e-learning in deutschen schulen
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E-Learning in Schulen Organisatorische, pädagogische und technische Herausforderungen zur Verbesserung der Unterrichtsqualität. Von Prof. Dr. Andreas Breiter. ifibTRANSCRIPT
Prof. Dr. Andreas Breiter
E-‐Learning in Schulen Organisatorische, pädagogische und technische Herausforderungen zur Verbesserung der Unterrichtsqualität
Prof. Dr. Andreas Breiter
Sitzung der Gemischten Kommission der
Ständigen Konferenz der Kultusminister, München, 03.05.2010
Prof. Dr. Andreas Breiter
ifib: Wer wir sind • 2003 gegründet als GmbH
• als gemeinnützig anerkannt
• Alleiniger GesellschaDer: Verein zur Förderung der wissenschaDlichen Forschung im Land Bremen e.V.
• Forschungsschwerpunkte: • E-‐Government
• EducaPonal Technologies • 20 WissenschaDler/innen
• MulPdisziplinärer Ansatz
• MiTelgeber: • EU, Bund, Länder und Kommunen
• FörderinsPtuPonen (DFG, SPDungen usw.)
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Eine kurze Übersicht
• Ausgangslage • E-‐Learning und LernplaYormen • KriPsche Erfolgsfaktoren am Beispiel aktueller Vorhaben (naPonal und internaPonal)
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Ein Blick zurück … nach vorne
• „Schulen ans Netz“ ist im PISA-‐Alter (15 Jahre) • Überprüfung der Kernkompetenzen: Literacy und Problemverstehen
• … und was ist daraus geworden?
1995 2010
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„Aktuelle“ AusstaUungszahlen in Dtld. …
bmbf 2006
Und alle Schulen am Netz (wenn auch nur beschränkt breitbandig)
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… und im europäischen Vergleich
Schüler-‐Computer-‐Rela\on in Berufsbildenden Schulen (Voca\onal Schools)
Quelle: empirica im Au.rag der EU (2006): Benchmarking Access and Use of ICT in European Schools 2006
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Mediennutzung im Unterricht
Bofinger, J. (2007). Digitale Medien im Fachunterricht. Schulische Medienarbeit auf dem Prüfstand. Donauwörth: Auer.
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Was hat das mit E-‐Learning zu tun? Ak\onsplan der Europäischen Union (2001):
• E-‐Learning soll den Erwerb neuer Kompetenzen und Kenntnisse fördern, die für die persönliche und berufliche Entwicklung und für eine akPve Mitwirkung in einer informaPonsorienPerten GesellschaD notwendig sind (Kommission der Europäischen GemeinschaDen 2001).
E-‐Learning = Lernen mit digitalen Medien
E-‐Learning = Telelernen
E-‐Learning = Lernen mit digitalen Medien, zeit-‐ und ortsunabhängig
E-‐Learning = Lernen mit digitalen Medien, Präsenz / Blended / Tele
E-‐Learning = Einsatz von Lernmanagementsystemen
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Unsere Arbeitsdefini\on
E-‐Learning wird als eine besondere Form des
computergestützten Lernens verstanden. CharakterisPsch dafür ist, dass die genutzten Lernsysteme und -‐materialien …
1. in digitalisierter Form dargeboten werden,
2. sich durch Mul\medialität auszeichnen, 3. die Interak\vität zwischen den Lernenden, dem
technischen System sowie dem Lehrenden unterstützen, 4. jederzeit für die Nutzerinnen und Nutzer verfügbar sind.
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E-‐Learning ist heute schon Realität bei Kindern und Jugendlichen
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Basisstudie 2009 zum Medienumgang 12-‐ bis 19-‐Jähriger in Deutschland Internet-‐Ak\vitäten (täglich/mehrmals pro Woche)
JIM 2009, Angaben in Prozent Basis: alle Befragten, n=1.208
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… und eine zweite Beobachtung
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Erwartungen Outcome
Schulische Nutzung
Private Nutzung
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Was bringt‘s oder welche Lernwirksamkeit haben digitale Medien in der Schule?
Was sagt die Forschung?
Steigerung der Lernleistung
Reduzierung der Lernleistung
Bestenfalls ambivalente Ergebnisse
Aber alle aTesPeren eine gesteigerte Medienkompetenz
Vielleicht die falsche Frage? Und zu E-‐Learning gibt es nur Forschung in Universitäten
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Strategische Bedeutung • E-‐Learning kann Unterricht und
Lernen nachhalPg verändern. • Binnendifferenzierung,
• fächerübergreifendes kooperaPve Arbeiten,
• Projektlernen
• selbstgesteuertes und eigenständiges Lernen.
• E-‐Learning kann die Schule als OrganisaPon verändern. • Unterstützung der internen/
externen KommunikaPon • Unterstützung des Austauschs
(Wissensmanagement)
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• E-‐Learning kann das Angebot erweitern • Nutzung von Pausen im
Ganztagesbereich
• Reduzierung von Konflikten im Stundenplan
• Anreicherung von Vertretungsstunden
• Zugang zu Unterrichtsmaterial bei Krankheit oder Fehlen
• Wiederholung von Kursen, die für den Schulabschluss erforderlich sind
• Zugang zu interakPven Ressourcen zum besseren Verständnis komplexer Zusammenhänge
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Erfolgsfaktoren: Strategie und Steuerung
Ak\onspunkt
Anbindung an die zentralen bildungspoliPschen Ziele
IntegraPon in die Unterrichtsentwicklung
OrganisaPon eines Beteiligungsprozesses zwischen Land, Kommunen und Schulen (GemeinschaDsaufgabe) – OrganisaPonslücke
Dezentrale Steuerung über Medienentwicklungsplanung der Schulen
BerücksichPgung von E-‐Learning bei künDigen Lehrplanentwicklungen
Einbindung in die SchulinspekPon (Qualitätsanalyse) bzw. in die externe und interne EvaluaPon
Klärung formal-‐rechtlicher Hindernisse (z.B. Urheber-‐/Datenschutzrecht)
Entwicklung neuer Infrastrukturkonzepte – Zugang intern/extern
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E-‐Learning Ontario – Strategie
• 2006 zentral vom Ministerium als GemeinschaDsiniPaPve gestartet.
• Zentrale Ziele: • Student Success Strategy (Verbesserung der Abschlussquoten für High School auf 85% bis 2010/11 – auch mit Hilfe von Online Lernangeboten
• Learning to 18 (IniPaPve zur Erhöhung der Zahl der Absolventen der Secondary School durch mehr Flexibilität (Online Homework Help)
• Literacy and Numeracy Strategy (Fokus auf Schülerleistungen in beiden Bereichen als Grundlage für Schulerfolg, Bereitstellung von eLearning Ressourcen)
• Rural Student Success Program (Spezielles Programm zur Verbesserung der Zugangsmöglichkeit für kleine, ländliche und isolierte Schulen, inklusive eLearning-‐Angeboten)
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Erfolgsfaktor: Lehrerbildung
Ak\onspunkt
IntegraPon in die Unterrichtsentwicklung (als Gegenstand und Methode)
Verankerung in den Prüfungsordnungen (Bachelor/Master, Referendariat)
IntegraPon in die 1. Phase der Lehrerausbildung (zusammen mit den Hochschulen)
IntegraPon in die 2. Phase in den Studienseminaren
IntegraPon in die Lehrerfortbildung
Einbindung in die Schulleiterfortbildung
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Erfolgsfaktor: „Content maUers“
Ak\onspunkt
Content-‐Entwicklung (Lehrer-‐generiert, kommerziell, Medienzentren/RFA, open resources)
Lizenzmanagement – Aushandlung mit Verlagen
Einfache Erschließung (Metadaten)
Anbindung an den Lehrplan (Qualitätsprüfung)
Bereitstellung (zentral/dezentral) – Zugriff
Steuerung von Zugriffsrechten (IdenPtätsmanagement)
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Erfolgsfaktor Lernplamorm: Welches Produkt ist das Beste?
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Falsche Frage
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Erfolgsfaktor: Lernplamorm
Ak\onspunkt
Standards für Produktauswahl (Open Source, kommerziell)
Bereitstellung (zentral/dezentral) – Verantwortung bei Schule/Schulträger
Verknüpfung mit Content-‐Angebot (Interoperabilität)
IntegraPon in Aus-‐ und Fortbildung
Steuerung von Zugriffsrechten (IdenPtätsmanagement)
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LMS Verbreitung: das Beispiel UK
Becta (2009): Harnessing Technology Review 2009. The role of technology in educaPon and skills
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Standards für Lernplamormen (UK)
hTp://industry.becta.org.uk/display.cfm?resID=17320
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Interoperabilität: Beispiel UK
Breitband-‐Anbindung NaPonal Grid for Learning
ZerPfizierter eContent NaPonal EducaPon Network
ZerPfizierte PlaYormen Learning Plaxorm Services
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Erfolgsfaktor: Support
Ak\onspunkt
Pädagogische Unterstützung (zentral – regional – lokal)
Technische Unterstützung (zentral – regional – lokal)
Einbindung der Medienzentren
Professionalisierung der technischen Support-‐Angebote und Reduzierung des Aufwandes
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Technischer Support: warum ist das für Schulen so schwierig? • IT-‐AusstaTung komplexer als in
der Verwaltung / Unternehmen • Unterschiedliche Nutzer/innen • Umfangreiches SoDware-‐
Porxolio • Geringere RelaPon Administrator
zu Arbeitsplatz • „Pädagogische Freiheit“
• Wildwuchs bei Hard-‐ und SoDware kaum Standards
• LehrkräDe können/machen alles selber
• Keine klaren Verantwortungs-‐strukturen
• Keine ProzessdokumentaPon (Änderungen, Inventar, Lizenzen)
• Trennung in innere und äußere Schulangelegenheiten • Abgrenzung der
Zuständigkeiten / Finanzierung Lehr-‐/LernmiTel
• Pädagogischer und technischer Support
• Pädagogisches Netz Verwaltungsnetz
• Dienstleister sind überfordert • Schulämter sind meistens keine
IT-‐Spezialisten (keine Kernkompetenz)
• Unternehmen kennen das „System Schule“ zu wenig
• Rechtliche Rahmenbedingungen • Urheberrecht • Daten-‐/Jugendschutz
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Herausforderung: Orien\erung in der Vielfalt
UnterrichtsorganisaPon / Fortbildungen
Direkte Lernunterstützung (Onlinekurse)
Bereitstellung digitaler Medien
Überprüfung und DokumentaPon von Lernergebnissen
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KooperaPon über Social Media / Web 2.0
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Alterna\ve 1: Gemanagte Infrastrukturlösung
Serviceprozesse: • Störungsbehand-‐lung
• Veränderungs-‐management
• KonfiguraPons-‐management
• Kapazitäts-‐management
• Verfügbarkeit • Service Level
Konsequenzen: • Rigorose Standards
• Professionelle IT-‐Dienstleister
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Alterna\ve 2: Digitales Ökosystem Eigenscharen: • Auswahl aus einer Fülle von Möglichkeiten
• Globale dynamische Vernetzung
• Teilung von Wissen und Kapazitäten
• Spontane Auswahl und Weiterentwicklung von Diensten und Lösungen
Konsequenzen: • Hoch-‐performante Infrastruktur (Bandbreite)
• Neue Sicherheits-‐philosophie
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• Cloud CompuPng
• On-‐Demand-‐ Infrastruktur;
• SaaS (SoDware as a Service);
• Web 2.0-‐FunkPonen; • Social Networking;
• Crowd Sourcing.
Internet-‐of-‐things