eine automatische universalbürette
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4380 Bericht: Allgemeine analytische Methoden etc.
Die Temperatur der betreffenden LSsung wird gemessen und letztere in
das Pyknometer aufgesaugt. Steht die Flassigkeit auf dem der Tempe-
r a tu r entsprechenden Teilstrich, so entfernt man das AnsatzrShrchen,
wodureh seine Reinigung fortf~tllt, und w~tgt den Apparat. Der in tier
Ausflussspitze des Hahns verbleibende Tropfen fitllt nicht heraus und
wird mitgewogen. Betri~gt zum Beispiel die Ausdehnung des Wassers
bei einem Pyknometer far jeden Grad 0,53 n~m, und soll das spezifische
Gewieht einer wiissrigen Fltissigkeit yon 22 o bestimmt werden, so
braueht man nur den Apparat bis zum Teilstrich (22 - - 15) X 0~53 ~ 3~7
zu fallen und zu w~gen. Die Herstellung und den Vertrieb des Pykno-
meters besorgt die F i rma V¢" a r m b r u n n, Q u i 1 i t z & C o., Berlin ~ . W.,
tteidestrasse.
]~ine a u t o m a t i s c h e g n i v e r s a l b f i r e t t e besehreibt F r a n z M i e h e l 1).
An die untere Mtindung einer oben dureh einen eingeschliffenen Hohl-
stopfen verschlossenen Btirette ist ein horizontal liegender und mit zwei
Bohrungen versehener Hahn angeschmolzen. Dureh geeignetes Drehen
desselben kann die B~rette einerseits mit einem Steigrohr und anderer-
seits mit einer AusflussrShre verbunden werden, welche beide auf der
unteren Seite der Hahnfassung an entsprechenden Stellen angesetzt sind.
Das Steigrohr wird im oberen Teil yon einer ringsum angeschmolzenen,
unten offenen MantelrShre umschlossen, an welche ein mit einem Hahn
versehener Stutzen angeblasen ist. Man setzt nun die Btirette mit dem
Mantelrohr in den Verschlussstopfen der betreffenden Vorratsflasche far
d i e Titerflassigkeit ein und presst bei geSffneten Hghnen und ab-
genommenem Stopfen der Barette Luft oder ein indifferentes Gas in die
Vorratsflasche ein. Ist die Flassigkeit durch das Steigrohr in die Btirette
aufgestiegen, so l~sst man zun~ehst das Ausflussrohr volllaufen und fallt
sodann die Btirette bis zur Marke auf. Haben sich kleine Luftblgschen
am oberen Teile des Ausflussrohres angesetzt, so verschliesst man die
Baret te oben und l~sst die Flassigkeit so weit als m6glich in die Vorrats-
flasche zuracklaufen. Hierbei entsteht in der Barette eine geringe
Luftverdannung. Offnet man jetzt den Barettenhahn nach der Ausfluss-
6ffaung hin, so steigen die hier vorhandenen Luftblgschen zur~ick~ und
es fallt sich beim Abnehmen des oberen Stopfens das Ausflussr6hrchen
vollstgndig mit Fltlssigkeit an. Ganz besonders bequem ist die Barette
bei Bestimmungen zu verwenden, bei denen man die zu untersuchende
1) Chemiker-Zeitung 36, 595
2. Auf angewandte Chemie beztigliche. 681
Fltissigkeit zur TiterlSsung Zufliessen lasst. F a r das Arbeiten mit Laugen jeder Konzentration stellt man den HahnkSrper aus Phosphor- bronze oder Silber her, wodurch das ,,Anbacken~ des Hahns verhindert wird. Die Btiretten sind in jeder gewtinschten Ausftihrung und GrSsse -con der Firma Dr. H o d e s & G o e b e I, Ilmenau, zu erhalten.
~.ine automatische godzahl- and Verseifungszahl.Pipette ist yon F r a n z M i c h e l 1) konstruiert worden. Bei der Jodzahlpipette (Fig. 34) befindet sich die JodlSsung in einem Stand- gefi~ss, dessen Hals einen seitlichen Stutzen d Fig. 34.
Diesen durchsetzt yon oben her das Steig- rohr g, welches einerseits bis auf den Boden der Standflasche reicht und andererseits oben den mit zwei Bohrungen versehenen Hahn B
Anf letzteren ist eine zylindrische
und eine 0ffnung G besitzt. In den Hals ist f - ~ - " - F der Aufsatz H mit dem Loch D eingeschliffen. A ) ~ J
C
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tr~igt. Pipette yon 30ccm Inhalt aufgeschmolzen. Sie kann durch den Hahn entweder mit dem Steigrohr oder mit einer an der ttahnfassung sitzenden AusflussrShre in Verbindung gesetzt ~verden. Oben 1/iuft die Pipette in eine Spitze
aus , welche die Wandung eines kugelfSrmigen Gefi~sses durchbricht und innerhalb desselben endigt. Dieses ist oben durch einen H o h l - stopfen verschlossen und geht unten in ein durch einen Hahn C verschliess- bares Rohr c tiber, welches den Aufsatz II durchsetzt und bis in den oberen Teil des Standgefiisses reicht. Man bringt nun den Hahn B in die Stellung, dass Pipette und Steigrohr mit einander kQmmunizieren, und dreht den Hohlstopfen des kugelf(irmigen Gefitsses so, dass eine angebrachte 0ffnuug F sich mit einer solchen im Hals des Gefasses deckt, also dieses mit der Aussenluft in Verbindung steht. Sodann presst man bei geschlossenem Hahn C mittels eines an den Stutzen d angeschlossenen Gummidruckballs Luft in das Standgefass ein und drtickt hierdurch die Jodl(~sung in die Pipette hinauf, worauf der Hahn B zugedreht wird. Der Uberschuss der Fliissigkeit 1/iuft durch das Rohr c in den Vorratsbehiilter zurtick, nachdem man den Hahn C
1) Chemiker-Zeitung 86, 198. Fresenius, Zeitschrift f, anal. Chemie. LII. Jahrgang. I0 u. ll. Heft. 45