Umwelterklärung 2009
für den Audi Standort Ingolstadt
Verantwortung und Engagement für Ökologie
und nachhaltige Mobilität
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„Die Übernahme von ökologischer Verantwortung ist Voraussetzung unseres wirtschaftlichen Erfolgs.“
Dr. Dagobert Achatz, Leiter Betrieblicher Umweltschutz Ingolstadt, AUDI AG
Vorwort 04
Generationsübergreifende Verantwortung – 06
100 Jahre Audi / 60 Jahre Audi Ingolstadt
Ganzheitliches Audi Umweltmanagement – 08
Transparenz und Effi zienz
Die Umweltpolitik der AUDI AG – weltweit einheitliche Standards 09
Audi übernimmt Verantwortung: Berücksichtigung von Umweltaspekten
bei Produkten und Produktionsstätten sowie umweltgerechter Umgang
mit Ressourcen
Werk Ingolstadt – Audi setzt auf Standort Deutschland 10
Das Werk ist Zentrale sowie größte und wichtigste Produktionsstätte
des Audi Konzerns.
Umweltschutz ist Chefsache 11
Steuerkreis Ökologie und Organisation des betrieblichen
Umweltschutzes.
Forschung und Entwicklung 12
Audi Ingenieure setzen auf effi ziente Technologie, umweltgerechte
Materialien und Leichtbau.
Information und Kommunikation 14
Wissen ist entscheidend für den Erfolg: Audi Mitarbeiter werden
regelmäßig hinsichtlich Umweltschutz und Energieeffi zienz geschult.
Integrierte Produktpolitik 16
Entlang der gesamten Lieferantenkette von Audi werden
Umweltstandards eingehalten.
Effi zienz wird erlebbar – ökologisches Bewusstsein im Automobilbau 18
Bei Audi ist die Logistikkette ressourcenschonend durchgeplant.
Ökologie ist gleich Ökonomie 20
Audi verwertet 95 % der Reststoff e. Ressourcen wie Wasser und Wachs
werden im Kreislaufverfahren mehrfach verwendet.
Intelligente, zukunftsfähige Lösungen 22
Vorsprung durch Technik: TDI-Motoren mit ultra-low emission system,
Assistenzsysteme, Rekuperations-System, Start-Stop-System.
Corporate Social Responsibility 24
Einklang von Ökologie, Ökonomie und Sozialem: Audi engagiert sich
intensiv im Umfeld des Standorts Ingolstadt.
Daten und Fakten 26
Inhalt
Die Einbindung aller Mitarbeiter ist Audi beson-
ders wichtig. Deshalb bleibt der Umweltschutz
auch weiterhin ein wichtiger Bestandteil des Audi
Produktionssystems (APS). Hier werden die Mit-
arbeiter für diejenigen Umweltthemen innerhalb
des Produktionsprozesses sensibilisiert, auf die sie
selbst Einfl uss haben. Nicht minder wichtig ist die
Qualifi zierung der Audi Mitarbeiter mit Multipli-
katorenfunktion. Dazu gehören zum Beispiel die
Betrieblichen Verantwortlichen für Umweltschutz
und die angehenden Fertigungsgruppenleiter.
Auch die Auszubildenden bei Audi werden konse-
quent an das Thema Umweltschutz herangeführt.
Ressourcenschonung und Klimaschutz sind
fester Bestandteil der Audi Unternehmensphilo-
sophie. Im Fokus steht vor allem das Thema
Energie: Ein ganzes Paket von Projekten hat dazu
beigetragen, dass der Gesam tenergieverbrauch –
trotz steigender Automobilproduktion – in den
vergangenen Jahren auf einem stabilen Niveau
gehalten wurde. Energiesparmaßnahmen werden
bereits in der Planungsphase berücksichtigt. Das
gilt sowohl für Anlagen und Gebäude der Ferti-
gung und der Technischen Entwicklung als auch
für die Infrastruktur und die Belange der Logistik.
04
Liebe Leserinnen und Leser,
die vorliegende Umwelterklärung informiert Sie
ausführlich über die Leistungen für den Umwelt-
schutz am Standort Ingolstadt in den vergange-
nen drei Jahren. All unsere Aktivitäten basieren auf
dem Prinzip der Integrierten Produktpolitik (IPP)
und beziehen sich auf den gesamten Lebenszyklus
unserer Automobile – von der Entwicklung und der
Produktion über die Fahrzeugnutzung bis hin zur
Entsorgung.
Grundlage für die kontinuierliche Steigerung
unserer Umweltleistungen ist ein funktionierendes
Umweltmanagementsystem. Dessen Maßnahmen
reichen von der starken Einbindung aller Mitarbei-
ter in Umweltthemen über den Einsatz effi zienter
Technologien zur Ressourcenschonung bis hin zu
Kooperationsprojekten mit anderen Unternehmen.
Ein Engagement, das sich lohnt: Bereits zum
fünften Mal haben die Umweltgutachter der
DEKRA Certifi cation GmbH im April 2009 den
Audi Standort Ingolstadt erfolgreich nach dem
EG-Öko-Audit-System (EMAS) revalidiert und nach
ISO 14001:2004 zertifi ziert. Der Standort hält
somit seit mehr als zwölf Jahren das EMAS-Signet.
Vorwort
Peter Kössler, Werkleiter Audi Ingolstadt
zesse (Trockenbe arbeitung in der mechanischen
Fertigung, Kaskadenspülung in der Lackiererei etc.)
werden Wasserverbrauch und Abwassermenge
reduziert.
Zudem nutzt Audi am Standort Ingolstadt
verstärkt Regenwasser. Aktuell laufende Pilot-
projekte in der Lackiererei befassen sich mit der
biologischen Behandlung von Spülwässern und der
Rückgewinnung von Einsatzstoff en im Vorbehand-
lungsprozess. Beide sollen sowohl eine deutliche
Reduktion der Entsorgungsmenge als auch eine
Ressourcenschonung erreichen.
Audi arbeitet konsequent an Systematik, Struk-
tur und Ausbau seines Umweltinformationssys-
tems. Erhöhte Prozesssicherheit und eine erleich-
terte Überwachung sind dabei die übergeordneten
Ziele. Im Berichtsjahr wurden erfolgreich neue,
computergestützte Systeme zur Abfallwirtschaft
und Altlastendokumentation eingeführt.
Die AUDI AG engagiert sich im Rahmen des
Umweltpaktes Bayern, der in seiner dritten
Fortschreibung unter dem Leitmotto „Umwelt-
verträgliches Wirtschaftswachstum“ steht. Einen
besonderen Stellenwert hat dabei der Informati-
onsaustausch mit Zulieferunternehmen.
Über diese vielfältigen Maßnahmen hinaus
engagiert sich Audi standortübergreifend für die
Umwelt und verfolgt eine umfassende Informati-
onspolitik. Effi zienz bei Audi war das Thema des
P-TechDay, eines Informationstages für Journalis-
ten im Oktober 2008. Anlässlich des Genfer Auto-
mobil-Salons 2009 hat Audi mit „Dialoge – Das
Audi Umweltmagazin“ die Nachfolgepublikation
zum Umweltbericht 2005 vorgestellt.
Ich wünsche Ihnen mit der vorliegenden Umwelt-
erklärung eine interessante und aufschlussreiche
Lektüre.
05
Peter Kössler
Werkleitung Ingolstadt
Umweltmanagementbeauftragter
Die AUDI AG hat sich zum Ziel gesetzt, die stand-
ort- und unternehmensbezogenen CO2-Emissionen
je produziertem Fahrzeug bis 2020 um 30 Prozent
gegenüber 1990 zu senken. Um dieses Ziel zu er-
reichen, muss die Energieeffi zienz unserer Produk-
tionsanlagen auch weiterhin dauerhaft gesteigert
werden.
Bereits seit vielen Jahren haben sich technische
Maßnahmen bewährt. So zum Beispiel die Nut-
zung von Fernwärme, von Wärmerückgewinnungs-
systemen oder der Einsatz einer modernen Kraft-
Wärme-Kälte-Kopplungsanlage am Standort.
Bewährt haben sich auch organisatorische Maß-
nahmen, mit denen wir den Einsatz von Strom,
Erdgas, Wasser und Druckluft kontinuierlich
gesenkt haben. Aber wir ruhen uns nicht auf dem
Erreichten aus, im Gegenteil: Wir verbessern unse-
re Prozesse immer weiter. In Studien wird gerade
die Machbarkeit neuer Projekte zur Energieein-
sparung untersucht. Dazu zählen zum Beispiel der
Ausbau des Fernwärmebezugs und die Nutzung
zukunftsweisender regenerativer Energien, wie der
Geothermie.
Nach Abschluss der ersten Handelsperiode
startete im Jahr 2008 die zweite Periode (2008
bis 2012) des Handels mit CO2-Emissionsrechten.
Am Standort Ingolstadt sind zwei Anlagen in
den Emissionshandel eingebunden: das Heizwerk
Ost/West und die Kraft- Wärme-Kälte-Kopplungs-
anlage. Die Emissionszertifi kate wurden frist-
gemäß beantragt und bereits zugeteilt. Dank der
frühzeitigen Maßnahmen zur Steigerung der
Energieeffi zienz sowie der gezielten Vermeidung
von Emissionen sind auch in der zweiten Handels-
periode Belastungen aus dem Emissionshandel
für den Standort nach derzeitigem Stand nicht
zu erwarten.
Selbstverständlich setzt Audi den Klimaschutz
insbesondere bei seinen Automobilen um. Ver-
brauch und Schadstoff ausstoß werden konsequent
gesenkt: Bis zum Jahr 2012 wird Audi die CO2-
Emissionen seiner Modelle um rund 20 Prozent
reduzieren.
Am Produktionsstandort spielt aber auch der
nachhaltige und verantwortliche Umgang mit wei-
teren Ressourcen, z. B. Wasser, eine wichtige Rolle.
Durch Kreislauff ührung und wassersparende Pro-
Ressourcenschonung und Klimaschutz sind fester Bestandteil der Audi Unter-nehmensphilosophie.
06
Generationsübergreifende Verantwortung –
100 Jahre Audi / 60 Jahre Audi Ingolstadt
Weltweit werden an sieben Standorten die Automobile mit den vier Ringen produziert. Das Audi Werk Ingolstadt ist Zentrale und wichtigste Produktionsstätte.
07
1909 gründet der deutsche Ingenieur August Horch das Unternehmen
in Zwickau und nennt es AUDI – in Anlehnung an die lateinische Über-
setzung seines Familiennamens. Durch Fusion mit den Fabrikaten DKW,
Wanderer und Horch entsteht im Krisenjahr 1932 die Auto Union AG
mit Sitz in Chemnitz. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs erfolgt 1949
die Neugründung in Bayern.
Das Werk in Ingolstadt bleibt bis heute die wichtigste Produktions-
stätte des Konzerns: Mehr als die Hälfte aller Audi Mitarbeiter sind
hier be schäftigt. Über eine halbe Million an Fahrzeugen wird jedes Jahr
in Ingolstadt gefertigt, große Mengen an Energie, Wasser und Roh-
stoff en werden hierfür genutzt. Nachhaltiges Handeln und wirtschaft-
licher Erfolg gehören für Audi untrennbar zusammen: Ziel ist es,
indivi duelle Mobilität und Fahrspaß mit den Bedürfnissen künftiger
Generationen in Einklang zu bringen.
Audi hat sich in Ingolstadt dem Ziel verpfl ichtet, den Umweltschutz
am Standort über die gesetzlichen Vorgaben hinaus systematisch zu
verbessern. Das Werk Ingolstadt führt bereits seit 1997 das Signet der
Europäischen Union für hervorragenden Umweltschutz (EMAS II) und
wird jedes Jahr nach der weltweit gültigen Norm DIN EN ISO 14001
zertifi ziert.
Prinzip: nachhaltige Mobilität.
„Audi“: lateinisch für „Höre“ oder „Horch“
Die Gründung und Namensgebung des Unternehmens geht zurück auf den deutschen Maschinenbau-Ingenieur August Horch (1868 – 1951).
08
Ganzheitliches Audi Umweltmanagement –
Transparenz und Effi zienz
Forschung und Entwicklung
Information und Kommunikation
Integrierte Produktpolitik
Produktion
Automobil
Corporate Social Responsibility
Forschung und Entwicklung
Audi steht für Innovationskraft. Unter Berücksich-
tigung der Umwelt verbessern die Ingenieure
kontinuierlich die Mobilität.
Information und Kommunikation
Es erfolgen regelmäßige Schulungen von Mitar-
beitern hinsichtlich Umweltschutz und Energie-
effi zienz. Darüber hinaus führt Audi einen Dialog
mit Hochschulen, Kommunen, Verbänden und der
Bevölkerung am Standort.
Integrierte Produktpolitik
Das Umweltkonzept von Audi umfasst den Lebens-
zyklus eines Automobils und bezieht die Liefe-
ranten mit ein: Von der Rohstoff gewinnung über
die Fertigung bis zur Entsorgung des Altautos.
Produktion
Das „Kreislaufprinzip“ am Standort Ingolstadt
dient dazu, die Belastungen für die Umwelt auf
ein Minimum zu reduzieren.
Automobil
Effi zienz mit Sportlichkeit vereinen:
Die Berücksichtigung von Umweltaspekten
soll auch künftigen Generationen individuelle
Mobilität ermöglichen.
Corporate Social Responsibility
Voraus denken und sozial verantwortlich handeln:
Audi agiert gegenüber Mitarbeitern, Zulieferbe-
trieben und Öff entlichkeit stets im Bewusstsein,
Verantwortung für eine nachhaltige, generations-
übergreifende Entwicklung zu tragen.
Ganzheitliches Audi Umweltmanagement
09
Die Umweltpolitik der AUDI AG –
weltweit einheitliche Standards
4. Das Umweltmanagement der AUDI AG stellt
sicher, dass – gemeinsam mit Zulieferunter-
nehmen, Dienstleistern, Handelspartnern und
Verwertungsunternehmen – die Umweltverträg-
lichkeit der Automobile und Fertigungsstandorte
kontinuierlich verbessert wird.
5. Der Vorstand der AUDI AG ist verantwortlich
für die Einhaltung der Umweltpolitik sowie die
Funktionsfähigkeit des Umweltmanagement-
systems. Es erfolgt regelmäßig eine Überprüfung
der Umweltpolitik hinsichtlich ihrer Eignung
und Zweckmäßigkeit und – sofern notwendig –
eine Aktualisierung.
6. Der off ene und klare Dialog mit Kunden,
Händlern und Öff entlichkeit ist für die AUDI AG
selbstverständlich.
Die Zusammenarbeit mit Politik und Behörden ist
vertrauensvoll. Sie schließt die Notfallvorsorge
und -nachsorge an den einzelnen Produktions-
standorten mit ein.
7. Alle Mitarbeiter der AUDI AG werden ent-
sprechend ihrer Funktion im Umweltschutz
informiert, qualifi ziert und motiviert, sodass
ihr Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt
gefördert wird. Sie sind diesen Grundsätzen
verpfl ichtet.
8. Diese Umweltpolitik ist für alle Standorte der
AUDI AG verbindlich und wird durch die Formu-
lierung von standortbezogenen Hauptaktions-
feldern ergänzt beziehungsweise konkretisiert.
Präambel
Die AUDI AG entwickelt, produziert und vertreibt
weltweit Automobile. Ziel ist die Sicherstellung
individueller Mobilität. Sie trägt dabei Verant-
wortung für die kontinuierliche Verbesserung der
Umweltverträglichkeit der Produkte und Pro-
duktionsstätten sowie für den umweltgerechten
Umgang mit den natürlichen Ressourcen.
Hierfür werden Entwicklungsstände fortschritt-
licher Technologien unter ökologischen und
ökonomischen Gesichtspunkten berücksichtigt.
Die AUDI AG macht diese Technologien weltweit
verfügbar und ermöglicht ihre Anwendung über
die gesamte Prozesskette. Sie ist an allen Stand-
orten Partner für Gesellschaft und Politik und
trägt so nachhaltig zu einer sozial und ökologisch
positiven Entwicklung bei.
1. Die AUDI AG bietet hochwertige Automobile an,
die den Ansprüchen ihrer Kunden an Umweltver-
träglichkeit, Wirtschaftlichkeit, Sicherheit, Quali-
tät und Komfort gleichermaßen gerecht werden.
2. Forschung und Entwicklung sind Bestandteil
der Audi Umweltpolitik. Die AUDI AG entwickelt
für ihre Produkte ökologisch effi ziente Prozesse
und Konzepte und steigert so die internationale
Wettbewerbsfähigkeit.
3. Es ist das erklärte Ziel der AUDI AG, bei
allen Aktivitäten schädliche Einwirkungen auf
die Um welt vorausschauend zu vermeiden.
Dabei ist die Einhaltung der Umweltvorschriften
selbstverständlich.
Werk Ingolstadt –
Audi setzt auf Standort Deutschland
10 Der Standort Ingolstadt existiert seit 1949.
Die Auto Union GmbH, Vorläuferin der AUDI
AG, errichtete hier ihren Firmensitz und
produzierte Motorräder, Schnelllaster und
Ersatzteile. Heute beherbergt das Audi Werk
in Ingolstadt neben der Zentrale die größte
und wichtigste Produktionsstätte des Audi
Konzerns. Rund 32.000 Beschäftigte arbeiten
auf dem 210 Hektar großen Gelände – in For-
schung und Entwicklung, Produktion, Logis tik
und Verwaltung. In Ingolstadt produziert
Audi die Modellreihen A3, A4 und Q5 sowie
Teilumfänge des Audi TT Coupé. Zahlreiche
Zulieferer haben sich am Standort angesiedelt.
Das Firmengelände
Etwa 914.500 Quadratmeter des Firmengeländes
in Ingolstadt sind überbaut. Im Süden und Süd-
osten grenzt das Firmengelände an ein allge-
meines Wohngebiet, im Norden und Osten befi n-
det sich ein Gewerbegebiet. An der Südwestgrenze
des Audi Werks liegt ein allgemeines Wohngebiet.
Durch das Firmengelände fl ießt – teils oberirdisch
– ein Bach.
Entwicklung, Produktion und Logistik
Auf dem Werkgelände sind die Fertigung mit
Presswerk, der Karosseriebau, die Montage, die
Komponentenfertigung sowie die Lackiererei
untergebracht. Im Nordwesten befi ndet sich die
Technische Entwicklung. Rund um die Audi Piazza
sind das Audi Museum, das Kundencenter sowie
das Glasgebäude „Markt und Kunde“ angeordnet.
Letzteres beherbergt Arbeitsplätze für mehr als
600 Mitarbeiter der Bereiche Vertrieb, Marketing
und Öff entlichkeitsarbeit sowie Serviceeinrich-
tungen für Kunden und Besucher, etwa die Audi
Bank direct, ein Reisebüro, das Mitarbeiter-
Fahrzeugcenter und den Audi Personalservice.
Die zum Forum gehörende Piazza bietet Raum
für Veranstaltungen unter freiem Himmel, die
Piazetta mit Wasser- und Rasenfl ächen, Bäumen
und Sträuchern lädt zum Entspannen ein. Zwei
Heizwerke, eine Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungs-
anlage sowie der Anschluss an eine Fernwärme-
leitung decken den Wärmebedarf des Standorts.
Die Abwässer behandelt Audi in zwei dezentralen
Abwasseranlagen. Weitere wichtige Einrichtungen
sind die Gebäude der Werkfeuerwehr, Wasch-
straßen, Tankstellen, eine Reststoff zentrale und
eine Wertstoff sammelstelle. Der Standort besitzt
einen eigenen Gleisanschluss und grenzt an das
1995 gegründete Güterverkehrszentrum, wo sich
zahlreiche Zulieferer angesiedelt haben.
Leitung: Peter Kössler / Geschäftsführung: Dr. Dagobert Achatz
ArbeitsgruppeNachhaltigkeit
ArbeitsgruppeUmweltbericht
ArbeitsgruppeUmweltmanagement
ArbeitsgruppeIPP
Steuerkreis Ökologie AUDI AG
Organisation
Audi Standort Ingolstadt
11
Der Steuerkreis Ökologie
Auf zwei Ebenen koordinieren Gremien den
Umweltschutz im Unternehmen. Der unter der
Leitung des Vorstandsmitgliedes Produktion
stehende Koordinierungskreis Umweltschutz
setzt sich aus den jeweiligen Umweltmanage-
mentbeauftragten der Konzernunternehmen
Audi Ingolstadt, Audi Hungaria Motor Kft., Audi
Brussels S.A. / N.V und Automobili Lamborghini
Holding S.p.A. zusammen.
Er beschäftigt sich mit strategischen Umwelt-
schutzthemen und beauftragt die Umwelt-
gremien, hierfür Vorschläge zu entwickeln.
Eine zentrale Rolle auf der Ebene der AUDI AG
spielt der Steuerkreis Ökologie, der die Aufträ-
ge aus dem übergeordneten Koordinierungs-
kreis Umweltschutz umsetzt und angemessene
Umweltschutz-Strategien erarbeitet.
Ihm obliegt die Aufgabe, das ökologische
Bewusstsein der Mitarbeiter zu schärfen und
bereichs- sowie standortübergreifende
Arbeitsgruppen zur Erarbeitung und Umsetzung
von Umweltschutzthemen einzusetzen. Dem
Steuerkreis Ökologie sind bei Bedarf mehrere
Arbeitsgruppen zu Themen wie etwa Nach-
haltigkeit, Umweltbericht, Umweltmanagement
und Integrierte Produktpolitik nachgeordnet.
Sie erarbeiten Umweltschutzmaßnahmenpro-
gramme, erstellen ein Kommunikationskonzept,
machen Vorschläge für strategische Umwelt-
schutzthemen und legen sie dem Steuerkreis
Ökologie vor.
Umweltschutz ist Chefsache
Die Gesamtverantwortung für den Umwelt-
schutz liegt beim Vorstand, der das Mitglied des
Geschäftsbereiches Produktion mit der Wahrneh-
mung der Umweltschutzaufgaben betraut. Der
Produktionsvorstand ist damit verantwortlich für
die Einhaltung der Umweltpolitik.
Laut § 52a des Bundes-Immissionsschutzgesetzes
ist er unter anderem auch verpfl ichtet, über die
Einhaltung der umweltrechtlichen Bestimmungen
für genehmigungsbedürftige Anlagen zu wachen.
Da er jedoch berechtigt ist, diese Aufgaben zu
delegieren, gibt der Produktionsvorstand sie
entsprechend an die Betreiber umweltrelevanter
Anlagen weiter. Für den unternehmens- und
standortbezogenen Umweltschutz ist die Abtei-
lung „Betrieblicher Umweltschutz“ zuständig.
Der Leiter der Abteilung „Betrieblicher Um-
weltschutz“ in Ingolstadt nimmt zusätzlich die
standortübergreifende Koordination für Themen
des betrieblichen Umweltschutzes der AUDI AG
wahr. Für jeden Standort ernennt der Vorstand
den Leiter des Betrieblichen Umweltschutzes
zum Betriebsbeauftragten für Umweltschutz und
weist ihm die Aufgabe zu, darüber zu wachen,
dass jedes Werk die gesetzlichen Vorgaben
erfüllt. Außerdem besitzen sämtliche Standorte
je einen eigenen Umweltmanagementbeauf-
tragten, der für die erfolgreiche Umsetzung des
Umweltmanagementsystems verantwortlich
ist. In Ingolstadt übernimmt diese Aufgabe der
Werkleiter.
Organisation des betrieblichen Umweltschutzes
Vorstand
Vorsitzender des Vorstands
PlanungAggregate
Werkleitung Ingolstadt:Umweltmanagementbeauftragter
Umweltschutz-projekte
Gewässer-schutz
Umweltbe-triebsprüfung
Abfall-wirtschaft
Umwelt-kataster
Altlasten
Fertigungs-segment A3
Fertigungs-segment A4
Einkauf TechnischeEntwicklung
Finanzen undOrganisation
Immissions-schutz
Produktion§52a BImSchG*
Personal- undSozialwesen
Marketingund Vertrieb
Leiter Betrieblicher Umweltschutz:Umweltschutzbeauftragter
Gesamt-planung
*Bundes-Immissionsschutzgesetz
Forschung und Entwicklung
Forschung und Entwicklung – Innovationen
als Beitrag zum Umweltschutz
12 Audi ist ein Unternehmen, das für Innova-
tionskraft steht. Eine Schlüsselrolle kommt
dabei den Mitarbeitern zu, die in der Tech-
nischen Entwicklung, Planung und Fertigung
in Ingolstadt beschäftigt sind. Belastungen
der Umwelt vorausschauend zu vermeiden,
gilt als oberster Grundsatz bei Audi.
Die Ingenieure setzen bei neu entwickelten
Modellen auf effi ziente Technologie, umwelt-
gerechte Materialien und Leichtbau.
LED-Technik senkt CO2
Effi zient, zuverlässig, prägnant – als erster Auto-
mobilhersteller hat Audi das Potenzial der
revolutionären LED-Lichttechnologie erkannt und
in die Fahrzeugentwicklung einfließen lassen.
Audi hält einen mehrjährigen Technologievor-
sprung und treibt die Entwicklung voran. LEDs
reduzieren den Kraftstoffverbrauch. Klassisches
Abblendlicht, Rückleuchten und Kennzeichen-
beleuchtung fordern ständige Leistung von der
Lichtmaschine. LED-Technik hingegen kommt mit
weniger als 10 Prozent dieser Leistung aus.
Unter dem Strich bedeutet das deutlich weniger
CO2-Ausstoß pro Kilometer. Und zusätzliche
Sicherheit: Die Wahrnehmung durch andere
Verkehrsteilnehmer wird durch LED-Lichttechno-
logie erheblich gesteigert.
Prüfgelände Neustadt
Auf einem weitläufigen Prüfgelände in Neustadt
an der Donau testen Audi Ingenieure ihre Neu-
entwicklungen auf Fahrleistung, Verbrauch, Ver-
schleiß und Lärmemission. Im angeschlossenen
Korrosionsschutz-Zentrum werden Fahrzeuge
beschleunigten Alterungsprozessen unterzogen.
Es ist für Audi selbstverständlich, einen Aus-
gleich für die versiegelten Flächen zu schaffen:
Eine halbe Million Bäume und Sträucher wurden
rund um die Anlagen gepflanzt. Flora und Fauna
finden neue Lebensräume, darunter auch ver-
schiedene vom Aussterben bedrohte heimische
Tier- und Pflanzenarten. Ein Gutachten belegt
den Erfolg der Maßnahmen. Auf der ehemals
intensiv landwirtschaftlich genutzten Fläche ist
ein Biotop entstanden.
Leichter und sicherer
Intelligenter Leichtbau bedeutet mehr Sicherheit
und weniger Verbrauch – in Ingolstadt werden
wegweisende Lösungen entwickelt.
In der so genannten Leichtbaugüte, der Rela-
tion aus Gewicht, Torsionssteifigkeit und
Größe, prägt Audi den modernen Karosseriebau
entscheidend. Formgehärteter Stahl macht
die Karosserie extrem aufprallsicher und spart
gegenüber konventionellen Bauteilen nahezu ein
Drittel an Gewicht ein. Auf der Straße bedeutet
das einen geringeren Kraftstoffverbrauch.
13
Vorserien-Center
Im Jahr 2008 wurde das neue Gebäude des Audi
Vorserien-Center (VSC) am Standort Ingolstadt
fertig gestellt. Im VSC werden die Interessen der
Technischen Entwicklung und die der Produktion
in einem Verantwortungsbereich gebündelt. Mit
dieser Organisationsform erfolgt schon früh in
der Entwicklungsphase eine Absicherung von
Produkteigenschaften und Fertigungstechniken.
Beispielsweise kann in der so genannten „Cave“
schon in der ersten Konzeptphase eines Produkts
die Baubarkeit der Prototypen virtuell abgesichert
und der Aufbau des Automobils systematisch
simuliert werden, lange bevor die erste Hardware
entsteht. So können Probleme frühzeitig erkannt
und abgestellt werden und die Abläufe in der Fer-
tigung können noch effi zienter gestaltet werden,
zum Beispiel in puncto Energieeinsparung oder
Abfallvermeidung. Im fünfstöckigen Gebäude
sind Büroräume, Werkstätten zur Automobil-
fertigung und Inbetriebnahme sowie Prüfeinrich-
tungen und ein Logistikbereich untergebracht.
Windkanal-Zentrum
Das Werk Ingolstadt verfügt über ein modernes
Windkanal-Zentrum mit drei Prüfständen. Kern-
stück des 10.000 Quadratmeter großen Areals
ist ein Gebläse, das die Luft durch eine sechs
Quadratmeter große Düse in die Messzone beför-
dert. Als erste Einrichtung dieser Art können im
Audi Klima-Windkanal in Ingolstadt Geschwin-
digkeiten von bis zu 300 Kilometer pro Stunde
erzeugt werden. Neben Hitze und Kälte sind
Sonnensimulationen mit bis zu 1.200 Watt pro
Quadratmeter und Regensimulationen möglich.
Selbst Schnee kann erzeugt werden. Versuche
zur Kühlleistung von Öl- und Wasserkreislauf,
Motor oder Innenraum sind daher bei großer
Hitze und klirrender Kälte möglich.
Mit dem Klima-Windkanal wurde ein Instrument
geschaffen, um nachhaltig zur Reduzierung
von CO2 beizutragen. Durch die gewonnenen
Erkenntnisse auf den Prüfständen können
optimierte und verbrauchsgünstige Kühlsysteme
für die Automobile entwickelt werden.
Der Klima-Windkanal am Audi Standort Ingolstadt liefert Erkenntnisse zur Entwicklung verbrauchsgünstiger Kühlsysteme.
Forschung: Aerodynamikund LEDs senken Verbrauch
14
Information und Kommunikation –
Wissen ist entscheidend für den Erfolg
Information und Kommunikation
15Multiplikatoren im Umweltschutz
Know-how und Engagement der Audi Mitarbeiter
entscheiden über den Erfolg des Umweltmanage-
ments. Der Methodenbaustein Umweltschutz
ist wichtiger Bestandteil des Audi Produktions-
Systems. Hier wird der aktive Umweltschutz durch
die Sensibilisierung für jene Themen gefördert,
auf die der Mitarbeiter vor Ort selbst Einfl uss
hat. Von der Umweltabteilung eigens geschulte
Betriebliche Verantwortliche für Umweltschutz
(BVfU) vermitteln ihren Kollegen notwendiges
Wissen, leiten sie zu umweltgerechtem Verhalten
an und informieren sie über die neuesten Entwick-
lungen. Um ihre Aufgaben optimal bewältigen
zu können, nehmen die Umweltverantwortlichen
mehrmals jährlich an Weiterbildungsveranstal-
tungen teil, welche von der Umweltschutzabtei-
lung veranstaltet werden. Diese decken aktuelle
Ereignisse wie Änderungen in der Umweltge-
setzgebung oder Bauaktivitäten ab, aber auch
übergeordnete Themen – zum Beispiel den
CO2-Emissionshandel. Um Energiesparpoten-
ziale zu identifi zieren, prüft darüber hinaus ein
„Energiebeauftragtenteam“ gemeinsam mit den
Mitarbeitern vor Ort Möglichkeiten, wie Energie
noch effi zienter genutzt werden kann. Angehende
Fertigungsgruppenleiter erhalten im Rahmen
ihrer internen Weiterbildung ausführliche Infor-
mationen über den betrieblichen Umweltschutz
bei Audi. Darüber hinaus macht Audi seinen
Umweltschutz durch zahlreiche Publikationen
transparent, wie z. B. in den jährlichen Umwelt-
erklärungen und im Audi Umweltmagazin.
Das Thema Umwelt in der Ausbildung
Audi Ingolstadt bildet in 20 Berufen aus. Der
Umweltschutz steht dabei regelmäßig auf dem
Stundenplan: Themen wie Wärmerückgewinnung,
Wasserreinhaltung, Immissionsschutz, Abfall-
vermeidung, Lärmschutz, Umweltrecht und
Umweltmanagement werden im Unterricht ver-
mittelt. Für jede der Berufsgruppen fi ndet einmal
jährlich ein Ausbildungstag zu einem speziellen
Umweltthema statt.
Werkführungen
Zum Thema „Die ökologische Seite der Produk-
tion“ werden in Ingolstadt regelmäßig Werk-
führungen veranstaltet. Den Schwerpunkt bilden
Informationen zu modernen Umweltschutz-
maßnahmen, insbesondere zum Imissionsschutz.
Außerdem werden die Grundlagen der Kraft-
Wärme-Kälte-Kopplung, die Wasserkreisläufe und
die aufwändige Technik der Betriebswasserauf-
bereitung im Werk Ingolstadt im Detail erläutert.
Kooperation mit Hochschulen und
Forschungseinrichtungen
Mit mehreren Hochschulen und Forschungsinsti tu-
ten hat Audi in den vergangenen Jahren in Pro-
jekten zusammengearbeitet. Mit der Hochschule
für Angewandte Wissenschaften FH Ingolstadt
besteht eine strategische Partnerschaft: Mit Un-
terstützung der AUDI AG wurde der neue Kompe-
tenzbereich „Produktions- und Automatisierungs-
technik“ am Institut für Angewandte Forschung
geschaff en. Projekte aus den Themenbereichen
Mobile Robotik, Karosseriebau, Automatisierungs-
technik, Widerstandspunktschweißen, Lackmisch-
verfahren oder Logistik werden hier gebündelt.
In einer Studie untersuchten Audi Spezialisten
bereits, wie Butylglykol-Wasser-Gemische aus den
Lackierereien alternativ verwertet werden könnten,
um Sonderabfälle zu reduzieren. Weiterführende
Ökobilanzen in Zusammenhang mit der Fahr-
zeugaußenkonservierung erstellte Audi gemein-
sam mit dem Bayerischen Institut für Angewandte
Umweltforschung und -technik GmbH.
Regelmäßige Schulung von Mitarbeitern hinsichtlich Umweltschutz und Energieeffi zienz.
Integrierte Produktpolitik – Umweltbewusstsein
entlang der Wertschöpfungskette
16 Umweltschutz umfasst bei Audi den gesamten
Lebenszyklus des Automobils. Von der Rohstoff -
gewinnung und –aufbereitung über Herstellung,
Transport, Vermarktung und Gebrauch bis hin
zur Entsorgung werden alle Phasen unter ökolo-
gischen Gesichtspunkten optimiert. Dieses Prin-
zip nennt sich Integrierte Produktpolitik (IPP)
und steht als Synonym für die umweltgerechte
Entwicklung von Prozessen und Produkten.
Ganzheitlicher Ansatz
Audi betrachtet den Produktionszyklus ganz-
heitlich: von der Rohstoff gewinnung über die
Herstellung, den Vertrieb, die Verwendung
bis hin zur Abfallentsorgung. Um die Umwelt-
belastungen eines Automobils zu reduzieren,
ist es notwendig, die Umweltauswirkungen auf
jeder Stufe seines Produktions- und Nutzungs-
weges zu berücksichtigen. Integrierte Produkt-
politik umfasst den Schutz der Umweltmedien
Boden, Wasser und Luft sowie der globalen
Ressourcen. Produktionswege werden in ihren
Zusammenhängen betrachtet, um zu vermeiden,
dass es zu einer Verlagerung von Belastungen
kommt.
Simultaneous Engineering
Bei Audi beginnt der Umweltschutz dort, wo der
größte Eff ekt zu erzielen ist: bei der Produkt-
konzeption und -entwicklung. Schon in der ersten
Planungsphase setzt Audi Simultaneous Engi-
neering ein. Darunter versteht man die parallele
Bearbeitung von Aufgaben in der technischen
Entwicklung. Einschließlich der Lieferanten
arbeiten alle an der Entstehung eines Fahrzeugs
Beteiligten daran, umweltrelevante Aspekte
in alle Prozesse zu integrieren. Eine Maßnahme
besteht beispielsweise darin, dass schon bei
der Materialauswahl das spätere Recycling und
die Reparaturfreundlichkeit berücksichtigt
werden. Alle Produktionsphasen werden durch
Simultaneous Engineering auch unter ökolo-
gischen Gesichtspunkten optimiert.
Entlang der Wertschöpfungskette
Ein zentrales Element der Integrierten Produkt-
politik ist die Kooperation und Kommunikation
zwischen den Akteuren entlang der Wertschöp-
fungskette. Zum einen muss jeder Zulieferer,
der direkt oder indirekt Einfl uss auf die Produkt-
eigenschaften hat, seine Gestaltungsmöglich-
keiten wahrnehmen. Gleichzeitig müssen sich die
Zulieferer der Konsequenzen ihrer Handlungen
auch auf andere Phasen des Produktlebenszyklus
bewusst sein. Auf diese Weise entsteht Nachhal-
tigkeit in der Lieferantenkette.
Integrierte Produktpolitik
17
Doppelsieg-Strategie
Die ganzheitliche Betrachtung entlang des ge-
samten Produktlebenszyklus erschließt neue
ökologische Potenziale, sowohl im produktbezo-
genen Umweltschutz als auch bei der Gestaltung
von Prozessen. Integrierte Produktpolitik ist
bei Audi Ingolstadt ein konkreter Lösungsansatz
für Problemstellungen. Dabei zielt Audi nicht
nur auf ökologische Verbesserungen, sondern
auf nachhaltige Konzepte, welche ökonomische
als auch gesellschaftliche Aspekte behandeln.
Die Betrachtung des gesamten Lebensweges
in der Entwicklungsphase des Automobils er -
mög licht ein Umweltaspekte berücksichtigendes
Produktdesign mit technischen Innova tionen.
Weniger Energie und Material werden benötigt.
Verwertung und Entsorgung gestalten sich ein -
facher und weniger umweltbelastend. Mitunter
wirkt sich das auch positiv auf die Produktions-
kosten aus. In der Konsequenz entsteht in jedem
Fall ein Plus an Ressourcen- und Klimaschutz.
Eine Gewinnsituation für alle!
Audi Umweltnormen
Im Rahmen des ganzheitlichen Ansatzes bei
Fahrzeug- und Komponentenherstellung,
Nutzung, Wartung, Reparatur und Fahrzeugent-
sorgung kommuniziert Audi klare Vorgaben an
die Zulieferindustrie. Alle Produktionspartner
stellen die Schadstoffvermeidung, Ressourcen-
schonung und Wiederverwertung der Materialien
in den Fokus ihrer Entwicklungsaktivitäten. Alle
umweltrelevanten Komponenten müssen Audi
nach Art und Menge angegeben werden, ebenso
Behandlungs- und Entsorgungsinformationen.
Über einen Electronic SupplierLink können alle
Audi Produktionspartner aktuelle Vorgaben mit
einer Online-Datenbank abgleichen. Im System
finden sie eine Aufstellung aller Richtlinien
und Normen, die Audi in seinem „Lastenheft
Umwelt- und Humanverträglichkeit“ und seiner
„Konzern-Umweltnorm Fahrzeug“ einfordert.
Eine weitere, ebenfalls internet-basierte Daten-
bank liefert Details zur Werkstoffbeschreibung,
die Audi gemeinsam mit anderen Automobil-
herstellern und mit Unterstützung des Verbands
der Automobilindustrie (VDA) erstellt hat. Mit
diesem „Internationalen Material Daten System“
(IMDS) übermitteln die Partner in der Lieferan-
tenkette die Materialinhalte ihrer Produkte
an ihre jeweiligen Abnehmer. Die Informationen
kommen schließlich am Ende der Kette an – also
im Werk Ingolstadt. Audi überprüft dann, ob
die Materialinhalte den eigenen und den gesetz-
lichen Vorgaben entsprechen.Zulieferer müssen alle umweltrelevanten Komponenten nach Art und Menge angeben.
Umweltschutz umfasst bei Audi den gesamten Lebenszyklus des Automobils.
18
Effi zienz wird erlebbar –
ökologisches Bewusstsein im Automobilbau
Bei der Fahrzeugproduktion verbraucht Audi
Energie, Wasser und Rohstoff e. Dabei entstehen
Abfälle, Abwässer und Emissionen.
Beides – Input wie Output – reduziert das Werk
Ingolstadt auf das unbedingt notwendige Maß.
Eine positive Wirkung weist vor allem das
„Kreislaufprinzip“ auf: Ressourcen wie Wasser
oder Wachs werden im Produktionsverfahren
mehrmals verwendet. Oberster Grundsatz bei
Audi ist es, Belastungen der Umwelt voraus -
schauend zu vermeiden.
Presswerk
Das Presswerk Ingolstadt produziert Blechteile
für die Karosserien der Modelle A3, A4, A5, Q5,
Q7 und TT. Täglich werden hier durchschnittlich
1.700 Tonnen Stahl- und Aluminiumblech ver-
arbeitet. Die bis zu 30 Tonnen schweren Blech-
rollen werden zu Platinen geschnitten und in die
gewünschte Form gepresst. Das nicht benötigte
Material wird dabei abgeschnitten und vollstän-
dig recycelt. Nachdem die fertigen Blechteile in
Spezialbehälter gestapelt worden sind, kann der
Karosseriebau darauf zugreifen.
In Ingolstadt steht eine der derzeit modernsten
Pressen für große Karosserieteile. Aufgrund ihrer
Leistung – Gesamtpresskraft von 7.700 Tonnen bei
einer maximalen Geschwindigkeit von 16 Hüben
pro Minute – ersetzt sie drei hydraulische Pressen-
linien älterer Bauart. Der Einsatz von hochfesten
Materialien in der Fahrzeugkarosserie erforderte
ein völlig neues Fertigungsverfahren bei Audi.
In zwei Warmumformlinien werden die Ausgangs-
platinen erwärmt und anschließend in einem
gekühlten Werkzeug in Form gepresst. Der Vorteil
liegt unter anderem in der Kraftstoff einsparung
durch ein geringeres Fahrzeuggewicht. Bei Audi
entfallen im Karosseriebau gleich mehrere
Arbeitsschritte, da die hochfesten Blechteile
die sonst üblichen ineinander verschachtelten
Blechkonstruktionen ersetzen können.
Einsatz von Zieh- und Hydraulikölen
Im Presswerk werden Öle für die Pressen und Öle
für die Blechumformung eingesetzt. Durch die
Umstellung von hydraulischen auf mechanische
Pressenantriebe kann der Verbrauch von Hydrau-
likölen und elektrischer Energie gesenkt werden.
Die Grundbeölung des Metalls seitens des Blech-
herstellers macht die Zugabe von Ziehöl nahezu
überfl üssig. Aufgrund der Lieferqualität können
die sonst üblichen Waschvorgänge vor der ersten
Umformung meist entfallen.
Verwertung von Restmetallen
Für nicht benötigtes Blech existiert ein Recycling-
kreislauf: Während des Herstellungsprozesses
fallen Abschnitte durch Schächte in den Pressen-
keller auf ein Förderband. Das Restmetall wird
zu einer Pakettierpresse befördert, die jeweils
300 Kilogramm losen Blechverschnitt zu einem
kompakten Würfel presst. Diese Würfel werden
per Bahn zum Hersteller zurückgesendet und
dort erneut eingeschmolzen.
Der im Presswerk anfallende Metallverschnitt
dient so weit wie möglich zur Herstellung von
Kleinteilen. Die kompakte Würfelform gewähr-
leistet ein minimales Transportaufkommen.
Parallel dazu minimieren Fachleute den Blechver-
schnitt bereits in der Produktplanungsphase.
Produktion
19
Erschütterungen
Jedes Aufeinandertreff en der bis zu 22 Tonnen
schweren Werkzeughälften verursacht Lärm und
Vibrationen. Die Erschütterungen von bis zu
500.000 Hüben täglich werden nahezu beseitigt,
indem die Pressen nicht direkt auf das Betonfun-
dament platziert werden, sondern auf Schrauben-
federn, welche die Schwingungen stark dämpfen.
Karosseriebau
Roboter schweißen Einzelteile aus Stahl und
Aluminium in Baugruppen zu einem Fahrzeug-
skelett zusammen. Verschiedene Fügetechniken
kommen zum Einsatz. Innovative Punktschweiß-,
Laserschweiß- und Klebetechniken reduzieren den
Verbrauch von Betriebsstoff en. Je sauberer die
Schweißkappen der Roboter, desto niedriger ist
der Energieverbrauch. Die Kappen werden deshalb
regelmäßig gereinigt. Nachdem die Karosserie
bis zur Fahrgastzelle aufgebaut ist, werden Türen,
Fronthauben und Heckklappen montiert. Zu
den im Karosseriebau verursachten Belastungen
zäh len nicht ausgehärtete Klebemittel, Emissio-
nen von Staub und Schadstoff en durch Schleif-
und Schweißvorgänge sowie Lärm aus Fertigungs-
einrichtungen und lufttechnischen Anlagen.
Hohe Wirtschaftlichkeit und eine Steigerung der
Schweißpunktqualität werden durch die Um -
stellung von pneumatischen Schweißzangen auf
elektro motorische Schweißzangen erreicht.
Positiver Eff ekt ist zugleich die Verringerung des
Energieverbrauches und damit des CO2-Ausstoßes.
Lackiererei
Die Lackierung ist der Prozessabschnitt mit der
höchsten Umweltrelevanz. Seit der Umstellung
auf Wasserbasislacke ist der Lösemittelausstoß
drastisch gesunken. Alle in Ingolstadt verwen-
deten Lacke sind bleifrei. Um die Sprühverluste
beim Lackieren gering zu halten, wird an dem
Automatisierungsgrad kontinuierlich gearbeitet.
Dazu zählt unter anderem ein elektrostatisches
Auftragsverfahren. Auswaschsysteme in den
Spritzkabinen reduzieren die Freisetzung von
Lackpartikeln. Die Abluft aus den Füller- und
Klarlacktrocknern wird einer thermischen Nach-
verbrennung zugeführt und die dabei entste-
hende Wärme erneut zum Beheizen der Trockner
genutzt. Geschlossene Wasserkreisläufe sorgen
für einen deutlich geringeren Wasserverbrauch
beim Lackierprozess.
Phosphatierung
Zu Beginn des Lackierprozesses muss die Ober-
fl äche der Karosserie vorbehandelt werden.
Phosphatierbäder schützen vor Korrosion und
bewirken, dass der Lack besser haftet.
Dieser Vorgang erzeugt Spülwässer, die mit
Nickel, Mangan, Zink und Zirkon belastet sind.
Mittels einer Teilstrombehandlung gelingt es,
einen hohen Anteil dieser Schwermetalle aus-
zufällen. Die gesetzlichen Grenzwerte für die
Einleitung in die Kanalisation werden im Werk
Ingolstadt aufgrund dieses Verfahrens deutlich
unterschritten.
Wasser: Audi hat die spezifi sche Abwasser-menge in 20 Jahren um 67 % reduziert
Innovativer Leichtbau reduziert den Kraftstoff verbrauch.
Ökologie ist gleich Ökonomie –
Audi verwertet 95 % der Reststoff e
20 Nachhaltige Produktion beinhaltet den effi zien-
ten Umgang mit den Ressourcen und Rücksicht
auf die Belange der Mitarbeiter. Bei Audi ist die
Logistikkette effi zient und damit ressourcen-
schonend durchgeplant – vom Transport der Teile
ins Werk Ingolstadt bis zur Auslieferung der fer-
tigen Autos per Bahn. Auch der Energieeinsatz
ist effi zient: Ein eigenes Kraftwerk versorgt Teile
des Standorts mit Strom, Wärme und Kälte.
Komponentenfertigung
In der Komponentenfertigung im Werk Ingolstadt
bearbeiten rund 900 Mitarbeiter Motorkompo-
nenten und Fahrwerkteile, bereiten Aggregate
auf, montieren und wuchten Räder. Dazu nutzen
sie rund 300 Fertigungsanlagen.
Die wichtigsten Fertigungsverfahren sind Dre-
hen, Bohren, Fräsen, Schleifen, Honen, Härten,
Rollieren und Laserstrahlkerben. So entstehen
aus verschiedenen Rohteilen Motorkomponenten
wie z. B. Zylinderkurbelgehäuse, Pleuel, Zylin-
derköpfe und Nockenwellen. Die Entsorgung von
Abfällen, darunter Altöle, Kühlschmieremulsi-
onen und Filtervliese, wird streng überwacht, die
anfallenden Metallspäne werden als Wertstoff e
gesammelt. Durch systematische Nachverfolgung
des Öl- und Kühlschmiermittelverbrauchs konnte
der Verbrauch reduziert werden, z. B. durch eine
Standzeitverlängerung der Kühlschmierstoff e.
Wo immer möglich, setzt Audi auf Trockenbear-
beitung, ein Verfahren, das ohne Kühlschmier-
mittel auskommt.
Fahrzeugmontage
In drei mehrstöckigen Montagelinien werden die
Fahrzeuge zusammengebaut. Die zu Baugruppen
montierten Einzelteile werden über Förderan-
lagen an die Montagelinien transportiert. Dort
werden die Fahrzeuge – auf Schlitten oder in
Schwenkgehängen befestigt – auf dem Band
fortbewegt. Die Halterungen sind in ihrer Höhe
verstellbar und lassen sich an den jeweils tätigen
Mitarbeiter anpassen. Alle Bauteile werden in
Mehrwegverpackungen oder recycelbaren Einweg-
verpackungen geliefert. Im letzten Produktions-
abschnitt werden Motor, Getriebe und Bordelek-
tronik in die Karosse eingebaut. Anschließend
sind der Tank und das vormontierte Antriebsag-
gregat, die Abgasanlage, Stoßfänger, Räder und
Sitze an der Reihe. Eine Besonderheit in puncto
Ergonomie ist die Bodengestaltung: Alle Lauf-
wege sind aus vibrationsdämpfendem Material.
Bevor die Fahrzeuge vom Band rollen, werden sie
betankt; die frei werdenden Kraftstoff dämpfe
werden sofort abgesaugt.
Logistik
Eine moderne, umweltbewusste Logistik zeichnet
sich durch kurze Informations- und Transport-
wege aus. Systeme und Module werden vor den
Werktoren montiert und auf die Sequenz genau
an das Montageband geliefert. Dieses Konzept
liegt auch dem Güterverkehrszentrum (GVZ) am
Standort Ingolstadt der AUDI AG zu Grunde. In
fünf Montagezentren fertigen Modullieferanten
ihre Baugruppen „just in time“ und liefern sie
in Eigenverantwortung und mit eigenem Personal
und Transportmitteln an die Montagelinien.
Produktion
21
Produktion: Audi Ingolstadtsetzt auf Kreislaufwirtschaft
Wärmeverbund Ingolstadt
Im Raum Ingolstadt befi nden sich mit Raffi nerien
große Abwärmeproduzenten. Große Wärmever-
braucher sind die AUDI AG und die Stadtwerke
Ingolstadt. Im Rahmen der vom bayerischen Um-
weltministerium geförderten „Wärmeverbund-
studie Ingolstadt“ hat Audi in den vergangenen
Jahren an Konzepten verschiedener Varianten
eines Verbundnetzes von Abwärmeproduzenten
und Abwärmenutzern im Großraum Ingolstadt
intensiv mitgewirkt.
Alternative Energien
Potenzialstudien betrachten die Machbarkeit wei-
terer Projekte zur Energieeinsparung. Dazu zählen
Themen wie der genannte „Ausbau des Fernwär-
mebezugs“ oder die „Nutzung zukunftsweisender
regenerativer Energien“, beispielsweise der Geo-
thermie. So wurde seitens Audi unter anderem
eine Studie zur Nutzung von Grundwasser für
Kühl zwecke erstellt. Die Studie ergibt, dass eine
nachhaltige Wasserentnahme aus dem quartären
Grundwasserleiter erfolgen kann. Dadurch würde
eine Kühlleistung von 880 kW mit einer Tempera-
turspreizung von 6 Grad Kelvin erreicht wer den.
Energieversorgung
Die Einsparmaßnahmen der vergangenen Jahre
wie energieeffi zientere Anlagen und eine energie-
optimierte Anlagenfahrweise zeigen Wirkung:
Der Stromverbrauch pro produziertem Fahrzeug
sinkt – selbst bei den Hauptverbrauchern in der
Lackiererei und im Karosseriebau. Zusätzlich
verbessern Wärmerückgewinnungsanlagen wie
Wärmeräder die Umweltleistung am Standort
Ingolstadt. Heizöl spielt eine untergeordnete Rolle.
Der Wärmebedarf wird über einen Fernwärmean-
schluss an die städtische Müllverwertungsanlage
in Ingolstadt sowie zwei vorrangig erdgasbetrie-
bene Heizwerke und eine Kraft-Wärme-Kälte-
Kopplungsanlage gedeckt.
Abfallbilanz
Am Standort Ingolstadt fallen inzwischen fast
keine Restabfälle mehr an: Rund 95 Prozent
der Abfälle werden wiederverwertet. Einzelne
Materialien wie Stahlschrott werden nahezu
vollständig im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft
verwertet. Im März 2006 wurde am Audi Stand-
ort Ingolstadt eine hocheffi ziente Emulsionsver-
dampfungsanlage zur physikalischen Behandlung
der am Standort anfallenden Emulsionen und
Waschwässer errichtet. Auf diese Weise reduziert
das Unternehmen unter anderem den Trans-
portaufwand für die Entsorgung von Emulsionen
um rund 70 Prozent.
Altfahrzeug-Verwertung
Aufgrund ihres hohen Anteils an Wertstoff en sind
Altautos eine bedeutende sekundäre Rohstoff -
quelle. Alle von Audi entwickelten Fahrzeuge
können bis zu 95 Prozent wiederverwertet werden.
Audi erfüllt als Hersteller für alle Modelle die
Richtlinie über die Rücknahme von Altfahrzeugen
in Deutschland. Funktionsfähige Elektro-Aggre-
gate wie Anlasser und Lichtmaschinen werden
im Werk Ingolstadt aufbereitet. Audi Kunden
kön nen bei Reparaturen selbst entscheiden, ob ihr
Auto mobil ein neues Bauteil oder ein ebenso
funktionstüchtiges aufbereitetes Aggregat erhält.
22
Intelligente, zukunftsfähige Lösungen –
Vorsprung durch Technik
Audi baut bereits seit Jahrzehnten hocheffi ziente Verbrennungsmo-
toren, die kontinuierlich weiter verbessert werden. Das gilt nicht nur
für die TDI Dieselmotoren, die mit dem ultra-low emission system
bereits heute die strengsten in Europa und den USA angekündigten
Schadstoff grenzwerte unterbieten, sondern auch für die aktuellen
TFSI Ottomotoren. Der Motor bestimmt den Verbrauch allerdings
nur zur Hälfte. Deshalb untersucht Audi jede einzelne Fahrzeugkom-
ponente auf ihr Verbrauchspotenzial.
Assistenzsysteme
Intelligente technische Details ermöglichen eine effi zientere Nutzung
des Kraftstoff s. Schaltanzeigen im Blickfeld des Fahrers zeigen je
nach aktueller Motorlast und Drehzahl an, mit welchem Gang am
wenigsten Emissionen freigesetzt werden. Ein weiterer innovativer
Denkansatz ist die Empfehlung jener Fahrtroute, die den niedrigsten
Verbrauch verspricht. Dazu wird die Rechenlogik des Navigations-
systems um das Kriterium Kraftstoff verbrauch erweitert.
Rekuperations-System
Ein Rekuperations-System gewinnt beim Bremsen und Ausrollen
Energie zurück und speichert sie vorübergehend in einer Batterie.
Wenn ein konventionelles Fahrzeug verzögert, wird ein Teil seiner
kinetischen Energie über die Bremse in Wärme umgewandelt.
Sie wird damit ungenutzt als Verlust an die Umwelt abgegeben.
Das Rekuperations-System von Audi wandelt die Bewegungsenergie
in nutzbare elektrische Energie um.
Start-Stop-System
Einen ähnlich positiven Eff ekt auf das Energiemanagement erzielen
Start/Stop-Funktionen. Sie vermeiden die ineffi zienten Leerlauf-
phasen bei Fahrzeugstillstand. Nach dem Anhalten wird der Ver-
brennungsmotor abgestellt. Der Energiebedarf des Bordnetzes wird
aus einer Batterie gedeckt.
Automobil
23Modularer Effi zienzbaukasten
Das Start-Stop-System und die Rekuperation sind nur zwei der Technik-
Bausteine, die Audi unter dem Begriff „Modularer Effi zienzbaukasten“
zusammenfasst. In diesem Baukasten stecken viele weitere Inno va-
tionen – noch effi zientere Motoren, eine noch breitere Palette an
High-Tech-Getrieben sowie neue mechanische und hydraulische Neben-
aggregate wie Lenkhilfepumpen und Lichtmaschinen mit geringerer
Energieaufnahme.
TDI-Evolution: Audi entwickelt effi ziente Dieseltechnologie
Aufwändige Abgasreinigung unterbietet bereits künftige Grenzwerte.
24
Corporate Social Responsibility – Einklang von
Ökologie, Ökonomie und Sozialem
Corporate Social Responsibility
25Umweltpakt Bayern III
Die Arbeit des Umweltpaktes Bayern besteht in
der Selbstverpfl ichtung der Partner zur Einspa-
rung von Ressourcen und zur Anwendung umwelt-
schonender Technologien mit dem Ziel, ein
umweltverträgliches Wirtschaftswachstum zu
erreichen. Dazu bestehen themenspezifi sche
Arbeitsforen, die auch mit Hilfe externer Experten
Ziele formulieren und Empfehlungen zur Um-
setzung abgeben. Als Mitglied im Umweltpakt
Bayern III engagiert sich Audi u. a. im installierten
Arbeitsforum IPP. Audi hat sich der Integrierten
Produktpolitik (IPP) schon seit vielen Jahren
verschrieben und dadurch deutliche Umweltent-
lastungen erreicht. Im Arbeitsforum IPP wurde
ein Schulungskonzept für bayerische Unter-
neh men beauftragt, welches im Rahmen eines
Workshops unter Mitwirkung von Audi bereits
getestet wurde. Das Schulungskonzept zielt vor
allem auf kleinere und mittlere Unternehmen in
der Zulieferbranche ab, die noch Entwicklungs-
möglichkeiten hinsichtlich IPP haben. So trägt
Audi dazu bei, dass die gewonnenen Erfahrungen
im Bereich der IPP auch kleineren und mittleren
Unternehmen zugänglich gemacht werden.
Attraktive Arbeitsbedingungen schaff en
Motivierte und engagierte Mitarbeiter sichern
den Unternehmenserfolg. Die Identifi kation der
Mitarbeiter mit der Marke ist bei Audi sehr hoch.
Im Universum-Ranking „beliebtester Arbeitgeber“
wurde das Ingolstädter Automobilunternehmen
von Absolventen der Ingenieurwissenschaften
wiederholt auf Platz eins gewählt. Bei Studenten
der Wirtschaftswissenschaften rangiert Audi eben-
falls unter den Top 5. Bei der Wahl des Arbeit-
gebers spielen neben einem guten Arbeitsklima
Faktoren wie faszinierende Produkte, Markterfolg,
interessante Arbeitsaufgaben sowie eine sichere
Beschäftigung und persönliche Entwicklungsmög-
lichkeiten eine Schlüsselrolle.
Lebensqualität steigern
Audi trägt aktiv dazu bei, die Attraktivität und
Lebensqualität des Standorts Ingolstadt zu stei-
gern. Dabei geht es um so fundamentale Dinge
wie sichere Arbeitsplätze und darum, Mitarbeiter
am Gewinn zu beteiligen. Audi engagiert sich
intensiv im direkten, regionalen Umfeld seines
Standorts Ingolstadt. Das zeigt auch die Grün-
dung eines Vereins zur Standortentwicklung der
Region Ingolstadt gemeinsam mit Stadt, Land-
kreisen und anderen Unternehmen. Ziele sind
unter anderem eine hohe Innovationsfähigkeit bei
Forschung und Entwicklung in der Region sowie
eine Steigerung der Attraktivität der Region für
Gäste, zukünftige Einwohner und Arbeitnehmer.
Eichenwald-Projekt
In Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staats-
forsten und dem Lehrstuhl für Waldwachstums-
kunde der Technischen Universität München
hat Audi 2008 das Projekt „Kohlenstoff speicher
Eichenlaubkultur“ gestartet. Die Kooperation
begann mit der Wiederauff orstung einer Wald-
fl äche im Köschinger Forst nordöstlich von
Ingolstadt. Durch Borkenkäfer, Trockenheit
und den Orkan „Kyrill“ waren hier Anfang 2007
massive Schäden entstanden. Wo ehemals
Fichten standen, wächst nun ein stabiler, öko-
logisch hochwertiger Laubwald heran: 36.000
Eichen wurden gepfl anzt. Eichen gehören zu
den Baumarten, die im ausgewachsenen Zu-
stand ein Höchstmaß an Kohlenstoff speichern
können. Auch schaff en sie vielfäl ti gen Lebens-
raum für verschiedenste Tier- und Pfl anzenarten.
Die Einrichtung der Fläche erfolgte nach einem
speziellen wissenschaftlichen Versuchsdesign
zur Ermittlung der günstigsten Pfl anzdichte
in Hinblick auf Kohlenstoff -Speicherung und
bio logische Vielfalt. Das Projekt eignet sich in
besonderer Weise dazu, die Wechselseitigkeit
von Klimawandel und Biodiversität zu erforschen.
Grundsatz: verantwortliches Handeln.
26
Daten und Fakten
27
28 Umweltmanagementsystem
29 Umweltleistungsbewertung
30 Daten und Fakten zum Umweltschutz
31 Energie und Wasser
32 Abwasser
34 Abfall
36 Emissionen
37 Lärm
38 Altlasten
39 Umweltrelevante Anlagen
40 Umweltprogramm – Umsetzungsstand 2009
28
Der Standort Ingolstadt wurde im April 2008 nach
EMAS II überprüft und gleichzeitig nach ISO 14001
zertifi ziert. Darüber hinaus wurde die Aktualisierte
Umwelterklärung 2008 von den Gutachtern der
DEKRA Certifi cation GmbH geprüft und bestätigt.
Das hohe Niveau des Audi Umweltmanagementsys-
tems wird u. a. durch die regelmäßig durchgeführten
internen Umweltbetriebsprüfungen und Management-
Audits aufrechterhalten. Hieraus ergeben sich immer
wieder Verbesserungspotenziale bei Produktions-
anlagen und Abläufen. Die sichere Einhaltung der
Rechtsvorschriften und Audi Standards sind dabei von
übergeordneter Bedeutung.
Der Umweltmanagementbeauftragte wird regelmäßig
über die wesentlichen Ergebnisse der internen Über-
prüfungen und die Entwicklung der Zahlen, Daten und
Fakten im Umweltschutz informiert. Einmal jährlich
erfolgt eine Bewertung des Systems durch die oberste
Leitung im Managementreview. Die Ergebnisse der
Systembewertung bilden eine wesentliche Grundlage
für die Ableitung der Umweltziele im nächsten Zyklus.
Im Jahr 2008 wurden bei den durchgeführten Manage-
ment-Audits und technischen Umweltbetriebsprüfun-
gen verstärkt die bei Audi vorliegenden Strukturen zur
Berücksichtigung von direkten und indirekten Umwelt-
aspekten abgefragt und überprüft. Abgesehen von
einigen Empfehlungen, welche in Bezug auf weitere
Verbesserungen ausgesprochen wurden, wurde insge-
samt jedoch der Nachweis erbracht, dass das Umwelt-
managementsystem am Standort Ingolstadt geeignet
ist, die Umweltschutzleistung am Standort kontinuier-
lich zu verbessern und die aufgestellten Umweltziele
zu erreichen.
Im Jahr 2007 und 2008 wurde das Audi Produktions-
system (APS) stark den neuen Prozessen innerhalb
der AUDI AG angepasst. Das APS als Basis des wert-
schöpfungsorientierten, synchronen Unternehmens
ist ein wesentlicher Baustein der Audi Produktions-
strategie. Der Methodenbaustein Umweltschutz
ist weiterhin Bestandteil des APS. Die Weiterentwick-
lung dieses Methodenbausteins – der ein integraler
Bestandteil des Umweltmanagementsystems ist –
wurde intensiv von der Umweltabteilung begleitet.
Zur Einführung des neuen APS fanden im Jahr 2008
einige Veranstaltungen statt, um Management und
erste betriebliche Führungsebene über Neuerungen
zu informieren.
Das Konzernprojekt „Nachhaltigkeit in der Lieferanten-
kette“ wurde im Jahr 2008 für Audi Lieferanten fort-
geführt. Das Projekt zielt darauf ab, dass Zulieferer
entlang der gesamten Lieferantenkette vorgegebene
Umweltstandards einhalten. Nur eine geringe Anzahl
von Lieferanten ist noch nicht in alle Bestandteile des
Projektes eingebunden. Die weitere Integration wird im
Jahr 2009 erfolgen.
Audi führt einen off enen Dialog zum Thema Umwelt-
schutz. Die Öff entlichkeit und interessierte Kreise, wie
z. B. Kunden, Nachbarn und Nichtregierungsorgani-
sationen (NGOs), werden im Rahmen des Umweltma-
nagementsystems in die Kommunikation eingebunden.
Darüber hinaus engagiert sich Audi standortübergrei-
fend für die Umwelt und verfolgt eine umfassende
Informationspolitik. Effi zienz bei Audi war das Thema
des P-TechDay, eines Informationstages für Journalis-
ten im Oktober 2008. Anlässlich des Genfer Automobil-
Salons 2009 hat Audi mit „Dialoge – Das Audi Umwelt-
magazin“ die Nachfolgepublikation zum Umweltbericht
2005 vorgestellt. In einem 2008 gedrehten Film erhält
der Zuschauer bei einem Rundgang im Werk Ingolstadt
Einblicke in die Produktionsprozesse und die damit
verknüpften Maßnahmen zum Umweltschutz. Auch in
den nächsten Jahren wird sich Audi verstärkt in der
Weiterentwicklung umweltschonender Produktionsver-
fahren und Technologien engagieren. Die frühzeitige
Einbindung von Umweltschutzaspekten in alle umwelt-
relevanten Planungsprozesse ist durch das Umwelt-
managementsystem gewährleistet.
Das Umweltmanagementsystem –
kontinuierliche Verbesserung
in %
Energieeinsatz
BUWAL-Auswertung 2008
Verkehr
Lösemittelemissionen
Lärm
Abwasser
Abfälle
29
Umweltrelevanz-Portfolio 2008
Umweltleistungsbewertung
Um die Umweltauswirkungen durch die Tätigkeiten am
Standort zu erfassen, verwendet Audi seit 2003 ein
Umweltleistungsbewertungsverfahren nach der Metho-
dik des Schweizer Bundesamtes für Umwelt, Wald und
Landschaft (BUWAL). Dieses Verfahren wurde durch
die Verwendung entsprechender Ökofaktoren auf die
Gegebenheiten am Standort Ingolstadt angepasst.
Das wissenschaftliche System nach BUWAL basiert
auf dem Aspekt der ökologischen Knappheit einer
Ressource, berechnet aus dem aktuellen und kritischen
Fluss. In Folge wird ein Ökofaktor ermittelt, der mit
der Emission bzw. dem Verbrauch einer Ressource
multipliziert wird. Als Resultat liegen dann Umweltbe-
lastungspunkte vor, die für absolute und prozentuale
Auswertungen der Umwelteinwirkungen herangezogen
werden. Im Jahr 2008 wurde das System grundlegend
überarbeitet. Die Überarbeitung umfasste eine Aktua-
lisierung der Ökofaktoren und eine Anpassung der
Umrechnungsfaktoren. Darüber hinaus wurde die
Berechnung an das Spektrum der momentan ermittel-
ten und berechneten Stoff e (z. B. prioritäre Stoff e
im Abwasser) am Standort angepasst. Die Datenlage
in Zusammenhang mit den indirekten Umweltaus-
wirkungen im Bereich Mitarbeiter- und Zulieferverkehr
hat sich durch eine im Jahr 2008 beauftragte Studie
stark verbessert. Durch eine Verkehrszählung an
Verkehrsknotenpunkten des Standortes und in näherer
Umgebung konnten aktualisierte und repräsentative
Daten in die BUWAL-Berechnung einfl ießen. Aufgrund
der Änderungen der Umweltleistungsbewertung ist
eine Gegenüberstellung der Berechnung von 2007 zu
2008 nicht möglich. Allerdings zeigt sich in der prozen-
tualen Auswertung, dass die wesentlichen Umweltaus-
wirkungen am Standort dem Energieverbrauch sowie
den Lösemittelemissionen und dem Verkehr bzw. dem
Lärm zuzuordnen sind (siehe Diagramm). Die obige
Abbildung zeigt die Gesamtbewertung der Umwelt-
aspekte. Beinhaltet sind sowohl die bereits durch
BUWAL erfassten als auch zusätzliche Umweltaspekte,
welche bisher getrennt ermittelt und bewertet wurden,
wie Flächenversiegelung und Bodenverunreinigung.
Für die entsprechenden Umweltaspekte wurden
Bewertungskriterien und Bewertungsfaktoren fest ge-
legt. Durch diese nachvollziehbare und transparente
Bewertung ergibt sich ein Maßstab für die Umweltrele-
vanz. Diese wird in einem Umweltrelevanz-Portfolio
gegenüber einem möglichen Verbesserungspotenzial
aufgetragen. Die Einstufung dieses Verbesserungs-
potenzials bezieht sich auf eine von der Umweltschutz-
abteilung initiierte repräsentative Umfrage (verbal-
argumentative Auswertung). Das Umweltrelevanz-
Portfolio zeigt beispielsweise, dass Themen wie Was-
sereinsatz, Flächenversiegelung und Bodenverunreini -
gung nach einer festgelegten Bewertungssystematik
in der Betrachtung der Umweltauswirkungen des
Unternehmens nicht zu vernachlässigen sind. Eine
Fortführung der Umweltleistungsbewertung und
des Umweltrelevanz-Portfolios wird dazu beitragen,
die Umweltleistung des Unternehmens transparent
darzustellen und kontinuierlich zu verbessern.
Abfall Lärm Abwasser Verkehr Emissionen
Wassereinsatz
UMS bei Lieferanten
Bodenver- unreinigung
Flächen- versiegelung
Um
wel
trel
eva
nz
nutzbares Verbesserungspotenzial
ger
ing
(C
) m
itte
l (B
) h
och
(A
)
gering (1-3) mittel (4-6) hoch (7-9)
Energieverbrauch
Priorität 1
bei der Festlegung von Umweltzielen
Priorität 4
bei der Festlegung von Umweltzielen
Priorität 3
bei der Festlegung von Umweltzielen
Priorität 2
bei der Festlegung von Umweltzielen
2006 2007 2008 Einheit Delta %*
Produkte 560.722 585.292 591.559 St. 12Automobile Ingolstadt 537.039 528.310 531.200 St. 0,5Verbund mit Györ 23.683 56.982 60.359 St. 5,9
Abfälle 22.071 27.444 28.956 t 5,5Abfälle zur Verwertung 16.567 20.564 21.932 t 6,7Gefährliche Abfälle 6.247 9.683 9.537 t -1,5Übrige Abfälle 10.320 10.881 12.395 t 13,9Abfälle zur Beseitigung 5.504 6.880 7.024 t 2,1Gefährliche Abfälle 4.875 6.272 6.476 t 3,3Übrige Abfälle 629 608 548 t -9,9Schrott 204.451 197.229 215.277 t 9,2
Abwasser 885.250 858.198 939.434 m³ 9,5
Abluft CO
2** 146.150 141.968 143.359 t 1,0
Organische Lösungsmittel 740 787 820 t 4,2
2006 2007 2008 Einheit Delta %*
Rohstoff eEisen und Stahl 354.580 352.401 370.664 t 5,2Aluminium 5.034 7.411 7.775 t 4,9
Prozess- und HilfsmittelLacke und Füller 5.674 5.890 6.248 t 6,1 Öle 459 420 466 t 11,0 Bindemittel und Pigmentpaste 4.177 3.760 3.026 t -19,5Frostschutzmittel 1.986 1.845 1.964 t 6,4 Metallbearbeitungsfl üssigkeit 300 304 249 t -18,1 Sauer- und Stickstoff 16.387 16.604 10.116 ** m3 -39,1 Kraftstoff e 21.022.528 21.224.351 22.196.304 l 4,6 Oberfl ächen- und Hohlraumversiegelung*** 4.275 4.240 4.795 t 13,1
Halb- und FertigwarenGetriebe 537.039 528.310 531.200 St. 0,5Motoren 537.039 528.310 531.200 St. 0,5
Wasser 1.427.905 1.364.348 1.472.994 m3 8,0Brunnen- und Regenwasser 1.134.942 1.082.556 1.166.257 m3 6,8Trinkwasser 292.963 281.792 306.737 m3 8,9
Energie 1.288 1.285 1.305,602 GWh 1,6Erdgas 671 641 642 GWh 0,2Strom 548 566 571 GWh 0,9Heizöl 1,84 2,45 1,66 GWh -32,2Fernwärme 66,47 76,37 90,30 GWh 18,2
Signifi kante Veränderungen gegenüber 2007 –
Daten und Fakten zum Umweltschutz
Die Input-Output-Bilanz informiert über die am
Standort Ingolstadt im Jahr 2008 ein- und ausgegan-
genen Stoff - und Energieströme sowie über deren Ver-
änderungen im Vergleich zu Vorjahren. Es sind auch
Produkte erfasst, die vom Werk Ingolstadt an andere
Audi Standorte geliefert wurden. Weiterhin weichen
Produkte und Fertigungstiefe zwischen den einzelnen
Standorten wie auch branchenintern voneinander
ab. Ein direkter Vergleich der Input-Output-Daten ist
daher nur bedingt möglich. Aus diesem Grund stellt
Audi Ingolstadt seine umweltrelevanten Stoff - und
Energieströme in der Regel in absoluten Mengen dar.
30
* gilt für 2007/2008 ** Neuberechnung: Die Werte für 2006 und 2007 sind aufgrund einer falschen Berechnungsgrundlage angepasst worden. *** Wachs- und PVC-Einsatz am Standort inkl. Unterbodenschutz
* gilt für 2007/2008 ** Direkt am Standort emittierte CO2-Emissionen
Input
Output
Umweltfreundliche Fernwärme
Die höheren Produktionszahlen, die kontinuierliche
Vergrößerung des umbauten Raumes am Standort und
meteorologische Einfl üsse führten 2008 im Vergleich
zum Jahr 2007 zu einem höheren Energieverbrauch.
Der Gesamtenergieverbrauch lag mit rund 1.306
Gigawattstunden (GWh) etwa 1,6 Prozent über dem
Wert des Vorjahres. Zu den Hauptverbrauchern im
Werk zählen die Lackiererei und der Karosseriebau.
Den Wärmebedarf am Standort Ingolstadt deckt Audi
über den seit 2004 bestehenden Fernwärmeanschluss
an die städtische Müllverwertungsanlage Ingolstadt
sowie durch zwei erdgasbetriebene Heizwerke und eine
Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage (KWKK). Trotz
Produktionszuwächsen konnte der Erdgasverbrauch
am Standort im Jahr 2008 nahezu auf dem Niveau
des Vorjahres gehalten werden. Dieser im Vergleich
zum Vorjahr annähernd konstante Erdgasverbrauch ist
hauptsächlich auf einen deutlich erhöhten Fernwärme-
bezug zurückzuführen. Der Einsatz von Fernwärme-
energie hängt unmittelbar von der Menge ab, die dem
Standort durch die Stadtwerke Ingolstadt zur Verfü-
gung gestellt werden kann. Aufgrund einer nochmals
höheren Liefermenge 2008 konnte gegenüber den Vor-
jahren der Anteil der umweltfreundlichen Fernwärme
noch einmal erhöht werden. Eine nur noch untergeord-
nete Rolle spielt bei Audi der Energieträger Heizöl. In
zwei Kesselanlagen wird es ausschließlich als Standby-
Reserve eingesetzt. Der Stromverbrauch hat sich trotz
einer Vielzahl an Einsparmaßnahmen – zum Beispiel
energieeffi zientere Anlagen, die Abschaltung von
Verstärkte Nutzung von Regenwasser
Der Wasserverbrauch am Standort Ingolstadt ist im
Berichtszeitraum aufgrund weiterhin steigender Pro-
duktionszahlen angestiegen. Die verstärkte Nutzung
von Regenwasser am Standort trägt dazu bei, die
natürlichen Wasservorräte zu schonen. Das Regen-
wasser wird zu diesem Zweck von einer fast 450.000
Quadratmeter großen Fläche in unterirdischen Zister-
nen gesammelt. Mit der Fertigstellung eines weiteren
Regenrückhaltebeckens mit einer Kapazität von 2.900
Kubikmetern im Jahr 2006 stehen nun insgesamt fünf
Regenrückhaltebecken mit einem Gesamtvolumen von
über 14.000 Kubikmetern zur Verfügung. Die genutzte
Regenwassermenge belief sich im Jahr 2008 am Stand-
ort Ingolstadt auf 211.495 Kubikmeter. Aufgrund
von Baumaßnahmen am Leitungssystem konnte der
bisherige Höchstwert von 2007 nicht ganz erreicht
werden. Für jeden in die Kanalisation eingeleiteten
Kubikmeter Abwasser muss die AUDI AG eine Abwasser-
gebühr entrichten. Da während der Produktion erheb -
liche Mengen des eingesetzten Wassers entweder
verdunsten, extern entsorgt oder an das Produkt abge -
geben werden, sorgt Audi dafür, dass die tatsächlichen
Wasserströme im Unternehmen transparent ermittelt
und gezählt werden. In der Tabelle sind die nachweis-
lich nicht in die Kanalisation eingeleiteten Wasser-
mengen der Jahre 2006, 2007 und 2008 dargestellt.
in m3
Vergleich der nicht eingeleiteten Wassermengenin GWh
2006 2007 2008
Kühltürme 278.673 246.336 280.673
Lackiererei und Schlämme 258.412 255.329 248.279aus Abwasserbehandlung
Extern entsorgte 1.408 391 491Öl-Wasser-Gemische
Abgabe an das Produkt 4.162 4.094 4.117
542.655 506.150 533.560
Heizöl Fernwärme Erdgas Strom
31
Energieverbrauch
Lüftungsanlagen an Wochenenden und eine ener gie-
optimierte Anlagenfahrweise – aufgrund gestiegener
Produktionszahlen im Jahr 2008 erneut erhöht.
Energie Wasser
Regelmäßige Abwasseranalysen
Mit dem gestiegenen Wasserverbrauch hat sich auch
die Abwassermenge aus der zentralen Abwasserbe-
handlungsanlage „Neutralisation 1“ erhöht. Um die
Einhaltung der vorgegebenen Grenzwerte zu überprü-
fen, werden diese Abwässer täglich analysiert. Durch
einen sicheren und effektiven Reinigungsprozess
werden die Grenzwerte für Schadstoffe weit unter-
schritten, wie die Ergebnisse der Untersuchungen
bestätigen. Abwässer, die möglicherweise Mineralöl-
rückstände enthalten, leitet Audi über so genannte
Ölabscheider (Leichtflüssigkeits-Abscheideanlagen).
Diese trennen z. B. Fette, Öle und Benzine von der
wässrigen Phase, sodass sie separat entsorgt werden
können. In Zusammenarbeit mit einem externen
Ingenieurbüro hat Audi im Jahr 2005 alle Anlagen
neu erfasst und in einem EDV-System inventarisiert.
Dabei wurden die Anlagen auch auf ihren baulichen
Zustand hin überprüft. Ältere Abscheideanlagen,
die eine sichere Rückhaltung der Leichtflüssigkeiten
nicht mehr gewährleisten können, werden sukzessive
durch neue Anlagen ersetzt. Bei der Investition in
neue Ölabscheider setzt Audi auf moderne, weiter-
entwickelte Systeme, die in Bezug auf ihre Effizienz
und Sicherheit neue Standards setzen. Die erste
Sanierungsphase der Ölabscheider wurde im Berichts-
jahr abgeschlossen. Die Maßnahmen werden in einer
zweiten Sanierungsphase seit Beginn des Jahres 2008
fortgesetzt.
Im Jahr 2008 ist trotz effizienter Fahrweisen unserer
Produktionsanlagen die anteilige Abwassermenge pro
Fahrzeug von 1,5 Kubikmeter auf 1,6 Kubikmeter
leicht angestiegen, was auf die neuen Modellanläufe
zurückzuführen ist.
in Mio. m3
32
in m3 (mit TT Coupé/Roadster)
Abwassermenge pro Fahrzeug
Abwassermenge absolutDer Rückgang von extern entsorgten Öl-Wasser-
Gemischen um 72 Prozent im Jahr 2007 erklärt sich
daraus, dass Altemulsionen und Waschwässer durch
Inbetriebnahme einer neuen Emulsionsverdampfungs-
anlage 2006 auf dem Werkgelände nunmehr direkt
am Standort aufgespalten werden können. Die deut-
lichsten Schwankungen lassen sich bei den Verduns-
tungsmengen der Kühltürme erkennen. Hierbei spielen
die unterschiedlichen Witterungsverhältnisse der
einzelnen Jahre eine entscheidende Rolle.
Abwasser
(im Abwasser der Neutra I für die Überwachungsparameter)
in mg/l
Schadstoff konzentrationen 2008
Mittelwert Grenzwert
Nickel 0,071 0,5
Zink 0,157 2,0
AOX 0,074 1,0
Sulfi d 0,836 1,0
33
Die Gesamtsumme der nachweislich nicht
eingeleiteten Abwässer errechnet sich aus
folgenden Bereichen:
Kühltürme
Die Verdunstung in den Kühltürmen ergibt
sich aus der Diff erenz zwischen Nachspeisung
(gemessen) und Absalzung (gemessen).
Lackierbetriebe
In den Lackierbetrieben gibt es viele verduns-
tungsintensive Prozesse. Bei den Tauch-
lackierungen verdunstet Wasser direkt aus
den Bädern und den Trocknerstufen. Im
Bereich der Lackiererei N56 spielt neben der
direkten Verdunstung aus den Lacken und
der Auswaschung auch die Luftbefeuchtung
eine wichtige Rolle. Die Wassergehalte im
getrennt entsorgten Lackschlamm aus der
Koagulierung sowie in den getrennt ent-
sorgten Butylglykol-Wasser-Gemischen sind
untergeordnet zu berücksichtigen.
Die meisten Wasserströme lassen sich mit
Durchfl ussmessern mengenmäßig erfassen.
Es gibt jedoch auch Teilströme, die nicht er-
mittelt, beziehungsweise Wassermengen in
Lackschlämmen und getrennt entsorgten Ab-
fällen, die nur abgeschätzt werden können.
In diesen Fällen ist die Wahl der Systemgren-
zen für die einzelnen Bereiche von entschei-
dender Bedeutung. Denn alle genannten
Einzelposten lassen sich mit einer Diff erenz-
rechnung (Zufl uss zum System abzüglich
Abfl uss aus dem System) ermitteln.
Bei den Zufl üssen werden die Einspeisungen
von Köschinger Wasser sowie von Betriebs-
wasser und Trinkwasser in die verdunstungs -
intensiven Prozesse berücksichtigt. Entspre-
chend werden die Abfl üsse aus diesen Pro-
zessen erfasst. Der Diff erenzbetrag zwischen
gemessenen Zufl üssen und Abfl üssen ent-
spricht den nachweislich nicht eingeleiteten
Abwassermengen.
Getrennt entsorgte Öl-Wasser-Gemische
Öl-Wasser-Gemische wurden früher
zum Teil extern entsorgt, der Wasseranteil
(90 Prozent) gelangte also nicht in die
Kanalisation. Mit Inbetriebnahme einer
Emulsionsverdampfungsanlage auf dem
Werkgelände können seit 2006 Altemul-
sionen und Waschwässer direkt am Stand-
ort aufgespalten werden. Der Anteil der
nicht eingeleiteten Wassermenge reduziert
sich dadurch.
Abgabe an das Produkt
Bei den produzierten Automobilen muss
Kühlwasser eingefüllt und die Scheiben-
waschanlage mit Wasser aufgefüllt werden.
Pro Fahrzeug rechnet Audi Ingolstadt mit
rund 5,5 Liter Kühlwasser und 2,25 Liter
Wasser für die Scheibenwaschanlage.
Berechnung der nachweislich nicht in die Kanalisation eingeleiteten Wassermengen
Niederschlagswasser in m3
Nutzung von Regenwasser
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Niederschlagswasser 169.173 183.554 174.600 181.069 213.891 184.577 142.000 238.799 211.495
34
Sichere Entsorgung
Das Gesamtabfallaufkommen am Standort Ingolstadt
betrug im Jahr 2008 28.956 Tonnen und ist damit ge-
genüber dem Jahr 2007 um 5,5 Prozent angestiegen.
Dabei haben sich jedoch die Mengen an gefährlichen
Abfällen je Fahrzeug um 0,2 Kilogramm verringert.
Bei der Analyse der einzelnen Abfallarten fällt der
Anstieg der Neutralisationsschlämme auf. 2008 sind
329 Tonnen mehr als 2007 angefallen und so mussten
bei der S.D.R. biotec GmbH insgesamt 1.362 Tonnen
verwertet werden. Wegen der gestiegenen Produk-
tionsstückzahlen ist auch beim Lackschlamm (+ 123
Tonnen), den Spülfl üssigkeiten (+ 104 Tonnen) und
den mit PVC verunreinigten Folien (+ 40 Tonnen)
eine Mengensteigerung zu verzeichnen. Bei den Emul-
sionen sank die Jahresmenge dagegen um 500 Tonnen.
Dies liegt an optimierten Wasch- und Spülvorgängen.
Die Spülfl üssigkeit aus der Lackiererei N56 ist mit
2.988 Tonnen die größte extern zu entsorgende Frak-
tion bei den gefährlichen Abfällen. Um die damit ver-
bundenen hohen Kosten zu reduzieren, wurden bereits
im Jahr 2007 Versuche mit einer Vakuum-Verdamp-
fungsanlage durchgeführt. Eine solche Anlage wird be-
reits außerordentlich erfolgreich für die Aufbereitung
der Emulsionen eingesetzt. Ein weiterer Verwertungs-
versuch bei der Müllverwertungsanlage (MVA) Ingol-
stadt im 2. Quartal 2008 hat sich als nicht praktikabel
erwiesen. Eine am 25.08.2008 in Betrieb genomme-
ne biologische Behandlungsanlage für Spülwässer
zeigt bereits als Versuchsanlage gute Ergebnisse. Die
Versuchsanlage wird weiter optimiert mit dem Ziel
eines großtechnischen Einsatzes für alle anfallenden
Spülfl üssigkeiten. Die Realisierung des Großprojekts
soll im dritten Quartal 2009 beginnen. Im Jahr 2008
sind 16 Entsorgungsnachweise für ge fährliche Abfälle
abgelaufen. Die Entsorgungs sicherheit wurde durch
rechtzeitige Neuanträge gewährleistet. Die spezifi sche
Menge sonstiger Abfälle stieg 2008 um 2,6 Kilo-
gramm / Fahrzeug auf 24,3 Kilogramm / Fahrzeug
(vgl. Tabelle Seite 30). Dies ent spricht einer Steigerung
um 12 Prozent. Der Anstieg ist hauptsächlich auf
die Mengen an Holz (+ 95 Tonnen), Abfall zur energe-
tischen Verwertung (+ 594 Tonnen), Wertstoff en zur
Sortierung (+ 564 Tonnen) und Papier Pappe Karto-
nagen (+ 292 Tonnen) zurück zuführen, ist begründet
durch anhaltende Baumaßnahmen und die gestiegene
Fahrzeugproduktion am Standort. Am 28.01.2008
erfolgte der Umstieg vom bisherigen EDV-System
PRODOK zum Abfallinforma tionssystem ABIS. Zuvor
erfolgten eine umfangreiche Datenerhebung und die
Eingabe der Daten in das System. Die bei der Inbetrieb-
nahme neuer und kom plexer EDV-Systeme erwarteten
Probleme beschränkten sich auf wenige, leicht beheb-
bare Korrekturen und Ergänzungen. Das System lief
bereits im zweiten Quartal fehlerfrei. Mit dem Abfall-
informationssystem ergibt sich eine höhere Rechts-
sicherheit, mehr Trans parenz und eine Vereinfachung
des Berichtswesens in der Abfallwirtschaft.
in 1.000 t
Abfallaufkommen
Verwertung Beseitigung
Abfall
Im Jahr 2008 startete die zweite Phase des Pilot-
projektes der AUDI AG in Zusammenarbeit mit der
Technischen Universität München zum Recycling des
Rohstoffes Nickel und anderer Schwermetalle im
Rahmen der Vorbehandlung für den Lackierprozess.
Ziel der Forschungsgemeinschaft ist es, die Schwer-
metalle in den Produktionsprozess zurückzuführen
und damit sowohl eine deutliche Reduktion der
Entsorgungsmenge als auch eine Ressourcenschonung
zu erreichen. Die Gespräche und Vorarbeiten wurden
im Berichtsjahr abgeschlossen – Versuchsbeginn war
im Februar 2009.
Abfallart 2007 in Tonnen 2008 in Tonnen AVV Verbringungsort
Lackschlamm 1.577,40 1.700,35 080117* GSB
Emulsionen 7.118,95 6.620,40 120109* cobos GmbH
Neutralisationsschlamm 1.032,64 1.361,59 190813* S.D.R. biotec
Altverdünnungen 126,16 129,64 070304* RM GmbH
Lösemittelgemische 259,26 239,76 070304* GSB
Altöle 100,94 121,89 130205* Baufeld
Putzlappen 96,58 111,36 150202* GSB
Filtertücher 30,28 32,64 150202* GSB
Formsande 1.241,26 1.057,14 101007* GSB
Lack- und Klebereste 3,90 3,60 150110* GSB
Folien, PVC-verunreinigt 187,24 227,40 080409* GSB
Leuchtstoff röhren 8,34 10,45 200121* Büchl
Leim- und Klebeabfälle 155,30 190,37 150110* GSB
Fett 0,26 0,47 120112* GSB
Ölfi lter 2,99 4,83 150202* GSB
Katalysatoren 4,32 5,71 160807* Oblinger
Butylglykol-Wasser-Gemisch 2.884,50 2.988,28 080119* GSB
Bleibatterien 329,84 305,06 160601* Oblinger
Chemikalienreste 0,02 0,09 160506* GSB
Altfahrzeuge 349,69 297,55 160104* Tyssen-Dück
Elektronikschrott 65,58 85,97 160213* ERN
Feuerlöschpulver 0,83 0,44 160507* GSB
Waschlaugenschlämme 110,88 177,84 120114* GSB
Altholz Klasse IV 16,97 20,08 170204* AR-Recycling 1)
Beton, Ziegel, Fliesen > Z2 2) 59,56 42,01 170106* AR-Recycling 3)
Mineralfasern 31,57 69,98 170603* MVA Ingolstadt
Asbesthaltige Baustoff e 160,18 110,71 170605* MVA Ingolstadt
Teerkork/Kohlenteer * 4) 7,38 170303* BTU /AR-Recycling
Spraydosen * 4) 0,67 150110* GSB
Abfälle aus der Tankreinigung * 4) 89,04 160709* GSB
Summe 15.955,43 16.012,70
35
Register der gefährlichen Abfälle
AR-Recycling = AR-Recycling GmbH / AVV = Abfallverzeichnis-Verordnung
BTU = BTU Hartmeier Unternehmensgruppe / ERN = E-Recycling Nordbayern GmbH
GBH = Gesellschaft für Baustoff-Aufbereitung und Handel mbH / GSB = Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB GmbH)
MVA = Müllverwertungsanlage Ingolstadt, RM = Remondis Medison GmbH
1) Verbringungsort 2007 Durmin
2) Bezeichnung 2007 Bauschutt
3) Verbringungsort 2007 GBH
4) aperiodische Reinigungsvorgänge / kein Abfallaufkommen 2007
36
in 1.000 t
CO2-Gesamtemissionen
Sonstiges Produktion Heizwerke
Die Emissionen des Treibhausgases CO2 sind für den
Audi Standort Ingolstadt von zentraler Bedeutung.
Im Jahr 2008 nahmen die direkten CO2 -Emissionen am
Standort Ingolstadt aufgrund der gestiegenen Produk-
tion, der Vergrößerung des umbauten Raumes und von
meteorologischen Einfl üssen zu. Im Jahr 2008 wurden
durch Audi am Standort Ingolstadt 143.359 Tonnen
CO2 direkt emittiert. 2007 lag dieser Wert noch bei
141.986 Tonnen. Das ist ein Anstieg von ca. 1 Prozent.
Dieser Anstieg fi el aufgrund der noch intensiveren
Nutzung der Abwärme aus der Müllverwertungsanlage
vergleichsweise gering aus.
CO2-Emissionshandel
Gemäß dem Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz ist
Audi zur Teilnahme am europaweiten CO2-Emissions-
handelssystem verpfl ichtet. Am Standort Ingolstadt
sind zwei Anlagen in den Emissionshandel eingebun-
den: das „Heizwerk Ost/West“ und die „Kraft-Wärme-
Kälte-Kopplungsanlage“. Von der Deutschen Emissions-
handelsstelle wurden dem Standort Ingolstadt für
die erste Handelsperiode (2005 bis 2007) Emissions-
zertifi kate für 128.946 Tonnen CO2-Emissionen pro
Jahr zugeteilt. Aufgrund umfangreicher Maßnahmen
für einen effi zienten Umgang mit der Energie konnte
der reale CO2-Ausstoß der am Standort unter den
Emissionshandel fallenden Anlagen in allen drei Jahren
unter der zugeteilten Menge gehalten werden.
Nach Abschluss der ersten Handelsperiode startete
im Jahr 2008 die zweite Periode (2008 bis 2012) des
Handels mit CO2-Emissionsrechten. Die Emissions-
zertifi kate wurden fristgemäß beantragt und zugeteilt.
Der Standort erhielt Berechtigungen in Höhe von
135.360 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr. Der CO2-
Ausstoß der am Standort unter den Emissionshandel
fallenden Anlagen belief sich 2008 auf 102.972
Tonnen. Dank der in den vergangenen Jahren durchge-
führten Maßnahmen sind auch in der zweiten Handels-
periode Belastungen aus dem Emissionshandel für den
Standort nach derzeitigem Stand nicht zu erwarten.
Organische Lösemittel
Audi setzt auf modernste Umweltschutztechnologien
und Lackierverfahren. Die 1998 in Betrieb genommene
Lackiererei konnte Audi dabei stetig verbessern. Der
Gesamtausstoß an organischen Lösemitteln (VOC) lag
im Jahr 2008 bei rund 820 Tonnen.
Aufgrund wachsender Produktionszahlen ist er damit
gegenüber dem Vorjahr erneut um etwa 4 Prozent
angestiegen. Bezogen auf ein Fahrzeug wurden rund
1,4 Kilogramm organischer Lösemittel emittiert.
Organische Lösemittelemissionen entstehen vor allem
beim Lackieren und Beschichten von Oberfl ächen sowie
durch den Betrieb von Motorprüfständen. Bei der
Kataphoresetauchlackierung und der Lackierung von
Füller und Basislack kommen wasserbasierte Lacke zum
Einsatz, die nur einen geringen Anteil an organischen
Lösungsmitteln enthalten. Um emissionsträchtige
Farbwechsel zu vermeiden, werden nach Möglichkeit
Fahrzeuge mit gleicher Wagenfarbe zusammengefasst.
Daneben konnte der Lackauftrag durch einen erhöhten
Automatisierungsgrad im Bereich der Innenlackierung
effi zienter gestaltet werden.
CO2-Ausstoß
Emissionen
in Tonnen
Gesamtemissionen organischer Lösemittel
2006 2007 2008
740 787 820
Einhaltung von Richtwerten
Das so genannte Betriebliche Lärminformationssystem
(BLIS) bildet die Grundlage für sämtliche Lärmbetrach-
tungen am Standort Ingolstadt. Für alle auf dem Werk-
gelände durchgeführten Maßnahmen können mit Hilfe
dieses schalltechnischen Modells des Standorts exakte
Schallimmissionsprognosen erstellt werden. Die Daten
können somit frühzeitig in der Planungsphase von
Anlagen oder Bauvorhaben berücksichtigt werden und
helfen, Lärmauswirkungen zu vermeiden beziehungs-
weise zu minimieren. Im Jahr 2008 hat Audi am Standort
Ingolstadt große Anstrengungen zur weiteren Verfeine-
rung des BLIS unternommen. So wurde im September
2008 an mehreren Tagen eine umfangreiche Verkehrs-
zählung an wichtigen Verkehrsknotenpunkten innerhalb
des Werkes durchgeführt. Ziel war es, den Verkehrslärm,
der ebenfalls dem Lärm des Werkes zugerechnet wird,
exakt zu bestimmen.
Weiter konnten trotz steigender Anzahl der Fahrzeugbe-
wegungen auf dem Werkgelände durch die konsequente
schalltechnische Bewertung von Neuanlagen die Beurtei-
lungspegel an den für Audi relevanten Immissionsorten
eingehalten werden. Die Einhaltung der für Audi rele-
vanten Immissionspegel wird auch von unabhängigen
Gutachtern überwacht.
So kann bei der Verlegung der Q-Einfahrbahn an die nörd-
liche Grenze des Werkgeländes sichergestellt werden,
dass die für das im Norden an das Audi Werkgelände
angrenzende reine Wohngebiet geltenden Immissions-
richtwerte von Audi eingehalten werden.
Das Betriebliche Lärminformationssystem (BLIS) liefert exakte Schallimmissionsprognosen.
Lärm
37
LärmimmissionswerteRichtwerte und Beurteilungspegel in dB(A)
Ettinger Straße Allgemeines Wohngebiet 40 55 40 48
Senefelder Straße Gewerbegebiet 50 65 44 46
Ringlerstraße Gewerbegebiet 50 65 39 49
Carl-Zeiss-Straße Gewerbegebiet 50 65 46 46
Oberhaunstadt (Alleeweg) Reines Wohngebiet 35 50 35 37
Rohrmühle Dorfgebiet 45 60 40 41
Etting (Florian-Geyer-Straße) Reines Wohngebiet 35 50 30 37
Immissionsorte Einstufung Richtwert Richtwert Beurteilungspegel Beurteilungspegel Nacht Tag Nacht 1) Tag 2)
1) bei Nacht gemessen / 2) bei Tag berechnet
Lärmimmissionen des Güterverkehrszentrums (GVZ) werden hier nicht berücksichtigt.
38
Bei allen Bauprojekten am Standort Ingolstadt spielt
das Thema Altlasten eine wichtige Rolle.
Bereits in der Planungsphase schätzt die Fachabteilung
Betrieblicher Umweltschutz ab, ob mit Altlasten zu
rechnen ist, und gibt entsprechende Voruntersuchungen
in Auftrag. Bei Veränderungen an Altanlagen und
Altgebäuden stehen dabei Prüfungen der Bausubstanz
auf Asbest, PCB oder teerhaltige Werkstoff e im
Vordergrund. Auf diese Weise kann ein selektiver Rück-
bau und eine fachgerechte Entsorgung von umwelt-
gefährdenden Baumaterialien sichergestellt werden.
Bei der Planung von Neubauten hat der Gewässerschutz
oberste Priorität. Vor allem Flächen, die bereits vor
dem Erwerb durch Audi als Industriestandort genutzt
wurden, werden intensiv auf grundwassergefährdende
Stoff e hin untersucht.
Alle Ergebnisse dieser Vorsondierungen werden den
Planungsabteilungen zur Verfügung gestellt und in die
Ausschreibungsunterlagen eingearbeitet.
Auf diese Weise können eventuell vorhandene Bodenver-
unreinigungen bereits im Vorfeld von Baumaßnahmen
beseitigt werden. Darüber hinaus erfolgen begleitend
zu allen Baumaßnahmen Untersuchungen des Bau- und
Grundwassers. Dies verhindert die Gefährdung von
Oberfl ächen- oder Grundwasser.
Auch im Bereich umweltrelevanter Produktionsanlagen
wird die Abteilung Betrieblicher Umweltschutz tätig,
wenn der Verdacht auf Schadstoff belastungen besteht.
So hatte Audi bereits 1997 im Bereich der Lackiererei im
Süden des Werkgeländes begonnen, den Untergrund zu
sanieren. Nach einer Unterbrechung durch umfangreiche
Demontagearbeiten wurde die Sanierung Mitte 2001
wieder aufgenommen. Mittlerweile sind innerhalb von
zehn Jahren 3.420 Kilogramm Lösemittel aus Bodenluft
und Grundwasser entfernt worden.
Aufgrund dieser erfolgreichen Maßnahmen konnte
der Betrieb der Sanierungsanlage modifi ziert werden:
Die Bodenluftabsaugung ist inzwischen eingestellt
und das Grundwasser wird nur noch über einen Förder-
brunnen entnommen und gereinigt.
Austrag von Lösungsmitteln (BTEX)aus Bodenluft und Grundwasser in kg (seit 2001)im Bereich der ehemaligen Lackiererei Süd
Bodenluft Grundwasser
Voruntersuchungen und Sanierung
Altlasten
39
Umweltrelevante Anlagen am Standort Ingolstadt
Im Berichtszeitraum:
Genehmigungen
– Getriebeentwicklungs- und Emissionszentrum
1. und 2. Bauabschnitt (2006 bzw. 2008)
– Kapazitätserhöhung der genehmigungsbedürftigen
Anlage „Automobilwerk“ (2007)
– Antrag auf die Erteilung eines Vorbescheides zur
wesentlichen Änderung des Automobilwerkes
durch den Neubau eines Karosseriebaus (2008)
Immissionsschutzrechtliche Anzeigen
– Automatisierung der Innenlackierung (2006)
– Kleinfarbversorgungssystem (2007)
– Vollautomatische Applikation im Bereich der
Anbauteilelackierung (2007)
– Ersatz einer PVC-Applikationslinie im Bereich
der Lackiererei (2006)
Gemäß § 52a BImSchG „Mitteilungspfl ichten zur
Betriebsorganisation“ muss sichergestellt sein, „dass
die dem Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen
und vor sonstigen Gefahren, erheblichen Nachteilen
und erheblichen Belästigungen dienenden Vorschriften
und Anordnungen beim Betrieb beachtet werden.“
Audi Ingolstadt ist demnach dazu verpfl ichtet,
anzuzeigen, wer am Standort die Betreiberpfl ichten
der genehmigungsbedürftigen Anlagen wahrnimmt.
Privatisierung der Anlagenüberwachung
Nach dem vom bayerischen Ministerrat beschlossenen
Aufgabenkritik-Konzept „Verwaltung 21“ war seitens
der für die AUDI AG am Standort Ingolstadt zustän-
digen Genehmigungsbehörde die Vor-Ort-Überwachung
von nach Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG)
genehmigungsbedürftigen Anlagen sowie die Erstellung
von Gutachten im immissionsschutzrechtlichen Geneh-
migungsverfahren zu privatisieren.
Die erste von einem privaten Sachverständigen durch-
geführte Anlagenüberwachung wurde im Auftrag der
AUDI AG im Jahr 2008 von der DEKRA Certifi cation
GmbH im Rahmen der jährlichen Validierung des seit
1997 am Standort Ingolstadt bestehenden Umwelt-
managementsystems durchgeführt.
Im Rahmen dieser stichprobenartigen Überprüfung
wurde der AUDI AG bestätigt, dass keine Mängel oder
Verstöße gegen geltende Umweltvorschriften oder Auf-
lagen aus den eingesehenen Genehmigungen bestehen.
Nach verschiedenen einschlägigen Gerichtsurteilen
zu diesem Themenkomplex wird ab sofort die bis 2008
praktizierte Regelüberwachung durch die zuständige
Behörde in Ingolstadt fortgesetzt.
Anlagen
Nach Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) genehmigungsbedürftig
Umweltauswirkungen
Automobilwerk
– Lackiererei
– Karosseriebau
– Montage
– Nebeneinrichtungen (wie Großfeuerungsanla-
gen, Abfall und Reststoff behandlungsanlagen)
Sonstige Anlagen,
z. B. Prüfstandsgruppen, Lagerplatz für
Crashfahrzeuge, Aero-Akustik-Windkanal,
Thermo-Blaskanal, Abfallbehandlungsanlagen
Emissionen in Form von organischen
Lösemitteln, Verbrennungsabgasen,
Geruch, Lärm, wassergefährdenden Stoff en
sowie Abfällen
Emissionen in Form von CO2, SO2, CO und NOx,
Lärm, Emissionen in Form von
Verbrennungsabgasen, Geruch, Lärm,
wassergefährdenden Stoff en sowie Abfällen
Anlagen
Nach Wasserhaushaltsgesetz (WHG) genehmigungsbedürftig
Umweltauswirkungen
Zentrale Abwasseraufbereitung mit Schwermetallen belastetes Abwasser
Umweltziele Audi Ingolstadt 2009–2012
Umweltprogramm – Umsetzungsstand 2009
Umweltschutzziel Einzelmaßnahmen Termin Erfüllungsgrad
Gewässerschutz
Reduzierung von Schadstoff en Erprobung eines Fällungshilfsstoff es mit Aus Umweltprogramm 100 %im Abwasser 1) geringer Umweltbelastung 2006–2009
Reduzierung von Öl- und Systematische Erfassung und IV / 2009 Neues ZielKühlschmierstoff verbräuchen Nachverfolgung der Öl- und Kühlschmierstoff verbräuche mit Reduzierung des Medienverbrauchs in der Komponentenfertigung um 10 % auf Basis 2008
Vorbeugender Gewässerschutz Sanierung von Abscheideanlagen am Standort IV / 2015 Neues Ziel
Abfallwirtschaft
Verringerung an gefährlichem Abfall Bewertung und Versuch einer biologischen Aus Umweltprogramm 100 % Abwasserbehandlung (Teilstrombehandlung) 2006–2009 Versuch in der Füller- und Decklackierung
Verringerung an gefährlichem Abfall Realisierung der biologischen IV / 2010 Neues Ziel Abwasserbehandlung der Füller- und Decklackierung
Reduzierung des Blechmaterial- Erhöhung des Materialnutzungsgrades von IV / 2012 Neues Ziel einsatzes (Reduktion von Abfällen Blechen bei der Modellumstellung im und Ressourcenschonung) Presswerk um ca. 7 %
Ersatz von drei hydraulischen Reduzierung des Energiebedarfs um 60 % IV / 2012 Neues Ziel Pressenstraßen durch mechanische und Reduzierung der EinsatzmengeGroßraumsaugerpressen von Hydrauliköl
Lager- und Transportraum für Einführung einer standardisierten IV / 2010 Neues Zielbetroff ene Verpackungen um mehr Frontklappeneinzelverpackungals 50 % reduzieren
Senken des Lager- und Einführung einer standardisierten IV / 2009 Neues ZielTransportraums um die Hälfte ZahnriemenverpackungReduzierung des Verpackungsmaterial-einsatzes um mehr als 25 %
Kosteneinsparung und Verlängerung der Standzeiten der IV / 2009 Neues ZielVerringerung gefährlicher Abfälle Kühlschmierstoff e in der Zylinderkopf- fertigung (Aluminium) von 2 auf 3 Jahre
Verringerung an Sonderabfall Pilotversuch in Kooperation mit der TU IV / 2009 Neues Zielund Ressourcenschonung München zum Schwermetallrecycling in der Lackvorbehandlung als Ersatz der Nickelfällung
Immissionsschutz
Ressourcenschonung 2) Erstellung eines Energieversorgungs- Aus Umweltprogramm 80 % konzeptes für die Heizhäuser des 2006–2009 Standortes (unter Berücksichtigung der 13. BImSchV), Reduktion des NOx-Gehaltes um 10 % (Basis 2004)
Einsparung Energie, Emissionen Feinplanung der Fernwärmenutzung im 2010 90 %CO2, NOx Rahmen „Energieverbund Ingolstadt“
1) Versuche wurden abgeschlossen, allerdings führt das alternative Fällmittel zu keiner sicheren Grenzwerteinhaltung.
2) Sanierung einiger Kessel abgeschlossen. Der weitere Austausch von Kesseln ist abhängig vom Punkt „Energieverbund Ingolstadt.“
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Immissionsschutz
Ressourcenschonung und Einsatz von mobilen und stationären IV / 2009 Neues ZielVermeidung von Emissionen Energiespeichern auf dem Audi Werkgelände Energieeinsparung Einbau einer Wärmerückgewinnung IV / 2009 Neues Ziel bei der Lackieranlage in der Bremsscheibenfertigung
Reduzierung von Ausschuss INI. TUM-Projekt IV / 2011 Neues Zielund Energieverbrauch Qualitätsregelung im Presswerk
Energieeinsparung Projekt Rüststörungsreduzierung: I / 2009 Neues Ziel Reduzierung der Rüststörzeiten um 50 % auf Basis der Werte von 2007 im Presswerk
Energieeinsparung Aufsplittung der Hallenbeleuchtung III / 2009 Neues Ziel sowie deren Steuerung über Zentral- steuerprogramm für die Lüftung im Bereich des Karosseriebaus TT
Energieeinsparung Einbau eines Schnellauftores und I / 2009 Neues Ziel Optimierung der Auf- und Zuschaltung der Hallentore N 42 / N 24
Reduzierung der Ersatz des butylglykolhaltigen Spülmediums Aus Umweltprogramm 90 %Lösemittelemissionen 3) in der Lackiererei durch lösemittelfreie 2006–2009 bzw. lösemittelarme Spülmedien
Ressourcenschonung Erstellung einer Detailplanung für die IV / 2009 Neues Ziel Nutzung von Grundwasser für Kühlzwecke im Gebäude A 50
Altlasten
Bodensondierung und Festlegung der horizontalen und vertikalen III / 2009 Neues Ziel Grundwasseranalysen im Ausbreitung von LHKW, Naphtalin und Bereich Halle N 1 AKW-Schadstoff en im Untergrund
Organisation
Ressourcenschonung und Unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Weiterführung aus 60 % Vermeidung von Emissionen Planungen hinsichtlich Fahrzeugstückzahlen Umweltprogramm bis 2015 sollen die standort- und unter- 2006–2009 nehmensbezogenen spezifi schen Langfristiges Ziel CO2-Emissionen bei Audi auf Basis 1990 bis IV / 2020 2020 um 30 % durch diverse Maßnahmen gesenkt werden.
Ressourcenschonung und Reduktion der CO2-Emissionen der Weiterführung aus 30 % Vermeidung von Emissionen Audi Modelle um 20 % auf Umweltprogramm Basis 2006 – 2012 2006–2009 Langfristiges Ziel IV / 2012
Verbesserte Einbindung der Abdeckung von 25 % des Nicht-Produktions- Aus Umweltprogramm 30 % Mitarbeiter in den Umweltschutz 4) bereichs durch das APS-Element Umweltschutz 2006–2009
Verbesserte Einbindung der Durchführung von KVP-Workshops II / 2010 Neues Ziel indirekten Mitarbeiter in Umweltschutzabläufe
Umweltschutzziel Einzelmaßnahmen Termin Erfüllungsgrad
3) Butylglykolfreie Spülmedien sind wegen technischer Probleme nicht zur realisieren. Betriebsversuche zu
butylglykolarmen Spülmedien stehen aus.
4) Durch KVP im indirekten Bereich hat sich hier eine neue Situation ergeben. Fortführung erfolgt im nächsten Punkt.
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GÜLTIGKEITSERKLÄRUNG
Die Umweltgutachter haben den Standort der Organisation
AUDI AG
85045 Ingolstadt, Ettingerstraße
auf Einhaltung aller Vorschriften der Verordnung (EG) Nr. 761/2001 geprüft und stellen hiermit die Übereinstimmung des Umweltmanagementsystems, der Umweltbetriebsprüfung und ihrer Ergebnisse sowie der Umwelterklärung mit den Anforderungen fest.
Hinweise auf Abweichungen von einschlägigen Rechtsvorschriften liegen nicht vor.Die Daten und Informationen der Umwelterklärung der AUDI AG Ingolstadt geben ein zuverlässiges, glaubwürdiges und richtiges Bild aller Tätigkeiten der Organisation wieder.
Stuttgart, den 24.04.2009
Manuela Held
Umweltgutachterin
Im Greßental 13
71120 Grafenau
Zul. Nr. DE-V-0190
Dr. Hans-Josef Dünnwald
Umweltgutachter
Herbert-Lewinstr. 4
50931 Köln
Zul. Nr. DE-V-0257
Kraftstoff verbrauch und CO2-Emissionen *
Kraftstoff verbrauch nach 80 1268 EWG CO2-Emissionen (g/km)
Modell Leistung (kW) Getriebe Innerorts Außerorts Kombiniert Kombiniert
Audi A4 (B8) 2.0 TDI e mit DPF 100 M6 5,8 3,8 4,6 119
M: Schaltgetriebe; DPF: Dieselpartikelfi lter Hinter der Getriebebezeichnung fi nden Sie die Zahl der Gänge (z. B. M6).* Werte für auf der Titelseite abgebildetes Modell
Ansprechpartner
Wünschen Sie weitere Informationen?
Die Umweltabteilung freut sich über
Ihre E-Mail, Ihren Anruf, Ihren Brief
oder Ihr Fax:
AUDI AG
Dr. Dagobert Achatz
Leiter Betrieblicher Umweltschutz
85045 Ingolstadt
Tel.: + 49 (0) 8 41/89-3 44 44
Fax: + 49 (0) 8 41/89-3 16 82
Kontakt
Termin für die nächste Umwelterklärung
Audi wird im April 2010 die nächste aktualisierte
Umwelterklärung vorlegen.
AUDI AG
85045 Ingolstadt
Vorsprung durch Technik www.audi.de