Ulrich Blum/Leonard Dudley/ Frank Leibbrand/ Andreas Weiske
Angewandte I nstitutionenokonom i k
Theorien - Modelle - Evidenz
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Prof. Dr. Ulrich Blum ist Prasident des Instituts fOr Wirtschaftsforschung Halle. Zuvor war er Inhaber des Lehrstuhls fOr Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung an der Technischen Universitat Dresden.
Prof. Dr. Leonard Dudley ist Professor fOr Volkswirtschaftslehre an der Universitat Montreal.
Dr. Frank Leibbrand ist GeschaftsfOhrer der Unternehmensberatung Institut fOr Angewandte Wirtschaftsforschung und Wirtschaftsberatung (lAWW).
Dipl.-Vw. Andreas Weiske ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl fOr Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung der Technischen Universitat Dresden.
1. Auflage Januar 2005
Aile Rechte vorbehalten © Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th . Gabler/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2005
Lektorat: Susanne Kramer / Renate Schilling
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Umschlaggestaltung: Ulrike Weigel. www.CorporateDesignGroup.de Gedruckt auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier
ISBN-13: 978-3-409-14273-1 e-I SBN-13: 978-3-322-82618-3 DO I: 1 0 .1 007/978-3-322 -82618-3
Vorwort
L1o~ pOI rca'; arm Kai KIVm r~v riiv (Gib mir einen Platz, wo ich stehen kann, und ich bewege die Erde)
ARCHIMEDES von Syrakus (urn 287 v. Chr. - 212 v. Chr.)
Kaum eine wirtschaftswissenschaftliche Disziplin hat in den vergangenen lahren das Denken in der Okonomie so stark beeinflu13t, also "die Erde bewegt", wie die modeme Institutionenokonomik, die neben den Quellen in den Wirtschaftswissenschaften viele Wurzeln in der politischen Okonomik, der lurisprudenz und der Soziologie hat, die sehr unterschiedliche wissenschaftstheoretische Konzepte vereint und die diese Teildisziplinen nun unter einem Dach integriert.
Die positive Institutionenokonomik spielte in Gestalt der sehr speziellen "Ordnungsokonomik" eine zentrale Rolle fUr die deutsche Wirtschafts- und Sozialgeschichte, stand sie doch am Anfang der Neukonzeption eines humanen und freiheitlichen Staatswesens nach dem Zusammenbruch des Zweiten Weltkriegs. Sie bezog sich dabei auf Arbeiten, die die positivistische Wissenschaftsauffassung betonten, und uberdeckte damit die normativen Konzeptionen, die sich stark im angelsachsischen Raum entwickelten. Das zur deutschen Tradition gehorende "Denken in ordnungsokonomischen Kategorien" mahnt immer wieder, Rationalitatsfallen zu vermeiden, bei denen die Summe der individuellen Anreize kollektiv ins Verderben fUhren, und beauftragt den Staat, im "Wettbewerb der Systeme" die W ohlfahrt des Landes zu f6rdem.
Der normativen Institutionenokonomik mit ihrer Frage, wie effiziente Beziehungen, beispielsweise Vertrage, zwischen den Individuen organisiert sein sollen, und weIche Rahmenregelungen dabei erforderlich sind, kam damit im deutschsprachigen Raum lange Zeit eine weniger bedeutsame Rolle zu. Die ab den achtziger lahren festzustellende Konvergenz beider Auffassungen hat einerseits zu einer starkeren Hinwendung zu der Frage, wie ein institutioneller Rahmen aussehen soil, gefUhrt, stellt andererseits aber auch die Frage nach der empirischen Relevanz der abzuleitenden Folgen. Mit Sicherheit hat die Diskussion uber die Ursachen des Zusammenbruchs der Zentralverwaltungswirtschaften oder das Scheitem groBer Untemehmensimperien diese Entwicklung dramatisch begiinstigt. Dieser Hintergrund macht es besonders reizvoll, ein Lehrbuch zu verfassen, das gleichermaBen Theorie und Empirie abdeckt. Daraus ergab sich die Struktur dieses Werks, die sich in jedem Kapitel wiederholt: Auf das Herausarbeiten bestimmter theoretischer Konstrukte der Institutionenokonomik folgt die Anwendung auf ein reales Beispiel. Ubungsaufgaben vertiefen dies.
Bei dieser Vorgehensweise stellt sich die Frage nach der Auswahl der Themen und der Beispiele. Zunachst war es das Ziel, alle groBen Fragestellungen der Institutionenokonomik abzudecken. Nach einer Einordnung wird die Beziehung zwischen gesellschaftlichern Wandel und Institutionen vertieft und dann die Rolle der verfUgbaren Technologien herausgearbeitet. Die Frage nach den Bestimmungsgrunden der Organisation von Raum und Netzwerkstrukturen erganzt dies. Diesen eher positiven und vor all em de-
6
skriptiven Fragestellungen folgen nonnative Ausfuhrungen zu den Bedingungen effizienter Vertrage unter Bedingungen ungleicher Infonnationsverteilung.
Will man im Rahmen von Beispielen institutionelle Arrangements empirisch priifen, so sollten diese moglichst einen kompletten Lebenszyklus abdecken, also zu einem gewissen Grad abgeschlossen sein, urn die Dynamik des Wandels korrekt abgreifen zu konnen. Damit bietet es sich an, die Geschichte zum Labor institutionenokonomischer Fragestellungen zu machen: Welche Bedingungen befdrdem den Handel und welche den Krieg? Welche Rolle spielt das Humankapital in den groBen Autbruchphasen der europaischen Geschichte? Welche Bedeutung kommt Ameizen in der Okonomik zu, beispielsweise bei einem Feldherrn, der wie CAESAR in Gallien Krieg fuhrte? Existieren okonomisch "bessere" und "schlechtere" Religionen? Diese Art der Betrachtungsweise ist speziell und soll beim Leser das Verstandnis wecken, welch ungeheure Bedeutung Institutionen fur die Entwicklung der Menschheit besitzen.
Danken mochten wir denen, die uns unterstiitzten, dieses Buch zu schreiben und abzuschlieBen. Zunachst sind dabei die Universite de Montreal, die TU Dresden und die Alexander-von-Humboldt-Stiftung als institutionelle Forderer zu nennen. Dariiber hinaus halfen uns viele kritische Studierende, das Buch zu optimieren. Fur die letzte Durchsicht danken wir Frau Juliane Wunderlich, Frau Elisa Victoria Blum und Herrn Dipl.-Vw. Olaf Muller, wenngleich alle Verantwortung fur verbliebene errata bei uns liegt.
Dresden, Halle und Montreal im November 2004 Ulrich Blum
Leonard Dudley
Frank Leibbrand
Andreas Weiske
Inhaltsverzeichnis Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abbildungsverzeichnis 15
Tabellenverzeichnis 21
1. EinfUhrung 23
1.1 Untersuchungsgegenstand der Institutionenokonomik 23
1.2 Institutionenokonomische Fragestellungen 24
1.2.1 Handel statt Krieg 24
1.2.2 Sozialismus versus Kapitalismus 25
1.2.3 Einfiihrung von Geld 26
1.2.4 Waterloo und die Borse 27
1.3 Institution - ein Definitionsversuch 27
1.4 Das Institutionendreieck 29
1.4.1 Institutionen als Speicher gesellschaftlicher Erfahrungen 29
1.4.2 Typ 1: Gehorsam 30
1.4.3 Typ 2: Teilen 31
1.4.4 Typ 3: Tausch 31
1.4.5 Das Dreieck der Identitat 32
1.5 Ethische Grundstrukturen der Organisationen 32
1.5.1 Soziale Integration durch "glaubhafte Drohung" 32
1.5.2 Das Erfordemis einer Moral 37
1.5.3 Ethik, Opfer und sozialer Kitt 37
1.5.4 Eigenschaften der Organisationsprinzipien von Institutionen 39
1.6 Aufbau des Buches 40
Literatur 41
2. Grundlagen der Institutionenokonomik 43
2.1 Das Problem einer allgemeingiiltigen Definition 43
2.2 Kemaussage der Institutionenokonomik 43
8
2.3 Erkenntnisziele, Konzepte und Forschungsrichtungen der Neuen Institutionenokonomik 44
2.3.1 Theorie der Verfiigungsrechte 46
2.3.2 Transaktionskostentheorie 47
2.3.2.1 COASE (1937): The Nature of the Firm 48
2.3.2.2 WILLIAMSON (1975,1990): Markte und Hierarchien 49
2.3.2.3 NORTH (1992,1994): Institutioneller Wandel und wirtschaftliche Entwicklung 50
2.3.2.4 Die Hohe der Transaktionskosten 53
2.3.2.5 Transaktionskosten und Transportkosten 57
2.4 Vertragstheorie 58
2.5 Die Institutionenokonomik als Wirtschaftswissenschaft 59
2.5.1 Der Bezug zur neoklassischen Referenzwelt 59
2.5.2 Okonomische Analyse und Wahrheit 60
2.6 Optimierung und Heuristik 62
2.6.1 Heuristik und begrenzte Rationalitat 62
2.6.2 Optimierendes Verhalten 63
2.7 Gliederung der Institutionenokonomik 63
2.8 Ubungsaufgaben 66
2.8.1 Die Entstehung von Institutionen: Robinson CRUSOE, FREITAG und LOA 66
2.8.2 Transaktionskosten und Institutionen: Die FuBball-Bundesliga 66
2.8.3 Das Problem vertikaler Integration 67
Literatur 68
3. TraDsaktioDskosteD ODd TechDologie 71
3.1 Aufstieg und Niedergang von Nationen als okonomischer Forschungsgegenstand 71
3.2 Evolution und Entwicklungspfade 72
3.2.1 Das evolutorische Grundmodell der Okonomik 72
3.2.1.1 Die Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung 73
3.2.1.2 Evolutorischer Wandel 74
3.2.1.3 Die Bedeutung freier Markte 75
3.2.2 Technologien und institutionelle Arrangements 75
9
3.2.2.1 Das Konzept polyvalenter Technologien 75
3.2.2.2 Inforrnationstechnologien 75
3.2.3 Die Bedeutung von Technologien fUr die Transaktionskosten 76
3.2.3.1 Inertia bei institutionellen Arrangements 76
3.2.3.2 Netzwerke 76
3.2.3.3 Der 6konomische Gehalt grundlegender N etzwerkstrukturen 80
3.2.3.4 Die Geometrie der Netze 80
3.2.3.5 Die Wahl der optimalen Netzstruktur 82
3.2.4 Implikationen fUr die empirische Analyse 85
3.3 Staat, FOderalismus und Inforrnationstechnologie 85
3.3.1 Der Staat als rentenmaximierende K6rperschaft 85
3.3.2 Das Beispiel Deutschland, 1872 - 1986 88
3.3.3 Das Modell und die Variablen 88
3.3.4 Theoretisches Raisonnement 90
3.3.5 Ergebnisse 91
3.3.6 Fazit 94
3.4 Ubungsaufgaben 94
3.4.1 Netzwerke 94
Literatur 96
4. Transaktionskosten und Raum 99
4.1 Das Phanomen raumlicher Konzentration 99
4.2 Standorte und Transportkosten 100
4.2.1 Das Modell des isolierten Staates von v. THONEN 100
4.2.1.1 Der Einproduktfall 101
4.2.1.2 Der Mehrproduktfall 104
4.2.2 Das Standortmodell von LAUNHARDT und WEBER 106
4.2.3 Die Bestimmung der Marktgrenzen im Modell von LAUNHARDT, HOTELLING und PALANDER 110
4.2.3.1 Allgemeine L6sung 113
4.2.3.2 Spezielle L6sungen 114
4.2.4 Die Obertragung des Raummodells aufWahlerrnodelle 120
4.3 Standortwahl und Konkurrenz 121
4.3.1 Raumwirtschaftstheoretische Interaktionsmodelle 121
10
4.3.1.1 Gravitationsmodelle 121
4.3.1.2 Potentia1modelle 126
4.3.2 Eine empirische Untersuchung der Konkurrenz zwischen den Dresdner Einzelhandelslagen 127 4.3.2.1 I( Die Kaufkraft in der Region Dresden 128
4.3.2.2 Die theoretische Sicht 129
4.3.2.3 Grundmodell ohne Konkurrenzflachen 130
4.3.2.4 Bedeutung der direkten Standortkonkurrenz 132
4.3.2.5 Fazit: Fehlende Zentralitat und Trennwirkungen 132
4.4 Ubungsaufgaben 133
4.4.1 Das Modell des isolierten Staates von v. THUNEN 133
4.4.2 Das Standortmodell und von LAUNHARDT und WEBER 134
4.4.3 Die Bestimmung der Marktgrenzen im Modell von LAUNHARDT, HOTELLING und PALANDER 135
Literatur 136
Anhang4A: Anstieg der Bodementenfunktion im Modell von v. THDNEN 137
5. Transaktionskosten nnd Marktnetze 139
5.1 Der Aufstieg der franzosischen Krone 139
5.2 Die Theorie der Marktnetze 139
5.2.1 Die raumliche Nachfragefunktion 139
5.2.2 Das Marktgebiet eines Anbieters 141
5.2.3 Die Entstehung optimaler Marktgebiete 141
5.3 Die Entstehung des franzosischen Hexagons 144
5.3.1 Das raumliche Modell des Staats 145
5.3.2 Militarischer Wettbewerb 147
5.4 Ubungsaufgaben 148
5.4.1 Marktnetze in Untemehmen 148
5.4.2 Artikeldiskussion: Skalenokonomie und Staatsgr6fie 148
Literatur 149
6. Information nnd Vertriige 151
6.1 SPQR 151
11
6.2 Vertragstheoretische Grundlagen und Prinzipal-Agent-Modelle 152
6.2.1 Infonnationsstand, Signale und Vertragstheorie 152
6.2.2 Durchsetzbarkeit impliziter Vertrage und unvoll-standiger Vertrage 153
6.2.3 Grundsatzliche Typen von Prinzipal-Agent-Situationen 155
6.2.4 Das allgemeine Prinzipal-Agent-Modell mit verborgenem Handeln 160
6.3 Die Entlohnung CAESARS - Ein "diskretes" Prinzipal-Agent-Modell 165
6.3.1 Die Losung bei symmetrischer Infonnation 167
6.3.2 Die Losung bei asymmetrischer Infonnation 169
6.3.2.1 Die Relevanz asymmetrischer Infonnationen 169
6.3.2.2 Die Berechnung des optimalen Kontraktes bei asymmetrischer Infonnation 170
6.4 Ubungsaufgaben 175
6.4.1 Linearer Vertrag fur CAESAR 175
6.4.2 Der kauzige Professor 175
6.4.3 Personaleinstellung bei asymmetrischer Infonnationsverteilung 176
Literatur 177
7. Vertragskosten und Technologie 179
7.1 1st Latein eine W ohlstandssprache und sind Calvinisten wirtschaftlich erfolgreichere Christen? 179
7.2 Spieltheoretische Modellierung sozialer Interaktion 180
7.2.1 Die Dilemmata kollektiver Handlungen nach HECKATHORN (1996) 180
7.2.2 Spieltheoretische Grundstrukturen 182
7.2.2.1 Einfiihrung 182
7.2.2.2 Das Gefangenendilemma 183
7.2.2.3 Das Feiglingsspiel 184
7.2.2.4 Das Zusicherungsspiel 186
7.2.2.5 Typisierung 187
7.2.3 Anwendung spieltheoretischer Grundstrukturen 188
7.2.4 Eine Erweiterung des Analyserahmens von HECKATHORN urn Netzwerkextemalitaten 192
12
7.2.4.1 Vergleich 1: f3 vs. h 194
7.2.4.2 Vergleich 2: n vs. h 195
7.2.5 Wiederho1te Grundspiele 197
7.3 Sprache, Religion und Wirtschaftswachstum 198
7.3.1 Konvergenzana1ysen und die Erkliirung regiona1er Disparitaten 198
7.3.2 Die Konvergenzg1eichung 200
7.3.3 ALQUIN und der Erfolg des mittelalterlichen Lateins 201
7.3.4 LUTHER, CALVIN und der Erfolg des modemen Kapitalismus 206
7.4 Ubungsaufgaben 213
7.4.1 Anwendung spieltheoretischer Grundstrukturen 213
7.4.2 Das endlich oft wiederholte Gefangenendi1emma 215
7.4.3 Das unend1ich oft wiederholte Gefangenendilemma 215
Literatur 216
8. Institutionelle Organisation 219
8.1 Wenn Revo1utionen an institutionellen Strukturen scheitem 219
8.2 Die Natur der Institutionen 220
8.2.1 Das Untemehmen a1s Informationssystem 220
8.2.2 Die Kontrollstruktur 221
8.2.3 Das horizontale Untemehmen 222
8.2.3.1 Symmetrische Information tiber den Arbeitseinsatz des Agenten 223
8.2.3.2 Asymmetrische Information tiber den Arbeitseinsatz des Agenten 224
8.2.4 Obergang yom horizonta1en zum atomistischen Untemehmen 225
8.2.5 Das vertika1e Untemehmen 226
8.2.6 Ubergang yom vertikalen zum atomistischen Untemehmen 228
8.2.7 Ubergang yom horizontalen zum vertikalen Untemehmen 229
8.3 Der Niedergang Ostdeutschlands 231
8.3.1 Die 6konomische Fragestellung 231
8.3.2 Erklarungsansatze und deren Operationalisierung 232
8.3.2.1 Das Neoklassische Wachstumsmodell
8.3.2.2 Das endogene Wachstumsmodell
8.3.2.3 Institutionenakonomische Aspekte
8.3.3 Ergebnisse
8.3.4 Fazit
8.4 Ubungsaufgaben
8.4.1 Dreiecks-Okonomik
Anhang 8A:
8A.1
8A.2
Anhang 8B:
8B.l
8B.2
Literatur
Lasung der Maximierungsprobleme
Lasung fur das horizontale Untemehmen
Lasung fur das vertikale Untemehmen
Herleitung der Trennlinien
Trennlinie zwischen horizontalem und atomistischem Untemehmen
Trennlinie zwischen vertikalem und atomistischem Untemehmen
8B.3 Trennlinie zwischen horizontalem und vertikalem
Anhang 8C:
Untemehmen
Folgen der Informationsasymmetrie fur das horizontale Untemehmen
9. Losungen der Ubungsaufgaben
Literaturverzeichnis
13
232
233
234
236
237
238
238
238
240
240
241
244
244
245
246
246
249
303
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1.1: Uberfall als Gefangenendilemma 25
Abb.1.2: Dreieck der Identitat 32
Abb.2.1: Die Wahl zwischen Markt und Hierarchie; in Anlehnung an WILLIAMSON (1990, Abb. 4-2 s. 106) 53
Abb.2.2: Gliederung der Institutionenokonomik 65
Abb.3.1: Strukturierung der Ebene in hexagonale Wirtschaftsraume nach LOSCH (1962, S. 74 f.) 78
Abb.3.2: Zehn Wirtschaftsgebiete, die eine territoriale Einheit bilden 78
Abb.3.3: Netzstrukturen 79
Abb.3.4: Geometrie des Netzes 81
Abb.3.5: Auswirkung einer Veranderung der Netzwerkkosten auf die optimale Netzstruktur 84
Abb.3.6: Darstellung des Zentralstaates und foderativer Teilstaaten 86
Abb.3.7: Grundlegende Kostenzusammenhange 87
Abb.3.8: Entwicklung der Staats- und Militiirausgaben in Deutschland (% des Nationaleinkommens), 1872 - 1986 89
Abb.3.9: Vertriebsgebiet der Tageszeitung 96
Abb.4.1: Faktoreinsatz und Grenzprodukt einer neoklassischen Produktions-funktion (k = I); n steht fUr niedrig, h fUr hoch; der Anstieg der Tangenten an die Produktionsfunktion entspricht dem jeweiligen Grenzprodukt der beiden Faktoreinsatzmengen 103
Abb.4.2: Bodenrentenfunktion r( d) 104
Abb.4.3: Rentenmaximale Bodennutzung in Abhangigkeit von der Distanz d zumMarkt 105
Abb.4.4: Anbauformen im isolierten Staat, Quelle: VON THUNEN (1990, Abb. 3 S. 272 und Abb. 4 S. 273) 105
Abb.4.5: Standortdreieck und Gewichtsdreieck im Modell von WEBER (1909), in Anlehnung an WEBER (1909, FIG. 46 S. 227) 108
Abb.4.6: Geometrische Bestimmung des Punktes Po im Modell von WEBER (1909) [Beispiel: a 1 = 30, a2 = 40, a3 = 50,A 1 = (200;100), A2 = (110;200), A3 = (30;30)] 109
Abb.4.7: Zusammenhang zwischen FoB-Preis q, Frachtsatzf, Entfemung I und CIF -Preis Q 110
Abb.4.8: LAUNHARDTS Preistrichter zur Darstellung des CIF-Preises an verschiedenen Punkten einer Ebene III
16
Abb. 4.9: Analytisch geometrische Darstellung des Modells von LAUNHARDT und P ALANDER, Quellen: LAUNHARDT (1885, Fig. 11, S. 157), PALANDER (1935, Fig. 38, S. 224) 112
Abb.4.1O: Geometrische Bestimmung der Marktgrenze bei festen Preisen im Modell von LAUNHARDT und PALANDER (Beispiel: qA = 1, qB = 2, iA=l,h=2und d=6) 113
Abb. 4.11: Die Marktgrenze bei festen Preisen im Modell von LAUNHARDT und PALANDER ist eine Gerade, falls qA = qB undiA = h (Beispiel: qA=qB=2,iA=h= l,d=6) 114
Abb. 4.12: Die Marktgrenze bei festen Preisen im Modell von LAUNHARDT und PALANDER ist ein Kreis, falls qA = qB undiA <h (Beispiel: qA=qB=2,iA= l,h=2undd=6) 116
Abb. 4.13: Die Marktgrenze bei festen Preisen im Modell von LAUNHARDT und PALANDER ist eine Hyperbel, falls qA < qB undiA = h (Beispiel: qA=I,qB=2,iA=h=YJund d=6) 118
Abb.4.14: Die Marktgrenze bei festen Preisen im Modell von LAUNHARDT und PALANDER ist ein Kreis, falls d= 0, qA < qB undiA > h (Beispiel: qA = 1, qB = 2,iA = 1 und h = 112) 119
Abb.4.15: Das Medianwahlermodell bei eindimensionaler Entscheidung 120
Abb. 5.1: Herleitung der raumlichen Nachfragefunktion 140
Abb.5.2: Gleichgewicht im Raum durch Verkleinerung der Markte, in Anlehnung an LOSCH (1962, S. 72, Abb. 22) 143
Abb.5.3: Ubergang von kreisformigen zu hexagonalen Wirtschaftsraumen, in Anlehnung an LOSCH (1964, S. 75, Abb. 23) und MEIERIToDTLING (1992, S. 146, Abb. 7.1 und S. 148, Abb. 7.2) 144
Abb.5.4: Grundlagen des raumlichen Modells des Staates 146
Abb.5.5: Die Kontrolle des Raumes: Auswirkung der Verstiirkung militarischer Skalenokonomien 147
Abb.6.1: Dimensionen der Information 153
Abb.6.2: Zeitpfade von Modellen der Prinzipal-Agent-Theorie 157
Abb.6.3: Graphische Verdeutlichung der stochastischen Dominanz erster Ordnung am Beispiel einer stetigen Zufallsvariable X 163
Abb.6.4: Bedingte Verteilungsfunktion der diskreten ZufallsvariablenX 167
Abb. 6.5: Arbeitsvertrag bei moral hazard und asymmetrischer Information 171
Abb. 6.6: Entlohnung des Agenten und Gewinn des Prinzipals bei symmetrischer und asymmetrischer Informationsverteilung 174
Abb. 7.1: Auszahlungsmatrix Zeilenspieler (Spieler 1), Quelle: HECKATHORN (1996, S. 256, Table 1) 181
Abb.7.2: Darstellung eines Spiels in extensiver Form 183
Abb.7.3: Numerisches Beispiel fUr das Gefangenendilemma 184
17
Abb.7.4: Bau eines Zauns als Feiglingsspiel, QueUe: MUELLER (1993, S. 16) 185
Abb.7.5: Numerisches Beispiel fUr ein Zusicherungsspiel 186
Abb.7.6: Gewiihlte Bezeichnungen 187 Abb.7.7: Durchsetzung einer Wettbewerbswirtschaft 190
Abb.7.8: Graphische DarsteUung der drei Spiele 191
Abb.7.9: Auszahlungsmatix des Zeilenspielers 1 193
Abb.7.10: Graphische Darstellung der vier Spiele (a = w = c = 0,5; r= 0,6; n = 10), SO steht fUr "Soziales Optimum". Dieses ist wie folgt defmiert: Al > BI und Al > CI > DI 195
Abb.7.11: Graphische DarsteUung der drei Spiele (a= w = c = 0,5; /3= 0,2; r= 0,6), das Feiglingsspiel existiert bei dieser Parameterkombination nicht, SO steht fUr "Soziales Optimum". Dieses ist wie folgt definiert: Al > BI und AI> CI > DI 197
Abb.7.12: Woh1standsentwicklung in Regionen der Welt, 1000 bis 1500 n. Chr. QueUe: MADDISON (2001, S. 241, Table B-10 und S. 261, Table B-18) 201
Abb.7.13: Wohlstandspositionen innerhalb Europas, 1500 n. Chr. QueUe: BAIROCH ET AL. (1988) und MADDISON (2001, S. 241, Table B-1 0 und S. 261, Table B-18); es erfolgte eine Anpassung in bezug auf die Bedeutung des Transithandels, vgl. BLUM und DUDLEY (2003) 202
Abb.7.14: Westeuropliische Stadte mit einer Einwohnerzahl von 25.000 Einwohnem und mehr um 1000 n. Chr. und 1300 n. Chr. QueUe: BAIROCH ET AL. (1988) 204
Abb.7.15: Rang-GroBenverteilung westeuropliischer Stlidte mit einer Einwohnerzahl von 10.000 Einwohnem und mehr um 1500 und 1750 n. Chr. QueUe: BAIROCH ET AL. (1988) 207
Abb.7.16: Das katholische und das protestantische Humankapital-Netzwerk, 1750 n. Chr.: Stlidte im katholischen bzw. protestantischen Teil Europas mit 10.000 und mehr erwachsenen Alphabeten 209
Abb.7.17: Auswirkungen einer Verringerung der subjektiven Kosten der Kooperation c und Einordnung der Situation in England und Frankreich zu Beginn und zum Ende des Betrachtungszeitraums (Ausgangsituation: a= w = c = 0,5; /3= 0,2; r= 0,6; Endsituation: a= w = 05' c = 0 45' /3= 0 2' r= 0 6) , , " , , ,. 210
Abb.7.18: Zu erganzende Matrix-Norma1form 214 Abb.7.19: Grundspie1 vom Typ Gefangenendilemma nach AxELROD (1997,
S.8) 215 Abb.8.1: Informationstechnologie und Organisationsstruktur 226 Abb.8.2: Vergleich der wirtschaftlichen Entwicklung Ost- und
Westdeutschlands: Wachstum des Brutto-Output (Ostdeutschland: GeseUschaftliches Gesamtprodukt, Westdeutsch1and:
18
Bruttoinlandsprodukt), 1949-1988 (Prozentuale jiihrliche Veranderung) 231
Abb.8.3: Wachstum von Beschaftigung und Investitionen in Ostdeutschland, 1949-1988 (Prozentuale jiihrliche Veranderung) 233
Abb.8.4: Der Kapitalkoeffizient (das Verhiiltnis von Kapital K zu Output Y) in Ostdeutschland, 1949-1988 234
Abb.8.5: Produktionskonzentration und Wachstum der Subventionen in Ostdeutschland, 1949-1988 235
Abb.9.1: Zukauf einer Komponente fiber den Markt vs. Eigenproduktion im Unternehmen in Abhangigkeit von der Faktorspezifitiit - in Anlehnung an WILLIAMSON (1996, S. 29) 252
Abb.9.2: Zukauf einer Komponente fiber den Markt vs. Eigenproduktion im Unternehmen in Abhangigkeit der Faktorspezifitiit bei Vorliegen von Skalen- und Verbundeffekten in Anlehnung an WILLIAMSON (1996, S. 31) 253
Abb.9.3 Zentralisiertes Netz 255
Abb.9.4: Entfemungen im Netz der Verteilzentren 256
Abb.9.5: Dezentralisiertes Netz 257
Abb.9.6: Verteiltes Netz 258
Abb.9.7: Bodenrente in Abhangigkeit der Distanz zwischen Produktions- und Absatzort 260
Abb.9.8: Standortdreieck ABC im kartesischen Koordinatensystem 263
Abb.9.9: Lange einer Strecke, Entfernung zweier Punkte 264
Abb.9.1O: Linear-limitationale Produktionsfunktion 265
Abb.9.11: Winkel am Punkt P 267
Abb.9.12: Bestimmung des Standortskreises zum Winkel P' 268
Abb.9.13: Geometrische Bestimmung des Punktes P im Modell von LAUNHARDT und WEBER 269
Abb.9.14: Beratervertrag fUr den kauzigen Professor bei asymmetrischer Information 277
Abb.9.15: Optimale Vertriige und Ergebnis des Prinzipals bei symmetrischer Informationsverteilung 283
Abb.9.16: Optimale Vertriige und Ergebnis des Prinzipals bei asymmetrischer Informationsverteilung 290
Abb.9.17: Ergiinzte Matrix-Normalform 291
Abb.9.18: Parameterkombinationen des Gefangenendilemmas 292
Abb.9.19: Parameterkombinationen fUr Gefangenendilemma und Soziales Optimum 293
19
Abb.9.20: Darstellung des wiederholten Gefangenendilemmas in extensiver Form 294
Abb.9.21: Teilspiele: SchluBrunde in extensiver Form 296
Abb.9.22: Vereinfachte Darstellung des Spiels in extensiver (links) und in Matrix-Normalform (rechts) 296
Tabellenverzeichnis
Tab. 1.1: Eigenschaften der Organisationsprinzipien von Institutionen 40
Tab. 2.1: Der Transaktionssektor als prozentualer Anteil des BSP 56
Tab. 3.1: Infonnationsverarbeitungskosten und die optimale Netzwerkstruktur - ein numerisches Beispiel 83
Tab. 3.2: Ergebnisse der Analyse der Extemalitat (Staatsquote) 92
Tab. 3.3: Ergebnisse der Analyse der Kontrolle (Militiirausgabenquote) 93
Tab. 4.1: Distanzmatrix eines Gravitationsmodells 122
Tab. 4.2: Ursprungs- und Zielmatrix eines Gravitationsmodells 122
Tab. 4.3: Bevolkerungszahlen des Zahlenbeispiels (in Tausend) 123
Tab. 4.4: Distanzmatrix des Zahlenbeispiels (Angaben in km) 123
Tab. 4.5: Ursprungs- und Zielmatrix des Zahlenbeispiels (Anzahl Pendlerfahrten in Tausend) 124
Tab. 4.6: Autbereitete Daten fur die Regression 124
Tab. 4.7: Kaufkraft in der Stadt Dresden und im Umland 129
Tab. 4.8: Koeffizienten der Regressionsanalyse 1 (Grundmodell ohne Konkurrenzflachen) 131
Tab. 4.9: Koeffizienten der Regressionsanalyse 2 (Modell mit Konkurrenzflachen) 132
Tab. 6.1: Anwendungsbeispiele fur Prinzipal-Agent-Modelle (PA-Modelle) 158
Tab. 6.2: Typen asymmetrischer Infonnationsverteilung 159
Tab. 6.3: Auszahlungsiiberschu13matrix X (e, E) (aIle Angaben in Sesterzen) 165
Tab. 6.4: Bedingte Wahrscheinlichkeiten der diskreten Zufallsvariablen X 166
Tab. 6.5: Erzielbare Ergebnisse bei symmetrischer Infonnationsverteilung in Abhangigkeit von e 169
Tab. 6.6: Erzielbare Ergebnisse bei asymmetrischer Infonnationsverteilung in Abhangigkeit von e 173
Tab. 7.1: Definition der betrachteten Grundspiele 188
Tab. 7.2: Erklarung des Bevolkerungswachstums westeuropaischer Staaten, 1000 bis 1300 n. Chr. 205
Tab. 7.3: Erklarung des Bevolkerungswachstums westeuropaischer Stadte, 1500 n. Chr. bis 1750 n. Chr. 212
Tab. 8.1: Mogliche Umweltzustande und deren Eintrittswahrscheinlichkeiten im Organisationsmodell der Untemehmen 222
Tab. 8.2: Erklarung der jiihrlichen Wachstumsraten des Realproduktes in Ostdeutschland, 1949-1988 237
22
Tab. 9.1: Zusammenfassung der Ergebnisse im Fall symmetrischer Informationsverteilung 282
Tab. 9.2: Zusammenfassung der Ergebnisse im Fall asymmetrischer Informationsverteilung 288
Tab. 9.3: Zahlenbeispie1, Teill 289
Tab. 9.4: Zahlenbeispie1, Teil2 289
Tab. 9.5: Auszahlungen im iterierten Duopolspiel, falls beide Spieler injeder Runde kooperieren 298
Tab. 9.6: Auszahlungen im unendlich oft wiederholten Gefangenendilemma, falls Spieler 1 in der ersten Peri ode nicht kooperiert und Spieler 2 aufNichtkooperation mit "permanenter Vergeltung" reagiert 299