5. zu einer wesentlichen Einschränkung der künftigen dienstlichen Verwendbarkeit des Beamten führen kann,6. dem Ansehen der öffentlichen Verwaltung abträglich sein kann.
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 50
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§ 65 Bundesbeamtengesetz
“…Ein solcher Versagungsgrund liegt in der Regel auch vor, wenn sich
die Nebentätigkeit wegen gewerbsmäßiger Dienst- oder Arbeitsleistung
oder sonst nach Art, Umfang, Dauer oder Häufigkeit als Ausübung
eines Zweitberufs darstellt. Die Voraussetzung des Satzes 2 Nr. 1 gilt
in der Regel als erfüllt, wenn die zeitliche Beanspruchung durch eine
oder mehrere Nebentätigkeiten in der Woche ein Fünftel der
regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit überschreitet. Die
Genehmigung ist auf längstens fünf Jahre zu befristen; sie kann mit
Auflagen und Bedingungen versehen werden.”
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 51
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Ergebnis:
Auslandsdozentur kann regelmäßig nicht
über eine Nebentätigkeitsgenehmigung
erfolgen
Aber: Allgemeine Genehmigung über HNtVO?
§ 6 Abs. 2 HNtVO NW“Der Minister für Wissenschaft und Forschung kann
Nebentätigkeiten von geringem Umfang sowie
Lehrtätigkeiten an anderen Hochschulen bis zu 4
Wochenstunden allgemein genehmigen.”
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 52
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Falls Auslandsdozentur als Nebentätigkeit genehmigt wird, welche Folgen ergeben sich hieraus?
► Unterliegen potentielle Einnahmen einer „Kappungsgrenze“?
► im „öffentlichen Dienst“ ja► dies meint „jede im Dienst des Bundes, eines Landes,
einer Gemeinde, Körperschaft, Anstalt oder Stiftung des öffentlichen Rechts ausgeübte Nebentätigkeit“
► vgl. § 6 HNtV Bund (ca. 5.500 € brutto je nach Landesrecht)
► Auslandsdozentur ist aber keine Nebentätigkeit im öffentlichen Dienst!
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 53
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Folge:
Einnahmen aus einer Auslandsdozentur unterliegen keiner Kappungsgrenze da
diese keine “Nebentätigkeit im öffentlichen Dienst”
darstellt.
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 54
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Welche Regeln gelten für Dozenten im
Angestelltenverhältnis?
Rechtsquelle: TVöD resp. TV-L
§ 28 Sonderurlaub
Beschäftigte können bei Vorliegen eines wichtigen
Grundes unter Verzicht auf die Fortzahlung des Entgelts Sonderurlaub erhalten.
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 55
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§ 3 TV-L
(4) Nebentätigkeiten gegen Entgelt haben die Beschäftigten ihrem Arbeitgeber rechtzeitig vorher schriftlich anzuzeigen. Der Arbeitgeber kann die Nebentätigkeit untersagen oder mit Auflagen versehen, wenn diese geeignet ist, die Erfüllung der arbeitsvertraglichen Pflichten der Beschäftigten oder berechtigte Interessen des Arbeitgebers zu beeinträchtigen. Für Nebentätigkeiten im öffentlichen Dienst kann eine Ablieferungspflicht nach den Bestimmungen, die beim Arbeitgeber gelten, zur Auflage gemacht werden.
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 56
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Verweisungen auf das jeweils gültige
Beamtenrecht des Landes sind – anders als
im BAT – im TV-L komplett entfallen.
Insoweit: Ermessensspielraum des
Arbeitgebers
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Welche Folgen ergeben sich für die Sozialversicherungspflicht im Rahmen einer Auslandsdozentur?
► Beamte sind grds. SV-frei► Bei Beurlaubung und Begründung eines AV in
Deutschland kann SV-Pflicht eintreten.► Dies ist aber im Rahmen einer
Auslandsdozentur nicht anzunehmen
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 58
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Bei Angestellten ist zu differenzieren:► Erfolgt Entsendung in einen EWR-Staat,dann
ist die EU-VO 1408/71 anzuwenden (hier -)
► Erfolgt die Entsendung in einen Staat mit einem bilateralen Abkommen (Sozialversicherungsabkommen- SVA -), dann ist dieses anzuwenden
► Außerhalb Europas SVA nur mit Australien, Chile, Japan, Kanada, Korea, Marokko, USA
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Sind weder SVA´s noch die EU-VO 1408/71 anzuwenden, ist Deutsches Recht anzuwenden:Rechtsquellen:► § 4 SGB IV (Ausstrahlung)► § 5 SGB IV (Einstrahlung)► Die "fünf Säulen" der Sozialversicherung sind:
- Krankenversicherung (KV) - Pflegeversicherung (PV) - Rentenversicherung (RV) - Arbeitslosenversicherung (AV) - Unfallversicherung (UV)
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 60
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Grundsatz:
Territorialprinzip:
Grundsätzlich gelten die Sozialversicherungsvorschriften des Tätigkeitsstaats (§ 3 Nr. 1 SGB IV)
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 61
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Nach § 4 SGB IV (Ausstrahlung) unterliegt ein Mitarbeiter weiterhin den deutschen Sozialversicherungsvorschriften, sofern es sich um eine
► Entsendung handelt, die
► Im Rahmen eines in Deutschland bestehenden
Beschäftigungsverhältnisses (d.h. keine Beurlaubung) erfolgt und
► die zeitlich befristet ist.
Eine Entsendung im Sinne des Sozialversicherungsrechts ist gegeben, wenn sich ein Beschäftigter auf Weisung des Arbeitgebers vom Inland in das Ausland begibt. Er kann eigens für die Entsendung eingestellt worden sein, jedoch ist eine fortbestehende Inlandsintegration des Beschäftigten notwendig.
► Bei Ausstrahlung/Einstrahlung wird Doppelversicherungspflicht eintreten
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 62
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Problem: Beurlaubung
► Gem. § 7 Abs. 3 SGB IV endet die SV-Pflicht in allen Zweigen bei einer Beurlaubung ohne Anspruch auf Arbeitsentgelt von mehr als einem Monat
► Welche Möglichkeiten bestehen, den
Versicherungsschutz aufrechtzuerhalten?
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 63
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1. Rentenversicherung
► Bei zeitlicher Begrenzung der Entsendung kann der AG für den AN sog. Pflichtversicherung abschließen (§ 4 SGB VI)
► Ohne eine zeitliche Begrenzung besteht nur die Möglichkeit der freiwilligen Versicherung
(§ 7 Abs. 1 SGB VI)
► AN zahlt Beiträge selbst (§ 171 SGB VI)
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 64
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2. Krankenversicherung
► Freiwillige Versicherung ist möglich (§ 9 SGB V)
► Voraussetzung: In den letzten fünf Jahren vor Ausscheiden aus der Pflichtversicherung mindestens 24 Monate oder unmittelbar vor Ausscheiden mindestens zwölf Monate versichert (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 SGB V)
► AN zahlt Beiträge selbst (§ 257 SGB V)
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 65
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3. Pflegeversicherung
► Freiwillige Versicherung ist möglich
(§ 26 SGB XI)
► Antrag ist spätestens einem Monat nach Ausscheiden aus der Versicherungspflicht zu stellen (§ 26 Abs. 2 SGB XI)
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 66
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4. Unfall-/Arbeitslosenversicherung
► Freiwillige Weiterversicherung ist nicht möglich
► Auslandsunfallversicherungsschutz sollte privatrechtlich gewährleistet werden
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 67
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Steuerrecht
Einkommenssteuerpflicht besteht in jedem Staat,
► in dem man einen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt hat,
► in dem man Einkommen erzielt,
► in dessen Öffentlichen Dienst man steht.
Treffen diese Voraussetzung auf mehr als einen Staat zu, ist grds. von einer Doppelbesteuerung auszugehen. Um dies zu vermeiden wurden Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 68
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SteuerrechtGrundsatz: Tätigkeitsprinzip
► Grundsätzlich steht das Besteuerungsrecht dem Tätigkeitsstaat zu
► Der Ansässigkeitsstaat gewährt für Vergütungen aus Auslandstätigkeit entweder Steuerbefreiung oder Steueranrechnung
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 69
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Wichtige Ausnahme: 183-Tage-RegelDas Besteuerungsrecht steht ausschließlich dem Ansässigkeitsstaat (und nicht dem Tätigkeitsstaat) zu, wenn
► der Auslandsaufenthalt im Tätigkeitsstaat nicht länger als 183 Tage im Jahr andauert,
► der Arbeitgeber, der die Vergütung zahlt, nicht im Tätigkeitsstaat ansässig ist, und
► die Vergütung nicht von einer im Tätigkeitsstaat gelegenen Betriebsstätte des Arbeitgebers getragen wird.
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 70
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Wie wird die im Ausland erhobene Steuer bei der
deutschen Einkommenssteuer berücksichtigt?
► Steuerfreistellung bei Staaten mit
Doppelbesteuerungsabkommen
► Steueranrechnung bei Staaten ohne Doppelbesteuerungsabkommen
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 71
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Beispiel: DBA Deutschland / AgyptenArt. 21 Lehrer, Forscher, Studenten und Stipendiaten
(1) Vergütungen, die ein Hochschullehrer oder anderer Lehrer, der in einem Vertragsstaat ansässig ist oder unmittelbar vorher dort ansässig war und der sich für höchstens zwei Jahre zwecks fortgeschrittener Studien oder Forschungsarbeiten oder zwecks Ausübung einer Lehrtätigkeit an einer Universität, Hochschule, Schule oder anderen Lehranstalt in den anderen Vertragsstaat begibt, für diese Arbeit bezieht, werden im anderen Staat nicht besteuert, vorausgesetzt, daß er die Vergütungen von außerhalb
dieses anderen Staates bezieht.
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 72
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Ergebnis:
1. Beamtenrecht und Arbeitsrecht besitzen
durchaus flexible Elemente um
internationale Mobilität von Forschern zu
ermöglichen.
2. Es mangelt an einer einheitlichen (KMK?) Entsendungsrichtlinie
(vgl. EntsR Bund 2005)
Berlin, 02.06.2008 RA Dr. Dirk Böhmann 73
Vielen Dank!