Inhaltsübersicht
1. Freitag, 20.04.12, 14.30-16.00 Uhr: Einführung in die kommunale Seite
5Selbstverwaltung
2. Freitag, 20.04.12, 16.15-17.45 Uhr: Entwicklung und Reform der Kommunalverwaltung
5
15
3. Freitag, 04.05.12, 14.30-16.00 Uhr: Stellung der Kommunen in der Finanzverfassung
4 Freitag 04 05 12 16 15 17 45 Uhr: Finanzierung der
29
4. Freitag, 04.05.12, 16.15-17.45 Uhr: Finanzierung der Kommunalaufgaben
5. Freitag, 18.05.12, 14.30-16.00 Uhr: Kameraler Haushalt
35
54
6. Freitag, 18.05.12, 16.15-17.45 Uhr: Doppischer Haushalt
7. Freitag, 08.06.12, 14.30-16.00 Uhr: Entwicklung der Kommunalfinanzen
65
92
8. Freitag, 08.06.12, 16.15-17.45 Uhr: Finanzlage der Landes-hauptstadt Hannover 102
2
Inhaltsübersicht
Seite
9. Freitag, 22.06.12, 14.30-16.00 Uhr: Haushaltskonsolidierung
10. Freitag, 22.06.12, 16.15-17.45 Uhr: Gemeindefinanzreform
119
163
11. Freitag, 06.07.12, 14.30-16.00 Uhr: Kommunaler Finanzausgleich
12. Freitag, 06.07.12, 16.15-17.45 Uhr: Kreis- und Regionsfinanzen
13 Freitag 20 07 12 14 30 16 00 Uhr: Management eines
186
202
13. Freitag, 20.07.12, 14.30-16.00 Uhr: Management eines kommunalen Unternehmens (Dr. Raoul Hille, Geschäftsführer des Flughafens Hannover)
219
14. Freitag, 20.07.12, 16.15-17.45 Uhr: Beteiligungsmanagement 220
3
Grundlegende Literatur
Gemeindefinanzbericht 2011, in: der städtetag 5/2011., g Marc Hansmann (Hg.), Kommunalfinanzen in der Krise. Problemlagen
und Handlungsansätze, Berlin 2011. Hannes Rehm, Sigrid Matern-Rehm, Kommunalfinanzen, WiesbadenHannes Rehm, Sigrid Matern Rehm, Kommunalfinanzen, Wiesbaden
2010. Joachim Rose, Kommunale Finanzwirtschaft Niedersachsen. Grundriss
für die Ausbildung und Fortbildung, 5. Auflage, Stuttgart 2011. g g g g Roland Roth, Hellmut Wollmann (Hg.), Kommunalpolitik. Politisches
Handeln in den Gemeinden, 2. Auflage, Bonn 1998. Gunnar Schwarting, Der kommunale Haushalt. Haushaltswirtschaft. g,
Haushaltssteuerung. Kameralistik und Doppik, 3. Auflage, Berlin 2010. David E. Wildasin, Urban Public Finance, Chur u.a. 1986. Horst Zimmermann, Kommunalfinanzen. Eine Einführung in die o st e a , o u a a e e ü u g d e
finanzwissenschaftliche Analyse der kommunalen Finanzwirtschaft, Baden-Baden 2. Auflage 2009.
4
1.1 Die kommunale Selbstverwaltung
Idee und Definition der kommunalender kommunalen Selbstverwaltung:Bürger/innen verwalten sich selbst und werden nicht von einem Fürsten bzw. Landesherrn oder von einem Zentralstaateinem Zentralstaat regiert.
Historische Wurzeln:• Antike (Rom und Athen)
Normative Begründung:• Bürgerbeteiligung/Demokratie( )
• Städte im Mittelalter• Preußische Städteordnung von
Freiherr vom Stein von 1808
g g g• Subsidiaritätsprinzip• Optimale Allokation
6
1.2 Ist eine kommunale Aufgabenerledigung effizienter als eine zentralstaatliche?
Ja, weil... Nein, weil...
Optimale Allokation wegen des interkommunalen Wettbewerbs
Fehlallokation aufgrund fehlenden interregionalen Ausgleichs
Unmittelbare Beeinflussbarkeit der Entscheidungen (Stadtrat)
Anreize für fachlich-rationale Entscheidungen niedrig
F hl ll k i f d
Steuerbarkeit des Leistungsan-
Fühlbarkeit von Einnahme- und Ausgabenentscheidungen
Fehlallokationen aufgrund von Steuerdumping
Keine ausreichenden Skalen-ggebots aufgrund geringer Größe
Bedingung: Fiskalische Äquivalenz, d h Entscheidungsmöglichkeit auch
Keine ausreichenden Skaleneffekte möglich
Trend zum Unitarismus unumkehrbar fiskalisched.h. Entscheidungsmöglichkeit auch
über Einnahmenhöheunumkehrbar, fiskalische Äquivalenz daher unrealistisch
7
1.3 Staat und Kommune
Kein dreigliedriger Staatsaufbau
BundArt. 30 GG: „Die Aus-übung der staatlichen Befugnisse und die Erfüllung der staat-
Probleme:• „Verflechtungs-
falle“ zwischen
Länder
lichen Aufgaben ist Sache der Länder, soweit dieses Grund-gesetz keine andere
Staatfalle zwischen Bund und Ländern
• seit langem Prozess der Aushöhlung der
Kommunen
Regelung trifft oder zulässt.“
KommunaleSelbstverwaltung
Aushöhlung der kommunalen Selbstverwaltung
Die Kommunen sind aus staatsrechtlicher Sicht Teil der Länder. Die kommunale Selbstverwaltung wird jedoch vom Grundgesetz (Art
Selbstverwaltung
kommunale Selbstverwaltung wird jedoch vom Grundgesetz (Art. 28, Abs. 2, Satz 1) garantiert: „Den Gemeinden muss das Recht gewährleistet sein, alle Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft im Rahmen der Gesetze in eigener Verantwortung zu regeln.“
8
1.4 Eigener und übertragener Wirkungskreis der Kommunen
Eigener Wirkungskreis (= genuine kommunale Selbstverwaltung)
Übertragener Wirkungskreis(= genuine kommunale Selbstverwaltung) Wirkungskreis
Freiwillige Aufgaben Pflichtaufgaben Weisungsaufgaben
• Sportförderung wie z B • Bauleitplanung • MeldewesenSportförderung, wie z.B. Bäder und Sportplätze
• Kulturförderung, wie z.B. Theater und Bibliotheken
Bauleitplanung• Straßenbau• Schulgebäude• Kinderbetreuung
Meldewesen• Ausländerbehörde• Bauaufsicht• Gesundheitsaufsicht
• Erwachsenenbildung• Jugendzentren• Altenheime• Sozialer Wohnungsbau
• Jugend- und Sozialhilfe• Feuerwehr• „Kommunale Daseins-
fürsorge“ vor allem
• Ziviler Bevölkerungsschutz
Sozialer Wohnungsbau • Wirtschaftsförderung• Arbeitsmarktpolitik• Öffentlicher Nahverkehr
fürsorge , vor allem Abwasserentsorgung, Müllabfuhr, Strom- und Wasserversorgung
• Teile vom Umweltschutz • Gesundheitswesen
Kommune bestimmt sowohl „ob“ als auch „wie“ Kommune bestimmt „wie“
Kommune führt nur aus (unterste staatliche I t )
9
sowohl „ob als auch „wie Instanz)
1.5 Die innere Gemeindeverfassung am Beispiel der Stadt Hannover
Rats- Verwaltungs-vorsitzender
leitetwählt
ausschuss (VA)
leitet
Stadtrat
Ausschüssebesetzt
bereiten Be-
wählt
Oberbürger-meister (OB)Mitglied
besetztleitet
bereiten Beschlüsse vor
meister (OB)Mitglied
leitetwähltwählen
Bürger-entscheid
Erster Stadtrat
Stadt-baurat
Stadt-schulrat
Käm-merer
ehren-amtlicherBestandteil
Sozial-dezernent
stimmen ab
StadtverwaltungEinwohner/innen
10
orange = Organstellung
Stadtrat ist (formal) oberstes Organ. Verwaltungsausschuss hat „Lückenkompetenz“.
1.6 Die bis 1996 in Niedersachsen bestehende „Zweigleisigkeit“
EhrenamtlicherOberbürger-
i t
Verwaltungs-ausschuss (VA)leitet
besetzt
meister
leitetwählt
( )
besetzt
leitet
Stadtrat
Ausschüssebesetzt
bereiten Be-schlüsse vor
Oberstadt-direktor
wähltschlüsse vor
leitet
wählt
ehren-
wählen
ehrenamtlicherBestandteil
Bürger/innen Stadtverwaltung
Stadt-direktor
Stadt-baurat
Stadt-schulrat
Käm-merer
Sozial-dezernent
Bürger/innen
These von Banner, dass die norddeutsche Ratsverfassung mit dem vom Rat gewählten OB zur fraktionsunmittelbaren Verwaltung führt und damit Anreize schafft Ausgaben und Defizite zu
Stadtverwaltung
11
fraktionsunmittelbaren Verwaltung führt und damit Anreize schafft, Ausgaben und Defizite zu maximieren. Siehe Gerhard Banner, Haushaltspolitik und Haushaltskonsolidierung, in: Günter Püttner (Hg.), Handbuch der kommunalen Wissenschaft und Praxis, 2. Auflage, Bd. 6, Berlin u.a. 1985, S. 423-440, hier S. 428.
1.7 Ist der Stadtrat ein (Kommunal-)Parlament?
Merkmale eines Parlaments: Vom Stadtrat erfüllt:
Nein aber Stadtrat setzt Recht durchGesetzgebung (Legislative) Nein, aber Stadtrat setzt Recht durch Satzungen
Budgetverantwortung (Beschluss des Haushalts als Ermächtigungsgrundlage für das Jaals Ermächtigungsgrundlage für das Verwaltungshandeln)
Ja
Wahl des RegierungschefsDirektwahl des OB, aber Stadtrat wählt die politischen BeamtenWahl des Regierungschefs politischen Beamten (Stadträte/Dezernenten)
Organisation in Fachausschüsse zur Vorbereitung der Parlamentsbeschlüsse JaVorbereitung der Parlamentsbeschlüsse
Trennung von der Exekutive (Regierung und Verwaltung), Legislative kontrolliert Exekutive
Nein, Stadtrat ist ehrenamtlicher Teil der Stadtverwaltung, aber Selbstverständnis der Ratsmitglieder oft ein anderesg), g der Ratsmitglieder oft ein anderes
Trennung zwischen Mehrheitsfraktionen und Opposition, hohe Parteipolitisierung
Widerspricht eigentlich dem Ideal der kommunalen Selbstverwaltung, aber zumindest in Großstädten: Ja
12
zumindest in Großstädten: Ja
1.8 Die Region Hannover
Reform der interkommunalen Zusammenarbeit im Jahr 2001:• Stadt Hannover gibt Kreisfreiheit auf.• Landkreis Hannover löst sich auf.• Kommunaler Großraumverband Hannover (KGH) löst sich auf.
Stadt, Umlandgemeinden, Landkreis und KGH bilden die neueKörperschaft Region Hannover mit folgenden Aufgaben: Bis heute
P ä d f ll• Sozialhilfe• Jugendhilfe• Berufsbildende Schulen• Wirtschafts und Beschäftigungsförderung
Präzedenzfall in Deutschland
• Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung• Natur- und Umweltschutz • ÖPNV• Gesundheitswesen• Müllabfuhr
13
1.9 Die Bezirksräte
Aufgaben der Stadtbezirke (nach NGO § 55c):1 Unterhaltung Ausstattung und Benutzung für die im Stadtbezirk gelegenen1. Unterhaltung, Ausstattung und Benutzung für die im Stadtbezirk gelegenen
öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Büchereien, Kindergärten, Sportanlagen…, deren Bedeutung über den Stadtbezirk nicht hinausgeht,
2. Festlegung der Reihenfolge der Arbeiten zum Um- und Ausbau sowie g g gUnterhaltung und Instandsetzung von Straßen, Wegen und Plätzen...,
3. Pflege des Ortsbildes...,4. Förderung von Vereinen, Verbänden und sonstigen Vereinigungen im g , g g g
Stadtbezirk,5. Förderung und Durchführung von Veranstaltungen der Heimatpflege ...
sowie der Kunst im Stadtbezirk,6. Pflege vorhandener Paten- und Partnerschaften,7. Märkte,8. Repräsentation des Stadtbezirksp9. eine Reihe von Anhörungsrechten, insbesondere im Rahmen der
Bauleitplanung
14
2.1 Historischer Erklärungsansatz für den Aufbau der kommunalen Leistungsverwaltung
Deutsches Städte Großstädte Hannover LindenReich (> 100.000
Einwohner)
1871 41,1 Mio. 14,8 Mio. 2 Mio. Ew. 87.600 10.500 ,Ew.
,Ew.
(= 36 %)(= 5 %) Ew. Ew.
(1864)
1910 64 9 Mio 39 0 Mio 13 8 Mio 302 400 86 5001910 64,9 Mio. Ew.
39,0 Mio. Ew.
(= 60 %)
13,8 Mio. Ew. (= 21 %)
302.400 Ew.
86.500 Ew.
(1913)
Industrialisierung und Urbanisierung im „langen 19 Jahrhundert“ als Problem für die Kommunen19. Jahrhundert als Problem für die Kommunen
Quelle: Sp 2 4: Hans Ulrich Wehler Deutsche Gesellschaftsgeschichte Bd 3: 1849 1914 München 1995 S 512
16
Sp. 2-4: Hans-Ulrich Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. 3: 1849-1914, München 1995, S. 512Sp. 5-6: Klaus Mlynek / Waldemar R. Röhrbein, Geschichte der Stadt Hannover, Bd. 2, Hannover 1994, S. 355f.
2.2 Ausbau der Kommunalverwaltung als Problemlösung
Probleme aufgrund der Bevölkerungsexplosion• Wohnungsnot• Entstehung von „Slums“
Lösungsansätze• Kommunaler Wohnungsbau• Kommunale Bauleitplanungs e u g o „S u s
• Große Müllmengen• Schmutziges Wasser• Unhaltbare Hygienezustände beim Abwasser
o u a e au e p a u g• Kommunale Müllabfuhr• Kommunale Wasserwerke• Kommunale Kanalisation und
Klä k• Seuchengefahr sowie hohe Krankheits- und
Mortalitätsraten
Klärwerke• Kommunale Krankenhäuser und
Gesundheitsämter• Kommunale Lebensmittelkontrolle
• E i l
und Schlachthöfe• Kommunale Grünanlagen, Bäder
und Sportplätze • K l El kt i ität d• Energiemangel
• Räumliche Trennung von Wohnung und Arbeit
• Kommunale Elektrizitäts- und Gaswerke
• Öffentlicher Personennahverkehr und Bau fester Straßen und Bürgersteige
• Pauperismus (Verarmung)
• Unzureichende Bildungsmöglichkeiten
g g• Staatliches Sozialversicherungssystem
und kommunale Sozialpolitik• Kommunale Sparkassen• Kommunales Schulwesen
17
• Unzureichende Bildungsmöglichkeiten • Gefahr von Feuersbrünsten
• Kommunales Schulwesen• Kommunale Berufsfeuerwehr
2.3 Professionalisierung und Ausbau der hannoverschen Stadtverwaltung seit 1870
Berufsfeuerwehr1880
Neuorganisation derBauverwaltung mit S S
1875GBH
1927
19191894Berufsfeuerwehr
Meldestelle für Arbeitsplätze
1905
Stadtbaurat an Spitze
Einwohner-meldeamt
1910Wohnungs-amt
1919Neuorganisation derSchulverwaltung mit Stadtschulrat an Spitze
1894
1849
Armenverwaltung1897
Wohlfahrtsamt1919/23
für Arbeitsplätze meldeamt
Wasserwerk1878
Müllabfuhr1849
üstra1872/92 priv.
1970 städt
Wasserwerk
KanalisationKlärwerk1890-99
1908
E-Werk
1890 Gesund-heitsamt
1935
Kranken-1895 städt.
üstra 1970 städt.
StädtischesGartenamt
1890
Masch-park
1902
1823
Gaswerk1825 priv.
1914 städt.Schlachthof
1905 städt.1895 priv.
häuser kirchliche
Gose-riedebad
1905
pSparkasse
M1947
18
SchlachthofMesse
= Kommunalunternehmen = Ämterstruktur
2.4 Ursachen für den Aufbau der kommunalen Leistungsverwaltung
• Bürokratische Reformtradition in DeutschlandP ßi h R f h d Ni d l N lPreußische Reformen nach der Niederlage gegen Napoleon
• Finanzielle Möglichkeiten der StädteHohe Einnahmen durch Miquelsche Finanzreform von 1891/93 (Gewerbe- und Grundsteuer, Zuschlagsrecht auf Einkommensteuer) und die Gewinne der Kommunalunternehmen (caZuschlagsrecht auf Einkommensteuer) und die Gewinne der Kommunalunternehmen (ca. 10% der gesamten kommunalen Einnahmen)
• ZweckmäßigkeitserwägungenEs „sticht als besonders auffällige, innovative institutionelle Lösung von schwierigenEs „sticht als besonders auffällige, innovative institutionelle Lösung von schwierigen Problemen der Kommunalbetrieb ins Auge, ... während in anderen westlichen Ländern dieselben Aufgaben seit jeher ... von Privatunternehmen wahrgenommen werden ... Insgesamt haben die Städte manche schwierige Herausforderung der Urbanisierungsepoche
it d b it P l tt ih K l t h blüff d d kti b t t t “mit der breiten Palette ihrer Kommunal-unternehmen verblüffend produktiv beantwortet.“ (Wehler, a.a.O, S. 532f.)
• Ideologischer bzw. ordnungspolitischer HintergrundZiel der umfassenden kommunalen Daseinsfürsorge sowohl beim Munizipalsozialismus“ derZiel der umfassenden kommunalen Daseinsfürsorge sowohl beim „Munizipalsozialismus der SPD als auch beim „konservativen Staatssozialismus“ (z.B. Adolph Wagner)
19
2.5 Kommunalunternehmen aus ordnungspolitischer Perspektive
Vorwurf gegen die Kommunalwirtschaft:„Kalte Sozialisierung“
Sozialdemokratisches Ziel: Munizipalsozialismus20er Jahre
Kommune betätigt sich Kommune betätigt sich –ggrundsätzlich nicht wirtschaftlich und privatisiert daher weitgehend Aufgaben
gsoweit es die rechtlichen Grenzen erlauben –wirtschaftlich und folgt dem Leitbild des
heute Public-Private-Partnership
weitgehend Aufgaben und Unternehmungen.
dem Leitbild des Gemeinwohls.
20
2.6 Rechtliche Grenzen von Kommunalunternehmen
Niedersächsische Gemeindeordnung (NGO) § 108:(1) Di G i d dü f i h E l di A l h it d ö tli h„(1) Die Gemeinden dürfen sich zur Erledigung von Angelegenheiten der örtlichen
Gemeinschaft wirtschaftlich betätigen. Sie dürfen Unternehmen nur errichten, übernehmen oder wesentlich erweitern, wenn und soweit1. der öffentliche Zweck das Unternehmen rechtfertig,1. der öffentliche Zweck das Unternehmen rechtfertig,2. die Unternehmen nach Art und Umfang in einem angemessenen Verhältnis zu der Leistungsfähigkeit der Gemeinden und zum voraussichtlichen Bedarf stehen,3. der Zweck nicht besser und wirtschaftlicher durch einen anderen erfüllt wird d füllt d koder erfüllt werden kann.
(2) Unternehmen der Gemeinden können geführt werden1. Als Unternehmen ohne eigene Rechtspersönlichkeit (Eigenbetriebe),2. Unternehmen mit eigener Rechtspersönlichkeit ...g p
(5) Bankunternehmen dürfen die Gemeinden nicht errichten. Für das öffentliche Sparkassenwesen bleibt es bei den besonderen Vorschriften.“
Zielsetzung des Mittelstandsförderungsgesetzes i.d.F. vom 28.5.1993 (Nds.GVBl. S. 132): Gemeinden sollen sich in ihrer wirtschaftlichen Betätigung zugunsten privater Unternehmer zurückhalten.
21
2.7 Beispiele für die Aufgabenerledigung außerhalb der Kernverwaltung
Aufgabe Erledigung durch:Bäder Kernverwaltung oder GmbH (z.B. in Berlin)Museen Kernverwaltung oder Stiftungen (z.B. in Hamburg)Erwachsenenbildung (VHS) Kernverwaltung, Eigenbetrieb oder GmbHKinderbetreuung Kernverwaltung Eigenbetrieb oder private BetreiberKinderbetreuung Kernverwaltung, Eigenbetrieb oder private BetreiberAltenheime Kernverwaltung, Stiftungen oder privatisiert/verkauftÖffentlicher Nahverkehr GmbH oder AGAbwasserentsorgung Eigenbetriebe, Anstalten oder privatisiert/verkauftMüllabfuhr Zweckverbände oder privatisiert/verkauftStrom- und GmbH AG oder privatisiert/verkauftStrom und Wasserversorgung
GmbH, AG oder privatisiert/verkauft
Krankenhäuser Eigenbetrieb, GmbH oder privatisiert/verkauftSchulgebäude Kernverwaltung Eigenbetrieb BeteiligungsSchulgebäude Kernverwaltung, Eigenbetrieb, Beteiligungs-
unternehmen oder PPPJugendzentren Kernverwaltung oder private Betreiber(S i l ) W h b G bH d i ti i t/ k ft
22
(Sozialer) Wohnungsbau GmbH oder privatisiert/verkauft
2.8 Ursachen potentieller Ineffizienz in der Kommunalverwaltung
Generelle Ursachen• Eigeninteresse der beteiligten Akteure (Public-Choice-Theorie)• Fehlender politischer und ökonomischer VerbundFehlender politischer und ökonomischer Verbund
Ursachen für Allokationsineffizienz(suboptimales Angebot infolge
Ursachen für Produktionsineffizienz(überhöhte Kosten)
übersteigerter Nachfrage)
Komm. Wähler• Fiskalillusion
Komm. Politik• Stimmen-
Verwaltung• Budget- und
Rahmenbedingungen• Monopolangebot
Führungssystem• mangelnde Anreiz-,
• Strategisches Verhalten (Freifahrer)
• Gruppen-interessen
Stimmenmaximierung
• politische Renten
gSpielraum-maximierung
• Verzerrte Informationen (Prinzipal
p g• Kameralismus• Haushaltsrecht• Dienstrecht• komplexer politisch-
administrativer
g ,Kontroll- und Sank-tionsmechanismen
• problematisches Verhältnis Rat-Verwaltunginteressen
(Rent Seeking)
• Mängel im kollektiven
(Prinzipal-Agent-Problem)
administrativer Apparat
• mangelnde Wirtschaftlichkeits-kontrolle
Verwaltung• Trennung Fach- und
Ressourcen-verantwortung
Entscheid
Fehlende oder asymmetrisch verteilte Informationen über Kosten und Nutzen
• kurzer Zeithorizont
23
Quelle: Karl-Dieter Grüske, Michael Maier, Das Neue Steuerungsmodell in der kommunalen Verwaltung: Grundlagen, Zwischenbilanz und kritische Analyse, in: Norbert Andel (Hg.), Probleme der Kommunalfinanzen, Berlin 2001 (Schriften des Vereins für Socialpolitik N.F. Bd. 283), S. 171-284, hier S. 177
2.9 Fehlende Ergebnisverantwortung in der klassischen Verwaltung
OB Rat
allgemeine und politische
Einzelprojekte Einzelprojekte
Querschnitts Fachbereiche
allgemeine und politische Verantwortung
Querschnitts-bereiche
• Organisation• Personal• Haushalt
Fachbereiche• Soziales• Schule• Gesundheit• Bau usw.
Ressourcen-verantwortung
Fachver-antwortung
Haushalt
„organisierte Verantwortungslosigkeit“ (G h d B )
Bau usw.
(Gerhard Banner)
24
Quelle: Christoph Reichard, Umdenken im Rathaus. Neue Steuerungsmodelle in der deutschen Kommunalverwaltung, 2. Auflage, Berlin 1994, S. 18.
2.10 New Public Management als Lösungsansatz
Strukturprobleme Lösungsansätze im New Public Management
geringe Zielorientierung bzw dominierende - Einführung eines Ziele-Systems (einschl Leitbild)geringe Zielorientierung bzw. dominierende Regelorientierung
Einführung eines Ziele Systems (einschl. Leitbild)- neue Führungsphilosophie „Führen mit Zielen“- Coaching der Führungskräfte- Forcierung der Projektarbeit
i E b i i ti / i i t Z füh F h dgeringe Ergebnisorientierung / „organisierte Verantwortungslosigkeit“ (Gerhard Banner)
- Zusammenführung von Fach- und Ressourcenverantwortung (Budgetierung)
- Dezentralisierung
schlechte Stimmung und gering motivierte Mitar- - Personalmanagement / Personalentwicklungg g gbeiter/innen
g g- veränderte Personalauswahl- Leistungsbezahlung
Dominanz von Nischen, Inseln und Arbeitsteilung - Schaffung größerer ArbeitseinheitenMatrix Organisation aus Linie und Projekten- Matrix-Organisation aus Linie und Projekten
Führungsverständnis „oberste Sachbearbeiter“ - Verbindliche Führungsphilosophie- Veränderte Führungskräfteauswahl- Coaching der Führungskräfte- Coaching der Führungskräfte- Führungskräftebewertung
Detailsteuerung durch politische Führung - Schaffung starker Steuerungseinheiten zur direkten Unterstützung der politischen Führung
25
direkten Unterstützung der politischen Führung- Reform der Ratsarbeit
Quelle: Marc Hansmann, Management und Controlling in der Ministerialverwaltung, Sternenfels u.a. 2004
2.11 Das Neue Steuerungsmodell
UnterstützungsinstrumenteFachliche Ziele
Controlling• Definition: Führungs- und
SteuerungsunterstützungAufgaben:
• Unterstützung bei der Definition der Ziele
Zu erreichen mit:Budget (Input)
Ressourcenverbrauch zu steuern mit: Definition der Ziele
• Messung der Zielerreichung/ Wirkungsmessung
• Planung/Messung des Ressourcenverbrauchs für die ZielerreichungU t tüt b i d
Budget (Input) Produkten (Output)
Führen mit Zielen (Zielvereinbarungen)
• Unterstützung bei der Ressourcensteuerung
Prozessmanagement• Können die Produkte
effizienter erstellt werden?Verantwortung
der FührungskraftQualitätsmanagement• Kann eine höhere Qualität
der Facharbeit / der Produkte erreicht werden?Qualität der
Facharbeit/ProdukteMitarbeiter-orientierung
Ressourcen (Steuerung in Richtung Zielerreichung)
der Führungskraft
Kunden-orientierung
Führungstraining• Wie können die Führungskräfte
ihrer Verantwortung gerecht werden?Wirkungen
(Outcome)
Facharbeit/Produkte orientierung in Richtung Zielerreichung)orientierung
26
( )
2.12 Neues Steuerungsmodell gescheitert?
Konzeption Sehr viele Konzepte entwickelt
Umsetzung In vielen Behörden eingeführt
AnwendungNur in den wenigsten Fällen wirkliche Anwendung
Die Ursachen der Anwendungslücke liegen zum einen in zu technokratisch und
g
Die Ursachen der Anwendungslücke liegen zum einen in zu technokratisch undIT-lastig, zu komplex und zu instrumentell angelegten Ansätzen und zum anderen in den veränderungsresistenten Verwaltungs- und Führungsstrukturen.
27
2.13 Phasen der Verwaltungsreform
• DoppikPublic Private Partnership
• Neues Steuerungsmodell
• Public Private Partnership• E-Government• Interkomm. Zusammenarbeit
Neues Steuerungsmodell• KLR (Produktansatz)• Privatisierung• Reform der Gemeindeordnungen
• New Public Management• Kosten-/Nutzenrechnungen bei Investitionen
• Managementthemen
• „Planungseuphorie“• Organisationsuntersuchungen• Gebietsreformen
g
Druck durch permanent nötige Haushaltskonsolidierung
70er 80er 90er Jahre aktuell
28
Quelle: Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt), Sonderinfo 03/2005, S. 1
3.1 Die Stellung der Kommunen in der Finanzverfassung
Bundes-republik
Gesetzgebungshoheit Ertragshoheit Verwaltungshoheit
Bund • (konkurrierende) Gesetz-gebungshoheit über Einkommen- und U
• Einkommen- und Umsatz-steuer sind seit der Großen Finanzreform von 1969 G i h f
• Zollverwaltung
Umsatzsteuer 1969 Gemeinschaft-steuern
• Bund und Länder erhalten seit 1969 eine Gewerbe-
Länder • Zustimmung des Bundesrats in der Regel
f d li h
• Finanzverwaltung• Verwaltungsvereinbarung
1970 Zseit 1969 eine Gewerbesteuerumlage
erforderlich von 1970 zur Zusammen-arbeit von Bund und Ländern
K k i B t ili d (Kä i )Kommunen • keine • Beteiligung an der Einkommensteuer seit 1969 und an der Umsatz-steuer seit 1998
• (Kämmereien)
steuer seit 1998• Hebesatzrecht auf Real-
steuern• Weitere kleinere Kommu-
30
nalsteuern, z.B. Hunde-steuer
3.2 Ertragshoheit über die Einkommensteuer im 20. Jahrhundert
90100v.H.
607080
304050
0102030
01913 1920 1923 1924 1925 1926 1944 1951 1952 1953 1955 1958 1967 1970 seit
1979
Reich/Bund Länder Kommunen
Die Ertragshoheit über die Einkommensteuer entwickelt sich im 20. Jahrhundert eindeutig in Richtung der nationalen Ebene, und zwar vor allem auf Kosten der Kommunen. Diese
31
g ,besaßen bis zum Ersten Weltkrieg durch das Zuschlagsrecht den größten Aufkommensanteil und wurden in den 50/60er Jahren überhaupt nicht an der Einkommensteuer beteiligt.
3.3 Ertragshoheit über die Umsatzsteuer im 20. Jahrhundert
90100v.H.
607080
30405060
102030
01916 1920 1923 1924 1925 1926 1944-
19691970 1980 1990 2000 2010
Reich/Bund Länder Kommunen
Als indirekte Steuer gehört die Umsatzsteuer traditionell zur nationalen Ebene. Im Rahmen des 1969 eingeführten bzw. ausgebauten Verbundsystems wurden die Länder mit zunächst 30 %
32
g g ybeteiligt. Seitdem steigt der Länderanteil deutlich an (u.a. 1995/96 wegen der Einbeziehung der neuen Bundesländer in den FAG sowie der Neuregelung des Familienleistungsausgleichs).
3.4 Anteil der einzelnen Gebietskörperschaften am gesamten Steueraufkommen
90%
100%
70%
80%
90%
40%
50%
60%
10%
20%
30%
0%
10%
1913 1925 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010
Reich/Bund Länder Kommunen Sonstige
Die Kommunen sind im 20. Jahrhundert die großen Verlierer bei der Verteilung des
33
Steueraufkommens.
3.5 Anteil der einzelnen Gebietskörperschaften an den gesamten Staatsausgaben
90%
100%
60%
70%
80%
40%
50%
60%
10%
20%
30%
0%
10%
1913 1925 1937 1950 1959 1970 1980 1990 2000 2009
Reich/Bund Länder Kommunen
Die Systemfunktion der Kommunen wird vor allem durch ihren hohen Anteil an den t öff tli h A b (b A f b ) d tli h
34
gesamten öffentlichen Ausgaben (bzw. Aufgaben) deutlich.
4.1 Kommunale Aufgaben und deren Finanzierung durch Gebühren
• Bäder • Theater und Museen• Erwachsenenbildung (VHS)• Bibliotheken• Kinderbetreuung• Altenheime spezielle Altenheime• Öffentlicher Nahverkehr• „Kommunale Daseinsfürsorge“,
vor allem Abwasserentsorgung,
Entgelte / Gebühren
Müllabfuhr, Strom- und Wasser-versorgung
• Straßenreinigung• Gesundheitswesen KrankenversicherungGesundheitswesen• Sozialhilfe
• Schulgebäude
KrankenversicherungPartieller Ersatz vom Land und von Angehörigen Keine Gebühr
• Jugendzentren• Sozialer Wohnungsbau
Keine Gebühr(Subventionierte) Mieten
36
4.2 Rangfolge der Finanzierung
Einnahmen der KommuneRangfolge der Finanzierung*:
öffentlich-rechtliche
1. Sonstige Einnahmen2. Spezielle Entgelte3. Steuern4. Kredite privatrechtliche Einnahmen
Einnahmen z.B. Mieten, Pachten, Ver-kaufserlöse, Konzessions-abgabenEintrittsgelder
Abgaben sonstige öffentlich-rechtliche Einnahmen
Steuern• Realsteuern
Kl i K
Gebühren• Verwaltungs-
gebühren
Beiträge• Erschließungs-
Ausbau
• Zuweisungen• Umlagen
St b
• Bußgelder• Zwangs-
ld• Kleine Kom-munalsteuern
gebühren• Benutzungs-
gebühren
• Ausbau-• Anschluss-• Kurbeiträge
• Steuerbe-teiligungen
gelder
37
*Rechtliche (NGO § 83) und finanzwissenschaftliche (Äquivalenzprinzip) Forderung
4.3 Kostendeckungsgrade von Dienstleistungen der LHH (in 2008)
90
100%
70
80
90
Subventionierung durch städtischen Haushalt (= Finanzierung über allgemeine Deckungsmittel)
60
70 ( g g g )
40
50
20
30
Deckung durch Gebühren/Eintrittsgelder
ZuschüsseLand/Region
0
10
38
0Abwasser BäderAbfall
Straßen-reinigung
FriedhöfeVHS
Musikschule KitasMuseen
SporthallenBüchereien
4.4 Subventionierung der städtischen Museen (in 2008)
Museum Zuschuss aus dem Haushalt
Kosten-deckungsgrad
städtischer Zuschuss pro Besucher/in
Museum August Kestner 1,6 Mio. € 11 % 40 €
Historisches Museum 1,9 Mio. € 10 % 21 €sto sc es useu ,9 o € 0 % €
57 % (mit Landeszuschuss)
17 €(mit Landeszuschuss)
39
Sprengel Museum 2,5 Mio. € 16 % (ohne
Landeszuschuss)
33 €(ohne Landeszuschuss)
4.5 Subventionierung weiterer städtischer Kultureinrichtungen (in 2008)
Einrichtung Zuschuss aus dem Haushalt
Kosten-deckungsgrad
städtischer Zuschuss pro Besucher/inBesucher/in
Volkshochschule 3,9 Mio. € 45 % 125 €
Musikschule 1 9 Mio € 42 % 578 €Musikschule 1,9 Mio. € 42 % 578 €
Stadtbibliothek 12,5 Mio. € 5 % 8 €
Kommunales Kino 0 3 Mio € 34 % 10 €Kommunales Kino 0,3 Mio. € 34 % 10 €
40
4.6 Subventionierung von Herrenhausen (in 2008)
Zuschuss aus dem Haushalt
Kosten-deckungsgrad
städtischer Zuschuss pro Besucher/inaus dem Haushalt deckungsgrad pro Besucher/in
7 7 Mio € 19 % 17 €7,7 Mio. € 19 % 17 €
41
4.7 Subventionierung der städtischen Bäder (in 2008)
Zuschuss Kosten städtischer Zuschuss proBad Zuschuss aus dem Haushalt
Kosten-deckungsgrad
städtischer Zuschuss pro Besucher/in
Stadionbad 1 5 Mio € 28 % 6 30 €Stadionbad 1,5 Mio. € 28 % 6,30 €
Vahrenwalder Bad 0,9 Mio. € 38 % 3,80 €
Nord-Ost-Bad 0,7 Mio. € 52 % 2,99 €
Stöckener Bad 0 4 Mio € 32 % 6 50 €
42
Stöckener Bad 0,4 Mio. € 32 % 6,50 €
Lister Bad 0,3 Mio. € 42 % 3,50 €
4.8 Struktur der kommunalen Einnahmen und Ausgaben
Ausgaben Mrd. EuroEinnahmen Mrd. Euro
Personal 45,2
Sachaufwand 38,4
Steuern 63,9
Gewerbesteuer (netto) 26,9
Soziale Leistungen 42,1
Zinsen 4,1
Investitionen 23 1
Einkommensteueranteil 23,0
Umsatzsteueranteil 3,3
Gebühren 16 2 Investitionen 23,1
Baumaßnahmen 18,6
Erwerb Sachvermögen 4,5
Gebühren 16,2
Laufende Zuweisungen 54,7
Investitionszuweisungen 9,8
Sonstige Ausgaben 29,2
Gesamt 182,2
Sonstige Einnahmen 29,9
Gesamt 174,5
Quelle: Gemeindefinanzbericht 2011, in: der städtetag 5/2011, S. 11 (alte und neue Länder bezogen auf das Jahr 2010); eigene Darstellung
43
4.9 Entwicklung der kommunalen Ausgabenstruktur im 20. Jahrhundert
Allg. Verw.10%
Übrige Ausgaben
20% Polizei4%
Allg. Verw.8%Übrige
Ausgaben26%
Polizei3%
Bau Schule Kultur
4%
Schule, Kultur19%
26%
Soziales17%
17% Schule, Kultur32%
1926/271913/14Soziales
33%
Bau11%
17%
Allg. Verw.7%
Übrige Polizei
2%
Allg. Verw.8% Polizei
%
33%
Schule, Kultur19%
Übrige Ausgaben
33%
2%Schule, Kultur
12%Übrige
Ausgaben40%
0%
SozialesBauSoziales
34%Bau
44
26%13%
Quelle: Horst Zimmermann, Kommunalfinanzen, Baden-Baden 1999, S. 102; eigene Darstellung
1995195534%Bau
6%
4.10 Gewerbesteuer
Steuergegenstand: Gewerbebetrieb = gewerbliches Unternehmen im Sinne des Einkommensteuerrechts; Ausübung von Land- und Forstwirtschaft oder von freien Berufen nicht gewerbesteuerpflichtig
Charakter: Objektsteuer, da nur eine Sache und nicht eine Person besteuert wirdCharakter: Objektsteuer, da nur eine Sache und nicht eine Person besteuert wirdRechtfertigung: Beteiligung der Gewerbebetriebe an der Finanzierung der kommunalen Infrastruktur;
daher grundsätzlich Äquivalenz und nicht Leistungsfähigkeit als Besteuerungsprinzip Geschichte: bereits im Mittelalter erhoben; seit der Miquelschen Finanzreform von 1891/93 eine
Kommunalsteuer; seit 1950 bundeseinheitliches GewerbesteuergesetzBesteuerungsgrundlage: seit 1998 ausschließlich der Gewerbeertrag unter Hinzurechnung/Abzug
ertragsunabhängiger Elemente; Lohnsummensteuer und Gewerbekapitalsteuer 1979 bzw. 1997 abgeschafft
Steuerhöhe: vom Finanzamt ermittelter Steuermessbetrag multipliziert mit dem Hebesatz der Kommune (Mindesthebesatz von 200% seit 2004); Zerlegung nach Betriebsstätten
E ittl d St b t d ät li h 3 5% d G b t bErmittlung des Steuermessbetrags: grundsätzlich 3,5% des Gewerbeertrags, aber:- Freibeträge für natürliche Personen/Personengesellschaften in Höhe von 24.500 Euro- Verminderung/Vermehrung des nach dem Körperschaftsteuer- bzw. Einkommensteuergesetz ermittelten
Gewinns um bestimmte Beträge insbes Erfassung aller Zinsen und Finanzierungsanteile in MietenGewinns um bestimmte Beträge, insbes. Erfassung aller Zinsen und Finanzierungsanteile in Mieten, Pachten, Leasingraten und Lizenzen mit einem Hinzurechnungsfaktor von 25% bei einem Freibetrag von 100.000 €, + betriebliche Renten, -1,2% des Einheitswertes der Betriebsgrundstücke (weitere Zurechnungen/Abzüge eher technischer Natur, insbesondere um Doppelbelastungen zu verhindern)
45
g g , pp g )Verhältnis zu anderen Unternehmensteuern: Anrechenbarkeit des 3,8-fachen des Steuermessbetrags
auf die Einkommensteuer
4.11 Belastungswirkung der Gewerbesteuer
Hebesatz(in Prozent)
geschätzte Mehreinnahmen
Steuerhöhe in Prozent des
Gewinns
prozentuale Erhöhung für die S f(in Prozent) im Haushalt Gewinns
(Gewerbeertrags)Steuerpflichtigen
status quo 16 1 %q(460) - 16,1 % -
auf 470 11 Mio. € 16,5 % 2,2 %
auf 480 23 Mio. € 16,8 % 4,3 %
auf 490 34 Mio. € 17,2 % 6,5 %
46
4.12 Charakter der Gewerbesteuer als faktische Großbetriebsteuer
50%
Anzahl der Steuerpflichtigen in Hannover insgesamt: 7.061 (Erhebungsjahr 2010)
40
50
30
20
0
10
0über 10 M io.
€zw. 5 u. 10
M io. €zw. 1 u. 5
M io. €zw. 0,5 u. 1
M io. €zw. 0,25 und
0,5 M io. €zw. 0,1 und0,25 M io. €
zw. 25.000und 100.000
€
zw. 10.000und 25.000 €
zw. 2.500und 10.000 €
unter 2.500 €
Anzahl der Steuerpflichtigen in Prozent der Gesamtanzahl
47
Gewerbesteuerzahlungen in Prozent des gesamten Steueraufkommens
4.13 Hohe Konjunkturreagibilität der Gewerbesteuer
500 5ProzentMio. €
3,6
2 73,43,2450 3
4
0,0 1,0
2,7
0,81,21,2
2,0400
0
1
2
-0,2
300
350
-2
-1
-4,7250-5
-4
-3Der Gesetzgeber hat die Gewerbesteuer in den letzten Jahrzehnten immer ertragsabhängiger gemacht und damit
ihre Konjunkturabhängigkeit gesteigert.
2001999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
-6
48
Bruttoinlandsprodukt Gewerbesteuer LHH
4.14 Grundsteuer als ideale Gemeindesteuer
Steuergegenstand: Grundbesitz
Charakter: Objekt-/Realsteuer, da die persönlichen Verhältnisse des j pEigentümers unerheblich sind
Rechtfertigung: Beteiligung der Grundstückseigentümer an der Finanzierung der kommunalen Infrastrukturder kommunalen Infrastruktur
Geschichte: bereits in der Antike erhoben; seit der Miquelschen Finanzreform von 1891/93 eine Kommunalsteuer; seit 1951 bundeseinheitliches GrundsteuergesetzGrundsteuergesetz
Besteuerungsgrundlage: Beschaffenheit und Wert des Grundbesitzes - der Betriebe der Land- und Forstwirtschaft (Grundsteuer A)
der sonstigen Haushalte und Betriebe (Grundsteuer B)- der sonstigen Haushalte und Betriebe (Grundsteuer B)
Steuerhöhe: vom Finanzamt ermittelter Steuermessbetrag multipliziert mit dem Hebesatz der Kommune
Ermittlung des Steuermessbetrags: grundsätzlich 2,6 bis 3,5 v.T. des Einheitswerts nach den (völlig veralteten) Wertverhältnissen von 1965 (für Betriebe der Land- und Forstwirtschaft: 6 v.T.)
49
4.15 Die geringe Fühlbarkeit der Grundsteuer als Problem
Haus 125 m²
Prozentuale
Wohnung/ HausWohnung 75 m²
geschätzte Mehr-Hebesatz
Haus 125 m²
Prozentuale
Wohnung/ HausWohnung 75 m²
geschätzte Mehr-Hebesatz
jährliche Belastung
Prozentuale Erhöhung
für die Steuer-
pflichtigen
monatliche Mehr-
belastung
einnahmen im Haushalt
der LHH
Hebesatz(in Prozent) monatliche
Mehr-belastung
jährliche Belastung
jährliche Belastung
Prozentuale Erhöhung
für die Steuer-
pflichtigen
monatliche Mehr-
belastung
einnahmen im Haushalt
der LHH
Hebesatz(in Prozent) monatliche
Mehr-belastung
jährliche Belastung
583 € -
pflichtigen
-239 € --530
(status quoHannover)
583 € -
pflichtigen
-239 € --530
(status quoHannover)
9 %4,5 €637 €2 €263 €12,5 Mio. €auf 580(Bremen)
594 € 2 %0,9 €244 € 0,4 €2,5 Mio. €auf 540(Hamburg)
9 %4,5 €637 €2 €263 €12,5 Mio. €auf 580(Bremen)
594 € 2 %0,9 €244 € 0,4 €2,5 Mio. €auf 540(Hamburg)
20 %9 5 €698 €4 2 €289 €26 Mi €auf 635
(Bremen)
648 € 11 %5,4 €268 € 2,4 €15 Mio. €auf 590(Essen)
20 %9 5 €698 €4 2 €289 €26 Mi €auf 635
(Bremen)
648 € 11 %5,4 €268 € 2,4 €15 Mio. €auf 590(Essen)
20 %9,5 €698 €4,2 €289 €26 Mio. €auf 635(Dresden)
713 € 23 %10,8 €297 € 4,8 €30 Mio. €auf 650(Leipzig)
20 %9,5 €698 €4,2 €289 €26 Mio. €auf 635(Dresden)
713 € 23 %10,8 €297 € 4,8 €30 Mio. €auf 650(Leipzig)
50
883 € 53 %25 €371 € 11 €70 Mio. €auf 810(Berlin) 883 € 53 %25 €371 € 11 €70 Mio. €auf 810(Berlin)
4.17 Interkommunale Umverteilung beim Einkommensteueranteil seit 1979
30,00%
10,00%
20,00%
-10,00%
0,00%
200.000 und mehr100 000 - 200 000
-30 00%
-20,00%
100.000 200.00050.000 - 100.00020.000 - 50.000unter 20.0000
Der kommunale Einkommensteueranteil in Höhe von 15% wird grundsätzlich
-30,00%
nach dem örtlichen Aufkommen verteilt. Die in der Abbildung dargestellten strukturellen Verluste der Großstädte resultieren aus der Suburbanisierung (Stadt-Umland-Wanderung) sowie der Nichtverteilung der Einkommensteuer
52
nach örtlichem Aufkommen ab einer Sockelgrenze von 30.000/60.000 Euro.
Quelle: Gemeindefinanzbericht 2005, S. 37f.; eigene Darstellung
4.18 Kleine Kommunalsteuern (= Bagatellsteuern)
Kleine Kommunalsteuern (örtliche Verbrauch- und Aufwandsteuern):1. Vergnügungsteuer2. Hundesteuer3. Zweitwohnungsteuer4 Jagd und Fischereisteuer4. Jagd- und Fischereisteuer5. Schankerlaubnissteuer (in Niedersachsen unzulässig)6. Getränkesteuer (seit 1990 in Niedersachsen unzulässig)7. Verpackungsteuer (seit 1998 gerichtlich untersagt)8. Speiseeissteuer (seit 1971 nicht mehr erhoben)9. in der aktuellen Diskussion
- Kulturförderabgabe bzw. Bettensteuer- Mobilfunkantennensteuer- Bräunungsteuerg- Sexsteuer
„Steuer(er)findungsrecht“ der Kommunen ist durch die Rechtsprechung stark eingeschränkt.
53
stark eingeschränkt.
Quelle: Kay-Uwe Rhein, Die kleinen kommunalen Steuern, Stuttgart u.a. 1997.
5.1 Funktionen des (kommunalen) Haushalts
Parlamentarische Funktion: Rat ermächtigt Verwaltung, Ausgaben zu tätigen.
1
2Administrative Lenkungsfunktion: Rat steuert und kontrolliert die Verwaltung mit Hilfe des Haushaltsplans.
3Finanzwirtschaftliche Funktion: Mit dem Grundsatz desHaushaltsaus-gleichs sollen Defizite und Ausgabenmaximierung verhindert werden.
Wirtschafts- und sozialpolitische Funktion: Wenig ausgeprägt bei kommunalen Haushalten.
4
55
5.2 Haushaltskreislauf und Verfahren der Haushaltsaufstellung
Zeit Verwaltung PolitikApr Top-Down-Verfahren
oder klassisch: Mittelan-meldung Mai gder Ämter
JunJul HaushaltsentwurfAug
Ausführung2AugSep Einbringung in RatOkt Beratung in
Fraktionen, Bezirksräten und A hü
NovAusschüssen
Dez Änderung des Entwurfs
Beschlussfassung im Rat
Apr Nach Genehmigung durch Aufsichts-
Haushaltskreislauf
durch Aufsichts-behörde: Bekannt-machung und Auslegung
Planung
Kontrolle3
1
56
5.3 Haushaltsgrundsätze
Allgemeine HaushaltsgrundsätzeSpezielle Haushaltsgrundsätze
(Veranschlagungs- und D k d ät )
1. Stetige Aufgabenerfüllung1. Einheit und Jährlichkeit
2 Vollständigkeit
Deckungsgrundsätze)
2. Gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht
2. Vollständigkeit
3. Haushaltswahrheit und -
klarheit
3. Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit 4. Kassenwirksamkeitsprinzip
5. Bruttoveranschlagung
4. Haushaltsausgleich
6. Einzelveranschlagung
7. Gesamtdeckung
8. Sachliche Bindung
9. Zeitliche Bindung
57
5.4 Grundlegender Aufbau des Haushaltsplans
Bestandteile• Haushaltssatzung• Einzelpläne• GesamtplanHaushaltsplan• Sammelnachweise• StellenplanAusgabenEinnahmen
Anlagen• Vorbericht• Finanzplan und Investitionsprogrammp p g• Übersicht über Verpflichtungsermächtigungen• Übersicht über Schulden und Rücklagen• Wirtschaftsplänep• Haushaltskonsolidierungskonzept• Zuwendungsverzeichnis
58
5.5 Aufbau des kameralen Haushalts
Verwaltungshaushalt Vermögenshaushaltg
laufende Ausgaben
Einnahmen
g
investive Ausgaben
Einnahmen
Z füh Z füh
Pflichtzuführung: Höhe der Tilgung und Kreditbeschaffungskosten (z.B. Disagio)
Zuführung Zuführung(Überschuss Vermögens-
haushalt)
Allgemeine Rücklage
g ( g )„Freie Spitze“ = Zuführung größer als Pflicht
Allgemeine Rücklage
Der kamerale Haushalt kennt nur kassenwirksame Einnahmen und Ausgaben.
59
5.6 Haushaltsausgleich
Verwaltungshaushalt
l f d
Vermögenshaushalt
investive Ausgaben
Einnahmen
Zuführung Überschuss
laufende Ausgaben
Einnahmen
Di Pfli ht füh b di F i S it “ ll i h t ll d i
Allgemeine Rücklage
g
Die Pflichtzuführung bzw. die „Freie Spitze“ sollen sicherstellen, dass im Verwaltungshaushalt Überschüsse erwirtschaftet werden, • um Kredite zu tilgen,• um Investitionen zu finanzieren sowie• um eine Rücklage für spätere Investitionen zu bilden.Der Haushaltsausgleich erfolgt in zwei Schritten:• Zuführung eines Überschusses des Verwaltungshaushalts an den Vermögenshaushalt• Zuführung eines Überschusses des Vermögenshaushalts an die Allgemeine RücklageP bl D fi itä V lt h h lt
60
Problem: Defizitäre Verwaltungshaushalte
5.7 Haushaltsgliederung nach Aufgabenbereichen
Einzelpläne:Einzelpläne:
0 Allgemeine Verwaltung
1 Öffentliche Sicherheit und Ordnung
2 Schulen
3 Wissenschaft, Forschung, Kulturpflege Weitere Unterteilung in
4 Soziale Sicherung
5 Gesundheit, Sport, Erholung
6 Bau- und Wohnungswesen Verkehr
Unterteilung in Abschnitte und Unterabschnitte
6 Bau- und Wohnungswesen, Verkehr
7 Öffentliche Einrichtungen, Wirtschaftsförderung
8 Wirtschaftliche Unternehmen
9 Allgemeine Finanzwirtschaft
61
5.8 Gruppierung nach Einnahmen- und Ausgabenarten
Hauptgruppen:
0 Steuern, allgemeine Zuweisungen
1 Ei h V lt d B t i b1 Einnahmen aus Verwaltung und Betrieb
2 Sonstige Finanzeinnahmen
3 Einnahmen des VermögenshaushaltsWeitere Unter-teilung in
Einnahmen
3 Einnahmen des Vermögenshaushalts
4 Personalausgaben
5/6 Sachausgaben
teilung in Gruppen und Untergruppen
7 Zuweisungen und Zuschüsse
8 Sonstige Finanzausgaben
9 A b d V ö h h lt
Ausgaben
9 Ausgaben des Vermögenshaushalts
62
5.10 Stärken und Schwächen der Kameralistik
Stärken Schwächen
Gewährleistung der Liquidität Kein Ausweis des Ressourcen-verbrauchs und der Kosten
Einfache Systematik
Eingespieltes Verfahren in
Vernachlässigung der Folgekosten
Keine Abbild ng des VermögensEingespieltes Verfahren in Politik und Verwaltung
Be ährtes Rechn ngs esen
Keine Abbildung des Vermögens und des Werteverzehrs
Problem der intergenerativen Bewährtes Rechnungswesen
Gute Vergleichbarkeit der öff tli h H h lt
gGerechtigkeit
Keine finanztechnische Abbildung d t K “ ö li höffentlichen Haushalte des gesamten „Konzerns“ möglich
64
6.1 Stärken und Schwächen der Doppik
Stärken Schwächen
(Periodengerechter) Ausweis des Ressourcenverbrauchs und der Kosten
Hoher Einführungs- und Schulungsaufwand
Berücksichtigung der Folgekosten
und der Kosten
Schwierige Ersterfassung und Bewertung des Vermögens
g
Abbildung des Vermögens und des Werteverzehrs
Mitunter geringer zusätzlicher Erkenntnisgewinn
Fehlende Anpassung an dieIntergenerative Gerechtigkeit
Finanztechnische Abbildung des
Fehlende Anpassung an die Bedürfnisse der öffentlichen Verwaltung
S hl ht V l i hb k it dFinanztechnische Abbildung des gesamten „Konzerns“ möglich
Schlechte Vergleichbarkeit der öffentlichen Haushalte
66
6.2 Stand der Umstellung auf Doppik
• Kommunen: Umstellung in den meisten Bundesländern zwingend. In Niedersachsen muss Umstellung bis 2012 erfolgenNiedersachsen muss Umstellung bis 2012 erfolgen.
• Länder: Umstellung in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Bremen sowie u a in zahlreichen Hochschulensowie u.a. in zahlreichen Hochschulen
• Bund: Erweiterte Kameralistik gescheitert
• EU: Umstellung in Finnland, Schweden, Spanien und Großbritannien sowie des EU-Haushalts
67
6.3 Unterschiede zwischen Kameralistik und Doppik (Drei-Komponenten-Rechnung)
Bilanz
Aktiva (Kapitalverwendung) Passiva (Kapitalherkunft)
FremdkapitalLiquide Mittel
Vermögen Eigenkapital
Ergebnishaushalt (GuV)Finanzhaushalt
AufwendungenEinzahlungen Auszahlungen Erträge
Kosten- und Leistungsrechnung
Kostenarten, Kostenstellen,
Kameraler Haushaltsplan
AusgabenEinnahmen
Quelle: Klaus Lüder, Neues Öffentliches Haushalts- und Rechnungswesen. A f d K t P kti B li 2001 ( M d i i d
Kostenträger/ProdukteAusgabenEinnahmen
68
Anforderungen, Konzept, Perspektiven, Berlin 2001 (= Modernisierung des öffentlichen Sektors Bd. 18); Philipp Häfner, Doppelte Buchführung für Kommunen nach dem NKF. Einführung in die Praxis nach dem Neuen Kommunalen Finanzmanagement, Freiburg u.a. 2003
6.4 Ergebnishaushalt
Ans.2015 Euro
Ans.2014Euro
Ans.2013 Euro
Mittelfristige Ergebnis- u.Finanzplanung
Ansatz2012
-Euro-
Ansatz 2011
-Euro-
Rechnungs-ergebnis
2010-Euro-
Erträge und Aufwendungen
Ans.2015 Euro
Ans.2014Euro
Ans.2013 Euro
Mittelfristige Ergebnis- u.Finanzplanung
Ansatz2012
-Euro-
Ansatz 2011
-Euro-
Rechnungs-ergebnis
2010-Euro-
Erträge und Aufwendungen
-Euro--Euro--Euro- -Euro--Euro--Euro-
…
Steuern und ähnliche Abgaben
Ordentliche Erträge
…
Steuern und ähnliche Abgaben
Ordentliche Erträge
f f
Ordentliche Aufwendungen
= Summe ordentliche Erträge
Kostenerstattungen und Kostenumlagen
f f
Ordentliche Aufwendungen
= Summe ordentliche Erträge
Kostenerstattungen und Kostenumlagen
Abschreibungen
Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen
Aufwendungen für Versorgung
Aufwendungen für aktives Personal
Abschreibungen
Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen
Aufwendungen für Versorgung
Aufwendungen für aktives Personal
= Summe ordentliche Aufwendungen
Transferaufwendungen
Zinsen
g
= Summe ordentliche Aufwendungen
Transferaufwendungen
Zinsen
g
Außerordentliches Ergebnis
Außerordentliche Aufwendungen
Außerordentliche Erträge
Ordentliches Ergebnis
Außerordentliches Ergebnis
Außerordentliche Aufwendungen
Außerordentliche Erträge
Ordentliches Ergebnis
69
Jahresergebnis
g
Jahresergebnis
g
6.5 Finanzhaushalt
Ans.2015 -Euro-
Ans.2014-Euro-
Ans.2013 -Euro-
Mittelfristige Ergebnis- u.Finanzplanung
Ansatz2012
-Euro-
Ansatz 2011
-Euro-
Rechnungs-ergebnis
2010-Euro-
Einzahlungen und Auszahlungen
Ans.2015 -Euro-
Ans.2014-Euro-
Ans.2013 -Euro-
Mittelfristige Ergebnis- u.Finanzplanung
Ansatz2012
-Euro-
Ansatz 2011
-Euro-
Rechnungs-ergebnis
2010-Euro-
Einzahlungen und Auszahlungen
Ei hl l f d V lt täti k itEi hl l f d V lt täti k it
= Saldo aus laufender Verwaltungstätigkeit
Auszahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit
Einzahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit
= Saldo aus laufender Verwaltungstätigkeit
Auszahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit
Einzahlungen aus laufender VerwaltungstätigkeitNur Ein- und Auszahlungen, also insbes.
ohne Abschreibungen und Rückstellungen
= Saldo aus Investitionstätigkeit
Auszahlungen für Investitionstätigkeit
Einzahlungen für Investitionstätigkeit
= Saldo aus Investitionstätigkeit
Auszahlungen für Investitionstätigkeit
Einzahlungen für Investitionstätigkeit
(Ein- und Auszahlungen für) Investitionen
= Saldo aus Finanzierungstätigkeit
Auszahlungen aus Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus Finanzierungstätigkeit
= Saldo aus Finanzierungstätigkeit
Auszahlungen aus Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus Finanzierungstätigkeit
Kredite und Tilgung
70
6.6 Teilhaushalte und Produkthaushalt
Ergebnishaushalt FinanzhaushaltGesamthaushalt Ergebnishaushalt FinanzhaushaltGesamthaushalt
TH 23Teilhaushalte TH 32 TH 37 TH … TH 23 TH 32 TH 37 TH …
Allgemeine RechtsangelegenheitenAllgemeine Rechtsangelegenheiten
EinwohnerwesenProdukte
Gewerbe- und Veterinärang.
Standesamtwesentliches
Staatsangehörigkeit
Ordnungsrechtsaufgaben
Produkt
71
g g
6.7 Haushaltsgliederung nach Teilhaushalten (= Fachbereiche) und Produkten
Teilhaushalt bzw. Fachbereich Sport und Eventmanagementmit folgenden Produkten:• Schützenstiftung• Veranstaltungskoordination• Kleines Fest• Sportförderung• Sportleistungszentrum• BäderBäder• Sportstätten• Flughafen• Veranstaltungsmanagement
72
6.8 Definition Produkte
…ist aus der Sicht der
Bürger/innenBürger/innen strukturiert. …ist eine
vollständige Dienstleistung
d St dtder Stadt.
Ein Produkt…
…ist über Ziele und Kennzahlen…gliedert den und Kennzahlen
steuerbar.
gHaushalt neu
…folgt der Aufbau-
organisation.
73
6.9 Definition wesentliche Produkte
Ein wesentliches Produkt sollte
• in besonderem Maße politische Handlungsfelder berühren
• eine Zielsetzung mit hoher Priorität verfolgen
• mit hohem personellen und finanziellen Ressourceneinsatz verbunden sein
Wesentliche Produkte werden im Haushaltsplan detailliert mit Leistungsbeschreibungen, Zielen und Kennzahlen dargestellt.
74
6.10 Gruppierung nach stark zusammengefassten Kosten- bzw. Aufwandsarten
Bleistifte werden nichtmehr ausgewiesen!
75
kameral NKR
6.11 Haushaltsausgleich im Neuen Kommunalen Rechnungswesen
Der Ergebnishaushalt ist die
Ermächtigungsgrundlage
für die Haushaltswirtschaftfür die Haushaltswirtschaft.
Haushaltsausgleich:
Die Aufwendungen sollen den Erträgen entsprechen.
Wi d d H h lt l i h i ht i ht i t iWird der Haushaltsausgleich nicht erreicht, ist ein
Haushaltssicherungskonzept (HSK) zu erstellen,
das den Ausgleich spätestens bis zum Endedas den Ausgleich spätestens bis zum Ende
des Finanzplanungszeitraums sicherstellt.
76
6.12 Bedeutung der Bilanz im Neuen Kommunalen Rechnungswesen
Die Bilanz ist zentrale Komponente des Neuen Kommunalen Rechnungswesens.
Aussagewert:• Beurteilung der finanziellen LeistungsfähigkeitBeurteilung der finanziellen Leistungsfähigkeit • Darstellung von Vermögens-/SubstanzverzehrAdressaten:• intern: nachhaltiger Umgang mit Vermögen
77
• extern: Bürger/innen, Kommunalaufsicht, Kreditgeber, Investoren
6.14 Erstmalige Vermögensbewertung
Im Zuge der Bilanzerstellung musste zum ersten Mal das Vermögen der LHH bewertet werden was überaus schwierig und aufwändig war!
Bilanz
der LHH bewertet werden, was überaus schwierig und aufwändig war!
Vermögen
665.000 Kunstgegenstände
1.120 Gebäude1.120 Gebäude
Rechte(hier Erbbaurecht) 7 000 Büroarbeitsplätze
79
Straßen: 1.200 km Länge 7.000 Büroarbeitsplätze
6.15 Bewertung sämtlicher Flächen, die der Stadt gehören
41 % der Gesamtfläche Hannovers gehört der Stadt
7%
24%13%
3%7%
1%
20%
25%
20%
bebaute FlächenStraßen-, Platz und Wegeflächen, gsonstige Verkehrsflächenöffentl. Parks, sonst. Grünanlagen, Friedhöfe, Spiel- und Sportplätze, Freibäderlandwirtschaftlich und gärtnerisch genutzte FlächenForsten und Holzungen
80
Forsten und HolzungenWasserflächensonstige Flächen
6.16.1 Beispiele für die Grundstücksbewertung : Maschsee
Maschsee² %
81
Bewertung: 780.000 m², 30 % der umliegenden Bodenrichtwerte Buchwert: 72,5 Mio. €
6.16.2 Beispiele für die Grundstücksbewertung: Eilenriede
EilenriedeBewertung: 635 ha, 30 % d li d B dder umliegenden Boden-richtwerte (Klassifizierung als Park)Aufwuchs: 1,49 € pro m²Aufwuchs: 1,49 € pro m (= 9,4 Mio. €)Buchwert: 713 Mio. €
82
6.16.3 Beispiele für die Bewertung des Infrastrukturvermögens
U-Bahn-Tunnelrohbauten Bewertung: AHK (+/- Zu- und Abschreibungen)( / Zu und Abschreibungen)Buchwert: 401,7 Mio. €
Straßen Bewertung: 1.200 km, AHK (+/- Zu- und Abschreibungen sowie abzüglich Wertabschlag für Schadenszustand)Buchwert: 894,8 Mio. €
83
Buchwert: 894,8 Mio. €
6.16.4 Beispiele für Vermögensbewertung: Stadtrechte
Urkunde v. 26. Juni 1241Bestätigung der Stadtrechte durch Herzog Otto Eine der ältesten Urkunden der LHH und zentrales Dokument der Stadtgeschichte Bewertung: SchätzwertBewertung: SchätzwertBuchwert: 100.000,- €.
84
6.16.5 Beispiele für die Bewertung von Kunstgegenständen
Fischbecker Kopf (Museum August Kestner)(Museum August Kestner)Bewertung: SchätzwertBuchwert: 4 Mio. €Merzbild A 29
von Kurt Schwitters (S )(Sprengel Museum)Bewertung: Auktions-katalogBuchwert: 25 Mio. €Buchwert: 25 Mio. €
Trois femmes von Pablo Picasso (Sprengel Museum)Bewertung: Auktions-katalogBuchwert: 20 Mio. €
85
6.16.6 Beispiele für die Bewertung des Finanzvermögens
Nettoregiebetrieb GebäudemanagementBewertung: Eigenkapital S d öSondervermögen: 715,3 Mio. €
Flughafen Hannover-Langenhagen GmbH Bewertung: Anteiliges EigenkapitalBeteiligungswert: 51,7 Mio. €
Eigenbetrieb Hannover Congress Centrum (HCC) Bewertung: Eigenkapital
Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Hannover mbH (VVG)
86
Bewertung: EigenkapitalSondervermögen: 17,8 Mio. €
Hannover mbH (VVG)Bewertung: Anteiliges EigenkapitalAnteilswert: 218,5 Mio. €
6.17 Eigenkapital* der 30 größten deutschen Städte in der Eröffnungsbilanz (absolut)
4 029Berlin
H b
Absolut (in Millionen €)kameral
*ohne Sonderposten aufgrund unterschiedlicher landesrechtlicher Bestimmungen
4.0298.162
6.4008.269
5.523
HamburgMünchen
KölnFrankfurt a.M.
Stuttgart8.181
1.552Düsseldorf
EssenBremen
DresdenLeipzig
noch nicht abgeschlossennoch nicht abgeschlossen
negatives Eigenkapital: -12.678.000
6.460791
4061.396
665
HannoverNürnbergDuisburgBochum
Wuppertal 6651.431
1.093
1.299806
ppBonn
BielefeldMannheimKarlsruhe
Münster
noch nicht abgeschlossen
8061.149
1.0531.248
824
MünsterWiesbaden
AugsburgAachen
MönchengladbachGelsenkirchen
kameral
87
824495
457
GelsenkirchenBraunschweig
ChemnitzKiel
noch nicht abgeschlossen
6.18 Ist Hannover reich?
Die Eröffnungsbilanz zeigt, dass Hannover über ein ausgesprochen hohes Vermögen verfügtein ausgesprochen hohes Vermögen verfügt, welches das Fremdkapital um über 7 Mrd. Euro übersteigt. Die Eigenkapitalquote (rund 71 %) ist zwar beruhigend, aber ein Großteil des Vermögens ist nicht oder zumindest nicht kurzfristig realisierbar. Es steht daher kaum zur Deckung der Schulden zur Verfügung.
Anders ausgedrückt: Hannover ist reich an Vermögen und alles andere als überschuldet, braucht momentan jedoch zur Finanzierung des laufenden Aufwands Liquiditätskredite.
Wichtiger als die absolute Höhe ist die Entwicklung des Eigenkapitals Erst wenn derEntwicklung des Eigenkapitals. Erst wenn der Haushalt ausgeglichen ist, bleibt das Eigenkapital erhalten. Darin besteht das wichtigste Ziel einer nachhaltigen Finanzpolitik.
88
Weiterführende Literatur: Oliver Kiamann, Stefan Wielenberg, Sind die Regeln der externen Unternehmensrechnung auf die kommunaleRechnungslegung übertragbar?, in: Zeitschrift für Betriebswirtschaft 80 (2010), S. 237-261, hier S. 254 f., sowie Christian Magin, Kommunale Doppik: (Miss-)Verständnisse und Weiterentwicklungen, in: der gemeindehaushalt 108 (2007), S. 175-180, hier S. 177 f.
6.19 Bessere Steuerung durch die Doppik?
insgesamt wirdbetriebswirtschaftlicherbetriebswirtschaftlicher
gesteuert
erste Ansätze für eineVerbesserung der
Steuerung
Steuerung imWesentlichen wie vor
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45
der Umstellung
89Quelle: Deutscher Städtetag, pwc, Evaluierung der Reform des kommunalen Haushalts- und Rechnungswesens, 2011, S. 49.
6.20 Notwendige Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Doppik
Änderung vonSteuerungsverständnis/-
kultur derVerwaltungsleitung
weiterführende Schulungder Politik
Weiterentwicklung BWL-Konzepte
Änderung vonSteuerungsverständnis/-
kultur der Politik
strategische Vorgabendurch Politik und/oder
Verwaltung
90
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90
Quelle: Deutscher Städtetag, pwc, Evaluierung der Reform des kommunalen Haushalts- und Rechnungswesens, 2011, S. 55.
6.21 Bewertung der Chancen und Risiken der Umstellung auf Doppik
Chancen Risiken
Bessere Haushaltsgliederung und eventuell bessere Steuerung
Ablenkung von der Hauptaufgabe Haushaltskonsolidierung
Bessere Pflege des VermögensUnverhältnismäßig hoher Umstellungsaufwand
und eventuell bessere Steuerung g
Zukunftsfähige IT und optimierte Prozesse
Scheitern durch technokratisches Reformverständnis
Schleifen der Bastion Kameralistik Gefahr der Überforderung von Politik und Verwaltung
91
7.1 Entwicklung der Einnahmen seit 1992
100
110Mrd. Euro
80
90
100
60
70
30
40
50
10
20
30
01992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Gewerbesteuer (netto) Einkommensteuer Laufende Zuweisungen Gebühren
93
Gewerbesteuer (netto) Einkommensteuer Laufende Zuweisungen Gebühren
Quelle: Gemeindefinanzbericht 2010, Tabelle 2a im Tabellenanhang (alte Länder) und Gemeindefinanzbericht 2011, S. 13.
7.2 Entwicklung der Gewerbesteuer (netto) im Vergleich zum Vorjahr
3640
Anteil der Gewerbesteuerumlage am Gewerbesteueraufkommen (alte Länder)
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 201036
283236
in %
30,0% 20,5% 20,1% 18,8% 17,9% 17,3% 15,8% 17,9 %
11
22
162024
zum
Vor
jahr
96
0
117
38 8
548
12
m V
ergl
eich
z
-5
0
-4-1-2
-8-40
twic
klun
g im
-9 -9
-20
-11
-20-16-12En
94
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
Quelle: Gemeindefinanzbericht 2010, Tabelle 2b im Tabellenanhang (alte Länder) und Gemeindefinanzbericht 2011, S. 13.
7.3 Entwicklung der laufenden Ausgaben seit 1992
100
110Mrd. Euro
80
90
100
50
60
70
30
40
50
10
20
30
01992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Personal Sachaufwand Soziales Zinsen
95
Personal Sachaufwand Soziales Zinsen
Quelle: Gemeindefinanzbericht 2010, Tabelle 2a im Tabellenanhang (alte Länder) und Gemeindefinanzbericht 2011, S. 13.
7.4 Angleichung der kommunalen Ausgabenstrukturen in den neuen und alten Ländern
180
200
o K
opf)
140
160
180
ern
(Eur
o pr
o
100
120
140
alte
n Lä
nde
60
80
ern
in %
der
20
40
Neu
e Lä
nde
01993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Personal Soziales Zinsen Investitionen
96
Personal Soziales Zinsen Investitionen
Quelle: Gemeindefinanzbericht 2010, Tab. 3c im Tabellenanhang und Gemeindefinanzbericht 2011, S. 83 (Tab. 1b).
7.7 Kassenkredite im Ländervergleich (am 31.12.2009)
1.344Saarland
€ je EinwohnerBundesland
1.131
962
625
Rheinland-Pfalz
Nordrhein-Westfalen
Hessen
569
412
287
Niedersachsen
Sachsen-Anhalt
Mecklenburg-Vorpommern 287
245
184
49
Mecklenburg Vorpommern
Brandenburg
Schleswig-Holstein
Thüringen 49
30
20
Thüringen
Bayern
Baden-Württemberg
15
458
517
Sachsen
Deutschland
Westdt. Flächenländer Hannover: 408
99
173Ostdt. Flächenländer
Quelle: Martin Junkernheinreich, Vortrag in Hannover am 09.12.2010
7.8 Kassenkredite der 20 Städte mit den höchsten Kassenkreditschulden (am 31.12.2008)
€ je EinwohnerStadt/Landkreis
Hannover Stadt: 146
100Quelle: Martin Junkernheinreich, Vortrag in Hannover am 09.12.2010
Hannover, Stadt: 146
7.9 Kassenkredite in Niedersachsen (am 31.12.2010)
6679Baltrum
Stadt/Landkreis € je Einwohner
4696
2889
6508Wangerooge
Cuxhaven
Bad Gandersheim,
2757
2370
1964
St. Andreasberg
Landkreis Lüchow-Dannenberg
Lüneburg
1845
1725
1619
Salzgitter
Schöningen
Göttingen 6 9
984
815
625
Göttingen
Landkreis Helmstedt
Osnabrück
Ni d h D h h itt 625
575
433
Niedersachsen Durchschnitt
Stadt Helmstedt
Region Hannover
101
367Stadt Hannover
Quelle: Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen (LSKN)
8.1 Eigenkapital der LHH
Hannover hat das vierthöchste Eigenkapital aller deutschen Groß-f
103
städte, pro Kopf sogar das zweithöchste. Wichtiger als die absolute Höhe ist jedoch die Entwicklung des Eigenkapitals.
8.2 Entwicklung der Liquiditätskredite der LHH seit 2004
Mio.
0 €
50 €
-100 €
-50 €
0 €
250 €
-200 €
-150 €
-350 €
-300 €
-250 €
-450 €
-400 €
Liquiditätskredite
Jan04
Jul04
Jan05
Jul05
Jan06
Jul06
Jan07
Jul07
Jan08
Jul08
Jan09
Jul09
Jan10
Jul10
Jan11
Jul11
Jan12
Jul12
-550 €
-500 €
104
04 04 05 05 06 06 07 07 08 08 09 09 10 10 11 11 12 12
8.3 Entwicklung der Jahresergebnisse der LHH seit 1989Mio. Euro
223
200
250
150
200NKR-Sonder-
effekt: 196 Mio. €
58 51 44 4424
71
50
100
0
19 20
204
-10
6
-16
24
0
50
-19-20 -34-49
-19 -10
-51
-16
-7799-100
-50
187-159
-123-99
-150
105
-187-200
1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011
8.4 Veränderungen Plan 2012 gegenüber Rechnungsergebnis 2010
Ursache Verschlech-terungen
Verbesse-rungeng g
NKR (insbes. Abschreibungen + Rückstellungen) 37 Mio. €
Wiedereingliederung Gebäudemanagement 10 Mio. €
Regionsumlage 28 Mio. €
Finanzausgleich vom Land 17 Mio. €
Personalaufwand (ohne 5 Mio. € Kita-Personal) 8 Mio. €
Zinsaufwand (Kassenkredite) 5 Mio. €
Kitas (einschl. 5 Mio. € Personal) 15 Mio. €
Erziehungshilfe 8 Mio. €
Diverse Positionen 16 Mio. €
Gewerbesteuer 18 Mio. €
106
8.6 Entwicklung der großen Steuern der LHH seit 1990Mio. Euro
500
550
400
450
500
300
350
200
250
50
100
150
0
50
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
108
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2
Gewerbesteuer Grundsteuer Einkommensteueranteil
8.7 Ordentliche Erträge der LHH in 2012
Gebühren Gewerbesteuer
Kosten-erstattungen
(insbes. von der 116 Mio. ~ 7%Gewerbesteuer
498 Mio. € ~ 30%Region)
388 Mio. € ~24%
Zuwendungen (insbes.
Grundsteuer127 Mio. €
~ 8%
Finanzausgleich)97 Mio. € ~ 6%
FinanzerträgeS tiEinkommensteuer
E t ä d E b i h h lt 2012 1 633 M d E
~ 8% 81 Mio. € ~ 5%Sonstiges114 Mio. ~ 7%
Sonstige Steuern
55 Mio. ~ 3%
Einkommensteuer 157 Mio. € ~ 10% *
109
Erträge des Ergebnishaushalts 2012: 1,633 Mrd. Euro* „Sonstiges“ umfasst Auflösungserträge aus Sonderposten, sonstige Transfererträge, aktivierte Eigenleistungen, Bestandsveränderungen und sonstige ordentliche Erträge
8.8 Ordentliche Aufwendungen der LHH in 2012
Personal-aufwendungen (mit Versorgung)
Sach-aufwendungen
Zinsauf-wendungen
427 Mio. ~ 25%aufwendungen164 Mio. ~ 9%
Abschrei- b
wendungen69 Mio. ~ 4%Sonstiges
115 Mio. ~ 7%bungen
89 Mio. ~ 5%
Transfer-aufwendungen* (i b S i lZuwendungenGewerbe-Regionsumlage (insbes. Sozial- und Jugendhilfe)389 Mio. ~ 22%
Zuwendungen (an Dritte)
64 Mio. ~ 4%steuerumlage75 Mio. ~ 4%
Regionsumlage339 Mio. ~ 20%
110
Aufwendungen des Ergebnishaushalts 2012: 1,732 Mrd. Euro
*ohne Zuwendungen an Dritte, Regions- und Gewerbesteuerumlage
18.9 TOP 10 der Teilhaushalte der LHH mit dem höchsten Zuschussbedarf in 2012
155 9268 2112 351 Jugend und
Ergebnis (in Mio. €)
Aufwand* (in Mio. €)
Ertrag* (in Mio. €)
Teilhaushalt/ Fachbereich
155 9268 2112 351 Jugend und
Ergebnis (in Mio. €)
Aufwand* (in Mio. €)
Ertrag* (in Mio. €)
Teilhaushalt/ Fachbereich
-103,9110,36,442 Bibliothek und Schule
-155,9268,2112,3gFamilie
-103,9110,36,442 Bibliothek und Schule
-155,9268,2112,3gFamilie
-45,776,230,537 Feuerwehr
-94,5176,381,850 Soziales
-45,776,230,537 Feuerwehr
-94,5176,381,850 Soziales
-43,785,141,466 Tiefbau
18 Steuerung Perso
-43,785,141,466 Tiefbau
18 Steuerung Perso
-35,350,815,567 Umwelt und Stadtgrün
-42,296,454,218 Steuerung, Perso-nal, zentrale Dienste
-35,350,815,567 Umwelt und Stadtgrün
-42,296,454,218 Steuerung, Perso-nal, zentrale Dienste
-18 541 322 832 Recht und
-27,238,511,361 Planen und Stadtentwicklung
-18 541 322 832 Recht und
-27,238,511,361 Planen und Stadtentwicklung
111
-18,541,322,8Ordnung
-17,024,27,243 Bildung und Qualifizierung
-18,541,322,8Ordnung
-17,024,27,243 Bildung und Qualifizierung
18.10 TOP 10 der Produkte der LHH mit dem höchsten Zuschussbedarf in 2012
Overhead**(in Mio. €)
Ergebnis (in Mio. €)
Aufwand* (in Mio. €)
Ertrag* (in Mio. €)Produkt Overhead**
(in Mio. €)Ergebnis (in Mio. €)
Aufwand* (in Mio. €)
Ertrag* (in Mio. €)Produkt
0
0
-73,0105,632,6Eingliederungshilfe
-99,3122,823,5Kindertagesbetreuung
0
0
-73,0105,632,6Eingliederungshilfe
-99,3122,823,5Kindertagesbetreuung
2,6
0
-41,558,019,2Gemeindestraßen
-41,648,26,6Gefahrenabwehr
2,6
0
-41,558,019,2Gemeindestraßen
-41,648,26,6Gefahrenabwehr
1 6
1,8
-25 225 92 3Öffentliches Grün
-27,626,20,4Grundschulen
1 6
1,8
-25 225 92 3Öffentliches Grün
-27,626,20,4Grundschulen
0,9
1,6
-19,720,21,4Gymnasien
-25,225,92,3Öffentliches Grün
0,9
1,6
-19,720,21,4Gymnasien
-25,225,92,3Öffentliches Grün
0,5
0
-17,624,27,1Personal- und Organi-sationsmanagement
-17,985,467,5Erziehungshilfe
0,5
0
-17,624,27,1Personal- und Organi-sationsmanagement
-17,985,467,5Erziehungshilfe
112
0,6 -15,115,71,1IGS + Schulen mit bes. pädagog. Profil 0,6 -15,115,71,1IGS + Schulen mit bes. pädagog. Profil
18.11 Entwicklung des Produkts „Kindertagesbetreuung“ der LHH seit 2006
Mio. Euro
130
108
118123
110
120Produkt „Kindertagesbetreuung“
8995
104108
9499
90
100
71
85
72
89
75
85 86
70
80
71 72
50
60+ 45 % Aufwand
+ 39 % Zuschussbedarf
402006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
113Zuschussbedarf Ausgaben/Aufwand
8.12 Finanzhaushalt: Nettoneuverschuldung und Investitionen in 2012
118 Mio. €
16 Mio. €
Investitionen*Nettoneuverschuldung (Investitionskredite)
114
*zuzüglich Zweitveranschlagung Gebäudemanagement (ca. 46 Mio. €)
8.13 Übersicht der Investitionen der LHH in 2012
FB Steuerung & Personal
11 Mio. € ~ 9%
Sonstige 2 Mio. € ~ 2%
FB Umwelt & Stadtgrün 4 Mio. € ~
3%
FB
FB Tiefbau 24 Mio. € ~ 21%
Gebäudemanagement 26 Mio. € ~ 22%
FB Planen & Stadtentwicklung 12 Mio. € ~ 10%
FB Sport & Eventmanagement
FB Finanzen 2 Mio. € ~ 2%
3 Mio. € ~ 3%
FB Wirtschaft 14 Mio. € ~ 12%
FB M &
Herrenhäuser Gärten 3 Mio. € ~ 3%
115
FB Bibliothek & Schule 5 Mio. € ~ 4%
FB Feuerwehr 5 Mio. € ~ 4%
FB Museen & Kulturbüro
6 Mio. € ~ 5%
18.14 Schulsanierung als Investitionsschwerpunkt
Sanierung Schulen und Kitas von 2008 bis 2012 durch: Sanierungsvolumen
städtisches Gebäudemanagement (größtenteils kreditfinanziert) 192 Mio. €
Konjunkturprogramm 21 Mio. €
Inhouse-Geschäfte mit städtischen Töchtern152 Mi €152 Mio. €
Public Private Partnership (PPP-Projekte)
Insgesamt 365 Mio. €
116
18.15 Entwicklung der Investitionen der LHH seit 1997
160
180Mio. Euro
140
160
100
120
60
80
40
60
0
20
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
117
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Investitionen Gebäudemanagement Bruttoinvestitionen Kernhaushalt
18.16 Schuldenentwicklung der LHH (langfristige Investitionskredite)
Mio. Euro
1500
1250
750
1000
• Konjunkurprogramm
500
j p g• Kapitalzuführung Messe
0
250
1961 1966 1971 1976 1981 1986 1991 1996
0
118
99 1996 2001 2006 2011
9.1 Ursachen der kommunalen Finanzprobleme
Ursachen der kommunalen FinanzproblemeUrsachen der kommunalen Finanzprobleme
Exogen verursacht:• Steuersenkungspolitik auf
B d b
Endogen verursacht:• Schuldenillusion der Politik
Exogen verursacht:• Steuersenkungspolitik auf
B d b
Endogen verursacht:• Schuldenillusion der Politik
Bundesebene• Steigende Soziallasten als
Folge des ökonomischen Wandels und der Bildungsarmut
• Nichtausschöpfung der eigenen Ertragsmöglichkeiten
• Budgetmaximierung der F h l d
Bundesebene• Steigende Soziallasten als
Folge des ökonomischen Wandels und der Bildungsarmut
• Nichtausschöpfung der eigenen Ertragsmöglichkeiten
• Budgetmaximierung der F h l d
g• Ständige Verletzung des
Konnexitätsprinzips• Kommunaler Finanzausgleich
l R k d L d
Fachverwaltung und Prestigeprojekte der Politik
• Gering ausgeprägtes Wirtschaftlichkeitsdenken
g• Ständige Verletzung des
Konnexitätsprinzips• Kommunaler Finanzausgleich
l R k d L d
Fachverwaltung und Prestigeprojekte der Politik
• Gering ausgeprägtes Wirtschaftlichkeitsdenkenals Reservekasse des Landes Wirtschaftlichkeitsdenken
• Haushaltskonsolidierung keine TOP-Priorität
• Infrastrukturausbau ohne Be-
als Reservekasse des Landes Wirtschaftlichkeitsdenken• Haushaltskonsolidierung keine
TOP-Priorität• Infrastrukturausbau ohne Be-Infrastrukturausbau ohne Be-
rücksichtigung der Folgekosten• Unnütze interkommunale
Konkurrenz
Infrastrukturausbau ohne Be-rücksichtigung der Folgekosten
• Unnütze interkommunale Konkurrenz
120Quelle: insbes. Stefan Bajohr, Können Städte ihre Haushalte aus eigener Kraft konsolidieren?, in: Marc Hans-mann (Hrsg.), Kommunalfinanzen in der Krise. Problemlagen und Handlungsansätze, Berlin 2011, S. 215-237.
9.2.1 Belastung der Kommunen durch die Steuerpolitik des Bundes in den Jahren 2008-2010
Steuerminder-Steuerminder-
20 2
2011
19 9
2010
18 111 82 9Bund
201220092008einnahmen(in Mrd. €)
20 2
2011
19 9
2010
18 111 82 9Bund
201220092008einnahmen(in Mrd. €)
16,5
20,2
14,4
19,9
14,610,82,9Länder
18,111,82,9Bund
16,5
20,2
14,4
19,9
14,610,82,9Länder
18,111,82,9Bund
43 4
6,8
40 8
6,5
38 526 16 8I t
5,83,50,9Gemeinden
43 4
6,8
40 8
6,5
38 526 16 8I t
5,83,50,9Gemeinden
43,440,8 38,526,16,8Insgesamt 43,440,8 38,526,16,8Insgesamt
Allein die Steuerpolitik des Bundes in den drei Jahren von 2008 bis 2010 belastetAllein die Steuerpolitik des Bundes in den drei Jahren von 2008 bis 2010 belastet die Kommunen bis 2012 mit insgesamt 23,5 Mrd. €. Grob geschätzt entfällt davon 1 %, also 235 Mio. €, als Belastung auf die LHH.
121
Quelle: Drucksache im Schleswig-Holsteinischen Landtag vom 7.6.2010, Nr. 17/573
9.2.2 Belastung der LHH durch die Steuerpolitik des Bundes seit 1979
strukturelle (j h b )
summierte (von 1980 bi 2010)St liti h M ß h
strukturelle (j h b )
summierte (von 1980 bi 2010)St liti h M ß h
bis zu 41 Mio €
(jahresbezogene) Mindereinnahmen
650 Mio €Solidarbeitrag bei der Gewerbesteuerumlage
1980 bis 2010) Mindereinnahmen
Steuerpolitische Maßnahmen
bis zu 41 Mio €
(jahresbezogene) Mindereinnahmen
650 Mio €Solidarbeitrag bei der Gewerbesteuerumlage
1980 bis 2010) Mindereinnahmen
Steuerpolitische Maßnahmen
bis zu 28 Mio. €
bis zu 41 Mio. €
188 Mio. €Abschaffung der Gewerbekapitalsteuer
650 Mio. €Solidarbeitrag bei der Gewerbesteuerumlage
bis zu 28 Mio. €
bis zu 41 Mio. €
188 Mio. €Abschaffung der Gewerbekapitalsteuer
650 Mio. €Solidarbeitrag bei der Gewerbesteuerumlage
bis zu 31 Mio. €
bis zu 104 Mio. € ca. 750 Mio. €Unternehmensteuerreformen
ca. 500 Mio. €Einkommensteuerreformen bis zu 31 Mio. €
bis zu 104 Mio. € ca. 750 Mio. €Unternehmensteuerreformen
ca. 500 Mio. €Einkommensteuerreformen
bis zu 46 Mio. € ca. 500 Mio. €Unterbliebene Grundsteuerreform bis zu 46 Mio. € ca. 500 Mio. €Unterbliebene Grundsteuerreform
bis zu 250 Mio. € ca. 2.588 Mio. €Insgesamt bis zu 250 Mio. € ca. 2.588 Mio. €Insgesamt
122
Quelle: Memorandum der Landeshauptstadt Hannover zu den Auswirkungen steuerpolitischer Entscheidungen auf den städtischen Haushalt, Hannover 2010 (unter http://www.hannover.de/de/buerger/verwaltungen/dez_fb_lhh/dezernate_lhh/fina_dez/dezernent/publikationen.html
9.2.3 Solidarbeitrag der LHH bei der Gewerbesteuerumlage
700Mio. €
500
600 Belastung der Stadt Hannover durchdie Kosten der Deutschen Einheit bis zu 41 Mio. €
400
200
300
0
100
01991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
jährlicher Solidarbeitrag bei der Gewerbesteuerumlage (einschl. Einheitsumlage bis 1998)i t S lid b it b i d G b t l
123
summierter Solidarbeitrag bei der Gewerbesteuerumlage
9.2.4 Mindereinnahmen der LHH durch die Abschaffung der Gewerbekapitalsteuer
200Mio. €
Belastung der Stadt Hannover durch
150
Belastung der Stadt Hannover durchdie Abschaffung der Gewerbekapitalsteuer
bis zu 28 Mio. €
100
50
01998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
-50
jährliche Mindereinnahmen durch die Abschaffung der Gewerbekapitalsteueri t Mi d i h
124
summierte Mindereinnahmen
9.2.5 Mindereinnahmen der LHH aufgrund der UnternehmensteuerreformenMio. Euro
500
550
400
450
500
300
350
400
200
250
300
100
150
200
Diverse Unternehmensteuerreformen (u.a. in 2008) haben zu strukturellen Gewerbesteuerausfällen geführt, die allerdings durch
konjunkturelle Schwankungen überlagert wurden Ohne diese
0
50
100 konjunkturelle Schwankungen überlagert wurden. Ohne dieseReformen könnte die Stadt pro Jahr ein um 25 % höheres
Steueraufkommen (= bis zu 104 Mio. € netto) haben.
125
1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010
Gewerbesteueraufkommen LHH
9.2.6 Mindereinnahmen der LHH aufgrund der Einkommensteuerreformen
200Mio. Euro
150
175
125
75
100
25
50 Die diversen „Jahrhundertreformen“ der letzten 25 Jahre haben zustrukturellen Einkommensteuerausfällen geführt. Ohne diese Reformen
0
25
1970 1974 1978 1982 1986 1990 1994 1998 2002 2006 2010
könnte die Stadt pro Jahr ein um ca. 20 % höheres Steueraufkommen (= bis zu 31 Mio. €) haben.
126
1970 1974 1978 1982 1986 1990 1994 1998 2002 2006 2010
Einkommensteueraufkommen LHH
9.2.7 Mindereinnahmen der LHH aufgrund der unterbliebenen Reform der Grundsteuer
Mio. Euro150
125
100
75Als Berechnungsgrundlage für die Grundsteuer dienen Einheitswerte, welche durch das Finanzamt festgestellt werden. Diese wurden seit 46 J h i ht h t b hl di H tf t t ll ll h
25
50 Jahren nicht mehr angepasst, obwohl die Hauptfeststellung alle sechs Jahre erfolgen sollte. Die Verkehrswerte liegen daher weit über den
Einheitswerten. Deren Anpassung bedeutete für die Stadt heute ein um 75 % höheres Steueraufkommen (= 92 Mio. €). Wenn davon die Hälfte für
0
25 75 % höheres Steueraufkommen ( 92 Mio. €). Wenn davon die Hälfte für Hebesatzsenkungen verwendet würden, blieben 46 Mio. € als
Mehreinnahmen für den städtischen Haushalt.
127
1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010
Grundsteueraufkommen LHH
9.3 Steigende Soziallasten als Folge des ökonomischen Wandels und der Bildungsarmut
Mio. Euro
600
500
400
200
300
100
200Verhältnis
3 : 1Verhältnis 1
: 8
01973 2010
128
1973 2010
Investitionen (Kernhaushalt) LHH Sozialausgaben LHH
9.4 Verletzung des KonnexitätsprinzipsMio. Euro
123120
130
104108
118123
100
110
120Kindertagesbetreuung als Beispiel
8589
95
85
104
8694
99
80
90
100
71
85
72 75
85 86
60
70
80
45% A f d
40
50
60 +45% Aufwand+39% Zuschussbedarf
402006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Zuschussbedarf Aufwand LHH
129
Zuschussbedarf Aufwand LHH
9.5 Kommunaler Finanzausgleich als Reservekasse des Landes
3500 25
3000
€ 22
2500
in T
ause
nd € 22
quot
e in
%
2000
ungs
mas
se
19
uerv
erbu
ndq
1500Zuw
eis
16 Steu
1000
1980
1982
1984
1986
1988
1990
1992
1994
1996
1998
2000
2002
2004
2006
2008
2010
13
130
19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 20 20 20 20 20 20
Zuweisungsmasse Nds. Steuerverbundquote Nds.
9.6 Schuldenillusion der Politik
9 ,5
10% p.a.Zinssatz Kassenkredite
7,5
8
8 ,5
9 Die kurzfristige Verschuldung der Kommunen scheint aktuell fast nichts zu kosten, ist aber eine
Zeitbombe in den kommunalen Haushalten. Es gibt f
5,5
6
6 ,5
7 aber kaum eine Kommune, die sowohl auf der Ertrags- als auch auf der Aufwandsseite ihr
Konsolidierungspotential ausgereizt hat.
3 ,5
4
4 ,5
5
1,5
2
2 ,5
3
0
0 ,5
1
1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
131
Jan 1
Jan 1
Jan 1
Jan 1
Jan 1
Jan 1
Jan 1
Jan 1
Jan 1
Jan 1
Jan 1
Jan 2
Jan 2
Jan 2
Jan 2
Jan 2
Jan 2
Jan 2
Jan 2
Jan 2
Jan 2
Jan 2
Jan 2
9.7 Nichtausschöpfung der eigenen Ertragsmöglichkeiten
Haus 125 m²
Prozentuale
Wohnung/ HausWohnung 75 m²
geschätzte Mehr-Grund-
steuer
Haus 125 m²
Prozentuale
Wohnung/ HausWohnung 75 m²
geschätzte Mehr-Grund-
steuerjährliche
Belastung
Prozentuale Erhöhung
für die Steuer-
pflichtigen
monatliche Mehr-
belastung
einnahmen im Haushalt
der LHH
steuer-hebesatz monatliche
Mehr-belastung
jährliche Belastung
jährliche Belastung
Prozentuale Erhöhung
für die Steuer-
pflichtigen
monatliche Mehr-
belastung
einnahmen im Haushalt
der LHH
steuer-hebesatz monatliche
Mehr-belastung
jährliche Belastung
583 € -
pflichtigen
-239 € --530
(status quoHannover)
583 € -
pflichtigen
-239 € --530
(status quoHannover)
9 %4,5 €637 €2 €263 €12,5 Mio. €auf 580(Bremen)
594 € 2 %0,9 €244 € 0,4 €2,5 Mio. €auf 540(Hamburg)
9 %4,5 €637 €2 €263 €12,5 Mio. €auf 580(Bremen)
594 € 2 %0,9 €244 € 0,4 €2,5 Mio. €auf 540(Hamburg)
auf 635
(Bremen)
648 € 11 %5,4 €268 € 2,4 €15 Mio. €auf 590(Essen)
auf 635
(Bremen)
648 € 11 %5,4 €268 € 2,4 €15 Mio. €auf 590(Essen)
20 %9,5 €698 €4,2 €289 €26 Mio. €auf 635(Dresden)
713 € 23 %10,8 €297 € 4,8 €30 Mio. €auf 650(Leipzig)
20 %9,5 €698 €4,2 €289 €26 Mio. €auf 635(Dresden)
713 € 23 %10,8 €297 € 4,8 €30 Mio. €auf 650(Leipzig)
132
883 € 53 %25 €371 € 11 €70 Mio. €auf 810(Berlin) 883 € 53 %25 €371 € 11 €70 Mio. €auf 810(Berlin)
9.8 Budgetmaximierung der Fachverwaltung und Prestigeprojekte der Politik
Zwei Beispiele aus Hamburg und Bremen
133
9.9 Gering ausgeprägtes Wirtschaftlichkeitsdenken
100Prozent
7980
90
79
60
70Subventionierung
durch den Haushaltder LHH
50 4940
50
34
2621
20
30
21 1913
7 3 20
10Kostendeckungsgrad
134
0SprengelMuseum
VHS Musik-schule
KommunalesKino
Bäder Herren-hausen
BüchereienHist.
Museum
KestnerMuseum
HCC Kitas
9.10 Haushaltskonsolidierung keine TOP-Priorität
OB RatEinzelprojekte Einzelprojekte
allgemeine und politische Verantwortung
Einzelprojekte EinzelprojekteSparbremsenSpaßbremsen
Querschnitts-bereiche
• Organisation
Fachbereiche• Soziales• SchuleRessourcen- Fachver-Organisation
• Personal• Haushalt
• Gesundheit• Bau usw.
verantwortung antwortung
„organisierte Verantwortungslosigkeit“ (Gerhard Banner)
Die Verantwortung für den Haushaltskonsolidierung bzw. für die Finanzierung der kommunalen Aufgaben wird im Grunde als
alleiniges Problem des Kämmerers betrachtet. Die nachhaltige Finanzpolitik wird sonntags beschworen. Die meisten Akteure
finden aber von Montag bis Freitag jedes Einzelprojekt wichtiger
135
finden aber von Montag bis Freitag jedes Einzelprojekt wichtiger.
9.11 Infrastrukturausbau ohne Berücksichtigung der Folgekosten
1500Mio. Euro
1250
750
1000
Insbesondere in den 1970er Jahren hat die Stadt
500
Insbesondere in den 1970er Jahren hat die Stadt Hannover ihre Infrastruktur überaus großzügig
ausgebaut. Der Anstieg der Verschuldung schien aufgrund der hohen Gewerbesteuer und der relativ i d i S i l b i h b i d
19610
250 niedrigen Sozialausgaben nicht besorgniserregend. Die Folgekosten wurden völlig unterschätzt.
1961 1966 1971 1976 1981 1986 1991 1996 2001 2006 2011
136
2011
Langfristige Schulden der Landeshauptstadt Hannover
9.12 Unnütze interkommunale Konkurrenz
Hamburg
Lübeck
Beispiel Flughäfen: g
Bremen
Münster-
Berlin TegelHannover
Kein Land der Welt hat so viele Flughäfen wie Deutschland!
Wettbewerb ist prinzipiell gut, aber er ist stark verzerrt durch
K lDortmund
Paderborn-Lippstadt
MünsterOsnabrück
Magdeburg-Cochstedt
Berlin Schönefeld
Leipzig-
Weeze
aber er ist stark verzerrt durch die Subventionen der öffent-lichen Hand. So entsteht z.B. gerade in Kassel-Calden ein
Kassel-Calden
Köln-Bonn
HalleDüsseldorf
Frankfurt
neuer Flughafen. Der Flughafen in Dortmund schafft es, mehr
Verlust als Umsatz zu machen.
= Gesamtes Einzugsgebiet = Ausbau geplantRadius der eingezeichneten Umkreise = 75 km
137
9.13 Handlungsfelder der kommunalen Haushaltskonsolidierung
Handlungsansätze zur Lösung der kommunalen Finanzprobleme
Exogene Handlungsansätze: Endogene Handlungsansätze:
Handlungsansätze zur Lösung der kommunalen Finanzprobleme
• Stärkung der kommunalen Steuerbasis im Rahmen einer Gemeindefinanzreform(Ausbau der Gewerbesteuer
• Haushaltskonsolidierung als richtungsweisende TOP-Priorität
• Deutliche Erhöhung der Erträge, i b d G d t(Ausbau der Gewerbesteuer
und Reform der Grundsteuer)• Übernahme von Soziallasten
durch den BundEff kti Bild litik i
insbes. der Grundsteuer• Reduzierung des Aufwands
(u.a. durch Aufgabenkritik, Um-und Rückbau der Infrastruktur und• Effektive Bildungspolitik im
Sinne eines vorsorgenden Sozialstaats
• Beachtung der Konnexität
und Rückbau der Infrastruktur und Interkommunale Zusammenarbeit)
• Wirtschaftliche Aufgaben-erfüllung (u.a durch Nutzung der g
• höhere Dotierung deskommunalen Finanzausgleichs
g ( gDoppik)
• Investitionen in Bildung
138
9.14 Kurz- und mittelfristige Konsolidierungsmaßnahmen
Aufwand Ertrag Pauschalkürzungen („Rasenmäher“) Kürzung freiwilliger Zuschüsse
Erhöhung/Einführung von Steuern• Hebesatz Gewerbesteuerg g
Personalkostenreduzierung• Stellenabbau/k.w.-Vermerke• befristete Wiederbesetzungssperre• Einstellungsstopp
• Hebesatz Grundsteuer• Anhebung/Einführung Bagatellsteuern
Gebühren• Anhebung nicht kostendeckender• Einstellungsstopp
• Vorruhestand• Reduzierung Ausbildungsplätze
Reduzierung Sachaufwand, z.B.:
• Anhebung nicht-kostendeckender Gebühren• Neue gebührenpflichtige Tatbestände
Sonstige Einnahmen f• Bauliche Unterhaltung
• Fortbildung• Reisekosten
Reduzierung von Transferleistungen
• Heranziehung Unterhaltspflichtiger• Mieten und Pachten
Gewinnabführung kommunaler Unternehmen Verkauf von Vermögen g g
• Bedarfsprüfung Sozialhilfe• Pflegefamilien statt Heimunterbringung
Optimierung Finanzmanagement• Liquiditätsplanung
g• Grundvermögen• Beteiligungen
Antrag auf Bedarfszuweisungen• Liquiditätsplanung• Derivative Finanzgeschäfte• Tilgungsstreckung
Kürzung der Investitionen Quelle: Gunnar Schwarting, Der kommunale Haushalt,
139
• Zeitliche Streckung• Verzicht auf Investitionen
Berlin 4. Auflage 2010, S. 94.
9.15 Längerfristige Konsolidierungsmaßnahmen
1. Effizienzsteigernde Maßnamen4. Finanzierungsalternativen• Leasingmodelle
• Prozessoptimierung• E-Government• Facility Management• Shared Services
• Sale-and-lease-back-Verfahren• Sponsoring• Stiftungen
• Shared Services• Einführung Doppik 3. Aufgabenkritik
• Schließung von Einrichtungen
• Verzicht auf Aufgaben
2. Privatisierungen• Formale & materielle
• Verzicht auf Aufgaben• Standardreduzierung
5. Strategien der Kommunalentwicklung• Formale & materielle
Privatisierungen• Eigenbetrieb / Anstalt öff. Rechts• Privatwirtschaftliche Organisation
Kommunalentwicklung• Ausweisung von Gewerbegebieten• Gewinnung zusätzlicher Einwohner• Interkommunale Zusammenarbeit
• Public-Private-Partnership• Wahrnehmung von Aufgaben
durch Bürgerschaft
• Einbindung der Bürger/innen über Bürgerhaushalt
140Quellenbasis: Gunnar Schwarting, Der kommunale Haushalt, Berlin 4. Auflage 2010, S. 94f.
9.16.1 Volumen der kommunalen Haushaltssicherungskonzepte
Ernst & Young-Umfrage: Welches Volumen haben die geltenden Haushaltssicherungs-konzepte für das Jahr 2010 im Vergleich zu den geplanten Ausgaben?
Immerhin jede dritte Kommune mit Haushaltssicherungskonzept verfolgt das ambitionierte Ziel, mehr als 3 Prozent einzusparen
141Quelle: Ernst & Young, Kommunen in der Finanzkrise: Status Quo und Handlungsoptionen, Juli 2010, S. 19.
9.16.2 Einnahmenerhöhungen als Bestandteil der Haushaltskonsolidierung
Ernst & Young-Umfrage: Wie reagiert Ihre Kommune auf sinkende Steuereinnahmen? Anhebung bzw. Neuerhebung von Steuern/Gebühren/Entgelten für ...
Jede zweite Kommune plant eine Anhebung des Grundsteuerhebesatzes. Die Eintrittspreise f /
142Quelle: Ernst & Young, Kommunen in der Finanzkrise: Status Quo und Handlungsoptionen, Juli 2010, S. 25.
für Bäder/Theater etc. wollen 44 Prozent erhöhen. Und jede dritte Kommune erhöht die Kita-Gebühren.
9.16.3 Verwaltungsinterne Maßnahmen als Bestandteil der Haushaltskonsolidierung
Ernst & Young-Umfrage: Wie reagiert Ihre Kommune auf sinkende Steuereinnahmen? Verwaltungsinterne Konsolidierung durch…
Fast alle befragten Kommunen führen Restrukturierungen durch. Immerhin 61 Prozent planen einen Beschäftigungsabbau
143Quelle: Ernst & Young, Kommunen in der Finanzkrise: Status Quo und Handlungsoptionen, Juli 2010, S. 28.
Prozent planen einen Beschäftigungsabbau.
9.16.4 Sonstige Konsolidierungsmaßnahmen
Ernst & Young-Umfrage: Wie reagiert Ihre Kommune auf sinkende Steuereinnahmen? Sonstige Konsolidierungsmaßnahmen…
Die Mehrheit der Kommunen spart bei den Unterhaltsausgaben für Straßen und Gebäude und beim Neubau von Straßen
144Quelle: Ernst & Young, Kommunen in der Finanzkrise: Status Quo und Handlungsoptionen, Juli 2010, S. 31.
und Gebäude und beim Neubau von Straßen
9.17 Übersicht Haushaltssicherungskonzepte I bis VII der LHH
Ergebnis ZielvolumenZeitraumProgramm Ergebnis ZielvolumenZeitraumProgramm
64 Mi €64 Mi €1997 1999HK II
137 Mio. €115 Mio. €1994 - 1996HK I
gg
64 Mi €64 Mi €1997 1999HK II
137 Mio. €115 Mio. €1994 - 1996HK I
gg
53 Mio. €51 Mio. €2000 - 2001HK III
64 Mio. €64 Mio. €1997 - 1999HK II
53 Mio. €51 Mio. €2000 - 2001HK III
64 Mio. €64 Mio. €1997 - 1999HK II
93 Mio. €93 Mio. €2005 - 2007HK V
130 Mio. €128 Mio. €2002 - 2004HK IV
93 Mio. €93 Mio. €2005 - 2007HK V
130 Mio. €128 Mio. €2002 - 2004HK IV
41 Mio. €30 Mio. €2008 - 2009HSK VI
518 Mio. €481 Mio. €1994 - 2009Gesamt
41 Mio. €30 Mio. €2008 - 2009HSK VI
518 Mio. €481 Mio. €1994 - 2009Gesamt
in Bearbeitung57 Mio. €2010 - 2012HSK VII in Bearbeitung57 Mio. €2010 - 2012HSK VII
145
9.18.1 HSK VIII: Weiteres Sparen beim Personal?Stellenanzahl
1200
1000+ 64 %
600
800 - 23 %
400
600
200
400
0Jugendamt Bauverwaltung
146
Jugendamt Bauverwaltung
1992 2010
9.18.2 HSK VIII: Sparen bei Pflichtaufgaben durch Absenkung von Standards?
freiwillige Aufgaben:129 Mio. € = 8 %
Pflichtaufgaben undAufgaben des übertragenen
Wirkungskreises:Wirkungskreises:1,5 Mrd. € = 92 %
F hb i h
Beispiel Beispiel
Berufsfeuerwehr:39 Mio. €
Fachbereich Recht und Ordnung:
36 Mio. €
147
Ziel/Anspruch:Hilfsfrist: max. 9,5 Minuten
Ziel/Anspruch:Wartezeit: durchschnittl.
max. 10 Minuten
9.18.3 HSK VIII: Sparen bei freiwilligen Aufgaben?
freiwillige Aufgaben:g g129 Mio. € = 8 %
PflichtaufgabenPflichtaufgaben
148
9.18.4 HSK VIII: Schließung von Einrichtungen?
Schauspielhaus in Wuppertal
149Gebäude des Schulzentrums Ahlem
9.18.5 HSK VIII: Aufbau
Beitrag der Beteiligungen 11 Mio. €
Restriktive Haushalts-bewirtschaftung 15 Mio. €
Pauschalmaßnahmen 15 Mio. €
g
HSK-Volumen: 73,5 Mio. €
10 Mi €
Pauschalmaßnahmen
Dezernatsmaßnahmen 10 Mio. €
Grundsteuererhöhung 17,5 Mio. €
150Übernachtungssteuer 5 Mio. €
9.18.6 HSK VIII: Beitrag der Beteiligungen
HSK-EffektHSK-Maßnahme HSK-EffektHSK-Maßnahme
4 Mio. €
KonzessionsverträgeOptimierung der Kostenstruktur und der Erträge bei Neuabschluss der Konzessionsverträge für Gas, Wasser, Strom und Fernwärme im Jahr 2014
4 Mio. €
KonzessionsverträgeOptimierung der Kostenstruktur und der Erträge bei Neuabschluss der Konzessionsverträge für Gas, Wasser, Strom und Fernwärme im Jahr 2014
St dt t ä H
3 Mio. €Erhöhung der Erträge aus dem sog. Mehrgewinnausgleich, insbes. Gewinnabführung Stadtwerke Hannover AG
Strom und Fernwärme im Jahr 2014
St dt t ä H
3 Mio. €Erhöhung der Erträge aus dem sog. Mehrgewinnausgleich, insbes. Gewinnabführung Stadtwerke Hannover AG
Strom und Fernwärme im Jahr 2014
1 3 Mio €Erhöhung der Gewinnabführung der Sparkasse Hannover
1,45 Mio. €Stadtentwässerung Hannover Erzielung von positiven Effekten für den Haushalt über höhere Eigenkapitalverzinsung und Verwaltungskostenbeiträge
1 3 Mio €Erhöhung der Gewinnabführung der Sparkasse Hannover
1,45 Mio. €Stadtentwässerung Hannover Erzielung von positiven Effekten für den Haushalt über höhere Eigenkapitalverzinsung und Verwaltungskostenbeiträge
0,25 Mio. €Erhöhung der Gewinnabführung der union boden GmbH Synergieeffekte aus der Bildung eines Gleichordnungs-konzerns zwischen union boden und GBH
1,3 Mio. €Erhöhung der Gewinnabführung der Sparkasse Hannover
0,25 Mio. €Erhöhung der Gewinnabführung der union boden GmbH Synergieeffekte aus der Bildung eines Gleichordnungs-konzerns zwischen union boden und GBH
1,3 Mio. €Erhöhung der Gewinnabführung der Sparkasse Hannover
konzerns zwischen union boden und GBH
1 Mio. €Gewinnabführung der Deutschen Messe AG
konzerns zwischen union boden und GBH
1 Mio. €Gewinnabführung der Deutschen Messe AG
151
11 Mio. €11 Mio. €
9.18.7 HSK VIII: Restriktive Haushaltsbewirtschaftung
Die durch die restriktive Haushaltsbewirtschaftung zu erzielende Einsparsumme von 15 Mio. Euro kann nur erreicht werden, indem die Kosten jeder Leistungserbringung möglichst gering gehalten werdenKosten jeder Leistungserbringung möglichst gering gehalten werden. Die Bewirtschaftungsvorgaben sind noch stringenter als bisher zu handhaben. Dies kann unter Umständen bedeuten, dass zusätzliche Freigaben der auf das Notwendigste eingeschränkten Haushaltsmittel erst nach intensiver und verantwortungsvoller Überprüfung des Fachbereichs Finanzen erfolgen werden.
152
9.18.8 HSK VIII: Pauschalmaßnahmen
Im Rahmen von HSK VIII erfolgt für das Haushaltsjahr 2012 eine einmaligepauschale Kürzung der Sach- und Personalaufwendungen quer durch alle Produkte sowie die Anhebung disponibler Ertragsarten um 1 Prozent. g p gUnter dieser Vorgabe wurde bereits der im November im Rat eingebrachte Haushaltsplanentwurf gegenüber dem verwaltungsinternen Reinentwurf um insgesamt 15 Mio. Euro verbessert.
Sach- und Perso-nalaufwendungen
disponible Erträge+1 %-1 %
153
9.18.9 HSK VIII: Dezernatsmaßnahmen im Überblick
PersonalHSK-Effekt PersonalHSK-Effekt
1,0 Mio. €
Erträge
0,8 Mio. €
Sachkosten
0,6 Mio. €2,5 Mio. €Dezernat I
Personal-kosten
HSK-Effektinsgesamt
1,0 Mio. €
Erträge
0,8 Mio. €
Sachkosten
0,6 Mio. €2,5 Mio. €Dezernat I
Personal-kosten
HSK-Effektinsgesamt
0,3 Mio. €
0,3 Mio. €
0,5 Mio. €
0,4 Mio. €
0,9 Mio. €1,8 Mio. €Dezernat III
0,6 Mio. €1,2 Mio. €Dezernat II
0,3 Mio. €
0,3 Mio. €
0,5 Mio. €
0,4 Mio. €
0,9 Mio. €1,8 Mio. €Dezernat III
0,6 Mio. €1,2 Mio. €Dezernat II
0,8 Mio. €0,5 Mio. €0,1 Mio. €1,4 Mio. €Dezernat V
1,1 Mio. €0,6 Mio. €0,2 Mio. €1,9 Mio. €Dezernat IV
0,8 Mio. €0,5 Mio. €0,1 Mio. €1,4 Mio. €Dezernat V
1,1 Mio. €0,6 Mio. €0,2 Mio. €1,9 Mio. €Dezernat IV
0,7 Mio. €0,4 Mio. €0,2 Mio. €1,2 Mio. €Dezernat VI
,,,,
4 2 Mio €3 2 Mio €2 6 Mio €10 Mio €Gesamt
0,7 Mio. €0,4 Mio. €0,2 Mio. €1,2 Mio. €Dezernat VI
,,,,
4 2 Mio €3 2 Mio €2 6 Mio €10 Mio €Gesamt 4,2 Mio. €3,2 Mio. €2,6 Mio. €10 Mio. €Gesamt 4,2 Mio. €3,2 Mio. €2,6 Mio. €10 Mio. €Gesamt
154
9.18.10 HSK VIII: 5 Beispiele von insgesamt über 120 Dezernatsmaßnahmen
HSK-EffektDezernatsmaßnahmen HSK-EffektDezernatsmaßnahmen
100.000 €Stadtteilkulturarbeit: Optimierung der Nutzung städtischer Flächen in Mi b t Ei b i h d Bü h Mi b
150.000 €Bildung eines Verbundes aus zwei kulturhistorischen Museen mit drei Standorten (MAK und Hist. M.)
100.000 €Stadtteilkulturarbeit: Optimierung der Nutzung städtischer Flächen in Mi b t Ei b i h d Bü h Mi b
150.000 €Bildung eines Verbundes aus zwei kulturhistorischen Museen mit drei Standorten (MAK und Hist. M.)
50.000 €Verbesserung der Wirtschaftlichkeit durch Optimierung im Vertrieb bei allen Museen, z.B. Öffnungszeiten, Preisgestaltung, etc
100.000 €Misburg unter Einbeziehung des Bürgerhauses Misburg
50.000 €Verbesserung der Wirtschaftlichkeit durch Optimierung im Vertrieb bei allen Museen, z.B. Öffnungszeiten, Preisgestaltung, etc
100.000 €Misburg unter Einbeziehung des Bürgerhauses Misburg
180.000 €Erhöhung Parkgebühren in Parkzone I und II um 0,10 €/h auf 1,70 €/h
180.000 €Ausweitung bewirtschafteter Parkzonen I und II um ca. 265 Stellplätze
180.000 €Erhöhung Parkgebühren in Parkzone I und II um 0,10 €/h auf 1,70 €/h
180.000 €Ausweitung bewirtschafteter Parkzonen I und II um ca. 265 Stellplätze
155
9.18.11 HSK VIII: Grundsteuererhöhung als „Bildungssoli“
1992 2012
13% 21%
Anteil der Bildungsausgaben am Gesamthaushalt
Bildungs-ausgaben* Steigerung Anteil am
Gesamthaushalt
2012 385 Mio. €201 Mio. €(= 109 %)
21 %
1992 184 Mio. € 13 %
156
9.18.12 Aufgabe von freiwilligen Leistungen als Alternative zur Grundsteuererhöhung
Teilhaushalt/Fachbereich Zuschussbedarf
Museen und Kulturbüro 14 Mio. €
Bildung und Qualifizierung 17 Mio. €
Herrenhäuser Gärten 10 Mio €Herrenhäuser Gärten 10 Mio. €
Sport und Eventmanagement 14 Mio. €
157
9.18.13 HSK VIII: Auswirkungen einer Grundsteuererhöhung
Haus 125 m²
Prozentuale
Wohnung/ HausWohnung 75 m²
geschätzte Mehr-Grund-
steuer
Haus 125 m²
Prozentuale
Wohnung/ HausWohnung 75 m²
geschätzte Mehr-Grund-
steuerjährliche
Belastung
Prozentuale Erhöhung
für die Steuer-
pflichtigen
monatliche Mehr-
belastung
einnahmen im Haushalt
der LHH
steuer-hebesatz monatliche
Mehr-belastung
jährliche Belastung
jährliche Belastung
Prozentuale Erhöhung
für die Steuer-
pflichtigen
monatliche Mehr-
belastung
einnahmen im Haushalt
der LHH
steuer-hebesatz monatliche
Mehr-belastung
jährliche Belastung
594 €
583 €
2 %
-
pflichtigen
0 9 €
-
244 €
239 €
0 4 €
--530(H-alt)
2 5 Mio €auf 540 594 €
583 €
2 %
-
pflichtigen
0 9 €
-
244 €
239 €
0 4 €
--530(H-alt)
2 5 Mio €auf 540
9 %4,5 €637 €2 €263 €12,5 Mio. €auf 580(Bremen)
594 € 2 %0,9 €244 € 0,4 €2,5 Mio. €(Hamburg)
9 %4,5 €637 €2 €263 €12,5 Mio. €auf 580(Bremen)
594 € 2 %0,9 €244 € 0,4 €2,5 Mio. €(Hamburg)
20 %9,5 €698 €4,2 €289 €26 Mio. €auf 635(Dresden)
659 € 13 %6,3 €270 € 2,6 €17,5 Mio. €auf 600(H-neu)
20 %9,5 €698 €4,2 €289 €26 Mio. €auf 635(Dresden)
659 € 13 %6,3 €270 € 2,6 €17,5 Mio. €auf 600(H-neu)
(Dresden)
883 €
713 €
53 %
23 %
25 €
10,8 €
371 €
297 €
11 €
4,8 €
70 Mio €
30 Mio. €
auf 810
auf 650(Leipzig)
(Dresden)
883 €
713 €
53 %
23 %
25 €
10,8 €
371 €
297 €
11 €
4,8 €
70 Mio €
30 Mio. €
auf 810
auf 650(Leipzig)
15824 % der Grundsteuer stammen von Einfamilienhäusern. 42 % werden von Unternehmen bezahlt.
883 € 53 %25 €371 € 11 €70 Mio. €(Berlin) 883 € 53 %25 €371 € 11 €70 Mio. €(Berlin)
9.18.14 HSK VIII: Erste Hebesatzerhöhung seit 20 Jahren
550
Grundsteuer-hebesatz
500
450
400
300
350
250
300
159
2501961 1965 1969 1973 1977 1981 1985 1989 1993 1997 2001 2005 2009
9.18.15 HSK VIII: Prozentuale Entwicklung der Grund- und Gewerbesteuer von 1992 bis 2011
100
70
80
90+ 91,3 %
50
60
70
30
40
+ 39,6 %39,2 %
Inflation
0
10
20
0Grundsteuer Gewerbesteuer
Die reale (inflationsbereinigte) Grundsteuerbelastung ist für die meisten Bürger/innen in den letzten Jahren gesunken Der kontinuierliche Anstieg der
160
Bürger/innen in den letzten Jahren gesunken. Der kontinuierliche Anstieg der Grundsteuer resultiert aus der Erschließung neuer Baugebiete und den Neu-bzw. Ersatzbauten insbesondere in der Innenstadt.
9.18.16 HSK VIII: Struktur des Steueraufkommen der LHH 1992 und 2011
1% 6%
1992 2011
18%
6%
32%
50%
15%
61%
17%
%
Gewerbesteuer GrundsteuerEinkommensteueranteil Sonstige Steuern
Mit der Erhöhung des Hebesatzes wird die Grundsteuer wieder den l i h A il S fk i 20 J h h b
Einkommensteueranteil Sonstige Steuern
161
gleichen Anteil am gesamten Steueraufkommen wie vor 20 Jahren haben.
9.18.17 HSK VIII: Zusammenfassende Übersicht
BeteiligungenErträge Stellen-streichungen
B it d
SachkostenPersonal-kostenHSK-Blöcke BeteiligungenErträge Stellen-
streichungen
B it d
SachkostenPersonal-kostenHSK-Blöcke
-
11 Mio. €
-
-
-
-
15 Mio. €-Restriktive Haushaltsbe-
--Beitrag der Beteiligungen
-
11 Mio. €
-
-
-
-
15 Mio. €-Restriktive Haushaltsbe-
--Beitrag der Beteiligungen
-9,9 Mio. € -1,5 Mio. €3,6 Mio. €Pauschal-maßnahmen
wirtschaftung
-9,9 Mio. € -1,5 Mio. €3,6 Mio. €Pauschal-maßnahmen
wirtschaftung
--17,5 Mio. €--Grundsteuer-erhöhung
-4,2 Mio. € 46 Stellen3,2 Mio. €2,6 Mio. €Dezernats-maßnahmen
--17,5 Mio. €--Grundsteuer-erhöhung
-4,2 Mio. € 46 Stellen3,2 Mio. €2,6 Mio. €Dezernats-maßnahmen
erhöhung
5 Mio. ۆbernachtungs-steuer
11 Mio €36 6 Mio €19 7 Mio €6 2 Mio €Gesamt und in
erhöhung
5 Mio. ۆbernachtungs-steuer
11 Mio €36 6 Mio €19 7 Mio €6 2 Mio €Gesamt und in
Zum Vergleich:
11 Mio. €(15 %)
36,6 Mio. €(50 %)
46 Stellen19,7 Mio. €
(27 %)6,2 Mio. €
(8 %)% des Ge-samtvolumens
Zum Vergleich:
11 Mio. €(15 %)
36,6 Mio. €(50 %)
46 Stellen19,7 Mio. €
(27 %)6,2 Mio. €
(8 %)% des Ge-samtvolumens
*keine getrennte Abrechnung von Sachkosten und Gebührenerhöhungen in den ersten HK-Programmen; Inkl. Beitrag aus Steuererhöhungen (= 1 Mio. €)
162
102 Mio. €(18 %)
2.332 Stellen 374 Mio. €*
(65 %)99 Mio. €
(17 %)HK I - HSK VII
102 Mio. €(18 %)
2.332 Stellen 374 Mio. €*
(65 %)99 Mio. €
(17 %)HK I - HSK VII
g g g ( )
10.1 Spannungsfelder einer Gemeindefinanzreform
Kommunen Z t l t tKommunen Zentralstaat
Kooperativer FöderalismusWettbewerbsföderalismus
Finanzautonomie/Trenn- Gemeinschaftsaufgaben/
(Kommunaler) Wettbewerb
system der einzelnen Gebietskörperschaften
g-steuern und stark aus-gebauter Finanzausgleich
Wanderungsbewegungen um Einwohner/innen und Unternehmen (Steuer- und Ausgabenhöhe, Qualität der komm. Dienstleistungen)
von Einwohner/innen und Unternehmen nicht erwünscht
Ziel: Gleichwertigkeit derZiel: Optimale Allokation
Ziel: Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse/ optimale Distribution
164
Literatur: David E. Wildasin, Public Expenditures Determined by Voting With One's Feet and Public Choice, in: Scandinavian Journal of Economics 79 (1977), S. 326-337, sowie ders., Urban Public Finance, Chur u.a. 1986
10.2 Anforderungen an eine Gemeindefinanzreform
Kommunen
Verstetigung des Aufkommens Finanzautonomie
Unternehmen Bürger/innen
Standortqualität Verteilungsgerechtigkeit Wohnortqualität
Gerichte Verwaltung
E li hk iV f k f ität Ad i i t i b k itEuropatauglichkeitVerfassungskonformität Administrierbarkeit
165
10.3 Anforderungen an kommunale Steuern
Spezifische Anforderungen an kommunale Steuern( nter Berücksichtig ng einer äq i alen orientierten
Allgemeine A f d (unter Berücksichtigung einer äquivalenzorientierten
Finanzierung)Anforderungen an
Steuern
• Allokation (z.B. Neutrali-tät der Besteuerung,
Bedarfsgerechtigkeit Anreizkompatibilitättät der Besteuerung, fiskalische Äquivalenz, Durchsetzbarkeit im intern. Wettbewerb)
• StabilisierungDi ib i
• Finanzielle Eigen-verantwortung und Beweglichkeit
Niveau-gerechtigkeit
Struktur-gerechtigkeit
• Distribution• Administrierbarkeit• Rechtskonformität
g(Hebesatzrecht)
• Örtliche und gruppenspezifische Radizierbarkeit (z.B. Bezug zur lokalen
• Stetigkeit des Steuerauf-kommens
• Proportionale
• Bedarfsge-rechte inter-kommunale Steuerkraft- Bezug zur lokalen
Wirtschaftskraft)• Fühlbarkeit (Schutz
vor „Anspruchs-inflation“ und
• Proportionale Wachstums-reagibilität
• Geringe Konjunktur-
Steuerkraftverteilung
• Absicherung gegen eine einseitige l k l Wi t Kostenexplosion)reagibilität lokale Wirt-schaftsstruktur
166
Quelle: Martin Junkernheinrich, Reform des Gemeindefinanzsystems: Mission Impossible?, in: Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung 72 (2003), S. 423-443, hier S. 430.
10.4 Konjunkturreagibilität der Gewerbesteuer als Problem
500
4
5ProzentMio. €
3,6
2,73,43,2
2 0
450
2
3
4
0,0 1,00,81,2
-0,2
1,22,0
350
400
0
1
,
300-3
-2
-1
-4,7250-5
-4
3
2001999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
-6
B tt i l d d kt G b t LHH
167
Bruttoinlandsprodukt Gewerbesteuer LHH
Quelle: Bundesministerium der Finanzen und Statistisches Bundesamt
10.5 Ungleiche Verteilung der Gewerbesteuerkraft als Problem
2000€ je. Ew.
1500
1750
1000
1250
500
750
0
250
lin urg en öln urt art
orf nd en en ver
zig en erg rg eig urg
Berlin
Hambur
gMün
chen
KölFra
nkfu
rStu
ttgar
Düsse
ldorDor
tmund
Essen
Bremen
Hannov
eLeip
zigDre
sden
Nürnb
erg
Duisbur
g
Braun
schweig
Wolfs
burg
168
Quelle: Gemeindefinanzbericht 2011, 84f. (Tab. 2); eigene Darstellung
10.6 Veraltete Bemessungsgrundlage der Grundsteuer als Problem
• Reform lange überfällig! Als Berechnungsgrundlage für die Grundsteuer dienen Einheitswerte, welche durch das Finanzamt festgestellt werdendurch das Finanzamt festgestellt werden. Diese wurden seit 46 Jahren nicht mehr angepasst, obwohl die Hauptfeststellung alle sechs Jahre erfolgen sollte.
• Fläche oder Verkehrswerte als neuer Maßstab?
• Flächensteuer leichter administrierbar• Verkehrswerte gerechter (höhereVerkehrswerte gerechter (höhere
Grundsteuer für eine Villa als für eine gleich große „Bruchbude“), dynamischer im Ertrag und aus finanzwissenschaftlicher Sicht üb l (Ä i l i i )überlegen (Äquivalenzprinzip)
• Streit zwischen den Bundesländern über den richtigen Reformansatz
Quelle: Horst Zimmermann, Die Grundsteuer als geborene Gemeinde-steuer, in: Marc Hansmann (Hg.), Kommunalfinanzen in der Krise. Problemlagen und Handlungsansätze, Berlin 2011.
169
10.7 Gegenwärtiges Gemeindefinanzsystem (seit 1969/1998)
Gegenwärtiges Gemeindefinanzsystem
Kommunale Kommunale Beteiligung
Gewerbe-steuer Grundsteuer
Beteiligung an der Umsatz-
steuer
g gan der
Einkommen-steuer
(kommunales Hebesatzrecht;
Umlage an Bund/Land)
(kommunales Hebesatzrecht)
170
10.8 Gemeindefinanzsystem im Kaiserreich
Miquelsche Finanz-reform von 1893/95
Kommunale Zuschläge Gewerbe- Grundsteuerg
auf die Einkommen
-steuer
steuer(kommunales
Hebesatzrecht)
(kommunales Hebesatzrecht)
171
10.9 Gemeindefinanzreform als „mission impossible“?
2003: Einsetzung einer Gemeindefinanzreformkommission2003: Einsetzung einer Gemeindefinanzreformkommission, die an den Gegensätzen von Kommunal- und Wirtschaftsverbänden scheitert (einziges Ergebnis: Senkung der Gewerbesteuerumlage)
2010: Kommission zur Neuordnung der Gemeindefinanzen• „Die Aufgabe der Kommission wird darin bestehen, Vorschläge zu
unterbreiten, wie eine Neuordnung der Gemeindefinanzierung aussehen kann Neben zu prüfenden Entlastungsmöglichkeiten auf derkann. … Neben zu prüfenden Entlastungsmöglichkeiten auf der Ausgabenseite (z. B. Flexibilisierung von Standards) wird die Kommission auch über einen Ersatz für die Gewerbesteuer nachdenken, der aufkommensneutral, also ohne zusätzliche Belastung, auskommen soll. Geprüft werden sollen u. a. ein kommunaler Zuschlag auf die Einkommen-und Körperschaftsteuer sowie ein höherer Anteil der Kommunen an der Umsatzsteuer.“ (BMF)
• Ergebnis: keine Änderung im Steuerbereich; Übernahme der• Ergebnis: keine Änderung im Steuerbereich; Übernahme der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung durch den Bund
172
10.10 Vorschlag vom BDI/VCI (von 2001)
BDI/VCI
Kommunale Zuschläge
Kommunale Zuschläge g
auf die Einkommen
-steuer
usc ägeauf die
Körperschaft-steuer
Reformierte Grundsteuer
173
Quelle: Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) / Verband der Chemischen Industrie (VCI), Verfassungskonforme Reform der Gewerbesteuer, Köln 2001
10.11 Vorschlag der kommunalen Spitzenverbände (von 2003)
Kommunale Spitzenverbände
Kommunale Beteiligung R it li i t R f i tg g
an der Einkommen
-steuer
Revitalisierte Gewerbe-
steuer
Reformierte Grundsteuer
174
Quelle: Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände, Vorschlag für eine modernisierte Gewerbesteuer, Köln 2003
10.12 Ausbau der Bemessungsgrundlage der Gewerbesteuer
• Erweitung des Kreises der Steuerpflichtigen, insbes. um Freiberufler/innen (Aufkommen: +20 % )tä k B h ä k d V l tüb t• stärkere Beschränkung der Verlustübertragungen
• vollständige Hinzurechnung aller Zinsen (Aufkommen: +12,5 %)• Stärkung der ertragsunabhängigen Elemente erhöht das Aufkommen,
vermindert die Konjunkturabhängigkeit und verhindert ökonomische e de t d e o ju tu ab ä g g e t u d e de t ö o o sc eFehlanreize
- derzeit Bevorzugung Fremdkapitaleinsatz gegenüber Finanzierung über Eigenkapital, z.B. Anreiz für kreditfinanzierte Firmenübernahmend it A i d St b t t i A l d l B üb- derzeit Anreiz, das Steuersubstrat ins Ausland zu verlagern, z.B. über Leasinggeschäfte oder konzerninterne Kredite
Quelle: Stefan Ronnecker, Die gewerbesteuerlichen Hinzurechnungen im Kontext der Gemeindefinanzreform sowie Michael Broer, Steuersystematische Überlegungen und empirische Wirkungsanalysen zur aktuellen Gewerbesteuerreformdiskussion, beide in: Marc Hansmann (Hg.), Kommunalfinanzen in der Krise. Problemlagen und Handlungsansätze, Berlin 2011.
175
10.13 Vorschlag der Stiftung Marktwirtschaft
Stiftung Marktwirtschaft
Bürgersteuer
Kommunale Unternehmen-
tBeteiligung der Kommunen am R f i tBürgersteuer
(kommunales Hebesatzrecht)
steuer („kommunale Körperschaft-
steuer“)
Kommunen am Lohnsteuer-aufkommen
Reformierte Grundsteuer
176
Quelle: Stiftung Marktwirtschaft, Steuerpolitisches Programm der Kommission „Steuergesetzbuch“, Berlin 2006
10.15 Zeitlich befristeter Generationen- oder Nachhaltigkeitsbeitrag
Vorschlag der Ruhrgebietsstädte , einen „zeitlich auf die Konsolidierungsphase befristeten Generationen oder Nachhaltigkeitsbeitrag“ einzuführen der alsbefristeten Generationen- oder Nachhaltigkeitsbeitrag“ einzuführen, der als Zuschlag auf die Grund- oder Einkommensteuer das Vorjahresdefizit ausgleicht.
Begründung: „Die mangelnde Spürbarkeit finanzpolitischer Entscheidungen stellt ein Kardinalproblem der kommunalen Haushaltspolitik dar und ist eine zentrale Ursache für die hohe Verschuldung. Solange die Politik mit der Kreditaufnahme über die Möglichkeit verfügt, öffentliche Leistungen scheinbar zum Nulltarif anbieten zu können, wird das Risiko fortdauernder Defizite bestehen bleiben. Eine wirksame Schuldenbegrenzung muss folgerichtig auch am Preis der Verschuldung ansetzen. Bürgerinnen und Bürger, Wirtschaft und Politik – die Nachfrager und Anbieter kommunaler Leistungen – müssen die Kosten ihres Handelns spätestens dann zu spüren bekommen, wenn die Verschuldung eine im Rahmen der neuen Verschuldungs- und Haushaltssicherungsregelungen bestimmte Grenze erreicht hat. Das Überschreiten dieser Kreditobergrenze sollte regelgebunden einen eigenständigen finanziellen Beitrag zur Haushaltssicherung aktivieren. Damit kann der Inflation von Ausgabenwünschen entgegenwirkt werden, die von nachfolgenden Generationen bezahlt werden müssen.“
Quelle: Stadt Mühlheim an der Ruhr (Hg.), Wege aus der Schuldenfalle. Forderungen der Städte des Ruhrgebiets und des Bergischen Landes zur Gemeindefinanzpolitik, Essen 2008, S. 27.
178
10.16 Anforderungen an kommunale Aufgaben
Subsidiarität
Flexibilität/ Beeinflussbarkeit
Ungeteilte VerantwortungKonnexität
Vermeidung Spill-over-Effekte
Aufgaben- Einnahmen-Präferenzen Präferenzen wandel veränderungBürger/innen Unternehmen
Kommunale Selbstverwaltung
179
10.17 Entwicklung der Sozialausgaben als grundlegendes Problem der Kommunalfinanzen
40
45Mrd. Euro
35
40
25
30
15
20
5
10
01992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Sozialausgaben
180
Sozialausgaben
Quelle: Gemeindefinanzbericht 2010, Tabelle 1a im Tabellenanhang (alte und neue Länder) und Gemeindefinanzbericht 2011, S. 11.
10.18 Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe als Reformansatz von 2003
Agenturenfür Arbeit
KommunaleTräger
• Einbringung der• Einbringung der Einbringung der Kompetenzen im flankierenden Bereich und in der Betreuung einer schwierigen“ Klientel
Einbringung der Kompetenzen im Vermittlungsbereich
• Zugang zur überregionalen A b it ittl
Modell der Arbeitsgemeinschaft
einer „schwierigen Klientel• Dezentralität vorhandener
Strukturen und Netzwerk-funktion
ArbeitsvermittlungAufgaben:• Alle arbeitsmarktlichen
Leistungen (Beratung(ARGE) / Job-Center Aufgaben:
• Zahlung der Kosten der UnterkunftKi d b t l i t
Leistungen (Beratung, Vermittlung, Berufsbildung, berufliche Weiterbildung)
• Zahlung der monatlichen R ll i t (ALG II) • Kinderbetreuungsleistungen
• Schuldner- und Suchtberatung
• Psychosoziale Betreuung
Regelleistungen (ALG II)• Leistung der
Sozialversicherung• Psychosoziale Betreuung
439 Landkreise/kreisfreie Städte, davon:• 351 Zusammenarbeit mit Arbeitsagenturen in ARGEn
181
g• 69 alleinige kommunale Trägerschaft („Optionskommunen“)• 19 getrennte Trägerschaft von Kommunen und Arbeitsagentur
10.19 Hartz IV als gelungener Teil einer Gemeindefinanzreform?
Beurteilungskriterien Bewertung Erläuterung der Bewertung
Konnexität ? schwierig zu bewerten
Subsidiarität bezüglich ARGEn, nicht bei Optionskommunen
Konnexität ? schwierig zu bewerten
Ungeteilte Verantwortung
bezüglich ARGEn, nicht bei Optionskommunen
Flexibilität/ Beeinflussbarkeit
bezüglich ARGEn, nicht bei Optionskommunen
Kommunale Selbstverwaltung
bezüglich ARGEn, nicht bei Optionskommunen
2 5 Mrd Euro von BReg zugesagt;Finanzielle Entlastung
2,5 Mrd. Euro von BReg. zugesagt; Anzahl der Sozialhilfeempfänger /innen um 94 % gesunken, aber Kosten der Unterkunft gestiegen
182
10.20 Übernahme der Grundsicherung im Alter durch den Bund als Reformansatz von 2011
4,0 90000Anzahl der EmpfängerNettoausgaben (in Mrd. Euro)
2,53,03,5
600007000080000
1 01,52,0
20000300004000050000
0,00,51,0
2003 2004 2005 2006 2007 20080
1000020000
2003 2004 2005 2006 2007 20082003 2004 2005 2006 2007 2008
Quelle: Deutscher Städtetag (Hrsg.), Sozialleistungen der Städte in Not. Zahlen und Fakten zur Entwicklung kommunaler Sozialausgaben, Berlin und Köln 2010, S. 21f.
2003 2004 2005 2006 2007 2008
Im Februar 2011 wurde im Rahmen der Hartz-IV-Reform beschlossen, dass der Bund schrittweise die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung übernimmt. Bisherbezahlt der Bund 16 % der Ausgaben. Ab 2012 werden es 45 %, 2013 75 % und 2014
hli ßli h 100 % D it tl t t d B d di K i d 4 M d € jäh li h
183
schließlich 100 %. Damit entlastet der Bund die Kommunen um mind. 4 Mrd. € jährlich. Aufgrund der demographischen Entwicklung werden in Ausgaben weiterhin stark steigen.
10.21 Kommunalinsolvenz als Reformansatz?
Wie kann man sich die Insolvenz einer Kommune vorstellen?
Eine Kommune kann nicht einfach abgewickelt werden, da die meisten städtischen Aufgaben fortbestehen müssen.
Bei drohender Zahlungsfähigkeit oder Überschuldung wäre ein Insolvenz-Bei drohender Zahlungsfähigkeit oder Überschuldung wäre ein Insolvenzverfahren mit der Zielrichtung einer grundlegenden Sanierung einzuleiten.
Anstelle der Selbstverwaltungsorgane würde ein Insolvenzverwalter eingesetzt werden.
Dieser würde einen umfassenden Sanierungsplan (bestehend aus Aufgaben-abbau, betriebsbedingten Kündigungen, Verkauf von Vermögenswerten, Steuererhöhungen, Verzicht der Gläubiger auf einen Teil ihrer Forderungen) erarbeiten und umsetzen.
Die Kommune wäre danach zwar finanziell saniert, würde aber erheblich weniger Lebensqualität aufweisen.
Die Insolvenz stellt nur eine ultima ratio dar. Sie ist überhaupt nur denkbar, wenn der kommunale Spielraum auf der
Einnahmenseite erheblich ausgeweitet wird.
184
10.22 Chancen und Risiken einer Kommunalinsolvenz
Chancen Risiken
Disziplinierungsinstrument für Fachpolitik und Fachverwaltung
Aushöhlung der kommunalen Selbstverwaltung
Sanierungsansatz für überschuldete Kommunen
Der beq eme Weg der Kredit
Insolvenz kein Ausweg für strukturschwache Kommunen
Der bequeme Weg der Kredit-finanzierung wird schwieriger.
Logische Konsequenz aus der
Kredite werden durch Rating teurer.
K i t k i U t hLogische Konsequenz aus der Doppik-Umstellung
Kommune ist kein Unternehmen, kann nicht vom Markt verschwinden.
Weiterführende Literatur: Christian Magin, Kommunale Rechnungslegung. Konzeptionelle Überlegungen, Bilanzanalyse, Rating und Insolvenz, Diss. Speyer 2010, Wiesbaden 2011, S. 202-231; Hannes Rehm/Sigrid Matern-Rehm, Kommunalfinanzen, Wiesbaden 2010, S. 175-187; Charles B. Blankart, Föderalismus in Deutschland und Europa, Baden-Baden 2007 (= Neue Studien zur Politischen Ökonomie Bd. 1), insb. S. 169-178; Friedrich L. Cranshaw, Insolvenz- und finanzrechtliche Perspektiven der Insolvenzvon juristischen Personen des öffentlichen Rechts, insbesondere Kommunen, Berlin 2007 (= Schriften zum Deutschen,
185
von juristischen Personen des öffentlichen Rechts, insbesondere Kommunen, Berlin 2007 ( Schriften zum Deutschen, Europäischen und Internationalen Insolvenzrecht Bd. 7); Stefan Niederste Frielinghaus, Die kommunale Insolvenz als Sanierungsansatz für die öffentlichen Finanzen, Stuttgart 2007 (= Schriften zum deutschen und europäischen Kommunalrecht Bd. 30); Jens Lehmann, Die Konkursfähigkeit juristischer Personen des öffentlichen Rechts, Berlin 1999 (= Schriften zu Öffentlichen Recht Bd. 779), insbesondere S. 91-106.
11.1 Funktionen des kommunalen Finanzausgleichs
Ausgleichende, distributive Funktion: Ausgleich von Finanzkraft und Finanzbedarf gzwischen Kommunen zur Herstellung gleicher Lebensverhältnisse
Funktionen des
Raumordnungspolitische, allokative Funktion: Berücksichtigung von spill-over-Effekten (räumlicher externer Effekte)Funktionen des
kommunalen Finanzausgleichs Ergänzende, fiskalische Funktion:
Auffüllung der kommunalen EinnahmenAuffüllung der kommunalen Einnahmen (notwendig durch kommunalen fiscal gap)
Lenkende Funktion:Lenkende Funktion: Zweckbindung von staatlichen Zuweisungen mit dem Ziel, das kommunale Leistungsangebot zu beeinflussen
187
11.2 Struktur des kommunalen Finanzausgleichs
Mittelherkunft Freiheitsgrad Verwendung
Steuerverbund
Schlüssel-i
0bligatorisch• Einkommensteuer
Allgemeine Zuweisungen(disponibel)
zuweisungen
Bedarfszuweisungen:
• Einkommensteuer• Körperschaftsteuer• Umsatzsteuer
FakultativLä d fi
49,6 %
Bedarfszuweisungen: 0,5 %
Investitions- und allg. Zuweisungen
• Länderfinanz-ausgleich
• Gewerbesteuer-umlage
• Grunderwerbsteuer 59 % 8,9 %
Spezielle Zuweisungen
(zweckgebunden)
Schule, Kultur
Soziales,
• andere Landessteuern
8,9 %
6 %
(zweckgebunden)Investive und lfd.
Zweckzuweisungenund Erstattungen
Soziales,GesundheitSport
Unternehmen
Sonstige Landes-und Bundesmittel 31 %
2 %
188Quelle: Gemeindefinanzbericht 2011, S. 56 (Übersicht 17).
Bauwesen41 % 2 %
11.3 Grundsätzlicher Aufbau des kommunalen Finanzausgleichs
Einnahmen des Landes
Finanzausgleichsmasse
Allgemeine Zuweisungen Zweckzuweisungen
Schlüsselzuweisungen Bedarfszuweisungen
Gemeinden Kreisfreie Städte LandkreiseGemeinden Kreisfreie Städte Landkreise
grundsätzlich: Finanzbedarf minus Finanzkraft
Finanzausgleichszuweisungen an die Kommunen
189
Quelle: Thomas Lenk, Hans-Joachim Rudolph, Die kommunalen Finanzausgleichssysteme in der Bundesrepublik Deutschland. Der Ausgleich zwischen Finanzbedarf und Finanzkraft, in: Michael Nierhaus (Hg.), Kommunalfinanzen. Beiträge zur aktuellen Debatte, S. 57-68, hier S. 58 (KWI-Arbeithefte 9).
11.4 Rechtliche Grundlagen des niedersächsischen Finanzausgleichs
Art. 28 Abs. 2 GG sichert den finanziellen Bestandteil der kommunalen Selbstverwaltung
Art 106 Abs 7 GG bestimmt dass die Länder einen Teil ihrer Steuern an dieArt. 106 Abs. 7 GG bestimmt, dass die Länder einen Teil ihrer Steuern an die Kommunen weiterzuleiten haben.
Art. 58 NV verpflichtet das Land u.a. zum Finanzausgleich („… die zur Erfüllung ihrer Aufgaben erforderlichen Mittel…“).
Niedersächsisches Gesetz zur Regelung der Finanzverteilung zwischen Land und Kommunen (NFVG): Regelungen zur Mittelhöhe zum MitteleinsatzLand und Kommunen (NFVG): Regelungen zur Mittelhöhe, zum Mitteleinsatz und -verwendung (vertikale Verteilung)
Niedersächsisches Gesetz über den Finanzausgleich (NFAG): Regelungen V il d Mi l i h d K (h i l V il )zur Verteilung der Mittel zwischen den Kommunen (horizontale Verteilung)
190
11.5 Aufbau des niedersächsischen Finanzausgleichs
Steuerverbundmasse (insbes. Einkommen-, Körper-schaft-, Umsatz-, Kfz-Steuer und Länderfinanzausgleich)
Besondere Steuerverbundmasse (Grunderwerbsteuereinnahmen)
multipliziert mit Verbundquote von15,50 % (laut Nds. Finanzverteilungsgesetz)
multipliziert mit Verbundquote von 33,0 % (laut NFAG)
Zuweisungsmasse 3.117 Mio. €
Bedarfszuweisungen 50 Mio. €
Zuweisungen für Aufga-ben des übertragenen
Wirkungskreises 382 Mio. €
Schlüsselzuweisungen2.686 Mio. €
Schlüsselzuweisungen Gemeindeaufgaben 50 8 % Kreisaufgaben 49 2 %Gemeindeaufgaben 50,8 % Kreisaufgaben 49,2 %
Bedarfsansatz: 100 % Bevölkerungsansatz
Bedarfsansatz: 55,8 % Einwohneranzahl34,5 % Sozialhilfelasten9,7 % Fläche
191Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Kommunaler Finanzausgleich 2011, Hannover 2012, S. 12.
11.6 Entwicklung der Verbundquote und der Verbundmasse in Niedersachsen seit 1980
3500 25
3000
d € 22
2500
e in
Tau
send
uote
in %
2000
ungs
mas
se 19
erve
rbun
dq
1500
Zuw
eis
16
Steu
10001980 1985 1990 1995 2000 2005 2010
13
192
1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010
Zuweisungsmasse Steuerverbundquote
11.7 Vertikale Verteilung: Verbundgrundlagen und Verbundquoten (in %) im Ländervergleich
Verbundgrundlagen B-W Bayern Hessen Nds. NRW R-P S S-H
Einkommensteuer 23,0 12,2 23,0 15,50 23,0 21,0 20,555 17,74
Kö h ft t 23 0 12 2 23 0 15 50 23 0 21 0 20 555 17 74Körperschaftsteuer 23,0 12,2 23,0 15,50 23,0 21,0 20,555 17,74
Umsatzsteuer 23,0 12,2 23,0 15,50 23,0 21,0 20,555 17,74
Gewerbesteuer-umlage
23,0 12,2 23,0 - - - - -
Länderfinanz-Länderfinanz-ausgleich
23,0 12,2 23,0 15,50 - 21,0 20,555 17,74
Grunderwerbsteuer 55,5 38,1 23,0 33,0 23,0 21,0 20,555 17,74
Kfz-Steuer 17,54 51,0 23,0 15,50 - 21,0 20,555 17,74
193
Quelle: Gemeindefinanzbericht 2011, S. 57.
11.8 Grundprinzip der horizontalen Verteilung im niedersächsischen Finanzausgleich
Zuweisungen für Aufgaben des übertragenen Wirkungskreisesübertragenen Wirkungskreises (Höhe: 75 % des pauschalierten Netto-Kostensatzes für die Aufgaben des übertragenen Wirkungskreises)
Schlüsselzuweisungen
Gemeindeaufgaben 50,8 % Kreisaufgaben 49,2 %
Bedarfsmesszahl minus
SteuerkraftmesszahlEinwohnerzahl (pro Kopf)
Steuerkraftmesszahl (ermittelt aus jeweiliger Höhe der Real-
steuern, Einkommen- und Umsatzsteuer) bzw. Umlagenkraftmesszahl
negatives Ergebnis: positives Ergebnis:g g„Abundante“ Kommunen erhält keine
Schlüsselzuweisung, sondern zahlt Finanzausgleichsumlage
(insgesamt 31 Mio. € in 2011)
positives Ergebnis:Kommune erhält Schlüsselzuweisung (in Höhe von 75 %der Differenz bei einem
garantierten Sockelbetrag)
194
11.9 Bedarfsansatz für Gemeindeaufgaben
Der Bedarfsansatz für Gemeindeaufgaben ist der Bevölkerungsansatz, bei dem die Einwohnerzahl der Gemeinde mit dem Gemeindegrößenansatz multipliziert wird. Der Ansatz der „veredelten“ Einwohner-anzahl stammt von Johannes von Popitz aus dem Jahre 1932 und folgt dem Brechtschen Gesetz.
180200
Hannover 180
160
180
120
140Emden 125,6
Oldenburg 155,1
10010 000 20 000 50 000 100 000 250 000 500 000
Uetze 110,2Elze 100
10.000 20.000 50.000 100.000 250.000 500.000Bsp. Hannover: 516.000 Einw. multipliziert mit 1,8 (= 928.000 Bedarfseinwohner) multipliziert mit einem einheitlichen Grundbetrag (704 € in 2011) ergibt die Bedarfsmesszahl. Die Bedarfsmesszahl wird der
195
Steuerkraftmesszahl gegenübergestellt und zu 75 % als Schlüsselzuweisung überwiesen. Bei steuer-schwachen Kommunen wird ein Sockelbetrag garantiert. Eine sehr hohe Steuerkraft wird durch die Finanzausgleichsumlage abgeschöpft.
11.10 Bedarfsansatz für Kreisaufgaben
2006Ein-
200710%
35%wohner
Sozial-lasten
65%"Fläche"
55%35%
55%
Die um die Sonderansätze (Soziallasten und Flächenfaktor) erhöhte Einwohnerzahl wird mit einem einheitlichen Grundbetrag multipliziert und ergibt dann die Bedarfsmesszahl. Die Bedarfsmesszahl wird der Umlagekraftmesszahl gegenübergestellt und zu 75 % als S hlü l i üb i Ni ht di L dk i d h di k i f i
196
Schlüsselzuweisung überwiesen. Nicht nur die Landkreise, sondern auch die kreisfreien Städte erhalten Schlüsselzuweisungen für Kreisaufgaben.
11.11 FAG-Zuweisungen für ausgewählte Städte/Kreise im Jahr 2011
Stadt/Kreis Schlüssel-zuweisungen
(in 1.000 €)
übertr. Wirk. kreis
FAG-Umlage
insgesamt Vergleich zum Vorjahr
( )Gemeinde-aufgaben
Kreis-aufgaben
in 1.000 € in 1.000 € in 1.000 € pro Ew. in 1.000 € in %
Braunschweig 77.528 18.668 11.118 - 107.314 433 +41.030 +62
Wolfsburg - 574 5.443 1.858 4.159 34 +21.439 -
Wilhelmshaven 28.726 18.760 3.646 - 51.132 624 +5.058 +11
LHH 48.810 - 23.412 - 72.222 139 -15.489 -18
Region H - 177 119 15 521 - 192 640 170 +47 581 +33Region H - 177.119 15.521 - 192.640 170 +47.581 +33
Ldkrs. Lüchow-Dannenberg
- 17.415 1.604 - 19.019 378 +2.656 +16
Burgdorf 5.633 - 734 - 6.367 212 +436 +7
Burgwedel - - 340 271 69 3 +48 -
197
Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Kommunaler Finanzausgleich 2011, Hannover 2012,42 f. (Tabelle 9).
11.12 Ausgleichswirkungen des Finanzausgleichs (vor Schlüsselzuweisungen)
198Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Kommunaler Finanzausgleich 2011, Hannover 2012,S. 16.
11.13 Ausgleichswirkungen des Finanzausgleichs (nach Schlüsselzuweisungen)
199Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Kommunaler Finanzausgleich 2011, Hannover 2012,S. 17.
11.14 Probleme des kommunalen Finanzausgleichs
Ausgleichende, distributive Funktion Fehlallokation; Ausgleichende, distributive FunktionGerechtigkeit erreichbar?
Raumordnungspolitische, allokative Funktion
Haben Großstädte zwangsläufig einen größeren Finanzbedarf als Kleinstädte?
Ergänzende, fiskalische Funktion Kommunen in staatlicher AbhängigkeitAbhängigkeit
Lenkende Funktion Beschränkung der komm. Selbstverwaltung; Fehlanreize
200
11.15 Politische Ökonomie des kommunalen Finanzausgleichs
Hoher auszuschüttender Betrag in der Verfügung desHoher auszuschüttender Betrag in der Verfügung des Landesgesetzgebers
Empfänger des Betrages landespolitisch sehr bedeutsame Zielgruppe
Kommunaler Finanzausgleich von großer Bedeutung für die Landespolitik
Ständiger Zankapfel zwischen Land und KommunenStändiger Zankapfel zwischen Land und Kommunen
Vorgaben des Staatsgerichtshofes:
• Beachtung der Verteilungssymmetrie
• Verbot der Über- und Unternivellierung
• Aufgaben- und AusgabengerechtigkeitAufgaben und Ausgabengerechtigkeit
201
12.1 Einnahmen- und Ausgabenstruktur der westdeutschen Landkreise
Ausgaben Mrd. EuroEinnahmen Mrd. Euro
Personal 6,6
Sachaufwand 6,0
Steuern 0,02
Gebühren 2,3
Soziale Leistungen 15,2
Zinsen 0,6
Zahlungen an den 8 0
Kreisumlage 19,7
Zahlungen von Bund und Land
15,5
Zahlungen an den öffentlichen Bereich
8,0
Investitionen 2,8
Sonstige Einnahmen 4,1
Gesamt 41,6
Sonstige Ausgaben 3,4
Gesamt 42,6
Quelle: Deutscher Landkreistag Erläuterung: Ausgaben des Verwaltungs- und Vermögenshaushalts der Landkreise der alten Länder für 2010
203
12.6 Aufwendungen im Ergebnishaushalt der Region in 2012
457 Mio. € 30 Mio. €
2 %
137 Mio. €10 %
Personal
37 Mio. € 3%
Sachauf-32 %
Transfer-aufwendungen
AbschreibungenPersonal-aufwendungen (mit Versorgung)
40 Mio. € 3 %
Zinsaufd
wendungen
wendungen
718 Mio. € 50 %
Sonstiges
209ordentliche Aufwendungen in 2012: 1.419 Mio. €
12.9 Entwicklung der Erträge im Ergebnishaushalt der Region von 2008 bis 2012
212ordentliche Erträge in 2012: 1.419 Mio. Euro
12.11 Entwicklung der Regionsumlage seit 2002
700Mio. Euro
500
600
400
500
300
100
200
02002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
214Regionsumlage insgesamt Anteil LHH
12.15 Investitionen der Region nach Teilhaushalten in 2012
2,5 Mio. € Wirtschafts- undBeschäftigungs-8,7 Mio. €
1,4 Mio. €Jugend
förderungVerkehr
2 Mio. €
14,9 Mio. €Schulen14 Mio. €
Krankenhaus-Sonstigeumlage
218
Netto-Neuverschuldung: 18,3 Mio. Euro
Freitag, 20.07.12, 14.30-16.00 Uhr
13 Entwicklung eines kommunales Unternehmens13. Entwicklung eines kommunales Unternehmens (Vortrag von Dr. Raoul Hille, Flughafen Hannover)
219
14.1 Unterschiede zwischen einem kommunalen und privaten Beteiligungsmanagement
„Konzern Stadt“ „Privat-Konzern AG“
ing
Konzernführung (Vorstand)StadtratOberbürgermeister
Hol
d
BeteiligungsmanagementBeteiligungsmanagement
Entsendung der AR-Mitglieder
Entsendung der AR-Mitglieder
Aufsichtsrat AufsichtsratOB als Gesellschafter-
vertreterKontroll- und
Überwachungs-Kontroll- und
Überwachungs-
Beteiligung Beteiligung
Überwachungs-organ
gorgan
221
14.2 Ökonomisierung versus Politisierung der Kommunalwirtschaft
Politisierung der Kommunalwirtschaft wird in Frage gestellt durch:
Zunehmender Wettbewerb durch Liberalisierung in vormals öffentlichen Aufgabenfeldern 1
Zunehmende Vernetzung privater und öffentlicher Interessen (z.B. Regionalmarketing, Messewesen, Verkehr, ...)2
Zunehmende Angleichung der rechtlichen Rahmen-bedingungen für die private und öffentliche Wirtschaft3
222
14.3 Risiken bei Kommunalunternehmen
Wirtschaftliche Risiken1. Ergebnisrisiken Ergebniserwartung wird verfehlt.1. Ergebnisrisiken Ergebniserwartung wird verfehlt.2. Investitionsrisiken Investitionskostenansätze werden überschritten.3. Finanzbedarfsrisiken Aus 1 und 2 resultierender Finanzbedarf muss
durch die Gesellschafter gedeckt werden.B i i lBeispiele• schlechter Standard der Wohnungen des Wohnungsbauunternehmens
infolge von korrupter und inkompetenter Führung• Insolvenz der Sparkasse nach FehlspekulationenInsolvenz der Sparkasse nach Fehlspekulationen• Kapitalzuführung für die Messe nötig • Überinvestment beim Flughafen• sinkende Gewinne der Stadtwerke als Folge eines reaktiven Managements
Thü l üb k l P j kt d Ri ik l f i ti• Thüga als überaus komplexes Projekt, dessen Risiken langfristig nur schwierig abzusehen sind
Minimierung des Risikos durch:g• Professionelle (nicht parteilpolitische) Besetzung des Managements• Professionelle Steuerung der Beteiligungen• Kompetente Besetzung der Aufsichtsräte
223
14.4 Kapitalzuführung Deutsche Messe AG in 20093 1 .1 2 .2 0 0 3 3 1 .1 2 .2 0 0 4 3 1 .1 2 .2 0 0 5 3 1 .1 2 .2 0 0 6 3 1 .1 2 .2 0 0 7
Akt iva T€ T€ T€ T€ T€
A. AnlagevermögenI . I mmaterielle Vermögens-g
gegenstände, Sachanlagen 540.573 507.815 476.340 447.611 420.021I I . Finanzanlagen 32.529 34.045 34.328 34.038 34.699
B. UmlaufvermögenI . Vorräte 584 560 590 579 650I I Forderungen und sonst ige (Teilwert-)I I . Forderungen und sonst ige
Vermögensgegenstände 20.431 12.271 17.957 18.559 18.690I I I . Kassenbestände, Guthaben bei
Kredit inst ituten 18.593 32.579 23.450 17.900 20.384
C. Rechnungsabgrenzungsposten 3.198 3.887 1.854 2.270 2.448
(Teilwert )Abschreibung von 180 Mio. €, da Hallen nicht mehr werthaltig
Bilanzsumme 615.908 591.157 554.519 520.957 496.892
PassivaA. EigenkapitalI . Gezeichnetes Kapital 77.000 77.000 77.000 77.000 77.000
Zuführung von frischem I . Gezeichnetes Kapital 77.000 77.000 77.000 77.000 77.000
I I . Rücklagen 135.182 136.091 138.959 137.362 142.632I I I . Anteile anderer Gesellschafter 332 312 413 800 742I V. Bilanzgewinn/ -verlust -2.317 -5.757 1.868 -8.304 -11.254
B. Rückstellungen 64.041 57.501 73.699 67.719 77.028
Kapital durch Anteilseigner in Höhe von 250 Mio. €
C. Verbindlichkeiten 313.840 299.297 236.940 221.491 186.927
D. Rechnungsabgrenzungsposten 27.830 26.713 25.640 24.889 23.817
Bilanzsumme 615.908 591.157 554.519 520.957 496.892
224
Bilanzgewinn/ Bilanzverlust -2.317 -5.757 1.868 -8.304 -11.254
D ie A ngaben beziehen s ic h auf den K o nzern M es s e A G .
14.5 Kapitalzuführung Deutsche Messe AG
I st I st I st I st I st2 0 0 3 2 0 0 4 2 0 0 5 2 0 0 6 2 0 0 7
T€ T€ T€ T€ T€
Umsatzerlöse 253 885 224 059 304 468 234 835 285 544Umsatzsteigerungen bi 2012 (DB 9 Mi €)Umsatzerlöse 253.885 224.059 304.468 234.835 285.544
Andere akt ivierte Eigenleistungen 74 61 46 11 38
Sonst ige betriebl. Erträge 9.224 24.328 12.199 25.797 10.513
Gesamtleistung 263.183 248.448 316.713 260.643 296.095
Veranstaltungsbezogener Aufwand 132 349 121 564 166 679 137 939 165 932
bis 2012 (DB: 9 Mio. €)
K t kVeranstaltungsbezogener Aufwand 132.349 121.564 166.679 137.939 165.932
Personalaufwand 61.553 56.154 66.824 60.781 64.871
Abschreibungen 43.429 41.672 40.384 40.163 34.731
Sonst ige betriebl. Aufwendungen 14.076 18.964 18.097 21.663 17.763
Beteiligungsergebnis 32 15 15 20 331
Kostensenkung um ca. 10 Mio. €
Senkung durch Teilwertabschreibungum 11 Mio €Beteiligungsergebnis 32 15 15 20 331
Abschreibungen auf Finanzanlagen 806 196 0 143 47
Zinsergebnis -10.128 -9.989 -6.955 -5.567 -3.807Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstät igkeit 874 -76 17.789 -5.593 9.275
um 11 Mio. €
Erhöhung durch Zinseffekt der Kapitalerhöhung um 9 Mio. €
g
Steuern vom Einkommen u. Ertrag 1.422 1.270 2.334 -1.108 2.155
Sonst ige Steuern 3.872 1.702 4.480 4.165 4.531
Jahresergebnis -4.420 -3.048 10.975 -8.650 2.589Anteile anderer Gesellschafter am
Keine KapitalaufstockungAnteile anderer Gesellschafter am
Jahresergebnis 72 20 -3 -356 -60
Gewinn-/ Verlustvortrag 1.499 -2.317 -5.757 1.868 -8.304
Veränderung der gesetzlichen Rücklage 0 0 -98 0 0
Veränderung anderer Rücklagen 532 -412 -3.249 -1.166 -5.479
Kapitalaufstockung, sondern „nur“ Kapitalzuführung
225
g g
Bilanzgewinn/ Bilanzverlust -2.317 -5.757 1.868 -8.304 -11.254
D ie A ngaben beziehen s ic h auf den K o nzern M es s e A G .
14.6 Beispiel 2: Kauf der Thüga in 2009 durch ein von den Stadtwerken geführtes Konsortium
Integra-Konsortium –geführt von SWH
Kom9-Konsortium –geführt von badenova
Stadtwerke Hannover
Mainova AG N-ERGIE AG Kom9
21% 21% 21% 37%
100%Thüga AG E ONThüga AG
Stadtwerke Hannover AG
Mainova AG N-ERGIE AG Kom9
E.ON
AG
Umsatz2007 in Mrd. €
2,3 1,5 1,8 5,7
EBIT2007 in Mio. €
130,9 99,3 115,4 583,0
Mit b it
226
Mitarbeiter2007
2491 2696 2917 7.855
14.6 Thüga-Kauf als bedeutendste Rekommunalisierungsmaßnahme der letzten Jahrzehnte
Die Thüga, gegründet 1866, mit Sitz in München ist eine 100-prozentige Tochter-gesellschaft der E.ON Ruhrgas AG.
Die Thüga ist eine Beteiligungsholding,die überwiegend Minderheitsbeteiligungen an rund 110 Unternehmen, darunter ca. insbes. kommunale Energieversorger, hält.
Zusätzlich betreibt die Thüga drei eigene Gas- und Strombetriebe mit insgesamt 111.000 Erdgas- und 39.000 Stromkunden.
Zum 31.12.2008 waren rund 551 Mitarbeiter auf Ebene der Thüga AG und ca. 19.200 Mitarbeiter innerhalb der Thüga-Gruppebeschäftigt.g
Der Umsatz betrug 2008 über 16 Mrd. €. Kaufpreis: rund 3 Mrd. €
227
14.7 Bewertung des Thüga-Projekts
• Insbesondere bei Projekten mit hohen Investitionssummen und -risiken und mangelnder Markttransparenz ist es sinnvoll, wenn Kommunen ihre Kompetenz bündeln.
• Die Thüga hat nachhaltig bewiesen, dass sie dazu eine ideale Plattform ist.
• Die Thüga ist jetzt in der deutschen Kommunalwirtschaft zu 100 Prozent gesellschaftsrechtlich fest verankert.
• Erträge, die in der Thüga erwirtschaftet werden, fließen nicht mehr an Dritte ab, sondern bleiben in der Thüga-Gruppe – und damit bei den Kommunen.
228
14.9 Entwicklungsstadien der Beteiligungssteuerunge s- n
• Labile UmweltPreisschwankungen
• Dynamische UmweltVolatile Preise
• Stabile UmweltP i t bilität
Ext
erne
Ein
fluss
fakt
oren • Preisschwankungen
• Geringer Wettbewerb• Volatile Preise• Intensiver Wettbewerb
• Preisstabilität• Kein Wettbewerb
nter
ne
wic
klun
gen • Geringer Anteil der
Beteiligungsunternehmen an kommunaler Wirtschaft
• Mittelgroßes PortfolioG i fü i B t ili
• Wesentlicher Anteil der ausgegliederten Unternehmen an kommunaler WirtschaftG ß P tf li
• Unwesentlicher Anteil der ausgegliederten Unternehmen an komm. WirtschaftU b d t d P tf liIn
Ent
wg
• Geringfügige Beteiligung privater Dritter
Beteiligungscontrolling
• Großes Portfolio• Wesentliche Beteiligungen
privater Dritter
Beteiligungsmanagement
• Unbedeutendes Portfolio• Keine Beteiligung privater
Dritter
Beteiligungsverwaltung reicht
sitä
t des
ng
sste
ueru
ng Beteiligungscontrolling nötig
(re)aktiv
Beteiligungsmanagement nötig
(pro)aktiv
Beteiligungsverwaltung reicht
passiv
Inte
nB
etei
ligun
(p )p
niedrig hoch
229
14.10 Beteiligungsportfolio der Landeshauptstadt Hannover
Wohnungsbau Ver- und Entsorgung und Verkehr
UmweltWirtschaft und Beschäftigungu d e e g g
• VVG Versorgungs-und Verkehrs-gesellschaft mbH
• union-boden gmbh
• GENAMO mbH
• Klimaschutzagentur
• GBH GmbH
gesellschaft mbH- infra GmbH- üstra AG- SWH AG
• hannover impuls GmbH
• Deutsche Messe
• Klimaschutzagentur gGmbH
• proKlima GbR
• Flughafen Hannover GmbH
• aha Zweckverband
AG
• Sparkasse Hannover (AöR)
• Städtische Häfen Hannover
• Stadtentwässerung
• HCC
gHannover
230Eigenbetriebe (ohne eigene Rechtspersönlichkeit)
14.11 Gesamtleistungen der Beteiligungen der Landeshauptstadt Hannover
Gesamtleistungen und Gesamteinnahmen 2006 - 2010 in TEUR2006 2007 2008 2009 2010
union-boden gmbh 12.405 11.975 11.461 11.293 11.458Hafen Hannover GmbH 1.764 2.148 2.314 2.141 2.278Gesellschaft für Bauen und Wohnen Hannover mbH 92.305 86.142 82.686 85.450 85.126Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Hannover mbH 5 7 7 10 68 infra Infrastrukturgesellschaft Region Hannover GmbH 18.340 13.641 2.876 9.035 11.158 üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe AG 311.429 216.940 214.814 221.341 204.425 Stadtwerke Hannover AG 2.000.121 2.480.133 3.114.832 3.185.231 2.770.673Hanno er Holding für Wirtschaftsförder ng MarketingHannover Holding für Wirtschaftsförderung, Marketingund Tourismus GmbH - - 311 528 556 hannoverimpuls GmbH 6.478 5.648 5.824 9.349 9.034 Existenzgründungszentrum Hannover GmbH 428 430 442 - - Technologie-Centrum Hannover GmbH - - 3.351 - - hannover.de Internet GmbH 664 378 368 346 533 Hannover Marketing und Tourismus GmbH 2.620 4.721 7.804 7.973 7.932 Hannover Tourismus GmbH - 2.917 - - -GENAMO GmbH 287 299 823 471 324Deutsche Messe AG 260.643 296.095 264.757 233.069 220.221Sommerlager Otterndorf Energie GmbH 156 165 156 140 133Mi b H f G bH 818 1 051 1 186 1 186 1 272Misburger Hafen GmbH 818 1.051 1.186 1.186 1.272Flughafen Hannover-Langenhagen GmbH 141.663 138.656 147.810 142.063 138.970Klimaschutzagentur Region Hannover GmbH 1.138 1.248 1.611 1.957 2.359Gesellschaft für Verkehrsförderung mbH 4.006 4.613 4.008 4.047 3.883
Gesamtleistungen der ählt B t ili t h 2 855 270 3 267 207 3 867 441 3 915 630 3 470 403ausgewählten Beteiligungsunternehmen 2.855.270 3.267.207 3.867.441 3.915.630 3.470.403
Hannover Congress Centrum 14.231 15.361 15.202 16.090 15.526Städtische Häfen Hannover 13.493 13.600 13.513 13.082 14.448Stadtentwässerung Hannover 92.924 96.185 94.259 93.539 95.541
Gesamtleistung der Eigenbetriebe 120.648 125.146 122.974 122.711 125.515
231
g g
Gesamteinnahmen Landeshauptstadt Hannover - Kernhaushalt 1.484.659 1.518.245 1.614.323 1.460.023 1.807.847
14.12 Bedeutung der Gesamtleistungen der Beteiligungen im Vergleich zur Stadtverwaltung
Vergleich der Gesamtleistungen und Gesamteinnahmen
3 5004.000
und Gesamteinnahmen
2 0002.5003.0003.500
EUR
5001.0001.5002.000
Mio
.
0500
2006 2007 2008 2009 2010
Gesamtleistung Beteiligungsunternehmen
Gesamteinnahmen Landeshauptstadt Hannovereinschl. Eigenbetriebe
232
einschl. Eigenbetriebe
14.13 Investitionen der Beteiligungen der Landeshauptstadt Hannover
Investitionen 2006 - 2010 in TEUR2006 2007 2008 2009 2010
union-boden gmbh 1.532 1.122 2.010 11.080 21.761Hafen Hannover GmbH 2.117 144 518 249 1Gesellschaft für Bauen und Wohnen Hannover mbH 11.691 20.432 15.049 19.362 20.547Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Hannover mbH 0 0 0 0 0 infra Infrastrukturgesellschaft Region Hannover GmbH 29.870 20.176 21.238 27.723 27.624 üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe AG 15.433 21.575 20.831 12.995 15.296 Stadtwerke Hannover AG 126.199 69.176 106.972 600.485 443.615Hannover Holding für Wirtschaftsförderung MarketingHannover Holding für Wirtschaftsförderung, Marketingund Tourismus GmbH - - 4.124 24.025 0 hannoverimpuls GmbH 168 178 3.319 28.063 47 Existenzgründungszentrum Hannover GmbH 9 0 1 - - Technologie-Centrum Hannover GmbH - - 46 - - hannover.de Internet GmbH 0 1 3 1 1 Hannover Marketing und Tourismus GmbH 8 7 10 20 65 Hannover Tourismus GmbH - 193 - - -GENAMO GmbH 0 0 72 0,4 0Deutsche Messe AG 12.905 8.797 17.467 16.117 49.476Sommerlager Otterndorf Energie GmbH 100 0 0 0 0Misburger Hafen GmbH 0 2 5 6 57Misburger Hafen GmbH 0 2 5 6 57Flughafen Hannover-Langenhagen GmbH 19.578 24.383 24.555 34.374 22.593Klimaschutzagentur Region Hannover GmbH 18 15 42 53 37Gesellschaft für Verkehrsförderung mbH 0 9 48 57 27
Investitionen der ausgewählten Beteiligungsunternehmen 219.628 166.210 216.310 774.610 601.147
Hannover Congress Centrum 2.656 815 1.726 126.557 595Städtische Häfen Hannover 2.087 1.881 875 3.138 1.671Stadtentwässerung Hannover 16.993 15.040 9.705 15.654 15.469
Investitionen der Eigenbetriebe 21.736 17.736 12.306 145.349 17.735
233
Investitionen Landeshauptstadt Hannover - Kernhaushalt 76.765 72.529 81.404 225.970 85.022
14.14 Mitarbeiter/innen der Beteiligungen der Landeshauptstadt Hannover
Mitarbeiter/innen 2006 - 2010 (nach Vollstellen)2006 2007 2008 2009 2010
union-boden gmbh 43 44 42 41 41Hafen Hannover GmbH 7 7 7 8 7Gesellschaft für Bauen und Wohnen Hannover mbH 132 135 133 138 138Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Hannover mbH - - - - - infra Infrastrukturgesellschaft Region Hannover GmbH 5 5 5 5 5 üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe AG 1.948 1.896 1.866 1.886 1.914 Stadtwerke Hannover AG 2.544 2.510 2.473 2.442 2.420Hannover Holding für Wirtschaftsförderung MarketingHannover Holding für Wirtschaftsförderung, Marketingund Tourismus GmbH - - 1 1 1 hannoverimpuls GmbH 26 21 25 52 54 Existenzgründungszentrum Hannover GmbH 2 2 2 - - Technologie-Centrum Hannover GmbH - - 34 - - hannover.de Internet GmbH 5 5 5 5,5 6 Hannover Marketing und Tourismus GmbH 7 8 34 36 38 Hannover Tourismus GmbH - 15 - - -GENAMO GmbH - - - - -Deutsche Messe AG 835 879 894 886 873Sommerlager Otterndorf Energie GmbH - - - - -Misburger Hafen GmbH 4 4 4 5 4Misburger Hafen GmbH 4 4 4 5 4Flughafen Hannover-Langenhagen GmbH 727 726 717 703 698Klimaschutzagentur Region Hannover GmbH 6 7 13 15 19Gesellschaft für Verkehrsförderung mbH 9 9 9 10 11Mitarbeiter/innen der ausgewählten Beteiligungsunternehmen 6.300 6.273 6.264 6.234 6.229g g g
Mitarbeiter/innen der Landeshauptstadt Hannover 8.136 8.127 8.194 8.193 8.181davon Hannover Congress Centrum 216 177 164 150 128 Städtische Häfen Hannover 81 79 84 81 84 Stadtentwässerung Hannover 459 462 457 453 455
234
14.15 Gewinnabführungen der Beteiligungen an den städtischen Haushalt
Auswirkungen auf den städtischen Haushalt 2006 - 2010 in TEUR2006 2007 2008 2009 2010
Dividenden/Gewinnausschüttungen 55.716 57.372 69.180 62.680 59.617
Erstattungen Kapitalertragsteuer 1 0 340 699 1.014
Konzessionsabgabe 45.546 43.934 41.745 37.524 39.316
Sonstiges 666 161 8 0 0
Einnahmen 101.929 101.468 111.272 100.903 99.947
Zuweisungen/Zuschüsse 6.517 6.119 8.867 36.977 9.661
Aufstockung Kapitalrücklagen 125 693 4.499 0 0g p g
Kapitalmaßnahmen 25 13 1 125.000 1
Sonstiges 382 376 388 1.918 756
Ausgaben 7.049 7.201 13.755 163.895 10.419
Auswirkungen auf den städtischen Haushalt 94.879 94.267 97.517 -62.993 89.528
235
14.16 Aufgaben des Beteiligungsmanagements der Landeshauptstadt Hannover (I)
• Koordinierung aller Angelegenheiten der wirtschaftlichen Beteiligungen
• Vertretung der Interessen als Anteilseignerin- Wahrnehmung der Gesellschafterfunktion für die LHH- Herbeiführung von Weisungen an die Stimmführer/innen
für Entscheidungen in den Gesellschafter-/bzw. Hauptversammlungen - zentrale Bearbeitung von Gesellschaftsverträgeng g- Klärung von Steuerfragen
• Beratung der städtischen Mitglieder/Vertreter in den Organen/Gremien g g gder Unternehmen- über alle wirtschaftlichen und finanziellen Fragen- Vorbereitung Aufsichtsratssitzungen und GesellschafterversammlungenVorbereitung Aufsichtsratssitzungen und Gesellschafterversammlungen- Hinweise auf wichtige Punkte aus Sicht der Gesellschafterin
236
14.17 Aufgaben des Beteiligungsmanagements der Landeshauptstadt Hannover (II)
• Vermittlung der gesamtstädtischen Zielsetzung gegenüber den BeteiligungenBeteiligungenDie Festlegung der gesamtstädtischen Ziele erfolgt in Zusammenarbeit mit den Fachdezernaten.
• Beteiligungscontrolling- Durchführung des „klassischen“ Beteiligungscontrollings
Festlegung von Zielvorgaben- Festlegung von Zielvorgaben- Durchführung des Berichtswesens
Portfoliomanagement• Portfoliomanagement- Federführung bei der Neugründung oder dem Erwerb von Unternehmen- Prüfung der Veräußerung von Beteiligungen oder Veränderung der Anteile
• Beauftragung von Gutachten
237
14.18 Zielorientierte Steuerung der Beteiligungen
Maßnah-KennzahlenZi l
Finanzielle Perspektive
Maßnah-KennzahlenZi l
Finanzielle Perspektive Steuerungsperspektiven des öffent-lichen Beteiligungsmanagements
ProzessperspektiveProzessperspektiveKundenperspektiveKundenperspektive
PlanIstMaßnah
menZielePlanIst
MaßnahmenZiele lichen Beteiligungsmanagements
Politische Risiken
WirtschaftlichBalancedScorecard PlanIst
Maßnah-men
KennzahlenZiele
PlanIstMaßnah-
menKennzahlen
ZielePlanIst
Maßnah-men
KennzahlenZiele
PlanIstMaßnah-
menKennzahlen
Ziele
PotenzialperspektivePotenzialperspektive
Öffentlicher Zweck
Wirtschaftliche Risiken
PlanIstMaßnah-
menKennzahlen
Ziele
Potenzialperspektive
PlanIstMaßnah-
menKennzahlen
Ziele
Potenzialperspektive
FinanzenPotential derMitarbeiter Ziele
Prozesse
Klassische Unternehmens-Balanced Scorecard zur Mini-mierung des (langfristigen) UnternehmensrisikosUnternehmensrisikos
Beispiele für interne Steuerungsperspektiven der
238
g p pKommunalunternehmen
14.19 Beispiele für Ziele, die eine Stadt mit ihren Beteiligungen anstrebt
finanzpolitische Ziele• hohe Gewinnabführung• hohe Gewinnabführung• angemessene Eigenkapitalverzinsung
Sicherstellung der Daseinsfürsorge
wirtschaftspolitische Ziele• Sicherstellung der regionalen Wertschöpfung• Strom
• ÖPNV• (Gesundheit)• (Bankverbindung)
regionalen Wertschöpfung und Arbeitsplätze
• Kreditversorgung für Mittelstand
• Standortpolitik
Ziele der Stadt
Nachhaltige Erfüllung des öffentlichen Zwecks bzw.
• (Wohnungsversorgung) • Standortpolitik• Steigerung der Attraktivität der Innenstadt
Zwecks bzw. fachpolitische Ziele (Problem: schwierig zu messende Ziel-
umweltpolitische Ziele• Energiemix • KlimaschutzFö d ÖPNV
erreichung)
239
• Förderung ÖPNV
14.20 Zielerreichung „Sicherstellung der regionalen Wertschöpfung und Arbeitsplätze“ (I)
Wertschöpfungseffekte ArbeitsplatzeffekteStadt
HannoverRegion
HannoverStadt
HannoverRegion
Hannover
in Mio. € Anzahl Beschäftigteg
direkt bei den städtischen Beteiligungen 483 552 4.761 5.972
indirekt und induziert durch die städtischen Beteiligungen 414 545 8.495 11.247
Z i h tädti h B t ili 897 1 097 13 256 17 219Zwischensumme städtische Beteiligungen 897 1.097 13.256 17.219
durch Ausgaben Veranstalter und Besucher (HCC) 24 30 943 1.179
durch Ausgaben Aussteller und Besucher (DMAG) 274 379 8.978 12.111
direkt bei den Unternehmen am Flughafen (ohne FHG) - 433 - 6.758
indirekt und induziert durch den Flughafen (ohne FHG) 287 431 5.021 7.706
Zwischensumme zusätzliche Effekte 584 1 273 14 942 27 754Zwischensumme zusätzliche Effekte 584 1.273 14.942 27.754
Insgesamt 1.481 2.369 28.198 44.973
240
14.21 Zielerreichung „Sicherstellung der regionalen Wertschöpfung und Arbeitsplätze“ (II)
Zahl der Erwerbstätigen in Hannover 381.000
städtische Beteiligungen inkl. Folgewirkungen 28.200
Anteil an der Beschäftigung 7,4%
Wertschöpfung in Hannover 22,9 Mrd. €
städtische Beteiligungen inkl. Folgewirkungen 1,5 Mrd. €
Anteil an der Wertschöpfung 6,5%
241