Download - team@work 01/2007
Die bevorzugten Lagen des
Stadtzentrums von Osna
brück sind bebaut. Um
neue Gebäude entstehen zu lassen,
das Stadtbild nachhaltig positiv zu
prägen und städtebauliche Miss
stände zu beheben, ist der Rückbau
vorhandener Häuser notwendig.
Nicht nur bautechnische Mängel
und stadtgestalterische Argumente
geben den Ausschlag für die bau
liche Neugestaltung von Innen
stadtflächen. Häufig machen auch
gestiegene Anforderungen an die
Flächennutzung einen Neubau not
wendig. Neue Gebäude können
viele Vorzüge urbanen Lebens auf
kleinstem Raum verdichten. Diese
innerstädtischen MikroZentren
sind keine Einkaufsmeilen, wie
viele der großen ausgelagerten
Stadtzentren – die Neuen Mitten
und Shoppingmalls –, sondern sie
Möser-Carré setzt neue Akzente in Osnabrück Sensible Geschäftshausplanung für eine Belebung der Innenstädtevon Heinrich Eustrup
Das sechsgeschossige MöserCarré schließt eine städtebauliche Lücke in Osnabrück.
verbinden Einzelhandels, Gastro
nomie und Büroflächen in einer
effizienten und neuartigen Weise
auf kleinem Raum miteinander.
Dipl.Ing. Heinrich Eustrup, Architekt BDA, ist Sprecher des Vorstandes der pbr Planungsbüro Rohling AG. Er ist seit 1992 im Unternehmen. Das Mitglied der Architektenkammern Niedersachsen und SachsenAnhalt hat in den vergangenen Jahren u. a. Projekte betreut wie das MöserCarrée in Osnabrück, das Nettebad Osnabrück und das Gymnasium Gransee.
Kurzvorstellung
Fortsetzung auf Seite 3
So verfügt das auf den Namen
MöserCarré getaufte neue, sechs
geschossige Sparkassengebäude
in Osnabrück über 3.000 m² Büro
fläche, verteilt auf die Oberge
schosse zwei bis fünf. Im Erd und
ersten Obergeschoss sind 600 m²
Raum für Einzelhandel und Gastro
nomie geschaffen. Rechts und links
vom repräsentativen Eingangspor
tal, gut sichtbar für die Besucher,
siedelten sich eine SushiBar und
ein Bistro an. Eine Tiefgarage ver
steckt 50 Stellplätze unter dem
Gebäude.
Der Entwurf für das MöserCarré
ging aus einem 2002 durchgeführ
ten, begrenzt offenen Realisie
rungswettbewerb der Sparkasse
Osnabrück hervor. Unter 54 einge
reichten Entwürfen belegte die pbr
Planungsbüro Rohling AG den fünf
ten Platz. Im Überarbeitungsdurch
gang der prämierten Beiträge setzte
sich der pbrEntwurf beim Bauaus
schuss der Sparkasse als bestes
Nutzungskonzept gegen über Mit
bewerbern durch.
Das MöserCarré ist an einer
Stelle entstanden, an der gesichts
lose Gebäude ein über 50jähriges
Provisorium fristeten. Diese Zweck
bauten ersetzten 1948 das im Zwei
ten Weltkrieg zerbombte Eckge
bäude an der Ecke Möserstraße/
Wittekindstraße. Von einem Neu
bau, der diese Übergangssituation
beenden sollte, wurde die harmo
nische Integration in die hetero
gene Umgebung gefordert. Gleich
zeitig sollte er aber auch eine städ
tebaulich markante Landmarke set
zen. Mit dem Entwurf der pbr AG
erreichte der Bauherr einen naht
losen Anschluss des neuen Gebäu
Mensa SaarbrückenDie Mensa Saarbrücken ist eine Verbindung aus Kunst und Architektur.
Fortsetzung auf Seite 4
Domforum OsnabrückErdsonden wurden in 100 m Tiefe gesetzt, um Erdwärme zu nutzen.
Fortsetzung auf Seite 5
Sporthalle Talschule JenaDie neue Sporthalle stellt einen funktionalen und gestalterischen Bezug zur Grundschule her.
Fortsetzung auf Seite 4
EditorialEffizienz, Qualität und Kostenführerschaft sichern und ausbauenVerstärkung für die RedaktionNeue Werkberichte
Informationen der pbr AG Ausgabe 1 | Mai 2007
MöserCarré setzt neue Akzente in OsnabrückNeubau des Menschenaffenhauses
„Bonoboland”, Frankfurt
Sporthalle Talschule JenaMensa Saarbrücken Domforum OsnabrückSchulzentrum UetzeProjektTelegramm
Neue GeschäftsbereichsleiterSpende an Osnabrücker TafelFMGlossar Tag der Architektur, 24. Juni 2007
S. 2 Dialog S. 3 Projekte S. 4 Projekte S. 7 Wissen S. 8 Fokus
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
das Antlitz einer Stadt wird in hohem Grad von seiner Architektur
gezeichnet. Architektonische Maßnahmen wie Neubauten, Sanie
rungen und Rückbauten verändern zwangsläufig die Konturen dieses
Gesichts. So können ganze Stadtteile durch die Veränderung ihrer
Architektur aufgewertet werden. Wichtige Impulse für die Wirtschaft
werden so geschaffen. Denn längst siedeln Unternehmen und sze
nebewusste Privatleute dort an, wo Ästhetik, Image und eine über
zeugende Planung optimale Bedingungen bieten.
Beispielhaft für die aufwertende Wirkung der Architektur ist auch
der Neubau des MöserCarré in Osnabrück. Das neue Gebäude ver
deutlicht, wie Architektur städtebaulich problematische Bereiche in
die Stadt zurückführen und somit beleben kann. Die besonderen
Merkmale und Herausforderungen des von der Sparkasse Osna
brück errichteten Gebäudes stellen wir in dieser Ausgabe vor.
Neubauten müssen sich in ihre Umgebung einfügen. Andernfalls
werden sie zu Fremdkörpern in ihrem baulichen Umfeld. Ein gelun
genes Beispiel dieser Philosophie zur Architekturqualität stellt die
Sporthalle der Talschule in Jena dar, die sich den vorgefundenen
Bedingungen harmonisch anpasst.
Architektur polarisiert nicht nur durch ihre Wirkung nach außen.
Wenn sie wie in der Mensa Saarbrücken zu gestalterischen Zwe
cken eingesetzt wird, wirkt sie auf Nutzer wie eine begehbare Plas
tik. Das zeigt der Artikel zur Modernisierung der Mensa. Auch der
Beitrag von Lothar Tabery, Vorstandsmitglied der Architektenkammer
Niedersachsen, thematisiert in seinem Beitrag zum Tag der Architek
tur die Wertigkeit zeitgenössischer Architektur in Städten.
Mitten in Osnabrück wird das Seelsorgeamt zu einem modernen
Forum am Dom umgebaut. Lesen Sie, wie nur wenige Meter von
den Dommauern entfernt tiefe Bohrungen durchgeführt und Son
den gesetzt wurden, um energiesparende Wärme für den Dom und
das Forum am Dom zu gewinnen.
Außerdem berichten wir über eine pbrSpende an die Osnabrü
cker Tafel, den Neubau einer Raumschießanlage der Bundespolizei
in Berlin, die Sanierungs und NeubauMaßnahmen am Schulzent
rum Uetze, das Projektcontrolling für den Zoo Frankfurt sowie in der
gewohnten Kurzübersicht über neue Projekte.
Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen bedanken, die mit
ihren Projektbeschreibungen und Ideen zur Fertigstellung dieser
team@workAusgabe beigetragen haben.
Viel Spaß beim Lesen
Die Redaktion
Impressum:
Herausgeber:
pbr Planungsbüro Rohling AG
Architekten und Ingenieure
Rheiner Landstraße 9 . 49078 Osnabrück
Telefon (05 41) 94 12 0 . Telefax (05 41) 94 12 3 45
EMail [email protected] . Internet www.pbr.de
Redaktion: Hubert Conrady, Guido Fehren, Jörg Frenzel, Claudia Klingbeil, Hermann Kuhl, Ines Luckner, Hartmut Lückemeyer . Kontakt zur Redaktion: [email protected] . An dieser Ausgabe haben mitgewirkt: Christoph Bierschenk, Joachim Deck, Heinrich Eustrup, Matthias Fiedler, Andreas Frye, Claudia Klingbeil, Ines Luckner, Lars Niederoth, Jörg Rasehorn, Martin Rohling, Klaus Steinkamp, Lothar Tabery . Fotos: Architektenkammer Niedersachsen, Klaus Lindemann, Bettina Meckel, Michael Miltzow, Stefan Neuenhausen, Klemens Ortmeyer, pbr AG, JeanLuc Valentin . Konzeption, Grafik, Satz und Layout: Kuhl|Frenzel Agentur für Kommunikation, Osnabrück . Druck: Günter Druck, Georgsmarien hütte . Auflage: 900 Exemplare
jeder hört, liest und erlebt, „die Wirtschaft zieht an,
auch die Baubranche“. Die Wachstumsprognosen wer
den nach oben korrigiert, die Erwartungshaltung in die
Zukunft ausgebaut, aber mahnende Empfehlungen und
Ratschläge sind genauso präsent. „Was können wir
erwarten?“, ist eine uns umtreibende Frage. Wir erle
ben derzeit turbulente Zeiten.
• Der Bauwille ist da –
Baustoffe jedoch nicht lieferbar.
• Preise ziehen an –
Insolvenzen bleiben dennoch nicht aus.
• Aufträge liegen vor –
Auslastung ist nicht selbstverständlich.
• Terminketten werden kompakter –
Ressourcen zum Abdienen sind kaum zu finden.
Dieses ließe sich noch erheblich ergänzen, beantwor
tet aber die Frage nicht, was wir erwarten können. Im
Gegenteil, es zeigt auf, Erwartungen werden derzeit
nicht erfüllt, sie führen eher auf falsche Fährten.
Besinnen wir uns also auf unsere Ziele und konzen
trieren wir uns erneut, auch wenn Geschwindigkeit
und Aktivität um uns herum uns in Hektik versetzen
wollen. Gerade jetzt, wo alles möglich scheint, ist die
Solidität unseres Handelns der Garant für den Erfolg.
Die von uns entwickelten Planungsprozesse, Schnitt
stellenregelungen und Leistungsdokumentationen hel
fen uns, die erreichte Effizienz, Qualität und Kostenfüh
rerschaft zu sichern und auszubauen.
Seien Sie mit mir neugierig auf das, was wir noch
alles planen werden, was schon Realität geworden ist
und was in dieser Ausgabe vorgestellt wird.
Effizienz, Qualität und Kostenfüh-rerschaft sichern und ausbauenvon Martin Rohling
Vorstand der pbr Planungsbüro Rohling AG
Liebe Leserinnen und Leser,
Verstärkung für die Redaktion
Jedes Team braucht von Zeit
zu Zeit neue Spieler. Das gilt
auch für die team@work. Wir
freuen uns daher sehr, dass Ines
Luckner und Guido Fehren seit eini
gen Monaten die Redaktion unserer
Kunden und Mitarbeiterzeitung
verstärken. Beide „JungRedak
teure“ arbeiten am pbrStandort in
Osnabrück: Ines Luckner als
Bauingenieurin im Geschäfts
bereich Architektur, Guido
Fehren als Ingenieur im
Geschäftsbereich Versor
gungstechnik. Anregungen
für Beiträge und Themen in
der team@work nehmen die
beiden gerne entgegen.
Neue Werkberichte
Im ersten Quartal 2007 sind
zwei neue Werkberichte ent
standen. Der pbrWerkbericht
„Planung von Mensen und Betriebs
restaurants“ bietet einen Überblick
über die Planungstätigkeit der pbr
AG im Bereich der Einrichtungen zur
Gemeinschaftsverpflegung. Der
zweite Werkbericht stellt die Be
sonderheiten des Planungsprojekts
„Neubau Sporthalle Talschule Jena“
ausführlich vor. Auf Seite 4 dieser
Ausgabe der team@work berichtet
Matthias Fiedler vom Neubau. Die
pbrWerkberichte können wie alle
anderen Exemplare der Reihe bei
Stephanie Pfabe (pfabe.stephanie@
pbr.de) bestellt werden.
2 Dialog
des an die Fassade der Sparkassen
hauptstelle. Darüber hinaus wurde
mit dem winkelförmigen Baukörper
eine Verbindung zu den Gebäuden
der Möserstraße hergestellt. Die
betonte Eckposition des MöserCar
rés leitet ihre vertikale Dimension
aus dem visavis gelegenen Kauf
haus ab. Die spannungsvoll geglie
derte Kalksteinfassade mit ihren
großzügigen Verglasungen im Erd
geschoss verleiht dem MöserCarré
ein freundliches Lächeln, das auch
bei Dunkelheit strahlt. Das den Hof
erschließende zweigeschossige
Portal wirkt einladend, licht und luf
tig. Der optisch und akustisch von
der Straßenkreuzung abgeschirmte
Innenhof bietet einen attraktiven
Platz für gastronomische Outdoor
Angebote. Die stützenfreie Zu
gangssituation wird mittels einer
stählernen Fachwerkkonstruktion
mit einem Gewicht von 50 Tonnen
ermöglicht. An der raumhohen
Stahlkonstruktion im Dachgeschoss
sind die drei 600 Tonnen schweren
Obergeschosse aufgehängt. Diese
Bauart ist in Osna brück einzigartig
und stellte hohe Anforderungen an
die Planung sowie die Umsetzung.
PPP im Zoo Frankfurt a. M.Projektcontrolling für den Neubau des Menschenaffenhauses „Bonoboland“von Lars Niederoth, N+ Objektmanagement GmbH
Menschenaffen sind von
der Ausrottung bedroht.
D iese Gefährdung
erhöht die Bedeutung der Zoos als
Stätte der Arterhaltung. Aufgrund
der neuen EUZoorichtlinie von
2005 müssen in zahlreichen Zoos
neue Anlagen realisiert werden, um
die artgerechte Haltung zu sichern,
so auch das Menschenaffenhaus
im Zoo Frankfurt a. M. Zur Realisie
rung des neuen Menschenaffen
hauses wurde erstmals in einem
Zoo im deutschen Sprachraum ein
PublicPrivatePartnershipModell
von der Stadt Frankfurt a. M.
gewählt. Es wird eine 13 Mio. Euro
teure Neuanlage mit Tropenhalle
und umfassenden Außenanlagen
geplant, errichtet sowie bei einer
Gesamtlaufzeit von 20 Jahren durch
einen Betreiber instand gehalten
werden.
Der bereits im Jahr 2004 ausge
schriebene EUweite Investoren
Architektenwettbewerb wurde
durch die N+ Objektmanagement
GmbH im Auftrag der Stadt Frank
furt während des gesamten Verfah
rens begleitet. Von ursprünglich
neun Bewerbern erfüllte die Hälfte
der Architekten die harten Bedin
gungen und erhielt daraufhin die
durch die N+ Objektmanagement
GmbH und die pbr Planungsbüro
Rohling AG in enger Zusammenar
beit mit der Kanzlei FPS – Fritze
Paul Selig Rechtsanwälte Frankfurt
erstellten Ausschreibungsunterla
gen. Im weiteren Verlauf wurden
zwei Beiträge in die engere Aus
wahl gezogen und in einem
anschließenden Verhandlungsver
fahren weiter präzisiert. Nach ein
gehender Prüfung durch alle Organe
wurde der Entwurf der ARGE Fay/
liquid architekten mit dem Investor
AVICENNA Verwaltungsgesellschaft
mbH, einer Tochtergesellschaft der
Hannover Leasing GmbH & Co. KG,
und dem Generalübernehmer
Wiemer & Trachte AG ausgewählt.
Als Betreiber ist die WISAG GmbH
& Co. beauftragt.
Der Entwurf auf einer Gesamt
fläche von 10.000 m² stellt sich als
amorphe Landschaft dar und erin
nert mit seinem geschwungenen
Dach an ein gebogenes Philodend
ronBlatt. Das Leitbild des Zoos,
„die Natur soll stets Vorbild der Zoo
entwicklung sein“, gilt ebenfalls für
die architektonischen und bautech
nischen Zusammenhänge. Mög
lichst ohne sichtbare Barrieren soll
ten Besucher soweit wie möglich in
die Anlagen einbezogen werden
und das „Cross Viewing“, also das
Erblicken von Besuchern im Hinter
grund, vermieden werden.
Vor allem die engen Schnittstel
len bei der Realisierung eines so
komplexen Zoogebäudes erweisen
sich als besondere Herausforde
rung für Architekten, Baufirma,
Betreiber und das seit 2006 durch
die N+ Objektmanagement GmbH
und die pbr AG beauftrage Projekt
controlling als Bauherrenvertretung
für den Zoo bzw. die Stadt Frank
furt. Die bisher auf kommunale
Bauten wie Schulen und Verwal
tungsgebäude abgestimmten PPP
Vertragswerke sind für einen Zoo
kaum übertragbar und nur in enger
Abstimmung zwischen Juristen,
Ingenieuren und Biologen zu erar
beiten.
Eine Stahlkonstruktion im Dachgeschoss ermöglicht die stützenfreie Zugangssituation.
Der Neubau gliedert sich optimal in das städtebauliche Umfeld ein.
Die historische Möserstraße
Das Dach des Bonobolandes wird aus Stahlbeton erstellt.
Blick auf den Bauplatz
Der lichte Innenhof
Modell der ARGE Fay/liquid architekten
3Projekte
Klare Konturen und zurück-genommene Monumentalität
„Architektourpreis“ für Sporthalle Talschule Jenavon Matthias Fiedler
Zum zweiten Mal hat die Archi
tektenkammer Thüringen in
diesem Jahr im Rahmen der
alljährlich im Juni stattfindenden
„Tag der Architektouren“ den Archi
tektourpreis ausgelobt. Unter 81
Bewerbungen erhielt die von der
pbr AG geplante Sporthalle der Tal
schule Jena eine Anerkennung.
Der Sporthallenneubau ersetzt
eine LeichtbauTurnhalle aus den
1970er Jahren. Der Ersatzneubau
wurde im Bereich der abgerissenen
Halle angeordnet, jedoch in seiner
Grundrissfiguration, den Raumgrö
ßen und der Erschließung optimiert.
Insbesondere wurde ein funktio
neller Bezug zum Hauptzugang der
Grundschule und zum Schulhof her
gestellt.
Die neu erstellten Baukörper die
nen einerseits dazu, den Schulhof
klar zu konturieren, andererseits
das vorhandene Gebäudeensemble
zu vervollständigen. Eine Aufwei
tung des Hofes wird erreicht durch
den Bau in den Hang hinein. Deut
lich ablesbar ist der Bauteil „Sport
halle“ auf der Ostseite. Die Sport
halle ist ein geschlossener Baukör
per, der in seiner einfachen Geo
metrie dem Schulhof optischen Halt
bietet. Die beiden Lichtbänder auf
der Nord und Südseite sind in ihrer
Größe auf die erforderlichen freien
Querschnittsflächen abgestellt. Die
hohen Wandflächen werden durch
ein Wechselspiel aus roh belas
senem und lasiertem Lärchenholz
in ihrer Monumentalität zurückge
nommen. Der niedrigere Bauteil
„Funktionsbereiche“ an der Süd
seite nimmt Lager, Technik,
Umkleide und Sanitärbereiche auf.
Eine stringente Wandscheibe aus
BetonwerksteinSichtmauerwerk
bildet den räumlichen Abschluss
des Hofes. Hinter dieser Wand
befindet sich unsichtbar der einge
grabene Bauteil, dessen Gründach
frei in das umgebende Gelände
übergeht. Vorgelagert ist der trans
parent eingehauste „Stiefelgang“
bzw. der seitlich offene Eingangs
bereich als Leichtbau mit Holztrag
werk. Das BetonwerksteinSicht
mauerwerk dominiert auch im
Gebäudeinneren und bietet in inten
siv frequentierten Bereichen eine
lebendige und robuste Oberfläche.
Auf der Hangseite ist ein „Turn
schuhgang“ angeordnet. Hier
wurde der rohe Beton der Außen
wand einschließlich aller Spuren
und Beschriftungen aus der Bautä
tigkeit bewusst sichtbar gelassen.
Kunstobjekt Mensa Saarbrücken Sensible Sanierung von Küche und Speisesaalvon Joachim Deck
Baudenkmäler sind Gebäude,
an denen aus künstleri
schen, städtebaulichen
oder historischen Gründen ein
öffentliches Interesse besteht.
Auch relativ junge Gebäude werden
unter Schutz gestellt. Denn es ist
nicht das Alter, sondern seine
Bedeutung für eine Epoche oder
Stilrichtung, die für die Entschei
dung zum Schutz wichtig ist. Das
von 1966 – 1970 erbaute Studen
tenhaus der Universität des Saar
landes in Saarbrücken mit Mensa
gilt als eine gelungene Verbindung
von Kunst und Architektur. Als inte
ressantes Beispiel der Gegenwarts
architektur wurde es 1997 in die
Liste der schützenswerten Gebäude
aufgenommen. Erwartungsgemäß
hoch waren die Anforderungen der
Behörden an den Denkmalschutz
bei der grundlegenden Sanierung
der Küche und des Speisesaals. Die
pbr Planungsbüro Rohling AG
erstellte die Planung zur Sanierung
der Mensa.
Hervorgegangen ist das drei, in
Teilbereichen viergeschossige
Gebäude aus einer engen Zusam
menarbeit des Architekten Walter
Schrempf und des Bildhauers Otto
Herbert Hajek. Hajek gilt als ein
bedeutender Schöpfer von Kunst
am Bau. Es entstand ein formen
und farbenreiches Betongebäude,
das Kunst funktional einbindet. Der
Architektur wird keine primär funk
tionale Rolle zugeordnet, sondern
sie hat für den Nutzer stets auch
eine ästhetische Funktion zu erfül
len.
Eine besondere Herausforde
rung für die Planung der grundle
genden Sanierung bestand in der
räumlichen Optimierung der Mensa,
ohne dabei die wertvolle Baukunst
zu zerstören. Hier entwickelte die
pbr Planungsbüro Rohling AG eine
sensible Lösung. Der Küchenbe
reich und der Speisesaal wurden
durch die Umbaumaßnahme stär
ker miteinander verbunden, um
einen „FreeFlowBereich“ in einem
ehemaligen Küchenteil zu schaffen.
Es wurde ein Durchgang vom Spei
sesaal zum Küchenbereich in der
Achse eines asymmetrisch ange
ordneten Raumelements herge
stellt. So musste nur eine Skulp
turenwand punktuell durchbrochen
werden. Mit der Erweiterung des
Ausgabebereichs konnte die Wege
führung der Besucher nach Menüli
nien neu strukturiert, die Wartesitu
ation entspannt und die Anzahl der
täglichen Verpflegungsteilnehmer
auf 4.500 gesteigert werden.
Zudem erhalten Studenten nun Ein
blicke in die Küche.
Die Neugestaltung der Küche
orientiert sich an der Optimierung
der Produktionsabläufe. Die Spül
maschinen wurden in einem Raum
zusammengefasst und wie die
Kühlräume aus hygienischen Grün
den vom Produktionsbereich
getrennt. Reine und unreine Güter
werden in je einem eigenen Flur
transportiert. Die Küchentechnik
wurde modernisiert.
Das Resultat der Sanierung ist
ein Baudenkmal, das für die Nutzer
intensiver erlebbar geworden ist
und das eine effizientere Nutzung
ermöglicht.
4 Projekte
„
Erdwärme für das DomforumEnergiestudie und Umsetzung eines Lösungskonzeptsvon Klaus Steinkamp
Bald hat es der Bischof höl
lisch warm“, titelte die Neue
Osnabrücker Zeitung nach
der Pressekonferenz anlässlich des
Beginns der Bohrarbeiten für die
Erdsonden zur Beheizung des Dom
forums Osnabrück. Aber kein Pakt
mit dem Teufel, sondern die Nut
zung ganz natürlicher Ressourcen
für eine nachhaltige Energieversor
gung soll Realität werden im Schat
ten des Doms mitten in der Innen
stadt von Osnabrück.
Mit der Förderung der Deut
schen Bundesstiftung Umwelt
beauftragte das Generalvikariat des
Bistums Osnabrück die pbr AG mit
der Erstellung einer modellhaften
Studie zur Minderung des Energie
bedarfs kirchlicher Liegenschaften
am Beispiel des Domforums Osna
brück. Modellhaft deshalb, weil sich
insbesondere die Vorgehensweise
übertragen lässt auf Liegenschaften
ähnlicher Ausprägung und Größe,
und die Studie als Leitfaden heran
gezogen werden kann für eine
umfassende Bestandsanalyse, eine
Konzeptentwicklung und eine
Gesamtbewertung bis hin zu kon
kreten Realisierungsvorschlägen.
Neben den unterschiedlichsten Vari
anten der Wärme und Kälteversor
gung wurden das Nutzerverhalten
und eine Verbundlösung für die ver
schiedenen Gebäude der Liegen
schaft bei der Konzeptentwicklung
berücksichtigt.
Die Empfehlung, die für dieses
konkrete Projekt am Ende der Stu
die ausgesprochen wurde, sieht
eine Verbundlösung zur Wärme
und Kälteversorgung der Liegen
schaft vor, die aus Erdsonden, Gas
Absorptionswärmepumpen und
Spitzenkessel besteht.
Durch die Verbundlösung mit
unterschiedlichen Nutzern wie
Kirchengebäude, Ver waltung,
Museum, Veranstaltung und Woh
nen und der Berücksichtigung von
Gleichzeitigkeiten kann die instal
lierte Wärmeleistung erheblich
reduziert werden. Dadurch können
Investitionskosten eingespart
werden.
Nach Abschluss der Studie
wurde dieses Konzept in einer wei
teren Planungsphase zur Ausfüh
rungsreife entwickelt und ausge
schrieben. Die Energieversorgung
wird neben der Sanierung des Dom
forums (Seelsorgeamt, Museum
und Domchor) als separates Projekt
behandelt. Für die Sanierung laufen
die Bauaktivitäten, ebenfalls ge plant
und begleitet durch die pbr AG,
bereits seit einigen Monaten.
Das erste von zwei Paketen zur
Umsetzung der Energieversorgung
wurde inzwischen beauftragt und
die Ausführung hat begonnen. Es
sind 11 Sonden mit einer Tiefe von
je 100 m vorgesehen. Diese Son
den versorgen fünf GasAbsorp
tionswärmepumpen mit Erdwärme
und werden im Innenhof zwischen
Dom, Diözesanmuseum und Orga
nistenhaus gleichmäßig und mit
größtmöglichem Abstand zueinan
der verteilt.
In einem zweiten Vergabepaket
wird die Energiezentrale mit Wär
mepumpen, Kessel und Zubehör
beauftragt. Die Wärme der Wärme
pumpen (Grundlast) und die Wärme
eines BrennwertSpitzenlastkes
sels versorgen die Gebäude Dom,
Seelsorgeamt, Diözesanmuseum,
Chorsaal, Medienhaus und Orga
nistenwohnhaus.
Die Absorptionswärmepumpen
sind neben der Wärmeversorgung
in der Lage, gleichzeitig auch Kälte
zu liefern. Kälte wird benötigt zur
Klimatisierung des Domcafés, des
Museums und des Chorsaals. Im
Sommer, wenn gekühlt werden
muss, wird die überschüssige
Wärme über die Erdsonden ins Erd
reich geführt. Eine separate Kälte
maschine und auch ein Kühlturm
sind bei diesem Konzept nicht erfor
derlich.
Über Erfahrungen bei der Umset
zung dieses Konzeptes werden wir
in einer der nächsten Ausgaben der
„team@work” ausführlich berichten.
Der Osnabrücker Dom und das angeschlossene Seelsorgeamt
Architektonisches Konzept für eine gute Lernatmosphäre Sanierung und Erweiterung des Schulzentrums Uetzevon Christoph Bierschenk
Dass Gebäude Einfluss auf
die psychische Verfassung
der Menschen ausüben,
die in ihnen arbeiten und leben,
lehrt uns die moderne Psychologie
(team@work berichtete zu diesem
Thema in Ausgabe 02/2005). Insbe
sondere für Schulen ist es wichtig,
ein förderliches Lernklima zu erzeu
gen. So berücksichtigte die Planung
des Neubaus der Hauptschule in
Uetze auch die psychologische Wir
kung der Architektur.
Das Schulzentrum in Uetze
bestand ursprünglich aus Gymna
sium, Realschule und Orientie
rungsstufe. Nach dem Wegfall der
Orientierungsstufe wurde das
Schulzentrum zum Schul jahr
2005/2006 um den Neubau der
Hauptschule ergänzt. Ferner wur
den die Räume des Gymnasiums
umfangreich erweitert und diverse
Umbaumaßnahmen im Bestand
durchgeführt.
Erbaut wurde der Hauptschul
neubau in Massivbauweise mit
Außendämmung und einer stahl
bindergestützten Dachkonstruktion.
Es wurde großer Wert auf eine
materialgerechte Farbgestaltung
gelegt. Im Flurbereich sind die
unverfälschten Baustoffe Holz,
Beton, Ton und Glas für die Nutzer
erlebbar. Die modernen Lehrräume
verbessern mit ihrer farblichen und
räumlichen Konzeption die Unter
richtsmöglichkeiten und das Lern
klima. Dank der hohen Fenster, der
Lichtbänder der verschobenen
Dachkonstruktion und großflächiger
Glaselemente der Fassade wirken
die Räume und Flure hell und
offen.
Das Ortsbild im Umfeld des
Plangebietes stellt sich sehr hetero
gen dar. Der technisch, wenig orga
nische Charakter des Schulkom
plexes wirkt sich in der Nachbar
schaft von Einfamilienhäusern und
dörflich geprägten Höfen visuell
beeinträchtigend auf das Land
schafts und Ortsbild aus. Unter
Berücksichtigung des für das Orts
bild so wichtigen Baumbestandes
orientieren sich der Neubau und die
Erweiterungen der im Maßstab und
der Gestaltung an den ortsbildprä
genden Gebäuden und erzeugen
eine neue Harmonie.
Zwar bleibt im neu entstande
nen Komplex jede Schule innerhalb
des Schulzentrums sowohl räum
lich als auch organisatorisch eigen
ständig. Mit der Zusammenführung
der drei Schulformen in einem
Schulzentrum bietet sich in Zukunft
aber die Möglichkeit für eine schul
übergreifende Zusammenarbeit.
5Projekte
Neubau Aula PlaneggAm 19. April 2007 wurde in Planegg bei München der Grundstein für den Neubau der Aula des FeodorLynenGymnasiums gelegt. In Anwesenheit des Landrates des Landkreises München, des Bürgermeisters von Planegg, den vollzählig anwesenden Gemeinderäten und natürlich den Schülern und Lehrern des Gymnasiums fand die feierliche Versenkung der Urne in der Fundamentplatte statt. Wie es sich in Bayern gehört, wurde die Veranstaltung mit einer zünftigen Brotzeit abgeschlossen.Leistungen pbrArchitektur
Institut der Feuerwehr NRW, TelgteDie Übungshalle des Instituts der Feuerwehr NRW in Telgte wurde am 2. Mai 2007 unter Anwesenheit von NRWInnenminister Ingo Wolf ihrer Bestimmung übergeben. Für die praxisnahe Ausbildung wurde eine hoch technisierte Einrichtung zur Simulation von Bränden u. a. in Wohnhäusern, Ladenlokalen und Industriegebäuden realisiert. Zur theoretischen Ausbildung gibt es Schulungsräume mit moderner Medientechnik.Leistungen pbr Technische Ausrüstung
Eingangsbereich Klinikum OsnabrückDas Klinikum Osnabrück begrüßt seine Patienten und Besucher seit einigen Wochen mit einer modernisierten Eingangshalle. Mit der Verwendung von Farn und Grasmotiven an den Wänden sowie der Platzierung von großen immergrünen Pflanzen im atriumsähnlichen Eingangsbereich entsteht eine freundliche Raumatmosphäre. Für eine natürliche Beleuchtung mit Tageslicht sorgt die mehrgeschossige Glasfassade. Leistungen pbr Gesamtplanung
Wettbewerb Dörenberg- Carrée, Bad IburgUnter dem Namen „DörenbergCarrée“ sollen in Bad Iburg eine vorhandene RehaKlinik mit angrenzendem Therapiezentrum und die neu zu schaffenden Teile MVZ, Arztpraxen, ein Hotel mit Wellnessbereich, ein Veranstaltungssaal und Ladenflächen zu einem homogenen Ensemble zusammengefügt werden. Bei dem für dieses Projekt ausgelobten Architektenwettbewerb konnte das Planungsteam der pbr AG den mit 16.000 Euro dotierten dritten Platz erringen.
Projekt-Telegramm
Feuerfestes Planungsteam Raumschießanlage der Bundespolizei in Berlin von Jörg Rasehorn
Im Mai 2004 erhielt die pbr Pla
nungsbüro Rohling AG den
Gesamtplanungsauftrag für
eine Raumschießanlage der Bun
despolizei in Berlin. Die dabei ein
geforderte Projektsteuerung wurde
durch die N+ Objektmanagement
GmbH realisiert.
Entstehen sollte eine Raum
schießanlage mit zwei Schieß
bahnen bei gleichzeitiger Nutzung
für sechs Beamte der Bundespoli
zei. Die Auslegung der Schieß
bahnen erfolgte für Pistole und
Maschinenpistole, ein Planungsauf
trag mit großer Seltenheit. In der
pbr AG wurden aber bereits meh
rere Anlagen ähnlicher Art realisiert,
so dass auf diese Erfahrungen
zurückgegriffen werden konnte.
Erstmalig waren die novellierten
baufachlichen Richtlinien für den
Schießbetrieb in Deutschland pla
nerisch umzusetzen. Durch die
Stärke des eingesetzten Projekt
teams konnten Herausforderungen
wie die Änderung des Raumpro
gramms bei gleich bleibendem
Budget, Insolvenzen ausführender
Firmen sowie diverse Qualitäts
mängel in der Bauausführung
bewältigt werden. Vor allem konnte
eine permanent gleiche Besetzung
bei der Projektsteuerung und Pla
nung auf hohem qualitativem
Niveau durchgehalten werden. Das
Krisenmanagement sowie die gute
Zusammenarbeit mit dem Auftrag
geber, dem Bundesamt für Bauwe
sen und Raumordnung, und dem
Nutzer sicherten optimale Lösungen
für alle Beteiligten während der Pla
nungsphase.
Nach Baubeginn im Juli 2005
sicherte die Hochbauleitung den
Fortgang der Baumaßnahme, so
dass im Oktober 2006 der
Schießbetrieb auf den sechs Bah
nen aufgenommen werden
konnte.
.
6 Projekte
Fortsetzung der Serie: Facility Management „Glossar von A – Z“In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen einige Fachbegriffe aus dem Bereich „Facility Management“ der Buchstaben V – Z vor.
V
VDMA
Verband Deutscher Maschinen und
Anlagebau
Verkauf und Vermietung
Aufgabe des Gebäudemanage
ments zum Verkauf von Grundflä
chen und Immobilien und zur Ver
mietung von Räumen (z. B. Büros)
Versorgungsmanagement
Aufgabe des Gebäudemanage
ments zur Gewährleistung der Ver
sorgung der Gebäude mit den für
den Betrieb notwendigen Medien
Vertragsmanagement
Aufgabe des Gebäudemanage
ments zur Überwachung und Ver
waltung aller FMVerträge (Mietver
träge, Energieversorgungsverträge,
Gebäudeversicherungen usw.)
Vollkostenrechnung
Verursachungsgerechte Kostenver
rechnung im Sinne einer gesamt
heitlichen Wirtschaftlichkeitsbe
trachtung
VF
Verkehrsfläche (DIN 277). Die VF ist
die anteilige Fläche der Nettogrund
fläche, die als Zugangsfläche zu den
Räumen des Gebäudes dient.
VOB
Verdingungsordnung für Bauleistun
gen
Vorgabe alphanumerische Daten
Definition der Daten zur Identifizie
rung der FMObjekte, der beschrei
benden Daten (Raumbuch), der
Minimalattribute von FMObjekten
Vorgabe grafische Daten
Die Vorgabe der grafischen Daten
umfasst die Erstellung der Feinspe
zifikation für grafische Daten, die
Festlegung einer Dateinamenskon
vention, die Definition der Ebenen
struktur für CADZeichnungen und
die Vorgabe für sonstige digital
erfasste Daten (gescannte Skizzen
und Zeichnungen).
W
Wartung
Maßnahmen zur Bewahrung des
Sollzustandes von Bauteilen und
Betriebsmitteln der technischen
Anlagen und Systeme eines Gebäu
des
Wettbewerbsanalyse
Analyse zur Position und Stärke im
Vergleich zu anderen Anbietern und
Mitbewerbern
Winterdienste
Infrastrukturelle Dienstleistung:
Streuung und Schneebeseitigung
der Straßen und Wege im Winter
Z
Zentralarchiv
Lagerhaltung von Akten und sonsti
gen Unterlagen bzw. Speicherme
dien
pbr AG spendet 3.000 Euro an Osnabrücker Tafel Unterstützung der sozialen Tätigkeiten
Das Preisgeld für die Aus
zeichnung mit dem Immo
bilien Marketing Award in
Höhe von 3.000, Euro spendete
die pbr Planungsbüro Rohling AG
an die Osnabrücker Tafel. Im Feb
ruar 2007 überreichten die beiden
pbrVorstandsmitglieder Reinhard
Fiedler und Martin Rohling den
symbolischen Scheck an Bärbel
Hahm und Marianne Friederich von
der Osnabrücker Tafel. Die Spende
wird die soziale Arbeit des mildtä
tigen Vereins fördern, indem sie zur
Finanzierung der Einrichtung eines
neuen Kühlhauses zur Lagerung
der Lebensmittel beiträgt. Seit über
10 Jahren verteilen die ehrenamt
lichen Helfer der Osnabrücker Tafel
Lebensmittel an hilfsbedürftige
Menschen.
Das Fachmagazin „Immobilien
wirtschaft“ hatte das mit der Agen
tur Kuhl|Frenzel erstellte Marketing
konzept der pbr AG im Oktober
2006 mit dem Immobilien Marke
ting Award ausgezeichnet. Unter
den 32 eingereichten Arbeiten in
der Kategorie „Unternehmens
konzepte/Imagemarketing“ setzte
sich das pbrKonzept gegenüber
namhafter Konkurrenz durch. Erst
mals wurde der Preis an ein Archi
tekturbüro verliehen.
Ralf Niehüser (Kuhl|Frenzel), Martin Rohling (pbr), Bärbel Hahm und Marianne Friederich (beide Osnabrücker Tafel) sowie Reinhard Fiedler (pbr) bei der Scheckübergabe
Viel ErfolgLangjährige Mitarbeiter mit neuen Herausforderungen
Am Standort Osnabrück sind
in den zurückliegenden
Monaten zwei neue
Geschäftsbereiche im Aufgabenfeld
Architektur eingerichtet worden.
Eine angemessene Leitungsspanne
und eine Ausrichtung auf spezielle
Aufgabentypen waren hierfür die
maßgeblichen Motive.
Als Leitungsspanne bezeichnet
man das Größenverhältnis zwi
schen Anleitendem und Anzulei
tenden. Immer dort, wo derartige
Verhältnisse größer als 1:10 sind,
besteht die Gefahr der Ablösung
von Leitung und zu Leitenden.
Da raus folgt Desorientierung, Ineffi
zienz und Risikoanhäufung in Bezug
auf alle Geschäftsvorgänge. Dem
gilt es vorzubeugen. Die Ausrich
tung auf bestimmte, möglichst
komplexe Bauaufgabentypen ist
und bleibt ein Oberziel unseres
Unternehmens. Das dazu erforder
liche spezielle fachliche Knowhow
sowie eine Orientierung in den Teil
märkten dieser spezifischen Aufga
bentypen lässt sich organisatorisch
am effektivsten in hierfür zusam
mengestellten eigenen Einheiten
erreichen.
Wir sind zuversichtlich, dass die
jeweiligen neuen Geschäftsbe
reichsleiter, Boris Schlörb ab
01.07.2006 mit dem Schwerpunkt
„Freizeitbauten“ sowie Michael Wal
ter ab 01.01.2007 mit der Zielset
zung „Bauten für das Gesundheits
wesen“, die hohen, in sie gesetzten
Erwartungen erfüllen. Die beiden
Architekten sind seit mehr als 10
Jahren für die pbr Planungsbüro
Rohling AG aktiv. Im Geschäftsbe
reich „Elektrotechnik” hat Josef
Hafkemeyer das Ruder von Ste
phan Schmees übernommen. Josef
Hafkemeyer war bereits von 1991 –
2000 in unserem Unternehmen
tätig. Seit Januar 2007 hat er nun
als Geschäftsbereichsleiter eine
neue Herausforderung angenom
men. Dem Leiter des Geschäftsbe
reichs „Zentrale Dienste“, Heiko
Frankenberg, wurde zum 1. Januar
2007 EinzelProkura erteilt. Der
kaufmännische Leiter ist seit
10 Jahren im Unternehmen tätig.
Mit Heiko Frankenberg wurde
einem Mitarbeiter Prokura erteilt,
der bei seinen bisherigen Aufgaben
stets ein hohes Maß an Verantwor
tungsbewusstsein gezeigt hat.
Die Unternehmensführung
wünscht diesen Kollegen und Mit
arbeitern viel Erfolg in der Ausü
bung ihrer Aufgaben in den neuen
Positionen und Spaß an der Heraus
forderung.
Boris Schlörb Michael Walter
Josef Hafkemeyer Heiko Frankenberg
7Wissen
Heute geöffnetTag der Architektur, 24. Juni 2007
von Lothar Tabery, Architekt BDA, Vorstandsmitglied der Architektenkammer Niedersachsen
Der Tag der Architektur ist
mittlerweile eine feste Ein
richtung im sommerlichen
Veranstaltungskalender geworden.
Ziel der jeweils am letzten Juni
Wochenende bundesweit stattfin
denden Aktion ist die öffentliche
Darstellung von zeitgenössischer
Architektur, aber auch von Werken
aus den Bereichen Stadtplanung,
Innen und Landschaftsarchitektur.
Nicht nur potentielle Bauherren,
sondern möglichst viele Mitbürger
sollen auf diese Weise die Gelegen
heit erhalten, sich über das weite
Feld architektonischer Planungen
und Ausführungen zu informieren.
Bei der Besichtigung teilweise
sonst nur schwer oder gar nicht zu
gänglicher Gebäude oder Freianla
gen können unter fachkundiger
Führung durch die verantwortlichen
Architekten oder deren Mitarbeiter
Fragen gestellt und Aspekte moder
ner Planungskonzepte diskutiert
werden.
Neben den Gesichtspunkten
einer angemessenen Gestaltung
von Bauwerken, Innenräumen und
landschaftsplanerischen Anlagen
am Anfang des 21. Jahrhunderts
spielen das „energieeffiziente
Bauen“ und das „Bauen im
Bestand“ heute eine immer stär
kere Rolle. Die Auseinandersetzung
mit intelligenter Planung bzw. inno
vativem Material und Technikein
satz zur langfristigen Ressourcen
schonung und Betriebskostenmini
mierung sowie die Reflexion des
Umgangs mit vorhandener Bau
substanz, auch und gerade im Hin
blick auf die selbstbewusste aber
sensible Einfügung neuer Gebäude
in „gewachsene“ Umfelder, sind
spannende Themen, die immer
wieder neue Herausforderungen
und interessante Lösungen bieten.
Dies gilt unabhängig davon, ob
es sich um Konzepte für Verwal
tungsgebäude, Schulen, Kirchen,
Gewerbebauten, Museen oder
Wohngebäude etc. handelt. Gleich
wohl – das zeigen die Besucherzah
len der vergangenen Jahre – steht
das Wohnen immer wieder im Mit
telpunkt des allgemeinen Interes
ses. Die Gründe hierfür sind leicht
nachvollziehbar: Wohnbauten,
besonders Einfamilienhäuser, sind
normalerweise der Öffentlichkeit
nicht zugänglich. Andererseits
herrscht gerade hier ein besonde
res Informationsbedürfnis, da jeder
Mensch wohnt und somit zwangs
läufig ein eigenes Verhältnis zum
Wohnen entwickelt. Es hat sich
aber auch gezeigt, dass es oftmals
schwierig ist, gerade private Bau
herren zur Öffnung ihrer Woh
nungen bzw. Wohnhäuser zu bewe
gen, da man offensichtlich ein mas
sives Eindringen in die Privatsphäre
fürchtet. Es bleibt zu hoffen, dass
zukünftig mehr private Bauherren
mit der Darstellung ihrer eigenen
Wohnräume den Schritt in die
Öffentlichkeit wagen.
Unabhängig hiervon stellt sich
aber jedes Jahr wieder die Frage,
welche Projekte im Rahmen des
Tags der Architektur interessierten
Besuchern vorgestellt werden kön
nen bzw. sollen. Die Architekten
kammern der einzelnen Bundeslän
der, unter deren jeweiliger Feder
führung die Aktion läuft, haben hier
bei unterschiedliche Vorgehenswei
sen im Umgang mit der Thematik
entwickelt. In Niedersachsen orga
nisiert die Architektenkammer
bereits zum 12. Mal die Veranstal
tung. Obgleich die Teilnahme am
Tag der Architektur nicht mit einer
Ausstellung im Rahmen eines Archi
tekturpreises gleich zu setzen ist,
war man sich in den niedersäch
sischen Kammergremien von
Anfang an darüber einig, ein Aus
wahlverfahren durchzuführen, um
gewisse architektonische „Min
deststandards“ zu gewährleisten.
Jeder Bauherr oder Architekt hat
die Möglichkeit, maximal zwei fer
tig gestellte oder kurz vor der Fer
tigstellung stehende Projekte in
Niedersachsen zur Auswahl einzu
reichen. Verbunden hiermit ist die
verbindliche Zusage des Bauherrn,
diese Projekte am Tag der Architek
tur auch der Öffentlichkeit zugäng
lich zu machen. Die Projektauswahl
wird durch eine jährlich wechselnde
Jury vorgenommen. Diese besteht
aus Architekten, Innenarchitekten,
Landschaftsarchitekten und – ein
Novum im Jahre 2007 – aus Vertre
tern der Presse, sozusagen stellver
tretend für die allgemeine Öffent
lichkeit. Als weitere Neuerung
gegenüber den Auswahlverfahren
der vorangegangenen Jahre wurde
in 2007 die Auswahl gemeinsam
mit Vertretern der Architektenkam
mer Bremen durchgeführt.
Hierbei wurden natürlich
auch Bremer Projekte mitbewertet.
Auf der Grundlage der eingereich
ten Unterlagen wählte die Jury
somit aus insgesamt 230 ein
gereichten Arbeiten 125 für die
Teilnahme an der gemeinsamen
Aktion aus.
Es zeigte sich wieder, dass die
Dichte qualitativ höherwertiger
Projekte in den Großstädten wie
z. B. Hannover, Bremen, Braun
schweig und Osnabrück deutlich
höher ist als in den Landkreisen der
ehemaligen Regierungsbezirke.
Dennoch ist es beim Tag der Archi
tektur im Sinne einer möglichst
weit in die Fläche des Landes hin
eingreifenden Aktion wichtig, auch
Beispiele aus den ländlichen Regi
onen zeigen zu können. Dieser
Umstand zwang zu einer differen
zierten Beurteilung bzw. zu leicht
unterschiedlichen Maßstäben bei
der Auswahl der Arbeiten in Abhän
gigkeit vom Standort und erzeugte
ausgeprägte Diskussionen in der
Jury. Nach sorgfältiger Abwägung
des Für und Wider wurden jedoch
letztlich alle Entscheidungen ein
stimmig getroffen.
Alle ausgewählten Arbeiten
werden in einer bei den Kammern
erhältlichen Begleitbroschüre mit
Bild und Kurzbeschreibung doku
mentiert. Pressemitteilungen bei
der Kammern in den regionalen
und lokalen Zeitungen werden auf
die Veranstaltung hinweisen. Die
Randbedingungen sind durch die
Mitarbeiter der Kammergeschäfts
stellen bestens organisiert. Wenn
das Wetter mitspielt, sollte es mög
lich sein, den letztjährigen Besu
cherrekord von ca. 20.000 Men
schen zu toppen! Freuen wir uns
auf ein weiteres ArchitekturEvent
in Bremen und Niedersachsen am
24.6.2007.
Kontaktadresse: www.aknds.de
Wohnbau Raden von Bernd Sammann
Mit dem MöserCarrè in Osnabrück (vgl. Titelstory) öffnet auch ein von der pbr Planungsbüro Rohling AG geplantes Projekt beim diesjährigen Tag der Architektur seine Pforten. In Kooperation mit der Sparkasse Osnabrück werden am 24. Juni 2007 zwischen 11 und 17 Uhr interessierten Besuchern Führungen durch den Geschäftshausneubau angeboten.
Kemenate in Braunschweig von OM Architekten
Hausgemeinschaft Sedanstraße in Hannover von Helmut Rentrop
Umbau des Filmtheaters am Thielenplatz zu Hörsaal und CaféBar für die Dr. Buhmann Schule in Hannover von atelier kempf
8 Fokus