“Versicherungsbezogene“ Maßnahmen für Adaptation an Naturkatastrophen im Kontext von Klimawandel
und Armutsbekämpfung
Reinhard MechlerMCII/IIASA
Forum 2: Anpassung an den Klimawandel und Armutsbekämpfung in der Praxis
Gemanwatch KonferenzKlimawandel als Herausforderung für die Armutsbekämpfung
Bonn, 18. November 2005
Vulnerabilität bez. Naturgefahren hoch in Entwicklungsländern
POP
Low Middle IncomeNumber of eventsDeathsEcolossIns.lossGNIPPP GNIPOP
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2.0%
4.0%
6.0%
8.0%
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12.0%
14.0%
Low income Middle income High income
Per capita income country groupsD
irect
eco
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/GN
I
Direct economic losses as share of income
0
50
100
150
200
250
Low income Middle income High income
Per capita income country groups
Fata
litie
s/ev
ent
Fatalities per event
Dennoch: 98% der Mittel für Katastrophenmanagement für Nothilfe, nur 2% für Prevention
Finanzielle Vulnerabilität von Haushalten in Honduras nach Mitch
• Mangelnder Zugang zu finanziellen Quellen: geringe Sparguthaben, Kredit, Versicherung
• Hauptreaktion für 21% der Haushalte: drastische Reduktion des Konsums von Grundbedürfnissen
• Meisten Haushalte erhielten keinerlei Unterstützung• Einige Unterstützung durch NGOs
Quelle: Morduch, 2002
Hohe finanzielle Vulnerabilität:öffentlicher Sektor in Honduras
• Hilfe nach Mitch von US$2.7 Mrd. außergewöhnlich generös, aber nur ca. 50% der geschätzten Wiederaufbaukosten• 5 Jahre nach Hurricane Mitch, BIP 6% unter Projektionen
Inadequately insured groupBasically insured groupInadequately insured groupBasically insured group
Well insured groupWell insured group
Quelle: Munich Re, 2005
Versicherungsdichte global
Nothilfe mit zunehmenden Anteil an ODA
Emergency Relief as a fraction of ODA
0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%
10%19
90
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2000
2001
2002
2003
Year
% O
DA
Quelle: OECD, 2005
Globale jährliche Schaeden durch Naturkatastrophen
Faktoren
• Steigender Wohlstand
•Bevölkerungswachstum
Globale jährliche Schaeden durch Naturkatastrophen
Data sources: CRED 2004; Maddison, 2001
Klimawandel?
Earthquake- and volcano-related disaster damage
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P
Climate-related disaster damage
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Klimawandel und Naturgefahren
• Wahrscheinliche Folgen des Klimawandels laut IPCC, 2001– Zunahme von Trockenperioden über meisten Kontintalgebieten
mittleren Breitengrades und Zunamhe des Risikos von Dürren– Zunahme der Spitzenwindstärken von tropischen Zyklonen
Intensified droughts and floods associated with El Niño events in many different regions
– Zunahme der Variabilität des Regenfalls während Monsunperioden
• Evidenz zur Zunahme der Intensität und Dauer von Hurrikans in Atlantik und Pazifik(Emanuel, 2005; Webster, 2005)
UNFCCC und “Versicherung”
• Artikel 4.8 der UNFCCC: Berücksichtigung von “versicherungsbezogene“ Maßnahmen zur Adaptation exponierter und vulnerabler Länder
• Artikel 3.14, Kyoto Protokol: Implentierung von Artikel 4.8 und explizite Forderung nach Implementierung von “Versicherung”
„Versicherungsinstrumente“
• Risiko pooling und -diversifizierung
• Räumlich– Versicherung und Rückversicherung– Mikroversicherung– Finanzmärkte
• Zeitlich– Fonds– “Bedingte” Kredit– Mikro+Sparverein
“Versicherung”
Pros• Finanzielle Sicherheit• Reduktion der Kosten durch Riskopooling• Soziale und ökonomische Stabilität• Verläßlicher als Nothilfe• Würdiger für Betroffene• Verbindung zu Risikoreduktion (schwierig!)
Herausforderungen
• Kosten (“Luxusgut”?)
• Gerechtigkeit: Risiko Aufgabe des Staates und der int. Gemeinschaft
-- > Notwendigkeit der Unterstützung
Munich Climate Insurance Initiative (MCII) Ziele
• Entwicklung von “versicherungsbezogenen ” Ideen/Lösungen für Adaptation an heutige und zukünftige Extremereignisse mittels Expertise und Ressourcen der öffentlichen und privaten Sektoren
• Entwicklung der Verknüpfung mit Maßnahmen der Risikoreduktion
• Unterstützung von Pilotprojekten
Munich Climate Insurance Initiative (MCII) Mitglieder
– NGOs: Germanwatch – Forschung: PIK, SLF, Tyndall Centre, TERI, IIASA– Rückversicherer: Münchener Rück– IFIs: Weltbank– unabhängige Experten – Offene Struktur
Vorschlag: Climate Change Financial Adaptation Fund(ing)
(CCFAF)
Verbindung mit Risikoreduktionsmaßnahmen (physische Adaptation)
Säule 1:Unterstützung für
“versicherungsbezogene” Maßnahmen für
klimabezogene Ereignisse
Säule 2:Kompensation für
unversicherbare Risiken
Beispiele von “versicherungsbezogenen” Mechanismen in Entwicklungsländern mit internationaler Unterstützung
Türkischer Versicherungspool (TCIP)
Versicherung für Wetterrisiken (zB Malawi)Koppelung von Krediten mit
Mikroversicherung
Thesen
• “Versicherungsbezogene” Maßnahmen können beitragen zu erfolreicher Adaptation an heutige und zukünfige Risiken
• Derartige Maßnahmen können Anreize schaffen für Risikoreduktion
• Die internationale Gemeinschaft und UNFCCC Prozess sollten wichtige Rolle spielen, um Maßnahmen günstig und effizient zu gestalten