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echo* *DEUTSCHKULTURKUNSTAUSLANDSPORTNATUR FEBRUAR 2012 KULTUR 2012 MARIBOR EPK2012 | KULTURHAUPTSTADT EUROPAS DEUTSCHES SPRACHDIPLOM | MEIN ERLEBNIS GRAZ 2003 “LES CHENILLES” | DIE FRANZÖSISCHE THEATERGRUPPE MUSIKFESTIVALS IN SLOWENIEN

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Nemški časopis dijakov Prve gimnazije Maribor

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Page 1: Echo

echo**DEUTSCHKULTURKUNSTAUSLANDSPORTNATUR

FEBRUAR 2012

KULTUR 2012MARIBOR EPK2012 | KULTURHAUPTSTADT EUROPAS

DEUTSCHES SPRACHDIPLOM | MEIN ERLEBNIS

GRAZ 2003

“LES CHENILLES” | DIE FRANZÖSISCHE THEATERGRUPPE

MUSIKFESTIVALS IN SLOWENIEN

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2 | ECHO | februar | 2012 2012 | februar | ECHO | 3

ECHO | VORWORT

Hallo liebe Leser,

ich heiβe dich herzlich willkommen in unserer neunen Ausgabe von ECHO und in dem »FINAL COUNTDOWN« unserer Welt! Wenn du dich gerade fragst, ob der Kerl eine Macke hat, sage ich zu meiner Verteidigung nur: „Die Maya müssen es wissen!“ Schade, dass ich jetzt dein Gesicht nicht sehen kann. Ich wette, es strahlt Mitleid aus. Du denkst bestimmt gerade: „Der arme Kerl, er hat nicht mehr alle Tassen im Schrank.“ Mehr zum Thema Ende der Welt erfährst du, wenn du die Artikel dieser Ausgabe liest.

Spaß bei Seite. Wie du schon weißt, ist unsere Stadt Maribor in diesem Jahr die Kulturhauptstadt Europas und deswegen widmen wir diese Ausgabe von Echo der Kultur. Wir werden über die Menschen sprechen, die Kultur schaffen, in einer anderen Kultur leben oder nur Kultur genießen. Wir werden uns gemeinsam auf Reisen in andere Länder begeben und uns Geschichten derjenigen anhören, die andere Kulturen schon erlebt haben und diese Erlebnisse jetzt mit uns teilen wollen. Weil wir uns in dem Olympischen Jahr befinden, werden wir uns auch mit der Kultur in dem sportlichen Bereich befassen.

Die folgenden Worte möchte ich meinen Freunden, der Mentorin, allen Professoren und allen Echo-Lesern widmen. Das Leben geht nicht Hand in Hand mit dem Glück. Ich persönlich meine, dass man sich Glück verdienen muss. Es fällt dir nicht so aus heiterem Himmel in den Schoss. Und das Leben wird dir immer kleine Überraschungen verstecken, dir einige Mauern stellen und dich testen. Im Leben geht es wie auf einem Karussell, immer hoch und runter. Und gerade hier kann man Helden sehen. Ein Held ist jemand, der immer wieder eine neue Karussellfahrt nimmt. Und so einer verdient Glück im Leben! In dem folgenden Jahr 2012 wünsche ich euch allen alles Gute und ein Jahr voller Heldentum!

Tine Fluher

INHALT

Prva Gimnazija MariborTrg Generala Maistra 1, 2000 MariborTelefon: 02 22 85 300, fax: 02 22 85 311,e-pošta: [email protected]

REDAKTEURTine Fluher

MENTORINSanja Šabeder Jaušovec, prof.

LEKTORINNENBrigita Praprotnik, prof.mag. Martina Vrecl, prof.

GRAPHISCHES DESIGNMarko Jaušovec, udia.

JOURNALISTENDamaris BongarzViktorija DeučmanTine FluherKatarina Frajzman Ivona Gert Jure GoležMatic KrižaničŠpela KurnikValentina PoličMatevž RoškaričJanina SpevanKristian ŠtotlJulia Zupanc

INHALT

ANDREA DASSING 04DSD – MEIN ERLEBNIS 06DIE KULTURHAUPTSTADT EUROPAS 08GRAZ 03 10DIE URBANEN FURCHEN 12LES CHENILLES 16DER SÄNGERCHOR 20DIE KULTUR DES LESENS 24DIE THEATERSCHULE 26UNSERE ABIFAHRT 28WIE ICH EINE STADT ERLEBT HABE 32UNSERE REISE NACH PRAG 34SURREALISMUS 36DIE ETIKETTE IN JAPAN 38200 JAHRE FRANZ LISZT 40MUSIKFESTIVALS IN SLOWENIEN 42SPORT=KULTUR 44EIN TRAUM 46KARTOFFELFERIEN MAL ANDERS 482012 50SPAß IN DER KULTUR 52

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4 | ECHO | februar | 2012 2012 | februar | ECHO | 5

ECHO | INTERVIEW | DAMARIS BONGARZ | 3. B

ANDREA DASSING | DSD-Lehrerin am Ersten Gymnasium in Maribor

ANDREA DASSING

Echo: Warum Slowenien? – Wie kam es dazu, dass Sie in Slowenien unterrichten? Und warum gerade am Ersten Gymnasium Maribor?Andrea: Ich hatte schon seit Längerem mit dem Gedanken gespielt, in den Auslandsschuldienst zu gehen und mich für ein Programm in Osteuropa zu bewerben. Dass es Slowenien wurde, war reiner Zufall; es hätte ebenso Kroatien oder Ungarn werden können. Warum ich am Prva gimnazija bin? Schülerinnen und Schüler, die motiviert und engagiert sind, haben die Möglichkeit, das Deutsche Sprachdiplom abzulegen. Das ist meine Hauptaufgabe, deshalb bin ich hier.

Echo: Wie war Ihre Vorstellung von Slowenien, bevor Sie nach Slowenien kamen?Andrea: Ich kannte Slowenien aus den Medien und ich war schon vorher einige Male hier. Insofern wusste ich, dass die Lebensbedingungen ähnlich wie in Deutschland sind.

Echo: Wie kommen Sie in Slowenien zurecht? Haben Sie Probleme mit der Sprache? Haben Sie schon ein Lieblingswort in slowenischer Sprache?Andrea: Ich denke, ich komme in Slowenien gut zurecht. Wenn ich etwas nicht weiß oder verstehe, frage ich mich durch. Sprachprobleme gibt es selten, die meisten Menschen sprechen hier Englisch und/oder Deutsch. Und

DSD-LEHRERINANDREA DASSING

zur Not funktioniert auch die Zeichensprache.Lieblingswörter von mir sind slaščičarna oder okrepčevalnica, also Wörter mit vielen č und š, das ist eine echte sprachliche Herausforderung.

Echo: Wie sieht Ihr Leben hier in Slowenien aus? Vermissen sie Ihre Freunde, Familie in Deutschland?Andrea: In meiner Freizeit versuche ich so viel wie möglich von Slowenien zu sehen, und auch touristisch unbekannte Winkel zu erkunden. Die Nähe zur Küste ist natürlich ein großer Vorteil, den ich in Deutschland nicht hatte. Selbstverständlich vermisse ich meine Freunde und meine Familie. Aber Dank Internet ist das kaum ein Problem. Man kann jederzeit miteinander sprechen.

LIEBLINGSWÖRTER VON MIR SIND SLAŠČIČARNA ODER OKREPČEVALNICA, ALSO WÖRTER MIT VIELEN Č UND Š, DAS IST EINE ECHTE SPRACHLICHE HERAUSFORDERUNG.

Echo: Wie würden Sie sich selbst beschreiben?Andrea: Eine Selbstbeschreibung ist immer schwierig, ich versuche es mal mit ein paar Schlagworten.Humorvoll, offen, tolerant, kommunikativ, reiselustig.

Echo: Wie würden Sie Ihr Lebensmotto nennen?Andrea: Geht nicht, gibt`s nicht.

Echo: Danke für Ihre Antworten.

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ECHO | DSD ARTIKEL | IVONA GERT | 3. D

Was ist das DSD? Bestimmt hat schon jeder, der sich mit der deutschen Sprache ausgibt, von dem Diplom gehört. Das DSD, das wir auf unserer Schule machen können, gibt uns die Möglichkeit in deutschsprachigen Ländern zu studieren. Das Deutsche Sprachdiplom wird auf der ganzen Welt anerkannt. Studieren im Ausland hat einen großen Vorteil im Sinne von seine Selbstkenntnisse und Wissen zu erweitern bzw. selbstständiger zu werden.Am 23. November war auf PGM eine Pilotprüfung für das DSD, auf die uns die deutsche Programmlehrerin Andrea Dassing vorbereitet hatte. Die Probeprüfung ist als eine Übung gedacht für die DSD-Kandidaten und auch für die Lehrer. Die Probeprüfung und die echte Prüfung, die man den Regeln nach in dem vierten Jahrgang machen kann, sind ziemlich gleich, wenn nicht identisch. Also ist das eine gute Erfahrung. Dabei sind nicht nur die Lehrer, die dich ausfragen, sondern auch die Prüfungskommission aus Deutschland, die dich gerecht bewerten. Man muss wissen, wie man sich auf so eine Prüfung vorbereiten soll. Gerade das ist das Beste an der DSD-Prüfung – es gibt keine speziellen Vorbereitungen. Man muss einfach sprechen und kommunizieren können, natürlich nur auf Deutsch. Entweder du kannst es oder du kannst es nicht, also hat man bei der Prüfung nichts zu verlieren. Man muss ebenfalls schnell und assoziativ in der deutschen

MEIN ERLEBNIS Das Deutsche Sprachdiplom erfahren

MEIN ERLEBNIS

Sprache denken können, weil das bei dem mündlichen Teil der Prüfung bedeutend ist. Ich will darauf hinweisen, dass es keinen Grund für Nervosität gibt, weil das dann ein Problemen darstellen kann, und überhaupt – alle sind bei der Prüfung sehr nett, sie wollen das Beste aus dir herausbekommen und sie lachen sogar mit dir – also etwas, woran wir in Gymnasien nicht gewöhnt sind. Kurz gesagt: Man muss auf die Grammatik und die Aussprache achten und man darf nicht still sein – einfach nur improvisieren, wenn es anders nicht geht. Wie sieht aber der genaue Ablauf der Prüfung aus? Ich war die erste mutige Kandidatin für die Pilotprüfung. Ich erschien pünktlich in dem Sprachkabinett, Frau

MAN MUSS AUF DIE GRAMMATIK UND DIE AUSSPRACHE ACHTEN UND MAN DARF NICHT STILL SEIN – EINFACH NUR IMPROVISIEREN, WENN ES ANDERS NICHT GEHT.

Schülern. In dem Moment, als ich sie sah, war ich ein wenig überrascht, ich beruhigte mich aber sofort wieder und setzte mich gegenüber der Lehrerin. Die Prüfung sieht immer so aus: zuerst allein sprechen über das Thema aus dem Wortigel, kommunizieren über das Thema, wieder allein sprechen über ein Thema, das du dir schon vorher aussuchst und noch einmal über das zweite Thema kommunizieren mit der Lehrerin. Als ich die Extremsportarten aus meiner Sicht vorstellte und damit meinen Wortschatz zeigte, folgte ein Gespräch. Die Lehrerin fragte mich

Andrea und ein Mitglied von der Prüfungskommission aus Deutschland warteten schon auf mich, ich stellte mich kurz vor und schon bekam ich ein Blatt Papier. Die Prüfung begann. Auf dem Blatt steht ein Wortigel mit einem bestimmten Thema. Dieses Mal war das Thema Extremsportarten. Man hat 20 Minuten Zeit, sich in einem anderen Raum auf die Vorstellung des Themas vorzubereiten. Nach 20 Minuten kam ich zurück in das Sprachkabinett, es war voll mit anderen Deutschlehrerinnen und anderen

Sachen wie: was ich über das Thema denke, ob ich etwas noch anders erklären kann und ähnliches. Immer, wenn die Lehrerin fertig war, hat der Mitglied der Prüfungskommission aus Deutschland noch einige Fragen gehabt, die sich nicht so sehr auf das Thema bezogen haben, finde ich jedenfalls. Ich liebe einfach das echte deutsche Akzent und ich fand es super, wieder mal mit einem echten Deutschen zu reden. Sofort danach folgte meine 5-minütige Präsentation, die ich mit Frau Andrea vorher schon geübt hatte. Die Präsentation für das DSD muss immer eine konkrete Frage im Vordergrund haben, die man mit „ja“ oder „nein“ beantworten kann. Meine war: „Kann man mit Fernsehen Deutsch lernen?“. Das Thema ist in Slowenien sehr beliebt und wird oft vorgestellt. Man muss das Thema mit sehr vielen Argumenten beschreiben und dann sehr klar seine Meinung äußern. Meine war natürlich zustimmend, keine Frage … Wieder folgte ein Gespräch. Ich hatte den Eindruck, dass sie mich Irre führen wollten und dass sie mich von meiner Meinung abwenden wollten. Das war aber nicht der Fall. Ich würde nie im Leben abstreiten, dass man durch Fernsehen Deutsch lernen kann. Die Prüfung näherte sich dem Ende. Sie bedankten sich bei mir, dass ich mitmachte und fingen an mit der Bewertung. Ich war erleichtert, als ich erfuhr, dass ich bestanden habe. Jetzt freue ich mich schon auf die echte Prüfung und auf das Studium. Bei DSD muss man einfach mitmachen.

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ECHO | EPK ARTIKEL | KATARINA FRAJZMAN | 3. E

Die Kulturhauptstadt Europas ist eine Kulturinitiative der Europäischen Union. Jährlich wird der Titel Kulturhauptstadt Europas an mindestens zwei Städte der EU vergeben. Die Initiatorin dafür war die ehemalige griechische Ministerin für Kultur Melina Mercouri (1920-1994). Auf ihre Initiative wurde im Jahr 1985 das Projekt eingeführt. Den Titel als Kulturhauptstadt Europas erhält eine Stadt nicht allein dafür, was sie ist, sondern hauptsächlich aufgrund ihrer Pläne für ein außergewöhnliches Jahr. Das vorgesehene Programm

DIE KULTURHAUPTSTADT EUROPAS

DIE KULTURHAUPTSTADT EUROPAS

muss bestimmte Kriterien erfüllen. Die Benennung soll dazu beitragen, den Reichtum, die Vielfalt und die Gemeinsamkeiten des kulturellen Erbes in Europa herauszustellen und ein besseres Verständnis der Europäer füreinander zu ermöglichen. Im jeweiligen Jahr finden in den Kulturhauptstädten zahlreiche kulturelle Veranstaltungen statt. Die Städte erhoffen sich vom diesen Titel ein Jahr lang eine erhöhte Aufmerksamkeit und zahlreiche Besucher. Nach Melina Mercouri ist ein Preis für die Qualität des Projektes genannt. Der Preis liegt in der Höhe 1,5 Millionen EUR.

Die Ziele des Projektes sind: den Reichtum und die Vielfalt der Kulturen Europas hervorzuheben, die

kulturellen Bande zu betonen, die alle Europäer verbinden, Menschen aus verschiedenen europäischen Ländern mit den anderen Kulturen in Kontakt zu bringen und das gegenseitige Verständnis zu fördern. Immer mehr ist aber der soziale Status und die wirtschaftliche Auswirkung dieses Projekts wichtig. Darüber hinaus zeigen Studien, dass die Veranstaltung eine wertvolle Gelegenheit bietet, um Städte umzugestalten, ihre internationale Bekanntheit zu steigern, den Tourismus zu fördern

Kulturinitiative der Europäischen Union 2012 Guimaraes und Maribor

und ihr Image in den Augen ihrer Bewohner zu verbessern.

Von 1985 bis 2011 wurden bereits mehr als 40 Städte zu Kulturhauptstädten Europas ernannt (Athen, Florenz, Amsterdam, West-Berlin, Paris, Glasgow, Dublin, Madrid, Antwerpen, Lissabon, Luxemburg, Kopenhagen, Thessaloniki, Stockholm, Weimar, Avignon, Bergam, Bologna, Brüssel, Helsinki, Krakau, Prag, Reykjavik, Santiago de Compostela, Porto, Rotterdam, Salamanca, Brügge, Graz, Lille, Genusa, Cork, Patras, Luxemburg, Sibiu, Liverpool, Stavanger, Linz, Vilnius, Essen, Pécs, Istanbul, Turku, Tallinn) . Die anderen Städte (die potenziellen Kandidaten) sind bis 2019 eingestellt (Guimarães, Maribor, Marseille, Košice, Umeå, Riga, Mons, Plzeň, Donostia-San Sebastián, Breslau ...).

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ECHO | EPK ARTIKEL | JANINA SPEVAN | 2. B

Graz hatte die Ehre, im Jahr 2003 eine Kulturhauptstadt zu sein. Jetzt sind wir an der Reihe – Maribor wird nämlich im Jahr 2012 eine Kulturhauptstadt.Weil uns interessiert hat, wie so eine Kulturstadt funktioniert, was sie alles erreichen kann und letztlich auch, was uns im kommenden Jahr erwartet, haben wir einen eintägigen Ausflug nach Graz gemacht.Unser Ausflug startete an einem frischen Samstagmorgen, genauer gesagt am 12. 11. 2011 um 8.00 Uhr vor unserem Gymnasium. Dort hat uns schon unser Bus erwartet und uns nach Graz gefahren. Wir haben es uns auf dem Bus gemütlich gemacht, noch die Anweisungen der Professorinnen angehört und dann sind wir nach einer Stunde angereist.Der Busfahrer hat uns in das Stadtzentrum gefahren, wo wir ausgestiegen sind. Wir haben uns zuerst das Denkmal von Maria angeschaut, das sich in einer der wichtigsten Straßen von Graz befindet. Dort war im Jahr 2003 neben der Statue noch ein Fahrstuhl, mit dem man auf der Augenhöhe der Statue war und man auch die Aussicht auf den alten Stadtteil genossen hat. Kurz danach sind wir unter den Schlossberg gekommen. Zuerst haben wir uns eine Konzerthalle angeschaut, die in dem Berg unter dem Schlossberg liegt. Danach haben wir den Fahrstuhl genommen und sind auf den Schlossberg gefahren. Von dort haben wir

GRAZ 03

GRAZ 03

eine wunderschöne Aussicht auf Graz gehabt und wir haben uns auch den Uhrturm genau angesehen. Eine Besonderheit ist, dass die Zeiger der Uhr genau umgekehrt wie bei einer normalen Uhr sind, der Uhrzeiger ist größer als der Minutenzeiger. Der Effekt ist viel besser erkennbar, wenn man weit entfernt ist. Der Turm hatte im Kulturjahr 2003 auch ein 3D- Schattenobjekt, das heute vor dem Einkaufszentrum Seiersberg steht. Als wir wieder unten angekommen sind, hatten wir eine Stunde frei und als wir uns wieder alle versammelt haben, sind wir zum Kindermuseum gegangen. Obwohl das Kindermuseum nicht so unser Ding war, weil es mehr für kleine Kinder gedacht ist, hatten wir sehr viel Spaß. Bestimmt können wir jetzt besser

mit dem Geld umgehen und wir haben auch gelernt, wie das Geld funktioniert. Wir haben unseren Weg zur Murinsel fortgesetzt. Die Murinsel ist eine der interessantesten Installationen in Graz. Eine Insel auf dem Fluss Mur zu bauen – auf diese Idee muss man kommen. Unsere nächste Besichtigung war das Kunsthaus, auch „Friendly Alien“ genannt, ein Gebäude mit einer sehr eigenartigen Form. Dort haben wir uns die Ausstellung der Künstler Ai Weiwei und Antje Majewski angesehen. Zuletzt haben wir uns den Hauptbahnhof angeschaut. Der Bahnhof hat an den Wänden sehr interessante Bemalungen, die am besten in der Nacht zu sehen sind. Danach sind wir wieder in unseren Bus eingestiegen und nach Hause gefahren. Ich glaube, dass wir alle viele Informationen über die Kulturhauptstadt 2003 Graz bekommen haben und wir können nur hoffen, dass wir in Maribor 2012 auch so erfolgreich sein werden.

GRAZ – Die Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2003

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MATEJA KOLER | EPK MARIBOR 2012 Mitglied von Urbane brazde

ECHO | EPK INTERVIEW | MATEVŽ ROŠKARIČ | 2. F

Echo: Warum haben Sie sich eigentlich entschieden bei EPK (Kulturhauptstadt Europas) mitzumachen? Mateja: Als ich vor einem halben Jahr von Urbane brazde gehört habe, ein Teil von EPK Maribor 2012, und deren Visionen, hat sich in mir der Wunsch zum Mitmachen entwickelt. Projekte, die man bei Urbane brazde entwickelt, sind nicht nur langzeitig orientiert, sondern sind auch Antworten auf die Probleme der Lokalgemeinschaft und Umwelt. Auch die Methodik der Arbeit an sich selbst gibt eine Chance, dass wir mit der Entwicklung von Projekten Erfahrungen sammeln, die man vielleicht nie hätte.

Echo: Was sind Ihre Aufgaben bei dem Projekt?Mateja: Nach mehreren Monaten der Mithilfe bei der Entwicklung aller 3 Unterbaugruppen der Kategorie Ökologe bei Urbane brazde, hat man mir wegen meiner Selbstaufopferung und guter Arbeit die ganze Leitung für die Samenbibliothek zugeteilt. Also bin ich jetzt die Leiterin des Projektes Samenbibliothek.

Echo: Was ist eigentlich eine Samenbibliothek?Mateja: Die Samenbibliothek ist in Slowenien ein neuer Ansatz zur Erhaltung der biotischen Vielheit der Kulturpflanzen, die in ihren primären Aufgaben die Menschen zurückhält und die biotische Vielfalt der Kulturpflanzen schützen. Es ist ein langzeitorientiertes

URBANE BRAZDE (DIE URBANEN FURCHEN)

MATEJA KOLER

Projekt, das sich mit schnellem Verschwinden von genetischen Ressourcen befasst. Von dem Schutz der Samenbibliothek sind alle Pflanzenarten für die Ernährung der Menschen betroffen. Der Schwerpunkt liegt bei der Erhaltung von alten, lokal angepassten Sorten von Gemüse, Getreide, Reben und Obstbäumen. Diese sind ein wichtiger Aspekt bei der Selbstversorgung der lokalen Gemeinschaft mit Nahrungsmitteln, wie auch der Erhaltung des natürlichen Erbes. Zusammen mit dem Verschwinden der Sorten, die vor langer Zeit auf unseren Gärten herrschten, ist auch viel traditionales Wissen von Samen und ihrem Anbau verschwunden. Deswegen erstehen, mit der Hilfe der Samenbibliothek, Handbücher über die Technologien des Anbaus von Samenmaterial für verschiedene Pflanzensorten. Die Samenbibliothek besteht aus 2 Elementen: Räumen der Samenbibliothek, wo man die Samen lagert, und einem Netz von Samenwächtern. Die Samenwächter sind alle Individuen, die die Verantwortung für die Erhaltung einer ausgewählten Pflanzensorte oder Sorte auf ihren Feldern und Gärten übernommen haben. Mit dem Anbau von Pflanzenvermehrungsmaterial, seiner Rückkehr in die Samenbank und kostenlosem Austausch helfen die Wächter nicht nur aktiv mit bei der Erhaltung der biotischen Vielfalt und Verbreitung von fast

vergessenen Sorten, sondern bilden auch eine Gemeinschaft.

Echo: Wie funktioniert die Samenbibliothek?Mateja: Die Samenbibliothek funktioniert sehr ähnlich wie eine Bibliothek, aus der sich die Mitglieder Bucher ausleihen. Genau so leihen sich die Mitglieder der Samenbibliothek am Anfang der Gartensaison Samen aus und am Ende der Gartensaison geben sie die Samen in gleicher oder höherer Menge wieder zurück. Die Wächter werden auch motiviert einen Teil der Samen oder Sämlinge kostenlos für den Austausch im Netz der Wächter zur Verfügung zu stellen. Das Netz basiert auf der digitalen Websamenauflistung, die für alle Mitglieder jederzeit verfügbar ist.

Echo: Was werden Sie alles in die Samenbibliothek aufnehmen? Mateja: In der Phase des Erschaffens der Samenbibliothek haben wir uns entschieden, dass wir uns auf das Erhalten alter, lokal angepasster Sorten, Kulturpflanzen aus der Region Podravje und Pomurje konzentrieren. Natürlich wünschen wir uns, dass die Samenbibliothek einmal in der Zukunft ganz Slowenien umfasst. Es ist auch ein Wunsch, dass sich das Sortiment auch mit neuen Sorten erweitert.

DIE SAMENBIBLIOTHEK FUNKTIONIERT SEHR ÄHNLICH WIE EINE BIBLIOTHEK, AUS DER SICH DIE MITGLIEDER BUCHER AUSLEIHEN. GENAU SO LEIHEN SICH DIE MITGLIEDER DER SAMENBIBLIOTHEK AM ANFANG DER GARTENSAISON SAMEN AUS UND AM ENDE DER GARTENSAISON GEBEN SIE DIE SAMEN IN GLEICHER ODER HÖHERER MENGE WIEDER ZURÜCK.

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Echo: Welche sind die Bedingungen, um ein Samenwächter zu werden?Mateja: Der Mensch, der ein Wächter werden will, nimmt die Verantwortung für die Pflanzenart auf seinen Feldern auf seine Schultern. Er ist verpflichtet, am Ende der Gartensaison die Samen in gleicher oder höherer Menge wieder zurückzugeben als er sie sich am Anfang der Saison ausgeliehen hat. Wenn der Wächter aus verschiedenen Gründen, wie z. B. Hagel, die Samen nicht zurückgeben kann, braucht er sich damit nicht viel zu befassen, weil man die Samen der gleichen Pflanze an mehrere Wächter gegeben hat.

Echo: Wie wirkt die Samenbibliothek auf die Umwelt, Menschen? Wie sind die Reaktionen? Mateja: Die Samenbibliothek ist in erster Reihe für die Menschen und ohne sie verliert sie ihren Wert. Über die Samenbibliothek baut sich eine Gemeinschaf von Wächtern, die Hand in Hand ihren eigenen Samenkatalog erschaffen, von dem sie kostenlos Samen und Sämlinge bekommen. Zwischen den Wächtern hat sich ein sehr starkes Gefühl von Solidarität entwickelt, weil sie sich die Samen kostenlos austauschen und mit ihnen auch ihre Erfahrungen, Wissen, Vorschläge. Neben dem aktiven Mithelfen bei der Rettung der biotischen Vielfalt der Kulturpflanzen bedeutet die Samenbibliothek noch viel mehr. Wie schon erwähnt, trägt die Samenbibliothek dazu bei, eine Losung für das schnelle Verschwinden der pflanzlich-genetischen Ressourcen zu finden. Nur im letzten Jahrhundert haben wir, nach einigen Angaben, ca. 75% der pflanzlichen Vielfältigkeit verloren, die jemals existierte. Alte Sorten haben sich dem Wachstum und klimatischen Bedingungen der Umwelt, wo sie wachsen, angepasst. Was bedeutet, dass sie beständig gegen viele Krankheiten und Schädlinge sind und deswegen weniger chemische Substanzen brauchen. Auf dem Gebiet der Erhaltung der genetischen Ressourcen arbeiten auch andere Institutionen, wie die Slovenska rastlinska genska banka (die Slowenische Pflanzen-Genbank), aber das Prinzip der Arbeit und der Zweck der Bank und der Samenbibliothek sind verschieden.

ECHO | EPK INTERVIEW | MATEVŽ ROŠKARIČ | 2. F

Echo: Welche Resultate haben Sie schon erreicht und wie sind die Reaktionen? Mateja: Die Notwendigkeit und Suche nach qualitativen pflanzlichen Samen wächst jeden Tag. Auf dem Samenmarkt dominieren Hybriden, von denen man schwieriger Vermehrungsmaterial bekommt. Mit dem Erfolg der Genetik wächst die Anzahl genetisch manipulierter Pflanzen. Und nicht zuletzt, alles ist verbunden mit Geld. Deswegen wird der Wert der Samenbibliothek bei den Menschen anerkannt. Obwohl wir uns entschlossen haben, unsere Grundlagen auf zwei Regionen zu begrenzen (Pomurska und Podravska), melden sich Leute aus ganz Slowenien bei uns. Ihre Unterstützung zeigt den Wunsch in die Samenbibliothek einzusteigen oder sie schenken uns die Samen.

Echo: Können wir in der Zukunft weitere Projekte erwarten?Mateja: Die Samenbibliothek ist ein Projekt mit sehr viel Wert und Potenzial und nachdem Maribor nicht mehr die Kulturhauptstadt Europas sein wird, wird sie immer noch existieren. Es war von Anfang an ein langzeitorientiertes Projekt. Deshalb verbinden wir uns schon jetzt mit ähnlichen Organisationen und Institutionen auf nationaler und internationaler Ebene.

MATEJA KOLER

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ECHO | KULTUR AM PRVA | DAMARIS BONGARZ | 3. B

Das französische Theater des Ersten Gymnasiums Maribor wurde in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts gegründet. Aber am Anfang hatte die Gruppe ein paar Pausen. Heute führt die Theatergruppe „Les Chenilles“ ihre Tradition weiter.

Im Jahr 1998 hat eine Gruppe von Schülern aus dem ersten, zweiten und dritten Jahrgang die erste Theatergruppe gebildet. Das Theater hat die Professorin für Französisch Jelena Planinšec geführt. Die Gruppe nannte sich „Les Chenilles“, was auf Deutsch – „Raupen“ bedeutet. Die erste Aufführung war Schneewittchen und die sieben Zwerge (Blanche Neige et les sept nains, 1998). In den vergangenen Jahren haben die Schüler viele gute Aufführungen gehabt, wie z. B.: Komische Fantasien (Fantaisies comiques, 1999), Der kleine Prinz (Le Petit Prince, 2000), Das kleine Theater des Absurden (Le petit théâtre de l’absurde, 2001), 3 kleine Stücke (3 p’tits pieces, 2002), Übungen aus der Konversation (Exercices de conversation, 2003), Theater ohne Regisseur (Théâtre sans directeur, 2004), Der Markt (Le marché, 2005), Der Bus (Le bus, 2006) und noch andere kleinere Vorstellungen.

Nach 5 Jahren Pause kommt das Französische Theater wieder unter das Bühnenlicht. Die neue Mentorin ist

“LES CHENILLES”

“LES CHENILLES”

Professorin Deja Žunko, die ehemaliges Mitglied der Gruppe „Les Chenilles“ war, und sie unterrichtet auch Französisch auf dem Ersten Gymnasium Maribor. Die Schüler machen auch auf der Frankophonie in Celje mit. Das ist eine Versammlung der Gymnasien mit Französisch als zweite Fremdsprache. Sie haben auch mehrere Arbeitsgruppen, um den Teamgeist zu stärken.

Am Freitag, den 13. 5. 2011, haben sich auf dem „Prvi oder“ die neuen Mitglieder mit dem Stück Die Vorpremiere (L’Avant-première) vorgestellt. Den Text hat die Mentorin Deja Žunko selbst geschrieben. Es geht um eine Tragikomödie, die über die Schauspieler vor der Premiere spricht. Die

DIE FRANZÖSISCHE THEATERGRUPPE “LES CHENILLES”

Schauspieler waren: Mojca Andrilović, Alino Juhart, Petja Labović, Urban Lipovž, Roman Mario Bozorov, Tjaša Lešnik, Medeja R. Obrecht, Petra Štingl, Luka Tručl und Alen Zarič. Die Schülerin Urška Lešnjak war mehr im Hintergrund beteiligt, sie hat für die Kostüme und für die Szene gesorgt.

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ECHO | KULTUR AM PRVA | DAMARIS BONGARZ | 3. B

Dieses Jahr hat sich die Theatergruppe auch wieder ein neues Projekt vorgenommen. Die Schüler üben schon brav für die Vorstellung Der Geizige (L‘Avare) von Moliere. Die Premiere ist im März 2012. Bei der Vorstellung machen die Schüler von dem ersten bis zum vierten Jahrgang mit und auch ein paar Schüler, die die Schule gewechselt haben - dieses Jahr sind es insgesamt 11 Schüler. Die Schüler bringen viele Ideen in die Vorstellung. Sie sorgen für die Kostüme, Szene … Die Mentorin überlässt auch teilweise die Regie den Schülern, weil sie die Theatergruppe interessant machen möchte und auch dafür sorgen will, dass sich jeder als Teil der Gruppe fühlt. Das französische Theater hilft den Schülern auch beim Unterricht, weil sie hier die richtige Aussprache üben. Jeder von ihnen bekommt auch am Ende des Jahres die Note 5, weil sich die Schüler bemühen und auch ihre Freizeit dafür riskieren. Die Schüler sind mit der Theatergruppe sehr zufrieden, besonders mit der Mentorin Deja Žunko. Sie haben zusammen viel Spaß auf eine ganz andere Weise. Als Erstes haben die Schüler dieses Jahr etwas über Moliere gelernt, dann haben Sie sich den Film Der Geizige angeschaut und erst danach hatten sie die ersten Leseübungen.

Ich war am 1. 12. 2011 bei dem Französischen Theater

dabei, als sie Leseübungen hatten. Die Übungen sind jeden Donnerstag von 14.30 bis 16.00 Uhr. Die Mitglieder der Theatergruppe haben viel Spaß. Sie haben einen französischen Text vor sich gehabt, den sie gelesen und übersetzt haben. Die Professorin hat ihre Aussprache korrigiert, sie hat ihnen auch viele Tipps gegeben, wie sie am besten die Aussprache zu Hause lernen können. Ich hatte sehr viel Spaß, obwohl ich kein Französisch kann, aber dafür habe ich auch ein paar Sätze gelernt, wie z. B. Je suis très jolie oder Je ne sais pas française. Ich bin von der französischen Sprache so sehr begeistert, dass ich sie am liebsten lernen möchte, aber leider gibt es auf der Schule noch keinen französischen Sprachkurs.

Ich möchte mich noch herzlich bei TINA BERZAK aus 3. B bedanken, die mir bei der Vorbereitung und bei dem Interview sehr viel geholfen hat. „DANKEE! :* Du hast dir eine Schokolade verdient :)“

“LES CHENILLES”

DIE PREMIERE IM MÄRZ 2012 DIE SCHÜLER ÜBEN SCHON BRAV FÜR DIE VORSTELLUNG DER GEIZIGE (L‘AVARE) VON MOLIERE.

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DER SÄNGERCHOR DES PRVA GIMNAZIJA MARIBOR

ECHO | KULTUR AM PRVA | INTERVIEW | KATARINA FRAJZMAN | 3. E

Echo: Warum haben Sie sich für das Leiten des Chores entschieden und wie lange machen Sie das schon?Polona: Schon auf der Fakultät hatten wir das Schulfach Dirigieren. Trotz des strengen Professors war das Fach sehr interessant und kreativ. Als ich mit dem Lehren begann, habe ich mein erstes Vokalensemble bekommen und so hatte ich die Möglichkeit, mein Wissen in der Praxis zu verwenden. Das mache ich schon seit dem Jahr 2002, als ich auf dem Gymnasium Murska Sobota zu unterrichten begann.

Echo: Wie viele Mitglieder hat der Chor?Polona: Der Chor hat derzeit 37 Mitglieder, davon 15 Jungs und 22 Mädchen.

Echo: Wie hat sich die Zahl der Mitglieder im Laufe des Jahres verändert?Polona: Jedes Jahr zu Beginn des Schuljahres registrieren sich rund 40 Sängerinnen und Sänger. Die meisten von ihnen kommen zu intensiven Übungen. Das Problem sind die Schüler aus dem vierten Jahr, die das Abitur im Mai haben.

Echo: Beachten Sie, dass das Sonderinteresse für den Chor bei den Schülern fehlt?Polona: Ich glaube nicht, dass das Interesse sinkt. Aber es ist wahr, dass die männlichen Sänger das ewige

DER SÄNGERCHOR

DER SÄNGERCHOR | POLONA MEKE OŽINGER

Problem sind. Wenn es nicht genug männliche Sänger gibt, dann gibt es im Chor mehr hohe Stimmen und sie haben keine richtige »Basis« und der Chor kann nicht so gut klingen. Die Harmonie kommt nicht in den Vordergrund, wie sie sein sollte.

Echo: Bereiten Sie auch das Programm für moderne Musik vor?Polona: Die Vision ist ein breites Repertoire zu haben (Renaissance, Barock, Klassizismus, Romantik, beliebte Lieder mit Klavierbegleitung oder Bandbegleitung). Moderne Kompositionen (20. Jahrhundert) haben wir noch nicht gemacht. Sie erfordern mehr Vorbereitung und mehr Genauigkeit des Sängers.

Echo: Wie motivieren Sie die Sänger, dass sie aktiver den Chor besuchen?Polona: Manchmal ist es schwierig, sie zu motivieren. Die echte Motivation sind die Auftritte, Gastauftritte und auch die Reisen am Ende des Schuljahres.

Echo: Haben Sie schon irgendwelche Auszeichnungen bekommen?Polona: Jedes Jahr erhalten wir für die Beteiligung an dem regionalen Jugendchor-Treffen eine

AUSZEICHNUNGEN. WIR SIND STOLZ AUF JEDE EINZELNE PERFORMANCE, TROTZ DES ERFOLGES. JEDE GIBT UNS EIN BESONDERES GEFÜHL, ENTWEDER DER ZUFRIEDENHEIT ODER DER UNZUFRIEDENHEIT, WAS FÜR DEN FORTSCHRITT AUCH NOTWENDIG IST.

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ECHO | KULTUR AM PRVA | INTERVIEW | KATARINA FRAJZMAN | 3. E

Anerkennung. An Wettbewerben haben wir noch nicht teilgenommen, weil es eine Menge Arbeit und Disziplin erfordert, wie auch viel Freizeit.

Echo: Auf welche Auszeichnungen sind Sie am meisten stolz?Polona: Wir sind stolz auf jede einzelne Performance, trotz des Erfolges. Jede gibt uns ein besonderes Gefühl, entweder der Zufriedenheit oder der Unzufriedenheit, was für den Fortschritt auch notwendig ist.

Echo: Wie beeinflusst die Auszeichnung die Sänger? Sind sie danach motivierter?Polona: Nach jedem Auftritt sind die Sänger natürlich glücklich und motiviert, neue Lieder für die Vorbereitung des neuen Programms zu lernen. Manchmal bereiten sie ein Lied aus dem Internet selbst vor.

Echo: Wie belohnen Sie die Sänger für einen guten Auftritt?Polona: Nach dem Auftritt belohne ich jeden extra, weil in der Teamarbeit jeder einzelne zählt. Jeder gibt sein Bestes. Deshalb ist für mich wichtig, dass jeder Sänger an sich selbst glaubt, dass er die Melodie gut kennt und auch den Text und auch, dass er nicht auf seinen Nachbarn angewiesen ist. Manchmal ist für die Schüler auch ein Lohn, dass sie nach einem schweren Konzert später am Morgen in die Schule dürfen (aber das muss auch der Schulleiter erlauben).

Echo: Meinen Sie, dass die Atmosphäre des Chors mit den intensiven Stimmübungen besser ist?Polona: Intensive Stimmübungen sind sehr wichtig im Bezug aufs Lernen von Liedern und um sich selbst kennen zu lernen. Jedes Jahr bereiten wir einen besonderen Empfang für die neuen Sängerinnen und Sänger. Sie müssen einen Eid machen, dass sie regelmäßig zu Übungen kommen, dass sie nicht den Status ausnutzen und dass sie immer einen Stift und die Noten dabei haben. Sie haben dabei wirklich viel Spaß.

Echo: Welche Pläne haben sie für die Zukunft?Polona: Pläne für die Zukunft – neben den traditionellen Konzerten (Weihnachten, jährliches Konzert mit II. Gimnazija, Auftritt an der Abschlussfeier) haben wir auch einen Auftritt im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt und noch auf dem spanischen Festival. Wir werden auch einen Auftritt für die Gäste von Comenius haben, aber mehr kann ich nicht sagen.

Echo: Bewundern Sie irgendwelchen Chordirektor?Polona: Ich bewundere alle Chordirektoren, die Jugendliche motivieren und ein gutes Programm vorbereiten. Für das Ergebnis ist aber eine Menge Arbeit notwendig. Auch viel Präzision, Disziplin und natürlich regelmäßige Übungen.

Echo: Vielen Dank für das Interview.

DER SÄNGERCHOR | POLONA MEKE OŽINGER

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METKA KOSTANJEVEC DIE BIBLIOTHEKARIN

ECHO | KULTUR AM PRVA | INTERVIEW | VALENTINA POLIČ | 3. D

Lesen gilt schon immer als eine der wichtigsten Fähigkeiten, deshalb lernen wir es auch sehr früh. Bevor wir selber lesen können, lesen uns die Eltern verschiedene Geschichten vor, dann ganz früh in unserer Kindheit lernen wir es zu Hause und dann noch in der Schule. Es ist auch schwer, sich das Leben ohne das Lesen vorzustellen. Überall sind wir von Texten und Wörtern umgeben, die wir bewusst oder auch unbewusst wahrnehmen. Aber das ganze ist nicht so einfach, wie es scheint. Um den Sinn eines einzelnen Satzes zu erfassen, darf die Dauer des Erfassens nicht über zwei Sekunden dauern. Mit dem Lesen können wir in andere Welten hineintauchen. Das Lesen ist nicht nur für die Schule und für das Lernen wichtig, ganz im Gegenteil! Wir können fremde Länder erforschen, vieles über die Vergangenheit erfahren, verschiedene Fantasiewelten besuchen. Um herauszufinden, welche die beliebtesten Bücher an unserer Schule sind, habe ich unsere Bibliothekarin Metka Kostanjevec aufgesucht und ihr ein paar Fragen gestellt.

DIE KULTUR DES LESENS

DIE KULTUR DES LESENS | METKA KOSTANJEVEC

Echo: Welche Bücher leihen sich die Schüler am meisten aus?Metka: Also, die meisten leihen sich Lehrbücher für die Schule aus, dann noch verschiedene Bücher für Heimlektüre (domače branje) und in letzter Zeit auch für den Cankar-Wettbewerb, z. B. von Drago Jančar Diese Nacht habe ich sie gesehen (To noč sem jo videl) und Dušan Šarotar Nostalgie. Aber das ist natürlich nicht alles, viele leihen sich Bücher auch für die Freizeit aus, die Jungs suchen dann meistens verschiedene Comics.

Echo: Lesen die Schüler heutzutage mehr als früher? Metka: Der Besuch wird immer größer, es gibt auch einzelne Schüler, die sehr viel lesen und die wollen

BELIEBT SIND BERNHARD SCHLINK DER VORLESER UND DIE WERKE VON MICHAL VIEWEGH, SO WIE AUCH ENGLISCHE BÜCHER.

sich auch solche Bücher ausleihen, die wir leider nicht zur Verfügung haben.

Echo: Sind Sie der Meinung, dass wir Schüler mehr lesen sollten? Metka: Auf jeden Fall mehr lesen. Aber nicht nur Belletristik, auch Zeitschriften, Zeitungen ... so dass sie den Unterschied fühlen können.

Echo: Welche Bücher sind die beliebtesten unter den Schülern heutzutage? Metka: Es wird viel nach guten Romanen gesucht. Beliebt sind Bernhard Schlink Der Vorleser und die Werke von Michal Viewegh, so wie auch englische Bücher.

Echo: Und welche Bücher waren früher beliebt?Metka: Ähnlich wie heute, nur dass vor Jahren Der Da Vinci Code sehr beliebt war.

Echo: Was schlagen Sie zum Lesen vor?Metka: Jeder sollte das lesen, was ihn interessiert. Wenn man zum Beispiel mit einem Buch anfängt und man sieht, dass es nichts für uns ist, sollte man lieber was anderes zum Lesen holen.

Echo: Vielen Dank für Ihre Antworten.

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DIE THEATERSCHULE DES ERSTEN GYMNASIUMS MARIBOR

ECHO | KULTUR AM PRVA | INTERVIEW | TINE FLUHER | 3. B

Echo: Guten Tag, Fräulein Kovačič. Du bist ein Teil der Theatergruppe des Ersten Gymnasiums Maribor. Kannst du uns etwas über die Theatergruppe erzählen? Neža: Die Theaterschule dauert 4 Jahre und sie teilt sich in 4 Theatergruppen auf. Jedes Jahr bekommen wir eine neue Gruppe. Die Schule ist komplett kostenlos und jeder kann sich bewerben. Jedes Jahr bekommt man einen neuen Mentor, mit dem man durch das Jahr ein Theaterstück vorbereitet. Als Mentoren melden sich Leute, die sehr viel Erfahrung mit dem Theater sammelten, wie zum Beispiel Regisseure und Schauspieler.

Echo: Sie haben im vorigen Jahr das Theaterstück „Ein Sommernachtstraum“ von dem englischen Meister William Shakespeare gespielt?Neža: Am Anfang des Jahres haben wir erfahren, dass wir dieses wunderschöne Werk spielen werden und die Begeisterung und Motivation war sehr hoch.

Echo: Wie ist die Aufführung entstanden?Neža: Zuerst haben wir das Stück durchgelesen, dann haben wir die einzelnen Szenen improvisiert und die Rollen oft geändert. Erst eine Woche vor der Premiere haben wir unsere Szenen verbunden und so entstand unser Sommernachtstraum. Die ganze Zeit haben wir uns mit den Aufgaben des Schauspielens beschäftigt.

DIE THEATERSCHULE

DIE THEATERSCHULE | NEŽA KOVAČIČ

Und natürlich mussten wir uns durch den Text schlagen.

Echo: Wann war die Premiere?Neža: Die Premiere war am 9. 5. 2011 auf Prvi oder.

Echo: Wie kam es zu der Preisverleihung in Minsk?Neža: Nachdem wir uns beworben hatten, traten wir auf dem Festival in Minsk auf. Das ist eines der größten Festivals der Studententheatergruppen. Wir waren die jüngsten. Jeden Tag traten 5 Gruppen auf, die anschließend von dem Publikum benotet wurden. Auch die Jury sah sich alle Stücke an. Dann nominierten sie in jeder Kategorie ein par Gruppen und am Schluss entschied sich die Jury mit Hilfe des

NACHDEM WIR UNS BEWORBEN HATTEN, TRATEN WIR AUF DEM FESTIVAL IN MINSK AUF. DAS IST EINES DER GRÖSSTEN FESTIVALS DER STUDENTENTHEATERGRUPPEN.

Publikums für die Gruppe, die einen Preis verdiente. Wir bekamen den Preis für beste Kostüme.

Echo: Und wie sah die Schauspielerbesetzung aus?Neža: Wir hatten folgende Mitglieder:o Helena: Tina Vesiako Lysander: Timon Šturbejo Demetrius: Timotej Hauptmano Hermia: Neža Kovačičo Titania: Maša (Maria) Romanovskajao Oberon: Petja Labovićo Puck: Žan Lepo Egeia und die Elfe: Ajda Kocutaro Squenz: Blendor Sefaj

o Philostrat: Klara Petero Flaut: Aleksandra Štruc

Echo: Und wie war es eigentlich in Minsk?Neža: Die Stadt Minsk ist wunderschön. Jeden Morgen aßen wir ungesalzenen Brei und Fleisch, so dass wir die meiste Nahrung bei McDonald‘s und in einem japanischen Restaurant eingenommen haben. Wir hatten auch drei Partys. Dort haben wir viele interessante Leute kennen gelernt. Wir wurden dicke Freunde mit Georgien. Und die Leute sind sehr freundlich. Wir trafen auch die Großmutter von Maša. Die Leute dort sind sehr traurig wegen des politischen Systems. Sie fühlen sich fremd in ihrem eigenen Land.

Echo: Würdest du unseren Lesern noch etwas mitteilen wollen?Neža: Das Schultheater ist GEIL! Kommt zu den Vorstellungen!

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ECHO | ANDERE KULTUR ERLEBEN | JULIJA ZUPANC | 4. E

Meine Klasse 4. e ist mit der 4. d zusammen nach Griechenland gefahren. Wir hatten sehr viel Spaß und es war einfach unbeschreiblich gut.Am Samstag, den 10. September 2011, sind wir um 1 Uhr nachts nach Ancona gefahren. Die ersten Stunden sind sehr einfarbig gewesen, weil wir alle nur geschlafen haben, aber als die Sonnenstrahlen rausgekommen sind, sind wir echt munter geworden. Nach einer 9-Stunden-Fahrt sind wir im Ancona-Hafen angekommen. Da war es schon sehr heiß und wir mussten auf das Schiff sehr lange warten. Die Fahrt über das Meer nach Patras dauerte 21 Stunden. Wir haben die Diskothek auf dem Schiff besucht und da haben wir gewusst, dass die Klassenfahrt gerade angefangen hat. Den ersten »griechischen« Tag haben wir in Delphi verbracht. Da haben wir uns den Orakel von Delphi angesehen und zu Abendessen echte griechische Speisen gegessen. Am Abend hat sich die ganze Klasse auf einer Party getroffen. Am nächsten Tag sind wir nach Athen gefahren. Da haben wir uns die Akropolis und das Olympische Stadion angeschaut. Natürlich waren wir auch bei dem lustigen Wachwechsel anwesend. Am Abend haben wir wieder ein traditionelles griechisches Essen bekommen. Diesmal war es der Gyros und er war sehr lecker. Auch dann sind wir spät schlafen gegangen, weil wir zusammen in einem Zimmer schon wieder eine Party hatten. Noch alle müde und schläfrig

UNSERE ABIFAHRT

DIESE REISE WAR EINFACH GROSSARTIG UND ICH WERDE SIE NIEMALS VERGESSEN.

UNSERE ABIFAHRT

sind wir am nächsten Morgen aufgestanden und schon mussten wir ins Acropolis-Museum gehen, ein Prachtwerk, das auf Ruinen steht. Später sind wir noch nach Epidauros gefahren, wo wir uns das größte griechische Theater angesehen haben und die erstaunliche Akustik ausprobiert. Wir haben uns alle gefreut, als wir am Nachmittag schließlich in Tolo, unser Hauptreiseziel, angereist sind. Nach dem Einchecken im Hotel sind wir alle zum Meer gegangen, haben da geschwommen, am Strand gelegen, Kunstwerke aus Sand gemacht und Volleyball im Wasser gespielt. Das Hotel hat einen Pool, wo wir uns auch amüsiert haben. Eine Nacht sind wir alle am Stand gesessen und einige haben Gitarre gespielt. Wir haben viel Zeit

UNSERE ABIFAHRT

auch auf Balkons verbracht, da getrunken und Spiele organisiert. Natürlich hat uns Tanzen und laute Musik nicht gefehlt, dafür hat die Diskothek Gorilla‘s gesorgt. Einen Vormittag sind wir nach Mykene gefahren und uns das berühmte Löwentor

angeschaut. Einen Abend haben wir eine besondere Party gemacht, wo wir uns alle in griechische Toga eingekleidet haben. Erfrischend war es, nachts baden zu gehen. Nach vier Tagen in Tolo sind wir nach Hause gereist. Erst mit dem Bus bis zum Patras-Hafen, dann mit dem Schiff nach Ancona, wo wir wieder in den Bus gestiegen sind. Auf dem Schiff haben wir alle gewusst, dass es vorbei ist und deshalb haben wir noch die ganze letzte Nacht in der Disko getanzt. Wir sind sehr spät am Sonntagabend, den 18. September, zurückgekommen.Viele Fotos sind auf der Reise entstanden und diese Andenken werden für immer bleiben. Ich weiß, dass ich das nicht schreiben sollte, aber wir haben echt viele Mengen Alkohol getrunken. Aber wir hatten keine Probleme, weil niemand zu viel getrunken hat. Wir hatten auch keine Schwierigkeiten mit anderen Leuten, also ist alles gut gegangen. Diese Reise war einfach großartig und ich werde sie niemals vergessen. Wir haben sehr schöne neun Tage mit der Klasse verbracht und ich vermisse Griechenland schon jetzt. Das ist unser letztes Jahr als die Klasse 4. e und wir haben uns auf unserer letzten Klassenfahrt so gut verstanden wie noch nie. Ich hoffe, dass es auch meinen Mitschülern in einer guten Erinnerung geblieben ist.

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Ich würde unseren Ausflug mit einem Wort beschreiben, unvergesslich. Das waren die besten 9 Tage, die ich je mit meiner Klasse verbracht habe. Es war auf jeden Fall anstrengend. Lange, schlaflose Nächte, Kater, glühende Hitze. Aber all das war es wert. Unsere Fahrt begann am Samstagmorgen. Ich war bis 24.00 Uhr am Freitag noch in der Stadt. Ich habe mich von einer Mitschülerin verabschiedet, die nicht mit uns gegangen ist. Ich fand es schade, weil sie auch persönlich eine gute Freundin ist und wir uns zusammen immer gut amüsieren. Jedenfalls ging ich um zwölf Uhr meine Koffer holen. Ich bin um halb eins vor die Schule angekommen und um 1.00 sind wir dann endlich losgefahren.Wir hatten eine lange Busfahrt nach Ancona, wo auch unsere Fähre angekommen ist. Nach einer 8-9 Stunden langen Fahrt mussten wir auch noch einige Zeit warten. Gerade an diesem Tag ist der Papst in die Stadt gekommen. Also war auch die Sicherheitskontrolle entsprechend streng. Nach dem

Boarding wurden wir zu unseren Kabinen geführt. Ich habe schon so manche kleine gesehen, aber die am Schiff waren mit Abstand die winzigsten Kabinen, die ich jemals gesehen habe. 4 Menschen auf einer Fläche von ungefähr 2 bis 3 Quadratmeter. Aber die Betten waren wirklich bequem. Nachdem wir uns eingenistet hatten, waren wir alle schon ganz hungrig, also gingen wir schnell in das Restaurant. Das Essen war zwar wie auf jedem Schiff sehr teuer, aber das war nicht wirklich ein großer Kritikpunkt, da die Portionen enorm waren. Danach folgten ungefähr 21 Stunden mit viel Trinken, Tanzen und ganz wenig Schlaf.Die Ankunft war wie wir sie erwartet haben, heiß. Wir sind dann lange gewandert und allerlei Besichtigungen gemacht, bis wir letztlich in Tolo ankamen. Tolo ist eine kleine Stadt am Rand des Peloponnes. Allen war sofort klar, dass das nicht Mallorca, Ibiza oder Zrće ist. Mehr so eine Touristen-Destination für alte Menschen und Abiturienten, was nicht gerade zusammen passt. Es

ECHO | ANDERE KULTUR ERLEBEN | MATIC KRIŽANIČ | 4. E

gab nur eine Hauptstraße, mehrere kleine Märkte, Bars und natürlich auch Hotels. Nichtsdestotrotz hat uns das nicht gehindert. Wir hatten viel Spaß und Aufregung, leider auf Verlust der Schlafzeit. In wenigen Tagen wurden fast alle schon braun – das lag vermutlich an den vielen Stunden, wo wir Volleyball gespielt haben, manchmal auch bis 4 Stunden. Und wem das Meerwasser nicht gepasst hat, konnte sich auch im Swimmingpool in der Nähe des Hotels austoben. Dann gab es auch das griechische Essen. Bei anderen Leuten ist es Geschmackssache, aber mir hat es wirklich geschmeckt. Auch ihr Bier – Mythos - war sehr gut. Ich erinnere mich noch an unser letztes Mittagessen in Tolo, wo wir für ein 0,5 l Heineken nur 2,20 Euro rausgeworfen haben (in Slowenien kostet ein 0.33 l Heineken 2,30). Mir haben auch die Tiefgefrorenen Gläser gefallen, denn es gibt nichts Ekligeres als warmes Bier. Aber auch die Pizza, die wir verschluckt haben, war preiswert und lecker.Nach ein paar Tagen habe ich herausgefunden, dass in unserem Hotel auch deutsche Abiturienten residieren. Ich bin ein Mensch, der bei jeder Gelegenheit, die er kriegt, anfängt Deutsch zu labern. Und alle waren beindruckt von meinen Fremdsprachenkenntnissen, zumindest glaube ich das. Aber alle waren wirklich freundlich zu mir und ich habe mich sehr wohl in ihrer Gemeinschaft gefühlt. Mit den Jungs konnte ich mal endlich nach langer Zeit über Sport diskutieren. Sonst kann ich das nur mit meinem besten Freund und auch mit ihm rede ich meist nur über Basketball. Was für ein Mann wäre ich, wenn ich mich später nicht auch mit den Frauen befasst hätte. Auch die waren alle super. Nicht nur klug und gut für ein Gespräch, sondern auch sehr hübsch. Auf jeden Fall hoffe ich, dass ich sie irgendwann mal auch besuchen kann, weil es eine Schande wäre, wenn ich das nicht tun würde. So tolle Genossen findet man nicht jeden Tag.Die 4 Tage in Tolo vergingen wie im Flug. Viel Volleyball, Party und wenig Schlaf war wieder einmal das Thema. Aber auch alle tollen Sachen haben einmal ein Ende. Schon früh am Morgen mussten wir abreisen. Gott sei Dank für meinen MP3-Player mit über 800 Songs. Es dauerte 3 Stunden bis wir wieder unseren Fuß auf die Fähre gesetzt haben. Aber dieses Mal waren alle so erschöpft, dass wir

schnell etwas gegessen haben und dann um 16.30 Uhr ins Bett gefallen sind. Wir haben ziemlich lange gepennt. Als wir später aufgewacht sind, war es schon dunkel. Es war die letzte Nacht auf der Abifahrt, deshalb wurde gefeiert, als ob es kein Morgen gäbe. Alle Lichter waren dann um vier aus.Am nächsten Tag folgte wieder eine 9-stündige Reise. Allerdings waren alle sehr müde, deshalb verlief die Fahrt ohne jegliche Highlights. Die Ankunft in Maribor war um 23.00. Das hat unsere Klasse aber nicht daran gehindert, am nächsten Tag in die Schule zu gehen. Das waren wir unserem Klassenlehrer schuldig und er war sehr stolz auf uns alle.Ich bin wirklich glücklich, dass ich eine so tolle Zeit mit meinen Klassenkameraden verbracht habe. Wie gesagt, es war unvergesslich.

UNSERE ABIFAHRT

ICH BIN EIN MENSCH, DER BEI JEDER GELEGENHEIT, DIE ER KRIEGT, ANFÄNGT DEUTSCH ZU LABERN. UND ALLE WAREN BEINDRUCKT VON MEINEN FREMDSPRACHENKENNTNISSEN, ZUMINDEST GLAUBE ICH DAS.

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ECHO | ANDERE KULTUR ERLEBEN | KRISTIAN ŠTOTL | 3. C

Der Gang durch die Straßen faszinierte mich. Die Architektur der Gebäude wirkte wie ein monströses Kunstwerk und leitete mich in die Zeit des Aufbaus zurück. Doch das Hupen der Autos ließ die Realität wieder im vollen Glanz erscheinen. Die Lichter erzeugten ein besonderes Flair, welches die Gebäude von der Nacht hervorhebte.

Viele Passagen lockten mit verführerischen Restaurants, aus denen die verschiedensten Gerüche, die am jeden Ende der Welt wiedergefunden werden, kamen. Dazwischen gab es auch Restaurants, die traditionelle Gerichte angeboten haben, wo sich aber hauptsächlich Touristen anreihten. Sogar einen Naschmarkt gab es, wo ich aber lieber nicht hingegangen bin - ansonsten müssten die Aktivitäten für den ganzen Tag auf den nächsten umgeplant werden. Die Schaufenster an der berühmtesten Einkaufsstraße der Stadt lockten zum genaueren Hinsehen und versuchten auf keinen Fall zu vermeiden, dass man mit leerem Geldbeutel nach Hause kommt.

Endlich an dem Platz, der nach der dort stehenden Kirche benannt ist, angekommen, warf ich einen Blick auf das Hotelzimmer, in dem schon Michael Jackson geschlafen hat. Ich bin an der Kirche vorbeigegangen, wo es total unangenehm gerochen hat, und kam endlich

WIE ICH EINE STADT ERLEBT HABE

EINE STADT ERLEBEN

EINE STADT ERLEBEN

in der Tuchlaube an. Dort habe ich mir das beste Eis der Stadt gegönnt und ging dann einen anderen Weg zurück, um mir den Appetit nicht mit dem Gestank von Pferdemist zu verderben.

Doch danach wies der Geruch von Plastik und Schienen darauf hin, dass es unter der Donau an das andere Ende des Ufers ging. Oder doch nicht? Einmal ausgestiegen habe ich bemerkt, dass um mich herum nur Wasser war. Ich orientiere mich am Licht, das an der höchsten Stelle des Turms, der am Sternenhimmel kratzte, leuchtete. Über eine Brücke führte mich der Weg immer näher zum Licht und ich landete im dunklen Park, wo es angenehm kühl war.

Hinter mir entdeckte ich die Skyline der Stadt. Faszinierend! Ich setzte mich auf eine Bank, beobachtete die Stadt, die Donau und die Lichter der Flugzeuge, die sich im Landeanflug auf den nahegelegenen Flughafen befunden haben. Ein riesiges Karussell, das ich entdecke, hatte schon geschlossen, deshalb habe ich mich entschieden in die Stadtmitte zurückzukehren, wo schon ein frischbezogenes Bett, im Hotel, das nach einer der berühmtesten Schokoladentorten der Welt benannt ist, auf mich wartete. Ich legte mich hin und konnte es kaum erwarten in einen neuen und aufregenden Tag in einer phantastischen Stadt zu starten.

HINTER MIR ENTDECKTE ICH DIE SKYLINE DER STADT. FASZINIEREND! ICH SETZTE MICH AUF EINE BANK, BEOBACHTETE DIE STADT, DIE DONAU UND DIE LICHTER DER FLUGZEUGE, DIE SICH IM LANDEANFLUG AUF DEN NAHEGELEGENEN FLUGHAFEN BEFUNDEN HABEN.

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ECHO | ANDERE KULTUR ERLEBEN | ŠPELA KURNIK | 3. B

UNSERE REISE NACH PRAG

WENN MAN IN DIE STADT KOMMT, FÜHLT MAN SICH WIE IN EINER ANDEREN ZEIT. ALLES SIEHT SO ALT UND ANDERS AUS.

Prag, die schöne Hauptstadt der Tschechischen Republik – das war das Reiseziel der diesjährigen Exkursion für die 3A und 3B Klasse. Am 10. November um 5.00 Uhr am Morgen fuhren wir endlich los. Nach ein paar Stunden anstrengender Fahrt sind wir in Prag angekommen. Wir hatten nicht viel Zeit, darum haben wir uns

UNSERE REISE NACH PRAG

nur den Ring der Altstadt angesehen. Der Ring (Staroměstské náměstí) ist der zentrale Marktplatz der Prager Altstadt. Er ist mehr als 9000 m² groß. An der Südostecke des Rings befindet sich das Altstädter Rathaus (Staroměstská radnice) mit der astronomischen Aposteluhr (Orloj). Jede Stunde ist da so eine Vorstellung, denn aus der Aposteluhr kommen ein paar Figuren. Männer auf der Aposteluhr spielen Trompeten, wenn die Figuren kommen und das ist eine tolle Kombination. Jede Stunde stehen viele Touristen vor der Aposteluhr und schauen sich das an. Nachdem wir uns das angesehen hatten, gingen wir ins Hotel. Das Hotel war sehr groß und nobel. Es hatte auch ein Schwimmbad, aber leider konnten wir nicht baden gehen. Auch die Zimmer

PRAG

waren sehr toll. Besonders toll fanden wir, dass die Lehrer ihre Zimmer in einem anderen Stock hatten als wir. Es war schon spät, darum haben wir nur das Abendessen gegessen und dann sind wir zurück in unsere Zimmer gegangen. Es ist zu optimistisch zu sagen, dass wir um 11.00 Uhr schon schliefen. Es war

natürlich nicht so, wir konnten kaum den nächsten Tag erwarten. Am nächsten Tag sind wir früh am Morgen in den Bus gestiegen und in das Zentrum von Prag gefahren. Die erste Sehenswürdigkeit, die wir sahen, war Hradschin (Hradčany). Das ist der Name des Prager Bergsporns, auf dem sich die Prager Burg (Pražsky hrad) befindet. Hradschin ist sehr faszinierend, aber es war so kalt, dass wir uns alles ganz schnell anschauten und dann suchten wir nur noch Unterschlupf vor der Kälte. Dann haben wir uns noch das Museum von Franz Kafka und die bekannte Karlsbrücke angesehen. Weil das Wetter schlecht war, waren nicht viele Leute auf der Brücke. Ich finde die Brücke wunderschön. Sie ist so alt und faszinierend und einfach nur toll. Die Brücke ist bestimmt die Sehenswürdigkeit, die ich am liebsten mag. Am Abend hatten wir das Abendessen in einem Bierkeller. Und natürlich haben wir Bier getrunken. Es war schwarzes Bier und es schmeckte wirklich gut. Das tschechische Essen ist nicht schlecht, aber was ich komisch finde, ist dass sie Kohl zuckern. Und überall war Kümmel! Nach dem Abendessen gingen wir zurück ins Hotel. Wir waren sehr müde, aber fast niemand wollte schlafen. Was alles diese Nacht passiert ist, kann ich leider nicht sagen. Was in Prag passiert, bleibt in Prag. Am nächsten Tag sind wir früh aus dem Hotel gegangen. Wir haben Prag verlassen und nach einer Stunde Fahrt haben wir eine Pause gemacht und haben uns die Burg Karlštejn angeschaut. Die Burg Karlstein wurde 1348 von Karl IV. gegründet, als er (erstmals) zum römisch-deutschen König gewählt und gekrönt wurde. Die Burg ist sehr groß und interessant. Leider hatten wir nicht viel Zeit und wir mussten schnell weiter gehen. Unser letztes Ziel war die alte Stadt Krummau (Český Krumlov). Da war es auch sehr schön. Wenn man in die Stadt kommt, fühlt man sich wie in einer anderen Zeit. Alles sieht so alt und anders aus. In Krummau hatten wir auch Zeit fürs Mittagessen. Als wir zurück in den Bus kamen, waren wir alle schon sehr müde und die Fahrt nach Hause haben fast alle überschlafen. Die drei Tage in Tschechien waren wunderbar, aber ich muss sagen, dass es zu Hause am schönsten ist.

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ECHO | KUNST | VIKTORIJA DEUČMAN | 3. A

SURREALISMUS

Das Wort „Surrealismus“ bedeutet wörtlich „über dem Realismus“. Etwas, das als surreal bezeichnet wird, wirkt traumhaft im Sinne von unwirklich.Die Definition lautet: »Surrealismus ist eine Kunstrichtung, die heute sehr populär ist. Die Künstler sind fasziniert von dem Rätselhaften und Phantasievollen, was surrealistische Kunst im allgemeinen verbindet. Gemeinsam war allen surrealistischen Künstlern ein Interesse an den verborgenen Kräften des Irrationalen und der Kampf gegen die bestehende Moral und Gesellschaft.«Die Bewegung begann am Anfang der 20er Jahre in Paris. Die Erfahrung des zweiten Weltkriegs hatte eine junge Künstlergeneration in tiefe Zweifel der bestehenden Gesellschaft und deren Werte gebracht. Kunstströmungen wie der Dadaismus waren entstanden und stellten die Werte von damals völlig in Frage. Diese Bewegung war zuerst eine Literaturströmung und die Gruppe nannte sich „Littérature“. Danach entstand endlich die bildende Kunst, der Kopf dieser Bewegung wurde André Breton, der 1924 mit seinem „Manifeste du Surréalism“ die geistigen Grundlagen dieser neuen Strömung definierte.

Wie vor ihnen schon die Dadaisten, wollten die Surrealisten mit ihrer Kunst die bestehende bürgerliche Gesellschaft mit ihrer Religion, Familie und Patriotismus untergraben. Ihr Interesse richtete sich dabei auf das Surreale. Ihre wichtigste Inspiration war dabei Sigmund Freud und dessen Theorie der Kraft des Unterbewusstseins. Sie waren fasziniert von diesen irrationalen Kräften, welche die Gesellschaft zu verdrängen versuchte. Die Themen der surrealistischen Kunst sind darum: Traum und Phantasie, Märchen, Kindheit, psychische Krankheiten, Halluzinationen, Sexualität. Sie griffen mit diesen Themen die Gesellschaft an. Die Mittel, mit denen das gemacht wurde, waren ausgesprochen vielfältig. Im Surrealismus gab es keinen einheitlichen Stil.

Der Surrealismus endet offiziell mit Bretons Tod 1966. Die große Zeit des Surrealismus war jedoch schon nach dem zweiten Weltkrieg zu Ende. Seine Nachwirkung auf die Kunst der Postmoderne war jedoch enorm und ist heute noch spürbar. Obwohl die Bezeichnung „Surrealismus“ historisch die Künstlergruppe um Breton meint, gibt es auch in der Nachfolge viele andere Gruppen und Einzelpersonen, die den Namen aufgenommen haben. Noch heute beziehen sich viele explizit auf surrealistische Ideen.

SURREALISMUS

SURREALISMUS IST EINE KUNSTRICHTUNG

DIE THEMEN DER SURREALISTISCHEN KUNST SIND DARUM: TRAUM UND PHANTASIE, MÄRCHEN, KINDHEIT, PSYCHISCHE KRANKHEITEN, HALLUZINATIONEN, SEXUALITÄT.

Salvador Dalí, "Weiche Konstruktion mit gekochten Bohnen/Vorahnung auf den Bürgerkrieg", 1936

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ECHO | ANDERE KULTUREN | JURE GOLEŽ | 3. B

DIE ETIKETTE IN JAPAN

HÄNDESCHÜTTELN IST IN JAPAN UNÜBLICH. STATTDESSEN VERLANGT DIE ETIKETTE EINE DEM RANG DES GEGENÜBERSTEHENDEN ANGEMESSENE VERBEUGUNG.

Die Anrede:die Japaner haben kein Herr oder Frau als Anrede, sie haben eine Menge anderer Titel, wie zum Beispiel:-chan wird für kleine Mädchen und Niedliches im Allgemeinen benutzt und entspricht den deutschen „-chen“ oder „-lein“. Oft wird dabei auch der Name gekürzt, so wird Yukiko zuYuki-chan. Wenn Frauen niedlich wirken wollen, benutzen sie -chan auch untereinander.

-kun wird für Klassenkameraden, Soldaten und Jungs im Allgemeinen verwendet.

-sama ist die respektvollste Anrede im modernen Japanisch. Es wird in der Anrede in Briefen verwendet und gegenüber angesehenen Persönlichkeiten. min‘na sama ist das gleiche wie „Meine sehr geehrten Damen und Herren“.

Namen:Japanische Familiennamen stehen traditionell vor den Vornamen. Wird der Name im Kanji (japanische Schrift) geschrieben, steht er immer in dieser Reihenfolge, in westlicher Schrift wird die Reihenfolge in der Regel in Vorname Nachname geändert.

DIE ETIKETTE IN JAPAN

Kinderbestrafung:Benimmt sich ein japanisches Kind unartig, tun die Eltern oft so, als hätten sie das nicht bemerkt. Will das Kind die Aufmerksamkeit seiner Eltern gewinnen, muss es sich erst artig benehmen. Sinnbild für dieses Verhalten sind die berühmten drei Affen von Nikko:mizaru = nichts (Böses) sehenkikazaru = nichts (Böses) hörenwazaru = nichts (Böses) reden

Begrüßung:Händeschütteln ist in Japan unüblich. Stattdessen

JAPAN | DAS LAND, DAS VON KULTUR REGIERT IST

verlangt die Etikette eine dem Rang des Gegenüberstehenden angemessene Verbeugung. Beim Verbeugen muss der Rücken gestreckt sein. Der Rangniedere muss dem anderen näher kommen und länger in der Verbeugung bleiben. Junge Japaner werden dem Europäer allerdings auch das Händeschütteln anbieten. Insbesondere westlichen Ausländern gegenüber gibt es auch die Kombination Verbeugen und gleichzeitig Händeschütteln.Grundregeln der Verbeugung:Jüngere vor dem ÄlterenFrauen vor den MännernSchüler vor Lehrern

Gastgeber vor GästenVerkäufer vor Käufern

Außerdem ist ein direkter Blickkontakt zu vermeiden, weil dieser von Japanern als unhöfliches Starren empfunden wird.

Verhalten bei MahlzeitenJapanische Essstäbchen unterscheiden sich von den chinesischen vor allem darin, dass sie spitz zulaufen und oft kürzer sind. Ein Fehltritt wäre es, die Stäbchen senkrecht in den Reis zu stecken, da eine solche Anordnung im Reis für Verstorbene vorbehalten ist. Nie reicht man in Japan Speise von Essstäbchen zu Essstäbchen. In Japan wird das Essen oft auf Tellern serviert, von denen sich jeder selbst etwas nimmt. Sind keine zusätzlichen Stäbchen vorhanden, so sollte man seine eigenen umdrehen und die Kehrseite der Stäbchen verwenden.Hat man das Essen beendet, legt man die Stäbchen parallel zueinander auf den Teller oder steckt sie im Restaurant am besten zurück in die Papierhülle. Leere Gläser werden von Tischnachbarn schnell wieder nachgeschenkt. Möchte man nichts mehr, so lässt man einen Rest im Glas. Wer sich selbst einschenkt, kann als Säufer gelten.Männer dürfen am Tisch gemäßigt Suppe schlürfen. Niesen und in der Öffentlichkeit mit einem Taschentuch die Nase schnäuzen ist in Japan nicht üblich. Es gilt als mangelnde Körperbeherrschung und gehört zum einen Toilettenbesuch.

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ECHO | MUSIK | JANINA SPEVAN | 2. B

200 JAHRE FRANZ LISZT

Franz Liszt war und ist heute noch ein sehr bekannter und begehrter Komponist und Musiker. Er ist bekannt für sein Talent am Klavier. In seiner Zeit war er der bekannteste und produktivste Klaviervirtuose. Er wurde häufiger mit Paganinni verglichen – so wie Paganinni, war Franz Liszt ein Genie und ein Teufel zugleich, aber am Klavier. Die Auftritte waren immer etwas Besonderes. Die Zuhörer sind bei seiner Musik in eine sogenannte Ekstase gefallen, darum waren seine Konzerte immer ausverkauft.

Franz Liszt war einer der erfolgreichsten Musiker in dem 19. Jahrhundert, in der Zeit der Romantik. Er war ein sehr guter Freund von Richard Wagner, der in derselben Zeit auch erfolgreich und tätig war.

Franz Liszt war ein ungarischer Komponist, Dirigent und Pianist. Er wurde am 22. Oktober 1811 in Doborjan geboren und starb am 31. Juli 1886 in Bayreuth. Sein Opus für das Klavier ist riesig. Neben zwei Konzerten für Klavier und einer Sonate hat er auch weltbekannte Opern geschrieben.Als er neun Jahre alt war, hat ihm der ungarische Adel ein Studium in Wien ermöglicht. Er wurde von einem Schüler Beethovens gelehrt und auch von Antonio Salieri. Sein erster Auftritt war im Jahr 1822 und im Jahr danach hatte er schon die erste Oper geschrieben.

200 JAHRE FRANZ LISZT

Dann folgten nur erfolgreiche Jahren. Sein Erfolg wurde vom Auftritt zum Auftritt größer. Er war in ganz Europa tätig, seine Auftritte waren in verschiedenen Staaten Europas. Er war einige Zeit mit der Gräfin Marie d’Agoult zusammen, mit der er zwei Töchter hatte.Franz Liszt ist am 31. Juli schwer erkrankt gestorben. Er ist nicht weit von seinem guten Freund Richard Wagner in Bayreuth begraben.

Im Jahr 2011 wurden 200 Jahre der Geburt von Franz Liszt gefeiert. Im Oktober gab es überall auch viele Konzerte als Andenken an den vielleicht größten Musiker des 19. Jahrhunderts.

FRANZ LISZT

FRANZ LISZT WAR EINER DER ERFOLGREICHSTEN MUSIKER IN DEM 19. JAHRHUNDERT, IN DER ZEIT DER ROMANTIK.

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ECHO | MUSIK | VIKTORIJA DEUČMAN | 3. A

MUSIKFESTIVALS IN SLOWENIEN

Viele denken, dass wir in Slowenien keine gute Musik haben, aber das stimmt nicht. Ist ja klar, dass kommerzielle »Musiker« (wenn ich sie überhaupt Musiker nennen kann) keine Qualität ausstrahlen, sie brauchen das ja auch nicht, ihnen geht es nur ums Geld. Und wir müssen auch real bleiben, die Massen gucken auch nicht kritisch auf die Musik. Man muss nur ein wenig tiefer schauen, dann findet man viele Musiker und Bands, die wirklich einzigartig und originell sind. Dementsprechend haben wir auch viele Musikfestivals, für alle Musikliebhaber.

Im Jahr 2011 haben viele Musikfestivals stattgefunden. Es sind zu viele, um sie alle zu beschreiben, darum werde ich nur einige von ihnen erwähnen.

Gora Rocka 2011 (Berg des Rocks 2011) war vom 24. bis zum 26. Juni auf Šentviška planota. Es hat eine längere Tradition, das war nämlich das 7. Festival. Die Bands, die aufgetreten sind, sind bekannte Namen wie Big foot mama, Elvis Jackson, Tabu, Nude und Shyam.

Rock Otočec war vom 1. bis 3. Juli am Fluss Krka, wie immer, wo über 50 Bands aufgetreten sind. Es hat die längste Tradition und findet regelmäßig seit 1997 statt (es geschah auch schon in den Jahren 1976 und 1983). Die bekannten Bands dieses Jahr waren Guano Apes,

MUSIKFESTIVALS IN SLOWENIEN

The Subways, The Toasters und S.A.R.S.

Metalcamp 2011 war vom 11. bis zum 17. Juli in Tolmin, wie jedes Jahr. Dieses Festival ist auch im Ausland sehr bekannt. Wenn jemandem die Musik zu laut wird, kann man auch im kalten Fluss Soča baden. In diesem Jahr sind bekannte Bands wie Slayer, Airbourne, Mastodon, Accept, Kreator, Arch Enemy, Wintersun, Amorphis aufgetreten.

Punk Rock Holiday war vom 12. bis 15. August und ist eine Neuheit. Es findet auch in Tolmin statt, wie der Metalcamp. In diesem Jahr waren viele bekannte Namen in der Punk-Rock-Szene da, wie NOFX und Bad Religion.

MUSIKFESTIVALS

Novi rock 3.0 dauerte nicht lang, also nur einen Tag, am 9. 9. in Ljubljana Križanke. Aber da sind wirklich große Namen der slowenischen Punkszene aufgetreten: Otroci socializma, Niet, Aktivna Propaganda. Neben diesen sind noch ZircuS, Damir Avdić, Buldogi, Melodrom, N‘toko, Kvinton, Dani Kavaš aufgetreten.

Ich bin aber noch immer der Meinung, dass wir zu wenig Musikfestivals haben und dass wir uns alle zu wenig Mühe geben, die slowenische Musikszene zu kennen.

MAN MUSS NUR EIN WENIG TIEFER SCHAUEN, DANN FINDET MAN VIELE MUSIKER UND BANDS, DIE WIRKLICH EINZIGARTIG UND ORIGINELL SIND.

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ECHO | KULTUR IM SPORT | MATIC KRIŽANIČ | 4. E

SPORT = KULTUR WAHRHEIT ODER LÜGE?

ABER WAS IM ENDEFFEKT ZÄHLTE, WAR DER SPORTGEIST. VON DA KAM AUCH DIE ALTE SAGE, DASS DIE TEILNAHME WICHTIGER IST ALS ZU GEWINNEN

Der rote Faden dieser Echo-Ausgabe ist Kultur. Nicht einfach so, sondern weil nächstes Jahr Maribor die Kulturhauptstadt von Europa sein wird. Und so manche sind mit der Kultur sehr verbunden. Hier reden wir von Kunst, Musik, also Dingen, die gut für die Seele sind. Aber wieso nicht Sport hier hinzufügen? Meine persönliche Meinung ist, dass alles, was wir in Sidney im Jahr 2000, in Athen 2004 oder zuletzt in Peking 2008 gesehen haben, ein genauso großer Bestandteil unseres Kulturangebotes ist wie bildende Kunstarten. Ich rede hier natürlich über die Olympischen Spiele. Was für ein Zufall also, dass sie nächstes Jahr genau die in der Hauptstadt Großbritanniens, London, stattfinden. Aber um meine Argumente hier zu verstärken, gehen wir lieber ein wenig zurück in die Geschichte. Und ich rede hier nicht über die erneute Einführung der Spiele im Jahr 1894. Ich rede über die Antike, genauer über Griechenland.

In längst vergangenen Zeiten markierten die Olympischen Spiele eine Periode von Frieden. Sie wurden alle 4 Jahre veranstaltet. Wenn sie stattgefunden haben, war jegliche Form von Kampf strengst verboten. Abgesehen von Disziplinen wie Boxen, Wrestling und Pankration (ein Kampfsystem, das Elemente aus Boxen und Wrestling verbunden hat). Die zuletzt erwähnte war neben den Pferderennen die einzige, die 1894 vom

SPORT = KULTUR

Olympischen Komitee nicht erlaubt wurde. Das lag an den strengen Regeln, denn bei Pankration war alles erlaubt: Würgen, Augen ausstechen, Schläge in den Genitalberiech – brutale Sachen eben.Aber was im Endeffekt zählte, war der Sportgeist. Von da kam auch die alte Sage, dass die Teilnahme wichtiger ist als zu gewinnen. Zwar ein guter Spruch, aber was er sagt, ist leicht zu verstehen, jedoch schwer in die Tat umzusetzen. Alle professionellen Athleten sind wettbewerbsfähig. Ob in Basketball, Hockey, Laufen, Judo, Reiten, egal. Es ist einfach so. Und wir alle hassen es zu verlieren. Es gibt sicherlich keinen, der nach einer Niederlage glücklich ist. Aber was uns der Kodex des Sports lehrt, ist, dass wir uns von unserer

SPORT = KULTUR

besten Seite zeigen müssen, den Gegner immer respektieren und unser Bestes geben. Ohne jegliche Steroiden natürlich! In den letzten paar Jahren gab es schon einige Spekulationen in Bezug auf solche leistungssteigernde Substanzen. Ob die wahr sind, weiß keiner wirklich genau. Die Voraussetzung ist, dass solche Verstöße bestraft werden. Aber keiner weiß genau, was sich hinter dem Vorhang abspielt. Letztes Jahr hatten wir beim Englischunterricht eine Diskussion über Sport und alles, was dazu gehört. Eins von den Themen waren auch Dinge, verbunden mit Steroiden. Jemand hatte ein gutes Argument. Es kann nämlich sein, dass solche Sport-Drogen eigentlich zugelassen werden. Die Sportler sind dann schneller, stärker, haben mehr Ausdauer. Darum gäbe es in diesem Fall mehr Aktion, zum Beispiel auf dem Fußballplatz. Wegen der enormen Leistungen in den letzten Jahren (Usain Bolt), ist so eine Meinung über die Sportwelt nichts Neues. Leute wollen heutzutage immer mehr von verschiedenen Sportlern sehen. Ich könnte noch stundenlang über solche subjektive Sachen reden. Jeder hat in diesem und auch jedem anderen Bezug ein Recht auf seine Meinung.

Mein Fazit: Sport war immer eine Disziplin, die wir mit einem oder anderem Standard gemessen haben.

Es kam immer darauf an, wer stärker, geschickter oder klüger ist. Und so sollten wir es auch erhalten. Denn am Ende ist genau die Niederlage das, was hier entscheidend ist. Egal, was uns passiert, es gibt immer Moralen, die uns begleiten. Und was für mich beeindruckend ist, dass man in solchen Fällen, wo man gerade verloren hat, nachdem man alles gegeben hatte, was in einem steckt, immer noch zum »Feind« gehen kann und ihm seine Hand schütteln. Das ist Kultur. Manche Sachen muss man verstehen, um kulturell reich zu sein. Sport kennt keine Barrieren.

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ECHO | TRÄUMEN | JURE GOLEŽ | 3. B

EIN TRAUM

„HEUTE NACHT HATTE ICH EINEN SELTSAMEN TRAUM. ICH BEFAND MICH MITTEN IM URWALD MIT WILDEMGESTRÜPP, RIESIGEN BÄUMEN UND VIELEN TIEREN. WAS WAR DENN DAS? ICH KONNTE DIE SPRACHE ALL DIESERTIERE VERSTEHEN ...“

Ich will ein bisschen die Arbeit von einem Studenten der Germanistik vorstellen. Ich will nicht viele Worte verlieren, weil ich mehr Platz für die Geschichte, die er geschrieben hat, brauche. Der Student ist mein Bruder Martin Golež, der jetzt im zweiten Jahrgang ist.

„Heute Nacht hatte ich einen seltsamen Traum. Ich befand mich mitten im Urwald mit wildem Gestrüpp, riesigen Bäumen und vielen Tieren. Was war denn das? Ich konnte die Sprache all dieser Tiere verstehen ...“ (Vorlage der Professorin)

Im nächsten Moment bin ich aufgewacht. Es war kein besonderer Traum, ich meine wirklich, wir haben alle Doktor Doolittle gesehen. Also fing der Tag an, wie jeder andere. Ich habe mich mühevoll aus dem Bett gezerrt, noch halb im Schlaf in das Badezimmer gewandert und dann kam der Shock, mein Spiegelbild gab es nicht. Ich habe am ganzen Körper Gänsehaut bekommen, das konnte ich ja nicht glauben. Erschrocken habe ich mir Wasser ins Gesicht geworfen, ich trautemich fast nicht noch einmal in den Spiegel zu schauen, doch ich habe es trotzdem getan, aber es hatte sich nichts verändert, mein Spiegelbild wollte einfach nicht erscheinen. Das sollte doch nicht möglich sein, nur Vampire haben kein Spiegelbild und ich bin doch keiner. Eine Stimme im Kopf sagte mir, ich sollte nach

EIN TRAUM

draußen gehen. Ich habe keine Ahnung, wieso ich das gemacht habe, was mir die Stimme gesagt hat. Es war ein sonniger Samstagmorgen und ich ging vor die Tür. Ich hatte Angst, Vampire verbrennen doch im Sonnenlicht, aber ich tat es trotzdem, ich trat ins Licht, meine schlimmsten Albträume sind Wirklichkeit geworden, ich fing an zu funkeln. Gerade als ich fast anfing zu weinen, passierte etwas noch Schlimmeres, ich sah einen jungen Mann die Straße runter gehen und empfand ihn sexuell attraktiv. Das an sich wäre kein Problem, wenn ich nicht gemerkt hätte, dass ich Edward, der König der schwulen Vampire, war.

EIN SELTSAMER TRAUM

Schweißgebadet bin ich aufgewacht. Zum Glück war ich immer noch in meinem Stall am anderen Ende des Regenbogens. Ich lief so schnell wie ich konnte zum naheliegenden Teich. Mein Spiegelbild war ganz normal, vier Hufen, ein Schwanz, ein prachtvolles weißes Fell und mein ganzer Stolz, das Horn in der Mitte meiner Stirn. Die Erleichterung war immens, ich konnte wieder ein normales Leben führen.

Und die Moral der Geschichte:Auch Einhörner empfinden Edward Cullen als Beleidigung für alles Zuckersüßes.

AUCH EINHÖRNER EMPFINDEN EDWARD CULLEN ALS BELEIDIGUNG FÜR ALLES ZUCKERSÜSSES.

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ECHO | NATUR | MATEVŽ ROŠKARIČ | 2. F

DIE KARTOFFELFERIEN MAL ANDERS

In den Herbstferien, auch die Kartoffelferien genannt, haben wir in Jurovski Dol ein Wasserfestival gemacht. Der Veranstalter war TIKIC Zelena centrala. Das Programm war sehr bunt und lehrreich. Das Festival war für alle gedacht, aber besonders für Kinder, Jugendliche und ältere Menschen. Da konnten die älteren Menschen ihre Erfahrungen und Wissen an die Kinder und Jugendlichen weiterreichen.

Am Samstag, den 29. Oktober, sind wir nach Kozjansko gefahren. Da haben wir uns den Kozjanski Park angesehen, eigentlich die alten Sorten von Obstbäumen und die natürliche Anlage für die Wasseraufbereitung. Am Sontag, den 30. Oktober, haben wir uns, zusammen mit Anja Logar, Landschaftsarchitektin, den alten Obstgarten angesehen und ihn katalogisiert. Unser Meister Igor hat die Obstbäume von den alten, trockenen Ästen befreit. Dann haben wir 5 neue Obstbäume angepflanzt. Das andere Thema war eine Mühle. Zusammen mit Nika Arnuš und Maša Plateis haben wir uns die alte Plateis-Mühle angesehen und über ihre Nützlichkeit diskutiert. Die Informatoren Jože Zaletinger und Franc Babosek haben uns noch viel mehr über die Mühlen erklärt, den Dächerbau mit Stroh, über Getreidesorten ... Wir haben uns auch andere Geräte für den Anbau und Weiterbearbeitung der Getreide für den Dächerbau angesehen. Über das Thema Wasser

GESUNDE NATUR

wurde auch viel gesprochen. Wir haben auf dem Grundstuck der Zelena centrala Wasser gesucht und auch gefunden. Natürlich mit einem Ast. Interessant war auch der Vortrag über den Plateisov-Teich. Am Ende haben wir auch festgelegt, wo wir unseren Lernweg (Zelena pot) machen sollten. Und so sind die Ferien vergangen. Und zum Schluss noch eine Weisheit, über die man nachdenken soll:

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GESUNDE NATUR

GESUNDE NATUR UND DAS LEBEN IN IHR, DAS STANDHAFTE ÜBERLEBEN IST EINE KUNST DER MODERNEN ZEIT. ES IST NICHT MEHR EINE EINTAGSFLIEGE, DAS WISSEN UND DIE ERFAHRUNGEN AN DIE JUGEND WEITERZUGEBEN, ES IST EINE NOTWENDIGKEIT, WENN WIR EINE GUTE VERSORGUNG MIT EINHEIMISCHEM ESSEN UND DAS ERHALTEN UNSERES REICHEN KULTUR- UND NATURERBES

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ECHO | 2012 | ŠPELA KURNIK | 3. B

2012

AM 21. 12. 2012 ENDET EINE EPOCHE DES MAYAKALENDERS UND NICHT DER KALENDER SELBST.

21. 12. 2012. Dieses Datum kennen alle. Schon seit ein paar Jahren kann man überall lesen, dass uns im Dezember 2012 ein Weltuntergang erwartet. Doch viele Menschen wissen überhaupt nicht, woher diese Theorie kommt. Alles begann mit dem Maya-Kalender. Das ist die bekannteste aller Prophezeiungen.

Aber endet der Maya-Kalender wirklich am 21. 12. 2012?Nein, das stimmt nicht, der Maya-Kalender endet nicht. Der Kalender ist aus verschiedenen Perioden zusammengesetzt (wie z. B. unser Kalender Wochen, Monate und Jahre hat). Im sogenannten long count werden fünf verschiedene Zahlen verwendet, um ein Datum anzugeben. Im Maya-Kalender ist der 21. 12. 2012 der 13.0.0.0.0. Die 13 war eine wichtige Zahl für die Maya und deswegen wird der Zeitraum von 0.0.0.0.0. bis 13.0.0.0.0. als Epoche bezeichnet. Am 21. 12. 2012 endet eine Epoche des Mayakalenders und nicht der Kalender selbst. Das ist dasselbe wie von 31. 12. 1999 bis 01. 01. 2000 in unserem Kalender. Die Maya haben niemals eine Katastrophe erwähnt. Sie haben nur geschrieben, dass an diesem Tag „ein neues Zeitalter beginnt, das sogenannte Zeitalter des Lichts, in dem alles Böse ausgelöscht und durch Liebe ersetzt wird.“ So kann man schon jetzt sehen, wie viele Fehler die Weltuntergangstheorie hat.

2012

Warum haben die Maya genau dieses Datum ausgewählt? Vielleicht ist vor 5000 Jahren, am Tag des Nullpunkts, etwas passiert. Aber wann der Nullpunkt des Maya-Kalenders war, ist heute nicht mehr genau bekannt. Viele datieren den Nullpunkt am 11. August 3114 vor Christus. In der Mythologie der Maya wurde an diesem Datum die Welt geschaffen. Da ist noch eine Unrichtigkeit gefunden worden. Es ist bekannt, dass in der Geschichte der Welt an diesem Datum kein besonderes Ereignis bekannt ist. Und auch nicht 5000 oder 10000 Jahre vorher. Auch andere Kalender von anderen Kulturen sollen auf diesen Tag enden. Auch das stimmt nicht. Kein anderer Kalender sagt, dass am 21. 12. 2012 eine

DAS JAHR 2012 APOKALYPSE & WELTUNTERGANG

Apokalypse geschehen wird.

Es gibt viele Möglichkeiten, wie der Weltuntergang aussehen könnte. Einige sagen, dass an diesem Tag der Supervulkan im Yellowstone-Nationalpark ausbricht. Dann gibt es noch Theorien über Kometen, Erdbeben, Überschwemmung und noch viele andere. Man kann auch einige unmögliche Theorien finden wie z. B. Entführung durch außerirdische Wesen.

Und auch zuvor gab es schon viele Vorhersagen über Weltuntergang (Jahr 2000, 21. 10. 2011, 21. 5. 2011 …), aber sie waren immer falsch. Warum soll diese Vorhersage dann richtig sein? Jeder kann glauben, was er will, aber es ist sicher, dass die Möglichkeit, dass das passiert, sehr klein ist …Oder?

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ECHO | SPAß IN DER KULTUR | WITZE WITZE

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