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Das Fussball Magazin des FC BERN Ausgabe N 0 4 / Winter 2013

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Das Fussball-Magazin des FC Bern. Winterausgabe 2013/14.

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Das Fussball Magazin des FC BERN Ausgabe N04 / Winter 2013

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— Die Geschichte des FC Bern ist eng mit der Geschichte des Neufeld-Stadions verknüpft – und umgekehrt. Als am 12. Oktober 1924 das Neufeld-Stadion vor 7`000 Schaulustigen eingeweiht wurde und der FC Bern im Eröffnungsturnier über den FC Basel und Servette triumphierte, stand der Verein im Höhepunkt seines Bestehens. Die Begeisterung für den Stadtklub kannte keine Grenzen, die Mitgliederzahl wuchs innert kurzer Zeit auf 1`100 an.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts sorgte der BSC Young Boys, der mittlerweile vom grossen Rivalen zum grossen Bruder mutiert ist, für ein letztes sportli-ches Glanzlicht im Neufeld-Stadion. Während im Wankdorf das neue Stadion gebaut wurde und die Gelb-Schwarzen im Neufeld gastierten, schwappte der Funken regelmässig auf die Zuschauer über. Noch heute geraten die YB-Afici-onados ins Schwärmen, wenn sie sich an die familiäre Neufeld-Ära erinnern.

«Erinnerung» steht im Zentrum unserer neuen Rubrik. In «Mein Neufeld» kra-men wir gemeinsam mit Fussballern, Fans und Sympathisanten die schönsten und prägendsten Erinnerungen an das Stadion Neufeld hervor. Den Anfang ma-chen der ehemalige YB-Profi Aron Liechti und Sportreporter Brian Ruchti von Radio Gelb-Schwarz.

Passend zum Thema «Neufeld» informieren wir Sie über die erfreuliche Über-nahme des Stadionrestaurants durch den FC Bern. Der Verein erhofft sich von diesem Schritt nicht nur mehr Einnahmen, sondern glaubt, dass das Stadionre-staurant wieder zu einem lebendigen gesellschaftlichen Zentrum von Mitglie-dern, Freunden und Gästen wird.

Ausserdem lesen Sie in dieser letzten Ausgabe des Jahres von den Beobach-tungen unserer Reporter aus Jakarta (Indonesien) und Lilongwe (Malawi). Wir stellen den 1894 gegründeten Verein Bristol City vor und präsentieren Ihnen zur Vorweihnachtszeit eine Reihe spannender Buchtipps.

Die Redaktion des «Bärners» wünscht allen Leserinnen und Lesern eine unter-haltsame Lektüre und einen schönen Jahresausklang.

Die Redaktion

Editorial

DR BÄRNER N04

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DR BÄRNER N0 3

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Inhalt N°4 – 2013

INHALT – DR BÄRNER N04

S. 3 Editorial

S. 6 Armin Thalmann, Verantwortlicher Aktive Konstruieren - Kooperieren - Konziliieren

S. 7 Aktuell Stadionrestaurant Neufeld wird FC Bern Restaurant

S. 8 – 9 Mein Neufeld Mit Aron Liechti und Brian Ruchti

S. 10 – 11 Groundhopper Malawi: Das Scheitern der Flammen

S. 14 – 15 1894 Kaum Höhenflüge der Rotkelchen

S. 16 – 17 Buchtipp ein breites Potpourri an Büchern

S. 18 – 19 Was macht eigentlich ... David Mühlemann?

S. 21 Shortcuts

S. 22 – 23 Impressionen vom Meinen Cup 2013

S. 27 FC Bern Kontakte

S. 31 Unsere Partner

ImprEssum:

redaktion: Jonas DunkelTexte: Jonas Dunkel, Heinz Gröli, David Mühlemann, Florence Des-grandchampsBilder: Heinz Gröli, Peter Matter,Jonas DunkelGestaltung & Illustration: Daniel Steffen

Ausgabe: 04 - 2013 (Nov. 2013)

Auflage: 500 Exemplare / vier Ausgaben pro Jahr

Druck: Geiger AG BernFC Bern, Postfach 6066, 3001 Bern

Internet: www.fcbern.chwww.facebook.com/FCBERN

Das Magazin können Sie über unsere Internetseite auch digital abrufen.

S. 8 – 9

S. 10 – 11

S. 16– 17

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Aus DEN BEREIcHEN

— In den letzten Jahren hat der FC Bern eine bemerkens-werte Entwicklung gemacht und ist auf inzwischen 20 ak-tive Teams angewachsen. Insbesondere der Bereich „Akti-ve“ hat nebst den Senioren und dem Frauenteam mit total sieben Mannschaften eine beachtliche Grösse erreicht. Damit der Betrieb gut funktionieren kann, bedarf es ge-wisser Regeln, die aufzustellen jedoch angesichts der fort-schreitenden gesellschaftlichen Öffnung immer schwieri-ger wird. Helfen können allgemeine Grundsätze für das Verhalten, die das Denken und Handeln leiten.

Primäres Ziel der Aktivitäten in unserem Klub ist der sportliche Erfolg, der beim Fussballspiel mit dem Gewinn des Spiels besonders einfach definiert werden kann. Viel-leicht liegt gerade darin ein ganz wesentlicher Faktor, wes-halb Fussball in unserer Gesellschaft, aber auch weltweit, eine überragende Popularität erreicht hat. Insofern fällt es leicht, das gemeinsame Ziel in einem Team, in einer Abtei-lung und im gesamten Klub zu bestimmen. Es anzustreben erfordert die Abstimmung der einzelnen Ansprüche, die in einem konstruktiven Dialog angepasst und aufeinander abgeglichen werden müssen. Zuweilen kann der konst-ruktive Prozess ganz harzig sein, viel Geduld und Einfüh-lungsvermögen erfordern, ist aber in der Regel notwendig, wenn nachhaltig tragende Lösungen, die für die meisten Beteiligten Sinn machen, gefunden werden sollten.

Der Fussball als Teamsport verlangt exemplarisch die Kooperation. Ein einzelner Spieler kann vielleicht durch eine herausragende Einzelaktion einmal ein Spiel, das auf des Messers Schneide liegt, entscheiden. Während der restlichen Zeit des Spiels sind alle anderen Kollegen aber ebenso wichtig und notwendig, um in gut abgespro-chener und abgestimmter Zusammenarbeit (Taktik) den Teamerfolg anzustreben. Die Kooperation innerhalb eines

Konstruieren - Kooperieren - Konziliieren

Armin Thalmann, Verantwortlicher Aktive

Klubs beschränkt sich indes nicht bloss auf die Spieler der einzelnen Teams auf dem Spielfeld, sondern ebenso zum Trainer, innerhalb der Trainercrew bis hin zum Vorstand, der in Absprache und Einschätzung der Situation mit den verschiedenen Exponenten des Klubs die Zusammenarbeit fördern müsste.

Gerade beim Anstreben von fix definierten Zielen (Gewinn eines Spiels) kann es gelegentlich zu unterschiedlichen Auffassungen kommen. Sie zu überwinden und gemein-sam weiterzugehen erfordert konziliantes Verhalten, eine soziale Haltung, die sich um Entgegenkommen, Ausgleich und Versöhnung bemüht, Verständnis für den anderen oder auch den Gegner aufbringt. Gemeinhin scheint im Sport konziliantes Verhalten eher fremd zu sein, dennoch ist ge-rade für eine optimale Teamleistung bei einem klaren Ziel, konziliantes Verhalten gewinnbringend im wahrsten Sinne des Wortes.

Die kokoko-Teams des FC Bern waren in der Vorrunde der laufenden Meisterschaft 2013/14 grösstenteils erfolgreich, zum Teil sogar sehr erfolgreich. Die 1., die 2., die 7. und die Senioren haben eine ausgezeichnete Ausgangslage, im Frühjahr mit vollem Elan anzugreifen, um allenfalls in der nächsten Saison sich eine Klasse höher bestätigen zu können. Alle anderen sollten versuchen einzeln, aber auch als kokoko- Modus, weiter zu kommen, denn bekanntlich wird Ende Saison sicher wieder alles auf Null gestellt.

Es ist mir ein grosses Anliegen, allen, die - wo und wie auch immer - im abgelaufenen Jahr ihren Anteil zum Ge-lingen der Organisation FC Bern beigetragen haben, zu danken. Wir hoffen alle sehr, dass es im neuen Jahr in glei-chem oder ähnlichem Stile weitergehen wird!

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Der bisherige Pächter des Stadionrestaurant Neufeld, Gianni Lumachini, hat seinen Vertrag mit der Stade de Su-isse AG auf Ende Jahr gekündigt. Der FC Bern hat sich bei der Stade de Suisse AG um die Übernahme der Pacht beworben und den Zuschlag erhalten. Der Vorstand des FC Bern möchte sich bei der Stade de Suisse AG für das ent-gegengebrachte Vertrauen ganz herzlich bedanken und be-müht sich in Zukunft sehr, dieses rechtfertigen zu können.

Der Vorstand des FC Bern hat sich entschieden, dass ein Team ab dem Jahr 2014 die Verantwortung für einen reibungslosen Betrieb übernimmt. Ziel ist es, den Besu-chern des Restaurants ein gutes Angebot zu bieten. Der FC Bern erhofft sich, dass das zukünftige FC Bern Restaurant zu einem lebendigen Zentrum aller Mitglieder des Vereins wird. Die Mitglieder aller anderen Vereine, die im Neu-feld ein- und ausgehen, sollen sich ebenfalls wohl fühlen. Der FC Bern hofft, dass auch zahlreiche Gäste, Freunde, Verwandte und Spieler der gegnerischen Teams das Res-taurant besuchen werden.

Der FC Bern sucht nun Personen, die an einer Mitarbeit im Restaurant interessiert sind. Gesucht werden Leute, die mittels Teilzeitarbeit einen Beitrag dazu leisten möchten, dass das Restaurant zum lebendigen Zentrum des FC Bern werden wird. Voraussetzungen sind Freude am Bedienen der Kundschaft und Herzblut für den FC Bern. Alle Mitar-beitenden werden im Rahmen der Möglichkeiten für ihren Einsatz finanziell entlöhnt und könnten sich so einen re-gelmässigen Zustupf verdienen.

stadionrestaurant Neufeld wird FC Bern restaurant

Aktuell

Der FC Bern hat den Zuschlag erhalten, die Pacht im Stadionrestaurant zu übernehmen. Dieser Schritt ist für die wirtschaftliche Zukunft und die Kultur im Verein von grosser Bedeutung.

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Interessierte melden sich bitte über fol-gende Email-Adresse: [email protected]

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Text

:

Florence Desgrandchamps

Mit Aron Liechti und Brian Ruchti

— Oh dein, oh mein, oh unser Neufeld! Ein Stadion mit 14`000 Steh- und Sitzplätzen, über 20`000 Quadratmetern Natur- und Kunstgrün und abertausenden wunderbaren Er-innerungen. Kaum ein Stadtberner kennt es nicht und hat nicht eine eigene, herzerwärmende Geschichte über das Zuhause des FC Bern zu erzählen.

«Dr Bärner» hört ab jetzt ganz genau hin: Gemeinsam mit Fussballern, Fans und Sympathisanten kramen wir die schönsten und prägendsten Erinnerungen an unser Neufeld hervor. Mit Aron Liechti und Brian Ruchti machen in die-ser Ausgabe zwei Fussballerherzen, welche grosse Teile ihrer Jugend im Neufeld verbringen durften, den Anfang. Der eine als Junioren- und späterer Super-League-Spieler auf dem Rasen, der andere als enthusiastischer Fan und Spielkommentator neben dem Platz.

Aron Liechti, spieler FC Biel

Der 27-jährige Liechti kann sich noch gut an sein ers-tes Training im Neufeld erinnern. Stolz war er, im Jahre 1999 den Sprung vom FC Aarberg in die U13 Regional-auswahl Bern-Süd geschafft zu haben. Erst im Nachhinein ist ihm bewusst, dass somit im Neufeld der eigentliche Ur-sprung seiner späteren Fussballkarriere beim BSC Young Boys und dem FC Biel lag. Denn das heimelige Stadtsta-dion begleitete ihn mütterlich von der YB-Juniorenzeit

DR BÄRNER N04

mEIN NEuFELd

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MEIN NEufELD

über die U21-Mannschaft des grossen FC-Bern-Bruders bis schliesslich in die prestigeträchtige 1. Mannschaft des BSC YB. Doch nicht nur in Zeiten des Erfolgs und Glücks war das Stadion Neufeld Teil von Aron Liechtis Geschich-te. Am nachhaltigsten bleibt für den heutigen Jura-Student eine unschöne Erinnerung aus dem Jahre 2005. In einem 1. Liga Spiel der U21 gegen Urania Genf wurde Liechti so schwer an der Hüfte verletzt, dass während mehr als zwei Jahren nicht annähernd an Fussball zu denken war. So fand sich der Profi plötzlich auf der anderen Seite wie-der, sitzend auf den nostalgischen Holztribünen und sehn-süchtig seine Freunde anfeuernd. Für seine Beziehung zum Neufeld sei es doch eigentlich passend, sagt Liechti heute schmunzelnd, dass sich, nach seiner so langen Ver-letzungspause, sein Comeback ebenfalls in seinem so hoch geschätzten Stadion abspielte. Für Aron Liechti hat sich so ein schöner Kreis geschlossen.

Brian ruchti, radio Gelb-schwarz

Er habe sich sofort in das wunderbare Stadion mit der alten Holztribüne und die riesen Boxen auf der Tartanbahn verliebt, als er 2001 mit zwölf Jahren das erste Mal im Neufeld zu Besuch war, mag Ruchti erzählen. In jedem weiteren Heimspiel in den Jahren 2001 bis 2005, als YB im Neufeld zu Gast war, war er in „seinem Stadion“ anzu-treffen. Als es nach der Sekundarstufe um die Wahl eines

passenden Gymnasiums ging, war für Brian Ruchti sofort klar, nur der Neufeld-Gymer konnte in Frage kommen. Re-gelmässig stieg er in den Folgejahren auf das Schuldach, nur um einen kurzen Blick auf das Treiben im Nachbarsta-dion zu erhaschen. Im Neufeld habe er gejubelt, gezittert und gelitten. Legendär findet Brian auch heute noch das Chalet neben der Haupttribüne. Nach wie vor ist er öfters im Neufeld anzutreffen, sei es als Fan oder aber in seiner bedeutenden Funktion als Kommentator und Moderator beim YB-Sender „Radio-Gelb-Schwarz“ (im Bild: links Ruchti als Kommentator).

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Text & Bilder

:

Jonas Dunkel

In der Rubrik «Groundhopper» schicken wir unsere Reporter auf die Reise um den Erdball. Für die aktuelle Ausgabe hat Jonas Dunkel einen Abstecher auf die staubigen Sandplätze Malawis unternommen.

mALAwI:

das scheitern der Flammen

— Ein paar gackernde Hühner bau-meln am Lenkrad des Bauern, der auf seinem klapprigen Fahrrad über die Landstrasse fährt. Auf der anderen Seite der Strasse breitet ein Händ-ler unter der sengenden Sonne das Fleisch seiner geschlachteten Kuh aus. Fünf Schritte weiter hat die Man-go-Verkäuferin ihre Früchte zu einem Berg aufgebaut, während der Velome-chaniker die kaputten Schläuche im Schatten eines grossen Baumes repa-riert. Hier in Likuni, einem Vorort der malawischen Hauptstadt Lilongwe, ist das Leben gemächlich und fried-lich. Das Land gehört zu den Ärmsten des schwarzen Kontinents. Die Men-schen freuen sich über wenig. Etwa über ein Maisgericht, das sie abends über dem Feuer zubereiten.

malawi glänzt mit AbwesenheitFussball ist in Malawi ein Produkt

des Zufalls. Die Nationalmannschaft, die auch „The Flames“ genannt wird, ist an prestigeträchtigen Endrunden eine notorische Abwesende. Zuletzt haben sich die Flammen 2010 für die Endrunde des Afrikacups qualifiziert, wo sie in der Vorrunde scheiterten. Das westliche Nachbarland Sambia ist ebenfalls ein Binnenland und ver-

fügt über gleichviele Einwohner wie Malawi. Im Vergleich zu den „Flam-men“ konnte die sambische Auswahl, genannt „Chipolopolos“ (Gewehrku-geln), zuletzt grosse Erfolge feiern. 2012 gewann Sambia als Aussenseiter sensationell den Afrikacup (Dr Bär-ner berichtete). Was also läuft falsch in Malawi?

Kaziputa entscheidet den standard-Bank-Cup

Die Ursache des Scheiterns liegt im Fehlen von Strukturen. Der Fuss-ballverband kommt einem korrupten Apparat gleich, der die verschiedenen Fussballwettbewerbe an finanzkräfti-ge Sponsoren verkauft. Im Finalspiel des Standard-Bank-Cups begegnen sich die Mighty Wanderers und die Silver Strikers. Die Standard Bank ist nicht nur Sponsor des gesamten Wett-bewerbs, sondern auch Trikotsponsor beider Teams. Mike Kaziputa erzielt kurz vor der Pause den Siegestref-fer für die Wanderers. Wer wohl den Carlsberg-Cup für sich entscheiden wird?

Versickernde GelderVor diesem Hintergrund ist es nicht

weiter verblüffend, dass in Malawi

weder ein geordneter Juniorenfuss-ball, noch ein funktionierender Ama-teurfussball existiert. Die finanzielle Unterstützung durch Sponsoren und den Weltfussballverband FIFA ver-hilft der Oberfläche zu etwas Glanz, die Basisarbeit wird aber sträflich vernachlässigt. Das führt dazu, dass ein eklatanter Mangel an Fussballver-einen herrscht. Tausende talentierter Junioren kicken auf den Sandplätzen oder auf der Strasse, statt von Verei-nen gefördert zu werden und sich in Meisterschaftsformen miteinander zu messen.

Talent auf rotem staubUnweit der Landstrasse von Li-

kuni, dem beschaulichen Vorort von Lilongwe, werden roten Staubwolken aufgewirbelt und vom böigen Wind in Richtung Steppe geblasen. Auf vier sandigen Fussballplätzen jagen talentierte Kinder aller Altersgrup-pen dem runden Leder hinterher. Ein idealistischer Schweizer hat hier eine Fussballschule gegründet, einheimi-sche Coaches engagiert und innerhalb eines halben Jahres für durchschla-genden Erfolg gesorgt. „Play Football Malawi“ heisst die Fussballschule, die vom Fussballverband bereits heu-te als die Beste des Landes gepriesen wird. Ein Motivationsschub für das malawisch-schweizerische Hilfswerk, zugleich aber ein Armutszeugnis für den Fussballverband.

Zweifelhafte Geschenke der Chinesen

Nicht nur Schweizer engagieren sich in Malawi, sondern auch Chi-nesen. Auf dem Weg nach Lilongwe fährt der Besucher an einer grossen Baustelle vorbei. Hier schuften chi-nesische Bauarbeiter an einem neuen Fussball-Nationalstadion für die ma-lawischen Flammen. Nachdem China mit verschiedenen Firmen ansässig geworden ist und der malawischen Regierung ein pompöses Parlaments-gebäude gebaut hat, ist dies ein wei-teres zweifelhaftes Geschenk eines Gastes, der seinen Gastgeber in Wahr-heit ausbeutet.

GRouNDHoppER

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DR BÄRNER N04

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In der Serie 1894 stellen wir Vereine vor, die das gleiche Gründungsjahr wie der FC Bern aufwei-sen. Bereits erschienen sind FC La Chaux-de-Fonds, BSC Old Boys Basel, der Karlsruher SC und

der Odd Grenland Ballklubb. In dieser Ausgabe stellen wir Bristol City aus England vor.

KAum HöHENFLüGE dEr roTKELCHEN

Text

:

Heinz Gröli

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Bristol ist eine am Fluss Avon gelegene Stadt, eine Unitary Authority sowie eine zeremonielle Grafschaft an der Südwestküste Englands. Mit rund 430‘000 Einwohnern ist Bristol die achtgrösste Stadt des Vereinigten Königreiches. Bristol gilt als eine der schönsten Grossstädte des Königreiches, zum einen aufgrund der Kombination aus Meeres-nähe und hügeliger Landschaft, zum anderen auf-grund seiner historischen und kulturellen Sehens-würdigkeiten.

mittelmass nach erfolgreichem startBristol beherbergt zwei professionelle Fussball-

mannschaften: den Bristol City FC, auch bekannt als The Robins (Rotkehlchen), sowie deren Erzri-valen Bristol Rovers. 1894 wurde mit dem Bristol South End Football der erste Fussballverein der Stadt gegründet. Drei Jahre später, 1897 wurde aus dem Amateurverein ein Profiverein und in Bristol City FC umbenannt. Im Jahr 1900 fusionierte der Verein mit dem Lokalrivalen FC Bedminster. Nur ein Jahr später trat Bristol City der FA bei und war ab 1906 in der First Division vertreten, nachdem man als Meister der Second Division aufgestiegen war. Die Neulinge konnten bereits im ersten Jahr in der höchsten Spielklasse die Vizemeisterschaft gewinnen. Dennoch stieg der Verein bereits im Jahr 1911 wieder aus der ersten Liga ab und sollte auch in den nächsten 65 Jahren dorthin nicht mehr zu-rückkehren.

Nach einer sportlichen Aufwärtsentwicklung in den späten 1950er-Jahren konnte man sich zunächst in der 2. englischen Liga festsetzen, von 1976 -1980 spielte der Club sogar wiederum in der englischen Eliteklasse. Die dortigen Spielzeiten waren zumeist vom Abstiegskampf geprägt, so dass Bristol City mit Zahlungsschwierigkeiten in den Niederungen des englischen Profifußballs versank und für einige Jahre in der dritten Liga spielen musste. Die spä-ten 1990er-Jahre gestalteten sich positiv turbulent. Gute Leistungen in der Meisterschaft bescherten dem Club 2003 als auch 2004 Play-off-Spiele zum Aufstieg in die Premier League, die leider nicht den gewünschten Erfolg brachten. Auch im FA Cup konnte der Klub in der Folgezeit Achtungserfolge feiern. 2007/08 gelang erneut die Teilnahme an Play-off-Spielen. Nach einem Erfolg gegen Crystal Palace war der Aufsteig greifbar nahe. Doch letzt-endlich gelang Hull City der Aufstieg. Bristol City spielt aktuell in der Football League One, der dritt-höchsten englischen Liga, während deren Erzriva-len Bristol Rovers in der vierthöchsten Liga, der League Two spielen.

Kein gemeinsames stadionDie Heimspiele werden im Ashton Gate Stadi-

um ausgetragen, wo am 16. Februar 1935 im FA-

Cup-Spiel gegen Preston North End mit 43‘335 Zuschauern der bis heute gültige Besucherrekord erreicht wurde. Seit einigen Jahren kursiert wieder-um das Projekt eines neuen, modernen Stadions mit 42‘000 Sitzplätzen. Dieses Projekt war mit der Aus-sicht, während der Fussball WM 2018 Host-City zu sein, vor einigen Jahren schon sehr konkret. Die Vergabe der WM 2018 nach Russland und die im-merwährende Rivalität mit den lokalen Rovers liess das Projekt in den Schubladen verschwinden. Diese Rivalität ist offensichtlich auch der Grund, dass die in letzter Zeit wieder aufkeimende Hoffnung auf ein neues Stadion für beide Vereine wiederum zu Nichte gemacht wurde, als bekannt wurde, dass die Rovers ein neues Stadion in Stoke Gifford, einige Meilen von ihrem jetzigen Stadion entfernt realisie-ren wollen. So wird wohl in Kürze das Ashton Gate Stadium renoviert und den heutigen Bedürfnissen angepasst. So blickt man in den nächsten Jahren weiterhin etwas neidisch zu Nachbarn nach Cardi-ff und Swansea, wo in neuen Stadien die Premier League gastiert.

seltenes derbyDie Johnstone’s Paint Trophy ist ein eher un-

bedeutender Pokalwettbewerb im englischen Fuß-ball und wird zwischen den Vereinen der untersten beiden Ligen der Football League ausgespielt. Die erste Runde der diesjährigen Trophy bescherte der Stadt am 3. September 2013 das erste Bristol-Derby seit sieben Jahren. Trotz Vorfreude gingen die Verantwortlichen davon aus, dass es zu hitzi-gen Auseinandersetzungen kommen kann. Wie die „Bristol Post“ berichtete kam es 20 Minuten nach dem Schlusspfiff zu Kämpfen ausserhalb des Sta-dions. Rovers-Fans hatten es geschafft die Polizei-linien zu durchbrechen und konnten sich so mit den City-Fans eine veritable Schlacht liefern bis die be-rittene Polizei eingriff und für Ruhe sorgen konnte. Was am Schluss nicht mehr wirklich interessierte war das Resultat: Bristol City gewann mit 2:1 und konnte sich für die nächste Runde qualifizieren, wo es einen Monat später an den unterklassigen Wy-combe Wanderers scheiterte.

Das Maskottchen des Bristol City FC wird ‚Scrumpy‘ genannt. Man trifft es auf vielerlei Arten in Bristol an: auf Wände gemalt, als Gartenfigu-ren, auf Spielplätzen, als Plüschtier usw. Scrumpy stellt die niedliche Form eines Rotkehlchens dar, das früher ja das Vereinswappen des Fussballclubs zierte. Daher auch der Nickname des Bristol City FC’s - ‚The Robins‘ (auf Englisch Rotkehlchen). Sie werden aber in Anlehnung an ein in der Region produziertes (und oft getrunkenes) Getränk auch ‚Cidereds‘ (in etwa ‹Apfelwein-Rote›) oder ‚Cider Army‘ genannt.

1894

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schmökert er stundenlang in alten Ausgaben des »Kicker« und der „Sport Bild“, und abends erinnert er sich mit Trainer Peter Neururer an die guten alten Zeiten.

Beneidenswert. Doch Redelings darf das. Es ist sein Beruf. Er schreibt, filmt und philosophiert über seinen Sport, ist „Fussball-Kulturschaffen-der in Vollzeit“. Sein Leben ist reich an spannenden Begegnungen, kuri-osen Situationen und ganz viel Lei-denschaft. Mittendrin: ein als Stadi-onwurst verkleideter Verkehrsrichter, ein fußballverrückter Kabarettist und ein hochsensibler Gladbach-Fan. Von all dem erzählt er in seinem Buch. Es ist eine Art Tagebuch, voller Skurrili-täten, Erinnerungen und Philosophien. —Kartonierter Einband , Werkstatt GmbH, ISBN 978-3-89533-617-1, ca. Fr. 14,90

Sebastian Deisler - Zurück ins Leben

von Michael Rosentritt

Die Geschichte Sebastian Deislers ist die eines jungen Mannes, der als fußballerisches Jahrhundert-Talent gilt, mit 21 Jahren Spielmacher der deutschen Nationalmannschaft wird und dessen Ja-Wort dem FC Bayern München ein Handgeld von 20 Mil-lionen D-Mark wert ist. Aber es ist auch die Geschichte eines unfertigen Burschen aus dem südlichsten Rand der Republik, der von den Medien und dem Fußball zum Heilsbringer stilisiert wird, von dem die Öffent-lichkeit Besitz ergreift, der von ihr vereinnahmt wird, der zahlreiche kör-perliche und seelische Verletzungen erleidet und sich immer weiter zu-rückzieht. Wenige Tage nach seinem 27. Geburtstag steigt er aus - entkräf-tet, entnervt, gebrochen. Dann ver-schwindet er von der Bildfläche. Für die Öffentlichkeit kommt diese Ent-

dr BärNEr empfiehlt:

Text

:

Heinz Gröli

Fever Pitchvon Nick Hornby

Klassiker, Bestseller und Kult-buch - jetzt in einer brillanten neu-en Übersetzung. Gleich sein erstes Buch machte Nick Hornby 1992 mit einem Schlag weltweit berühmt: „Fe-ver Pitch“ hat beim Publikum und bei den Journalisten wahre Begeiste-rungsstürme entfacht. Hornbys Buch war bahnbrechend, weil es als erstes auf den Punkt brachte, was Fußball-besessenheit in all ihren ernsten und komischen Facetten ausmacht. „Fever Pitch“ erzählt die Geschichte eines Fußballfans, dessen Leben von den seltenen Siegen und zahlreichen Nie-derlagen seines Clubs bestimmt wird. Der Fan heißt Nick Hornby, sein Ver-ein Arsenal London. Mit wunderbarer Leichtigkeit und sprühendem Witz schildert Hornby die Spiele und sein Leben. Parallelen zu Fans unseres grossen Stadtrivalen sind weder ge-wollt noch zufällig.—Kartonierter Einband, Kieppenhauer & Witsch, ISBN 978-3-462-04443-0, ca. Fr. 13.50

Traum Fussballvon Thilo Thielke

Fussball-Geschichten aus Afrika. Seit der Fussballweltmeisterschaft 2010 in Südafrika rückte der Fußball auf dem schwarzen Kontinent stärker ins öffentliche Interesse. Thilo Thiel-ke, viele Jahre Korrespondent des »Spiegel« in Afrika, hat sich auf eine Entdeckungsreise begeben. Er be-suchte Streetfootball-Mannschaften in Mosambik, feierte mit Fans im süd-afrikanischen Soweto, beobachtete den deutschen Trainer Berti Vogts bei seinem Scheitern in Nigeria, rätselte über den Hexen-Kult im tansanischen Fussball und begleitete den Aufstieg eines kenianischen Teams vom So-zialprojekt zum Proficlub. Seine ein-drucksvoll bebilderten Reportagen vermitteln das lebendige Bild einer faszinierenden Fussballkultur.—Fester Einband, Werkstatt GmbH, ISBN 978-3-89533-641-6, ca. Fr. 39.80

Fussball ist nicht das Wichtigste im Leben - es ist das Einzige

von Ben Redelings

Den ganzen Tag nur Fussball! Morgens lässt sich Ben Redelings vom ehemaligen Torschützenkö-nig Klaus Fischer wecken, mittags

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Die Redaktion des Bärners empfiehlt ein breites Potpourri

an Büchern rund um den Fussball – gerade richtig zur

Weihnachtszeit.

DR BÄRNER N04

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Das Wunder von Castel di Sangrovon Joe McGinnis

Ein italienisches Fussballmär-chen. Rund um den Fussballrasen entwickelt sich eine Geschichte voller Komik, Dramatik und Chaos. Denn Fussball ist mehr als nur Sport, und das zeigt sich nirgendwo sonst deut-licher als in unserem südlichen Nach-barland. Wunder geschehen dort, wo man sie am wenigsten erwartet. Etwa in einem kleinen Dorf mitten in den Abruzzen: Castel di Sangro heißt die-ser zunächst gar nicht so verheißungs-volle Ort, in dem ein Fussball-Wun-der seinen Anfang nimmt. Der lokale Klub schreitet zu einem schwindel-erregenden Aufstieg, erreicht die 2. Liga und spielt auf Augenhöhe mit Vereinen aus Genua, Turin und Mai-land. In diesem Moment mischt sich der amerikanische Bestsellerautor Joe McGinniss ein und lässt sich im male-rischen Ort nieder, erlebt monatelang das Fieber, das die Einwohner für eine Saison taumeln lässt. Ein unglaublich komischer, trauriger und verrück-ter Blick auf ein Land, in dem große Ereignisse stattfinden: Das Spiel mit dem Feuer beim Stadionneubau, ein Spieler wandert hinter Gitter, ein wei-terer ist flammender Kommunist. Auf engstem Raum treffen Mafia, harten Drogen und Lebensphilosophie auf den Profifussball und gehen eine aberwitzige Verbindung ein, die an Dramatik nicht zu überbieten ist. Mc-Ginniss‘ italienisches Fussballmär-chen gehört längst zu den Klassikern der Fussball-Literatur. Es ist in Italien nie erschienen.—Kartonierter Einband, Kieppenhauer & Witsch, ISBN 978-3-462-03958-0, ca. Fr. 14.90

reiches Buch, das in seinem Mix aus Fussballstory und ganz persönlicher Lebensgeschichte selbst dem sportu-ninteressiertesten Leser die Faszinati-on des Fussballs nahe bringt. —Kartonierter Einband, Kieppenhauer & Witsch, ISBN 978-3-462-03107-2, ca. Fr. 12.90

Die Brüder Boatengvon Michael Hoerni

Drei Brüder, zwei Mütter, ein Va-ter, ein Ziel: Fussballprofi zu werden. George, der älteste, hat es nicht ge-schafft. Heute züchtet er Hunde und macht Musik. Kevin hat bei der WM 2010 für Ghana gespielt und trumpft heute bei Schalke 04 auf. Bei Jérô-me, so scheint es, lief alles nach Plan. Er verteidigt für den FC Bayern und die deutsche Nationalmannschaft. Das Buch erzählt vom Aufwachsen in zwei grundverschiedenen Berliner Stadtteilen, von Unterstützung und Vernachlässigung in Familie, Schu-le und Fussballverein, vom Aufstieg im Profifussball bis hin zu den Spit-zenklubs und von Integration und Ausgrenzung. Die Geschichte be-ginnt im Berliner Wedding in einem Fussballkäfig am Panke-Kanal. Hier sind George (geboren 1982) und Ke-vin (geboren 1987) aufgewachsen, hier hat auch ihr Halbbruder Jérôme aus Berlin-Wilmersdorf (geboren 1988) das Fussballspielen gelernt. Doch es geht in diesem Buch um mehr als um Fussball und das Spiel mit und ohne Ball. Es geht um Väter und Söhne, um den abwesenden Va-ter, den afrikanischen Vater und deut-schen Rassismus. Es geht um Schule und Ausbildung, um Familie und Ver-nachlässigung, um Lehrer und Trai-ner, um männliche Bezugspersonen. Es geht um Ehrgeiz und den Willen zum Erfolg, ums Kämpfen und Auf-geben, ums Hinfallen und Wiederauf-stehen und um ein berühmtes Foul.

wicklung nicht ganz überraschend. Ein Buch über Begeisterung und Lie-be zum Fußball, aber auch über Ängs-te, Qualen, Selbstzweifel, Depressio-nen und den mühsamen Weg zurück in ein normales Leben.—Taschenbuch (auch als Audio CD erhältlich), Droemer Knaur, ISBN 978-3-426-78421-1, ca. Fr. 14.90

Der Traumhütervon Ronald Reng

Lars Leese hat das erlebt, wo-von zehntausende Hobbyfussballer auf Fussballplätzen in ganz Europa heimlich träumen: Plötzlich kommt einer und macht dich zum Profi. Mit 22 spielte Leese für die Sportfreunde Neitersen in der Kreisliga Wester-wald. Mit 28 sicherte er mit seinen Paraden dem englischen Erstligisten Barnsley vor 40.000 Zuschauern ei-nen 1:0-Sieg über den sechsmaligen Europacupsieger FC Liverpool. Und mit 32 ist er wieder da, wo er herkam - in der Anonymität. Eine der kurio-sesten Sportlerkarrieren der Gegen-wart - „Mister Cinderella“ nannte ihn die Frankfurter Rundschau. Drei Jah-re lang hat Leese in der Fussball-Pro-fiwelt gelebt und dabei nie den Blick des Fans verloren. Die Verehrung, die ihm, dem deutschen Hünen, in der nordenglischen Kleinstadt entgegen-schlug, hat er ebenso dankbar genos-sen wie im Jahr zuvor das Training mit den Profis von Bayer Leverkusen. So einmalig wie Leeses Aufstieg war auch sein Abstieg: Als Barnsley sei-nen Vertrag nicht verlängert, landet er in der Arbeitslosigkeit. Alle Versuche, einen Profiverein zu finden, scheitern, heute hat er in Köln einen Vertrieb für Büroartikel und spielt abends zum Spaß in der Amateurelf von Borussia Mönchengladbach. „Der Traumhüter“ ist ein ungemein witziges, anekdoten-

BucHTIpp

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— Auf dem Heimweg vom Strand ruft mir ein Kind zu: «Bola, Mister, Bola!» Zum Fussballspielen habe ich mich noch nie zweimal bitten lassen, so steige ich voller Freu-de von meinem Roller und begrüsse die Kinderhorde. Der Platz ist ein Kartoffelacker, überall liegen Steine und Dor-nen. Drei zusammengebundene Bambusstangen bilden die Tore, sie sind definitiv nicht gemacht für Pfosten- und Lat-tenschüsse.

Das Spiel gestaltet sich schwierig, mit meinen zarten Füssen fühle ich mich auf diesem Terrain nicht zu Hau-se. Der Ball macht was er will, springt im Zickzack durch die Gegend, die Kinder kreischen, hauen einander voller Wucht von den Beinen, checken sich gegenseitig in die Büsche. Bei meiner Mannschaft steht ein ganz kleiner Jun-ge im Tor, er trägt ein Ibrahimovic-Shirt. Dieser verrückte Kerl springt nach jedem Ball, als befände er sich in einem aufblasbaren Gummischloss. Die Steine machen ihm gar nichts aus, er ist unsere Lebensversicherung und pariert die Schüsse der Gegner mit Leichtigkeit. Am Rande sitzen die Mädchen, mit denen ich zuvor eine Englisch-Lektion am Strand abgehalten habe, und feuern ihre Lieblinge an. Dann gibt es noch den „Schiedsrichter“, ein Junge in einem gelben Shirt mit einer Vokuhila-Frisur und einem Körperbau eines Quadrats. Unermüdlich rennt er dem Ball hinterher und ruft gestenreich das Zwischenresultat aus: «TIGA SATU, TIGA SATU, TIGA SATU»! Selber tritt er nie an den Ball, obwohl er auch meiner Mannschaft zuge-teilt worden ist.

Ich höre einen lauten Furz, drehe mich um, ein Junge pinkelt mitten aufs Feld, niemanden kümmerts. Plötzlich ist der Ball verschwunden. Die ganze Horde rennt zu ei-nem tiefen Loch am Spielfeldrand. Der Ball tänzelt weit unten auf der Wasseroberfläche, mit den Händen ist er nicht mehr zu erreichen. Ein besonders mutiger Junger klettert mit einer akrobatischen Höchstleistung zum Ball hinunter. Er macht den Spagat an der Innenwand des Lochs und ver-hindert so ein Abrutschen. Mit viel Geschrei und Applaus wird seine Kletterübung von den anderen honoriert. Beim anschliessenden Fotoshooting entsteht ein Kampf um die vorderste Position. Ein elfjähriger Junge drückt mir eine Visitenkarte in die Hand, «Steak House Kuta», und erklärt mir in perfektem Englisch, dass er dort arbeite.

Erzählungen eines Auslandberners aus Indonesien.

dIE KINdEr VoNLomBoK

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David Mühlemann, langjähriger Regisseur der 2. Mannschaft, bekannt als «Dribbel-huhn», verbringt seine Zeit gegenwärtig auf der schweizer Botschaft in Jakarta, In-donesien. In unregelmässigen Abständen berichtet Mühlemann in seinem Blog «Da-vigoreng – Mein Leben in Jakarta“ von seinen Erlebnisse in Indonesien.

→ http://davigoreng.wordpress.com

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wintermeister!In der letzten Ausgabe von „Dr Bärner“ haben wir über

die Ambitionen der 1. Mannschaft berichtet („Wohin des Weges, FC Bern?“). Wir haben zwei Trainer kennen ge-lernt (Getzmann und Zimmermann), die von der oberen Tabellenhälfte sprechen und gleichzeitig mit beiden Bei-nen auf dem Boden bleiben. „Wir wollen die Meisterschaft bis zum Schluss spannend halten“, sagte Cheftrainer Ro-land Getzmann. Nach Beendigung der Vorrunde und dem epischen Sieg im Spitzenspiel gegen Langenthal (im Bild: Markus Hubacher), steht der FC Bern mit seinem jungen Team als Wintermeister fest. Der Eindruck im Sommer hat also nicht getäuscht: Der FC Bern ist hungriger als auch schon! Die Redaktion freut sich auf den Fussballfrühling und darauf, dass der FC Bern die Spannung um den Auf-stieg bis zum allerletzten Spieltag am Leben erhält.

Hertha oder union?„Ich bin ein Berliner“ ist ein berühmtes Zitat aus der

Rede von John F. Kennedy am 26. Juni 1963 vor dem Rat-haus Schöneberg in Berlin. Wie dies aus dem Munde eines Wallisers tönt, wissen wir leider (noch) nicht. Adrian Ar-nold, zuverlässiger Linksfuss in unserem Senioren-Team, SRF-Bundeshausredaktor und ehemaliger Paris-Sonder-korrespondent, hat noch mehr als eine halbes Jahr Zeit, diese Phrase so einzuüben, dass ihn auch „Üsserschwizer“ verstehen. Im Sommer 2014 übernimmt er den Job des Deutschland-Korrespondenten unseres Staatssenders.

Allzu schwer wird ihm der Wechsel von der Aare an die Spree nicht fallen: Beide Städte haben dasselbe Wap-pentier und warten seit (gefühlten) Ewigkeiten auf einen Meistertitel. Im Gegensatz zu Bern hat Adrian Arnold in Berlin die Wahl zwischen zwei Bundesliga-Vereinen: Hertha BSC (1. BL) und Union Berlin (2. BL) buhlen um die Gunst des Publikums. Diese Wahl hatte er im Prinzip auch in Bern. Als Exil-Walliser musste er sich jeweils zwi-schen Wankdorf und Tourbillon entscheiden. Als Walliser in Berlin wird er sich womöglich für die Klubfarben Rot-Weiss entscheiden und nach Köpenick fahren. Ein gewalti-ger Unterschied zwischen dem FC Sion und Union Berlin besteht: Union-Trainer Uwe Neuhaus ist der dienstälteste Trainer der gesamten Bundesliga.

rot-schwarz und Blau-weiss gemeinsam auf ErfolgskursFür die Senioren des FC Bern war die letzte Saison eine

eher Durchzogene, die mit dem Abstieg von der Meister-gruppe in die Promotion endete. Unsere „älteren“ Senioren mit den Jahrgängen 1973 und älter bilden mit den Alters-kollegen des FC Weissenstein, denen man zuvor in der Se-nioren-Meistergruppe auf dem Feld gegenüber stand, eine

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Gruppierung und spielen im Berner Cup der Veteranen. Nach Siegen gegen Sternenberg, Kirchberg und Regio-nalmeister Köniz, steht man im Viertelfinal gegen den SC Burgdorf. Da man die Emmentaler in der Meisterschaft mit 5:1 bezwungen hat, besteht eine berechtigte Hoffnung die Runde der letzten 4 zu erreichen. Oder mit Willy Gun-terns Worten: „La Coupe c’est nous!“

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Impressionen vom meinen Cup 2013

Zum traditionellen Meinen Cup spielten in der Früh die gesamte KIFU- und Juniorenabteilung. Begleitet von zahl-reichen Eltern, die für volle Tribünen sorgten, wuselten die Kleinen und Kleinsten im Bänklifussball auf den drei Spielfeldern herum, packten die besten Tricks, die schon intus sind, aus und begeisterten mit vollstem Einsatz und viel Leidenschaft. Nach dem Mittag wurden in zwei Fi-nalspielen die Sieger ermittelt und entsprechend gefeiert.

Am Nachmittag waren Spielerinnen und Spieler aus den insgesamt sieben Aktivteams, den Senioren und der Frauenequipe am Werk. Mit viel Eifer wurde um die

Punkte gekämpft, taktisch operiert und spielerisch ge-glänzt. Unter den Augen der zahlreichen Trainer wollte sich der eine oder andere wohl auch in den Vordergrund spielen. Letztendlich schwang die 2. Mannschaft obenaus dank sehr gepflegtem und abgeklärtem Spiel und konnte als Meinen Cup Sieger 2013 den Pokal von Herrn Schräm-li, der die Firma Meinen AG vertrat, in Empfang nehmen.

Nach der nun folgenden Pause bereiten sich die Teams des FC Bern im neuen Jahr intensiv auf die Rückrunde vor und werden versuchen, die erfolgreiche Vorrunde in glei-chem Masse zu einem schönen Jahresergebnis zu vollenden.

Im November traf sich der FC Bern in der Unisporthalle zu einem sportlich vergnüglichen, vereinsinternen Treffen.

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für das Matchballsponsoring während der Saison Saison 2013/14.

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