eine neuepityogenes-art (borkenkäfer)

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46 Kleine Mitteilungen. 15.4. 1927 Heft4. weiteren Untersuchungen habe ich daher auch Versuche unter Verwendung bewurzelter Pflanzen angestellt, die Aufschlug dariiber geben solltcn, ob und mit welchem Erfolge sieh eine Zufiihrung der Stoffe durch die intakte Wurzel, also eine indirekte Einfiihrung der Stoffe, durchf~ihren li~gt. l~'ber diese Versuche, die im iibrigen ein giinstiges Ergebnis zeigten, werde ich ebenfalls an dieser Stelle in Form einer kurzen Mitteilung berichten. ') ~) Ist bereits geschehen. VgI. Anzeiger fiir S(,hiid- lingskunde, ,]ahrg. 2~ H. 12~ S. 157--164. Kleine Mitteilungen. Entomologen Kongrefl in Warschau. Am 13. nnd 14. Februar fand in Warschau eine Tagung tier polnisehen angewandten Entomologen lind Mykologen statt. Vorsitzender war Professor Dr. T r z e b i n s k i, Phytopathologe aus der Universit~it Wilno. Im ganzen waren tiber 50 Fachmiinner aus alien theo- retisehen und praktischen Arbeitspliitzen yon Polen an- wesend, darunter die Vertreter des Mlnisterituns f(ir Land- nnd Forstwirtschaft, einige UniversitStsprofessoren usw. Die Tagesordnung heriieksichtigte nur einige wichtige Organisationsprobleme, besonders den Plan des staat- lichen Pflanzenschutzes~ die Schulung neuer fachm~inni- scher Arbeitskr~ifte, die Ausgabe ether speziellen Zeit- schrift fox Pflanzenschutz usw. Die wiehtig~ten Beschltisse betreffen die Hervor- hebung der Pflieht des Staates im Pflanzenschutz aller Wil'tschaftszweige (Land-, Feint- und 6artenwirtschaft)~ wobei das Hauptgewicht gelegt wiirde auf die Ortindung ether grogen Pilanzenschntzstation in XVarsehau (anstatt der heutigen kleinen Station der Warschauer Oiirt]mlischen Oesellschaft) und ether Station fitr den nordSstliehen Be- zirk in Wilno. Die Ausbildung neuer Faehleute sell nicht nur auf (lie Landwirtschaftlichen HochsehLflen besehriinkt werden. Es soil aueh in den Univemitiiten den jungen Natur- forschern die M5gliehkeit gegeben werden, eine spezielle Sehulung in der angewandten Zoologie~ Mykologie, Phyto- pathologic und der Enzyklopiidie der Landwirtsehafts- fiicher zu erhalten. An den gut ausgebauten Pilanzen- schutzstationen soilen Assistenten- und Praktikanten- stellen erriehtet werden~ damit der Jugend Oelegenheit gegeben wird~ sich mSglichst gut pmktisch auszubilden. Die Anwesenden haben beschlossen, eine Gesellschaft ffir angewandte Entomolo~e und Phytopathologie zu grtinden mit dem Hauptzweeke der Herausgabe der fach- lichen Schriften und des Zusammenwirkens im Dienste des Pflanzenschutzes mit den entspreehenden Vereinen anderer~ besonders der angrenzenden I~nder. Nach der Oriindung der Oesellschaft sell jedes Jahr eine wissen_ sehaftliehe Tagung in verschiedenen St~idten Polens statt- finden. Das Ministerium der Landwirtschaft hat versproelmn~ an die Realisation der wichtigsten Antr~ige der Versamm- lung mOglichst bald heranzutreten. R. BI. Eine neue Pityogenes-Art (BorkenMifer). A. Lebedev (Kiew) beschreibt in den Entomologi- schen Bliittem eine none Pityoyenes-A1% die er an Pieea sel~renkiana (?) im Syr-Daria-Gebiet gefunden hat und zu Ehren des bekannten BorkenkSferforschers Spessivtsev Pi/yogenes spessi~'tseri nennt. Die neue Art gehSrt zu der Oruppe yon Arten, del'en Stirn im weiblichen (;e- schlecht eine groge, lochartig ausgehShlte Orube besitzt. Lebedev fagt diese so gekennzeichneten Arten als Untergatttmg Pityoge~ws i. sp. zusammen~ w~ihrend el" ftir die iibrigen h.rten (ohne ausgehShlte Stirn) die Unter- gatfung Eggersia aufstel|t. Zur Charakterisiemng der neuen Art set die Be- stimmung~tabelle Lebedevs der Untergattung Pityo- genes i. sp. wiedergegeben. 1 Die Punktreihen der Fliigeldeeken nur sehwaeh an- gedeutet, seitlich yon der Spitze ganz erloschen. Die loehartige Orube des 9 auf der Stirn tlaeh, halbkreis- fSrmig~ den Vorderrand bertihrend, darer mit einer blaunen, matten dieht und kurz tomentierten Stelle. Fliigeldeeken des c~ usw. ehaleoyraphus L. 1' Die Punktreihen der Fltigeldeeken sind fein~ aber deutlieh und erreichen, feiner werdend, die Spitze. 2 Halsschild liinger als breit. 3 Die loehartige Orube querovaL auf der Stim des grog, rund und sehr tief~ in der Mitte gelegen usw. trepanatus N6rdl. 3' Die loehartige tiefe Orube queroval~ anf dem Scheitel, also oberhalb des Augenoberrandes gelegen, davor ohne tomentierte Stelle, aber mit kurzen Fl~irchen dieht besetzt, welehe die Orube ringsum ttmfassen. Der zweite Zahn am Absturz der Fltigeldeeken grofl, hakenartig rtickw~trts gekriimmt~ dem e~ten Zahn stiirker als dem dritten geniihert, spessivtsevi n. sp. 2' Halssehild nicht liinger als breit. Die lochartige tiefe Grebe auf der Stim des 9 steht am oberen Rande der Stirn nahe dem Vorderrande des Halsschfldesi aul]erdem zwei kleine nadelstiehartige LScher vor dem Ansatz der Fiihler. Fltigeldecken des O" his zum Nahtzahne etwa~s iiinger als zusammen breit. beim ~ bedeutend l~inger; mittlerer Zahn am Absturze des d dem oberen mehr genithert als dem letzten. saalasi Egg. Das Frafibild zeiehnet sieh dutch eine sehr gl'oge im Bast gelegeno Rammelkammer aus, yon der 4 his 6 Muttergiinge ausgehen, denen ein stark gekriimmter~ bogenfOrmiger Verlauf eigentiimlieh ist. W.S. Die Erfolge der biologischen Bek~mpfung in Hawaii. Das klassisehe Land der biologisehen Bekiimpfung sind die Hawaiiinseln. Nieht nur, well A. Koebele schon 1890 dort yon Kalifornien aus den Novius cardi~ahs einftihrte nnd yon 1892 an dol~ tiitig war~ sondern be-

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46 Kleine Mitteilungen. 15.4. 1927 Heft 4.

weiteren Unte rsuchungen habe ich daher auch Versuche unter Ve rwendung bewurze l t e r Pf lanzen angestellt , die Aufschlug dari iber geben soll tcn, ob und mit we lchem Erfolge sieh eine Zuf i ihrung der Stoffe durch die intakte Wurzel , also eine indirekte Einf i ih rung der Stoffe, durchf~ihren li~gt.

l~'ber diese Versuche, die im iibrigen ein giinstiges Ergebnis zeigten, werde ich ebenfalls an dieser Stel le in Form einer kurzen Mit tei lung berichten. ')

~) Ist bereits geschehen. VgI. Anzeiger fiir S(,hiid- lingskunde, ,]ahrg. 2~ H. 12~ S. 157--164.

Kleine Mitteilungen. Entomologen Kongrefl in Warschau.

Am 13. nnd 14. F e b r u a r fand in W a r s c h a u eine Tagung tier polnisehen angewandten Entomologen lind Mykologen statt. Vorsitzender war Professor Dr. T r z e b i n s k i, Phytopathologe aus der Universit~it Wilno. Im ganzen waren tiber 50 Fachmiinner aus alien theo- retisehen und praktischen Arbeitspliitzen yon Polen an- wesend, darunter die Vertreter des Mlnisterituns f(ir Land- nnd Forstwirtschaft, einige UniversitStsprofessoren usw.

Die Tagesordnung heriieksichtigte nur einige wichtige Organisationsprobleme, besonders den Plan des staat- lichen Pflanzenschutzes~ die Schulung neuer fachm~inni- scher Arbeitskr~ifte, die Ausgabe ether speziellen Zeit- schrift fox Pflanzenschutz usw.

Die wiehtig~ten Beschltisse betreffen die Hervor- hebung der Pflieht des Staates im Pflanzenschutz aller Wil'tschaftszweige (Land-, Feint- und 6artenwirtschaft)~ wobei das Hauptgewicht gelegt wiirde auf die Ortindung ether grogen Pilanzenschntzstation in XVarsehau (anstatt der heutigen kleinen Station der Warschauer Oiirt]mlischen Oesellschaft) und ether Station fitr den nordSstliehen Be- zirk in Wilno.

Die Ausbildung neuer Faehleute sell nicht nur auf (lie Landwirtschaftlichen HochsehLflen besehriinkt werden. Es soil aueh in den Univemitiiten den jungen Natur- forschern die M5gliehkeit gegeben werden, eine spezielle Sehulung in der angewandten Zoologie~ Mykologie, Phyto- pathologic und der Enzyklopiidie der Landwirtsehafts- fiicher zu erhalten. An den gut ausgebauten Pilanzen- schutzstationen soilen Assistenten- und Praktikanten- stellen erriehtet werden~ damit der Jugend Oelegenheit gegeben wird~ sich mSglichst gut pmktisch auszubilden.

Die Anwesenden haben beschlossen, eine Gesellschaft ffir angewandte Entomolo~e und Phytopathologie zu grtinden mit dem Hauptzweeke der Herausgabe der fach- lichen Schriften und des Zusammenwirkens im Dienste des Pflanzenschutzes mit den entspreehenden Vereinen anderer~ besonders der angrenzenden I~nder. Nach der Oriindung der Oesellschaft sell jedes Jahr eine wissen_ sehaftliehe Tagung in verschiedenen St~idten Polens statt- finden.

Das Ministerium der Landwirtschaft hat versproelmn~ an die Realisation der wichtigsten Antr~ige der Versamm- lung mOglichst bald heranzutreten. R. BI.

Eine neue Pityogenes-Art (BorkenMifer).

A. L e b e d e v (Kiew) beschreibt in den Entomologi- schen Bliittem eine none Pityoyenes-A1% die er an Pieea sel~renkiana (?) im Syr-Daria-Gebiet gefunden hat und zu

Ehren des bekannten BorkenkSferforschers S p e s s i v t s e v Pi/yogenes spessi~'tseri nennt. Die neue Art gehSrt zu der Oruppe yon Arten, del'en Stirn im weiblichen (;e- schlecht eine groge, lochartig ausgehShlte Orube besitzt. L e b e d e v fagt diese so gekennzeichneten Arten als Untergatttmg Pityoge~ws i. sp. zusammen~ w~ihrend el" ftir die iibrigen h.rten (ohne ausgehShlte Stirn) die Unter- gatfung Eggersia aufstel|t.

Zur Charakterisiemng der neuen Art set die Be- stimmung~tabelle L e b e d e v s der Untergattung Pityo- genes i. sp. wiedergegeben.

1 Die Punktreihen der Fliigeldeeken nur sehwaeh an- gedeutet, seitlich yon der Spitze ganz erloschen. Die loehartige Orube des 9 auf der Stirn tlaeh, halbkreis- fSrmig~ den Vorderrand bertihrend, darer mit einer blaunen, matten dieht und kurz tomentierten Stelle. Fliigeldeeken des c~ usw. ehaleoyraphus L.

1' Die Punktreihen der Fltigeldeeken sind fein~ aber deutlieh und erreichen, feiner werdend, die Spitze.

2 Halsschild liinger als breit. 3 Die loehartige Orube querovaL auf der Stim des

grog, rund und sehr tief~ in der Mitte gelegen usw. trepanatus N6rdl.

3' Die loehartige tiefe Orube queroval~ anf dem Scheitel, also oberhalb des Augenoberrandes gelegen, davor ohne tomentierte Stelle, aber mit kurzen Fl~irchen dieht besetzt, welehe die Orube ringsum ttmfassen. Der zweite Zahn am Absturz der Fltigeldeeken grofl, h a k e n a r t i g rtickw~trts gekriimmt~ dem e~ten Zahn stiirker als dem dritten geniihert, spessivtsevi n. sp.

2' Halssehild nicht liinger als breit. Die lochartige tiefe Grebe auf der Stim des 9 steht am oberen Rande der Stirn nahe dem Vorderrande des Halsschfldesi aul]erdem zwei kleine nadelstiehartige LScher vor dem Ansatz der Fiihler. Fltigeldecken des O" his zum Nahtzahne etwa~s iiinger als zusammen breit. beim ~ bedeutend l~inger; mittlerer Zahn am Absturze des d dem oberen mehr genithert als dem letzten.

saalasi Egg. Das Frafibild zeiehnet sieh dutch eine sehr gl'oge

im Bast gelegeno Rammelkammer aus, yon der 4 his 6 Muttergiinge ausgehen, denen ein stark gekriimmter~ bogenfOrmiger Verlauf eigentiimlieh ist. W.S .

Die Erfolge der biologischen Bek~mpfung in Hawaii .

Das klassisehe Land der biologisehen Bekiimpfung sind die Hawaiiinseln. Nieht nur, well A. K o e b e l e schon 1890 dort yon Kalifornien aus den Novius cardi~ahs einftihrte nnd yon 1892 an dol~ tiitig war~ sondern be-