TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 2
1. Ziele der Bedarfsplanungsreform
2. Die neue Bedarfsplanung
Definition der Planungsbereiche
Festlegung des SOLL-Niveaus
Analyse des IST-Niveaus
Vergleich des IST- und SOLL-Niveau
Festlegung Versorgungsgrad
Regionale Abweichungsmöglichkeiten
3. Bedarfsplanung in der aktuellen Gesetzgebung
Agenda
A
B
C
D
E
F
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 3
1. Ziele der Bedarfsplanungsreform
2. Die neue Bedarfsplanung
Definition der Planungsbereiche
Festlegung des SOLL-Niveaus
Analyse des IST-Niveaus
Vergleich des IST- und SOLL-Niveau
Festlegung Versorgungsgrad
Regionale Abweichungsmöglichkeiten
3. Bedarfsplanung in der aktuellen Gesetzgebung
Agenda
A
B
C
D
E
F
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 4
Aktuelle Herausforde-
rungen
Auswirkungen Fortschritt
Demographischer Wandel
Veränderte Lebens-vorstellungen
Die Bedarfsplanung sichert das Solidarprinzip. Allerdings musste
sie den Herausforderungen der Zukunft angepasst werden.
§ "The Inverse Care Law is the principle that the availability of good medical or social care tends to vary inversely with the need of the population served"
Beplanung von 14 Planungsgruppen
Planungsraum Landkreis und kreisfr. Städte
Differenzierung nach 10 Regionstypen
Heterogene Verhältniszahlen
Status Quo Bedarfsplanung
Ergebnisse der
Bedarfsplanung
Erreichbarkeit von Ärzten ist sehr gut.
Der Zuwachs von Ärzten konnte z.T. begrenzt werden.
Planungssicherheit
Flexibilität über Sonderbedarf
Hintergrund / Ziele
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 5
Die Bedarfsplanung als Steuerungsinstrument begleitet die
Vertragsärzte bereit ein gutes Jahrhundert
Einleitung
1914 – Berliner Abkommen: 1.350 Versicherte je Arzt als Mindeststandard für die GKV
(Untergrenze). Gleichzeitig setzen einzelne Kassen
Beschränkungen bei der Zahl der zugelassenen Ärzte
1932 – Zulassungsordnung: Beschränkung der Zulassung auf Basis der Verhältniszahl
600 Kassenmitglieder je Arzt je Zulassungsbezirk
1960 – BVerfGericht: Kassenarzturteil – Zulassungsbeschränkungen
widersprechen Berufsfreiheit (Art. 12 GG)
1977 – KVWG (Gesetz): KVen erstellen Bedarfspläne und können bei Unterversorgung
eines Bezirks angrenzende Bezirk sperren
1986 – KÄBedarfsplGesetz: Arztgruppenspezifische Verhältniszahlen auf Ebene der
Kreise und Festlegung von Überversorgung bei 150%
Versorgungsgrad Bei Überversorgung Kann-Regelung zur
Sperrung des Gebiets
1992 – GSG: Einführung der bis 2012 gültigen Bedarfsplanung
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 6
Die Bedarfsplanung bildet das Fundament für wichtige Säulen der
vertragsärztlichen Versorgung
Bedarfsplanung
Budgetschutz (Makro-/Meso ebene)
Die Bedarfsplanung
begrenzt die bundesweite
Zahl der Ärzte je
Arztgruppe insgesamt.
Regional
Fachgruppenschutz
Die MGV kann nur eine
begrenzte Zahl an
Ärzten finanzieren.
Sicherung der (System-)
Wirtschaftlichkeit
Konkurrentenschutz (Lokale Ebene)
Die Bedarfsplanung
begrenzt die Zahl der
Ärzte in einer Region.
• Nebeneffekt bei Sperrung:
höherer Wiederverkaufs-
wert der Praxis
Ärzte können davon
ausgehen, ausreichend
Patienten versorgen zu
können
Verteilungsfunktion (Gesellschaftl. Ebene)
Die Bedarfsplanung
sichert den vergleichbaren
Zugang aller Versicherten
zur Versorgung
Bedarfsplanung ist das
zentrale Instrument bei
der Wahrnehmung des
Sicherstellungsauftrags
Vertragsärztliche Versorgung
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 7
7
Primärver-
sorgungs-
ebene
wohnort-
nahe fach-
ärztliche
Versor-
gungsebene
spezialisierte
fachärztliche
Ver-
sorgungs-
ebene
stationäre
Regelver-
sorgung
Grundversorgung spezialisierte Versorgung
fachärztlicher Versorgungsbereich
stationäre
spezialisierte
Versor-
gungsebene
hausärztlicher
Versorgungsbereich
ambulant stationär
Die Kooperation in komplexer werdenden Versorgungslandschaften
benötigt die klare Definition von Versorgungsebenen und -rollen
Versorgungsebenenmodell der KBV
Modern health care delivery systems, care
coordination and the role of hospitals. WHO
Copenhagen 2011
Steigende Bedeutung der
ambulanten Versorgung zur
Koordination des
Versorgungsgeschehens
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 8
Ziel der Reform ist eine zukunftsfähige Versorgungsplanung
NEUE
VERSORGUNGS-
PLANUNG
Sicherstellung eines vergleichbaren
Versorgungszugangs für alle GKV-Versicherten
Feingliedrige Steuerung der hausärztlichen
Versorgung
Vereinfachung der
Versorgungsplanungssystematik
Förderung der wohnortnahen Versorgung, im
gesamten Bundesgebiet
Stabile Versorgungsstrukuren für Patienten
und Ärzte
Soviel zentrale Regelungen wie nötig bei soviel
regionalem Gestaltungsspielraum wie möglich
Mitversorgereffekte werden berücksichtigt
Hintergrund / Ziele
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 9
hoch niedrig
Administrativer Aufwand
Konzept
Tie
fe (
Sp
ezia
lis
ieru
ng
de
r F
ac
hg
rup
pe
n)
Breite (Zahl der Fachgruppen)
hoch
niedrig
alle einige
Die Beplanung der Planungsgruppen kann in die Breite und/oder
in die (fachliche) Tiefe erfolgen
Mit einer zunehmenden
Komplexität der beplanten
Fachgruppen steigt auch der
administrative Planungs-
aufwand.
Die neue Richtlinie erfasst
alle Fachgruppen (Breite).
Die Beplanung der
spezialisierten
Fachgruppen (Tiefe) kann
regional erfolgen.
Reg
ion
ale
En
tsc
he
idu
ng
Hintergrund / Ziele
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Sp
ezia
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gsg
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Ärz
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Grö
ße d
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Vers
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s
groß
klein
hoch
niedrig
z.B. Radiologen
z.B. Hausärzte
Grö
ße
de
s
Ve
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rgu
ng
sra
um
s
Spezialisierungsgrad
der Ärzte/Psychotherap.
groß
klein
hoch
Zusammenhang
niedrig
Mit einer zunehmenden Spezialisierung der Ärzte/Psycho-
therapeuten sollte auch die Größe der Planungsregionen wachsen
Hintergrund / Ziele
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1. Ziele der Bedarfsplanungsreform
2. Die neue Bedarfsplanung
Definition der Planungsbereiche
Festlegung des SOLL-Niveaus
Analyse des IST-Niveaus
Vergleich des IST- und SOLL-Niveau
Festlegung Versorgungsgrad
Regionale Abweichungsmöglichkeiten
3. Bedarfsplanung in der aktuellen Gesetzgebung
Agenda
A
B
C
D
E
F
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Mit der Grundsystematik der Bedarfsplanung wird die Verteilung
der Ärzte im Land gesteuert
Wenn attraktive Regionen gesperrt sind, müssen Ärzte, die sich
niederlassen wollen, in weniger attraktive Regionen ausweichen.
Definition eines Planungsbereichs
z.B. Landkreise und kreisfreie Städte
Festlegung eine SOLL-Versorgungsniveaus je Arztgruppe
z.B. 6.916 EW je Frauenarzt
Ermittlung des IST-Versorgungsniveaus im Planungsbereich
z.B. 122.356 EW und 23 Frauenärzte = 5.320 EW je Frauenarzt
Vergleich des IST- und SOLL-Versorgungsniveaus als Versorgungsgrad
5.320 im Vergleich zu 6.916 = 130 %
A
B
C
D
50 / 75 % - 110 % 0 % – 50 / 75 % > 110 %
Unterversorgung
geförderte Zulassung
„normal“ versorgt
reguläre Zulassung
Überversorgung
Sperrung
Die neue Bedarfsplanung
F
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 13
1. Ziele der Bedarfsplanungsreform
2. Die neue Bedarfsplanung
Definition der Planungsbereiche
Festlegung des SOLL-Niveaus
Analyse des IST-Niveaus
Vergleich des IST- und SOLL-Niveau
Festlegung Versorgungsgrad
Regionale Abweichungsmöglichkeiten
3. Bedarfsplanung in der aktuellen Gesetzgebung
Agenda
A
B
C
D
E
F
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 14
In der Bundesrichtlinie werden vier Versorgungsebenen unter-
schieden, die unterschiedlich große Planungsbereiche abbilden
Hausärztliche
Versorgung
Gesonderte
fachärztl. Versorg.
Mittelbereiche
[klein]
Kreise
[mittel]
Raumordnungs-
regionen
[größer]
KVen
[sehr groß]
Allg. fachärztl.
Versorgung
Spezialisierte
fachärztl. Vers.
Anzahl
883
Anzahl
372
Anzahl
97
Anzahl
17
Die neue Bedarfsplanung
Größe der Planungsbereiche am Beispiel der KV Sachsen-Anhalt
A
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 15
In der hausärztlichen Versorgungsebene werden durch die
kleinräumigere Planung Versorgungsdefizite klarer
ausgewiesen.
Versorgungsgrad in %
A
Hier: Rhein-Kreis Neuss
Die neue Bedarfsplanung
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 16
Auch in Waldeck-Frankenberg (Hessen) wird die Versorgung
differenzierter dargestellt
Versorgungsgrad in %
A
Die neue Bedarfsplanung
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 17
Dabei wird in der allgemeinen fachärztlichen Versorgung
differenziert, um die Mitversorgungsbeziehungen abzubilden
In der allgemeinen fachärztlichen Versorgung
werden die Mitversorgereffekte über eine
gegliederte Verhältniszahl (5 Typen) ab-
gebildet. In den anderen Versorgungsebenen
bedarf es nur einer Verhältniszahl.
Eigenversorgte Regionen werden klar
identifiziert. (Typ 5)
Die Regionen, die von der städtischen
Mitversorgung profitieren, werden
differenziert dargestellt. (Typ 4 und Typ 3)
Regionen, die von Mitversorgung profitieren
und selber angrenzende Regionen
mitversorgen werden benannt. (Typ 2)
Regionen die starke Mitversorgungsleistung
erbringen werden ausgewiesen. (Typ 1)
A
Die neue Bedarfsplanung
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 18
Spezialisierte fachärztl. Versorg. z.B. Fachinternisten Ein Raumtyp Raumordnungsregionen Eine Verhältniszahl
Gesonderte fachärztl. Versorgung z.B. Pathologen Ein Raumtyp Kassenärztliche Vereinigungen Eine Verhältniszahl
In der spezialisierten und der gesonderten fachärztlichen
Versorgung sind größere Regionen Grundlage der Planung A
Die neue Bedarfsplanung
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 19
1. Ziele der Bedarfsplanungsreform
2. Die neue Bedarfsplanung
Definition der Planungsbereiche
Festlegung des SOLL-Niveaus
Analyse des IST-Niveaus
Vergleich des IST- und SOLL-Niveau
Festlegung Versorgungsgrad
Regionale Abweichungsmöglichkeiten
3. Bedarfsplanung in der aktuellen Gesetzgebung
Agenda
A
B
C
D
E
F
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 20
Hausärzte
Augenärzte
Chirurgen
Frauenärzte
HNO-Ärzte
Hautärzte
Nervenärzte
Psychotherap.
Orthopäden
Urologen
Kinderärzte
Fachinternisten
Anästhesisten
Radiologen
Kinder- und
Jugend-
psychiater
PRM-Mediziner
Nuklearmediziner
Strahlentherap.
Neurochirurgen
Humangenetiker
Laborärzte
Pathologen
Transfusions-
mediziner
Hausärztliche
Versorgung
Gesonderte
fachärztl. Versorg.
Allg. fachärztl.
Versorgung
Arz
tgru
pp
en
Die bisher nicht beplanten Arztgruppen sind hier kursiv dargestellt.
Spezialisierte
fachärztl. Vers.
Unter Berücksichtigung ihrer Einzugsbereiche werden die
Arztgruppen den Versorgungsebenen zugeordnet
Arztgruppen, die eine wohnortnahe Grundversorgung sicherstellen, werden
eher kleinen Planungsbereichen zugeordnet.
Spezialisierte Arztgruppen mit großen Einzugsbereichen werden größeren
Planungsräumen zugeordnet.
B
Die neue Bedarfsplanung
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 21
Wie viele Ärztinnen und Ärzte pro Einwohner: Modelle
• Eine „evidenz-basierte“
Bedarfsdefinition wurde
bislang nicht entwickelt
• Gegenwärtige Diskussion:
Modifikation von
Verhältniszahlen um
soziodemographische
Faktoren
• Regionale Abweichungs-
möglichkeiten vom
bundesweiten Rahmen
sollen Versorgungs-
situation vor Ort Rechnung
tragen
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 22
Die neuen Verhältniszahlen tragen den aktuellen Erfordernissen der
Versorgung Rechnung.
Die Verhältniszahlen orientieren sich am Versorgungsniveau der jeweiligen
Arztgruppe zur Einführung der Bedarfsplanung. Dabei war bereits 1990 das
ambulante Versorgungsniveau in Deutschland weltweit einzigartig.
Bei der Ermittlung der neuen Verhältniszahlen wurde die aktuelle, bundesweite
Verteilung der Ärzte/Psychotherapeuten und Einwohner berücksichtigt.
Für die Psychotherapeuten wurde das SOLL-Versorgungsniveau insbesondere im
ländlichen Raum angehoben, um die historische Ungleichverteilung abzubauen.
Versorgungsniveau
1990 bzw. 1999
SOLL- Versorgungs-
niveau 2012 Verteilung Ärzte/Psychotherapeuten
2012 und EW 2010
Das Ziel-Versorgungsniveau für jede Arztgruppe wird über die
Verhältniszahlen festgelegt
Die neue Bedarfsplanung
B
Für die Arztgruppe der Psychotherapeuten
Aufgrund der historischen
Verteilungsmuster wären
die Typen 4 und 5 schlechter versorgt geblieben. Deshalb ist
hier eine Anpassung an das bundesweite Niveau erfolgt.
Anpassung VHZ Typ 4 und Typ 5 Verhältniszahl 2012 je
Kreistyp
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 23
Die Verhältniszahlen der Bedarfsplanung bilden das SOLL-
Versorgungsniveau in den einzelnen Regionen ab
Die Verhältniszahlen
Basieren weitestgehend auf dem Versorgungsniveau von 1990
Bilden im internationalen Vergleich damals wie heute ein hohes
Versorgungsniveau ab
Wurde in ihrer „Bedarfsgerechtigkeit“ nie geprüft (Streichung § 102
SGB V), aber auch nie in Frage gestellt (BSG)
Wurden bisher losgelöst vom möglichen Aufkauf von Arztpraxen
diskutiert und waren Grundlage vor allem für Zulassungsbegrenzungen
ABER: Der G-BA hat generell die Rechtskompetenz die Verhältniszahlen
„bedarfsgerecht“ anzupassen
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 24
1. Ziele der Bedarfsplanungsreform
2. Die neue Bedarfsplanung
Definition der Planungsbereiche
Festlegung des SOLL-Niveaus
Analyse des IST-Niveaus
Vergleich des IST- und SOLL-Niveau
Festlegung Versorgungsgrad
Regionale Abweichungsmöglichkeiten
3. Bedarfsplanung in der aktuellen Gesetzgebung
Agenda
A
B
C
D
E
F
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 25
Der unterschiedlichen Altersstruktur in den Planungsregionen soll über einen
„Demografiefaktor“ Rechnung getragen werden. Dazu wurde der bisher gültige
Demografiefaktor weiterentwickelt.
Bei der Ermittlung des IST-Versorgungsniveaus wird die Alters-
struktur der lokalen Bevölkerung berücksichtigt (Demografiefaktor)
Die neue Bedarfsplanung
Überdurchschnittlicher Anteil der
über 65 Jährigen
unterdurchschnittlicher Anteil der
über 65 Jährigen
i.d.R. mehr Bedarf an Ärzten i.d.R. weniger Bedarf an Ärzten
Über eine Anpassung der Verhältniszahl wird der höhere bzw. niedrigere
Versorgungsbedarf in Regionen mit vielen Älteren/Jüngeren
berücksichtigt. Derzeitige Diskussion: Soziodemographische Faktoren
C
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 27
1. Ziele der Bedarfsplanungsreform
2. Die neue Bedarfsplanung
Definition der Planungsbereiche
Festlegung des SOLL-Niveaus
Analyse des IST-Niveaus
Vergleich des IST- und SOLL-Niveau
Festlegung Versorgungsgrad
Regionale Abweichungsmöglichkeiten
3. Zeitplan Ausblick und Zusammenfassung
Agenda
A
B
C
D
E
F
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 28
Die Feststellung von Über- und Unterversorgung erfolgt nun
verbindlich nach den bekannten Kriterien
Übersteigt die lokale Verhältniszahl die Allgemeine Verhältniszahl um 10 v.H.
(regionaler Versorgungsgrad > 110%) so ist Überversorgung anzunehmen.
(vgl. § 24)
Lokale Verhältniszahl
Allgemeine Verhältniszahl > 110% = Überversorgung
Unterschreitet die lokale Verhältniszahl die Allgemeine Verhältniszahl bei
Hausärzten um 25 v.H. (regionaler Versorgungsgrad < 75%) und bei Fachärzten
um 50 v.H. (regionaler Versorgungsgrad < 50%) so ist Unterversorgung
anzunehmen. (vgl. § 29)
Die Feststellung von Unterversorgung erfolgt nur für die hausärztliche, die
allgemeine fachärztliche und die spezialisierte fachärztliche Versorgung
(§11, 12 und 13). (vgl. § 27)
Lokale Verhältniszahl
Allgemeine Verhältniszahl < 75/50% = Unterversorgung
Drohende Unterversorgung kann ggf. früher festgestellt werden (vgl. § 30/31)
D
Die neue Bedarfsplanung
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 29
1. Ziele der Bedarfsplanungsreform
2. Die neue Bedarfsplanung
Definition der Planungsbereiche
Festlegung des SOLL-Niveaus
Analyse des IST-Niveaus
Vergleich des IST- und SOLL-Niveau
Festlegung Versorgungsgrad
Regionale Abweichungsmöglichkeiten
3. Bedarfsplanung in der aktuellen Gesetzgebung
Agenda
A
B
C
D
E
F
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 30
Neben der Änderung der Planungsgrundlagen wurden v.a. die
Steuerung über Anreize weiterentwickelt
Versorgungsgrade
50 / 75 % 100 % 110 %
Unterver-
sorgung:
- § 100 Abs. 1
SGB V
- Förderung
gemäß
§ 105 Abs. 1a
SGB V
- gesamter
Planungs-
bereich
Unterver-
sorgung:
Unterver-sorgung:
- § 100 Abs. 1 SGB V
- Förderung gem. §
105 Abs. 1a SGB V
- gesamter
Planungsbereich
Drohende
Unterversorgung:
Unterver-sorgung: - § 101 Abs. 1 S. 3 SGB V
- gesamter Planungsb.
Überversorgung
Unterver-sorgung:
- § 101 Abs. 1 S. 1 Nr. 3a SGB V
- Förderung gem. § 105 Abs. 1a SGB V
- Bezogen auf TEILE des Planungsbereichs
Zusätzlicher lokaler Versorgungsbedarf
reguläre Zulassung
Unterver-sorgung: - § 101 Abs. 1 S. 1 Nr. 3
- einzelner Punkt
ggf. Sonderbedarf
qualifikations
-gebunden lokal
E
Die neue Bedarfsplanung
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 31
Die Prüfkriterien für den zusätzlichen lokalen Versorgungsbedarf
wurden deutlich erweitert
1. die regionale Demografie (z. B. ein über- oder
unterdurchschnittlicher Anteil von Kindern oder älteren Menschen),
2. die regionale Morbidität (z. B. auffällige Prävalenz- oder
Inzidenzraten),
3. sozioökonomische Faktoren (z. B. Einkommensarmut,
Arbeitslosigkeit und Pflegebedarf),
4. räumliche Faktoren (z. B. Erreichbarkeit, Entfernung, geografische
Phänomene wie Gebirgszüge oder Flüsse, Randlagen, Inseln oder
eine besondere Verteilung von Wohn- und Industriegebieten) sowie
5. infrastrukturelle Besonderheiten (u. a. Verkehrsanbindung,
Sprechstundenzeiten/Arbeitszeiten und Versorgungsschwerpunkte
des Vertragsarztes, Barrierefreiheit, Zugang zu
Versorgungsangeboten angrenzender Planungsbereiche unter
Berücksichtigung von Über- und Unterversorgung und anderer
Sektoren, z. B. in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen etc.).
E
Die neue Bedarfsplanung
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 32
1. Ziele der Bedarfsplanungsreform
2. Die neue Bedarfsplanung
Definition der Planungsbereiche
Festlegung des SOLL-Niveaus
Analyse des IST-Niveaus
Vergleich des IST- und SOLL-Niveau
Festlegung Versorgungsgrad
Regionale Abweichungsmöglichkeiten
3. Bedarfsplanung in der aktuellen Gesetzgebung
Agenda
A
B
C
D
E
F
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 33
Die Bedarfsplanung sieht künftig drei Steuerungsebenen vor,
um der besonderen Situation vor Ort gerecht zu werden
Grundsätzliche allgemeine Vorgaben
(z.B. Arztgruppen, Planungsbereiche etc.)
+
Landesebene
+
Lokale Ebene
Ebenen Instrumente
Bedarfsplanungs-
richtlinie des
G-BA
Bedarfsplan der
Kassen und KVen
Sonderbedarf
Bundesebene
Die neue Bedarfsplanung
Abweichungen um regionalen
Besonderheiten Rechnung zu tragen
(z.B. Planungsbereichsgrenzen, Morbidität,
Soziodemografische Faktoren etc.)
Zulassungen auf lokaler Ebene in gesperrten
Planungsbereichen
(z.B. besondere Behandlungsmethoden etc.)
Die regionalen Abweichungsmöglichkeiten stellen sicher, dass die
besonderen Gegebenheiten vor Ort berücksichtigt werden.
F
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 34
Den regionalen Abweichungsmöglichkeiten sind inhaltlich keine
Grenzen gesetzt
Grundsätzlich macht das SGB V keine Vorgaben in welchen Bereichen von
den Bundesvorgaben abgewichen werden kann.
ABER: Die Abweichungen müssen gerichtsfest begründet werden.
Abweichungsmöglichkeiten sind z.B.:
Trennung und Zusammenlegung von Planungsräumen
Änderungen der Verhältniszahlen (z.B. um Mitversorgung abzubilden)
Systematische Anpassungsfaktoren für die Verhältniszahlen (z.B.
Berücksichtigung von soziodemografische Faktoren)
Anpassung der Planungsgruppen (z.B. Orthopäden und Chirurgen)
… weitere regionale Besonderheiten
Die neue Bedarfsplanung
F
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 35
Im § 2 werden beispielhaft Tatbestände benannt, die eine regionale
Abweichung begründen können.
Als mögliche regionale Besonderheiten werden hier benannt:
die regionale Demografie (z. B. ein über- oder unterdurchschnittlicher Anteil von
Kindern oder älteren Menschen),
die regionale Morbidität (z. B. auffällige Prävalenz- oder Inzidenzraten),
sozioökonomische Faktoren (z. B. Einkommensarmut, Arbeitslosigkeit und
Pflegebedarf),
räumliche Faktoren (z. B. Erreichbarkeit, Entfernung, geografische Phänomene
wie Gebirgszüge oder Flüsse, Randlagen, Inseln oder eine besondere Verteilung
von Wohn- und Industriegebieten) sowie
infrastrukturelle Besonderheiten (u. a. Verkehrsanbindung,
Sprechstundenzeiten/Arbeitszeiten und Versorgungsschwerpunkte des
Vertragsarztes, Barrierefreiheit, Zugang zu Versorgungsangeboten
angrenzender Planungsbereiche unter Berücksichtigung von Über- und
Unterversorgung und anderer Sektoren, z. B. in Krankenhäusern,
Pflegeeinrichtungen etc.).
Die neue Bedarfsplanung
F
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 36
1. Regionale Versorgungssituation (§ 12 Abs. 3 ÄZV)
1.1 Ärztliche Versorgung
1.2 Einrichtungen der Krankenhausversorgung und sonstige medizin. Versorgung
1.3 Demografie und Soziodemografische Faktoren
1.4 Geografische Besonderheiten 1.5 Ziele der Bedarfsplanung
2. Bedarfsplanung
2.1 Regionale Grundlagen der Bedarfsplanung (systematische Abweichungen von der Bundesrichtlinie, z.B. Planungsgruppen,
Planungsbereiche, Verhältniszahlen, Weitere Anpassungsfaktoren, Regionale
Regelungen zum Sonderbedarf, Drohende Unterversorgung)
3. Planungsblätter (Anlage 2.2)
Der neue Bedarfsplan nach § 4 dokumentiert transparent die regionalen
Überlegungen und Anpassungen in der Bedarfsplanung
Die neue Bedarfsplanung
F
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 37
1. Ziele der Bedarfsplanungsreform
2. Die neue Bedarfsplanung
Definition der Planungsbereiche
Festlegung des SOLL-Niveaus
Analyse des IST-Niveaus
Vergleich des IST- und SOLL-Niveau
Festlegung Versorgungsgrad
Regionale Abweichungsmöglichkeiten
3. Bedarfsplanung in der aktuellen Gesetzgebung
Agenda
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1. § 90 Abs. 6 SGB V: Erweiterung der Aussicht auf Beschlüsse zur Entsperrung
2. § 95 Abs. 1 und 1a SGB V: Fachgruppengleiche und kommunale MVZ
3. § 95 Abs. 3: Konkretisierung des Prüfauftrags der KV
4. § 100 Abs. 2: Aussprechen von Zulassungsbeschränkungen in anderen
Planungsbereichen der KV, sofern drohende Unterversorgung festgestellt wurde
5. § 101 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6: Anpassung der Jobsharing-Obergrenzen für Praxen
mit unterdurchschnittlichem Praxisumfang
6. § 103 Abs. 3a Satz 3: Nichtnachbesetzung von Praxen
7. § 103 Abs. 4: Auswahlkriterium Barrierefreiheit & Zulassung von MVZ ohne Arzt
8. § 105 Abs. 1a Satz 1: Förderung der vertragsärztlichen Versorgung (Struk-
turfond)
9. § 117 ff SGB V: Ermächtigte Einrichtungen
Vor der Reform ist nach der Reform: Im VSG sind mit Blick auf die
Bedarfsplanung folgende wesentliche Regelungen enthalten
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 39
Mit der geplanten Gesetzesänderung wird die Verhältniszahl erstmals
auch zu Maßzahl für den Aufkauf von Arztsitzen
Versorgungsgrad > 110% „Überversorgung“ Sperrung
Zulassung Vertragsarzt endet Nur Zulassung, nicht Anstellung !!
Antrag auf Nachbesetzung
Kein besonderer Personenkreis Besonderer
Personen-
kreis
(Angehörige,
Angestellte,
Partner-Ärzte)
Nachbesetzung
Aus Versorgungs-
gründen erforderlich
Aus Versorgungsgründen NICHT
erforderlich
KV hat zu entschädigen
SOLL
In begründeten Fällen
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 40
www.kbv.de
Herbert Lewinplatz 2
10623 Berlin
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 43
Die Rolle von Zulassungsausschuss und Landesausschuss nach
neuer Gesetzeslage
TU Berlin Management im Gesundheitswesen 28.1.2015 Seite 44
Die Bedarfsplanung und ihr politisches und administratives
Umfeld
Bundesebene
Landesebene
Die Selbstverwaltung Die ministeriale Ebene
BMG
Bundestag § 101
SGB V G-BA
erlässt
beauftragt
UA BPL
Bedarfsplanungs-
richtlinie
bildet
erstellt
Landes-
ministerium für
Gesundheit
Aufsicht
( in Zukunft:
2 Vertreter
nehmen teil )
Landesausschuss
Bundesrat Einspruchsrecht
setzt um Feststellung Über- und
Unterversorgung Aufsicht und Mitwirkung
Zulassungsausschuss
setzt um
Zulassung des Arztes/Psychotherapeuten
KBV Mitglied
KV
Mitglied
GKV-SV
DKG
Patienten
-vertreter
GKV-LV
Patienten
-vertreter