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Page 1: Entwurf - heeresgeschichten · der Karte wird die Bussole mit Normal-Stellung so aufgesetzt, daß die kurzen Anlegekanten sich mit der eingezeichneten Richtung decken. Die Visur hat
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Entwurf zu einem Behelf für Artillerie-Unterricht an Reserve-Offiziersschulen der Feldartillerie.

B 4 g.

Die M. 15 Richtbussole.

Beschreibung der Richtbussole.

Die Richtbussole (Fig. 1, 2) besitzt eine Kreisteilung in Strichmaß, welche auf einer Grundplatte fix montiert ist. Die Bezifferung der Kreisteilung läuft entgegengesetzt der Uhrzeigerbewegung. Die Grundplatte besitzt in der durch einen Pfeil hervorgehobenen Richtung 0-32 der Teilung zwei kurze und parallel dazu eine lange Anlegekante. Die Magnetnadel wird — wenn außer Benützung — durch eine Arretiervorrichtung abgehoben. Zum Horizontalstellen der Bussole dient eine Dosenlibelle. Auf der Unterseite der Grundplatte befindet sich im Mittelpunkt der Teilung eine konische Ausnehmung, um die Bussole mittels eines Pikierstiftes auf einen bestimmten Punkt der Karte setzen zu können. In einer Ecke der Platte befindet sich ein Loch, um die Bussole mittels einer Fixiernadel feststellen zu können. Der drehbare Diopterring trägt die beiden Visierlamellen, welche in die Horizontalebene umgeklappt werden können und — gleich der Grundplatte — Anlegekanten besitzen, ferner den in der Visierebene liegenden roten Ablesezeiger und den verstellbaren schwarzen Deklinationszeiger. Die Normalstellung der Bussole ist bei Stellung des roten Ablesezeigers auf 3200 der Kreisteilung. Die dem jeweiligen Beobachtungsort entsprechende Deklination ist aus der im Innern des Deckels angebrachten Isogonenkarte (Fig. 3) im Strichmaß zu entnehmen und der Deklinationszeiger mittels der an der Außenseite des Ringes angebrachten Deklinationsskala (300 Strich) einzustellen, wozu die beiden Schräubchen (rechts und links von der Skala) gelüftet werden müssen. Die Bussole wird mittels des Bussolenzwischenstücks auf das Stativ gesetzt. Das Stativ besitzt drei ausziehbare Füße mit Fußklemmschrauben, und den Stativkopf mit einer Hülse, in die sowohl der Zapfen des Zwischenstücks als auch der des Richtkreises paßt. Der Zapfen des Zwischenstücks ist zweiteilig. Der obere Teil ist fest verbunden mit der Unterlagsplatte und gegen den unteren Teil drehbar. Mit einer Klemmschraube wird nach Erteilen der groben Seitenrichtung der untere Teil festgestellt und sodann die genaue Seitenrichtung durch Drehen des obern Teils mit dem Fe in trieb erteilt. Hiezu besitzt die Unterlagsplatte unten eine Lamelle, welche zwischen die Schraube und den federnden Gegenstift des Feintriebs eingeschaltet werden muß. Auf der Unterlagsplatte befinden sich ferner zwei Klauen, eine feste und eine bewegliche, zum Befestigen der Grundplatte oder des Kartenunterlagstischchens, welche zu diesem Zwecke mit zwei Löchern versehen sind. Zur Betätigung der beweglichen Klaue ist ein seitlich angebrachter Knopf niederzudrücken. Das zweiteilige, zusammenlegbare Kartenunterlagstischchen ist zum Gebrauch aufzuklappen, der Verbindungssteg querzustellen und durch eine Flügelschraube festzustellen.

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Dem Tischchen ist ein Distanzlineal mit Teilungen im Maßstabe 1 : 75000 und 1 : 25000 beigegeben.

Verwendung der Richtbussole.

I. Als Orientierungsbehelf.

1. Aufsuchen eines Punktes des Terrains auf der Karte.

a) Aufsuchen des eigenen Standpunkts auf der Karte. Hiezu müssen mindestens zwei andere sichtbare Punkte des Terrains auf der Karte fixierbar sein. Zunächst wird die Karte orientiert: Das Tischchen wird (mit dem Riegel nach unten !) auf das Stativ gesteckt, nachdem zuvor die Karte (auf der andern Seite!) mit Reißnägeln aufgespannt wurde Die Bussole wird, nach Stellen des roten Zeigers auf 3200 (Normalstellung), mit der langen Ablesekante (Pfeil nach Norden!) an die Nordsüdrichtung der Karte angelegt und die Nadel durch Drehen des Tischchens zum Einspielen auf den schwarzen Zeiger gebracht. Nachdem so die Karte orientiert ist, wird die Bussole (ohne Rücksicht auf die Ablesung!) mittels Pikierstiftes so über einem der bekannten Punkte der Karte aufgestellt, daß die Visur auf den entsprechenden Terrainpunkt geht, und mittels Fixiernadel festgestellt. Dann werden die Lamellen umgeklappt, längs ihrer Anlegekanten Bleistiftmarken gezogen und diese nach Wegnehmen der Bussole mit dem Distanzlineal verbunden. Hiedurch ist die Richtung zum betreffenden Terrainpunkt auf der Karte festgelegt. Genau so wird für den zweiten Punkt verfahren. Der Schnittpunkt der beiden Linien auf der Karte ist der eigene Standpunkt. Werden drei oder mehr bekannte, sichtbare Punkte herangezogen, so müssen sich natürlich alle so gefundenen Linien in einem Punkt schneiden ; es ist daher die Heranziehung eines dritten Punktes als Kontrolle zu empfehlen. b) Aufsuchen eines sichtbaren Punktes des Terrains auf der Karte. Hiezu muß der eigene Standpunkt auf der Karte bekannt sein. Die Orientierung der Karte erfolgt wie unter a) oder, wenn nebst dem eigenen Standpunkt noch ein anderer sichtbarer Orientierungspunkt auf der Karte fixierbar ist, auf folgende Weise: Die beiden Punkte auf der Karte werden durch eine Bleistiftlinie verbunden, die Bussole mit Normalstellung auf den pikierten eigenen Standpunkt gesetzt, die beiden kurzen Anlegekanten der Grundplatte an die Bleistiftlinie angelegt (Pfeil zum Orientierungspunkt!) und das Tischchen solange gedreht, bis die Visur auf den Orientierungspunkt gerichtet ist. Wird, nach solchermaßen ausgeführter Orientierung der Karte, die Bussole von Hand aus so gedreht, daß die Visur auf das auf der Karte festzustellende sichtbare Terrainobjekt gerichtet ist, so kann die Richtung auf dasselbe in der Karte durch Umklappen der Lamellen und Ziehen der Bleistiftmarken längs der Anlegekanten derselben festgestellt werden. Wird der Vorgang von einem zweiten Standpunkt aus wiederholt, so gibt der Schnittpunkt der beiden gefundenen Linien den gesuchten Punkt. Die Aufgabe b) ist gewissermaßen die Umkehrung der Aufgabe a). Steht ein Distanzmesser zur Verfügung, so genügt eine Linie, auf welcher der gesuchte Punkt durch Auftragen der Distanz erhalten wird.

2. Festlegen einer auf der Karte bekannten Richtung im Terrain.

a) Festlegen der Nordsüdrichtung im Terrain. Die Bussole wird auf das Stativ gesteckt und nach Beruhigung der Nadel der Diopterring gedreht, bis die Nadel auf den schwarzen Zeiger gerichtet ist. Die Visur gibt die Nordsüdrichtung. Festlegen derselben durch Merken eines Terrainpunkts oder Ausstecken einer Richtlatte in dieser Richtung! Dieser Vorgang ist z. B.

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beim Schießen mit Hilfsziel Nordsüd sowohl beim Geschütz als am Beobachtungsstand durchzuführen. b) Festlegen einer auf der Karte verzeichneten Richtung im Terrain. Nach Orientieren der Karte wird die Bussole mit Normal-Stellung so aufgesetzt, daß die kurzen Anlegekanten sich mit der eingezeichneten Richtung decken. Die Visur hat dann die gesuchte Richtung. Festlegen derselben wie unter a). Dieser Vorgang ist z. B. notwendig, wenn der Richtkreis auf die von ihm aus unsichtbare Batterie orientiert werden soll. (Voraussetzung, daß sowohl die Batteriestellung als auch der Beobachtungsstandpunkt auf der Karte fixierbar ist!) c) Festlegen einer Richtung im Terrain mittels des Seitenwinkels, den dieselbe mit einer bekannten Richtung (Nordsüd oder Richtung auf ein Hilfsziel) einschließt. Die Visur wird mit Normalstellung nach Norden oder auf das Hilfsziel gerichtet und sodann der rote Zeiger durch Drehen des Diopterringes auf den bekanntgegebenen Seitenwinkel eingestellt. Die Visur hat dann die gewünschte Richtung, Festlegen derselben wie früher. Dieser Vorgang wird z. B. beim Geschütz zum Festlegen der Hauptschußrichtung durchgeführt.

II. Als Winkelmesser.

1. Messen des Winkels zwischen zwei auf der Karte eingezeichneten

Richtungen (Verwendung als Transporteur).

Diese Verwendung tritt beim Schießen nach der Karte zur Bestimmung des Seitenwinkels mit Bezug auf irgendein Hilfsziel ein. Voraussetzung ist, daß der Geschützstandpunkt, sowie die Richtungen zum Ziel und Hilfsziel auf der Karte fixierbar sind Die Bussole wird mit Normalstellung auf den pikierten Geschützstandpunkt gesetzt, die kurzen Anlegekanten werden mit der Bleistiftlinie Geschütz-Hilfsziel zur Deckung gebracht (Pfeil zum Hilfsziel!). Die Bussole wird mittels Fixiernadel festgestellt, der Diopterring mit umgeklappten Lamellen gedreht, bis die Anlegekanten der Lamellen sich mit der Bleistiftlinie Geschütz-Ziel decken (Objektivlamelle zum Ziel!). Nun wird die Seite am roten Zeiger abgelesen (Fig. 4). Sollen Seite und Korrektur (mit Bezug auf einen auf der Karte fixierbaren Beobachtungsstandpunkt) getrennt erteilt werden, so wird die Bussole mit Normalstellung auf den pikierten Geschützstandpunkt gesetzt und es werden zunächst wieder die kurzen Anlegekanten mit der Linie Geschütz-Hilfsziel zur Deckung gebracht (Pfeil zum Hilfsziel). Nun wird nach Feststellen der Bussole mittels Fixiernadel der Diopterring mit umgeklappten Lamellen gedreht, bis die Anlegekanten der Lamellen die Linie Geschütz-Beobachtungsstand decken (Objektivlamelle zum Beobachtungsstandpunkt!), und beim roten Zeiger die Korrektur abgelesen. Sodann werden mit Normalstellung die kurzen Anlegekanten der Bussole mit der Linie Geschütz-Beobachtungsstandpunkt zur Deckung gebracht (Pfeil zum Beobachtungsstandpunkt!), die Bussole wieder fixiert, der Diopterring gedreht, bis die Anlegekanten der umgeklappten Lamelle die Linie Geschütz-Ziel decken (Objektivlamelle zum Ziel) und nunmehr am roten Zeiger die Seite abgelesen. (Fig. 5 )

2. Messen des Winkels zwischen zwei Richtungen im Terrain.

a) Messen des SeiJe.n wink eis zwischen der Nordsüdrichtung als Hilfszielrichtung und der Zielrichtung.

Die Magnet-Nadel wird bei Normal-Stellung der Bussole zum Einspielen auf den schwarzen Zeiger gebracht, der Diopterring auf das Ziel geschwenkt und

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der Winkel beim roten Zeiger abgelesen. Würde das Geschütz diesen Winkel einstellen, so würde es um den Winkel £ (Geschütz-Ziel-Beobachter) zu weit nach rechts oder links schießen, je nachdem das Ziel von dem auf das Geschütz sehenden Beobachter links (Fig. 6) oder rechts (Fig. 7) liegt. Daher muß im ersten Falle die Ablesung um £ vermehrt, im zweiten vermindert wenden. £ findet man, wenn die Basis annähernd normal zur Zielrichtung steht, durch Dividieren der Basis (in m) durch die Zieldistanz (in km). Stehen diese Richtungen nicht aufeinander normal, so hat man die scheinbare Basislänge (vom Ziel aus angesehen gedacht) zu dividieren. Schließt z. B. die Beobachtungsrichtung mit der Basis 30" ein, so 1 7 ist die scheinbare Basislänge — von der wahren ; beträgt dieser Winkel 45", ist sie — 2 10 der wahren Länge. b) Messen des Seitenwinkels zwischen einer beliebigen Hilfszielrichtung und der Zielrichtung (Richtbussole als Richtkreis!). Man unterscheidet dieselben drei Fälle wie beim Richtkreis. A) Richtbussole neben der Batterie. Die Bussole wird mit Normal-Stellung zum Hilfsziel orientiert, der Diopterring aufs Ziel geschwenkt und der Winkel am roten Zeiger abgelesen. Die Ablesung, vermehrt oder vermindert (jenachdem die Bussole links oder rechts von der Batterie steht) um den seitlichen Abstand von der Batterie (in m), gebrochen durch die Zieldistanz (in km), gibt die Seite. B) Richtbussole als Hilfsziel. (Fig. 8. 9). Die Bussole wird mit Normal-Stellung zum Leitgeschütz orientiert, der Diopterring aufs Ziel geschwenkt und der Winkel a am roten Zeiger abgelesen. Bedeutet wieder £ den Winkel Geschütz-Ziel-Beobachter, so ist die Seite

C) Doppelte Dreiecksaufgabe. (Fig 10, 11). Ermittlung der Seite genau wie unter B). Ermittlung der Korrektur analog: Orientieren der Bussole mit Normal-Stellung zum Leitgeschütz, Verschwenken des Diopterringes auf das Hilfsziel, Ablesen des Winkels a beim roten Zeiger. Um die zu kommandierende Korrektur k zu erhalten, wird a genau so wie unter B) um £ (d. i. jetzt der Winkel beim Hilfsziel) und 3200 verändert, das Resultat jedoch noch von 6400 subtrahiert, da die Korrekturskala am Richtkreis verkehrt beziffert ist.

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Es ist also die Korrektur

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Entwurf zu einem Behelf für Artillerie-Unterricht an Reserve-Offiziersschulen der Feldartillerie.

B 4 h.

Der Artillerie-Transporteur.

(Mit 1 Figur.)

Der Artillerietransporteur ist ein Zelluloidblatt mit konzentrischen Kreisen, deren Abstand je 1 km auf der Spezialkarte (1 : 75000) entspricht. Der Kreis trägt eine Strichteilung, die im Sinne des Uhrzeigers läuft. Ein Blatt trägt ferner ein Netz von vertikalen und horizontalen Linien in Abständen von ebenfalls je 1 km der Spezialkarte. In der Mitte des Blattes, auf jedem Parallelkreis und auf dem Durchmesser 0—32°° befinden sich Löcher zum Feststecken des Transporteurs mittels Nadeln auf der Karte. Außer ganzseitigen gibt es noch halb- und viertelseitige Transporteure, bei welchen die Kreisteilung doppelt bezw. vierfach beziffert ist.

Verwendung.

A. Beim Schießen nach der Karte zum Messen des Seitenwinkels. Der Transporteur wird mit dem Mittelpunkt über dem Geschützstandpunkt so auf die Karte gelegt, daß die Zahl 3200 auf die Verbindungslinie Geschütz-Ziel fällt. Dann wird über der Linie Geschütz-Hilfsziel die Seite abgelesen. Als Hilfszielrichtung kann natürlich auch die Nordsüdrichtung dienen. (Wäre der Transporteur wie die Geschützfernrohrskala entgegen der Uhrzeigerbewegung beziffert, so würde man den Transporteur mit 3200 auf die Hilfszielrichtung legen und die Seite über der Zielrichtung ablesen.) B. In Verbindung mit einem Kompaß als Ersatz der Richtbussole. a) Zur Orientierung in ähnlicher Weise wie mit der Richtbussole (siehe diese!) Z. B. um einen Punkt der Karte im Terrain zu finden: Man orientiert die Karte mit dem Kompaß, legt den Transporteur auf den eigenen Standpunkt so, daß irgend ein Durchmesser die Richtung auf den im Terrain aufzusuchenden Punkt deckt und visiert nun über diesen Durchmesser. Oder: um einen Punkt des Terrains auf der Karte zu finden: Man visiert über den Transporteur auf den Punkt des Terrains und merkt sich den Durchmesser, welcher die Richtung dahin hat. Unter demselben muß sich der Punkt auf der Karte befinden, b) Zum Messen des Winkels zwischen Richtungen im Terrain in analoger Weise. Man visiert z. B. über den Transporteur und dreht ihn so, daß 3200 zum Ziel gerichtet ist. Dann visiert man zum Hilfsziel und merkt sich den Durchmesser, der die Richtung auf dasselbe hat. Die Ablesung an diesem gibt die Seite. In solcher Weise kann der Transporteur so wie die Richtbussole als Notersatz für den Richtkreis dienen. (Siehe Richtbussole,) C. Zum Messen von Entfernungen auf der Karte und zur Anfertigung von Kroquis und Schießplänen. Unter Schießplan versteht man Zielskizzen, auf welchen die verschiedenen Punkten entsprechenden Schußelemente verzeichnet sind.

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Entwurf zu einem Behelf für Artillerie-Unterricht an Reserve-Offiziersschulen der Feldartillerie.

B 4i.

Der M. 12 mit 1 m Basis Distanzmesser. Der M. 12 Distanzmesser (Fig. 1, 2) der Feldartillerie besitzt 1 m Basis, 11-fache Vergrößerung und eine Skala in Meterteilung von 400 m bis 10 km. Er besteht aus dem eigentlichen Meßinstrument (mit einem Tragriemen) und dem Stativ, welche in je einem Behälter aus Stahlblech mit Segeltuchüberzug fortgebracht werden. Das Stativ besitzt drei Beine von verstellbarer Länge. Am Stativkopf befinden sich: ein unteres Kippgelenk mit Klemmhebel, nach dessen Lüftung das Instrument aus der horizontalen bis in die vertikale Lage gedreht werden kann; ein oberes Kippgelenk mit Klemmhebel zum genauen Horizontalstellen; eine Flügelmutter für die Seitenrichtung, nach deren Lüftung das Instrument horizontal gedreht werden kann; eine Höhenschraube zur Drehung des Instruments um seine Längsachse; endlich zwei Lagerzapfen und einen federnden Verschlußriegel zur Befestigung des Instruments. Das Instrument wird mittels zweier Lagerpfannen und eines Haltestifts auf dem Stativ befestigt, indem man die Pfannen gegen die Zapfen legt und das Instrument um diese kippt, wobei der Verschlußriegel in eine Rast des Haltestifts einspringt. Zum Abnehmen des Instruments muß man den Verschlußriegel durch Druck auf einen am Stativkopf befindlichen glänzenden Knopf entriegeln. Das Instrument ist eine über 1 m lange Röhre, die an beiden Enden lederne Schutzpuffer besitzt. Die beiderseitigen Objektivöffnungen sind durch drehbare Schutzringe, das von einer Weichgummimuschel umgebene Okular durch eine Lederschutzkappe verdeckt, solange das Instrument nicht in Benützung ist. Das Okular kann nach der Sehschärfe des Beobachters eingestellt werden, wozu eine Dioptrieneinteilung dient. Neben dem Okular befindet sich ein Sucher (Kimme und Korn), mittels welchen zunächst das Ziel anvisiert wird; und zwar der Seite nach durch Drehen des Instruments (nach Lüften der Flügelmutter), der Höhe nach durch Drehen an der Höhenschraube (nach Feststellen der Flügelmutter). Man erblickt nun durch das Okular ein aufrechtes Meßbild im Gesichtsfeld, das in der Mitte von einem schmalen horizontalen Streifen durchzogen wird, in welchem ein verkehrtes Meßbild sichtbar ist, das gegen das aufrechte seitlich verschoben erscheint (Fig. 3). Sollte der Streifen nicht horizontal liegen, so wird dies durch Betätigen des oberen Kippgelenks (nach Lüften des Klemmhebels) erzielt (und der Klemmhebel sodann wieder festgestellt). Sodann wird durch die Höhenschraube bewirkt, daß markante vertikale Linien des Meßzieles, z. B. Spitzen, in beiden Bildern die untere Trennungslinie berühren. Sollten hiebei entsprechende Punkte in den beiden Bildern nicht zugleich die Trennungslinie treffen (Höhenfehler, Fig. 4), so wird dies durch Drehen an der Höhenberichtigungs-Walze erzielt. Sodann wird an der Meßwalze solange gedreht, bis sich die entsprechenden Punkte auf der Trennungslinie decken (Fig. 5).

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Nun kann die Entfernung in Metern an der ebenfalls durch das Okular sichtbaren Distanz-Skala abgelesen werden.*) Zur Beleuchtung der Skala dient das Skalenfenster, durch dessen Verdeckung die Skala unsichtbar gemacht werden kann. Bei Nachtmessungen muß dasselbe beleuchtet werden. Links vom Okular befindet sich unten der Griffknopf für den Bildortwechsel. Seine Normalstellung ist auf „Feld". Hat man aber Luftziele (Luftfahrzeuge) mit besonders markanten nach abwärts gerichteten vertikalen Linien zu messen, so wird der Griffknopf auf „Luft" gestellt. Die entsprechenden Punkte müssen sich dann auf der oberen Trennungslinie decken (Fig. 6). Findet sich an einem Ziele keine vertikale, aber eine markante horizontale Linie (Höhenrücken, Schützengraben), so wird das Instrument um das untere Kippgelenk (nach Lüften des Klemmhebels) vertikal gestellt (Fig. 7), (der Klemmhebel wieder festgestellt) und sodann die horizontale Linie in beiden Bildern zur Deckung gebracht (Fig. 8) (Kippstellung). Gibt das Instrument die Entfernungen nicht mehr richtig an (Entfernungsfehler), so kann es durch die Entfernungsberichtigungs-Walze wieder gebrauchsfähig gemacht werden. Diese und die Höhenberichtigungs-Walze sind durch einen drehbaren Schutzring bei Normalstellung „Zu" verdeckt. Durch Drehen des Schutzringes auf Stellung „Berichtigung der Höhe", bezw. „Berichtigung der Entfernung" wird die entsprechende Walze frei. Erstere Drehung kann jederzeit erfolgen, letztere erst nach Öffnen einer Sperrschraube (bei Stellung „Zu"). Die Entfernungsberichtigung, welcher die Höhenberichtigung stets voranzugehen hat, kann auf zwei Arten geschehen. a) Mit Hilfe eines Meßzieles, dessen Entfernung genau bekannt ist. Man stellt mittels der Meßwalze die bekannte Entfernung ein und bringt mittels der Entfernungsberichtigungswalze die Bilder zur Deckung. b) Mit der Justierlatte. Diese besitzt an jedem Ende einen schwarzen Strich und in der Mitte ein optisches Visier; ferner drei Beine zum Aufstellen und einen Tragriemen. Sie wird in einem eigenen Behälter aus Stahlblech mit Segeltuchüberzug fortgebracht. Die Latte wird 100—150 m vor dem Instrument horizontal aufgestellt und die Mitte des Instruments anvisiert. Das Instrument wird seinerseits auf die Latte eingestellt (sodaß also beide parallel stehen), die Meßwalze auf oo gestellt und an der Entfernungsberichtigungswalze solange gedreht, bis sich der schwarze Strich am rechten Ende der Latte im oberen Bild mit dem am linken Ende im unteren Bild genau deckt (Fig. 9). ——————————— *) Von der Genauigkeit dieser „ seitlichen Übereinstimmung" (Koinzidenzeinstellung) ist die Genauigkeit des Meßergebnisses abhängig. Die Raschheit der Messung soll hauptsächlich durch rasches Aufstellen des Distanzmessers und schnelles Einstellen des Meßzieles in die Mitte des Gesichtsfeldes erfolgen. Es empfiehlt sich, die Einstellung des Meßbildes mehrmals zu wiederholen und als Meßergebnis den Durchschnitt der dabei gemachten Ablesungen zu nehmen.

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Bei beiden Methoden wird die Einstellung mehrmals wiederholt, hiebei jedesmal die Justierskala abgelesen und schließlich auf das Mittel der Ablesungen eingestellt.**) Sodann wird der Verschlußring für die Walze wieder auf Stellung „Zu" gedreht und die Sperrschraube angezogen.

Reihenfolge der Verrichtungen beim Distanzmessen.

1. Aufstellen des Stativs. (Höhenschraube dem Meßziel zugewendet!) 2. Aufsetzen des Distanzmessers: Distanzmesser mit Okular nach oben und Meßwalze rechts über das Stativ halten, Lagerpfannen auf die Lagerzapfen setzen, Distanzmesser zu sich drehen, bis der Haltestift einspringt! 3. Öffnen der Objektivschutzringe, Abnehmen der Okular-Lederschutzkappe. 4. Einstellen des Okulars auf die Sehschärfe des Messenden. 5. Griffknopf auf „Feld" stellen. 6. Flügelmutter für die Seitenrichtung lüften. 7. Grobe Einstellung auf das Meßziel mit dem Sucher durch Seitwärtsdrehen und Betätigen der Höhenschraube. 8. Feine Einstellung im Gesichtsfeld, sodaß die Bilder möglichst in der Mitte liegen und entsprechende Punkte die untere Trennungslinie berühren. 9. Anziehen der Flügelmutter. (Unterbleibt bei Zielen, die sich seitlich bewegen). 10. Sollten die Trennungslinien nicht genau horizontal liegen: Öffnen des oberen Klemmhebels, Horizontalstellen des Distanzmessers, Wiederanziehen des Klemmhebels. 11. Sollten entsprechende Punkte nicht gleichzeitig die Trennungslinie berühren: Durchfuhren der Höhenberichtigung (Drehen des Schutzringes der Berichtigungs-Walzen auf »Berichtigung der Höhe", Drehen der Berichtigungswalze bis der Höhenfehler beseitigt ist, Zurückdrehen des Ringes auf „Zu"). 12. Drehen der Meßwalze bis zur seitlichen Übereinstimmung (Koinzidenz) des Bildes. 13. Ablesen an der Distanzskala. (Falls Zeit ist: 12. und 13. mehrmals wiederholen und zwar auf denselben Punkt abwechselnd von rechts und links einstellen, und den Durchschnitt aus den Ablesungen ziehen).

Für Luftziele:

Dasselbe mit folgenden Unterschieden:

5. Griffknopf auf „Luft" stellen. 8. Entsprechende Punkte müssen die obere Trennungslinie berühren. ————————- **) Die unvermeidlichen Meßfehler betragen bei günstigen Beobachtungsverhältnissen bei Distanz

400 m Meßfehler 2 m 1000 m „ 7 m 3000 m „ 60 m

5000 m „ 160 m 7000 m „ 320 m 10000 m „ 650 m

Bei ungünstigen Beobachtungsverhältnissen steigen die Meßfehler auf das zwei- bis dreifache dieser Zahlen.

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Für horizontale Ziele:

1.—6. wie oben. 7. Öffnen des unteren Klemmhebels. 8. Vertikalstellen des Distanzmessers (Kippstellung). 9. Anziehen des Klemmhebels und der Flügelmutter. 10. Grobe Einstellung auf das Meßziel mit dem Sucher durch Betätigen der Höhenschraube. 11. Feine Einstellung im Gesichtsfeld. 12. 13. wie oben.

Winke für den Distanzmesser-Unteroffizier.

Der Distanzmesser-Unteroffizier ist ein Organ des Batteriekommandanten. Er hat stets mit einem Meldeblock und einer Laterne ausgerüstet zu sein. Er stellt sich möglichst gedeckt auf und nicht zu nahe beim Batteriekommandanten. Die Distanzmessung zum Ziel muß vor dem Eintreffen der Batterie in der Stellung beendet sein. Der Distanzmesser-Unteroffizier hat hierauf selbsttätig Distanzmessungen für andere Punkte durchzuführen, die im Laufe des Gefechts Bedeutung gewinnen könnten und die Resultate in eine Skizze (siehe Fig. 10) auf ein Blatt seines Meldeblocks einzutragen, welches er sodann dem Batteriekommandanten übergibt.

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Die wichtigsten Distanzmessergrundlagen.

I. Distanzmesser mit fester Basis.

Die durch die Objektivöffnungen einfallenden Lichtstrahlen (siehe Fig. 11) werden durch Trieder oder Pentagonal-Prismen in der Richtung der Instrumentachse reflektiert und mittels einer Zentral-Prismen-Kombination durch das Okular ins Auge geleitet. Da die Einfallstrahlen nicht parallel sind, decken sich die Bilder nicht. Aus ihrer Entfernung voneinander könnte die Distanz berechnet oder mittels einer entsprechend eingerichteten Skala direkt abgelesen werden. Schließen die Einfallstrahlen den Winkel a ein, so ist die Entfernung cotg a, wenn die Basis 1 ist. Praktisch trachtet man jedoch die Bilder zur Deckung zu bringen, u. zw. durch Drehen einer eingeschobenen Prismenkombination (Ablenkungssystem), deren Wirkung Fig. 12 zeigt. Aus dem Maß der Drehung könnte wieder die Distanz berechnet werden; tatsächlich wird sie an einer Skala direkt abgelesen. Zu dieser Gruppe von Instrumenten gehört unser M. 12 Distanzmesser.*) Durch die Objektive werden beide Bilder umgekehrt, durch das Zentralprismen-system eines ohne Vertauschung von rechts und links rückumgekehrt. Die Details der Einrichtung des Zentralprismensystems, sowie des Ablenkungssystems (Kom-pensators) sind reservat (Fig. 13).

II. Distanzmesser mit veränderlicher Basis.

a) Mit festem Standpunkt.

Hiezu sind zwei Instrumente nötig. (Siehe Fig. 12). Der Beobachter in A mit dem Instrument I läßt den Beobachter mit dem Instrument II senkrecht auf die Verbindungslinie AZ zum Ziel eine bestimmte Strecke (Basis), z. B 20 m weit, bis B gehen. Dies wird dadurch ermöglicht, daß er in dem Fernrohr seines Instruments I mittels eines Prismas außer dem Ziel auch die in der Richtung [_AZ liegenden Punkte sieht. Am Instrument I befindet sich eine horizontale Latte (mit einer Einteilung) in der Verlängerung der Richtung AZ. Der Beobachter in B visiert nun auch auf Z und sieht außer Z durch ein Prisma vor dem Fernrohre seines Instruments II auch alle Punkte in einer Richtung, die mit BZ einen bestimmten Winkel ß (etwas kleiner als 90°) einschließt. Er liest an der Latte einen bestimmten Teilstrich T ab. Aus AT könnte die Distanz AZ berechnet werden. Die Skala-Einrichtung der Latte gestattet jedoch direkt die Distanz AZ abzulesen. Auf dieser Grundlage beruht z. B. der M. 8 Distanzmesser (System Erle). ———————- *) Nach demselben System sind gebaut: 1.) Der M. 12 mit 2 m Bas is Di stanzmesser mit Meterteilung (für die Festungsartillerie). 2.) Der M. 12 mit 65 cm Basis Distanzmesser mit Schritteilung (für die Maschinengewehrabteilungen).

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b) Mit beweglichem Standpunkt. Grundgedanke: Schließen zwei Spiegel einen Winkel q ein, so wird ein Strahl durch dieselben so reflektiert, daß der austretende Strahl mit dem einfallenden den Winkel 2 q einschließt. Beweis: (Siehe Fig. 15) Schließen die Spiegel SB und SC den Winkel q ein, so schließen die Lote BN und CN denselben Winkel ein. Der Außenwinkel des Dreiecks BCN bei N ist also q. Er ist gleich der Summe der nicht anliegenden Innenwinkel. Da der eine der Einfallswinkel g (für den Spiegel SB) ist, muß der andere (der Einfallswinkel für den Spiegel SC) <q—g sein. Somit ist der Winkel zwischen einfallendem und austretendem Strahl, d. i. der Außenwinkel des Dreiecks ABC bei A, gleich 2q+2 (q — g), d. i. 2q. Ist q = 45°, so steht also der austretende Strahl auf dem einfallenden normal. Verkleinert man durch Drehen des Spiegels S C den Winkel q um einen Betrag a, so verkleinert sich der Winkel 2 q zwischen einfallendem und austretendem Strahl um 2a, der austretende Strahl erhält also eine andere Richtung. Soll er wieder in die ursprüngliche Richtung CA kommen, so muß man durch Verändern des Standpunkts um eine Strecke B in der Richtung CA (wobei der Spiegel SB zu sich parallel verschoben wird) den Einfallswinkel q um 2a verkleinern (Siehe Fig. 16). Aus der Strecke B wird die Distanz berechnet.

Hierher gehört der Distanzmesser Roksandic M. 80/6. Er ist ein offenes Kästchen, auf dessen Boden zwei Stahlspiegel auf je einem Messingarm montiert sind (Siehe Fig. 17, 18). Ein Arm ist fest, der andre um einen Zapfen drehbar. Durch eine Feder werden in der „Ruhestellung" die Enden der beiden Arme ein wenig auseinander gehalten. Zwischen dieselben kann noch ein um eine Achse drehbares Plättchen gebracht werden, das gewöhnlich nach aufwärts gedreht steht. Seine Dicke ist der halbe Abstand der Arm-Enden. Das Ende des festen Armes trägt unten eine Handhabe, mittels welcher das ganze Instrument gehalten wird; das Ende des beweglichen Armes besitzt unten einen Drücker. Durch einen Druck des Zeigefingers auf denselben können die Arme zur Berührung gebracht werden („Druckstellung"). Hiedurch wird der Winkel q (=45°), wenn das Plättchen nach aufwärts steht, um einen Betrag a (ungefähr 2°), wenn das Plättchen zwischen den Armen steht, a um — verkleinert. 2 Der Apparat wird zunächst in Ruhestellung so vor das Auge gehalten, daß die Strahlen vom Ziel Z von rechts seitwärts durch einen Ausschnitt ins Kästchen gelangen. Das Auge erblickt dann ein Bild von Z im Spiegel SC und durch einen Ausschnitt darüber ein Stück Landschaft, in der man sich den Punkt H (Fig. 16) merkt, der genau über Z zu liegen scheint. Nach Herstellung der Druckstellung erscheint das Bild unter einem andern Punkt H1. Nach dem früher Gesagten, muß man den Einfallwinkel um 2a verkleinern, d. h. in der Richtung HC bis zu einem Punkt B1 zurückschreiten, sodaß Winkel BZB1 = 2a, dann wird der austretende Strahl wieder die ursprüngliche Lage haben, das Bild also wieder unter H liegen. BZ Der Winkel a ist nun so gewählt, daß BB1 = —-, oder, wenn das Plättchen 50 BZ zwischen den Armen steht, —- ist. 100

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Man erhält also die Distanz durch Messen der zurückgelegten Strecke BB1 mit dem Meßband und multiplizieren mit 50, bezw. 100. Messen mit halber Basis. Man merkt sich einen Punkt H2 genau in der Mitte von HH1 und schreitet nur solange zurück, bis das Bild unter H2 liegt. Man hat dabei nur die halbe Strecke BB1 zurückgelegt und muß daher mit 100, bezw. 200 multiplizieren. (Fig. 19).

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Entwurf zu einem Behelf für Artillerie-Unterricht an Reserve-Offiziersschulen der Feldartillerie.

B 4 k.

Das Scherenfernrohr.

(Mit 2 Figuren.)

Das Scherenfernrohr besitzt zehnfache Vergrößerung und ermöglicht es, sowohl über Deckungen hinweg, als auch rechts oder links davon vorbeizusehen. Es besteht aus dem Stativ mit dem Richtkreis und dem eigentlichen Scherenfernrohr. Zur Verpackung dienen zwei Lederbehälter.

Beschreibung.

Das Stativ besteht aus drei Beinen von verstellbarer Länge und dem Stativkopf mit dem Zapfen, der sich in einem Kugellager drehen läßt und durch eine Klemmschraube festgestellt werden kann. Der Richtkreis, welcher auf dem Zapfen des Stativs mit einer Klemmschraube festgestellt werden kann, ist dreiteilig. Der Unterteil trägt die untere Triebschraube, mittels welcher der Mittel- und Oberteil gemeinsam gegen den Unterteil gedreht werden können, und eine Notizplatte. Der Mittelteil trägt die Grobteilung des Richtkreises. Der Oberteil trägt die obere Triebschraube mit der F e i n t e i 1 u n g des Richtkreises. Durch Betätigen derselben wird der Oberteil gegen den Mittelteil gedreht. Größere Drehungen werden nach Auslösen der Triebschraube mittels Auslösehebels von Hand aus bewirkt. Der Oberteil trägt ferner eine Libelle zum Horizontalstellen und einen Zapfen. Das eigentliche Scherenfernrohr, welches mit einer Klemmschraube auf diesem Zapfen festgestellt werden kann, besitzt zwei, die Objektive tragende Arme, welche nach Lösen eines Klemmhebels um eine gemeinsame Achse gedreht und durch Anziehen desselben in beliebiger Lage, vertikal, schräg oder horizontal, festgestellt werden können. Die nahe der Achse liegenden Okulare können durch Drehen auf die jeweilige Sehschärfe des Beobachters mittels Dioptrieneinteilung gestellt werden. Ihr Abstand kann (nach Lüften des Klemmhebels der Fernrohrachse) nach einer Teilscheibe dem Augenabstand des Beobachters angepaßt werden. Der rechte Scherenarm besitzt eine Strichteilung zum Messen horizontaler sowie vertikaler Abstände. Zwischen den Scherenarmen befinden sich die Höhenschraube und die Libelle mit dem Drehknopf.

Verwendung.

A. Zum Beobachten in gedeckter Stellung. In Ermangelung natürlicher Deckungen wird ein eigener, zweiteiliger Panzerstahl-Schutzschild mit Beobachtungsscharten verwendet. — Reihenfolge der Verrichtungen: 1. Aufstellen des Stativs. 2. Lüften der Klemmschraube des Kugelgelenks.

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Verwendung.

A. Zum Beobachten in gedeckter Stellung. In Ermangelung natürlicher Deckungen wird ein eigener, zweiteiliger Panzerstahl-Schutzschild mit Beobachtungsscharten verwendet. — Reihenfolge der Verrichtungen: 1. Aufstellen des Stativs. 2. Lüften der Klemmschraube des Kugelgelenks. 3. Horizontalstellen des Richtkreises. 4. Klemmschraube wieder anziehen. 5. Aufsetzen des Scherenfernrohrs. 6. Anziehen der Klemmschraube des Fernrohrs. 7. Lüften der Klemmschraube des Richtkreises. 8. Grobe Einstellung aufs Ziel durch Drehen des Richtkreises um den Stativzapfen. 9. Klemmschraube wieder anziehen. 10. Lösen des Klemmhebels der Fernrohrachse. 11. Einstellung der Fernrohrarme. 12. Einstellung des Augenabstandes. 13. Klemmhebel wieder anziehen. 14. Einstellen der Sehschärfe. B. Zum Messen des Seitenwinkels zwischen zwei Punkten. 1.—14. wie oben. Sodann 15. Genaue Einstellung auf den ersten Punkt mit der unteren Triebschraube. 16. Ausschalten der oberen Triebschraube durch den Auslösehebel. 17. Verschwenken auf den zweiten Punkt von Hand aus. 18. Feine Einstellung auf denselben mit der oberen Triebschraube. (Nach Auslassen des Auslösehebels). 19. Ablesung des Seitenwinkels. C. Zum Messen des Geländewinkels. 1.—14. wie oben. Sodann 15. Genaue Einstellung auf den Fußpunkt des Ziels mit der Höhenschraube. 16. Einspielenlassen der Libelle. 17. Ablesen des Geländewinkels. D. Zum Messen horizontaler oder vertikaler Abstände mit der Strichteilung des rechten Scherenarmes. (Zielbreite, seitliche Abweichung des Sprengpunkts, Sprenghöhe). E. Zum Rechnen der Entfernung von Gegenständen mit bekannten Ausdehnungen und F. zum Rechnen der wahren Ausdehnungen (in m) von Gegenständen bei bekannter Entfernung (aus den scheinbaren Ausdehnungen in Strichen).