VRT Linzbach, Löcherbach & Partner Wirtschaftsprüfer Steuerberater Rechtsanwälte
15. Mandanten-Informationsabend4. November 2004
Dipl.-Kfm. Adi KaufmannWirtschaftsprüfer/Steuerberater
Begrüßung
Die Themen des Abends
Alterseinkünftegesetz
Wie sieht in Zukunft die steuerliche Behandlung von Rentenbezügen und Vorsorgeaufwendungen aus (StB Ulrich Rieck)
Steueramnestie 2004/2005:
Die Zeit läuft! (WP/StB Willi Spies, StBin Susanne Rosenberg)
Erben, Vererben, Schenken
Erbschaftsteuer minimieren (WP/StB Adi Kaufmann und WP/StB Alexander Schröder)
Die Bank im Erbfall (RA Dr. Volker Lang)
AlterseinkünftegesetzGesetz zur Neuordnung der einkommensteuerlichen Behandlung von Altersvorsorgeaufwendungen und Altersbezügen (AltEinkG)
Wie sieht in Zukunft die steuerliche Behandlung von Rentenbezügen und Vorsorgeaufwendungen aus?
Dipl.-Kfm. Ulrich RieckSteuerberater
Agenda
Bisheriges Rentenrecht versus nachgelagerte Besteuerung
Die Besteuerung der Altersbezüge (Renten u. Pensionen)
Kontrollmitteilungen an die Finanzämter
Behandlung von Altersvorsorgeaufwendungen
Beurteilung der Reform
Das bisherige Rentensystem und die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts
Belastungsvergleich und Grundsatz der Einmalbesteuerung:
Ertragsanteilsbesteuerung nur hinsichtlich der Rückzahlung bereits versteuerten Einkommens berechtigt, d.h. hinsichtlich des steuerpflichtigen Arbeitnehmer-Anteils zur Rentenversicherung
Renten im Verhältnis zu Pensionen zu niedrig besteuert Hinweis: Grundfreibetrag 2004/2005: 7.664 €
Erwerbsphase Auszahlungsphase
RENTE
AN-Anteil (z.T.) steuerpflichtig AG-Anteil steuerfrei Bundeszuschuss steuerfrei
Ertragsanteilsbesteuerung (z.B. 27%) Werbungskostenpauschale (102 €)
PENSION
keine eigenen Beiträge, damit keine steuerliche Belastung Nutzung der SA-Höchstbeträge möglich
Steuerpflicht in voller Höhe Versorgungsfreibetrag (40%, max. 3072 €) Arbeitnehmerpauschbetrag (920 €)
Einkommensart Steuerunbelastet bis zu
Rente 2004 / Rente 2005 ca. 42.640 € / ca. 18.893 €
Beamtenpensionen 12.836 €
im Vergleich: Arbeitseinkommen 10.776 €
Nachgelagerte Besteuerung und Altersvorsorge
Forderung des BVerfG: Es darf zu keiner Doppelbesteuerung von Beiträgen und Bezügen kommen
Konsequenz: Umstellung auf nachgelagerte Besteuerung (Rürup-Kommission)
Nachgelagerte Besteuerung bedeutet im Grundsatz steuerlicher Abzug der Altersvorsorgebeiträge
bei den aktiv Erwerbstätigen
vollständige Steuerpflicht der Altersbezüge des Ruheständlers (Rentner und Pensionäre)
Besteuerung der Altersbezüge
Renten aus der Basisversorgung 35jähriger Übergang zur vollständig nachgelagerte Besteuerung 2005: 50%ige Besteuerung der Bestandsrenten und der in 2005
erstmals gezahlten Renten für jeden neuen Rentnerjahrgang („Kohorte“) erhöht sich der
Besteuerungsanteil bis 2020 um 2% p.a., von 2021 bis 2040 um 1% p.a. bis auf 100%
Basisversorgung gesetzliche Rentenversicherung berufsständische Versorgung landwirtschaftliche Alterskassen Rürup-Rente
nicht der Besteuerungsprozentsatz festgeschrieben, sondern der steuerfrei bleibende Anteil der Rente in einem lebenslang geltenden Freibetrag festgeschrieben.
Regelmäßige Rentenerhöhungen werden zu 100% erfasst Festschreibung des steuerfreien Rentenbetrages im Folgejahr des
Rentenbeginns; für Bestandsrentner im Jahr 2006
2005 50% 2011 62% 2017 74% 2023 83% 2029 89% 2035 95%
2006 52% 2012 64% 2018 76% 2024 84% 2030 90% 2036 96%
2007 54% 2013 66% 2019 78% 2025 85% 2031 91% 2037 97%
2008 56% 2014 68% 2020 80% 2026 86% 2032 92% 2038 98%
2009 58% 2015 70% 2021 81% 2027 87% 2033 93% 2039 99%
2010 60% 2016 72% 2022 82% 2028 88% 2034 94% 2040 100%
Hans Glück ist 1999 mit 65 Jahren in Rente gegangen. Ab 2005 erhält er eine Monatsrente von 1000 €. Zu versteuern sind:
im Jahr 2005 u. 200612 x 1000 € = 12.000 €x 50% 6.000 €abzgl. Werbungskosten-Pauschbetrag 102 €zu versteuern (bis 2004: 3.240 €) 5.898 €2006: Festschreibung des Freibetrags auf 6.000
Nach mehreren Rentenerhöhungen beträgt die Monatsrente im Jahr 2010 1.500 €12 x 1.500 € = 18.000 €abzgl. fixem Rentenfreibetrag 6.000 €abzgl. Werbungskosten-Pauschbetrag 102 €zu versteuern 11.898 €
Hinweis: Grundfreibetrag 2005: 7.664 € (bei Ehepaaren 15.328 €)
Beispiel zur Besteuerung der Altersbezüge
Nachgelagerte Besteuerung der Pensionen
Bisher: Versorgungsfreibetrag: 40% der Bezüge, max. 3.072 € Werbungskostenpauschbetrag für AN: 920 €
3.992 € Künftig:
Versorgungsfreibetrag für 2005: 3.000 € Zuschlag zum Versorgungsfreibetrag für 2005 900 € jährliche Abschmelzung
von 2006 bis 2020 um je 1,6%, von 2021 bis 2040 um je 0,8
Werbungskostenpauschbetrag für Alterseinkünfte: 102 € 4.002 €
Kohortenprinzip: Einfrieren der im Jahr des Eintritts in die Pension vorliegenden Besteuerungssituation
Besteuerung der Beamtenpensionen
Besteuerung sonstiger Renten
Übrige Renten Besteuerung mit Ertragsanteil bereits bestehende private Rentenversicherungsverträge Veräußerungsleibrenten Absenkung der Ertragsanteile (Absenkung des in den
Ertragsanteilen berücksichtigten Zinssatzes von 5,5% auf 3%; Berücksichtigung der gestiegenen Lebenserwartung)
Lebensjahr bei Rentenbeginn 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65
Ertragsanteil (bisher) 38 37 36 35 34 32 31 30 29 28 27
Ertragsanteil (ab 2005) 26 26 25 24 23 22 22 21 20 19 18
sog. „Escapeklausel für Leistungen aus berufsständischen Versorgungseinrichtungen für bis 2005 geleistete Beiträge oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze
Versorgungsfreibetrag samt Zuschlag s.o.
Altersentlastungsbetrag Bisher:
Altersentlastungsbetrag für Einkünfte, die keine Versorgungsbezüge oder Leibrenten darstellen
Vollendung des 64. Lebensjahr im abgelaufenen Jahr 40% der positiven Einkünfte, max. 1.908 €
Künftig: Altersentlastungsbetrag verliert seine Berechtigung, wenn
Renten und Versorgungsbezüge in der Endstufe zu 100% nachgelagert besteuert werden
35-jährige Abschmelzung in gleichem Umfang wie Versor-gungsfreibetrag und Zuschlag zum Versorgungsfreibetrag
Absenkung des Abzugssatzes und des Höchstbetrags in den nächsten 15 Jahren um jew. 1,6% und in den nachfolgenden 20 Jahren um jeweils 0,8%
Kohortenprinzip, d.h. „Einfrieren“ der Besteuerungssituation (Höchstsatz; Prozentsatz) in dem auf die Vollendung des 64. Lebensjahres folgenden Jahr
Abschmelzung der „Altersprivilegien“
Künftig bis zum 31.5. des Folgejahres Meldung der Renten an eine Zentralstelle der BfA, die Daten an die FA weiterleitet: Sämtliche Versicherungsträger (gesetzliche RV, landwirtschaftliche
Alterskassen, Versorgungswerke, Pensionskassen, Versicherungsunternehmen etc.) melden
die persönlichen Daten und die Identifikationsnummer des Leistungsempfängers,
den Betrag der Leibrenten und anderen Leistungen samt Bezeichnung und Anschrift des Mitteilungspflichtigen
Umsetzung der Mitteilungspflicht im Grundsatz: ab dem Jahr 2006 für Renten aus 2005 aber:
das steuerliche Identifikationsmerkmal fehlt noch 2006 ist Bundestagswahl!!
wahrscheinlich: Mitteilung erstmals 2007 für 2006
Pflicht zur Abgabe einer Steuererklärung 2005, wenn Gesamtbetrag der Einkünfte mehr als 7.700 € bzw. 15.4000 €
(Eheleute)
Ggf. für Altjahre noch Steueramnestie nutzen!!
Rentenbezugsmitteilungen
Altersvorsorge Drei-Schichten-Modell
Altersvorsorge wird künftig unterteilt in:
Erste Schicht: Basisversorgung gesetzliche Rentenversicherung landwirtschaftliche Alterskassen berufsständische Versorgungseinrichtungen private kapitalgedeckte Leibrentenversicherungen (Rürup-Rente)
Zweite Schicht: Kapitalgedeckte Zusatzversorgung Riester-Rente Betriebliche Altersversorgung
Dritte Schicht: Kapitalanlageprodukte Sparpläne Kapitallebensversicherung Renten Aktien Immobilien Fonds etc.
„Rürup“-Rente (Basisversorgung)
Neu ab 2005: Kapitalgedeckte Altersvorsorgeprodukte (sog. Rürup-Rente) Auszahlung nur als monatliche Leibrente Altersrente mit ergänzender Absicherung der Berufs-
unfähigkeit, der verminderten Erwerbsfähigkeit oder von Hinterbliebenen (nur Ehegatte und Kinder)
Auszahlung frühestens ab dem 60. Lebensjahr nicht vererblich nicht übertragbar nicht beleihbar nicht veräußerbar nicht kapitalisierbar kein Anspruch aus Auszahlung
Altersvorsorgeaufwendungen (1. Schicht)
Grundsatz: Beiträge für die Basisversorgung sind (nur in begrenztem Umfang!) als Sonderausgaben abzugsfähig, die spätere Rente unterliegt im Gegenzug (voll) der Besteuerung
Abzugsvolumen Fördervolumen von 20.000 € für Alleinstehende bzw. 40.000
€ für Verheiratete ab 2025 Übergangsregelung für die Jahre 2005-2024: 2005 zunächst
60% des Höchstbetrages, jährliche Anhebung: 2% = 400 €
Begünstigte Aufwendungen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge zur gesetzlichen
Rentenversicherung landwirtschaftliche Alterskassen berufsständische Versorgungseinrichtungen kapitalgedeckte Altersvorsorgeprodukte („Rürup“-Rente)
2005 2006 2007 2008 2009 …… 2025
12.000 12.400 12.800 13.200 13.600 …… 20.000
Sonderausgabenabzug von Altersvorsorgeaufwendungen – I
Ermittlung des tatsächlichen Abzugsbetrags Höchstbetrag für begünstigte Altersvorsorgeaufwendungen Kürzung des Höchstbetrages für Beamte, Abgeordnete und nicht
pflichtversicherte Arbeitnehmer mit Pensionsanspruch um deren fiktiven Gesamtversicherungsbetrag (ArbG- und ArbN-Anteil zur GRV); bei Selbständigen keine Kürzung
Begrenzung des Abzugs der tatsächlichen Aufwendungen für den Übergangszeitraum auf den jeweils maßgebenden Prozentsatz
Abzug der steuerfrei gestellten Arbeitgeberleistungen
Lediger ArbN mit gesetzlicher Rentenversicherung und begünstigter privater Leibrente („Rürup“) im Jahr 2005
Tatsächlicher ArbN-Beitrag 3.000 €Tatsächlicher ArbG-Beitrag 3.000 €Zusatzversicherung 2.000 €insgesamt 8.000 €
Höchstbetrag 20.000 €60% des geringeren Betrages 4.800 €abzgl. steuerfreier ArbG-Anteil 3.000 €als Sonderausgaben abzugsfähig 1.800 €
Lediger Beamter mit Bezügen von 30.770 € und begünstigter privater Leibrente in 2005Tatsächlicher ArbN-Beitrag 0 €Tatsächlicher ArbG-Beitrag 0 €Zusatzversicherung 2.000 €insgesamt 2.000 €
Höchstbetrag 20.000 €abzgl. 30.770 x 19,5% 6.000 €Gekürzter Höchstbetrag 14.000 €60% des geringeren Betrages 1.200 €
Selbständiger mit berufsständischer Versorgungseinrich-tung und begünstigter privater Leibrente im Jahr 2005
Tatsächlicher ArbN-Beitrag 0 €Tatsächlicher ArbG-Beitrag 0 €Berufsständische Versorgung 12.000 €Zusatzversicherung 10.000 €insgesamt 22.000 €
Höchstbetrag 20.000 €60% des geringeren Betrages 12.000 €(hier: Doppelbesteuerungsgefahr! Klagen zu erwarten)
Sonderausgabenabzug von Altersvorsorgeaufwendungen – II
Sonstige Vorsorgeaufwendungen (Keine Altersvorsorge)
Beiträge zu Arbeitslosenversicherungen Kranken-, Pflege- und Unfallversicherungen Erwerbs- und Berufsunfähigkeitsversicherungen, soweit nicht bereits
zur Basisversorgung gehörig Haftpflichtversicherungen Risikoversicherungen, die nur für den Todesfall zahlen Beiträge zu Renten- und Kapitallebensversicherungen, deren
Laufzeit vor dem 1.1.2005 begonnen hat, wenn mindestens ein Versicherungsbeitrag bis zum 31.12.2004 entrichtet ist.
Ausgeschlossen sind fondsgebundene Lebensversicherungen entgeltlich erworbene Lebensversicherungsverträge Dritter Kapitallebens- bzw. Rentenversicherungsverträge, die nicht als
Basisversorgung gelten und mit Laufzeit ab dem 1.1.2005 Hausratversicherungen etc.
Abzugsvolumen Erhöhter Abzugsbetrag von 2.400 € Geminderter Abzugsbetrag von 1.500 €, wenn steuerfreie ArbG-
Beiträge zur KV gezahlt werden (Arbeitnehmer) oder ein Beihilfeanspruch besteht (Beamte)
gesonderte Prüfung für jeden Ehegatten bei mitversicherten Ehegatten (Familienversicherung) greift nur der
Abzugsbetrag von 1.500 €
Günstigerprüfung Vor allem für Bezieher geringer Einkommen ist das alte Recht
günstiger von 2005 bis 2019 Günstigerprüfung zwischen altem und neuem
Recht der (alte) Vorwegabzug wird zusätzlich ab 2011 von derzeit 3.068 €
jährlich um jeweils 300 € abgesenkt und entfällt damit ab 2020. die (alte) Vorsorgepauschale wird analog abgeschmolzen die in die Günstigerprüfung einzubeziehenden Aufwendungen
richten sich jedoch nach neuem Recht
Neuberechnung der Vorsorgepauschale (LSt-Abzugsverfahren) 1. Komponente: 20% des AN-Beitrags zur GRV; jährliche
Steigerung um 4%-Punkte bis 2025 2. Komponente: 11% des Arbeitslohns abzugl. eines evtl.
Versorgungsfreibetrags und Altersentlastungsbetrags, max. 1.500 € Nur den 2. Abzugsbetrag erhalten
Beamte, Richter, Soldaten Altersrentner Bezieher einer Pension aufgrund vom AG steuerfrei eingezahlter
Pensionskassenbeiträge Beherrschende GGF, denen ganz oder teilweise ohne eigene
Beitragsleistung eine betriebliche Alterversorgung zugesagt worden ist Vorstände einer AG
Getrennte Ermittlung bei zusammenveranlagten Ehegatten
Günstigerprüfung und Vorsorgepauschale
Riesterrente Betriebliche Altersversorgung
5 Durchführungswege Direktversicherung Pensionskasse Pensionsfonds Unterstützungskasse Pensionszusage
künftig für alle Steuerfreiheit bis 4 % der BBG (West= 61.800) = 2.472 € zusätzlich 1.800 € pauschal
Diverse Änderungen ab 2005 insb. wird die Direktversicherung steuerlich den Pensionskassen
und Pensionsfonds gleichgestellt Beiträge für die Direktversicherung sind ab 2005 steuerfrei; es erfolgt
im Gegenzug eine nachgelagerte Besteuerung; die Pauschalbesteuerung (§ 40b EStG) entfällt
Der AN kann jedoch für Altzusagen (vor 2005) bis zum 30.6.2005 auf die Steuerfreiheit verzichten und die Pauschalbesteuerung wählen
Portabilität: Übertragbarkeit der betrieblichen Altersversorgung beim Arbeitgeberwechsel
Zweite Schicht: Kapitalgedeckte Zusatzversorgung
Altverträge unter bestimmten Voraussetzungen bisher: Sonderausgabenabzug (88%; aber beschränkt) künftig: SA-Abzug nur noch im Rahmen der sonstigen Vorsorge-
aufwendungen (2.400/1.500 €) und damit im Regelfall nicht mehr Steuerfreiheit der Erträge bleibt für Altverträge erhalten Altverträge = Abschluss vor dem 1.1.2005 (Datum des Versiche-
rungsscheins) und Zahlung eines Beitrages bis zum 31.12.2004 Dynamik und fest vereinbarte Erhöhungen sind steuerunschädlich „Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob ……“
Neuverträge (Abschluss nach dem 31.12.2004) Kapitallebensversicherung wird nicht mehr als Produkt zur
Altersvorsorge (Erste Schicht), sondern als Kapitalanlageprodukt (Dritte Schicht) gewertet
kein Sonderausgabenabzug für Neuverträge keine Steuerfreiheit der Erträge = Besteuerung des
Unterschiedsbetrags zwischen Versicherungsleistung und Summer der eingezahlten Beiträge
Halbeinkünfteverfahren unter bestimmten Voraussetzungen Laufzeit mind. 12 Jahre Auszahlung nach dem 60. Lebensjahr Todesfallschutz mind. 60%
Reine Rentenversicherungen oder Rentenversicherungen mit (nicht ausgeübtem) Kapitalwahlrecht Erträge aus der Ansparphase wie bisher steuerfrei gesunkene Ertragsanteile Gewinner der Reform
Einschränkung des Lebensversicherungsprivilegs (künftig: Dritte Schicht)
Rentner Beseitigung der systemwidrigen Ungleichbehandlung von Renten und Pensionen Deutlich höhere Belastung der Rentner; die Begründung, dass sich dies wegen
des Grundfreibetrages bei ¾ der Rentner nicht auswirkt, wenn die Betroffenen keine weiteren Einkünfte erzielen, ist als Rechtfertigung kaum geeignet
Auch die künftige Pensionärs-Jahrgänge stehen sich schlechter Wegfall der „Altersprivilegien“ Fazit: Gleichbehandlung auf niedrigerem Niveau! Hart, aber systematisch richtig.
Erwerbstätige Umstellung auf nachgelagerte Besteuerung schafft bei der Erwerbsgeneration
finanzielle Freiräume für die private Vorsorge (aber: diese werden später über höhere Rentensteuern wieder reingeholt!)
Der materielle Versorgungsgehalt bestehender Betriebsrentenansprüche wird geschmälert.
Es muss ernsthaft bezweifelt werden, ob künftig eine verfassungskonforme Besteuerung der Altersversorgung sichergestellt ist. In Einzelbereichen kommt es zu Doppelbelastungen. Es ist eine weitere Klagewelle zu erwarten! Bescheide, Vorsorge- und Rentenunterlagen unbedingt aufbewahren!
Es ist unwahrscheinlich, dass die Besteuerung 35 Jahre unverändert bleibt
Mit der Steuererklärung auf dem Bierdeckel wird das nichts!!
Beurteilung der Reform
Dipl.-Kfm. Willi SpiesWirtschaftsprüfer/Steuerberater
Dipl.-Fw. Susanne RosenbergSteuerberaterin
Steueramnestie 2004/2005Die Zeit läuft
Agenda
Gesetzesstand
Methodik, Voraussetzungen
Ausschlussfristen für die Amnestie
Vorteile, Nachteile der Amnestieerklärung
Soll man oder soll man nicht?
Gesetzliche Grundlagen und Informationen
www.bundesfinanzministerium.de (pdf-Dateien) Gesetz über die strafbefreiende Erklärung Merkblatt zur Anwendung des Gesetzes über die
strafbefreiende Erklärung Fragen und Antworten zum Strafbefreiungserklä-
rungsgesetz Vordruck zur Strafbefreiungserklärung Informationsfaltblatt
www.vrt.de (pdf-Dateien) VRT-Info Sonderheft Steueramnestie VRT-Info Dezember 2003 Vordruck zur Strafbefreiungserklärung incl. Merk-
blätter Informationsfaltblatt
Voraussetzungen für die Amnestieerklärung
Voraussetzungen für die Abgabe einer strafbe-freienden Erklärung:
Steuerstraftat oder Steuerordnungswidrigkeit
Hinterziehungen der Jahre 1993 bis 2002 und Vollendung der Steuerstraftat vor dem 17.10.2003
Keine Tatentdeckung
Amtliches Formular
Gilt nur für bestimmte Steuerarten (ESt, KSt, GewSt, USt, VSt, ErbSt/SchenkSt, Abzugssteuern)
Voraussetzungen für die Amnestieerklärung
Wer ist erklärungsberechtigt?
Der Täter und Mittäter Der gesetzliche Vertreter (GV), Vermögensver-walter
(VV), Verfügungsberechtigte (VB), wenn dieser Täter, aber nicht zugleich Steuerschuldner ist
Der Steuerschuldner, wenn der GV, VV, VB der Täter ist Der GV, VV, VB, wenn der Täter ein früherer GV, VV,
VB war In allen o.g. Fällen der Gesamtrechtsnachfolger
Ausschlussfristen bei Abgabe und Zahlung
Achtung Ausschlussfristen bei der strafbefreienden Erklärung:
Abgabe einer strafbefreienden Erklärung nur in der Zeit vom 01.01. bis zum 31.12.2004 mit 25% „Steuer“ 01.01. bis zum 31.03.2005 mit 35% „Steuer“
Zur speziellen Ermittlung der Bemessungsgrundlagen siehe im Einzelnen die Beispiele im VRT-Info
Fristgerechte Zahlung der Abgeltungssteuer innerhalb von 10 Tagen,aber Vorsicht am 31.12.2004 und 31.03.2005!
Top oder Flop?
Amnestie bisher nur mäßig erfolgreich
Geplante Steuermehreinnahmen:EUR 5.000.000.000,00
Erzielte Steuermehreinnahmen, Stand Juli 2004:EUR 273.000.000,00
Erwartete Steuermehreinnahmen, Stand Juli 2004:EUR 1.000.000.000,00
Pferdefuß der Amnestieerklärung?
Bisher keine Probleme mit der Finanzverwaltung durch die Amnestieerklärung
Nur grundsätzliche Prüfung der Wirksamkeit bzw. Zulässigkeit und der fristgerechten Zahlung
Keine Erörterungen, kein „Roter Reiter“ auf der Steuerakte, kein Ermittlungsverfahren
Keine Mitteilungen an andere Behörden etc.
Kein Steuerbescheid
Was spricht für die Inanspruchnahme der Amnestie
Straffreiheit
Gewissenserleichterung gegenüber sich selbst und gegenüber den Erben
Uneingeschränkte Verwendbarkeit der Vermögens-werte und Einnahmen für Konsum und Investition
Günstige Nachversteuerung
Eine Einladung, die man nicht ausschlagen kann?
Pauschale „Steuer“ von: 25 % bis 31.12.200435 % bis
31.03.2005
auf folgende Bemessungsgrundlagen:
ESt / KSt 60 % der Einnahmen+ 100 % der Ausgaben
GewSt 10 % der EinnahmenUSt 30 % der Einnahmen
+ 200 % der VorsteuernErbSt / SchenkSt 20 % der nach Abzug
der Freibeträge steuer- pflichtigen Einnahmen
Eine Einladung, die man nicht ausschlagen kann?
Effektive Steuer bis 31.12.2004:
ESt: Einnahmen * 0,6 * 0,25 = 15% Steuersatz (01.01.-31.03.2005: 0,6 * 0,35 = 21%)
ESt-Eingangssteuersatz 2004: 16%
ErbSt: Einnahmen * 0,2 * 0,25 = 5% Steuersatz (01.01.-31.03.2005: 0,2 * 0,35 = 7%)
ErbSt-Eingangssteuersatz 2004: 7%
Gründe gegen eine Nicht-Inanspruchnahme
Bei Ausschlagung der Amnestie droht:
Steigendes Entdeckungsrisiko durch gesetzliche Meldepflichten:
EU-Zinsrichtlinie Alterseinkünftegesetz Erbschaftsteuergesetz
Saftige Nachzahlung zzgl. Hinterziehungszinsen und zzgl. Bußgeld und/oder anderen strafrechtlichen und ggf. dienstrechtlichen Konsequenzen (Beamte!)
Entdeckungsrisiko EU-Zinsrichtlinie
Die EU-Zinsrichtlinie sieht vor
Kontrollmitteilungen zwischen den EU-Staaten:
Gläserne Identität des Kapitalanlegers
oder
Steuern an der Quelle mit 35% in der Endstufe:
Höhere Besteuerung als im Regelverfahren?
Entdeckungsrisiko Alterseinkünftegesetz
Das Alterseinkünftegesetz sieht vor
Kontrollmitteilungen: Versicherungsträger und -unternehmen melden bis zum 31.05. des Folgejahres den Bezug und die Höhe der Leibrenten an eine zentrale Stelle
Folge: Überprüfung der Steuerpflicht auch für die Vergangenheit (bis zu 13 Jahre zurück)
Entdeckungsrisiko Erbschaftsteuergesetz
Das ErbSt-Gesetz sieht vor
Meldepflichten Erben und Beschenkte Standesämter, Gerichte, Notare, Behörden Banken und Sparkassen Versicherungsgesellschaften Aktiengesellschaften
Kontrollmitteilung von ErbSt-FA an Wohnsitz-FA
Entdeckungsrisiko Mitwisser
Permanentes Entdeckungsrisiko durch die „Lieben“:
der geschiedene Ehepartner, die enttäuschte Geliebte, der verkrachte Geschäftspartner, der freigesetzte Arbeitnehmer, der missgünstige Miterbe, der neidische Nachbar
Gründe für die Inanspruchnahme
Straffreiheit
Gewissenserleichterung gegenüber sich selbst und gegenüber den Erben
Günstige Nachversteuerung; aber Achtung: Selbstanzeige kann evtl. günstiger sein
Uneingeschränkte Verwendbarkeit der Vermögens-werte und Einnahmen für Konsum und Investition
Das Ende der Erpressbarkeit
Steueramnestie 2004 / 2005: Die Zeit läuft
Soll man oder soll man nicht?
Prüfen Sie, ob eine Selbstanzeige oder eine strafbefreiende Erklärung notwendig sein könnte; denken Sie dabei insbesondere an Ihre Erben, die haften und zahlen müssen
Im Falle eines Falles: keine Selbstanzeige oder strafbefreiende Erklärung ohne fachlichen Rat
Im Falle eines Falles: Warten Sie nicht mehr zu lange, es drohen die Ausschlussfristen!
Thema:„Steuerschonend
Erben, Vererben, Schenken“
Private Finanzplanung
Familie/Psychologie
SteuernRecht
Erbrecht
Familien-recht
Gesellsch.-recht
Erblasser
Erbe
Andere
Alters-vorsorge
Vermögens-struktur
Nachlassplanung: Das magische Viereck
Erbschaft-steuern
Ertrag-steuern
Dipl.-Kfm. Adi KaufmannWirtschaftsprüfer/Steuerberater
Dipl.-Kfm. Alexander SchröderWirtschaftsprüfer/Steuerberater
Lehrbeauftragter FH Bonn/Rhein-Sieg
„Erben, Vererben, Schenken“- Steuerliche Aspekte -
Agenda
1. Einführung
2. Charakter der Erbschaftsteuer und Steuerpflicht
3. Steuerfreier Erwerb
4. Schenkungsteuer
5. Steuerklassen und persönliche Freibeträge, Steuersätze
6. Nutzung der Freibeträge
7. Grundvermögen
8. Betriebsvermögen
9. Freigebige Zuwendungen
10.Klassische Fehler und Optimierungsstrategien
109
163
265
0
50
100
150
200
250
300
1995 2003 2010
Mrd. €
Erbschaftsvolumen
271520
773
1545
1814
29833213
0
500
1000
1500
2000
2500
3000
3500
1975 1980 1985 1990 1995 2000 2003
Mio. €
Erbschaftsteueraufkommen
Eine Erhöhung der Erbschaftsteuer ist insbe-sondere von Seiten der Bundesregierung und der SPD geführten Bundesländer wiederholt gefordert worden.
Beim Bundesverfassungsgericht ist auf Vorlage des BFH ein Verfahren anhängig, das u.a. zum Gegenstand hat
die Überprüfung der Bewertungsvorschriften für Immobilien
die Überprüfung der Vergünstigungen für die Übertragung von Betriebsvermögen.
Absehbare Rechtsänderungen
.
Das Verfassungsgericht wird frühestens
2005 entscheiden.
Es bleibt also noch Zeit, die derzeit
noch günstigen Rahmenbedingungen
zu nutzen
(z.B. durch vorweggenommene Erbfolge)
Absehbare Rechtsänderungen
1. Charakter der Erbschaftsteuer
Die ErbSt ist keine Erblassersteuer, sondern eine Erbanfallsteuer: Sie belastet nicht den Nachlass des Verstorbenen, sondern erfasst das, was bei den einzelnen Bedachten aus dem Nachlass anfällt
Die Höhe der anfallenden Steuer bestimmt sich dabei entscheidend nach dem verwandtschaftlichen Verhältnis des Erben zum Erblasser
Kaum Unterschiede zwischen Erbschaften und
Schenkungen
Charakter der ErbSt und Steuerpflicht
2. Welche Vorgänge unterliegen der Erbschaft- und Schenkungsteuer? der Erbanfall aufgrund gesetzlicher, testamentarischer
oder erbvertraglicher Erbfolge der Erwerb durch Vermächtnis die „freigebige“ Zuwendung unter Lebenden der Erwerb durch Schenkung auf den Todesfall und
aufgrund eines vom Erblasser geschlossenen Vertrages (z.B. Lebensversicherungen)
der geltend gemachte Pflichtteilsanspruch des Ehegatten oder dessen Abfindung
die „Bereicherung“ eines Ehegatten bei Vereinbarung der ehelichen Gütergemeinschaft
Charakter der ErbSt und Steuerpflicht
3. Wer ist steuerpflichtig? Persönliche Steuerpflicht: Wenn Erblasser/Schenker
oder der Erbe bzw. der Beschenkte zur Zeit der Steuerentstehung Inländer sind, unterliegen sie der deutschen ErbSt (unbeschränkte Steuerpflicht)
In diesem Fall greift die ErbSt für das gesamte Vermögen, d.h. für inländisches und ausländisches Vermögen.
Wegzug ins Ausland als Steuersparmodell?Deutsche Staatsangehörige bleiben bei Wohnsitz-wechsel ins Ausland noch 5 Jahre lang unbeschränkt steuerpflichtig. Das in Deutschland belegene Ver-mögen (z.B. Immobilien) unterliegt auch darüber hinaus der deutschen (beschränkten) Steuerpflicht.
Charakter der ErbSt und Steuerpflicht
4. Was wird besteuert ?
Besteuerungsgrundlage ist der steuerpflichtige Erwerb; als steuerpflichtiger Erwerb gilt die „Bereicherung“ des Erwerbers, soweit sie nicht steuerfrei ist.
d.h. Bemessungsgrundlage ist das steuerpflichtige Rohvermögen abzüglich Schulden
nicht der Steuerpflicht unterliegen Rentenansprüche aus der gesetzlichen Sozialversicherung sowie der (tatsächliche) Zugewinnausgleichsanspruch des Ehegatten
Charakter der ErbSt u. Steuerpflicht
Hausrat sowie anderes bewegliches Vermögen • Steuerklasse I: Hausrat bis 41.000 €
anderes bewegliches Vermögen bis 10.300 €• Steuerklasse II u. III: Hausrat und anderes bewegliches Vermögen
zusammen bis 10.300 €• Die Befreiung gilt nicht für Grund- u. Betriebsvermögen etc. sowie Geld,
Wertpapiere, Münzen, Edelmetalle, Edelsteine u. Perlen Betriebsvermögen, wesentl. Beteiligungen an Kapitalges.
Befreiung bis zu 225.000 €; Erfassung des übersteigenden Teils lediglich zu 65%; Stundungsmöglichkeiten
Pflegekräfte Zuwendungen bis 5.200 € an Personen, die dem Erblasser ohne oder
ohne zurechendes Entgelt Pflege und Unterhalt gewährt haben. Grundbesitz, Kunstsammlungen, Bibliotheken etc,
deren Erhaltung muss im öffentlichen Interesse sein Zuwendungen an begünstigte Empfänger,
kirchliche, gemeinnützige u. wohltätige Einrichtungen, Parteien, gemeinnützige Stiftungen u.a.
Steuerfreier Erwerb
Im Grundsatz gelten die selben Regelungen wie zur Erbschaftsteuer
Folgende Besonderheiten sind zu beachten:
Gemischte Schenkung / Schenkung unter Auflage
Hier wird zwar geschenkt, jedoch muss der Beschenkte eine Gegenleistung erbringen, z.B. die auf dem Geschenk lastenden Schulden übernehmen oder einen Nießbrauch einräumen
Steuerpflichtig ist nur die Bereicherung des Beschenkten, die Zuwendung ist in einen entgeltlichen und einen unentgeltlichen Teil aufzuteilen
Gelegenheitsgeschenke
Übliche Gelegenheitsgeschenke sind steuerfrei; was üblich ist, darüber streiten sich die Gelehrten
Schenkungsteuer
Grundsatz: Je näher verwandt, desto höher die persönlichen Freibeträge und desto
niedriger der Steuersatz (und umgekehrt) Partner nicht ehelicher Lebensgemeinschaften fallen in die ungünstigste
Steuerklasse III. Das lässt sich nach wie vor nur durch Heirat ändern. Auch gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften fallen in Steuerklasse III
Steuer-klasse Personen Freibetrag
I
Ehepartner 307.000 € Kinder und Stiefkinder Kinder verstorbener Kinder
205.000 €
Enkel, Stiefenkel, Urenkel Eltern und Großeltern bei Erbschaft
51.200 €
II
Eltern und Großeltern bei Schenkungen
Geschwister Nichten, Neffen Stief- u. Schwiegereltern Schwiegerkinder geschiedene Ehepartner
10.300 €
III alle übrigen Erben u. Beschenkten 5.200 €
Steuerklassen und Freibeträge - I
Versorgungsfreibeträge
Ehepartner 256.000 € Kinder bis 5 J. 52.000 € von mehr als 5 bis zu 10 J. 41.000 € von mehr als 10 bis zu 15 J. 30.700 € von mehr als 15 bis zu 20 J. 20.500 € von mehr als 20 bis zu 27 J. 10.300 €
Wichtig: Der persönliche Freibetrag kann alle 10 Jahre erneut in Anspruch
genommen werden Zuwendungen innerhalb von 10 Jahren werden zusammengerechnet
Der Versorgungsfreibetrag wird gekürzt, soweit der verbleibende Ehepartner oder die Kinder Versorgungsbezüge beziehen, die nicht der Erbschaftsteuer unterliegen, z.B. Hinterbliebenenrenten (Kürzung um den Kapitalwert).
Steuerfreier ZugewinnausgleichFragen des Zugewinns müssen individuell abgeklärt werden
Steuerklassen und Freibeträge - II
Erbschaftsteuersätze seit dem 1. 1. 2002
Steuerpflichtiger Erwerb bis €
% -Satz in der Steuerklasse
I II III
52.000 7 12 17
256.000 11 17 23
512.000 15 22 29
5.113.000 19 27 35
12.783.000 23 32 41
25.565.000 27 37 47
über 25.565.000 30 40 50
Tarifbegrenzung für Betriebsvermögen Soweit auf Erwerber der Steuerklassen II und III Betriebs-vermögen oder wesentliche Beteiligungen an Kapitalgesell-schaften übertragen werden, gelten insoweit annähernd die Steuersätze der Klasse I (Entlastungsbetrag: 88%)
Steuersätze
Die Eltern möchten Kapitalvermögen gleichmäßig auf die Kinder S und T übertragen
Vater 700.000 €Mutter 100.000 €
800.000 €
1. Fall: der übliche Weg S T
Schenkung Vater 350.000 € 350.000 €Freibetrag 205.000 € 205.000 €Steuerpflichtiger Erwerb 145.000 € 145.000 €
Steuerklasse I, 11% 15.950 € 15.950 €
Schenkung Mutter 50.000 € 50.000 €Freibetrag 50.000 € 50.000 €Steuerpflichtiger Erwerb 0 € 0 €
Schenkungssteuer 15.950 € 15.950 €
Steuer insgesamtSteuer insgesamt 31.900 €31.900 €
Nutzung der Freibeträge - I
2. Fall: nach Beratungsgespräch mit dem Steuerberater
Schenkung Vater an Mutter 300.000 €Freibetrag 300.000 €Steuerpflichtiger Erwerb 0 €
S TSchenkung Vater an Kinder 200.000 € 200.000 €Freibetrag 200.000 € 200.000 €Steuerpflichtiger Erwerb 0 € 0 €
Schenkung Mutter an Kinder aus ursprünglichem Vermögen 50.000 € 50.000 € übertragenem Vermögen 150.000 € 150.000 €
200.000 € 200.000 €Freibetrag 200.000 € 200.000 €Steuerpflichtiger Erwerb 0 € 0 €
Steuer gesamt 0 € 0 €
Steuerersparnis durchgeschickte Gestaltung 31.900 €
Nutzung von Freibeträgen - II
M und F leben seit Jahren glücklich ohne Trauschein zusammen; heiraten wollen sie nicht, da F sonst ihre Witwenrente verliert.
Zur Absicherung der F möchte M schon jetzt seine Lebensversicherung auf F übertragen
Versicherungssumme 150.000 €
Rückkaufswert 100.000 €Bislang eingezahlte Prämien 84.000 €
1. Fall: der übliche Weg
Übertrag zum Rückkaufswert 100.000 € Freibetrag 5.200 € Steuerpflichtiger Erwerb 94.800 €
Steuerklasse III, 23% 21.804 €
Nutzung von Sondervorschriften - I
2. Fall: nach Beratungsgespräch mit dem Steuerberater
Der StB weist darauf hin, dass nach § 12 Abs. 4 BewG der Anspruch aus der LV auch mit 2/3 der eingezahlten Beiträge bewertet werden kann.
Übertrag zu 2/3 der Beiträge 56.000 € Freibetrag 5.200 € Steuerpflichtiger Erwerb 50.800 €
Steuerklasse III, 17% 8.636 €
Steuerersparnis durchgeschickte Gestaltung 13.168 €
Nutzung von Freibeträgen - II
Früher: Einheitswerte; heute: Bedarfswerte (Grundbesitzwerte) Unbebaute Grundstücke
qm-Zahl x Bodenrichtwert per 1.1.1996 lt. Gutachterausschuss abzgl. 20 % Bewertungsabschlag (höchstens Verkehrswert)
Bebaute Grundstücke, z.B. ETW, EFH, MFH durchschnittliche Jahresnettomiete / übliche Miete der letzten 3 Jahre x 12,5 (Vervielfältiger) ./. Wertminderung wegen Alters (0,5% pro Jahr, max. 25%) + 20%iger Zuschlag für EFH u. ZFH, die Wohnzwecken dienen (mindestens Wert des unbebauten Grundst.; höchstens Verkehrswert)
Sonderfälle: Ausländischer Grundbesitz (Verkehrswert) Fabrikationsgrundstücke etc. (zusätzlicher Vorteil: Betriebsvermögen) Erbbaurecht und Gebäude auf fremdem Grund und Boden Grundstücke im Zustand der Bebauung
Wichtig: Die Vorschriften zu Wertermittlung von Grundstücken führen zu einem Ansatz, der meist zwischen 30 und 60 % des Verkehrswertes liegt!
Grundvermögen: Bewertungsvorteil
Ausgangsfall:
Der Vater möchte ein Mehrfamilienhausgrundstück mit einem Verkehrswert von 2 Mio. € und einem Steuerwert (Bedarfswert)von 1,2 Mio. € auf seine Tochter übertragen
1. Fall: das Grundstück ist schuldenfrei
zum Vergleich Schenkung Schenkung
Grundstück Barvermögen
Steuerwert der Schenkung 1.200.000 € 2.000.000 € Freibetrag 205.000 € 205.000 €
Steuerpflichtiger Erwerb 995.000 € 1.795.000 €
Steuerklasse 1 19 % 19 % Schenkungsteuer 189.050 € 341.050 €
Steuerersparnis Grundstücksschenkung 152.000 €
Dieser Fall ist im Schenkungs- und Erbschaftsfall identisch
Grundvermögen: Schenkung
2. Fall: das Grundstück ist mit € 1.000.000,00 verschuldet.
zum Vergleich Erbfall/
Schenkung Erbfall Schenkung Grundstück Grundstück Barvermögen
Steuerwert 1.200.000 € 1.200.000 € 2.000.000 €Abzug Verbindlichkeit 600.000 € 1.000.000 € 1.000.000 €
600.000 € 200.000 € 1.000.000 €Freibetrag 205.000 € 205.000 € 205.000 €
Steuerpflichtiger Erwerb 395.000 € 0 € 795.000 €
Steuerklasse I 15 % 0 % 19 %
Schenkungsteuer 59.250 € 0 € 151.050 €
Vorsicht: Bei der Schenkung von Privatvermögen werden Verbind-lichkeiten nur anteilig im Verhältnis Steuerwert zum Verkehrswert abgezogen. Der Vorgang gilt in der Einkommensteuer als anteilige Veräußerung, die innerhalb der 10-jährigen Spekulationsfrist für Immobilien (§ 23 EStG) steuerpflichtig ist.
Grundvermögen: Schenkung bei Verbindlichkeiten
Mittelbare Grundstückschenkung
Mittelbare Baukostenschenkung
Einbringung von Grundbesitz in eine vermögens-verwaltende GbR und Aufnahme der Erben als Gesellschafter
Schenkung unter Nießbrauchvorbehalt
Grundvermögen: Gestaltungsmöglichkeiten
Schenkung unter Nießbrauchsvorbehalt
Die 60-jährige Frieda Reich besitzt u.a. ein schönes schuldenfreies Einfamilienhaus in Köln-Junkersdorf (Bj. 1952), Verkehrswert rd. 1 Mio. EUR; das Haus ist vermietet für eine Jahresmiete von 40.000 EUR (ohne Nebenkosten)
Tante Frieda möchte dieses Haus eigentlich schon jetzt ihrem 37-jährigen Neffen vermachen, der z.Zt. mit seiner Familie in einer gemieteten 4-Zimmer-Wohnung in Köln-Nippes lebt
Allerdings benötigt Tante Frieda die Mieteinnahmen weiterhin für ihren eigenen Lebensunterhalt
Nach eingehender Beratung durch ihren Steuerberater entschließt sich Tante Frieda, das Haus unter Vorbehalt des Nießbrauchs an ihren Neffen zu übertragen
Schenkung unter Nießbrauchsvorbehalt
12,5-fache Jahresnettokaltmiete 500.000 €
Altersabschlag Gebäude (52 Jahre x 0,5 % p.a., max. 25 %)
-125.000 €
Ausgangswert des bebauten Grundstücks = 375.000 €
Zuschlag für EFH (20 %) +75.000 €
Steuerwert des bebauten Grundstücks = 450.000 €
Jahreswert des Nießbrauchs (Steuerwert dividiert durch 18,6)
20.161 €
Kapitalisierungsfaktor (Lebensalter 60, weiblich) 12,034
Kapitalwert des Nießbrauchs 242.621 €
Schenkung unter Nießbrauchsvorbehalt
Steuerwert des bebauten Grundstücks 450.000 €
Kapitalwert des Nießbrauchs -242.621 €
Freibetrag (Neffe = StKl. II) -10.300 €
Bemessungsgrundlage für Schenkungs-steuer (abgerundet auf volle Tsd. EUR)
= 197.000 €
Schenkungssteuer (St.Kl. II bis 256 TEUR = 17 %); ist sofort zu zahlen
33.490 €
Schenkungsteuer ohne Nießbrauch (22 % auf 439.700 €)
96.734 €
Die Differenz wird zinslos gestundet 63.244 €
Schenkung unter Nießbrauchsvorbehalt
Die gestundete Steuer ist vom Neffen zu entrichten, wenn Tante Frieda verstirbt
Die gestundete Steuer kann aber jederzeit mit ihrem Kapitalwert abgelöst werden; der Kapitalisierungsfaktor richtet sich nach dem Lebensalter des Nießbrauchers zum Zeitpunkt der Ablösung
Bei sofortiger Ablösung des gestundeten Betrages müsste der Neffe (nur) 18.151 € bezahlen.
Schenkungsteuerersparnis durch Nießbrauchs-vereinbarung somit insgesamt 45.093 €
1. 2. Anteile an Kapitalgesellschaften Nicht börsennotierte Anteile (z.B. GmbH-Anteile, nicht notierte
Aktien) Stuttgarter Verfahren börsennotierte Anteile Kurswert zum Bewertungsstichtag
2. Betriebsvermögenz.B. Anteile an Personengesellschaften, Vermögen des
Einzelunternehmers oder Freiberuflers Grundsatz: Ansatz mit den Bilanzwerten (= Substanzwerte)
Ausnahme: Grundbesitz, Wertpapiere und Anteile an Kapitalgesellschaften sowie ausländisches Betriebsvermögen
3. Land- u. Forstwirtschaftliches Vermögen
(spezielle Regelungen)
Betriebsvermögen: Bewertung
Vater V vererbt seinen Kindern S und T Kapitalvermögen in Höhe von 2 Mio. €
1. Privatvermögen
S T Gesamt Steuerwert des Erbes 1.000.000 € 1.000.000 €
2.000.000 €Freibetrag 205.000 € 205.000 € 410.000 €
Steuerpflichtiger Erwerb 795.000 € 795.000 € 1.590.000 €
Steuerklasse I 19 % 19 %
Steuer 151.050 € 151.050 € 302.100 €
Betriebsvermögen versus Privatvermögen – I
Wie ändert sich die Erbschaftsteuerbelastung, wenn statt Kapitalvermögen nunmehr Betriebsvermögen vererbt wird ?
2. Betriebsvermögen
S T Gesamt Steuerwert des Erbes 1.000.000 € 1.000.000 €
2.000.000 €Freibetrag § 13a Abs.1 112.500 € 112.500 € 225.000 €
887.500 € 887.500 € 1.775.000 €
Bewertungsabschlag (% ) 35 % 35 % Bewertungsabschlag 310.625 € 310.625 € 621.250 €
576.875 € 576.875 € 1.153.750 €
Freibetrag 205.000 € 205.000 € 410.000 € Steuerpflichtiger Erwerb 371.875 € 371.875 € 743.750 €
Steuerklasse I 15 % 15 %
Steuer 55.781 € 55.781 € 111.562 € Steuerersparnisaufgrund BV 95.269 € 95.269 € 190.538 €
Betriebsvermögen versus Privatvermögen – IÍ
Verlagerung von Vermögensteilen in das Betriebsvermögen
Aufnahme von Erben in bestehende Betriebe schon zu Lebzeiten zur mehrfachen Nutzung der persönlichen Freibeträge
Bei Schenkungen auch Übertragung von Schulden in das Betriebsvermögen
Einbringung von Grundbesitz in eine gewerblich geprägte GmbH & Co. KG
Betriebsvermögen: Gestaltungsmöglichkeiten
Ausgangsfall:
Der Vater möchte ein Mehrfamilienhausgrundstück mit einem Verkehrswert von 2 Mio. € und einem Steuerwert (Bedarfswert)von 1,2 Mio. € auf seine Tochter übertragen
1. Fall: das Grundstück ist schuldenfrei
Der Vater bringt das Grundstück in eine von ihm gegründete gewerblich geprägte GmbH & Co. KG ein; er ist alleiniger Gesellschafter der GmbH und einziger Kommanditist
Somit gehört ihm das Grundstück nur noch indirekt über seine Gesellschaftsbeteiligung
Nunmehr schenkt er seiner Tochter alle Kommanditanteile an der GmbH & Co. KG; damit überträgt er indirekt das Grundstück an seine Tochter
Gewerblich geprägte GmbH & Co. KG
zum Vergleich
Schenkung Schenkung KG-Anteile Barvermögen
Steuerwert der Schenkung 1.200.000 € 2.000.000 €Freibetrag § 13 a ErbStG 225.000 € 0 €
975.000 € 2.000.000 €
Bewertungsabschlag (35 %) 341.250 € 0 €Steuerwert der Schenkung 633.750 € 2.000.000 €
Freibetrag 205.000 € 205.000 €
Steuerpflichtiger Erwerb 428.750 € 1.795.000 €
Steuerklasse I 11 % 19 % Schenkungsteuer 47.162 € 341.050 €
Steuerersparnis GmbH & Co. KG 293.888 €
Dieser Fall ist im Schenkungs- und Erbschaftsfall identisch
Gewerblich geprägte GmbH & Co. KG
Grundstücke im Sonderbetriebsvermögen Gefahr der Zwangsentnahme Entnahme auch bei Vorausvermächtnis Das Sonderbetriebsvermögen darf nicht
zurückbehalten werden Bei Gesellschaftsanteilen muss der Beschenkte
Gesellschafter werden Regelungen im Gesellschaftsvertrag führen zu
Zwangsausscheiden der Erben Überprüfung nach 5 Jahren auf
Veräußerungen Entnahmen Finanzierung der Wiedereinlage
Betriebsvermögen in der Erbschaftssteuer ist auch Betriebsvermögen in der Einkommensteuer.
Betriebsvermögen: Steuerfallen
Die freigebige Zuwendung
Auch Zuwendungen unter Eheleuten können schenkungs-steuerpflichtig werden
Besondere Gefahren drohen bei : gemeinsamen Konten, auf die nicht nur Beträge für die
gemeinsamen Lebensführung eingezahlt werden unangemessener Gewinnverteilung zugunsten des
Ehegatten Verkäufen unterhalb des Verkehrwertes Zahlung des Zugewinnausgleichs schon während der Ehe
Unschädlich sind : Ansparung auf gemeinsames Eigenheim die Übertragung des Eigentums oder Miteigentums am
gemeinsamen Eigenheim Gelegenheitsgeschenke Aufwendungen für einen angemessenen Lebensunterhalt Der güterrechtliche Zugewinnausgleich im Erbfall
Typische Gefahrenherde:
Die Erbschaftsteuer-Belastung wird optimiert; dabei wird die ertragsteuerliche Behandlung des übertragenen Vermögens vernachlässigt
Ertragsteuerliche Gestaltungen werden vollzogen, ohne die erbschaftsteuerlichen Konsequenzen zu berücksichtigen
Man hat die ertrag- und erbschaftsteuerlichen Konsequenzen durchdacht, es mangelt aber an der zielgerechten Durchführung
Zivilrechtliche Verträge werden ohne Berücksichtigung der erbschaftsteuerlichen Konsequenzen aufgesetzt
Klassiker der ErbSt -Fehlplanung
Gezielte Nutzung von Freibeträgen sowie der 10-Jahres-Frist
Frühzeitige Übertragung von Vermögenssubstanz (ggf. unter Vorbehalt des Nießbrauchs, Wohnrecht etc.) und Einsatz von Sicherungsmitteln
Optimierung der Vermögensstruktur (Immobilien statt Kapitalvermögen)
Gezielte Schaffung von Betriebsvermögen (gewerblich geprägte GmbH & Co KG) zur Nutzung der noch bestehenden Begünstigungen
Einsatz von Kapitallebensversicherungen (2/3-Wert) Einsatz von Stiftungen u.v.m. Auch den Erbverzicht erwägen innerhalb der
Ausschlagungsfrist
Mögliche Optimierungsstrategien
Erfassung des Status Quo (rechtlich/steuerlich)
Was ist gewollt? Gestaltungsziele (Sollzustand), z.B.• Versorgung des Ehegatten und der Kinder• Gerechte Verteilung des Vermögens, Berücksichtigung
von Vorschenkungen, Wahrung des Familienfriedens• Sicherung der Vermögenseinheit und ihr langfristiger
Erhalt für die Familie (Unternehmen, Grundvermögen)• Durchsetzung der Vorstellung des Erblassers
(Testamentsvollstreckung, Vor- u. Nacherbschaft etc.)• Minimierung der Steuern und der Nachlassabwicklungs-
kosten
Analyse der Situation (Ist-Zustand)
Ermittlung von Gestaltungsvarianten
Auswahl u. Umsetzung der geeigneten Lösungsvariante
Ablauf der Nachlassplanung
Unser ultimativer Rat zum Sparen von Erbschaftsteuer
Handeln Sie jetzt
Dem Fiskus ein Schnippchen schlagen
Wenn Ihre Zeit
erst einmal
abgelaufen ist,
ist es zu spät
Dr. Volker LangRechtsanwalt
Die Bank im Erbfall
Die Probleme bei Tod eines Angehörigen
Neben der Verarbeitung des Schicksalsschlages sind die Angehörigen insbesondere folgenden Problemen ausgesetzt: Regelungen der persönlichen Angelegenheiten des
Verstorbenen (Krankenhaus, Behördengänge, Pflegeheim usw.)
fehlende Befugnis zu handeln bzw. dringend erforderliche Geschäftsführungsmaßnahmen im Unternehmen zu treffen
infolge der fehlenden Dokumentation, insbesondere der gesellschaftsvertraglich maßgeblichen Regelungen, fehlt der Überblick
Einstellung eines qualifizierten Geschäftsführers für das Unternehmen
Sicherung des Fortbestandes des Unternehmens; das Unternehmen ist auch für viele Angehörige Existenzgrundlage
HINZU KOMMEN PROBLEME MIT DER BANK / SPARKASSE
Legitimation bei Tod des Kunden
Sterbeurkunde Erbschein Eröffnetes Testament Testamentsvollstreckerzeugnis Unbedenklichkeitsbescheinigung Sehr selten reicht eine sog. Haftungserklärung
Pflichtteilsanspruch gegenüber der Bank
NEIN
ein Pflichtteilsanspruch entsteht nur
bei Ausschluss von der Erbschaft. Er stellt einen Geldanspruch gegen die Erben dar, und zwar in Höhe des Werts des halben gesetzlichen Erbteils
Der Pflichtteilsanspruch ist keine Erbschaft.
Anspruch aus Vermächtnis gegenüber der Bank
NEIN
Ein Vermächtnis ist
ein schuldrechtlicher Anspruch auf einzelne Vermächtnisse gegen die Erben (nicht: gegen die Bank)
Ein Vermächtnis ist keine Erbschaft.
Problemfall I: Vor- und Nacherbschaft
Vorerbe ist Vollerbe Nacherbschaft tritt ein, wenn Vorerbe verstirbt häufig: Ehegatte Vorerbe, Abkömmlinge Nacherbe Keine volle Verfügung über Erbschaft, außer
Befreiter Vorerbe Ersatzerbschaft
Legitimierung: immer Erbschein
Problemfall II: Mehrheit von Erben
Gesamthandsgemeinschaft gemeinschaftlicher Erbschein gemeinschaftliche Verwaltung/Verfügung Erfüllung nur gegenüber allen Erben Auskunft: jeder Erbe allein kann fordern; Erteilung
nur an alle Erben Bei Streitigkeiten: „einfrieren“
Erbenhaftung
Grundsätzlich unbeschränkte Haftung für Nachlassschulden
Erbenmehrheit: Gesamtschuld Haftungsbeschränkung auf Nachlass (§§ 1975 ff. BGB) Nachlassinsolvenz Ausschlagung
Prävention
Kluge Nachlassgestaltung
Testamentsvollstreckung
Die Vorsorgevollmacht ... Umfang individuell gestaltbar i.d.R. werden Praktikabilitätsgesichtspunkte für Generalvoll-
macht sprechen; umfasst sind danach insbesondere- Vollmacht in persönlichen Angelegenheiten- Vollmacht in vermögensrechtlichen Angelegenheiten
für den Fall und die Dauer der Geschäftsunfähigkeit Ausgestaltung als postmortale Vollmacht denkbar, um den
Zeitraum nach dem Tod bis zur Feststellung der Erben zu “überbrücken”,
Gefahr des Missbrauchs: Vollmachtserteilung ist äußerste Vertrauenssache!
Sicherungsmechanismen (z.B. Doppelvollmacht, Bestellung eines Vollmachtsbetreuers, Vollmachtsbeschränkung)
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Unsere Folien und weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.vrt.de
Gerne schickt Ihnen unser Sekretariat auch eine gedruckte Fassung
Kontakt:VRT Linzbach, Löcherbach & Partner
Tel. 02234/95575-0 – Fax 02234/95575-55
E-mail: [email protected]
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Zum guten Schluss …