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Stand: 10.11.14
Erweiterung der Schalt‐ und Umspannanlage Eiserfeld
in Siegen ‐ Eiserfeld
Variantenvergleich / Bewertung der
Standortalternativen
erarbeitet durch im Auftrag der
Ing.‐ und Planungsbüro LANGE GbR Dipl.‐Ing. Wolfgang Kerstan Dipl.‐Ing. Gregor Stanislowski Amprion GmbH
Carl‐Peschken‐Straße 12 Rheinlanddamm 24
47441 Moers 44139 Dortmund
Telefon 02841‐7905‐0 Telefon 0231‐5849‐0
Schalt‐ und Umspannanlage Eiserfeld
Bewertung der Standortalternativen
Planungsbüro Lange GbR Seite 2 Stand: 10.11.14
Inhaltsverzeichnis Seite
1. Einleitung .......................................................................................................................................3
2. Standortprüfung erster Stufe .........................................................................................................4
3. Steckbriefe für vertieft betrachtete Standortvarianten ................................................................8
I. Standortvariante 2 / 3 südlich der A 45 bei Oberschelden .......................................................... 8
II. Standortvariante 8 an der B 62 bei Brachbach ........................................................................... 11
III. Planungsvorhaben südlich der UA Eiserfeld ............................................................................... 15
4. Fazit / Gesamtbeurteilung .......................................................................................................... 18
Plananlage
1. Übersicht der Standortalternativen M 1: 25.000
Schalt‐ und Umspannanlage Eiserfeld
Bewertung der Standortalternativen
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1. Einleitung
Infolge des gesetzlich bestätigten Ausbaus des Stromübertragungsnetzes zwischen der
Umspannanlage (UA) Kruckel und Dauersberg (Vorhaben Nr. 19 im EnLAG), von der 220 kV‐
Spannungsebene auf die 380 kV‐Spannungsebene, ist es auch geboten, die an diese Nord‐Süd‐
Verbindung derzeit angebundenen Umspannanlagen – die den Strom vom Übertragungs‐ (380 / 220
kV) in das Verteilnetz (110 kV) überführen – weiterhin entsprechend anzubinden. Die Anbindung der
UA Eiserfeld, als wichtiger Knotenpunkt im Verteilnetz, ist für die Gewährleistung einer sicheren
Versorgung des regionalen Verteilnetzes weiterhin erforderlich.
Die Verlegung einer anzuschießenden Umspannanlage ist jedoch nicht Gegenstand des Variantenvergleichs für die Errichtung der geplanten Leitung. Da die Anbindung der UA Eiserfeld für die Gewährleistung einer sicheren Versorgung des regionalen Verteilnetzes erforderlich ist, wird diese als Zwangspunkt der Planung zugrunde gelegt. Nach Auskunft der Westnetz GmbH (regionaler Verteilnetzbetreiber) ist die 110‐kV‐ und Mittelspannungs‐Anlage in einem technisch einwandfreien Zustand, es besteht hierfür kein Erneuerungsbedarf. Einer Verlagerung dieses Anlagenteils steht
somit die Forderung des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) im §1 Abs. 1 nach einer effizienten und preisgünstigen Versorgung der Allgemeinheit entgegen. Der 110‐kV‐Anlagenteil ist zudem für das bestehende Verteilnetz und das untergelagerte Mittelspannungsnetz ein wichtiger Knotenpunkt. Selbst bei Verlagerung der UA an einen anderen Standort müssten die bestehenden Trassen zur Verlängerung der Stromkreise aufrechterhalten werden. Die Verlegung der bestehenden UA und die Neuorientierung weiterer 110‐kV‐Hochspannungsfreileitungen der Westnetz GmbH im Raum Siegen liegt im Übrigen nicht im Zuständigkeitsbereich der Antragstellerin und kann somit auch deswegen nicht Gegenstand des Planfeststellungsantrages sein. Überobligatorisch wird in diesem Variantenvergleich eine Verlegung des 380‐kV Anlagenteils der UA Eiserfeld betrachtet. Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens zum Neubau der 380‐kV‐Freileitung Kruckel –
Dauersberg, Bl. 4319 und der 380‐kV‐Freileitung Pkt. Mudersbach – Eiserfeld, Bl. 4219 im Bundesland
Rheinland‐Pfalz und Nordrhein‐Westfalen wurde seitens der Ortsgemeinde Mudersbach die Prüfung
alternativer Standorte zum Ausbau der Schalt‐ und Umspannlage (UA) Eiserfeld gefordert.
Als Grundlage der Beurteilung der eingebrachten Alternativstandorte sowie der weiteren von
Amprion geprüften Alternativen wird ein Variantenvergleich hinsichtlich der technischen und
umweltfachlichen Anforderung bzw. sonstiger Restriktionen für die Antragstellerin und die
Genehmigungsbehörden erstellt. Für geeignete Alternativstandorte ist eine dann notwendige 110‐
kV‐Trafoleitung zur Anbindung der UA Eiserfeld an den Alternativstandort, statt der geplanten 380‐
kV‐Leitung Pkt. Mudersbach – Eiserfeld, Bl. 4219, zu prüfen.
Die potenziell geeigneten Alternativstandorte werden im Rahmen von Steckbriefen bewertet und
gegenübergestellt.
Schalt‐ und Umspannanlage Eiserfeld
Bewertung der Standortalternativen
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2. Standortprüfung erster Stufe
Im Rahmen der Standortprüfung erster Stufe werden eine zusammengefasste Auswahl der im
Rahmen des Planfeststellungsverfahrens eingebrachten Alternativstandorte zur Erweiterung der UA
Eiserfeld sowie weitere für möglich erachtete Standortalternativen betrachtet.
Für den Variantenvergleich werden neben dem Planungsvorhaben an der UA Eiserfeld acht
Standortalternativen entsprechend des nachfolgenden Kriterienkataloges geprüft.
Kriterien
Die Kriterien orientieren sich an den von der Amprion GmbH bereits in anderen
Genehmigungsverfahren zu Grunde gelegten Betrachtungen.
Technische Kriterien / Anforderung
A) Der Standort befindet sich in direkter Nähe zu der geplanten 380‐kV‐Freileitung
B) Die Fläche ist groß genug für die Errichtung der erforderlichen technischen Anlagen (ca. 100 x
70 m)
C) Der Standort unterliegt keiner Einschränkung aufgrund vorhandener Nutzung
D) Die Anlieferungsmöglichkeit eines 380‐/110‐kV‐Transformators per Schwerlasttransport ist
über die Straße vom Bahnanschluss zur geplanten Umspannanlage gewährleistet
(Verkehrsinfrastruktur)
E) Die Anlieferungsmöglichkeit eines 380‐/110‐kV‐Transformators per Bahn ist durch die
Verfügbarkeit eines Bahnanschlusses mit Umlademöglichkeit gewährleitstet
Naturschutzfachliche und sonstige Anforderungen
I) Der Standort befindet sich in einem Gewerbegebiet
II) Der Standort liegt nicht in einem rechtlich streng geschützten Gebiet (Natura 2000‐Gebiet,
NSG, WSG – Zone I‐II, etc.)
III) Der Standort steht nicht in Konflikten mit anderen Schutzgebieten oder randlichen
Beeinträchtigung von schutzwürdigen Bereichen (LSG, schützenswerte Biotope, Denkmälern,
Waldflächen etc.)
IV) Der Standort befindet sich in ausreichender Entfernung zu Wohngebieten und
Wohnbereichen im Außenbereich
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Die Lage der Standortalternativen ist in der Plananlage 1 dargestellt. Die o.g. Kriterien beurteilen die
Eignung des Standortes hinsichtlich der technischen bzw. umweltfachlichen Anforderung an eine
Umspannanlage. Die Kriterien werden überschlägig anhand der vorliegenden Unterlagen bzw.
grober, örtlicher Inaugenscheinnahme betrachtet.
Die Betrachtung des Verkehrsanschlusses beschränkt sich auf eine grobe Betrachtung der Eignung
der vorhandenen Verkehrsinfrastruktur (Straßen und Schienennetz). Detaillierte Betrachtungen des
Trafotransportes mit statischem Nachweise sind für jeden Transportweg darüber hinaus unerlässlich.
Die Kriterien werden tabellarisch hinsichtlich der Eignung/Erfüllung bewertet. Dabei können sie
aufgrund der groben Prüfung der ersten Stufen nur anhand des zu diesem Zeitpunkt vorliegenden
Kenntnisstandes eingestuft werden und beinhalten somit ggf. auch eine „voraussichtliche Eignung“.
Sofern gravierende Gründe für eine „Nichteignung“ eines Standortes ersichtlich sind, werden diese
als Ausschlussgründe vermerkt. Abschließend erfolgt ein kurzes verbales Fazit.
Für die im Rahmen der ersten Stufe geeigneten Standorte bzw. potenziell geeignete Standorte
erfolgt eine vertiefe Betrachtung und Bewertung im Rahmen eines Steckbriefes in einer zweiten
Bewertungsstufe (s. Kap. 3).
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Kriterium
Standort / Variante
A – Nähe 380 –
kV
B – ausreichende
Größe
C – Nutzungsein‐
schränkung
D – Trafo‐
transport Straße
E – Trafo‐
transport Bahn
I –Lage im
GE
II – stren
ge
Schutzgebiete
III –
Konflikte
schutz. B
ereiche
IV – Entfernung
zu W
ohnbeb
au. Fazit
Planungsvorhaben x x x x x x x x x* geeignet
1 (a) GE nördlich A 45 x x o ‐ ‐ o x x x x ungeeignet (kein Trafotransport möglich)
2 (b) GE südlich A 45 x x o o** o x x x x bedingt geeignet **
3 (f) Südlich gepl. GE x x o o** o ‐ x x x bedingt geeignet **
4 (n) Standort im Wald ‐ x o ‐ ‐ o ‐ x ‐ x ungeeignet (kein Trafotransport möglich )
5 GE Mudersbacher Wiesen x x ‐ ‐ x o x x x x ungeeignet (keine ausreichende Fläche
verfügbar)
6 Nördl. Pkt. Mudersbach x x o ‐ o ‐ ‐ ‐ x x ungeeignet (Natura 2000‐Gebiet, kein
Trafotransport möglich)
7 Tal nördlich Mudersbach x x o ‐ o ‐ ‐ ‐ x x ungeeignet (Natura 2000‐Gebiet, kein
Trafotransport möglich)
8 B 62 bei Brachbach x o ‐ o** o ‐ x o o bedingt geeignet **
Legende
x: Kriterium erfüllt o: Kriterium voraussichtlich erfüllt ‐ : Kriterium nicht erfüllt
‐ ‐: Ausschlussgrund
* Aufgrund der derzeitigen Bestandsituation ** Trafotransportweg muss an einigen Punkten statisch nachgerechnet und geprüft werden
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Fazit
Als Ergebnis der Standortprüfung erster Stufe kann festgestellt werden, dass der Standort der
Erweiterung der UA Eiserfeld unmittelbar südlich der bestehenden Umspannanlage nach der
Beurteilung geeignet ist.
Bedingt geeignet sind auch die Standortalternativen 2 und 3 südlich der BAB A45 bzw. die
Standortalternative 8 bei Brachbach. Die Anlieferung des 380‐/110‐kV‐Transformators scheint nach
erster grober Einschätzung möglich. Es ist eine entsprechende Straßenverkehrsinfrastruktur zwischen
dem Standort und dem Bahnhof in Niederschelden vorhanden. Die Bauwerke, die sich auf dem
Trafotransportweg befinden, müssen noch geprüft bzw. statisch nachgerechnet werden, ob diese die
Last aufnehmen können. Auch ist noch näher zu prüfen ob an der Eisenbahnstrecke in den
entsprechenden Bahnhöfen eine Trafo‐Umladestelle angeschlossen werden darf bzw. kann.
Umweltfachliche Restriktionen schließen die Standortalternativen 2, 3 und 8 für die Errichtung eines
380‐/110‐kV‐Transformators nicht aus.
Die Standorte 6 (nördlich des Punktes Mudersbach) und 7 (Tal nördlich Mudersbach) sind aufgrund
der Restriktionen des Natura 2000‐Gebietes VSG Westerwald nicht geeignet. Ebenfalls ist die
Verkehrsinfrastruktur für einen Trafotransport nicht geeignet.
Der Standort 4 ist nicht geeignet, da der 380‐/110‐kV‐Transformator über die vorhandenen Feld‐ und
Waldwege nicht angeliefert werden kann. Hier müsste eine entsprechende Anbindung zusätzlich
geschaffen werden.
Die Betrachtung der 110 kV‐Trafoleitung zur Anbindung der bestehenden UA Eiserfeld an den
Alternativstandort und die Prüfung der Auswirkungen sind in der ersten Stufe noch nicht
berücksichtigt. Im Rahmen der vertieften Betrachtung in der zweiten Stufe wird auf deren Prüfung
und Darstellung eingegangen.
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3. Steckbriefe für vertieft betrachtete Standortvarianten
I. Standortvariante 2 / 3 südlich der A 45 bei Oberschelden
Standort
Lage Südlich der A45 an der L 907 westlich Oberschelden.
Größe Randlich der geplanten 110‐/380‐kV‐Freileitung werden für die Umspannanlage ca.
0,7 Hektar benötigt (ca. 100 x 70 m).
Technische Belange
Bündelungspotential Der Standort liegt unmittelbarer neben der geplanten 380‐kV‐Freileitung Kruckel –
Dauersberg, Bl. 4319 Bündelungspotential sehr hoch
Eigentum Grundstück Das benötigte Grundstück liegen im Eigentum der Stadt Siegen sowie diverser
Privateigentümer.
Trafotransport Über die K 97, B 62, L 283, L 533 und L 907 besteht grundsätzlich eine ausreichende
Straßenanbindung für Schwerlastverkehr von den Bahnhöfen zum geplanten
Standort. Mehrere Brücken müssten jedoch statisch geprüft werden. Im Rahmen der
Prüfung des Trafotransportes wurde ferner festgestellt, dass eine Trafo‐
Umladestation zur Anlieferung in den Bahnhöfen Niederschelden oder Mudersbach
errichtet werden muss. Die vorhandenen Straßen, Brücken, Stützwände etc. in den
beiden Bahnhofsbereichen ermöglichen jedoch keinen Einsatz von freitragenden
Transportfahrzeugen von mindestens 60 ‐70 m Länge sowie mit mindestens 2 x 18
Achsen, die die Ablastung der Achslast in Rheinland‐Pfalz auf ca. 12t ermöglichen.
Somit kann ein Trafotransport zu den geplanten Standorten 2 und 3 nicht ohne
umfangreiche Straßenbaumaßnahmen durchgeführt werden.
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Folgen des Standortes für das Freileitungsnetz
Die erforderliche Anbindung der neu zu errichtenden 110‐/380‐kV‐Schaltanlage an die bestehende 110‐kV
Schaltanlage in Eiserfeld ist durch eine zusätzliche 110‐kV‐Trafoleitungs vom Standort Oberschelden an der A 45 zur
UA Eiserfeld zu realisieren. Die Führung einer zusätzlichen 110‐kV‐ Trafoleitung von der neuen 110‐/380‐
Schaltanlage zum Pkt. Mudersbach über die geplante 110‐/380‐kV‐Freileitung Bl. 4319 würde über eine Länge von
ca. 4 km erfolgen. Die Masten der Bl. 4319 müssten daher um eine weitere Traverse – ca. 10 m Höhe ‐ aufgestockt
werden. Der Schutzstreifen würde sich nach derzeitigem Planungsstand nicht verändern.
Im Weiteren ist der Neubau einer 110‐kV‐ Trafoleitung vom Pkt. Mudersbach bis zur UA‐Eiserfeld im Trassenraum
der zurückzubauenden 110‐kV und 220‐kV‐Freileitung erforderlich. Unter der Annahme des Neubaus eines reinen
110‐kV‐Mastgestänges anstelle des geplanten 110‐/380‐kV‐Mastgestänges reduziert sich die Masthöhe um
durchschnittlich 17 m auf dem Abzweig Eiserfeld. Auch der technische Schutzstreifen würde sich um bis zu 5 Meter
reduzieren. Der Waldschutzstreifen würde annähernd gleich bleiben.
Durch die niedrigeren reinen 110‐kV‐Freileitungsmasten auf dem Abzweig Eiserfeld bzw. im Siedlungsbereich
Birken lassen sich die visuellen Auswirkungen auf das Wohnumfeld und das Landschaftsbild deutlich reduzieren.
Alternativ könnte die 110‐kV‐Trafoleitung auch vom Pkt. Oberschelden auf der bestehenden Leitung „Pkt.
Oberschelden – Eiserfeld“ zusätzlich mitgeführt werden. Dies bedingt jedoch eine umfangreiche Sanierung der
bestehenden Masten aufgrund der heutigen technischen und statischen Anforderungen an selbige. Die vorhandene
110‐kV‐Leitung Anschluss Eiserfeld, Bl. 0072 würde weiterhin zwischen dem Pkt. Mudersbach und der UA Eiserfeld
bestehen bleiben.
Bezüglich der Führung der zusätzlichen 110‐kV‐Trafoleitung von der neu zu errichtenden 110‐/380‐kV‐Schaltanlage
bei Oberschelden zum Pkt. Mudersbach bzw. zum Pkt. Oberschelden über die geplante 110‐/380‐kV‐Freileitung Bl.
4319 vergrößert sich die visuelle Eindrucksstärke der neuen Masten (10 m höher als die ursprüngliche Planung) auf
dem Abschnitt geringfügig am Rande des Siedlungsbereiches von Oberschelden.
Planerische Vorgaben
Flächennutzungsplan Gewerbliche Baufläche Gewerbliche Industriefläche
im Süden landwirtschaftliche Nutzfläche
Südlich der A 45 plant die Stadt Siegen die Entwicklung eines Gewerbe‐ und
Industriegebietes (s. Darstellung Entwurf B‐Plan).
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Mensch und Wohnen
Entfernung zu Wohnbebauung und anderen Einrichtungen
nächstes Wohngebäude
Einzelhaus
ca. 300 m (Kniewiesen Straße) – Standort 3
ca. 340 m (Heinrich Hebel Straße – Standort 2
nächste Wohnsiedlung
Wohngebiet
ca. 300 m (Kniewiesen Straße) – Standort 3
ca. 340 m (Heinrich Hebel Straße – Standort 2
sensible Einrichtungen nicht bekannt
Gewerbe und Industrie Geplantes Gewerbegebiet B‐Plan Oberschelden ‐ Seelbach unmittelbar angrenzend
Landschaftsbild Landwirtschaftliche Flächen in Plateaulage am Waldrand und randlich des
Siedlungsbereiches Oberschelden
Sichtschutz Sichtschutzmaßnahmen leicht möglich.
Schallschutz Schallschutzmaßnahmen wahrscheinlich nicht erforderlich
Natur und Umwelt
Natura 2000 Nicht betroffen (nächste FFH‐ und Vogelschutzgebiet ca. 3, 5 km südlich)
LSG Standort 3 liegt im LSG Siegen
Biotopkataster,
Biotopverbund
BK‐5013‐030, Niederwaldrest am Westerberg mit lokaler Bedeutung
Nutzung und Biotope Grünlandfläche, Baumreihe an der Straße und am Weg
(s. Standortbild)
Boden Braunerden
Wasser Wasserschutzgebiete sind nicht betroffen
Luft und Klima Die Auswirkungen auf Luft und Klima sind gering. Der Luftaustausch wird nicht
behindert.
Eingriff und
Kompensation
Die Errichtung einer Umspannanlage an diesem Standort verursacht einen
geringfügigen, leicht kompensierbaren Eingriff in Natur und Landschaft
Schalt‐ und Umspannanlage Eiserfeld
Bewertung der Standortalternativen
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Fazit und Bewertung
Der Standort 2 bzw. 3 liegt im oder randlich des geplanten Gewerbegebietes Oberschelden / Seelbach. Der
Abstand zur nächsten Wohnbebauung in Oberschelden beträgt mindestens 300 Meter. Eine Umspannanlage an
diesem Standort ist aus der Ferne sichtbar, verändert das Landschafts‐ und Siedlungsbild aufgrund der
Vorbelastungen und Planungen (geplantes Gewerbegebiet und Hochspannungsfreileitungen) jedoch nur mäßig.
Aufgrund der Parzellierung der Grundstücke, der Vielzahl unterschiedlicher Eigentümer und der Ausweisung als
geplantes Gewerbegebiet (Standort 2) wird ein Erwerb der Grundstücksfläche als schwierig eingeschätzt.
Die vorhandenen Straßen, Brücken, Stützwände etc. in den Bahnhofsbereichen Niederschelden und Mudersbach
ermöglichen jedoch keinen Einsatz von freitragenden Transportfahrzeugen von mindestens 60 ‐70 m Länge sowie
mit mindestens 2 x 18 Achsen, die die Ablastung der Achslast in Rheinland‐Pfalz auf ca. 12t ermöglichen. Somit
kann ein Trafotransport zu den geplanten Standorten 2 und 3 nicht ohne umfangreiche Straßenbaumaßnahmen
durchgeführt werden.
Die vertiefte umweltfachliche Bewertung der Standortalternative ist den technischen Zwangspunkten
nachgeordnet und damit nicht relevant für die Gesamtbeurteilung. Die durchgeführte technische Prüfung einer hierbei erforderlichen 110‐kV‐Trafoleitung zur Anbindung der bestehen bleibenden UA Eiserfeld sowie deren
umweltfachliche Betrachtung ist für die Gesamtbewertung der Alternativen 2 und 3 aufgrund des o.g. nicht
gegebenen Trafotransports nicht von Relevanz.
II. Standortvariante 8 an der B 62 bei Brachbach
Standort
Lage Zwischen Mudersbach und Brachbach an der B 62.
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Bewertung der Standortalternativen
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Größe Randlich der geplanten 110‐/380‐kV‐Freileitung werden für die Umspannanlage ca.
0,7 Hektar benötigt (ca. 100 x 70 m).
Technische Belange
Bündelungspotential Der Standort liegt unmittelbarer neben der geplanten 380‐kV‐Freileitung Kruckel –
Dauersberg Bl. 4319 Bündelungspotential sehr hoch
Eigentum Grundstück Das benötigte Grundstück liegt im Eigentum diverser Privateigentümer.
Trafotransport Über die K 97 und B 62 besteht grundsätzlich eine ausreichende Straßenanbindung
für den Schwerlastverkehr zum geplanten Standort. Im Rahmen der Prüfung des
Trafotransportes wurde festgestellt, dass eine Trafo‐Umladestation zur Anlieferung
in den Bahnhöfen Niederschelden oder Mudersbach errichtet werden muss. Die
vorhandenen Straßen, Brücken, Stützwände etc. in den beiden Bahnhofsbereichen
ermöglichen jedoch keinen Einsatz von freitragenden Transportfahrzeugen von
mindestens 60 ‐70 m Länge sowie mit mindestens 2 x 18 Achsen, die die Ablastung
der Achslast in Rheinland‐Pfalz auf ca. 12t ermöglichen.
Somit kann ein Trafotransport zu dem geplanten Standort 8 nicht ohne
umfangreiche Straßenbaumaßnahmen durchgeführt werden.
Folgen des Standortes für das Freileitungsnetz
Die erforderliche Anbindung der neu zu errichtenden 110‐/380‐kV‐Schaltanlage an die bestehende 110‐kV
Schaltanlage in Eiserfeld ist durch eine zusätzliche 110‐kV‐Trafoleitung vom Standort Brachbach zur UA Eiserfeld zu
realisieren. Die Führung einer zusätzlichen 110‐kV‐ Trafoleitung von der neuen 110‐/380‐Schaltanlage zum Pkt.
Mudersbach über die geplante 110‐/380‐kV‐Freileitung Bl. 4319 würde über eine Länge von ca. 1,8 km erfolgen. Die
Masten der Bl. 4319 müssten daher um eine weitere Traverse – ca. 10 m Höhe ‐ aufgestockt werden (Erhöhung auf
min. 67 m und max. 83 m). Der Schutzstreifen würde sich nach derzeitigem Planungsstand nicht verändern.
Im Weiteren ist der Neubau einer 110‐kV‐ Trafoleitung vom Pkt. Mudersbach bis zur UA‐Eiserfeld im Trassenraum
der zurückzubauenden 110‐kV und 220‐kV‐Freileitung erforderlich. Unter der Annahme des Neubaus eines reinen
110‐kV‐Mastgestänges anstelle des geplanten 110‐/380‐kV‐Mastgestänges reduziert sich die Masthöhe um
durchschnittlich 17 m auf dem Abzweig Eiserfeld. Auch der technische Schutzstreifen würde sich um bis zu 5 Meter
reduzieren. Der Waldschutzstreifen würde annähernd gleich bleiben.
Durch die niedrigeren, reinen 110‐kV‐Freileitungsmasten auf dem Abzweig Eiserfeld bzw. im Siedlungsbereich
Birken lassen sich die visuellen Auswirkungen auf das Wohnumfeld und das Landschaftsbild deutlich reduzieren.
Schalt‐ und Umspannanlage Eiserfeld
Bewertung der Standortalternativen
Planungsbüro Lange GbR Seite 13 Stand: 10.11.14
Planerische Vorgaben
Flächennutzungsplan Landwirtschaftliche Nutzfläche
im Norden angrenzend Waldflächen
Südlich der B 62 möchte die Gemeinde Brachbach eine weitere gewerbliche
Baufläche entwickeln (s. Darstellung Entwurf FNP Änderung). Derzeit ist die Fläche
als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt.
Mensch und Wohnen
Entfernung zu Wohnbebauung und anderen Einrichtungen
nächstes Wohngebäude
Einzelhaus
70 m (Büdenholzer Straße)
nächste Wohnsiedlung
Wohngebiet
70 m (Büdenholzer Straße)
sensible Einrichtungen Im Umfeld nicht bekannt
Gewerbe und Industrie 180 m Gewerbegebiet im Osten
250 m Gewerbegebiet im Süden
Landschaftsbild Landwirtschaftliche Hangflächen am Waldrand und Hang bzw. Siedlungsrandbereich.
Sichtschutz Sichtschutzmaßnahmen im Schutzstreifen der Freileitung nur eingeschränkt möglich.
Schallschutz Ggf. erforderliche Schallschutzmaßnahmen sind mit technischem Aufwand
umsetzbar
Schalt‐ und Umspannanlage Eiserfeld
Bewertung der Standortalternativen
Planungsbüro Lange GbR Seite 14 Stand: 10.11.14
Natur und Umwelt
Natura 2000 Nördlich grenze das Vogelschutzgebiet Westerwald bzw. das FFH‐Gebiet Giebelwald
unmittelbar an die Planungsfläche an
Biotopkataster,
Biotopverbund
Nicht betroffen
Nutzung und Biotope Grünlandfläche, Baumreihe an der Straße und am Weg
(s. Standortbild)
Boden Parabrauerden und Braunerden
Wasser Wasserschutzgebiete sind nicht betroffen, randlich oberhalb der Sieg außerhalb
Überschwemmungsbereiche
Luft und Klima Die Auswirkungen auf Luft und Klima sind gering. Der Luftaustausch wird nicht
behindert.
Eingriff und
Kompensation
Die Errichtung einer Umspannanlage an diesem Standort verursacht einen
kompensierbaren Eingriff in Natur und Landschaft
Fazit und Bewertung
Der Standort liegt unmittelbar am Siedlungsrand von Brachbach. Er grenzt an einen von der Ortsgemeinde
Brachbach geplanten Gewerbebereich an. Nördlich grenzt die Planungsfläche unmittelbar an die Natura 2000
Gebiete VSG Westerwald und das FFH‐Gebiet Giebelwald an. Eine Umspannanlage an diesem Standort ist aus der
Ferne sichtbar, verändert das Landschafts‐ und Siedlungsbild aufgrund der Vorbelastungen (Gewerbegebiet und
Hochspannungsfreileitungen) jedoch nur mäßig. Aufgrund der kleinflächigen Parzellierung der Grundstücke und
einer Vielzahl unterschiedlicher Eigentümer wird ein Erwerb der Grundstücksfläche als schwierig eingeschätzt.
Die vorhandenen Straßen, Brücken, Stützwände etc. in den Bahnhofsbereichen Niederschelden und Mudersbach
ermöglichen jedoch keinen Einsatz von freitragenden Transportfahrzeugen von mindestens 60 ‐70 m Länge sowie
mit mindestens 2 x 18 Achsen, die die Ablastung der Achslast in Rheinland‐Pfalz auf ca. 12t ermöglichen. Somit
kann ein Trafotransport zu dem geplanten Standort 8 nicht ohne umfangreiche Straßenbaumaßnahmen
durchgeführt werden.
Die vertiefte umweltfachliche Bewertung der Standortalternative ist den technischen Zwangspunkten
nachgeordnet und damit nicht relevant für die Gesamtbeurteilung. Die durchgeführte technische Prüfung einer hierbei erforderlichen 110‐kV‐Trafoleitung zur Anbindung der bestehen bleibenden UA Eiserfeld sowie deren
umweltfachliche Betrachtung ist für die Gesamtbewertung der Alternative 8 aufgrund des o.g. nicht gegebenen
Trafotransports nicht von Relevanz.
Schalt‐ und Umspannanlage Eiserfeld
Bewertung der Standortalternativen
Planungsbüro Lange GbR Seite 15 Stand: 10.11.14
III. Planungsvorhaben südlich der UA Eiserfeld
Standort
Lage Südlich der UA Eiserfeld.
Größe Randlich der geplanten 110‐/380‐kV‐Freileitung werden für die Umspannanlage ca.
0,7 Hektar benötigt (ca. 100 x 70 m).
Technische Belange
Bündelungspotential Der Standort liegt unmittelbarer neben der bestehenden Schalt‐ und
Umspannanlage der RWE und Amprion.
Bündelungspotential sehr hoch
Eigentum Grundstück Das benötigte Grundstück liegt im Eigentum eines einzelnen Privateigentümers. Die
Amprion GmbH ist bereits Eigentümerin eines direkt südlich daran angrenzenden
Gewerbegrundstücks. Die vertragliche Einigung zum Tausch beider Grundstücke ist
vorbereitet und wird derzeit durchgeführt.
Trafotransport Eine Transportmöglichkeit für den etwa 360 Tonnen schweren Trafo ist via
vorhandenem Gleisanschluss nördlich der bestehenden Schalt‐ und Umspannanlage
geprüft und sichergestellt.
Folgen des Standortes für das Freileitungsnetz
Die erforderliche Verbindung auf der 380‐kV‐Spannungsebene zwischen der Umspannanlage (380‐kV Anlagenteil)
und dem direkt benachbarten Umspannwerk der RWE (110‐kV Anlagenteil) kann über Portale realisiert werden, da
die bestehende 110‐/220‐kV‐Schaltanlage während des Baus der neuen 380‐kV‐Schaltanlage in Betrieb bleiben
kann. Für die Anbindung der bestehenden UA ist der Neubau einer 380‐kV‐Leitung vom Pkt. Mudersbach bis zur
UA‐Eiserfeld im Trassenraum der zurückzubauenden 110‐kV und 220‐kV‐Freileitungen geplant.
Schalt‐ und Umspannanlage Eiserfeld
Bewertung der Standortalternativen
Planungsbüro Lange GbR Seite 16 Stand: 10.11.14
Planerische Vorgaben
Flächennutzungsplan Gewerbegebiet
im Norden angrenzend "Flächen für Versorgungsanlagen Elektrizität"
(Bestandsanlagen). Im Osten angrenzend Mischgebiet.
Mensch und Wohnen
Entfernung zu Wohnbebauung und anderen Einrichtungen
nächstes Wohngebäude
Einzelhaus
20 m (Eisenhutstraße)
entspricht der Bestandsituation
nächste Wohnsiedlung
Mischgebiet
Wohngebiet
20 m (Eisenhutstraße)
ca. 180 m (Gartenstraße)
entspricht der Bestandsituation
sensible Einrichtungen ca. 150 m Altenheim (Eisenhutstraße 15)
dichter als die bestehende Umspannanlage
Gewerbe und Industrie 10 m bestehende Umspannanlage
Landschaftsbild Gewerbe‐ und Siedlungsbereich von Siegen‐Eiserfeld am Rande der Sieg.
Sichtschutz Sichtschutzmaßnahmen im Gewerbegebiet nicht erforderlich.
Schallschutz Erforderliche Schallschutzmaßnahmen sind mit technischem Aufwand umsetzbar
Natur und Umwelt
Natura 2000 Nicht betroffen
Biotopkataster,
Biotopverbund
Nicht betroffen
Nutzung und Biotope Gewerbeflächen / Parkplatz
(s. Standortbild)
Boden Anthropogen vorbelasteter, künstlich aufgeschütteter Boden.
Wasser Wasserschutzgebiete sind nicht betroffen, randlich der Sieg auf aufgeschütteter
Fläche im Überschwemmungsbereich
Luft und Klima Die Auswirkungen auf Luft und Klima sind gering. Der Luftaustausch wird nicht
behindert.
Eingriff und
Kompensation
Die Errichtung einer Umspannanlage an diesem Standort verursacht wahrscheinlich
keinen Eingriff in Natur und Landschaft aufgrund der gewerblichen Nutzung
Schalt‐ und Umspannanlage Eiserfeld
Bewertung der Standortalternativen
Planungsbüro Lange GbR Seite 17 Stand: 10.11.14
Fazit und Bewertung
Der Standort liegt unmittelbar an der bestehenden Umspannanlage. Der bestehende 220‐kV‐Trafo kann
anschließend zurückgebaut werden. Der Bündelungseffekt mit dieser Anlage ist sehr hoch. Die Amprion GmbH
verfügt über ein Grundstück südlich der UA. Für das angrenzende Grundstück wird der Flächentausch derzeit
vertraglich durchgeführt
Aus Sicht von Natur und Umwelt ist der Standort bestens geeignet, da keine Eingriffe zu erwarten sind. Eine
Anlage an dieser Stelle ist im Landschaftsbild aus der Ferne sichtbar, sie verändert das Landschafts‐ und
Siedlungsbild jedoch nicht.
Die Auswirkungen der 380‐kV‐Stromkreisanbindung durch den Neubau der Bl. 4219 vom Pkt. Mudersbach zur UA
Eiserfeld sind ausführlich in den Antragsunterlagen zur Planfeststellung dargestellt. Durch den Neubau der 110‐
/380‐kV‐Freileitung in der Trasse der rückzubauenden, bestehenden 110‐kV‐ und 220‐kV‐Freileitungen können
die Umweltauswirkungen gemindert werden. Auch die verbleibenden Umweltauswirkungen in einzelnen
Bereichen können auf ein umweltverträgliches Maß reduziert werden. Verbleibende Eingriffe in Natur und
Landschaft werden vollständig kompensiert.
Durch den bereits vorhandenen Gleisanschluss nördlich der bestehenden Schalt‐ und Umspannanlage und der
Möglichkeit einer unmittelbaren Trafo‐Umladestelle vor Ort sind die optimalen Anbindungsmöglichkeiten für
den Trafotransport gegeben.
Schalt‐ und Umspannanlage Eiserfeld
Bewertung der Standortalternativen
Planungsbüro Lange GbR Seite 18 Stand: 10.11.14
4. Fazit / Gesamtbeurteilung
Die Bewertung der Standortalternativen hat ergeben, dass für den geplanten Standort unmittelbar
an der bestehen Umspannanlage Eiserfeld die besten Voraussetzungen der Realisierung einer 380‐
kV‐Schalt‐ und Umspannanlage gegeben sind.
In einer ersten Betrachtungsstufe erfolgte die Beurteilung von acht Alternativstandorten hinsichtlich
ihrer Eignung entsprechend der an sie gestellten naturschutzfachlichen und technischen
Anforderungen. In Ergebnis mussten Alternativstandorte nördlich der BAB A45 und diverse
Standortvorschläge in Waldbereichen von der weiteren Betrachtung ausgenommen werden. Ihre
Realisierung scheidet aufgrund fehlender Straßeninfrastruktur zur Gewährleistung des notwendigen
Straßen‐Trafotransportes (die vollständige Neuerrichtung von Straßen führt zu erheblichen
zusätzlichen Eingriffen in Natur und Landschaft) bzw. bestehender Restriktionen in Natura 2000‐
Gebieten (VSG Westerwald) aus. Ein Alternativstandort im Gewerbegebiet „Mudersbacher Wiesen“
ist aufgrund unzureichender Flächenverfügbarkeit nicht umsetzbar. Somit verbleiben als weiter zu
betrachtende Alternativstandorte die Bereiche Standorte 2 und 3 südlich der BAB A45/ geplantes
Gewerbegebiet der Stadt Siegen sowie der Standort 8 nördlich der B62 bei Brachbach.
Die im Rahmen der Alternativenprüfung vertieft betrachteten Standorte südlich der BAB A45 und
nördlich der B62 bei Brachbach sind hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Umwelt realisierbar.
Die technischen/ infrastrukturellen Anforderungen zur Anbindung der Alternativstandorte an das
öffentliche Schienen‐ und Straßennetz zum Zweck des erforderlichen Trafotransportes (u.a.
benötigte Traglast (ca. 500t), entsprechende Lichtraumprofile insbesondere in Tunneln und
Errichtung von neuen Trafo‐Umladestationen) wurde ebenfalls untersucht. Im Rahmen der
Betrachtung wurde festgestellt, dass für die Alternativstandorte bei Brachbach und südlich der BAB
A45 eine Trafo‐Umladestation zur Anlieferung in den Bahnhöfen Niederschelden oder Mudersbach
errichtet werden muss. Die vorhandenen Straßen, Brücken, Stützwände etc. in den beiden
Bahnhofsbereichen ermöglichen jedoch keinen Einsatz von freitragenden Transportfahrzeugen von
mindestens 60 ‐70 m Länge sowie mit mindestens 2 x 18 Achsen, die die Ablastung der Achslast in
Rheinland‐Pfalz auf ca. 12t ermöglichen. Somit kann ein Trafotransport zu den Standorten 2 und 3
südlich der BAB A45 und zu dem Standort 8 bei Brachbach nicht ohne umfangreiche
Straßenbaumaßnahmen durchgeführt werden.
Die durchgeführte technische Prüfung einer hierbei erforderlichen 110‐kV‐Trafoleitung zur
Anbindung der bestehen bleibenden UA Eiserfeld sowie deren umweltfachliche Betrachtung ist für
die Bewertung der Alternativen aufgrund des o.g. nicht gegebenen Trafotransports nicht von
Relevanz.
Der bevorzugte Standort grenzt direkt südlich an die bestehende UA Eiserfeld an. Die Flächen an der
Umspannlage Eiserfeld sind durch die Amprion GmbH gesichert und verfügbar. Hier ist ein eigener
Gleisanschluss mit möglicher Trafo‐Umladestation gegeben, so dass der Trafotransport gewährleistet
ist. Im Flächennutzungsplan der Stadt Siegen sind die betreffenden Flächen als „Fläche für
Versorgungsanlagen Elektrizität“ und angrenzend „Gewerbegebiet“ ausgewiesen. Die
Umweltauswirkungen bezüglich Änderung des Orts‐ und Landschaftsbildes sind aufgrund der
örtlichen Vorbelastung als vernachlässigbar zu bezeichnen, der 220‐kV‐Anlagenteil kann
Schalt‐ und Umspannanlage Eiserfeld
Bewertung der Standortalternativen
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anschließend rückgebaut werden. Weitere Eingriffe in Natur und Umwelt sind nicht zu erwarten.
Hinsichtlich der technischen/ infrastrukturellen Anforderungen ist die Grundstücksverfügbarkeit
gesichert und auch die Anbindung an das öffentliche Schienen‐ und Straßennetz bereits gegeben.
Insbesondere sind hierfür keine zusätzlichen Baumaßnahmen notwendig.
Die Auswirkungen der geplanten 380‐kV‐Stromkreisanbindung durch den Neubau der Bl. 4219 vom
Pkt. Mudersbach bis zur UA Eiserfeld sind ausführlich in den Antragsunterlagen dargestellt. Durch
den Neubau der 380‐kV‐Freileitung (inkl. Mitführung der 110‐kV‐Stromkreise) in der Trasse der
rückzubauenden, bestehenden 110‐kV‐ und 220‐kV‐Freileitungen können die Umweltauswirkungen
gemindert werden. Auch die verbleibenden Umweltauswirkungen in einzelnen Bereichen können auf
ein umweltverträgliches Maß reduziert werden. Verbleibende Eingriffe in Natur und Landschaft
werden vollständig kompensiert.
Aus Sicht der Vorhabenträgerin ist die Verlegung des 380‐kV‐Anlagenteils der UA Eiserfeld keine
vorzugswürdige Alternative. Der Standort an der bestehenden Umspannanlage Eiserfeld erfüllt die
besten Voraussetzungen der Realisierung einer 380‐kV‐Schalt‐ und Umspannanlage.