effectiveness psychotherapy somatoformdisorders konsolidiert

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EFFECTIVENESS OF PSYCHOTHERAPY FOR SEVERE SOMATOFORM DISORDER: META-ANALYSIS Koelen, Houtveen, Abbass, et. al. British Journal of Psychiatry (2014), 204,12-19 Monika Heimbach Melitta Hauer Jacqueline Michl Francisco Corvalan Psychotherapeutische Forschung Prof. Henriette Löffler-Stastka HOPP

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Page 1: Effectiveness Psychotherapy SomatoformDisorders Konsolidiert

EFFECTIVENESS OF PSYCHOTHERAPY FOR SEVERE SOMATOFORM

DISORDER: META-ANALYSIS

Koelen, Houtveen, Abbass, et. al.British Journal of Psychiatry (2014), 204,12-19

Monika Heimbach Melitta HauerJacqueline Michl Francisco Corvalan

Psychotherapeutische ForschungProf. Henriette Löffler-Stastka HOPP

Page 2: Effectiveness Psychotherapy SomatoformDisorders Konsolidiert

Worin besteht die Forschungsfrage - Wie lautet die Hypothese

• Forschungsfrage Von Interesse ist ein metaanalytischer Vergleich der Effektgrößen randomisierter und nicht randomisierter Studien zu Psychotherapie und konventioneller Therapie bei schweren somatoformen Störungen in sekundärer (= Facharzt, Spital) und tertiärer Versorgung (=spezialisiertes Zentrum).Def. Somatoforme Störungen nach internationalen Klassifikationssystemen

• Wie lautet die Hypothese• H0: Es gibt keinen Unterschied in der Effektivität von Psychotherapie und

konventioneller Therapie bei schweren somatoformen Störungen in sekundärer (= Facharzt, Spital) und tertiärer Versorgung spezialisiertes Zentrum).

• H1: Bei somatoformen Störungen ist Psychotherapie effektiver als konventionelle Therapie.

Page 3: Effectiveness Psychotherapy SomatoformDisorders Konsolidiert

Welche Methoden werden angewendet

• Design: 2x2 Design (Prä-Post-Design mit folgender Katamnese mit 2 VG: PT+ TAU)

mit Randomisierung Studien ohne Randomisierung keine KG (keine Wartelistengruppe)

Vergleich von Effektgrößen eines Prä-Post Designs und Post-Treatment zu follow-up zwischen randomisierten und nicht randomisierten Studien.

Überprüfung der methodischen Qualität der Studien- PQSR (Psychotherapy Quality Rating Scale) : 25 Items auf 6 Skalen Angaben zu Reliabilität und Validität fehlen. Unabhängige Rater beurteilten die Studien auf Methodische Qualität- es fehlt ein

Qualifikationsnachweis und Definition „unabhänige Rater“ Die Inter-Rater-Reliabilität: 0.95

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Welche Methoden werden angewendet - Einschlusskriterien

1. Diagnostik nach ICD-10 oder DSM-IV international verwendete Klassifikationssysteme

2. Nach Art der Anbieter: im sekundären oder tertiären Bereich (multimodal und integrativ)

3. Verwendung valider Untersuchungsinstrumente um die Effektstärke zu erheben

4. Prospektives Design-ist für die Vorhersage wichtig.

5. Sprache: Englisch, Deutsch oder Holländisch

5. Der Mindestumfang des Sample: 10 PatientInnen

Die Suchkriterien in Datenbanken • Scopus, eine wissenschaftlichen Datenbank• Web of Sciences“, keine standardisierte • Literaturlisten früherer Reviews und Metaanalysen • Expertenbefragungen

Die Moderatorvariablen des Behandlungseffektes wurden nur explorativ  Eine Triangulation (z.B.: Fokusgruppe zur Effektivität von somatoformen Störungen) ist nicht gegeben.

Charakteristika der Therapeutischen Intervention: Setting, Dauer, Häufigkeit, Art der Behandlung Kategorisierung nach de Groot et. al., (für Borderline Störungen) CPIRS: (Comprehensive Psychotherapeutic Interventions Rating Scale)- adaptiert v. Studienautoren-.•

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Welche Methoden werden angewendet

1. Diagnostik nach ICD-10 oder DSM-IV international verwendete Klassifikationssysteme

2. Nach Art der Anbieter: im sekundären oder tertiären Bereich (multimodal und integrativ)

3. Verwendung valider Untersuchungsinstrumente um die Effektstärke zu erheben

4. Prospektives Design-ist für die Vorhersage wichtig.

5. Sprache: Englisch, Deutsch oder Holländisch

6. Der Mindestumfang des Sample: 10 PatientInnen

PatientInnen Information und formale Charakteristika der Behandlungen und Interventionen wurden nach einem standardisierten Kodierschema durchgeführt.

Page 6: Effectiveness Psychotherapy SomatoformDisorders Konsolidiert

Welche Ergebnisse werden berichtet

• Die Effektgrößen wurden für 3 Bereiche definiert

1. Körperliche Symptome

2. Psychologische Symptome- Depression, Angst, Ärger und allgemeine Symptome

3. Funktionelle Beeinträchtigung: Gesundheit, Lebenszufriedenheit, Zwischenmenschliche Probleme, maladaptive Kognitionen und maladaptives Verhalten

• „Intention to treat“ Ansatz im Gegensatz zum „per protocol Ansatz“ kein Ausschluss v. Studienteilnehmern bei Abbruch

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Wie werden die Ergebnisse interpretiertWas bedeutet das Ergebnis für die Praxis

• Psychotherapie ist effektiver als TAU für schwere somatoforme Störungen.

• Die Effektgröße für Psychotherapie war bei schweren SS geringer als für mentale Störungen

• Das Ergebnis der Katamnese war besser im Bereich der funktionellen Beeinträchtigungen

• Bei funktionellen Beeinträchtigungen war bei der Katamnese der anhaltende Effekt größer für PatientInnen die Psychotherapie erhalten hatten

• .

Page 8: Effectiveness Psychotherapy SomatoformDisorders Konsolidiert

Wurde die Behauptungen bewiesen- methodische Limitierungen

1. Die geringe Anzahl an Studien limitiert a. die Generalisierbarkeit= externe Validitätb. die Möglichkeit konkrete Schlüsse aus den Ergebnissen zu ziehen= Repräsentativität

2. Die Heterogenität der Studien und die nicht standardisierte Selbsteinschätzung der PatientInnen3. Publication bias4. Qualität der Studien war im allgemeinen schlecht5. Begleitende Medikation wurde nicht angeführt6. Metaanalyse der Zwischengruppen Kontraste und der Zwischengruppenvergleiche war nicht

möglich:a. 3 Effektivitätsstudien verglichen nur 2 Formen von CBT (Kognitiver Verhaltenstherapie) b. 7 Studien hatten keine Kontroll- Bedingung keine Zwischengruppenvergleiche möglich

7. die Resultate können nicht auf ähnliche Störungen generalisiert werden.8. Eine Übernahme der Ergebnisse für die Diagnose „somatoforme Störungen“ in das DSM-V ist

nicht gesichert.9. Randomisierte Studien zur Erhöhung der Qualität und internen und externen Validität werden

gefordert.10. Es fehlen Vergleiche der Effektivität von Psychotherapie bei SS und Somatisierungssyndrom.11. Spezifsche Hypothesen für spezifische Interventionen und Änderungsfaktoren fehlen.

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Was bedeutet das Ergebnis für die Praxis

Weitere Studien sollten die Kosten Effektivität von Psychotherapie vor dem Hintergrund der hohen Kosten für medizinische Behandlungen und dem Produktivitätsverlust im Zusammenhang mit SS berücksichtigen.

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Wurden die Behauptungen bewiesen ? - methodische Limitierungen

1. Die geringe Anzahl an Studien limitiert a. die Generalisierbarkeit= externe Validitätb. die Möglichkeit konkrete Schlüsse aus den Ergebnissen zu ziehen= Repräsentativität

2. Die Heterogenität der Studien und die nicht standardisierte Selbsteinschätzung der PatientInnen3. Publication bias4. Qualität der Studien war im allgemeinen schlecht5. Begleitende Medikation wurde nicht angeführt6. Metaanalyse der Zwischengruppen Kontraste und der Zwischengruppenvergleiche war nicht

möglich:a. 3 Effektivitätsstudien verglichen nur 2 Formen von CBT (Kognitiver Verhaltenstherapie) b. 7 Studien hatten keine Kontroll- Bedingung keine Zwischengruppenvergleiche möglich

7. die Resultate können nicht auf ähnliche Störungen generalisiert werden.8. Eine Übernahme der Ergebnisse für die Diagnose „somatoforme Störungen“ in das DSM-V ist

nicht gesichert.9. Randomisierte Studien zur Erhöhung der Qualität und internen und externen Validität werden

gefordert.10. Es fehlen Vergleiche der Effektivität von Psychotherapie bei SS und Somatisierungssyndrom.11. Spezifsche Hypothesen für spezifische Interventionen und Änderungsfaktoren fehlen.

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Phase der Psychotherapieforschung

„Aims: to examine the effectiveness of psychotherapy for severe somatoform disorder in secondary and tertiary care compared with treatment as usual [..]“ (BJPsych 2014, 12). Wirksamkeitsforschung

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Welche Art des Forschens?

• Quantitative Forschung; Vergleich von Effektgrößen verschiedener quant. Studien mit starken Einschränkungen

• Welche Ebene des Forschens? - Wissenschaftstheorie; klinische Theorie soll anhand

„kontrollierter“ Studien belegt werden• Welche Art von Wissen?

- Deskriptives Wissen; es wird nur beschrieben, was ist; in den Studien evtl. auch Änderungswissen

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Studien Involviert in der Meta-analyse

1. (10) Allen LA, Woolfolk RL, Lehrer PM, Gara MA, Escobar JI. Cognitive behavior therapy for somatization disorder: a preliminary investigation. J Behav Ther Exp sychiatry2001;32: 53–62.

2. (8) Allen LA, Woolfolk RL, Escobar JI, Gara MA, Hamer RM. Cognitive-behavioral therapy for somatization disorder. A randomized controlled trial. Arch Intern Med2006;166: 1512–8.

3. (12) Hiller W, Fichter MM, Rief W. A controlled treatment study of somatoform disorders including analysis of healthcare utilization and cost-effectiveness. J Psychosom Res 2003;54: 369–80.

4. (40) Junkert-Tress B, Schnierda U, Hartkamp N, Schmitz N, Tress W. Effects of short-term dynamic psychotherapy for neurotic, somatoform, and personality disorders: a prospective 1-year follow-up study.Psychother Res2001;11: 187–200.

5. (39) Leichsenring F, Kreische R, Biskup J, Staats H, Rudolf G, Jakobsen T. Die Göttinger Psychotherapiestudie. Ergebnisse analytischer Langzeitpsychotherapie bei depressiven Störungen, Angststörungen, Zwangsstörungen, somatoformen Störungen, und Personlichkeitsstörungen .Forum Psychoanal2008;24: 193–204.

6. (43) Moene FC, Spinhoven P, Hoogduin KAL, Van Dyck R. A randomised controlled clinical trial on the additional effect of hypnosis in a comprehensive treatment programme for inpatients with conversion disorder of the motor type. Psychother Psychosom2002;71: 66–76.

7. (44) Moene FC, Spinhoven P, Hoogduin KAL, Van Dyck R. A randomized controlled clinical trial of a hypnosis-based treatment for patients with conversion disorder, motor type.Int J Clin Exp Hypn 2003;51: 29–50.

8. (9) Nanke A, Rief W. Biofeedback-based interventions in somatoform disorders: a randomized controlled trial.Acta Neuropsychiatr2003;15: 249–56.

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Studien Involviert in der Meta-analyse

9. (6) Sattel H, Lahmann C, Gündel H, Guthrie E, Kruse J, Noll-Hussong M, et al. Brief psychodynamic interpersonal psychotherapy for patients with multisomatoform disorder: randomised controlled trial.Br J Psychiatry 2012;200: 60–7.

10. (7) Tschuschke V, Weber R, Horn E, Kiencke P, Tress W. Ambulante psychodynamische Kurzgruppenpsychotherapie bei Patienten mit somatoformen Störungen. Z Psychiatr Psych Ps2007;55: 87–95.

11. (47) Zaby A, Heider J, Schroder A. Warten, Entspannung oder Verhaltenstherapie. Wie effektiv sind ambulante Gruppenbehandlungen bei multiplen somatoformen Symptomen? Z Kl Psych Psychoth2008;37: 15–23.

12. (4) Schneider J, Rief W. Selbstwirksamkeitserwartungen und Therapieerfolge bei Patienten mit anhaltender somatoformer Schmerzstörung. Kl Psych Psychoth2007;36: 46–56.

13. (42) Ataoglu A, Ozcetin A, Icmeli C, Ozbulut O. Paradoxical therapy in conversion reaction. J Korean Med Sci 2003;18: 581–4.

14. (45) Bleichhardt G, Timmer B, Rief W. Cognitive–behavioural therapy for patients with multiple somatoform symptoms. A randomized controlled trial in tertiary care. J Psychosom Res 2004;56: 449–54.

15. (41) Dongfen H, Shizong S. Therapeutic effects of acupuncture combined with psychotherapy for patients with somatoform disorders. In Somatoform Disorders: A Worldwide Perspective(eds Y Ono, A Janca, M Asai, N Sartorius): 253–6. Springer, 1999.

16. (46) Nickel M, Cangoez B, Bachler E, Muehlbacher M, Lojewski N, Mueller-Rabe N, et al. Bioenergetic exercises in inpatient treatment of Turkish immigrants with chronic somatoform disorders: a randomized, controlled study. J Psychosom Res 2006;61: 507–13.

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Meta-Analysis => die “Data Synthesis”

STUDIE TAU PHYS PSYCH FUNCT

1. Durchschnittsalter 39,7 Jahre

2. Teilnehmer der 16 Studien 1504 Personen3. Treatment as Usual 519 Personen

4. Psychotherapie 854 Personen

5. Durchschnittssitzungen für TAU und Psychotherapie 9 Wochen

6. Psychotherapy Quality Rating Scala (PQRS) 21 (poor study quality) von 0-38

7. Randomized Controlled Trials 10 von 16

8. POOLED EFFECT SIZE FOR PHYSICAL SYMPTOMS (AXE 3) d= 0.31 d=0.80

9. POOLED EFFECT SIZE FOR PSYCHOLOGICAL SYMPTOMS (AXE 1)

d=0.51 d=0.75

10. POOLED EFFECT SIZE FOR FUNCTIONAL SYMPTOMS (AXE 5)

d=0.15 d=0.45

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Physical Symptoms Improvement (Psychotherapy vs. Treatment as Usual TAU)

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Psychological Symptoms Improvement (Psychotherapy vs. Treatment as Usual TAU)

Page 18: Effectiveness Psychotherapy SomatoformDisorders Konsolidiert

Global functioning Improvement (Psychotherapy vs. Treatment as Usual TAU)

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StudienvergleichSTUDIE RICHTUNG n TAU () [] {} PHYS PSYCH FUNCT

1. (10) Allen LA, Cognitive behavior therapy for somatization disorder: a preliminary investigation.

CBT - NRS 10 N/A + 0.71 +

2. (8) Allen LA, Cognitive-behavioral therapy for somatization disorder. CBT- RCT 43 (+) 0.15 {+} + 0.74 +3. (12) Hiller W, A controlled treatment study of somatoform disorders including

analysis of healthcare utilization and cost-effectiveness.CBT -RCT 172 N/A + 0.45 + +

4. (40) Junkert-Tress B, Effects of short-term dynamic psychotherapy for neurotic, somatoform, and personality disorders: a prospective 1-year follow-up study.

PSYCHODYNAMIC -NRS 24 N/A + ++

5. (39) Leichsenring F, Die Göttinger Psychotherapiestudie. Ergebnisse analytischer Langzeitpsychotherapie bei depressiven Störungen, Angststörungen, Zwangsstörungen, somatoformen Störungen, und Personlichkeitsstörungen .

PSYCHODYNAMIC -NRS 13 N/A + 0.91 ++ +

6. (43) Moene FC, A randomised controlled clinical trial on the additional effect of hypnosis in a comprehensive treatment programme for inpatients with conversion disorder of the motor type.

Control Group vs.Hypnose -RCT

24Real n=45!

[+]{+} +??

+??

7. (44) Moene FC, A randomized controlled clinical trial of a hypnosis-based treatment for patients with conversion disorder, motor type.

Hypnose-RCT 20 N/A + +

8. (9) Nanke A, Biofeedback-based interventions in somatoform disorders: a randomized controlled trial.

Biofeedback - RCT 25 -25 N/A + -

9. (6) Sattel H, Brief psychodynamic interpersonal psychotherapy for patients with multisomatoform disorder: randomised controlled trial.

PSYCHODYNAMIC – RCT

104 (+) 0.16 [+] {+} + 0.27 + +

10. (7) Tschuschke V, Ambulante psychodynamische Kurzgruppenpsychotherapie bei Patienten mit somatoformen Störungen.

PSYCHODYNAMIC GRUPPEN -NRS

50 N/A + +

11. (47) Zaby A, Entspannung oder Verhaltenstherapie. Wie effektiv sind ambulante Gruppenbehandlungen bei multiplen somatoformen Symptomen?

CBT- RCT 22 (+)0.23 [+] {+} + 0.31 + +

12. (4) Schneider J, Selbstwirksamkeitserwartungen und Therapieerfolge bei Patienten mit anhaltender somatoformer Schmerzstörung.

CBT(?) – NRSUmfrage

298 {+}

13. (42) Ataoglu A, Paradoxical therapy in conversion reaction. LOGOTHERAPY -NRS 15 [++] ++14. (45) Bleichhardt G, Cognitive–behavioural therapy for patients with multiple

somatoform symptoms. A randomized controlled trial in tertiary care. CBT -RCT 89 -68

Real n =191!N/A + 0.8

(0.68)+

15. (41) Dongfen H, Therapeutic effects of acupuncture combined with psychotherapy for patients with somatoform disorders

Acupuncture - RCT 60 N/A ++

16. ( 46) Nickel M, Bioenergetic exercises in inpatient treatment of Turkish immigrants with chronic somatoform disorders: a randomized, controlled study.

Bioenergetik vs. Gym -RCT 6 weeks

64 (+)0.71 [+] ++ 2.36 ++

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Beobachtungen zur Validität der Meta-Analyse

• Invaliditätsverdacht:• “poor study quality” ist ein “potent

predictor” for meta-analysis (Glass, 1979), der PQRS ergab 21 als Durchschnitt (10-36) der 16 Studien, wobei PQRS 48 Punkte max haben kann und 38 is eine gute Qualität

• Nicht alle Studien sind Randomized (RCT’s), nur 10/16

• 6 Studien waren non-Randomized CT’s mit einer Qualität von 15 !(12-21), also unter der Grenze

• Die NRS’s sind Quelle von Verwirrung, Missinterpretation und Verzerrungen, die nicht leicht zu finden sind, weil sie eine eigene Qualitätsevaluation verlangen, also sie erreichten keine interne Validität

• Hohe Heterogeneität, Publication Bias und relativ kleine Studien sind ein Nachteil und eine Schwäche

• Missing Data für TAU

• Validitätszeichen• 2 unabhängige Richter (Judges)• Interrater Reliabilität ICC 0.95• 10 Studien waren Randomized Controlled

Trials mit einer guten akzeptablen Qualität von 25.1

• Externe Validität war nicht möglich zu analysieren

• Validität• Das ist das wichtigste Gütekriterium, indem die Genauigkeit,

die die Studie zu messen vorgibt, tatsächlich misst, und kann synonym mit “Gültigkeit” gleichgesetzt werden

• Diese Meta-Analyse wird von uns als nicht intern “valid” erachtet aufgrund der Inklusion von 6 Studien unter der Qualitätsgrenze und dazu noch NRS’s (gegen die Empfehlungen der APA =>Empirische Supported Treatment EST) und der grossen Heterogeneität

• Die externe Validität braucht eine detailiertere Analyse, die den Rahmen dieses Reviews übersteigt

Inhaltsvalidität --- Kriteriumsvalidität ---- Konstruktvalidität --- Interne vs. Externe

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Beobachtungen zur Objektivität der Meta-Analyse

• Objektivitätsverdacht:•CPIRS Scala wurde eigens verändert ohne Begründung oder Quellenangabe (adding “body-directed interventions”) •CPIRS ist unmöglich anzuwenden in Detail bei einer Meta-Analyse (73 items)•Ergebnisse stellen am Schluss manche unbewiesene Hypothesen dar statt von den Fakten auszugehen (z.B. längere Psychotherapie sei vom Vorteil – während s.14 und s. 15 klarerweise besagen: “Treatment length was not a moderator”•Psychodynamischer Vorteil bei funktionalen Verbesserungen im Vergleich zu CBT wird detailiert, doch der CBT Vorteil bei psychologischen Verbesserungen nur angedeutet

• Objektivitätszeichen• 2 unabhängige Richter für PsychQualität

(PQRS) • Interrater Reliabilität ICC 0.95• Es wird s.17 anerkannt, dass die

Psychotherapie viel weniger bei somatoformen Störungen wirkt als bei psychiatrischen Störungen, wie Depression (d=1.30-1.87) vs. Somatoformen St => d=0.45-0.80

• Die Grenzen heben Heterogeneität der Studien, Publication Bias und kleine Anzahl der Studien hervor

• Transparenz bei den Schwächen der Meta-Analyse

• => Die gezeigte Transparenz bei den Schwächen wirkt “verobjektivierend” und gibt der Meta-Analyse Ehrlichkeitscharakter

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Beobachtungen zur Reliabilität

• Reliabilitätsverdacht• 2 Raters scheinen zu wenig zu sein für

Reliabilität, 3 zumindest notwendig bei einer Meta-Analyse

• Einige Angaben der Meta-Analyse weichen von den Studien ab, die Abweichungen werden nicht erklärt

• Für die “Moderators”, die gegebene Information ist nicht genügend erklärt

• Die Inklusion von (divergenten) “body-directed” interventions wie Akupunktur, Hypnose, Biofeedback und Bioenergetik macht schwer oder unmöglich, in der Meta-Analyse zwischen TAU und Psychotherapie zu unterscheiden

• Reliabilitätszeichen• 2 unabhängige Raters (Judges)• Interrater Reliabilität ICC 0.95 (.080 minimum

annehmbar)• Code-book “geliehen” von PQRS mit 25 items• “Publication Bias” wurde einberechnet• Die “effect sizes” folgten Cohen’s Empfehlungen =>

0.2 als small, 0.50 als medium (one-half of a standard deviation) und 0.8 als large (eight-tenths of a standard deviation)

• Die Estimation der “effect size” von Psychotherapie bei den physischen Symptomen ist konkordant gross mit CBT RCT‘s. Die Wirkung bei psychologischen Störung ist nicht gross, was auch konkordant mit anderen Studien erscheint (externe Bestätigung)

• =>The Meta-Analyse scheint “reliable” zu sein

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Gütekriterien - Information

• Auswahlverfahren: randomisierte und nicht-randomisierte Studien, schwerwiegende somatoforme Störung nach DSM III-R / DSM IV-TR / ICD10; PT über 2. und 3. Versorgungsschiene; 2 unabhängige Experten. Statistik zu Effektgröße.

• Patienten: durchschnittl. 39,7 Jahre, SD 8,1; nur Erwachsene, 1 Studie mit Altersrange: 16-30; 67% weiblich (n=950); durchschnittl. seit 8,6 Jahren mit Symptomen, min. 10 Patienten/Studie. In 11 Studien Informationen über Comorbidität (Stimmungsschwankungen, Angststörungen)

• Behandlung: secondary / tertiary care. Psychotherapiedauer 9,2 Wochen (Median); TAU Beahndlungsdauer 9 Wochen (Median), in 6 Studien keine Aussage über Psychopharmaka

• Therapeuten: 5 Richtungen: experiental, psychodynamic, directive-behavioral, cognitive, systemic, plus body-directed interventions

• Datengewinnung: Scopus, Web of Science, manuelle Suche Referenzlisten früherer Meta-Analysen, Expertenkontakt (sind Studien vorhanden?) – andere Datenbanken?

Page 24: Effectiveness Psychotherapy SomatoformDisorders Konsolidiert

Gütekriterien - Interpretationsabsicherung

• Plausibilität der Schlussfolgerungen – Ergebnis, dass Psychotherapie bei schweren somatoformen Störungen wirksamer als TAU.

• Therapiekontrolle – kein konkreter Hinweis auf Supervision

• Ausbildung der Therapeuten – überwiegend psychodynamischen Richtung und CBT

• Motivation und Indikation – Wirksamkeit von Psychotherapie bei schweren somatoformen Störungen, besondere Favorisierung von zwei therapeutischen Schulen, Patienten mit somatoformen Störungen kommen erst nach vielen Jahren in Psychotherapie; 6% der Bevölkerung haben somatoforme Störungen; frühe Therapie wichtig wegen der Rolle von behavioralen, kognitiven und emotionalen Prozessen bei der Entstehung von somatoformen Störungen

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Gütekriterien – Reichhaltigkeit der Auswertung

1. Unabhängigkeit der Befunderhebung auf Meta-Ebene gegeben

2. Differenziertheit (Triangulation) – mixed method design, bei Meta-Studie schwierig – zB Fokusgruppe zu Wirksamkeit von PT.

3. Unabhängigkeit der Veränderungsmaße gegeben durch vorhandene Effektgrößen in einzelnen Studien.

4. Statistische Auswertung –Effektgröße pre-post und follow-up, pooled Effektgröße, Moderatoren des Behandlungsergebnisses nur für pre-post und nicht für follow-up und nur explorativ da nur 16 Studien

5. Katamnesen – ein Jahr nach Therapieende, längerer noch Zeitraum besser

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Gütekriterien – Klinische Relevanz

1. Nicht Repräsentativ – Anzahl der Studien zu gering, Studien zu heterogen, schlechte Auswahl

2. Differentialindikation: bisher nur Meta-Analysen mit randomisierten trials, Beschränkung auf psychodynamische Psychotherapie, weniger schwerwiegende somatoforme Störungen. Jetzt: Wirksamkeitsstudie mit randomisierten und nicht randomisierten Trials, erlaubt einen meta-analytischen Vergleich der Effektgrößen zwischen den beiden Designs.

3. Wirksamkeit bei somatoformen Störungen niedriger als bei episodischen Störungen wie zB Depression. Klinisch relevante Veränderungen bei Depressionen leichter zu erreichen als bei einem persistenteren Syndrom wie schweren somatoformen Störungen, Depressive suchen tendenziell früher PT auf als somatoforme Patiententen

4. höhere klinische Relevanz für weibliche Patienten

5. Zukünftige randomisierte Studien sollen spezifische Interventionsformen und Veränderungstechniken untersuchen

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EFFECTIVENESS OF PSYCHOTHERAPY FOR SEVERE SOMATOFORM

DISORDER: META-ANALYSIS

Koelen, Houtveen, Abbass, et. al.British Journal of Psychiatry (2014), 204,12-19

Monika Heimbach Melitta HauerJacqueline Michl Francisco Corvalan

Psychotherapeutische ForschungProf. Henriette Löffler-Stastka HOPP