Download - Von Ideen zu Werten - MFG Jahresmagazin 2013
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Von iDeen zu WerTenmfg innoVaTionsagenTur für iT unD meDien BaDen-WürTTemBerg
Jahresmagazin 2013
Herausgeber
MFG Baden-Württemberg
Innovationsagentur des Landes
für Informationstechnologie und Medien
Breitscheidstraße 4
70174 Stuttgart
Tel. +49 711 / 90715-300
Fax +49 711 / 90715-350
innovation.mfg.de
Geschäftsführer
Klaus Haasis
Konzeption / Redaktion
Helena Acheson, Bernd Hertl,
Ines Goldberg, Karina Strecker
Gestaltung
RevierPaten Netzwerk, Stuttgart;
Spinnacker GmbH & Co. KG
Fotos
Julia Grudda Fotografie
Druck
Druckerei Raisch, Reutlingen
Lektorat
Christine Traber
© MFG September 2013
Die MFG Innovationsagentur ist zertifiziert für
Innovationsprozesse und Beziehungsmanagement
nach ISO 9001:2008.
Gesellschafter der MFG sind das Land
Baden-Württemberg und der Südwestrundfunk.
Das MFG Jahresmagazin 2013 wird CO2-neutral gedruckt. Unvermeidbare
Treibhausemissionen werden von der MFG Innovationsagentur für
IT und Medien mit einer Ausgleichszahlung kompensiert.
IMPRESSUM
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Von iDeen zu WerTenJAhresmAgAzin 2013
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
Liebe Leserinnen und Leser,
seit nunmehr zehn Jahren veröffentlicht die mFg medienentwicklung
einen Jahresbericht, der einen kompakten Überblick über ihre initia-
tiven und Projekte gibt und damit zugleich einen Querschnitt der iKT-,
medien- und Kreativbranchen in Baden-Württemberg präsentiert. in
diesem Jahr hat die mFg ihre Jahrespublikation neu aufgelegt und
daraus – noch mehr als bisher – ein standortmagazin gemacht, das
Wissenswertes und aktuelles rund um die iKT- und Kreativwirtschaft
im Land vermittelt.
neu ist auch, dass das Jahresmagazin in seiner struktur der sogenann-
ten „innovationskette“ folgt, dem innovationsmodell der mFg. seit 18
Jahren fördert die mFg innovationen im südwesten und verbessert so
die Wettbewerbsfähigkeit des standorts Baden-Württemberg. Wie man
an den verschiedenen Projekten und Themen entlang der innovations-
kette sehen kann, gelingt ihr das in allen innovationsphasen.
Dass die iKT in Baden-Württemberg eine wichtige rolle spielt und sich
rasant weiterentwickelt, ist bekannt. Und so ist es konsequent, dass
Politik, Wissenschaft und industrie gemeinsam eine strategie für eine
nachhaltige entwicklung der Branche im Land ermöglichen. in die-
ser initiative iKT Baden-Württemberg unterstützt die mFg das Wirt-
schaftsnetzwerk Baden-Württemberg Connected. auch bei der natio-
nalen und internationalen Vernetzung fördert die mFg den mittelstand
aus dem südwesten und organisiert beispielsweise den baden-
württembergischen gemeinschaftsstand auf der CeBiT.
genauso wenig ist es ein geheimnis, dass die Bedeutung des Kreativ-
sektors zunimmt. im zuge der Digitalisierung gibt es mehr und mehr
synergien zwischen den Branchen iKT, medien- und Kreativwirtschaft,
das zeigt sich etwa am games-sektor. Offiziell ist er der Kreativwirt-
schaft zugeordnet, gleichzeitig ist jedoch ein starker iT-Bezug vor-
handen – werden Computerspiele doch sehr von den neusten soft-
ware-entwicklungen geprägt. Viele digitale spiele sind inzwischen
crossmedial angelegt, so dass auch die grenze zur medienbranche
immer mehr verschwimmt.
neben dem Digital Content Funding, das games, apps und cross-
mediale Produkte fördert, setzt sich die mFg im eU-Projekt
Boo-games für die Förderung und Wertschätzung der games-Branche
ein. so besuchte anlässlich der animationskonferenz FmX im april 2013
eine europäische Delegation stuttgart und Karlsruhe, um die baden-
württembergische games-szene kennenzulernen. im mai organisierte
das netzwerk Kreativwirtschaft auf der re:publica in Berlin, Deutsch-
lands größter netzkonferenz, eine session zur digitalen musikwirt-
schaft im südwesten. ebenfalls auf initiative des netzwerks zeigte
Baden-Württemberg im august 2013 erstmals Präsenz auf der welt-
größten messe für Video- und Computerspiele, der gamescom in Köln.
sie sehen, die iKT- und medienlandschaft verändert sich rasant und
mit den neuen medien erweitert sich auch unser Kulturbegriff. Die-
ser entwicklung tragen wir rechnung, indem wir zukünftig verstärkt
interaktive medien fördern und unterstützen.
ich wünsche ihnen eine interessante und unterhaltsame Lektüre.
ihr
Jürgen Walter MdL
Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Aufsichtsratsvorsitzender der MFG Medien- und Filmgesellschaft
Baden-Württemberg mbH
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
Liebe Partner, Kunden und Freunde der mFg innovationsagentur,
innovationsmanagement heißt Veränderungsmanagement. Die gestal-
tung des Wandels bleibt für Wirtschaft, Politik und den öffentlichen
Bereich die größte herausforderung. auch die mFg hat in Baden-Würt-
temberg in den letzten monaten wieder vielfältige und ganz unter-
schiedliche Beiträge, Projekte und impulse gestaltet, um unseren
wunderbaren standort noch innovativer, kreativer und veränderungs-
bereiter zu machen. heute freue ich mich, ihnen im 18. Jahr des
Bestehens der mFg auch unser Jahresmagazin 2013 für den Bereich
innovationsagentur in einem neu gestalteten Format vorzulegen.
Leitfaden durch das Jahresmagazin ist das von mir in den letzten zehn
Jahren entwickelte mFg innovationsmodell, das die instrumente der
gestaltung von innovationsprozessen durchgängig von der idee bis
zur Wertschöpfung beschreibt. Veränderungsmanagement bedeutet
natürlich auch, sich selbst als Teil von Veränderungsprozessen zu ver-
stehen. zum ende dieses Jahres werde ich deshalb meine geschäfts-
führertätigkeit in der mFg innovationsagentur beenden und mich
als Coach für Veränderungsmanagement und zusammenarbeitskultur
selbstständig machen. nach 18 Jahren entlasse ich das „Baby“ mFg
in die Volljährigkeit und damit in eine neue Phase von Veränderung
und gedeihen.
Die Voraussetzungen in der mFg sind herausragend. im Jahr 2012
wurde wieder ein substanzieller Überschuss erwirtschaftet, der der
Kapitalrücklage zugeführt werden konnte. Die isO-zertifizierung
unseres managementsystems für innovations- und Beziehungsma-
nagement konnte erneuert werden. Über 50 hochkompetente experten
und expertinnen arbeiten mit einer engagierten Führungsmannschaft
an der permanenten Begleitung und gestaltung des technologischen
und sozialen Wandels.
mit diesem Jahresmagazin möchten wir sie an unseren ideen und Pro-
jekten teilhaben lassen. mein Dank gilt allen unseren mFg-mitarbei-
tern für den herausragenden einsatz, aber ganz besonders unseren
Kunden und Partnern für die bereichernde und erfolgreiche zusam-
menarbeit. Wenn sie Beratungs- und Unterstützungsbedarf haben,
wenn sie ideen für ein Kooperationsprojekt haben, sprechen sie uns
an. Wir freuen uns über jeden wertschätzenden Dialog mit ihnen.
herzlichst,
ihr
Klaus Haasis
Geschäftsführer MFG Innovationsagentur für IT und Medien
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einleitung
innovationsklima
zusammenarbeitskultur
zahlen, Daten, fakten
Talente
forschung
Transferdialog
Werte
Wachstum
idee
Kommerzialisierung
5 Vorworte — 10 Erfolgskreislauf: Die Innovationskette der MFG — 13 Das macht die MFG. Maßnahmen im Innovationsprozess — 15 Barcode
18 Auch Innovationen brauchen Klimaschutz. Was macht ein gutes Innovationsklima aus? — 21 Zwischen Schafsweide und Autobahn. Interview zu Innovationsfaktoren — 22 Durchblick auf allen Kanälen. Schlüsselqualifikation Medienkompetenz — 25 Bildung 2.0: Das ganze Leben ist ein Kurs. Bildungstrends im Social Web — 26 Vom Dorf, aber nicht hinterm Mond. Standortkommu-nikation und Social Media — 29 Heute sag ich meine Meinung. Bürgerbeteiligung im Netz
32 Viele kennen, vieles können. Zusammenarbeit in EU-Projekten — 34 Es rockt und rollt: Digitale Musikwirtschaft in Baden-Württemberg
92 Projektübersicht — 94 Geschäftsentwicklung 2012 — 96 Gesellschafter, Aufsichtsrat und Stiftungsrat — 98 Der Paternoster der MFG — 102 Ansprechpartner bei der MFG
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38 „Ich sehe was, was du nicht siehst“. Zur Geschichte des Begriffs „Idee“ — 41 Demola — Im Freiraum wachsen Ideen.Gespräch über den offenen Innovationsprozess im Kreativlabor
44 Du machst dein Ding, wir machen den Rest: Karl-Steinbuch-Stipendium — 46 APPetit auf coole Apps. Gesprächsrunde mit den Gewinnern des BW Goes Mobile Award
53 Karl-Steinbuch-Forschungsprogramm: Seismograf für Technologie-trends. Interview über die Unterstützung anwendungsnaher Forschung
61 Heidelberger Härtetest. Bist du fit für den Pitch? Matching von Start-ups und Investoren — 62 Check-up, Coaching, Chancen. Beratung für Hightech-Gründer
69 Die Augenblitzer. Erfolgsstory zweier CyberOne-Gewinner — 70 Der richtige Riecher. Vom Studium zum Game-Unternehmen — 71 „Sie haben das nächste Level erreicht“. Die Games-Branche in Baden-Württemberg
74 Wachstum im Temporausch. ITK-Standort Baden-Württemberg — 76 Vernetzte Zukunft: Die ITK gibt den Takt an. Herausforderungen für die ITK-Branche — 77 Trockner, sag‘ das Date ab! Über das Internet der Dinge — 78 Wir kriegen euch schon! Wer Fachkräfte will, muss kreativ sein. Interview über den Fach-kräftemangel im Kreativsektor — 83 Zukunftslabor Kultur- und Kreativ-wirtschaft. Kreativstandort Baden-Württemberg
89 „Ich habe gern einen Plan B in der Tasche“. Interview über materielle und ideelle Werte
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erfolgsKreislaufDie innovationskette der mfg
Quelle: Klaus Haasis 2012, Vorlesung Innovations-management, Popakademie Baden-Württemberg
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„Von ideen zu Werten“ — nicht nur der Titel des mfg Jahresmagazins ist der soge-nannten innovationskette entnommen, auch seine struktur basiert darauf. als innovationsmodell der mfg beschreibt sie die instrumente zur gestaltung von inno-vationsprozessen von der idee bis zur Wertschöpfung. entsprechend lassen sich die initiativen und Projekte der mfg den einzelnen Phasen zuordnen. Wie Perlen kann man sie an der innovationskette aufhängen.
Warum ein Innovationsmodell?
als innovationsagentur für iT und medien hat die mFg den auftrag,
den iTK-, medien- und Kreativstandort Baden-Württemberg zu stär-
ken. sie verbessert die landesweite Wettbewerbsfähigkeit, indem
sie Kooperationen fördert – regional, national, international – und
erfolgreiches Unternehmertum unterstützt. Dabei liegt der Fokus auf
kleinen und mittelständischen Unternehmen (KmU) und start-ups.
mit den in Baden-Württemberg zahlreich ansässigen großunterneh-
men und Big Playern kooperiert die mFg zu verschiedenen bran-
chenrelevanten Themen. Die innovationsagentur vernetzt Talente,
gründer und Unternehmer mit anwendungsnaher Forschung und
öffentlichen Förderprogrammen und bringt so Wissenschaft und Wirt-
schaft einander näher.
Um ihrer aufgabe gerecht zu werden, arbeitet die mFg mit einem konzep-
tionellen Überbau. Das innovationsmodell ist nicht im engeren sinne
linear, aber am anfang steht eine kreative entwicklung und am ende
deren Umsetzung. Dazwischen findet ein Dialog statt, der eine Brücke
schlägt zwischen Forschung und entwicklung auf der einen seite und
anwendung und Umsetzung auf der anderen. Dieser wird als Trans-
ferdialog bezeichnet, weil es ein gegenseitiger Lern- und austausch-
prozess ist und keine einseitige handlung. Voraussetzung für einen
erfolgreichen innovationsprozess sind ein günstiges innovations-
klima und eine funktionierende zusammenarbeitskultur, die es zu gestal-
ten gilt. im idealfall begleitet die mFg eine (geschäfts-)idee durch
den kompletten innovationsprozess. zunächst werden ideen identi-
fiziert beziehungsweise angestoßen, beispielsweise im rahmen eines
Wettbewerbs oder einer ausschreibung. Dann gilt es, die Talente und
ideenstifter zu fördern und bei der Weiterentwicklung und ausarbei-
tung ihrer idee oder Technologie zu unterstützen.
ein wichtiger schritt ist der Transferdialog, in dem die mFg zwischen
der wissenschaftlichen sphäre und der geschäftswelt vermittelt.
angehende gründer lernen bei diesem austausch, wie wichtig es
ist, ihr Konzept richtig zu präsentieren. es folgen hilfestellungen
beim markteintritt und in der Wachstumsphase, etwa durch eine
Optimierung des Businessplans und branchenspezifische Beratung.
Und schließlich vernetzt die mFg das erfolgreiche Unternehmen,
etwa in regionalen Clustern oder über eU-Projekte. Dieses innova-
tionsmodell gilt nicht nur für Unternehmen, sondern kann auch auf
Organisationen, gemeinschaften, netzwerke und sogar regionen
angewendet werden.
Der Faktor Mensch: Die soziale Seite der Innovation
Bei aller Business-Orientierung darf man nicht vergessen, dass es men-
schen sind, die ideen haben und Unternehmen gründen, die forschen
und investieren. in der innovationskette spiegelt dies der „rahmen“
aus innovationsklima und zusammenarbeitskultur wider.
menschen, die Teil eines innovationsprozesses sind, wachsen und ent-
wickeln sich. gleichzeitig lassen sie sicheres Terrain hinter sich, um
sich zu verändern. sie wechseln die Perspektive, verlassen ihre „Com-
fort zone“, um an neue Dinge zu glauben. sie nehmen neue gewohn-
heiten an, wenn sie das neue Produkt nutzen.
innovationen werden also nicht nur durch ihre attraktivität und ihre
Komplexität bestimmt, sie bringen auch Unsicherheiten mit sich, las-
sen risiken und Konfliktpotentiale entstehen. innovativ sein bedeutet
fast immer, mit vertrauten regeln zu brechen und damit Widerstände
zu erzeugen.
Deswegen ist es wichtig, eine Kultur der zusammenarbeit zu schaffen,
basierend auf gemeinsamen Werten, als Basis für ein gedeihliches mit-
einander-arbeiten. Persönliche Beziehungen helfen, Unsicherheit zu
reduzieren, Vertrauen aufzubauen und innovativer zu sein. genau hier
kommen Cluster und netzwerke ins spiel, um akteure in und zwischen
Branchen und regionen zusammenzubringen.
innovationsprozesse sind expeditionen ins Ungewisse, die oft an unge-
planten, aber umso interessanteren reisezielen ankommen. an jeder
Weggabelung sind die nächsten möglichen schritte neu zu überden-
ken. Und beim steuern ohne Landkarte hilft keine Logik, sondern nur
Vertrauen in die gruppe und sich selbst. erfolgreiche innovationspro-
zesse sind deshalb personenzentriert und respektieren Bedürfnisse. sie
stellen sichere möglichkeitsräume für neue ideen und Kreativität zur
Verfügung und schaffen damit ein günstiges innovationsklima. Das ist
die soziale seite der innovation.
Klaus Haasis / Ines Goldberg
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Das ganze isT mehr als Die summe seiner Teile
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InnovatIonsklImameDienKomPeTenz
sTanDorTKommuniKaTion
kommerzIalIsIerungBusinessPlanWeTTBeWerBe
förDerProgramme für sTarT-uPs
gemeinschafTssTänDe auf messen
werteinnoVaTionsBereiTschafT
WirTschafTlicher erfolg
nachhalTigKeiT
Idee aBsolVenTenProgramme
iDeenWeTTBeWerBe
förDerung Der KreaTiViTäT
forschung unTersTüTzung anWenDungsnaher
forschung
TrenDsTuDien
Konferenzen
Das machT Diemfg innoVaTionsagenTurmaßnahmen im innovationsprozess
wachstum unTersTüTzung miTTelsTanD
WirTschafTsneTzWerKe
clusTermanagemenT
talentesTiPenDien
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haBen sie geraDe ihr smarTPhone zur hanD?
Dies ist ein Barcode
Wie funktioniert‘s?
Sie haben sich sicher schon gefragt, was die gestrichelte Linie neben manchem Bild zu bedeuten hat.Sie ist ein Barcode (1), vergleichbar mit QR-Codes, die Sie mit Ihrem Smartphone und einer Codelese-App einscannen können.
Programm laden
Um den Code einscannen zu können, downloaden und installieren (2) Sie eine dieser Apps: zum Beispiel Decodely für Apple oder QR Droid für Android.
Code richtig einscannen
Wenn Sie das Programm öffnen, erscheint ein recht-eckiges Feld (3), das den Code erfassen kann. Halten Sie das Smartphone so, dass der gesamte Code-Streifen im Display erscheint (4).
Video anschauen
Hinter jedem Bild steckt ein Video, eine Tonaufnahme, oder eine Website… (5). Lassen Sie sich überraschen!
Denn hinter jedem Barcode steckt zusätzliche information.
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Innovationsklima – Der Begriff innovation wird mittlerweile inflationär
gebraucht. schenkt man der Werbung glauben, so ist geradezu alles inno-
vativ, angefangen vom shampoo bis hin zur grillzange. eigentlich ist damit
aber eine wirkliche neuerung gemeint, also eine bahnbrechende idee oder
erfindung, die auch erfolgreich angewandt wird. Damit es aber zu dieser
umsetzung kommen kann, ist dafür eine entsprechende umgebung – ein
„Klima“ – notwendig, in dem gute ideen entstehen und weiterentwickelt
werden können. in Baden-Württemberg hat die mfg als innovations-
agentur für iT und medien den auftrag, ein solches umfeld mitzugestalten.
Denn ein günstiges innovationsklima ist zugleich die Voraussetzung und
das ergebnis eines funktionierenden innovationsprozesses.
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auch innoVaTionen BrauchenKlimaschuTz
einfach eine Plastikkarte an die Windschutzscheibe halten, einige
sekunden warten, Tür öffnen, einsteigen. Vierstelligen Code ein-
geben, zwei Fragen per Displayeingabe beantworten, schlüssel ins
schloss stecken, starten, handbremse lösen, umschauen, los geht’s.
Carsharing mit kleinen zweisitzigen elektroflitzern ist in. es geht dabei
nicht mehr ums auto, es geht um mobilität. es geht nicht mehr um
Besitztümer, es geht um die Von-a-nach-B-Frage. es geht nicht mehr
um status, es geht um zeitgeist. es geht um innovation. als solche
kann man diese Form des Carsharings durchaus bezeichnen. eine neue
idee hat den markt erreicht, sie gewinnt immer mehr anhänger, sie
„diffundiert in den markt“, wie innovationsexperten diesen Prozess
im Fachjargon bezeichnen.
Dr. rainer Frietsch vom Fraunhofer institut für system- und innova-
tionsforschung in Karlsruhe ist ein innovationsexperte. er beschreibt
innovation als „das ergebnis eines strukturierten Prozesses, der von
der idee bis zur Ladentheke reicht.“ Der bloße Wille, diesen Prozess
umzusetzen, reicht aber nicht aus. „Wenn es am ende keinen interes-
siert, dann ist es keine innovation“, sagt Frietsch.
innovation, so eine erkenntnis der innovationsforschung, entsteht
in systemen, also in Teilbereichen der Volkswirtschaft. industrie, Bil-
dung, Forschung sind einige dieser Teilbereiche. es gehören aber auch
menschen dazu, die bereit sind, neue Produkte schon kurz nach der
markteinführung zu kaufen.
Doch welche Faktoren machen ein gutes innovationsklima aus? Diese
Frage treibt wohl fast jeden Wirtschaftsförderer, Clustermanager oder
entwickler um. Die gute nachricht: es gibt innovationsfaktoren.
Frietsch differenziert hier zwischen der ideenseite und der marktseite.
„Bildung, Finanzierung, risikobereitschaft, infrastruktur, die Bereit-
schaft zur Unternehmensgründung, sich auf Dinge zu fokussieren, das
sind einige Faktoren auf der ideenseite, die innovationen fördern“,
erklärt er. Und er hält Cluster für einen wichtigen innovationsfaktor.
sie basieren auf gewachsenen strukturen, sind regional vernetzt, die
Beteiligten haben ein gemeinsames aktionsfeld und sind bereit, sich
auszutauschen.
Jeden Tag gibt es ideen. aber nicht einmal jede Woche gibt es eine innovation. innovationen sind offenbar eine heikle spezies. sie brauchen ein ganz individuelles innovationsklima. ein Patentrezept gibt es nicht.
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auf der marktseite müssen märkte entwickelt werden. Dazu zählt
auch, die Offenheit gegenüber Technologien zu fördern. Wird eine
Technologie nicht akzeptiert, ist es ungleich schwieriger, innovatio-
nen zu schaffen. Und die innovation muss zu den gewohnheiten pas-
sen, muss sich eingliedern in die Welt des Kunden. „zum Beispiel ist es
schwierig, Chinesen für spurassistenzsysteme in autos zu begeistern.
Wenn man beim spurwechsel nicht blinkt, vibriert das Lenkrad. Weil
in China kaum einer blinkt, macht es das ständig. Das system wird als
störend empfunden“, berichtet Frietsch.
Die schlechte nachricht: innovationsfaktoren, die an einem Ort der
Welt funktionieren, können anderswo wirkungslos sein. „es gibt
systemkomponenten, die sich nicht beliebig kopieren lassen“, sagt
Frietsch. Deshalb ist es aus seiner sicht nicht sinnvoll, in Deutschland
ein silicon Valley schaffen zu wollen. „Deutschland besitzt ein eigenes
Profil mit vielen stärken und hat deshalb in der arbeitsteilung der
Weltwirtschaft seinen Platz“, begründet er seine Position.
auch Baden-Württemberg hat sein Profil und seine stärken genutzt,
um sich als innovative region der Film- und medienbranche zu etab-
lieren. es war nie das ziel, eine art hollywood europas zu werden. es
galt vielmehr, akzente in bestimmten segmenten der Filmwirtschaft
zu setzen. mit erfolg. „Der erfolg zeigt sich darin, dass bei internatio-
nalen Filmprojekten immer wieder akteure aus Baden-Württemberg
beteiligt sind“, erklärt Oliver Passek, referent für Film und medien
beim ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. zum Bei-
spiel arbeiteten studenten der Filmakademie Ludwigsburg an den
visuellen effekten des Films Hugo Cabret mit. er gewann 2012 den
Oscar für die besten visuellen effekte.
Doch es sind viele Faktoren, die den erfolg ermöglicht haben und die
letztlich das innovationsklima für Film und medien in Baden-Würt-
temberg positiv beeinflussen. Das Land hat vor 18 Jahren die medien-
und Filmgesellschaft Baden-Württemberg gegründet, um unter ande-
rem die iTK- und die medienbranche im Land zu fördern. es gibt hier
weltbekannte Unternehmen wie pixomondo oder m.a.r.K. 13 sowie
renommierte ausbildungsorte wie die Filmakademie Ludwigsburg
und die hochschule der medien in stuttgart. in Baden-Württemberg
finden das Trickfilmfestival und die FmX, die Conference on anima-
tion, effects, games and Transmedia statt. Diese beiden Veranstal-
tungen sind die wichtigsten zu diesen Themen in europa. Die region
hat schwerpunkte gesetzt auf animation und Visuelle effekte, kurz
VFX. „Diese schwerpunkte werden politisch aktiv unterstützt“, betont
Oliver Passek. Für den Bereich VFX wurde das Cluster animation media
Cluster region stuttgart initiiert.
animation und VFX können wiederum andere Branchen beflügeln.
Computerspiele oder technische simulationen sind nur zwei anwen-
dungen, in denen Technologien für effekte, realistische Bilder und
sequenzen gefragt sind.
Patentrezepte gibt es nicht in der innovationsförderung. auch in
Baden-Württemberg nicht. aber das Beispiel zeigt, dass politische
entscheidungen, regionale strukturen, regionale maßnahmen und
internationales auftreten zu einem gesunden innovationsklima bei-
tragen. Baden-Württemberg ist es gelungen, ein medienstandort mit
Profil zu werden. Christoph Bächtle
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
„Wir liegen mit unserer Strategie, vom Dorf aus
die Welt zu erobern, nicht so ganz falsch“, sagt
Nikolai Ensslen, Geschäftsführer von Synapticon.
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zWischen schafsWeiDe unD auToBahn
Herr Ensslen, Ihr Büro liegt irgendwo zwischen Schafsweide und
der Autobahn A8. Das hat was von Garagenfirma. Was ist wichtiger,
Idylle oder Verkehrsinfrastruktur?
Wichtig ist beides. Die ruhe und die Distanz, die wir hier haben, pas-
sen sehr gut zu unserer entwicklungsarbeit. außerdem ist die miete
hier günstig. sollten wir mal umziehen, gehen wir sehr wahrschein-
lich nicht in die Ballungsräume. Was wir allerdings noch gerne hätten,
wäre ein s-Bahn-anschluss, um schneller am Flughafen zu sein, sowie
erweiterungsflächen. Und übrigens: in der garage haben wir nicht
angefangen, sondern auf dem Dachboden im Betrieb meiner eltern.
Sie sitzen in einem schwäbischen Dorf und Ihre Website ist kom-
plett auf Englisch. Marktnähe sieht doch anders aus, oder?
nein, das passt schon mit dem Dorf und dem englisch. Da sehe ich
keinen Widerspruch. zum einen ist es richtig, dass der markt der
automatisierungstechnik auch global gesehen einen schwerpunkt in
Baden-Württemberg hat. Und was das Dorf betrifft: auch viele unserer
Kunden in diesem Bereich haben ihren sitz außerhalb der Ballungs-
räume. Die internationale ausrichtung auf unserer Website hat den-
noch ihren grund. in unserem jetzt zu Beginn primären geschäftsfeld,
der service-robotik, gibt es in Deutschland nur sehr wenige akteure.
Unsere Kunden kommen aus Kalifornien, von der Ostküste der Usa
oder aus südkorea. Darunter sind namen wie die Us navy, die Univer-
sitäten harvard und stanford oder samsung. Die sind übrigens alle auf
uns zugekommen. Wir liegen mit unserer strategie, vom Dorf aus die
Welt zu erobern, also nicht so ganz falsch.
Ihr Geschäftsmodell basiert auf Innovation. Was braucht ein drei
Jahre junges Hightech-Unternehmen wie Synapticon, um erfolg-
reich zu sein?
synapticon aus gruibingen auf der schwäbischen alb entwickelt neue iT-lösungen für robotik und automatisierung – stichwort industrie 4.0. Das unternehmen agiert bewusst vom Dorf aus, verrät geschäftsführer nikolai ensslen. ruhe und Distanz als innovationsfaktoren.
Besonders bedeutend sind die Faktoren Kommunikation und netz-
werk. Wir reden in Deutschland oft über das silicon Valley. als ich
dort war, ist mir eines aufgefallen: es herrscht eine ganz besondere
Kultur des austausches. in einer der bedeutendsten Technologie-
regionen der Welt treffen sich die Leute und reden miteinander.
Und zwar ganz offen. Das ist einer der großen Unterschiede zu
hier. Dort hat keiner angst, ihm würde etwas weggenommen. selbst
konkurrierende Konzerne wie Yahoo und google quatschen mit-
einander. ganz wichtig sind deshalb netzwerke, die diese offene
Kommunikation fördern. Das netzwerken begannen wir als gründer
über bwcon und haben auf diesem Weg auch viele wertvolle Kontakte
erhalten.
Sie sind finanziert über den High-Tech-Gründerfonds, die Mittel-
ständische Beteiligungsgesellschaft, Förderprogramme und den
Business Angel Günter Lang. Ist diese Breite für Innovationen
nicht eher hinderlich?
es war schon aufwändig. einerseits bin ich froh, dass es die vielen
Programme gibt. auf der anderen seite denke ich aber, dass bei der
Unternehmensförderung zu viel staat im spiel ist. in israel gibt es
ein gesetz namens „angel Law“. es regelt, dass Privatleute, die grün-
der unterstützen, steuerlich entlastet werden. Ähnliches sollten wir
auch haben, anstatt am einen ende steuerhinterzieher verfolgen zu
müssen, um die gelder am anderen ende wieder verteilen zu kön-
nen. Damit würden mehr Business angels risikokapital einbringen,
erfahrene Unternehmer also aus eigeninteresse zu mentoren werden.
in unserem Fall ist das günter Lang. seine Unterstützung ist für uns
unbezahlbar. Wir brauchen mehr Unternehmer, die bereit sind, grün-
der zu begleiten und gründungen und somit innovationen mitzu-
finanzieren.
Interview: Christoph Bächtle
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
mit medienkompetenz können die richtigen Voraussetzungen für ein günstiges innovationsklima geschaffen werden.
Kindermedienland Baden-Württemberg
Die Initiative Kindermedienland bietet neben dem
Schülermedienpreis weitere Programme an, die Kin-
der und Jugendliche sowie deren Erziehungsperso-
nen im sicheren Umgang mit Medien unterstützen.
Im Rahmen von 101 Schulen werden Eltern, Lehr-
kräfte und Schüler für das Thema Medienkompetenz
sensibilisiert. Bei den regionalen Medienkompetenz-
tagen präsentieren die Stadt- und Kreismedienzentren
in der informationsgesellschaft ist medienkompetenz eine schlüs-
selqualifikation, die man nicht früh genug erwerben kann. Dabei
geht es nicht nur darum, medien anzuwenden und beispielsweise fit
im Umgang mit Computerprogrammen zu sein, sondern um Fähig-
keiten ganz allgemeiner art: sich in der medienwelt zurechtzufinden
und medien nach den eigenen Wünschen einzusetzen und (kreativ)
zu gestalten.
„medienkompetenz bezeichnet die Fähigkeit, medien und ihre inhalte
den eigenen zielen und Bedürfnissen entsprechend zu nutzen“, so
wird es auf Wikipedia, der wichtigsten Wissensplattform des digitalen
zeitalters, auf den Punkt gebracht. Der Begriff kam in den 1960er-Jah-
ren auf – in einer zeit, in der man den medien oft genug skeptisch
gegenüberstand. Dahinter stand die idee, die Bevölkerung an der
Produktion von medien, damals in erster Linie Fernsehen und Print,
zu beteiligen. in den darauffolgenden Jahrzehnten verschob sich der
schwerpunkt in richtung Pädagogik, man nahm vor allem die Bil-
dungsmöglichkeiten durch medien wahr.
erst in den neunziger Jahren, mit dem endgültigen eintritt ins infor-
mationszeitalter, kamen die Faktoren „Computer“ und „online“ hinzu.
heute bezeichnet medienkompetenz vor allem die Fähigkeit, in der
digital geprägten gesellschaft zu navigieren: sich zu orientieren, zu
informieren und mit anderen zu kommunizieren. Dazu gehört nicht
nur der (kritische) Umgang mit der digitalen Technik und ihrer Kom-
munikationskanäle – sowohl beruflich als auch privat –, sondern auch
eine bewusste rezeption.
früh übt sich: Kindermedienland Baden-WürttembergOb im Büro, in der schule, an der Uni oder zu hause – medienkom-
petenz ist von Vorteil und meist sogar notwendig, um weitsichtig im
alltag zu agieren. Je früher und selbstverständlicher der kompetente
Umgang mit medien und informationstechnologien erlernt wird, desto
höher ist die Wahrscheinlichkeit, sie später innovativ nutzen zu kön-
nen. zu einem guten innovationsklima gehört medienkompetenz.
Da der eigenverantwortliche Umgang mit medien für Kinder und
Jugendliche heute eine unabdingbare Voraussetzung für ihr späteres
und berufliches Leben ist, hat die Landesregierung das Kindermedien-
land Baden-Württemberg ins Leben gerufen. Die landesweite medien-
kompetenz-initiative bündelt, vernetzt und ergänzt die zahlreichen
Projekte, aktivitäten und akteure in Baden-Württemberg. gleichzei-
tig schafft sie eine breite öffentliche aufmerksamkeit für das Thema
medienbildung und -erziehung. eines der aushängeschilder ist der
schülermedienpreis.
Modelle und Projekte zu aktuellen Fragestellungen
aus dem Bereich der Medienbildung. Die MFG ist
neben dem Land Baden-Württemberg, dem SWR,
der Landesanstalt für Kommunikation und dem
Landesmedienzentrum Partner der Initiative Kin-
dermedienland Baden-Württemberg und für die Pro-
gramme Schülermedienpreis, Ideenwettbewerb und
Medienkompetenz-Fund verantwortlich.
Weitere Informationen:
www.kindermedienland-bw.de
Kontakt: Johanna Schepers [email protected]
DurchBlicK auf allen Kanälen
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
schülermedienpreis: medienmacher von morgen gesuchtDer schülermedienpreis zeichnet einmal im Jahr kreative Beiträge von
schülerinnen und schülern in Baden-Württemberg aus. Ob stress in
der schule oder die erste Liebe, ob neuauflage der stadtgeschichte
oder ein Besuch im zoo, im Theater, beim straßenfest – bei der aus-
wahl der Themen sind der Kreativität der Bewerber keine grenzen
gesetzt. Freizeit, sport, schule oder soziales: Der alltag von Kindern
und Jugendlichen bietet viele anknüpfungspunkte für medial erzählte
geschichten und die Vielfalt der medienlandschaft birgt zahllose
Umsetzungsmöglichkeiten, sei es am PC, mit der Kamera, dem handy
oder als Printprodukt. Von der smartphone-app über selbst gedrehte
Videos bis hin zur schülerzeitung wird alles akzeptiert.
ziel des schülermedienpreises ist es, schülern einen sinnvollen und
verantwortungsbewussten Umgang mit medien zu vermitteln. im
rahmen des Wettbewerbs sollen sie dazu motiviert werden, medien
aktiv als Werkzeuge für die Bearbeitung eigener und selbst erstell-
ter Werke zu nutzen. gleichzeitig bietet sich ihnen die gelegenheit,
ihren kreativen Umgang mit medien zu präsentieren. Diese Fähigkeit
haben sie vielen erwachsenen voraus, die nicht im digitalen zeitalter
aufgewachsen sind und deren Umgang gerade mit den neuen medien
manchmal weniger intuitiv, unerschrocken und selbstverständlich ist.
Die ausschreibung läuft von märz bis ende november. Die Beiträge
werden anschließend von einer Fachjury beurteilt und im rahmen
einer Preisverleihung ausgezeichnet.
Den zweiten Preis unter den 13- bis 18-Jährigen gewannen 2012 drei
Freundinnen aus Freiburg für ihr Projekt „Traumfrau“, ein Video mit
Knetfiguren als Protagonisten. ihre Urkunde bekamen sie von minis-
terin silke Krebs, der schirmherrin der initiative Kindermedienland.
Der kurze Film setzt sich kritisch und humorvoll mit der überspitzten
erwartungshaltung gegenüber Frauen in der gesellschaft auseinander.
Frauen müssen alles gleichzeitig sein: hausfrau und geldverdienerin,
gutaussehend und intelligent, fürsorglich und unterstützend. Wir-
kungsvoll kommentiert durch einen zusammenschnitt von männerzi-
taten und witzig illustriert durch das agierende Knetpärchen, über-
zeugte der Beitrag nicht nur die Fachjury, sondern begeisterte auch
die über 200 zuschauer bei der Preisverleihung.
Ines Goldberg
Im Video „Traumfrau“ illustrieren Knetfiguren ein stereotypes Frauenbild.
Bildungsmanagement 2.0
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
• ältere Arbeitnehmer (50+) in KMU
• junge Arbeitslose mit Social Media-
Kenntnissen
• Webinare und Seminare angeboten
• Lernmaterialien entwickelt und
Veranstaltungen organisiert
• die jährlichen MEDEA Awards,
die innovative Bildungsmedien
auszeichnen, unterstützt
• der europaweite Wissensaustausch
von Bildungsakteuren gefördert
• Pädagogen
• Trainer
• Personalentwickler
• Stärken des medienbasierten Lernens
in Baden-Württemberg und den euro-
päischen Partnerregionen
• Weiterbildung von Trainern und Lehren-
den im Einsatz von Medien
• Stärken der Social Media-Kenntnisse
von älteren Arbeitnehmern in KMU
• Fördern der Sozialkompetenz
und Beschäftigungsfähigkeit
junger Arbeitsloser mit Social
Media-Kenntnissen
• Fördern der Wettbewerbsfähigkeit der
Tourismusbranche in Baden-Würt-
temberg und den europäischen Part-
nerregionen durch den verstärkten
Einsatz von Social Media
• Weiterbildung von KMU in der
Tourismusbranche im Umgang mit
Social Media
• KMU und Einrichtungen in der
Tourismusbranche
• Einrichtungen der Weiterbildung
und Erwachsenenbildung in
Baden-Württemberg
• junge Arbeitslose zu Social Media-
Tutoren ausgebildet und an
KMU vermittelt
• Eins-zu-eins-Trainings für ältere
Arbeitnehmer durch die Social
Media-Tutoren angeboten
• Gleichzeitig werden so die Fähigkei-
ten der jungen Arbeitslosen ge-
stärkt, sie können wertvolle
Arbeitserfahrung sammeln und
berufliche Netzwerke aufbauen.
• bewusstseinsbildende Maßnahmen
für den Einsatz von Social Media- und
Web-2.0-Kommunikationsstrategien
im Tourismusbereich durchgeführt
• auf den Tourismussektor ausge-
richtete Social Media-Fortbildungs-
seminare angeboten
• eine E-Learning-Plattform entwickelt,
die Lernmaterialien frei zugäng-
lich macht und zum Austausch von
Erfahrungen dient
Petra Newrly [email protected]
Georg Sedlbauer [email protected]
Petra Newrly [email protected]
• Gruppencoachings mit Einzelcoa-
ching-Elementen und Webinare
angeboten
• die Ergebnisse als Best /Practice-
Lösungen in einem Evaluations- und
Erfahrungsbericht veröffentlicht
• der Austausch zwischen den teil-
nehmenden Bildungsinstitutionen
gefördert
Peter Fluhrer [email protected]
Petra Newrly [email protected]
Zielgruppe:
Ansprechpartner:
• Begleiten der Bildungseinrichtungen
bei der Integration von Web 2.0
und Entwerfen individueller
Strategiepläne
• Fördern der internen Zusammen-
arbeit durch neue Medien
Ziele:
Zielgruppe:
Ansprechpartner:
Ziele:
Zielgruppe:
Ansprechpartner:
Ziele:
Zielgruppe:
Ansprechpartner:
Ziele:
seminarraum aDieu, BilDung im neTz – Vier ProJeKTe Der mfg
Hierfür werden im
Rahmen von ROUTE 2.0:
Hierfür werden im
Rahmen von MEDEAnet:
Hierfür werden im Rahmen
von Learning 2.0gether:
Hierfür werden im Rahmen
von Bildungsmanagement 2.0:
www.medeanet.eu www.route-20.eu
www.learning2gether.eu www.bildungsmanagement2null.blog-
spot.de
Website: Website: Website: Website:
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
BilDung 2.0: Das ganze leBen isT ein Kurs
Die evolution der digitalen Kommunikation hat die erwartungen der
menschen an Bildungsanbieter verändert, das gilt insbesondere für
das internet, social media und den mobilen zugang zu beidem. Dass
inhalte immer und überall abrufbar sind, wird zur selbstverständlich-
keit. Ob in der U-Bahn oder auf dem sofa – immer mehr menschen
lernen in kleinen, verteilten zeiteinheiten. ehemalige Konsumenten
werden zu mitgestaltern, wollen inhalte kommentieren, miteinan-
der teilen oder gleich selbst produzieren. zu den bildungsrelevanten
Trends, die der Horizon Report 2013 identifiziert, gehören außerdem
das game-basierte Lernen und analysetools zur Verbesserung von
Lernprozessen.
Bereits heute sind viele Lerninhalte online abrufbar: so gibt es etwa
auf YouTube längst einen Bildungskanal, iTunes U bietet zugriff auf
über 500.000 kostenlose Vorlesungen, Videos und Bücher, und die
Khan academy stellt über 4.000 Lehrfilme frei zur Verfügung. in den
Vereinigten staaten gehören Online-massen-Vorlesungen, sogenannte
mOOCs (massive Open Online Courses), an manchen Unis bereits zum
alltag. Denn wie andere asynchrone Lernformen ermöglichen sie
selbstgesteuertes Lernen im eigenen Tempo und setzen auf seiten der
Professoren Lehrzeit für die individuelle Betreuung frei.
Bei den neuen Lernmodellen geht es allerdings nicht nur um Techno-
logie, sondern um ein verändertes rollenverständnis: Der Lehrer wird
zum Lernbegleiter, die Bildungseinrichtung übernimmt zunehmend
verlegerische Tätigkeiten.
„in Deutschland haben sich Trends wie social- und mobile-Learning in
Bildungseinrichtungen noch nicht in der Breite etabliert, aber das ist
nur eine Frage der zeit“, davon ist Petra newrly, Teamleiterin Techno-
logieunterstütztes Lernen bei der mFg, überzeugt.
„mit dem Projekt Bildungsmanagement 2.0 zeigen wir Wege auf, wie
Bildungseinrichtungen Web 2.0-Tools für sich nutzen können“, berich-
tet newrly, „und zwar nicht nur, um neue Lehrformate zu entwickeln,
sondern auch um ihre externe und interne Kommunikation zu ver-
bessern.“ im rahmen des Bündnisses für Lebenslanges Lernen des
Kultusministeriums coacht die mFg in Kooperation mit dem Fernstu-
dienzentrum (Fsz) des Karlsruher instituts für Technologie (KiT) vier
erwachsenenbildungseinrichtungen bei der entwicklung einer social
media-strategie und beispielhafter Lösungen.
Projektteilnehmer ist auch die Vhs Böblingen-sindelfingen, einer
der größten anbieter von Webinaren in Deutschland und Vorreiter in
sachen Web 2.0. „entweder wir schaffen es, in den nächsten fünf Jah-
ren 30 Prozent unseres Umsatzes überregional anzubieten, oder wir
werden schrumpfen“, prognostiziert Vhs-Direktor Dr. Christian Fiebig,
denn der lokale markt für Präsenzveranstaltungen werde infolge des
demografischen Wandels und des vermehrten informellen Lernens
kleiner. neben den Webinaren betreiben die Böblinger das social net-
work Vhs-Club, in dem sich fast 30.000 Volkshochschüler unterein-
ander austauschen. zur entwicklung des Unterrichtsprogramms mit
rund 850 Dozenten und 1.500 Präsenzkursen im Jahr nutzen sie die
hauseigene Plattform Vhs-Dozenten.de.
Von den erfahrungen der Projektteilnehmer von Bildungsmanagement
2.0 können Bildungseinrichtungen im ganzen Land profitieren. Der
abschlussbericht wird im herbst 2013 veröffentlicht.
Silva Schleider
Das Web 2.0 eröffnet lernenden und lehrenden neue möglichkeiten, stellt aber auch herkömmliche Bildungsmodelle infrage und bricht strukturen auf. im Projekt Bildungsmanagement 2.0 entwickeln einrichtungen der erwachsenenbildung bei-spielhafte lösungen und strategien für die zukunft.
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Vom Dorf, aBer nichThinTerm monD
Ob privat oder geschäftlich – das internet ist für die meisten
Baden-Württemberger aus ihrem Leben nicht mehr wegzudenken, für
die städter genauso wenig wie für die, die auf dem Land leben. Das gilt
natürlich auch für die sozialen netzwerke. Doch gerade damit haben
viele Berührungsängste. Deshalb hat die mFg zusammen mit der aka-
demie Ländlicher raum Baden-Württemberg und der arbeitsgemein-
schaft der LandFrauenverbände Baden-Württemberg die Veranstal-
tungsreihe „social media: grundlagen und Potenziale von Facebook,
Twitter & Co.“ organisiert.
insbesondere für Vereine und Organisationen ergeben sich durch die
neuen möglichkeiten der sozialen Plattformen zahlreiche Chancen, die
Beziehung zu ihren mitgliedern und weiteren interessierten zu pfle-
gen. Für das marketing und die Kundenansprache in handel, gewerbe
sowie im Dienstleistungs- und Tourismusbereich ist das von Vorteil.
Bei sieben Terminen im südwesten gaben Kommunikationsexperten
der mFg zwischen Januar und märz 2013 einen Überblick über die
wichtigsten social media-Plattformen und stellten anhand von Praxis-
beispielen Tipps, Tricks und konkrete anwendungsmöglichkeiten vor.
marie-Louise Linckh aus Pulverdingen bei Vahingen/enz hatte sich für
die Veranstaltungsreihe bei den Landfrauen eingesetzt und mit ihrer
Tochter an einem seminar teilgenommen. „mich hat vor allem interes-
siert, welche möglichkeiten und Chancen die sozialen medien bieten,
aber auch, welche gefahren es gibt“, sagt sie. außerdem wollte sie
erfahren, ob die netzwerke etwas für sie und ihren hofladen sind.
Für das Kommunikationsteam der mFg gehört der Umgang mit den
sozialen medien – egal ob Twitter, Facebook, YouTube oder google Plus –
zur täglichen arbeit. Über die netzwerke verbreitet das Team nach-
richten aus der baden-württembergischen iTK- und Kreativbranche
und neuigkeiten der mFg-Projekte. Für die standortkommunikation
betreibt das Team außerdem ein newsportal, macht Öffentlichkeitsar-
beit und gibt das Jahresmagazin der mFg als standortmagazin für den
iTK- und Kreativstandort Baden-Württemberg heraus.
Roswitha Volk
eine seminarreihe der mfg zeigt den baden-württembergischen landfrauen Potenziale und risiken von facebook, Twitter & co.
standortkommunikation der mfg
Die MFG informiert regelmäßig und umfangreich über den ITK-, Medien- und Kreativstandort Baden-Württemberg. Je nach Kommunikationsziel und Zielgruppe setzt
sie dabei die geeigneten Instrumente und Kanäle ein, um den Wissenspool für baden-württembergische Unternehmen zu vergrößern.
Weitere Informationen: www.innovation.mfg.de
Kontakt: Bernd Hertl [email protected]
Standortkommunikation
CeBIT
re:publica
Gamescom
internat. Kommunikation
EU-Aktivitäten
Twitter und Google +
Website innovation.mfg.enNews und Features
Publikationen
MFG Jahresmagazin 2013
MFG Akademie Programm
Trendbarometer Kreativwirtschaft 2013
Webplattformen
Newsletter
MFG-Newsletter (70 Aussendungen jährlich
/ 8.400 Abonnenten)
kindermedienland-bw.de
heidelberger-innovationsforum.de
dmma-onlinestar.de
bwcon.deinnovation.mfg.de
Veranstaltungen
PR
MarketingFlyer/Broschüren
Rund 50 Presse-mitteilungen jährlich
Social Media
Issuu
YouTube160 hochgeladene Videos
Flickrmehr als 6.000 Fotos
Google +
Twitter3.800 Tweets2.721 Follower
Facebook1.500 Likes
Events/Messen/Kongresse
ca. 1000 redaktionelle Beiträge: Features
und Fachartikel
Rund 20 betreute Wissens-plattformen, z. B.
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Nicht nur mit dem Traktor,
sondern auch online unter-
wegs: Marie-Luise Linckh und
ihre Tochter auf ihrem Bau-
ernhof in Pulverdingen bei
Vaihingen/Enz.
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heuTe sag ich meine meinung
mitreden und gehört werden – das wünschen sich viele Bürger.
Baden-Württemberg hat deshalb im märz dieses Jahres das Beteili-
gungsportal Baden-Württemberg gestartet. Wer will, kann sich hier
über gesetzesentwürfe informieren und diese kommentieren. Die Kom-
mentare werden von den zuständigen ministerien ausgewertet und auf
dem Portal publiziert. Die mFg Baden-Württemberg hat die Landes-
regierung bei der entwicklung und einrichtung des Portals fachlich
unterstützt. „Wir haben konzeptionell mitgearbeitet und waren an der
technischen implementierung beteiligt“, sagt robert gehring, Leiter
des Projektteams medienkompetenz/Online bei der mFg.
sich als Bürger per internet in die Politik einmischen zu können, das
ist innovation gleich auf mehreren ebenen. hierfür wurden Webtech-
nologien an die anforderungen der Bürgerbeteiligung angepasst. Die
einzelnen schritte im Prozess der Bürgerbeteiligung wurden strukturell
erfasst und technisch umgesetzt, anschließend rückkopplungsver-
fahren erarbeitet, über die die Beteiligung dokumentiert wird. Dieses
zusammenspiel von information, Kommunikation, Datenanalyse und
Präsentation könnte die Basis dafür werden, dass eine neue Kultur der
Beteiligung an politisch-demokratischen Prozessen entsteht. Über die
Bürgerbeteiligung fließt Bürgerwissen in politische entscheidungen
ein. Die ersten auswertungen bisher durchgeführter Projekte zeigen,
dass sehr viele Kommentare fachlich fundiert und dazu erstaunlich
detail- und kenntnisreich sind. zum Wutbürger gesellt sich der Klug-
bürger mit starkem Willen zur demokratischen meinungsäußerung.
eine massenbewegung hat das Beteiligungsportal noch nicht ausge-
löst. Das interesse, diesen neuen Weg in der meinungsäußerung und
politischen einflussnahme zu gehen, ist dennoch deutlich erkenn-
bar. allein zwischen dem 16. Juni und dem 15. Juli 2013 haben die
Bürger 3200 Bewertungen und mehr als 260 Kommentare zur novelle
des erneuerbare-Wärme-gesetzes abgegeben. Damit ist dieses Beteili-
gungsverfahren aber noch nicht abgeschlossen. nach einem Kabinetts-
beschluss über den gesetzesentwurf werden Wirtschafts-, Umwelt-
und kommunale Landesverbände sowie institutionen angehört und
die Bürger können die Vereinbarung ein weiteres mal bewerten. erst
dann geht der gesetzesentwurf zum Beschluss in den Landtag.
Christoph Bächtle
Weitere informationen: www.beteiligungsportal.baden-wuerttemberg.de
Kontakt: robert gehring [email protected]
Demokratie lebt davon, dass menschen sich am staat beteiligen. sie sollen mitreden und ihre meinung äußern, zum Beispiel, wenn die Politik über gesetze entscheidet. moderne iTK-Technologien schaffen die Basis für mehr direkte Bürgerbeteiligung.
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Zusammenarbeitskultur – genau wie das innovationsklima umrahmt
eine tragfähige zusammenarbeitskultur den innovationsprozess.
hinter innovationen stehen menschen – menschen, die gemeinsam
mehr erreichen als allein, und deren unterschiedliche hintergründe
und Perspektiven einander beflügeln können. oft schließen sich in-
nerhalb einer region unternehmen und institutionen zu clustern
zusammen, um ihre interessen zu bündeln, ihren austausch zu ver-
bessern und gemeinsame günstige standortfaktoren zu ballen. Da-
bei stehen offenheit und eine gute Kommunikation im Vordergrund.
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Viele Kennen, Vieles Können
innovationen können von zusammenarbeit und Wissensaustausch
enorm profitieren. aus diesem grund sind internationale Kooperatio-
nen ein essenzieller Teil des auftrags der mFg, den innovationsstand-
ort Baden-Württemberg voranzubringen. allein im Jahr 2013 engagiert
sich die innovationsagentur in einer ganzen reihe von eU-Projekten
und arbeitet mit insgesamt 26 verschiedenen europäischen Partnern
zusammen. Diese Partnerschaften helfen der mFg dabei, ihre ange-
bote für Unternehmen und institutionen aus dem südwesten zu ver-
bessern und sie beispielsweise dabei zu unterstützen, wettbewerbsfä-
higere geschäftsmodelle zu entwickeln.
Die Wahl der richtigen eU-Projekte ist entscheidend. Diese sollten zur
strategischen ausrichtung der mFg passen. Weil der iTK-sektor und
die Kreativbranche für die baden-württembergische Wirtschaft eine
wichtige rolle spielen, ist die mFg Teil des european Creative Cluster
Lab (eCCL). in fünf europäischen Ländern arbeitet die eCCL-Plattform
daran, das innovationspotenzial der Kreativwirtschaft besser auszu-
schöpfen. Die mFg verantwortet die initiative „managing Creativity and
Creative Teams” und macht darin kleine und mittelständische Unter-
nehmen (KmU) mit neuen methoden des Clustermanagements vertraut.
als innovationsagentur ist es aufgabe der mFg, neue Trends und Prak-
tiken zu identifizieren und zu kommunizieren. mit diesem ziel bringt
sie sich in Projekte wie Openalps ein: um KmU, Forschungszentren
und regionalen Verwaltungen im alpenraum das Open innovation-Pa-
radigma nahezubringen. gemeinsam mit Partnern aus sechs alpenlän-
dern bietet die mFg Open innovation-Trainings für regionale akteure
an und baut internationale Kooperationen zwischen denjenigen auf,
die Open innovation-methoden anwenden.
Durch eU-Projekte knüpft die mFg Kontakte und baut Partnerschaf-
ten mit regionalen einrichtungen, hochschulen und Unternehmen in
ganz europa auf. Das steigert nicht nur Baden-Württembergs sichtbar-
keit auf dem internationalen Parkett, sondern ist auch ein wichtiger
schritt, um konkrete und nachhaltige ergebnisse in der innovations-
förderung zu erzielen.
Vittoria Carraro
Weitere informationen: www.innovation.mfg.de/de/projekte
Kontakt: helena acheson [email protected]
Die mfg kooperiert mit Partnern in ganz europa, um neue innovationsverfahren zu schaffen und so die Wettbewerbsfähigkeit Baden-Württembergs zu steigern.
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Europa wächst zusammen: Im Jahr 2013 kooperiert die MFG Innovations-
agentur für IT und Medien in 21 EU-Projekten mit Partnern aus 27 Ländern.
aus BaDen-WürTTemBerg nach euroPa: eu-ProJeKTe Der mfg
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
es rocKT unD rollT: DigiTale musiKWirTschafT inBaDen-WürTTemBerg
Baden-Württemberg ist das musikalischste Bundesland. Laut dem
musizieratlas der society of music merchants wird hier in einem Vier-
tel der haushalte aktiv musiziert, in ganz Deutschland nur in jedem
sechsten. Das ist eine gute ausgangssituation für die musikwirtschaft
im Land und sicher eine der grundlagen für die musikalische Band-
breite der professionellen rock- und Popszene – von Xavier naidoo
bis zu Die Fantastischen Vier. stilistisch breit gefächert, sind viele
Baden-Württemberger Künstler in den Charts erfolgreich. Der stutt-
garter rapper Cro beispielsweise räumte 2013 gleich mehrere echos ab.
Wirtschaftliche erfolge verzeichnen in Baden-Württemberg aber auch
kleinere innovative akteure. zahlreiche Produzenten, musikunterneh-
men oder professionell ausgestattete Tonstudios sind hier ansässig.
Den musikmarkt gestalten die angrenzenden Branchen medien, iT,-
„Spotify nimmt uns nichts weg. Die
Leute, die da unterwegs sind, hätten
die Single im Zweifelsfall illegal run-
tergeladen. So aber können sie sich
online in die Musik reinhören und
gehen im Idealfall hinterher ins Konzert.“
sebAsTiAn AnDreJ schWeizer isT geschäFTsFührer Des hip-hop-lAbels
chimperATor, DAs unTer AnDerem Den sänger cro beTreuT.
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Netzwerk Kreativwirtschaft Baden-Württemberg
Das landesweite Netzwerk Kreativwirtschaft stärkt mit insgesamt 17 Projektpartnern
sowie über 150 Netzwerk- und Unternehmenspartnern die Kreativwirtschaft im Südwes-
ten. Ziel der Initiative ist es, die Kreativakteure aus den verschiedenen Teilbranchen
besser zu vernetzen und den interdisziplinären Dialog auszubauen. 2013 wurde sie
vom European Secretariat for Cluster Analysis (ESCA) für ihre Leistung mit dem Cluster
Management Excellence Label in Bronze ausgezeichnet. Das Netzwerk wird vom Minis-
terium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg mit Mitteln des Europäischen
Strukturfonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.
Weitere Informationen: www.kreativnetzwerk-bw.de
Kontakt: Ulrich Winchenbach [email protected],
Meike Safferling [email protected]
„Die digitale Musikwirtschaft ist ein
Beispiel für kontinuierliche und oft
auch gelungene Veränderungen. Die-
ser Wandel – insbesondere in Bezug
auf die Digitalisierung – steht ande-
ren Kreativbranchen noch bevor. Es
ist also naheliegend, dass sie von der
Musikwirtschaft lernen können, wie
man damit umgeht.“JAninA klAbes leiTeT DAs clusTermAnAgemenT musikWirTschAFT mAnnheim unD region.
„Musik im Netz ist kein Umsatzbrin-
ger, sondern ein Instrument für den
Austausch mit dem Publikum. Verbün-
det euch mit euren Konsumenten! Das
Internet macht es möglich, in allen
Wertschöpfungsphasen mit den Kon-
sumenten zusammenzuarbeiten.“
proF. huberT WAnDJo isT geschäFTsFührer Der popAkADemie bADen-WürTTemberg.
Film und Werbung maßgeblich mit. Unternehmen wie die event-
agentur Cosmopop, die mit der Time Warp in mannheim die größte
Techno-Party Deutschlands veranstaltet, oder das bekannte heavy-
metal-Label nuclear Blast aus göppingen machen den deutschen süd-
westen zu einem begehrten Pflaster für Künstler und kreative Firmen.
„Mit Social Media kann man nicht nur
sparen, vor allem in der Promotion,
sondern auch direkt mit der Zielgruppe
kommunizieren und so ein Eventge-
fühl schaffen.“
Tim oTTo verAnTWorTeT DAs ThemA sociAl meDiA bei Der evenTAgenTur cosmopop, Die DAs elekTro-FesTivAl Time WArp orgAnisierT.
Deutschlands einzige hochschule, die sich ausschließlich der Popmu-
sik widmet, sitzt ebenfalls in Baden-Württemberg. Die Popakademie in
mannheim feiert 2013 ihr zehnjähriges Jubiläum. Viele absolventen
sind inzwischen erfolgreiche musiker, Produzenten oder musikunter-
nehmer. Drei davon lud das netzwerk Kreativwirtschaft Baden-Würt-
temberg, das die Kreativbranchen im Land vernetzt und repräsentiert,
zur re:publica 2013 nach Berlin ein. Bei Deutschlands wichtigster
netzkonferenz diskutierten sie mit Popakademie-geschäftsführer
Prof. hubert Wandjo und Janina Klabes vom Clustermanagement
musikwirtschaft mannheim die zukunft der digitalen musikwirtschaft.
Unter dem hashtag #popbw kommentierte und diskutierte auch das
Publikum angeregt mit.
im zentrum stand die Frage nach den digitalen Vertriebsmöglichkei-
ten im musikgeschäft. nachdem die musikindustrie die erste Krea-
tivbranche war, deren geschäftsmodell durch das internet ende der
1990er-Jahre grundsätzlich infrage gestellt wurde, ist sie heute der
erste klassische Kultursektor, dessen einnahmen dank des internets
wieder steigen. musik-streaming-Dienste wie spotify machen vor, wie
man im netz mit kreativen Leistungen geld verdienen kann. so wird
die musikwirtschaft zum Vorbild in der digitalen Wende.
Ulrich Winchenbach / Ines Goldberg
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
Idee – Von ideen zu Werten: Die innovationskette der mfg beginnt wie so
vieles im leben mit einem gedanken. Die frage ist: Was ist eine gute idee?
eine brillante forschungsthese? ein neuartiges geschäftskonzept? oder
einfach eine intelligente und kreative lösung für den alltag mit Potenzial
zu mehr? Wo entstehen eigentlich ideen? Darum geht es im ersten Kapitel
des Jahresmagazins. und natürlich darum, was ideen für den innovations-
prozess bedeuten.
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„ich sehe WAs, WAs Du nichT siehsT“, seiTe 38
DemolA – im FreirAum WAchsen iDeen, seiTe 41
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ich sehe Was, Was Du nichT siehsTzur geschichte des Begriffs „idee“
„Bei dem großen reichtum unserer sprachen findet sich doch oft der
denkende Kopf wegen des ausdrucks verlegen, der seinem Begriffe
genau anpaßt, und in dessen ermanglung er weder anderen, noch
sogar sich selbst recht verständlich werden kann.“ so eröffnet imma-
nuel Kant in seiner Kritik der reinen Vernunft aus dem Jahr 1781 das
Kapitel mit der Überschrift „Von den ideen überhaupt“. Kant fragt
sich hier, ob er den vom altgriechischen Philosophen Platon gepräg-
ten Begriff der „idee“ für seine zwecke übernehmen oder lieber ein
neues Wort „schmieden“ soll. er entscheidet sich für die Beibehaltung
des Worts, obwohl er ihm dann eine andere Bedeutung als Platon gibt.
eine geschichte des Worts „idee“ muss deshalb zeigen, wie trotz der
Kontinuität des Begriffs dessen inhalt sich im Verlauf der abendländi-
schen geistesgeschichte fundamental verändert hat.
im altgriechischen bedeutet idéa im alltäglichen sprachgebrauch so
viel wie die sichtbare gestalt von Personen und Dingen und wird meist
gleichbedeutend wie das Wort eidos gebraucht, das man ebenfalls mit
gestalt, aussehen oder erscheinungsbild übersetzen kann. Platon
führt nun eine für die abendländische geistesgeschichte folgenreiche
Unterscheidung ein, indem er die äußere erscheinung einer sache
von deren innerer Wahrheit trennt. Über die Fähigkeit zu dieser Unter-
scheidung verfügen nach Platons ansicht nur wenige menschen, näm-
lich die Philosophen. sie wissen, dass die äußere gestalt eines Dings
nur die verstümmelte Kopie eines Urbilds ist. Das Vermögen, hinter
dem trügerischen Äußeren einer sache dieses verborgene Urbild, ihre
„idee“, zu erkennen, heißt Philosophie. Für sie zerfällt die Welt fortan
in zwei Teile: die wahre, eigentliche Welt der nur geistig wahrnehm-
baren ideen und die täuschende Welt der sinnlichen erscheinungen.
Platon erfindet das spiel „ich sehe etwas, das du nicht siehst“ und
nennt diese schau der ideen theoría.
Die allmähliche Umdeutung des ideenbegriffs setzt mit dem Christen-
tum ein. Für Platon waren die ideen etwas objektiv in der kosmischen
Ordnung Vorhandenes, die schau des Philosophen war ein passives
ergriffensein von dieser ideenwelt. Der Kirchenvater augustinus über-
nimmt die platonische ideenlehre, verschiebt aber bereits vorsichtig
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die akzente. zur Teilhabe an der Welt der ideen gelangt man nach
augustinus nicht durch den Blick auf die außenwelt, sondern durch
die Versenkung in die eigene innerlichkeit, den Prozess der selbster-
kenntnis. Damit wird die aufwertung des aktiven, selbst denkenden
subjekts eingeleitet, die dann zu Beginn der neuzeit bei rené Descar-
tes zu jener neubegründung der Philosophie führt, die ende des 18.
Jahrhunderts mit Kant ihre Vollendung erfährt.
Für Descartes ist nicht mehr die objektive Welt draußen der angel-
punkt wahrer erkenntnis, sondern das subjekt, das sich im „ich
denke“ seiner selbst und seiner „eingeborenen ideen“ vergewissert.
Kant vollendet diese subjektphilosophische Wende, indem er behaup-
tet, „daß die Vernunft nur das einsieht, was sie selbst nach ihrem
entwurfe hervorbringt“. Descartes’ „eingeborene ideen“ werden bei
Kant zu „Kategorien“ des Verstandes, die jede Wahrnehmung der sinn-
lichen Welt vorstrukturieren. „Bisher“, so konstatiert Kant mit Blick
auf Platon, „nahm man an, alle unsere erkenntnis müsse sich nach den
gegenständen richten“; er plädiert stattdessen dafür, „daß wir anneh-
men, die gegenstände müssen sich nach unserer erkenntnis richten“.
Die Behauptung, dass das subjekt das Objekt bestimmt, gilt nicht nur
für die theoretische, sondern mehr noch für die praktische Philoso-
phie. Der ewige Friede etwa ist für Kant zuerst eine idee der prak-
tischen Vernunft, die dann versuchen muss, diese idee im Leben zu
verwirklichen. Während für Platon und das antike Denken die ideen im
bestehenden Kosmos schon wirklich vorhanden waren und nur darauf
warteten, erkannt zu werden, müssen sie für die modernen seit Kant
erst durch einen freien schöpferischen akt vom gedanken in die Tat
umgesetzt werden. Wenn heute von der idee eines Projekts oder einer
geschäftsidee die rede ist, dann bewegt man sich genau in diesem
modernen horizont: idee meint hier den anfänglichen gedanklichen
impuls, der sich in einem langwierigen Prozess in der empirischen Welt
bewähren muss – oder auch scheitern kann.
Rolf Spinnler
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Große Sprünge im offenen Innovationsprozess: Die Teilnehmer des Programms „Talent @ BW go Demola“ 2012.
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auf den innovationsprozess aus. Unterschiedliche meinungen führen
dann auch mal zu Kompromissen, klar. es kann aber auch sein, dass
einer im Team überzeugt, weil seine idee einfach die bessere und
funktionsfähigere ist.
Wie ist es, für weltweit agierende Firmen wie Nokia ein Projekt
umzusetzen? Wann und wo entstehen die zündenden Ideen dafür?
nokia hat uns beauftragt, eine musikplattform zu schreiben, deren
hauptbestandteil ein avatar ist, der sich entsprechend dem musikstil,
den der User gerade hört, kleidet. ich kannte so etwas noch nicht und
fand das total spannend. schon beim Kick-off, wenn die auftraggeber
das Projekt vorstellen, schießen einem die ersten ideen zur Umset-
zung durch den Kopf. Die werden dann im weiteren Projektverlauf, in
der analyse- und Planungsphase geprüft und vertieft.
Was inspiriert die Absolventen im Open Innovation Lab bei ihrer
Forschungsarbeit?
es gibt natürlich bestimmte mechanismen, die den innovationsprozess
anstoßen. Besonders inspirierend und motivierend waren für mich
die Unternehmer, mit denen wir zusammengearbeitet haben und die
unsere Projekte mit viel Begeisterung und input begleiten. sie waren
offen für innovationen und haben uns kreativen Freiraum gegeben.
Unter solchen Voraussetzungen entstehen dann auch die besten
ideen, die zum Projekterfolg beitragen.
Interview: Karina Strecker
Kontakt: maren Osterlitz [email protected]
Das Programm „Talent @ BW go Demola“ der mfg ermöglicht baden-württember-gischen hochschulabsolventen eine einmalige Praxiserfahrung im open innovation lab Demola in finnland. Bei der umsetzung von forschungsaufträgen aus dem iT- und mediensektor sind gute und innovative ideen gefragt. ein gespräch mit dem Demola-Teilnehmer und informatik-absolventen achim Wehmann.
Demola - im freiraum Wachsen iDeen
Herr Wehmann, Sie waren von Oktober 2012 bis März dieses Jahres
im Open Innovation Lab Demola in Tampere. Dort haben Sie unter
anderem an einem Forschungsauftrag von Nokia mitgearbeitet.
Wie läuft so ein offener Innovationsprozess ab?
es gibt Firmen, die die absolventen bei Demola mit einem konkreten
Projekt beauftragen. Die Teams entwickeln dann einen Prototypen, vor
allem wenn es um Webanwendungen und apps geht. Und wenn der
gut ankommt, bekommen sie am ende das Lizenzgeld dafür. andere
Firmen haben nur eine ungefähre Vorstellung davon, welchen Bereich
ihres Unternehmens sie neu strukturiert oder verändert haben möch-
ten. zum Beispiel eine neue marketingstrategie oder ein neues Corpo-
rate Design. Dann liegt es tatsächlich an der gruppe, kreative ideen zu
entwickeln, diese spruchreif zu machen und die Unternehmen davon
zu überzeugen.
Sind die Teams in ihrer Ideenentwicklung völlig frei und unein-
geschränkt?
Letztendlich entscheiden die auftraggeber, wie viel einfluss sie auf
diesen Prozess haben. Bei meinen Projekten gab es jeweils einen
abgeordneten der Firma, der das Projekt betreut und viel input gege-
ben hat. Durch das regelmäßige Feedback entstanden dann neue,
gute ideen, was den entwicklungsprozess verbessert und nach vorne
gebracht hat.
Die internationalen Forschergruppen sind bunt gemischt und
es treffen bestimmt viele kreative Köpfe aufeinander, die ganz
unterschiedliche Ideen mit einbringen. Wie geht man damit um?
Die Kompetenzverteilung wird schon sehr früh klar. Die vielfältigen
hintergründe und expertisen der Teammitglieder wirken sich positiv
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TALENTE – Talent ist ein sogenanntes Teekesselchen oder homonym. es
kann etwas sein, was man hat, aber auch etwas, das man ist. Wenn im
förderumfeld von Talenten gesprochen wird, geht es meist um kluge Köpfe,
die bei der umsetzung ihrer ideen unterstützt werden sollen. im allge-
meinen sind es junge leute oder kreative menschen, die das Potenzial
haben, experten, fachkräfte oder unternehmer zu werden. sie können
mit der richtigen hilfestellung herausragendes leisten.
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Du mAchsT Dein Ding, Wir mAchen Den resT, seiTe 44
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Du machsT Dein Ding, Wir machen DenresT: Karl-sTeinBuch-sTiPenDiumeinmal im Jahr bietet die mFg stiftung gelegenheit, talentierte nach-
wuchsforscher persönlich kennenzulernen. Beim mFg Talente-Tag
stellen die Karl-steinbuch-stipendiaten ihre Projektergebnisse vor.
am 11. april 2013 überzeugte imageindex radiology die Fachjury und
gewann nicht nur einen mFg Talente-Preis, sondern darüber hinaus
auch den Publikumspreis. Da Befunde mithilfe computertomografi-
scher aufnahmen auch heute noch oft auf abbildungen in Büchern
basieren, hatten matthias hillert und Pascal Laube ein Programm ent-
wickelt, mit dem man weltweit aktuelles CT-Bildmaterial vergleichen
kann, was die auswertung für radiologen maßgeblich vereinfacht.
Ein Skype-Call zwischen Maren Osterlitz, Projektleiterin des
Karl-Steinbuch-Stipendiums, und Matthias Hillert und Pascal
Laube, Informatik-Absolventen der Hochschule Konstanz.
Maren: herzlichen glückwunsch nochmal zum mFg Talente-Preis!
habt ihr eigentlich damit gerechnet, dass ihr gewinnt?
Matthias: ehrlich gesagt waren wir ziemlich überrascht. es gab ja doch
einige andere ziemlich beeindruckende ergebnisse, die Konkurrenz
war also groß. aber wir freuen uns riesig, dass unser Projekt derart
überzeugt.
Maren: abgesehen vom gewinn, würdet ihr sagen, dass sich das
Karl-steinbuch-stipendium für euch gelohnt hat? Wie ist euer Fazit
nach einem Jahr Forschen zusätzlich zum studium?
Matthias: Das Forschen hat uns spaß gemacht, auch weil das Thema
greifbar war und nicht so abstrakt wie informatik sonst oft. Ohne die
Unterstützung durch das Karl-steinbuch-stipendium hätten wir die
idee neben dem studium nie umsetzen können. Danke nochmal!
Maren: Jetzt ist der offizielle Teil des stipendiums vorbei – wie geht
es für euch weiter?
Pascal: Dass unsere ergebnisse so gut angekommen sind, hat uns
nochmal einen richtigen schub gegeben. Das studium haben wir
inzwischen beide abgeschlossen. Jetzt sind wir dabei, unsere ergeb-
nisse zu publizieren, und überlegen, vielleicht auch irgendwann ein-
mal zu gründen.
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Karl-Steinbuch-Stipendium (KSS)
Das KSS wird von der MFG Stiftung vergeben. Es unterstützt
kreative und innovative Projekte mit IT- oder Medienbezug
aus allen Fachrichtungen, die junge Talente neben ihrem Stu-
dium durchführen. Die geförderten Projekte haben entweder
ein Forschungsziel oder weisen einen künstlerischen Wert
auf. Neben Ideen aus Informatik und Medienwissenschaften
Matthias: gibt es da bei der mFg nicht auch angebote, die so etwas
unterstützen?
Maren: ihr könnt euch auf jeden Fall die exi-gründungsgutscheine
näher anschauen. Das Digital Content Funding könnte auch etwas für
euch sein. ich bringe euch da gern mit meinen Kollegen zusammen.
Pascal: Das wäre super. Du betreust jetzt wahrscheinlich schon den
nächsten Kss-Jahrgang, oder?
Maren: Ja, aktuell laufen 14 Projekte und wir bearbeiten auch schon
die Bewerbungen für 2013/2014.
Matthias: ist das nicht anstrengend, jedes Jahr so viele unterschied-
liche Leute unter einen hut zu kriegen?
Maren: ich würde eher sagen spannend! Und abwechslungsreich. es
macht spaß, mit so vielen klugen Köpfen zu arbeiten, die tolle ideen
haben und auch mal über den Tellerrand schauen. am meisten beein-
druckt mich, mit wie viel engagement das die meisten von euch neben
dem studium durchziehen.
Protokoll: Ines Goldberg
sind insbesondere auch interdisziplinäre Projekte gefragt,
die die beiden Querschnittsbereiche mit anderen Fachwissen-
schaften verbinden. Bislang hat das KSS eine Fördersumme
von rund 1.300.000 Euro an 226 Stipendiaten vergeben.
2014 feiert das Stipendium sein zehnjähriges Bestehen. Weitere Informationen: www.karl-steinbuch-stipendium.de
Kontakt: Maren Osterlitz [email protected]
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JAhresmAgAzin Der mFg bADen-WürTTemberg innoVaTionsagenTur Des lanDes für informaTionsTechnologie unD meDien
AppeTiT auf coole aPPs
Die Gewinnerteams des BW Goes Mobile Award trafen sich im
Sommer 2013 zu einer Gesprächsrunde bei der MFG. Kathrin Kurz
(Shake’n’Dress), Pascal Bormann (Return of the Gods) und
Stephan Heizmann (HSplus) zogen ein Zwischenfazit zur bishe-
rigen Umsetzung ihrer mobilen Projektideen und diskutierten die
Möglichkeiten für die Zukunft. Die Mentorenseite repräsentierte
Sebastian Grimm (Lumo Graphics). Alexandra Rudl (MFG) mode-
rierte das Gespräch.
Warum habt ihr beim BW Goes Mobile Award mitgemacht?
Kurz: Wir kamen überhaupt erst auf die idee, weil der Wettbewerb bei
uns an der hochschule vorgestellt wurde. sonst hätten wir unser Kon-
zept für shake’n’Dress wahrscheinlich nirgendwo eingereicht.
Bormann: ich habe zufällig das Plakat gesehen, den Qr-Code abge-
scannt und meinem Kumpel adrian geschickt. Das war zwar eine
Woche vor einreichungsschluss, aber wir haben gesagt, das machen
wir. Dann haben wir uns einen abend hingesetzt und das game-Kon-
zept für return of the gods zusammengeschrieben. also eine sehr
spontane geschichte.
Heizmann: Bei uns war das schon länger geplant. Wir sind durch einen
gewinner vom letzten Jahr auf das Projekt aufmerksam geworden, das
ist ein Kommilitone von uns. Was er erzählt hat, klang immer sehr gut,
nach einer tollen erfahrung. Deswegen war es bei uns andersherum:
Wir hätten ohne den Wettbewerb die idee nicht entwickelt.
Grimm: als die sponsorenanfrage kam, hörte sich das sehr spannend
an. Parallel kam im Unternehmen die grundsätzliche Frage nach der
entwicklung von software für mobile endgeräte auf. Und dann haben
wir uns gesagt, wir machen da einfach mit, vielleicht kommen da viele
inspirierende ideen, die uns auch weiterhelfen. es ist ja für ein Unter-
nehmen grundsätzlich immer vorteilhaft, neue impulse aufzunehmen.
Ihr seid im April dieses Jahres mit dem Kick-off in die Umset-
zungsphase gestartet. Wie habt ihr sie bis jetzt erlebt? Gab es ein
Highlight?
Pizza due stagioni: Entwickler bekommen bei BW Goes Mobile zweierlei — konkrete Tipps für die Umsetzung und finanzielle Starthilfe.
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Heizmann: Wir fanden es ziemlich cool, dass wir bei der Digital night
stuttgart [szene-Veranstaltung des social media Club stuttgart, anm.
d. red.] die Chance bekamen, uns vor großem Publikum zu präsentie-
ren und im Pitch aufmerksamkeit für unser Projekt hsplus zu gewin-
nen. Das war auf jeden Fall eines der highlights. auch das Kick-off
beim mFg Talente-Tag war super und ein Besuch im Unternehmen
unseres mentors.
Kurz: Die Digital night war wirklich etwas ganz Besonderes. Toll war,
dass extrem viele Leute auf uns zugegangen sind, auch investoren.
man bekommt so viel aufmerksamkeit durch den Wettbewerb, das ist
schon genial. Wenn so viele menschen sagen, das ist eine tolle idee, da
könnt ihr was daraus machen, dann motiviert das unheimlich.
Bormann: Der ganze Wettbewerb ist eine super sache. Für uns ist er
ein wichtiger impulsgeber, um auch mal raus aus dem Kämmerchen zu
kommen – ein Katalysator. networking, also Leute kennenlernen und
Visitenkarten sammeln, war für uns Programmierer eine ganz neue
erfahrung. Wichtig war dabei die erkenntnis, dass die Leute, die unser
Produkt nachher kaufen, eigentlich die sind, die keine ahnung von
Technik haben. Und wenn sie dann trotzdem von der idee überzeugt
sind, ist das ein sehr positives Feedback.
Was habt ihr aus den Coachings in der Umsetzung mitgenommen?
Heizmann: Wir waren bei fast allen Coaching-angeboten dabei. gut
war die breite auswahl und dass man sich nach seinen interessen
entscheiden konnte. Das Pitching-Training war sehr hilfreich und
das seminar zum Urheberrecht hochinteressant, auch wenn das im
moment noch nicht so relevant für uns ist.
Kurz: Beim Coaching haben wir nochmal gemerkt, wie wichtig eine
ständige aktualisierung des geschäftsmodells ist. Und dass einen
dabei auch der input fremder Leute weiterbringt. insgesamt habe ich
gelernt, wie man den Kerngedanken schnell und pointiert formuliert,
um eine idee an den mann zu bringen.
Bormann: Der Creative Financing Day, also die info-Veranstaltung
zu Finanzierungslösungen für die Kreativwirtschaft, war für uns sehr
interessant, weil wir im moment noch nicht so viel geld brauchen, das
meiste eher selbst machen. es war also spannend, etwas über klei-
nere Kredite und Business angels zu erfahren. Persönlich habe ich
mitgenommen, dass nicht Funktionalität die Welt bestimmt, sondern
Begeisterung. Für unser game heißt das, dass nicht die technischen
Finessen entscheidend sind, sondern dass wir die Leute dafür begeis-
tern. Und da haben wir noch Potenzial.
Open Innovation ist ein großes Thema, also der Prozess, dass
Unternehmen immer mehr mit externen Partnern kooperieren.
Wie läuft das in der Praxis zwischen Entwicklerteam und Mentor ab?
Kurz: Begeistert hat mich, dass da jemand von außen mit draufschaut
auf unser Projekt. Für uns war irgendwann alles selbsterklärend. Durch
die externe Perspektive konnten wir die Usability optimieren. außer-
dem pusht uns unser mentor, zu überlegen, wo es langfristig hingehen
soll. er hat auch einen wertvollen Kontakt zu einem e-Commerce-Un-
ternehmen für uns hergestellt.
Grimm: Was ich zum einen spannend fand, war die entwicklung vom
ersten Konzept bis heute zu sehen. mich hat fast umgehauen, was in
dieser relativ kurzen zeit entstanden ist. zum anderen ist es schön,
wenn man seine erfahrungen in der Unternehmensführung weiterge-
ben kann. Das ist für einen selbst an solchen Wettbewerben so befrie-
digend: man sieht, dass die eigene erfahrung einen Wert hat.
Baden-Württemberg Goes Mobile
Unter dem Motto „BW Goes Mobile“ unterstützt die MFG Studierende und Start-ups aus
Baden-Württemberg bei der Umsetzung ihrer mobilen Ideen. In vier Kategorien können
die Teilnehmer ihre Projektideen einreichen, die von einer Fachjury bewertet werden. Die
innovativsten Konzepte werden von der MFG mit insgesamt 40.000 Euro gefördert. Nam-
hafte Mentoren aus der Industrie begleiten die Teams in der sechsmonatigen Realisie-
rungsphase. Die Gewinner nehmen außerdem an Coaching Events rund um die Themen
Gründung und Finanzierung teil.
Kategorien 2013:
Mobile Händlerservices rund um das Fahrzeug,
Nearby, Visual Experience und Mobile Games
Sponsoren 2013:
Daimler, telegate, Lumo Graphics und sixteen tons entertainment
Weitere Informationen: www.bw-goes-mobile.mfg.de
Kontakt: Alexandra Rudl [email protected]
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Die meisten von euch stecken noch mitten im Studium. Denkt ihr
schon über das Thema Gründung nach? Wann ist eurer Meinung
nach der richtige Zeitpunkt dafür?
Heizmann: selbst ein start-up zu machen ist für uns vergleichsweise
schwer, weil wir mit unserer idee immer auf einen Partner angewie-
sen sind. Deswegen fokussieren wir uns erstmal darauf, das Projekt zu
einem erfolgreichen abschluss zu bringen und es sieht auch so aus,
als ob uns das gelingt. Wer weiß, was sich dann bei der Preisverlei-
hung noch ergibt. eigentlich sollte man gerade als junger mensch die
Chance zur selbstverwirklichung nutzen, noch kann man was riskie-
ren. Und BW goes mobile bietet einen sicheren Weg, die ersten schritte
zu machen.
Kurz: man denkt immer, was wäre wenn? Verpasse ich eine
megachance, wenn ich das jetzt nicht mache? auf der anderen seite
sind wir auch sicherheitsveranlagt. Was ist, wenn es schief geht –
nicht einmal unbedingt geschäftlich, sondern auch persönlich? Toll
ist, dass man merkt, dass es die möglichkeit gibt und dass da so viele
Leute sind, an die man sich wenden kann. Bei uns geht das studium
erstmal vor. Dann sehen wir weiter.
Bormann: Was beim gründen den absoluten reiz ausmacht: man
arbeitet nicht wie in der industrie einfach nur trocken seine aufgaben
ab, sondern hat eine Vision. im start-up bin ich mein eigener Chef
und kann alles selbst entscheiden. es ist vielleicht auch Typsache: ich
weiß von mir, ich werde nicht glücklich in einem angestelltenverhält-
nis. Die Unabhängigkeit, die man gewinnt, ist es jedenfalls Wert, das
risiko einzugehen. Vor zwei monaten hat es bei uns Klick gemacht.
Wenn es klappt, sind wir dann mit etwas erfolgreich, was wir selbst
geschaffen haben. Das motiviert.
Ein abschließendes Statement zum Gründen aus Mentorensicht?
Grimm: Wir würden gründen in jedem Fall empfehlen. Die idee von
shake’n’Dress hat Potenzial, weil sie einen spielerischen Charakter hat
und weil sie ein menschliches Bedürfnis befriedigt, durchaus auch bei
männern. aber gründen muss man wollen. es bringt nichts, das zu
erzwingen. gerade auch, weil es viel zeit braucht und man sein Leben
umkrempeln muss. Das muss aus einer inneren Überzeugung heraus
kommen.
Protokoll: Ines Goldberg
michael rebstock, Kathrin Kurz, sebastian grimm, Pascal Bormann, markus ehmann, saskia egger, alexandra rudl, Florian Lang, stephan heizmann (v.l.n.r.)
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Die BW goes moBile-geWinner 2013
Das outfit aus dem ärmel geschüttelt
Der händlerservice der zukunft
Das echtzeitstrategiespiel verbindet die virtuelle Welt mit der realität
Shake‘n‘Dress schlägt dem User Kombinationen der eigenen Kleidungs-
stücke vor und hilft ihm so, seinen Kleiderschrank neu zu erfinden. Des-
sen Inhalt wird archiviert und die App kann daraus algorithmisch ermit-
telte Outfit-Vorschläge generieren, die es per „Handyschütteln“ auf das
Display gibt.
Das Gewinnerteam:
Kathrin Kurz, Saskia Egger, Matthias Kurz
Wenn ein Service-Check fürs Auto ansteht, schlägt HSplus automatisch
einen Termin vor, der optimal in den Kalender des Kunden passt. Außer-
dem werden dem Händler alle Diagnosedaten des Autos vorab übertra-
gen, so dass er die Reparatur im Hinblick auf Ersatzteile, Kosten und
Leihwagen schon im Vorfeld effizient planen kann.
Das Gewinnerteam:
Stephan Heizmann, Michael Rebstock, Florian Lang, Markus Ehmann
frag Deine freunde!
In einer postapokalyptischen Götterwelt nehmen die Spieler selbst am
Geschehen teil, indem sie sich über das virtuelle Schlachtfeld bewegen.
Die App erfasst ihre Bewegungsdaten und überträgt sie ins Spiel. So wer-
den die virtuellen Abbilder gesteuert, die um die Herrschaft des Planeten
kämpfen.
Das Gewinnerteam:
Pascal Bormann, Adrian Rees
BuyOrBurn ist eine Shopping-App für gemeinsame Kaufentscheidungen
mit Freunden. Man zeigt einfach, was man sich kaufen möchte und sucht
sich dann aus, wer beim Shopping helfen soll. Die besten Freunde, das
Facebook-Netzwerk oder die globale BuyOrBurn-Community. Die iOS und
Android App bringen dem User echtes Feedback von Leuten, deren Mei-
nung ihm wichtig ist.
Das Gewinnerteam:
Sarah Haide, Clemens Walter
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Forschung – ist die suche nach neuen erkenntnissen. Wissenschaftliches
arbeiten erfordert neben einer fragestellung und einem forschenden,
der sich dieser frage widmet, auch institutionen und ressourcen, etwa
zugang zur fachliteratur oder kostspielige technische ausrüstung. aus
diesem grund fördert die mfg gezielt forschungsprojekte mit Bezug zur
iTK- und Kreativwirtschaft. in beiden Branchen kann forschung aber sehr
unterschiedlich aussehen: in der iTK ist sie oftmals anwendungsorientiert
und spezifisch. im kreativen Bereich kann es dagegen um experimente bei
der Visualisierung gehen, um künstlerisch relevante fragestellungen oder
um psychologische grundlagen für die Kommunikationswissenschaft.
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Karl-Steinbuch-ForSchungSprogramm, SeiTe 53
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Karl-sTeinBuch-forschungsProgramm:seismograf für TechnologieTrenDsPraxisnähe ist die Voraussetzung für einen Technologietransfer von der forschung in die Wirtschaft. Das Karl-steinbuch-forschungsprogramm (Ksf) unterstützt anwen-dungsorientierte forschungsprojekte an der schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis mit insgesamt 800.000 euro. ein gespräch mit Dr. christian förster, Projektleiter im Bereich forschungsförderung bei der mfg.
Das KSF beauftragt innovative Forschungsarbeiten an Hochschu-
len für Angewandte Wissenschaften. Warum ist es so wichtig, pra-
xisnahe Forschung zu unterstützen?
Deutsche Universitäten erzielen teils grundlegende, teils bahnbre-
chende Forschungsergebnisse. Diese ergebnisse gelangen aber bei
kleinen und mittelständischen Unternehmen nur unter massivem
Übersetzungsaufwand in die anwendung. Deutschland, und das
betrifft auch Baden-Württemberg, sollte noch besser darin werden,
einen Dialog zwischen anwendungsnaher Forschung und kleinen und
mittelständischen Unternehmen herzustellen. Denn sie stellen das
rückgrat unserer Wirtschaft dar und sollten einen praktischen nutzen
aus dieser Forschung ziehen.
Und vor diesem Hintergrund wurde das KSF gegründet?
richtig! Das Karl-steinbuch-Forschungsprogramm wurde mit der ziel-
setzung ins Leben gerufen, eine Plattform für institutionen zu schaffen,
die von vornherein anwendungsorientiert forschen und ihre ergeb-
nisse anschließend bereitstellen. insofern ist das KsF ein service
für die innovationskraft der baden-württembergischen Wirtschaft,
und durchaus auch für die Wissenschaft und Wirtschaft anderer
Bundesländer, da es ein gemeinnütziges Programm ist. es geht also
darum, einer breiten Öffentlichkeit von Forschern, Unternehmern und
anwendern Lösungen anzubieten.
Die Projekte im KSF sind an der Schnittstelle zwischen ITK und
Kreativwirtschaft angesiedelt. Das hört sich nach einer großen
Bandbreite an.
Ja, denn wir haben thematisch eine recht offene ausschreibung. Die
mFg stiftung Baden-Württemberg möchte als Projektträger die ganze
Breite der hightech-orientierten KmU adressieren und neue anknüp-
fungspunkte in der wissenschaftlichen interaktion anbieten. momen-
tan haben wir auf der einen seite Technologieprojekte, in denen es
zum Beispiel um Datensicherheit im Cloud Computing geht. auf der
anderen seite unterstützen wir Projekte, bei denen die iT vielmehr
als medium oder als Dialoghilfe für Wirtschaftsleistungen oder – man
denke an den Bereich e-government – auch für die interaktion zwi-
schen Bürger und staat verstanden wird.
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Können Sie dazu ein Beispiel nennen?
im Projekt „Kundenmonitoring in der Kreativwirtschaft“ der hoch-
schule der medien (hDm) geht es um Kundenintegration in der Krea-
tivbranche. es untersucht, wie kleine Kreativunternehmen ihre Kun-
den im Web 2.0 binden und in die Leistungserstellung integrieren
können. Die Forscher beschäftigen sich mit den wirtschaftlichen und
sozialen Prozessen, die sich im Kontext einer neuen iT-Technologie
wie dem Web 2.0 entfalten können.
Sie beauftragen Forschungsprojekte, die aktuelle Trends an der
Schnittstelle von ITK und dem Kreativsektor aufspüren sollen.
Nach welchen Kriterien werden die Projekte ausgesucht?
„Trends“ ist da schon das richtige stichwort. Das KsF soll auch ein
seismograf dafür sein, wo die technologische entwicklung hingeht.
Und es soll natürlich die Forschung vorantreiben. Das innovationspo-
tenzial und der Praxisbezug müssen klar erkennbar sein.
Inwiefern profitieren die Forscher – neben der Beauftragung –
vom Programm?
als Projektträger haben wir eine sehr aktive rolle, was die ausrichtung
und Vernetzung der Programme betrifft. insofern ist das KsF auch
SMARD
Smard steht für European Support Framework on Networked Media R&D for
SMEs. Das von der EU geförderte Projekt unterstützte bis März 2013 KMU
im Bereich der Digitalen Medien. SMARD ermöglichte kleinen und mittle-
ren Unternehmen den Zugang zu Forschungsergebnissen und half dabei,
zukunftsträchtige Dienstleistungen und Produkte erfolgreich zu kommerzi-
alisieren. Das Resultat ist eine zielgerichtete Einbindung von europäischen
KMU in die EU-Forschungsförderung.
Weitere Informationen: www.smard-project.de
Kontakt: Alexandra Rudl [email protected]
eine Plattform für Beziehungsmanagement, für Kontakte zu anderen
Forschern und nutzern. auf Veranstaltungen und Workshops treffen
die Projekte ihre anwender und mögliche Partner für themenver-
wandte anträge. natürlich immer im zuge der gemeinnützigkeit, diese
Veranstaltungen sind also für alle interessierten offen. Das ist unser
auftrag und dem kommen wir mit großer gewissenhaftigkeit nach.
Welche Impulse ergeben sich daraus für den ITK- und Kreativ-
standort Baden-Württemberg?
Wir stärken die schnittstelle zwischen Wirtschaft und Forschung im
Land. Das sind zwei systeme, die sicherlich noch nicht ausreichend
miteinander kommunizieren. mit dem KsF wollen wir einen Beitrag
dazu leisten, diesen Dialog zu verbessern.
Interview: Karina Strecker
Karl-Steinbuch-Forschungsprogramm (KSF)
Mit dem KSF unterstützt die MFG Stiftung Baden-Württemberg Wissen-
schaftler dabei, sich gezielt mit anwendungsnahen Forschungsfragen an
der Schnittstelle von ITK und den Kreativbranchen zu beschäftigen. Das
Programm richtet sich an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften
und die Duale Hochschule Baden-Württemberg. Das Portfolio möglicher
Fragestellungen reicht von experimenteller Forschung bis zu empirischen
Studien. Die MFG veröffentlicht die Forschungsergebnisse und identi-
fiziert dadurch aktuelle Trends im Bereich der ITK und Kreativwirtschaft.
Das Programm wird durch das Land Baden-Württemberg aus Mitteln der
Zukunftsoffensive III finanziert.
Weitere Informationen: www.ksf.mfg.de
Kontakt: Dr. Christian Förster [email protected]
– 55 –
TalenTe
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forsch
ung
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Kom
merzialisierun
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achsTum• Duale Hochschule Baden-Württemberg
• Hochschule der Medien Stuttgart
• Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart
• Hochschule für Technik Stuttgart
• Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
• Universität Hohenheim
– 55 –
JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
• Hochschule für Musik Karlsruhe
• Hochschule Karlsruhe
• Karlsruher Institut für Technologie
• Pädagogische Hochschule Karlsruhe
• Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe
• Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe
• Hochschule für Technik,
Wirtschaft und Medien
Offenburg
• Pädagogische Hochschule Heidelberg
• Universität Heidelberg
• Pädagogische Hochschule
Ludwigsburg
• Hochschule für Musik Freiburg
• Pädagogische Hochschule Freiburg
• Universität Freiburg im Breisgau
• Hochschule Ravensburg-Weingarten
• Pädagogische Hochschule Weingarten
• Hochschule Ulm
• Universität Ulm
• Hochschule für Wirtschaft
und Umwelt Nürtingen
• Hochschule Biberach
• Hochschule Albstadt-Sigmaringen
• Hochschule Pforzheim
• Hochschule Furtwangen
• Hochschule Reutlingen
• Hochschule für Musik und
Darstellende Kunst Mannheim
• Universiät Mannheim
• Hochschule Mannheim
• Hochschule Aalen
• Hochschule Esslingen
• Universität Tübingen
• Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg
• Hochschule für Gestaltung
Schwäbisch Gmünd
• Pädagogische Hochschule
Schwäbisch Gmünd
• Hochschule Konstanz
• Universität Konstanz
• Hochschule
Heilbronn
hochschullandschaft Baden-Württemberg
Quel
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hoch
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• Staatliche Hochschule für
Musik Trossingen
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
Transferdialog – Wissenschaft und Wirtschaft sind zwei Welten, die in
vielerlei hinsicht gegensätzlicher nicht sein könnten. Die einen bewegen
sich im geschützten raum der hochschulen und forschungsinstitute, die
anderen im steten auf und ab des marktes. forscher arbeiten mit Theorien
und entdeckungen, geschäftsleute mit Bilanzen und umsatz. Dennoch
sind sie aufeinander angewiesen. in diesem spannungsfeld sind Vermitt-
lung und die richtige Kommunikation wichtig. so haben nachwuchswis-
senschaftler, entwickler und gründer, die lernen, ihre erfindungen und
Konzepte überzeugend zu kommunizieren und zu präsentieren, deutlich
bessere erfolgschancen im Dialog mit investoren oder sponsoren.
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
heiDelberger härTeTesT, seiTe 61
check-up, coAching, chAncen, seiTe 62
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
Wissenschaft und Wirtschaft sprechen
zwei unterschiedliche Sprachen, sind
aber aufeinander angewiesen. Eine zen-
trale Aufgabe der MFG ist es, zwischen
beiden Welten eine Brücke zu schlagen.
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
Marbleverse =
die nächste Generation
von Gesellschafts-
spielen
AnAlog +
DigitAl =
Die HelDen
im murmel-versum
Fit für den Pitch: Torsten Arnold, Roland Sigmond und Jens Merkl von Helden Hybrid Games (v.l.n.r.), Teilnehmer des Heidelberger Innovationsforums
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
heiDelBerger härTeTesT: BisT Du fiT für Den PiTch?
Wenn es nach roland sigmond geht, so kennzeichnet marbleverse den
Beginn der nächsten generation von gesellschaftsspielen. Das strate-
gie- und action-game kombiniert die Vorteile klassischer Brettspiele
mit einer smartphone-app. „Wir wollen damit das soziale ereignis
spieleabend ins 21. Jahrhundert befördern“, sagt der mitgründer des
Unternehmens helden hybrid games.
Junge Unternehmer gelangen irgendwann an den Punkt, an dem sie
sich auf die suche nach investoren machen müssen. Veranstaltungen
wie das etablierte heidelberger innovationsforum (hDi) sind dafür
eine gute Plattform. roland sigmond und seine beiden Teamkollegen
Torsten arnold und Jens merkl haben ihre idee 2013 dort präsentiert
und viel durch den austausch profitiert: „Bei solchen events kommt
man immer mit interessanten menschen ins gespräch. neben investo-
ren trifft man auf viele kreative junge Unternehmer, die sehr wertvol-
les Feedback geben können.“
gerade für gründer aus der Kreativwirtschaft wie helden hybrid games
ist die suche nach investoren vergleichsweise schwierig. Die ideen
sind für die Kapitalgeber oft nicht greifbar und erscheinen besonders
riskant. eine Lösung bietet das europäische Fame Financing network.
es hat sich zum ziel gesetzt, der Kreativwirtschaft den zugang zu
risikokapital zu ermöglichen und vernetzt gründer mit spezialisier-
ten investoren. Das Projekt vermittelt unter anderem auch konkrete
Tipps zum Pitchen. so zum Beispiel beim Coaching Day, der am Vortag
des hDi 2013 von Fame organisiert wurde. Bei individuellen Coaching
sessions konnten die Teilnehmer Finanzierung, geschäftsmodell und
Präsentation ihrer idee prüfen lassen und sich individuelles Feedback
von internationalen Coaches holen.
Anna Gerhardt
FAME
Das EU-geförderte Projekt FAME (Facilitating Access and Mobilization of
European finance for growth of creative industries) baut ein europäisches
Netzwerk zur finanziellen Förderung von jungen Kreativunternehmen auf.
Gemeinsam mit dem Wirtschaftsnetzwerk Baden-Württemberg Connected
unterstützt FAME insbesondere kreative Gründer aus dem Land. Sie erhal-
ten unter anderem die Möglichkeit, an internationalen Coaching- und
Pitching-Events in Dänemark, Italien und Deutschland teilzunehmen und
zu lernen, wie man Geschäftsideen präsentiert, sie „marktfit“ macht und
Investoren findet.
Weitere Informationen: www.bwcon.de/fame-financing.html
Kontakt: Bianca Kolb [email protected]
Heidelberger Innovationsforum (HDI)
Mit dem HDI vernetzt die MFG Innovationsagentur seit 2005 erfolgreich
IT-Forscher und Marktakteure in frühen Innovationsphasen. Die jährliche
Veranstaltung dient als Plattform für Start-ups und Entwickler, um Investo-
ren zu treffen und ihre Businessideen und Forschungsergebnisse in Pitches
zu präsentieren. Das Matchmaking-Format bringt so Forschungseinrichtun-
gen und Unternehmen zusammen, ermöglicht Lizenzierungen für Techno-
logien und hilft bei der Finanzierung von Start-ups. Über 325 Erfinder und
Entwickler aus zehn Ländern haben bislang ihre Ideen vorgestellt.
Weitere Informationen: www.heidelberger-innovationsforum.de
Kontakt: Alexandra Rudl [email protected]
Beim heidelberger innovationsforum (hDi) stellen gründer ihre geschäfts-ideen internationalen investoren vor. Wie vielseitig die ideen sein können, die erfolg haben, zeigt das crossmediale Brettspiel marbleverse.
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
checK-uP, coaching, chancenin Baden-Württemberg können start-ups auf die expertise von Top-Beratern aus der eigenen Branche zurückgreifen. Dafür erhalten sie vom land großzügig bezu-schusste eXi-gutscheine.
Frau Springer, Sie bekommen täglich viele Businesspläne auf den
Schreibtisch. Was können Gründer tun, damit aus einer vielverspre-
chenden Geschäftsidee ein erfolgreiches Unternehmen wird?
Das Wichtigste ist, dass sie selbst aktiv werden und nicht abwarten, bis
jemand sie an die hand nimmt. Weil kein start-up alle aspekte einer grün-
dung selbst abdecken kann – auch dann nicht, wenn es im Team gründet
– ist es wesentlich, sich Unterstützung von außen zu holen. also, sich zu
vernetzen, sich mit anderen gründern auszutauschen und sich beraten
zu lassen. Das hilft ihnen nicht nur inhaltlich weiter, sondern verbessert
auch ihr standing bei potenziellen investoren und Partnern.
Stefanie Springer, Leiterin des Projektteams Innova-
tions- und Unternehmensförderung der MFG, über Grün-
dungsgutscheine für technologieorientierte Start-ups.
Gerade in der Gründungsphase haben aber viele gar nicht das Geld
für eine professionelle Beratung.
Das ist richtig. hinzu kommt, dass nicht jeder Berater auch ein guter
ratgeber ist. gerade hightech-gründungen setzen beim Berater eine
hohe Fachkenntnis voraus. Wenn gründer aus der iT-Branche oder
dem maschinenbau das gefühl haben, der versteht mich und mein
Produkt ohnehin nicht, dann ergibt eine externe Beratung keinen sinn.
Wie finden Gründer einen geeigneten Partner, der sie wirklich
versteht und voranbringt?
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
EXI Hightech Gründungsgutschein
Im Mai 2012 hat das Land Baden-Württemberg den
EXI-Gründungsgutschein ins Leben gerufen. Die
Wirtschaftsinitiative Baden-Württemberg Connec-
ted berät mit den Partnern BIOPRO und CyberForum
Hightech-Gründer vor der Unternehmensgründung.
In einem kostenlosen Check-up wird zuerst die
Gründungsidee geprüft. Ist sie erfolgversprechend,
erarbeitet der Gründer zusammen mit einem erfahre-
nen Coach einen detaillierten Businessplan. Alle Coa-
ches sind beim High-Tech Gründerfonds akkreditiert
und bringen ihre Expertise aus dem Management
sowie ihr technologiespezifisches Branchenwissen in
die Beratung ein. EXI wird gefördert aus Mitteln des
Europäischen Sozialfonds sowie aus Landesmitteln.
Weitere Informationen:
www.bwcon.de/gruendungsgutscheine.html
Kontakt: Stefanie Springer [email protected],
Marc König [email protected]
Die Landesregierung in Baden-Württemberg hat erkannt, dass Bera-
tungsangebote niedrigschwellig und trotzdem qualifiziert sein müs-
sen, damit sie von den gründern angenommen werden. sie hat des-
halb vor etwas mehr als einem Jahr die sogenannten eXi-gutscheine
eingeführt, über die die gründer hochqualifizierte Beratung von
experten erhalten, die wirklich etwas von ihrer Branche verstehen.
Was genau beinhalten die EXI-Gutscheine?
eXi ist ein zweistufiges angebot. am anfang steht der grün-
dungs-Check-up, eine erstberatung, die durchaus in die Tiefe geht.
Bis zu zehn Beratungsstunden stehen dafür zur Verfügung. Der
Check-up ist für die start-ups kostenlos. Dann gibt es noch das inten-
siv-Coaching, in dem die gründer ausgewählte Themen mit speziali-
sierten Beratern vertiefen können. Dafür zahlen sie pro Beratungstag
160 euro. Das ist ein Betrag, der auch für die meisten jungen Unter-
nehmen erschwinglich ist.
Wie ist die Resonanz?
sehr gut. Vor allem die Check-up-Beratungen werden sehr häufig
nachgefragt. Wir haben im ersten Jahr 280 erst- und 44 intensivbera-
tungen durchgeführt – und damit mehr, als wir selbst bei der einfüh-
rung von eXi prognostiziert hatten.
Interview: Michaela Kürschner
Tipps zum gründen – Dos Tipps zum gründen – Don‘ts
- Die Initiative ergreifen:
Man muss selbst aktiv werden.
- Das Team ist entscheidend:
Hauptsache, man kommt miteinander
zurecht.
- Alle Bereiche abdecken:
Eine ausgeglichene Aufgaben- und Kompe-
tenzverteilung ist wichtig.
- Hilfe annehmen:
Coaches und Beratungen können Lücken
schließen.
- Angst vorm Scheitern haben:
Hinzufallen ist keine Schande, notfalls steht man eben wieder auf.
- Alles selbst machen wollen:
Wenn man zu viel im Alleingang erledigt, ist man zu langsam für
den Markt.
- Zu viele Dinge auf einmal in Angriff nehmen:
Für den Anfang reicht die Lösung eines konkreten Problems.
- Abwarten, bis man an die Hand genommen wird:
Zum Gründen gehören Drive und Commitment.
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
Kommerzialisierung – Die Kommerzialisierung beschreibt im allgemeinen
die ausbreitung des marktes in alle gesellschaftlichen Bereiche. Wirt-
schaftliche gesichtspunkte treten also in den Vordergrund. in Bezug auf
den innovationsprozess ist damit das konsequente Weiterentwickeln
eines Produkts vom Prototyp bis zur marktreife gemeint. und die will gut
geplant sein. ein durchdachter Businessplan, der alle eventualitäten von
der finanzierung über den organisationsaufbau bis zu rechtlichen fragen
abdeckt, gehört dazu. gründer und Jungunternehmer können und sollten
sich dabei von erfahrenen experten beraten lassen.
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
Die AugenbliTzer, seiTe 69
Der richTige riecher, seiTe 70
„sie hAben DAs nächsTe level erreichT“, seiTe 71
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
Wenn wirtschaftliche Aspekte in den Vordergrund
treten: Im Innovationsprozess bezeichnet Kom-
merzialisierung das konsequente Weiterentwickeln
eines Produkts vom Prototyp bis zur Marktreife.
Wie das geht, weiß zum Beispiel das Unterneh-
men Rübezahl Schokoladen aus Dettingen / Teck,
das seit knapp 65 Jahren Schokoladenprodukte
herstellt.
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
CyberOne
Der bwcon Hightech Award CyberOne ist der zentrale Businessplan-Wettbewerb der
Hightech-Branche im Land. Seit 1998 prämiert bwcon zukunftsweisende Geschäftsideen
für Produkte und Dienstleistungen aus allen Technologie-Sektoren. Über 800 innovative
Businesskonzepte hat die hochkarätige Jury seither bewertet. Durch den CyberOne wur-
den in den vergangenen Jahren mehr als 255 Millionen Euro Risikokapital mobilisiert
und mehr als 500 Arbeitsplätze geschaffen. Die Preisverleihung ist ein jährliches Gip-
feltreffen von Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.
Weitere Informationen: www.cyberone.de
Kontakt: Paula Mossa-Smolny [email protected]
Sympathische Preisträger:
Dr. Frieder Loesel und Ralf Mulflur
von 20/10 Perfect Vision
Der CyberOne hat die Entwicklung
von 20/10 Perfect Vision
entscheidend beeinflusst.
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
Die augenBliTzerin 14 Jahren hat sich 20/10 Perfect Vision vom innovativen start-up zum global tätigen Technologieunternehmen entwickelt. Der cyberone hatte maßgeblichen anteil daran.
1999 gründen die Physiker Prof. Dr. Josef Bille und Dr. Frieder Loesel
in heidelberg die 20/10 Perfect Vision gmbh. seit Jahren forschen die
beiden an einem neuartigen Verfahren der augenheilkunde: der Fem-
tosekundentechnologie. nun möchten sie die ergebnisse ihrer arbeit
kommerziell vermarkten.
auch als frisch gebackene Unternehmer widmen sie sich der analyse
komplexer Fehlsichtigkeit. ihr erstes Produkt, ein Wavescan-Diagno-
segerät, kommt 1999 auf den markt. heute – 14 Jahre später – steht es
in jeder dritten refraktiven Laserklinik weltweit.
Kernprodukt von 20/10 Perfect Vision ist jedoch der Femtosekunden-
laser. er setzt neue maßstäbe bei der Behandlung von Fehlsichtigkeit.
Denn im Unterschied zu existierenden Laserverfahren kommt er ganz
ohne chirurgischen eingriff aus.
Die innovative Technologie weckt bald das interesse von investoren:
2002 steigt die LBBW Venture Capital gmbh in das Laserprojekt ein.
sie macht 20/10 Perfect Vision auch auf den CyberOne aufmerksam,
aus dem das start-up ein Jahr später als sieger hervorgeht.
Der Podiumsplatz beschert dem Unternehmen nicht nur eine Finanz-
spritze und eine große öffentliche Wirkung, sondern auch ein profes-
sionelles Coaching durch einen mentor der bwcon Coaching group. Der
Branchenexperte berät das start-up fortan zu wichtigen strategischen
Themen.
Die langfristige Unternehmensplanung zahlt sich aus: 2008 kann
20/10 Perfect Vision Branchenführer Bausch & Lomb für ein Joint Ven-
ture gewinnen. nach fünf Jahren fruchtbarer zusammenarbeit erwirbt
der Kontaktlinsenspezialist dann Technolas Perfect Vision, wie das
Joint-Venture-Unternehmen seit 2009 heißt.
zehn Jahre nach ihrem erfolg beim CyberOne stehen Frieder Loesel und
sein Kollege ralf mulflur 2013 erneut auf der CyberOne-Bühne. Dies-
mal als Keynote-speaker und als Beweis dafür, dass der Business-
plan-Wettbewerb echte erfolgsgeschichten schreibt.
Michaela Kürschner
20/10 Perfect Vision
gegründet
5 Mitarbeiter 35 Mitarbeiter 250 Mitarbeiter 350 Mitarbeiter 11.000 Mitarbeiter
2003 2008
Kaufoptionsvereinbarung
mit Bausch & Lomb
Bausch & Lomb
erwirbt alle
Anteile an
Technolas
Perfect Vision
1999
20/10 Perfect Vision
gewinnt den CyberOne —
Fokus auf neuen
Femto-Laser
Joint Venture Technolas
Perfect Vision mit
Bausch & Lomb
2011
Die erfolgsstory von 20/10 Perfect Vision
2013
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
Der richTige riecherVon der idee im studium zum game-unternehmen: Das ludwigsburger start-up studio fizbin spielt sich – unterstützt vom Dcf – nach oben.
Plötzlich liegt das Wohlergehen der Welt asposien allein in den hän-
den des naiven robert. zusammen mit der Diebin Laura muss er seine
heimat retten. Denn diese ist in großer gefahr, seit die Windbrunnen
versiegt sind, die das Land im inneren des unendlichen erdreichs mit
Luft versorgen. zu allem Überfluss werden die gestreiften, bohnen-
förmigen Bewohner mit den langen dünnen nasen von Windgöttern
heimgesucht. Um hinter das geheimnis der mysteriösen ereignisse zu
kommen, muss robert im 2-D-game The Inner World knifflige rätsel
lösen.
Das adventure-spiel mit den skurrilen Charakteren und der amüsan-
ten geschichte hat das Ludwigsburger studio Fizbin entwickelt. Die
digitale Version ist seit sommer 2013 im shop des Publishers headup
games erhältlich. Die idee für das spiel hatten die drei Fizbin-gründer
sebastian mittag, mareike Ottrand und alexander Pieper schon wäh-
rend ihres studiums in einem Workshop am institut für animation der
Filmakademie Baden-Württemberg und der hochschule Weingarten.
mit dem game-Konzept und der erkenntnis, dass sie ein gutes Team
sind, machten sie sich nach dem studium selbstständig und starteten
erfolgreich durch: sie schafften es in das Förderprogramm Digital Con-
tent Funding (DCF) der mFg und wurden für den deutschen Computer-
spielepreis 2012 in der Kategorie nachwuchs nominiert. Die gamescom
zählte sie zu den zehn wichtigsten Debütanten auf der messe für digi-
tale spiele 2013.
Roswitha Volk
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
ludwigsburg, Karlsruhe, offenburg – Baden-Württembergs games-Branche mischt mit.
„sie haBen Das nächsTeleVel erreichT“
Die games-Branche wird für Deutschland immer wichtiger. Das zeigt
eine studie, die im rahmen des mFg-Projekts Boo-games durchge-
führt wurde. schon jetzt stellt der games-sektor bundesweit rund
10.000 stellen. auch in Baden-Württemberg ist die Branche im auf-
schwung. Bereits in den 1990er-Jahren entstanden im Land die ersten
Unternehmen. nach der Jahrtausendwende stieg die zahl der grün-
dungen noch einmal signifikant.
Besonders die region Karlsruhe ist bei Computerspiele-Firmen beliebt.
Dort sitzen neben vielen kleinen Unternehmen auch Big Player, etwa
die gameforge ag, ein international erfolgreicher herausgeber von
digitalen spielen. es sind aber vor allem kleinere games-entwickler
wie das Ludwigsburger studio Fizbin oder Black Forest games aus
Offenburg, die die Branche in Baden-Württemberg prägen.
mit der steigenden zahl an Unternehmen wächst auch der Bedarf an
Fachkräften in der Branche. Darauf haben mehrere baden-württem-
bergische Bildungseinrichtungen reagiert. zu ihnen gehören unter
anderem die hochschule der medien stuttgart und die Filmakademie
Baden-Württemberg, die mit studiengängen wie Graphic Arts Techno-
logy und Computer Science and Media den nachwuchs verstärkt ausbil-
den. Die games-Branche im südwesten wird darüber hinaus vor allem
von zwei öffentlichen institutionen unterstützt: von der mFg und der
Wirtschaftsförderung Karlsruhe. Beide Organisationen setzen sich
dafür ein, die regionale games-Community und Baden-Württemberg
als games-standort weiter zu stärken.
Roswitha Volk
Digital Content Funding (DCF)
Das Förderprogramm DCF der Medien- und Filmgesellschaft unterstützt Entwickler von Games,
Apps und anderen crossmedialen Produkten und vernetzt die baden-württembergischen Akteure
im Bereich der digitalen Medien. Die Förderung kann sich auf die Bereiche Konzept- und Proto-
typenentwicklung sowie Produktion und Vertrieb beziehen. Dafür stellt die MFG 500.000 Euro
Fördermittel pro Jahr zur Verfügung.
Weitere Informationen: www.dcf.mfg.de
Kontakt: Bertil Kilian [email protected], [email protected]
Black Forest Games aus Offenburg überzeugten mit ihrem Adventure-Game Giana Sisters – Twisted
Dreams auch vor internationalem Publikum auf der Gamescom 2013 in Köln
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
Wachstum – Warum muss ein unternehmen wachsen? um sich weiterzu-
entwickeln? um Kundenwünsche und marktbedürfnisse zu befriedigen? um
neue ufer zu erreichen? ein wichtiger faktor, um zielgerichtet zu wachsen,
ist die Vernetzung: innerhalb der Branche, mit externen akteuren, regional
und international. Das ist den Baden-Württembergern nicht neu: in aktuel-
len umfragen haben Kreative das Kooperieren als schlüsselstrategie für die
zukunft identifiziert. und in der iT-Branche ist die Vernetzung von allem mit
allem längst einer der großen Trends – auch bekannt als internet der Dinge.
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
verneTzTe zukunFT: Die iTk gibT Den TAkT An, seiTe 76
WAchsTum im TemporAusch, seiTe 74
Wir kriegen euch schon!Wer FAchkräFTe Will, muss kreATiv sein, seiTe 78
Trockner, sAg‘ DAs DATe Ab!, seiTe 77
zukunFTslAbor kulTur- unD kreATivWirTschAFT, seiTe 83
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
WachsTum im TemPorausch
Ungebremstes Wachstum, hohe Produktivität und kurze innova-
tionszyklen – das sind die Kennzeichen einer Branche, die den auf-
schwung im südwesten ganz entscheidend befeuert. Die rede ist von
der baden-württembergischen informations- und Kommunikations-
branche. ein Blick auf die statistik zeigt, dass sich der iTK-sektor zum
treibenden Wirtschaftsmotor im südwesten entwickelt hat.
Wachstum, Beschäftigung und Produktivität weit über dem Durch-
schnitt
allein in den letzten 15 Jahren stieg die nominale Wirtschaftsleistung
der Branche um jährlich 4,9 Prozent.* Die gesamte Wirtschaft wuchs
im selben zeitraum um 2,1 Prozent. auch die zahl der Beschäftigten
ist überdurchschnittlich stark gestiegen – um 2,3 Prozent jedes Jahr.
aktuell arbeiten rund 178.000 Beschäftigte in der baden-württember-
gischen iTK-Wirtschaft und damit fast ein Fünftel aller in Deutschland
tätigen iTKler. sehr zur Freude der rund 14.900 Unternehmen, die
hierzulande der iTK-Branche zugerechnet werden, sind die angestell-
ten in diesem sektor auch noch besonders leistungsbereit. so stieg
die arbeitsproduktivität in den Jahren 1995 bis 2010 um 2,6 Prozent.
Damit sind die Baden-Württemberger doppelt so produktiv wie der
rest der Bundesrepublik.
Globale Konzerne und innovative Mittelständler arbeiten eng
zusammen
ihre hohe Dynamik verdankt die iTK-Branche im Land zwei prägenden
standortfaktoren: dem starken mittelstand und der Kooperation mit
schlüsselindustrien wie dem maschinenbau und der autoindustrie.
auch wenn global Player wie saP, iBm, hewlett Packard und agilent
weltweit für die Leistungsfähigkeit der baden-württembergischen
iTK-Wirtschaft stehen, ist doch der großteil der Unternehmen eher
klein und mittelständisch geprägt. aber gerade die enge zusammen-
arbeit von globalen Konzernen mit innovativen mittelständlern macht
das Land zum iTK-standort nummer eins.
Doch der iTK-sektor setzt nicht nur intern auf Kooperation, sondern
ist auch branchenübergreifend ein innovationsmotor. Viele neuent-
wicklungen in den für Baden-Württemberg prägenden Wirtschafts-
zweigen maschinenbau und automobilindustrie sind inzwischen
iT-getrieben. Bis zu achtzig Computer werden beispielsweise in den
Top-modellen der großen automobilhersteller verbaut. Und auch der
maschinenbau profitiert von den systemlösungen der iTK-Wirtschaft.
Hochschulen im Land sind Drehscheibe für Forschung und Ausbil-
dung des ITK-Nachwuchses
zugleich verliert die Branche ihre eigene innovationsfähigkeit nicht
aus den augen. 1,7 milliarden euro haben die iTK-Firmen aus dem
südwesten zuletzt in Forschungs- und entwicklungsaktivitäten inves-
tiert. mehr geld hat nur die automobilbranche in die hand genom-
men. rückenwind erhalten die Unternehmen im Land von zahlreichen
renommierten Forschungseinrichtungen an den hochschulen – allen
voran das Karlsruher institut für Technologie (KiT) – und von außer-
universitären einrichtungen wie den Fraunhofer-instituten und dem
Forschungszentrum informatik (Fzi).
hier werden auch die Fach- und Führungskräfte von morgen ausge-
bildet, die die Branche so dringend braucht. 31.700 studierende sind
aktuell in iTK-nahen Fächern wie informatik oder elektronik einge-
schrieben, 6.000 verlassen jedes Jahr die hochschulen mit einem
iTK-relevanten abschluss in der Tasche.
aus- und Weiterbildung ist auch eines der zentralen Themen der „ini-
tiative iKT Baden-Württemberg“. hinter diesem Titel verbirgt sich eine
von Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium ins Leben gerufene
Plattform. experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik erörtern
herausforderungen und Chancen der iKT-Branche im südwesten und
erstellen handlungsempfehlungen. Damit sichert die Branche nicht
nur ihre aktuelle Leistungsfähigkeit, sondern stellt auch die Weichen
für ein nachhaltiges Wachstum.
Michaela Kürschner
*Quelle: statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Baden-Württemberg ist einer der führenden iTK-standorte europas. globale Konzerne und innovative mittelständler tragen gleichermaßen zu dem anhaltenden erfolg bei.
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
struktur des iTK-sektors in Baden-Württemberg 1995 und 2010(anteile an der Bruttowertschöpfung des gesamten iKT-sektors in Prozent)
Datenverarbeitung
und Datenbanken
Herstellung von
Büromaschinen,
Datenverarbei-
tungsgeräten und
-einrichtungen
Rundfunk und Nach-
richtentechnik
1995 2010Insgesamt 5,6 Mrd. EUR Insgesamt 11,5 Mrd. EUR
13
4146
20
4
76
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Würtemberg
studenten und absolventen in iTK-relevanten fächern inBaden-Württemberg im Wintersemester 2010/11 bzw. im Prüfungsjahr 2010
Bioinformatik
elektrotechnik/elektronik
informatik
Computer- und Kommunikationstechniken
Computerlinguistik
ingenieurinformatik/Technische informatik
medizinische informatik
mikrosystemtechnik
nachrichten-/informationstechnik
Wirtschaftsinformatik
mechatronik
Studenten im Wintersemester 2010/11
0 11.0005.500
Absolventen im Prüfungsjahr 2010
zusammen 31.762 studenten und 5.989 absolventen
2.750 8.250
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Würtemberg, eigene Auswahl
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
VerneTzTe zuKunfT: Die iTK giBT Den TaKT an
mit einem Jahresumsatz von 50 milliarden euro zählt die informa-
tions- und Kommunikationsbranche zu den größten und dynamischs-
ten Wirtschaftszweigen in Baden-Württemberg. gleichzeitig ist die iTK
eine breit verankerte schlüsselbranche, die in ihren anwenderbran-
chen schon jetzt entscheidend zur Wertschöpfung beiträgt und nach
und nach in alle Bereiche der Wirtschaft und gesellschaft vordringen
wird. Die neuen, iTK-basierten methoden und Konzepte müssen mög-
lichst frühzeitig den iT-anwenderunternehmen zugeführt werden,
um so die herausforderungen des globalen Wettbewerbs meistern zu
können.
neben dieser ausgangslage sind im Kontext der iTK wesentliche
gesellschaftliche herausforderungen zu berücksichtigen, die sowohl
neue anforderungen an die iTK bedeuten als auch eine Chance für die
etablierung neuer Wertschöpfung sind. ein Trend ist die zunehmende
Urbanisierung. Um das Jahr 1800 lebten in europa noch 75 Prozent
der Bevölkerung auf dem Land und nur 25 Prozent in der stadt. nach
Prognosen der UnO wird sich dieses Verhältnis bis 2050 ins gegenteil
verkehrt haben.
Damit hängt auch der Wandel der mobilität zusammen. immer mehr
menschen besitzen kein automobil und vermissen es auch nicht.
sowohl in städten als auch im Fernverkehr existieren bereits interes-
sante individualverkehrslösungen, die zunehmend optimiert werden
und mittelfristig stark an Bedeutung gewinnen werden.
Die Überalterung der gesellschaft ist in noch stärkerem maße eine
zentrale herausforderung. Die durch den demografischen Wandel ent-
stehenden Problembereiche betreffen beispielsweise die Verfügbarkeit
qualifizierter arbeitskräfte. nach wie vor liefert das produzierende
gewerbe den größten anteil der Wertschöpfung im Land. Die iTK ist
unerlässlich, um im globalen Wettbewerb diesen industriezweig in
einem hochlohnland wie Baden-Württemberg weiterzuentwickeln und
somit den Wohlstand zu sichern.
Die energiewende beeinflusst die gesamte industrie in Baden-Würt-
temberg. es ist im elementaren interesse, die zur Verfügung stehen-
den ressourcen effizient zu nutzen und die energieerzeugung und
-nachfrage nachhaltig so aufeinander abzustimmen, dass die abhän-
gigkeit von energie-Transfertrassen aus anderen Bundesländern mini-
miert wird.
in all diesen anwendungsfeldern ist iTK ein wesentlicher innovati-
onsmotor. Durch iTK kann die Wettbewerbsfähigkeit der industrie in
Baden-Württemberg so zunehmen, dass gerade der mittelstand sich
langfristig im globalen markt behaupten wird. eine wirtschaftlich wie
gesellschaftlich wichtige rolle spielt dabei die Beratung und umfas-
sende Unterstützung von gründern. Von der Vorgründungsphase
über den eigentlichen gründungsvorgang bis zur Wachstumsphase
muss diesen zukünftigen Wachstumsmotoren größte aufmerksamkeit
geschenkt werden.
Jürgen Jähnert
Baden-Württemberg Connected (bwcon)
Die Wirtschaftsinitiative Baden-Württemberg Connected e.V., kurz bwcon,
verbindet rund 600 Unternehmen und Forschungseinrichtungen und bringt
über 6.500 Experten im Land zusammen. Damit ist das Netzwerk seit
mehr als 15 Jahren führend in der Förderung des Innovations- und High-
tech-Standortes Baden-Württemberg. bwcon dient als Plattform für den
Transfer von Erfahrungen, Wissen und Ideen. Hier finden Firmengründer
Kontakt zu erfahrenen Managern, treffen Mittelständler auf Kooperations-
partner aus großen Unternehmen und arbeiten Experten gemeinsam an
branchenübergreifenden Innovationen.
Weitere Informationen: www.bwcon.de
Dr. Jürgen Jähnert [email protected]
gesellschaftliche entwicklungen wie urbanisierung, überalterung und energiewende bestimmen die herausforderungen der schlüsselbranche informations- und Kom-munikationstechnologien.
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Trockner, sag‘ das Date ab!
Ein Leben ohne Technik ist möglich, aber so unpraktisch. Musste
man früher noch pünktlich beim Date sein, schickt man heute ein-
fach eine Whats-App, dass man fünf Minuten später kommt. So
kann man noch in aller Ruhe die wirklich wichtigen Dinge im Leben
erledigen – zum Beispiel den Facebook-Status checken und posten,
dass man verabredet ist.
Doch jetzt wird es noch besser, viel besser: Wir stehen an der
Schwelle zur vierten Industriellen Revolution. Ein neues Zeitalter
bricht an – das Internet der Dinge kommt. Endlich helfen uns intel-
ligente Geräte, den Alltag zu bewältigen.
Schon bald informiert dich dein Trockner nach dem Durchlauf, dass
dein geliebter Kaschmirpullover zwischen die Handtücher geraten
ist. Der Terminkalender streicht daraufhin automatisch den Ein-
trag, dass du für den Geburtstag deiner fünfjährigen Nichte noch
Puppenkleidung als Geschenk besorgen wolltest. Gleichzeitig sucht
Google-Maps postwendend den nächsten Laden heraus, in dem es
kuschelige Oberteile gibt – selbstverständlich optimal auf deinem
Weg zur Arbeit gelegen. Dein Konto informiert dich sofort unge-
fragt, dass du dir in den nächsten Wochen kein teures Kleidungs-
stück mehr leisten kannst. Hast du deinen neuen Pulli dennoch
erstanden, empfiehlt dir deine Waschmaschine sogleich, mit wel-
chem Programm du deinen Neuerwerb waschen solltest.
Dann muss nur noch der Trockner lernen, Bescheid zu geben, dass
ein Kaschmirpulli zwischen den Handtüchern gelandet ist, bevor er
in Puppenkleidung verwandelt wird.
Roswitha Volk
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
laut Trendbarometer Kreativwirtschaft 2013 stuft heute bereits jedes fünfte unter-nehmen der Branche den mangel an fachkräften als große herausforderung ein. Volker lässing, bwcon-Vorstand Kreativwirtschaft und geschäftsführer des Kom-munikationshauses lässingmüller, im interview über die Personallücke und darüber, was unternehmen tun können, um sie zu schließen.
Wir Kriegen euch schon! Wer fachKräfTe Will, muss KreaTiV sein
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Herr Lässing, als Geschäftsführer einer Werbe-, einer PR und einer
E-Business-Agentur bewegen Sie sich auf verschiedenen Teilmärk-
ten der Kreativwirtschaft. Gibt es in der Branche einen Fachkräf-
temangel jenseits der Software- und Games-Industrie?
Ja. zwar ist der mangel im Online-Bereich besonders groß. aber da wir
das digitale und analoge instrumentarium heute nicht mehr getrennt
betrachten, können wir insgesamt von einem mangel an strategisch
denkenden Beratern sprechen, die das komplette Kommunikations-
instrumentarium beherrschen.
Der demografische Wandel wird solche Personallücken vergrö-
ßern. Was können Unternehmen dagegen tun?
sich selber um den nachwuchs zu kümmern ist die beste strategie. Wir
setzen uns zum Beispiel mit jeder Bewerbung von schülern intensiv
auseinander, bieten neben ausbildungsplätzen auch schnupperprak-
tika. haben Jugendliche Potenzial, versuchen wir sie mit Ferienjobs
oder semesterarbeiten über die schul- und studienzeit hinweg zu
binden.
Was, wenn nicht genug qualifizierte Bewerbungen eingehen?
social networks sind ein guter Ort, um ins gespräch zu kommen.
außerdem sollten Design und inhalt der eigenen Website nicht nur
Kunden ansprechen, sondern auch Bewerber. Und es gibt tolle Pro-
jekte, um aktiv auf den nachwuchs zuzugehen.
Zum Beispiel?
Das Forum Young migrant Talents (YmT). es fördert begabte Jugend-
liche, die von ihren eltern nicht ausreichend unterstützt werden
können, und führt sie an Unternehmen heran.
Laut Trendbarometer Kreativwirtschaft ist für die Rekrutierung
von Nachwuchs die Nähe zu Hochschulen wichtig.
stimmt. Deswegen binden wir auch beim aktionstag „ad Day & ad
night“, den wir gemeinsam mit anderen agenturen realisieren, die
hochschulen ein. hier können studierende uns und unsere arbeit
persönlich kennenlernen, etwa bei Fachvorträgen oder während
speed-Datings. Dazu laden wir studierende der Fachbereiche BWL,
VWL, marktforschung und Design ein, aber auch der Disziplinen ger-
manistik oder Psychologie.
Da werfen Sie die Netze aber ziemlich breit aus.
Ja. es wissen immer noch zu wenige, wie viele verschiedene Berufsbil-
der es zum Beispiel in der Kommunikationsbranche gibt. Wir müssen
uns stärker öffnen, mehr einblicke geben, damit etwa eine Betriebs-
wirtin auf dem radar hat, dass die Jobs, die hier geboten werden,
mindestens genauso gute entwicklungsmöglichkeiten haben wie in
der industrie.
Werden Bewerber womöglich durch eine unausgewogene Work-
Life-Balance abgeschreckt?
Die zeiten, in denen sich Kreativ-Teams abends eine Pizza kommen
ließen und morgens auf die schenkel klopften, weil sie mal wieder
eine nacht durchgeschafft hatten, sind vorbei, zumindest hier in der
region stuttgart.
Ziel von „Ad Day & Ad Night“ ist es auch, bei Studienabgängern
für den Standort zu werben. Verliert Baden-Württemberg zu viele
Talente an Agentur-Hochburgen wie Hamburg oder Berlin?
Das Kulturangebot und die szeneviertel in großen städten haben
natürlich ihren reiz, vor allem für studienabgänger. aber erstens
braucht sich stuttgart diesbezüglich nicht zu verstecken. Und zwei-
tens haben viele ländliche gegenden hierzulande eine extrem hohe
Lebensqualität, etwa für Familien und Outdoor-sportler. Baden-Würt-
temberg ist ein attraktiver standort für die Kreativwirtschaft. Das
erkennen längst auch agenturen aus hamburg oder Berlin, die hier
niederlassungen eröffnen. Die Unternehmen im Land liefern exzellenz
in der Kreation, was ihnen attraktive aufträge verschafft. entschei-
dend ist, dass sich das unter den potenziellen Bewerbern noch besser
herumspricht.
Interview: Silva Schleider
Volker Lässing, bwcon-Vorstand Kreativwirtschaft und Geschäftsführer des
Kommunikationshauses LässingMüller
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
KMU sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n
HR Manager/in KMU steht für ein kleines bis mittelständisches Unternehmen mit Sitz in Baden-Württemberg, das in der IT-, Medien- und Kreativbranche
vertreten ist. Das Personalmanagement gehört zu den entscheidenden Erfolgsfaktoren für Unternehmen, insbesondere in Zeiten von Fach- und
Führungskräftemangel. Mit diesen Entwicklungen wollen wir Schritt halten und suchen Sie!
Ihre Qualifikation:Voraussetzungen für die Position sind fundierte Kenntnisse im Personalwesen, insbesondere in den Prozessen Finden, Gewinnen und Binden von Mitarbeitern/innen.
Sie verfügen über mindestens zwei Jahre Berufserfahrung im Bereich Human Resources in einem mittelständisch geprägten Umfeld mit ähnlich breitem Verantwor-
tungsbereich. Ihre Ausbildung haben Sie erfolgreich mit einem Hochschulstudium abgeschlossen. Die Themen Unternehmensentwicklung und Vergütungssysteme sind
Ihnen nicht fremd. Idealerweise kommen Sie aus der ITK und/oder Kreativwirtschaft und haben zu den vier großen Anwenderbranchen (Produktion, Mobilität, Energie,
Gesundheit) einen Bezug. Gute Kontakte in die Start-up-Szene in Baden-Württemberg ergänzen Ihr Profil.
Ihr Aufgabengebiet:Als HR-Manager/in dieses KMU verantworten Sie den gesamten Personalbereich. Sie betreuen den Recruitingprozess und konzeptionieren Personalentwicklungsmaßnah-
men, Arbeitszeitmodelle und Vergütungsstrukturen des Unternehmens. Wir bieten ein dynamisches, junges Team, eine Tätigkeit in einer aufstrebenden, zukunftsträchtigen
Branche sowie vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten.
Zeitung Nr. 198 Samstag, 14. September 2013
kmu4family
„kmu4family – Familienfreundlich zum Unternehmenserfolg“ unterstützt KMU
aus der IT-, Medien- und Kreativwirtschaft in Baden-Württemberg bei der Ein-
führung einer familienfreundlichen Personalpolitik. Ziel ist es, die Arbeitgeber-
attraktivität durch Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu stei-
gern, um so den Fachkräftebedarf der KMU zu sichern. Zu den Services gehören
neben einem Online-Unternehmens-Check auch zahlreiche Seminare, Workshops,
Webinare und Coachings sowie eine umfangreiche Infothek mit Leitfäden auf der
Website.
Weitere Informationen: www.kmu4family.de
Kontakt: Simone Schuhmacher [email protected]
Special Interest Group Human Resources (SIG HR)
Die SIG HR ist das Personalmanagement-Netzwerk von Baden-Württemberg
Connected und kmu4family. Das Netzwerk richtet sich an die IT-, Medien- und
Kreativwirtschaftsbranche und befasst sich mit dem Personalmanagement in
Start-ups sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Die Mitglie-
der tauschen sich dazu aus, wie man Mitarbeiter findet, bindet und entwickelt.
Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels befasst sich die SIG HR auch mit den
Themen Frauen in MINT-Berufen und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Weitere Informationen: www.bwcon.de/sighr
Kontakt: Nina Schulz [email protected]
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KMU Musterstadt, 21. September 2013
Musterstraße 12
90123 Musterstadt
Bewerbung als Personalberatung
Sehr geehrtes KMU,
mit großem Interesse habe ich Ihre Ausschreibung HR Manager/in gelesen und bewerbe mich hiermit auf die ausgeschriebene Position. Ich bin auf der Suche nach einer neuen Herausforderung und möchte Sie zum nächstmöglichen Zeitpunkt im Personalwesen Ihres Unternehmens unterstützen.In der landesweiten Netzwerkarbeit am Innovations- und Hightech-Standort Baden-Württemberg kann ich auf über 15 Jahre Erfahrung zurückgreifen. Veranstaltungen, Weiterbildungsangebote und die Arbeit in der Start-up- und Gründerszene gehören zu meinem Leistungsspektrum. Angesichts des Fachkräftemangels habe ich den Fokus auf den Personalbereich gelegt und bin seit Anfang 2013 verstärkt im Personalmanagement aktiv. Bereits im Februar konnte ich bei der Fachveranstaltung „Erfolgreiches Personalmanagement in KMU“ meine Kompetenz unter Beweis stellen. Konkret ging es darum, wie man das richtige Personal findet und langfristig hält. Es folgten die Präsenz auf der Messe Personal Süd im April sowie das Event „Anreizsysteme für KMU“ rund um Incentives zur Mitarbeiterbindung im Juni. Besondere Expertise bringe ich im Bereich Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Frauen in MINT-Berufen mit. Mein Portfolio steht Ihnen unter bwcon.de/sighr zur Verfügung.Sollten Sie weitere Referenzen benötigen, lade ich Sie ein, mich bei einer meiner nächsten Veranstaltungen persönlich kennenzulernen. Meine Gehaltsvorstellungen liegen pro Event bei 15 Euro für Mitglieder und 30 Euro für Externe. Ich freue mich, von Ihnen zu hören.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre SIG HR
Special Interest Group Human Resources
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Voll im Trend: Die Teilnehmer des ReCreate2012-Workshops tauschten
sich in der MFG zu den globalen und regionalen Zukunftstrends der
Kreativwirtschaft aus.
Beherrschung des faktors zeit
Demogra -
fischer
Wandel
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mit dem Projekt reCreate2012 leistet die mFg einen Beitrag, die Poten-
ziale der schnittstelle zwischen iTK- und Kreativwirtschaft offen-
zulegen. Das Projekt vergleicht globale Trends der beiden Branchen
mit den spezifischen stärken und schwächen der Kreativregionen in
Baden-Württemberg. Damit sollen Unternehmen und hochschulen
bestmöglich von den globalen Kreativentwicklungen profitieren und
antworten auf die wichtigsten gesellschaftlichen herausforderungen
finden. reCreate2012 organisiert regionale Workshops mit Vertretern
zuKunfTslaBor KulTur- unDKreaTiVWirTschafTDie Kultur- und Kreativwirtschaft gilt als Wiege vieler innovationen. in Baden-Württemberg agiert die Branche auf einer soliden Basis. stärkster Wachstums-treiber ist dabei die digitale Kreativwirtschaft.
Trendanalyse der Kreativwirtschaft: recreate2012
Kreativleistungen wurden früher bisweilen als ästhetisches sahne-
häubchen abgetan. Doch heute weiß fast jeder ihren Beitrag zur wirt-
schaftlichen entwicklung zu schätzen. so entscheidet zum Beispiel
das Design mit über den erfolg eines Produkts. Die Kreativwirtschaft
ist die Wiege zahlreicher innovationen und sie fungiert als zukunfts-
labor, in dem Pioniere und Querdenker neue geschäftsmodelle oder
Kooperationsformen entwickeln.
Dass der Beitrag der Kultur- und Kreativwirtschaft zur Wertschöpfung
in Deutschland höher ist als derjenige der Chemieindustrie oder der
energieversorgung und dass dort 2010 etwa genauso viele erwerbstä-
tige gearbeitet haben wie in der maschinenbauindustrie, überrascht
indessen noch manchen. Die in Deutschland gebräuchliche Definition
umfasst dabei die elf Teilmärkte für musik, Buch, bildende Kunst,
Film, rundfunk, darstellende Künste, Design, architektur, Presse,
Werbung sowie software und games.
in Baden-Württemberg entspricht der Umsatzanteil der Kultur- und
Kreativwirtschaft an der gesamtwirtschaft mit 2,5 Prozent etwa dem
Bundesdurchschnitt (2,6 Prozent). Laut Datenreport 2012 sind hier
über 30.000 Unternehmen aktiv, die 2010 zusammen einen erlös von
21,6 milliarden euro erwirtschaftet haben. rund 218.000 erwerbstä-
tige verdienen ihr geld im Kreativsektor.
Dabei ist die digitale Kreativwirtschaft, also die software- und
games-industrie, nicht nur der mit abstand größte Umsatzbringer,
aus Wirtschaft und Wissenschaft, um die zukunftstrends im Land zu
erörtern. gemeinsam werden regionale maßnahmen erarbeitet, um die
Kreativwirtschaft in Baden-Württemberg nachhaltig zu stärken und fit
für die zukunft zu machen. eine abschließende Trendanalyse fasst die
ergebnisse aller regionen im Land zusammen.
Karina Strecker
Kontakt: Daniel stürzebecher [email protected]
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
sondern auch der am stärksten wachsende Teilmarkt: 2010 wurden
hier 29 Prozent aller Branchenerlöse erwirtschaftet. Und auch der
stattliche Umsatzzuwachs der gesamten Kreativbranche (plus 16,7
Prozent) war zu einem erheblichen Teil auf das rasante Wachstum im
Bereich software und games (plus 78,5 Prozent) zurückzuführen. Der
Buchmarkt musste dagegen einen Umsatzrückgang von 16,2 Prozent
verkraften. Folglich hat die Digitalisierung einen strukturwandel im
Kreativsektor ausgelöst: Traditionelle Branchen schwinden, der digi-
tale sektor boomt.
im Vergleich zu den traditionellen Wirtschaftszweigen gibt es in der
Kultur- und Kreativwirtschaft mehr selbstständige und Freiberuf-
ler, Klein- und Kleinstbetriebe wie auch atypische arbeitsverhält-
nisse. Tatsächlich bestehen die rund 30.200 Kreativunternehmen in
Deutschlands südwesten zum überwiegenden Teil aus einzelunterneh-
men oder Freiberuflern. allerdings sind die Betriebe hierzulande im
schnitt größer als bundesweit, gemessen sowohl am Umsatz als auch
an der Beschäftigtenzahl.
Bund, Länder und Kommunen wollen die Branche stärken und ihre
vitalen Kräfte nutzen. Daher bietet etwa die Bundesregierung im rah-
men ihrer initiative Kultur- und Kreativwirtschaft umfassende infor-
mationen, Beratung und Unterstützung. Das ministerium für Wirt-
schaft und Finanzen Baden-Württemberg fördert Kleinstunternehmer
und Freiberufler bei der erstvermarktung von kreativen Produkten und
Dienstleistungen mit innovationsgutscheinen. immer mehr städte
und gemeinden schaffen attraktive areale, auf denen die szene ihre
Produktivität entfalten kann.
eine wichtige Funktion übernehmen insbesondere für die zahlreichen
Kleinunternehmen häufig gute netzwerke. Laut Trendbarometer Kre-
ativwirtschaft halten drei Viertel der Kreativunternehmen im süd-
westen Kooperationen für ein wichtiges instrument, um das eigene
Leistungsportfolio zu ergänzen, und weit über die hälfte messen
Kooperationen eine große Bedeutung bei der erschließung neuer ziel-
gruppen bei. Unterstützung bei der anbahnung fruchtbarer Kontakte
bietet das netzwerk Kreativwirtschaft Baden-Württemberg, das initia-
tiven und standorte landesweit miteinander verknüpft.
Silva Schleider
Kontakt netzwerk Kreativwirtschaft:
Ulrich Winchenbach [email protected],
meike safferling [email protected]
Kontakt bwcon kreativ: Bianca Kolb [email protected]
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Beschäftigte in der Kultur- und Kreativwirtschaft Baden-Württembergs im Branchenvergleich(in 1.000 im Jahr 2010)
Quellen: Statistik der Bundesagentur für Arbeit; Datenreport 2012 zur Kultur- und Kreativwirtschaft Baden-Württemberg.
• Maschinenbau
• Automobilindustrie
und Sonstiges
• Kredit- und
Versicherungsgewerbe
• Kultur- und
Kreativwirtschaft
• Energie und
Wasserversorgung
• Chemische
Industrie
255 200 120
116 62 32
Quellen: Bundesagentur für Arbeit; Statistisches Landesamt Baden-Württemberg; Datenreport 2012 zur Kultur- und Kreativwirtschaft Baden-Württemberg.
Kultur- und Kreativwirtschaft Baden-Württembergs nach Teilmärkten(anteil erwerbstätige im Jahr 2010 in Prozent)
• Software-/ Games-Industrie 29 %
•Werbemarkt 11,8 %
• Sonstiges 0,8 %
• Pressemarkt 21,2 %
• Buchmarkt 12,1 %
•Designwirtschaft 11,2 %
•Architekturmarkt 5,8 %
•Kunstmarkt 1,2 %
• Musikwirtschaft 2,8 %
• Filmwirtschaft 1,7 %
• Rundfunkwirtschaft 1,0 %
• Markt für darstellende Künste 1,5 %
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
Werte – in der ökonomie wird der Wert in geld ausgedrückt. es ist die
grundlage dafür, dass man Dinge miteinander verrechnen kann – ganz
objektiv. andererseits gibt es auch ideelle Werte, die sich nicht in zahlen
fassen lassen: moralische Vorstellungen, die eigenschaften und Qualitäten
bezeichnen – ziemlich subjektiv. Dass ein unternehmen wirtschaftliche
Werte schaffen will, liegt auf der hand. aber wie sieht es auf der ideellen
ebene aus? Was für Werte haben unternehmer? und welche Werte sind
für den erfolg eines unternehmens entscheidend? Diesen fragen geht
das schlusskapitel des mfg Jahresmagazins nach.
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sferDialo
gTalen
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„ich hAbe gern einen plAn b in Der TAsche“ , seiTe 89
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im Juli 2013 hat rolf heiler sein 1987 gegründetes softwareunternehmen an einen us-Konzern verkauft. im interview spricht er über materielle und ideelle Werte, die Vorzüge eines ausgeprägten frühwarnsystems und über seinen neuanfang im filmgeschäft.
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
„ich haBe gern einen Plan Bin Der Tasche“
Sie haben Ihr Unternehmen im Juli dieses Jahres für das Zwei-
einhalbfache des Börsenwertes an Informatica verkauft. Warum,
glauben Sie, war Informatica die Übernahme so viel wert?
informatica konnte mit der Übernahme eine wichtige Lücke in seinem
Portfolio schließen und seine Position in europa weiter ausbauen.
außerdem ist die Firma durch unsere Kundenbasis jetzt auch stärker im
wichtigen retail-markt vertreten.
natürlich haben auch wir Vorteile von diesem geschäft. in den letzten
Jahren haben immer mehr global Player das Thema Datenmanagement,
das einst ein nischenthema war, für sich entdeckt. in zwei bis drei Jah-
ren hätte sich die Frage, in welche richtung wir weitergehen, ohnehin
gestellt. Wir haben diese Übernahme aber in keiner Weise forciert. ich
selbst wollte mit dem Verkauf abwarten, bis der Preis der aktie dem Wert
des Unternehmens entspricht. als der CeO von informatica dann gesagt
hat, ich zahle dir heute schon diesen Preis, habe ich die gespräche wei-
tergeführt.
Wie wichtig war es Ihnen, dass Informatica das Unternehmen in
Ihrem Sinne weiterführt?
ich denke, es ist vermessen zu glauben, dass man nach einer Über-
nahme einfluss auf die langfristige ausrichtung hat. Jedes Unter-
nehmen hat seine eigene Kultur und seine eigene art der Unter-
nehmensführung. Durch die Übernahme ist ein neues Unternehmen
entstanden, das seine identität erst noch finden wird.
mir war wichtig zu sehen, dass die Kultur von informatica zu unserer
Firmenkultur passt. Das ist unbedingt der Fall. Wenn wir nicht über-
zeugt gewesen wären, dass heiler nach der Übernahme noch mehr und
noch schneller wächst, hätten wir nicht verkauft. Wir hatten keine not
zu verkaufen und haben deshalb auch avancen von einem anderen
Unternehmen bereits in einer frühen Phase abgelehnt.
Wie fühlt es sich an, nun nicht mehr das Ruder in der Hand zu halten?
ich habe fast 40 Jahre lang intensiv gearbeitet. Da spürt man irgend-
wann, dass nicht mehr alles so wichtig ist, was man lange für wichtig
gehalten hat. Und es hat auch etwas Positives, wenn man nicht per-
manent diesem gestaltungsdruck ausgesetzt ist. im moment jeden-
falls leide ich nicht. im gegenteil: ich freue mich, dass ich noch eine
gewisse rolle spiele, aber eben nicht mehr im operativen management.
Welche Rolle nehmen Sie künftig bei Informatica ein?
zunächst einmal helfe ich, Brücken in die san Francisco Bay area –
den sitz von informatica – zu bauen. ein wichtiges Thema ist außer-
dem die längerfristige Weiterentwicklung von Produkten. ich bin in
engem Kontakt zu schlüsselkunden von heiler software und baue
gerade ein Customer advisory Board auf.
Welche persönlichen Eigenschaften waren für Sie in den letzten 26
Jahren von besonderem Wert?
zwei Dinge, die zunächst einmal gegensätzlich scheinen, sind für mich
prägend. einerseits weiß ich, dass innovation der wichtigste motor für
ein Unternehmen ist. als mittelständler haben sie keine Chance, wenn
sie „me-too“-Produkte herstellen. Deshalb habe ich nie gezögert, neu-
land zu betreten und habe auch in meinem Unternehmen immer den
mut und die Freiheit, etwas neues zu probieren, propagiert.
andererseits verfüge ich über ein ausgeprägtes Frühwarnsystem. man-
che Leute sagen auch, ich sehe zu viele gefahren. Tatsache ist: ich habe
gern einen Plan B in der Tasche. Diese eigenschaft hat mich bei man-
cher Fehlentscheidung vor schlimmerem bewahrt. ich lasse mich eben
nicht gerne auf abenteuer ein, insbesondere dann nicht, wenn ich ein
geschäftsmodell oder eine idee nicht vollkommen verstanden habe.
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
Welchen „Plan B“ haben Sie sich in Form von privaten und unterneh-
merischen Projekten für die nahe Zukunft zurechtgelegt?
Privat freue ich mich natürlich über die zeit, die ich dazugewonnen habe.
ich habe drei Kinder – und besonders mit meinem jüngsten sohn ver-
bringe ich im moment viel gemeinsame zeit. Beruflich habe ich mir einen
lange gehegten Wunsch erfüllt und eine eigene Filmproduktionsfirma
gegründet, die Cinecore gmbh. ich beginne gerade erst zu verstehen, wie
dieses Business funktioniert, will das Projekt aber auf jeden Fall ernsthaft
betreiben.
Sie haben in Ihrer eigenen Laufbahn viel Unterstützung durch Men-
toren erfahren. Können Sie sich vorstellen, selbst als Mentor oder
Business Angel aktiv zu werden?
sie meinen vermutlich menschen wie Klaus-Dieter Laidig und hans-Jörg
Bullinger. ich verdanke diesen beiden industrieexperten in der Tat sehr
viel. sie waren für mich kritische und zugleich sehr hilfreiche Begleiter.
Wenn sie so wollen, hat mit ihrer einflussnahme der aufstieg von heiler
software begonnen. aber auch andere menschen haben mir geholfen,
unser Unternehmen voranzubringen.
Und natürlich engagiere auch ich mich mit meiner jetzigen erfahrung
für junge Unternehmen. Für mich gehören dabei zwei Dinge zusammen:
start-ups benötigen geld, sie brauchen aber auch jemanden, der ihnen
gewisse Dinge erklärt. ich rede nicht von einem Berater, der sich aus
einem Projekt zurückzieht, wenn sein auftrag erfüllt ist, sondern davon,
jemanden zu begleiten und in seiner ability to execute zu unterstützen.
Beides mache ich bereits und ich möchte das auch in zukunft tun.
Interview: Michaela Kürschner
SUCCESS STORy HEILER SOFTWARE
Vom Preisträger zum Juror: die CyberOne-Karriere von Rolf Heiler
Rolf Heiler kommt aus einer Unternehmerfamilie und ist selbst Unternehmer
aus Leidenschaft: Mit nur 21 Jahren macht er sich als Berater selbstständig.
Sieben Jahre später gründet der studierte Betriebswirt die Heiler Software
GmbH. Das Unternehmen entwickelt zunächst Individualsoftware für Fir-
menkunden und erschließt sich später den boomenden E-Commerce-Markt.
Mit dem Konzept für einen innovativen Web-Shop bewirbt sich Rolf Heiler
1999 um den renommierten bwcon Hightech Award CyberOne und belegt
den dritten Platz. Die Auszeichnung beschert ihm neben dem Preisgeld auch
ein professionelles Coaching: Klaus-Dieter Laidig engagiert sich fortan als
Mentor und Berater für das Unternehmen und vermittelt wertvolle Kontakte
zur SAP AG und zu dem britischen Wagnisfinanzierer 3i-Group.
Zehn Jahre nach seinem Erfolg beim CyberOne sitzt Rolf Heiler selbst in der
Jury des Businessplan-Wettbewerbs. Zusätzlich gibt er sein Wissen und sein
Kapital als Business Angel und Investor an aufstrebende Start-ups weiter.
Im Juli 2013 verkauft Rolf Heiler sein Unternehmen an den US-Konzern
Informatica.
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
zahlen, DaTen, faKTenJAhresmAgAzin 2013
mfg innoVaTionsagenTur für iT unD meDien BaDen-WürTTemBerg
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
• @diversity
Innovative Ideen für den Kultur- und
Kreativwirtschaftsbereich in Europa
• Alps4EU
Grenzüberwindung von Clusterkooperationen im Alpenraum
• Baden-Württemberg Connected (bwcon)
Wirtschaftsinitiative: Technologie und Innovation
für Baden-Württemberg
• Baden-Württemberg Goes Mobile
Wettbewerb für mobile Ideen
• Open Source Beratungszentrum
Open Source-Coaching für Unternehmensgründer und KMU
• Bildungsmanagement 2.0
Web 2.0-Coachingprogramm für Weiterbildungseinrichtungen
• Boo-Games
Förderung der europäischen Games-Industrie
• CCAlps
Netzwerk Kreativschaffender im Alpenraum
• CyberOne
bwcon Hightech Award
• Europeana Creative
Kreative Wiederverwendung des digitalen Kulturerbes
• CreativeCH
Einsatz digitaler Technologien zur Förderung des Kulturerbes
ausgeWählTe ProJeKTe 2013Der mfg innoVaTionsagenTurfür iT unD meDien
• DCF – Digital Content Funding
Förderung von Games, Apps und crossmedialen Produkten
• DMMA OnlineStar
Kreativ-Award
• European Creative Cluster Lab
Think Tank zum Management von Kreativ-Clustern
• EICI – European Interest Group on Creativity
and Innovation
Europäische Interessensvertretung für die Kreativwirtschaft
• Coaching ESF (European Social Fund)
Beratung von und für KMU bei Innovationsvorhaben
• EXI-Gründungsgutscheine (bwcon)
Beratung von Hightech-Gründern in frühen Phasen
• FAME (bwcon)
Zugang zu Finanzierung in der Kreativwirtschaft
• FIDIAS
Innovative Service- und Finanzierungsinstrumente
für nachhaltige Entwicklung
• FORT
Förderung von IT-Forschung und -Anwendung
• Heidelberger Innovationsforum
Transfer von Software-Forschungsergebnissen
• INNOTRAIN IT
Ausbildung von Innovationsmanagern
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JAhresmAgAzin 2013 mfg innoVaTionsagenTur für iT unD meDien BaDen-WürTTemBerg
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• Innovationsprämie
Wettbewerb für Innovationsgutschein-Projekte aus
der ITK und Kreativwirtschaft
• Internetauftritte der Landesregierung
Baden-Wuerttemberg.de und Beteiligungsportal-BW.de
• KARIM
Transnationaler Technologietransfer für KMU
• Karl-Steinbuch-Forschungsprogramm
Anwendungsnahe Forschungsarbeiten
• Karl-Steinbuch-Stipendium
Förderung interdisziplinärer IT- und Medienprojekte im Studium
• Kindermedienland Baden-Württemberg
Medienkompetenz für Kinder und Jugendliche
• kmu4family
Vereinbarkeit von Beruf und Familie für KMU
• Learning 2.0gether
Social Media-Kompetenz für junge Arbeitssuchende und
ältere Unternehmer
• MEDEAnet
Förderung von medienbasiertem Lernen in Bildungsinstitutionen
• MFG Akademie
Weiterbildungsangebot für ITK, Medien- und Kreativwirtschaft
• Netzwerk Kreativwirtschaft
Netzwerk für Kreativschaffende in Baden-Württemberg
• ONE
Optimierung der regionalen Planung von IT-Investitionen
• OpenAlps
Open Innovation für KMU im Alpenraum
• Open Source Business Alliance — OSB Alliance
Deutschlands größtes Open Source-Netzwerk
• OSEPA
Einsatz von Open Source-Software
• OSII
Open Source Integration Initiative
• Route 2.0
Förderung von Web 2.0 in der Tourismusbranche
• ReCreate2012
Trends der Kreativ- und ITK-Wirtschaft für Baden-Württemberg
• SMARD
Unterstützung von KMU im Bereich digitale Medien bei der
Umsetzung von F&E Aktivitäten
• SUCRE
Stärkung der europäischen und japanischen Cloud und
Open Source Initiativen
• Talent @ BW go Demola
Länderübergreifende Vernetzung junger Talente
• TCI
Netzwerk von Clusterexperten in 100 Ländern
• VerbraucherBW
Verbraucherschutz-Informationen in den Sozialen Medien
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
Die aussagen zur geschäftsentwicklung beziehen sich auf die zwei
geschäftsbereiche mFg medienentwicklung und mFg stiftung der mFg
als innovationsagentur des Landes für iT und medien. Für das Land,
die Landesstiftung und weitere Projektmanagement-Kunden und
Wirtschaftsinitiativen werden zusätzlich Förder- und Projektbudgets
von ca. 1 millionen euro betreut. insgesamt verantworten die mFg
mfg medienentwicklungDie im geschäftsjahr 2012 ausgewiesenen erträge von 6,3 millionen
euro setzten sich aus Finanzbeiträgen der beiden gesellschafter
Land Baden-Württemberg und sWr, selbst erwirtschafteten mitteln
und sonstigen betrieblichen erträgen zusammen. es ist gelungen,
erstmals seit 2007 wieder einen Überschuss aus Drittmittelerlösen
zu erwirtschaften. Deshalb konnte die Kapitalrücklage um 268.000
euro erhöht werden.
mfg stiftung
Die mFg stiftung führt seit ende 2003 gemeinnützige Projekte
durch und betreute 2012 ein Budget von 265.000 euro. Dieses stand
geschäftsentwicklung 2012
medienentwicklung und mFg stiftung ein geschäfts- und Fördervo-
lumen von ca. 7,3 millionen euro. eine schlanke und effiziente Pro-
jektorganisation verbunden mit einem wirksamen Kostencontrolling
haben auch im Jahr 2012 zu einer positiven geschäftsentwicklung
geführt. Den gesunkenen Umsatzerlösen können deutlich reduzierte
aufwendungen gegenübergestellt werden.
Finanzbeiträge der Gesellschaf-
ter (Land und SWR)
Projekterträge / Umsatzerlöse / sonstige
betriebliche Erträge / Kapitalrücklage Personalkosten3.735.000
Projekterträge / Umsatzerlöse Projektkosten
1.120.000
2.606.000
Sachkosten
265.000
dem Projekt Karl-steinbuch-stipendium und dem Karl-steinbuch-
Forschungsprogramm zur Verfügung.
EINNAHMEN (in Euro) AUSGABEN (in Euro)
Projektkosten2.321.0002.580.000
265.000
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
Mitarbeiter mit akademischem Abschluss (Promotion, Magister, Diplom, Bachelor; in Prozent)
Persönlich betreute Technologiebeziehungen
Anzahl betreuter Themengebiete und Projekte Investitionen in Studien und Fachveröffentlichungen (in Euro)
Fachpublikationen in der internen MFG-Bibliothek
Mitarbeiter in der Beratung/Projektleitung (in Prozent)
89 8558.000Investitionen in externe Weiterbildung (in Euro)
10 Seminare 150 Teilnehmer
humankapital:
Investitionen in interne Weiterbildung
15Ausbildung/Volontariate/Trainee
81.646Dokumentierte Technologiebeziehungen
28.544
2.481
25.000
Abonnenten von betreuten Online- und Print-Newslettern Veranstaltungsteilnehmer
2.500
2.063Mitglieder in betreuten Netzwerken
27.034
Beziehungskapital:
45Von der MFG betreute Internet-Plattformen
35Einträge in den MFG-Datenbanken
129.983
85Einträge internes Wiki
Benutzeranmeldungen internes Wiki
2.500IT-Investitionen pro Mitarbeiter (in Euro)
520
strukturkapital:
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
gesellschafter der mFg medien- und Filmgesellschaft Baden-Württem-
berg mbh sind das Land Baden-Württemberg (51 Prozent) und die sWr
media services gmbh (49 Prozent). Das stammkapital beträgt 103.000
euro, sitz der gesellschaft ist stuttgart. Die mFg mit den geschäfts-
• Jürgen Walter MdL (Vorsitzender)
Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung
und Kunst Baden-Württemberg
• Silke Krebs
Ministerin im Staatsministerium Baden-Württemberg
• Rolf Schumacher
Ministerialdirektor im Ministerium für Finanzen und
Wirtschaft Baden-Württemberg
• Götz-Markus Schäfer
Ministerialrat im Ministerium für Finanzen und Wirtschaft
Baden-Württemberg
• Thomas Langheinrich
Präsident der Landesanstalt für Kommunikation
Baden-Württemberg
• Thomas Steckenborn
Vorstandsvorsitzender CEMA AG
• Claus Schmiedel MdL
Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion
• Alexander Salomon MdL
Vorsitzender der Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen
mitglieder mfg aufsichtsrat
gesellschafter, aufsichtsrat undstiftungsrat
bereichen Filmförderung und medienentwicklung wurde 1995 gegrün-
det. als dritter geschäftsbereich wurde 2003 die unselbstständige
gemeinnützige mFg stiftung eingerichtet.
• Ingrid Felgenträger (stellvertr. Vorsitzende)
Landessenderdirektorin Baden-Württemberg
des SWR
• Dr. Christoph Hauser
Fernsehdirektor des SWR
• Bertram Bittel
Direktor für Technik und Produktion des SWR
• Thomas Schelberg
Hauptabteilungsleiter Personal, Honorare,
Unternehmensentwicklung des SWR
• Martina Zöllner
Leitung Hauptabteilung Kultur Fernsehen
des SWR
• Siegfried Dannwolf
Geschäftsführer des SWR Media Services GmbH für den
Geschäftsbereich Verwaltung & Beteiligungsmanagement
• Dr. Ernst Ludwig Ganzert
Geschäftsführer EIKON gGmbH,
EIKON Media GmbH
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mitglieder mfg stiftungsrat
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
stellvertretende mitglieder mfg aufsichtsrat
• Dr. Simone Schwanitz
Ministerialdirektorin im Ministerium für Wissenschaft,
Forschung und Kunst Baden-Württemberg
• Prof. Dr. Gregor Hopf
Staatsministerium Baden-Württemberg
• Günther Leßnerkraus
Ministerialdirigent im Ministerium für Finanzen und Wirtschaft
Baden-Württemberg
• Steffen Ratzel
Regierungsdirektor im Ministerium für Finanzen und
Wirtschaft Baden-Württemberg
• Ingo Nave
Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK)
• Sascha Binder MdL
SPD-Landtagsfraktion
• Alexander Schoch MdL
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
• Jürgen Appel
Programmkoordination FS Baden-Württemberg des SWR
• Fritz Frey
Stellv. Fernsehdirektor und Chefredakteur Rheinland-Pfalz des SWR
• Michael Reusch
Zentrale Herstellungs- und Produktionsplanung des SWR
• Dr. Felix Hertel
Justitiariat des SWR
• Dr. Manfred Hattendorf
Leiter der Abteilung Film und Planung des SWR
• Klaus Rismondo
SWR Media Services GmbH
• Manfred Vogt (Vorsitzender)
Ministerialrat im Ministerium für Wissenschaft,
Forschung und Kunst Baden-Württemberg
• Bernhard Baur (stellvertr. Vorsitzender)
Oberamtsrat, Finanzamt Ulm
• Hans-Günter Hohmann
Selbstständiger Unternehmensberater
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
ITK- UND WISSENSNETZE
Stefanie Springer
Leiterin Projektteam Innovations-
und Unternehmensförderung
Tel. +49 (0)711 / 90715-356
Dr. Sami Rabieh
Leiter Projektteam
Unternehmensförderung ITK
Tel. +49 (0)711 / 90715-371
Alexandra Rudl
Leiterin Projektteam
Talent- und Innovationsförderung
Tel. +49 (0)711 / 90715-365
GESCHäFTSFÜHRUNG
Klaus Haasis
Geschäftsführer
Tel. +49 (0)711 / 90715-370
ansprechpartner bei der mfg
GESCHäFTSLEITUNG
Dr. Jürgen Jähnert
Unitleiter ITK- und Technologienetze
Tel: +49 (0)711 / 90715-363
Helena Acheson
Unitleiterin Kreativwirtschaft /
Medienkompetenz / Communications
Tel.: +49 (0)711 / 90715-318
Verena Wiedmann
Leitung Stabstelle / Personal /
Projektmittelverwaltung
Medienentwicklung
Tel. +49 (0)711 / 90715-360
Eric Wackler
Kaufmännische Leitung
Tel. +49 (0)711 / 90715-330
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JAhresmAgAzin 2013 MFG InnovatIonsaGentur Für It und MedIen Baden-WürtteMBerG
STANDORTKOMMUNIKATION / EVENTS
Ulrich Winchenbach
Leiter Projektteam
Weiterbildung / Events
Tel. +49 (0)711 / 90715-313
Bernd Hertl
Leiter Projektteam Kommunikation/
Marketing
Tel. +49 (0)711 / 90715-503
VERWALTUNG
ADMINISTRATION
Ingo Schuler
Leiter Projektteam
Controlling / Projektverwaltung
Tel. + 49 (0)711 / 90715-345
KREATIVWIRTSCHAFT /
MEDIENKOMPETENZ
Petra Newrly
Leiterin Projektteam
Technologieunterstütztes Lernen
Tel. +49 (0)711 / 90715-357
Daniel Stürzebecher
Leiter Projektteam Internationale
Cluster Programme
Tel. +49 (0)711 / 90715-368
Robert Gehring
Leiter Projektteam
Medienkompetenz / Online
Tel. +49 (0)711 / 90715-322
MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg
Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart
Tel. +49 711 / 90715-300
Fax +49 711 / 90715-350
innovation.mfg.de
facebook.com/mfg_innovation
twitter.com/mfg_innovation
gplus.to/mfg.innovation
Die MFG Innovationsagentur für IT und Medien stärkt seit 1995 den IT-, Medien- und Kre-
ativstandort Baden-Württemberg. Sie verbessert die landesweite Innovations- und Wett-
bewerbsfähigkeit unter anderem durch die Förderung regionaler, nationaler und inter-
nationaler Kooperationen. Im Mittelpunkt steht die Unterstützung von erfolgreichem
Unternehmertum, besonders in kleinen und mittelständischen Unternehmen, sowie
deren Vernetzung mit anwendungsnaher Forschung und öffentlichen Förderprogrammen.
Gesellschafter