dr. sebastian proventika hr innovation day leipzig 2014
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HR Innovation Day 2014, Präsentation Proventika, Dr. Sven Sebastian, Hirnforschung, MitarbeiterbindungTRANSCRIPT
8 Erkenntnisse aus der Hirnforschung für eine nachhal6ge Mitarbeiterbindung
Referent: Dr. Sven Sebas0an
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Mitarbeiterbindung Warum ist das ein Thema?
Mitarbeiter, die sich an ein Unternehmen binden, sind ...
... und bleiben dem Unternehmen länger erhalten.
§ leistungsfähiger § gesünder § mo6vierter § loyaler § ...
Fluktua0onskosten Kostenbeispiel: FührungskraJ mit einem Jahresgehalt von 100.000 € in %
Akquisekosten • Kosten für Vorbereitung der Akquise
(Strategie, Posi6onsbeschreibung usw.) 2% • Kosten für Stellenanzeige 8% • ggf. Kosten für Personalberater 20%
Einarbeitungskosten • Gehalt – und Sozialkosten (bei 50%iger
Arbeitsleistung im ersten Jahr) 50%
Auswahl-‐ und Einstellungskosten • Interner Aufwand für Einstellungsinterviews 5%
Anteilige Kosten aller betroffenen Abteilungen • Personalabteilung, Betriebsrat,
Unternehmensleitung, Fachabteilungen
Übergangskosten • Umzugskosten 5% • Hotelkosten, Familienheimfahrten usw. 5%
Kosten der Minderleistung für den alten Arbeitgeber • vor, während und nach der
Fluktua6onsentscheidung 30%
Gesamtkosten ca. 125%
Quelle: Lehrstuhl und Ins6tut für ArbeitswissenschaJ der RWTH Aachen (2014)
Ziele der Mitarbeiterbindung Sicherung der personellen Kapazitäten für die Erfordernisse des Unternehmens
Erhaltung der Leistungsfähigkeit und der Leistungsbereitscha[ der Mitarbeiter
• Senkung der Fluktua0onsrate • Analyse betrieblicher
Personalabgänge • Ergreifung geeigneter Maßnahmen
zur Anpassung des Personalbestandes an die Au[ragslage des Unternehmens
• Reduzierung von Berufskrankheiten, Arbeits-‐ und Wegeunfällen
• Erkennen betrieblicher Schwachpunkte, Vorgänge und Störungen
• Förderung der Bereitscha[ der Mitarbeiter im Unternehmen zu verbleiben
Quelle: Lehrstuhl und Ins6tut für ArbeitswissenschaJ der RWTH Aachen (2014)
Ansätze für personalerhaltende Maßnahmen 1. Erhaltung der Leistungsfähigkeit und -‐bereitscha[
• Vorbeugende Personalerhaltung • Störungsbedingte Personalerhaltung
2. Bereiche • Unternehmensinterne Personalerhaltung am Arbeitsplatz (z.B.
Pausenregelung) • Unternehmensinterne, nicht arbeitsbezogene Personalerhaltung (z.B.
Werkswohnungen) • Unternehmensexterne Personalerhaltung (z.B. Sport-‐ und
Kultureinrichtungen im Wohngebiet)
3. Personalgruppen • Besondere Personalgruppen im Unternehmen (z.B. Behinderte, ältere
Mitarbeiter, Schwangere usw.)
4. Wirkungszeitraum • Kurzfris0ge Ak6vitäten (z.B. Grippeschutzimpfung) • Midelfris0ge Ak6vitäten (z.B. Baudarlehen) • Langfris0ge Ak6vitäten (z.B. betriebliche Altersversorgung)
Quelle: Lehrstuhl und Ins6tut für ArbeitswissenschaJ der RWTH Aachen (2014)
Trotz vieler Maßnahmen ist die Bindung zum Unternehmen
o[mals gering.
Fluktua0on durch den Arbeitnehmer Interne und externe Gründe
Interne Gründe Externe Gründe
• ungenügender Arbeitsinhalt • zu wenig Lohn • Arbeitsumfeld • fehlende Entwicklungsmöglichkeiten • Spannungen zwischen Mitarbeitern/
Kollegen/Vorgesetzten • fehlendes Weiterbildungsangebot
• Änderung der Familienverhältnisse • Arbeitsmarkt • afrak6veres Angebot • Arbeitsweg • Weiterbildung • kulturelle Werthaltungen
Quelle: Lehrstuhl und Ins6tut für ArbeitswissenschaJ der RWTH Aachen (2014)
Quelle: www.bpd.de
Starke, feste Bindungen gründen sich generell auf einem Gefühl der posi0ven emo0onalen Verbindung.
Emo6onale Zustände (Färbungen) basieren auf neuro-‐biologische, neuro-‐chemische und neuro-‐physikalische Erregungsmuster im menschlichen Gehirn. Emo6on wird durch die bewusste und/oder vor-‐bewusste Perzep6on eines Reizes oder mehrerer extrinsischer und intrinsischer (afferenter) Reize (Informa6onen) mul6-‐zentrisch im neuronalen Netzwerk des menschlichen Gehirns ausgelöst.
Emo0on (Färbung)
Emo0on (Färbung) Emo6onale Zustände bewirken Veränderungen auf
§ vegeta6v-‐hormoneller (körperlicher),
§ neuro-‐kogni6ver (geis6ger),
§ somato-‐sensibler,
§ moto-‐sensorischer Ebene,
die wiederum subjek6v erlebt (gefühlt) und verbalisiert werden können und Veränderungen der VerhaltensbereitschaJ hervorrufen.
Informa0onsverarbeitung im menschlichen Gehirn
E+ E-‐ Serotonin Dopamin Oxytocin Vasopressin
Emo0onsbilanz
Präfrontaler Cortex • Aufmerksamkeit • Nachdenken • Entscheidung • Planung
Limbischer Cortex • Empfindungen • Gefühlssteuerung • Antrieb und Gedächtnis • Schmerzsteuerung
Hirnstamm • Schlaf-Wach-Rhythmus • Herzkreislauf • Atmung • Motorik
Posi0ve Emo0onen entstehen immer, wenn wir unsere Grundbedürfnisse erfüllt sehen.
Grundbedürfnisse des Menschen
Grundbedürfnisse sind universelle Bedürfnisse, die unser Verhalten antreiben.
Jeder Mitarbeiter eines Unternehmens strebt danach, seine Grundbedürfnisse zu erfüllen und zu schützen.
Je besser dies gelingt, desto größer ist seine psychische und physische Leistungsfähigkeit sowie seine Verbundenheit zum Unternehmen.
Energie (Essen, Flüssigkeit, Sauerstoff) Regenera*on (Schlaf, Entspannung) Temperatur (Außentemperatur) Schutz (Wohnung, soziales Netzwerk) Bindungsbedürfnis Lustbedürfnis Kontroll-‐ und Ordnungsbedürfnis Selbstwertgefühl (Stärken) Finanzielle Sicherheit Entwicklung/Lernen/Selbstkompetenz Gesundheit Soziales Engagement Spiritualität
Grundbedürfnisse des Menschen
Die Erfüllung der Grundbedürfnisse ist zufriedenstellend, wenn mo0va0onale Ziele und Handlungsabläufe benannt und ermöglicht werden.
Passt das Unternehmen zu mir? Entspricht die zukünJige Posi6on meinen Fähigkeiten, Qualitäten und EigenschaJen? Ist die Tä6gkeit für mich erfüllend? Komme ich mit den zukünJigen Kollegen klar? Komme ich mit meinem neuen Vorgesetzten klar? Werde ich von ihm als Mensch betrachtet und behandelt? Schätzt er mich und meine Tä6gkeiten? Ist er präsent, unterstützt er mich? Lässt er mir Freiheiten? Vertraut er mir? Erkennt er mein Poten6al? Fragt er mich nach meiner Exper6se?
Die emo0onalen Fragen des Mitarbeiters bei Neueinstellung oder Stellenwechsel
Ist die Bezahlung und die Entlohnung angemessen? Passt die Unternehmensführung und die gelebte Unternehmenskultur zu mir? Welche Entwicklung werde ich haben. Bin ich gut aufgehoben, steht man hinter mir? Wird das Wort eingehalten? Gibt es für mich von Anfang an Klarheit? Sind die Menschen für mich glaubhaJ, vertraue ich ihnen? Sind Entscheidungen nachvollziehbar und in meinem Sinn? Habe ich die Kontrolle über mein Handeln? Ist das Unternehmen gerecht zu mir?
Die emo0onalen Fragen des Mitarbeiters bei Neueinstellung oder Stellenwechsel
Die Erfüllung der Grundbedürfnisse ist zufriedenstellend, wenn der Prozess der Erfüllung in einer posi0ven Art und Weise (Atmosphäre) erfolgt.
Ressourcen seitens des Unternehmens für eine funk0onierende Mitarbeiterbindung
§ Wertschätzung
§ Verbundenheit § Wohlbefinden
§ Posi6ve gemeinsame Zeit
§ Posi6ve Kommunika6on
§ Commitment
§ Verzeihen § Akzeptanz § Resilienz
Ressourcen für eine funk6onierende Mitarbeiterbindung: Kommunika0on
Regeln für SprecherInnen
§ Ich-‐BotschaJen § Konkret bleiben
Regeln für ZuhörerInnen
§ Ak6v zuhören § Zusammenfassen
§ (Nach-‐)fragen
Ressourcen für eine funk6onierende Mitarbeiterbindung: Commitment
Commitment ist die Entscheidung, die bestehende Bindung fortzusetzen, sich zu ihr zu bekennen.
Diese Entscheidung kann verschiedene Gründe haben:
§ Persönliches Commitment
§ Moralisches Commitment
§ Strukturelles Commitment
Ressourcen für eine funk6onierende Mitarbeiterbindung: Verzeihen
Komponenten des Verzeihens:
§ Wiedererlangen einer ausgeglichenen Sichtweise auf den „Täter“ und auf das Ereignis.
§ Reduk6on der nega6ven Gefühle gegenüber den „Täter“.
§ Aufgabe von Rachephantasien oder Vergeltung gegenüber dem „Täter“.
Verzeihen ist ein wich6ger „Selbstheilungsmechanismus“.
Ressourcen für eine funk6onierende Mitarbeiterbindung: Akzeptanz
Akzeptanz lässt sich fördern mifels:
§ Empathisches Verstehen
§ Gemeinsames Distanzieren
§ Fördern der Unabhängigkeit
Die Fähigkeit, Unterschiede akzep6eren zu können und sich auch bei nicht lösbaren Problemen nahe zu fühlen, ist eine wesentliche Voraussetzung für eine funk6onierende Bindung.
1. Bindungen sind neurobiologisch gesehen ein Zusammenspiel von neuronalen Netzwerken.
2. Neuronale Netzwerke, die zu einer posi6ven Emo6onsbilanz beitragen, sind Voraussetzung einer nachhal6gen Mitarbeiterbindung.
3. Posi6ve Emo6onen entstehen immer, wenn wir unsere Grundbedürfnisse erfüllt sehen.
4. Starke, feste Bindungen gründen sich generell auf einem Gefühl der posi6ven emo6onalen Verbindung.
Nachhal0ge Mitarbeiterbindung aus Sicht der Neurowissenscha[en
5. Die Erfüllung von Grundbedürfnissen setzt mo6va6onale Zieldefini6onen und Handlungsabläufe voraus.
6. Der Prozess der Erfüllung von Grundbedürfnissen muss in einer posi6ven Atmosphäre erfolgen.
7. Die bestehende Bindung muss als zufriedenstellend und funk6onierend erlebt werden.
8. Die Ausprägung einer festen Mitarbeiterbindung entspricht einem individuell-‐emo6onalen Prozess, der mul6modale Konzepte benö6gt.
Nachhal0ge Mitarbeiterbindung aus Sicht der Neurowissenscha[en
1. Ressourcen-‐ und Poten0alanalyse FührungskraJ
2. Ermidlung persönlicher Führungss0l FührungskraJ
3. Ressourcen-‐ und Poten0alanalyse Mitarbeiter
4. Resilienz-‐Training FührungskraJ und Mitarbeiter
4moreSuccess Trainingsprogramm für emotionale Mitarbeiterbindung im Unternehmen
Zeit des Lachens und der glücklichen Momente Zeit der körperlichen Bewegung und Ak0vität Zeit der Regenera0on und Besinnung Zeit des sinnlichen Genießens und Erfreuens
posi0v denken und handeln > 30 min täglich bewegen 20 min täglich entspannen genussreich und gesund ernähren
Grundregeln für eine starke Bindung
Nichts ist erfüllender als eine emo0onale Bindung.
Und das ein Leben lang!
Dr. Sven Sebas6an