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Effektiver schleifen Seite 24 · Mit Nanotechnik kühlen Seite 32 · Rationalisierungspotenzial Seite 42
Reallocation 2002„Unsere Flächen sind weitgehend
ausgebucht“H. W. Reinhard, Leipziger Messe, Seite 22
5. August 2002 Ausgabe 31/32 € 4,50
IndustrieDas
Magazinwww.maschinenmarkt.de
Qualitätsmanagement
Biometrische Verfahrenschaffen Sicherheit Seite 36
B 04654
MM
M
aschin
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arkt31/32 2002
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arkt.de
HOCHGESCHWINDIGKEITSBEARBEITUNG
HSC ist keineSprintdisziplin
AKTUELLESEDITORIAL
MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002 3
Fortschritte in der Antriebstechnik, bei den Werkzeugauf-nahmesystemen und in der Werkzeugtechnik haben in jüngs-ter Zeit immer mehr „Rekorde“ beim Hochgeschwindigkeits-zerspanen ermöglicht. Spanvolumina von 7000 cm3/min undSchnittgeschwindigkeiten von 6000 mm/min sind heute
durchaus erreichbar. Der Werkzeugbauer Plansee Tizit gibtals aktuelles Entwicklungsziel sogar ein Spanvolumen von10 000 cm3/min vor. Dabei ist der Werkzeugverschleißdurch den Einsatz von neuen Beschichtungen kein kriti-scher Faktor mehr. Balzers etwa bietet eine neue Beschich-tung an, die im Vergleich zum Hartmetall-Kugelkopffräsereine Verbesserung um den Faktor zehn darstellt. Über die-
se und viele andere Neuerungen, die auf der HSC-Tagung in Speyer zu bestaunen waren, berichtet
Bernhard Kuttkat, stellvertretender MM-Chefred-akteur, in unserer Titelgeschichte (ab Seite 14).
Ein Vorteil der HSC-Bearbeitung liegt sicher-lich in der Zeitverkürzung, die durch höhereSchnittgeschwindigkeiten zu erreichen ist. Aberauch der reduzierte Nachbearbeitungsaufwanddurch die verbesserte Oberflächenqualität, diesich mit der HSC-Bearbeitung erzielen lässt, istrelevant. Um aber alle Vorteile voll ausnutzenzu können, müssen Bearbeitungsprozesse aufdie neue Technik abgestimmt sein. Einen kri-tischen Punkt stellt die Schnittstelle zwischen
Konstruktion und Produktion dar, das sogenannte CAD-CAM-Interface. Ein Bei-spiel von Carsten Stroh, wissenschaftlicherMitarbeiter an der Universität Darmstadt,verdeutlicht die Wichtigkeit dieser Schnitt-stelle: Für Bearbeitungsstrategie „A“brauchten die Ingenieure 5,5 Stunden unddie Bearbeitungszeit ergab mit sechs Stun-den ein gutes Ergebnis. Für Bearbeitungs-
strategie „B“ waren nur vier Stunden Programmierzeit erfor-derlich, aber die Bearbeitung dauerte 24 Stunden und dieErgebnisse waren qualitativ schlechter!
Wie man solche Fehler vermeidet und eine HSC-Prozess-kette optimal anlegt, wird auf der Stuttgarter FachmesseAMB (10. bis 14. September) in einer Sonderschau zur HSC-Technologie in Halle 5.0 dargestellt. Organisator der Veran-staltung, bei der mehr als 20 Unternehmen ihre HSC-Prozes-se und -Techniken präsentieren, ist das Institut für Produk-tionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen(PTW) der Uni Darmstadt. Unter anderem ist dort die vomPTW entwickelte HSC-Fräsmaschine Hidyn II mit Achsbe-schleunigungen von 20 m/s2 und Vorschubgeschwindigkeitenvon 100 m/min in voller Aktion zu sehen. Und in einer Vor-tragsreihe zur HSC am 11.9. besteht die Gelegenheit, Fragenan 13 HSC-Experten zu richten. Eines aber ist schon jetztsicher: Beim HSC kommt es nicht alleine auf die Geschwin-digkeit an.
Eine Optimierung derSchnittstelle CAD-CAM wirdzunehmend für die Hochge-schwindigkeitsbearbeitungals Erfolgsfaktor gesehenKen Fouhy
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Doppelte Linearantriebe sorgen bei einem Fahrständer-Bearbeitungszentrum für hohe Vorschubkräfte 27
VERBINDUNGSTECHNIKDie Umrüstung von Bierfässern auf ein einheitliches Verschlusssystem erfolgte mit gesteuerten Elektroschrau-bern 30
KLIMA- UND LÜFTUNGSTECHNIKAntihaft-Beschichtungen auf Basis der Nanotechniklassen sich für Schaltschrankkühlgeräte nutzen, weil diesedann deutlich weniger verschmutzen 32
QUALITÄTSMANAGEMENTBiometrische Verfahren wie Fingerprint- und Gesichts-erkennung unterstützen Unternehmen beim Produk-tions- und Qualitätsmanagement 36
KONSTRUKTION
KONSTRUKTIONSELEMENTEMit zwei gegeneinander gezackten Scheiben könnendynamisch hochbelastete Schraubenverbindungen dau-erhaft gesichert werden 38
IT-BUSINESS
THEMEN UND TRENDSErstellung und Pflege von technischen Dokumentationenlassen sich mit einem Redaktionssystem automatisierenund rationalisieren 40
AKTUELLES
LEITARTIKELKen Fouhy: HSC ist keine Sprintdisziplin 3
MÄRKTESensoren machen Wendeschneidplatten intelligent 8Mobiles Messen an großvolumigen Teilen 8Brockhaus: Spezialist für Extremes 9Neue Druckgeräterichtlinie verunsichert Handel 10Wenzel verbucht Großaufträge 10Positive Bilanz für Verpackungsmaschinen 11
SPANENDE FERTIGUNGDie effiziente Hochleistungszerspanung erfordert eineoptimierte Prozesskette 14
BATTENFELD-STUDIE Mitarbeiterschulung wird in der Kunststoffverarbeitunggroß geschrieben und zahlt sich aus 21
REALLOCATIONZu den wichtigsten Ausstellern der weitgehend ausge-buchten Reallocation in Leipzig gehört Tschechien 22
PRODUKTION
SPANENDE FERTIGUNGTrotz einiger Nachteile, wie dem hohen Preis, bieten sichLinearmotoren auch bei Werkzeugmaschinen zumSchleifen an 24
NanoschichtenSpezielle Schaltschränke
für den Außeneinsatzwerden heute mit filter-losen Kühlgeräten aus-
gestattet.Seite 32
Gesteuerte SchrauberGesteuerte Schrauber ermöglichtenes, Setzerscheinungen am weichenFassverschluss in den Griff zu bekom-men.
Seite 30
ReallocationHans Werner Reinhard, Projektlei-ter der Reallocation, Leipzig: „Wir
rechnen noch mit weiteren Anmel-dungen. Allerdings sind die Flä-
chen nahezu ausgebucht.”Seite 22
5. August 2002
HSCMit der Hoch-geschwindigkeits-bearbeitung oder
Hochleistungszerspa-nung lassen sich Ferti-gungszeiten reduzieren.Seite 14
MANAGEMENT
INNOVATIONDie Frage, die sich stellt, ist die zielgerechte Vorgehens-weise bei der Suche nach Einsparmöglichkeiten sowiedem Variantenmanagement der Produktpalette 42
KUNDENBEFRAGUNGDer Simulation von Absatz und Deckungsbeitrag kommtbeim Conjoint Measurement eine ausschlaggebendeBedeutung zu 44
NEUE PRODUKTE UND VERFAHREN
Spanende Fertigung; Verbindungstechnik; Qualitätsma-nagement; Klima- und Lüftungstechnik; Konstruktions-elemente 47
SERVICE
MM-ONLINE, F IRMENVERZEICHNIS 6
TERMINE 52
GEBRAUCHTMASCHINENBÖRSE 55
VORSCHAU, IMPRESSUM 81
INDUSTRIEBAROMETER 82
MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002 5
Titelbild: Dihart
SchraubensicherungVor allem an hoch belastetenund dynamisch beanspruch-
ten Baugruppen müssenSchrauben gegen
Lösen gesichertwerden. Dies funk-tioniert ganz ein-
fach mit zweigezackten Schei-
ben.Seite 38
SchleifenAuch bei Schleifmaschi-nen können wahr-scheinlich bald Verfahr-geschwindigkeiten von 80 oder 100 m/minerreicht werden.Seite 24
INHALTAUS DEM
UnternehmensverzeichnisFirmen, die in diesem Heft redaktionell erwähnt sind
SERVICEUNTERNEHMEN
MIT WENIGEN MAUSKLICKS ZU AKTUELLEN INFORMATIONEN
Auf der Navigationsleiste unserer Homepage finden Sieunter anderem den Begriff „Fachgruppen“. Unter die-sen insgesamt 39 Fachgruppen, angefangen von derAutomation bis hin zu Werkzeugen, wählen Sie bei-spielsweise den Bereich Spanende Fertigung und erhal-ten dann eine Übersicht über alle zugehörigen Nach-richten mit dieser Thematik. In einem nächsten Schrittkönnen Sie die Artikel abrufen und lesen. Außerdem ha-ben Sie die Möglichkeit, Meldungen abzulegen, auszu-drucken, weiterzuempfehlen und zu bewerten. Am Fußjeder Meldung stehen Angaben zum Hersteller, dasheißt, Sie können sofort auf die entsprechende Home-page verlinkt werden.
SERVICE MM-ONLINE
www.maschinenmarkt.de
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AAalberts . . . . . . . . . . . . . . . . 12ABA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Agiplan . . . . . . . . . . . . . . . . 10Arbeitgeberverband Gesamtver-band . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Atlas . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
BBalzers . . . . . . . . . . . . . . . . . 3BASF . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Battenfeld . . . . . . . . . . . . . . 21Braun . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Brockhaus . . . . . . . . . . . . . . . 9Bundesverband der Baumaschi-nen, Baugeräte- und Industrie-maschinenfirmen . . . . . . . . 12Bundesverband Materialwirt-schaft, Einkauf u. Logistik . . 52Burgmann . . . . . . . . . . . . . . 13
CCincinnati Extrusion . . . . . . . 21
DDeckel Maho . . . . . . . . . . . . 27Demag . . . . . . . . . . . . . . . . 10Dihart . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
EElexa . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32Elmeco . . . . . . . . . . . . . . . . 12ETH Zürich. . . . . . . . . . . . . . . 9Euroforum . . . . . . . . . . . . . . 52
FFaro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8Forschungszentrum Karlsruhe . . . . . . . . . . . . . . . 52Fraunhofer-Institut fürProduktionstechnik und Auto-matisierung . . . . . . . . . . . . . 42Fraunhofer-Institut fürWerkzeugmaschinen undUmformtechnik . . . . . . . . . . 52
GGildemeister . . . . . . . . . . . . 27GPS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
HHainbuch . . . . . . . . . . . . . . . 8Hardinge . . . . . . . . . . . . . . . 51Hydro Aluminium Deutschland . . . . . . . . . . . . 12
IIBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52IBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36Ident-Alink . . . . . . . . . . . . . 36Infineon . . . . . . . . . . . . . . . . 9Italienisches Institut für Außen-handel . . . . . . . . . . . . . . . . 12
JJohne . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
KK.I.M.W. . . . . . . . . . . . . . . . 52Klaeger . . . . . . . . . . . . . . . . 47Klingberg . . . . . . . . . . . . . . . 32Krones . . . . . . . . . . . . . . . . 11Kucher . . . . . . . . . . . . . . . . 44
LLang . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47Leipziger Messe . . . . . . . . . . 22Lennetal . . . . . . . . . . . . . . . . 9Lohmann . . . . . . . . . . . . . . 10
MMichell . . . . . . . . . . . . . . . . 12Mikro- und Sensortechnologie 8Monforts . . . . . . . . . . . . . . . 51Müller & Kurtz . . . . . . . . . . 49
NNord Lock . . . . . . . . . . . . . . 38
OOlympus . . . . . . . . . . . . . . . 49Open Mind . . . . . . . . . . . . . 14
PPlansee Tizit . . . . . . . . . . 3, 14PTW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
RRicone . . . . . . . . . . . . . . . . . 52RWTH Aachen . . . . . . . . . . . 11
SSamputensili . . . . . . . . . . . . 12Schuler . . . . . . . . . . . . . . . . 13SFT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47Siemens . . . . . . . . . . . . . . . 12SKZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12SKZ-Cert . . . . . . . . . . . . . . . 52SMS Demag . . . . . . . . . . . . 10Sony . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Stuttgarter Messe- und Kongressgesellschaft . . . 3
TTebis . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Thyssen-Krupp . . . . . . . . . . 13
UUniversity of Surrey . . . . . . . . 9
VVDKF . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52VTH . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
WWenzel . . . . . . . . . . . . . . . . 10
YYamazaki . . . . . . . . . . . . . . . 14
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AKTUELLES MÄRKTE
chungssystem weitergegeben.Auch zum Erfassen der Tempera-tur an der Schneide haben dieBraunschweiger For-scher eine Lösungparat: Mikrosensorenim Kolkbereich auf derSpanfläche der Wen-deschneidplatte liefernaktuelle Temperatur-und Verschleißwertebeim Zerspanen.
Solche sensorbe-stückten Wende-schneidplatten könn-ten die Effizienz der Prozessüber-wachung steigern, liefern sie dochMesswerte direkt von der Nahtstel-le zwischen Werkzeug und Werk-stück. Auch das Einfahren neuerFertigungsprozesse wäre sicherlich
Spanflächensensorenmessen Temperaturund Verschleiß.
Braunschweig (bk) – Was bishermühsam durch aufwändigemikroskopische Messungen derAbriebmarke an Wendeschneid-platten ermittelt wird, nämlich derVerschleiß, kann künftig wesent-lich komfortabler ablaufen –„intelligente“ Wendeschneidplat-ten machen es möglich. Dazu hatdas Braunschweiger Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflä-chentechnik (IST) im Rahmeneines staatlich geförderten Ver-bundprojektes entsprechendeDünnschichtsensoren für Wende-schneidplatten entwickelt. „Aufge-dampft“ auf der vertikalen Flankeder Platte kontrollieren die Senso-ren den Verschleiß und erfassenBruch. Per Telemetrie werden dieDaten an das Maschinenüberwa-
München (us) – Für das Vermessen von Objekten in einer Größen-ordnung bis 35 m hat Faro Europe, Stuttgart, in München ein neu-es Messgerät vorgestellt. Wie das Unternehmen angibt, biete dermobile Laser-Tracker Vorteile, wie sie keine andere Messmaschinevorweisen könne.
Der Laser-Tracker besteht aus dem Laser-Kopf, der Master ControlUnit (MCU), einem Laptop und der Software CAM 2 Measure. BeimMessen erfassen Winkeldrehgeber den horizontalen und vertikalenWinkel des Laserstrahls. Ein Interferometer misst den radialenAbstand zum Messobjekt. Aus diesen drei geometrischen Daten(den Polar-Koordinaten) errechnet die Software die kartesischenKoordinaten (X-/Y-/Z-Position). Dabei arbeite das System, so heißtes weiter, mit einer Messunsicherheit von 10 µm + 0,8 µm/m. Beieinem Arbeitsbereich von 35 m entspreche dies 0,0375 mm.
Beim Messen wird nicht direkt das Messobjekt anvisiert, sonderndas so genannte SMR (Spherically Mounted Retro-Reflector). DerSMR, der den Laserstrahl reflektiert, ist in verschiedenen Größenverfügbar. Mit dem Laser-Tracker seien, so der Hersteller weiter, sta-tische Punkt- und dynamische Oberflächenmessungen sowie dasScannen von Oberflächen (Reverse Engineering) möglich. Außer-dem könne der Arbeitsbereich durch das Koppeln mehrerer Scan-ner extrem vergrößert werden, ohne dass die Genauigkeit leide.Das Gerät lasse sich vorteilhaft überall da einsetzen, wo Genauig-keit, Mobilität, große Volumina und Schnelligkeit gefragt seien.
Mobiles Messen an großvolumigen Teilen
Marbach (uh) – Im Juni hat das Unternehmen Hain-buch Spannende Technik, Marbach, seine siebteAuslandstochter, die Hainbuch Espagna srl mit Sitzin der Nähe der katalanischen Haupstadt Barcelo-na gegründet. Mit einem erweiterten Standard-Lager und einem verbesserten Service vor Ort istHainbuch für den spanischen Markt gerüstet. Dieerste Messepräsenz der jungen Firma wird auf derMaquitec in Barcelona im September sein.
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Dünnschichtsensoren kontrollierenVerschleiß, Bruch und Temperatur
rationeller als bisher.Freilich, noch stecktdiese Entwicklung inden Kinderschuhen.Viel bleibt den For-
schern noch zu tun übrig, vorallem auch im Hinblick auf die Fer-tigungskosten. Denn noch be-wegen sich die Preise für solchesensorintegrierten Wendeschneid-platten jenseits von Gut und Böse.
„INTELLIGENTE“ WENDESCHNEIDPLATTEN
FARO EUROPEUNTER SÜDLICHER SONNE
Sensoren an der Frei-fläche erfassen denVerschleiß und meldenAusbrüche.
Bild
er: I
ST
Forscher der University of Surrey entwi-ckeln einen Biosensor, der in weniger alszehn Minuten feststellen kann, welchespezifische Substanz sich im Blut einesPatienten befindet. Kernstück des Sen-sors ist ein scheibenförmiger Quarz-Kris-tall mit einem Durchmesser von 1 cmund einer Dicke von 0,2 mm. Wird einWechselstromfeld angebracht, vibriert er10 Mio. Mal pro Sekunde mit einerAmplitude eines Bruchteils eines Nano-meters. Bleibt eine Substanz an der Kris-talloberfläche haften oder wird dessenViskosität oder Elastizität geändert, hatdies auch Auswirkung auf die Frequenz.
Sony stellt in seiner Vaio-Serie zwei Neu-heiten vor. Das Mini-Notebook C1MHPwiegt nur 998 g, kann aber mit einerintegrierten Motion-Eye-Kamera, einemeingebauten MPEG2-Hardware-Encoderund Bluetooth-Technik aufwarten. DasSubnotebook Vaio SRX51P ist ebenfallsbluetoothfähig. Die zusätzlich integrierteWLAN-Technik basiert auf dem IEEE802.11b Wireless-Standard und arbeitetmit einer Übertragungsrate von 11Mbit/s.
Infineon entwickelt zurzeit zusammenmit Automobilherstellern Chips für dieMotoren- und Getriebe-Steuerung. Mitden Mikrocontrollern sollen neue Kon-zepte umgesetzt werden, die den Kraft-stoffverbrauch und Schadstoffausstoßvon Autos mit einer genauen Motorsteu-erung weiter senken. Die Chips errei-chen eine Taktfrequenz von 400 MHzund verfügen über eine Speicherkapa-zität von bis zu 2 MByte. Indem vieleHardware-Komponenten durch Soft-ware-Funktionen ersetzt werden, verrin-gern sich gleichzeitig die Kosten für dasMotorenmanagement.
An der ETH Zürich ist das First-Lab eröff-net worden. First steht für „Frontiers InResearch, Space and Time“ und ist einReinraumzentrum zur Erforschung derGrenzen von Raum und Zeit. Durch dasTechnologielabor, in dem Ingenieureund Naturwissenschaftler verschiedenerFachrichtungen zusammenarbeiten, willdie ETH ihre Kompetenz in den Mikro-und Nanowissenschaften weiter ausbau-en. Der Zugang zu erstklassiger Nano-technik ist nur mit Hilfe von anspruchs-vollen Geräten möglich.
MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002 9
rieren, denn außerhalb der Stahlwerkegibt es nur eine Hand voll Anlagen, diesolche Stähle schneiden oder spalten kön-nen“, so Dirk E. Brockhaus zu den künf-tigen Unternehmensplänen.
Die zum Firmenverbund gehörende,1958 gegründete Lennetal Stahlhandelhat sich auf die Herstellung hochwertigerZuschnitte aus Feinblech spezialisiert.Das Lieferprogramm umfasst Dicken von0,5 bis 6 mm, Breiten bis 2020 mm undLängen bis 6500 mm. Beliefert werdenUnternehmen aus den Bereichen Büro-,Lager- und Betriebseinrichtungen, dieAutomobilindustrie, Lampenindustrie,Heiz- und Wärmetechnik, Klimatechnik,Schaltschrank- und Gehäusebau.
Einen neuen Branchenservice bietetBrockhaus Messtechnik an, ein 1975gegründetes Spin-off des KaltwalzwerkesBrockhaus. Auf der Website www.brock-
haus.net können Anwenderund Verarbeiter magneti-scher Werkstoffe nicht nurneue, sondern auchgebrauchte Mess-, Prüf- undMagnetisiergeräte ordernoder selbst zum Verkaufanbieten. Sämtliche Gerätewerden zuvor überprüft,nötigenfalls repariert, neukalibriert und schließlichwerden die Ergebnisse ineinem Prüfbericht und einerFunktions-Garantie doku-mentiert.
TICKERTECHNIKBi
lder
: Mai
ensc
hein
Versandfertig verpackter Feinblech-Zuschnitt mit engsterMaßtoleranz und einwandfreier Oberfläche.
Auf der Abhaspel-Seite können Coil-Innen-durchmesser von 400 mm bis 900 mm,Außendurchmesser von mindestens 1100 mm bis maximal 2000 mm verarbei-tet werden.
BROCKHAUS
Spezialist für ExtremesPlettenberg (bm) – „Unter Service-Gesichtspunkten ist unsere Anlageein absoluter Alleskönner“, meintDirk E. Brockhaus, Geschäftsfüh-rer der Plettenberger BrockhausStahl GmbH und gleichzeitiggeschäftsführender Gesellschafterder benachbarten Lennetal Stahlhan-del GmbH sowie der in Lüdenscheidansässigen Dr. Brockhaus Mess-technikGmbH & Co. KG. Der Unternehmerspielt damit auf seine Längsteilanlage an,auf der – mit kürzesten Rüstzeiten –Werkstoffe verschiedenster Art und mitunterschiedlich empfindlichen Oberflä-chen längsgeteilt und besäumt werden:von Warmband über Kaltband bis hin zuNE-Metallen und Edelstahl, und zwar inextremen Breiten-/Dickenverhältnissen.„Die Anlage war für eigene Zweckeanfangs nur zu 50% ausgelastet“, bemerktder technischer Leiter, Peter Teske. „Des-halb sind wir ins Lohngeschäft gegan-gen.“
Dass dies tatsächlich ein „lohnendesGeschäft“ sein kann, zeigt ein Blick aufdie Abmessungen, die im oberen Dicken-bereich geschnitten werden können: bei-spielsweise 13 mm × 44 mm, 10 mm × 32mm oder 8 mm × 25 mm. Dabei werdensaubere, glatte Schneidkanten erzielt, diebei vielen Kundenanforderungen nichtnachgearbeitet werden müssen und häu-fig direkt als „Funktionskante“ bei Kun-denprodukten dienen. „Wir wollen ver-stärkt in Mittel- und Nordeuropa akqui-
10 MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002
FIRMEN
Die Agiplan Technosoft AG, Mülheim,einer der führenden Anbieter von Facili-ty-Management-Lösungen, konnte sichbei einer europaweiten Ausschreibungfür ein CAFM-System erfolgreich gegen20 Anbieter durchsetzen. So nutzt dieGebäudemanagement Schleswig-Hol-stein AöR künftig Agiplan-CAFM-Technikals strategische IT-Plattform für dasImmobilienmanagement. Bestandteil desAuftrags ist unter anderem die Integra-tion der Software in ein bestehendesERP-System.
Die Lohmann-Klebebandsysteme,Neuwied, ist nun mit einer eigenenWebsite im Internet vertreten. Unter derAdresse www.lohmann-klebeband-systeme.de können sich interessierteInternet-Nutzer in peppig gestylte Seiteneinlinken und sich schlau machen überdie Geschichte des Unternehmens, seineStruktur sowie das komplette Produkt-programm. Wer noch tiefer in die Materie eindringen möchte, wird unterdem Stichwort „Haftklebekompetenz“fündig. Dort werden die Vor- und Nach-teile des Klebens dargestellt und erläu-tert, welche Werkstoffe verklebt werdenkönnen und welche DIN-Prüfungen relevant sind.
Die Demag Ergotech GmbH, Schwaig,und die Van Dorn Demag Corp. Strongs-ville/USA, bearbeiten den nordamerika-nischen Markt ab sofort mit einemgemeinsamen Auftritt und einer abge-stimmten Produktstrategie. Dazu werdendie bisher getrennten Vertriebs- und Servicestrukturen in eine gemeinsameOrganisation überführt. Von diesemSchritt versprechen sich beide Unterneh-men mehr Kundennähe.
SMS Meer, Mönchengladbach, nahmkürzlich das schwere Träger- und Profil-walzwerk bei der Aco Minas Gerais SAim brasilianischen Ouro Branco inBetrieb. Bereits Anfang des Jahres warenerste erfolgreiche Warmtests mit vorge-walzten Blöcken auf der Profilstraßedurchgeführt worden. Die Anlage istnoch ausbaufähig und soll anfänglicheine Jahresproduktion von 440 000 terzeugen. Bei der Modernisierung warunter anderem die ursprüngliche Walzgerüstanordnung zu einer Tandem-Reversiergruppe umgebaut worden.
TICKER
Neue Druckgeräterichtlinie sorgtim Handel für Kopfzerbrechen
VTH-FACHGRUPPE SCHLAUCH- UND ARMATURENTECHNIK
Mannheim (js) – Sechs Monate nach ihrerGründung trafen sich die Mitglieder derFachgruppe „Schlauch- und Armaturen-technik“ des Verbandes TechnischerHandel (VTH), Düsseldorf, in Mann-heim zu ihrer zweiten Sitzung. Schon diehohe Teilnehmerzahl bei der Grün-dungsversammlung hatte das starkeInteresse an diesem Themenbereich ver-deutlicht. Jetzt konnte der Fachgruppen-vorsitzende Wolfgang Luckhart bereits 47 Mitglieder begrüßen.
Für besonderes Kopfzerbrechen beiden technischen Händlern aus demBereich Schlauch- und Armaturentech-nik sorgt derzeit die neue europäischeDruckgeräterichtlinie DGRL 97/23/EG,die gravierende Folgen für die Konfektio-näre von Chemie- und Dampfschläuchenhat. Am 29. Mai dieses Jahres lief dieÜbergangszeit ab, in der auch noch dienationalen Bestimmungen galten. Seit-her sind ausschließlich die europäischenVorschriften maßgeblich. Hersteller wieAnwender wurden durch diese neueRichtlinie verunsichert, weil sie einenbreiten Interpretationsspielraum zulässt
Wenzel verbucht Großaufträge aus der Automobilindustrie
KOORDINATENMESSTECHNIK
Wiesthal (us) – Großaufträge mit einem Gesamtvolumen von mehr als 6 Mio. Euro konnte die Wenzel Präzision GmbH hereinnehmen. Die zum Daimler-Chrys-ler Konzern gehörende MCC Smart habe sich nach langen Versuchsreihen undintensiver Analyse verschiedener Anbieter für die Lösungen aus dem Hause Wenzelentschieden. Insbesondere das durchgängige Konzept für das Digitalisierenmittels optischem Linien-Scanner (OlS), Fräsen und Messen unter einer Software-oberfläche hätten für den Koordinatenmesstechnikspezialisten aus Wiesthalgesprochen. Bis Ende des Jahres sollen zehn rollengelagerte Messständer in einerAnlage mit insgesamt 50 m Messweg im neuen Smart-EntwicklungszentrumStuttgart-Böblingen installiert werden. Eine weitere Anlage befindet sich dort zurZeit bereits im Aufbau.
Der französische Automobilkonzern PSA verstärkt seine Zusammenarbeit mitWenzel, führt das Unternehmen aus. Nachdem PSA in den vergangenen Jahrenvermehrt auf die Koordinatenmessmaschinen von Wenzel vertraut habe, setzeman bei den aktuell anstehenden Projekten komplett auf deren Messtechnik. Mitdem Großauftrag, der die Ausstattung der Standorte Caen und Mulhouse inFrankreich sowie Vigo in England umfasse, werde Wenzel bei PSA zum Haupt-lieferanten für Koordinatenmessmaschinen.
und selbst von vielen Experten als auf-wendig und kompliziert empfundenwird. Auch Dipl.-Ing. Manfred Braunvon der BG Chemie konnte in seinemVortrag nicht alle Fragen klären, weshalbdie Fachgruppe weitere Maßnahmenplant, um Aufklärungsarbeit für die Tech-nischen Händler zu leisten.
Fachgruppen-vorsitzender Wolfgang
Luckhart konnte zurzweiten Sitzung der
VTH-Fachgruppe„Schlauch- und Armatu-
rentechnik“ in Mannheim
47 Mitgliederbegrüßen.
Bild
: VTH
AKTUELLESMÄRKTE
Professor Eversheim wird 65VON DER PFLICHT ZUR KÜR
Aachen (js) – Sein Name ist ein Begriff in der Welt der Produktionstechnik. DieRede ist von Prof. Dr.-Ing. Walter Evers-heim, der zum Ende des Sommersemes-ters 2002 seine Hochschullaufbahn offi-ziell beendet. Eversheim wurde am 10.August 1937 in Aachen geboren. SeineBerufswünsche galten ursprünglich nichtder Hochschule, sondern eher einer Kar-riere in der Industrie. Sein Maschinen-bau-Studium an der RWTH Aachenergänzte er durch ein wirtschaftswissen-schaftliches Zusatzstudium. Dem Stu-dium folgten die Assistenten-Jahre amWerkzeugmaschinenlabor (WZL) derRWTH Aachen und die Promotion(1965) bei seinem „Ziehvater“ Prof. Her-wart Opitz.
Danach startete er eineschnelle Industrie-
Karriere, wurdeaber bereits 1973im Alter von 35
Jahren auf den Lehrstuhl für Produk-tionssystematik des Werkzeugmaschi-nenlabors berufen. Prof. Eversheim leite-te in den Folgejahren mehrfach das Werk-zeugmaschinenlabor, eines der weltweitführenden Forschungsinstitute in derProduktionstechnik.
Als Pionier des Simultaneous Engi-neering weitete Eversheim die For-schungsarbeiten des Lehrstuhls insbe-sondere auf den Bereich der Produkt-und Prozessentwicklung aus und wirktedamit als Wegbereiter eines neuen koope-rativen Denkens. Für Prof. Eversheim istsein 65. Geburtstag und die damit ver-bundene Emeritierung zugleich Schluss-punkt und Neubeginn. Ab dem Winter-semester lehrt der weltweit bekannteWissenschaftler als Gastprofessor an derUniversität im südafrikanischen Stellen-bosch. Ruhestand ist also für ihn vorläu-fig undenkbar. Vielmehr wechselt er ausder Pflicht in die Kür.
Wieder mehr Kunden eingewickeltVERPACKUNGSMASCHINEN
Frankfurt/Main (gh) – Eine ins-gesamt positive Bilanz für 2001können die deutschen Herstellervon Verpackungsmaschinen zie-hen, deren wertmäßige Produk-tion im Vorjahresvergleich um4,5% auf 2,95 Mrd. Euro gestie-gen ist. Innerhalb der Branchejedoch fiel die Entwicklung rechtunterschiedlich aus.
Während beispielsweise dieHersteller von Maschinen zumFüllen, Verschließen und Etiket-tieren von Packmitteln ihre Pro-duktion um 2,4% auf knapp 1,78Mrd. Euro steigern, mussten die Anbieter von Anlagen für die Reinigung, Trocknungoder Sterilisierung von Packmitteln einen herben Rückschlag (minus 12,7% auf 172Mio. Euro) hinnehmen. Als Wachstumsspitzenreiter kristallisierten sich 2001 die übri-gen Verpackungsmaschinen, wie die Einschlag- und Sammelpackmaschinen, heraus.In dieser Sparte expandierte die Produktion um 12,1% auf 998 Mio. Euro.
„Ich möchte noch etwas von meiner reichen Erfah-rung weitergeben“, kommentiert Emiritus Prof.
Dr.-Ing. Walter Eversheim seinen Neubeginnals Gastprofessor in Südafrika.
Bild
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TH A
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Das Jahr 2001 „bescherte” den deutschen Herstel-lern von Etikettiermaschinen einem Produktionszu-wachs von rund 10%.
Bild
: MM
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hiv
Logistik:Autobahnnetz infarktgefährdet Deutlich mehr Geld für den Ausbau der Auto-bahnen fordert der Deutsche Industrie- undHandelskammertag (DIHK). Nach seiner “Eng-passuntersuchung” müssten etwa 1.700 km desdeutschen Autobahnnetzes um zusätzliche Fahr-streifen erweitert werden. Bei einer gesamtenNetzlänge von 11.712 km entspricht dies einemAnteil von knapp 15 Prozent. Standzeiten imStau dürften nicht bagatellisiert werden. Stausverursachten vielmehr erhebliche Kosten durchZeitverluste und andere Erschwernisse . Weiter unter www.clickmall.de/mm3201.html
Computer:Acrobat Reader neu für Palm OSAdobe bietet nun eine fertige Version des Acro-bat Reader 2.0 für Palm OS kostenlos zumDownload an. Diese Version beinhaltet neueFunktionen, wie Unterstützung für Farbdisplaysund Speicherkarten, auf die ausgelagerte PDF-Dateien gespeichert werden können. DerReader kann in seiner jüngsten Version auch vonUsern eingesetzt werden, die einen Mac OS-Rechner als Desktop-System verwenden. Weiter unter www.clickmall.de/mm/3202.html
Finanzen:Börsenflaute kostet MilliardenDie Börsenflaute des vergangenen Jahres hat diedeutschen Bundesbürger um Milliardengebracht. Wie der Bundesverband DeutscherBanken mitteilte, ist das Aktienvermögen derDeutschen im Jahr 2001 um 100 Mrd. auf 337Mrd. Euro geschrumpft. Das Sparen in Invest-mentfonds hat dagegen weiter zugenommen.Erstmals seit Gründung der Bundesrepublik istdas Geldvermögen der Deutschen im vergange-nen Jahr nicht nennenswert gestiegen. Weiter unter www.clickmall.de/mm/3203.html
Wirtschaft:Wirtschaftsprüfer machen mobil Nach den jüngsten Bilanzskandalen in den USAund auch Europa ist der Berufsstand der Wirt-schaftsprüfer immer mehr ins Kreuzfeuer der Kri-tik geraten. Österreichs Vertreter gehen nun indie Offensive. Das Institut Österreichischer Wirt-schaftsprüfer (IWP), der Wirtschaftsprüfer, wirdeinen Überwachungsbeirat einsetzen. Als “Maß-nahme zur Verbesserung der Transparenz derPrüfungsarbeit” soll dieses Kontrollgremium dieArbeit der Wirtschaftsprüfer kontrollieren. Weiter unter www.clickmall.de/mm/3204.html
Wir Mittelständler:Mängelliste im MittelstandDer intensive Wettbewerb, unter anderembedingt durch die Öffnung des EuropäischenBinnenmarktes und die fortdauernde Globalisie-rung, macht auch vor dem deutschen Mittel-stand nicht halt. Die qualifizierte Bewertung vonZukunftsszenarien sowie die Gestaltung undUmsetzung schlüssiger Strategien werden zuimmer wichtigeren Erfolgsfaktoren, um sich amMarkt nachhaltig zu behaupten. Weiter unter www.clickmall.de/mm/3205.html
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12 MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002
AKTUELLES MÄRKTE
KURZ NOTIERT
Michell Instruments, seit 1990mit einer Verkaufs- und Service-niederlassung in Deutschlandvertreten, hat diese jetzt in eineGmbH umgewandelt, um derwachsenden Bedeutung desdeutschen Hygrometrie-Geschäfts Rechnung zu tragen.Die von Dipl.-Ing. Rolf Kolass-Michell geleitete InstrumentsGmbH, Friedrichsdorf, über-nahm am 1. Juli die Geschäftstä-tigkeit der früheren Niederlas-sung.
Der Flurförderzeughandelsteckt weiter in der Flaute. Auchim zweiten Quartal 2002 berich-teten die meisten Unternehmenim Rahmen des Konjunktur-tests des Händlerverbandes BBIvon Umsatzrückgängen. Somussten 65% der befragtenBetriebe im genannnten Zeit-raum schrumpfende Umsätzehinnehmen. 25% meldeten stag-nierende und nur 10% steigen-de Umsätze. Der höchste Anteil
an Zuwachsmeldungen kam ausder Sparte Rental (40%). Vonder Nachfrageschwäche beson-ders betroffen waren verbren-nungsmotorische Gabelstapler,batteriegetriebene Konterge-wichtsstapler und deichselge-führte Niederhubwagen.
Siemens hat zum Gesamtpreisvon 1,69 Mrd. Euro sieben Kon-zerngesellschaften an den US-amerikanischen FinanzinvestorKohlberg Kravis Roberts & Co.L.P. (KKR) verkauft. Die Unter-nehmen zählen nicht zum Kern-geschäft der Gruppe und wur-den in eine neu gegründete Hol-ding mit Sitz in Luxemburg, dieDemag Holding SARL, einge-bracht. An dieser halten KKR 81und Siemens 19%. Zu den ver-äußerten Firmen gehören unteranderem die Mannesmann Plas-tics Machinery AG, die DemagCranes & Components GmbH,die Gottwald Port TechnologyGmbH & Co. KG sowie die Sta-bilus GmbH, ein Hersteller vonGasfedern.
Hydro Aluminium, Oslo, hateinen komplett aus Aluminiumgefertigten Block für einen neu-en, großvolumigen Dieselmotorentwickelt. Basierend auf einemAuftrag zur Serienproduktionmit Aussicht auf weitere Aufträ-ge wurden vom Norsk-Hydro-Vorstand Erweiterungen jetztbei VAW alucast im bayerischenDillingen genehmigt. NorskHydro will dort bis zu 76 Mio.Euro in eine neue Produktions-linie investieren.
Aalberts Industries, Lang-broek/Niederlande, steigt mitdem Kauf des Fittinggeschäftsder britischen IMI plc (York-shire Fitting und Woeste Yorks-hire) zum größten europäischenAnbieter von Fittings für Was-ser-, Gas-, Heizungs- und Kühl-systeme auf. Die übernomme-nen IMI-Bereiche haben zuletzteinen Umsatz von 140 Mio,.Euro erwirtschaftet.
Metromark, US-Hersteller vonElektroluminiszenzlampen,
Folientastaturen und grafischenOverlays, gibt den Abschlusseines Vertriebsvertrags mit derElmeco GmbH, Karben,bekannt. Elmeco vertritt Metro-mark künftig in Zentraleuropaund betreut auch die Kunden inOsteuropa.
Samputensili, Bologna, und diejapanische Seiwa Corporationmachen in Vertrieb und Servicekünftig gemeinsame Sache. InJapan wird Seiwa exklusiv dieWerkzeugmaschinen des italie-nischen Herstellers unter demNamen SU Seiwa vermarktenund warten – einschließlich allerinstallierten Werkzeugmaschi-nen der SU-Tochter Hurth-Modul GmbH, Chemnitz.Umgekehrt übernimmt Sampu-tensili Vertrieb und Service vonSeiwa-Maschinen zum Wälzfrä-ser-Schleifen und Zahnrad-Honen in Europa und Amerika.
In Mailand findet vom 3. bis 8.Oktober die Werkzeugmaschi-nenmesse BI-MU statt. Rund2300 Firmen werden dort auf97 000 m2 Fläche ihre Neuheitenin den Bereichen Werkzeugma-schinen, Präzisionswerkzeuge,Schweißtechnik, Montagetech-nik, Fertigungs- und Prozessau-tomation, Messtechnik sowieQualitätssicherung zeigen. DasItalienische Institut für Außen-handel (ICE), Düsseldorf, orga-nisiert für deutsche Endanwen-der von Werkzeugmaschineneine Reise zur BI-MU. Sämtli-che Kosten werden dabei über-nommen. Weitere Infos: Tel. (02 11) 38 79 90.
Die deutsche Metall- undElektroindustrie wird trotzKonjunkturkrise im Jahr 2002einen neuen historischen Inves-titionsrekord erreichen. LautGesamtmetall dürften die Brut-toanlageninvestitionen in denalten Bundesländern mit 26,3Mrd. Euro den Rekordwert desVorjahres nochmals um 0,6Mrd. Euro übertreffen.
Halle/Leipzig (uh) – Mehr als 400 Teilnehmer kamen zur Rohima – Rohstoffe, Hilfs-stoffe, Maschinen – vom 11. bis 13. Juni nach Sachsen-Anhalt. 52 Aussteller aus derFaserverbund-Kunststoffindustrie nutzten die Gelegenheit, ihre Produkte undDienstleistungen zu präsentieren. Erstmals war diese Fachmesse 2001 durchge-führt worden. Initiiert und vorbereitet wurde die Rohima durch die SKZ-Zweigstel-le Halle – das Zentrum für die Faserverbundindustrie in Deutschland. „Sich zielge-richtet und kompakt über die Leistungsfähigkeit der Branche zu informieren, dasbietet die Rohima besonders für Verarbeiter kleiner und mittlerer Größe“, erklärtdie Organisatorin Dipl.-Ing. Carina Heinze, Leiterin der SKZ-Zweigstelle Halle.
Bild
: SKZ
ALLES UNTER EINEM DACH
MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002 13
Dr. Thomas Singe übernimmt am 1. September die Geschäfts-führung der DFO e.V. Dr. Singe ist langjährig in technisch-kauf-männischen Führungsfunktionen in Konzern und Mittelstandder Industrie mit der Oberflächentechnik verbunden. Er tritt dieNachfolge von Helmut Vesper an. Helmut Vesper tritt nach über30 erfolgreichen Jahren, in denen er als herausragende Persön-lichkeit die Geschicke und das Bild der DFO nachhaltig entwi-ckelt hat, in den Ruhestand.
Lukas Eigenmann wurde zum 1. Juli zum neu-en Geschäftsführer der Belimo Stellantriebe Ver-triebs GmbH in Stuttgart berufen. Er folgt damitAlex Brunner, der das Amt interimsweise seit demAusscheiden von Hermann Lippert führte. LukasEigenmann, der bereits auf 18 Jahre Firmenzuge-
hörigkeit bei Belimo Automation AG in der Schweiz zurückbli-cken kann, hat zuletzt den Bereich OEM Europa geleitet.
Dr. Jürgen Hambrecht wurde als Nachfolger von Prof. Dr. Jür-gen Strube zum neuen Vorstandsvorsitzenden der BASF ernannt.Eggert Voscherau wird stellvertretender Vorstandsvorsitzender.Diese Ernennungen werden mit dem Ende der Hauptversamm-lung am 6. Mai 2003 wirksam.
Dr. Peter Czisch wurde mit Wirkung vom 1. Julizum Bereichsleiter Du Pont Technische Kunst-stoffe Zentraleuropa und Marketing ManagerEuropa für Polyacetale ernannt. Er folgt Dipl.-Ing.Gerhard E. Kloetgen, der nach rund 25 Jahren beiDuPont in den Ruhestand ging.
Dieter Kroll wurde mit Wirkung vom 1. Januar 2003 zum Mit-glied des Vorstands und neuen Arbeitsdirektor der Thyssen-Krupp Stahl AG bestellt. Er wird Nachfolger von Dieter Hennig,der zum 31. Dezember in den Ruhestand treten wird.
Walter Schmöller ist neuer Geschäftsführer der Duisburger Gustav Espey GmbH, einer Toch-tergesellschaft der Burgmann-Gruppe. WalterSchmöller leitete zuvor das Produktfeld Sonder-Gleitringdichtungen der bayerischen Mutterge-sellschaft Burgmann Dichtungswerke GmbH &
Co. KG in Wolfratshausen. Espey gehört zu den wichtigstenAnbietern von Abdichtungssystemen für gasförmige Medien.
Wilfried Jakob, Mitglied des Vorstandes der Schuler AG, Göp-pingen, übernimmt mit Wirkung zum 1. Juli zusätzlich zumBereich Mechanical Forming Systems den Bereich Hydraulic For-ming Systems. Beide Geschäftsbereiche werden unter einer ein-heitlichen Leitung zusammengeführt, um das immer wichtigerwerdende Systemgeschäft mit dem Kunden zu stärken.
Mitte Juni wurde Dipl.-Ing. Wolfgang Westerteicher, lang-jähriger Konstruktionsleiter des Hauses Gildemeister-DevliegSystem-Werkzeuge GmbH, Bielefeld, in den Ruhestand verab-schiedet. Die Aufgaben werden von Dipl.-Ing. Klaus Weh-meyer als Leiter Entwicklung und Konstruktion wahrgenom-men.
AKTUELLESPERSONEN
14 MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002
AKTUELLES SPANENDE FERTIGUNG
Wenn Dr. Uwe Schlein-kofer, Leiter des Ge-schäftsbereichs Zer-
spanung und Entwicklung der Plan-see Tizit AG im österreichischenReutte, über die Versuchsergebnissebeim Hochgeschwindigkeitszerspa-nen von Aluminium mit neuen Wen-deplatten-Schaftfräsern spricht, wiekürzlich auf der 10. ÖsterreichischenHSC-Tagung, gerät er ins Schwär-men: „Unsere umfangreichen Testszeigten hervorragende Ergebnisse,so erzielten wir Spanvolumina bis7000 cm3/min und Schnittgeschwin-digkeiten bis 6000 m/min, bereits imersten Testdurchgang erreichten dieOberflächengüten Finish-Qualitä-
ten, Schlichtoperationen mit Hart-metallwerkzeugen konnten entfal-len.“ Auch hinsichtlich der Standzei-ten weiß er nur Gutes zu berichten,sie seien einfach exzellent. Der einzi-ge „negative“ Effekt während derTests: „Beim Fräsen von Taschenmit solchem Tempo haben die
Späne „Sandstrahlwirkung“, erzähltSchleinkofer. „In etwa 20 Sekundenwar der Lack im Arbeitsraum derWerkzeugmaschine ab.“ KeinGrund, das Tempo nicht noch weiterzu steigern. Derzeit ist Schleinkofermit seiner Mannschaft dabei, Werk-zeuge zu entwickeln, die in punctoAluminiumzerspanung neue Best-marken setzen sollen: „Wir peilenZerspanungsraten von 10 000cm3/min an.“
Die „fertigungstechnische Welt“dreht sich also immer schneller, wieauch eine Entwicklung des Schwei-zer Werkzeugherstellers Dihart zeigt.Im Blickfeld der Entwicklungsinge-nieure stand dabei allerdings nicht
die Hochgeschwindig-keitsbearbeitung,
sondern die Hoch-leistungszerspa-nung, also ein imVergleich zu HSC
mäßigeres Plus anSchnittgeschwin-
digkeit, dafür aber ei-ne größere „Por-
tion“ an Vor-
Kurzen ProzessmachenEffiziente Hochleistungszerspanungerfordert eine optimierte Prozesskette
BERNHARD KUTTKAT
Durch die Hoch-geschwindigkeits-bearbeitung oder
Hochleistungs-zerspanung können
Fertigungszeitendeutlich reduziert
werden.
Bild
: Dih
art
Plansee-Entwicklungschef Dr. Uwe Schleinkofer:
„Bei der Entwicklung neuerWerkzeuge zur Aluminium-
bearbeitung peilen wir Zerspanvolumina
von 10 000cm3/min an.
Bild
: Kut
tkat
MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002 15
schub. Die neuen mehrschneidigenReibahlen stecken Vorschubwertebis 5 m/min locker weg bei Oberflä-chengüten kleiner als 1,6 µm. In vie-len Fällen kann aufs Schleifen ver-zichtet werden, das drückt dieDurchlaufzeiten nach unten undspart Geld.
„Das größte Einsparpotenzial inder spanenden Fertigung liegt in derBearbeitungszeit, die durch dieHochgeschwindigkeitszerspanungdeutlich reduziert werden kann“,konstatiert denn auch Dr. WolfgangKalss, Chef der Forschung und Ent-wicklung des Beschichtungsspezia-listen Balzers.
Belastbare Beschichtungenmindern den Verschleiß
Die höheren Werkzeugkosten durchzunehmenden Verschleiß spielenseiner Auffassung nach eine unter-geordnete Rolle. Leistungsfähige Be-schichtungen halten den Verschleißeh in erträglichen Grenzen, wie Kalssam Beispiel des Konturfräsens einerForm aus dem WerkstoffX155CrVMo12-1 mit einem Kugel-kopffräser praktisch untermauert:„Während Hartmetall-Kugelkopf-fräser bereits nach etwa 80 Standme-tern Verschleißmarkenbreiten von300 µm aufweisen, schaffen Fräsermit unserer Balinit-Xtreme-Be-schichtung bei gleichem Verschleiß-wert rund 400 m, mit der neuen Be-schichtung Balinit-Xceed gar 600 mStandweg.“ Er ergänzt: „Auch beimSchlichten von Inconel mit Schnitt-geschwindigkeiten von 300 m/minsteigerte unsere neue Beschichtungdie Standzeit um rund 27% im Ver-gleich zur üblichen TiAlN-Schicht.“Ebenso beeindruckend die Leis-tungsfähigkeit von beschichtetenBohrern mit 1,5 mm Durchmesser:Mit 20 000 Touren und einem Vor-schub von 5m/min „jagen“ sie insWerkstück – nahezu vergleichbardem Stanzen von Bohrungen. Werk-zeuge lassen heutzutage hinsichtlichder Leistung kaum Wünsche offen.„Derzeit haben in puncto Leistungdie Werkzeuge im Vergleich zu denWerkzeugmaschinen die Nase vorn“,meint Dipl.-Ing. Kurt Brenner, Lei-ter Technik der Iscar GmbH, und hat
Entscheidend für die Bearbei-tungszeit ist auch die Leistungsfä-higkeit des CAD/CAM-Systems,denn die Güte der CAD-Daten be-einflusst die Qualität der CAM-Da-ten und damit die Fräsbahnen. „Beider Entwicklungvon CAM-Syste-men für denHSC-Bereichlässt sich noch eingroßes Verbesse-rungspotenzialerschließen“,stellt CarstenStroh, wissen-schaftlicher Mit-arbeiter der For-schungsgruppe„Digitale Pro-zesskette“ der UniDarmstadt, fest.Betrachte mandie Ergebnisse, die mit unterschied-lichen Bearbeitungsstrategien erzieltwerden, so zeigen sich krasse Unter-schiede. Stroh nennt Fakten einesVergleichs: „Die Bearbeitungsstrate-gie ‚A‘ erforderte eine Programmier-zeit von 5,5 Stunden, die Bearbei-tung des Werkzeugs dauerte sechsStunden bei gutem Fertigungsergeb-nis; mit der Strategie ‚B‘ dauerte die
AKTUELLESSPANENDE FERTIGUNG
FAZIT
P Leistungsfähige Werkzeugedrücken die Fertigungszeitenweiter nach unten
P Alternative zur hohen Schnitt-geschwindigkeit kann ein er-höhter Vorschub sein
P CAD/CAM-Systeme mit inte-grierter Feature-Technik ver-einfachen das Programmieren
P Virtuelle Maschinen ermög-lichen Machbarkeitsprüfungenvon NC-Programmen
Dipl.-Ing. (FH) Olaf Heinz,Sachgebietsleiter Maschi-nen- und Werkzeugtechno-logie der Braun GmbH:
„Eine optimierte, geschlos-senen CAD/CAM-Prozess-kette soll die Fertigungszeitunserer Werkzeuge vonderzeit 18 auf zehn Wochendrücken.“
Dr. Wolfhart Kaestner,Leiter Engineering derYamazaki Mazak GmbH:
„Die Verschmelzung vonWerkzeugmaschine undIT-Technik steigert be-trächtlich die Effizienz inder Fertigung.“
Schaftfräser mit optimiertenWendeplattenzur Aluminium-bearbeitung erzielen Span-volumina bis7000 cm3/minbei Schnittge-schwindigkeitenbis 6000m/min.
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er: K
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dabei auch die neuen Iscar-Wende-platten-Schaftfräser Feedmill imBlick, die unglaubliche 3,5 mm Vor-schub je Zahn verkraften.
Mit hohem TempoSchruppen und Schlichten
Fräswerkzeuge ermöglichen es bei-spielsweise im Werkzeug- und For-menbau zunehmend aufs sonst üb-liche Erodieren zu verzichten. Sokönnen heutzutage Formen undWerkzeuge mit Festigkeiten bis 2000N/mm2 durchaus geschruppt, vorge-schlichtet und fertig geschlichtetwerden. Freilich, beim Fräsen vonFreiformflächen, der „Königsdiszi-plin“ in der Zerspantechnik, ist dieHöhe der Schnittgeschwindigkeit al-lein nicht entscheidend, wenn es umdie Fertigungseffizienz geht. „Kürze-re Produktzyklen und größere Vari-antenvielfalt verlangen eine effizien-te Prozesskette im Werkzeug- undFormenbau“, weiß Dip.-Ing. (FH)Olaf Heinz, Sachgebietsleiter Ma-schinen- und Werkzeugtechnologieder Braun GmbH in Kronsberg.„Wir sind derzeit dabei, ein inte-griertes Datenmanagement in eineroptimierten, geschlossenen CAD/CAM-Prozesskette zu realisieren. InVerbindung mit einer modernen 5-Achs-Fräszelle möchten wir denZeitraum von der Konstruktion biszur Abmusterung der Werkzeugeund Formen von derzeit etwa 18 Wo-chen auf zehn Wochen drücken.“
Bild
: Pla
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16 MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002
AKTUELLES SPANENDE FERTIGUNG
perbearbeitung bereits Zeiteinspa-rungen von 50% und mehr.
Wenn es darum geht, die Produk-tivität zu steugern, geraten auch zu-nehmend multifunktionale Werk-zeugmaschinen mit schnellen Steue-rungen, hochdynamischen Achsan-trieben und hochtourigen Haupt-spindeln ins Blickfeld von Ferti-gungstechnikern. „Unsere neuenWerkzeugmaschinen zur Komplett-bearbeitung von runden und kubi-schen Werkstücken vereinen Dreh-maschine, Bearbeitungszentrum,Bohrzentrum und, wenn vom An-wender gewünscht, auch die Funk-tionen einer Härteanlage und einerSchleifmaschine“, nennt Dr. Wolf-hart Kaestner, Leiter Engineering derYamazaki Mazak GmbH in Göppin-gen, die „Charaktereigenschaften“solcher Multitalente, deren Steue-rungen via Internet und Intranet ei-ne ortsunabhängige Mensch-Ma-schine-Kommunikation ermög-lichen. In Verbindung mit dem Pro-duktionsdatenmanagementsystemvon Mazak lassen sich Durchlaufzei-ten verkürzen und der Informa-tionsfluss beschleunigen. „Die Ver-schmelzung von Werkzeugmaschineund IT-Technik“ so Kaestners Über-zeugung, „steigert die Effizienz in derFertigung beträchtlich.“ Wer sichbeim Zerspanen also vorwiegendaufs Tempo kapriziert, lässt einengroßen Teil des Rationalisierungspo-tenzials brach liegen, das letztlichnur durch eine Optimierung der ges-amten Prozesskette erschlossen wer-den kann. MM
Seit kurzem hat das VW-Werk in Braun-schweig ein auf Geodaten basierendes Be-triebsdatenerfassungssystem (BDE-Sys-tem) des Dortmunder IT-Dienstleisters ProDV Software im Einsatz, das die Optimie-rung der Produktionsabläufe vom Auf-tragseingang bis hin zum fertigen Produktunterstützt. Das BDE-System hat Hallen-karten integriert, die den realen Fabrikhal-len gleichen. Per Mausklick auf einen belie-bigen Produktionsmittel in der jeweiligenHalle erhält der berechtigte Mitarbeiter al-
le gewünschten Informationen. Für dieÜbersicht der Fertigung sorgt eine Visuali-sierung der Betriebsinformationen in einemdigitalen Hallenplan, der alle relevanten Da-ten abbildet, die für die Steuerung der An-lagen notwendig sind. Dazu zählen Ferti-gungsinformationen wie Betriebszuständeaus Produktion, Maschinenausrüstung,Wartung, Werkzeugwechsel, Ist- und Soll-Taktzeiten sowie Stückzahlen, Qualitätsda-ten und Stördaten aus der Produktions-technik und den Montageanlagen.
Geodaten setzen die Fertigung ins Bild
P Hochleistungs-Reibwerk-zeuge
P Fräswerkzeuge
P Modular aufgebautesCAD/CAM-System
P CAM-System für den Werkzeug-bau
P Mazak im Internet
P Allgemeines über raumbezogeneDaten
P HSC-Verein
www.maschinenmarkt.de
mit sphärischen Fräsern und Schei-benfräsern Hinterschnitte undschwer zugängliche Stellen bei der 3-Achsbearbeitung zu fertigen, kannaufwändiges Programmieren vonangestellten Werkzeugen entfallen.
Fertigungsdatenbankenverkürzen Programmierzeit
Wissensbasierte Fertigungsdaten-banken, wie sie der CAD/CAM-Spe-zialist Tebis entwickelt, werden dieNC-Programmierung extrem ver-einfachen. In solchen Datenbankensind werkstückspezifisch die Werk-zeugfolgen, Frässtrategien mit Zer-spanparametern und NC-Parametergespeichert. Im CAD-Modell sindbestimmten Geometrieelementenbearbeitungsrelevante Begriffe zu-geordnet, beispielsweise „offene Ta-sche in Werkstoff Aluminium“. DieVorzüge dieser so genannten Fea-ture-Technik erläutert Tebis-Mitar-beiter Michael Klocke: „Die einzigeTätigkeit, die der Bediener zur NC-Programmerstellung ausführt, istdie Auswahl der Feature-Objekteund das Erteilen des Berechnungs-befehls, der Rest geschieht automa-tisch.“ Es entstehen wegoptimierteNC-Programme, die nach verwen-deten Werkzeugen und Ausrichtun-gen sortiert sind. Klocke konkreti-siert den Rationalisierungseffekt:„Diese Technik ist im Werkzeug- undFormenbau in der Einführungspha-se und ermöglicht in der Grundkör-
Program-mierung vier
Stunden, dieFertigungszeit 24 Stun-
den! Und das Fertigungsergebniswar schlecht.“ Strohs Fazit: „Mit an-gepassten Bearbeitungsstrategienkann die Bearbeitungszeit drastischreduziert werden.“ Seiner Meinungnach müssen CAM-Systeme mehrals bisher den Anwender beim Pro-grammieren unterstützen.
In dieser Hinsicht haben CAM-Systeme bereits einiges zu bieten, wieDipl.-Ing. Stefan Jais, TechnischerLeiter der Westcam DatentechnikGmbH im österreichischen Mils, mitBlick auf das System von Open Mindschwärmt: „Es bietet eine einzigarti-ge Durchgängigkeit von Konstruk-tion, 21/2D-, 3D und 5-Achs-Simul-tanbearbeitung, komplexe Flächen-,Volumen- und Drahtmodelle kön-nen mit den integrierten CAD-Funktionen erstellt oder aus anderenSystemen importiert werden.“ Wei-tere Vorteile, die moderneCAD/CAM-Systeme bieten, sindbeispielsweise automatische Rest-materialerkennung und -abarbei-tung. Das reduziert die Bearbei-tungszeiten. Durch die Möglichkeit,
Neue mehrschnei-dige Monoblock-Reibahlen steckenVorschubwerte bis5 m/min lockerweg bei langenStandwegen undhoher Fertigungs-qualität.
Bild
: Dih
art
MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002 21
Mitarbeiterschulung – bringtdas was? Ja, Fortbildungs-
maßnahmen lohnen sich. Darinwaren sich zumindest die Unterneh-men einig, die an einer groß ange-legten Kundenbefragung teilnah-men. Das Schulungszentrum derBattenfeld Spritzgießtechnik in Mei-nerzhagen unter Leitung von KlausNiemann und die Fachhochschule
Südwestfalen inIserlohn befrag-ten insgesamt1000 Unterneh-men zum ThemaAus- und Weiter-bildung von Mit-arbeitern. Bei derUmfrage wurdendie verschiede-nen Branchender Kunststoff-
verarbeitung berücksichtigt undBetriebe aller Größenklassen erfasst.Weitere Kriterien wie Größe desMaschinenparks oder Alter derSpritzgießmaschinen wurden bei derAuswertung der Umfrageergebnisseebenfalls beachtet.
menhänge. Die Aus- und Weiterbil-dung von Mitarbeitern gewinnt inden Betrieben zunehmend an Prio-rität. Dies wird zum einen durch dieVorgaben der ISO 9000 ff. gefordert,andererseits erkennen die Betriebe inwachsendem Maße den positivenEffekt, den Fortbildungsmaßnah-men auf das Betriebsergebnis haben.Mit den Kennzahlen aus der Unter-nehmensbefragung kann der Erfolgvon Mitarbeiterschulungen – das„pay back“– jetzt auch in betriebs-wirtschaftlich schlüssiger Weisebewertet werden. MM
AKTUELLESBATTENFELD-STUDIE
Voll im BildeMitarbeiterschulung: Lohnt sich die Investition?
JÜRGEN SCHREIER
FAZIT
P Der konkrete betriebswirt-schaftliche Nutzen von Mitar-beiterschulungen wurde erst-mals erfasst
P Schulungsmaßnahmen brin-gen den Unternehmen Kosten-vorteile zwischen 2 und 5%
P SMS Kunststofftechnik
P Mitarbeiterschulung und ISO9000ff.
P Fachhochschule Südwestfalen
www.maschinenmarkt.de
Fachtagungen wie das Rohrsympo-sium von Cincinnati Extrusion (eineSMS-Tochter wie Battenfld) bietenGelegenheit, das eigene Wissen aufVordermann zu bringen.
Mitarbeiterschulungzahlt sich aus, so sehen es95% der Unternehmen, weilsie die Qualifikation und dieMotivation der Mitarbeiterverbessern. Weitere wichtigepositive Aspekte einer Schu-lung sind der Erfahrungs-austausch und die Kommu-nikation mit anderenUnternehmen. Mitarbeiter-schulungen sind aber auchein Kostenfaktor, den esbetriebswirtschaftlich zuerfassen gilt. 87% derUnternehmen gehen vonKosteneinsparungen durchSchulungsmaßnahmen aus,obwohl in den Betrieben keine spe-zifischen Zahlen darüber vorliegen.Die Unternehmen bewerten die Kos-teneinsparungen mehrheitlich mit 2 bis 5%.
Bei dieser Kosten-Nutzen-Rela-tion, die von den Unternehmen gese-hen wird, ist es verwunderlich, dassSchulungen gegenwärtig nur anhandvon Gesprächen mit dem Vorgeset-zen und mit Hilfe von Bewertungs-bögen beurteilt werden, die keineGrundlage für eine Return-on-investment-Auswertung bieten.
Die Untersuchungen der Batten-feld Spritzgießtechnik und der Fach-hochschule Südwestfalen präsentie-ren nun Kennzahlen, die sich für einebetriebswirtschaftliche Auswertungvon Mitarbeiterschulungen eignenund obendrein leicht zu ermittelnsind. Neben Maschinenlauf- und -stillstandzeiten gehören dazu Rüst-und Zykluszeiten sowie der Gesamt-ausschuss. Die Schulungsmaßnah-men bringen den Spritzereien damitmaßgeblich Vorteile in der Bedien-barkeit der Spritzgießanlagen undim Verständnis der Prozesszusam-
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Effekte einer Mitarbeiterschulung
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22 MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002
AKTUELLES REALLOCATION
derpräsentationen vorstellen wer-den. Schließlich war Osteuropabereits im Jahr 2000 „die Region inder Welt mit der höchsten wirt-schaftlichen Dynamik. Das Wirt-schaftswachstum der EU-Beitritts-staaten erreichte mit durchschnitt-lich 5% das beste Ergebnis seit 1990“,meint der langjährige Vorstandschefder Jenoptik AG, Lothar Späth, derdie Reallocation am 12. Septembereröffnen wird.
Breites Angebot an Gewerbeimmobilien
Im Mittelpunkt der Kongressmessestehen Dienstleistungen imZusammenhang mit Gewerbean-siedlungen und Gewerbeimmobi-lien in den EU-BeitrittsstaatenPolen, Slowakei, Tschechische Repu-blik, Ungarn sowie in den fünf neu-en Bundesländern. Während desRahmenprogramms geben Instituteund Unternehmensberatungendetaillierte Informationen zu denvolkswirtschaftlichen Rahmenbe-dingungen in den Zielländern.Ergänzend dazu organisieren dieInvestmentagenturen und Außen-handelskammern aus Polen,Ungarn, der Slowakei und der Tsche-chischen Republik separate Länder-präsentationen.
Im Rahmen eines so genanntenFly-Away-Days am 14. Septemberchartert die Leipziger Messe Flug-zeuge, die investitionswillige Unter-nehmer zu interessanten Wirt-schaftsstandorten in Mittel- undOsteuropa bringen. Auf dem „Flug-plan“ stehen auch mehrere Ziele inder tschechischen Republik. DasLand, das sich nach Einschätzung desjüngsten CIA-Yearbook in makro-
ökonomischer Hinsicht zusammenmit Ungarn den ersten Rang unterden vier Vishegrad-Staaten belegt,gehört seit Jahren zu den attraktivs-ten „Destinationen“ für ausländi-sche Direktinvestitionen. Angabender Investitionsagentur Czechinvestzufolge haben sich diese zwischen1997 und 1999 in jedem Jahr ver-doppelt und beliefen sich im Jahr2000 gegenüber dem Vorjahr mit 1,5Mrd. Dollar mehr als verdoppelt.Größter Investor war die Bundesre-publik Deutschland, gefolgt vonFrankreich. Und noch eine weitereZahl spricht für die StandortqualitätTschechiens: 91% der im Land eta-blierten ausländischen Unterneh-men wollen ihre Kapazitäten erwei-tern.
Neues Förderprogramm hebt die Investitionslaune
„Im Jahr 2001 haben wir 45 Investi-tionsprojekte erfolgreich abge-schlossen und der Öffentlichkeitvorgestellt, davon waren 32 Projekteanreizbezogen. Die Investoren ver-pflichteten sich zu einer Gesamtin-vestition von insgesamt 2,015 Mrd.Dollar – ein Anstieg um 454,7 Mio.Dollar gegenüber 2000“, erläutertMartin Jahn, Generaldirektor vonCzechinvest. „Insgesamt haben wirfür die kommenden Jahre 215 neueProjekte in Angriff genommen, waseinen Zuwachs um 77 Projektegegenüber dem Jahr 2000 darstellt.Seit 1993 hat Czechinvest insgesamt154 Investitionsprojekte erfolgreichabgeschlossen.“
Den hohen Zuwachs ausländi-scher Investitionen in den vergange-nen drei Jahren erklärt Jahns mit der„sich stetig verbessernden Investi-
Der
SpitzenreiterTschechien wirbt auf der Reallocation um Hightech-Investoren
JÜRGEN SCHREIER
Die Reallocation, LeipzigsKongressmesse für Investi-tionen und Gewerbean-
siedlungen in Mittel- und Osteuro-pa sowie den neuen Bundesländern,die vom 12. bis 13. September erst-mals an den Start geht, könnte sich –nicht zuletzt dank ihres neuartigenKonzepts – zu einem echten Voll-treffer entwickeln. Bisher haben sich
schon mehr als 60Kommunen, Wirt-schaftsförderungsge-sellschaften und Inves-titionsagenturen, aberauch Marketresear-cher, Berater, Logistik-unternehmen, Immo-bilienmakler und Ban-ken als Aussteller ange-meldet. „Damit habenwir unser ursprüngli-ches Akquisitionszielvon 50 Ausstellernschon mehr als zweiMonate vor der Veran-
staltung erreicht“, freut sich Projekt-leiter Hans Werner Reinhard. „Wirrechnen noch mit weiteren Anmel-dungen. Allerdings sind die Flächennahezu ausgebucht. Der großeZuspruch bestätigt unser Messekon-zept, das auf das wachsende Interes-se für Investitionen in Mittel- undOsteuropa baut und zur Förderungvon Ansiedlungen in den EU-Bei-trittsländern beiträgt.“
Aus Polen, Ungarn, der Slowakeiund der Tschechischen Republikkommt ein Drittel der Anmeldun-gen. Es handelt sich dabei um dieInvestitionsagenturen dieser Länder,Kommunen, Finanzierungsinstitu-te, Industrieparks und Immobilien-makler, die sich im Rahmen von Län-
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Prof. Dr. h. c.Lothar Späth,Jenoptik: „Schonheute wird inPolen, Ungarnund Tschechienmehr investiert,als dies in Spa-nien und Portu-gal kurz nachderen EU-Bei-tritt der Fall war.Ein großer Wirt-schaftsraum mitneuen Perspekti-ven entsteht.“
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AKTUELLESREALLOCATION
tionslandschaft in Tsche-chien“ sowie dem Inves-titionsförderpro-gramm des Industrie-und Handelsministeri-ums, das im April 1998aufgelegt wurde. ImRahmen dieses Sys-tems wurden bis Ende2001 alles in allem 93Inves-toren gefördert, davon 33 nach dem ursprünglichen För-der-Handbuch und 60 auf der Basis des neuen Investitionsför-derungsgesetzes. „Gegenwärtig bearbeiten die zuständigenBehörden Anträge von 44 weiteren Firmen“, sagt Václav Petrí-cek, stellvertretender Minister für Industrie und Handel.
Dienstleistungssektor soll ausgebaut werden
Was die strukturelle Aufteilung der ausländischen Direktinves-titionen anbetrifft, so zielt fast die Hälfte (44%) auf den Auto-mobilbereich, gefolgt von Elektronik und Elektrotechnik mit32%. „Insgesamt haben sich bisher 130 ausländische Herstelleraus dem Automobilbereich in der Tschechischen Republikniedergelassen. Czechinvest erwartet, dass im Zusammenhangmit der neuen Investition von Toyota-PSA, die Automobilliefe-ranten mindestens 10 000 weitere Arbeitplätze schaffen“, betontDaniela Johannsen, Leiterin des Czechinvest-Büros in Köln.
Darüber hinaus will man vermehrt Investoren aus demDienstleistungsbereich gewinnen. Czechinvest-DirektorinJohannsen denkt dabei an Betreiber von Support- und Service-zentren sowie an Softwarehersteller, IT-Systemintegratoren und-berater. Die neuen Dienstleistungsformen weisen eine hoheWertschöpfung auf und sind stark exportorientiert. Eine Verla-gerung nach Tschechien ermöglicht den Investoren, sich auf ihrKerngeschäft zu konzentrieren und die Kosten zu dämpfen.Schließlich liegen die Löhne in Tschechien, auch für hoch-qualifizierte Arbeit, nach wie vor weit unter Westniveau.
Eine ideale Plattform, um Investoren all das zu verdeutlichen,sieht Daniela Johannsen in der neuen Leipziger Kongressmesse:„Die Reallocation ist genau die richtige Plattform, für die tsche-chischen Standorte zu werben. Die Konkurrenz mit Polen,Ungarn, der Slowakei und den neuen Bundesländern bereitetuns keine Sorgen. Die Reallocation wird den Investoren helfen,diese zu vergleichen.“Insgesamt wurden inder Tschechien seit1998 an 51 Standortenüber 1600 HektarGrund und Boden für Investitionszweckeerschlossen. MM
Hans Werner Reinhard,Projektleiter der Reallocation:
„Wir rechnen noch mit weiterenAnmeldungen. Allerdings sind
die Flächen nahzu ausgebucht.“
P Realloacation online
http://www.reallocation.de
P Länderinformationen Tschechien
http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/laenderinfos/laender/laender_ausgabe_html?land_id=174&type_id=12
P Investieren in Tschechien
http://www.czechinvest.org
www.maschinenmarkt.de
P Realloaction online
P Länderinformationen zu Tsche-chien
PInvestieren in Tschechien
www.maschinenmarkt.de
PRODUKTION SPANENDE FERTIGUNG
24 MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002
In den vergangenen zwei Jahrenhat sich der Linearmotor aufGrund von Weiterentwicklungen
einiger Hersteller in Bezug auf diethermische Konstanz und die nachaußen abgegebene Wärme auch füreinen Einsatz in Flachschleifmaschi-nen angeboten. Und so werden heu-te Synchronmotoren statt Asyn-chronantrieben verwendet, die etwa50% mehr Kraft aus gleicher Bau-größe erzielen und auch geringereWärme produzieren.
Bisher wurde der Linearmotor inBearbeitungszentren, in Dreh- undFräszentren und bei Rundschleifma-schinen beispielsweise für das Bear-
beiten von Kurbel- und Nockenwel-len mit Erfolg eingesetzt. Seit etwazwei Jahren setzt der Schleifmaschi-nenhersteller aba speziell bei Flach-schleifmaschinen der aba-Ecoline-Baureihe vermehrt auf Linearantrie-be (Bild 1), weil diese Antriebstech-nik bei der hochproduktiven Bear-beitung von Schleifteilen viele Vor-teile bietet, während die anzufüh-renden Nachteile nur von geringerBedeutung sind. Linearantriebe sindin erster Linie immer dort in einerguten Position, wo es um hochdyna-mische und hochgenaue Bewegun-gen geht.
Der Hauptvorteil des Linearmo-tors liegt wohl in seinem Geschwin-digkeitspotenzial, das erst bei 200m/min begrenzt ist. Wohl kann mandieses Potenzial aus verschiedenenGründen noch nicht in den Werk-
zeugmaschinen ausschöpfen, esscheinen aber in Kürze Verfahrge-schwindigkeiten bis 80 oder gar 100m/min auch bei Schleifmaschinenerreichbar.
Höhere Geschwindigkeitsteigert Produktivität
Die derzeitige maximale Achsge-schwindigkeit einer Serien-Flach-schleifmaschine der Baureihe Aba-Ecoline unter Produktionsbedin-gungen liegt bei 60 m/min. Und be-reits das ist schon ein hoher Zuwachsan Produktivität gegenüber den gän-gigen Achsantrieben wie Kugelge-windetrieb oder hydraulische Pen-delachse, die bisher in der Regel nureine Geschwindigkeit von maximal40 m/min zulassen. Die Vorteile vonLinearmotoren liegen klar auf derHand. Denn nur Maschinen mit hö-
GÜNTER GUTBERLET
Günter Gutberlet ist Konstruktionsleiterder Schleifmaschinenfabrik Aba GmbH in63743 Aschaffenburg, Tel. (0 60 28) 4 08-0,[email protected]
Weniger
Luft schleifen
Auch bei Schleif-maschinen könnte
es in Kürze möglichsein, mit Linear-
motoren Verfahr-geschwindigkeiten
von 80 oder gar 100 m/min zu
realisieren.
Bild
: Ab
a
Weniger
Luft schleifenLinearmotoren sorgen beim Pendelschleifenfür extrem kurze Umschaltwege
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herer Produktivität sind (gerade inkonjunkturschwächeren Zeiten)wettbewerbsfähig. Jedoch sollte je-der Antrieb dort eingesetzt werden,wo er den größten Nutzen für denAnwender bietet: Das heißt, Einsatzder Linearmotoren dort, wo höhereGenauigkeiten und höhere Produk-tivität gleichermaßen gefordert sind.Dagegen erweist sich ein Einsatz inMaschinen, die nicht mit voller Ka-pazität genutzt werden, aufgrundder höheren Investitionskosten alsnicht wirtschaftlich. Es gilt, das An-triebs- und Maschinenkonzept di-rekt auf die Anforderungen undWünsche des Kunden zuzuschnei-den.
Linearmotor verkürztBeschleunigungsrampen
Das Ergebnis kann sich dann sehenlassen: Eine kundenseitige Steige-rung der Produktivität durch Line-armotoren um etwa 20 bis 30%!
Zu weiteren Vorzügen der Linear-motoren zählt das hohe Beschleuni-gungsvermögen. Bei Maschinen mitkonventionellen Achsantriebenwurden bisher nur Beschleunigun-gen von 0,5 bis maximal 1 m/s2 er-reicht, was zu langen Brems- und Be-schleunigungsrampen führte unddamit zu ungewolltem „Luftschlei-fen“ neben oder hinter dem Werk-stück. Bei Maschinen mit einem Li-nearmotor in der Pendelachse wer-den heute Beschleunigungen bis zu3,5 m/s2 realisiert und damit extremkurze Umschaltwege beim Pendel-schleifen erreicht, was eben zu einerdeutlich höheren Produktivitätführt. Der Zugewinn an Produkti-vität ist umso höher, je kürzer dieWerkstücke sind, weil hier der Anteildes Luftschleifens überproportionalhoch ist. So kann beispielsweise beieinem 2000 mm langen Werkstückmit einer Zeitersparnis von rund20% gegenüber konventionellen An-trieben ausgegangen werden, woge-gen 100 mm lange Werkstücke drei-bis viermal schneller bearbeitet wer-den können, bei hoher Oberflächen-qualität (Bilder 2 und 3). Zwar sindheute auch Kugelgewindetriebedurchaus in der Lage, diese Ge-schwindigkeiten zu erreichen, aber
nicht verschleißfrei und nicht mitder Laufruhe und Präzision wie derLinearmotor.
Schnell pendelnbei geringer Zustellung
Der Zeitgewinn resultiert in ersterLinie aus den Vorteilen beim Brem-sen und Beschleunigen. Aber auchbeim eigentlichen Schleifvorgangsind Vorteile festzustellen. So stehenbereits Schleifscheiben am Markt zurVerfügung, die ein verbessertes Zeit-spanvolumen erreichen können unddie damit auch in der Lage sind, diehöheren Pendelgeschwindigkeitenin Zerspanungsleistung umzuset-zen. So kann man selbst bei einergängigen Korundschleifscheibe beihoher Pendelgeschwindigkeit unddann verringerter Zustellung Vortei-le erzielen wie:c geringere Temperatur in derSchleifzone,c kleinere Thermospannungen imSchleifzonenbereich sowiec geringere Verformung der Werk-stücke, was vor allem bei den heute
üblichen Form- und Lagetoleranzenvon Vorteil ist.
Auch im Vergleich bezüglich dermechanischen Beanspruchung mitkonventionellen Antrieben schnei-det der Linear-motor hervorra-gend ab. Er hat,bedingt durchseine berüh-rungslose Kraft-übertragung(Umsetzung vonelektrischerEnergie in Vor-schubkräfte), kei-nerlei mechani-schen Verschleiß.Auch nach länge-ren Betriebszei-ten sind keine Verschleißteile wieAntriebsriemen und Lagerungen inden Kugelgewindetrieben oderDichtungen der Hydraulikzylinder
PRODUKTIONSPANENDE FERTIGUNG
FAZIT
P Linearmotoren sind wirtschaft-lich, wenn hohe Genauigkeitund hohe Produktivität gefor-dert sind
P Je kürzer das Werkstück ist,desto höher ist der Zugewinnan Produktivität
P Nachteile des Linearmotorssind der höhere Preis und derAufwand für die Wärmeabfuhr
100Werkstücklänge
Schl
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60
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20
020001000 mm
100%80
Bild 1: Linearmotoren rechnen sichvor allem beim Schleichgangschlei-fen, Flach- und Profilschleifen sowiebeim Schnellhubpendeln.
Bild 2: Der Produktivitätszuwachs ist umso größer,je kürzer das zu schleifende Werkstück ist.
26 MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002
auszuwechseln. Auch eine Schmie-rung ist nicht erforderlich.
Im Regelverhalten beim exaktenPositionieren hat der Linearmotorebenfalls Vorteile wie sehr hohe Re-geldynamik, verbunden mit guterBahngenauigkeit und geringenSchleppfehlern. Die Positionier- undWiederholgenauigkeit ist erheblichhöher als bei Wälzgewindetrieben.So wird beim Betrieb ein hochauflö-sender absoluter Glasmaßstab ver-wendet, der durch die nahezuschleppfehlerfreie Regelung zuhochgenauen, schnellen Positionier-bewegungen führt. Das ist enormwichtig für die neben dem eigent-lichen Bearbeitungsvorgang immererforderlichen Achsbewegungen oh-ne Bearbeitung, die ja, weil uneffi-zient, möglichst schnell sein sollen.Hier wird auch die hohe Beschleuni-gung wieder wichtig. Demgegen-über sind auch sehr langsame, hoch-präzise Vorschubbewegungen mög-lich. Das alles erfordert zwar die Ver-wendung einer leistungsfähigen Ma-schinensteuerung, jedoch reichendie heute üblichen Steuerungen, diemeistens über eine große Rechner-kapazität verfügen, in der Regel aus.Das alles bedeutet, dass unter Um-ständen auch der Einsatz eines Line-armotors in einer Vollschnittschleif-maschine gewinnbringend seinkann, auch wenn das sicher nicht zuden Haupteinsatzgebieten des Mo-tors zählt.
Ein weiterer Vorteil des Linear-motors ist seine Robustheit. Die ver-wendeten Motoren haben in der Re-gel mindestens eine Schutzart IP 65,
was bedeutet, dass sie in erster Linienur gegen Flüssigkeiten von außenzu schützen sind. Das kann kon-struktiv und ohne großen Aufwandbewältigt werden, weil der Motornormalerweise im Inneren der Ach-sen angeordnet ist. Staub undSchmutz aber machen ihm imGegensatz zu seinen „Konkurren-ten“ nur sehr wenig aus.
Den höheren Preisgleichen die Vorteile aus
Der Linearmotor hat allerdings auchNachteile. An erster Stelle ist hier derdeutlich höhere Preis zu nennen, derbis zu 10% des Maschinenpreises be-tragen kann. Dieser Nachteil wirdaber durch die vielen Vorteile, die zueiner höheren Produktivität führen,beim zweckgerichteten und spezifi-schen Einsatz der Linearantriebemehr als ausgeglichen. Um Fehlin-vestitionen durch falsche Entschei-dungen zu vermeiden, werden vonaba Kundenbedürfnisse produkti-vitäts- und vor allem preisgerechtschon in der Bedarfs- und Kon-struktionsphase spezifisch analysiertund im gemeinsamen Gespräch mitdem Kunden umgesetzt. Als weitererNachteil wird immer die entstehen-de Wärme angeführt, die zu thermi-schen Veränderungen der Maschineführt.
Das jedoch ist bei den heute zurVerfügung stehenden Linearmoto-ren nur noch sehr bedingt richtig. Esstehen Thermokapselungen zur Ver-fügung, die in Verbindung mit einerFlüssigkeitskühlung zu der sehr ge-ringen Kontakttemperatur von 1 K
führen. Diese Temperaturdifferenzkann durch zusätzliche, konstrukti-ve Maßnahmen an der Maschine soweit beherrscht werden, dass keinethermische Veränderung auf Grunddiesen Einflusses an der Maschinemehr festzustellen ist.
Man könnte auch die höheren Si-cherheitsaspekte als Nachteil werten.Muss doch die höhere kinetischeEnergie bei einem Stromausfall oh-ne Schaden an Mensch und Maschi-ne verarbeitet werden. Dafür sindaber ebenfalls wirksame Stoßdämp-fungselemente am Markt verfügbar.Die Kosten dafür sind in den vorherangeführten höheren Systemkostendes Antriebs bereits berücksichtigt.Die Gefährdung durch den Magne-tismus des Motor-Sekundärteilsmuss natürlich berücksichtigt wer-den, nimmt aber mit der Entfernungstark ab. So liegt bereits in einem Ab-stand von 150 mm der messbareMagneteinfluss unter der geforder-ten Stärke. Ein Bediener aber kannauf Grund der konstruktiven An-ordnung bei sachgemäßem Betrieb(montierten Schutzabdeckungen)nicht in diesen Bereich gelangen undsomit in keine Gefährdungssituationgeraten.
Linearmotor rechnet sichbeim Pendelhubschleifen
Man kann also feststellen, dass der-zeit ein Einsatz von Linearmotorenin Flachschleifmaschinen vor allembeim Pendelhubschleifen sinnvollist, weil hier die Vorteile dieses Kon-zepts die Nachteile bei weitem über-treffen. Daneben kann der Linear-motor aber auch als interessante Al-ternative beim Vollschnittschleifengelten. Ein Einsatz in Maschinen, dienicht mit voller Kapazität genutztwerden, erscheint dagegen aufGrund der höheren Investitionskos-ten als nicht sinnvoll. MM
PRODUKTION SPANENDE FERTIGUNG
P Flachschleifmaschine mit Linearantrieb
P Anbieter von Linearmotoren
P Linear-Servomotor
www.maschinenmarkt.de
Bilder: aba
Bild 3: Das hohe Tempo beim Flachschleifengeht nicht zu Lasten der Ober-flächenqualität.
oder dem optional offerierten Fräs-kopf mit 10 000 min–1 und 630 Nmist das Bearbeitungszentrum für alleAnforderungen moderner Zerspan-technik gerüstet. Eine Trennwand er-möglicht die Pendelbearbeitung.
Alternativ zur Vertikalspindelkann die Maschine mit einem neu-entwickelten Horizontal/Vertikal-Fräskopf – auch als B-Achs-Version– mit 294 Nm Drehmoment (beiDrehzahlen bis 10 000 min–1) ausge-rüstet werden. Er ermöglicht in Ver-bindung mit dem NC-Rundtisch die5-Seiten-Komplettbearbeitung. Da-zu lässt sich der Horizontal/Vertikal-Fräskopf in Schritten von jeweils 1°um jeweils 90° nach rechts und linksin horizontale Position schwenken.Gesteuert wird das Bearbeitungszen-trum von der Siemens-CNC 840 Dpowerline oder von der Heidenhain-CNC iTNC 530. MM
PRODUKTIONSPANENDE FERTIGUNG
MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002 27
P Fahrständer-Bearbeitungszentren
P Gildemeister im Internet
www.maschinenmarkt.de
Schnellzur nächsten Position
Fahrständermaschine mit Linearantrieb sorgt für Tempobeim Bearbeiten langer, schmaler Werkstücke
Vor allem die Bedürfnisse vonWerkzeug- und Formenbauer
sowie von der Luftfahrtindustriewurden bei der Entwicklung desneuen Fahrständer-Barbeitungs-zentrums mit Linearantrieb DMF360 linear berücksichtigt, das
über 3 m lange,schmale Werkstü-cke bearbeitenkann. Bei diesergroßen Maschinemit einem Ver-fahrweg in der X-Achse von 3,6 m(Y-Achse 900mm, Z-Achse 820mm) kann der Linearmotor sei-
ne Stärken ausspielen und sorgt sofür maximale Eilganggeschwindig-keiten von 100 m/min. Das bedeutetbeispielsweise beim Positionieren ei-ne Steigerung um den Faktor 3gegenüber konventionellen Maschi-nen. Zudem positioniert der Linear-antrieb überaus exakt und ver-
schleißfrei aufJahre hinaus.Hinzu kommt,dass bei dieserersten Maschi-ne mit dieser
Baugröße doppelteLinearantriebe zum
Einsatz kommen,um neben
der hohenVerfahrge-schwindigkeitauch hohe Vor-schubkräfte von12 kN zuverlässig ansWerkstück zu bringen.
Während bei den kleinen Fahr-ständer-Bearbeitungszentren derWerkzeugspeicher noch mit demFahrständer verfahren werden kann,hat sich Deckel Maho für die neueDMF 360 linear aufgrund der zu er-wartenden großen Werkzeuge unddes Gesamtgewichts des Magazinseine intelligente Lösung einfallenlassen. So fährt nun das gesamteWerkzeugmagazin mit seinen 30Plätzen auf einem separaten Shuttle,der ebenfalls mit Linearmotor aus-gerüstet ist. Erst beim Werkzeug-wechsel positioniert das Magazinzum Fahrständer und stört nicht dendynamischen Zerspanprozess. Wemdie Kapazität von 30 Werkzeugennicht genügt, hat optional die Mög-lichkeit, ein Regalwandmagazin mit80 oder 120 Werkzeugen seitlich ander Maschine anzuordnen. In die-sem Fall wird ein leichtbauenderWerkzeugshuttle verwendet, der dieWerkzeuge mit Beschleunigungenbis 1 g hauptzeitparallel bereitstellt,so dass eine Span-zu-Span-Zeit von10 s gehalten werden kann.
Der Fahrständer der DMF 360 li-near ist in kreuzverrippter Bau-
weise ausgelegt. Zusammenmit dem massiven Z-Schlit-ten, der seinerseits mit demY-Schlitten eine überauskompakte Einheit bildet,und aufgrund der schnellen
Motorspindel mit einer Maxi-maldrehzahl von 18 000 min–1
Das Bearbeitungs-zentrum kann mit einem NC-Rundtisch ausgerüstet werden
FAZIT
P Die Zeit zum Positionieren ver-ringert sich im Vergleich zukonventionellen Maschinen bisauf ein Drittel
P Ein Werkzeugshuttle stellt dieWerkzeuge hauptzeitparallelbereit und sorgt für Span-zu-Span-Zeiten von 10 s
Das Fahrständer-Bearbei-tungszentrum DMF 360 linear ist mit doppelten Linearantrieben ausgerüstet,um auch hohe Vorschub-kräfte erzeugen zu können.
Bild
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PRODUKTION VERBINDUNGSTECHNIK
30 MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002
Auch wenn man es ihnen nichtansieht, Zapfverschlüsse vonBierfässern sind schwierige
Schraubfälle. Beim Einschraubender Füll- und Zapfrohre könnendurch die Gummidichtungen so gro-ße Setzerscheinungen auftreten, dassdie herkömmliche Schraubtechniküberfordert ist. Diese Erfahrungmachte die belgische Interbrew-Gruppe in ihrer Stella-Artois-Brau-erei in Leuven.
Der seit seiner Übernahme derBiermarken Becks und Diebels auchhierzulande bekannt gewordenezweitgrößte Bierbrauer der Welt will1,1 Millionen Fässer auf ein einheit-liches Verschlusssystem umrüsten.Noch hat jeder der drei belgischenInterbrew-Standorte sein eigenesSystem. Das bringt viele Leertran-sporte zwischen den Schwester-brauereien in Brüssel, Lüttichund Leuven mit sich, weil jedenur ihre eigenen Fässer wiederbe-füllen kann. Nach der Umrüstungauf einen einheitlichen Verschluss,den Interbrew Micro-Matic nennt,können die Fässer dann beliebig zir-kulieren.
Obwohl kein sicherheitskriti-scher Schraubfall vorliegt, also nichtsdokumentiert werden muss, wähltedie Brauerei die gleichen Schrauberder Tensor-Klasse von Atlas Copco,wie sie die Automobilindustrie fürsensible Verschraubungen an Air- bags, Lenkanlagen oder Gurtschlös-
sern vorschreibt. Diese gesteuertenElektroschrauber haben sogar ihreeigene Internetadresse und stehenfür die neue Art zu schrauben an denjüngsten Montagelinien von Audi bisVW.
Hat sich Interbrew damit nicht ei-nen Lamborghini nur zum Brötchen-holen angeschafft? Jan Van de Berghwiderspricht energisch: „Unsereselbstauferlegten Qualitätsansprü-che verlangen einhundertprozentigeSicherheit bei jedem Fass“, sagt der
Der
Gesteuerte Elektroschrauber sorgen für das sichere Anziehen von Zapfverschlüssen an Bierfässern
ARNOLD G. STAPEL
Arnold G. Stapel ist Fachjournalist in 41836Hückelhoven, Tel. (0 24 33) 50 51. WeitereInformationen: Atlas Copco Tools CentralEurope GmbH, 45141 Essen, Tel. (02 01) 21 77-0, Fax (02 01) 21 77-1 00,[email protected]
richtige Dreh
Bild 1: Mit dem neuenMicro-Matic-Fassver-schluss werden bei derInterbrew-Brauerei 1,1 Millionen Bierfässerumgerüstet.
Bild 2: Nur mit gesteu-erten Schraubern derTensor-S-Klasse warendie Setzerscheinungenin dem weichen Fassver-schluss sicher in denGriff zu bekommen.
MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002 31
Gruppenleiter der Abteilung Energyand Fluids in der Stella-Artois-Brau-erei in Leuven. Außerdem habe mannur damit die extremen Setzerschei-nungen in den Griff bekommen.
Setzerscheinungen werden kompensiert
Die Micro-Matic-Zapfrohre müssenmit einem Drehmoment von wenig-stens 70 Nm, aber höchstens 80 Nmin den Kopf der Kegs genannten Fäs-ser eingeschraubt werden. Kein ganzeinfacher Schraubfall, weil die Ver-bindung wegen der Dichtung sehrweich reagiert. Um immer in der To-leranz zu bleiben, sind die Schrauberauf ein Zielmoment von 75 Nm pro-grammiert. Sie erzielen dann selbstbei Abweichungen von ±4 Nm immer fehlerfreie Verschraubun-gen. Sobald das Zapfrohr vorange-zogen ist, halten die Schrauber mitdem dann erreichten Drehmoment50 ms lang inne – das ist genau dieZeit, während der Setzerscheinun-gen in den Dichtungen auftreten –und schalten erst danach auf Endan-zug bis 75 Nm. Signalisiert dieSchraubelektronik i.O., ist alles inOrdnung.
Weil die Schraubersteuerung beidieser Operation auch den Dreh-winkel überwacht, werden fehlerhaf-te Dichtungen oder Beschädigungenim Gewinde jetzt bereits vor dem Be-füllen erkannt. Bei den früherenFassverschlüssen und ohne die heu-tigen Schrauber konnte man dieseFehler erst nach dem Befüllen in ei-nem Wasserbad erkennen: Stiegenaus der Verschraubung Luftblasenauf, musste noch etwas nachgezogenund erneut getaucht werden. Wardas Fass dann immer noch nichtdicht, musste der komplette Kegver-schluss ausgetauscht werden. Diesekörperlich anstrengende, zeitinten-sive Stück-für-Stück-Überprüfungist jetzt passee. Dennoch wird auchheute noch jedes achte Keg nach derUmrüstung einer Druckprüfungunterzogen.
Rund 80 000 Euro wurden in sechsSchraubstationen investiert. Da ver-steht es sich, dass man zuvor Alter-nativen geprüft hat. Doch war derKostenunterschied gegenüber ande-
ren Systemen auf Druckluft- oderElektrobasis nicht sehr gravierend.„Wir waren überrascht, wie einfachdie Programmierung und Bedie-nung ist und haben uns deshalb fürdie Lösung mit den meisten Mög-lichkeiten entschieden. Von meinemLaptop aus kann ich jederzeit dieSchraubparameter für Moment undWinkel vorgeben und umfangreicheGraphiken und Schraubstatistikenabrufen“, sagt Van de Bergh.
Er weiß, dass längst noch nicht al-le Optionen, die das System bietet,genutzt werden. Die sechs Tensor-S-Schraubstationen werden voneinan-der unabhängig gefahren, ließen sichaber jederzeit vernetzen, weil sie mitihrer TCP/IP-Adresse im Ethernetuntereinander kommunizieren kön-nen. Derzeit reicht aber der Nach-weis, dass jedes einzelne Fass fest ver-schlossen ist, wenn es die Brauereiverlässt.
Zukünftig soll ein Chip alle Fassdaten speichern
Momentan wird der Lamborghinialso nur im ersten Gang gefahren,doch das kann sich ändern: DerGruppenleiter stellt sich für die Zu-kunft vor, jedes Keg mit einem Chipzu versehen, der alle Fassdaten spei-chert: „Kommt ein Fass in die Brau-erei zurück, könnte mit denSchraubsystemen eine Warenein-gangskontrolle durchgeführt wer-den, die sofort das Datum der letz-
ten Befüllung, der letzten Druckpro-be, Drehmomente und Drehwinkelabruft und die Kegs brauereiinternentsprechend weiterleitet.“ Bei-spielsweise zur Instandhaltungsab-teilung, falls der turnusmäßige Dich-tungsaustausch vorzunehmen istoder ein Gewin-deschaden festge-stellt wurde.
Würde mandie 1,1 Millionenumzurüstenden30- und 50-Liter-Kegs überein-anderstapeln, kä-me man auf einenmehr als 500 kmhohen Fässerturm. Dass ein Projektvon solchen Dimensionen nicht inwenigen Wochen abgewickelt wer-den kann, versteht sich von selbst.Trotzdem liegt man bei Interbrewsehr gut im Plan: Die ersten rund 300 000 Kegs sind bereits umgerüs-tet. Unterstützt von den sechs Ten-sor-S-Stationen sollen die restlichen800 000 Fässer spätestens bis Endenächsten Jahres mit den neuen ein-heitlichen Verschlüssen ausgestattetsein. MM
PRODUKTIONVERBINDUNGSTECHNIK
FAZIT
P Umrüstung auf einheitlichesVerschlusssystem bei Bierfäs-sern erfolgt mit gesteuertenElektroschraubern
P Setzerscheinungen der Dich-tungen werden durch zweistu-figes Anziehen kompensiert
P Atlas-Copco-Werkzeuge
P Tensor-S-Schrauber
P Interbrew
www.maschinenmarkt.de
Bild 3: Über denLaptop können dieaktuellen Daten fürdie Schrauberpro-grammierung einge-geben werden.
Bild
er: A
tlas
Cop
co
PRODUKTION KLIMATECHNIK
32 MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002
Das klassische Problem inSchaltschränken und Ge-häusen ist, dass die instal-
lierte Elektronik Wärme abgibt. Dieentstehende Hitze wiederum kannSchäden bei der Elektronik verursa-chen, die dann möglicherweise zumAnlagen- oder Maschinenausfallführen. Nicht nur die hohen Be-triebstemperaturen machen derElektronik zu schaffen, auch negati-ven äußeren Einflüssen, zum Bei-spiel Staub, Öl, Feuchtigkeit, stati-
sche Ladungen und elektromagneti-schen Störungen, gilt es vorzubeu-gen. Die letzteren Faktoren werdendurch konstruktiv gute Schalt-schränke und Gehäuse beherrscht,die Betriebstemperatur im Innerender Schaltschränke und Gehäusedurch indirekte Kühlgeräte (Bilder 1bis 4).
Drei Kühlverfahrenstehen zur Auswahl
Bei den indirekten Kühlgeräten,häufig auch als Zwei-Kreis-Kühlge-räte bezeichnet, wird die Wärme ausden Schaltschränken mit Hilfe einesWärmeaustauschers an die Umge-bung abgegeben. Man unterscheidetdabei zwischen drei Kühlverfahren:die Luft/Luft-, Luft/Wasser- undLuft/Kältemittel-Kühlung. In Indus-trieanlagen mit ständig hohen Um-gebungstemperaturen werden bei-
spielsweise Luft/Kältemittel-Kühl-geräte eingesetzt, mit denen es mög-lich ist, die Gehäuse- oder Schalt-schrankinnentemperatur unter dieUmgebungstemperatur zu kühlen.Der Kühlkreislauf dieser Kühlgerätebesteht aus zwei mechanisch ge-trennten und gut isolierten Funk-tionsgruppen: dem Kondensations-und Verdampfungskreislauf. Im We-sentlichen bestehen diese Kreisläufeaus dem Verdichter, dem Verflüssi-ger (Luft/Kältemittel-Wärmeaus-tauscher im Kondensationskreis), ei-nem Drosselorgan und dem Ver-dampfer (Luft/Kältemittel-Wärme-austauscher im Verdampfungskreis-lauf).
Diese Bestandteile werden mitRohrleitungen verbunden und bil-den ein hermetisches System, in demdas Kältemittel zirkuliert. Das Kälte-mittel durchläuft den Kreislauf stetig
Ohne HaftungAntihaftbeschichtung auf Basis der Nanotechniklässt sich für Schaltschrankkühlgeräte nutzen
PAUL STAMM, MARKUS PUCEL UND GOTTFRIED KLINGBERG
Paul Stamm ist Vertriebsleiter bei der ElexaGmbH, Saarbrücken, Markus Pucel ist Ge-schäftsführer der Pucel ThermodynamikGmbH, Castrop-Rauxel, Gottfried Kling-berg ist Geschäftsführer eines Beratungs-büros für die Schaltschrank- und Gehäuse-klimatisierung Altforweiler. Weitere Infor-mationen: Paul Stamm, 661312 Saarbrü-cken-Ensheim, Tel. (0 68 93) 60 61, [email protected]
Versorgungscon-tainer für die Frei-landaufstellungmit filterlosemKühlgerät.
Bild
: Puc
el
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ohne Stoffverbrauch und unterliegtdabei verschiedenen Zustandsände-rungen.
Kältemaschineführt die Wärme ab
Das zunächst gasförmige Kältemittelwird mit einem Kompressor ver-dichtet, dabei erwärmt es sich. Überdie so genannte Heißgasleitung desKompressors gelangt es in den erstenWärmeaustauscher des Kühlgerätes,den Kondensator oder auch Verflüs-siger genannt. Über dessen Oberflä-che und mit Unterstützung des Um-gebungsluftventilators oder -geblä-ses wird die Kompressionswärme desKältemittels an die Umgebungsluftabgegeben. Dabei verflüssigt sich dasKältemittel und fließt danach durcheinen Filtertrockner. Im nachge-schalteten Expansionsventil erfolgteine Druckabsenkung, was zum Sie-den des Kältemittels führt. Das zwi-schen Verflüssiger und Verdampfereingebaute Drosselorgan, das ther-mische Expansionsventil, ist ein Prä-zisionsgerät, dessen Aufgabe es ist,dem Verdampfer immer diejenige
Kältemittelmenge zuzuführen, dieunter den jeweiligen Arbeitsbedin-gungen verdampft.
Es soll damit das Gleichgewichtzwischen Zufluss und Absaugung beijedem Betriebszustand aufrechter-halten werden, um die wärmeüber-tragenden Verdampferflächen im-mer voll auszunutzen. Der Ver-dampfer, zweiter Wärmeaustau-scher des Kühlgerätes, enthält daskalte, flüssige Kältemittel. Die war-me Schaltschrankluft wird nun mitHilfe des zweiten Ventilators desKühlgerätes an der Oberfläche desVerdampfers abgekühlt und als un-vermeidlicher Nebeneffekt ent-feuchtet. Das anfallende Kondens-wasser wird verdampft. Das Kälte-mittel im Verdampfer nimmt dieEnergie der Schaltschrankluft auf,verdampft dabei, wird vom Kom-pressor angesaugt, und der Kreislaufbeginnt erneut.
Die Kühlleistung und die Leis-tungsaufnahme des Verdichters hängen von den Kältemitteldrückenab; von dem Hochdruck, dem Verflüssigungsdruck und vom
Niederdruck,dem Verdamp-fungsdruck. Die-se Drücke sindwiederum vonden Lufttempera-turen am Ver-dampfer (derSchaltschrank-innentemperatur)und am Verflüssi-ger (der Umge-bungstemperatur)abhängig.
Der Konden-sationsteil einesKühlgerätes, der inder Regel den Ver-flüssiger und denVerdichter enthält ist
ständig den Umgebungsluftbe-dingungen ausgesetzt. Werden solche Geräte in schmutzigen oderchemisch aggressiven Atmosphäreneingesetzt, müssen Filter verwen-det werden. Diese wiederum ver-stopfen mit der Zeit, so dass ein ge-ringerer Luft-massenstrom zueiner geringerenNutzkühlleis-tung, zu einer hö-heren Stromauf-nahme und einergeringeren Le-benserwartungdes Kühlgerätesführen. Außer-dem müssen dieFilter alle 7 bis 14 Tage ge-wechselt werden,was einen gewis-sen Wartungsaufwand erfordert.
Werden keine Filter eingesetzt,sinkt die zum Wärmeaustausch vor-handene Oberfläche durch Ver-
PRODUKTIONKLIMATECHNIK
FAZIT
P Die Filter konventioneller Kühl-geräte verschmutzen relativschnell
P Nanobeschichtungen könnenAnhaftungen wirkungsvoll ver-hindern
P Nanobeschichtete Wärmeaus-tauscher kommen ohne zu-sätzliches Filter aus, was denWartungsaufwand erheblichmindert
Bild 1: SpezielleSchaltschränke fürdie so genanntenOutdooraufstel-lung werden heutemit filterlosenKühlgeräten aus-gestattet.
Bild 2: Beispiel einesKühlgerätes, das ohneNanobeschichtung ineiner Kupferhütte ein-gesetzt war. Der Gra-phitstaub hatte das Ge-rät nach rund 8 Mona-ten zerstört.
34 MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002
schmutzung. Im Extremfall wird derVerflüssiger zerstört. Mit Hilfe derchemischen Nanotechnik ist die Pu-cel Thermodynamik GmbH nun inder Lage, den ewigen Kampf mit denFiltermatten in Schaltschrankkühl-geräten zu beenden. Denn dasUnternehmen bietet Standard-Schaltschrankkühlgeräte und Spezi-alkühlgeräte an, die filterlos arbeitenund im Umgebungsluftteil mit einer
Antihaft- Beschichtung verse-hen sind.
Noch vor einigen Jahrenführte die Nanotechnik einMauerblümchendasein undwar noch im Versuchssta-dium. Derzeit wird sie von derIndustrie entdeckt und fürzahlreiche Anwendungen vonOberflächenveredelungen fürRasterwalzen in der Druckin-dustrie, in der Automobilindus-trie, in der Solartechnik, im Ski-sport bis hin zu Easy-to-clean-Beschichtungen in Haushalt undGebäudemanagement erfolg-reich eingesetzt.
Auch die patentierten Schalt-schrankkühlgeräte der Pucel Ther-modynamik GmbH profitierenjetzt von den Oberflächenverede-lungen und -beschichtungen. Sowird beispielsweise der Wärmeaus-tauscher des Außenluftstromkreisesdurch eine wenige Mikrometer dickeBeschichtung geschützt, die ein Fest-setzen jeglicher Partikel verhindert.Ein Verschmutzen, Verstopfen oderVerkleben des Wärmeaustauschersist praktisch nicht mehr möglich.Der Wärmeübertragungskoeffizientdes Wärmeaustauschers sinkt mitder Beschichtung nur unwesentlich .
In zweijährigen Dauertests habensich die filterlosen Kühlgeräte nichtnur in der rauen Industrieluft be-
währt, sondern haben auch hervor-ragende Ergebnisse bei Außenschalt-schränken erreicht, was unlängst aufdas Interesse von zwei Telekommu-nikationsanbieter stieß.
Geeignetes Konzept fürFreilandschaltschränke
Die Elexa GmbH und die Pucel Ther-modynamik GmbH stellen ein neu-entwickeltes Luft-Kältemittel-Kühl-gerät mit Nanotechnik vor, das sichin besonderer Weise für den Außen-einsatz eignet. Der Aufstellung vonSchaltschränken im Freien fällt eineimmer wichtigere Rolle zu. So ge-nannte Outdoor-Schränke werdenbeispielsweise in der chemischen In-dustrie, in der Energieversorgung, inder Verkehrsleit- und Umwelttech-nik oder der Telekommunikationeingesetzt. Unter freiem Himmelaufgestellte Gehäuse unterliegenallerdings anderen Gesetzmäßigkei-ten als Indoor-Gehäuse.
Die spezifischen Anforderungenan Outdoor-Gehäuse haben vieleGesichter. Da ist zum einen die Kor-rosionssicherheit, die sehr wichtig istbei den heutigen Luftemissionen,der UV-Strahlung sowie bei Schlag-regen, Schnee, Eis, Streusalz odersalzhaltigem Meerwasser. Schließ-lich sind spezielle mechanische Kon-struktionen gefordert, die Beschädi-gungen von außen und Vandalismuswiderstehen müssen. Für bestimmteAnwendungen sind auch Erdbeben-sicherheiten erforderlich. WeitereAnforderungen an Outdoor-Gehäu-se stellen die konstruktiven Detailsfür die Abschirmung des Gehäusesgegenüber der Emission und Immis-sion von Hochfrequenzeinflüssensowie für Notstrombatteriefächerund für die Klimatisierung und de-ren Überwachung.
Die tages- und jahreszeitlichenTemperaturschwankungen imAußeneinsatz stellen hohe Anforde-rungen an das Klimatisierungssys-tem, das um so exakter berechnetwerden muss. Im Asllgemeinen bie-ten die Wetterdienste sehr genaueKlimadaten für den geplanten Auf-stellungsort, so dass man mit der ge-planten Gehäusegröße und der in-stallierten Verlustleistung sowie de-
PRODUKTION KLIMATECHNIK
Bild 3: Für dieOutdooraufstel-lung werden heu-te spezielle dop-pelwandige Alu-miniumgehäusemit ausgefeilterKlimatechnik ein-gesetzt.
Bild
er: 1
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Überall dort, wo eine Wärmeabfuhr durcheine natürliche Ableitung (Konvektion) derhöheren Innentemperatur an die niedrige-re Umgebungstemperatur nicht ausreicht,müssen Kühlgeräte eingesetzt werden. ZurKlimatisierung von Schaltschränken mussim Vorfeld zunächst geprüft werden, ob dieUmgebungsluft zur Kühlung verwendetwerden kann oder nicht. Lässt sich die Um-gebungsluft verwendet, so können Filter-lüfter mit entsprechender Leistung einge-setzt werden. Ist die Umgebungsluft starkölhaltig oder mit leitendem Staub belastet
und die Temperatur soll im Schaltschrankniedriger sein oder der geforderten Umge-bungstemperatur entsprechen, werdenKühlanlagen gewählt. Zur Auswahl einesKühlgerätes muss zuerst die Verlustleistungaller installierten Bauteile ermittelt werden.Hierbei ist zu berücksichtigen, dass nie alleGeräte gleichzeitig in Betrieb sind. Gleich-zeitig ist die abstrahlende Schrankoberflä-che, wenn die Innentemperatur kleiner alsdie Umgebungstemperatur ist, der Verlust-leistung hinzu zufügen. Danach erfolgt dieDimensionierung des Klimagerätes.
GRUNDLAGEN
Verlustwärme muss abgeführt werden
Bild 4: Kühlgerät mitNanobeschichtung ineiner Kupferhütte,Einsatzdauer zumZeitpunkt des Fotosrund 18 Monate.
MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002 35
ren Verteilungeine exakte Tem-peratur- undStrömungssi-mulation imVorfeld erstellenkann. Dabei er-geben sich danndie erforder-lichen Aufstell-maßnahmen,Klimatisierungs-kompo-nentenund eventuelleAnordnungsän-derungen der in-stallierten Kom-ponenten.
Bei den meis-ten Outdoor-Ap-plikationen wer-den doppelwandi-ge Schaltschränkeeingesetzt, weil dasthermische Ver-halten der hinter-lüfteten doppel-wandigen Gehäuseviel günstiger ist alsdas thermische Verhalten von ein-wandigen Gehäusen. Bei der dop-pelwandigen Konstruktion mitHinterlüftung spielt die Anordnungund die Dimensionierung der Luft-eintritts- und Luftaustrittsöffnun-gen sowie die Luftströmungsverhält-nisse eine wesentliche Rolle; die gün-stigste Anordnung wurde in 2-jäh-rigen thermischen Praxistests er-mittelt und konstruktiv umgesetzt.
Richtige Kühlung alleinreicht heute nicht mehr aus
Eine effektive Schaltschrankkühlungist heute nicht mehr das alleinige Kri-terium bei der Auswahl eines Schalt-schrankkühlgerätes im Outdoorbe-reich; umweltfreundlich, energies-parend und ausfallsicher müssen dieKühleinheiten sein.
Für die Einsatzgebiete in den ge-mäßigten Klimazonen der Erde wur-den für Outdoor-Schränke einKreuzstrom-Wärmeaustauscher(Luft/Luft) entwickelt, mit dem einespezifische Kühlleistung von 70 W/Kerreicht wird. Zum Kühlen von Out-doorschränken der genannten Art
mit Wärmeaustau-schern wird die war-me Luft aus demInnenraum desSchaltschrankes voneinem oder zweiVentilatoren abge-saugt, durch einenWärmeaustauschergefördert undschließlich, auf einenniedrigeren Tempe-raturwert gekühlt, inden Schaltschrankzurückgeführt.
Wie die Praxiszeigt arbeiten solcheSchaltschrankkühl-geräte sehr zuverläs-sig bis zu einer Um-gebungstemperatur,
die etwa 10 K unter der gefordertenSchaltschrankinnentemperaturliegt. Kühlgeräte dieser Art sind sehrkostengünstig in der Anschaffungund verursachen außer gelegent-lichen Wartungsarbeiten keine gro-ßen Betriebskosten. Das Problem derSchaltschrankklimatisierung wirdgravierender, wenn die Umgebung-stemperatur genauso hoch oder hö-her als die erforderliche Innentem-peratur liegt, wie dies fast immer inden subtropischen und tropischenKlimazonen der Erde der Fall ist. Insolchen Fällen werden für die höhe-ren Anforderungen Luft/Kältemit-tel-Kühlgeräte notwendig. Sie arbei-ten mit einem Kältemittel (R 134aoder R600 a) nach dem bekanntenCarnot-Kreisprozess. MM
PRODUKTIONKLIMATECHNIK
P Caleg GmbH
P Elexa GmbH
P Pucel Thermodynamik GmbH
www.maschinenmarkt.de
PRODUKTION QUALITÄTSMANAGEMENT
36 MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002
Zeig mir dein Gesicht und ichsage dir, was du darfst“ – bio-metrische Verfahren wie
Fingerprint- und Gesichtserken-nung unterstützen Unternehmenbeim Produktions- und Qualitäts-management jetzt dabei, hochsensi-ble Daten vor unbefugten Zugriffenzu schützen. Zudem stellen sie sicher,dass nur autorisierte Anwender mitden für sie bestimmten Applikatio-nen arbeiten.
Seit den Vorfällen vom 11. Sep-tember 2001 hat die Biometrie, die
eindeutige Identi-fizierung von Per-sonen anhand in-dividueller Kör-permerkmale,schlagartig an Be-deutung gewon-nen. Bundesin-nenminister OttoSchily fordert die
Aufnahme biometrischer Merkmalein Pässe und Personalausweise. Dieamerikanische Einwanderungsbe-hörde INS (Immigration and Natu-ralization Service) verwendet dieHandgeometrie-Erkennung anneun US-Flughäfen zur Authentifi-zierung von Vielfliegern.
Sicherheitsstandard im Qualitätsmanagement hoch
Weitere Einsatzmöglichkeiten vonbiometrischen Erkennungsverfah-ren eröffnen sich in einem anderenBereich – dem Produktions- undQualitätsmanagement (QM). Auchhier sind die Sicherheitsstandardssehr hoch. Es gelten Richtlinien wie21CFR Part11 der US-amerikani-schen FDA (Food and Drug Admi-nistration), nach denen Unterneh-men ihre hochsensiblen Produk-tions- und QM-Daten wasserdichtvor fremden Zugriffen schützenmüssen. Nicht nur das: Sie sollen zu-dem sicherstellen, dass auch wirklichnur autorisierte Anwender die für siebestimmten Anwendungen nutzen.
Das bedeutet: Unternehmensollten über einen wirksa-
men Zugangsschutz undentsprechende Berech-
tigungskonzepte ver-fügen – die FDA be-
vorzugt da-bei bio-
metrische Verfahren. Ihr Ziel ist, un-sichere PIN (Personal IdentificationNumbers), TAN (Transaktionsnum-mern) oder Passwörter zu eliminie-ren und sie durch die zuverlässige,nicht fälschbare Autentifizierungvon Usern zu ersetzen.
Biometrische Systeme erfassen diephysiologischen Merkmale einerPerson und werten diese charakte-ristischen Eigenschaften anhand ei-ner vordefinierten Metrik aus. Dabeivergleichen sie die ermittelten Wertemit in Datenbanken gesicherten undbeglaubigten biometrischen Benut-zerprofilen (Templates). So lässt sichfeststellen, ob eine Person diejenigeist, für die sie sich ausgibt, und ob sieauf bestimmte Systeme, Applikatio-nen oder Daten zugreifen darf. Alsbesonders zuverlässig für biometri-sche Überprüfungen haben sich vorallem Fingerabdrücke und Gesichterwiesen.
Das dank Sherlock Holmes undseiner Lupe wahrscheinlich bekann-teste und wohl auch älteste biome-trische Merkmal zur Identifikationvon Personen – und zur Verbre-chensaufklärung – ist der Fingerab-druck. Biometrische Fingerab-drucksysteme setzen auf eine be-währte Methode: die Analyse der sogenannten Papillarlinien. Erfasstwerden sie mittels Sensoren oderScanner, die über Schnittstellen mitPC verbunden sind. Bei Auflegen desFingers werden die Temperatur-unterschiede zwischen Tiefen undHöhen der Papillarlinien ermittelt.Daraus wird ein detailliertes Bild(Image) des Fingerabdrucks erstellt.
Anschließend selektiert der Algo-rithmus sogenannte Minutien (ein-zigartige und unverwechselbareCharakteristiken des Fingers). Siezeigen den Verlauf der Hautleisten anund verleihen jedem Fingerabdruckseine eigene Besonderheit. Ihm kanndadurch die entsprechende Personzugeteilt werden, so dass sie sich jenach Bedarf für ein System zulassenoder abweisen lässt.
Eindeutig
identifizierenBiometrische Verfahren schaffen Sicherheit beim Management von Produktion und Qualität
CHRISTIAN DÖRR
Christian Dörr ist Redakteur bei der PR-Com GmbH in München; weitere Infor-mationen: IBS AG, 56203 Höhr-Grenzhau-sen, Tel. (0 26 24) 91 80-0, Fax (0 26 24)91 80-2 00, [email protected]
Kamera-gestützten Erkennungs-systemen liegt das Muster „Gesicht“ zugrunde.
FAZIT
P Verfahren wie Fingerprint-und Gesichtserkennung unter-stützen Unternehmen beimProduktions- und Qualitäts-management
P Nur autorisierte Anwenderkönnen die für sie bestimmtenAnwendungen nutzen
P Anwender müssen sich keinekomplizierten Passwörter oderPIN merken
Bild: IBS
MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002 37
Kameragestützten Erkennungs-systemen liegt das Muster „Gesicht“zugrunde. Anwender mit einem Ka-merabild zu verifizieren ist alles an-dere als einfach. Vor allem Bärte,aber auch Brillen erschweren es, diegenauen Merkmale eines Gesichtsfestzulegen. Hinzu kommen wech-selnde Beleuchtungen oder nichtstatische Hintergründe.
Besondere Eigenschaftensind heranzuziehen
Deshalb ist es sinnvoll, die heraus-ragenden Eigenschaften eines Ge-sichts wie Stirn, Augen, Nase, Mundoder Kinn zur Identifizierung her-anzuziehen. Dies geschieht mittelseines „neuronalen“ Netzwerks, dasper Matrize den Abstand, die Län-gen und Winkel der individuellenGesichtsgeometrie misst. So ent-steht ähnlich dem Minutienbild desFingerabdrucks eine „Gesichts-Landkarte“, die sich gut für dieWiedererkennung und Authentifi-zierung von Individuen eignet.
Mit diesen beiden biometrischenAuthentisierungsverfahren könnensich Anwender jetzt auch in ihreProduktions- und Qualitätsma-nagement-Systeme einloggen. Prüf-pläne, Reklamationen, Fehlerkos-tenauswertungen, Qualitätsberich-te oder QM-Reviews lassen sich da-mit völlig sicher bearbeiten und sindzudem bombensicher vor unerlaub-
ten Eingriffen geschützt. Der bislangeinzige Hersteller, der solchebiometriefähige Produktions- undQualitätsmanagement-Systeme an-bietet, ist die IBS AG. Das Unterneh-men hat die biometrische Erken-nungssoftware von Identalink, diedie europäischen Datenschutzbe-stimmungen erfüllt, in ihre kom-plette Produktpalette integriert.
Die Installation der biometriefähigen Produktions- und Qualitäts-management-Software ist denkbareinfach: Sie lässt sich völligplattformunabhängig auf Server inbeliebigen IT-Infrastrukturen auf-spielen und sowohl an Einzelplätzenals auch in Netzwerken einsetzen.
Die Vorteile von biometrischenErkennungsverfahren im Produk-tions- und Qualitätsmanagementliegen auf der Hand: Nur sie stellensicher, dass eine Person auch dieje-nige ist, für die sie sich ausgibt, be-ziehungsweise diejenige ist, die miteiner Anwendung arbeiten darf. Zu-dem müssen sich Anwender keinekomplizierten Passwörter, PIN oderTAN mehr merken. MM
PRODUKTIONQUALITÄTSMANAGEMENT
P IBS AG
P Identalink
P Ibis Institut für BiometrischeIdentifikations-Systeme
www.maschinenmarkt.de
Jeder Mensch hat ganz persönli-che Merkmale wie Stimme, Aus-sehen und Verhalten, durch dieer sich erkennen und identifizie-ren lässt. Genau an diesem Punktsetzt die Biometrie (griechisch:biologische Statistik, Zählungund Messung von Lebewesen)an. Biometrische Systeme erfas-sen die physiologischen Merk-male einer Person und wertendiese charakteristischen Eigen-schaften anhand einer vordefi-
nierten Metrik aus. Dabei ver-gleichen sie die ermittelten Wer-te mit in Datenbanken gesicher-ten und beglaubigten Mustern.So lässt sich feststellen, ob einePerson diejenige ist, für die siesich ausgibt, und ob sie zugriffs-berechtigt ist. Als besonders ge-eignet für die biometrische Über-prüfung eignen sich: Fingerbild,Handgeometrie, Gesicht, Stim-me, Gene, Iris und die Unter-schrift.
BIOMETRIE
Personen sicher erkennen
KONSTRUKTION SCHRAUBVERBINDUNG
38 MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002
Was wirklich sichert, musssorgsam erkannt und ge-pflegt werden, und zwar
unter Aspekten, die das „täglicheBrot“ des Konstrukteurs bedeuten:Sicherheit, Sicherheit und nochmalsSicherheit! Und Sicherheit soll mög-lichst praktisch undproblemlos bei gerings-ten Kosten zu erreichensein. Für den Kon-strukteur immerdie gleiche verant-wortungsvolle Auf-gabe für Qualitätssi-cherung, Produkt-haftung und für dasRenommee seinerFirma.
Ziemlich einfach istes, wenn es um ruhende Schraub-verbindungen geht. Die beim Anzie-hen eingebrachten Vorspannungenerzeugen Klemmkräfte, die bei reinstatischen Belastungen der verbun-denen Teile unverändert erhaltenbleiben. Für solche Konstruktionenerübrigen sich Schraubensicherun-gen.
Anders jedoch bei dynamisch be-anspruchten Schraubverbindungen:Meistens sind Schwingungen glei-cher oder variierender FrequenzenUrsache von lockernden Drehbewe-gungen der Schraube gegenüber ih-rem Gegengewinde, die – sind sieauch noch so klein – das berüchtig-te Nachlassen der Vorspannung biszum Aufheben jeglicher Klemmkräf-te hervorrufen.
Gegen diese Neigungen zum selb-ständigen Lockern von Schraubver-
bindungen müssen konstruktiveVorkehrungen getroffen werden.
Standhaftige Verbindungauch bei hoher Dynamik
Langsam setzt sich die Erkenntnisdurch, dass unter dem Begriff„Schraubensicherung“ auftauchen-de Elemente wie mitverspannte Fe-derringe, Federscheiben, Fächer-scheiben und Ähnliche schon nachkurzen Dauerbelastungen ihreKlemmkraft verloren haben. DieVerwendung solcher sogenanntenSchraubensicherungen wäre der fal-sche, weil gefährliche Weg.
Die Überprüfung dieser Elemen-te in Rüttelversuchen ergab nämlich,dass sie in der Größenordnung vonetwa 200 bis 1500 Lastwechseln be-reits wirkungslos geworden sind.
Am Beispiel der Zahnscheibe inBild 1 wird aufgezeigt, dass dieKlemmkraft „null“ schon bei zirka400 Lastwechseln eintritt.
Die anderen Beispiele in Bild 1sind nicht besser. Das erklärt, warumSchadensfälle in Folge lockererSchrauben auftreten können. Die si-chernde Wirkung wird auch da-durch nicht größer, dass diese Ma-schinenelemente genormt sind(DIN 6797, 6798, 127, 137, 432).Ähnlich kann es sich auch bei Sechs-kantmuttern mit Kunststoffring ver-halten.
Dauernde Verbindung
GÜNTER MUCK
Dipl.-Ing. Günter Muck ist freier Journalistin 73430 Aalen. Weitere Informationen:(0 73 63) 9 66 00, www.nordlock.de
Element DIN
Klemmkraftauf Null ab-gefallennach etwaLastwechseln
6796
6798
127128
432
25201
400
200
200–300
1500
> 2 ´ 106
Zahnscheibe
Fächerscheibe
Federring
Sicherrungsblechmit Außennase(aufgebogen)
Keilsicherungs-scheibenpaarNord-Lock
ddd
Maschinenelement in Form eines Keilscheibenpaaresverhindert das Losdrehen von Schraubverbindungen
Bild 1: KlemmkraftverhaltenverschiedenerSchraubensicherungen.
MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002 39
Von wirksamen Schraubensiche-rungen kann nur gesprochen wer-den, wenn nach vielen Tausend Last-wechseln, die bei Vibrationen sehrschnell erreicht werden, noch keinVerlust an Vorspannkraft eintritt.
Im Bild 1 ist ersichtlich, dass beider Sicherung mit der Nord-Lock-Technologie die Zahl der unschäd-lichen Lastwechsel schnell in dieMillionen geht.
Bild 2 weist aus, was nach 15 Se-kunden Testlauf bei Verwendung derselbsthemmenden Nord-Lock-Schraubensicherungsscheiben imVergleich zu verschiedenen anderenKombinationen eintritt (grüne undorange Kurve): Die Vorspannungwird fast horizontal gehalten.
Unterschiedliche Winkelsorgen für die Klemmung
Nord-Lock ist ein primäres Maschi-nenelement, eine Losdrehsicherungin Form eines Keilscheibenpaars ge-mäß DIN 25 201. Dort ist begrifflichfestgelegt, dass Losdrehsicherungenselbständiges Lösen verhindern undüber 80% der Vorspannkraft erhal-ten müssen.
Die Scheiben haben auf der inne-ren Seite Schrägflächen (Keilflä-chen), deren Winkel α größer ist alsder Steigungswinkel β des Schraub-gewindes (Bild 3). Die Scheiben wer-den paarweise mit den Schrägflächenzueinander montiert (Bild 4). Aufder Gegenseite befinden sich die Ra-dialrippen mit dem Zweck, die Flä-chenpressung des Scheibenpaarsbeim Anziehen gegen die Schrau-benkopfauflage beziehungsweise ge-gen das Werkstückteil zu erhöhen.Somit ist jede Scheibe des Paars mitihrem Gegenstück formschlüssigverbunden. Das und die Winkelver-hältnisse bilden die Grundlage fürdie Selbsthemmung der von außennicht mehr beeinflussbaren Schrau-bensicherung. Tritt durch dynami-sche Komponenten die Neigung derSchraube (Mutter) zum selbständi-gen Lösen ein, nimmt die Schraube(Mutter) ihre formschlüssig verbun-dene Scheibe mit, die mit ihrenSchrägflächen unmittelbar gegen dieSchrägflächen der Gegenscheibe oh-ne Übergang aufläuft und die Löse-
neigung sofort abblockt. Die aufge-brachte Vorspannung bleibt nach ge-ringem Setzen der verspannten Teilemit über 80% dauerhaft erhalten.Zum gleichen Ergebnis kommt auchder TÜV-Prüfbericht Nr. 375-130-91 mit der Aussage, dass, „die selbst-hemmenden Schraubensicherungenauch nach 2 ˘ 106 Lastwechseln einesichere und dauerhafte Schraubver-bindung garantieren“.
Als Fazit gilt deshalb, dass die Si-cherung der verschraubten Elemen-te bei Nord-Lock nicht über die sonstgewohnten Reibungskomponentenerfolgt, sondern ausschließlich überdas Prinzip der unmittelbaren Er-haltung der Vorspannkraft. Damitliegt eine einfache und nur mecha-nisch wirkende Losdrehsicherungvor.
Nord-Lock ist von der Größe undGüteklasse der Schraube (Mutter)unabhängig. Die Scheiben, in richti-ger Lage zueinander verklebt als Paa-re serienmäßig lieferbar, können oh-ne Vorbehalt zu jeder Schraube mitflachem Auflagekopf hinzumontiertwerden, wie zum Beispiel zu Sechs-kantschrauben, Innensechkant-schrauben oder Ähnlichen, genormt
oder nicht, metrisch oder in Zoll. Eine Lagerhaltung spezieller odervorbehandelter Schrauben beim An-wender entfällt,was ein wesent-licher kalkulier-barer Kostenfak-tor ist.
Die Scheibengibt es für dieSchraubengrö-ßen von M 3 bisM 64 (für speziel-le Anwendungenauch größer) inStahl verzinktoder Dakromet-beschichtet undin Edelstahl rostfrei. Sie sind mit ei-nem Temperaturbereich zwischen–50 und +450°C praktisch tempera-turunabhängig und in ihrer gesam-ten Art unempfindlich. MM
KONSTRUKTIONSCHRAUBVERBINDUNG
FAZIT
P Dynamisch beanspruchteSchraubverbindungen müssensicher sein
P Nord-Lock hat ein System inForm eines Keilscheibenpaaresentwickelt, das absolut sicherist
P Konstrukteure erreichen damitein hohe Sicherheit und sindin den Abmessungen völlig frei
P Nord-Lock
P R + FK Schulte
P Güde
www.maschinenmarkt.de
15[s]1050
[kN] Vibrationstest nach Junker
Sechskantmutter nach DIN 934Sechskantmutter nach DIN 934mit Federring nach DIN 127Sechskantmutter mit Kunststoffringnach DIN 985Sechskantmutter nach DIN 934 mitNord-Lock-Schraubensicherungs-scheiben nach DIN 25201Sechskantmutter mit Nord-Lock-Scheiben, erneutes AnziehenVorspannverlauf beim Lösen von Nr. 4Vorspannverlauf beim Lösen von Nr. 5
Dynamische Belastung vonSchraubenverbindungen
25
20
15
10
5
0
ZeitVo
rspa
nnkr
aft
α
β
Bild 2: Dynamische Belastung von Schrauben-verbindungen.
Bild 3: Durch die unterschiedlichenWinkel a und b wird ein Losdrehenverhindert.
Bild 4: Nord-Lock-Schraubensicherungs-scheiben gemäß DIN 25201.
Bild
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ord
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40 MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002
Die technische Dokumenta-tion ist aus dem Maschi-nen- und Anlagenbau nicht
wegzudenken. Technische Redak-teure sehen sich nicht erst seit heutemit den Forderungen nach immereffizienterer Dokumentenerstellungeinerseits und Publikation in ver-schiedene Zielmedien – Druck, Weboder CD-ROM und Online-Hilfe –konfrontiert. Die Einführung einesRedaktionssystems bietet sich hieran. Ist sie erfolgreich durchgeführt,steht dem Redakteur ein leistungs-starkes Instrument mit ganz neuenMöglichkeiten zur Verfügung. Erkann sich nun am Aufbau eines Wis-sensmanagementsystems beteiligen,das über die reine Erstellung von Do-kumentationen hinausgeht, undüber den gesamten Produktlebens-zyklus hinweg Informationen für an-dere Bereiche wie Entwicklung, Ver-trieb oder Schulung zur Verfügungstellen.
Ein Redaktionssystem für SingleSource Publishing einzuführen, istinsbesondere dann sinnvoll, wenn
mehrere der folgenden Anforderun-gen bestehen:c Kurz- oder mittelfristig sollenmehrere Zielmedien bedient wer-den: Trotz aller zusätzlich geforder-ten oder gewünschten Zusatz-Aus-gabeformate steht die Produktionvon gedruckten Dokumenten nachwie vor im Vordergrund, einerseitsweil Kunden die Übergabe einerDruckfassung als selbstverständlichvoraussetzen, andererseits als Refe-renz in Streitfällen. Das System mussalso einfach hochwertige Dokumen-te erzeugen können. Die Generie-rung von HTML für Internet, Extra-net oder Intranet und CD-ROM soll-te eine Selbstverständlichkeit sein.HTML-Produkte sind sofort für diehausinterne Information nutzbarund können sehr schnell für Marke-ting- und Vertriebszwecke eingesetztwerden. c Wiederverwendung statt doppel-ter Datenhaltung: Allgemein ver-wendbare Informationsbausteine(Standardbausteine) und individuellfür einzelne Produkte erstellte Bau-steine (Varianten) sollen für ver-schiedene Dokumentationsproduk-te verwendet und an einer Stelle zen-tral verwaltet und bearbeitet werden.Durch die Verknüpfung produkt-spezifischer Strukturen mit den In-halten eines Content Repository sollein hoher Wiederverwendungsgradbei maximaler Flexibilität der Pro-jektdokumentation erreicht werden. c Es müssen Varianten oder Versio-nen verwaltet werden: Sämtliche Va-rianten und Optionen für ein neuesProjekt sollen auf Anhieb zur Verfü-gung stehen, ohne sie erst aus ver-
schiedenen Datenbeständen zu-sammenstellen zu müssen. Dabeikann nicht nur auf die aktuelle Ver-sion, sondern auch auf beliebige vor-herige Stände zurückgegriffen wer-den.c Die Informationen liegen in meh-reren Sprachen vor: Mehrsprachig-keit erfordert von einem Redak-tionssystem einerseits komfortablenZugang zu den Inhalten in den ver-schiedenen Fremdsprachen und an-dererseits Funktionen für das Über-setzungsmanagement.c Schnittstellen zur Datenübernah-me: Teilekataloge, ERP-Systeme oderandere Datenquellen sollen ange-bunden werden.c Hohe Änderungsdynamik: Ände-rungen sollen für Standardbausteinezentral an einer Stelle für alle betrof-fenen Dokumente durchgeführt undnach Bedarf publiziert werden.
Im Zuge der Implementierung ei-nes Redaktionssystems für die tech-nische Dokumentation wird eineStrukturierung des Informations-und Datenbestandes vorgenommen(Bild 1), Zielgruppen definiert undRollen (Content Provider, Redak-teur, Publisher) verteilt (Tabelle).Das Bedienpersonal einer Anlage be-nötigt zum Beispiel andere Informa-tionen als das Wartungs- oder Ser-vicepersonal. Dann kann den unter-schiedlichen Zielgruppen qualitativhochwertiges und quantitativ sinn-volles Material zur Verfügung ge-stellt werden.
Dezentrale Datenhaltungin den Fachabteilungen
Ein Anwendungsbeispiel aus derPraxis: Ein Anlagenbauer fertigtDampfturbinen auf Basis verschie-dener Grundtypen individuell nachKundenwunsch. Die Fachabteilun-gen liefern Standarddokumentatio-nen, je nach realisiertem Turbinen-typ. Die Inhalte dieser Teildokumen-tationen werden mit den Auftrags-unterlagen im Einzelfall abgeglichenund textlich und grafisch nachbear-beitet. Soweit die Unterlagenelektronisch erfasst sind, werden siean ein einheitliches Erscheinungs-bild angepasst. Die Dokumentationwird ausschließlich in Papierform
Kein lästigesMuss mehrRedaktionssysteme automatisieren die Erstellung und Pflege technischer Dokumentationen
STEFAN FREISLER
Stefan Freisler ist Geschäftsführer derSchema GmbH in 90411 Nürnberg, Tel. (09 11) 58 68 61-0, Fax: (09 11) 58 68 61-70, [email protected]
IT-BUSINESS THEMEN & TRENDS
Rollenverteilung eines Redaktionsarbeitsplatzes
Redakteur PublisherContent Provider
– Inhalte erstellen– Strukturen
erstellen und pflegen
– Produkte definieren
– Fachwissen zur Verfügung stellen
– mit einfachen Werkzeugen
– Generieren– Verfügbar-
machen
MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002 41
ausgeliefert und archiviert. Die Da-tenhaltung in elektronischer Formerfolgt in der Regel dezentral in denFachabteilungen. Sofern Texte be-reits elektronisch erfasst wurden, lie-gen sie in der Regel im unterneh-mensweit vorgeschriebenen Word-Format vor. Die Dokumentationwird in Deutsch erstellt und stan-dardmäßig nach Englisch übersetzt.Bestimmte Teile wie das Bedien-handbuch werden in Landesspracheausgeliefert. Durch die dezentraleAblage der Originale und deren Ver-sionsvielfalt müssen viele Inhalte beijedem Auftrag erneut übersetzt wer-den.
Die Entscheidung fällt für ein Sin-gle Source Publishing System. Fol-gende Zielvorstellungen waren fürdie Entscheidung, den Dokumenta-tionsprozess mit Hilfe eines SSP-Sys-tems neu zu strukturieren, maßgeb-lich:c Durch eine klare Definition desErstellungsprozesses wird dieser füralle Beteiligten transparenter.c Der Einsatz von Standardwerk-zeugen wie Word in Verbindung mitvorgegebenen Grafikformatenstrafft die Abläufe und verringert dieBearbeitungszeiten.c Die gezielte Strukturierung undhierarchische Gliederung der Ge-samtanlage ermöglicht die gezielteWiederverwendung von Informa-tionen.
Insgesamt soll besser als bisher ge-währleistet sein, dass die Kundendo-kumentationc in einheitlichem Erscheinungs-bild,c qualitativ hochwertig,c unter Beachtung von Produkthaf-tungs- und QS-Vorschriften
c zeitnah nach Auftragserteilungc in Papierform und elektronisch(PDF und HTML)c und nicht zuletzt mit geringeremfinanziellen Aufwand ausgeliefertwird.
Das Redaktionssystemkann sich anpassen
Dabei ist wichtig, dass sich das Red-aktionssystem an die Prozesse undWerkzeuge anpasst. Beim Redak-teursarbeitsplatz des Dokumenta-tionssystem-Anbieters Schematexterfolgt die Dateneingabe auf Seitender Content Provider – also derjeni-gen, die das Fachwissen liefern – inMicrosoft Word. Dadurch müssenauf ihrer Seite keine HTML- oderXML-Kenntnisse vorhanden sein.Bei der korrekten Erfassung unter-stützt eine vorgefertigte Dokumen-tenvorlage den Bearbeiter, mit dernur zuvor festgelegte Absatz- undZeichenformate, Grafiktypen undTabellen zugewiesen werden kön-nen. Dem Redakteur erspart diesaufwendiges Nachbearbeiten derFormatierungen. Metadaten für je-den einzelnen Informationsbausteinkönnen vom Autor direkt in Wordgesetzt werden.
Der Schematext-Redakteursar-beitsplatz erlaubt die Strukturierungdes Informationsbestands, die Pfle-
ge der Inhalte und die Erzeugung dergewünschten Medienprodukte. Dar-über hinaus kann auf den Metadatenein Workflow- und Berichtsmanage-ment aufgesetzt werden. So stehenInfos zu Projektstatus oder Fertig-
stellungsgradständig zur Ver-fügung. Ein Ver-waltungs-Over-head durch sepa-rat geführte Lis-ten oder Statisti-ken entfällt. Fürden Redaktions-leiter oder Pro-jektmanagerkann darüberhinaus ein Pro-jektplan nach Mi-
crosoft Project exportiert werden.Dort können dezentral Ressourcen-zuteilung und Termine geändertwerden, die danach wieder ins Red-aktionssystem zurückfließen. Fürdie Anbindung der Übersetzer sorgtein Exportmechanismus. MM
IT-BUSINESSTHEMEN & TRENDS
P Schematext
P Gesellschaft für TechnischeDokumentation
P Single Source Publishing
www.maschinenmarkt.de
FAZIT
P Auf die Erstellung technischerDokumentationen können Ma-schinenbauer nicht verzichten
P Doppelbearbeitungen undOutsourcing von Übersetzun-gen bedingen hohe Kosten
P Vielseitig und rationell sindProgramme mit Mehrsprachig-keit, die verschiedene Zielme-dien bedienen
Single-Source-Publishing Single-Source-Publishing hat viele Aspekte: Aus ein undderselben Quelle werden verschiedene Dokumentations-produkte produziert. Eine Information wird einmal zentralgespeichert und dann mehrfach verwendet. Außerdemlässt Single-Source-Publishing auf eine Reduktion derTools und eine gute Einbindung in die bestehende IT-Landschaft hoffen.
Makro-struktur
Mikro-struktur
Kondensator
Bypassventil
Stellventile
Turbinenläufer
Dampfkammer
Turbinengehäuse
Aufbau…Funktion…Wirkungsweise…
Turbinenanlage
Kondensation
Regelung
Gehäuse
Kondensatpumpen
Bild 1: Strukturierungdes Informationsbe-
standes. Bild
: Sch
emat
ext
MANAGEMENT INNOVATION
42 MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002
Ein Projektbericht über dieKonzeption und Umsetzungeiner prozessorientierten Kal-
kulation zur Produktkostenermitt-lung und der damit verbundenen Vi-sualisierung von Verbesserungspo-tenzialen im Unternehmen. Das andieser Stelle vorgestellte Projekt wur-de in einem mittelständischenUnternehmen durchgeführt, das alsvariantenreicher Serienfertiger klas-sifiziert werden kann.
Die Frage, die sich vielen Unter-nehmenslenkern stellt, ist die zielge-
rechte Vorgehensweise bei der Suchenach Einsparungsmöglichkeiten so-wie dem Variantenmanagement ih-rer Produktpalette. Eine Vielzahl vonUnternehmen hat durch den zuneh-menden Preisdruck von Konkur-renzunternehmen mit ähnlichenProdukten massiven Handlungsbe-darf, ihre Produkte günstiger abergleichzeitig auch kundenindividuellam Markt anzubieten. Dies gelingtselbstverständlich nur mit der Er-schließung von Rationalisierungs-potenzialen und mit einer Produkt-variantenvielfalt, die den Marktan-forderungen gerecht wird.
In vielen Unternehmen könnendurch das interne Rechnungswesen,das mit einer Zuschlagskalkulationoperiert, keine genauen Aussagenüber die tatsächlich verursachtenKosten für die produzierten Gütergemacht werden. Typische Rech-nungsinhalte zur Produktkostener-mittlung sind zum Beispiel:
Fertigungskosten (FK) = Stundenlohn + Maschinenstun-densatz + Fertigungsgemeinkosten(FGK)
Materialkosten (MK) = Materialpreis + Materialgemein-kosten (MGK)
Diese verwendete Zuschlagskal-kulation gibt keinen Aufschluss überdie Verteilung der Produktkostenvon einzelnen Unternehmensberei-chen. Im Hinblick auf zunehmendeProduktvarianz sind die Renner-und Exotenprodukte in ihren Pro-duktkosten kaum zu unterscheiden.In der Realität gibt es jedoch einegroße Kostendifferenz bei unter-schiedlichen Produktvariantendurch eine zu differenzierende, in-tensive Einbindung von Unterneh-mensbereichen und der Umlage vonproduktspezifischen Werkzeugkos-ten.Gründe für die prozessorientierteKostenrechnung zur Unterneh-mensanalyse sind:c Zunahme der Aktivitäten in indi-rekten Unternehmensbereichen(Entwicklung, Beschaffung, In-standhaltung, ...)c Anstieg der Gemeinkosten bezie-hungsweise Zunahme des Anteils derGemeinkosten an den Gesamtkostenc Veränderte Kosteneinflussgrö-ßen: Variantenvielfalt, Teilevielfalt,Produktkomplexität, Automatisie-rungsgradc Zuschlagsgrößen reichen zur „Be-gründung“ und Verrechnung vonStellenkosten nicht mehr ausc Zunehmender Bedarf an strategi-schen Kosteninformationen
Für diesen Projektbericht ist zubeachten, dass es dabei nicht um diekomplette Umstellung des unter-
Schnelles Aufdecken von RationalisierungspotenzialenProdukte günstiger aber gleichzeitig auch kundenindividuell am Markt anbieten
SIEGFRIED STENDER, THOMAS ADOLF, JÖRG UFFMANN
Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Siegfried Sten-der ist Mitglied des Führungskreises undAbteilungsleiter Produktions- und Anla-genmanagement am Fraunhofer-Institutfür Produktionstechnik und Automatisie-rung (IPA) in 70569 Stuttgart. Dipl.-Ing.Thomas Adolf ist Projektleiter im Ge-schäftsfeld Unternehmensmanagement,Dipl.-Wirtsch.-Ing. Jörg Uffmann ist wis-senschaftlicher Mitarbeiter am IPA. Infor-mationen: Thomas Adolf, Tel. (07 11) 970-14 16., [email protected]
Bild 1: Zusammenhangzwischen Teil-prozessen (TP)und Hauptprozes-sen (HP).
MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002 43
nehmensinternen Rechnungswe-sens geht, sondern um eine strategi-sche Unternehmensanalyse bezüg-lich der Produktkosten.Die Fragen der Unternehmenslei-tung, die in diesem Projekt mit derMethodik der „prozessorientiertenProduktkostenkalkulation“ beant-wortet wurden, waren :c Wie hoch sind die Kosten vonRenner- und Exotenprodukten?c Werden Exoten- von den Renner-produkten mitfinanziert?c Welche Unternehmensabteilun-gen verursachen in der Prozessana-lyse die größten Kostenanteile?c Wo sind die besten Ansatzpunktezum Erschließen von signifikantenRationalisierungspotenzialen?
Das Hauptziel dieses Industrie-projektes lag in der verursachungs-gerechten Ermittlung der Produkt-und Prozesskosten. Einen sicherenAnsatz zur Schaffung von Kosten-transparenz bietet die prozessorien-tierte Produktkalkulation. BeiUnternehmen mit angewandter Zu-schlagskalkulation werden durch ei-ne prozessorientierte Produktkalku-lation Potenzialbereiche für Einspa-rungen in der gesamten Struktur derUnternehmensorganisations identi-fiziert. Hierbei wird auf die Grund-lagen der Prozesskostenrechnungzurückgegriffen, aber durch eineschnelle Analysenabwicklung derAufwand drastisch reduziert.
Definition der Prozesskosten-rechnung: Eine Prozesskostenrech-nung wird definiert als ein Systemder Kostenrechnung, das Gemein-kosten von Vorgängen (Aktivitäten)über quantitative Bezugsgrößen(driver) verrechnet, welche Maßaus-drücke für die Vorgangs-(Akti-vitäts)mengen darstellen bezie-hungsweise als solche ausgedrücktwerden.
Die Prozesskostenrechnung be-schäftigt sich hauptsächlich mit denindirekten Leistungsbereichen imUnternehmen. In diesen fallen über-wiegend fixe Kosten an, die den Pro-dukteinheiten nicht direkt zugeord-net werden können. Diese stellen so-mit Gemeinkosten der Produkte dar.Die Verrechnung von Gemeinkostenerfolgt über abgegrenzte Prozesse
und deren mengenmäßige Wieder-holung, und nicht über Kostenstel-len und die dort ermittelbaren wert-mäßigen Bezugsgrößen (Bild 1)[1].Vorgehensweise bei der Produktkal-kulation:c Erstellung einer Prozessübersichtund Tätigkeitsanalyse,c Generierung einer Prozessliste,c Identifikation von Hauptprozes-sen und deren Teilprozesszuord-nung,c Zusammenhänge zwischen Pro-dukt und Prozess herstellen,c Erstellung des prozessorientiertenProduktkalkulationsschemas.
In den einzelnen Kostenstellen inden Unternehmen werden Tätigkei-ten analysiert und zu Teilprozessenzusammengefasst. Kosten je Teilpro-zess und Kostenstelle werden er-mittelt. Für die leistungsmengenin-duzierten Prozesstypen werden Kos-tentreiber (zum Beispiel Anzahl Pro-duktvarianten) definiert. Die leis-tungsmengenneutralen Kosten inder jeweiligen Kostenstelle (zum Bei-spiel Leitung der Kostenstelle) sindauf die Teilprozesse zu verteilen.
Das Ergebnis der prozessorien-tierten Produktkalkulation imUnternehmen ist unter anderem dieVisualisierung von benötigtenUnternehmensprozessen für dieProdukterstellung. Diese erzielteKostentransparenz erfüllt die folgen-den Zielsetzungen:c Detaillierte Abbildung von Unter-nehmensprozessen, insbesondere im
indirekten Leistungsbereich (Trans-parenz der Gemeinkosten),c Bereitstellung von Kosteninfor-mationen für die mittel- und lang-fristige Unternehmensplanung undzu deren Umsetzung,c Bereitstellung von Informationenim indirekten Leistungsbereich fürdie Kontrolle undSicherung derWirtschaftlich-keit.
Bei der verursa-chungsgerechtenErmittlung derProduktkostenkann das interneRechnungswesender Unterneh-mung beibehalten werden. Die pro-zessorientierte Unternehmensanaly-se dient zur Erschließung von Ratio-nalisierungspotenzialen und einerstrategischen Ausrichtung bezüglichder Produktvarianz.
Material-Gemeinkosten
5%
Materialkosten54%
Fertigungskosten41%
Prozesskosten57%
Fertigungskosten6%
Materialeinzelkosten43%
Bild 2: Aufteilung derProduktkosten aufKostenstellen.
Bild
er: V
erfa
sser
FAZIT
P Prozessorientierte Produktkal-kulation visualisiert Prozesse
P Analyse zur Erschließung vonRationalisierungspotenzialen
P Kostentransparenz führt zudetaillierten Prozesseinblicken
P Fraunhofer-Institut für Pro-duktionstechnik und Automati-sierung IPA, Stuttgart
P Prozesskostenrechnung
www.maschinenmarkt.de
Literatur[1] Schweitzer M. und H.-U. Küpper: Sys-
teme der Kosten- und Erlösrechnung.München: Vahlen 1998.
[2] Horváth & Partner: Prozesskostenma-nagement. München: Vahlen 1998.
Entwicklung: 22,6%
Vertrieb: 20,3%
Marketing: 16,4%
Logistik: 14,4%
Disposition: 5,1%
Arbeitsvorbereitung: 3,2%
Produktion: 2,9%
Qualitätssicherung: 3,9%
Sonstige: 11,2%
Aufteilung der Prozesskostennach Kostenstellen (57%)
Produkt-Kalkulation Ist-Zustand
Prozessorientierte Kalkulation
MANAGEMENT MARKETING
44 MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002
Conjoint Measurement ist einleistungsfähiges Verfahren,um die Risiken bei der
Markteinführung neuer Produktebereits im Vorfeld zu minimieren.Neben der richtigen Produktvarian-te lässt sich auch die optimale preis-
liche Positionie-rung des Pro-dukts ermitteln.
Die Wahl derrichtigen Ma-schinenvarianteund die Festle-gung des optima-len Marktein-trittspreises set-zen verschiedene
unternehmensinterne Entscheidun-gen sowie Marktinformationen vor-aus (Bild 1).
Zur Bestimmung des optimalenMarkteintrittspreises für eine neueMaschinentechnik sind Informatio-nen zum Markt, die sich im Vorfeldder Markteinführung durch eine ge-
eignete Kundenanalyse ermittelnlassen, absolut notwendig:c Genaue Kenntnis der individuel-len Zahlungsbereitschaftenc Präferenz für regionalen oder eu-ropaweiten Einkaufc Individuelle Kaufabsichten.
Die grundlegende unterneh-mensinterne Entscheidung ist dieZieldefinition der Markteinfüh-rungsstrategie. Entsprechende stra-tegische Optionen sind Gewinn-oder Umsatzmaximierung. Weiterenotwendige unternehmensinterneEntscheidungen bestehen in der De-finition der Zielregionen, der genau-
en Spezifikation der Maschine unddes Serviceniveaus sowie in der Be-stimmung der variablen Kosten fürverschiedene Maschinenspezifika-tionen. Zur späteren Ermittlung deseuropäischen Preiskorridors solltedie Wichtigkeit der einzelnen Zielre-gionen auf Basis etwa der Marktgrö-ße oder Höhe der Markteintrittsbar-
Dergerechte Preis
BEN KLUGE UND DIETHER TILLMANN
Dipl.-Ing. Ben Kluge ist Senior Consultantbei der Unternehmensberatung Simon, Kucher & Partners Strategy and Marketing-Consultants in 53115 Bonn,Tel. (02 28)98 43-2 12, Fax (02 28) 98 43-2 20. Dr.Diether Tillmann ist Director beim gleichenUnternehmen.
FAZIT
P Die Ziele der Markteinführungmüssen klar definiert sein
P Interviewpartner sind stets dieEntscheidungsträger
P Regional differierende Preisekönnen zum Problem werden
Simulation von Absatz und Deckungsbeitrag beim Conjoint Measurement
Optimierung
• Deckungsbeitrags-optimaler Preis
• Deckungsbeitrags-optimaler Preis vonAlternativangeboten
Die optimiertenPreise basieren aufder Zahlungsbereit-schaft der Kundenund sind die durch-schnittlich zu er-zielenden Preisepro Region(nach Verhandlung).
• für jede Region• europaweit
• für jede Region• europaweit
DecisionSupportModell,
basierendauf realen
Marktdaten
Mar
ktin
form
atio
nen
Inte
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Ents
chei
dung
en
Definition derZielregionen und
Präferenzen(Vertriebsstrategie)
Variable Kosten derfestgelegten Maschinen-
und Servicespezi-fikationen
Spezifikation vonMaschinen und Service,
Def. von Alterna-tivangeboen
Zieldefinition der Markt-einführungsstrategie
(max. Deckungs-beitrag, Marktanteil
oder Umsatz)
Individuelle Kaufab-sichten der Kunden
(Absatzpotenzialbei Kunden)
Identifikation regio-nalen oder europa-
weiten Einkaufsdurch die Kunden
Individuelle Zahlungs-bereitschaft der Kunden
für unterschiedlicheMaschinen- und
Servicespezifikationen
Bild 1: Informationsgrundlagenzur Variantenwahl und Optimie-rung des Markteintrittspreises.
Basisszenario:Drehlänge 1000 mm, Werkzeugaufnahmeplätze 12/8
DrehmomentAlternativeAusprägungen:500 Nm700 Nm900 Nm
SpannfutterAlternativeAusprägungen:300 mm400 mm500 mm
Marke … Preis
Beispiel
Bild 2: Beispielefür zentrale Kauf-kriterien einerHochleistungs-drehmaschine.
schinenvariante mitdem höheren Gesamt-deckungsbeitrag fürdie Markteinführunggewählt. Die Simula-tion ergibt für dieseMaschinenvariantefolgende regional op-timalen Preise (End-preise nach Verhand-lung):c Deutschland
31 900 Euro,c Großbritannien
28 850 Euro,c Frankreich
29 800 Euro,c Spanien
25 500 Euro c Italien
26 300 Euro.Die regional opti-
malen Preise könnenstark differieren, wasunter anderem anunterschiedlichenWettbewerbsinten-sitäten der Märkteliegt. Ein niedrigesPreisniveau in einerweniger wichtigen Region (zum Bei-spiel gemessen an der Marktgröße)kann zu einem Problem werden,wenn Kunden Maschinen europa-weit für ihre Regionalniederlassun-gen einkaufen oder einheitlicheKonditionen fordern. Solche Kun-den würden nur das niedrigste Preis-niveau bezahlen und damit das be-absichtigte höhere Preisniveau inwichtigen Absatzregionen zerstören.Bei starken regionalen Unterschie-den in der Zahlungsbereitschaftmuss per Simulation ein europawei-ter Preiskorridor definiert werden.
Bild 4 zeigt die notwendige Kor-rektur der regionalen Preise in Spa-nien und Italien, die zuvor in der Ver-triebsstrategie als weniger interes-sant eingestuft wurden. Die Anhe-bung der Markteintrittspreise inSpanien und Italien bewirkt eine le-diglich achtzigprozentige Nutzungdes Gewinnpotenzials innerhalb die-ser Regionen. Dieser bewusste Ver-zicht schützt jedoch das höherePreisniveau in den als wichtiger ein-gestuften Regionen. MM
MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002 45
rieren festgelegt werden. Beispielefür zentrale Kaufkriterien einerWerkzeugmaschine sind Drehmo-ment, Spannfutteraufnahme, Ser-vice, Marke und Preis. Bei der Fest-legung alternativer Ausprägungendieser Kaufkriterien muss das rele-vante Konkurrenzumfeld genau ab-gebildet werden. Bild 2 zeigt am Bei-spiel einer Hochleistungsdrehma-schine eine Auswahl von Kaufkrite-rien.
Vor der Durchführung der Con-joint-Interviews ist eine genaue Aus-wahl der zu befragenden potenziel-len Kunden notwendig. Interviewsmüssen grundsätzlich mit den Trä-gern der Kaufentscheidung durchge-führt werden [1, 2]. In der darge-stellten Untersuchung wurden proZielregion Entscheidungsträger aus30 Unternehmen befragt, wodurchein Großteil des relevanten Absatz-marktes erfasst wurde. Die Inter-views bestanden aus drei verschiede-nen Teilen:c Direkte Befragung zu Technolo-gietrends, der Struktur des Kaufpro-zesses sowie Häufigkeit und Art derNutzung solcher Maschinenc Indirekte Erhebung von Präferen-zen mittels Conjoint Measurementc Direkte Abfrage von Kaufpräfe-renzen und Preisvorstellungen.
Als Conjoint-Methode wurde eincomputergestützter ACA (AdaptiveConjoint Analysis) eingesetzt [3].
Basierend auf den in Bild 2 darge-stellten Marktinformationen undinternen Unternehmensdaten lassensich der Absatz von Maschinen unddie Entwicklung des Deckungsbei-trages in Abhängigkeit vom Preis si-mulieren [4, 5]. In Abbildung 3 sinddie Zusammenhänge zwischen Ma-schinenpreis und Absatz sowie Ma-schinenpreis und Gewinn für die Re-gionen Deutschland und Großbri-tannien dargestellt.
Diese Simulation kann für jede inder Vertriebsstrategie definierte Re-gion sowie für beide Maschinenvari-anten durchgeführt werden. Der ge-winnoptimale Maschinenpreis liegtim höchsten Scheitelpunkt der Ge-winnfunktion. Gemäß dem Ziel, deneuropaweiten Gesamtdeckungsbei-trag zu maximieren, wird die Ma-
MANAGEMENTMARKETING
P Simon, Kucher & Partners
P Conjoint Measurement: metho-dische Aspekte
www.maschinenmarkt.de
Preis-AbsatzFunktion
Preis-AbsatzFunktion
Gewinnfunktion
Gewinn-funktion
20 25 30 35
Inde
x
Inde
x
100
80
60
40
20
020 25 30 35
100
80
60
40
20
0
Preis1) (Tausend Euro)
1) Preis: Zahlungsbereitschaft; Endpreis nach Verhandlung
Preis1) (Tausend Euro)
Optimaler Preis:31900 Euro
Optimaler Preis:28850 Euro
Deutschland Großbritannien
D UK F E I
Prei
s (T
ause
nd E
uro)
1)
3231,9
28,8529,8
25,5 26,3
30
28
26
1) Preis: Zahlungsbereitschaft; Endpreis nach Verhandlung
Europaweiter Preiskorridor
Bild 3: Simulationdes Absatzes unddes Gewinns inAbhängigkeit vomPreis.
Bild
er: V
erfa
sser
Bild 4: Europa-weiter Preiskorri-dor.
Literatur[1] Butz, H., und L. Goodstein: Measuring
Customer Value: Gaining the StrategicAdvance. Organizational Dynamics,Vol. 24, Nr. 3, 1996.
[2] Carothers, H. G., und M. Adams: Com-petitive Advantage Through CustomerValue: The Role of Value-Based Strate-gies. In: Stahl, J. M. und G. M. Bounds(Hrsg.): Competing Globally ThroughCustomer Value. New York 1991.
[3] Mengen, A., und H. Simon: Produkt-und Preisgestaltung mit Conjoint Mea-surement, wisu das wirtschaftsstudium,Heft 3, 1996.
[4] Balderjahn, I.: Der Einsatz der Conjo-int-Analyse zur empirischen Bestim-mung von Preisresponsefunktionen.Marketing, Heft 1, 1994.
[5] Bauer, H., und A. Herrmann: Eine Me-thode zur gewinnmaximalen Produkt-gestaltung auf der Basis von ConjointMeasurement. Zeitschrift für Betriebs-wirtschaft, Heft 1, 1994.
MARKTSPIEGELPRODUKTE
MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002 XX
Doppelgehrungsbandsägehat umfangreiche Standardausrüstung
Die Hochleistungs-Doppelgehrungsbandsägemaschine HBS 220DG mit Bimetallsägeband verfügt über eine umfangreiche Serien-ausrüstung wie Gehrungsschnellverstellung in Position 90° und–45° rechts sowie 90° und –30° links, automatisches Absenken desSägerahmens, Eilabsenkung, automatische Abschaltung nachSchnittende, Sägebandspannungsüberwachung, stufenlos einstell-bare Vorschubgeschwindigkeit, Gehrungswinkelanzeige, Spä-neräumrad, Späneauffangwanne sowie eine Sägebandführung ausHartmetall. Die Schnittgeschwindigkeit beträgt 40 beziehungs-weise 60 m/min. Der Schnittbereich umfasst Rundmaterial mitDurchmessern bis 220 mm.c Hermann Klaeger GmbH, Tel. (07 11) 3 05 09-0, [email protected]
Keilspannwerkzeug erzeugt hohe Spannkräfte
Für eine Standardisierung bestens geeignet ist nach Angaben desHerstellers der neue, einfach zu handhabende Keilspanner mit nureiner Gewindebohrung zur Befestigung. In kurzer Zeit lassen sichdamit wirtschaftlich Vorrichtungen realisieren. Die Keilspannergibt es in unterschiedlicher Ausführung, jeweils mit abgestuftenBreiten von 30 bis 84 mm und Längen von 31 bis 62 mm sowie jenach Spannkeilgröße mit Gewinde M8, M12 oder M16: Standard-spanner mit glatten Spannflächen, Rohteilspanner mit geriffelterSpannfläche sowie Sonderformspanner mit Spannflächen mitAufmaß zum Einbringen von Sondergeometrien (Aufmaß bei Ge-winde M8 ist 3 mm, bei M12 und bei M16 sind es 5 mm). c SFT GmbH, Tel. (0 83 67) 91 21 60, www.sftnet.de
HSC-Bearbeitungszentrumin Gantry-Bauweise
Speziell zur Hochgeschwindigkeitsbearbeitung von Werk-stücken aus Stahl, NE-Metallen, Grafit undKunststoff entwickelt wurde das Bearbei-
tungszentrum Vari Cube. Mit Verfahr-wegen in X, Y und Z von 1020, 800und 350 (Option 550) mm und Be-
schleunigungen von 1 g bietet das HSC-Bearbeitungszentrum den Herstelleran-gaben zufolge beste Voraussetzungen
fürs wirtschaftliche Bearbeiten von Werkstücken mit einem Ge-wicht bis 2000 kg im Werkzeug- und Formenbau sowie für dieProduktion kleiner und mittlerer Serien. Um Ungenauigkeiten beiweit ausgefahrener Z-Achse zu vermeiden, ist der Arbeitstisch inder Höhe variabel. Die Frässpindel ist zentrisch in die Z-Achseund in der Brücke angeordnet. Das gewährleiste eine optimaleThermosymmetrie und eine sehr gute Steifigkeit des Systems, soder Hersteller. Die vektorgeregelte Hochfrequenzspindel mit Mini-malmengen-Ölluftschmierung stellt bereits im unteren Drehzahl-bereich die volle Leistung zur Verfügung. Die Standardspindelleistet 15 kW bei Drehzahlen bis 30 000 min–1. c Lang GmbH & Co. KG, Tel. (0 64 03) 70 09-0, www.lang.de
6116 / K32-01 A
MARKTSPIEGELPRODUKTE
MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002 XX
Mikroskope bieten Flexibilität für Dokumentation in der Metallurgie
Olympus hat eine Reihe von inversen Mikroskopen für die Ma-terialforschung mit hochleistungsfähiger, un-endlich korrigierter UIS-Optik und sämtlichenfür Dokumentationszwecke notwendigenFunktionen vorgestellt. Der modulare Aufbauder inversen Mikroskope aus der Serie GX er-
möglicht dem Anwender die Adaption digitaler Ka-meras oder Videokameras für die Bildübertragung zu einem Videomonitor oder PC. Es können auch Kleinbild- und Großfor-matkameras adaptiert werden. Messungen der Korngröße, mikro-strukturelle Untersuchungen und ähnliche Anwendungen könnenmithilfe vielseitiger Software gespeichert und archiviert werden.Wie der Hersteller mitteilt, sorgt die besondere Kondensoroptikder Serie für geringe Lichtverluste und eine gleichmäßige Aus-leuchtung des Präparates. c Olympus Optical Co. (Europa) GmbH, Tel. (0 40) 2 37 73-0, www.olympus.de
Kontrolleinrichtung entdeckt undichte Stellen in Kunststoffteilen
Eine schnelle und 100-prozentige Kontrolle auf undichte Stellen inKunststoffteilen rundet jetzt die Palette von Prüfsystemen in denMontageautomaten von Müller + Kurtz ab. Bei Massenartikeln fürdie Medizin- und Labortechnik, Pharma- oder Kosmetikindustriewird der Qualitätsanspruch immer höher. Deckel für Tabletten-röhrchen, Verschlusskappen für Impfstoff- oder Kosmetikbehältermüssen vollkommen dicht sein. Wo früher Stichproben genügten,
verlangt der Markt heute eine 100-Prozent-Kontrolle.Gleichzeitig erfordert der harte Wettbewerb indiesen Branchen ein immer höheres Tempo. Biszu 15 Kunststoffteile/s überprüft das neue Ver-
fahren während der laufenden Produktion.
c Müller + Kurtz Sondermaschinen GmbH, Tel. (0 71 81) 6 06-1 00, www.mueller-kurtz.de
Frei programmierbares Software-Toolwurde für Prüfanlagen entwickeltFür Arbeiten an Prüfmaschinen wurde das frei programmierbareSoftware-Tool Testwinner entwickelt. Es arbeitet zusammen mitder High-Speed-(1-kHz-)PC-Karte zur Steuerung und Datener-fassung. Es erlaubt laut Hersteller Prüfungen nach Normen wiezum Beispiel ISO, EN, DIN, AF, BS, ASTM oder JIS. Es ermöglichteditierbare Abläufe, Abrechnungen und Berichte nach Bedarf.Ebenfalls können Standardstatistiken erstellt werden. Optional istein SPC-Modul erhältlich. Das Tool ermöglicht außerdem dieKonfiguration anderer Messgeräte, die Steuerung von Reglern unddie Übernahme der Messergebnisse. Weiterhin erlaubt es dieKommunikation (I/O) mit den SPS-Systemen von Handlingauto-maten. SAS, Software Assistance Service, nennt der Anwender dieSoftware-Unterstützung, Wartung und den Update-Service. c Test GmbH, Tel. (02 11) 20 99 03-0, www.test-gmbh.com
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MARKTSPIEGELPRODUKTE
MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002 XX
Multifunktionale CNC-Drehmaschinenzur Komplettbearbeitung
Die CNC-Drehmaschinen Quest ermöglichen in der High-End-Ausführung das Komplettbearbeiten von Teilen in einer Aufspan-nung. Zur Ausrüstung gehören beispielsweise Gegenspindel, C-und Y-Achse, angetriebene Dreh- und Fräswerkzeuge sowie dieMöglichkeit der rückseitigen Bearbeitung. Die Drehzahlen derHaupt- und der Gegenspindel betragen maximal 10 000 min–1.Die Schaltzeit des Revolvers mit Richtungslogik beträgt 0,1 s. DieBahngeschwindigkeit von 38 m/min in der Z-Achse und von 28m/min in der X-Achse minimieren den Angaben zufolge dieStückzeiten. Das verstärkte Maschinenbett aus Guss sei stabil undschwingungsarm, so der Hersteller. Dadurch ergeben sich bessereWerkzeugstandzeiten und die Möglichkeit des Hartdrehens. DieHardinge-Spindel zur Aufnahme von Backenfutter oder Spann-zangen ermögliche schnellen Wechsel vom Futterteil zur Stange. c Hardinge GmbH, Tel. (0 21 51) 4 96 49-0, www.hardinge.com
Mehrschneidiger Feinbohrkopffür die GroßserienfertigungDer Feinbohrkopf Microcut ermöglicht es, auch in der Großse-rienfertigung die Vorteile des Feinbohrens – relativ geringe Werk-zeugkosten je Bohrung, genau einzuhaltende Stiche sowie exakteForm- und Lagetoleranzen – zu nutzen. Darüber hinaus kann dasWerkzeug im Prozess verändert werden, um Durchmessertoleran-zen im Prozess zu korrigieren. Das Feinbohrwerkzeug mit fünfSchneiden gibt es für Durchmesserbereich von 50 bis 350 mm. DieAnsteuerung kann zentral, aber auch dezentral durch eine positio-nierbare Spindel erfolgen. Durch vorgespannte Halterelemente fürdie Schneidplatten ist ein Klemmen und Lösen von einzelnen Trä-gern nicht nötig. Die Zustellraten betragen 1 bis 2 µm pro Impuls.Die Bewegung innerhalb des Feinbohrkopfes sind so abgestimmt,dass der Stick-Slip-Effekt sicher überwunden wird.
c Johne + Co. Präzisionswerkzeuge GmbH,Tel. (0 23 69) 2 01-0, www.johne-co.de
Hochleistungs-CNC-Drehmaschinensind modular aufgebautDie Hochleistungs-CNC-Drehmaschinen der Baureihe RNC Ver-sion A bieten einige Optionen zur „Individualisierung“ der Ma-schinen. Dazu gehören beispielsweise C-Achse, Hohlspannein-richtung, Werkzeugvermessung, Lünette, Spanndruckwechsel undautomatische Arbeitsraumtür. Der Arbeitsbereich der Drehma-schinen umfasst je nach Ausführung maximale Drehlängen von250 bis 1000 mm, bei Umlaufdurchmessern von 300 bis 600 mm.Der Materialdurchlass durch die Spindel beträgt bei der Version200 A 42 mm, bei der Variante 400 A 65 mm und bei der Ausfüh-rung 500 A 85 mm. Allen Varianten gemeinsam ist ein Werkzeug-revolver mit zwölf Stationen. Die hydrostatische Hauptführungohne Reibkontakt sorgt auch bei Weginkrementen von 0,001 mmfür Stick-Slip-freies Verfahren. c A. Monforts GmbH & Co., Tel. (0 21 61) 4 01-0, [email protected]
6116 / K32-02 C
52 MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002
MESSEN · KONGRESSE · SEMINARE
SERVICE TERMINE
Ausführliche Informationen unter:www.maschinenmarkt.de — Veranstaltungen — TermineUm einen Termin vorzuschlagen, schicken Sie die Detailsbitte an [email protected]
2. Experten-symposium: Schnittpunkt Kunst-stoff- und Mikro-systemtechnik
Ricone GmbH,Tel. (0 89) 18 93 88-0,Fax (0 89) 18 93 88-22
Prien amChiemsee,5. und 6. 9.,790 Euro zzgl. MwSt.
Fachtagung: Fortschrittliche Tech-nologien beim Spritz-gießen, Spritzgießenvon technischen Teilen
K. I. M. W. Kunststoff-In-stitut für die mittelständi-sche Wirtschaft NRWGmbH,Tel. (0 23 51) 10 64-1 91,Fax (0 23 51) 10 64-1 90
Lüdenscheid,11. 9.,330 Euro zzgl.MwSt.
Fachkonferenz: Kohle im Energiemixder Zukunft – Wett-bewerbsfähigkeit undVersorgungssicherheit
Neuss,24. und 25. 9.,1545 Euro zzgl. MwSt.
Fachtagung: Sperrschichtfolien für anspruchsvolle Verpackungen
SKZ Süddeutsches Kunststoff-Zentrum,Tel. (09 31) 41 04-1 64,Fax (09 31) 41 04-2 27
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Fraunhofer-Institut fürWerkzeugmaschinen undUmformtechnik IWU,Tel. (03 71) 53 97-3 28,Fax (03 71) 53 97-4 48
Chemnitz,25. und 26. 9.,750 Euro
Workshop: Praktische Ober-flächenanalytik
ForschungszentrumKarlsruhe GmbH,Tel. (0 72 47) 82-40 44,Fax (0 72 47) 82 48 57
3. Aachener Tagung:Komplexitätsmanage-ment – Vielfalt in Serie
GPS Schuh & Co. GmbH,Tel. (0 24 05) 4 59-02,Fax (0 24 05) 4 59-3 00
23. InternationaleFachmesse Kälte, Klima, Lüftung: IKK 2002
Nürnberg,16. bis 18. 10.,keine Angabe
IBF GmbH & Co. KG,Tel. (00 43-56 77) 53 53-0,Fax (00 43-56 77) 82 32
Stuttgart,24. 10.,790 Euro zzgl. MwSt.
37. Symposium Einkauf und Logistik
BME Bundesverband Materialwirtschaft Ein-kauf und Logistik e. V.,Tel. (0 69) 3 08 38-2 12,Fax (0 69) 3 08 38-2 99
Berlin,4. bis 6. 11.,1590 Euro
Euroforum DeutschlandGmbH,Tel. (02 11) 96 86-34 34,Fax (02 11) 96 86-40 40
Eggenstein-Leopoldshafen,10. und 11. 10.,530 Euro
NL Vaals beiAachen,10. und 11. 10.,1450 Euro zzgl MwSt.
Fachtagung: CE-Kennzeichnung fürGeschäftsleiter undFührungskräfte imMaschinen-, Anlagen-und Steuerungsbau
VDKF Wirtschafts- undInformationsdiensteGmbH,Tel. (02 28) 2 49 89-48,Fax (02 28) 2 49 89-49
3. Chemnitzer Karos-seriekolloquium: Innenhochdruckum-formen für Karosserie-komponenten
Redaktion:Redaktionsanschrift: Max-Planck-Str. 7/9, 97064 Würzburg, Tel. (09 31) 4 18-23 40, Fax (09 31) 4 18-27 70, Die Fachgebiete in der Redaktion finden Sie im Internet unter:www.maschinenmarkt.de – Impressum – Redaktion. Bitte Presseinfos nur einmal sendenChefredakteur: Ken Fouhy (kf), Tel. -22 03, [email protected]. Chefredakteur: Bernhard Kuttkat (bk), Tel. -24 15Redakteure: Udo Schnell (us), Tel. -24 72 (Chef vom Dienst), Ulrike Gloger (ug), -Tel. 20 61, Ursula Hofmann (uh), Tel. -22 14, Josef Kraus (jk), Tel. -22 72, Rüdiger Kroh (rk), Tel. -25 62,Dietmar Kuhn (dk), Tel. -24 49, Bernd Maienschein (bm), Tel. -21 95, Reinhold Schäfer (rs), Tel. -20 36, Jürgen Schreier (js), Tel. 22 76, -Winfried Schröder (ws), Tel. -23 83, Claus-MartinStotz (cs), Tel. -22 25, Rolf Tillert (rt), Tel. -25 64Redaktionsassistenz: Claudia Krampert, Tel. -20 84, Gabriele Hain, Tel. -23 76, MargitWegner, Tel. -24 85, Heidemarie Weidner, Tel. -23 40Konzeption und Design: Manfred BayerleinLayout: Manfred Bayerlein (Ltg.), Dieter Dehn, Bruno Feser, Michael Scheidler, ManfredWernerProduktion: Karin GrimmVerantwortlich für VEA-Mitteilungen: RA Manfred Panitz und Dr. Ing. Volker Stuke, VEA. Zeißstr. 72, 30519 Hannover, Tel. (05 11) 9 84 80, Fax (05 11) 98 48-2 88. MM, das IndustrieMagazin ist Organ des Bundesverbandes der Energie-Abnehmer e.V. VEA-Mitglieder erhalten den MM im Rahmen der Mitgliedschaft.Korrespondenten: Günther Adam (ga), Bruchsal, Hermann Bohle (hb), Brüssel, Dr. HansDieball (hd), Neuss, Lothar Handge (lh), Velbert, Ulrich W. Schamari, Frankfurt, F. Paul Schwa-kenberg (fs), Bonn, Martin Stübs (ms), München.
Verlag:Anschrift: Vogel Industriemedien GmbH & Co. KG, Max-Planck-Straße 7/9, 97064 Würzburg, Tel. (09 31) 4 18-0, Fax (09 31) 4 18-20 22, www.maschinenmarkt.de.Geschäftsführung: Dr. Walther Ludwig,-22 96, Fax 20 20, [email protected]: Michael Hepf, -24 40, Fax -26 11, [email protected]: Sigrid Sieber, -25 12, Fax -20 22, [email protected]. für den Anzeigenteil: Barbara Schüll, -22 63, Fax -20 22,[email protected] – Z.Z. gilt Anzeigenpreisliste 063MM-Börse: Harald Bode, -23 68, Fax -26 66, [email protected] und Leserservice: DataM-Services GmbH, Fichtestr. 9, 97074 Würzburg, Martina Grimm, Tel. (09 31) 41 70-4 73, Fax (09 31) 41 70-4 94, [email protected], www.datam-services.de.Abonnentenservice: DataM-Services GmbH, 97103 Würzburg, Tel. (09 31) 41 70-4 62, Fax (09 31) 41 70-4 97.Erscheinungsweise: Wöchentlich montags. Angeschlossen der Informationsgemeinschaftzur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern – Sicherung der AuflagenwahrheitVerbreitete Auflage: 56 536 (Durchschnitt IVW II/2002)Bezugspreis: Einzelheft 4,50 €, Abonnement Inland jährlich 195 €, Abonnement Ausland jährlich 249,60 € + (EG-Staaten ggf. 7% Umsatzsteuer). Alle Abonnementpreise verstehen sich einschließlich Versandkosten.Bezugsmöglichkeiten: Bestellungen nehmen der Verlag und alle Buchhandlungen im In- und Ausland entgegen. Abbestellungen von Voll-Abonnements sind jederzeit möglich. Soll-te die Fachzeitschrift aus Gründen, die nicht vom Verlag zu vertreten sind, nicht geliefert wer-den können, besteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugs-gelder.Bankverbindungen: Dresdner Bank AG, Würzburg (BLZ 790 800 52) 314 889 000; HypoVereinsbank, Würzburg (BLZ 790 200 76) 2 506 173; Sparkasse Mainfranken, Würzburg (BLZ (790 500 00) 44 446; Postgirokonto, Nürnberg (BLZ 760 100 85) 99 91-8 53. Herstellung: R. KrauthDruck: Vogel Druck und Medienservice GmbH & Co. KG, Leibnitzstraße 5, 97204 Höchberg.Erfüllungsort und Gerichtsstand: WürzburgUnverlangte Manuskripte werden nur zurückgesandt, wenn Rückporto beiliegt. Fotokopieren veröffentlichter Beiträge ist gestattet zu innerbetrieblichen Zwecken, wenn aufjedes Blatt eine Wertmarke der Verwertungsgesellschaft Wort, Abt. Wissenschaft, in 80336München 2, Goethestraße 49, nach dem jeweils geltenden Tarif aufgeklebt wird.
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SERVICE IMPRESSUMISSN 0341-5775
SERVICEVORSCHAU
Verantwortlich für Leitartikel: Ken Fouhy; Aktuelles: Ursula Hofmann, Bernhard Kuttkat, BerndMaienschein, Udo Schnell, Jürgen Schreier; Spanende Fertigung: Bernhard Kuttkat;Verbindungstechnik: Rüdiger Kroh; Qualitätsmanagement: Rolf Tillert; Klima- und Lüftungs-technik: Winfried Schröder; Konstruktionselemente: Dietmar Kuhn; IT-Business: Ulrike Gloger;Marktspiegel: Rüdiger Kroh, Dietmar Kuhn, Bernhard Kuttkat, Winfried Schröder, Rolf Tillert;Termine: Claudia Krampert; Firmenschriften: Gabriele Hain; Bücher: Margit Wegner; Schlussre-daktion: Udo Schnell; alle Max-Planck-Straße 7/9, 97082 Würzburg.
MM 33 erscheint am 12. 8. 2002 mit folgenden Themen:
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Garantie: Diese Vereinbarung kann ich innerhalb von 14 Ta-gen widerrufen. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitigeAbsendung des Widerrufs an: MM IndustrieMagazin, Abon-nenten-Service, 97103 Würzburg.
Datum/Unterschrift
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Datum Unterschrift MM 31/32-2002
Wissen auf Probe. Kostenfrei. Faxorder (09 31) 418-2022h MM Logistik (kostenfrei) h MM Plastics (kostenfrei)
h Ja, ich möchte MM, das IndustrieMagazin testen!
SpritzgießenDas ITM-Verfahrenkann bei scheremp-findlichen Kunststoffendas Standardspritzgie-ßen mit Mehrkavitäts-werkzeugen und Heiß-kanalsystemen vorteil-haft ersetzen.
StrebenantriebBei einer Hexapod-Fräs-maschine konnte derStrebenantrieb durcheinen neuen Konstruk-tionsansatz in seinerVerdrehsteifigkeit ent-scheidend verbessertwerden.
Themen:P KUNSTSTOFFTECHNIK
P LOGISTIK
P MONTAGE- UND HAND-
HABUNGSTECHNIK
P ANTRIEBSTECHNIK
P WERKSTOFFE
P MANAGEMENT
WälzlagermarktDr.-Ing. Jürgen M. Geißinger, FAG-Vorstandsvorsitzender und Vorsit-zender der INA Holding Schaeffler
KG: „INA konnte bis heute ins-gesamt knapp 90% des FAG-Aktien-
kapitals erwerben.“
82 MM Das IndustrieMagazin · 31/32 2002
INDUSTRIE BAROMETER
Ebenso verbraucht diedeutsche Industrie rund46% des Stromvolu-mens.Weitere Informationen: www.strom.de
Absatzmärkte
Energiemarkt in Deutschland
Kraftwagen und Kraftwagenteile
Metallerzeugung und -bearbeitung
Chemische Industrie
Gummi- und Kunststoffwaren
Verarbeitung von Steinen und Erden, Glasgewerbe
Papier-, Verlags- und Druckgewerbe
Mess-, Steuer- und Regelungs-technik, Optik, Medizintechnik
+0,8%–6,6%
–5,1%
–3,4%–0,5%
–8,5%–1,9%
+5,7%–2,6%
+0,2%–0,9%
–1,5%
–7,4%–7,2%
–5,7%
+2,5%–3,9%
–2,2%
–2,7%–3,1%
–1,0%
Baugewerbe –1,5%–0,8%
–4,9%
Auftragseingang (Wertindex)
Nettoproduktion (Index)Umsatz (Index)
MM-GrafikMM
2) nur allgemeine Versorgung Quelle: VDEW
1) inkl. Einspeisung privater Betreiber Quelle: VDEW
Die Kernenergie nimmtnach wie vor den größten Anteil an derNettostromversorgungin Deutschland ein.
Weitere Informationen:www.strom.de
Die Auslandsnachfrage nach deutschen Industriegütern löst sich offenbarlangsam von den negativen Vorgaben des Jahresanfang. Vor allem durch denBestelleingang im April sind schwarze Zahlen zurückgewonnen worden.
Weitere Informationen: Gert F. Hartmann, Duisburg, Tel. (02 03) 35 73 27
Wirtschaftliche Lage wichtiger Absatzmärkte (Bundesrepublik Deutschland)
Januar bis April 2002 gegenüber Januar bis April 2001
Quelle: Statistisches Bundesamt, Berechnungen: Gert F. Hartmann
Wie die Statistiker aus Wiesbadenmitteilen, lagen im ersten Quartal2002 die Indizes der Monats-
löhne/-gehälter für die Arbeiter und dieAngestellten in der gewerblichen Wirtschaftin Deutschland um 2,2% und in Frankreichum 2,5% höher als vor Jahresfrist.
In Deutschland wurden im erstenQuartal 5,8% weniger Gewerbeangemeldet als im Vorjahr.
Die deutschen Hüttenwerke er-zeugten im Juni 2,51 Mio. t Roh-eisen (+13,8%) und 3,89 Mio. t
Rohstahl (+12,5%).
TRENDS
KMU werden benachteiligtDer VDMA – als größter Verband derInvestitionsgüterindustrie in Europa – for-dert die Europäische Kommission auf, eineEuropäische Privatgesellschaft (EPG) fürKMU zu schaffen. Nach Angaben desVerbandes besteht bei den Mitgliedern desVDMA großer Bedarf nach einer derarti-gen europäischen Gesellschaftsform fürKMU. „Eine VDMA-Umfrage zeigt auf,dass die wirtschaftliche Entwicklung vonKMU durch die Schaffung der EPG starkverbessert würde. Wir sehen dieSchaffungder EPG als wichtigen Schritt auf demWeg zur Verwirklichung der LissabonStrategie an,die EU bis 2010 zum wettbe-werbsfähigsten Wirtschaftsraum der Weltzumachen,“soChristian Steinberger,Leiter der VDMA-Rechtsabteilung. „Mitder Verabschiedung der Europa AG habengroße Unternehmenbereits jetzt eine euro-
päische Gesellschaftsformzur Verfügung. Es wärenur fair, die Chancen-gleichheit herzustellenund auch KMU die Mög-lichkeitzu geben, ihreeuropäischen Aktivitäten
mit Hilfe einer für sie geeigneten Gesellschafts-
form zu organisieren.“
Informationen: [email protected]
Que
lle: V
DM
A
Wasserkraft und andere Erneuerbare
7
Erdgas 7
Heizöl und Sonstige
2
Kernenergie 33
Braunkohle 29
Steinkohle 22
Steinkohle 22
MM-GrafikMM
MM-GrafikMM
Dienstleistungen 22
(Handel, Gewerbe,öffentliche
Einrichtungen)
Verkehr 2
Landwirtschaft 2 Industrie
46
Haushalte 28
Stromverbrauch nach Kundengruppen in Prozent2)
Gesamt 2001: 473 Mrd. kWh
Anteil der Energieträger an der Netto-Stromerzeugung der Stromversorger
2001 in Prozent1)Gesamt: 491 Mrd. kWh