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Schwerpunktthema Steuermanagement
Steuern besser steuern – Effective Tax Management
Steuermanagement. Der Weg
zu Mehrwert und sicheren
Steuerprozessen. 6
Budgetbegleitgesetz 2009.
Was die Regierungsvorlage
an Neuerungen vorsieht. 22
PwC Studie. Elektrofahrzeuge
und Effekte für Österreichs
Energiewirtschaft. 30
PwC ist in Ihrer Nähe ...
Wir erweitern unser regionales Netzwerk in Kärnten und Burgenland, um Sie in Zukunft noch besser unterstützen zu können.
Ab jetzt finden Sie uns an acht Standorten in Österreich:
Ihr Ansprechpartner im Burgenland:
Geschäftsführer Mag. Johannes SchmidtbauerPwC BurgenlandWirtschaftsprüfung und Steuerberatung GmbHColmarplatz 1, 7000 Eisenstadt Tel. +43 (2682) 62660Fax +43 (2682) [email protected]
Ihr Ansprechpartner in Kärnten:
Geschäftsführer Mag. Dietmar Stefan PwC Kärnten
Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung GmbHNeuer Platz 5, 9020 Klagenfurt
Tel. +43 (463) 50 7905-0Fax +43 (463) 50 7905-10
Dornbirn
Innsbruck
Salzburg
Linz
Klagenfurt
Graz
Eisenstadt
Wien
Juni 2009 tipps&trends 3
Liebe Kunden und Geschäftsfreunde!
Über das Thema Steuern wird immer lebhaft
diskutiert, wenn Möglichkeiten bestehen, die
Höhe des Beitrages an den Staat nach unten zu
drücken. Dieser Ansatz reicht für Unternehmen,
die sich auf die Fahnen geheftet haben, ein aktives Steuermanagement
einzuführen, heute aber keineswegs mehr aus. Egal ob Sie in einem klei-
nen Unternehmen am Ruder sind, das wie ein Schnellboot sehr wendig auf
die raschen Veränderungen der Wirtschaftswelt reagieren kann oder ob
Sie der Kapitän an Bord eines riesigen Unternehmens-Tankers sind: PwC
hat viele Lösungen und Tools, mit deren Hilfe Sie den Plan zu effizientem
Steuermanagement realisieren können.
Wie Sie die „Steuern richtig steuern“ lesen Sie im Leitartikel dieser
tipps&trends ab Seite 4. Einer der Grundsätze ist, dass die Ausführung der
Steuerfunktion sowohl Technologien, Methodologien als auch Fertigkeiten
bedarf. Damit die Komplexität nicht zu hoch wird, hat PwC acht Haupter-
folgsfaktoren definiert, die Ihnen als roter Faden bei der praxisgerechten
Umsetzung dienen.
In weiteren Artikeln zum Leitthema erfahren Sie auch, wie Sie Ihre Steu-
erstrategie ausrichten können, welche Persönlichkeitsfaktoren der Leiter
Steuern mitbringen muss und wie Unternehmen ihre Steuer- und Finanz-
abteilung vernetzen können. Zusätzlich wird berichtet, wie der Mehrwert
steigt, wenn die sorgfältige Steuerplanung greift. Dass Steuern auch etwas
mit Verantwortung zu tun haben, belegt der Artikel mit dem Bezug zu Cor-
porate Responsibility. Nicht zu vergessen ist auf Tax Accounting und Tax
Reporting, wofür PwC innovative technische Lösungen hat. Infos zum PwC
Dokumenten-System „World View“ finden Sie ab Seite 12. Details zum Tool
„GlobalTaxCenter“ lesen Sie ab Seite 14.
INHALT
Schwerpunktthema
Steuern besser steuern 4
Die neue Rolle des Steuerverantwortlichen 6
Corporate Responsibility für Steuern 8
Steuern unter Kontrolle 10
Tax Function Effectiveness – Prozesseffizienz 12
Tools für Tax Accounting und Tax Reporting 14
Data Management – Technologien zum Steuern 16
Latente Steuern – Überwachung und Steuerung 18
Recht
Neues aus dem Recht 20
Steuern
Europäisches und Internationales Steuerrecht 21
Budgetbegleitgesetz 2009 22
„MiniGmbH“ – Unternehmergesellschaft neu 24
Prüfung&Bilanzierung
AFRAC zur Gruppenbesteuerung 26
Neue Änderungsstandards des IASB 28
Aufwendungen für den Abschlussprüfer 29
Unternehmensberatung
PwC Studie: Auswirkungen von Elektro fahrzeugen auf Österreichs Energiewirtschaft 30
Neue Möglichkeiten für Förderwerber – die Gruppenfreistellungsverordnung 32
Unternehmensbewertung in der Krise 34
Serie: IT für KMU 35
Standort&Steuern
Spotlight Asia: Umsatzsteuersystem in China 36
Investieren in Australien 37
CEESpotlight 39
Impressum 3Seminare und Vorträge 40
Impressum
Medieninhaber & Herausgeber: PwC PricewaterhouseCoopers GmbH, Erdbergstraße 200, 1030 Wien
Für den Inhalt verantwortlich: Johannes Mörtl
Unsere Beiträge wurden sorgfältig ausgearbeitet, können jedoch im Einzelfall individuelle Beratung nicht ersetzen. Wir übernehmen daher keine Haftung für die Richtigkeit.
Design Produktionwww.creaktiv.biz – Karin Joppich
ChefredaktionRobert Winter
Druck & HerstellungDruckerei Gröbner/Oberwart
PS: Sämtliche Ausgaben der „tipps&trends“ finden Sie auf www.pwc.at
In diesem Sinne wünsche ich
Ihnen eine spannende Lektüre
Ihr Herbert Greinecker
4 tipps&trends Juni 2009
Schwerpunktthema
PwC befasst sich schon seit längerem mit dem Thema, wie moderne Steuerabteilungen effizient arbeiten können. Auf dem Weg zu mehr Effizienz ist zu klären, wie Steuerabteilungen in die Organisation des Unternehmens bestmöglich eingebunden werden, welche Wechselwirkungen zwischen den übrigen Funktionen und Abteilungen bestehen und welche Systeme zur Verbesserung der Arbeit nötig sind. Wie schon in der vorigen Ausgabe der tipps&trends von Christine Weinzierl ausgeführt, erweiterte sich der Aufgabenbereich der Steuerabteilung vom reinen „Compliance“, also dem Sammeln von Daten, der Berechnung des Steueraufwandes und dem Erstellen der Steuererklärungen, in Richtung effizientem Steuermanagement.
Dieses zielt auf das Management der Steuerrisiken, dem so genannten Tax Risk Management, der Bilanzierung von Steuern und Steuerlatenz, dem Tax Accounting, und der internen und externen Berichterstattung im Zusammenhang mit Steuern, dem Tax Reporting ab. Auch die Schaffung einer funktionsfähigen Steuerabteilung, die in enger Ko operation mit der Finanzabteilung und den übrigen
Geschäftsbereichen steht, ist ein wichtiger Teil des Steuermanagements.
Da dieses Thema hohe Bedeutung hat, stellen wir die von PwC entwickelten Visionen einer zukünftigen Gestaltung der Steuerfunktion „A Vision for tomorrow‘s Tax Function“, die im PwC Buch „Tax Function Effectiveness“ umfassend behan
delt wird, komprimiert im Leitthema dar. Das Buch, das von Tony Elgood, Tony Fulton und
Mark Schutzman, drei Partnern der Tax and Legal Services von PwC USA geschrieben und im Verlag CCH verlegt wurde und auch Eingang in eine Artikelserie der International Tax Review gefunden hat, kann direkt bei uns bestellt werden. Informationen zu Bezug und Quellennachweis finden Sie auf Seite 19 dieser tipps&trends.
Wege zur optimalen StrukturAusgangspunkt für die Überlegungen war die in der Praxis oft gehörte Frage der Steuerverantwortlichen, wie sie die Steuerfunktion, die Steuerabteilung optimal strukturieren können. Zusätzlich ist häufig unklar wie groß die Abteilung sein soll, ob sie dezentralisiert geführt oder eher zentral gesteuert werden muss. Unsicherheit herrscht
auch darüber, welche Aufgaben der Finanzabteilung übertragen bzw. von dieser übernommen werden sollen und ob sie als eigenständige Organisation aufgebaut oder in die Finanzabteilung integriert sein kann.
In diesem Heft soll der englische Begriff „Tax Function“ direkt übersetzt mit dem deutschen Begriff „Steuerfunktion“ umschrieben werden. Unter Steuerfunktion wird der gesamte Aufgabenbereich einer Steuerabteilung und jener Bereiche verstanden, die sich in irgendeiner Weise mit Steuern befassen müssen. Das trifft etwa auch auf die Bereiche der Fakturierung zu, die z.B. konkret umsatzsteuerliche Themen und Aufgaben anwenden und bewältigen müssen. Darüber hinaus ist die Finanzabteilung, die für die Erstellung interner und externer Berichte auf korrekte umfassende Daten und Informationen, die ihr die Steuerabteilung liefert, vertrauen können muss, Teil der Steuerfunktion. Häufig taucht die Frage auf, zu welchem Zeitpunkt die Steuerabteilung auch in Unternehmensstrategien eingebunden sein soll. Das erfolgte in der Vergangenheit nur eingeschränkt und oft zu spät.
Acht SchätzeUm erfolgreich Steuerstrategien im Rahmen der Erfüllung der Steuerfunktion ausführen zu können, sind
Steuern besser steuernModernes Steuermanagement schafft Mehrwert im Unternehmen und erhöht die Sicherheit innerhalb der Prozesse. tipps&trends zeigt, worauf es bei der Umsetzung ankommt.
Der Zug rollt in Richtung
mehr Effizienz beim
Steuermanagement
Juni 2009 tipps&trends 5
sowohl Technologien, Methodologien und Fertigkeiten erforderlich.PwC hat in diesem Zusammenhang acht Haupterfolgsfaktoren definiert• Structure – Effiziente Ablauf und
Aufbauorganisation der Steuerabteilung
• Human Ressources – effektive Teamstruktur mit dem entsprechenden Mix aus Fähigkeiten und Erfahrungen
• Leadership – Sicherstellung, dass die Steuerfunktion im Einklang mit der Unternehmensstrategie und den Zielen steht und eine entsprechende Bedeutung im Unternehmen einnimmt
• Controls und Risk Management – Einführung eines Risikomanagements und internen Kontrollsystems im Bereich der Steuerfunktion
• Process – Prozessoptimierung, um Genauigkeit und Effektivität zu erhöhen
• Datenmanagement – Sicherstellung qualitativ hochwertiger Daten und Erfassung über ein DokumentenManagementSystem zur
Hebung der Datenqualität und für verbesserten Datenzugang
• Technology – Schaffung integrierter Systeme zur Verbesserung der Abläufe und Automatisierung von Prozessen
• Communication – aktives Management der Kommunikation gegenüber internen und externen Stakeholdern
Im Wesentlichen umfasst die Steuerfunktion vier Aufgabenbereiche zur Umsetzung der Steuerstrategien (siehe Grafik). Um die Steuerstrategie auf Schiene zu bringen, sind mehrere Voraussetzungen zu erfüllen. So spielt die Persönlichkeit des Leiters Steuern eine wichtige Rolle (siehe Artikel ab Seite 6). Die richtige Steuerplanung schafft wirtschaftlichen Mehrwert, der im Sinne des Unternehmens und der Stakeholder ist. Ab Seite 8 lesen Sie, wie Steueroptimierung und ethische Werte unter einen Hut zu bringen sind. Nicht minder wertvoll sind funktionierende Kontroll und Steuerungssysteme von Steuer
abteilungen (Artikel ab Seite 10). Zusätzlich ist die Vernetzung der Tätigkeiten von Steuer und Finanzabteilung dringend geboten (Artikel ab Seite 12). Nicht zu vergessen ist auf Tax Accounting. PwC hat eine Tax AccountingLösung in Form einer datenbankbasierten WebAnwendung zur Ermittlung laufender und latenter Steuern entwickelt. Mehr über das Tool „GlobalTaxCenter“ (GTC) erfahren Sie ab Seite 14. Worauf es bei Steuern und Technologie zu achten gilt, lesen Sie ab Seite 16. Die Problematik um latente Steuern runden das Schwerpunktthema ab.
PwC hat einen reichen Erfahrungsschatz rund um das Thema Steuern aufgebaut. Das macht uns zum richtigen Partner bei der Strukturierung und Effizienzsteigerung Ihres Steuerbereiches und Rechnungswesens. Zusätzlich sorgen die Technologien „GTC“ und „World View“ für erfolgreiche Umsetzung.
Quelle: Tax Function Effectiveness, PwC
Systematik der Steuerstrategie
Compliance
Erfassung, Bilanzierung und Beric
hter
sta
ttu
ng
Steuerplanung
Vorb
erei
tu
ng auf Betrie
bsprüfungen
Struktur derSteuerfunktion
Kontrolle/Risikomanagement
Kommunikation
Prozesse
Menschen
Plan zurSteuerstrategie
Führung
Technologie
Daten
6 tipps&trends Juni 2009
Schwerpunktthema
Es ist lange her, dass Fachkenntnis alles war, was man von einem verantwortlichen Leiter für Steuern erwartete. Die Fachkompetenz bildet zwar weiter das Fundament, aber die Soft Skills haben sich als viel wichtiger erwiesen, wenn eine Steuerfunktion effizient und effektiv gemanagt werden soll. Das zeigt sich selbst bei Betriebsprüfungen, wo Verhandlungsgeschick oft mehr zum Erfolg beiträgt als die höchste fachliche Expertise.
Das Bündel der entscheidenden Fähigkeiten, die der Leiter Steuern mitbringen muss, reicht von allgemeinen LeadershipQualitäten über großes Durchsetzungsvermögen bis zu ausgewiesener Kommunikations und Teamworkfähigkeit. Der Leiter Steuern hat unternehmerisch zu denken, gutes Verhandlungsgeschick zu haben und im Projektmanagement sattelfest zu sein. Tiefe Kenntnisse im Change Management, in den Bereichen Personalentwicklung und Coaching und von Informationstechnologien runden das Anforderungsprofil ab. Betrachtet man die Herausforderungen, die sich an den Leiter Steuern stellen, wird klar, warum die Leadership Skills so im Vordergrund stehen.
Die StakeholderEine der zentralen Aufgaben des Leiters Steuern ist die Steuerstrategie. Aber was will ein Unternehmen
mit der Steuerstrategie erreichen? Bei der Ausformulierung der Steuerstrategie geht es in erster Linie darum, eine Antwort auf die Bedürfnisse des Unternehmens im Bereich der Steuern zu geben. In diesem Sinne ist es notwendig, dass der Leiter Steuern die Bedürfnisse und Anforderungen seiner internen und externen Stakeholder versteht. Er muss in der Lage sein, diese Anforderungen festzumachen und ihre Prioritäten richtig einzuschätzen. Nur so kann er für Stakeholder einen Mehrwert schaffen. Stakeholder sind in diesem Zusammenhang in erster Linie der Vorstand und der Aufsichtsrat, die Geschäftsbereiche, andere Konzernfunktionen wie Rechtsabteilung, Finanz und Rechnungswesen, Personalabteilung, aber auch die Mitarbeiter, Berater, Wirtschaftsprüfer, Finanzbehörden und Kunden.
MitarbeiterführungDas größte Asset einer Steuerabteilung sind die Mitarbeiter. Das erhöht den Stellenwert der Mitarbeiterführung durch den Leiter Steuern. Um erfahrene Mitarbeiter zu halten und Kontinuität zu gewährleisten, ist entscheidend, stets auf die Motivation zu achten. Dies ermöglichen angemessene Karriere und Entwicklungsmöglichkeiten, ein ausreichendes Maß an
Spezialisierung zur richtigen Zeit, das Vermeiden von unangenehmen Routinen sowie Über oder Unterforderung. Diese Themen sind vom Leiter Steuern in seiner Personalstrategie abzudecken.
Steuermann in der KriseDie Finanzkrise und die weltweite Rezession haben ihre Auswirkung auf alle Konzernfunktionen, auch auf die Steuerabteilung. Es wird erwartet, dass die Konzernfunktionen mehr Arbeit mit weniger Personal bewerkstelligen. Das würde geradezu eine Explosion an Produktivität und Effizienz unterstellen. Diese Entwicklung steigert den Druck
auf die Prozesse, Systeme und Mitarbeiter, die diese Funktionen ausfüllen. Es muss dem
Leiter Steuern bewusst sein, dass dies zu Unsicherheit, ungenützten Möglichkeiten und unerwarteten Risiken führen kann. Eine Herausforderung für den Leiter Steuern.
Wenn Unternehmen bei rauem Klima ihre Unternehmens und Geschäftsstrategie und den Einsatz ihrer Ressourcen und Investitionsentscheidungen überdenken, sollte auch der Leiter Steuern die Steuerfunktion proaktiv evaluieren. Da Personalkosten typischerweise 60 Prozent der budgetierten Kosten einer Steuerabteilung ausmachen,
Die neue Rolle des SteuerverantwortlichenDie Art wie international tätige Unternehmen funktionieren, verlangen dem Verantwortlichen für Steuern neue Fähigkeiten ab. Sie gehen über die traditionellen fachlichen Kenntnisse weit hinaus.
Bei Betriebsprüfungen
führt Verhandlungs-
geschick zum Erfolg
Juni 2009 tipps&trends 7
ist es natürlich nahe liegend, die Mitarbeiterzahlen in der Steuerabteilung zu reduzieren, um die Kosteneinsparungen zu erzielen. Da Steuerabteilungen auch heute schon oft gefährlich unterbesetzt sind, ist ein Anstieg der Fehlerhäufigkeit und eine ungewollte Erhöhung der Steuerquote oder der Steuerzahlungen nicht auszuschließen. Das ist vor dem Hintergrund
zu sehen, dass die Steuerfunktion bereits jetzt häufig als eine der wesentlichen Schwächen im Internen Kontrollsystem gesehen wird. Ist die Personalreduktion unvermeidbar, sollte sich der Leiter Steuern, um weiter seine Leistungen in erforderlicher Qualität erbringen zu können, ein vernünftiges Budget für Technologieverbesserung und erweiterung zur Verfügung stellen
lassen. In einer schrumpfenden Wirtschaft ist der Budgetdruck für Konzernfunktionen hoch. Umso wichtiger ist es für den Leiter Steuern, seine Wünsche zu evaluieren und richtige Prioritäten zu setzen. Entscheidend ist, die Ausgaben in einen Nutzen für die Stakeholder der Steuerfunktion zu übersetzen.
Herausforderungen an den Leiter Steuern
Auslöser Leadership
Zusammenarbeit mit Vorstand und Aufsichtsrat oder mit dem Wirtschaftsprüfungsausschuss („Audit Committee“)
Der Leiter Steuern muss mit dem Vorstand/Aufsichtsrat oder dem Wirtschaftsprüfungsausschuss über die Steuerstrategie, die Steuerrisiken, den Steuerstatus und Betriebsprüfungen sprechen. Dafür ist richtige Kommunikation mit Personen auf oberster Unternehmensebene nötig. Die Funktionsweise der Steuern ist zu verdeutlichen, deren Einfluss auf den Shareholder Value zu erläutern.
Aufstellen der Steuerstrategie
Eine wirksame Steuerstrategie hat oberste Priorität. Es ist eine LeadershipAufgabe des Leiters Steuern, den Vorstand von der Notwendigkeit der Steuerstrategie zu überzeugen und den nötigen Input sowie die Unterstützung des Vorstandes für die Strategie einzufordern.
Zusammenarbeit mit den Geschäftsbereichen
Es ist entscheidend, die Leiter der anderen Geschäftsbereiche ins Boot zu holen, um die Steuerrisiken zu managen und um sicherzustellen, dass die Steuerplanung wunschgemäß entwickelt und umgesetzt wird.
Kürzer werdende Berichtszeiträume
Die Berichtszeiträume für das Finanz und Rechnungswesen werden immer kürzer. Deshalb kann die Steuerfunktion nicht isoliert von anderen Abteilungen arbeiten. Aus Effizienzgründen ist es nötig, die Steuerabteilung näher an die Geschäftsbereiche zu bringen, enger mit der Finanzabteilung zusammen zu arbeiten sowie Prozessoptimierung zu betreiben.
Alles ändert sich schneller Das Steuerrecht und das gesamte Geschäftsumfeld ändern sich rapide. Vom Leiter Steuern wird erwartet, dass er die Fähigkeit hat, mit Veränderungen umzugehen, das Gesamte im Blickfeld zu behalten und sicherzustellen, dass die steuerlichen Angelegenheiten nicht unter die Räder kommen. Veränderungen führen außerdem oft zu gesteigertem Arbeitsanfall. Es ist Aufgabe des Leiters Steuern, rechtzeitig größere Budgets oder zusätzliche Mitarbeiter auszuverhandeln.
„Making change happen“ Einflüsse von außen zwingen die Steuerfunktion zu Veränderungen. Leadership des Leiters Steuern ist gefordert, um sich diesen Veränderungen anzupassen. Wer das verschläft, setzt sich hohen Risiken aus.
Personalentwicklung Qualifizierte Steuertalente sind schwer zu finden. Leadership Skills des Leiters Steuern helfen bei Recruiting und Mitarbeiterbindung. Sie verbessern die Arbeits moral der Mitarbeiter und steigern die Qualität der Arbeitsergebnisse.
Management von Ressourcenknappheit
Viele Leiter Steuern managen ihre Steuerfunktion mit knappen Ressourcen. Daher ist es Aufgabe des Leiters Steuern, die Schlüsselmitarbeiter und ihre Zeit für die wesentlichen Aufgaben einzusetzen und nicht überall involviert zu werden, wo es um Steuern geht.
Management der Steuerbehörden
Eine ausgezeichnete Arbeitsbeziehung mit den Steuerbehörden ist für das Steuerrisiko von zunehmender Bedeutung.
8 tipps&trends Juni 2009
Schwerpunktthema
Unter Corporate Responsibility (CR) wird allgemein unternehmerisches Tun mit Verantwortung verstanden. Das integre Handeln zielt auf alle Stakeholder des Unternehmens ab. Dazu zählen Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten und sonstige Geschäftspartner. Darüber hinaus werden auch die Bedürfnisse und Bedenken derer, die durch das Tun des Unternehmens berührt werden, wie etwa Gemeinden oder Behörden, die Gesellschaft und die Umwelt, zur Kenntnis genommen und berücksichtigt. CR ist die Art, wie ein Unternehmen mit den Auswirkungen seiner Geschäftstätigkeit auf die Wirtschaft, auf die Gesellschaft und auf die Umwelt umgeht. Während meist gesellschaftliche Themen und Umweltfragen im Vordergrund stehen, ist die wirtschaftliche Seite noch wenig entwickelt und wird oft mit dem Unternehmensergebnis verwechselt.
Steuern sind ein wesentlicher Beitrag der Unternehmen an die Gesellschaft. Aber CR für Steuern bedeutet nicht einfach nur, dass das Unternehmen mehr Steuern zahlen soll. Vielmehr geht es darum,
die Prinzipien der CR auch auf die Steuern anzuwenden. Diese Grundsätze sind Verantwortlichkeit, Transparenz und Offenlegung, Umgang mit Stakeholdern, der ethische Ansatz, die Verpflichtung, wirtschaftlichen Mehrwert zu schaffen, und das Aufstellen einer angemessenen Steuerstrategie.
Ist Steuerplanung mit CR vereinbar?Innerhalb des gesetzlichen Rahmens steht es Unternehmen frei, Maßnahmen zu setzen, die die Steuerlast verringern. Einige Stake
holder sind der Ansicht, dass die Anwendung der Gesetze, um Steuern zu sparen, im
Hinblick auf die CR des Unternehmens gegenüber der Gesellschaft nicht ausreicht. Steuern sind demnach nicht nur ein Kostenfaktor für das Unternehmen sondern auch ein Beitrag an die Gesellschaft und an ihre Infrastruktur. Also ein Preis für das Recht, in derem Umfeld tätig werden zu dürfen. Daher sind Steuern nicht nur ein gesetzliches Konstrukt, es gibt auch ethische Werte, die bei der Entwicklung einer Steuerstrategie zu berücksichtigen sind. Dazu zählen Werte wie Integrität, Fairness, Respekt und Offenheit.
Steuerplanung ist nicht gleich Steuerhinterziehung. Beide Konzepte sind darauf ausgerichtet, die Steuerverbindlichkeiten zu reduzieren. Steuerhinterziehung ist jedoch ungesetzlich und geht meist mit Vertuschen, Verheimlichen und falscher Meldung einher. Es geht im Kern nicht um das Ausmaß der Steuerersparnis, die erzielt wird, sondern um die Art, wie sie erreicht wird. Auf der anderen Seite erfolgt Steuerplanung im Rahmen der Gesetze und ist daher zulässig.
Allerdings verändert sich mit den Stakeholdern der Steuern auch die Akzeptanz von Steuerplanung und deren Ausmaß. So wird eine Steuerstrategie, die z.B. auf CRGrundsätzen basiert, eine angemessene Steuerlast für das Unternehmen zu beurteilen haben. Das gibt den Rahmen für die Steuerplanung vor.
Das PwC Tax Transparency Framework Damit der Vorstand eines Unternehmens die CRThemen im Bereich der Steuern und der Steuerstrategie ordnungsgemäß adressieren kann, muss er Zugang zu Informationen über alle Steuern haben, die das Unternehmen trägt oder einhebt. Um Unternehmen dabei zu unter
Corporate Responsibility für SteuernViele Unternehmen nehmen ihre Verantwortung gegenüber der Umwelt und der Gesellschaft wahr. Wie aber kann Corporate Responsibility auf die Steuern angewendet werden?
Steuerplanung ist nicht
mit Steuerhinterziehung
gleich zu setzen
Juni 2009 tipps&trends 9
stützen, hat PwC das so genannte PwC Tax Transparency Framework (TTF) entwickelt.
Im ersten Schritt ist zu definieren, was unter Steuern fällt. Während dies bei Körperschaftsteuer, Umsatzsteuer oder bei der Lohnsteuer eindeutig ist, kann es bei anderen Zahlungen zu Abgrenzungsschwierigkeiten kommen. Steuern sind Zahlungen an den Staat oder andere Gebietskörperschaften, die verpflichtend sind und die von den Hoheitsträgern zur Finanzierung der öffentlichen Aufgaben verwendet werden, ohne dass eine direkte Gegenleistung an den Steuerzahler gewährt wird.
Auf der nächsten Stufe wird zwischen Steuern, die vom Unternehmen getragen werden und solchen, die vom Unternehmen nur eingehoben werden, unterschieden. Erstere wie etwa die Körperschaftsteuer stellen einen Kostenfaktor für das
Unternehmen dar. Lohnsteuer und Umsatzsteuer wiederum werden nur eingehoben. Es ist wichtig, auch die zweite Art von Steuern zu erfassen, obwohl die Steuer an sich nicht zum Kostenfaktor für den Unternehmer wird, sondern deren Verwaltung. Der Unternehmer fungiert als Steuereintreiber ohne Lohn für den Staat. Das wird insbesondere bei der Umsatzsteuer deutlich, wo jährlich neue Formulare und Erklärungen vom Unternehmer verlangt werden und die Kosten für die Verwaltung der Umsatzsteuer für Unternehmen explodieren, ohne dass der Unternehmer dafür eine Gegenleistung erhält.
Information und NutzenDurch das TTF erhält das Unternehmen eine Übersicht über die tatsächlichen Steuerkosten und die eingehoben Steuerzahlungen. Diese Informationen können intern verwendet werden, um die Auswirkungen der Steuern auf die
Geschäftstätigkeit des Unternehmens zu beleuchten oder auch um die Steuern des Unternehmens mit jenen anderer Unternehmen in der Branche zu vergleichen. Für externe Zwecke können die Informationen verwendet werden, um die Steuerstrategie zu entwickeln und zu kommunizieren. Damit ist der steigende Bedarf, den Stakeholder an Informationen haben, zu befriedigen. Die Stakeholder wollen verstehen, wie die Steuerstrategie des Unternehmens aussieht und wie sie vom Vorstand gemanagt wird. Außerdem wollen sie einen Einblick, welche Auswirkungen die Steuern des Unternehmens auf die Unternehmensstrategie haben und wie sie den Shareholder Value beeinflussen.
AusblickKommunikation rund um die Steuern rückt immer mehr in den Mittelpunkt. Sie steht weit oben auf der Agenda von Vorstand und Aufsichtsrat. Auch Regierungen und Steuerbehörden wollen sie dort sehen. Zusätzlich haben Enron und andere Fälle den Fokus auf CR verstärkt und dafür gesorgt, dass den Verantwortlichkeiten bei Steuern höchste Bedeutung zukommt.
Besondere Bedeutung hat die Ausrichtung der Steuerstrategie auf die Gesamtunternehmensstrategie. Ebenso wichtig ist der Zugang zu vollständigen und relevanten Daten, um eine effiziente Steuerstrategie zu entwickeln oder um die Steuerbehörden zu informieren. Eine wesentliche Rolle spielt darüber hinaus die Verwendung der geeigneten Tools, um die Kommunikation im Bereich der Steuern richtig und mit allen Stakeholdern führen zu können. Nur so können CR und Steuern ordnungsgemäß adressiert werden.
Das PwC Tax Transparency Framework
Steuerstrategie und Riskmanagement
• Ein klares Auseinandersetzen mit einer Steuerstrategie und ihren Zielen
• Details, wie die Steuerstrategie des Unternehmens und die Steuerfunktion gemanagt werden soll und wer im Unternehmen die Verantwortung für Governance und Aufsicht hat
• Klare Offenlegung der Steuerrisiken des Unternehmens
Zahlen und Ergebnis
• Klare Erläuterung, warum der Steueraufwand nicht dem Unternehmensergebnis multipliziert mit dem gesetzlichen Steuersatz entspricht
• Transparente Überleitung von den tatsächlichen Steuerzahlungen zum Steueraufwand laut Gewinn und Verlustrechnung
• Offenlegung von künftigen Maßnahmen für die Steuern, inklusive einer Prognose für Steueraufwand und Steuerzahlungen
Auswirkungen von Steuern im weiteren Sinn
• Details, wie die Steuern die Unternehmensstrategie und das Unternehmensergebnis beeinflussen
• Offenlegung der Auswirkungen der Steuern auf den Shareholder Value
• Klare Kommunikation des wirtschaftlichen Beitrags aller Steuern, die vom Unternehmen gezahlt werden
10 tipps&trends Juni 2009
Schwerpunktthema
Die gestiegene Komplexität des Wirtschaftsgeschehens und sich ständig ändernde gesetzliche Rahmenbedingungen verlangen nach neuen Steuerungs und Kontrollsystemen in den unternehmensinternen Steuerabteilungen. Die Entwicklungen im internationalen Umfeld zeigen, dass sich das Thema „Steuern“ mittlerweile als wesentliches Geschäftsrisiko heraus kristallisiert hat. Für Unternehmen ist es unerlässlich, Steuerrisiken früh zu erkennen und auf Änderungen in der Steuergesetzgebung und judikatur und auf andere Änderungen mit Auswirkungen auf Steuern rasch zu reagieren. Verschärfte Dokumentationsvorschriften und die Vielzahl an steuerlichen Vorschriften im In und Ausland stellen eine weitere Herausforderung dar. Verstärkt durch die Corporate Governance setzt sich das Management in wachsendem Maße mit der individuellen Risikoposition und der strategischen Ausrichtung im Zusammenhang mit steuerlichen Fragestellungen auseinander. Die Bedeutung eines effizienten Ablaufes sowie steuerlicher und bilanzieller Prozesse steht daher vermehrt im Mittelpunkt.
Steuerkontrollsystem etablierenUm diesen Anforderungen gerecht zu werden und die Kontrolle dieser essenziellen Bereiche sicherzustel
len, beschäftigen sich Unternehmen in den letzten Jahren vermehrt mit den internen Rahmenbedingungen ihrer Steuerabteilungen.
Steuerabteilungen sind typischerweise innerhalb der Finanzabteilung angesiedelt und Hauptansprechpartner für Steuerfragen anderer Abteilungen oder Geschäftseinheiten. Häufig sind Steuerabteilungen damit konfrontiert, dass Themen viel zu spät an sie herangetragen werden oder dass die
Informationen für die steuerliche Beurteilung des Sachverhalts unvollständig oder
mangelhaft sind. Die Einrichtung eines entsprechenden Steuerkontrollsystems ist unerlässlich und kann nur mit einer Änderung der persönlichen Einstellung aller Beteiligten einhergehen. Wie die Praxis zeigt, ist es von Vorteil, den Aufbau eines Steuerkontrollsystems in vier Phasen vorzunehmen. Zu Beginn steht die ganzheitliche Betrachtung des Wertschöpfungsprozesses eines Unternehmens, in deren Rahmen die Steuerbereiche identifiziert und in der Folge Schwerpunktbereiche festgelegt werden, um nachhaltige Strategien und Ziele zu definieren. Im nächsten Schritt werden die verschiedenen Aspekte des Steuerkontrollsystems optimal aufeinander abgestimmt. Zum einen werden dadurch potenzielle Risiken bereits präventiv minimiert,
zum anderen kann bei Eintreten des Steuerrisikos bereits auf einen vorbereiteten Maßnahmenkatalog zurückgegriffen werden. Mit der regelmäßigen Evaluierung wird das Steuerkontrollsystem in der dritten Phase perfektioniert und die Optimierung und Anpassung an veränderte Anforderungen als fixer Prozessbestandteil verankert. Durch die Einbeziehung des Steuerkontrollsystems in interne Kontrollmechanismen oder den internen Audit wird sichergestellt, dass die steuerlichen Prozesse laufend überprüft werden.
Klare Zieldefinition„Gaining Control“ durch Steuerkontrollsysteme erfordert viele Einzelmaßnahmen, die in Summe zu einem unerlässlichen Instrument einer erfolgreichen Unternehmensführung werden. Es ist unerlässlich, klar definierte Ziele und Fristen für die Einrichtung und das Arbeiten mit dem Steuerkontrollsystem festzulegen und die Motive hinter diesen Zielen im Unternehmen zu kommunizieren. Nur so ist zu erreichen, dass Mitarbeiter an der Umsetzung der Ziele konstruktiv mitarbeiten und dass der Fortschritt des Projektes überwachbar ist.
SteuerrisikenEin wesentliches Element des Prozesses ist die Identifikation und Bewertung von Steuerrisken. Dabei sind mehrere Kategorien zu beachten:
Steuern unter KontrolleVerbessertes Risikomanagement und optimierte Prozesskontrolle sind auch bei Steuern angesagt. Das Zauberwort im dynamischen Steuerumfeld lautet „Gaining Control“.
Steuern bergen ein
wesentliches
Geschäftsrisiko
Juni 2009 tipps&trends 11
• Risiken bei Unternehmenstransaktionen und Steuerplanungen, etwa bei Umstrukturierungen und Finanzierungen
• Risiken, die sich aus laufenden betrieblichen Aktivitäten des Unternehmens ergeben; dazu zählen beispielhaft Exporte oder konzerninterne Lieferungen und Leistungen
• Risiken im Zusammenhang mit der fristgerechten Abwicklung der Steueradministration, wie Fristen für Steuererklärungen und zahlungen
• Risiken betreffend Tax Accounting und Tax Reporting
Einbindung der MitarbeiterDie größte Herausforderung bei der Implementierung eines Steuerkontrollsystems stellt die Einbindung der Mitarbeiter dar. Dabei geht es unter anderem auch darum, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem Neuerungen positiv und unvoreingenommen begegnet wird und Mitarbeiter bereits im Vorfeld mit den notwendigen Kenntnissen und Fähigkeiten durch gezielte Schulungsmaßnahmen vorbereitet
werden. Nur durch engagierte und informierte Mitarbeiter können mit Hilfe des Steuerkontrollsystems Steuerrisken im Unternehmen erkannt und minimiert werden.
Neuordnung von KompetenzenDie Etablierung des Steuerkontrollsystems wirft gerade in der Startphase Fragen über Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten von Mitarbeitern auf. Aufgaben, die doppelgleisig bearbeitet oder im schlimmsten Fall gar nicht beachtet werden, müssen künftig in einen optimal abgestimmten Prozess eingebunden sein. Es ist zu klären, welche Abteilungen für welche steuerliche Bereiche verantwortlich sind. Fallen lohnsteuerliche Fragen zum Beispiel in den Verantwortungsbereich der Personalabteilung oder der Steuerabteilung? Ist für die Rückerstattung ausländischer Quellensteuern das Headquarter oder die ausländische Tochtergesellschaft zuständig? Nur wenn Aufgabenbereiche klar zugeordnet sind und sich alle Mitarbeiter dafür verantwortlich fühlen, steuerliche Themenstellungen laufend zu beachten
und entsprechend zu reagieren, ist es möglich, steuerliche Risken zu erkennen und zu kontrollieren.
Gaining Control – ein ständiger ProzessEin funktionierendes Steuerkontrollsystem besteht nur in zweiter Linie aus einem Handbuch für steuerliche Fragestellungen. In erster Linie ist es nötig, dass Prozesse im Unternehmen vorhanden sind, durch die sichergestellt wird, dass alle notwendigen Informationen über Steuerrisken und steuerlich relevante Themen von allen Business Units länderübergreifend zur Verfügung gestellt werden. Diese sollen sowohl intern als auch, falls erforderlich, mit externen Beratern analysiert werden. Dafür ist es unerlässlich, Mitarbeiter in diesen Prozess einzubinden. Die Anpassung der Organisationsstruktur spielt eine ebenso wichtige Rolle bei der Implementierung eines Steuerkontrollsystems wie strikte Berichtsstrukturen und Kontrollmechanismen.
maria.hopfenwieser[email protected]
Quelle: PwC
Steuerkontrollsystem
Identi�kation derSteuerbereiche
Diagnose-Tools
De�nition derSchwerpunktbereiche
De�nition derStrategie und Ziele
Konzeption desSteuerkontrollsystems
Umsetzung desSteuerkontrollsystems
Evaluierung und Optimierung des
Steuerkontrollsystems
Statuserhebung zu den steuerlichen
Prozessen
1. Phase 2. Phase 3. Phase 4. Phase
ERKENNTNISVerständnis und Vorbereitung
UMSETZUNGEntwurf und Einführung
VERFÜGBARKEITTest und Evaluierung
ÜBERPRÜFUNGInterner Audit/Kontrolle
Steuerkontrollsystem- Organisation des Steuerbereichs (Aufgaben, Koordination, Verantwortlichkeiten, Strukturierung, Durchführung)- Steuerliches Risikomanagement- Steuerplanung- Buchhaltung- Steuerliches Berichtswesen- Einhaltung und Koordination steuerlicher Termine und Fristen- Kommunikation- Aus- und Weiterbildung- EDV-Systeme
12 tipps&trends Juni 2009
Schwerpunktthema
Das regulatorische Umfeld stellt unzählige Herausforderungen und Aufgaben an die Steuerverantwortlichen. Je nach Größe und Komplexität eines Unternehmens fällt die Struktur der Steuerfunktion unterschiedlich aus. Oft in die Finanzabteilung integriert, reduziert sich das Steuermanagement auf die Durchführung der Steuerberechnungen, die Beobachtung von Terminen und die Kontrolle der Einhaltung steuerlicher Vorschriften. Echtes operationales und strategisches Steuermanagement kommt dabei meist zu kurz. Die Erfahrung zeigt, dass diese Aufgaben nur effizient in einer eigenen Steuerabteilung in optimaler Zusammenarbeit mit der Finanzabteilung durchzuführen sind.
Paarlauf von Finanz und SteuerabteilungDaraus folgt auch die Forderung, die Steuerfunktion neu zu strukturieren, sie als integrierten Teil unternehmerischer Tätigkeit und nicht bloß als notwendiges Übel aufgrund von steuerlichen Vorschriften zu verstehen. In diesem Zusammenhang ist festzustellen, dass die Steuerabteilung einer Vielzahl von erforderlichen Informationen und Daten aus der Finanz
abteilung vertrauen können muss. Zusätzlich müssen qualitativ hochwertige Steuerinformationen für die Erfüllung der Aufgaben im Rechnungswesen geliefert werden. Die Finanzabteilung wiederum ist dafür verantwortlich, dass das Reporting sowie die korrekte Darstellung finanzieller Informationen im internen wie externen Berichtswesen
reibungslos funktioniert. Wegen der gegenseitigen Abhängigkeit von Finanz und
Steuerabteilung ist daher eine enge Zusammenarbeit der beiden Bereiche unabdingbar. Die logische Folge ist, dass die Abläufe im Hinblick auf Zeit, Risiken, Kosten und Qualität laufend zu optimieren sind. Dies spielt vor allem dann eine Rolle, wenn ein Unternehmen und seine Tochtergesellschaften nicht über ausreichend qualifizierte Steuerexperten verfügen.
Schlüssel für die OptimierungDie optimale Kooperation zwischen Steuer und Finanzabteilung ist somit der Schlüssel für eine Optimierung der Prozesse. Letztere umfassen eng verknüpfte Workflows, die von strategischen Aufgaben bis zu operationaler Gestaltung und technischer Beratung reichen. Dabei ist entscheidend, dass die
Steuerfunktion dort wahrgenommen wird, wo strategische Entscheidungen gefällt werden. So wird verhindert, dass die Steuerabteilung erst einbezogen wird, wenn die Entscheidungen schon gefallen und nur mehr umzusetzen sind. Geschieht dies nicht, kann es passieren, dass aus steuerlichen Gründen strategische Entscheidungen zurück genommen oder zumindest abgeändert werden müssen.
Topaktuelle ForderungDie Forderung nach einer Erneuerung der Steuerfunktion war nie wichtiger als in diesen Zeiten und könnte etwa folgende erweiterte Aufgaben umfassen:• Ergebnisverbesserung durch steu
erlich beeinflusste Unternehmensstrategien
• Wesentliche Rolle bei der Erstellung interner und externer Berichte (Tax Reporting und Tax Accounting)
• Zentralisierte Kontrolle und Beeinflussung der Steuerbelastung
• Management der Steuerrisiken• Einführung eines adäquaten inter
nen Kontrollsystems im Bereich Steuern
Reibungslose KommunikationWenn es darum geht, die Prozesse zu verbessern, stellt sich vorab die Frage, wer im Unternehmen für die
Tax Function Effectiveness – ProzesseffizienzWas Best Practice in der Zusammenarbeit zwischen Finanzabteilung und Steuerabteilung leisten kann. Echtes operationales und strategisches Steuermanagement sind gefragt.
Die Steuerfunktion ist
viel mehr als ein
notwendiges Übel
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erforderlichen Steuerdaten zuständig ist. Dabei ist entscheidend, dass die Verantwortlichkeiten klar und deutlich zwischen der Finanz und der Steuerabteilung abgegrenzt und kommuniziert werden. Während eines Beratungsauftrages haben wir beispielsweise festgestellt, dass die Steuerabteilung verstärkt in die Beurteilung von Finanzierungs und CashPoolingStrukturen involviert war. Diese Transaktionen verlangten jedoch ein umfassendes praktisches Knowhow der Verbuchung und Bewertung von „Financial Instruments“. Der Steuerverantwortliche hatte dieses Knowhow nicht, allerdings konnte die Finanzabteilung qualifizierte Aussagen dazu abgeben. Es war daher lediglich erforderlich, die Kommunikation zwischen diesen beiden zu verbessern, um in ähnlichen Situationen das gesamte Wissen des Unternehmens nutzbar zu machen.
Qualitative Daten und SystemeWie erwähnt muss sich die Steuerabteilung auf die Qualität der von der Finanzabteilung und vom Rechnungswesen zur Verfügung gestellten Daten und Informationen verlassen können. In der Praxis gibt es kaum voll integrierte Systeme, die für alle Zwecke und von allen Anwendern verwendet werden können. Erschwert wird diese Situation vor allem bei multinational operierenden Unternehmen, die mit unterschiedlichen Rechnungswesen und Buchhaltungssystemen in unterschiedlichen Regionen mit auch in der Regel abweichenden lokalen steuerlichen Vorschriften konfrontiert sind, die zumeist in der zentralen Steuerabteilung noch transformiert werden müssen.
Oft sind die Steuerabteilungen daher eher damit beschäftigt, sicherzustellen, dass Daten vollständig und zeitgerecht geliefert werden. Leider stellt sich dann
kaum die Frage, ob die Daten korrekt sind und Sinn machen. Wenn keine integrierten automatisierten Systeme zur Verfügung stehen, ist umfangreiche, fehleranfällige manuelle Tätigkeit erforderlich. Gleichzeitig sollte auch dem DokumentenManagement Aufmerksamkeit geschenkt werden. PwC bietet für diesen Zweck ein integriertes System „World View“ zur Aufbewahrung und Kontrolle von erstellten und eingereichten Jahresabschlüssen, Steuerberechnungen und Steuererklärungen, SteuerMemoranda, steuerlichen Gutachten auch durch externe Berater und entsprechender Korrespondenz mit direktem Zugriff durch die zentrale Steuerabteilung an.
Zeit und RessourcenSteuerfunktionen sind vielfach sehr zeitaufwendig und erfordern eine vernünftige Balance zwischen ComplianceAufgaben, Tax Accounting und Reporting, Steuerplanung und der Steuerstrategie. Eine ausgewogene Funktionsaufteilung zwischen der Finanzabteilung und der Steuerabteilung, aber auch die Auslagerung von Funktionen an externe Berater, kann die Steuerabteilung entlasten und die Qualität heben sowie Kosten optimieren. Speziell, wenn hoch qualifizierte Steuerexperten benötigt werden, wie das etwa für grenzüberschreitende Steueroptimierung oder komplexe Verrechnungspreisgestaltungen der Fall ist.
Hohe Ansprüche Interne und externe Stakeholder haben unterschiedliche Informationsansprüche. Neben Banken, Finanzanalysten und Investoren stellen vor allem die Finanzbehörden hohe Ansprüche an Finanzdaten. Besonders in späteren Jahren im Rahmen von Betriebsprüfungen ist die Sensitivität der Daten entscheidend. Dabei ist ein differenzierter Zugang
wesentlich. Hier kann die Finanzabteilung Entscheidendes beitragen, da sie in der Regel wesentlich mehr Erfahrung in der Aufbereitung von Daten für externe Anwender vorweisen kann. Auch in diesem Fall ist eine enge Kooperation zielführend.
Empfehlungen durch PwCIm Rahmen von Projekten zur Optimierung von Prozessen und Lösung von technischen wie fachlichen Problemen im Bereich Steuern unter Berücksichtigung der Ansprüche und Beiträge durch die Finanzabteilung sind am Beginn die konkreten Zielsetzungen für das jeweilige Unternehmen und den Konzern gemeinsam mit dem Management fest zu legen. Diese könnten sein:• Optimierung technischer Exper
tise und Austausch und Nutzung von Knowhow zwischen den Abteilungen (z.B. Schaffung von Strukturen zum Informationsaustausch, Einführung von Trainingskonzepten, Verbesserung der Ablauforganisation)
• Erhöhung der Effizienz und Verlässlichkeit und Verringerung der Komplexität von Prozessen im Steuerbereich (BestPractice Workflows, Anpassung der Organisation, wirksame technische Lösungen)
• Effiziente Nutzung vorhandener Ressourcen und Einhaltung vereinbarter Fälligkeits und Liefertermine (Schaffung von Strukturen zur Reduktion der Arbeitsbelastung und Erleichterung der Einhaltung von Terminen)
• Einrichtung eines automatisierten integrierten Systems zur Erfassung relevanter Daten aus unterschiedlichen Quellen zur Nutzung für vielfältige Aufgaben in unterschiedlichen Regionen angepasst an die jeweiligen Unternehmensgrößen. PwC unterstützt Sie gerne bei der Umsetzung.
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Schwerpunktthema
Tax Accounting umfasst die richtige Abbildung von steuerlichen Sachverhalten im Konzernabschluss im Einklang mit den gesetzlichen Anforderungen. Ziel des Tax Accounting ist dabei gleichzeitig die effiziente Steuerplanung und Optimierung der effektiven Steuerquote im Konzernabschluss. Die Herausforderung im Bereich Tax Accounting liegt vor allem in der Komplexität der zu bewältigenden Aufgaben und den steigenden Offenlegungspflichten nach IFRS oder USGAAP. Die praktischen Erfahrungen in diesem Bereich zeigen, dass der verstärkte Einsatz von Technologien in den meisten Fällen dazu beiträgt, den Tax AccountingProzess effizienter zu gestalten. Dabei ist aber zu beachten, dass der Technologieeinsatz allein nicht alle Anforderungen des Tax AccountingProzesses lösen kann.
Prozesse unterstützen und verbessernDas Tax Reporting eines Unternehmens muss so aufgebaut sein, dass es den Tax AccountingAufgaben gerecht wird. Das Reporting muss die vorhandenen Prozesse unterstützen und verbessern. In diesem
Zusammenhang stellt sich insbesondere die Frage, welchen Nutzen das Tax Reporting für ein Unternehmen hat und wie es durch den Einsatz von Technologien effizienter gestaltet werden kann. Das Tax Reporting unterstützt Unternehmen, die gemäß IFRS oder USGAAP ihre Ertragsteuern abbilden müssen.
Zweistufige AbstimmungNach IAS 12 sind die Ertragsteuern nach der bilanzorientierten „Liability Method“ zu berechnen. Aus den unterschiedlichen Wertansätzen
nach Steuerrecht und IFRS ergeben sich sowohl latente Steueransprüche (deferred
tax assets) als auch latente Steuerschulden (deferred tax liabilities). Der Vergleich der IFRSWerte mit den Steuerwerten ist in der Praxis mühsam, da die steuerlichen Wertansätze auf den lokalen UGBWerten basieren, die weitgehend von den IFRSWerten abweichen. Daher ist in der Regel eine zweistufige Abstimmung durchzuführen. Im ersten Schritt zwischen UGB und steuerlichen Ansätzen und im zweiten Schritt zwischen UGB und IFRS. Die Saldogröße aus der Differenz zwischen dem IFRS und Steuerwertansatz ist für jeden
Bilanzposten als temporäre Größe, die zu latenten Steuereffekten führen kann oder als permanente Größe zu qualifizieren. In der Praxis stellt die Abbildung der latenten Steuern im Tax Reporting einen sehr zeitaufwendigen Prozess dar, der große Anforderungen an die Steuerverantwortlichen stellt.
Für die auf der Gewinn und Verlustrechnung basierende Zwischenberichterstattung nach IAS 34 ist hingegen der „Effective Tax Rate“Ansatz heranzuziehen. Dabei ist der effektive Steuersatz des gesamten Jahres zu schätzen und mit dem Vorsteuerergebnis des Quartals oder Halbjahres zu multiplizieren.
Differenzen vermeidenObwohl IAS 12 und IAS 34 auf unterschiedlichen Ansätzen basieren, sollten in der Theorie beide Ansätze letztlich zu keiner materiellen Differenz führen. In der Praxis kommt es jedoch häufig zu Differenzen. Für die Steuerabteilung ist es wichtig, die Differenzen zu verstehen, um sie künftig vermeiden zu können und beide Tax AccountingProzesse miteinander vergleichbar zu machen. Dies kann allerdings eine sehr komplexe Aufgabe sein, wenn kein ITgestütztes Tool für diesen Prozess zur Verfügung steht,
Tools für Tax Accounting und Tax ReportingDer Technologieeinsatz beim Tax AccountingProzess wird für internationale Konzerne mit einer Reihe von Tochterunternehmen immer wichtiger. tipps&trends präsentiert sinnvolle Lösungen.
Unternehmen brauchen
ein verlässliches
Tax Reporting-Tool
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in welchem alle benötigten steuerlichen Informationen vorliegen und miteinander verglichen werden können. Das steigert die Bedeutung eines verlässlichen ITgestützten Tax ReportingTools für das Unternehmen.
Die Steuerverantwortlichen agieren in einem immer komplexer werdenden Umfeld. Für die richtige Bilanzierung und vollständige Erläuterung der latenten Steuern ist neben fundierten Kenntnissen des lokalen Steuerrechts auch Fachwissen im internationalen Steuerrecht und in der internationalen Rechnungslegung eine wesentliche Voraussetzung. Bei Einführung eines Tax ReportingTools sollten daher zwei Schritte im Hinblick auf einen effizienten Technologieeinsatz gesetzt werden. Zum einen ist ein Tax AccountingProzess zu entwickeln, der auf das Tool abgestimmt ist. Zum anderen sind entsprechende Schulungen der Steuerverantwortlichen und laufende Weiterbildung der im Steuerbereich tätigen Personen nötig.
GTC – Tax ReportingToolPwC hat in Zusammenarbeit mit Fachexperten aus der Internationalen Rechnungslegung, Steuern und IT, eine Tax AccountingLösung in Form einer Datenbankbasierten WebAnwendung zur Ermittlung laufender und latenter Steuern entwickelt. Das Tool namens „GlobalTaxCenter“ (GTC) wird von PwC ständig erweitert und verbessert. Derzeit werden die für den Tax AccountingProzess benötigten Daten in den Unternehmen noch häufig in risikoreichen Spreadsheets erfasst. Das Ergebnis ist ein höchst zeit und kostenintensiver wie auch fehleranfälliger Prozess. Das GTC bietet dagegen Prozesssicherheit durch ein Datenbanksystem mit Schnittstellen für das Einbinden von Daten aus dem
„Enterprise Resource Planing“ (ERP)/Konsolidierungssystem. Das GTC liefert unter anderem technische Hilfestellungen für:• Abbildung latenter Steuern und
deren Anhangsangaben sowie der effektiven Steuerquote nach den Erfordernissen von IAS 12
• Gesondertes, auf die Bedürfnisse einer Steuerabteilung oder des Rechnungswesens in Abhängigkeit von der Verantwortung zugeschnittenes Tool
• Dezentrale Erfassung der steuerlichen Daten auf Ebene der Einzelgesellschaften
• Abbildung von Konzernsachverhalten für latente Steuern und steuerliche Überleitungsrechnung
• Berechnung der laufenden (tatsächlichen) Steuern für Einzelgesellschaften und Gruppen
• Prozesssicherheit durch DatenbankSystem mittels Schnittstellen für das Einbinden von Daten aus dem ERP/Konsolidierungssystem, durch rechnerische Verprobung und inhaltliche Validierung
• Prozessoptimierung durch ein integriertes Meilensteinkonzept, durch Vermeidung der Doppelerfassung in gesonderten Syste
men für die Steuerberechnung, durch Ermittlung latenter Steuern und durch steuerliche Überleitungsrechnung.
Bewährt in der PraxisDas GTC ist bereits bei Unternehmen in Österreich und Deutschland sehr erfolgreich im Einsatz. PwC Düsseldorf hat im April 2009 die GTC User Konferenz 2009 veranstaltet. Im Zuge dieser wurde eine Befragung über die Vorteile des GTC durchgeführt. Die Auswertung ergab, dass erfolgreiche Tax ReportingProjekte eine genaue Analyse der bestehenden Funktionen und Prozesse im Steuerbereich sowie der bestehenden Tax AccountingProzesse erfordern, um einen effizienten Technologieeinsatz zu gewährleisten. Die Analyse zielt auf alle Personen ab, die im Unternehmen zur Abbildung von Steuerpositionen beitragen, also etwa auch das Rechnungswesen und die Finanzierungsabteilung. In Summe belegen die Erfahrungen aus der Praxis, dass GTC den effizienten Technologieeinsatz möglich macht.
[email protected] [email protected]
Wie beurteilen Sie das GTC bezüglich der folgenden Aspekte?
Quelle: PwC Deutschland
6 5 4 3 2 1
VermögensdelikteBenutzerfreundlichkeit
Performance
Verständlichkeit
Funktionsumfang
Unterstützung im JA
Reporting
Schnittstellen
Benutzerfreundlichkeit
Performance
Verständlichkeit
Funktionsumfang
Unterstützung im JA
Reporting
Schnittstellen
sehr gutungenügend
2,43
2,78
2,62
2,39
2,43
2,62
2,78
1,85
1,86
2,25
2,39
16 tipps&trends Juni 2009
Schwerpunktthema
Verglichen mit dem allgemeinen ERPSystem wurden im Steuerbereich in den letzten beiden Jahrzehnten Investitionen in neue Technologiesysteme eher nebensächlich betrieben. Es gibt daher auf diesem Gebiet einen enormen Aufholbedarf. Der Einsatz einer zeitgemäßen Steuertechnologie kann den entscheidenden Unterschied bei der rechtzeitigen und risikoorientierten Erstellung der Steuerunterlagen bringen. In diesem Zusammenhang haben sich in den letzten Jahren auch die Anforderungen an die erforderliche Qualität der benötigten Daten deutlich erhöht. Der gezielte Einsatz moderner Technologien und von Datenmanagementsystemen im Steuerbereich kann vielfach zu einer beträchtlichen Effizienzsteigerung und Kosteneinsparung führen. Gerade in finanziell schwierigen Zeiten lohnt sich daher eine Analyse des bestehenden Systems.
Alles hängt von den Daten abWer kennt das nicht? In vielen Steuerabteilungen basiert der Datenaustausch und die Datenbeschaffung noch auf Spreadsheets und Emails. Erstere bergen ein
Risiko, weil sie in unerwünschter Weise verändert werden können. Deshalb besteht ein großer Bedarf an standardisiertem Datenmaterial, das mit der geeigneten Technologie analysiert und verwaltet werden kann. In einem ersten Schritt ist es unabhängig von der verwendeten Technologie notwendig, die erfor
derlichen Daten in ausreichender Qualität zu produzieren. Denn die Effizienz und der
zusätzliche Nutzen einer zeitgemäßen Steuertechnologie hängen maßgeblich von der Qualität und der Beschaffenheit des verwendeten Datenmaterials ab.
Das Ziel des Datenmanagements liegt in der Standardisierung und der Wiederverwendung von fehlerfreiem Datenmaterial. Unter Datenmanagement ist generell der Prozess zu verstehen, Informationen anzulegen, zu organisieren und zu sichern. Der Schwerpunkt liegt dabei auf einer einheitlichen und genauen Abgrenzung einzelner Datenmengen über Abteilungs und Ländergrenzen hinweg. Innerhalb des Datenmanagements ist es erforderlich, die Prozesse hinsichtlich der Erzeugung, der Wartung und der Löschung von Grundauf
zeichnungen zu formalisieren und zu standardisieren. Die Anforderungen der Steuerabteilung an die benötigten Daten, etwa aus dem ERPSystem, sind von Anfang an als integrierter Bestandteil dieses Systems einzuarbeiten. In einem weiteren Schritt wird die Einheitlichkeit der Standards und der Abläufe innerhalb des Prozesses sowie die Qualität der Daten überprüft. Abschließend müssen Standards für die Aufbewahrung und die Löschung von Datenmaterial definiert werden, das entweder wegen gesetzlicher Bestimmungen oder zukünftiger Steuerprüfungen gesichert werden muss oder bereits aus den Archiven gelöscht werden kann.
In der Praxis wird der Steuerabteilung oft Datenmaterial von verschiedensten Quellen und in unterschiedlichen Formaten zur Verfügung gestellt. Die Daten werden für die jeweiligen steuerlichen Zwecke entsprechend adaptiert, ohne dass die steuerverantwortlichen Personen in den Herstellungsprozess des Datenmaterials aktiv eingebunden sind. Die Arbeit der verantwortlichen Personen im Steuerbereich sollte künftig darin bestehen, innerhalb des verwendeten Systems bereits beim Prozess
Data Management – Technologien zum SteuernTechnologieinvestitionen im Bereich der Steuern werden oft stiefmütterlich behandelt. Zu Unrecht, denn der Nutzen und die künftige Bedeutung rechtfertigen ein stärkeres Engagement.
Universelle Datenbanken
dienen als Lagerstätte
für Informationen
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der Datenerstellung stärker involviert zu sein und eine aktive Rolle im Prozess des Datenmanagements einzunehmen.
Keine Universallösung, die überall einsetzbar istUm eine tatsächliche Effizienzsteigerung innerhalb des Unternehmens zu erreichen, müssen die gewonnenen Daten einen integrierten Bestandteil einer zeitgemäßen Steuertechnologie bilden. Eine solche Technologie besteht aus mehreren Komponenten. Es existiert allerdings keine universelle Lösung, die in jedem Unternehmen einsetzbar ist. Wesentlich ist, dass die Steuertechnologie in das bestehende Finanzsystem integriert wird. Die Mehrheit der Steuerverantwortlichen wendet einen Großteil ihrer Zeit dafür auf, die Daten, die für die Ermittlung der Steuern benötigt werden, zu erheben, zu sichten und zu verarbeiten. Die Daten befinden sich in verschiedenen Systemen, etwa im ERPSystem, dem HRSystem oder im Anlagenverzeichnis.
Die Integration neuer Steuertechnologien kann zu deutlichen Effizienzsteigerungen führen, da oft langwierige Anfragen zur Datenbeschaffung an andere Personen vermieden werden können. Standardisierte Datensätze werden direkt aus den jeweiligen Quellen in die gewünschten Anwendungen wie etwa Steuerberechnungen überspielt. Dabei sollte eng mit der ITAbteilung oder einem externen EDVSpezialisten zusammengearbeitet werden, da die Definierung und die Implementierung solcher Standards in der Regel nicht alleine von der Steuerabteilung bewältigt werden sollte.
Informationsdrehscheibe Einen weiteren essenziellen Teil dieser neuen Steuertechnologie bilden
universelle Datenbanken. Sie dienen als eine Art Informationslagerstätte, die einen zusammenfassenden Blick über die Unternehmensdaten gewährleistet und somit Analyse und Berichterstattungstätigkeiten optimiert. Durch die Zentralisierung sämtlicher Daten aus den verschiedensten Quellen ermöglichen diese Datenbanken Suchabfragen und Analysen über das gesamte Datenmaterial. Die universelle Datenbank der Steuerabteilung dient in weiterer Folge als Informationsdrehscheibe zur Automatisierung von Steuerberechnungen sowie dazu, die erforderlichen Daten in ein für steuerliche Zwecke brauchbares Format zu bringen.
Dateneingabe leicht gemachtDie benötigten Daten der Steuerabteilung sind nicht immer ohne weiteres aus dem ERPSystem ablesbar. Zusätzlich stammen sie häufig von anderen Abteilungen wie dem Controlling, der Buchhaltung oder sonstigen Abteilungen, die sich an anderen Standorten oder in anderen Ländern befinden. Zum Einsammeln dieser Daten werden in vielen Steuerabteilungen Spread sheets und Emails benutzt, obwohl nicht sichergestellt ist, dass Benutzer diese Spreadsheets nicht verändern oder ihren Bedürfnissen anpassen. Mit Spreadsheets und Emails kann keine standardisierte Datensammlung erfolgen. Die korrekte Interpretation der Daten braucht viel Zeit.
Webbasiertes Tax Reporting schafft Abhilfe Eine weitere Schwäche dieser Vorgehensweise liegt oft in der fehlenden Kontrolle, welches Sheet nun die aktuelle Letztversion des Datenmaterials darstellt. Abhilfe schaffen Webbasierte Tax ReportingSysteme, welche die benötigten Daten durch Eingabe in das System häufig mittels eines WebPortals im
Internet zur Verfügung stellen und somit leicht zugänglich machen. Diese Systeme sorgen dafür, dass die Daten am richtigen Platz, im richtigen Format und jederzeit verfügbar sind. Die Daten werden zentralisiert und ermöglichen den jeweiligen Personen über Ländergrenzen hinweg einen Überblick über den derzeitigen Bearbeitungsstand etwa von Steuererklärungen oder den Zugang zu sämtlichen Unterlagen der Steuerabteilung.
Datenzugriff und sicherheitDas Dokumentenmanagement sollte im Steuerbereich nicht wie bisher oft üblich auf einem gemeinsamen Gruppenlaufwerk erfolgen, sondern in einem speziellen Dokumentenmanagementsystem. In einem solchen System sind sämtliche Dokumente klassifiziert, kategorisiert und sortiert, Doppelerfassungen können vermieden werden. Darüber hinaus lassen sich einfach Zugangsbeschränkungen für Daten mit sensiblem Inhalt einführen. Zusätzlich lässt sich die Bearbeitung eines Spreadsheets schrittweise nachvollziehen und eine Kontrolle der jeweiligen Letztversion ist jederzeit möglich. So entsteht der geeignete Platz für die Aufbewahrung eingereichter Steuererklärungen, von steuerlichen Gutachten und rechtlichen Stellungnahmen, von Korrespondenz sowie von Dokumentation für spätere Steuerprüfungen, wie etwa Verrechnungspreisdokumentationen.
In Zukunft sollte zur Effizienzsteigerung und Kosteneinsparung eine Optimierung der steuerlichen Prozesse im Unternehmen stattfinden, um die wachsenden Anforderungen eines sich immer weiter entwickelnden rechtlichen Umfeldes erfüllen zu können.
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Schwerpunktthema
Latente Steueransprüche und schulden stellen künftige steuerliche Ent bzw. Belastungen dar. Sie sind nach IAS 12 „Ertragsteuern“ immer anzusetzen, wenn sich temporäre Unterschiede zwischen dem bilanziellen und dem steuerlichen Wert eines Vermögenswertes oder einer Schuld ergeben und sich diese temporären Unterschiede in der Zukunft umkehren. Der temporäre Unterschied stellt dabei die jeweilige Bemessungsgrundlage dar und ergibt multipliziert mit dem entsprechenden Steuersatz, etwa 25 Prozent im Falle eines der österreichischen Körperschaftsteuer unterliegenden Unternehmens, den latenten Steuerposten. Besondere Regelungen und Ausnahmen bestehen etwa für Firmenwerte und andere explizit in IAS 12 aufgelistete Geschäftsvorfälle. IAS 12 wird gegenwärtig überarbeitet, in Teilbereichen nahen wichtige Änderungen.
Entscheidungsmatrix zum Ansatz von latenten SteuernFür latente Steueransprüche gelten noch weitere Aktivierungsvoraussetzungen. Sie dürfen nur angesetzt werden, wenn entsprechende passive Latenzen oder zukünftig ausreichend zu versteuerndes Einkommen, mit oder ohne Einsatz von Steuergestaltungsmöglichkeiten, vorliegen.
Dann ist auch die zukünftige Steuerentlastungswirkung von Verlust
vorträgen durch den Ansatz einer aktiven latenten Steuer (deferred tax asset) zu berücksichtigen. Gerade in Zeiten der Finanzkrise kann es schwieriger werden, zuverlässige Prognosen über die künftige steuerliche Ergebnissituation zu erstellen. Das kann dazu führen, dass bestehende latente Steuern etwa aus Verlustvorträgen nicht aktiviert werden dürfen. In diesen Fällen fordert IAS 12 aber eine betragsmäßige Angabe über das Ausmaß der „ungenutzten“ Verlustvorträge im Anhang. Letztlich führt
die Aktivierung von latenten Steuern intertemporär zu einer Erhöhung des Eigenkapitals
und somit zu einer Verbesserung von Bilanzkennzahlen.
Aktiv managen, nicht verwaltenZiel eines jeden Unternehmens muss sein, über alle Informationen betreffend latente Steuern zu verfügen. Wo bestehen temporäre Unterschiede? Wann kehren sie sich um? Wie hoch sind die teils ungenutzten steuerlichen Verlustvorträge? Wie sind die prognostizierten künftigen
steuerlichen Ergebnisse? Wie sind diese zu optimieren?
Jedes Unternehmen sollte als Einzelgesellschaft und aus Gesamtkonzernsicht in der Lage sein, künftige steuerliche Ergebnisse verlässlich zu prognostizieren und bisher ungenutzte Potenziale für den Ansatz aktiver latenter Steuern zu heben. Eine gezielte Nutzung von Steuergestaltungsmöglichkeiten kann die Aktivierung von latenten Steuern ermöglichen.
Voraussetzung ist, dass die Unternehmensleitung wirksame Prozeduren und Systeme einsetzt, die erlauben, latente Steuerpotenziale zu erheben, zu dokumentieren, im Zeitverlauf zu verfolgen und die geeigneten Maßnahmen zu setzen. Gerade in Konzernen ist zu prüfen, ob die üblicherweise verwendeten ExcelDateien eine aktive Überwachung und Steuerung garantieren. PwC unterstützt Sie gerne beim optimalen Management der latenten Steuern.
[email protected] [email protected]
Latente Steuern – Überwachung und SteuerungUnternehmen, die ihren Abschluss nach IFRS erstellen, müssen sich mit dem Thema latente Steuern auseinandersetzen. Die Regelungen sind komplex und fordern den Einsatz von Managementressourcen.
Latente Steuern
bergen großes
Optimierungspotenzial
Entscheidungsmatrix zum Ansatz von latenten Steuern
Bilanzbeziehung Latente Steuer
AKTIVA➀ IFRSBuchwert > Steuerwert➁ IFRSBuchwert < Steuerwert
SteuerschuldSteueranspruch
PASSIVA➂ IFRSBuchwert > Steuerwert➃ IFRSBuchwert < Steuerwert
SteueranspruchSteuerschuld
Als weiterführende Lektüre zum Schwerpunktthema empfehlen wir:
Bestellungen an: [email protected]
20 tipps&trends Juni 2009
RechtNeu
Europäisches BagatellverfahrenDurch das mit 1. Jänner 2009 in Kraft getretene Europäische Bagatellverfahren können grenzüberschreitende Streitigkeiten mit geringem Wert nun in einem einfacheren, schnelleren und kostengünstigeren Verfahren geführt und Ansprüche durchgesetzt werden. Das Bagatellverfahren gilt für grenzüberschreitende Zivil und Handelssachen, sofern der Gesamtwert einer auf Zahlung oder einer nicht auf Zahlung gerichteten Forderung 2.000 EUR nicht überschreitet.
Hierbei handelt es sich grundsätzlich um ein schriftliches Verfahren, bei dem kein Anwaltszwang besteht. Der Kläger bringt die Klage schriftlich unter Verwendung eines standardisierten Formblatts bei Gericht ein. Er kann als Beweismittel geeignete Unterlagen beifügen. Der Beklagte muss innerhalb von 30 Tagen nach Zustellung des Klageformblatts und des Antwortblatts reagieren. Das Gericht muss in weiteren 30 Tagen Beweise aufnehmen oder die Parteien zu einer mündlichen Verhandlung vorladen und sein Urteil fällen. Das Urteil ist ungeachtet eines möglichen Rechtsmittels nach dem nationalen Recht des Gerichtsstaates vollstreckbar. Rechtsmittel sind ebenfalls je nach Ausgestaltung des nationalen mitgliedstaatlichen Verfahrensrechtes zulässig oder nicht.
Reform des GmbHRechts in DeutschlandMit dem Gesetz zur Modernisierung des GmbHRechts und zur
Bekämpfung von Missbräuchen (MoMiG), das am 1. November 2008 in Deutschland in Kraft trat, wurde das deutsche GmbHRecht grundlegend reformiert.
Die Reform konnte durch begrüßenswerte Neuerungen wesentliche Wettbewerbsnachteile der deutschen GmbH gegenüber in anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union bestehenden ausländischen Rechtsformen wie etwa der englischen Limited beseitigen. Das neue GmbHRecht bietet die Möglichkeit neben einer klassischen GmbH, die weiterhin 25.000 EUR Stammkapital erfordert, eine haftungsbeschränkte Unternehmergesellschaft (UG), die lediglich ein Mindeststammkapital von einem Euro erfordert, zu gründen. Es müssen jedoch 25 Prozent der Gewinne der UG so lange in eine gesetzliche Rücklage fließen, bis das Mindeststammkapital von 25.000 EUR angespart ist. Eine weitere wesentliche Erleichterung stellt die Möglichkeit der Gründung einer GmbH oder UG unter Verwendung eines vom Gesetzgeber zur Verfügung gestellten Musterprotokolls dar. Dieses fasst den Gesellschaftsvertrag, die Geschäftsführerbestellung und die Gesellschafterliste zusammen. Es muss notariell beurkundet werden.
Die Gesetzesänderungen machen die GmbH nicht nur hinsichtlich ihrer Gründung sondern auch als am Markt tätiges Unternehmen attraktiver. Der Verwaltungssitz der GmbH muss nicht mehr notwen
digerweise mit dem Satzungssitz übereinstimmen. Er kann auch im Ausland liegen. Der Gesetzgeber bietet somit deutschen Gesellschaften erweiterte Möglichkeiten ihre Geschäftstätigkeit auch außerhalb des deutschen Hoheitsgebiets zu entfalten. Weiters erlaubt das neue Gesetz ausdrücklich das Cash Pooling, sofern der Rückerstattungsanspruch der Gesellschaft vollwertig und liquide ist.
Die Reform bekämpft weiters Missbrauchfälle im Zusammenhang mit der Rechtsform der GmbH. Insbesondere wird die Rechtsverfolgung gegenüber Gesellschaften beschleunigt. In das Handelsregister muss eine inländische Geschäftsstelle künftig eingetragen werden. Wenn unter dieser Anschrift eine Zustellung unmöglich ist, ist die sofortige öffentliche Zustellung im Inland möglich. Gesellschafter werden im Fall der Führungslosigkeit der Gesellschaft verpflichtet, bei Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung einen Insolvenzantrag zu stellen. Die bisherigen Ausschlussgründe für Geschäftsführer werden unter anderem um Verurteilung wegen Insolvenzverschleppung und falscher Angaben erweitert.
Ob sich auch Österreich der Herausforderung stellt, dem starken europäischen Wettbewerb gerecht zu werden, indem man sich einem vereinfachten und modernisierten GmbHModell zuwendet, bleibt abzuwarten.
Neues aus dem Recht
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Steuern
Seit vielen Jahren pflegt PwC mit dem Institut für österreichisches und Internationales Steuerrecht der Wirtschaftsuniversität Wien, Leitung Univ.Prof. Dr. Michael Lang, eine akademische Kooperation. In deren Rahmen setzen sich führende Wissenschaftler und internationale Steuerrechtsexperten des PwC Netzwerkes mit hochaktuellen Fragen des Europäischen und Internationalen Steuerrechts auseinander. Gabriella Erdös, PwC Ungarn, skizziert in ihrem Vortrag die unterschiedliche steuerliche Behandlung von Personengesellschaften in den Mitgliedstaaten der EU zum einen als Ertragsteuersubjekt und zum anderen als transparente Gesellschaft, die nicht selbst Steuersubjekt ist, sondern auf Ebene ihrer Gesellschafter besteuert wird. Sie stellt grenzüberschreitende Konstellationen dar, in denen die unterschiedliche Qualifikation trotz Bestehens von Doppelbesteuerungsabkommen fatale Auswirkungen auf die Besteuerung der Gesellschafter hat.
Dem steuerlichen Bankgeheimnis in der Schweiz widmet sich Prof. Dr. Robert Waldburger. Er beleuchtet die Rechtshilfe bei Abgabebetrug durch die Schweiz und die traditionelle Stellung der Banken bei Steuerdelikten ihrer Kunden. Zusätzlich werden Einblicke in die neueren Entwicklungen gegeben, die eine
Teilnahmehandlung der Banken zu unterstellen versuchen, und letztlich deren Auswirkungen auf den Finanzplatz Schweiz.
Die Kohärenz und die Vermeidung von steuerlichem Missbrauch und Steuerflucht, die Gewährleistung wirksamer Steueraufsicht und das Territorialitätsprinzip sind grundsätzlich anerkannte Rechtfertigungsgründe des EuGH. Univ.Prof. Dr. Hanno Kube zeigt die Öffnung für neue Rechtfertigungsgründe, wie etwa die Effizienz der Steuer
betreibung oder die Wahrung der ausgewogenen Aufteilung der Besteuerungsbe
fugnisse, und daraus resultierende Herausforderungen und Perspektiven.
Univ.Prof. Dr. Johannes Heinrich berichtet über das 2008 verabschiedete EGMehrwertsteuerPaket, durch das der Ort der Dienstleistung völlig neu geregelt und die Zusammenfassende Meldung für Dienstleistungen eingeführt wird. Darüber hinaus wird das Vorsteuererstattungsverfahren für in der Gemeinschaft ansässige Unternehmer auf ein elektronisches Verfahren umgestellt. Die Neuregelungen treten auch in Österreich mit 1. Jänner 2010 in Kraft.
Über die Auswirkungen von EuGHEntscheidungen auf die nationale
Rechtsordnung berichtet Sjoerd Douma, PwC Niederlande. Er erläutert die Fragestellung anhand von Cadbury Schweppes und anderen Rechtssachen und kommt zum Ergebnis, dass die Grundfreiheiten des EGVertrages jedenfalls nationalem Recht vorgehen und direkt in den Mitgliedstaaten anwendbar sind. Erki Uustalu, PwC Estland, erläutert, dass der steuerliche Gewinn einer Gesellschaft in Estland solange von der Ertragsbesteuerung ausgenommen ist, bis er nicht als Dividende an die Gesellschafter ausgeschüttet wird. Aus dieser besonderen Besteuerung ergeben sich Konflikte mit dem EUSteuerrecht, z.B. mit der EG MutterTochterRichtlinie, oder mit DBARecht, konkret dem DBA zwischen Estland und Österreich.
Artikel 24 des OECDMusterabkommens ist das Dissertationsprojekt von Cees Peters, PwC Niederlande. Er sieht das Diskriminierungsverbot zwischen Mitgliedstaaten als durch die Grundfreiheiten geboten und differenziert gegenüber Drittstaaten. Mit der Frage, ob eine Kommissionärsgesellschaft eine Betriebsstätte der Prinzipalgesellschaft im Konzern begründen kann, befasst sich Prof. Daniel Gutmann. Er geht dabei darauf ein, wann eine Tochtergesellschaft als abhängiger Vertreter der Prinzipalgesellschaft gilt.
Europäisches und Internationales SteuerrechtDie akademische Kooperation zwischen PwC und dem SteuerrechtInstitut der Wirtschaftsuniversität Wien etabliert sich als eine fixe Größe in puncto Wissenstransfer zwischen Theorie und Praxis.
Fruchtbare Kooperation
von PwC und dem
WU Steuerrecht-Institut
22 tipps&trends Juni 2009
Steuern
Das Abgabenänderungsgesetz 2009 (AbgÄG 2009) als Teil des Budgetbegleitgesetzes enthält eine Reihe steuerlicher Änderungen. Diese sind im Folgenden ohne Anspruch auf Vollständigkeit im Überblick dargestellt.
Angabe von Auslandsverlusten Künftig besteht die gesetzliche Verpflichtung, steuerlich geltend gemachte Auslandsverluste in der Steuererklärung (E 1, K 1, K 2) im Hinblick auf eine Nachversteuerung in Folgejahren zwingend auszuweisen (§ 2 Abs. 8 Z 3 EStG).
SportlerFreibetragDer bisher in den Vereinsrichtlinien geregelte „SportlerFreibetrag“ für gemeinnützige Vereine, die der Ausübung oder Förderung des Körpersportes dienen, wird nun gesetzlich geregelt. Die pauschale Fahrt und Reiseentschädigung richtet sich an Sportler, Schiedsrichter und Sportbetreuer wie etwa Trainer und soll in Höhe von 30 EUR pro Einsatztag, höchstens aber 540 EUR pro Kalendermonat gewährt werden (§ 3 Abs. 1 Z 16c EStG).
Nichtabzugsfähigkeit der Grunderwerbsteuer bei SchenkungenAuch nach Auslaufen der Erbschafts und Schenkungssteuer
sind die bei unentgeltlichen Grundstücksübertragungen anfallende Grunderwerbsteuer sowie Eintragungsgebühren und andere Nebenkosten nicht abzugsfähig. Damit wird die schon vor dem Auslaufen der Erbschafts und Schenkungssteuer bestehende einkommensteuerliche Rechtslage weitergeführt (§ 20 Abs. 1 Z 6 EStG).
Übergangsgewinn bei EinnahmenAusgabenRechnungIn Zukunft steht EinnahmenAusgabenRechnern die begünstigte Besteuerung von Übergangsgewinnen nur zu, wenn seit der Eröffnung oder dem letzten entgeltlichen Erwerbsvorgang sieben Jahre verstrichen sind. Durch die Änderung wird eine systematische Anwendung der Besteuerung von Übergangsgewinnen geschaffen und eine Gleichstellung von Übergangs mit Veräußerungsgewinnen erreicht (§ 37 Abs. 5 EStG).
Neuer Nachversteuerungstatbestand bei Gruppenbesteuerung Die Nachversteuerung von Auslandsverlusten wird im Rahmen der Gruppenbesteuerung um den Tatbestand des „wirtschaftlichen Ausscheidens“ erweitert. Nach den Erläuternden Bemerkungen soll die Regelung Gestaltungsmaß
nahmen entgegenwirken, die eine Nachversteuerung von Auslandsverlusten durch Aufrechterhaltung wirtschaftlich ausgehöhlter Mantelgesellschaften vermeiden. Die neue Regelung übernimmt das umgründungsteuerliche Konzept des § 4 Abs. 1 lit c UmgrStG in den Bereich der Gruppenbesteuerung. Eine Nachversteuerung tritt bereits dann ein, wenn der Umfang der Tätigkeit des ausländischen Gruppenmitglieds in Relation zum Jahr der Verlustentstehung quantitativ wesentlich reduziert wird.
Eine Nachversteuerung kann sich danach ergeben, wenn beim ausländischen Gruppenmitglied ein „Downsizing“ erfolgt oder der verlustverursachende Betrieb vom ausländischen Gruppenmitglied durch Umgründung an eine andere Gesellschaft übertragen wird. Die Neuregelung wirft eine Reihe von Fragen auf. Sie wird in der praktischen Anwendung eine Reihe von Problemen mit sich bringen sowie eine sorgfältige Planung erfordern, um nachteilige Steuereffekte zu vermeiden. Die Änderung ist erstmalig auf Sachverhalte nach dem 30. Juni 2009 anzuwenden, sodass Umfangsminderungen bis zu diesem Zeitpunkt unschädlich sein sollten (§ 9 Abs. 6 Z 6 KStG).
Budgetbegleitgesetz 2009Im April 2009 passierte die Regierungsvorlage des Budgetbegleitgesetzes 2009 den Ministerrat und wurde der Behandlung im Parlament zugewiesen.
Juni 2009 tipps&trends 23
Besteuerung von EUPortfoliodividendenGewinnausschüttungen aus einer Beteiligung an einer ausländischen Gesellschaft von weniger als zehn Prozent (Portfoliobeteiligungen) waren bisher nicht von der Körperschaftsteuer befreit. Im Rahmen einer EUkonformen Neugestaltung der Beteiligungsertragsbefreiung gemäß § 10 KStG werden Gewinnausschüttungen aus ausländischen Portfoliobeteiligungen künftig steuerbefreit, wenn die ausschüttende Gesellschaft in einem EUMitgliedstaat oder einem EWRStaat mit umfassender Amts und Vollstreckungshilfe ansässig ist. Das trifft derzeit nur auf Norwegen zu. Sollte die ausschüttende Gesellschaft einer unangemessen niedrigen Steuerbelastung unterliegen, wird die Steuerbefreiung für EU Portfoliodividenden durch die Anrechnungsmethode ersetzt. Damit kommt es für solche Portfoliodividenden zu einer Steuerpflicht in Österreich, wenn die ausschüttende Gesellschaft im Ausland keiner Steuer unterliegt oder der anzuwendende Körperschaftsteuersatz um mehr als zehn Prozentpunkte niedriger als der österreichische Satz ist, derzeit also weniger als 15 Prozent beträgt.
Eine Doppelbesteuerung wird durch die antragsgebundene Möglichkeit einer Anrechnung der ausländischen Körperschaftsteuervorbelastung vermieden. Für internationale Schachtelbeteiligungen oder Portfoliobeteiligungen aus Drittstaaten bewirkt die Neuregelung im Wesentlichen keine Änderung zur bisherigen Rechtslage. Zu beachten ist, dass die neue Rechtslage auf alle offenen Veranlagungen anzuwenden ist (§ 10 KStG). Auch im Bereich der Privatstiftungen sind Anpassungen bei der Besteuerung
von Auslandsdividenden erfolgt. Einerseits wird dabei die Neuregelung für Portfoliodividenden übernommen und andererseits werden Mißbrauchsregeln eingeführt, die im Bereich der Kapitalgesellschaften schon länger bestanden haben (§ 13 KStG).
StiftungseingangssteuergesetzBei Zuwendung einer belasteten Liegenschaft an eine Privatstiftung kann es nach geltendem Recht aufgrund der Diskrepanz zwischen der Bewertung der Liegenschaft mit dem dreifachen Einheitswert und
der Bewertung der Schulden mit dem gemeinen Wert zu einer Aushöhlung der Bemessungs
grundlage bzw. zu Negativwerten kommen. Diese Effekte werden als nicht sachgerecht eingestuft. Die Neuregelung sieht vor, den Abzug von Schulden und Lasten mit dem dreifachen Einheitswert oder dem nachgewiesenen niedrigeren gemeinen Wert zu begrenzen (§ 1 Abs. 5 StiftEG).
Kapitalverkehrsteuer bei ZuzugDie Neuerung betrifft den Zuzug von Kapitalgesellschaften nach Österreich. Die Verlegung des Sitzes oder des Ortes der Geschäftsleitung einer Kapitalgesellschaft von einem EUStaat nach Österreich darf nach der Neuregelung unabhängig davon nicht mehr besteuert werden, ob der Wegzugsstaat eine Gesellschaftsteuer erhebt oder nicht. Nur beim Zuzug aus Drittstaaten ist weiter eine Besteuerung möglich (§ 2 Z 5 KVG).
Änderungen NormverbrauchsabgabeZur Vermeidung von Missbrauch wird in Zukunft als Voraussetzung für die Geltendmachung einer Befreiung oder Vergütung von NoVA neben der Bekanntgabe der Fahr
gestellnummer auch das Sperren des Fahrzeuges in der Genehmigungsdatenbank nach § 30a KFG 1967 verlangt. Dadurch wird sichergestellt, dass ein Fahrzeug nach Gewährung der Befreiung bzw. Vergütung ohne Entrichtung der NoVA nicht zugelassen oder erneut zugelassen werden kann (§ 3 Z 1 NoVAG). Die inländische Verwendung von Fahrzeugen mit ausländischem Kennzeichen führt nach dem Kraftfahrgesetz in machen Fällen zu einer Zulassungsverpflichtung im Inland, die nicht immer wahrgenommen wird. Für diesen Fall wird nun gesetzlich klargestellt, dass als Steuerschuldner neben dem Zulassungsbesitzer auch die Person, die das Fahrzeug im Inland verwendet, als Gesamtschuldner für die nicht abgeführte NoVA haftet (§ 4 Z 3 NoVAG).
Liegt im Zusammenhang mit dem BonusMalusSystem zur Förderung von Fahrzeugen mit niedrigen Schadstoffemissionen oder umweltfreundlichen Antriebsmotoren kein CO2Emissionswert vor, dann ist nun der Kraftstoffverbrauch heranzuziehen. Der Wert ist dabei mit Hilfe eines Gutachtens nachzuweisen. Liegt weder ein CO2Emissionswert noch ein Kraftstoffverbrauch vor, wird der Steuersatz auf Grundlage der Leistung des Kraftfahrzeuges berechnet (§ 6a Abs. 3 NoVAG). Beim nachweislichen Liefern oder Verbringen eines Fahrzeuges ins Ausland wird die Möglichkeit auf Vergütung der NoVA auf Unternehmer ausgedehnt, die das Fahrzeug im Inland überwiegend betrieblich genutzt haben.
Die Vergütung erfolgt vom gemeinen Wert zum Zeitpunkt der Beendigung der Zulassung zum Verkehr im Inland (§ 12a NoVAG).
[email protected] [email protected]
Ohne Entrichtung der
NoVA kann ein Fahrzeug
nicht zugelassen werden
24 tipps&trends Juni 2009
Steuern
Neu ist die Möglichkeit der Gründung der haftungsbeschränkten Unternehmergesellschaft, die landläufig als „MiniGmbH“ bezeichnet wird. Die Gründung einer MiniGmbH ist relativ unkompliziert und kann rasch erfolgen. Für Standardgründungen mit bis zu drei Gesellschaftern wurde vom Gesetzgeber ein Musterprotokoll in der Anlage zum GmbHGesetz zur Verfügung gestellt. Es beinhaltet den Gesellschaftsvertrag, die Gesellschafterliste und die Geschäftsführerbestellung. Es muss notariell beurkundet werden. Bei der MiniGmbH handelt es sich nicht um eine neue Rechtsform, sondern um eine andere Variante der GmbH.
Für die MiniGmbH gelten die firmenrechtlichen Bestimmungen der GmbH. Der Rechtsformzusatz „Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)“ oder „UG (haftungsbeschränkt)“ ist zwingend. Das Wort „haftungsbeschränkt“ darf nicht abgekürzt werden. Gesellschafter können individuell über die Höhe ihrer Stammeinlagen bestimmen. Ein Geschäftsanteil muss mindestens einen Euro betragen. Sacheinlagen sind bei der MiniGmbH, im Gegensatz zur
GmbH, nicht erlaubt. Die Anmeldung der MiniGmbH zum Handelsregister ist erst möglich, wenn das Stammkapital voll eingezahlt ist.
Rücklagen bilden und auflösenDie MiniGmbH darf ihre Gewinne nicht voll ausschütten. Sie ist verpflichtet, eine gesetzliche Rücklage
zu bilden, in die ein Viertel des jeweiligen Jahresüberschusses einzustellen ist. Diese
Rücklage darf für eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln aufgelöst werden. Die Auflösung ist darüber hinaus zum Ausgleich eines Jahresfehlbetrages, der nicht durch einen Gewinnvortrag aus dem Vorjahr gedeckt ist, möglich. Die Rücklage kann auch zum Ausgleich eines Verlustvortrages aus dem Vorjahr, soweit er nicht durch einen Jahresüberschuss gedeckt ist, verwendet werden.
Auf diese Weise soll das Mindeststammkapital der GmbH in Höhe von 25.000 EUR nach und nach angespart werden. Sobald sie ein Stammkapital von 25.000 EUR erreicht hat, entfällt die Pflicht zur Bildung der Rücklage und zur Führung des firmenrechtlichen Zusatzes „haftungsbeschränkt“.
Nur ein GeschäftsführerBei der MiniGmbH ist die Haftung der Gesellschafter wie bei der GmbH auf das Gesellschaftsvermögen begrenzt. Die GmbH tritt im Geschäftsverkehr selbständig auf und wird durch ihre Geschäftsführung vertreten. Wichtig ist, dass es bei der MiniGmbH, im Gegensatz zur GmbH, nur einen Geschäftsführer geben darf. Die Geschäftsanteile können leichter aufgeteilt, zusammengelegt und einzeln oder zu mehreren an einen Dritten übertragen werden.
Vorteile gegenüber anderen GesellschaftsformenDie MiniGmbH ist eine Alternative zu ausländischen Rechtsformen mit geringem Stammkapital, die im deutschsprachigen Raum immer mehr verbreitet sind, wie vor allem die „Private Limited Company“. Österreichs Gesetzgeber plant in naher Zukunft eine GmbHReform, bei der auch eine Absenkung der MindestKapitalanforderungen überlegt wird. Ob trotz haftungsrechtlicher Bedenken sowie aus Gläubigerschutzsicht der Weg zu einer MiniGmbH wie in Deutschland beschritten wird, ist offen.
[email protected] [email protected]
„MiniGmbH“ – Unternehmergesellschaft neuMit 1. November 2008 trat in Deutschland das Gesetz zur Modernisierung des GmbHRechts und zur Bekämpfung von Missbräuchen (MoMiG) in Kraft. Die Gründung einer „MiniGmbH“ wurde möglich.
Das Mindeststammkapital
von 25.000 EUR wird bei
der Mini-GmbH angespart
PwC Österreich ist auch 2009 wieder Transfer Pricing Firma des Jahres
PwC wurde im Rahmen der European Tax Awards am 19. Mai 2009 zur „European Transfer Pricing Firma des Jahres“ gewählt.
PwC Österreich darf die begehrte Auszeichnung zur „National Transfer Pricing Firma des Jahres“ abermals mit nach Hause nehmen.
„Dieses Jahr erhalten wir die Auszeichnung ‚Austrian Transfer Pricing Firm of the Year’ bereits zum dritten Mal. Das spricht für den kontinuierlichen Einsatz und die Expertise, die wir in zahlreichen Verrechnungspreisprojekten unter Beweis stellen konnten. Das freut uns daher natürlich ganz besonders“, erläutert Dr. Herbert Greinecker, Leiter der Transfer Pricing-Gruppe bei PwC Österreich, im Namen seines gesamten Teams.
26 tipps&trends Juni 2009
Prüfung&Bilanzierung
Im Dezember 2008 wurde vom Austrian Financial Reporting and Auditing Committee (AFRAC) die geänderte Stellungnahme “Fragen der IFRSBilanzierung und Berichterstattung im Zusammenhang mit der Einführung der Gruppenbesteuerung” veröffentlicht. Gegenüber der Stellungnahme von Dezember 2007 wurden zwei Anpassungen vorgenommen. Einerseits wurde die Anwendbarkeit der Stellungnahme auf die Bilanzierung des Steuervorteils aus der Firmenwertabschreibung bis auf weiteres ausgesetzt. Zusätzlich wurden in dieser Stellungnahme die Erwägungen des AFRAC hinsichtlich des auf latente Steueransprüche und Steuerschulden anwendbaren Steuersatzes sowie der Bilanzierung von Steuerverpflichtungen aus der Anrechnung ausländischer Verluste dargestellt. Die Stellungnahme ist mit Ausnahme der Aussagen zur Firmenwertabschreibung für Perioden, die ab 1. Jänner 2009 beginnen, anwendbar. Das AFRAC empfiehlt jedoch eine frühere Anwendung.
Steuerrechtliche GrundlagenMit dem Steuerreformgesetz 2005 wurde die Gruppenbesteuerung ab der Veranlagung 2005 eingeführt. In deren Rahmen können laufende steuerliche Gewinne und
Verluste unbeschränkt steuerpflichtiger Körperschaften innerhalb der Unternehmensgruppe verrechnet werden. Durch die Gruppenbesteuerung kommt es zu einer rein steuerlichen Zurechnung der Ergebnisse der Gruppenmitglieder beim Gruppenträger. Das IFRSErgebnis bleibt davon unberührt. Die einzelnen Körperschaften bleiben unbeschränkt steuerpflichtige Steuersubjekte. Die Einhebung der Körperschaftsteuer erfolgt auf Ebene des
Gruppenträgers. Der Gruppenträger ist somit der Schuldner der Körperschaftsteuer
für das Gesamtergebnis. Zum Ausgleich müssen die Gruppenmitglieder daher eine Regelung über den Steuerausgleich treffen. Dies erfolgt über die Steuerumlagevereinbarung. Damit wird eine betriebswirtschaftlich sinnvolle Verteilung des beim Gruppenträger für die gesamte Gruppe anfallenden Steueraufwandes auf die einzelnen Gruppenmitglieder erreicht.
Im Rahmen der Gruppenbesteuerung können nach österreichischen Vorschriften ermittelte Verluste ausländischer Gruppenmitglieder in Österreich verwertet werden. Die angesetzten Verluste sind in Österreich nachzuversteuern, wenn• sie vom ausländischen Gruppen
mitglied im Ausland verrechnet werden;
• das ausländische Gruppenmitglied aus der Unternehmensgruppe ausscheidet;
• das ausländische Gruppenmitglied liquidiert wird oder durch Insolvenz untergeht.
Erwirbt eine Gruppengesellschaft, also der Gruppenträger oder ein beteiligtes Gruppenmitglied, eine Beteiligung an einer betriebsführenden unbeschränkt steuerpflichtigen Körperschaft von einer Nichtkonzerngesellschaft, so ist steuerlich der Firmenwert verteilt über 15 Jahre anzusetzen. Die Firmenwertabschreibung führt zur Minderung des steuerlichen Buchwertes der Beteiligung. Im Falle eines negativen Firmenwertes hat eine entsprechende Zuschreibung zu erfolgen. Der Firmenwert errechnet sich aus der Differenz zwischen den Anschaffungskosten der Beteiligung und dem anteiligen unternehmensrechtlichen Eigenkapital zuzüglich anteilige stille Reserven im nicht abnutzbaren Anlagevermögen, maximal jedoch 50 Prozent der Anschaffungskosten.
Steuerumlagen, latente Steueransprüche und schuldenFür die Bilanzierung der laufenden Steuerumlagen gelten die Bestimmungen des IAS 12 zur Bilanzierung von Ertragsteuern sinngemäß. Laufende Steuerumlagen an den Gruppenträger sind in gleicher Weise zu erfassen wie wenn die
AFRAC zur GruppenbesteuerungNeuerungen aus der geänderten Stellungnahme „Fragen der IFRSBilanzierung und Berichterstattung im Zusammenhang mit der Einführung der Gruppenbesteuerung“.
Der Gruppenträger ist
KöSt-Schuldner für das
Gesamtergebnis
Juni 2009 tipps&trends 27
Gesellschaft selbst Steuersubjekt wäre. Steuerlatenzen auf steuerwirksame Unterschiede zwischen dem IFRSWert und den Steuerwert von Vermögenswerten und Schulden, so genannte temporäre Differenzen, sind in der jeweiligen Gruppengesellschaft anzusetzen. Für latente Steueransprüche aus Verlustvorträgen bzw. gruppeninternen Verlustvorträgen kann ein Aktivum angesetzt werden. Dies gilt, wenn ein Ausgleich der Verluste in der Gruppe vorgesehen ist oder wahrscheinlich erwartet werden kann. Latente Steueransprüche und Steuerschulden sind nach IAS 12.47 mit dem am Bilanzstichtag geltenden Steuersatz zu bewerten. Der Satz beträgt daher derzeit 25 Prozent.
Die entsprechenden Posten sind als Steueraufwendungen darzustellen (IAS 1.82). Forderungen und Verbindlichkeiten eines Gruppenmitgliedes gegen den Gruppenträger sind gemäß IAS 24 als finanzieller Vermögenswert bzw. finanzielle Schuld gegenüber nahe stehenden Unternehmen auszuweisen.
Verpflichtungen aus Geltendmachung ausländischer VerlusteDer Gruppenträger ist aufgrund der Vorschrift über die Nachversteuerung von in Österreich geltend gemachten ausländischen Verlusten verpflichtet, die steuerlichen Vorteile aus der Verrechnung dieser Verluste wieder zurückzuführen. Wirtschaftlich handelt es sich daher nur um eine Steuerstundung. Laut AFRACStellungnahme ist für den aus der Übernahme der ausländischen Verluste erzielten Steuervorteil eine Verbindlichkeit für tatsächliche Ertragsteuern gemäß IAS 12.12 anzusetzen. Der Ansatz einer latenten Steuerschuld nach IAS 12.15ff kommt nicht in Frage, da durch die Geltendma
chung ausländischer Verluste kein temporärer Unterschied zwischen einem Steuerwert und einem korrespondierenden IFRSBuchwert entsteht. Diese Verbindlichkeit aus der Nachversteuerung betrifft üblicherweise einen längeren Zeitraum. Es ist daher in den Folgeperioden eine Bewertung entweder gemäß IAS 20.37, Abgrenzung für Beihilfen öffentlicher Art, oder entsprechend IAS 39, Finanzinstrumente, erforderlich. Die Frage, ob Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern zu diskontieren sind, wenn die Steuern über einen Zeitraum von mehr als zwölf Monaten zu zahlen sind, ist noch ungelöst.
Bilanzierung der FirmenwertabschreibungDie Aussagen des AFRAC zur Bilanzierung der Firmenwertabschreibung im Rahmen steuerlicher Unternehmensgruppen wurden mit Beschluss des AFRAC vom 10. Dezember 2008 ausgesetzt. Es besteht daher derzeit keine Verpflichtung zur Anwendung. Die Aussetzung wird mit der Änderung des IAS 12 durch IFRS 3 und die geplante Neufassung des IAS 12 (Exposure Draft „Income Taxes“) begründet.
Die derzeit ausgesetzte Aussage des AFRAC stellt bezüglich der Firmenwertabschreibung fest, dass es sich beim steuerlichen Firmenwert nicht um einen identifizierbaren Vermögenswert gemäß IFRS handelt. Daraus ergibt sich, dass im Zeitpunkt des Erwerbes der Beteiligung am Gruppenmitglied keine latenten Steueransprüche oder schulden für Unternehmenszusammenschlüsse gemäß IAS 12.66 anzusetzen sind. Es handelt sich dabei um die so genannte „Outside Basis Difference“. Durch die steuerliche Firmenwertabschreibung bzw. Zuschreibung reduziert oder erhöht sich jedoch in den Folgejahren
der Steuerwert der Beteiligung um jeweils ein Fünfzehntel. Es entsteht dadurch eine temporäre Differenz zwischen dem IFRSBuchwert und dem Steuerwert. Daraus resultierende latente Steuerschulden sind gemäß IAS 12.39 nicht zu bilanzieren, wenn• das beteiligte Gruppenmitglied
oder der Gruppenträger den Zeitpunkt der Umkehrung steuern kann und
• wenn es wahrscheinlich ist, dass sich die temporäre Differenz in absehbarer Zeit nicht umkehren wird.
Ein daraus resultierender latenter Steueranspruch ist nach IAS 12.44 in dem Umfang anzusetzen, in dem es wahrscheinlich ist,• dass sich die temporäre Differenz
in absehbarer Zeit umkehren wird und
• dass ein zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird.
Erforderliche AnhangsangabenGrundsätzlich sind die Anhangsangaben gemäß IAS 12 analog auch für Steuerumlagen und latente Steuern im Zusammenhang mit der Gruppenbesteuerung anwendbar. Dabei ist zu beachten, dass die Besonderheiten der Gruppenbesteuerung in sämtlichen Überleitungsrechnungen separat berücksichtigt werden. Zusätzlich sind die wesentlichen Grundsätze der Gruppenbesteuerungsmechanik und Verrechnung gemäß IAS 24 im Anhang anzugeben. Ist der Gruppenträger nicht in den (Teil)Konzernabschluss einbezogen, sollten die wesentlichen Regelungen der Methode für die Aufteilung des konsolidierten Betrages der tatsächlichen und latenten Steuern auf die Gruppenmitglieder sowie Änderungen dieser Methode erläutert werden.
maria.hopfenwieser[email protected]
28 tipps&trends Juni 2009
Prüfung&Bilanzierung
Am 12. März 2009 wurden Änderungen zu IFRIC 9, Neubeurteilung eingebetteter Derivate, und IAS 39, Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung, bezüglich der Behandlung von eingebetteten Derivaten, veröffentlicht. Eine Beurteilung dafür, ob ein eingebettetes Derivat vom Basisvertrag abzuspalten und getrennt als Derivat zu bilanzieren ist, ist gemäß IFRIC 9.7 nur zu dem Zeitpunkt vorzunehmen, zu dem das Unternehmen zum ersten Mal Vertragspartei wird. Eine spätere Neubeurteilung ist nur nötig, wenn die Vertragsbedingungen so geändert werden, dass sich die aus dem ursprünglichen Vertrag resultierenden Zahlungsströme erheblich ändern.
Der IASB stellt klar, dass auch bei einer Umklassifizierung von finanziellen Vermögenswerten aus der Kategorie „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ entsprechend der Änderungen zu IAS 39 und IFRS 7 vom Oktober 2008 eine Beurteilung eingebetteter Derivate verpflichtend ist. Dies gilt, weil das strukturierte Produkt infolge der erfolgswirksamen Bewertung zum beizulegenden Zeitwert bislang nicht auf das Vorliegen abzuspaltender, eingebetteter Derivate zu untersuchen war. Bei der Prüfung sind die Verhältnisse zum Zeitpunkt, zu dem das Unter
nehmen erstmals Vertragspartner des Finanzinstruments geworden ist oder zu dem eine Änderung der Vertragskonditionen mit wesentlichen Auswirkungen auf die Zahlungsströme vorgenommen wurde, maßgeblich.
Ergibt die Prüfung die Notwendigkeit einer getrennten Bilanzierung des Derivats, wobei eine gesonderte Bewertung des Derivats nicht möglich ist, weil dessen beizulegender Zeitwert nicht verlässlich bestimmbar ist, muss das gesamte strukturierte Instrument in der Kategorie „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ verbleiben. Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 30. Juni 2009 enden.
Änderungsstandard zu IFRS 7Der IASB hat am 5. März 2009 Änderungen an IFRS 7, Verbesserte Angaben zu Finanzinstrumenten, veröffentlicht. Sie basieren auf den Empfehlungen des Finanzstabilitätsforums und den Arbeiten des IASBExpertengremiums. Der IASB vollzieht damit eine weitere Annäherung an USGAAP. Die Änderungen sehen erweiterte Angaben zur Bewertung von Finanzinstrumenten zum beizulegenden Zeitwert und zu den Liquiditätsrisiken vor. Beim
beizulegenden Zeitwert wird klargestellt, dass bestehende Angabepflichten getrennt für jede Klasse von Finanzinstrumenten gelten und jede Verfahrensänderung bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts zusätzliche Angabepflichten unter Nennung der Gründe erfordert. Für die Durchführung von Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert wird eine dreistufige Hie
rarchie eingeführt. Sie entspricht nun auch im Wortlaut den USRegelungen im SFAS
157. Anzugeben sind die jeweils angewandte Hierarchiestufe und Umgliederungen zwischen Stufen. Erfolgt die Bewertung auf Basis nicht beobachtbarer Marktdaten (Stufe 3), löst dies zusätzliche Angabepflichten aus. Künftig ist grundsätzlich eine Restlaufzeitenanalyse für derivative Finanzverbindlichkeiten auf Grundlage der vertraglichen Restlaufzeiten gefordert. Die Angabe der vertraglichen Restlaufzeiten nicht derivativer Finanzverbindlichkeiten schließt Verträge über abgegebene Finanzgarantien ein. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre mit Beginn am oder nach dem 1. Jänner 2009 anzuwenden. Bei der ersten Anwendung sind keine Vorjahresvergleichsangaben nötig.
sabine.dam[email protected]
Neue Änderungsstandards des IASBDer International Accounting Standards Board (IASB) hat im März 2009 Änderungen zu IFRIC 9, IAS 39 und IFRS 7 veröffentlicht. Lesen Sie, was die Neuerungen für die Praxis bedeuten.
IFRS 7-Änderung führt
zu weiterer Annäherung
an US-GAAP
Juni 2009 tipps&trends 29
Prüfung&Bilanzierung
Die AbschlussprüfungsRichtlinie sieht vor, dass die neue Anhangangabe das Verhältnis zwischen Abschlussprüfer und geprüftem Unternehmen transparenter gestalten soll. Im Anhang sollen die auf das Geschäftsjahr entfallenden Aufwendungen für den Abschlussprüfer angegeben werden. Die Aufgliederung berücksichtigt Aufwendungen für die Prüfung des Jahresabschlusses, für andere Bestätigungsleistungen, für Steuerberatungsleistungen und für sonstige Leistungen. Anzugeben sind nur die Aufwendungen für die zum Abschlussprüfer gewählte Prüfungsgesellschaft (nicht auch jene für NetzwerkGesellschaften).
Dabei sind unter „Aufwendungen“ nur die dem Abschlussprüfer zufließenden Leistungen zu verstehen, also die Gesamtvergütung einschließlich eines allfälligen Auslagenersatzes. Nachverrechnungen gehören, soweit sie das abgelaufene Geschäftsjahr betreffen und rückgestellt wurden, ebenfalls dazu. Falls keine Rückstellung gebildet wurde, sind sie als aperiodischer Aufwand in der Folgeperiode aufzunehmen. Nicht unter „Aufwendungen“ fallen interne Aufwendungen des Unternehmens für die Abschlussprüfung. Unter den Aufwendungen für die Prüfung des
Jahresabschlusses fällt nur das Honorar für die statutorische Prüfung des Jahresabschlusses des Einzelunternehmens. Das Honorar für die Prüfung des Konzernabschlusses fällt beim Jahresabschluss des Einzelunternehmens unter die Kategorie „Aufwendungen für andere Bestätigungsleistungen“. In dieser Kategorie sind auch die Aufwendungen für die Prüfung oder prüferische Durchsicht von Berichtspaketen, Sonderprüfungen
im Rahmen einer Umgründung oder Kapitalerhöhung bzw. herabsetzung und frei
willige Prüfungen, wie etwa jene von Zwischenabschlüssen, und gesellschaftsrechtliche Sonderprüfungen zu subsumieren. Falls der Abschlussprüfer oder die Prüfungsgesellschaft auch Steuerberatungsleistungen durchführt, sind diese in der Kategorie „Aufwendungen für Steuerberatungsleistungen“ zu zeigen. Die Kategorie „Sonstige Leistungen“ umfasst sämtliche zulässigen NichtPrüfungsleistungen, bei denen der Abschlussprüfer keine Zusicherung gegeben hat. Das sind etwa die Durchführung vereinbarter Prüfungshandlungen oder Stellungnahmen zu bilanziellen oder anderen Fragen und sonstige Beratungshonorare.
Die Anhangangabe kann entfallen, wenn das Unternehmen in einen
Konzernabschluss einbezogen ist, sofern eine derartige Information enthalten ist. Bei kleinen Kapitalgesellschaften kann sie unterbleiben.
Für die Konzernanhangangabe umfasst der Begriff der Aufwendungen das Honorar für alle Leistungen, die der Konzernabschlussprüfer des Mutterunternehmens erbringt. Darunter fällt die Konzernabschlussprüfung, die Prüfung der Überleitung von den Jahresabschlüssen auf die Konzernzahlen, aber auch alle Aufwendungen für Leistungen im Zusammenhang mit der Wahrnehmung seiner Aufgaben (vgl. § 269 Abs. 2 UGB). Zu denken ist an Besuche bei Tochtergesellschaften oder vereinbarte Prüfungshandlungen bezogen auf bestimmte in den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen.
Für die Aufgliederung der Kategorien gilt das zum Jahresabschluss Ausgeführte sinngemäß. Wenn Aufwendungen für die Prüfung des Jahresabschlusses im Konzernanhang angegeben werden, erfolgt dies unter der Kategorie „Aufwendungen für andere Bestätigungsleistungen“, da die Aufwendungen für die Konzernabschlussprüfung unter der Kategorie „Aufwendungen für die Prüfung des Konzernabschlusses“ ausgewiesen werden.
Aufwendungen für den AbschlussprüferDieser Teil der Serie über Anhangangaben, die durch das Unternehmensrechtsänderungsgesetz neu eingefügt wurden, beschäftigt sich mit den Aufwendungen für den Abschlussprüfer.
Die neue Anhangangabe
soll die Transparenz
erhöhen
30 tipps&trends Juni 2009
Unternehmensberatung
Die Einführung von 20 Prozent Elektrofahrzeugen, das entspricht rund einer Million Fahrzeugen, würde den österreichischen Stromverbrauch um rund drei Prozent erhöhen. Ein Ausbau von Kraftwerken wäre aber dennoch nicht notwendig. Die Stromverbrauchsanalyse über einen durchschnittlichen Werktag zeigt, dass die bestehende Netzinfrastruktur ausreichend ist und Adaptionen im Verteilnetzbereich nur beim Bau der Ladestationen notwendig wären. Eine Netzverstärkung ist bei einem Anteil von 20 Prozent Elektrofahrzeugen an den Gesamtfahrzeugen nicht notwendig. Bei einer Einführung in ganz Österreich wären etwa 16.200 Ladestationen notwendig. Dafür müssten 650 Mio. EUR investiert werden. Setzt man den Ausbauschwerpunkt nur auf Städte, wären rund 2.800 Ladestationen nötig. Die Investitionen müssten rund 111 Mio. EUR für Ladestationen inklusive Netzanschluss betragen.
CO2Ausstoß und EnergieeffizienzAusgehend von einem Stromerzeugungsmix, der in etwa der heutigen Stromerzeugung entspricht, würden
sich die spezifischen CO2Emissionen der PKWs auf 40 g/km reduzieren. Dies würde einer Reduktion um zwei Drittel der derzeitigen spezifischen Emissionen von konventionellen Kraftfahrzeugen entsprechen. Die Klimabilanz, also die
gesamten CO2Emissionen Österreichs, würde sich um knapp zwei Mio Tonnen CO2
verbessern. Dies entspricht einer Reduktion um 16 Prozent der CO2Emissionen von PKWs, leichten Nutzfahrzeugen und einspurigen Fahrzeugen. Dabei wird ein Strom
erzeugungsmix angenommen, der der heutigen Stromerzeugung entspricht.
Für die Volkswirtschaft ergibt die Einführung von Elektrofahrzeugen einen positiven Nettoeffekt von rund 1,3 Mrd. EUR. Dabei ist der Effekt für Staatsausgaben in etwa neutral. Für Investitionen ergibt sich insgesamt ein positiver Effekt von 1,3 Mrd. EUR, was etwa zehn Prozent des derzeitigen Branchenumsatzes der Energiewirtschaft entspricht. Elektrofahrzeuge haben insgesamt einen höheren Wirkungsgrad als konventionelle Fahrzeuge.
PwC Studie: Auswirkungen von Elektrofahrzeugen auf Österreichs EnergiewirtschaftPwC hat im Auftrag des Klima und Energiefonds mittels einer Studie die Auswirkungen von Elektrofahrzeugen auf die Energiewirtschaft analysiert. tipps&trends präsentiert die Ergebnisse.
Elektrofahrzeuge erhöhen
den Stromverbrauch nur
geringfügig
Ladeverlauf von Elektrofahrzeugen
Quelle: PwC
1 4 8 12 16 20 24 Stunden
Leistung in Tausend MW
0
2
4
6
8
10
12
Stromverbrauch – Lastpro�l
Zuladung Pendler
Zuladung Dienstfahrten
Zuladung private Erledigungen
Zuladung Ausbildung
Zuladung Freizeit
Zuladung leichte Nutzfahrzeuge
Juni 2009 tipps&trends 31
Die Einführung von 20 Prozent Elektrofahrzeugen würde rund 8,4 TWh Energie einsparen. Das entspricht etwa 37 Prozent des Energieeffizienzziels für 2016.
VielfahrerAnalyseFür die Analyse der Auswirkungen von Elektrofahrzeugen auf die EWirtschaft wurde das Fahrverhalten im Detail untersucht. Auf Basis von bestehenden Studien und Analysen wurden für mehrere Nutzerprofile die kmLeistungen auf Stundenbasis ermittelt. Betroffen sind Pendler mit täglichen Fahrten von und zur Arbeitsstätte. Die Erhebung zielt auch auf Dienstfahrten, also berufs und wirtschaftsbedingte Fahrten, ab. Zusätzlich wurden private Fahrten für den Einkauf und für Ausbildung, tägliche Fahrten von und zur Lehrstätte oder Schule berücksichtigt. Schließlich wurden auch Fahrten in der Freizeit, etwa zu Sportstätten und Abstattung von Besuchen, einbezogen. In einer weiteren umfassenden Analyse von derzeit oder in den nächsten Jahren am Markt verfügbaren Elektrofahrzeugen wurden die wesentlichen Parameter Reichweite und Stromverbrauch ermittelt:
PKW:Ø Reichweite: 200 km
Ladekapazität Batterie: 30 kWhLeichte Nutzfahrzeuge:Ø Reichweite: 250 kmLadekapazität Batterie: 50 kWhEinspurige Fahrzeuge:Ø Reichweite: 80 kmLadekapazität Batterie: 4 kWh
Auf Basis der jährlich gefahrenen Kilometer wurden die notwendigen Strommengen zum Aufladen der Elektrofahrzeuge ermittelt. Es zeigt sich, dass eine Umstellung auf 20 Prozent Elektrofahrzeuge den Stromverbrauch nur geringfügig erhöht. Dabei wurde angenommen, dass sich der derzeitige Trend bei der Stromverbrauchssteigerung bis 2030 um jährlich zwei Prozent fortsetzt.
Parkende Fahrzeuge speisen Strom in das öffentliche Netz einParkende Elektrofahrzeuge können bei entsprechenden Voraussetzungen den gespeicherten Strom wieder in das öffentliche Netz einspeisen. Man spricht vom so genannten „vehicle to grid“Konzept. Auf Basis eines durchschnittlichen Fahrverhaltens zeigt sich, dass 82 Prozent der Batteriekapazitäten als gesicherte Stromquellen, bei denen die Lieferung von Strom rund um die Uhr garantiert ist, zur Verfügung stehen.
Elektrofahrzeuge liefern auch einen Beitrag zur Reduktion von CO2Emissionen. Unter der Voraussetzung, dass der Ladestrom aus einem Mix von Strom aus erneuerbaren Energiequellen und fossilen Kraftwerken stammt, reduzieren sich die CO2Emissionen um etwa zwei Mio. Tonnen CO2.
Das entspricht 16 Prozent der Gesamtemissionen des untersuchten Sektors. Durch den geringeren Energieverbrauch von Elektrofahrzeugen können auch die Energieeffizienzziele leichter erreicht werden. 20 Prozent Elektrofahrzeuge würden einen Beitrag von rund 35 Prozent des Energieeinsparungszieles im Jahr 2020 leisten.
Herausforderungen und Chancen für die EWirtschaft Für eine erfolgreiche Einführung von Elektrofahrzeugen sind mehrere Faktoren wichtig• Einführung von Ladestationen mit
elektronischen Verbrauchszählern (Smart Metering)
• Interessante Preismodelle für die Rückeinspeisung von Strom
• EWirtschaft profitiert durch höheren Umsatz und Kundenbindung
• Wenn EWirtschaft die Batterien nutzen kann, muss sie weniger in Kraftwerke investieren
Zusätzliche Info unter www.econnected.at Um die Chancen für Elektrofahrzeuge zu erhöhen und alle Interessenten zu dem Thema entsprechend zu informieren, wurde vom Klima und Energiefonds eine neue Plattform geschaffen. Diese ist im Internet unter www.econnected.at zu erreichen. Die Studie ist auf dieser Homepage gratis verfügbar oder auf Anfrage bei Erwin Smole erhältlich.
Anteil an der Gesamtkilometerleistung
Quelle: PwC
Pendler
Dienstfahrten
Privat/Einkauf
Ausbildung
Freizeit
33%
33%
15%
15%
4%
32 tipps&trends Juni 2009
Unternehmensberatung
Die Allgemeine Gruppenfreistellungsverordnung (AGVO) ist seit 29. August 2008 in Kraft und gilt bis 31. Dezember 2013. Sie fasst die alten und die neuen Gruppenfreistellungsverordnungen zusammen. Grundsätzlich dürfen Beihilfen erst nach Genehmigung gemäß Notifizierungspflicht und Durchführungsverbot nach Art. 88 Abs. 1 EG durch die Kommission gewährt werden.
Die Gruppenfreistellungsverordnung bewirkt allerdings, dass keine Notifizierung erforderlich ist, sondern nur eine Mitteilung der betreffenden Maßnahmen binnen 20 Arbeitstagen nach Genehmigung oder Inkraftsetzung zu erfolgen hat. Grundlage hierfür ist die Ermächtigungsverordnung des Rates Nr 994/98. Hintergrund ist, dass die Kommission bestimmte Beihilfegruppen für vereinbar mit dem EGVertrag erklären kann, wenn bestimmte Vorraussetzungen erfüllt sind. So wurden im Sommer 2008 die bestehenden GVO und die Aufnahme weiterer Kategorien zusammengefasst.
Allgemeine GruppenfreistellungsverordnungInsgesamt wurden 26 Kategorien von Beihilfen freigestellt. Nicht unter die AGVO fallende Beihilfen müssen weiterhin bei der Kommission angemeldet und genehmigt werden. Freigestellte Beihilfen sind im konkreten Anwendungsfall für
KMU, Forschung und Entwicklung für KMU, für Ausbildung, Beschäftigung und regional möglich. Neu hinzugekommen sind Umweltschutz, Innovation, F&E für große Unternehmen, Risikokapital und neu gegründete Frauenunternehmen. Die AGVO sind allgemein für transparente Beihilfen und für alle Wirtschaftssektoren gültig. Die Freistellungsverordnungen gelten nicht für Fischereien, Aquakulturen, Landwirtschaft, Kohlebergbau, Stahlsektor, Schiffsbau und den Kunstfasersektor. Auch ad hocBeihilfen für große Unternehmen, Unternehmen in Schwierigkeiten und exportbezogene Tätigkeiten fallen nicht in den Geltungsbereich.
Die Basis für Regionalbeihilfen sind die Investitions oder Lohnkosten oder eine Mischung daraus. Im Burgenland können Großunternehmen (GU) mit 15 Prozent, mittlere Unternehmen (MU) mit 25 Prozent und Kleinunternehmen (KU) mit 35 Prozent der förderfähigen Kosten unterstützt werden.
KMUFörderungBei Klein und Mittelbetrieben sind Investition und Beschäftigungsbeihilfen insbesondere für KU mit 20 Prozent und für MU mit zehn Prozent der förderfähigen Kosten möglich. Grundsätzlich sind auch in diesen Fällen Beihilfen für die Inanspruchnahme von Beratungsdienstleistungen bis zu maximal 50 Prozent der Kosten förderfähig.
Ausgenommen sind allerdings regelmäßige immer wiederkehrende Beratungen wie Steuerberatung.
UmweltschutzBeim Umweltschutz sind unter anderem Beihilfen für Investitionen in energiesparende Maßnahmen, hocheffiziente KraftWärmeKopplungsanlagen, Energie aus erneuerbaren Energieträgern, Umweltstudien und Umweltschutzmaßnahmen möglich. Ebenso sind Beihilfen für die Anschaffung umweltfreundlicher Fahrzeuge vorgesehen. Der Satz für Großunternehmen beträgt 35 Prozent, für mittlere Unternehmen 45 und kleine Unternehmen 55 Prozent. Förderfähig sind nur Kosten, die zur Erreichung eines höheren Umweltschutzniveaus erforderlich sind.
Risikokapitalbeihilfen gelten nur für KMU. Die Höchstgrenze liegt bei 1,5 Mio. EUR pro Unternehmen für zwölf Monate. Für KMU innerhalb der regionalen Fördergebiete und Kleinunternehmen außerhalb der regionalen Fördergebiete besteht eine Beschränkung auf Seed, Startup und/oder Expansionsfinanzierung. Der betreffende Investmentfonds muss mindestens 70 Prozent des investierten Gesamtbudgets in Form von Eigenkapital oder eigenkapitalähnlichen Mitteln zur Verfügung stellen. Es müssen mindestens 50 Prozent, bei KMU in regionalen Fördergebieten 30 Prozent, der vom Investment
Neue Möglichkeiten für Förderwerber – die GruppenfreistellungsverordnungDer vorübergehende EUGemeinschaftsrahmen öffnet Unternehmen den Zugang zu kurzfristigen Zuwendungen bis zu 500.000 EUR. Für Förderwerber und Abwicklungsstellen gibt es Vereinfachungen.
Juni 2009 tipps&trends 33
fonds geleisteten Finanzierung von privaten Investoren stammen.
Bei Beihilfen für Forschung, Entwicklung und Innovation ist die Grundlagenforschung zur Gänze förderbar. Für industrielle Forschung liegt die Förderhöchstgrenze bei 50, für experimentelle Forschung bei 25 Prozent. Die Grenzen für Beihilfen zu technischen Durchführbarkeitsstudien für industrielle Entwicklung liegt für KMU bei 75 Prozent, jene für Großunternehmen bei 65 Prozent. Für experimentelle Entwicklung gelten bei KMU 50, bei GU 40 Prozent. Eine Beihilfe für KMU zu den Kosten gewerblicher Schutzrechte ist ebenfalls möglich.
Ausbildungsbeihilfen gibt es für spezifische und allgemeine Ausbildung. Spezifische Qualifikationen sind nicht oder nur in begrenztem Umfang auf andere Unternehmen übertragbar. Die Förderungssätze betragen für GU 25, für MU 35 und für KU 45 Prozent. Allgemeine Ausbildungsmaßnahmen gewähren Qualifikationen, die im hohen Maße auf andere Unternehmen übertragbar sind. Die Förderquote liegt hier für GU bei 60 Prozent, für MU bei 70 und für KU bei 80 Prozent der förderbaren Kosten.
Beihilfen für benachteiligte und behinderte Arbeitnehmer liegen je nach Maßnahme zwischen 35 und 70 Prozent. Betroffen sind beihilfefähige Kosten, Personalkosten für Ausbilder und Ausbildungsteilnehmer, Reise und Aufenthaltskosten und sonstige Aufwendungen, etwa für Material und Ausstattung. Zusätzlich zählen die AfA von Werkzeugen und Ausrüstungsgegenständen und die Kosten für Beratungsdienste betreffend Ausbildungsmaßnahmen dazu. Alle genannten Grenzen sind Beihilfen
höchstgrenzen, die auch teilweise durch Kumulation erreicht werden können. Ausschlaggebend ist der Gesamtbetrag der öffentlichen Förderung.
Bei der Bankenmitteilung (13. Oktober 2008) und Rekapitalisierungsmitteilung (8. Dezember 2008) dürfen staatliche Hilfen grund
sätzlich nicht zu Wettbewerbsvorteilen führen. Beim österreichischen Unterstützungs
paket für Kreditinstitute sieht das Interbankenmarktstärkungsgesetz Garantien im Wert von 75 Mrd. EUR vor. Das Finanzmarktstabilitätsgesetz umfasst ein Gesamtbudget von 15 Mrd. EUR.
Die Gültigkeit des vorübergehenden Gemeinschaftsrahmens reicht vom 17. Dezember 2008 bis 31. Dezember 2010. Die Gültigkeit erstreckt sich nur auf Unternehmen, die am 1. Juli 2008 nicht in Schwierigkeiten waren. Ziele sind die Sicherstellung von laufender Kreditvergabe an Unternehmen, die vorübergehende Hilfestellung für Unternehmen mit Liquiditätsengpässen, und die Anreizschaffung für Investitionen in grüne Produkte. Es steht einerseits eine pauschale Zuwendung bis zu 500.000 EUR pro Unternehmen bis Ende 2010 zur Verfügung. Andererseits ist eine staatliche Kreditbürgschaft möglich. Das gilt auch für subventionierte Kredite und Risikokapitalbeihilfen bis zu 2,5 Mio. EUR pro KMU und Jahr.
Maßnahmen in Österreich Diese sind in der generellen Rahmenregelung, die alle Möglichkeiten ausschöpft und sehr allgemein gehalten ist, berücksichtigt. Man spricht in diesem Zusammenhang von einem „Schirm“. Bei „Kleinbeihilfen“ in Höhe von 500.000 EUR gibt es keine Einschränkungen
bezüglich förderbarer Kosten. Dadurch handelt es sich de facto um eine DeminimisErhöhung für drei Jahre. Sie ist jedoch zeitlich beschränkt und trägt eine andere Bezeichnung. Die zuständigen Bundes und Landesförderstellen werden mit der Umsetzung dieser Fördermöglichkeit betraut. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die neue Möglichkeit durch die bestehenden Förderprogramme abgedeckt wird und es keine neuen speziell abgestimmten Förderprogramme geben wird. Es wird damit gerechnet, dass etwa 1.000 Unternehmen die Hilfe in Anspruch nehmen werden.
Kriterien der Beihilfen für Klein und MittelbetriebeAls Kriterien gelten die Mitarbeiterzahl, der Jahresumsatz, die Jahresbilanzsumme sowie der Unternehmenstyp. Dabei wird in eigenständige Unternehmen, Partnerunternehmen und verbundene Unternehmen unterschieden. Ein Kleinstunternehmen liegt vor, wenn der Jahresumsatz und die Jahresbilanzsumme weniger als zwei Mio. EUR betragen und nicht mehr als zehn Mitarbeiter beschäftigt sind. Bei der Mitarbeiteranzahl gilt das Vollzeitäquivalent.
Ein kleines Unternehmen liegt vor, wenn der Jahresumsatz/Jahresbilanz weniger als zehn Mio. EUR beträgt und wenn nicht mehr als 50 Mitarbeiter beschäftigt werden. Ein Unternehmen ist mittelgroß, wenn der Jahresumsatz weniger als 50 Mio. EUR und die Jahresbilanzsumme weniger als 43 Mio. EUR beträgt und wenn weniger als 250 Mitarbeiter im Jahresschnitt beschäftigt werden. Bei der Überschreitung dieser Kriterien gilt ein Beobachtungszeitrahmen von zwei Jahren.
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34 tipps&trends Juni 2009
Unternehmensberatung
Der Leitindex für Wiener Aktien (ATX) verdreifachte seinen Punktestand zwischen Jänner 2004 bis 2008. Seither fielen die Kurse der heimischen Papiere auf das Niveau von Anfang 2004 zurück. Auch die hohe Volatilität europäischer Aktien ist ein Ausdruck großer Unsicherheiten am Kapitalmarkt, die sich auf die Unternehmensbewertung auswirkt. Nachdem die Finanz die Realwirtschaft seit der Jahrtausendwende beflügelt hatte und damit den Virus überhöhter Renditeerwartungen übertrug, kam es 2008 zur Finanzkrise, die einen Wirtschaftsabschwung auslöste. Stellt sich die Frage, wie die Auswirkungen auf die „DiscountedCashFlow“Methode (DCFMethode) aussehen. Die DCFMethode bildet den Barwert der zukünftigen Unternehmenseinzahlungen ab. Im Zähler werden die CashFlows aus der Planungsrechnung berücksichtigt, im Nenner der gewichtete Kapitalisierungszinssatz.
Genaue AnalyseDie Planungsrechnung sollte in Zeiten unsicherer Erwartungen einer genauen Analyse unterzogen werden. Es gilt abzuwägen, ob diese auch wirklich die veränderten Marktbedingungen in der Wirtschaftskrise widerspiegelt. Die Analyse soll idealerweise mit
Szenarien unterlegt werden. Der gewichtete Kapitalisierungszinssatz besteht aus mehreren Komponenten, die sich in der Wirtschaftskrise in gegenläufige Richtungen entwickeln. Grundlage für die Kapitalkosten bildet der risikolose Zinssatz. Die Reaktion der führenden Notenbanken auf die Finanzkrise war eine drastische Reduzierung der Refinanzierungskosten für Banken zur Belebung des Kreditmarktes.
Die Zinssenkungen und erhöhte Nachfrage nach risikolosen Anleihen, besonders nach
deutschen Staatspapieren, drücken auf deren Renditen. Per 31. Dezember 2007 lag die Renditeerwartung für Deutsche Bundesanleihen mit Restlaufzeit von 30 Jahren noch bei 4,8 Prozent, bis Ende 2008 erfolgte ein Rückgang auf 3,8 Prozent.
Die Risikoprämie auf den risikolosen Zinssatz errechnet sich aus dem Produkt von Marktrisikoprämie und BetaFaktor. Die Marktrisikoprämie drückt die erhöhte Renditeforderung von Aktieninvestoren im Gegensatz zu risikolosen Staatsanleihen aus. Langfristige Studien zeigen, dass diese in entwickelten Kapitalmärkten wie etwa Österreich bei rund fünf Prozent liegt und dabei mehrere Konjunkturzyklen abbildet. Der BetaFaktor bildet das operative und finanzielle Risiko
eines Unternehmens ab und wird über Kapitalmarktdaten hergeleitet. PwC Analysen ergaben, dass die BetaFaktoren österreichischer börsenotierter Unternehmen in 2008 gegen 1,0 tendieren. Dies lässt sich mit dem Einbruch des Leitindex und der geringen Anzahl an Unternehmen im ATX begründen. Entsprechend kann es in der Finanzkrise zur paradoxen Situation kommen, dass Unternehmen trotz gestiegener operativer Risiken ein geringeres Beta ausweisen.
Teures FremdkapitalIm selben Zeitraum sind die Fremdkapitalkosten signifikant gestiegen. Das Absinken des risikolosen Zinssatzes wird durch einen Anstieg der Risikoaufschläge, der so genannten „Spreads“, für Unternehmensanleihen mehr als kompensiert. Die Renditeerwartungen für Unternehmensanleihen haben sich signifikant erhöht, damit haben sich auch die Fremdfinanzierungskosten für Unternehmen verteuert.
Wir kommen zum Schluss, dass bei einer gleichbleibenden Kapitalstruktur die Eigenkapitalkosten zwischen 31. Dezember 2007 und 31. Dezember 2008 gesunken sind, während die Fremdkapitalkosten sich signifikant erhöht haben.
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Unternehmensbewertung in der KriseDer Konjunkturrückgang hinterlässt Spuren bei der Bewertung von Unternehmen. PwC analysiert die Auswirkungen der Finanzkrise auf die DiscountedCashFlowMethode.
Die Planungsrechnung ist
mit mehreren Szenarien
durchzuführen
Juni 2009 tipps&trends 35
Unternehmensberatung
Der Anteil der EDV am operativen Betrieb und somit am Geschäftserfolg wird immer größer. Egal ob es sich um einen Einmannbetrieb oder um ein Unternehmen mit 500 Mitarbeitern an mehreren Standorten handelt. Die Ausprägung der IT richtet sich nicht nach der Unternehmensgröße, sondern einzig und allein nach den Notwendigkeiten und der Unternehmensstrategie.
IT und ProzesseWer konsequent seiner Unternehmensstrategie folgt, muss sich fragen, welchen Einfluss die IT auf die Prozesse hat. Es ist zu klären, woran die Informationstechnologie direkt oder indirekt beteiligt ist. Zusätzlich ist zu analysieren, wie stark eine gut aufgestellte EDV die Abläufe, Kompetenzen beziehungsweise die Ergebnisse beeinflusst oder auch nicht beeinflusst.
Wer dann noch durchleuchtet, um welchen Wert die Arbeitsleistung durch die Mitwirkung der IT steigt, hat bereits einen großen Schritt weg vom Gedanken der Kostenverursachung hin zur Idee der
Wertschöpfung gemacht. Es macht Sinn, die IT und die dafür zuständigen Mitarbeiter nach zumindest zwei Gesichtspunkten zu betrachten. Einerseits im Hinblick auf Kernaufgaben und Kompetenzen
und andererseits nach den internen Abläufen, die per se unmittelbarer Teil der verrechen
baren Leistungen sind. So wird Wertschöpfung transparent.
Ideale ErgänzungWenn Sie nun all diese vorbereitenden Maßnahmen professionell erledigt haben, ist es an der Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen. Richten Sie Ihre EDV an der Unternehmensstrategie aus und organisieren Sie diese dann so, dass sie nicht nur an der Strategie ausgerichtet ist, sondern diese optimal ergänzt und damit untrennbarer Teil des Ganzen wird. Was auf den ersten Blick sehr komplex und kompliziert anmutet, lohnt jedoch den Einsatz. Halbherzige, gern als gewachsene Lösungen bezeichnete Konstruktionen kosten am Ende oft mehr als ordentliche, gut durchdachte und vollständig umgesetzte Ansätze. Wenn Sie bei der Erstellung der ITStrategie
professionelle Hilfe brauchen oder wollen, dann steht Ihnen PwC gerne zur Seite.
KnowhowBedarfWer bereit ist, Zeit und Geld in EDV zu investieren, sollte in keiner Phase halbe Sachen machen. Eine gut aufgestellte EDV liefert einen Mehrwert. Aber nur dann, wenn alles richtig gemacht wird. Verlegenheitslösungen verursachen hingegen teils erhebliche Kosten, die nur kaum in einen verwertbaren Erfolg umzumünzen sind. Zu berücksichtigen ist darüber hinaus, dass der Betrieb der Informationstechnologie nicht als Nebensache betrachtet wird. Vielmehr bedarf es des Aufbaus oder des Zukaufs von Knowhow.
In jeder Phase des Zyklus können Sie mit der Hilfe von PwC rechnen. Zyklus bedeutet, dass es sich nicht um eine einmalige Aktion handelt, sondern um einen ständigen Kreislauf von Aufbau, Organisation, Design und ReDesign, in Frage stellen und anpassen. In Summe ein Vorgang, der sinnvoll ist und der sich auch rechnet.
Serie: IT für KMULesen Sie im zweiten Teil der Serie, wie die Organisation und der Aufbau der Informationstechnologie im Klein und Mittelbetrieb am einfachsten zu gestalten sind.
IT soll sich an der
Unternehmensstrategie
orientieren
36 tipps&trends Juni 2009
Standort&Steuern
In China wurden bereits im Jahr 2004 die ersten Schritte der Umsatzsteuerreform gesetzt. Die Umsetzung erfolgte jedoch nur zögerlich. Ein Grund dafür ist die Befürchtung der chinesischen Regierung, dass es durch die Einführung des neuen Umsatzsteuersystems zu Missbräuchen kommen könnte. Ein Problem, das in der Europäischen Union bekannt ist. Neuen Schwung erhielt die Reform durch die Beabsichtigung der chinesischen Regierung, die Steuerbelastung für Unternehmer zu senken und damit die Wirtschaft zu fördern. In den vergangenen Monaten wurden daher erste Änderungen eingeführt.
VorsteuerabzugBisher konnten umsatzsteuerpflichtige Unternehmer Vorsteuerabzüge nur für Wirtschaftsgüter geltend machen, die im Wertschöpfungsprozess weiterverarbeitet oder weiterverkauft wurden. Auf Anschaffungen des Anlagevermögens war daher kein Vorsteuerabzug möglich. Seit dem 1. Jänner 2009 steht auch auf Anschaffungen des Anlagevermögens der Vorsteuerabzug auf Wirtschaftsgüter, die der Produktherstellung oder
Dienstleistungserbringung dienen, zu. Weiterhin ausgenommen vom Vorsteuerabzug bleiben beispielsweise Immobilien oder Kleinwagen. Entsprechend dem chinesischen
Umsatzsteuerrecht werden Vorsteuerüberhänge aus einer Veranlagungsperiode
nicht ausbezahlt. Sie können vorgetragen und mit künftigen Umsatzsteuerzahllasten verrechnet werden.
Befreiung bei der Einfuhrumsatzsteuer gestrichen Im Zusammenhang mit der Einführung des Vorsteuerabzuges für Anschaffungen des Anlagevermögens wurde die Befreiung der Einfuhrumsatzsteuer für importierte Betriebsanlagen und einrichtungen gestrichen. Die durch diese Regelung für einheimische Unternehmer bestehende Benachteiligung gegenüber ausländischen Unternehmern wurde dadurch abgeschafft. Durch die Änderung können sich für Kleinunternehmer Verschlechterungen ergeben, da sie die Vorsteuer auf Anlagevermögen nicht von ihrer Umsatzsteuer abziehen können, während sie zuvor Anlagevermögen umsatzsteuerfrei bei ausländischen Unternehmern erwerben konnten. Auch die für ausländische Unter
nehmer geltende Sonderregelung betreffend die Erstattung der Vorsteuer auf Anlagevermögen, das in China produziert wurde, wurde ab dem 1. Jänner 2009 gestrichen. Dabei ist eine Übergangsregelung von sechs Monaten vorgesehen.
Änderungen für KleinunternehmerIn China sind Kleinunternehmer nicht zur Gänze von der Umsatzsteuer befreit. Sie unterliegen wie Freiberufler speziellen Umsatzsteuersätzen. Der Steuersatz wurde auf drei statt bisher vier bzw. sechs Prozent gesenkt. Um Klein und mittelständischen Unternehmern den Zugang zum Vorsteuerabzug zu erleichtern, wurde der Grenzwert verringert. Ab jährlichen Umsätzen von etwa 53.300 bzw. 85.280 EUR können sie sich als „allgemeine Steuerzahler“ registrieren lassen und den Vorsteuerabzug geltend machen.
China hatte bisher im Bereich der Umsatzsteuer branchen und regionsspezifisch unterschiedliche Regelungen. Diese sollen nun weitgehend aufgehoben und die neuen Vorschriften landesweit angewendet werden.
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Spotlight Asia: Umsatzsteuersystem in ChinaDie Reform des produktionsorientierten in ein konsumorientiertes Umsatzsteuersystem ist Teil des 10PunkteReformprogramms.
China führt ein
konsum orientiertes
USt-System ein
Juni 2009 tipps&trends 37
Standort&Steuern
Trotz seiner geographischen Lage unterhält Australien intensive Handelsbeziehungen zu den Wachstumsmärkten Asiens ebenso wie zu Europa, Amerika und den Ländern des Nahen Ostens.
Unbegrenzter VerlustvortragGesellschaften, die in Australien ansässig sind, unterliegen mit ihren Unternehmensgewinnen einem Körperschaftsteuersatz von 30 Prozent. Zweigniederlassungen ausländischer Unternehmen unterliegen ebenso diesem allgemeinen Satz. Die Bemessungsgrundlage für
die Steuer ist der Gewinn. Verluste können unbegrenzt vorgetragen werden. Das gilt nicht, wenn es zu einem Wechsel der Eigentümer von 50 Prozent oder mehr oder einer Änderung des Geschäftszwecks im Beobachtungszeitraum kam. Auf ausgeschüttete Gewinne erfolgt die Steuerbemessung nach einem speziellen Anrechnungsverfahren. Erfolgt die Ausschüttung aus versteuerten Gewinnen, so fällt unter bestimmten Voraussetzungen keine australische Quellensteuer auf Dividenden an. Bei anderen Ausschüttungen wird eine Quellensteuer
von 30 Prozent einbehalten. Das Doppelbesteuerungsabkommen AustralienÖsterreich reduziert den Satz auf 15 Prozent.
In Australien beschränkt steuerpflichtige Unternehmen unterliegen mit Veräußerungen von steuerpflichtigen Vermögen in Australien der Besteuerung. Steuerpflichtiges Vermögen ist in Australien gelegenes Grundvermögen, über eine Tochtergesellschaft gehaltenes Grundvermögen, Betriebsvermögen einer Betriebsstätte und die Option oder das Recht erwähntes
Investieren in Australientipps&trends über Steuersätze, fiskalische Gestaltungsmöglichkeiten und Risiken beim Investment in Down Under.
Strategisches Management von Steuern ist im heutigen krisen-gebeutelten Geschäftsumfeld in zunehmendem Maße wichtig. Dabei dürfen die indirekten Steuern, wie Mehrwertsteuer und Sales Taxes, nicht ignoriert werden. PwC PricewaterhouseCoopers verfügt über ein weltweites Netzwerk mit mehr als 1500 Umsatzsteuer-Experten in über 100 Ländern.
Der englischsprachige Leitfaden „A Guide to VAT/GST in Asia Pacific“ ist ein umfassender 245seitiger Ratgeber zur Mehrwertsteuer in Australien, Kambodscha, China, Indien, Indonesien, Japan, Laos, Malaysien, Neuseeland, Philippinen, Singapur, Südkorea, Taiwan, Thai-land und Vietnam, der zum Preis von 30 EUR erhältlich ist.
Bestellkontakt: [email protected]
A Guide to VAT/GST in Asia Pacific
38 tipps&trends Juni 2009
Vermögen zu erwerben. Durch das DBA AustralienÖsterreich wird die Besteuerung in Australien von in Australien gelegenen Grundvermögen nicht eingeschränkt. Dies gilt auch für Anteile an australischen Gesellschaften, deren Vermögen hauptsächlich aus australischem Grundvermögen besteht. Deshalb ist der Verkauf von Anteilen an solchen Gesellschaften in Australien steuerpflichtig. Zinszahlungen an nicht in Australien ansässige Personen unterliegen einer Quellensteuer von zehn Prozent. Diesen Quellensteuersatz erlaubt auch das Doppelbesteuerungsabkommen. Lizenzgebühren unterliegen einer Quellensteuerbelastung von 30 Prozent, welche durch das DBA AustralienÖsterreich auf zehn Prozent reduziert wird.
Abzugsfähigkeit von ZinsaufwendungenZinsaufwendungen für Fremdkapital sind grundsätzlich abzugsfähig. Die „Thin Capitalisation“Bestimmungen beschränken den Zinsenabzug unter bestimmten Voraussetzungen. Das maximale Fremdkapital, das ein ausländischer Investor gewähren darf, ohne den uneingeschränkten Zinsenabzug zu verlieren, kann durch zwei Methoden ermittelt werden. Eine Methode beschreibt das zulässige Verhältnis von Fremd zu Eigenkapital mit drei zu eins. Die zweite Methode ermittelt den maximal möglichen Betrag des Fremdkapitals durch eine Überprüfung, in welcher Höhe ein Kreditinstitut dem Unternehmen Fremdkapital gewähren würde. Jedoch werden nicht alle Arten von Fremdkapital von den Beschränkungen der „Thin Capitalisation“Bestimmungen erfasst.
So sind etwa Zinsen für Darlehen, die erst in mehr als zehn Jahren
fällig werden und deren Zinsen umsatzabhängig gestaltet sind bzw. sich an anderen Ergebnisparametern bemessen, nicht von den „Thin Capitalisation“Beschränkungen erfasst. Die Höhe der ergebnisabhängigen Zinsen kann in diesem Fall durch einen Vertrag oder durch Verrechnungspreisregelungen limitiert werden.
In letzter Zeit gab es einige vorteilhafte Änderungen bei der Ermittlung der zulässigen Fremdkapitalhöhe, die durch die „Thin Capitalisation“Bestimmungen
beschränkt ist. So können selbst geschaffene immaterielle Vermögensge
genstände, abgesehen vom Firmenwert, in die Berechnung des zulässigen Verhältnisses von Fremdkapital zu Eigenkapital einbezogen werden. Ebenso können erworbene immaterielle Vermögensgegenstände aufgewertet werden. Weiters werden latente Steuern von der Berechnung ausgenommen.
Um zu verhindern, dass australische Unternehmen ihre Gewinne in Niedrigsteuerländern parken und somit in Australien bis zur Ausschüttung nicht besteuert werden, hat Australien eine ControlledForeignCompanies(CFC)Gesetzgebung. Somit werden unabhängig von einer Ausschüttung die Einkünfte der Tochtergesellschaft bei der Mutter in Australien besteuert.
Strenge bei VerrechnungspreisenDie australischen Verrechnungspreisregeln sind sehr streng. So müssen alle Transaktionen zwischen verbundenen Unternehmen jährlich gemeldet werden. Es drohen beträchtliche Strafen bei unrichtigen Angaben im Zusammenhang mit dem Fremdvergleich.
Australische Unternehmen, die im Alleineigentum derselben Mutter stehen, können für steuerliche Zwecke eine Gruppe bilden. Diese wird steuerlich wie ein Unternehmen behandelt.
Tritt ein Unternehmen in eine bestehende Gruppe ein, wird der steuerliche Wert der Vermögensgegenstände neu festgesetzt. Dies kann zu einer steuerfreien Auf oder Abwertung, manchmal zu einem fiktiven Gewinn führen. Wird ein Unternehmen, das Verlustvorträge besitzt, von der Gruppe erworben, können die Vorträge unter bestimmten Voraussetzungen auf die Gruppe übergehen. Würde ein österreichischer Unternehmer ein australisches Unternehmen oder eine Gruppe erwerben wollen, hätte er keine Möglichkeit, den steuerlichen Wert der Vermögensgegenstände neu festzusetzen und die Investition mit abzugsfähigen Zinsen zu finanzieren. Für den Erwerb einer bestehenden australischen Gesellschaft ist daher die Zwischenschaltung australischer Holdings zu empfehlen.
Eine weitere Gestaltungsmöglichkeit bieten verpflichtend rückzahlbare Vorzugsaktien, die so genannten „Mandatorily redeemable preference shares“ (MRPS). Diese werden in Australien als Fremdkapital behandelt. Somit führen Zahlungen an den Kapitalgeber zu einem abzugsfähigen Zinsaufwand in Australien. Bei entsprechender Gestaltung werden diese Zahlungen in Österreich als Dividenden klassifiziert und sind somit von der internationalen Schachtelbefreiung erfasst. Für Investitionen in Australien ist die Beratung durch einen Steuerexperten vor Ort unumgänglich.
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In Australien ansässige
Unternehmen zahlen
30 Prozent KöSt
Juni 2009 tipps&trends 39
Standort&Steuern
Lettland Mit 1. Jänner 2009 traten in Lettland Änderungen des Steuerrechts in Kraft. Dazu gehören etwa die Anhebung des regulären Umsatzsteuersatzes von 18 auf 21 Prozent, die Erhöhung des ermäßigten Umsatzsteuersatzes von fünf auf zehn Prozent sowie die Senkung des Einkommensteuersatzes von 25 auf 23 Prozent.
LitauenAm 30. Dezember 2008 wurden wesentliche Änderungen im Körperschaftsteuergesetz eingeführt. Der Körperschaftsteuersatz wurde von 15 auf 20 Prozent angehoben. Dieser erhöhte Satz ist unter anderem auf Dividenden und Einkünfte aus der Übertragung oder Vermietung von Immobilien, aus künstlerischen oder sportlichen Tätigkeiten und aus Zahlungen an Mitglieder des Aufsichtsrates, die von ausländischen Unternehmen ohne Betriebsstätte gezahlt werden, anwendbar. Zinsen, Lizenzeinkünfte und Kompensationszahlungen für die Verletzung von Urheber oder verwandten Rechten, die von einem ausländischen Unternehmen ohne Betriebsstätte stammen, unterliegen weiterhin einem Körperschaftsteuersatz von zehn Prozent. Die Vorschrift zur Dividendenbefreiung für litauische oder ausländische
Unternehmen wurde verschärft. Bisher unterlagen Dividenden nicht der Körperschaftsteuer, sofern mehr als zehn Prozent der Gesellschaftsanteile über einen Zeitraum von mindestens zwölf Monaten gehalten wurden. Gemäß den neuen Vorschriften soll dieses “Schachtelprivileg” nicht für Dividenden gelten, die ganz oder anteilig aus solchen Gewinnen resultieren, die einem Körperschaftsteuersatz von Null Prozent unterlagen, aus nichtsteuerbaren Gewinnen resultieren oder die auf bestimmten Befreiungen basieren. Das trifft etwa auf steuerbefreite Gewinne aus der
Übertragung von Anteilen bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen zu. Außerdem fin
det das “Schachtelprivileg” keine Anwendung auf Dividenden, die ausländische Unternehmen erhalten und an litauische Unternehmen weiterleiten, sofern die Dividenden aus Gewinnen resultieren, die nicht der Körperschaftsteuer unterliegen.
UngarnDie ungarische Regierung hat mehrere Vorschläge für Steueränderungen vorgelegt. Gegenwärtig müssen Unternehmen eine Sondersteuer vom Gewinn vor Steuern in Höhe von vier Prozent abführen. Diese Sondersteuer soll ab 1. Jänner 2010 abgeschafft werden.
Weiters soll der bisherige Körperschaftsteuersatz von 16 Prozent ab 1. Jänner 2010 auf 19 Prozent angehoben werden. Zusätzlich ist angedacht, den regulären Umsatzsteuersatz von 20 Prozent ab dem 1. Juli 2009 auf 25 Prozent zu erhöhen.
SlowakeiZu Beginn diesen Jahres hat das slowakische Parlament eine Novelle des Umsatzsteuergesetzes verabschiedet, die mehrere Änderungen bringt. Die Periode für die Rückerstattung des Vorsteuerüberhangs wird nach Erfüllung bestimmter Bedingungen von etwa 60 Tagen auf 30 Tage verkürzt.
Die Slowakei führt das lang erwartete Instrument der umsatzsteuerlichen Organschaft ein. Nahe stehende Personen mit Sitz oder Betriebsstätte in der Slowakei werden sich nach Erfüllung bestimmter Bedingungen für umsatzsteuerliche Zwecke als eine steuerpflichtige Person registrieren können. Wird der Antrag bis zum 31. Oktober eines Jahres eingereicht, ist die umsatzsteuerliche Organschaft zum 1. Jänner des Folgejahres von den slowakischen Steuerbehörden zu registrieren. Andernfalls erfolgt die Registrierung erst zum 1. Jänner des zweitfolgenden Jahres.
CEESpotlightAnhebung der Steuersätze in Lettland, Litauen und Ungarn. Einführung der umsatzsteuerlichen Organschaft in der Slowakei.
In Ungarn soll die
Umsatzsteuer von 20 auf
25 Prozent steigen
Seminare und Vorträge
Vortragender Thema Datum Veranstalter
Dr. Herbert Greinecker, u.a. Internationale Verrechnungspreise 9.10. Juni IIR
Mag. Christine WeinzierlSonnleitner, Volker Heydt
Aktuelle Entwicklungen des Europäischen und Internationalen Steuerrechts (Teil 8)
15. Juni WUW* + PwC Academy
Mag. Maximilian Frankl, Dipl.Kffr. Melinda Perneki, u.a.
VerrechnungspreiseModul 3: Dokumentation – Benchmarking – Verrechnungspreisstudien
16. Juni
Linde + PwC Academy
Dr. Rudolf Krickl, Mag. Richard Jerabek
AfterWorkSeminarreihe: KonzernsteuerplanungModul 3: Umstrukturierung im Konzern
17. Juni
Linde + PwC Academy
Dkffr.Univ. DoroteaE. Rebmann, Dr. Doris WohlschläglAschberger, Mag. Liane Hirner
Best Practice: Compliance und RisikomanagementModul 4: Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung, Betrugsbekämpfung – Risikoanalyse in der modernen ComplianceStruktur
17.18. Juni 1.2. Dezember
PwC Academy + ARS
MMag. Gerald Dipplinger, Mag. Christian Weber
innoVATion 2009 17.18. Juni PwC Academy
Raoul Vogel, Niklas Hanusch Finanzinstrumente IAS 32/39 und IFRS 7 17.18. Juni, Linz PwC Academy
Dr. Herbert Greinecker, Mag. Doris BramoHackel, u.a.
PraxisSeminar Verrechnungspreise SPEZIAL 18. Juni Linde
Mag. Gerhard Prachner, Mag. Dietmar Stefan
URÄG – Was ändert sich für mein Unternehmen? 22. Juni, Klagenfurt PwC Academy
DI Erwin Smole, u.a. Crashkurs Energiewirtschaft 22.25. Juni IIR
Mag. Thomas Steinbauer, Dr. Doris WohlschläglAschberger, u.a.
Alternative Investments 24. Juni ARS
Raoul Vogel IFRS Grundkurs 24.25. Juni PwC Academy
Mag. Christine WeinzierlSonnleitner, u.a.
Das neue EUMehrwertsteuerpaket 30. Juni Linde
Dr. Rudolf Krickl, u.a. Akademie Internationales Steuerrecht: Internationale Umgründungen
1. Juli ARS
Dr. Rudolf Krickl, DDr. Gerold Pinter, u.a.
Rechnungen u.a. per Fax und Email versenden 8. Juli 10. November
ARS
Anmeldungen
IIR Institute for International Research Fax (01) 891 59200 www.iir.at
WU Wien* Tel (01) 313 364280 www2.wuwien.ac.at/taxlaw
PwC Academy (Sabine Rill) Tel (01) 501 885163 www.pwc.at
Linde Tel (01) 24 63045 www.lindeverlag.at
ARS Akademie für Recht und Steuern Tel (01) 713 80 240 www.akademie.co.at
* Institut für österreichisches und Internationales Steuerrecht