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5. November 2019 Eine Anzeigensonderveröentlichung in der Süddeutschen Zeitung Entwicklung Inspirier ende Or te Seite 2 Innovationstreiber Mit Engagement in die Z ukunf t Seite 3 Der Runde Tisch Die Metr opolr egion blickt nach vorne Seite 4 K ul turhauptstadt Die Chance, sich neu zu er nden Seite 8 Kommunalwahl Rezepte für die Z eit nach Maly Seite 9 V erkehr & Logistik Mobil in alle Richtungen Seite 10 Der Runde Tisch Innovation in und um Nür nber g Eine Metropolregion und ihr Umgang mit den Herausforderungen der Zukunft: Beim Runden Tisch diskutieren Spitzenvertreter aus Wirtschaft, P olitik und Wissenschaft die P erspektiven für Nürnberg und die Region Der R unde T isch Re g ion im W andel

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Page 1: EineAnzeigensonderveröffentlichunginderSüddeutschenZeitun ......orbaldhundertJahrenhatAlbertBüttner inLaufanderPegnitzdenSchuko-Stecker erfunden,1982wurdeamFraunhofer-InstitutfürIntegrierteSchaltungen(IIS)

5. November 2019Eine Anzeigensonderveröffentlichung in der Süddeutschen Zeitung

Entwicklung Inspirierende Orte Seite 2 Innovationstreiber Mit Engagement in die Zukunft Seite 3Der Runde Tisch Die Metropolregion blickt nach vorne Seite 4

Kulturhauptstadt Die Chance, sich neu zu erfinden Seite 8 Kommunalwahl Rezepte für die Zeit nach Maly Seite 9Verkehr & Logistik Mobil in alle Richtungen Seite 10

Der Runde Tisch

Innovationin und

umNürnberg

Eine Metropolregion und ihr Umgang mit den Herausforderungen der Zukunft:Beim Runden Tisch diskutieren Spitzenvertreter aus Wirtschaft,

Politik und Wissenschaft die Perspektiven für Nürnberg und die Region

Der Runde Tisch

Region im Wandel

Page 2: EineAnzeigensonderveröffentlichunginderSüddeutschenZeitun ......orbaldhundertJahrenhatAlbertBüttner inLaufanderPegnitzdenSchuko-Stecker erfunden,1982wurdeamFraunhofer-InstitutfürIntegrierteSchaltungen(IIS)

Speedfactory

Vom ersten Entwurf bis zum fertigen Sportschuhin wenigen Stunden: Die hoch automatisierteSpeedfactory von Adidas in Ansbach macht esmöglich, unter anderem mittels 3-D-Druck.

Fotos:JOSEPHSGmbH;FotomontageLfU;FotoGepard:NicolePregizerNPhotografie;ADIDASAG;OliverHeinl

5. November 2019 Seite 2Eine Anzeigensonderveröffentlichung in der Süddeutschen Zeitung

Neue Materialien Fürth (NMF)

Autoteile, die ein Laser aus Aluminiumpulverfertigt, oder Spritzgießen von Magnesium – in diesem

Forschungslabor des Freistaates werdenzukunftsweisende neue Werkstoffe entwickelt.

nach beachtlich gemeisterten Zeitendes Umbruchs geht NürnbergsBlick nach vorne: Die Metropolregionblüht, sie bekommt eine TechnischeUniversität und wird 2025 vielleichtEuropäische Kulturhauptstadt. Dochdie Herausforderungen bleiben –

Liebe Leserin,lieber Leser,

Sebastian SchwanhäußerSchwan-STABILO

CEO

Prof. Dr. Klaus L. WübbenhorstEuropäische Metropolregion Nürnberg

Wirtschaftsvorsitzender

Vertreter der Süddeutschen Zeitung

Stefan HilscherGeschäftsführer

Jürgen MauknerLeiter Werbevermarktung

Olaf PrzybillaLeiter Redaktion Franken

Uwe RitzerWirtschaftskorrespondent Nordbayern

Christine TolksdorfLeiterin Produktentwicklung und Produktion

SZ Scala

Christoph HennRedaktion

Dominik WüchnerRedaktion

Jürgen AmedickSiemens AG

Sprecher der Niederlassung Nürnberg

Prof. Dr. Michael BraunTechnische Hochschule Nürnberg

Präsident

Prof. Dr.-Ing. Tim HosenfeldtSchaeffler AG

Leiter Innovation und Zentrale Technologie

Prof. Dr. Julia LehnerStadt NürnbergKulturreferentin

Dr. Ulrich MalyStadt NürnbergOberbürgermeister

Frank M. MühlbauerTeamBank AG

Vorstandsvorsitzender

Peter OttmannNürnbergMesse GroupGeschäftsführer

Gerd SchmelzerLebkuchen-Schmidt / alpha Gruppe

Geschäftsführer

Titel:IllustrationKatharinaBitzl,www.katharinabitzl.de

Impressum Konzeption und Redaktion SZ Scala GmbH, Heike Rotberg-Stilling, www.sz-scala.de Anzeigen Jürgen Maukner

Sie diskutieren am Runden Tisch

vom Fachkräftemangel bis hin zurDigitalisierung. Viel Gesprächsstoffalso für den zweiten Runden Tisch derSüddeutschen Zeitung in Nürnberg.Wir wünschen inspirierende Lektüre!Heike Rotberg-Stilling,Geschäftsleitung SZ Scala

Josephs

In der Nürnberger Innenstadt liegt dasInnovationslabor mit Eventräumen und Werkstatt.Hier können Besucher neue Produkte testen –

von Robotern bis zu Kühlschränken mit Gewächshaus.

ÜberallInnovation!

In der gesamtenMetropolregion arbeitenWissenschaftler,Start-ups und Unternehmen an den Produkten

und Technologien von morgen. Zum Beispiel hier:

Inspirierende Orte

Am Tiergarten Nürnberg erleben Besucher,wie Natur Technik inspiriert. Geforscht wird hieretwa an Antrieben für Roboter, die weich undnachgiebig wie Muskeln von Tieren funktionieren.

Bionicum

PLATZ FÜR PIONIERE

Sebastian Wielgos betreut in Herzogenaurach bei der Firma Schaeffler Innovationsprojekte.Er und sein Team leisten echte Pionierarbeit für die urbane Mobilität von morgen. An Herzogenaurachschätzt er vor allem die Gegensätze: ein guter Platz zum Wurzeln schlagen, zum anderen sind GlobalPlayer direkt um die Ecke. Was Herzogenaurach noch zu bieten hat, erfahren Sie auf

www.platzfuer.de

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Page 3: EineAnzeigensonderveröffentlichunginderSüddeutschenZeitun ......orbaldhundertJahrenhatAlbertBüttner inLaufanderPegnitzdenSchuko-Stecker erfunden,1982wurdeamFraunhofer-InstitutfürIntegrierteSchaltungen(IIS)

or bald hundert Jahren hat Albert Büttnerin Lauf an der Pegnitz den Schuko-Steckererfunden, 1982 wurde am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS)in Erlangen das MP3-Format entwickelt.Und die ersten Elektroroller in Deutsch-land sind nicht etwa in Berlin oder Ham-

burg über den Asphalt gebrettert, sondern in Zirndorf beiNürnberg. Die E-Scooter der FirmaMetz sind schon seit 2018fahrbereit, doch erst dieses Jahr, mit Verabschiedung derElektrokleinstfahrzeuge-Verordnung in Deutschland, habendie »Metz Moover« ihre Zulassung bekommen.

Die Geschichte Nürnbergs und seiner Umgebung ist aucheine Geschichte über Erfindergeist. Bis heute zählt die Regi-on zu den innovativsten in Europa. Etwa ein Fünftel allerPatentanmeldungen in Bayern undmehr als fünf Prozent der

auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz (KI). Aktuell be-schäftigen sich mehr als 60 Lehrstühle und Professoren mitKI. In der IT-Branche arbeiten Laumer zufolge inzwischenmehr als 100000 Beschäftigte inmehr als 7000 Firmen. »InZusammenarbeit mit der Industrie setzen wir viele innovativeProjekte um«, sagt Sven Laumer dazu. Als aktuelles Beispielnennt er das jüngst gegründeteWasserstoffzentrum, für dasPeterWasserscheid vomLehrstuhl für Chemische Reaktions-technik und sein Team im vergangenen Jahr für den Zu-kunftspreis des Bundespräsidenten nominiert waren. »Aberauch das Josephs, der Zollhof, das Nürnberg Digital Festivaloder der Digital Tech Summit sind Beispiele, wie in der Re-gion zusammengearbeitet wird«, erklärt Laumer. Das größteDefizit sei die fränkische Bescheidenheit: »Die Region ist gutaufgestellt«, sagt Laumer, »nur wird das zu wenig nach au-ßen kommuniziert, sodass das große Innovationspotenzialsowie die Leistungen der Region nicht überall wahrgenom-men werden.«

#Innovationskunst für Fachkräfte der Industrie 4.0Damit Talente auch von den Möglichkeiten vor Ort er-fahren, hat die Metropolregion Nürnberg 2019 die Initiative#Innovationskunst gestartet. Sie soll zeigen, wofür die Re-gion aus Sicht von Industrie undWissenschaft steht. Unter-stützt wird das Projekt von Vorständen, Präsidenten undGeschäftsführern renommierter Unternehmen und Insti-tute aus der Metropolregion, darunter Siemens, Schaeffler,NürnbergMesse, die IHK, das Fraunhofer-Institut, die FAU,die TH Nürnberg sowie Heitec, Baumüller, Brandification,Ideenhaus und das Beratungsunternehmen Brand Trust, dasdie Initiative erarbeitet hat. »Technologiebegeisterte Men-schen sollen wissen, wofür die Metropolregion steht«, sagtJürgen Gietl, Geschäftsführer von Brand Trust, »und warumes sich lohnt, hier zu arbeiten und zu forschen.« Gemeinsamschaffe man eine Heimat für Kreative, sagt Metropolregion-Geschäftsführerin Christa Standecker. »Wir wollen die be-vorzugte Heimatregion für talentierte und engagierte Men-schen aus aller Welt sein.« Ansprechen will die Initiative#Innovationskunst vor allem Fachkräfte, die in den Unter-nehmen vor Ort durch ihr Know-how Industrie 4.0 voran-bringen und in den Hochschulen unter anderem im BereichAutomatisierung, künstliche Intelligenz undRobotikHeraus-ragendes leisten.

Um Unternehmen und Forschung zu vernetzen und Auf-merksamkeit für die Möglichkeiten in der Metropolregionzu schaffen, veranstaltet die Innovationskunst-InitiativeExpertentreffen undWorkshops. Auf ihrer Website bündeltsie Informationen für Technologiebegeisterte, die sich fürdie Metropolregion als Arbeits-, Forschungs- und Lebens-mittelpunkt interessieren.

Bereits 2015 haben das Wirtschaftsreferat der StadtNürnberg, die Nürnberger Initiative für die Kommunika-tionswirtschaft (NIK e.V.) und das Fraunhofer-Institut für

Anmeldungen in Deutschland stammen aus Mittelfranken.»In der Metropolregion werden doppelt so viele Patenteangemeldet wie im deutschen Durchschnitt«, sagt ChristaStandecker, Geschäftsführerin der Metropolregion Nürn-berg. Als »innovatives Grundrauschen« bezeichnet sie diehiesigen Bedingungen. In der Region gebe es 20 Hochschu-len, rund 100000 Studierende und knapp 50 Forschungs-und Entwicklungseinrichtungen – darunter das sogenannteMedical Valley, das Fraunhofer Institut und die Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg, die 2018imReuters-Innovationsranking als innovativste HochschuleDeutschlands ausgezeichnet wurde.

Die Metropolregion hat sich vom klassischen Industrie-standort gewandelt, heute ist die IT eine der wichtigstenBranchen. Schon seit 1975, erzählt Sven Laumer vom InstitutfürWirtschaftsinformatik an der FAU, forscht die Universität

Mit Engagementin die Zukunft

V

Integrierte Schaltungen (IIS) die Digitalisierungs-OffensiveNürnberg gestartet. »Unser Ziel ist es, Unternehmen bei derdigitalen Transformation zu unterstützen«, sagt Inci Strauß,Geschäftsführerin der NIK e.V. Mit der Digitalisierungs-Offensive sollen insbesondere kleine undmittlere Unterneh-men in Nürnberg und der Region auf die Herausforderungender Digitalisierung vorbereitet werden. »Wir fördern denWissens- und Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe zwi-schen Digitalisierungsexperten und den kleinen undmittle-ren Unternehmen«, erklärt Strauß.

ImNetzwerk schneller ans Ziel kommenEin wichtiges Thema ist dabei IT-Sicherheit. Die NIK hatdafür die Initiative »IT-Security Angels« gestartet, bei derehrenamtliche Experten Start-ups und kleine und mittlereUnternehmen beraten. Demnächst entsteht auch der »XRHubMittelfranken«, ein regionales Zentrum für Virtual undAugmented Reality. Strauß betont die lebendige Start-up-Szene in der Region, die von Gründerzentren wie dem Zoll-hof gefördert wird, und verweist auf Fachkongresse wie dieAgile Leadership Konferenz oder Vernetzungsveranstaltun-gen wie den Unternehmerdialog und das Digital Festival inNürnberg. »ImNetzwerk kommtman schnell und zielgerich-tet an Informationen, Erfahrungen und Experten«, sagt sie.

Solche Netzwerke werden in Zukunft immer wichtiger,findet auch Sven Laumer von der FAU. »Die Region mussnoch geschlossener auftreten, um die Chancen vor Ort auchüber die Region hinaus zu kommunizieren«, sagt er. »Zu-gleich stärken wir so den Forschungs- und Innovationsstand-ort Metropolregion Nürnberg und machen das vorhandenePotenzial auch überregional nutzbar.«

von Greta Sieber

»In derMetropol-regionwerdendoppeltso viele Patente an-gemeldetwie imdeut-schenDurchschnitt«

5. November 2019 Seite 3Eine Anzeigensonderveröffentlichung in der Süddeutschen Zeitung

Technologischer Fortschritt gehört zur DNAder Metropolregion – doch außerhalb

wissen das viele nicht. Neue Initiativen sollenhelfen, das Potenzial stärker auszuschöpfen

Innovationstreiber

Heimat der stillen Gewinner143 Milliarden Euro beträgt das Bruttoinlandsprodukt der Metropolregion Nürnberg –damit erwirtschaften die 3,5 Millionen Einwohner im Jahr 2017 mehr als das EU-Land

Ungarn. Wesentlichen Anteil an der Wirtschaftskraft haben die rund 150 Weltmarktführerund Hidden Champions zwischen Weißenburg-Gunzenhausen im Süden und Kronachim Norden. Ob große Namen wie Adidas oder nur Insidern bekannte Firmen wie derTemperiergerätehersteller Memmert: Sie alle rangieren in ihrer Branche unter den Top 3

der Welt oder liegen europaweit in Führung.

Quelle: Metropolregion Nürnberg, Stadt Nürnberg

Anzahl der Weltmarktführer/Hidden Champions pro Landkreis oder kreisfreie Stadt

Lkr.Sonneberg

Weiden i. d. OPf

Amberg

Baden-Württemberg

Tschechien

Sachsen

Thüringen

Lkr.Kitzingen2

Lkr. Neustadt a. d.Aisch-Bad Windsheim

1

Ansbach1

Lkr.Ansbach2

Lkr.Weißenburg-Gunzenhausen

4

Lkr.Fürth5

Fürth4Nürnberg17

Schwabach4

Lkr.Roth2

Lkr.Nürnberger Land

9

Lkr.Neumarkt i. d. OPf

3

Erlangen1

Lkr.Erlangen-Höchstadt

8

Lkr.Forchheim4

Lkr.Amberg-Sulzbach

5

Lkr.Haßberge2

Lkr.Bamberg8Bamberg

8

Lkr.Coburg4

Coburg4

Lkr.Kronach6

Lkr.Lichtenfels4

Lkr.Hof10

Hof2

Lkr.Kulmbach6

Bayreuth4

Lkr.Bayreuth6

Lkr.Neustadt a. d.Waldnaab3

Lkr.Wunsiedel i. Fichtel-

gebirge13

Lkr.Tirschenreuth

1

itte machen Sie mir Platz”, töntes aus dem etwa einen Meterhohen Transportvehikel, das sich

selbsttätig seinen Weg durch die Fer-tigung bahnt. „Kollege Roboter“ ist imErlanger Gerätewerk der Siemens AGnicht nur auf den Produktionsstraßenunterwegs, um Materialien von Stationzu Station zu bringen, er arbeitet auchSeite an Seite mit den Mitarbeitern. Ro-boterarme löten, schrauben, greifen,

heben – beispielsweise schwere Pakete –und entlasten die Menschen von ein-tönigen oder beschwerlichen Tätigkei-ten. 80 Kilometer weiter östlich werdenjährlich 17 Millionen SIMATIC-Steue-rungen im Elektronikwerk Amberg pro-duziert – und das bei einer Fehlerquotevon weniger als 0,001 Prozent. Einevollautomatisierte und digitalisierteFertigung trägt in der „Smart Factory“dazu bei, dass das Produktionsvolumensich in den letzten 20 Jahren auf glei-cher Fläche vervierzehnfacht hat, beikonstanter Mitarbeiterzahl. Digitalisie-rung hat in den Siemens-Fertigungenweltweit längst Einzug gehalten. Ganzvorne dabei sind die genannten Werkein der Metropolregion, die als digitaleVorzeigefabriken jährlich von hunder-ten internationaler Besuchergruppenbesucht werden.

Siemens in der RegionMit über 170 Jahren Firmengeschichteist Siemens eines der ältesten und er-folgreichsten global tätigen Unterneh-men der Welt. Seit den Anfängen derkleinen Berliner Hinterhofwerkstatt ge-

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staltet das Weltunternehmen mit sei-nen Innovationen den technologischenFortschritt mit. In der MetropolregionNürnberg ist das Unternehmen seitrund 150 Jahren vertreten – vom Elek-tropionier Sigmund Schuckert bis zurheutigen Präsenz mit elf Werken undvielen Entwicklungs-, Vertriebs,- undVerwaltungsstandorten. Rund 45.000Mitarbeiter in den Bereichen Industrie,Energie, Infrastruktur, Mobilität und

Medizintechnik beschäftigt Siemensin der Region – mehr als ein Drittel derSiemens-Beschäftigten in Deutschland.Über 1.300 junge Menschen bildetSiemens in der Metropolregion aus.Zwei Welt-Zentralen sind in der Regionbeheimatet: Siemens Digital Industriesin Nürnberg und die börsennotierteSiemens Healthineers in Erlangen.

Treiber der digitalenTransformationAus der Region heraus treibt Siemensauch die Gestaltung der digitalenTransformation. Insbesondere die mit-telständischen Industrieunternehmenstehen vor der Herausforderung, dieChancen der Digitalisierung zur Stei-gerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit zunutzen. In der Nürnberger Zentrale undin den Entwicklungsabteilungen derRegion werden neue zukunftsweisen-de Technologien wie Künstliche Intelli-genz (KI), Digitaler Zwilling, IndustrialEdge Computing oder Cloud-Lösungenwie die Plattform MindSphere entwi-ckelt, in den eigenen Werken getestetund zur Marktreife gebracht.

Dabei kooperiert Siemens auch mit denvielen wissenschaftlichen Einrichtun-gen, die die Metropolregion zu einerInnovationsschmiede machen.

Impulsgeberfür die MetropolregionNicht nur in den Fabriken gestaltet dieDigitalisierung neue Arbeitswelten.Mit dem Siemens Campus Erlangenwird das Forschungsgelände im Süden

der Hugenottenstadt bis 2030 zu ei-nem der modernsten Standorte vonSiemens weltweit umgestaltet. Er wirdmit modernster Gebäude- und Energie-technik als erster CO2-neutraler Stand-ort von Siemens entwickelt. Auch beimderzeit größten in der Umsetzung be-findlichen Bauvorhaben der SiemensAG kommt digitale Technik zum Ein-satz. Bereits vor Baustart wird mit demBIM (Building Information Modeling)ein Digitaler Zwilling der Gebäude er-stellt. Wer heute schon den SiemensCampus erkunden will, kann mit derSiemens Campus App virtuell durchdas Gelände flanieren. Denn das bis-lang für die Öffentlichkeit geschlosse-ne Gelände wird mit Geschäften, Res-taurants und weiteren Angeboten zumoffenen Stadtteil. Für die Mitarbeiterhält der Campus ein modernes, innova-tives Arbeitsumfeld bereit. Auch damitversteht sich Siemens als Impulsgeberfür die Metropolregion.

Page 4: EineAnzeigensonderveröffentlichunginderSüddeutschenZeitun ......orbaldhundertJahrenhatAlbertBüttner inLaufanderPegnitzdenSchuko-Stecker erfunden,1982wurdeamFraunhofer-InstitutfürIntegrierteSchaltungen(IIS)

Herr Maly, wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklungder Stadt, der Sie nun seit fast 18 Jahren vorstehen?

Ulrich Maly Die Frage ist gefährlich, weil Zufriedenheit

und Selbstzufriedenheit dicht nebeneinander wohnen. Im

Grunde ist Politik wie Bügelwäsche: Zu Beginn der Amtszeit

findest du einen Korb ungebügelter Wäsche vor und am

Ende hinterlässt du dem Nachfolger oder der Nachfolgerin

einen genauso großen Korb. Dazwischen bügelt man 18 Jah-

re lang. Wer glaubt, er wird fertig oder kann Dinge abschlie-

ßen, täuscht sich. Es hat sich vieles so entwickelt, wie ich es

erhofft habe, aber natürlich nicht alles. Die Arbeitslosen-

quote ist stark gesunken, Nürnberg liegt in dieser Hinsicht

nun hinter München, Stuttgart und Frankfurt auf dem vier-

ten Platz der großen deutschen Großstädte. Das ist natür-

lich nicht nur mein Verdienst, aber es ist eine Entwicklung,

die kaum jemand erwartet hat.

Wie stark hat sich Nürnberg seit 2002 verändert?

Ulrich Maly Das sehen Sie schon in dieser Runde: Nur Herr

Ottmann war damals wie heute bei der Messe. Die Team-

Bank hieß noch Norisbank und war ein kleines Geldinstitut

in Fürth. Schwan-Stabilo hatte weder Ortovox noch Deuter,

und Schaeffler noch nichts mit Continental zu tun. Die Tech-

nische Hochschule hatte viel weniger Studierende, und Sie-

mens hat sich in den letzten 18 Jahren mehrfach gehäutet.

KlausWübbenhorst war gerade CEOder GfK geworden, und

Gerd Schmelzer hatte mit Lebkuchen nichts amHut – wobei

die Kontinuität von Lebkuchen-Schmidt unbestritten ist.

Und natürlich hat sich die Welt geändert: Es gab kein Fuku-

shima, keine Bildungsrepublik Deutschland, keine Greta

Thunberg, keine Flüchtlingskrise. Es waren 18 Jahre des

beständigen Wandels. Für mich als Oberbürgermeister be-

deutete das viel Management des Unerwarteten – auch des

Strukturwandels, der uns weiter begleiten wird.

Herr Ottmann, nach Jahren der Hiobsbotschaften rundum AEG, Grundig und Quelle hat sich Nürnberg erholt.Immer wieder wird die NürnbergMesse als Beispielfür den Wandel hin zu einer dienstleistungsgeprägtenWirtschaft genannt. Wie erklären Sie den Erfolg?

Peter Ottmann Ich bin zusammen mit Roland Fleck die

dritte Geschäftsführer-Generation der NürnbergMesse in

45 Jahren. Das zeugt von Kontinuität. Wir haben von unse-

ren Vorgängern die Philosophie geerbt und global weiter-

entwickelt, internationale Fachmessen zu veranstalten. Da-

bei konzentrieren wir uns erfolgreich auf Nischenthemen.

Eines der vielen Beispiele ist die European Coatings Show,

eine Messe der Lackindustrie, bei der uns europaweit keine

Veranstaltung das Wasser reichen kann.

Spielt sich Innovation also eher im Angebot als imWachstum der NürnbergMesse ab?

Peter Ottmann Wachstum ist kein Selbstzweck, sondern ein

ErgebnisunsererAnstrengung.Undesentstehtnurdann,wenn

unsereMesseinnovationen vomKundenangenommenwerden.

Das passiert erfreulich häufig. ImErgebnis sindwir eine der am

schnellsten wachsendenMessegesellschaften Europas.

Herr Braun, wir haben gerade gehört, dass die Nürnberg-Messe in vielen Bereichen europäische Spitze ist. Wo

Die Zukunftfest im Blick

Der Runde Tisch

Ein Hauch von Aufbruchstimmung weht durch die Metropolregion Nürnberg, zugleich sind

Herausforderungen wie Fachkräftemangel und Digitalisierung zu bewältigen. Vertreter

aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik diskutieren über Innovation in Zeiten des Wandels

1Wie vollziehtsich NürnbergsWandel?

Aus den harten Jahren des Strukturwandelsscheint die Metropolregion gestärkt

hervorgegangen zu sein. Was sich währendder Ära Maly verändert hat und wie sichUnternehmen und der Wissenschaftsbetrieb

auf die Herausforderungen der Zukunft einstellen

ulturhauptstadt 2025 – das ist

Nürnbergs großes Ziel, wenn

kommendes Jahr die deutsche

Siegerstadt gekürt wird. Doch es

ist längst nicht das einzige The-

ma, das die Metropolregion aktu-

ell bewegt. Da wäre noch der an-

haltende Fachkräftemangel und

die Frage, wie die besten Talente in die Region gelockt

werden. Wie kann außerdem die neue Technische Uni-

versität dazu beitragen, künftig den Innovations- und

Hightech-Standort zu stärken? Welche Impulse bringt die

Zweigstelle des Deutschen Museums im Herzen der Alt-

stadt für den Tourismus? Nicht zu vergessen: 2020 endet

die Regierungszeit von Oberbürgermeister Ulrich Maly

nach 18 Jahren als Stadtoberhaupt. Eine gute Gelegen-

heit, Innovationen in und um Nürnberg in den Fokus zu

nehmen.

Neben dem noch amtierenden Oberbürgermeister dis-

kutierten neun hochkarätige Teilnehmer auf Einladung

des Verlags der Süddeutschen Zeitung über den Wandel

und die Zukunft ihrer Stadt und der Metropolregion.

Moderiert wurde die zweite Auflage des Runden Tisches

für Nürnberg von Olaf Przybilla, Leiter des SZ-Büros

Franken, und Uwe Ritzer, SZ-Wirtschaftskorrespondent

für Nordbayern. Mit Stefan Hilscher verfolgte auch der

Geschäftsführer des Süddeutschen Verlags die spannende

Diskussion.

Auf den folgenden Seiten können Sie, leicht gekürzt

und nach Themengebieten gegliedert, das anregende Ge-

spräch über den Wandel und die Herausforderungen der

Europäischen Metropolregion nachlesen.

K

Fotos:SigridReinichs

5. November 2019 Seite 4Eine Anzeigensonderveröffentlichung in der Süddeutschen Zeitung

Page 5: EineAnzeigensonderveröffentlichunginderSüddeutschenZeitun ......orbaldhundertJahrenhatAlbertBüttner inLaufanderPegnitzdenSchuko-Stecker erfunden,1982wurdeamFraunhofer-InstitutfürIntegrierteSchaltungen(IIS)

Auch Lebkuchen-Schmidt dürfte gut ausgebildete jungeLeute gebrauchen können. Wie man hört, sind Siegerade auf dem Weg in die Moderne, Herr Schmelzer.

Gerd Schmelzer Das kann man sagen. Das Traditionsun-

ternehmen Lebkuchen-Schmidt hat allein am heutigen Tag

2,5 Millionen Lebkuchen gebacken, der Jahresumsatz liegt

bei knapp 90 Millionen Euro. Um dieses Unternehmen zu-

kunftsfähig zumachen, digitalisieren wir 2020 die komplet-

te Infrastruktur im technischen Bereich. Bisher haben wir

noch mit alten technischen Möglichkeiten gearbeitet. Für

uns, wie für viele andere Mittelständler, ist das eine

große Herausforderung. Am 1. Februar ist es so weit.

Zuvor kommt noch das Weihnachtsgeschäft...

Gerd Schmelzer Ja, wir versenden bisWeihnachten 1,1 Mil-

lionen Pakete rund um die Welt, sogar bis nach Fidschi.

Wir haben eine eigene Logistik, eine eigene Produktion und

schicken direkt an den Konsumenten. Ungefähr zwei Drittel

versenden wir, ein Drittel verkaufen wir stationär. Wie mie-

ten von Oktober bis Dezember viele Eisdielen an und bauen

sie in Verkaufsstationen um.

Und was macht ein Lebkuchenunternehmen vonJanuar bis Juni?

Gerd Schmelzer Wir erzielen in den drei Monaten vor

Weihnachten 80 Prozent unseres Umsatzes. Die übrigen 20

Prozent verteilen sich auf das restliche Jahr. Dazu haben wir

gemeinsam mit dem Sternekoch Alexander Herrmann eine

Ganzjahres-Produktlinie eingeführt. Das lässt sich gut an.

Nun wagen wir den Sprung von der Zukunft eines Leb-kuchenunternehmenszurZukunftderurbanenMobilität.Damit beschäftigten Sie sich bei Schaeffler, Herr Hosen-feldt. Was sind Ihre wesentlichen Erkenntnisse?

Tim Hosenfeldt Im urbanenUmfeld wird sich dieMobilität,

der Transport vonMenschen und Gütern, am stärksten wan-

deln. InMegacities wie Tokio zeigt sich schon, dassMobilität

nicht mehr davon geprägt wird, welches Fahrzeug man be-

sitzt oder fährt. Die Verdichtung ist ein Riesenthema, die Be-

förderung möglichst vieler Menschen auf immer begrenzte-

remRaum.AußerdemmussdieEnergiekette nachhaltig sein.

Wer nur auf batteriebetriebene E-Autos setzt, übersieht viel:

Erstens ist das nicht CO2-neutral, zweitens gibt es nicht ge-

nügend Rohstoffe zur Herstellung von Batterien. Wir gehen

davon aus, dass 2030 ungefähr 120 Millionen Pkw gebaut

werden, davon 30Prozent rein elektrisch betrieben, entweder

primär mit Batterie oder zeitlich folgend mit Wasserstoff, wo

Schaeffler sich stark engagiert. 40 Prozent werden Hybride

sein und die restlichen 30 Prozent reine Verbrenner, für de-

ren Betrieb synthetische Kraftstoffe, gewonnen aus grünem

Wasserstoff, ebenfalls einen CO2-neutralen Betrieb ermög-

lichen. Wir gestaltenMobilität einerseits für das urbane Um-

feld, wo sich batterieelektrische Fahrzeuge für kleine Reich-

weiten durchsetzen werden. Bei größeren Fahrzeugen und

längeren Reichweiten setzen wir auf Wasserstoff. Wir haben

damit vorausschauend 2012 in der Vorentwicklung begon-

nen und sind sehr dankbar für das neue Wasserstoffzentrum

Bayern hier in der Metropolregion.

Schaeffler ist traditionell stark in der Mechanik.Wie passt das zur Mobilität der Zukunft?

Tim Hosenfeldt Wir fokussieren für die Mobilität der Zu-

kunft die gesamte Energiekette und bieten auch im Bereich

der regenerativen Energieerzeugung Lösungen an. Elektro-

fahrzeuge enthalten zwar nicht mehr so viele mechanische

Bauteile, aber wir besitzen hier System-Know-how und in-

vestieren zudem in die Brennstoffzelle. Wir haben gerade

den ersten Milliarden-Auftrag für eine E-Achse bekommen

und sind sehr zuversichtlich, dass wir auch in den neuen

Technologien eine hohe Wertschöpfung schaffen. Die Kunst

wird sein, dass wir unsere mechanischen Komponenten mit

digitalen Geschäftsmodellen verknüpfen, etwa indem wir

unsere Wälzlager zu intelligenten mechatronischen Syste-

men aufwerten.

Wie meistern Sie den Transformationsprozess bislang?

Tim Hosenfeldt Er ist eine große Herausforderung, aber

eine noch größere Chance. Wir haben Anfang 2000 mit der

Entwicklung von Komponentensystemen für E-Mobilität

begonnen und erzielen damit bereits Umsatz. Wir haben

also weit vorausgeblickt und deutlich mehr als 500 Millio-

nen in die Entwicklung investiert. Die Digitalisierung ist für

uns alle eine riesige Herausforderung. Heute studiert man

nichtmehr an der TechnischenHochschule undmacht dann

40 Jahre lang das Gleiche. Flexibilität und Schnelligkeit

sind gefragt. Deshalb bieten wir gezielt Weiterbildung zum

Beispiel für Mechatronik an.

Die TeamBank war in Sachen Unternehmenskultur schonimmer etwas anders. Herr Mühlbauer, duzen sich bei Ih-nen immer noch alle bis hin zum Vorstandsvorsitzenden?

Frank M. Mühlbauer Ja, das tun wir. Grundsätzlich zeich-

net sich die TeamBank dadurch aus, dass wir ein bisschen

anders sind. Wir fragen uns immer wieder mal, ob wir noch

eine Bank mit agiler Technikabteilung sind oder schon ein

Tech-Laden, der Bankgeschäfte macht.

Und, was sind Sie?

Frank M. Mühlbauer Wir sind ein mittelständisches Haus,

eingebettet in die genossenschaftliche DZ-Bank-Gruppe.

Aber unsere Wettbewerber sind perspektivisch eher Google,

Facebook und Amazon als andere Banken. Am Ende bespie-

len wir das Thema Liquidität. Die meisten Deutschen sind

Vorsparer – sie sparen, um sich dann etwas zu leisten. 20

Prozent der Bevölkerung aber sind sogenannte Nachsparer,

und dieses Feld decken wir ab. Diese Menschen wollen sich

möglichst bequem ihren Wunsch erfüllen, und wir helfen

ihnen dabei in einer ehrlichen, fairen Art und Weise – dabei

behalten wir verantwortungsvoll die Schuldensituation des

Kunden im Blick.

Insgesamt hat es die Bankenbranche im Momentnicht leicht, nicht nur wegen der Niedrigzinspolitik.Wie wollen Sie weiter von Nürnberg aus erfolgreicharbeiten?

Frank M. Mühlbauer Ja, die Negativzinsen: Ich vergebe

einen Kredit und muss dafür noch zahlen. So ist aktuell die

Situation bei Staatsanleihen. Das ist nichtmehrmeineWelt!

Aber Sie haben ja nach der Zukunft der TeamBank gefragt.

Die Mehrheit der Bevölkerung findet Bankgeschäfte völlig

unspannend. Also müssen wir das Thema so einfach und

bequem wie möglich machen. Wir müssen nah an die Men-

schen heran, dann werden wir erfolgreich sein. In den ver-

gangenenJahrenwarenwirimmerwiederWachstumsmarkt-

führer bei Ratenkrediten. Daran wollen wir anknüpfen und

auch in Zukunft signifikant wachsen.

Was sind die Wachstumspläne der Messe, Herr Ottmann?

Peter Ottmann Wir haben für uns den Anspruch definiert,

in etwa einem Dutzend Themen Weltmarktführer zu sein.

Bei sechs bis acht Themen sind wir das schon. Wenn wir

dabei erfolgreich sind, werden wir weiter wachsen. Das be-

deutet zuletzt 300 Millionen Euro, irgendwann werden wir

die 400Millionen erreichen, und ich hoffe, ich bin lange ge-

nug im Unternehmen, auch noch 500 Millionen Euro Jah-

resumsatz zu erleben. Großes Potenzial in Nürnberg sehen

wir in Kongressen. Dieses Feld beackern wir bislang nicht

so intensiv. Ein neues Kongresszentrum würde uns da sehr

weiterhelfen, gerne außerhalb des Messegeländes.

Herr Ottmann, auf Ihren Kongressen und Messen treffenSie Menschen aus aller Welt. Was macht die Metropol-region besonders?

Peter Ottmann Ein Hotelier sagte mal zu mir: »Wenn man

nach Nürnberg kommt, weint man immer zweimal. Das erste

Mal, wenn man hinsoll, das zweite Mal, wenn man wieder

wegmuss.« Das erleben wir auch bei unseren Kunden. Wir

dürfen als Messe jährlich ein paar Hunderttausend Men-

schen mit der Region in Kontakt bringen. Und wer hier war,

ist meist total begeistert – von der Stadt, von den Menschen,

von der Kultur wie der Kulinarik. Aus Russland habe ich

das Sprichwort mitgebracht: »Einmal sehen ist wichtiger als

zehnmal hören.« Wenn wir die Metropolregion auf die men-

tale Landkarte der kreativen Köpfe bringen wollen, müssen

wir mit ihnen in Kontakt treten. Schließlich gibt es viele

Metropolregionen in Deutschland und Europa. Also zeigen

wir als NürnbergMesse, was für ein wunderbarer Standort

das hier ist.

Woher kommt diese falsche Wahrnehmung der Region?

Peter Ottmann Nürnberg wird gern unterschätzt, weil

viele nicht wissen, über welche Kraft dieser Standort ver-

fügt. Wenn Sie beispielsweise in Düsseldorf fragen, wie viele

Einwohner Nürnberg hat, schätzen die Leute oft: eine

Viertelmillion. Dann staunen sie, dass Nürnberg mit über

500000 nicht viel kleiner ist als Düsseldorf.

Dr. Ulrich Malyist seit 2002 Oberbürgermeister seiner Heimatstadt

Nürnberg. Zuvor wirkte der SPD-Politiker dort sechs

Jahre lang als Kämmerer. Schon an der Universität

hatte sich Maly mit Kommunalpolitik befasst: Nach

dem VWL-Studium promovierte er zu »Wirtschaft und

Umwelt in der Stadtentwicklungspolitik«.

Peter Ottmannbildet seit 2011 zusammenmit Dr. Roland Fleck die

Geschäftsführung der NürnbergMesse Group. Das Unter-

nehmen beschäftigt an elf Standorten in acht Ländern

mehr als 1000 Mitarbeiter, verfügt über ein Portfolio von

über 120 Messen und Kongressen und gehört mit einem

Umsatz von zuletzt 315 Millionen Euro zu den 15 größten

Messegesellschaften der Welt.

Prof. Dr. Michael Braunsteht seit 2006 der Technischen Hochschule Nürnberg

Georg Simon Ohm als Präsident vor. Seit 1994 lehrt er

dort als Professor für Experimentelle Physik. Zuvor

arbeitete Braun unter anderem bei der heutigen Airbus.

Er gehört verschiedenen beratenden Kommissionen

an und engagiert sich in zahlreichen Beiräten, unter

anderem des Flughafens und der Sparkasse Nürnberg.

Gerd Schmelzerzählt zu Nürnbergs vielseitigsten Unternehmern: Als

Immobilienentwickler hat er unter anderem das frühere

AEG-Gelände, das Grundig-Areal und den Augustiner-

hof zu neuem Leben erweckt. Einst war er beim 1. FC

Nürnberg jüngster Bundesligapräsident aller Zeiten,

heute ist er Inhaber der alpha Gruppe und Geschäfts-

führer des Traditionshauses Lebkuchen-Schmidt.

2Wie zieht dieMetropolregionMenschen undInnovationen an?Gemeinsamer Auftritt und moderne,

attraktive Umfelder:Wie die Metropolregion sich nach außenpositioniert und wie die Unternehmen sichfür den Kampf um heiß begehrte Talente rüsten

5. November 2019 Seite 5Eine Anzeigensonderveröffentlichung in der Süddeutschen Zeitung

Prof. Dr.-Ing. Tim Hosenfeldtverantwortet den Bereich Innovation und Zentrale

Technologie bei der Schaeffler AG. Dort beschäftigt er

sich unter anderemmit der Entwicklung innovativer

und nachhaltiger Mobilitätslösungen. Zudem ist er

Mitbegründer des Schaeffler-Spin-offs Bio-Hybrid GmbH

und Honorarprofessor an der Friedrich-Alexander-

Universität Erlangen-Nürnberg.

würden Sie als Chef der Technischen Hochschule Nürn-berg wissenschaftlich in Deutschland einordnen?

Michael Braun Tatsächlich ist die THNürnberg nach einem

globalen Ranking sogar Weltspitze in der regionalen Wir-

kung. Mein Traum ist es, die Region Nürnberg zu einem

Zentrumder angewandtenWissenschaften zumachen. Dazu

gehört eine enge Zusammenarbeit aller Akteure. Die gab es

so nicht, als ich hier vor 25 Jahren anfing. Man war sehr in

den Fachkulturen verankert. Mein Programm folgt bis heute

der Frage: Wie schaffen wir einen Mehrwert aus Nürnbergs

Wissenschaftseinrichtungen, Unternehmen und kommuna-

len Einrichtungen?

Auf dem Nürnberger Ortsschild steht bislang nicht»Universitätsstadt« – eine Ausnahme für eineStadt dieser Größenordnung. Könnte das auch eineStärke sein, weil Nürnberg stattdessen das Zentrumder angewandten Wissenschaften werden kann?

Michael Braun Ja, der Überzeugung bin ich. Ich würde

sagen, wir sind es eigentlich schon, müssen es nur noch sicht-

barer machen. Wir arbeiten hier konstruktiver miteinander

als in anderen Universitäts- und Hochschulstädten. Denken

Sie an unsere Kooperation mit Fraunhofer, dem Klinikum

Nürnberg oder an das Leonardo-Zentrum für Kreativität und

Innovation: Da sprühen die Funken, wenn Ingenieure auf

Künstler treffen, Informatiker auf Musiker, Ärzte auf Werk-

stoffleute. Das finden Sie so ausgeprägt, so strukturiert und so

hartnäckig von den Leitungen unterstützt sonst kaum in der

ganzen Republik. Das ist unsere Mission: Mehrwert schaffen

aus dem Bestehenden. Die hatte ich auch vor Augen, als ich

mich vor Jahren mit Markus Söder traf und wir die Idee der

Technischen Hochschulen in Bayern entwickelten – das ist

nämlich keine Münchner Erfindung.

Ulrich Maly Ich muss einen Zwischenruf machen: Auf un-

serem Ortsschild wird nie etwas anderes stehen als Nürn-

berg! Das ist die Kernmarke, wir brauchen keine Beinamen.

Obwohl Nürnberg durch die TU ab 2025 definitivUniversitätsstadt wird. Das wird für lange Zeitvermutlich die letzte Neugründung einer Universitätbundesweit sein. Herr Braun, wie blicken Sie aufdiese Institution?

Michael Braun Es schadet nie, in Bildung und Forschung

zu investieren, und wenn man es clever macht, lässt sich in

der Tat ein weiterer Mehrwert für Nürnberg generieren. Ich

habe allerdings mehrfach auf einige Widersprüche im Kon-

zept aufmerksam gemacht. Das Gründungspräsidium wird

es sicher noch einmal aktualisieren müssen. Wenn man den

Anspruch eines Nürnberger MIT (Massachusetts Institute

of Technology) hat, nur halb so groß, dann muss man ne-

ben den Anfangsinvestitionen auch dauerhaft die Hälfte der

Mittel aufbringen. Für Nürnberg wäre es eine tolle Sache,

aber man braucht über sehr viele Jahre Planungssicherheit,

viel Geld und eine Menge Geduld. Das MIT hat einen Jah-

resetat von über drei Milliarden Dollar. Auch die Hälfte da-

von ist eine riesige Summe, und deshalb ist es wichtig, dass

Anspruch und Wirklichkeit im Gleichgewicht sind, sonst

gibt es später Enttäuschungen.

Herr Wübbenhorst, was sagen Sie dazu?

Klaus L. Wübbenhorst Neben meiner Rolle in der Metro-

polregion bin ich auch Vorsitzender des Kuratoriums der

Friedrich-Alexander-Universität (FAU), deshalb kann ich

mich nur bedingt äußern. Grundsätzlich finde ich es toll,

wenn mehr Geld für Bildung in die Region kommt. Aller-

dings muss man darauf achten, ob es sich wirklich um zu-

sätzliche Mittel handelt. Wenn das der Fall ist, ist es gut.

Wenn sie nur anders zwischen den Einrichtungen verteilt

werden, bringt es uns nicht weiter.

Ulrich Maly Ich empfehle, das Glas an der Stelle nicht immer

nur halb leer zu sehen. Ja, es ist eine grandiose Entscheidung,

eine komplett neue Hochschule mit technischer Ausrichtung

zu errichten. Ja, das macht denen, die bereits da sind, vielleicht

ein bisschen Angst. Aber es wird sich am Ende rütteln, und der

Freistaat Bayern kann so etwas nur ausrollen, wenn er es ent-

sprechend finanziert. Dass das nicht zu Lasten der bestehenden

Hochschulen und deren Finanzierungsbedarfen gehen kann,

ist klar. Angesichts der Tatsache, dass der Freistaat bislang we-

niger Studienplätze bereitstellt, als Kinder hier Abitur machen,

ist es sicher nicht verkehrt, an der Stelle noch mal zu investie-

ren.Undwenn das bei uns imNürnberger Süden stattfindet, ist

es uns sehr recht!

»Zu Beginn derAmtszeit findest dueinen großen Korbungebügelter Wäschevor, am Ende hinter-lässt du einen genauso

großen Korb«

Dr. Ulrich Maly

»Wenn man nach Nürn-berg kommt, weint manimmer zweimal. Das ersteMal, wenn man hinsoll,das zweite Mal, wenn man

wieder wegmuss«

Peter Ottmann

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Jürgen Amedick Der Franke ist halt sehr bescheiden. Erweiß, was er kann, geht damit aber nicht nach außen. Künf-tig gilt es, das stärker zu zeigen. Denn: Die Zukunft wirddavon abhängen, wie gut es uns gemeinsam gelingt, Talentefür Zukunftsthemen wie Digitalisierung und künstliche In-telligenz für uns zu gewinnen.

Das klingt, als sei die Verbundenheit zu dieser Region auchfür einen Konzern wie Siemens ein wichtiger Faktor?

Jürgen Amedick Auf jeden Fall! Sie kennen unsere Inves-titionen am Campus in Erlangen. Wenn wir nicht stark andiese Region glauben würden, würden wir nicht eine halbeMilliarde Euro investieren.

Wieso nehmen Sie 500 Millionen Euro in die Hand,um den Standort Erlangen auf links zu drehen?

Jürgen Amedick Wir wollen damit ein modernes Arbeits-umfeld schaffen. Schließlich nehmen wir alle wahr, dassdie bisherigen Anstrengungen, talentierte Mitarbeiter anzu-locken, nicht mehr ausreichen. Der Campus wird ein kom-plettes offenes Stadtviertel in Erlangen. Hier wollen wir dieAnforderungen junger Mitarbeiter verwirklichen, Lebenund Arbeiten enger zusammenzubringen. Das fängt damitan, dass Geschäfte und Büros dichter zusammenrücken.Das geht aber auch im Büro weiter. Hier kommt nicht mehrjeder morgens an seinen Schreibtisch. Man kann sich hin-setzen, wo man will. Das gilt übrigens bis hoch zu den Füh-rungskräften: eine flexible Arbeitswelt, die viele nur Unter-nehmen wie Google oder Amazon zuschreiben.

Herr Schwanhäußer, Sie sind gebürtiger Nürnberger.Wie nehmen Sie die Diskussion über die Region wahr?

Sebastian Schwanhäußer Was mir auffällt, ist eine ge-wisse Zufriedenheit über die Entwicklung der vergangenenJahre. Gleichzeitig ist da dieser Ton: Na ja, wir müssten haltmal darüber reden, wie toll wir sind. Klar, im Täglichenspüre ich natürlich, dass es schwierig ist, Menschen fürNürnberg zu begeistern. Die Stadt ist bei jungen Leuten ein-fach nicht so präsent. Auf der anderen Seite denke ich mirals geborener Nürnberger: Vielleicht ist das auch gar nichtso schlecht. Dadurch haben wir auch nicht die massivenProblemeMünchens hinsichtlich Verkehr oder Immobilien-preisen. Wenn wir auch so eine Boomtown wären, ob wirdas so gut fänden? Aber die Kernfrage bleibt sicherlich: Wiegewinnen wir Fachkräfte?

Sie haben zum Beispiel mit dem Stabilo Cube einenregelrechten Tempel aus Farben und gewagter Architek-tur geschaffen, der mit hochmodernen Arbeitsplätzenlockt. Ist gutes Personal so schwer zu bekommen?

Sebastian Schwanhäußer Auch wenn die Standortbedin-gungen hervorragend sind, ist das Gebäude ein Ausdruckdessen, was Herr Amedick für Siemens beschrieben hat.Man muss heute ein Stück weit vorlegen. Man muss zeigen,dass ein inspirierendes Umfeld vorherrscht. Seit 2016 habenwir eine eigene Kita. ImMoment weiten wir unsere Elektro-parkplätze massiv aus. Wenn wir wollen, dass 20 Prozentder Menschen mit Elektroautos kommen, müssen wir auch

dafür sorgen, dass dies klappt. Am Ende sind das alles Zu-satzargumente, wenn wir jemanden aus Hamburg, Berlinoder dem Ausland gewinnen möchten.

Tim Hosenfeldt Bei Schaeffler ist es uns zudem wichtig,dass Mitarbeiter langfristig bei uns bleiben. Man sollte auchdie enorme Bedeutung der Universitäten und Hochschulenvor Ort erwähnen. Die Ausbildung der Menschen ist unserhöchstes Gut. Und wir stehen bei neuen Technologien na-türlich auch im Wettbewerb mit Arbeitgebern in anderenOrten. Das heißt, wir müssen hier etwas bieten, durch dassich Menschen aus anderen Regionen bei uns wohlfühlen.

Herr Wübbenhorst, wenn man sich die EuropäischeMetropolregion Nürnberg anschaut, kann einem schwin-delig werden. Sie reicht von Hof und Coburg bis kurz vorWürzburg, Ingolstadt, Regensburg. Wo soll das enden?

Klaus L. Wübbenhorst Sie haben Sonneberg vergessen, dasja sogar in Ostdeutschland liegt. Ich glaube, dass wir vomKirchturmdenken wegkommen müssen. Von außen be-trachtet ist die Distanz zwischen Nürnberg-Mitte und Bam-berg nicht so enorm. In größeren Städten ist das eine täg-liche Anreise. Entsprechend solltenwir uns hinsetzen und einAlleinstellungsmerkmal entwickeln. Als Heimat für Krea-tive wollen wir ein Umfeld entwickeln, das spannend ist.

Was bedeutet das konkret?

Klaus L. Wübbenhorst Wir wollen dafür sorgen, dass dieInfrastruktur besser wird und dieWirtschaft sich positioniert.Das kriegen wir nur hin, wenn alle wirklich davon überzeugtsind, sprich: sämtliche 3,5 Millionen Einwohner mit einemBruttoinlandsproduktvon143MilliardenEuro–dasentsprichtderWirtschaftsleistungUngarns.Wieschaffenwires,unssozupositionieren, dasswir tolleLeute indieRegion ziehen?Nichtsist ausmeiner Sicht schlimmer, als wenn es ständig heißt: Dasist Nürnberg, das ist Fürth, das ist Bamberg. Jede Stadt hatAlleinstellungsmerkmale, und das ist gut so. Ich bin nicht ge-genWettbewerb, aberwirmüssen nach außen zeigen, dasswireine starke Region sind, in der es sich zu leben lohnt.

Herr Mühlbauer, um neue Mitarbeiter zu finden, hat dieTeamBank eine Kampagne mit dem Slogan »Fast wieArbeiten. Nurmit Sinn.« gestartet.Wasmeinen Sie damit?

Frank M. Mühlbauer Bei uns geht es verstärkt darum, eineneue Währung zu managen: Daten. Dafür braucht es völ-lig neue Fähigkeiten in der Bank. Sie benötigen Physikerund Mathematiker, aber auch Philosophen, weil künstlicheIntelligenz viel mit ethischen Fragen zu tun hat. Deshalbhaben wir eine etwas provozierende Kampagne betrieben.Übrigens recht erfolgreich: Etwa 15 bis 20 Experten im Be-reich Data Analytics sind unter anderem darüber zu uns ge-kommen. Zudem glauben wir, dass wir mit den Leitsätzenunserer Unternehmenskultur in der Tat Sinn stiften.

Hat sich in der täglichen Zusammenarbeit bei Ihnen auchetwas geändert?

FrankM.Mühlbauer Ja, wie auf einemCampus bei Siemensoder Google können sich die Mitarbeiter bei uns ebenfalls

Intensiver Austausch am Runden Tisch für Nürnberg (von links oben nach links unten im Uhrzeigersinn): Jürgen Maukner, Frank M. Mühlbauer, Prof. Dr. Julia Lehner, Peter Ottmann; Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst; Prof. Dr. Michael Braun, Prof. Dr.-Ing. Tim Hosenfeldt; Prof. Dr. Michael Braun; Sebastian Schwanhäußer;Dr. Ulrich Maly, Stefan Hilscher, Gerd Schmelzer; Jürgen Amedick.

5. November 2019 Seite 6Eine Anzeigensonderveröffentlichung in der Süddeutschen Zeitung

Unser Bankgeheimnis:GestaltungsfreiheitGestaltungsfreiheit

teambank.de/karriere

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den Arbeitsplatz aussuchen. Ich muss Ihnen sagen: Als

Vorstand war das für mich erst einmal ungewohnt. Ich war

25 Jahre lang im Einzelbüro, und was passiert jetzt? Ich

laufe morgens in die Firma und beteilige mich am Rennen

um die für mich schönste Tischplatte.

Herr Wübbenhorst, kommen wir noch einmal kurz zueinem anderen Großprojekt – der Stadtumlandbahn.Was versprechen Sie sich davon?

Klaus L. Wübbenhorst Es ist wichtig, dass die Mobilität im

Ballungsraum ausgebaut wird. Die Metropolregion befasst

sich aber im Schwerpunkt mit der großräumigen Mobilität

und der Anbindung an die transnationalen Verkehrsachsen.

Da stehen wir sehr gut da –mit dem Verkehrsverbund Groß-

raum Nürnberg (VGN) als zweitgrößtem Verkehrsverbund

Deutschlands und dem kürzlich vom Freistaat bekannt gege-

benen VGN-Innovationspaket 2020–2024, das die Attrakti-

vität des VGNweiter steigern wird. Überregional beschäftigt

uns die Elektrifizierung des Schienenverkehrs nach Prag.

Frau Lehner, wer die Kulturhauptstadt-Bewerber-mappen kennt, darf behaupten, dass es für fränkischeSchwarzmalerei keinen Anlass gibt. Nürnbergist weiter gut dabei. Können Sie sich noch an dieAnfänge erinnern?

Julia Lehner Ja, sehr gut! Das war im Jahr 2010, als die

Region Ruhr mit Essen als Anker Kulturhauptstadt Europas

war. Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly war Vor-

sitzender der neu gegründeten Metropolregion Nürnberg.

Gemeinsam besuchten wir Ruhr.2010 und hielten es für die

richtige Herangehensweise, die Metropolregion in Form ei-

ner Kulturregion greifbar zu machen.

Die endgültige Entscheidung für die Bewerbung habenSie sich dann allerdings nicht so leicht gemacht.

Julia Lehner Eine solche Entscheidung fällt keine Stadt

leichtfertig. Als es um die Bewerbung für 2025 ging, wuss-

ten wir, wie hoch der Anspruch an Nürnberg und die Region

ausfallen würde. Eine Kulturhauptstadt-Bewerbung ist kein

Schönheitswettbewerb. Vielmehr verlangt dieser Prozess,

den Finger in die Wunde zu legen, um Mangel und Bedarf

festzustellen. Es ist Chance und Herausforderung zugleich,

mit der Kraft der Kultur die Stadt zu entwickeln und zu ge-

stalten. Wir haben jetzt bereits Dinge erreicht, auf die wir

durchaus stolz sein können.

Der Prozess war nicht immer reibungslos?

Julia Lehner Es ist ein Partizipationsprozess. Wer weiß, wie

komplex die parlamentarische Demokratie sein kann, der

kann sich vorstellen, wie anspruchsvoll sich dieser Prozess

darstellt. Wenn man zudem die freie Szene mit ihren großen

und vielfältigen Potenzialen einbezieht, wird die Aufgabe

noch umfassender. Aber so definieren wir unseren Auftrag:

hinsehen, hinterfragen, Kritik aufnehmen, motivieren. Mei-

nes Erachtens haben wir diesen Auftrag mit großer Sorgfalt

angegangen.

Sebastian Schwanhäußer Ich finde es grundsätzlich wich-

tig, nicht nur die klassische Kultur zu fördern. Das ist auch

für uns als Unternehmen eine Aufgabe. Wir unterstützen

seit Jahren ein kostenloses Brückenfestival mit unkonven-

tioneller Musik sowie Deutschlands größtes und ältestes

Filmfestival zum ThemaMenschenrechte. Außerdem haben

wir seit Langem eine Stadtteilpatenschaft für das Viertel

St. Leonhard/Schweinau, hier unterstützen wir konkrete

Projekte für junge Menschen, wie Schulexkursionen und

Bewerbungstraining. In all diesen Bereichen engagieren wir

uns als Unternehmen sehr gerne – und halten das Engage-

ment für mindestens genauso wichtig, wie etwa die Oper

oder die Orgelwoche zu fördern.

Herr Wübbenhorst, wie zufrieden sind Sie mit derUnterstützung der Kulturhauptstadt-Bewerbungdurch die Region?

Klaus L. Wübbenhorst Es ist sehr schön, dass sich 40 Städ-

te und Landkreise aus der Metropolregion beteiligen. Die

Kulturhauptstadt-Bewerbung ist auch für die Region eine

große Chance, international aufzustrahlen und nachhaltige

kulturtouristische Angebote aufzubauen. Spannend wird es

dann im Dezember mit der Entscheidung, ob wir es auf die

Shortlist der drei oder vier Bewerberstädte schaffen.

Prof. Dr. Julia Lehnerist seit 2002 Kulturreferentin der Stadt Nürnberg.

Unter anderem ist sie Vorsitzende des Kulturausschusses

des Bayerischen Städtetags, Mitglied im Aufsichtsrat

des Bayerischen Volkshochschulverbandes, Mitglied im

Landesdenkmalrat Bayern sowie im Vorstand der

Kulturpolitischen Gesellschaft KuPoGe. Zudem lehrt sie

als Honorarprofessorin an der Akademie der Bildenden

Künste Nürnberg.

Sebastian Schwanhäußertrat 1997 in fünfter Generation in die Unternehmens-

gruppe Schwan-STABILO ein, die er inzwischen als

CEO leitet. Auf seine Impulse gehen die Internationali-

sierung und Neuausrichtung der Stifte-Marke Stabilo

sowie der Einstieg in den Outdoor-Bereich zurück.

Dieser bildet heute mit den Marken Deuter, Ortovox,

Maier Sports und Gonso das dritte Standbein der

Gruppe – neben Kosmetik und Schreibgeräten.

Frank M. Mühlbauerist seit April 2019 Vorstandsvorsitzender der TeamBank

AG. Er verantwortet dort IT, Data Analytics, Organisation,

Recht und Unternehmensentwicklung, Personal und

Kommunikation sowie die Interne Revision. Der Diplom-

Kaufmann begann seine berufliche Laufbahn bei der

NG Bank in Hannover und stand vor seinemWechsel zur

TeamBank zuletzt dem Vorstand der DZ HYP vor.

Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorstist Wirtschaftsvorsitzender der Europäischen Metropol-

region Nürnberg, geschäftsführender Gesellschafter

der WB Consult GmbH und Honorarprofessor an der

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Zuvor arbeitete der promovierte Wirtschaftswissen-

schaftler als Geschäftsführer und Vorstandsmitglied in

verschiedenen Unternehmen und war von 2005 bis 2010

Präsident der IHK Nürnberg für Mittelfranken.

3Wie steht’sum die Kultur?Nürnberg bewirbt sich mit der Regionals Europäische Kulturhauptstadt,beschäftigt eine herausragende

Generalmusikdirektorin und freut sichauf eine Dependance des DeutschenMuseums. Wie die Verantwortlichen aufdiese Projekte und Leistungen blickenund warum sich diese Qualität

noch nicht in Besucherzahlen spiegelt

5. November 2019 Seite 7Eine Anzeigensonderveröffentlichung in der Süddeutschen Zeitung

Jürgen Amedickist seit 2015 Sprecher der Niederlassung Nürnberg der

Siemens AG und Repräsentant der Wirtschaftsregion

Deutschland-Süd. Seit seinem Studium der Elektro-

technik an der Universität Erlangen-Nürnberg durchlief

Amedick zahlreiche Stationen im Siemens-Konzern und

hatte dort unterschiedliche Leitungspositionen inne.

Frau Lehner, wir sprachen vorhin darüber, Talente für dieRegion zu begeistern und sie dort zu halten. Unweigerlichdenkt man da auch an Joana Mallwitz, Generalmusik-direktorin am Staatstheater. Die Stadt errichtet bis 2025einen neuen Konzertsaal. Wäre es nicht schön, wenn sieda noch das Eröffnungskonzert dirigieren würde?

Julia Lehner Das könnte Joana Mallwitz selbst dann, wenn

sie hier nicht mehr residieren sollte. Die Generalmusikdirek-

torin ist zweifelsohne eine Ausnahmepersönlichkeit. Es ge-

hört Glück dazu, solch eine Person zu finden, aber eben auch

Mut, diese einzustellen. Gute Leute abzuwerben fällt großen

Häusern leichter. Aber es ist wie so häufig: Statt sich zu freuen,

dass Joana Mallwitz nun hier ist, hat man schon wieder das

Ende ihrer Nürnberger Zeit im Kopf. Man sollte zudem fest-

halten, dass auch die Dirigentin diesen Glanz nicht ohne ein

Orchester dieser Qualität hätte entwickeln können.

Der Konzertsaal entsteht an einer lauten Kreuzung.Wie viel Innovation ist da notwendig, um ungetrübtenMusikgenuss zu garantieren?

Julia Lehner Natürlich wurde im Vorfeld der Standort über-

prüft. Außerdem vertraue ich den Architekten, Statikern,

Bauphysikern und allen Experten, die am Bau beteiligt sind.

Sie werden dafür sorgen, dass man die Musik ohne Erschüt-

terung oder äußere Einflüsse wird genießen können.

Grundsätzlich gilt Nürnberg nicht als Stadt herausragen-der zeitgenössischer Architektur. Sehen Sie das ähnlich,Herr Schmelzer, und wie könnten wir das ändern?

Gerd Schmelzer Das liegt zunächst an den Bürgern und

Unternehmen dieser Stadt und an den Aufgaben, die sie sich

selbst stellen. Dabei steht Zweckarchitektur leider häufig im

Vordergrund. Dass wir nun ein Deutsches Museum bauen

dürfen, ist hingegen ein außergewöhnliches Privileg. Inzwi-

schen wird aber auch in Nürnberg und der Metropolregion

sehr viel mehr in Architekturwettbewerbe investiert als frü-

her. Ich sehe die Stadt auf einem guten Weg, wenngleich die

wirtschaftlichen Zwänge häufig ein Problem darstellen.

Bleiben wir beim Deutschen Museum. In Berlin ist geradeein neues Zukunftsmuseum eröffnet worden. Dürfenwir davon ausgehen, dass das Deutsche Museum, Abtei-lung Zukunft, in Nürnberg besser werden wird?

Gerd Schmelzer Das gesamte Konzept liegt in den Händen

des Deutschen Museums, deshalb kann ich in diesem Zu-

sammenhang nur den Generaldirektor Prof. Dr. Wolfgang

M. Heckl zitieren. Er versprach mir, dass das Nürnberger

Haus eine ganz andere Qualität besitzen wird. Ich glaube, es

ist eine große Herausforderung und auch eine große Freude

für uns alle, was in diesem Museum entstehen wird. Das

wird ein Juwel werden für unsere Stadt, und es passt auch

zur Region, zu ihrer Technologie und Geschichte.

...und wird damit sicherlich auch für Touristen interes-sant. Herr Maly, nur 30 Prozent der auswärtigen Gästekommen als Touristen nach Nürnberg. Das ist etwasweniger als in vergleichbaren Städten. Woran liegt’s?

Ulrich Maly Es stimmt, zwei Drittel sind tatsächlich Ge-

schäftsreisende, ein Drittel ist Städte-Tourismus. Da ist

noch Luft nach oben. Wir sind aber dabei, die Infrastruk-

tur aufzubauen. Zu Beginn meiner Amtszeit hatten wir in

Nürnberg 12500 Hotelbetten, jetzt sind es fast 19000. Fünf

weitere Projekte sind außerdem in der Pipeline. Darüber

hinaus muss man die Märkte für Städtereisen auch gezielt

ansprechen – das tun wir seit einigen Jahren. Wir bewerben

konkret die Zielgruppe junger Familien, die als Besucher-

gruppe in den vergangenen Jahren auch stark an Bedeutung

gewonnen hat. Wir sind jetzt bei insgesamt 3,6 Millionen

Übernachtungen im Jahr und werden bald bei vierMillionen

sein. Danach ist selbst eine Steigerung auf sechs Millionen

sicherlich nicht unmöglich.

Die Moderatoren des Abends: Uwe Ritzer und Olaf Przybilla (von links)

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enkt man an Nürnberg und Kultur, dann

wohl als Erstes an Albrecht Dürer, das

Opernhaus oder das NeueMuseum. Doch

sie stehen nicht im Zentrum der Bewer-

bung als Europäische Kulturhauptstadt

2025. Sie sieht die ganze Metropolregion

als Kulturort. Ende des Jahres will Nürn-

berg die Expertenjury in Berlin überzeugen, die eine Voraus-

wahl aus allen deutschen Bewerberstädten trifft: Neben

Nürnberg sind das Chemnitz, Dresden, Gera, Hannover,

Hildesheim, Magdeburg und Zittau. Die Kandidaten, bei

denen die Jury das größte Potenzial sieht, arbeiten ihre

Bewerbungen weiter aus.

»Als Europäische Kulturhauptstadt hätte Nürnberg eine

riesige Chance, sich neu zu erfinden und sich in einem euro-

päischen Kontext als eine lebens- und liebenswerte Stadt zu

profilieren«, sagt Hans-JoachimWagner. Der Kulturmana-

ger leitet das Nürnberger Bewerbungsbüro, das gezielt die

Metropolregion mit einbezieht. In der Vergangenheit wur-

den immer wieder Regionen zur Kulturhauptstadt, etwa

Essen und das Ruhrgebiet 2010 oder Aarhus und die Region

2017. »Allerdings haben sich die Regularien geändert, man

kann sich formal nicht mehr gemeinsam als Region bewer-

ben«, erklärt Wagner. Trotzdem wolle man die Metropol-

region einschließen – »eine große Herausforderung, denn

sie ist so groß wie das Bundesland Hessen oder das Land

Slowenien, das 2025 ebenfalls eine Kulturhauptstadt be-

nennt«. Mehr als 30 Landkreise und kreisfreie Städte der

Metropolregion bringen sich aktiv in den Bewerbungs-

prozess und die Programmplanung ein.

Gemeinsam mit einigen Landkreisen und kreisfreien Städten

derMetropolregion will Nürnberg Europäische Kulturhaupt-

stadt 2025 werden. Die Konkurrenz ist stark – doch selbst wenn

es nicht klappt, erwarten die Verantwortlichen viel Positives

Kulturhauptstadt-Bewerbung

Eines der geplanten Schwerpunktthemen ist »Spielen«. »In

der gesamten Region wurde und wird Spielzeug hergestellt«,

sagt Wagner. Das historische Pellerhaus, in dem sich das

deutsche Spielearchiv befindet, soll in ein »Haus des Spielens«

umgebaut werden. »Dort wollen wir analoges und digitales

Spiel zusammenbringen und ein Labor fürs Spielen im

21. Jahrhundert aufbauen.« Weitere Schwerpunktthemen

sind Digitalisierung, Handwerk, Industriekultur und Zu-

kunft der Arbeit, Teilhabe und Diversität, Kulturtourismus

sowie Totalitarismus und Menschenrechte. Dazu gehört

auch die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergan-

genheit der Stadt. »Die Geschichte Nürnbergs ist eine große

Herausforderung«, sagt Wagner, »gerade weil wir uns dabei

auchmit dem neu aufkeimenden Nationalismus in Deutsch-

land und Europa auseinandersetzen wollen und müssen.«

Das Motto der Bewerbung lautet deshalb: »Past Forward«

– quasi mit Blick auf die Vergangenheit in die Zukunft vor-

spulen. Die Zeppelintribüne und das Zeppelinfeld auf dem

ehemaligen Reichsparteitagsgelände sollen beispielsweise

Lernorte und bisher verschlossene Bereiche zugänglich ge-

macht werden. Das Dokumentationszentrum soll erweitert

werden und eine neue Dauerausstellung bekommen.

Zu den weiteren Ideen im Ende September eingereichten

Bewerbungsbuch zählen eine Retrospektive der Regisseurin

und Fotografin Leni Riefenstahl, die für die NSDAP Filme

drehte, und ein »Audio Walk«, eine Art begehbare Klang-

Installation der kanadischen Installationskünstlerin und

Filmemacherin Janet Cardiff. Außerdem sollen die Fassaden

der früheren AEG- und Quelle-Areale in der Fürther Straße

mit Videoarbeiten und Installationen zu neuem Leben er-

weckt werden.

»Allein schon durch die Bewerbung werden Projekte

angestoßen«, sagt Baltasar Cevc von der Bürgerinitiative

#NUE2025, die mehrere Hundert Mitglieder, insbesondere

aus der Kultur- und Kreativszene, zählt. Ein Kernteam von

zehn bis 15Mitgliedern organisiert Stammtische undWork-

shops. »Aufgrund der Bewerbung arbeiten die Gemeinden

in der Region mehr zusammen«, erklärt Cevc, »etwa beim

Theaterfestival Erlangen oder demProjekt ›GameOn 2025‹.«

Letzteres ist eine Spiele-App, die Jugendliche und junge Er-

wachsene vor Ort entwickeln. In einer virtuellen Schnitzel-

jagd, ähnlich wie bei »Pokémon Go«, sind Aufgaben im Ort

zu lösen. In Bamberg, Bayreuth, Erlangen, Fürth, Nürnberg,

Schwabach und im Landkreis Roth kann man es bereits

spielen – »2025 hoffentlich in der gesamtenMetropolregion«,

sagt Hans-JoachimWagner.

Auch die Autorin, Bühnenpoetin undModeratorin Pauline

Füg aus Fürth hat an »GameOn 2025«mitgewirkt. »Ich sehe

es als große Chance, dass sich Nürnberg nicht nur als Stadt,

sondern mit seiner Region bewirbt«, sagt sie. Als Autorin

hofft sie insbesondere auf eine Förderung von Literaturver-

anstaltungen und von Formaten für junge Menschen, etwa

Schreibworkshops. Im Juni übergab #NUE2025 Forderun-

gen zur Bewerbung an die Stadt, darunter einen Kulturrat,

Die Chance,sich neu zu erfinden

von Greta Sieber

5. November 2019 Seite 8Eine Anzeigensonderveröffentlichung in der Süddeutschen Zeitung

D

der die Bevölkerung im Bewerbungsprozess vertritt. »Eine

Stadt ohne Bürgerbeteiligung hat geringere bis keine

Chancen, das Rennen zu machen«, ist Cevc überzeugt. Zu

seinen Forderungen gehört auch, nicht nur die Hochkultur

zu fördern.

Und wie stehen die Bürger der Metropolregion zur

Bewerbung? »Eine Euphorie sehen wir noch nicht, das mag

auch an der typisch fränkischen Zurückhaltung liegen«, sagt

Cevc. In der Bevölkerung spürt er zunehmend mehr Ver-

ständnis für die Bedeutung. Manche kritisieren das Bewer-

bungskonzept aber auch ganz offen, wie Marion Padua,

Stadträtin der Linken Liste: Ihr missfällt, dass es vor allem

um Prestige und Events statt um Kultur für alle gehe. Für

die Stadträtin sprechen außerdem die Kosten gegen die Be-

werbung. »Das Geld wird für Soziales fehlen«, sagt Marion

Padua, »etwa für das 365-Euro-Ticket im öffentlichen Nah-

verkehr oder den weiteren Ausbau von Kitas.«

Hans-JoachimWagner zufolge geht Nürnberg mit einem

Gesamtetat von 85Millionen Euro in die weitere Bewerbung.

30Millionen sollen vom Freistaat Bayern kommen, 30Mil-

lionen von der Stadt Nürnberg. Den Rest sollen der Bund,

die Metropolregion, Sponsoren und Stiftungen stemmen.

»Die Erfahrung etwa in Aarhus hat gezeigt, dass pro inves-

tiertem Euro zwischen 3,50 und fünf Euro zurückfließen«,

sagt Wagner, der überzeugt ist, dass eine Bewerbung auf

jeden Fall die Stadtentwicklung voranbringt. Im günstigsten

Fall endet sie natürlich mit dem Zuschlag, den am Ende nur

eine der acht deutschen Bewerberstädte bekommt. Ob die

Metropolregion jubeln darf, entscheidet sich Ende 2020 –

aber nur, wenn Nürnberg die Vorauswahl im Dezember

übersteht.

»Eine Stadt ohneBürgerbeteiligung imBewerbungsprozesshat geringe bis keineChancen, das Rennen

zumachen«

Attraktionen für MillionenNürnbergs größter Besuchermagnet hat wenig mit menschlicher Geschichte und

Kultur zu tun: Es handelt sich um den Tiergarten, der 2018 fast 1,2 Millionen Gäste zählte.Doch auch die Museen und Gedenkstätten der Stadt genießen großes Interesse.

Das gilt vor allem für die Einrichtungen zur neueren, dunkelsten Geschichte Deutsch-lands: Sowohl das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände als

auch das Memorium Nürnberger Prozesse verzeichneten 2018 Besucherrekorde.

Quelle: Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth; alle Zahlen für 2018

350232 284827

DokumentationszentrumReichsparteitagsgelände

203669

Burg

DBMuseumimVerkehrsmuseum

161810

Spielzeugmuseum

125483

MuseumfürKommunikation

113836

MemoriumNürnbergerProzesse

106404

Albrecht-Dürer-Haus

80048

NeuesMuseum

67872

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er große Paukenschlag passiert AnfangMärz dieses Jahres: UlrichMaly (SPD),der amtierende Oberbürgermeistervon Nürnberg, will bei der nächstenKommunalwahl nicht mehr antreten:»Mit der Frage, wann der richtigeZeitpunkt ist aufzuhören, beschäftige

ich mich schon länger. Ich werde im Jahr 2020 18 Dienst-jahre als Oberbürgermeister und 30 Jahre hauptberuflicheRathauspolitik hinter mir haben. Das ist ein halbes Leben,und das ist sehr lange.«

Malys Entscheidung, das Feld zu räumen, kam für vieleNürnberger sehr plötzlich. Sein Abschied aus dem Rathausist auch deswegen überraschend, weil seine Wiederwahl alssicher galt. 2014 hatte Maly sich mit 67,1 Prozent klar gegenseine Konkurrenten durchgesetzt – Zweidrittelmehrheit im

Rezepte für dieZeit nach Maly

Mit dem Abgang des amtierenden Oberbürgermeistersgeht im März eine Ära zu Ende. Drei Kandidaten

haben realistische Chancen, ihm nachzufolgen. WelchePläne haben sie für die Zukunft Nürnbergs?

Kommunalwahl 2020

ersten Wahlgang. Mit seinem politischen Leitbild der »soli-darischen Stadtgemeinschaft« hat er Nürnberg nun fast zweiJahrzehnte lang konsensorientiert regiert, bei den Einhei-mischen ist er überaus populär. Auch vor dem Hintergrundeiner stark kriselnden SPD imBund istMalys Absage an eineerneute Kandidatur durchaus riskant: Dass erneut die SPDden Oberbürgermeister stellen wird, ist keineswegs gewiss.

Wer kommt nach Maly? Das ist die große Frage, die dieFrankenmetropole derzeit umtreibt. Insgesamt haben dreiKandidaten reale Chancen, ins Rathaus einzuziehen. MitThorsten Brehm (35 Jahre), der für die SPD antritt, undMarcus König (38 Jahre) von der CSU entsenden die klassi-schen Volksparteien zwei recht junge Kandidaten in denWahlkampf. Die Grünen schicken indes mit der 48-jährigenVerena Osgyan die einzige Frau ins Rennen um den OB-Posten. Ministerpräsident Markus Söder sprach von einem

D

»Dreikampf« um Nürnberg. Während also höchst unsicherist, wer künftig im Rathaus sitzt, steht bereits jetzt fest: DieKommunalwahl am 15. März 2020 wird hoch spannend.

Ob das auch für den Wahlkampf als solchen zutreffenwird, bleibt abzuwarten: Die Forderungen, die bis in denHerbst hinein nach außen traten, sind relativ deckungs-gleich. Ökologisch, innovativ und sozial gerecht – diese dreiKernanliegen schreiben sich alle drei auf die Fahnen. Auchweil die Stadtrats-CSU als Malys Koalitionspartner denHaushalt in der Regel abgesegnet hat und die Grünen einenGroßteil mitgetragen haben, bietet sich hier wenig Angriffs-fläche für den Wahlkampf.

»Jetzt müssen die anderen Parteien zeigen, wo sie sichvon der SPD abgrenzen wollen«, schlussfolgert SPD-Spitzen-kandidat Thorsten Brehm. Einmal im Bürgermeisteramtangekommen, möchte Brehm, der seit 2015 Vorsitzender derNürnberger SPD ist, Malys Politik der sozialen Inklusionund des gesellschaftlichen Zusammenhalts fortführen, fürmehr Beteiligungsmöglichkeiten und niederschwellige An-gebote sorgen – auch im digitalen Bereich. »UlrichMaly hatsich ja immer als analogen Bürgermeister bezeichnet, hiermöchte ich experimentierfreudiger werden.« Künftig sollenso alle häufig gefragten Bürgerdienstleistungen, beispiels-weise Gewerbeanmeldungen, auch per Mausklick erledigtwerden können. Brehm verweist an dieser Stelle auf dieKita-Anmeldung, die seit vergangenem Jahr auch über einOnline-Portal der Stadt möglich ist.

Wie die anderen beiden aussichtsreichen Kandidaten plä-diert auch Brehm für das 365-Euro-Ticket im öffentlichenNahverkehr und mehr Fahrradwege. Hinsichtlich der Zu-lieferindustrie hat Brehm »ein bissle Sorgenfalten auf derStirn« und bekräftigt, auch in Zeiten der E-Mobilität »Nürn-berg als Industriestandort erhalten und stärken« zu wollen.Bei seinen Treffenmit Bürgern unter demMotto »Bratwurstmit Brehm« gibt es »Brehmium Bier«: »Das hat beim erstenMal so reißenden Absatz gefunden, dass wir gleich nach-brauen mussten.«

Währenddessen geht der CSU-Kandidat Marcus Königzusammenmit Kulturreferentin Julia Lehner auf Stimmen-fang. Sabine Stoll, lokalpolitische Redakteurin der Nürn-berger Nachrichten, hält dieses Duo für einen klugenSchachzug: »Ein Tandem, in dem der junge Kandidat fürAufbruch steht, während die Frau einen großen Bekannt-heitsgrad hat und viel Erfahrungmitbringt.« Gleichermaßenkritisieren gerade die Grünenmit viel Verve eine »regelrechteVersteinerung im Kulturbetrieb« unter Lehners Regie, mitzu wenigen Räumen für die freie Szene.

Dennoch: König gilt als leutseliger Kandidat, als einer,der gut mit den Menschen kann. Wie Brehm möchte er dieDigitalisierung der Stadtverwaltung voranbringen, ohneMenschen abzuhängen – und ein »digiloger« Bürgermeisterwerden, also eine Mischung aus digitalem und analogemStadtoberhaupt. Das Thema Sicherheit ist ihm ebenso ein

großes Anliegen: »Auch wenn wir in Rankings gut dastehen,höre ich öfter von Menschen, dass sie sich unsicher fühlen– sei es beim nächtlichen U-Bahn-Fahren oder dem Joggenspätabends um den Dutzendteich. Dem möchte ich ent-gegenwirken: mit einer Aufstockung des kommunalen Ord-nungsdiensts und mehr Polizeipräsenz«, erklärt König.

Verena Osgyan von den Grünen möchte Malys Leitbildder solidarischen Stadtgesellschaft um jenes der ökologi-schen Stadt ergänzt wissen. Klimaschutz würde sie als Ober-bürgermeisterin vernetzt denken und stellt die Frage: »Wiekönnen wir bezahlbaren Wohnraum mit Klimaschutz ver-heiraten?« Im Gegensatz zu SPD und CSU, die für dieUntertunnelung des Frankenschnellwegs sind, lehnt Osgyandieses Vorhaben ab. »Die Planung reicht in die 70er-Jahrezurück – und ich möchte nicht an etwas festhalten, dasaus der Zeit gefallen ist.« Sie will die dafür vorgesehenen150 Millionen Euro lieber in einen kommunalen Klima-schutzfonds stecken.

Wie auch bei Brehm und König spielt für Osgyan dieZukunft der Mobilität eine entscheidende Rolle – auch siefordert mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger. Zusätzlichmacht sie sich für die Altstadtquerung der Straßenbahnstark. Beobachter gehen davon aus, dass unter Osgyan dieweitreichendsten Entscheidungen zur Neugestaltung desVerkehrssystems gefällt würden.

Ob in Nürnbergs Geschichte zum erstenMal eine Frau ander Spitze der Stadtpolitik steht, die CSU zum zweiten Malin der Nachkriegszeit ins Rathaus zieht oder sich mit demjüngsten Kandidaten wieder die SPD durchsetzen kann,zeigt sich im Frühjahr. Momentan ist vieles offen.

»Wie können wirbezahlbarenWohnraummitKlimaschutzverheiraten?«

von Philipp Hauner

5. November 2019 Seite 9Eine Anzeigensonderveröffentlichung in der Süddeutschen Zeitung

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Verkehr & Logistik

Mobil in alleRichtungen

DieMetropolregion Nürnberg ruht sich nicht auf ihrer verkehrs-technischenGeschichte und der günstigen Anbindung an Straßen-,Schienen- undWassernetze aus. Heute stehen ZukunftsthemenwieWasserstoffantriebe und die Neue Seidenstraße im Fokus

ashtag Klimapaketchen: Die kürzlichverabschiedeten »Eckpunkte für dasKlimaschutzprogramm 2030« habengleich nach ihrer Bekanntgabe vielKritik einstecken müssen. Vor allemUmweltverbänden gehen die vor-gesehenen Maßnahmen nicht weit

genug. Doch Tadel kommt auch aus Wirtschaftskreisen.Eine Stimme davon ist Veronika Grimm, Professorin fürVolkswirtschaftslehre an der Friedrich-Alexander-Univer-sität Erlangen-Nürnberg (FAU): »Die ZukunftstechnologieWasserstoff findet zwar im Papier an vielen Stellen Erwäh-nung. Aber mir fehlt darin der Konnex zur bevorstehendenTransformation der Wirtschaft. Ich habe schlicht Sorge,dass eine Verkennung des Themas uns in Zukunft Arbeits-plätze und Wohlstand kosten wird.« Gemeinsam mit Peter

HWasserscheid, Inhaber des Lehrstuhls für Chemische Reak-tionstechnik an der FAU, leitet Grimm das erst im Septem-ber 2019 gegründete »ZentrumWasserstoff.Bayern« – das»H2.B«. Dort rechnet man damit, dass die Wasserstoff-technologie schon Ende der 20er-Jahre ein signifikanterWirtschaftstreiber sein wird.

»Es ist richtig, dass wir hier in Nürnberg angesiedeltsind«, sagt Grimm, »denn mit dem ›Energie Campus‹, dersieben große Forschungsinstitutionen versammelt, habenwir sehr viel Expertise vor Ort.« Das von der Landes-regierung geförderte H2.B soll nun als Mittler zwischenWissenschaft, Wirtschaft und Politik agieren – um das Gasschnell in die industrielle Anwendung zu überführen undum im Vergleich zu Ländern wie Korea und Japan nicht insHintertreffen zu geraten. Gerade im Bereich der Mobilitätliege in der Wasserstofftechnologie das größte Anwen-

dungs- und Wertschöpfungspotenzial, vor allem bei Fahr-zeugen im Dauereinsatz und dem Schwerlastverkehr. Fürbeide seien Brennstoffzellen wesentlich praktikabler alsgroße Batterien und zeitaufwendige Ladevorgänge.

Die Gründung des Wasserstoffzentrums ist gewisser-maßen der jüngste Mosaikstein in der verkehrstechnischenGeschichte Nürnbergs. Schon im ausgehenden Mittelalterund vor allem zur Renaissancezeit war die Frankenmetro-pole ein bedeutendes Wirtschaftszentrum, gelegen amSchnittpunkt mehrerer wichtiger Handelsstraßen. Mit dem»Adler« fährt 1835 die erste deutschlandweite Eisenbahnvon Nürnberg nach Fürth. Sie überwindet die sechs Kilo-meter lange Strecke bei einer Schnellfahrt in knapp sechsMinuten, während ein klassisches Pferdegespann viermalso lange braucht. Mit der Entwicklung des Automobils undder Entstehung eines Autobahnnetzes festigt sich schließ-lich der Standortvorteil der Region: A3, A6 und A9 bindensie an die Achsen Köln–Wien, Paris–Prag und München–Berlin an. Und auch der Nürnberger Hafen am Rhein-Main-Donaukanal, der Rotterdam an der Nordsee über dieDonau mit dem Schwarzen Meer verbindet, ist ein bedeu-tender Umschlagplatz für den Warenverkehr. Dass sich dieDynamik in der Verkehrstechnik bis heute fortschreibt,zeigt nicht zuletzt die erste vollautomatische U-BahnDeutschlands: Seit sie 2008 an den Start ging, gilt sie alsErfolgsprojekt – mehr Pünktlichkeit und eine höhere Takt-dichte sorgen seither für zufriedene Fahrgäste.

Heute bieten die Felder Verkehr und Logistik Arbeit fürmehr als 140000 Menschen in der Metropolregion. »Esmag erstaunlich wirken, doch zehn Prozent aller Beschäf-tigten in der deutschen Automobilbranche sind in derMetropolregion Nürnberg tätig, vor allem bei regionalen,mittelständischen Zulieferbetrieben«, sagt Michael Fraas,Wirtschaftsreferent der Stadt. Umso wichtiger sei es, jetztdie richtigen Weichen zu stellen: »Wir wollen natürlich,dass die Wertschöpfung weiterhin hier stattfindet.«

Auch vom chinesischen Megaprojekt Neue Seidenstraßewill man in Nürnberg profitieren. Positive Erfahrung habeman bereits durch den Güterzugverkehr zwischen Nürn-berg und Chengdu. Seit vier Jahren besteht die Schienen-verbindung in die fernöstliche Metropole – für die Über-windung der 10000 Kilometer langen Strecke benötigt derZug (in der Regel mit 54 Containern beladen) gut zweiWochen. Der Schiffstransport dauert etwa doppelt so lang.Nach China werden vor allem Autokomponenten undLebensmittel geliefert, bei der Rückfahrt nach Deutsch-land sind Elektronik und Haushaltswaren an Bord. ErstAnfang Oktober wurden auf einem Kongress imMessezen-trum weitere Potenziale ausgelotet. »Unsere Veranstaltungist europaweit die einzige, die das Projekt von allen Seitenaus beleuchtet«, sagt Fraas. Auch die geplante Erweiterungdes Container-Terminals solle dazu beitragen, NürnbergsPosition als ein Endpunkt der Seidenstraße zu stärken:

von Philipp Hauner

5. November 2019 Seite 10Eine Anzeigensonderveröffentlichung in der Süddeutschen Zeitung

»Wir empfangen nicht nur chinesische Produkte und ver-teilen sie von hier aus weiter. Umgekehrt sammeln wir auchGüter aus ganz Süddeutschland und Norditalien ein – undschicken sie auf die Reise nach Fernost.«

Mit disruptiven Tendenzen beschäftigt man sich aucham E-Drive-Center, das dem Lehrstuhl für Fertigungs-automatisierung und Produktionssystematik der FAU an-geschlossen ist. Besser formuliert: Hier gestaltet man sie.Alexander Kühl setzt sich etwa mit der Frage auseinander,wie die Leistungsdichte von Elektromotoren erhöht wer-den kann – sprich, wie Motoren kleiner oder leichter ge-macht werden können. Eine Innovation, die auch beimhybridelektrischen Fliegen eine wichtige Rolle spielen wird,wo Gewichts- auch Kosteneinsparung bedeutet. Gleich-zeitig forscht Kühl mit seinen Kollegen am kontaktfreienLaden für E-Autos: »Induktive Ladeprozesse bieten nichtnur höhere Sicherheit und verbessern den Komfort. Siesind auch platzsparend, minimieren die Wartungskostenund den Verschleiß, der beim Gebrauch von Ladekabelnentsteht.«

Veronika Grimm glaubt indes fest daran, dass dieWasserstoffwirtschaft kommen wird. Gemeinsammit dembayerischen Wirtschaftsministerium und im Dialog mitPartnern aus der Wirtschaft arbeitet ihr Team an einerStrategie, die den Weg dorthin ebnen soll. Dazu zählenauch Demonstrationsprojekte, wie zum Beispiel der Aufbaueines Netzes von 100 Wasserstofftankstellen in Bayern bis2025. Egal ob nun eine goldene Zeit für die E-Mobilitätanbricht oder diese eher eine Brückentechnologie hin zurBrennstoffzelle sein wird: In Nürnberg rüstet man sich ge-rade für jede Mobilitätsform der Zukunft.

»Zehn Prozent allerBeschäftigten in derdeutschen Autobranchesind in der Nürnberger

Region tätig«

Beste VerbindungenOb zu Wasser, zu Schiene, zu Straße oder in der Luft: Die Metropolregion Nürnbergist nahezu ideal an Europa und die Welt angebunden. Das ist auch wichtig, denn alleinim Umkreis von 200 Kilometern leben 27 Millionen Menschen. Sie profitieren davon,dass hier transeuropäische Verkehrsachsen und ein internationales Luftdrehkreuz auf

multimodale Logistikinfrastrukturknoten treffen – und von diesen Zahlen:

Quellen: VGN, DB Museum, Europäische Metropolregion Nürnberg,Bayernhafen Nürnberg, Hauptbahnhof Nürnberg, Flughafen Nürnberg

15800 km²umfasst der Verkehrsverbund GroßraumNürnberg (VGN). Damit ist er der

zweitgrößte Verkehrsverbund Deutsch-lands und befördert jährlich

mehr als 247 Millionen Fahrgäste.

6,05Kilometerwar die erste deutsche Eisenbahnstreckelang. Dort fuhr der legendäre »Adler«zwischen Nürnberg und Fürth – ab 1835.

140000Beschäftigte arbeiten in der

Metropolregion in den BereichenVerkehr und Logistik.

13Minutenbraucht die U2 vom Hauptbahnhof zum

Flughafen Nürnberg. Von dortgelangt man an weltweit über 300 Ziele.

200000Reisende

nutzen täglich denNürnberger Hauptbahnhof.

4,2 MillionenTonnen

Fracht wurden 2018 per Schiff und Bahnam Bayernhafen Nürnberg umgeschlagen– und dadurch rund 175000 Lkw-Fahrten

eingespart.

Wir bringen Schwungin die Region.Weltklasse im Hochschulranking: Spitzenplatzierung im Forschungstransfer

©Oliver

Kus

sing

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