eb 2017 180223 neu - donumvitae bochum e.v.ende august 2017 zieht herr p. nach bochum und meldet...

4
Achtung! + + + + Neue Adresse + + + + + Dorstener Str. 135 - 137 + + + + 44809 Bochum + + + + Frauen beraten/ donum vitae Bochum e.V. Am Kortländer 1 44787 Bochum [email protected] www.donumvitae-Bochum.de Beraterinnen Iris Rüsberg-Steinke Bettina Langenberg Anika Gogol Verwaltung Anne Stracke Martina Nebel Vorstand Katharina Pellens , Vorsitzende Christa Enkhaus, stellvertr. Vorsitzende Beatrix Konrad, Schatzmeisterin Ingrid Borchert, Gründungs– u. Ehren- vorsitzende Fachteam Dr. Roswitha Seifert, Gynäkologin Dr. med. Henning Strehl, Arzt f. Kinder– u. Jugendmedizin Ursula Heckel, Krankenhausseel- sorgerin und Sozialpädagogin Lisa Große-Rhode, Dipl.-Pädagogin Monika Ishar, Rechtsanwältin Bankverbindung Sparkasse Bochum IBAN: DE92 4305 0001 0001 4429 61 BIC: WELADED1BOC Jahresbericht 2017 Beratungsstelle für Schwangeren– und Schwangerenkonfliktberatung Unser Team Von li. oben: Martina Nebel, Anne Stracke Von li. unten: Bettina Langenberg, Iris Rüsberg-Steinke, Anika Gogol

Upload: others

Post on 28-Feb-2020

0 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: EB 2017 180223 neu - donumvitae Bochum e.V.Ende August 2017 zieht Herr P. nach Bochum und meldet sich unter der Adresse seiner Partnerin Frau N. im Einwohnermeldeamt an, um mit der

Achtung! + + + + Neue Adresse + + + + + Dorstener Str. 135 - 137 + + + + 44809 Bochum + + + +

Frauen beraten/ donum vitae Bochum e.V. Am Kortländer 1 44787 Bochum [email protected] www.donumvitae-Bochum.de Beraterinnen Iris Rüsberg-Steinke Bettina Langenberg Anika Gogol Verwaltung Anne Stracke Martina Nebel Vorstand Katharina Pellens , Vorsitzende Christa Enkhaus, stellvertr. Vorsitzende Beatrix Konrad, Schatzmeisterin Ingrid Borchert, Gründungs– u. Ehren- vorsitzende Fachteam Dr. Roswitha Seifert, Gynäkologin Dr. med. Henning Strehl, Arzt f. Kinder– u. Jugendmedizin Ursula Heckel, Krankenhausseel-sorgerin und Sozialpädagogin Lisa Große-Rhode, Dipl.-Pädagogin Monika Ishar, Rechtsanwältin Bankverbindung Sparkasse Bochum IBAN: DE92 4305 0001 0001 4429 61 BIC: WELADED1BOC

Jahresbericht 2017

Beratungsstelle für Schwangeren– und Schwangerenkonfliktberatung Unser Team Von li. oben: Martina Nebel, Anne Stracke Von li. unten: Bettina Langenberg, Iris Rüsberg-Steinke, Anika Gogol

Page 2: EB 2017 180223 neu - donumvitae Bochum e.V.Ende August 2017 zieht Herr P. nach Bochum und meldet sich unter der Adresse seiner Partnerin Frau N. im Einwohnermeldeamt an, um mit der

Achtung! + + + + Neue Adresse + + + + + Dorstener Str. 135 - 137 + + + + 44809 Bochum + + + +

2 Beratungen nach § 2 (allgemeine Schwangerenberatung) Beratungen nach § 5/6 (Schwangerschaftskonfliktberatung) Beratungen nach Religionszugehörigkeit (Erstberatungen gesamt) Statistik Schwerpunkte in der Beratungsarbeit 2017 Von unseren insgesamt 806 Beratungsfällen wünschten ungefähr ein Viertel der Klientinnen (207) eine Schwan-gerschaftskonfliktberatung. Die Frauen kamen überwie-gend allein zum Gespräch (147); einige mit ihrem Part-ner oder einer anderen Begleitperson. Die Anzahl der Frauen und Männer, die eine allgemeine Beratung zu unterschiedlichen Themen im Zusammen-hang mit Schwangerschaft, Geburt, Säuglings- und Kleinkindzeit, nach Verlust eines Kindes oder mit dem Thema Familienplanung wünschten, ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht gesunken auf 599 Erstberatun-gen. Wir führen das darauf zurück, dass die Zuwande-rung nach Deutschland in 2017 allgemein zurückgegan-gen ist. Dennoch ist der Anteil an Ratsuchenden mit Migrationshintergrund - 430 Klientinnen - weiterhin sehr hoch gegenüber 359 Klientinnen mit deutscher Staatsangehörigkeit. Zugewanderte Schwangere such-ten verstärkt unsere Hilfe für eine Orientierung im deut-schen Gesundheitssystem und bei der Beanspruchung von finanziellen Leistungen. Diesem Bedürfnis kamen wir auch mit drei sehr gut be-suchten Gruppenangeboten für arabisch und kurdisch sprechende Schwangere entgegen. Außer unseren drei Eltern-Baby-Treffen fanden erstmals auch offene inter-

kulturelle Treffen für Mütter mit Säuglingen in Koopera-tion mit der städtischen Familienbildungsstätte statt. Auch für deutsch sprechende Schwangere gab es Informations- und Austauschtreffen, darunter Informationsveranstaltun-gen in Kooperation mit der Augusta Klinik Bochum bzgl. der Themen Elterngeld und Elternzeit. Wir erleben einen ständig wachsenden Anteil an Ratsu-chenden, die Fragen zum Elterngeld und zur Elternzeit haben. Viele Schwangere, bzw. Paare, die ein Baby er-warten, sind durch das komplizierte Elterngeldgesetz verunsichert und überfordert, da sie schon sehr früh die nächsten Jahre nach der Geburt mit vielen unterschied-lichen Möglichkeiten planen müssen. Insgesamt 32 Klientinnen kamen mit Beratungsbedarf im Zusammenhang mit Pränataldiagnostik oder nach dem Verlust eines Kindes zu uns. Fast immer wurden die Klientinnen und ihre Partner durch den Frauenarzt auf diese Möglichkeit der psychosozialen Beratung hinge-wiesen. Nach einem Erstgespräch ergab sich häufig eine längerfristige Begleitung der Klientin bzw. des Paares.

Jahr 2015 2016 2017 Konfliktberatungen 152 208 207 Allgemeine Beratungen 495 806 599 Erstberatungen gesamt 647 854 806 Mehrfachberatungen 722 802 758 Beratungsgespräche gesamt 1369 1656 1564

Page 3: EB 2017 180223 neu - donumvitae Bochum e.V.Ende August 2017 zieht Herr P. nach Bochum und meldet sich unter der Adresse seiner Partnerin Frau N. im Einwohnermeldeamt an, um mit der

Achtung! + + + + Neue Adresse + + + + + Dorstener Str. 135 - 137 + + + + 44809 Bochum + + + +

3 Eine gestiegene Anzahl bedürftiger Schwangerer und Familien verzeichneten wir 2017 bei der Beantragung von Mitteln aus verschiedenen Hilfsfonds. Zuschüsse der Bundesstiftung Mutter und Kind für Schwangerenbeklei-dung, Babyerstausstattung und Bedarf für die Wohnung konnten für 257 bedürftige Schwangere bewilligt wer-den. Außerdem konnten wir 31 Frauen durch Mittel aus verschiedenen Hilfsfonds unterstützen. 30 Frauen konnten wir durch unsere Patenschaftsaktion in Notsituationen weiterhelfen. Herausforderungen bei der Sicherung des Famili-enunterhalts nach der Geburt Schwangere und Familien mit Kleinkindern werden bei uns über finanzielle Leistungen des Staates informiert und bei der Beantragung unterstützt. Insbesondere Alleinerziehende sind stark belastet durch die zeitnahe Beantragung existenzsichernder Leistungen für sich und das Kind (bzw. die Kinder) direkt nach der Entbindung. Ein Beispiel aus unserer Beratung zeigt die große Be-lastung und Armutsgefährdung für eine allein erzie-hende Mutter (und ihre Kinder) durch eine Vielzahl neu zu beantragender Familienleistungen und die zeitliche Verzögerung der Bewilligung: Frau N., allein erziehende Mutter eines 12jährigen Sohnes, kommt im März 2017 zur Sozialberatung zu uns. Sie ist schwanger von ihrem Partner, der sich als Asylbewerber in einem anderen Bundesland aufhalten muss und sie nur ab und zu besuchen darf. Frau N. muss gegen Ende der Schwangerschaft bei der Krankenversicherung und beim Arbeitgeber (sie arbei-tet Teilzeit als Reinigungskraft) Mutterschaftsgeld beantragen, das ihr für die Mutterschutzfrist (6 Wo-chen vor bis 8 Wochen nach der Geburt) zusteht. Das Mutterschaftsgeld reicht nicht aus, um alle Kosten zu decken. Sie geht zum Jobcenter und stellt einen Antrag auf aufstockende Leistungen durch Arbeitslo-sengeld II für sich und ihren Sohn sowie Anträge auf Mehrbedarf als Schwangere und auf einmalige Hilfen für Schwangerenbekleidung und Babyerstausstat-tung, da ihre bisherigen Einkünfte so gering sind, dass sie nichts ansparen kann. Für den zusätzlichen Bedarf an Wohnungsausstat-tung, der nun durch die Geburt des 2. Kindes nötig wird, beantragt sie einen finanziellen Zuschuss aus der Bundesstiftung Mutter und Kind in der Schwange-renberatungsstelle. Im Juli wird die kleine Tochter ca. 3 Wochen zu früh durch einen Kaiserschnitt geboren.

Frau N. kommt in eine extreme finanzielle Notsituati-on: Um die Familie versorgen zu können, muss sie nun umgehend beinahe sämtliche Leistungen (2. Abschlag Mutterschaftsgeld, Kindergeld, Unterhaltsvorschuss) zeitgleich beantragen. Voraussetzung ist die Beantra-gung der Geburtsurkunde und die steuerliche Identifi-kationsnummer für ihre Tochter, worauf sie erst ein-mal warten muss. Alle Anträge ziehen eine Bearbei-tungszeit von mehreren Wochen nach sich. Frau N. kann ihre Tochter leider nicht stillen und muss umge-hend Babynahrung kaufen, obwohl noch nicht einmal das Existenzminimum gesichert ist. Endlich, ca. 6 Wochen nach der Beantragung, wird ergänzend zu den Familienleistungen auch Arbeitslo-sengeld II bewilligt und überwiesen. Kindergeld und Unterhaltsvorschuss wurden vom Bedarf abgezogen. Frau N. will 1 Jahr Elternzeit für die Betreuung des Säuglings nehmen und Elterngeld beantragen. Ihr Arbeitsverhältnis ruht also bis zum 1. Geburtstag ihrer Tochter. Bis auf einen Freibetrag von 300 € (da sie erwerbstätig war) wird auch das Elterngeld auf ihr Arbeitslosengeld II angerechnet werden. Ende August 2017 zieht Herr P. nach Bochum und meldet sich unter der Adresse seiner Partnerin Frau N. im Einwohnermeldeamt an, um mit der Familie zusam-menzuleben. Bei sämtlichen Ämtergängen muss Frau N. ihren Partner begleiten und für ihn übersetzen. Herr P. muss umgehend im Ausländeramt eine Aufent-haltserlaubnis beantragen. Er hofft, dass er diese auf-grund der Vaterschaft der gemeinsamen Tochter und der Niederlassungserlaubnis seiner Partnerin erhält, was aber einige Monate dauern kann. Als das Jobcenter vom Einzug des Partners Meldung erhält, werden sofort die Leistungen für Frau N. und ihre zwei Kinder eingestellt, da das Jobcenter ver-schiedene Nachweise des Partners überprüfen will, insbesondere, ob es Einkommen oder Vermögen gibt, womit er die Familie unterhalten kann. Dies ist auf-grund seines Status als Asylbewerber aber nicht der Fall.

Page 4: EB 2017 180223 neu - donumvitae Bochum e.V.Ende August 2017 zieht Herr P. nach Bochum und meldet sich unter der Adresse seiner Partnerin Frau N. im Einwohnermeldeamt an, um mit der

Achtung! + + + + Neue Adresse + + + + + Dorstener Str. 135 - 137 + + + + 44809 Bochum + + + +

4 Erneut tritt eine finanzielle Notsituation ein: Es häufen sich erhebliche Schulden (Miete, Strom usw.) an. Frau N. hat für sich, die Kinder sowie ihren Partner nur Kin-dergeld und Unterhaltsvorschuss zur Verfügung. Schließlich ist die Familie in einer solch desolaten Situ-ation, dass keine Windeln und keine Nahrung mehr für den Säugling vorhanden sind. Nur durch eine Notfall-spende der Schwangerenberatungsstelle aus dem Pa-tenschafts-Projekt ist Frau N. in der Lage, die Familie am Wochenende zu versorgen. Erst nach mehrfachen Interventionen durch die Berate-rin beim Kundenservice des Jobcenters wird schließlich die Zahlung des Arbeitslosengelds II für Frau N. und ihre Kinder wieder aufgenommen. Mit diesem Nachweis kann nun auch ihr Partner Leistungen für sich im Amt für So-ziales und Wohnen beantragen. Bis diese Leistungen bewilligt sind, fehlt der Familie weiterhin ein Viertel des Existenzminimums, um Miete, Strom und Lebenshal-tungskosten bestreiten zu können. Dieser typische Fall aus unserer Beratung zeigt, das vie-le Schwangere und Mütter dringend auf unsere Bera-tung angewiesen sind, um die Beantragung der unter-

schiedlichen Familienleistungen rechtzeitig zu meis-tern. Wir stellen immer wieder fest, dass das System der öf-fentlichen Leistungen, die das Existenzminimum für Familien sichern sollen, undurchsichtig ist und insbe-sondere für Alleinerziehende eine hohe Belastung dar-stellt. Außerdem gibt es häufig Verzögerungen durch lange Bearbeitungszeiten, so dass viele Familien zeit-weise mit weniger als dem Existenzminimum auskom-men müssen. Deshalb sind wir sehr froh, dass auch 2017 wieder finan-zielle Spenden für unsere Beratungsarbeit, sowie für unsere Klientinnen in Notfallsituationen wie Frau N. zur Verfügung standen! Wir bedanken uns sehr für Ihren Einsatz als Spenderin-nen und Spender, für Beiträge aus Hilfsfonds für Bedürf-tige und für Ihre Mitgliedsbeiträge! Die Finanzierung unserer Arbeit wird nur zum Teil durch Landesmittel und städtische Zuschüsse abgedeckt. Des-halb ist unser Verein auch weiterhin auf Ihre Spenden und Mitgliedsbeiträge angewiesen. Dankbar konnten Frau Pellens und Frau Konrad im Namen des Vorstandes einen Scheck durch Herrn Andor Baltz in Empfang nehmen. Mit der Spende können nun Schwangere und Familien in Not unterstützt werden.

z.B. mit einer Mitgliedschaft in unserem Verein (Mitgliedsbeitrag 36€ im Jahr) z.B. mit einer Direktspende von 5 € bzw. 9 € per Charity-SMS: „GIB5 DVBO“ oder „GIB9 DVBO“ an die Nummer 81190 z.B. durch Interneteinkäufe über www.bildungsspender.de...für donum vitae Bochum z.B. durch Mitarbeit als ehrenamtlicher Unterstützer für unsere KlientInnen (Begleitung zu Behörden, Übersetzer), möglichst mit Fremdsprachenkenntnissen, evtl. ist eine Aufwandsentschädigung möglich

Wir bitten um Ihre Mithilfe: