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Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer Berlin Mitte
offener Realisierungswettbewerbfür Hochbau, Freiraum und Ausstellung
Ergebnisprotokoll
Offener Realisierungswettbewerb für Hochbau, Freiraum und AusstellungErweiterung Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße
Berlin Mitte
Ergebnisprotokoll
Berlin, Dezember 2007
WettbewerbsdurchführungSenatsverwaltung für Stadtentwicklung Abteilung Städtebau und Projekte Referat II D, Patrick WeissBrückenstraße 6 10179 Berlin-Mitte
Leitung der VorprüfungEckhard Langeag.u LangeKöpenicker Straße 154a10997 Berlin
Digitale BearbeitungAnika Buhre
Informationstechnik / Internetcompetitionline GmbH, Berlin
Druck Ahrensfeld & Wolf Digitaldruck, Berlin
Berlin, Dezember 2007
Inhaltsverzeichnis
1. Protokoll der 2. Preisgerichtssitzung vom 12.12.2007
2. Bericht der Vorprüfung zur 2. Preisgerichtssitzung
3. Protokoll der 1. Preisgerichtssitzung vom 20.11.2007
4. Bericht der Vorprüfung zur 1. Preisgerichtssitzung
5. Liste der Verfasser
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer Berlin Mitte
offener Realisierungswettbewerbfür Hochbau, Freiraum und Ausstellung
Protokoll der 2. Preisgerichtssitzung vom 12.12.2007
Inhaltsverzeichnis
2. Sitzung des Preisgerichts am 12.12.2007 .........................................51. Konstituierung des Preisgerichts ................................................52. Eröffnung der Preisgerichtssitzung .............................................53. Allgemeiner Bericht der Vorprüfung ...........................................54. Informationsrundgang .................................................................65. Kriteriendiskussion ......................................................................66. Dritter Wertungsrundgang ..........................................................77. Schriftliche Beurteilung der Arbeiten der engeren Wahl ..............78. Festlegung der Rangfolge ........................................................129. Empfehlung des Preisgerichts ..................................................1310. Öffnung der Verfasserumschläge ..............................................13
Offener Realisierungswettbewerb für Hochbau, Freiraum und AusstellungErweiterung Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße
Berlin Mitte
Protokoll der 2. Preisgerichtssitzung vom 12.12.2007
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2. Preisgerichtssitzung vom 12.12.2007 4
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2. Preisgerichtssitzung vom 12.12.2007 5
2. Sitzung des Preisgerichts am 12.12.2007
in den Räumen der Technischen Universität BerlinAckerstraße 7613355 Berlin-Wedding
Beginn: 9:50 Uhr
Frau Lüscher, Senatsbaudirektorin der Senatsverwaltung für Stadtent-wicklung Berlin, begrüßt die Sitzungsteilnehmer im Namen des Auslobers und stellt die Anwesenheit (siehe Anwesenheitsliste) sowie die Vollzäh-ligkeit des Preisgerichts fest.
1. Konstituierung des Preisgerichts
Frau Fioretti vertritt Herrn Hirsch als Fachpreisrichterin, Herr Klemke vertritt Herrn Schmitz als Sachpreisrichter, Herr Fischer vertritt Frau Dr. Camphausen als Sachpreisrichter.
Stimmberechtigte Fachpreisrichter:Donata Valentien (Vorsitzende)Gabriele KieferDagmar von Wilcken Dr. Leo SchmidtDonatella Fioretti Heike Büttner
Stimmberechtigte Sachpreisrichter:Regula Lüscher Rainer KlemkeManfred FischerDr. Hermann SchäferEphraim Gothe
2. Eröffnung der Preisgerichtssitzung
Die Vorsitzende übernimmt die Leitung der 2. Preisgerichtssitzung und bittet die Vorprüfung um die Vorstellung der Arbeiten, die zur 1. Preisge-richtssitzung ausgewählt und einer vertiefenden Prüfung unterzogen wurden.
3. Allgemeiner Bericht der Vorprüfung
Unterlagen der VorprüfungDie Vorprüfung hat einen schriftlichen Bericht für die 13 Arbeiten erstellt, die in der 1. Preisgerichtssitzung ausgewählt wurden. Dieser Bericht liegt dem Preisgericht vor.
6Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2. Preisgerichtssitzung am 12.12.2007
Bericht der VorprüfungHerr Lange berichtet über den Ablauf der Vorprüfung (2. Phase), über die Einhaltung der Vorgaben gemäß der Auslobung, hier speziell zur Einhal-tung des vorgegebenen Kostenrahmens und über die Mitwirkung der Sachverständigen an der Vorprüfung.
Alle 13 Arbeiten wurden nachweislich termingerecht unter Wahrung der Anonymität eingereicht. Das Modell (Pavillon) wurde ebenfalls bei allen 13 Arbeiten nachweislich termingerecht eingereicht.
4. Informationsrundgang
Ab 10:05 Uhr stellen die Vorprüfer die Wettbewerbsbeiträge in der Rei-henfolge der Tarnzahlen anhand der jeweiligen Pläne und der Prüfbe-merkungen aus dem Vorprüfbericht den Preisgerichtsbeteiligten vor.
Die Informationsrundgang endet um 12:20 Uhr.Die Sitzung wird für die Mittagspause von 12:20 Uhr bis 13:10 Uhr unter-brochen.
5. Kriteriendiskussion
In der Kriteriendiskussion von 13:10 Uhr bis 13:35 Uhr wird auf das Spannungsfeld hingewiesen, mit dem sich die Arbeiten auseinander zu setzten hatten. Auf der einer Seite steht die Gruppe derjenigen, die die Geschichte der Grenze z.T. aus eigener Erfahrung kennen, auf der an-deren Seite diejenigen, die keinen unmittelbaren Bezug zu den Zeiten der durch die Mauer geteilten Stadt haben. Daran knüpft sich die Frage welche Materialien für die Open-Air-Ausstellung angemessen sind, wel-che „Härte“ der Raum verträgt und wie die unterschiedlichen Nutzungs-anforderungen der Besucher der Gedenkstätte und der Anwohner in Ein-klang gebracht werden können.
Es wird darauf hingewiesen, dass Entwürfe für die Gedenkstätte die Ver-letzung des Stadtraums durch die Mauer verdeutlichen sollten, wobei eine zu starke Überformung des Geländes als problematisch angesehen wird. Es wird in diesem Zusammenhang geäußert, dass die Gedenkstätte ein historischer Ort sei und die „Wunde offen gehalten werde sollte“ Vertikale Markierungen des Mauerverlaufs werden als wünschenswert an-gesehen und Corten-Stahl als „Kommentar-Material“ begrüßt, da es an die Gestaltung der Gedenkstätte anknüpfen würde. Dabei sei darauf zu ach-ten, dass die vorhandenen Mauerreste als Originaldokumente zur Geltung kommen. Beim Blick auf die Mauer sollte auch die Ost-Sicht berücksichtigt werden. Die Wachtürme sollten nicht allein flächig markiert sondern auch in ihrer Dreidimensionalität gezeigt werden. Auf eine Verwendung von sog. „Stolpersteinen“ sollte verzichtet werden, um eine Vermischung bzw. Gleichsetzung von NS- und DDR-Diktatur zu vermeiden. In diesem Zusammenhang wird ein angemessener Umgang mit Materialein in Bezug auf unterschiedliche Gesellschaftssysteme an-gesprochen.
Das individuelle Opfergedenken soll würdevoll gestaltet werden.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2.Preisgerichtssitzung vom 12.12.2007 7
6. Dritter Wertungsrundgang
Um 13:35 Uhr nehmen die Preisrichter die Wertungsdiskussion über die 13 ausgewählten Arbeiten auf. Die stimmberechtigten Preisrichter kommen, unter Anlegung der Beurtei-lungskriterien der Auslobung, nach intensiver Erörterung der einzelnen Arbeiten zu folgenden Abstimmungsergebnissen:
Somit sind die 6 Arbeiten 1003, 1009, 1017, 1021, 1025, 1041 aus dem Beurteilungsverfahren im dritten Wertungsrundgang ausgeschieden.
Folgende 7 Arbeiten bilden die engere Wahl: 1002, 1005, 1007, 1011, 1015, 1020, 1022.
Der dritte Wertungsrundgang endet um 15:10 Uhr.
7. Schriftliche Beurteilung der Arbeiten der engeren Wahl
Die Arbeiten der engeren Wahl werden von 15:15 Uhr bis 16:25 Uhr je-weils durch eine(n) Preisrichter/in und eine(n) Sachverständige/n Preis-richter/in unter Berücksichtigung der Diskussion des Dritten Rundgangs bewertet und anschließend schriftlich beurteilt. Hierbei wird neben dem Vorprüfbericht auch der Erläuterungsbericht der Verfasser herangezogen. Die Vorprüfung und die weiteren Sachverständigen stehen für Rückfragen zur Verfügung.
1002Die Verfasser der Arbeit gehen von der methodischen Leitidee aus, ,„weni-ger das Bauwerk Mauer in den Blickpunkt zu stellen, als die Geschichte und Ereignisse von Teilung und Flucht zu dokumentieren und an deren Opfer zu erinnern“.
Offener Realisierungswettbewerb Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer /
Ergebnisprotokoll des Preisgerichts
7
6 Dritter Wertungsrundgang
Um 13:35 Uhr nehmen die Preisrichter die Wertungsdiskussion über die
13 ausgewählten Arbeiten auf.
Die stimmberechtigten Preisrichter kommen, unter Anlegung der Beurtei-
lungskriterien der Auslobung, nach intensiver Erörterung der einzelnen
Arbeiten zu folgenden Abstimmungsergebnissen:
3. Rundgang
Tarnzahl Ja Nein Ergebnis
1002 9 2 verbleibt
1003 3 8 ausgeschieden
1005 10 1 verbleibt
1007 11 0 verbleibt
1009 1 10 ausgeschieden
1011 8 3 verbleibt
1015 6 5 verbleibt
1017 0 11 ausgeschieden
1020 10 1 verbleibt
1021 0 11 ausgeschieden
1022 10 1 verbleibt
1025 2 9 ausgeschieden
1041 0 11 ausgeschieden
Somit sind die 6 Arbeiten 1003, 1009, 1017, 1021, 1025, 1041 aus dem
Beurteilungsverfahren im dritten Wertungsrundgang ausgeschieden.
Folgende 7 Arbeiten bilden die engere Wahl: 1002, 1005, 1007, 1011,
1015, 1020, 1022.
Der dritte Wertungsrundgang endet um 15:10 Uhr.
7 Schriftliche Beurteilung der Arbeiten der engeren Wahl
Die Arbeiten der engeren Wahl werden von 15:15 Uhr bis 16:25 Uhr je-
weils durch eine(n) Preisrichter/in und eine(n) Sachverständige/n Preis-
richter/in unter Berücksichtigung der Diskussion des Dritten Rundgangs
bewertet und anschließend schriftlich beurteilt. Hierbei wird neben dem
Vorprüfbericht auch der Erläuterungsbericht der Verfasser herangezo-
gen. Die Vorprüfung und die weiteren Sachverständigen stehen für Rück-
fragen zur Verfügung.
1002
Die Verfasser der Arbeit gehen von der methodischen Leitidee aus,
,„weniger das Bauwerk Mauer in den Blickpunkt zu stellen, als die
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Konsequent entwickelt sie die Idee, „Lebenslinien“ symbolisch herauszu-arbeiten, die durch die Mauer einerseits unterbrochen bzw. getrennt wur-den, andererseits diese und die Sperranlagen zu überwinden hofften.
Der Grenzstreifen wird mit Schotterrasen einheitlich befestigt, Grenzbau-werke und Sperranlagen werden integriert. Parallel dazu wird in passen-der Weise ein Pavillon entwickelt, der ein markantes Zeichen für die Ge-samtanlage setzt. .
Sosehr diese Gesamtkonzeption im Miteinander dieser Elemente konse-quent klingt, so fragwürdig ist sie im Einzelnen. Die Funktionalität des Pavillons steht wegen großer Länge, schmaler Breite und ungeklär-ter Wegeführung in kontroverser Diskussion. Lebensschicksale müssen im Kontext der Aufgabe herausgearbeitet werden, aber sie dürfen nicht – wie hier zu fürchten – mehr die Verbindungslinien zwischen West und Ost gestalterisch andeuten als die brutale Trennung durch die Mauer, deren Überwindung Ausnahme blieb. So stellt der Entwurf nur weni-ge Schicksale vor, er lässt nicht die viel größere Anzahl und Vielfalt von Tragödien an der Mauer deutlich werden. Tatsächlich besteht sogar die Gefahr, dass Besucher bei Tage den Verlauf der Mauer nicht hinreichend erkennen. Hinzuweisen ist außerdem darauf, dass Verfasser im erwei-terten Gedenkstättenbereich (östlich der Brunnenstraße) die städtebau-lichen Vorgaben ignoriert hat.
Insgesamt besteht auch die Befürchtung, dass die vom Verfasser bewusst sparsam und konzentriert eingesetzten Ausstellungsmittel nicht hinrei-chend wahrgenommen werden. Die Gedenkstätte würde auf diese Weise kaum die erhoffte Wirkung erzielen können.
1005Die Grundidee des Freiraumkonzeptes ist die Sichtbarmachung des stadtzerteilenden, platzgreifenden Mauerstreifens. Die Dimension der Grenzanlagen wird durch die einheitliche Oberfläche eines gebundenen hellen Schotters sinnlich erfahrbar. Alle existierenden oberirdischen Mauerrelikte werden durch den Kontrast zur zweidimensionalen Fläche betont. Die Grenzmauer wird durch einen stufentiefen Abdruck nachge-zeichnet. Die Hinterlandsicherungsmauer und Grundrisse der Kirche und Wohnbebauung werden durch Metallbänder markiert.
Die Abwesenheit verschwundener dreidimensionaler Elemente (Mauern, Kirche, Leuchten, Gebäude) werden durch aufgemalte Schattenwürfe scheinbar vergegenwärtigt. Die Schattenwürfe stellen eine originelle Idee dar, sind jedoch aus Besuchersicht vermutlich schwer lesbar.Die Information auf dem Pult entlang der „politischen Grenze“ ist aus ver-schiedenen Gründen zu verwerfen:
1. die Information ist nur von „außen“, von der Straßenseite lesbar.2. der Nachbau der Kellerfenster und Eingänge in den „Fassadenstum-
meln“ führt zu irrigen Assoziationen (Miniaturmodell der Häuserfassaden)
3. die Position entspricht nicht dem Mauerverlauf.4. sie versperrt den Blick und den Zugang auf die vorhandenen Mauer-
reste
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2.Preisgerichtssitzung vom 12.12.2007 9
Der typologisch als Pavillon gut erkennbare Informationsort ist sehr ambi-tioniert und folgt im Grundriss wie im Aufriss einer Rhombusstruktur.
Zur Bernauer Straße wird eine großzügig einladende Geste formuliert. Nach Innen folgt der äußeren Rhombusstruktur entsprechend die Ab-wicklung des Raumprogramms in der Form von eingestellten Räumen. Durch die Glasfronten an den Schmalseiten des Gebäudes sowie das ver-glaste Dach einerseits und den geschlossenen Fassadenwänden ande-rerseits werden die Räume sehr gut belichtet. Außerdem ist eine konzen-trationsfördernde Atmosphäre sehr gut vorstellbar. Die Formulierung des Grundrisses auf dem Rhombusschema erscheint eher formalistisch als praktisch.
1007Der Arbeit gelingt es, mit ebenso zurückhaltenden wie überzeugenden ge-stalterischen Mitteln den gesamten Bereich der Grenzlandschaft an der Bernauer Straße zu fassen und erkennbar zu machen. Sie verwendet als Leitmaterial Corten-Stahl; damit werden authentische Spuren sinnvoll er-gänzt (Grenzmauer, Hinterlandsicherungsmauer, Kolonnenweg) sowie Ereignis- und Erinnerungsorte markiert. Hinsichtlich der Andeutung der Grenzmauer wäre die Statik der Stäbe zu überprüfen. Dasselbe Material wird für Info-Stelen und den Info-Pavillon verwendet. Mit diesem Material knüpft die Arbeit sowohl an die vorhandene Gedenkstätte an, aber auch an das existierende Informationssystem entlang des übrigen Mauerverlaufs. Corten-Stäbe entlang der Bernauer Straße, die auf die Stahlarmierungen der Mauerelemente anspielen, lassen das räumliche Bild der Grenzmauer wieder erstehen; auch die nach Osten gewandte Seite der Grenzanlagen wird durch Corten-Elemente im Boden markiert. Damit wird die Leere des ehemaligen Todesstreifens gefasst, dessen Fläche selbst als Rasenfläche weitgehend unüberformt bleibt. Im Kontext ist dieser Rasen nur dann als stimmig zu betrachten, wenn er relativ grob, etwa als Schotterrasen zu denken ist.
Neben der räumlichen Fassung des Grenzstreifens besteht der zweite Schwerpunkt der Arbeit in dem angebotenen Informationssystem. Stelen in Form von Rundpfeilern, die aus der Betonrohrabdeckung der Mauer abgeleitet scheinen, bieten in kompakter und gestalterisch angemesse-ner Weise unterschiedliche Arten von Informationen an. Sie wären aller-dings mit dem bestehenden Infosystem für die Berliner Mauer zu harmo-nisieren. Besonders überzeugend ist das sog. „Fenster der Erinnerung“ mit dem individuellen Gedenken an die Maueropfer.
Der Pavillon bezieht sich stadträumlich durch seine beiden versetzten Ebenen auf den Verlauf der Mauer sowohl an der Bernauer wie an der Gartenstraße. In Form und Material hat er genügend Prägnanz, um zei-chenhaft zu wirken, ohne mit der Gedenkstätte in Konkurrenz zu treten. Die Überlagerung zweier Geschossebenen mit separaten Erschließun-gen macht funktionale Optimierung möglich.
Die Arbeit überschreitet den Kostenrahmen, aber es ist durchaus Einspa-rungspotential erkennbar. Insgesamt handelt es sich um eine außerordent-lich schlüssige Arbeit, die für den Ort und die Funktion der Gedenkstätte ein besonders brauchbares, nachvollziehbares und entwicklungsfähiges Gesamtkonzept anbietet.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2. Preisgerichtssitzung vom 12.12.2007 10
1011Die Arbeit präsentiert eine eindeutige Handschrift zur Markierung des Todesstreifens, die von großer Kraft des grafischen Ausdrucks gekenn-zeichnet ist. Im Sinne der Aufgabenstellung werden die historischen
Spuren erhalten und die Gebäudegrundrisse nachgezeichnet. Der Mau-erstreifen wird großflächig abgedeckt und mit einem durchdachten Mar-kierungssystem versehen, das Assoziationen wie Stauraum am Fähran-leger oder ähnliches provoziert. In dem Bestreben, zu erzählen, welche Elemente das Mauerregime zu verschiedenen Zeiten prägten, werden auch Elemente wie Panzersperren und Hundeauslauf nur grafisch und nicht authentisch eingearbeitet. Angesichts der beabsichtigten Offenheit und Leere können unbeabsichtigte Nutzungen der asphaltierten Flächen nicht ausgeschlossen werden. Die vertikale Dimension der Mauer wird wegen der angestrebten offenen Konzeption nicht angesprochen, das Opfergedenken durch Verlegung hinter den Postenweg zum Friedhof eher versteckt, denn bewusst in den Vordergrund gerückt. Die Verlegung vor-handener Relikte in ein Informationsfeld ist wegen der Dislozierung vom authentischen Ort zu kritisieren.
Bezogen auf die Eindeutigkeit des Freiraumkonzepts und der Open Air Ausstellung ist der dreigeschossige Informationspavillon wenig überzeu-gend. Die Architektursprache ist hier nur auf sich selbst bezogen. Der Baukörper exponiert sich im Stadtraum durch seine diagonale Orientie-rung zum Nordbahnhof und erzeugt hierdurch uneindeutige Vorplatzdi-mensionen. Die Verfasser betonen die Nähe zum bestehenden Doku-mentationszentrum durch die Wahl des Fassadenmaterials. Die Jury ist im Gedanken der Vergleichbarkeit beider Bauten miteinander uneinig. Die räumliche Folge von dem überdachten Außenraum (Auskragung) zum Inneren des Gebäudes ist für den Ort unangemessen. Der Luftraum, welcher sich über 3 Geschosse erstreckt, ist im Gebäude nur als Zwi-schenraum erfahrbar. Das Verhältnis von BGF und NF ist überaus unwirt-schaftlich und wird durch die Entwurfsqualität nicht ausgeglichen.
1015Das Konzept soll das Gelände der Mauergedenkstätte als „bleibende Narbe“ im Stadtraum sichtbar erhalten. Das Konzept ist sehr ambitioniert, weil es auf die Teilung bzw. auf die Therapeutik der erlittenen Leiden hin-weist. Es wurde ein Spannungsverhältnis zwischen erlittener Verletzung und dem Überleben formuliert.
Die Intention, die Großflächigkeit des Mauerstreifens durch Mager- bzw. Trockenrasen darzustellen ist angemessen. Nicht sichtbare Spuren, the-matisiert durch das Ereignisband, und sichtbare Spuren, markiert durch Signalstäbe, stellen eine mögliche Gliederung des Geländes dar. Die Farbigkeit und Gestaltung der Signalstäbe wird kritisch beurteilt. Den ur-sprünglichen Mauerverlauf auf eine Sitzbank zu reduzieren ist unange-messen. Sehr problematisch erscheint auch die Nutzung der Mauer als „Grabstein“ für die Opfer.
Die Einbeziehung des Pavillons in die Struktur der Ereignisbänder wird po-sitiv gewertet, die gestalterische Umsetzung wird allerdings kontrovers dis-kutiert. Die Grundrissorganisation erscheint plausibel. Die baukörper¬liche Umsetzung bleibt schematisch.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2.Preisgerichtssitzung vom 12.12.2007 11
1020Eine Stärke des Entwurfs ist einerseits die räumliche Offenheit und ande-rerseits die Farb- und Materialstimmung des einheitlichen, grauen Kies- und Schottermaterials, was die Leere und die Narbe im Stadtraum des ehema-ligen Mauer- und Todesstreifens eindrücklich markiert. Die Originalmauerteile finden dadurch einen stimmigen Kontext. Das Band aus Weißzement mit ein-gelagerten Schriften markiert farblich im Gesamtkonzept integriert stimmig den Mauerverlauf, ist aber als Markierungselement zu schwach, um sich im Stadtraum behaupten zu können. Unverständlich und unnötig ist der Nachbau von Mauerteilen und konterkariert den sehr schönen Umgang mit weiteren „Originalelementen“ nämlich den Kellermauern der zerstörten Häuser. Diese werden quasi archäologisch ausgegraben und in zwei abgesenkten Räumen freigelegt. Gleichzeitig entstehen dort sehr qualitätsvolle Orte für Ausstellung und Information.
Gelungen ist auch die Ergänzung des zerstörten Sophienfriedhofs durch Intarsien im Kies, Felder gröberer Körnung, welche eindrücklich an die verschwundene Geometrie der Friedhoffelder erinnert. Richtig und stim-mig sind dort die Tafeln im Gedenken an die Mauertoten platziert. Das Ausstellungskonzept nimmt die bereits etablierten Glasstelen der Ge-schichtsmeile auf im Sinne einer Kontinuität und Wiedererkennung. Die zahlreichen Ausstellungselemente im Außenraum bedürfen im Fall der Realisierung einer Straffung und Bündelung.
Die Arbeit nimmt viele der geforderten Gedenkelemente im Außenraum sinn-voll und gezielt auf. Die zwei abgesenkten Ausstellungsbereiche zum Thema „Fluchttunnel“ und „Leben vor der Mauer“ machen Angebote für thematisch geeignete Informationsorte und führen zu einer interessanten räumliche Differenzierung des Ausstellungsraumes.
Der Infopavillon ist grundsätzlich interessant in die bewegte Topografie gesetzt. Leider wird durch die Konzeption eines tiefergesetzten Hofes das effektiv na-türlich vorhandene Gefälle überhöht und führt zu schwer umsetzbaren steilen Zugangsrampen. Der entstehende Eingangshof im Untergeschoss ist zwar ein schönes Angebot für wartende oder sich sammelnde Besuchergruppen, auch erscheint der zweite Zugang auf der oberen Ebene bei Besucherandrang sinnvoll für den Personenfluss. Die Abwicklung von Innen und Außen, welche drei Eingänge zur Folge hat ist aber sehr kompliziert. Gänzlich unbegreiflich erscheint dem Preisgericht die Mauerintarsie in der Fassade. Der raumgrei-fende Pavillon ist in der Grunddisposition interessant, in der architektonischen Wegführung und Grundrisskonzeption jedoch noch nicht überzeugend. Insgesamt besticht das Freiraumkonzept durch seine durchgängig ab-gestimmte Gestaltung, welche sich auch gut in die Bebauung an der Ber-nauer Straße integriert. Gerade die krude Materialität verleiht dem Ort des Gedenkens aber auch dem Ort der Geschichtserzählung eine mögliche Form.
1022Gewürdigt wird das Grundkonzept des „sorgfältig bewahrten Leerraumes“, welches die Offenheit intelligent mit einer thematischen Strukturierung des Gedenkens verbindet. Die Lokalisierung der Schwerpunktbereiche ist rich-tig. Positiv wird die Anbindung der Gedenkstätte an Mauerpark und Park am Nordbahnhof bewertet.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2. Preisgerichtssitzung vom 12.12.2007 12
Der Entwurf spiegelt ein didaktisch stimmiges Bild wider, das dem Besu-cher die Freiheit gibt, sich selbst auf eine Spurensuche zu begeben. Die wichtigen Themen und Positionen „Fluchttunnel“ und „Wachturm“ sind sparsam aber entwicklungsfähig aufgegriffen.
Die Info-Paravents fügen sich gut in die bereits installierten Wegeleitsys-teme ein und ermöglichen eine große Gestaltungsfreiheit für die Open-Air-Ausstellung. Kontrovers wird dabei die Nachzeichnung der Mauer disku-tiert, das verwendete Messing verlässt den eingeführten Materialkanon. Es verbietet sich aber bei den Ortsmarkierungen, auf die „Stolpersteine“ zu verweisen, da in unzulässiger Weise Folgen der NS-Herrschaft und der DDR-Diktatur vermischt werden.
Der Informationspavillon versucht entsprechend der Open-Air-Ausstellung ein Maximum an Freiflächen zugunsten von funktional zu begründenden Freiräumen zu erhalten. Allerdings werden die vordergründige Architektur und die gravierenden funktionalen Schwächen in Bezug auf Erschließung und Geschossigkeit bemerkt.
Insgesamt wird die Freiraumgestaltung als angemessen und robust ge-genüber heute nicht absehbaren Entwicklungen bewertet.
8. Festlegung der Rangfolge
Nach dem Verlesen, Korrigieren und Verabschieden der schriftlichen Beurteilungen zwischen 16:25 und 17:05 Uhr wird das Preisgericht Uhr für eine Pause unterbrochen.Ab 17:30 Uhr werden die Arbeiten der engeren Wahl erneut begutachtet.Es wird festgestellt, dass keine der verbliebenen Arbeiten aufgrund von Budgetüberschreitungen von der weiteren Betrachtung ausgeschlossen werden muss. Im Anschluss wird ein Meinungsbild hergestellt, welche Arbeiten nicht in der Preis- oder Ankaufsgruppe gesehen werden. Daraufhin wird der An-trag gestellt, die Arbeit 1015 in der engeren Wahl zu belassen, und wie folgt abgestimmt:
Offener Realisierungswettbewerb Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer /
Ergebnisprotokoll des Preisgerichts
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diskutiert, das verwendete Messing verlässt den eingeführten Material-
kanon. Es verbietet sich aber bei den Ortsmarkierungen, auf die „Stolper-
steine“ zu verweisen, da in unzulässiger Weise Folgen der NS-Herrschaft
und der DDR-Diktatur vermischt werden.
Der Informationspavillon versucht entsprechend der Open-Air-
Ausstellung ein Maximum an Freiflächen zugunsten von funktional zu
begründenden Freiräumen zu erhalten. Allerdings werden die vorder-
gründige Architektur und die gravierenden funktionalen Schwächen in
Bezug auf Erschließung und Geschossigkeit bemerkt.
Insgesamt wird die Freiraumgestaltung als angemessen und robust ge-
genüber heute nicht absehbaren Entwicklungen bewertet.
8 Festlegung der Rangfolge
Nach dem Verlesen, Korrigieren und Verabschieden der schriftlichen
Beurteilungen zwischen 16:25 und 17:05 Uhr wird das Preisgericht Uhr
für eine Pause unterbrochen.
Ab 17:30 Uhr werden die Arbeiten der engeren Wahl erneut begutachtet.
Es wird festgestellt, dass keine der verbliebenen Arbeiten aufgrund von
Budgetüberschreitungen von der weiteren Betrachtung ausgeschlossen
werden muss.
Im Anschluss wird ein Meinungsbild hergestellt, welche Arbeiten nicht in
der Preis- oder Ankaufsgruppe gesehen werden. Daraufhin wird der An-
trag gestellt, die Arbeit 1015 in der engeren Wahl zu belassen, und wie
folgt abgestimmt:
Verbleib in der engere Wahl
Tarnzahl Ja Nein Ergebnis
1015 11 0 engere Wahl
Der Antrag, die Arbeiten 1002 und 1011 als Ankäufe (gemäß Auslobung)
ohne Rangfolge auszuzeichnen, wird wie folgt abgestimmt:
Ankäufe
Tarnzahl Ja Nein Ergebnis
1002 10 1 Ankauf
1011 10 1 Ankauf
Die Arbeiten der Preisgruppe 1007, 1020 und 1022 werden auf eine mög-
liche Rangfolge hin erneut diskutiert und wie folgt abgestimmt, wobei mit
dem Rang der entsprechende Preis verbunden wird
Preise
Tarnzahl Ja Nein Ergebnis
1007 10 1 1. Preis
1020 10 1 2. Preis
1022 9 2 3. Preis
1005 10 1 4. Preis
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9. Empfehlung des Preisgerichts
Das Preisgericht empfiehlt einstimmig den Bauherren, die Arbeit mit der Tarnzahl 1007 zur Grundlage der weiteren Bearbeitung durch die Verfas-ser (siehe auch Punkt 1.13 der Ausschreibung) zu machen und dabei die Kritikpunkte aus der schriftlichen Beurteilung der Wettbewerbsarbeit ins-besondere in Bezug auf die Einhaltung des Kostenrahmens zu berück-sichtigen.
10. Öffnung der Verfasserumschläge
Um 18:10 Uhr werden die Umschläge der Verfassererklärungen geöffnet. Die Namen der Wettbewerbsteilnehmer, die mit Preisen und Ankäufen ausgezeichnet wurden, werden verlesen:
1. Preis Arbeit 1007Architektur: Mola Winkelmüller Architekten, Luis Mola, Henner Winkelmüller, BerlinLandschaftsarchitektur: Sinai - Faust.Scholl.Schwarz., AW Faust, BerlinAusstellungsgestaltung: ON architektur, Christian Fuchs, Berlin
2. Preis Arbeit 1020Architektur: Rother Rother . Architekten Designer, Heinrich Rother, BerlinLandschaftsarchitektur: K1 Landschaftsarchitekten, Catherine Kuhn, Axel Klapka, BerlinAusstellungsgestaltung: Rother Rother . Architekten Designer, Johan-nes Rother, Berlin
3. Preis Arbeit 1022Architektur: Dominik Uhrmeister Architekt, Dominik Uhr-meister, BerlinLandschaftsarchitektur: bbz Landschaftsarchitekten, Timo Herrmann, BerlinAusstellungsgestaltung: Laura Schleussner, Berlin
4. Preis Arbeit 1005Architektur: ENS Architekten, Eckert, Negwer, Suselbeck, BerlinLandschaftsarchitektur: Mettler Landschaftsarchitektur, Rita Mettler, Berlin Ausstellungsgestaltung: Fischer-Ausstellungsgestaltung, Berlin
Ankauf Arbeit 1002Architektur: fnp architekten, Stefanie Naumann, Oliver Fi-scher, StuttgartLandschaftsarchitektur: lohrberg stadtlandschaftsarchitektur, Dr. Frank
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Ergebnisprotokoll des Preisgerichts
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diskutiert, das verwendete Messing verlässt den eingeführten Material-
kanon. Es verbietet sich aber bei den Ortsmarkierungen, auf die „Stolper-
steine“ zu verweisen, da in unzulässiger Weise Folgen der NS-Herrschaft
und der DDR-Diktatur vermischt werden.
Der Informationspavillon versucht entsprechend der Open-Air-
Ausstellung ein Maximum an Freiflächen zugunsten von funktional zu
begründenden Freiräumen zu erhalten. Allerdings werden die vorder-
gründige Architektur und die gravierenden funktionalen Schwächen in
Bezug auf Erschließung und Geschossigkeit bemerkt.
Insgesamt wird die Freiraumgestaltung als angemessen und robust ge-
genüber heute nicht absehbaren Entwicklungen bewertet.
8 Festlegung der Rangfolge
Nach dem Verlesen, Korrigieren und Verabschieden der schriftlichen
Beurteilungen zwischen 16:25 und 17:05 Uhr wird das Preisgericht Uhr
für eine Pause unterbrochen.
Ab 17:30 Uhr werden die Arbeiten der engeren Wahl erneut begutachtet.
Es wird festgestellt, dass keine der verbliebenen Arbeiten aufgrund von
Budgetüberschreitungen von der weiteren Betrachtung ausgeschlossen
werden muss.
Im Anschluss wird ein Meinungsbild hergestellt, welche Arbeiten nicht in
der Preis- oder Ankaufsgruppe gesehen werden. Daraufhin wird der An-
trag gestellt, die Arbeit 1015 in der engeren Wahl zu belassen, und wie
folgt abgestimmt:
Verbleib in der engere Wahl
Tarnzahl Ja Nein Ergebnis
1015 11 0 engere Wahl
Der Antrag, die Arbeiten 1002 und 1011 als Ankäufe (gemäß Auslobung)
ohne Rangfolge auszuzeichnen, wird wie folgt abgestimmt:
Ankäufe
Tarnzahl Ja Nein Ergebnis
1002 10 1 Ankauf
1011 10 1 Ankauf
Die Arbeiten der Preisgruppe 1007, 1020 und 1022 werden auf eine mög-
liche Rangfolge hin erneut diskutiert und wie folgt abgestimmt, wobei mit
dem Rang der entsprechende Preis verbunden wird
Preise
Tarnzahl Ja Nein Ergebnis
1007 10 1 1. Preis
1020 10 1 2. Preis
1022 9 2 3. Preis
1005 10 1 4. Preis
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Lohrberg, StuttgartAusstellungsgestaltung: Martin Naumann mit Büro Reinhardt, Martin Naumann, Prof. U.J. Reinhardt, Stuttgart
Ankauf Arbeit 1011Architektur: Dieter Schröder, StuttgartLandschaftsarchitektur: TREIBHAUS landschaftsarchitektur, Michael Heurich, BerlinAusstellungsgestaltung: Sophie Jahnke Produktdesign, Sophie Jahnke, Berlin
Die Vorsitzende dankt der Vorprüfung für die ausgezeichnete Präsentati-on der Arbeiten. Die Vorprüfung wird entlastet .
Die Vorsitzende, Frau Valentien, schließt die Sitzung um 18:30 Uhr mit einem Dank an die Preisrichter und die Sachverständigen für die enga-gierte und sachliche Zusammenarbeit. Frau Lüscher und Herr Klemke danken im Namen des Auslobers allen am Wettbewerbsverfahren Betei-ligten für ihre Mitwirkung.
Das Protokoll wurde von der Vorsitzenden des Preisgerichts, Frau Valen-tien, durchgesehen und genehmigt.
Protokoll: Eckhard Lange
Offener Realisierungswettbewerb Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Ergebnisprotokoll der 2. Sitzung des Preisgerichts vom 12.12.2007
15
Das Protokoll wird genehmigt:
Unterschriften der stimmberichtigten Preisrichter
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2.Preisgerichtssitzung vom 12.12.2007 15
Anwesenheitsliste
Preisgerichtssitzung am 12.12.2007in den Räumen der Technischen Universität BerlinAckerstraße 7613355 Berlin-Wedding
Seite 1 Anwesenheitsliste Preisgerichtssitzung am 12.12.2007
Offener Realisierungswettbewerb Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer /
Ergebnisprotokoll der 2. Sitzung des Preisgerichts vom 12.12.2007
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Anwesenheitsliste
Preisgerichtssitzung am 12.12.2007
in den Räumen der
Technischen Universität Berlin
Ackerstraße 76
13355 Berlin-Wedding
Seite 1 Anwesenheitsliste Preisgerichtssitzung am 12.12.2007
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2. Preisgerichtssitzung vom 12.12.2007 16
Offener Realisierungswettbewerb Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer /
Ergebnisprotokoll der 2. Sitzung des Preisgerichts vom 12.12.2007
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Seite 2 Anwesenheitsliste Preisgerichtssitzung am 12.12.2007
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2.Preisgerichtssitzung vom 12.12.2007 17
Offener Realisierungswettbewerb Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer /
Ergebnisprotokoll der 2. Sitzung des Preisgerichts vom 12.12.2007
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Ergebnisprotokoll der 2. Sitzung des Preisgerichts vom 12.12.2007
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Ergebnisprotokoll der 2. Sitzung des Preisgerichts vom 12.12.2007
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Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2. Preisgerichtssitzung vom 12.12.2007 20
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer Berlin Mitte
offener Realisierungswettbewerbfür Hochbau, Freiraum und Ausstellung
Bericht der Vorprüfungzur 2. Preisgerichtssitzung
Offener Realisierungswettbewerb für Hochbau, Freiraum und AusstellungErweiterung Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße
Berlin Mitte
Bericht der VorprüfungZur 2. Sitzung des Preisgerichts am 12. Dezember 2007
Berlin, Dezember 2007
WettbewerbsdurchführungSenatsverwaltung für StadtentwicklungAbteilung Städtebau und ProjekteReferat II DBrückenstraße 610179 Berlin Mitte
WettbewerbskoordinationPatrick Weiss, II D 22
Leitung der VorprüfungEckhard Lange
Digitale BearbeitungAnika Buhre
TitelbildJürgen Hohmuth
ModellfotosHans-Joachim Wuthenow
DruckA&W Digitaldruck, Berlin
Berlin, Dezember 2007
Inhaltsverzeichnis
1. Vorlauf und Einlieferung der Arbeiten ..............................................72. Vorprüfung .......................................................................................73. Übersicht der Wettbewerbsarbeiten ..............................................104. Einzelberichte der ausgewählten Wettbewerbsarbeiten ................17
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Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
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1. Vorlauf und Einlieferung der Arbeiten
Der Wettbewerb wurde als offener einstufiger Realisierungswettbewerb gemäß GRW 1995 ausgelobt. Das Verfahren ist anonym.
Zur Teilnahme am Wettbewerb zugelassen sind natürliche Personen, die entsprechend den Regelungen ihres Heimatstaates berechtigt sind, die Berufsbezeichnung Architekt und Garten- bzw. Landschaftsarchitekt zu führen sowie Ausstellungsgestalter. Die Bildung einer Arbeitsgemeinschaft aus Architekten, Landschaftsarchitekten und Ausstellungsgestaltern unter Federführung eines Architekten oder Landschaftsarchitekten war zwin-gend erforderlich.
Die Wettbewerbsunterlagen konnten nach vorheriger Zahlung der Teilnahmegebühr ab dem 30. Juli 2007 im Teilnehmerbereich unter www.competitionline.de heruntergeladen werden.Am 13. August 2007 fand eine Informationsveranstaltung mit Begehung des Wettbewerbsgebiets statt.
Rückfragen konnten bis zum 24. August 2007 anonym im Teilnehmerbereich unter www.competitionline.de gestellt werden. Die Rückfragen und die Antworten der Rückfragen wurden bis zum 10. September im Teilnehmerbereich veröffentlicht.
Die Wettbewerbsteilnehmer wurden zudem fortlaufend per E-Mail über das Wettbewerbsgeschehen informiert.
Die Arbeiten konnten persönlich, per Kurier oder auf dem Postweg einge-reicht werden. Von den 171 Interessenten, die die Teilnehmergebühr ein-gezahlt haben, haben 47 eine Arbeit eingereicht. Von den 47 Arbeiten wur-den 13 Arbeiten in der 1. Preisgerichtssitzung am 20.11.2007 ausgewählt.
Alle 13 Arbeiten wurden nachweislich termingerecht bis Dienstag, den 23. Oktober 2007 bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Brückenstraße 6, Raum 4.026 in 10179 Berlin abgegeben bzw. per Post bzw. Kurierdienst zugestellt. Die Arbeit 1005 hat zwischenzeitlich den Nachweis der fristgerechten Einlieferung erbracht.
Das Modell wurde bei allen 13 Arbeiten nachweislich termingerecht bis Dienstag, den 01. November bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Brückenstraße 6, Raum 4.026 in 10179 Berlin abgegeben bzw. per Post bzw. Kurierdienst zugestellt. Die Arbeiten 1003 und 1007 haben zwischen-zeitlich den Nachweis der fristgerechten Einlieferung des Modells er-bracht.
2. Vorprüfung
Die Vorprüfung (2. Phase) setze ihre Arbeit am 21. November 2007 in den Räumen der Technischen Universität Berlin, Ackerstraße 76, 13355 Berlin, fort. Am 11. Dezember 2007 wurde die Vorprüfung (2. Phase) abgeschlos-sen.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
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Die Vorprüfung (2. Phase) wurde von folgenden Personen durchgeführt:
Vorprüfer:Inga Hahn, LandschaftsarchitektinGerd Kleyhauer, LandschaftsplanerEckhard Lange, LandschaftsarchitektAndreas Zerr, ArchitektKarl Stark, Designer
Mitarbeiter der Vorprüfung:Annette Haubner, StudentinKirsten Krepelin, Studentin Juliane Patzak, Studentin Anja Fischer, Studentin
Die Koordination der Vorprüfung lag bei Eckhard Lange.
Die Vorprüfung erfolgt zweiphasig. In der ersten Phase bis zur 1. Sitzung des Preisgerichts am 20.11.2007 wurden die Arbeiten in einem vereinfach-ten Verfahren geprüft. In der 1. Preisgerichtssitzung wurden 13 Arbeiten ausgewählt, die anschließend in der zweiten Phase der Vorprüfung de-taillierter entsprechend aller Vorgaben der Wettbewerbsauslobung geprüft wurden.
Dies betrifft insbesondere die konkrete Prüfung der Kosten anhand der Prüfpläne und der eingereichten tabellarischen Kostenkalkulationen sowie anhand folgender Kriterien (siehe 3.5 der Auslobung):• Leitidee, Grundstruktur• Städtebauliche Einbindung, Beachtung stadträumlicher Bezüge• Präsenz/Identität der Gedenkstätte, Zusammenhalt der Teilelemente• Gestaltqualität• Raumbildung und –verknüpfung• Erschließung und innere Ordnung• Nutzbarkeit und Nutzergerechtigkeit• Vermittlung der Gedenkstätteninhalte• Umgang mit den Mauerspuren• Vegetationsverwendung, Materialwahl• Einhaltung verbindlicher Vorgaben• Einhaltung des Kostenrahmens, Wirtschaftlichkeit in Bezug auf Pflege
und Unterhaltung
Bezogen auf die einzelnen Aufgabenbereiche wurden folgende konkreten Anforderungen der Auslobung bei der Vorprüfung mitberücksichtigt:Open-Air-Ausstellung - Kernbereich• Darstellung von Ereignissen und Biographien anhand überlieferter
Sachzeugnisse und Spuren• Darstellung der flächenhaften Ausdehnung des Grenzsystems• Vermittlung des schrittweisen Ausbaus der Mauer• Erhalt aller noch vorhandenen Relikte der ehemaligen Bebauung und
Grenzanlage• Einbeziehung von Brandwänden• Darstellung von Themen wie Alltag vor dem Mauerbau, Mauerbau,
Zwangsaussiedlung, Flucht, Protest, Sophienfriedhof, Ausbau der
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
9
Grenze, Mauerfall (Themenstationen)• Bearbeitung folgender Themen: Gedenken an die Toten (Bereich
Sophienfriedhof), Tunnelflucht, Alltag vor dem Mauerbau, Umgang mit Grenztürmen
• „Sehhilfe“ nordöstlich Portalbau an der Gartenstraße zur Visualisierung des ehemaligen Mauerverlaufs
• Schließung der Lücke im Mauerverlauf im Bereich Sophienfriedhof• Integration ehemaliger Mahnkreuze, weißer Kreuze, Gedenksteine• Ganzjährige Zugänglichkeit zu jeder Tagzeit bei allen
Witterungsbedingungen• Beleuchtungskonzept• Verzicht auf Einfriedungen• Witterungsresistentes, störungs- und wartungsarmes Ausstellungs-
system • Berücksichtigung der Funktionsfähigkeit der Versöhnungskapelle• Einbeziehung von querenden Straßen und der Bernauer Straße• Berücksichtigung Leitungsrecht zwischen Gartenstraße und Ackerstraße
(1x Wasser DN 800, 2 x Ab-wasser DN 1000) sowie Fahr -, Geh- und Leitungsrecht nordöstlich der Versöhnungskapelle
Open-Air-Ausstellung – erweiteter Bereich• Berücksichtigung der geplanten Bebauung entsprechend der B-Pläne• Berücksichtigung 5m-Streifen Postenweg• Berücksichtigung 3m-Streifen entlang der Bernauer Straße• Umgang mit den „Fenstern“ in der vorgesehenen Bebauung • Berücksichtigung des Nebeneinanders von Privatheit und ÖffentlichkeitPavillon• Signifikanz / stadträumliche Präsenz• Berücksichtigung der Sichtbeziehung vom Balkon Park am
Nordbahnhof• Berücksichtigung Topographie• Buchladen mit Außenzugang• Berücksichtigung Funktionsschema (Abb. 65, Seite 100 der
Auslobung)• Einhaltung Raumprogramm (Seite 101 der Auslobung)• Erweiterbarkeit (220 m² HNF)• Einsatz kostengünstiger, industriell gefertigter Serienprodukte• 60 Fahrradstellplätze• 2 Behinderten-Stellplätze• Überdachter Bereich im Freien• Außensitzplätze Café• Berücksichtigung des geschützten Baumbestandes• Versickerung Regenwasser auf dem GrundstückWirtschaftliche Anforderungen• Open-Air-Ausstellung: 5,0 Mio. anrechenbare Baukosten inkl.
MwSt. (ohne Nebenkosten, ohne Restaurierung von Elementen der Grenzanlage, ohne Freilegung von Kellern und Tunnel)
- davon Freiflächen: 2,8 Mio. € anrechenbare Baukosten inkl. MwSt. - davon Ausstellungssystem: 2,2 Mio. € anrechenbare Baukosten inkl.
MwSt.• Pavillon, inkl. Außenanlagen: 1,9 Mio. € inkl. MwSt. (KG 100-700 der
DIN 276 , inkl. Nebenkosten (Honorare))• geringer Pflege-, Unterhaltungs- und Wartungsaufwandsonstige Anforderungen• Barrierefreiheit
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
10
Die Kosten der einzelnen Arbeiten wurden anhand der eingereichten Unterlagen (Prüfpläne, Tabellen) geprüft und im Bericht der Vorprüfung wie folgt eingeordnet:
Bei 6 von 13 Arbeiten wurde das Budget für die Open-Air-Ausstellung / Freiraum, bei 5 von 13 Arbeiten das Budget für die Open-Air-Ausstellung / Ausstellungssystem überschritten. Das Gesamtbudget der Open-Air-Ausstellung wurde bei 7 von 13 Arbeiten überschritten.Beim Informationspavillon wurde die geforderte Nutzfläche bei 6 von 13 Arbeiten unterschritten, wobei als Sollgröße 575 m² zu Grunde gelegt wur-de. Der Kostenrahmen wurde bei 7 Arbeiten überschritten.
SachverständigeWährend der Vorprüfung (2. Phase) wurden die Sachverständigen am 03. Dezember 2007 eingeladen, sich einen weiteren Eindruck über die ausgewählten Arbeiten zu verschaffen. Von den 26 Sachverständigen nahmen 12 diese Gelegenheit wahr. Die Sachverständigen stehen dem Preisgericht für vertiefende Ausführungen zur Verfügung.
3. Übersicht der Wettbewerbsarbeiten
Der Beschreibung der einzelnen Arbeiten ist eine Zusammenstellung der Arbeiten anhand der Übersichtspläne 1:1.000 zwischen Gartenstraße und Brunnenstraße und anhand der Modellfotos vorangestellt.
.................................................................................................................................................................................. Bericht der Vorprüfung
• Einsatz kostengünstiger, industriell gefertigter Serienprodukte
• 60 Fahrradstellplätze
• 2 Behinderten-Stellplätze
• Überdachter Bereich im Freien
• Außensitzplätze Café
• Berücksichtigung des geschützten Baumbestandes
• Versickerung Regenwasser auf dem Grundstück
Wirtschaftliche Anforderungen
• Open-Air-Ausstellung: 5,0 Mio. anrechenbare Baukosten inkl. MwSt. (ohne Nebenkosten, ohne Restau-rierung von Elementen der Grenzanlage, ohne Freilegung von Kellern und Tunnel) - davon Freiflächen: 2,8 Mio. ! anrechenbare Baukosten inkl. MwSt. - davon Ausstellungssystem: 2,2 Mio. ! anrechenbare Baukosten inkl. MwSt.
• Pavillon, inkl. Außenanlagen: 1,9 Mio. ! inkl. MwSt. (KG 100 –700 der DIN 276 , inkl. Nebenkosten (Honorare))
• geringer Pflege-, Unterhaltungs- und Wartungsaufwand
sonstige Anforderungen
• Barrierefreiheit
Die Kosten der einzelnen Arbeiten wurden anhand der eingereichten Unterlagen (Prüfpläne, Tabellen) geprüft und im Bericht der Vorprüfung wie folgt eingeordnet:
Budget in Euro
Unterschreitung > 10%
Unterschreitung bis 10%
Überschreitung bis 10%
Überschreitung
> 10% Open-Air-Ausstellung / Freiraum
2,8 Mio. deutlich
unterschritten geringfügig
unterschritten geringfügig
überschritten erheblich
überschritten
Open-Air-Ausstellung / Ausstellungssystem
2,2 Mio. deutlich
unterschritten
geringfügig unterschritten
geringfügig überschritten
erheblich überschritten
Open-Air-Ausstellung / Gesamtbudget
5,0 Mio. deutlich
unterschritten
geringfügig unterschritten
geringfügig überschritten
erheblich überschritten
Pavillon 1,9 Mio. deutlich
unterschritten
geringfügig unterschritten
geringfügig überschritten
erheblich überschritten
Bei 6 von 13 Arbeiten wurde das Budget für die Open-Air-Ausstellung / Freiraum, bei 5 von 13 Arbeiten das Budget für die Open-Air-Ausstellung / Ausstellungssystem überschritten. Das Gesamtbudget der O-pen-Air-Ausstellung wurde bei 7 von 13 Arbeiten überschritten. Beim Informationspavillon wurde die geforderte Nutzfläche bei 6 von 13 Arbeiten unterschritten, wobei als Sollgröße 575 m" zu Grunde gelegt wurden. Der Kostenrahmen wurde bei 7 Arbeiten überschritten. Sachverständige
Während der Vorprüfung (2. Phase) wurden die Sachverständigen am 03.. Dezember 2007 eingeladen, sich einen weiteren Eindruck über die ausgewählten Arbeiten zu verschaffen. Von den 26 Sachverständi-gen nahmen 12 diese Gelegenheit wahr.
Die Sachverständigen stehen dem Preisgericht für vertiefende Ausführungen zur Verfügung.
Der Beschreibung der einzelnen Arbeiten ist eine Zusammenstellung der Arbeiten anhand der Übersichts-pläne 1:1.000 zwischen Gartenstraße und Brunnenstraße und anhand der Modellfotos vorangestellt.
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4. Einzelberichte der ausgewählten Wettbewerbs-arbeiten 2. Phase
Jede Arbeit wird auf zwei Seiten vorgestellt. Die linke Seite enthält die zusammenfassende Beschreibung der Vorprüfung zur Open-Air-Ausstellung (Freiraum + Ausstellungssystem). Im oberen Bereich wird der Ausschnitt aus dem Übersichtsplan 1:1.000 zwischen Gartenstraße und Brunnenstraße abgebildet. Zusätzlich enthält die erste Seite ein für den Entwurf typisches Element des Ausstellungssystems.Die rechte Seite enthält die zusammenfassende Beschreibung der Vorprüfung zur Open-Air-Ausstellung (Freiraum + Ausstellungssystem). Drei weitere Abbildungen zeigen eine typische Perspektive der jewei-ligen Arbeit, das Modell sowie Grundriss und Ansicht des Pavillons. Unterhalb der Abbildungen ist eine Tabelle mit den Planungsdaten des Informationspavillons (Soll-Ist-Vergleich) angeordnet mit folgenden Planungskennziffern:
ÜBF: Überbaute FlächeGRZ: Grundflächenzahl (Verhältnis überbaute Fläche zur Grundstücks- fläche)GFZ: GeschossflächenzahlBGF: Brutto-Grundfläche (Verhältnis Bruttogeschossfläche ohne Keller zur Grundstücksfläche)BRI: Brutto-RauminhaltNF: NutzflächeA: GebäudehüllflächeA/V: Verhältnis Gebäudehüllfläche / Brutto-Rauminhalt
Zitate der Verfasser sind kursiv wiedergegeben.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
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1002
Ankauf: fnp architekten, lohrberg stadtlandschaftsarchitektur, Martin Naumann mit Büro Reinhardt - Stuttgart
Leitidee
Die Gedenkstätte Berliner Mauer soll weni-
ger das Bauwerk Mauer in den Blickpunkt
stellen, sondern die Geschichte und die
Ereignisse von Teilung und Flucht doku-
mentieren und ... an deren Opfer erinnern.
Open-Air-Ausstellung / Freiraum
Entsprechend gibt der Entwurf den quer
zur Grenze verlaufenden Beziehungen
und Lebenswegen Gestalt: „Lebenslinien“.
Diese symbolische Geste verdeutlicht die
trennende Wirkung der Mauer und mate-
rialisieren auf eine abstrakte Weise den
Wunsch Einzelner ... die Sperranlagen
zu überwinden.
Sie bilden ein leicht zu installierendes wie
wieder zu erkennendes Gestaltungsmittel
und machen die Anlage als zusammen-
hängendes Ensemble erlebbar.
Der Grenzstreifen wird von jüngeren
Einbauten befreit und mit Schotterrasen
einheitlich befestigt. Hier spannen sich
5cm starke und 80cm breite, dunkel-
blau-graue Stahlscheiben leicht erha-
ben über das Gelände und markieren
als Lebenslinien Orte der Flucht und
Tunnelverläufe. An den Stellen der ehe-
maligen Grenzbauwerke werden sie un-
terbrochen und zeichnen so indirekt den
Verlauf der Sperranlagen nach. Ohne
Rekonstruktion kann sich der Besucher
so ein Bild von Verlauf und Dimension
der Grenzanlagen machen. Nachts wer-
den die Schnittstellen beleuchtet und un-
terstützen diesen Erkenntnisprozess. Die
Lebenslinien werden bewusst über die
Schotterrasengrenzen in die Gehwege
oder angrenzende Bebauung hinaus ge-
zogen.
Platzflächen aus wassergebundener
Decke markieren Eingänge und bilden
drei Ausstellungsschwerpunkte:
Das durch die Lebenslinien gestalte-
risch integrierte Denkmal als zentraler
Gedenkort, die Versöhnungskapelle,
ihr ehemaliger Grundriss wird in
Kies nachgezeichnet und ein neu-
er Ausstellungsbereich, der mit einer
Installation aus Cortenstahlbändern die
vier Generationen der Mauer themati-
siert. Im Übergang zum Mauerpark wird
im erweiterten Bereich zu Gunsten eines
Eingangsplatzes die geplante Bebauung
zurückgesetzt.
Der Postenweg übernimmt im
Wechselspiel mit den Platzflächen die
zentrale Besucherlenkung. Fehlende
Betonplatten werden in Ortbeton er-
gänzt. In seinem Verlauf informieren
Ausstellungsmodule aus weißem Stahl,
weiß wie ein leeres Blatt Papier, über
konkrete Ereignisse und stellen mensch-
liche Bezugspunkte her.
Auf den Stahlbändern der Lebenslinien
werden einzig Kurzinformationen, wie
z.B. die Namen der Fluchtopfer ange-
bracht. Der Schotterrasen erlaubt das
Verlassen des Weges und ermöglicht so
individuelles Gedenken an Orten abseits
des Weges. Der sparsame und konzen-
trierte Einsatz einfacher Mittel soll einer
Überladung entgegenwirken.
Open-Air-Ausstellung / Ausstellungs-
system
Das Ausstellungssystem gliedert sich
inhaltlich (Überblick/ Schauen/ Hören/
Sehen/ Denken) innerhalb einer Gruppe
weißer, bedruckter (32 Stück) bzw. mit
Medientechnik konfigurierter (35 Stück)
Stahlkörper. Die Elemente beziehen sich
formal als Teile eines Systems aufeinan-
der; sie sind dem Gelände gegenüber
bewusst zurückhaltend dimensioniert
und im Sinne der Fokussierung auf die
realen Spuren vermeiden sie große ver-
tikale Gesten.
Die Elemente nehmen Text-/ Bild-
informationen, Audiowiedergabe und klei-
ne Monitore auf. Die Hörstationen starten
die Audiowiedergabe bei Annäherung.
Wirtschaftlichkeit
Freiraum: Der Kostenrahmen wird ge-
ringfügig unterschritten.
Ausstellungssystem: Der Kostenrahmen
wird geringfügig unterschritten.
Das Gesamtbudget für die Open-Air-Aus-
stellung wird geringfügig unterschritten.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
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1002
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF A A/V
soll - 0,30 1,50 800 - 575 - -
ist 967 0,36 0,36 900 3600 658 1744 0,48
Informationspavillon
Der Pavillon präsentiert sich als flacher,
linearer Körper parallel zur Gartenstraße.
Die leuchtende Hülle besteht aus weiß
lackiertem Stahlblech und wird durch
schnittartigen Öffnungen gegliedert.
Die Besonderheit der Fassade leitet
sich aus Verbindungs- und Lebenslinien
ab, die stellvertretend für persönliche
Schicksale stehen, die mit dem Bau
der Mauer einhergingen. Damit entsteht
ein inhaltlicher Bezug zu Spuren der
Vergangenheit.
Die Haut beinhaltet drei Volumen, die den
Grundriss flexibel gliedern. Der Eingang
orientiert sich zur Bernauer Straße.
Der Körper ist mal offen, mal mehr ge-
schlossen, je nach Nutzung. Natürliches
Licht und Holz prägen das Innere der
Stahlkonstruktion. Blickbezüge aufs
Areal werden inszeniert. Umgekehrt soll
Neugierde bei der Betrachtung von au-
ßen ins Innere geweckt werden, auch
nachts.
Wirtschaftlichkeit
Der Entwurf bietet Raum für die gefor-
derte Nutzfläche. Er überschreitet die
zulässige GRZ. Es finden sich keine
Angaben zur Erweiterungsfläche. Die
Zugangswege zu den Gruppenräumen
führen durch den Filmvorführraum. Der
Kriechkeller für Installationen ist nicht
im Grundriss dargestellt. Zum Teil ist
ein hoher baulicher Aufwand für die
Herstellung der Fassade zu erwarten, da
die Sichtschlitze in zwei Ebenen verglast
sind.
Der Entwurf hat eine mittlere Größe von
BGF und eher geringe Größe nach BRI.
Der Aufwand zur baulichen Umsetzung
des Entwurfs liegt unterhalb des
Durchschnitts. Der Entwurf unterschrei-
tet den Kostenrahmen deutlich.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
20
1003
3. Rundgang: a24_Landschaft, Robel Swillus und Partner mit Frank Müller, chezweitz & roseapple - Berlin
Leitidee
Die Erweiterung der Gedenkstätte the-
matisiert den individuellen Versuch die
Mauer zu überwinden, aber auch die
Überwindung der Teilung durch das
Verschwinden der Mauer aus dem
Stadtraum.
Open-Air-Ausstellung / Freiraum
Dem Gedenkstättenpark wird eine um
15cm erhöhte, neue Rasenschicht hin-
zugefügt. Darin eingelassen inszenieren
mit Cortenstahl gefasste archäologi-
sche Rahmen die Fragmente, wie z.B.
Stromkästen, dislozierte Mauerelemente
oder den der Haupterschließung dienen-
de Postenweg. Dessen Lücken werden
als wassergebundene Wegedecke ge-
schlossen.
Im Bereich der Versöhnungskapelle wird
ein Grabungsfeld von einem Rahmen
eingefasst. Der Verlauf der Bergstraße
wird bis zum Postenweg mit dunklem
Split dargestellt. In dieser Fläche werden
Grabungen in einem weiteren Rahmen
inszeniert.
Angelehnt ist die räumliche Fassung der
Relikte mit Cortenstahl an das Denkmal
Berliner Mauer, das damit in das neue
Gesamtensemble eingebunden wird.
Mit Sehschlitzen in unterschiedlichen
Höhen versehen, werden die erhöh-
ten Rahmen zu Passantenkinos.
Der Mauerverlauf im Bereich des
Sophienfriedhofs wird nicht rekonstru-
iert. Eine lange Bank mit integriertem
Lichtband als Zitat des Besetzens dient
zur Markierung des Mauerverlaufs und
schafft eine räumliche Trennung zur
Bernauer Straße, die nur an wichtigen
Eingängen unterbrochen wird. Östlich
der Brunnenstraße erfolgt die Markierung
durch ein Pflasterband. Das Bankelement
betont hier u.a. zwei grüne Durchgänge.
Neu hinzugefügte Elemente und sichtbar
gemachte Relikte wie die Markierung von
Fluchttunneln werden mit dunklen Farben
vom Bestand abgehoben.
Vier jeweils 5m breite Themenbänder
aus anthrazit gefärbtem Beton werden
auf dem erhöhten Rasenniveau quer
zum Mauerverlauf angeordnet und stel-
len Verbindungen zur Bernauer Straße
her. Info-Paneele in der Größe der
Mauerelemente werden hierauf gestaf-
felt angeordnet. Sie behandeln u.a. die
Themen Opfergedenken und stellen die
Chronologie der Ereignisse an der Mauer
dar.
Die Gedenkpaneele aus Glas im Bereich
des Sophienfriedhofs ermöglichen indivi-
duelle Trauer.
Sitzbänke befinden sich auf den
Themenbändern, im Wiesenbereich zwi-
schen Garten- und Bergstraße sowie
südlich der Versöhnungskapelle.
Open-Air-Ausstellung / Ausstellungs-
system
Das Leitsystem des Berliner Mauerwegs
wird für die Gedenkstätte in Form von
Faltplänen und GPS-Navigation über-
nommen.Die Ausstellungselemente
Panel und Rahmung der archäolo-
gischen Themenfelder adaptieren
Dimensionierung und Material bereits
bestehender Elemente: Cortenstahl,
polierter Edelstahl, Glas und ergänzen
diese um das Material Kunststoff. Die
Ausführung der Ausstellungsgrafik va-
riiert mit den Inhalten; weißer Text auf
schwarzem Fond (Maueropfer) / schwar-
zer Text auf weißem Fond (Sachtexte) /
Fotodruck auf poliertem Edelstahl / Text
auf Glas (Überlagerung Text-/ Bild-Panel).
Die archäologischen Rahmungen insze-
nieren den eingefassten Bestand über
integrierte Beleuchtung und bieten die
Sehschlitze der filmischen Erweiterungen
in zwei Höhen für Erwachsene und
Rollstuhlfahrer/ Kinder an.
Wirtschaftlichkeit
Freiraum: Der Kostenrahmen wird deut-
lich unterschritten.
Ausstellungssystem: Der Kostenrahmen
wird geringfügig überschritten.
Das Gesamtbudget für die Open-Air-
Ausstellung wird geringfügig unterschrit-
ten.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
21
1003
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF A A/V
soll - 0,30 1,50 800 - 575 - -
ist 525 0,29 0,74 668 2946 543 1325 0,45
Informationspavillon
Der 1-2-geschossige Kubus steht als
Kopfbau an der Gartenstraße, seine
Ausrichtung nimmt Bezug zum abknik-
kenden Mauerverlauf.
Die Gebäudehülle aus perforiertem
Edelstahl mit Mauerbruchstück-Icons,
als Versinnbildlichung der Spuren der
Mauerspechte soll an den Abtrag der
Mauer erinnern, und die Leere des
Mauerstreifens reflektieren.
Der Zugang erfolgt von der Bernauer
Straße über einen Gebäudeeinschnitt.
Die Grundrisse sind als line-
are Raumfolgen mit umgebenden
Verkehrsflächen strukturiert, die Abfolge
der Räume ist an der jeweils zu erwar-
tenden Verweildauer der Besucher ori-
entiert. Alle Räume sind innen liegend.
Die Fassaden bestehen aus einer
Edelstahlverkleidung vor Isolierglas. Die
Innenwände werden mit Multiplexplatten
verkleidet, Bezug nehmend zu den
Elementen der Open-Air-Ausstellung.
Wirtschaftlichkeit
Der Entwurf unterschreitet die geforder-
te Nutzfläche. Er hält die zulässige GRZ
ein. Es finden sich keine Angaben zur
Erweiterungsfläche. Die Zugangswege
zu den Serviceflächen führen durch den
Filmvorführraum. Die Mitarbeiterbüros
und Teile des Buchladens sind nicht be-
hindertengerecht erschlossen. Zum Teil
ist je nach gewählter Edelstahloberfläche
und Werkstoff ein sehr hoher baulicher
Aufwand für die Herstellung der Fassade
zu erwarten; hinter dem Edelstahl befin-
det sich Isolierglas. Auch der Aufwand
für die auskragenden Sockelbereiche
erscheint unverhältnismäßig hoch.
Der Entwurf hat eine sehr geringe Größe
von BGF und eher geringe Größe nach
BRI.
Der Aufwand zur baulichen Umsetzung
des Entwurfs liegt oberhalb des
Durchschnitts. Kostenrisiken liegen in
Bauart, Werkstoff und Oberfläche der
Edelstahlfassade. Abgesehen davon
liegt der Entwurf wegen seiner gerin-
gen Größe geringfügig unterhalb des
Kostenrahmens.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
22
1005
Leitidee
Die Vielschichtigkeit des historischen
Ortes wird zum Thema des Entwurfs.
Dessen Ziel ist es, vorhandene Elemente
zu erhalten und nicht mehr vorhandene
Elemente lesbar zu machen. Der ge-
samte Mauerstreifen wird als begehbare
Landkarte verstanden.
Open-Air-Ausstellung / Freiraum
Der ehemalige Grenzstreifen wird mit
feinem, hellen Schotter befestigt, der mit
einem Stabilizer (Glorit) verfestigt ist.
Originalelemente bleiben erhalten, die
versetzten Mauerelemente werden an
ihrem jetzigen Standort belassen.
Die ehemalige Struktur der Grenze,
der Abdruck, wird rekonstruiert, indem
Linien und Flächen um 15cm abgesenkt
und durch Metallbänder eingefasst wer-
den. In den Bodenmarkierungen sind
Beschriftungen von Ereignissen eingra-
viert. Die Bodenspuren erzeugen eine
begehbare Landkarte.
Um den verschwundenen Grundriss
zusätzlich zu betonen, wird an den
Rändern ehemaliger Wohngebäude,
Mauern, Leuchten und Zäune der ehe-
mals vorhandene Schatten aufgebracht.
Die aufgesprühte Farbe kann nach dem
Verblassen neu aufgesprüht werden
und zeigt damit die Veränderung von
Erinnerung.
Die Grundrisslinien der Grenze werden
als Metallbänder in den Straßenraum
hineingezogen. Auch die sogenannte
Tiefensicherung wird entsprechend ge-
kennzeichnet.
Auf Höhe der ehemaligen Bebauung zwi-
schen Ackerstraße und Brunnenstraße,
abschnittsweise auch zwischen Garten
und Ackerstraße sowie im erweiter-
ten Bereich zwischen Brunnenstraße
und Oderberger Straße verläuft ein
Ausstellungsband entlang der Bernauer
Straße. Aus Sachverständigensicht
(Oberste Denkmalbehörde Berlin) ist
das Ausstellungsband (brüstungshohe
Betonmauer) nicht vereinbar mit dem
Denkmalschutz.
Als ergänzende Ausstellungselemente
fungieren ein Modell der Grenzanlage
als Auftakt an der Gartenstraße (10 m x
4 m) und eingelassene Gedenksteine
am Sophienfriedhof (3 Reihen à 41
Steine).
Die Spur der Lichttrasse wird durch
Bodenleuchten fortgeführt. In das
Ausstellungsband ist ein weiteres
Beleuchtungselement integriert.
Open-Air-Ausstellung / Ausstellungs-
system
Das Ausstellungsband (350 lfm
Kernbereich/ 60 lfm erweiterter Bereich)
wird in gefärbtem Beton ausgeführt,
Text im direkten Siebdruck auf Beton,
Abbildungen als Intarsien-Displays
im Betonkörper. Wie ein Abguss
zeigt seine Oberfläche Einschnitte
von Kellerfenstern, Türschwellen und
Fenstersimsen.
Die vorgeschlagene Beleuchtung inner-
halb des Ausstellungsbandes beleuchtet
nicht die Informationen, sondern insze-
niert die Abgüsse..
Audioguides oder ein individuelles
pda-Führungssystem leiten durch das
Gelände, auf eine vorgeschriebene
Wegeführung wird verzichtet.
Wirtschaft lichkeit
Freiraum: Der Kostenrahmen wird deut-
lich unterschritten.
Ausstellungssystem: Der Kostenrahmen
wird geringfügig unterschritten.
Das Gesamtbudget für die Open-Air-
Ausstellung wird deutlich unterschritten.
4. Preis: ENS Architekten BDA, Mettler Landschaftsarchitektur, Fischer Ausstellungsgestaltung - Berlin
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
23
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF A A/V
soll - 0,30 1,50 800 - 575 - -
ist 795 0,34 0,34 795 3964 542 1770 0,45
Informationspavillon
Der eingeschossige, nicht unterkeller-
te Baukörper befindet sich am Südrand
des vorgesehenen Baugrundstücks und
ist zur Bernauer Straße hin ausgerichtet;
nach Norden nimmt die Gebäudetiefe
kontinuierlich ab.
Der Baukörper des Infopavillons wird als
Empfangstor bezeichnet, das gegenüber
der Geländeoberfläche leicht angeho-
ben ist. Als sichtbares Zeichen öffnet
sich der Pavillon zum Mauerstreifen in
voller Breite mit einer Glasfassade als
Informationsträger, die unter einem über-
dachten Eingangsbereich zurückspringt.
Die Außenhaut des Pavillons besteht
aus durchgefärbtem Sichtbeton, der rau-
tenförmig geprägt und profiliert ist. Auch
das Dach des Pavillons ist rautenförmig.
Es bildet mit der Fassade eine Einheit
und ist fünfmal gefaltet. Das Dach ist voll
verglast. Darunter befindet sich die Halle,
die von jedem Standpunkt als Ganzes
erfahrbar ist.
Eine Unterteilung der Halle in einzelne
Funktionsbereiche ist nicht erkennbar.
Wirtschaftlichkeit
Der Entwurf unterschreitet die geforderte
Nutzfläche. Er überschreitet die zulässi-
ge GRZ. Die Erweiterungsfläche befindet
sich an der nördlichen Schmalseite. Die
Räume sind in das Volumen eingestellt
und ausschließlich von oben belichtet.
Für die Herstellung der Sichtbeton-Relief-
Fassade und das Glasdach ist ein sehr
hoher baulicher Aufwand zu erwarten.
Der Entwurf hat eine unterdurchschnitt-
liche Größe von BGF und überdurch-
schnittliche Größe nach BRI. Der
Aufwand zur baulichen Umsetzung des
Entwurfs ist eher gering. Kostenrisiken
liegen in der Bauart von Sichtbetonrelief
und Glasdach. Dadurch liegen die Kosten
für die Realisierung des Entwurfs gering-
fügig oberhalb des Kostenbudgets.
1005
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
24
1007
Leitidee
erkennen – erkunden – erinnern: Die
vorhandenen historischen Spuren
... werden mit einem differenziertem
Gewebe aus topografischen Zeichen
und Einzeichnungen verknüpft und les-
bar gemacht.
Open-Air-Ausstellung/ Freiraum
Der Besucher wird zum Entdecker,
ähnlich der heutigen Situation, wo dem
Überblick vom Aussichtsplateau das
gebückte Spähen durch die Schlitze der
Betonwände am Boden folgt.
Eine frei geräumte Rasenfläche ist
Planum und gleichzeitig Darstellungs-
und Bewegungsebene. Nicht sichtbare
Gitterroste werden an hoch belasteten
Flächen untergebaut.
Weite entsteht, authentische historische
Relikte werden freigestellt, gesichert und
ggf. vor Ort kommentiert.
Seiner Zueignung als Gedenkstätte wird
das Gelände durch die Ausformulierung
der Hinzufügungen gerecht. Diszipliniert,
auf das Begründbare reduziert und be-
schränkt auf das Material Corten stellen
die Hinzufügungen eine klar erkennbare
eigene Schicht dar.
Zentrale Wahrnehmungs- und Bewe-
gungsachse ist der Postenweg, beschä-
digte Teilstücke werden mit großformati-
gen Stahlplatten ersetzt.
Archäologische Freilegungen werden je
nach Bedeutung in Stahlrahmen gefasst
und konserviert. Authentische historische
Relikte werden gesichert und ggf. vor Ort
kommentiert. Verlorene Spuren werden
in das Planum „eingezeichnet“, z.B. als
abstrakte Strichlinie mit Cortenstahl und
so zu zusammenhängenden Strukturen
ergänzt.
Eine vorhangartige Reihung aus
Rundstahlstäben bildet die Mauer ent-
lang der Bernauer Straße nach. Sie inspi-
rieren sich aus den von Mauerspechten
frei geschlagenen Bewehrungseisen der
Mauerstücke. Abhängig vom Blickwinkel
ist die Struktur dicht oder transparent. Ein
Überschreiten der Linie ist dem Besucher
an jedem Punkt möglich.
Ca. 80 Ereignispunkte dokumentieren
mit Textgravuren die Verknüpfungen zwi-
schen Ort und Ereignis. Ein Textguide
(Feldbuch) und ein beiliegender Faltplan
(Feldkartierung) dienen zur Orientierung
auf dem Areal.
23 Vertiefungsstationen aus 5-7 runden
Ausstellungsstelen animieren, entlang
des Postenwegs in lockeren Gruppen
angeordnet, erforscht zu werden.
Mediale Bespielungen vermitteln hier
Ortsbezüge.
Das Fenster der Erinnerung am Hain mit
den Götterbäumen ist Erinnerungsort
für die Opfer der Mauer. Die Portraits
der Verstorbenen verschmelzen im
Betrachterblick mit der Mauer im
Hintergrund.
Open-Air-Ausstellung / Ausstellungs-
system
Die Vermittlung der Ausstellungsinhalte
leisten eine Reihe von Elementen, run-
de und ovale Säulen aus Cortenstahl,
Bodenmarkierungen (Ereigniskoordi-
naten), Feldbuch und GPS-
Audioguide. Die Ausstellungselemente
Projektionsstele (7 Stück), Videostele
(21 Stück) und Audiostele (21 Stück)
sind medientechnisch ausgestattet; der
zu erwartende Wartungsaufwand er-
scheint erheblich, die Nachzeichnung
des Mauerverlaufes in einer unregel-
mäßigen Stabreihe 3,6m hoher Corten-
Stahl-Rundstäbe erscheint mit Blick auf
möglichen Vandalismus hinsichtlich des
Verhältnisses Stablänge / Durchmesser
als nicht realisierbar.
Wirtschaftlichkeit
Freiraum: Bei Einbeziehung der
Maßnahmen in den Verkehrsflächen über-
schreitet die Arbeit den Kostenrahmen
erheblich.
Ausstellungssystem: Der Kostenrahmen
wird inkl. 250 GPS-Audio Guides gering-
fügig überschritten.
Das Gesamtbudget der Open-Air-Aus-
stellung wird erheblich überschritten.
1. Preis: Mola Winkelmüller Architekten, Sinai - Faust.Schroll.Schwarz, ON architektur - Berlin
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
25
1007
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF A A/V
soll - 0,30 1,50 800 - 575 - -
ist 602 0,26 0,38 880 3516 703 1204 0,34
Informationspavillon
Der zweigeschossige Baukörper ist in
der Topographie des Grundstücks kom-
pakt verankert. Eine Materialität aus
Cortenstahl und Glas bestimmen die
Fassade.
Die Verfasser arbeiten additiv mit der
Verwendung des Materials und wol-
len so inhaltlichen Bezug zu weite-
ren Gestaltungen aus Corten schaf-
fen. Ausrichtung und Verdrehung des
Baukörpers im Obergeschoss leiten sich
aus dem ehemaligen Verlauf der Mauer
ab. Der Gebäudegrundriss lässt sich
rückseitig erweitern.
Die Verdrehung des oberen Geschosses
soll einen auffindbaren und geräumi-
gen Eingangsbereich zur Bernauer
Straße schaffen. Gruppenräume und
Filmvorführraum befinden sich im 1. OG
und orientieren sich zur Gedenkstätte.
In der EG-Ebene sind Rezeption,
Buchladen und Café untergebracht. Die
Baukonstruktion ist aus Stahlbeton.
Wirtschaftlichkeit
Der Entwurf überschreitet die gefor-
derte Nutzfläche um mehr als 20%.
Er hält die zulässige GRZ ein. Die
Erweiterungsfläche befindet sich nördlich
des Pavillons. Das Konzept des Entwurfs
ist wirtschaftlich. Die Konstruktion des
auskragenden Obergeschosses (12
bis 16 m) ist nicht geklärt. Insgesamt
hält der Entwurf den vorgegebenen
Kostenrahmen ein.
Der Entwurf hat eine mittlere Größe von
BGF und unter durchschnittliche Größe
nach BRI. Der Aufwand zur baulichen
Umsetzung des Entwurfs liegt oberhalb
des Durchschnitts. Der Entwurf liegt deut-
lich unterhalb des Kostenrahmens.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
26
1009
Leitidee
Als Klammer fasst die
Ausstellungsarchitektur das Gelände
der Mauergedenkstätte und bin-
det die vorgefundenen historischen
Gegebenheiten ein.
Open-Air-Ausstellung / Freiraum
Der Freiraum wird bestimmt von ver-
schiedenartigen Displaymodulen aus
weißem Beton in Form von Platten,
Wänden oder Blöcken. Sie erfül-
len die Funktionen der Markierung,
Fokussierung und Vermittlung. Sie wer-
den dem Charakter des Ortes und des
Ausstellungsthemas entsprechend ein-
gesetzt bzw. kombiniert und dienen der
Informationsvermittlung, als Sehhilfe so-
wie als Aufenthaltsbereich.
Das Ausstellungsgelände wird in
fünf, von den querenden Straßen be-
grenzte Abschnitte gegliedert. Namen
und Charaktere der Teilräume stellen
Analogien zum Stadtraum dar. Innerhalb
der Teilräume werden unterschiedliche
Ausstellungsthemen behandelt.
Die Gasse östlich der Brunnenstraße hat
den Charakter Durchwegung und erhält
niedrige dichte Strauchpflanzungen aus
verschiedenen heimischen Gehölzen,
in die seitlich Rastplätze eingeschnitten
sind.
Am Platz (Charakter: Gleichzeitigkeit)
wird mit Götterbäumen die ehemalige
Bebauung visualisiert. Großformatige
Plattenbeläge und Wände aus weißem
Beton rahmen um mehrere Stufen ab-
gesenkte Sitzbereiche. Ein vorhandener
Gehölzstreifen an der Bernauer Straße
wird integriert.
Als Sehhilfe wird im Bereich der als abge-
mähte Brache gestalteten Straße mithilfe
von linearen Displaymodulen die Lage
der Fluchttunnel angedeutet. Ebenso
wird mit den Modulen aus weißem Beton
das Objekt des Wachturms thematisiert,
ohne dessen Originalgröße wiederher-
zustellen. Ein Parcours aus weißem
Beton zeichnet den südlichen Rand des
Grenzstreifens nach.
Im Bereich des Zimmers nörd-
lich des Sophienfriedhofs wird die
Friedhofsmauer an der Nordseite ver-
vollständigt und an der Westseite wieder
hergestellt. Die Mauerelemente werden
zurückgeführt. Dem Charakter der ein-
geschränkten Öffentlichkeit entspre-
chend ist die Zugänglichkeit gemäß den
Öffnungszeiten des Friedhofs zeitlich
begrenzt.
Zwischen Berg- und Gartenstraße
entsteht ein Gedenkort für die Toten
(Parzellen). Die Displaymodule Boden-
platte und Block werden kombiniert
und in einem Kiefernhain beliebig an-
geordnet, entsprechend der zufälligen
Nachbarschaft der Stadtbewohner auf
den von ihnen bewohnten Parzellen.
Der nicht mehr sichtbare Mauerverlauf
wird außerhalb der Straßenräume durch
eine Bodenmarkierung aus weißem
Beton kenntlich gemacht.
Open-Air-Ausstellung / Ausstellungs-
system
Die Verfasser schlagen ein System situa-
tiv einsetzbarer Visualisierungsbausteine
vor (522 Situationen); der Ansatz ist
systemorientiert und soll selbst nicht
Ausstellungsobjekt sein. Die in der
Kostenermittlung benannte Beleuchtung
der Displays wird in den Plänen nicht
dargestellt. Die Vermittlung von Inhalten
wird als Texttafeln und Audiowiedergabe
innerhalb der Displays beschrieben,
an 2 Orten werden Projektionen auf
Brandmauern vorgeschlagen.
Wirtschaftlichkeit
Freiraum: Der Kostenrahmen wird ge-
ringfügig überschritten.
Ausstellungssystem: Die Ansätze der
Einheitspreise erscheinen in der Kosten-
ermittlung zu niedrig. Der Kostenrahmen
wird erheblich überschritten.
Das Gesamtbudget für die Open-Air-
Ausstellung wird erheblich überschritten.
3. Rundgang: Ulmer TM, KUULA Landschaftsarchitekten, Steffen Oestreich - Berlin
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
27
1009
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF A A/V
soll - 0,30 1,50 800 - 575 - -
ist 874 0,37 0,36 840 4346 558 1826 0,42
Informationspavillon
Eine winkelförmige Gebäudeanlage an
der Straßenecke bildet das Entree zum
Ausstellungsgelände.
Die in der Höhe gestaffelte Baufigur setzt
sich zusammen aus transparenten und
massiven Bauteilen. Die innere Struktur
zeigt eine Abfolge versetzt angeordne-
ter Plateaus: der das Areal ablaufen-
de Besucher ist konstituierend für die
Architektur.
Der Hauptzugang erfolgt über die
Gebäudeecke an der Bernauer Straße.
Die einzelnen Bereiche werden über vier
Ebenen organisiert, die über Rampen
miteinander verbunden sind. Raumhohe
Verglasungen schaffen Bezüge zur
Umgebung. Die massiven Bauteile be-
stehen aus weißem Beton, analog zu den
Exponaten der Open-Air-Ausstellung.
Wirtschaftlichkeit
Der Entwurf unterschreitet die geforderte
Nutzfläche knapp. Er überschreitet die
zulässige GRZ. Die Erweiterungsfläche
befindet sich östlich des Pavillons. Für die
Herstellung der Fassaden aus Weißglas
und der Weißbeton-Sichtflächen ist mit
einem hohen baulichen Aufwand zu
rechnen.
Der Entwurf hat eine mittlere Größe von
BGF und über durchschnittliche Größe
nach BRI. Der Aufwand zur baulichen
Umsetzung des Entwurfs liegt oberhalb
des Durchschnitts. Die Kosten für die
Realisierung des Entwurfs liegen gering-
fügig über dem Kostenbudget.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
28
Ankauf: Dieter Schröder, TREIBHAUS Landschaftsarchitektur, Sophie Jahnke Produktdesign - Stuttgart, Berlin
1011
Leitidee
Im Sinne einer offenen Gedenkstätte
soll auch die Art der Informations-
vermittlung sich durch Offenheit aus-
zeichnen. Räumlich wird der Zustand
der Leere wieder hergestellt, Leere,
Flächeneinheitlichkeit und damit ver-
knüpfte Informationen bleiben die einzi-
gen Mittel unserer Gestaltung.
Open-Air-Ausstellung / Freiraum
Alle Relikte, einschließlich der
Baumhecken und einzelner Bäume, blei-
ben erhalten, auf ein Hinzufügen oder
Rekonstruieren von Objekten wird ver-
zichtet. Die Mauersegmente verbleiben
an ihrem Ort am Sophienfriedhof.
Der Grenzstreifen wird entsprechend
der verschiedenen Ausbaustufen in
drei Teile gegliedert: Asphalt zwischen
Mauer und Hinterlandmauer, daran an-
schließend Grobschotter mit punktu-
ellen Pflanzungen und feinschottrigen
Wegen, der Bereich der Tiefensicherung
wird durch eine Schotterwiese mar-
kiert. Entlang der Bernauer Straße ver-
läuft ein schmaler Schotterstreifen. Die
Asphaltfläche läuft bis an die Mauerreste
und das bestehende Mauerdenkmal,
zu den vorhandenen Relikten wie dem
Postenweg wir ein Abstand eingehalten.
Die Baufenster im erweiterten Bereich
werden entsprechend in die Gestaltung
einbezogen (Asphalt mit Markierungen).
An die Opfer der Mauer wird durch in die
Schotterfläche eingelegte Gedenksteine
entlang des Sophienfriedhofs erinnert.
Der Ort des Gedenkens erhält auch ein
Feld für die weißen Mauerkreuze und
wird durch reihige Strauchpflanzungen
gegliedert.
Die vorhandenen Relikte und Spuren
werden in ein Informationsfeld gelegt
(Zeichensystem).
Ein differenziertes Kantensystem be-
grenzt den ehemaligen Grenzstreifen:
Entlang der Bernauer Straße betont
eine Stahlkante die Schichtung des
Grenzstreifens, Einschnitte der queren-
den Straßen werden mit bis zu 80cm
hohen Stahlkanten begrenzt (Sitzstufe
an der Gartenstraße), Ausstanzungen für
Relikte und Mauerreste durch bündige
Stahlkanten gefasst.
Lichtpunkte markieren die ehemali-
gen Standorte der Grenzbeleuchtung.
Das Gelände wird zusätzlich von
Reflektorleuchten (an vorhandenen
Masten) illuminiert. Beamer projizieren
weitere Informationen an Brandwände.
Open-Air-Ausstellung / Ausstellungs-
system
Das komplexe Zeichensystem aus
Symbolen, Linien und Textbändern
ist ohne hierarchische Ordnung:
Die unterste Schicht zeigt mittels
Asphalt in Asphalt die ehemaligen
Gebäudegrundrisse, die mittlere, weiß-
rote Schicht verdeutlicht die linearen,
baulichen Elemente des Grenzsystems
(Hinterlandmauer, Grenzsignalzaun,
Turm, Hundelaufanlage...).
Die rechtwinklig darüber liegende weiß-
gelbe Schicht beschreibt (einsprachig im
Titel, zweisprachig im Text) über abge-
stufte Typografie Ereignisse (PROTEST/
17.06.1982/ Flugblattaktion von...)
Das Ausstellungssystem ist ein Zeichen-
system, welches sich als offenes, nicht
abgeschlossenes System im andau-
ernden Prozess der Aufarbeitung deut-
scher Teilung versteht. Es kommt durch
Direktbeschriftung auf Asphalt (technisch
analog Fahrbahnmarkierungen) und
Projektion auf Brandwände ohne körper-
liche Ausstellungselemente aus.
Wirtschaft lichkeit
Freiraum: Der Kostenrahmen wird ge-
ringfügig unterschritten.
Ausstellungssystem: Die Kostenermit-
tlung Ausstellung enthält pauschaliert die
Position Bodenmarkierung, der Kosten-
rahmen wird deutlich unterschritten.
Das Gesamtbudget für die Open-Air-
Ausstellung wird deutlich unterschritten.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
29
1011
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF A A/V
soll - 0,30 1,50 800 - 575 - -
ist 529 0,23 0,53 1238 5382 631 2180 0,41
Informationspavillon
Der dreigeschossige, würfelförmige,
teilunterkellerte Baukörper ist diagonal
über die Kreuzung zum Nordbahnhof
hin ausgerichtet und von dort aus
schnell identifizierbar. Er gliedert sich
horizontal in die zurückspringende,
verglaste Erdgeschossebene und die
auskragenden Gruppenräume in den
Obergeschossen und den rückwärtigen,
vertikalen Erschließungsturm mit Brücken
über den dreigeschossigen Luftraum.
Die äußere Hülle der Obergeschosse
besteht aus Metallgewebe (Bezug zum
Dokumentationszentrum) vor einer
Glasfassade und Wartungsstegen in
den Zwischenräumen, in denen sich
auch eine Wechselbanneranlage be-
findet. Im Erdgeschoss befinden sich
Foyer, Café und der etwas höher gele-
gene Buchladen mit separatem Eingang
auf der Ostseite. Die Baukonstruktion
besteht aus Stahlbeton, das Dach ist
begrünt.
Wirtschaftlichkeit
Der Entwurf überschreitet die gefor-
derte Nutzfläche. Er hält die zulässige
GRZ ein. Zur Erweiterungsfläche gibt
es keine Angabe. Für die Herstellung
der Fassaden aus Metallgewebe ist mit
einem vertretbaren baulichen Aufwand
zu rechnen.
Der Entwurf hat die größte BGF und
auch den größten BRI. Der Aufwand zur
baulichen Umsetzung des Entwurfs liegt
unterhalb des Durchschnitts. Wegen
der Größe liegen die Kosten für die
Realisierung des Entwurfs geringfügig
über dem Kostenrahmen.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
30
engere Wahl: roedig.schop.architekten, plancontext, tecton - Berlin
1015
Leitidee
Die tiefe Wunde, die die Teilung der Stadt
Berlin, Deutschland und ganz Europa
zugefügt hat, soll hier in Form eines
Mahnmals und Gedenkortes im kollekti-
ven Gedächtnis bleiben.
Open-Air-Ausstellung / Freiraum
Das Ausstellungskonzept umfasst
im Wesentlichen drei Elemente:
Linienförmige Ereignisbänder aus
Edelstahl mit eingravierten Daten kenn-
zeichnen und erläutern die Ereignisse
der nicht sichtbaren Spuren.
Punkte in Form von 3m hohen, ro-
ten Signalstäben kennzeichnen
vorhandene Spuren wie z.B. frei-
gelegte Gebäudefundamente und
geben Erläuterungen durch Texte
und Abbildungen. Informationstafeln
(Segmente) vermitteln vertiefen-
des Wissen mit thematischen
Schwerpunkten. Sie befinden sich auf
der als Lesesockel bezeichneten Sitz-
und Informationsmauer, die den Verlauf
der Mauer im letzten Ausbaustand nach-
zeichnet. In Straßenbereichen erfolgt die
Markierung bodenbündig.
Auf Brandmauern werden Themen
wie Wachturm, Tunnelflucht und
Gebäudefassaden vor dem Abriss visuali-
siert. Audioguides und textliche Führungen
ergänzen das Informationsangebot.
Der Postenweg wird in Teilen mit Asphalt
ergänzt und auch in den Straßenbereichen
sichtbar gemacht.
Ein Wachturm wird nicht wiederaufge-
baut, ebenso wenig werden Mauerlücken
geschlossen. So soll auch die Zeit seit
dem Mauerfall dokumentiert werden.
Die vorhandenen Vegetationsflächen
werden zum Mager- bzw. Trockenrasen
entwickelt. Die Tennenfläche um die
Versöhnungskapelle wird erneuert.
Der rechteckige Eingangsbereich an der
Gartenstraße wird mit hellen Betonplatten
befestigt und nimmt formal Bezug auf die
Gebäudeform des Informationspavillons.
Mit vier abstrahierten Modellen aus
Edelstahl werden hier die Ausbaustadien
des Mauerbaus gezeigt.
Den Mauertoten wird zentral an der
Bernauer Straße gedacht. An der
südöstlichen Mauerseite im Bereich
des Sophienfriedhofs werden hier-
zu Erinnerungstafeln angebracht.
Gegenüberliegend wird der Störung
der Totenruhe gedacht. Auf einer 3x3m
großen Betontafel werden Lage und
Ausmaß der ursprünglichen Grabfelder
dargestellt. Auch die weißen Kreuze wer-
den hier an einem Zaun neu verortet.
Die Ereignisbänder werden nachts mit
Bodenstrahlern inszeniert und machen
die Zäsuren sichtbar. Bodenleuchten
markieren Standorte von Mastleuchten
innerhalb der Lichttrasse. Noch vorhan-
dene Leuchten werden so von unten an-
gestrahlt.
Open-Air-Ausstellung / Ausstellungs-
system
Die Ausstellungsgestaltung erscheint
explorativ; die Signalstäbe markieren
weithin sichtbar Orte des Bestandes im
Gelände. Die Elemente (Ereignisbänder,
Signalstäbe und Informationstafeln) sind
in der Wahl von Material und Dimension
reduziert und aufeinander bezogen
und trennen sich klar in der Anmutung
vom Bestand. Die Verfasser bieten dar-
über hinaus textliche und auditive Mittel
an auf aufwendigere Medientechnik
wird mit Verweis auf Vandalismus
und Folgekosten bewusst verzichtet.
Die Addition von Grafikflächen und
Betonkörper erscheint günstig für die
Wartung des Ausstellungssystems.
Wirtschaftlichkeit
Freiraum: Der Kostenrahmen wird deut-
lich unterschritten.
Ausstellungssystem: Der Kostenrahmen
wird geringfügig unterschritten.
Das Gesamtbudget für die Open-Air-
Ausstellung wird deutlich unterschritten.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
31
1015
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF A A/V
soll - 0,30 1,50 800 - 575 - -
ist 641 0,27 0,33 777 3603 543 1467 0,41
Informationspavillon
Das Gebäude ist Teil eines
Geschichtenbandes, das sich als Entrée
über die Bernauer Straße zieht.
Die Baufigur ist zusammengesetzt aus
2 übereinander gelagerten Kuben un-
terschiedlicher Materialität: der untere
Kubus ist transparent ausgebildet, der
obere mit geflochtenen Edelstahlbändern
umschlossen, als Analogie zum Thema
Bänder in den Außenanlagen.
Der obere Kubus kragt ca. 9m aus, als
Überdachung des Eingangsbereiches an
der Bernauer Straße.Im EG liegen Foyer,
nichtöffentlicher Bereich und Buchladen,
im OG Vorführ- Gruppenräume und das
Café mit Außenterrasse nach Norden.
Belichtet werden die Räume im OG
überwiegend über die Dachflächen, par-
tielle Ausblicke durch das Metallgeflecht
sind vorgesehen.
Die gläsernen Fassaden im EG werden
gefasst durch einen Betonsockel, stra-
ßenseitig als Betonbank für Lesende
ausgebildet.
Wirtschaftlichkeit
Der Entwurf unterschreitet die geforder-
te Nutzfläche. Er hält die zulässige GRZ
ein. Zur Erweiterungsfläche gibt es keine
Angabe. Für die Herstellung der gegen-
einander verschobenen Volumen ist mit
einem vertretbaren baulichen Aufwand
zu rechnen.
Die Arbeit hat eine unterdurchschnittli-
che BGF und einen mittleren BRI. Der
Aufwand zur baulichen Umsetzung
des Entwurfs liegt unterhalb des
Durchschnitts. Der Kostenrahmen wird
deutlich unterschritten.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
32
3. Rundgang: Fischer Architekten, fischer landschaftsarchitekt - München, Düsseldorf
1017
Leitidee
Aufbauend auf der Materialität und dem
Formenduktus der im Mauerstreifen
existierenden Mahnmahle wird ein
integrativer Kanon freiräumlicher
Gestaltungselemente entwickelt.
Dabei soll die Leere und Weite des
Mauerstreifens hervorgehoben werden.
Open-Air-Ausstellung / Freiraum
Die Ausstellungsschwerpunkte werden,
unter Verzicht auf begrünte Flächen,
durch Asphalt in unterschiedlicher
Farbigkeit differenziert: sandfarbend
im Grenzanlagenbereich, lehmfarbend
im Freilegungsbereich (Fundamente),
erdfarbend im Tunnelverlauf, grasfar-
bend im Gedenkbereich. Verbunden
werden die unterschiedlichen Aus-
stellungsschwerpunkte durch den
Postenweg als roter Faden.
Zwischen Bergstraße und Gartenstraße,
in Zuordnung zum Informationspavillon,
soll die bewusste „originalgetreue“
Zusammenführung der Elemente der
Grenzanlagen, reduziert auf deren
Dimension und ein Material (oxidierter
Stahl) die unmittelbare Erfahrung des
Gewaltcharakters der Grenze ermög-
lichen: Wachturm, Bunker, Mauern,
etc. entstehen in den originalen
Dimensionen.
In den übrigen Bereichen werden die
ehemaligen Mauerverläufe durch bün-
dig eingelassene rostige Stahlprofile
verdeutlicht, die Lichttrasse wird mit ab-
strahierten Leuchtstelen (Metall) auf den
Originalpositionen ergänzt.
264 zweiflüglige Tafeln (2,00 m x
0,65 m) aus unbehandeltem Stahl im
Gedenkbereich am Sophienfriedhof erin-
nern an die Mauertoten. Ein Element trägt
ein Foto (Ausrichtung zum Grenzstreifen),
das andere den Namen (Ausrichtung
zum Friedhof).
Die Tafeln können so geschwenkt wer-
den, dass zum Friedhof eine geschlosse-
ne Wand entsteht.
Weiße Kreuze werden freistehend auf
Stahlfundamenten aufgestellt.
Zum Verbleib der Mauersegmente am
Sophienfriedhof werden keine Angaben
gemacht, die Mauerlücke an der Bernauer
Straße wird nicht geschlossen.
Entlang der Bernauer Straße werden ein-
zelne Beton-Bänke angeordnet.
Open-Air-Ausstellung / Ausstellungs-
system
74 ebenerdige Informationstafeln (3,60 m
x 0,85 m) werden im Grenzbereich und in
der Bernauer Straße eingelassen, wobei
unbehandelter Stahl für Fluchen und ro-
stiger Stahl für sonstige Ereignisse steht.
Zusätzliche Informationen zu Alltag
vor der Mauer, Sektorengrenzen,
Grenzschließung, Zwangsaussiedlung,
Protest, Ausbau der Grenzanlage,
Grenzdienst, Gebietstausch, Mauerfall,
Flucht, Versöhnungsgemeinde und zur
Sophienkirche werden durch eingelasse-
ne Schriften (Felder á 3,60 m x 1,20 m)
vermittelt (unbehandelte Stahlbuchstaben
für opferbezogen Themen, rostige für
mauerbezogene Themen).
Dabei wird die eigens für die DDR von
Gert Wunderlich entworfene Schrift
„Maxima“ medium verwendet.
Die Reduzierung der Materialität
der Ausstellungselemente auf zwei
Materialqualitäten (blanker und rostiger
Stahl) lassen die Elemente sehr skulp-
tural erscheinen, was besonders für die
Rekonstruktion der Grenzanlage zwi-
schen Bergstraße und Gartenstraße gilt
(10 Elemente der Rekonstruktion).
Die Elemente treten als monolithische
Körper auf; Bezeichnungen werden pla-
kativ einsprachig in das Material gefräst.
Wirtschaftlichkeit
Freiraum: Der Kostenrahmen wird er-
heblich überschritten, was aus dem
hohen Anteil verschiedenfarbiger
Asphaltoberflächen resultiert.
Ausstellungssystem: Der Kostenrahmen
wird erheblich überschritten.
Das Gesamtbudget für die Open-Air-
Ausstellung wird erheblich überschritten.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
33
1017
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF A A/V
soll - 0,30 1,50 800 - 575 - -
ist 771 0,33 0,31 729 2478 568 1223 0,49
Informationspavillon
Der eingeschossige, L-förmige, nicht
unterkellerte Baukörper mit introvertier-
tem Charakter ist zur Bernauer Straße
hin orientiert. Die äußere Hülle besteht
aus einer scheinbar komplett geschlos-
senen Cortenstahl Fassade, die vor
den Alu-Glas-Fenstern perforiert ist. Der
überdachte Außeninformationsbereich
an der Südseite ist dem Mauerstreifen
zu gewand. Auch von der Gartenstraße
aus ist der Baukörper einfach zu identifi-
zieren und durch seine Materialwahl als
zum Gesamtkonzept zugehörig identifi-
zierbar. Buchladen, Cafe und Foyer sind
nach Süden orientiert, Filmvorführraum
und Gruppenräume orientieren sich zur
Gartenstraße hin. Die Baukonstruktion
besteht aus Stahlbeton, das Dach ist
begrünt.
Wirtschaftlichkeit
Der Entwurf unterschreitet die geforderte
Nutzfläche knapp. Er überschreitet die zu-
lässige GRZ . Die Erweiterungsfläche be-
findet sich nördlich an der Gartenstraße.
Für die Herstellung der eingeschossigen
Cortenfassaden ist mit einem vertretba-
ren baulichen Aufwand zu rechnen.
Der Entwurf hat eine geringe BGF und
den niedrigsten BRI. Der Aufwand zur
baulichen Umsetzung des Entwurfs liegt
deutlich unterhalb des Durchschnitts.
Der Kostenrahmen wird deutlich unter-
schritten.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
34
2. Preis: Rother Rother Architekten Designer, K1 Landschaftsarchitekten BDLA - Berlin
1020
Leitidee
Die Gedenkstätte Berliner Mauer wird mit
wenigen landschaftsarchitektonischen
Eingriffen räumlich und inhaltlich lesbar
gemacht. Die Dimension der ehemaligen
Grenzanlagen wird herausgearbeitet, die
historischen Spuren lesbar gemacht und
eine Informationsebene eingeführt.
Open-Air-Ausstellung/ Freiraum
Ein einheitliches, graues Kiesmaterial /
Schotter symbolisiert die Leere und mar-
kiert die flächige Narbe im Stadtgrundriss.
Er macht die Fläche in alle Richtungen
begehbar und stellt die verschiede-
nen Fragmente der Grenzanlage als
Fundstücke frei.
Im Bereich der ehemaligen Innenhöfe und
Gräberfelder wird durch ‚Abdrücke’, in
Form einer strukturellen Unterscheidung
des Materials, auf die fehlenden Gebäude
und Grabstätten aufmerksam gemacht.
Ein Band der Ereignisse entlang der
Bernauer Str. dient als ‚Lesezeichen’ und
dokumentiert aus Weißzement mit ein-
gelassenen Schriftzügen die verorteten
Ereignisse an der Mauer. Stationen aus
Stahlstelen dokumentieren hier einzelne
Ausstellungsthemen, Ferngläsern erin-
nern an westliche Beobachtungsposten.
Der Postenweg wird erhalten, ergänzt
und bildet die innere Haupterschließung.
In seinem Verlauf thematisieren gruppier-
te Stahlstelen objektgebunden die ein-
zelnen Ausstellungskapitel. Zusammen
mit dem Band der Ereignisse wird ein
Rundweg gebildet.
Auftakt zur Ausstellung am S-Bahnhof
ist eine Berlinkontur mit dem ge-
samtstädtischen Mauerlauf. Im
Ausstellungsschwerpunkt zwischen
Garten- und Ackerstraße erläutern
Originalrelikte mit deutlich abgerückten
musealen Ergänzungen die Themen
Mauerbau / Grenzanlagen.
Glasstelen in einem Zeitraster am
Sophienfriedhof dienen dem Gedenken
der Maueropfer und lassen den Besucher
dem Opfer auf Augenhöhe gegenüber
treten.
Fluchttunnel werden mit Stahlplatten
und Tunnelfenstern als Bild- und
Informationsträger markiert. Ein frei-
gelegter Keller im Bereich des Stasi-
Gegentunnels dient als Ausstellungsort.
Das Thema ´Alltag vor dem
Mauerbau’ wird in zwei freigelegten
Gebäudefundamenten präsentiert.
Die Geschichte der Versöhnungsge-
meinde wird im Bereich der Kirche the-
matisiert. Die Ausstattung wird auf ein
Minimum reduziert. Hohe Mastleuchten,
die sich den historischen Grenzleuchten
unterordnen, leuchten den Raum tech-
nisch aus. Fundstücke und Relikte wer-
den indirekt / diffus beleuchtet. Nahe der
Kirche und des Friedhofs sind Bänke
vorgesehen. Von einer Vermischung
der Gestaltung der Gedenkstätte mit ei-
ner Erholungsnutzung wie in Nord- und
Mauerpark wird abgesehen.
Open-Air-Ausstellung / Ausstellungs-
system:
Die Ausstellungselemente treten zahl-
reich und heterogen auf: 80 Stahlstelen
zur Information im Format der Berliner
Geschichtsmeile; 190 schmalere/
niedrigere Glasstelen mit Porträts der
Mauertoten, 5 Glaswände in der Höhe
der Mauersegmente an Orten tödli-
cher Mauerfluchten, 16 Ferngläser
und eine Mauerfall-Medienskulptur,
Lithografiesteine, Tunnelfenster und 60
schräg liegende Text-/Bild-Stahlplatten.
Die als indirekt benannte Beleuchtung
der Ausstellungselemente wird nicht dar-
gestellt.
Wirtschaftlichkeit
Freiraum: Der Kostenrahmen wird deut-
lich unterschritten
Ausstellungssystem: Der Kostenrahmen
wird deutlich überschritten.
Das Gesamtbudget für die Open-Air-Aus-
stellung wird geringfügig überschritten.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
35
1020
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF A A/V
soll - 0,30 1,50 800 - 575 - -
ist 1145 0,49 0,36 847 3642 739 2104 0,58
Informationspavillon
Das Gebäude nimmt Bezüge aus
der baulichen Historie als auch der
Topographie des Grundstücks auf. Der
Pavillon bindet die Höhenunterschiede in
sein Raumkonzept mit ein. Materiell und
räumlich nimmt der Pavillon Verbindung
zur angrenzenden Gedenkstätte auf
(Gabionen, Balkon, Sichtbeton, etc...).
Um einen ruhigen Innenhof organisiert
kommt die Stahlskelettkonstruktion
ohne Fahrstuhl aus. Buchladen und
Aussichtsplattform sind unabhängig. Der
Zugang erfolgt über einen Vorhof von der
Bernauer Straße aus. Ein in der Fassade
maßstäblich integrierter Abdruck des
Mauerstreifens zeigt einen „skulpturalen
Bruch“, der thematisch die Teilung sym-
bolisiert.
Wirtschaftlichkeit
Der Entwurf überschreitet die gefor-
derte Nutzfläche um fast 30 %. Er
überschreitet die zulässige GRZ er-
heblich. Zur Erweiterungsfläche gibt
es keine Angabe. Die Geometrie des
Baukörpers im Bereich des Zugangs
und der Brücke darüber ist nur mit
starken Böschungen und Rampen im
vorderen Grundstücksbereich realisier-
bar. Die erforderlichen Aufschüttungen,
Stützmauern und die Trennungen zwi-
schen innen und außen sind nur sehr
schwer nachvollziehbar. Die glatten
und gestockten, weißen Sichtbeton-
Flächen außen und innen werden den
Kostenrahmen sicher sprengen. Der
Verfasser lässt aber auch die Möglichkeit
offen, sie aus Ortbeton herzustellen.
Die BGF des Entwurfs liegt im mittle-
ren Bereich. Der BRI hat eine mittle-
re Größe. Der Aufwand zur baulichen
Umsetzung des Entwurfs liegt gering-
fügig über dem Kostenrahmen. Die
Risiken liegen insbesondere in den vie-
len Sichtbetonflächen.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
36
3. Rundgang: HSH Hoyer Schindele Hischmüller BDA Architektur, Bode Williams + Partner, BERTRON & SCHWARZ - Berlin
1021
Leitidee
Was fehlt, ist eine klare, nachvollziehba-
re, einfach verständliche Information über
die ehemaligen Grenzanlagen.
Open-Air-Ausstellung / Freiraum
Die Flächen des Ausstellungsgeländes
werden mit zwei Materialien in hellgraugrü-
ner Farbe befestigt: Wassergebundene
Decke und farbiger, wasserdurchlässiger
Gussasphalt unter Zugabe von Naturstein
(Gneis, Kalkstein). Der Postenweg wird
sichtbarer Bestandteil dieser homoge-
nisierten Fläche. Gebäudegrundrisse
werden farblich abgesetzt und mit
Stahlbändern gefasst.
Das Gelände wird aufgeräumt,
Überformungen werden entfernt. Der
Gehölzbestand soll weitgehend erhalten
und durch Pflegemaßnahmen entwickelt
werden. Die Flächen sind nutzungsof-
fen und stehen auch den Anwohnern für
Bewegungsspiele zur Verfügung.
Im Bereich des Sophienfriedhofs wird die
Lücke im Mauerverlauf geschlossen.
Zwischen Garten- und Bergstraße befin-
det sich der mit Tenne befestigte, 17m brei-
te und ca. 120m lange Referenzstreifen.
Elemente der Grenzsicherung werden
hier als bedruckte Glaselemente aus-
gestellt. Relikte der Hinterlandmauer
werden in dieses Ausstellungsobjekt in-
tegriert. Der Referenzstreifen wird durch
eine Lichtinszenierung nachts hervorge-
hoben.
Im mit großformatigen Betonplatten befe-
stigten Eingangsbereich an der Bernauer
/ Ecke Gartenstraße visualisieren Modelle
aus Bronzeguss vier Entwicklungsstadien
des Geländes zwischen 1961 und 2009.
Der Mauerverlauf wird durch
Edelstahlbänder und im Straßenbereich
durch eine Doppelpflasterreihe markiert.
Mithilfe von Medienstationen, den
Timescopes, wird eine virtuelle Zeitreise
möglich. Anders als beim Blick durch
ein Fernrohr kann der Betrachter an
13 Standorten die jetzige Situation mit
Ansichten aus der Vergangenheit des
jeweiligen Ortes exakt überlagern und
vergleichen.
In quadratischen Tennenflächen wer-
den Ereignisorte und Relikte insze-
niert und mit Stehhilfen aus Edelstahl
ausgestattet. Die Ereignisorte werden
durch vier unterschiedliche Stelen mit
Texten und Abbildungen erläutert. Den
Maueropfern soll dabei bewusst am Ort
des Geschehens gedacht werden.
Die Informationsvermittlung zu den
Relikten erfolgt mithilfe von Glasscheiben.
Schützenswerte Exponate werden in
Glasvitrinen präsentiert. Fotografische
Bänder (Synchronopse) dienen ergän-
zend zur Illustration der Ereignisse und
befinden sich im Informationspavillon so-
wie im Nordbahnhof (Ausstellungsthema:
Geisterbahnhöfe).
Open-Air-Ausstellung / Ausstellungs-
system
Timescopes (25 Stück) und formal ab-
geleitete Stelen mit Bild-/Textinhalten
(50 Stück) sind neben den modellartigen
Referenzstreifen und 4 Modellen zur
geschichtlichen Entwicklung der Mauer
die vorherrschenden Elemente der
Information im Gelände. Der Wechsel von
Schrift- und Untergrundfarbe in der Grafik
der Infostelen variiert die Themen Opfer
/ Fluchten / Politik und Mauerbau (z.B.
individuelles Gedenken an Maueropfer:
Foto/ weiße Schrift auf schwarzem
Grund; Aktionen / Politik: schwarze
Schrift auf weißem Untergrund). Relikte
werden mit Text auf Glastelen beschrie-
ben, ausgewählte Exponate mit Vitrinen
geschützt.
Wirtschaftlichkeit
Freiraum: Der Kostenrahmen wird deut-
lich überschritten.
Ausstellung: Der Kostenrahmen wird
deutlich unterschritten.
Das Gesamtbudget für die Open-Air-Aus-
stellung wird geringfügig überschritten.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
37
1021
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF A A/V
soll - 0,30 1,50 800 - 575 - -
ist 378 0,16 0,37 869 3241 610 1277 0,39
Informationspavillon
Das 3-geschossige Gebäude zeigt eine
bildhafte Architektursprache.
Es besteht aus einem in Grund- und
Aufriss konisch zulaufendem Baukörper
über einem zurückgesetzten EG,
nach Norden eingefasst von einer
Erschließungsspange.
Das Gebäude ist mit einem Panorama-
fenster auf die Bernauer Straße
und bedruckte Glaselemente der
Außenausstellung ausgerichtetZu-
gänge zum Gebäude sind von drei
Seiten möglich, die Grundrissstruktur
ist achsensymmetrisch angelegt mit
vertikaler Erschließung entlang der
Gebäudeaußenseiten. Foyer, Café
und Buchladen liegen im gläsernen
EG und im 1.OG, Gruppenräume (in-
nenliegend) und Filmvorführraum mit
Panoramafenster im 2.OG. Das Gebäude
ist als Stahlbetonkonstruktion konzipiert,
die geschlossenen Fassaden werden
anthrazitfarben verputzt.
Wirtschaftlichkeit
Der Entwurf überschreitet die geforderte
Nutzfläche und hält die zulässige GRZ
ein. Die Geschosshöhe erscheint mit 3,0
m als zu gering. Zur Erweiterungsfläche
gibt es keine Angabe. Für die Herstellung
der Wärmedämm-Verbundfassaden ist
mit einem geringen baulichen Aufwand
zu rechnen.
Die BGF des Entwurfs liegt im obe-
ren Bereich. Der BRI hat eine gerin-
ge Größe. Der Aufwand zur baulichen
Umsetzung der Details ist eher gering.
Der Kostenrahmen wird deutlich unter-
schritten.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
38
3. Preis: Dominik Uhrmeister Architekt, bbz Landschaftsarchitekten, Laura Schleussner - Berlin
1022
Leitidee
Die durch den Einschnitt der Mauer
und der dazugehörigen Grenzanlagen
(...) entstandene Schneise stellt das
dominierende Strukturelement des
Außenraums dar und soll als Leerraum
bewusst erhalten werden.
Open-Air-Ausstellung / Freiraum
Die Vegetation wird mit Ausnahme des
hohen Bewuchses bewahrt und zu ei-
nem Patchwork aus Rasen-, Wiesen-
und Ruderalflächen entwickelt. Der
Gehölzstreifen zwischen Strelitzer und
Brunnenstraße wird erhalten. Der mit
Asphalt befestigte Postenweg dient
der Erschließung und wird auch in den
Straßenräumen markiert.
Fünf mit Schotter und Tenne befe-
stigte Plätze gliedern den Freiraum.
Unterschiedliche Körnungen dieser
Materialien vermitteln die Unwirtlichkeit
des ehemaligen Grenzsstreifens
und die Tiefenschichtung im Bereich
der Hinterlandmauer. Eine erhalte-
ne Baumreihe zeichnet den Verlauf
der Bergstraße innerhalb des
Ausstellungsgeländes nach.
Relikte werden integriert und z.T. frei-
gelegt, wie z.B. Häuserfundamente
im Bereich der Strelitzer Straße. Der
Standort eines Wachturms wird an glei-
cher Stelle durch eine dunkle Pflasterung
gekennzeichnet. Messingbänder mar-
kieren Tunnellagen.
3,6m hohe Medienstelen bestehen
aus Messingrahmen, die mit Stahl und
Glasplatten als Informationsträger gefüllt
werden. Gleich einem Fächer werden die
Stelen quer zum Mauerverlauf entlang
einer Doppelsteinreihe platziert. An den
Plätzen innerhalb der Ausstellung entste-
hen auf diese Weise fünf Info-Paravents,
an denen Schwerpunktthemen mit Text-,
Ton, Bild- und Videomaterial vermittelt
werden.
Der Ort für das individuelle
Opfergedenken befindet sich im Bereich
des Sophienfriedhofs. Schotterfelder
zeichnen die ehemalige Friedhofsstruktur
nach. Die Stelen werden entlang des
Mauerverlaufs aufgestellt, jedoch auch
hier um 90° gedreht.
Die weiteren Ausstellungselemente
sollen nachgeordnet sein und in den
Hintergrund treten. Im Boden einge-
lassen, betonen sie die Leere des
Raumes.
1x1m große Infotafeln aus Messing
leiten die Besucher zu den Orten des
tatsächlichen Geschehens, die vom
Postenweg aus über Exponatwege aus
Tenne erschlossen werden.
Ortsmarkierungen erfolgen mit 0,3m x
0,3m großen Messingplatten, angelehnt
an die Stolpersteine im Berliner Pflaster.
Sie vermitteln ergänzende, kurz und
prägnant gehaltene Informationen.
Im als Haupterschließung dienenden
Postenweg werden mit Solarlichtern ver-
sehene Wegweiser (0,3m x 0,1m) einge-
lassenen, die zu den Ortsmarkierugen
leiten. Nachts beleuchten sie den Weg
mit einem beinah mystischen Schimmer
der Geschichte.
Open-Air-Ausstellung / Ausstellungs-
system
Die Medienstelen (40 Stück) sind für
die Wartung der Medientechnik mo-
dular als Rahmenkonstruktion auf-
gebaut. Die Elemente Infotafel (70
Stück), Ortsmarkierung (130 Stück) und
Wegweiser (200 Stück) werden in der
Realisierung als Ätzung von Schrift und
Bild beschrieben. Die für das Element
Wegweiser (im Postenweg boden-
bündig eingelassen) angegebenen
Solarleuchten (200 Stück) beleuchten
die Position innerhalb des Postenweges,
nicht den Text.
Wirtschaftlichkeit
Freiraum: Die Kostenvorgabe wird nach
Prüfung deutlich unterschritten.
Ausstellung: Der Kostenrahmen wird ge-
ringfügig unterschritten.
Das Gesamtbudget für die Open-Air-
Ausstellung wird deutlich unterschritten.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
39
1022
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF A A/V
soll - 0,30 1,50 800 - 575 - -
ist 278 0,12 0,33 779 3789 665 1579 0,42
Informationspavillon
Der würfelförmige Baukörper steht als
Solitär an der Ecke Bernauer Straße/
Bergstraße, skulptural ausformuliert bil-
det er einen Kontrast zur Umgebung. An
dem Baukörper ist besonders die umlau-
fend eingeschnittene Außentreppe mar-
kant. Das Gebäude ist 4-geschossig, ca.
17m hoch, zuzüglich eines UGs.
Im EG sind Foyer, Cafe und Buchladen
untergebracht, im 1.OG der nicht-
öffentlicher Bereich und ein kleiner
Gruppenraum, und im 2.OG ein großer
Gruppen- und Vorführraum. Im 3.OG ist
eine Erweiterungsfläche nachgewiesen,
vor der über die Außentreppe zugängli-
chen Aussichtsterrasse. Die Fassaden
sind dargestellt als Wechsel von vergla-
sten Flächen und massiven Wänden aus
eingefärbtem Sichtbeton, den jeweiligen
Raumanforderungen folgend.
Wirtschaftlichkeit
Der Entwurf überschreitet die gefor-
derte Nutzfläche und hält die zulässige
GRZ ein. Die Erweiterungsfläche wird
auf dem Dach im 4. OG nachgewiesen.
Bis zum Ausbau wird diese Fläche als
Dachterrasse genutzt. Das Konzept des
Entwurfs ist wegen der vielen Geschosse
eingeschränkt wirtschaftlich. Für die
Herstellung der vielen Sichtflächen aus
45 cm Leichtbeton (innen glatt, außen
mit Brettstruktur) ist mit einem hohen
baulichen Aufwand zu rechnen.
Die BGF des Entwurfs liegt über dem
Durchschnitt. Der BRI liegt im mittleren
Bereich. Der Kostenrahmen wird gering-
fügig überschritten.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
40
3. Rundgang: Prof. Karsten K. Krebs Architekten, momentum3 - Hannover
1025
Leitidee
Beim Passieren der Spuren entlang der
’Berliner Mauer’ entsteht die Landschaft
eines räumlichen Passepartouts. Ein
‚Ereignisfeld’, welches durch das Freilegen
der örtlichen Spuren die Erinnerungen an
vergangene Geschehnisse weckt und zu-
gleich durch rahmende Flächen der zeit-
lichen Kontinuität von Gegenwart Raum
gibt. Dieses Bild entspricht der besonde-
ren sprachlichen Vergangenheitsform im
französischem, bei der innerhalb eines
kontinuierlichen Erlebnisses einzelne
zeitlich abgeschlossene Ereignisse ein-
gefügt sind – das Passé simple.
Open-Air-Ausstellung Freiraum
Sowohl die ursprünglichen Reste der
Grenzanlage als auch die beim Abbau
kurzfristig abgestellten Elemente doku-
mentieren die Dynamik des kontinuierli-
chen Geschichtslaufs.
Die flexibel erweiterbare Gestalt ei-
nes Passepartouts ermöglicht, neue
Erkenntnisse und archäologische Funde
auch in Zukunft zu integrieren. Die akzen-
tuierten Spuren als authentische Zeugen
bilden in Kombination mit Texten und
Abbildungen Orte einer Erinnerung. Je
nach Standpunkt werden eigene imagi-
näre Erinnerungslandschaften generiert.
Die Passepartout-Ebene des ehemaligen
Grenzstreifens ist zur Umgebung 18 cm
erhöht und in wasserdurchlässigem,
dunkelblau gefärbtem Asphalt ausgebil-
det. Sie bietet, nach allen Seiten räumlich
offen, Raum für Themen bezogene, neue
öffentliche Nutzungen.
Entlang der Bernauer Str. werden die
Namen der Maueropfer in einer 40 cm
breiten Metalleinfassung ausgestanzt.
Die ‚inneren Passepartoutgrenzen’ sind
als eine 36 cm breite Abkantung der
Asphaltschicht ausgebildet. Die offenen
Flächen der Ereignisinseln unterliegen
weiterhin der Sukzession.
Die aus dem Passepartout freige-
legten Ereignisinseln werden an ih-
ren Rändern durch erläuternde Texte
und Abbildungen in ihren jeweiligen
Ereigniszusammenhang gebracht.
In Anmutung von Flugblättern sind bo-
denbündige, beleuchtete Glasplatten
die wesentlichen Informationsträger des
Ausstellungssystems.
Die Fläche ist mit mobilen Holzpodesten,
die ebenfalls ein Podest für
Veranstaltungen sein können, flexibel
bespielbar.
Der Postenweg wird als Prägung in der
Asphaltfläche hervorgehoben und zieht
sich ebenso durch die Neubebauung im
Erweiterungsbereich.
Der Asphaltfläche unterliegt ein Raster,
das alle technischen Funktionen, wie
Entwässerung, Bodenleuchten und
Stromanschlüsse aufnimmt.
Open-Air-Ausstellung / Ausstellungs-
system:
Die Ausstellung in der Freifläche realisiert
sich in frei angeordneten, ungerichteten,
in der Asphaltfläche bündig ausgeleg-
ten Flugblättern im Format 1 x 1,4m
(Verbundsicherheitsglas-VSG).
150 der 250 Flugblätter werden aus der
Rahmeneinfassung des VSG mit LED
beleuchtet.
Texte und Bilder werden auf die innen-
liegende Sicherheitsfolie des VSG ge-
druckt.
Darüber hinaus werden 5 Projektionen auf
Brandwände, 2 mobile Filmprojektoren
sowie 3 Medienstationen im Umfeld
von Informationspavillon, Denkmal und
Versöhnungskapelle benannt, aber nicht
dargestellt.
Wirtschaftlichkeit:
Freiraum: Wegen des hohen Anteils des
dunkelblau gefärbten Asphalts wird der
Kostenrahmen erheblich überschritten.
Ausstellungssystem: Der Kostenrahmen
wird deutlich unterschritten.
Das Gesamtbudget wird erheblich über-
schritten.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
41
1025
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF A A/V
soll - 0,30 1,50 800 - 575 - -
ist 835 0,36 0,36 835 3826 518 2842 0,74
Informationspavillon
Der an der Bergstraße ausgerichtete
Pavillon möchte sich durch sein Konzept
von „verschiedenen Bedeutungsebenen“
dem Thema Mauer zu stellen.
Eine Volumenhülle bestehend aus
doppelwandiger siebbedruckter Glas-
fassade mit dazwischen liegendem
Sonnenschutz und eine Tragkonstruktion
aus Beton steht stellvertretend für die
„komplexen Sichtweisen“ zum Thema
der Teilung. Dies drückt sich u.a.
auch räumlich in Überlagerungen, un-
terschiedlichen Transparenzen und
Perspektivwechseln aus.
Der Solitär nutzt die vorhandene
Topographie. Der Grundriss ist im in-
neren genordet. Dies führt zu indivi-
duellen Raumlösungen. Der Zugang
ist über den Vorplatz zur Gartenstraße
organisiert. Ein Hof und ein Einschnitt
gliedern das Gebäude, das
Erweiterungsmöglichkeiten bietet.
Wirtschaftlichkeit
Der Entwurf unterschreitet die geforderte
Nutzfläche um 10 %. Er überschrei-
tet die zulässige GRZ. Die optionale
Erweiterungsfläche wird im Innenhof
nachgewiesen. Für die Herstellung der
doppelten Glasfassadenkonstruktion aus
großformatigen, mit Siebdruck bedruck-
ten Scheiben ist mit einem erheblichen
baulichen Aufwand zu rechnen, nicht zu-
letzt auch, weil die Fassadenflächen bei
diesem Entwurf am größten sind.
Die BGF des Entwurfs liegt unter dem
Durchschnitt. Der BRI liegt darüber. Der
Kostenrahmen wird deutlich überschrit-
ten.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
42
3. Rundgang: Woelk Wilkens Architekten BDA DWB, lad+l landschaftsarchitektur diekmann, hollenbeck.plato - Hannover, Köln
1041
Leitidee
...die abgebrochene Mauer wird nur
noch als Bruchmaterial sinnlich erleb-
bar gemacht und zieht sich über den
Todesstreifen, wie er in seiner letzten
Ausbaustufe Bestand hatte.
Open-Air-Ausstellung / Freiraum
Den Auftakt am Nordbahnhof bildet ein in
den Gehwegbereich der Bernauer Straße
hineinragendes, mit dem Vorplatz des
Pavillons korrespondierendes Holzdeck
(rd. 1.300 m²), das über 4 Sitzstufen von
der Bernauerstraße und über Rampen im
Verlauf des Postenwegs erreichbar ist.
Der ehemalige Grenzstreifen wird mit ge-
brochenem Beton (Grobschotterfeld) be-
legt, nur der Hinterlandbereich zwischen
Bergstraße und Gartenstraße erhält einen
fein gebrochenen Betonbelag.
Im Kontrast zum einheitlichen Betonbelag
stehen die eingelegten Vegetationsbänder
(Rasen, z.T. mit Holzbänken), die an aus-
gewählte Ereignisse erinnern: Geschichte
Friedhof, Flucht aus Grenzhäusern,
Zwangsaussiedlung, Alltag vor dem
Mauerbau, Gebietstausch. Das Thema
„Grenzschließung“ soll durch eine abge-
senkte Fläche (15m x 10m) im Verlauf der
Bergstraße (Höhe Sophienfriedhof) ver-
deutlich werden. Ehemalige Grenzhäu-
ser werden durch ein Relief aus
Wandschnitten (Beton) markiert, leicht
absenkt verdeutlichen Rasenflächen das
Hausinnere, die früheren Innenhöfe wer-
den wie ehemals befestigt.
Der Ort zur Erinnerung an die Mauertoten
setzt sich als glatte Betonplatte ab (+ 15
cm, 22m x 42m), in die 140 verschiedene
Bäume mit unterschiedlichen Blühzeiten
eingelassen sind. Die Biographien werden
in den Beton geätzt (davon 7 dem namen-
losen Gedenken).
Orte des individuellen Gedenkens an
die Mauertoten im Bereich Bernauer
Straße werden durch den Abguss
(Aluminium) eines Baumes markiert. Die
Mauersegmente werden am ursprüngli-
chen Standort wiederaufgestellt, jedoch
quer zur Grenzmauer.
Tunnelverläufe werden durch 75 cm
breite Betonschluchten verdeutlicht.
Wachtürme werden als Intarsie am
ehemaligen Standort dargestellt, der
Schattenwurf in schwarzem Beton nach-
gezeichnet. Die Intarsien (Mauerverlauf,
Mauerverlauf, Tunnel) werden durch
Passepartouts gerahmt, die aus Bändern
unterschiedlicher Metalle bestehen. Die
vorhandenen Peitschenleuchten die-
nen der Grundbeleuchtung (Mondlicht),
ergänzt durch Lichtbänder beid-
seitig des Postenwegs. Das Relief
„Alltag vor dem Mauerbau“ wird durch
Bodeneinbauleuchten, die Bäume am
Ort der Erinnerung werden durch LED´s
akzentuiert
Open-Air-Ausstellung / Ausstellungs-
system
Das Informationssystem besteht aus 18
beleuchteten Stelen, Hörmarken und
einer Beschriftung aus dreidimensiona-
len Einzelbuchstaben (z.B. Hinterland-
mauer). Die ca. 2 m hohen Stelen wer-
den über die Platzierung von Text, Bild
und ein mehrsprachiges Audiosystem
nicht weiter detailliert. An 6 Hörmarken in
den Vegetations-bändern werden stünd-
lich unterschiedliche Gespräche abge-
spielt (z.B. zwischen Grenzsoldaten und
Grenzgängern).
Auf Photobeton (9 Platten à 10 m²) ent-
lang der Strelitzer Straße gegenüber dem
Mauerdenkmal) werden Bilder zum Abriss
der Mauer gezeigt.
Ein mehrsprachiges Faltblatt bildet einen
wesentlichen Bestandteil des Konzeptes.
Wirtschaft lichkeit
Freiraum: Der Kostenrahmen wird erheb-
lich überschritten, was u.a. aus dem hohen
Anteil befestigter Flächen (gebrochener
Beton), dem Holzdeck und dem beidsei-
tigen Lichtband entlang des Postenwegs
resultiert.
Ausstellungssystem: Der Kostenrahmen
wird deutlich unterschritten.
Das Gesamt-Budget für die Open-Air-
Ausstellung wird geringfügig überschritten.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
43
1041
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI NF A A/V
soll - 0,30 1,50 800 - 575 - -
ist 399 0,17 0,42 982 5040 593 1746 0,35
Informationspavillon
Der dreigeschossige Baukörper ist paral-
lel zur Gartenstraße ausgerichtet. Der
Eingang befindet sich zurückgesetzt
im Süden an einer großen, angeho-
benen, überdachten Holzterrasse mit
Sitzstufenanlage zur Bernauer Straße. Im
Erdgeschoss befindet sich der Buchladen,
die Treppenanlage und Nebenräume.
Die Eingangsebene mit Foyer, Café
und einem Gruppenraum befindet sich
im 1.OG. Der große Gruppenraum
und Filmvorführraum sind im 2.OG, die
Personal- und Nebenräume sind im
nördlichen, schmaleren Gebäudeteil
angeordnet. Die Außenwände im EG
bestehen aus Stahlbeton. Darüber be-
findet sich eine 11 bis 13m auskragende
Stahlfachwerkkonstruktion auf gegrün-
deten Stahlpylonen, zwischen denen
das Stahltragwerk der Geschossdecken
gespannt ist. Die Fassade besteht aus
einer Pfosten-Riegel-Konstruktion aus
Aluminium mit Leichtmetall-Kassetten.
Die auskragende Fassade zum Mauer-
streifen ist als Informationsträger ausge-
bildet.
Wirtschaftlichkeit
Der Entwurf überschreitet geringfügig
die geforderte Nutzfläche. Er hält die zu-
lässige GRZ ein. Die Erweiterungsfläche
wird nach Angabe der Verfasser be-
rücksichtigt, aber nicht in den Plänen
nachgewiesen. Für die Herstellung
der Stahlkonstruktion mit den beiden
Fachwerkträgern, die auf Pylonen gela-
gert sind, und auch für die über ca. 18
m spannenden Deckenträger ist mit ei-
nem erheblichen baulichen Aufwand zu
rechnen.
Die BGF des Entwurfs liegt im oberen
Bereich. Der BRI ist ebenfalls sehr hoch.
Der Kostenrahmen wird geringfügig be-
sonders wegen der Stahlkonstruktion
überschritten.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer Berlin Mitte
offener Realisierungswettbewerbfür Hochbau, Freiraum und Ausstellung
Protokoll der 1. Preisgerichtssitzung vom 20.11.2007
Inhaltsverzeichnis
1. Sitzung des Preisgerichts am 20.11.2007..........................................51. Konstituierung des Preisgerichts .................................................52. Eröffnung der Preisgerichtssitzung .............................................53. Allgemeiner Bericht der Vorprüfung ...........................................64. Informationsrundgang .................................................................65. Kriteriendiskussion ......................................................................77. Zweiter Wertungsrundgang ........................................................86. Erster Wertungsrundgang ...........................................................88. Rückholanträge .........................................................................109. Anwesenheitsliste ..................................................................... 11
Offener Realisierungswettbewerb für Hochbau, Freiraum und AusstellungErweiterung Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße
Berlin Mitte
Protokoll der 1. Preisgerichtssitzung vom 20.11.2007
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 1. Preisgerichtssitzung vom 20.11.2007 4
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 1. Preisgerichtssitzung vom 20.11.2007 5
1. Sitzung des Preisgerichts am 20.11.2007
in den Räumen der Technischen Universität BerlinAckerstraße 7613355 Berlin-Wedding
Beginn: 9:40 Uhr
Herr Ostendorff, Referatsleiter II D (Auswahlverfahren / Wettbewerbe) in der Abteilung Städtebau und Projekte der Senatsverwaltung für Stadt-entwicklung, begrüßt die Sitzungsteilnehmer im Namen des Auslobers, stellt die Anwesenheit (siehe Anwesenheitsliste) und die Vollzähligkeit des Preisgerichts fest.
1. Konstituierung des Preisgerichts
Auf Vorschlag aus dem Kreis der stimmberechtigten Preisrichter wird Frau Donata Valentien ohne Gegenstimmen zur Vorsitzenden gewählt.
Als ständig anwesende stellvertretende Fachpreisrichter werden Herr Fugmann, Herr Dr. Cramer und Frau Fioretti gewählt.
Herr Kühne vertritt Frau Lüscher als Sachpreisrichter, Frau Dr. Olbertz ver-tritt Herrn Dr. Schäfer als Sachpreisrichterin, Herr Fischer vertritt Frau Dr. Camphausen als Sachpreisrichter.
Stimmberechtigte Fachpreisrichter:Donata Valentien (Vorsitzende)Gabriele KieferDagmar von Wilcken Dr. Leo SchmidtNikolaus Hirsch Heike Büttner
Stimmberechtigte Sachpreisrichter:Manfred Kühne André SchmitzManfred FischerDr. Susanne OlbertzEphraim Gothe
2. Eröffnung der Preisgerichtssitzung
Die Vorsitzende übernimmt die Leitung der Sitzung, umreißt noch einmal kurz die Wettbewerbsaufgabe und bittet um eine objektive, an der Auslo-bung orientierte Bewertung der Arbeiten.
6Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 1. Preisgerichtssitzung am 20.11.2007
Die Vorsitzende lässt sich von den Mitgliedern des Preisgerichts versi-chern, dass sie- keinen Meinungsaustausch mit Wettbewerbsteilnehmern über die Auf-
gabe und deren Lösung geführt haben und während der Dauer der Sitzung führen werden
- bis zum Preisgericht keine Kenntnis von Wettbewerbsarbeiten erhalten haben, soweit sie nicht als Vorprüfer oder Sachverständige bei der Vorprüfung mitgewirkt haben
- die Beratung des Preisgerichts vertraulich behandeln werden- die Anonymität der Arbeiten aus ihrer Sicht gewahrt ist- es unterlassen werden, sich über vermutete Verfasser zu äußern
3. Allgemeiner Bericht der Vorprüfung
Unterlagen der VorprüfungDie Vorprüfung hat einen schriftlichen Bericht erarbeitet, der dem Preis-gericht vorliegt.
Bericht der VorprüfungHerr Lange berichtet über den Ablauf der Vorprüfung, über die Einhaltung der Vorgaben gemäß der Auslobung und über die Mitwirkung der Sach-verständigen an der Vorprüfung.
41 von 47 Arbeiten wurden nachweislich termingerecht unter Wahrung der Anonymität eingereicht. Das Modell (Pavillon) wurde bei 40 Arbeiten nach-weislich termingerecht eingereicht.
Bei den Arbeiten 1042 und 1044 wurde kein Modell eingereicht. Bei der Arbeit 1047 wurde nur ein Modell für einen Teilbereich der Open-Air-Ausstellung eingereicht, nicht jedoch für einen Pavillon.
Über die Zulassung von Arbeiten, wo die Unterlagen verspätet oder nicht der Auslobung gemäß eingereicht wurden, entscheidet das Preisgericht während des Informationsdurchgangs.
Auf einstimmigen Beschluss des Preisgerichts werden alle Arbeiten für den Informationsdurchgang zugelassen.
4. Informationsrundgang
Ab 10:10 Uhr stellen die Vorprüfer die Wettbewerbsbeiträge in der Rei-henfolge der Tarnzahlen anhand der jeweiligen Pläne und der Prüfbe-merkungen aus dem Vorprüfbericht den Preisgerichtsbeteiligten vor.
Der Informationsrundgang wird von 13:10 bis 14:00 für die Mittagspause unterbrochen und endet um 14:45 Uhr.
Im Anschluss an den Informationsdurchgang wird darüber diskutiert, ob Arbeiten auszuschließen sind, weil sie gegen bindende Vorgaben der Auslobung verstoßen oder in wesentlichen Teilen nicht den geforderten Leistungsumfang entsprochen haben.Die Arbeit 1004, die zwei Pavillons außerhalb des vorgegeben Standorts
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 1.Preisgerichtssitzung vom 20.11.2007 7
anbietet, die Arbeit 1030, die die Bernauer Straße mit einem Brücken-bauwerk quert, die Arbeit 1044, die den Info-Pavillon außerhalb des vor-gegeben Standorts im Grenzstreifen platziert und die Arbeit 1047, die keine Pläne, sondern nur ein Modell für einen Teilbereich der Open-Air-Ausstellung eingereicht hat, werden auf einstimmigen Beschluss des Preisgerichts ausgeschieden.
Bei den Arbeiten 1013 (begehbarer Kragarm über die Bernauer Straße), 1019 (zwei Pavillongebäude beiderseits der Bernauer Straße), 1029 (nur ausschnittsweise Bearbeitung des Wettbewerbsgebiets), 1035 (Brücken-bauwerk über Gartenstraße und Bernauer Straße) und 1042 (fehlendes Modell) sieht das Preisgericht die Mängel als nicht so gravierend an, dass die Arbeiten ausgeschieden werden müssen.
5. Kriteriendiskussion
Das Preisgericht vergegenwärtigt sich in der Kriteriendiskussion von 15:05 Uhr bis 15:40 Uhr die komplexe Aufgabenstellung und führt unter dem Eindruck des Informationsdurchgangs eine vergleichende Diskussion in Bezug auf die unterschiedlichen Gestaltungsansätze für die Open-Air-Ausstellung und den Informationspavillon.
Es geht um die Vermittlung von Themen wie Alltag vor dem Mauerbau, Mauerbau, Zwangsaussiedlung, Flucht, Ausbau der Grenze, Mauerfall, Gedenken und um die Darstellung unterschiedlicher Perspektiven von Tätern und Opfern. Dabei sollen die Relikte der Grenzsicherungsanlagen und der ehemaligen Bebauung in die künftige Gestaltung der Open-Air-Ausstellung einbezogen werden.
Die Gestaltung der Open-Air-Ausstellung soll aber auch Folgekosten (Pflege, Wartung) und auch Erholungsaspekte sowie unterschiedliche Nutzergruppen der angrenzenden Quartiere berücksichtigen. In diesem Zusammenhang spielt die Verbindungs- und Aufenthaltsfunktion des ehe-maligen Grenzstreifens eine wichtige Rolle, die jedoch im Verhältnis zu den Informations- und Gedenkaspekten nachrangig einzustufen sei.
Es wird auf einen sensiblen Umgang mit dem Boden hingewiesen, der z.B. ein Auskoffern insbesondere im Friedhofsbereich verbietet.
Die Open-Air-Ausstellung soll Spuren sichtbar machen und einen neu-en Blick auf den ehemaligen Grenzstreifen ermöglichen. Dabei sollen die unterschiedlichen Phasen des Mauerbaus und auch die Perspektive der Täter z.B. durch die Einbeziehung von Standorten ehemaliger Beobach-tungstürme verdeutlicht werden.
Ein Zupflanzen des ehemaligen Grenzstreifens wird als problematisch an-gesehen. Bei einem hohen Anteil wassergebundener Flächen wird das Problem einer aufwendigen Unterhaltung gesehen.
Es wird festgestellt, dass viele Arbeiten formale Einheitlichkeit anstreben, die zu Überformungen des Grenzstreifens führt. In diesem Kontext wird auch die Verwendung unterschiedlicher Leitmaterialien diskutiert.
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Bezüglich des Pavillons wird darauf aufmerksam gemacht, dass das Ge-bäude der Information und der Bewältigung großer Besucherströme dient, und keine Ausstellung beherbergen und auch nicht als Aussicht-punkt die-nen soll. Unabhängig davon ist die Wahrnehmbarkeit und städ-tebauliche Signifikanz des zu entwerfenden Pavillons durchaus er-wünscht.
6. Erster Wertungsrundgang
Ab 15:40 Uhr findet der erste Wertungsdurchgang statt. Die Vorsitzende weist darauf hin, dass im ersten Wertungsrundgang Ar-beiten im Verfahren bleiben, wenn sie mindestens eine Stimme für ihr Weiterkommen erhalten. Es findet eine ausführliche Diskussion der ein-zelnen Arbeiten statt. Folgende Arbeiten werden aus 43 zugelassenen Beiträgen einstimmig ausgeschieden:
Offener Realisierungswettbewerb Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer /
Ergebnisprotokoll des 1. Preisgerichts vom 20.11.2007
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6 Erster Wertungsrundgang
Ab 15:40 Uhr findet der erste Wertungsdurchgang statt.
Die Vorsitzende weist darauf hin, dass im ersten Wertungsrundgang Ar-
beiten im Verfahren bleiben, wenn sie mindestens eine Stimme für ihr
Weiterkommen erhalten. Es findet eine ausführliche Diskussion der ein-
zelnen Arbeiten statt.
Folgende Arbeiten werden aus 43 zugelassenen Beiträgen einstimmig
ausgeschieden:
1. Rundgang
Tarnzahl Ergebnis
1012 ausgeschieden
1016 ausgeschieden
1018 ausgeschieden
1019 ausgeschieden
1027 ausgeschieden
1028 ausgeschieden
1032 ausgeschieden
1034 ausgeschieden
1036 ausgeschieden
1038 ausgeschieden
1039 ausgeschieden
1042 ausgeschieden
1043 ausgeschieden
1045 ausgeschieden
1046 ausgeschieden
Es verbleiben 28 Wettbewerbsbeiträge im Beurteilungsverfahren.
Der erste Wertungsrundgang endet um 16:20 Uhr.
6 Zweiter Wertungsrundgang
Um 16:40 Uhr nimmt das Preisgericht die Wertungsdiskussion über die
28 verbliebenen Arbeiten erneut auf. Herr Klemke ersetzt Herrn Gothe
als Sachpreisrichter.
Um 18:55 Uhr ersetzt Herr Dr. Cramer Frau Dr. Olbertz als Preisrichter.
Um 19:20 Uhr ersetzt Herr Fugmann Herrn Schmitz als Preisrichter.
Die stimmberechtigten Preisrichter kommen, unter Anlegung der Beurtei-
lungskriterien der Auslobung, nach intensiver Erörterung der einzelnen
Arbeiten zu folgenden Abstimmungsergebnissen:
Es verbleiben 28 Wettbewerbsbeiträge im Beurteilungsverfahren.
Der erste Wertungsrundgang endet um 16:20 Uhr.
7. Zweiter Wertungsrundgang
Um 16:40 Uhr nimmt das Preisgericht die Wertungsdiskussion über die 28 verbliebenen Arbeiten erneut auf. Herr Klemke ersetzt Herrn Gothe als Sachpreisrichter.Um 18:55 Uhr ersetzt Herr Dr. Cramer Frau Dr. Olbertz als Preisrichter.Um 19:20 Uhr ersetzt Herr Fugmann Herrn Schmitz als Preisrichter.
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Die stimmberechtigten Preisrichter kommen, unter Anlegung der Beurtei-lungskriterien der Auslobung, nach intensiver Erörterung der einzelnen Arbeiten zu folgenden Abstimmungsergebnissen:
Somit sind die 19 Arbeiten 1001, 1006, 1008, 1009, 1010, 1013, 1014, 1015, 1017, 1021, 1023, 1024, 1026, 1029, 1031, 1033, 1035, 1037 und 1040 aus dem Beurteilungsverfahren im zweiten Wertungsrundgang aus-geschieden.
Der zweite Wertungsrundgang endet um 21:05 Uhr.
Die Sitzung wird für eine Pause unterbrochen.
Offener Realisierungswettbewerb Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer /
Ergebnisprotokoll des 1. Preisgerichts vom 20.11.2007
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2. Rundgang
Tarnzahl Ja Nein Ergebnis
1001 0 11 ausgeschieden
1002 11 0 verbleibt
1003 9 2 verbleibt
1005 6 5 verbleibt
1006 0 11 ausgeschieden
1007 11 0 verbleibt
1008 1 10 ausgeschieden
1009 1 10 ausgeschieden
1010 0 11 ausgeschieden
1011 10 1 verbleibt
1013 2 9 ausgeschieden
1014 0 11 ausgeschieden
1015 2 9 ausgeschieden
1017 1 10 ausgeschieden
1020 11 0 verbleibt
1021 5 6 ausgeschieden
1022 11 0 verbleibt
1023 0 11 ausgeschieden
1024 1 10 ausgeschieden
1025 11 0 verbleibt
1026 4 7 ausgeschieden
1029 0 11 ausgeschieden
1031 0 11 ausgeschieden
1033 0 11 ausgeschieden
1035 0 11 ausgeschieden
1037 1 10 ausgeschieden
1040 0 11 ausgeschieden
1041 10 1 verbleibt
Somit sind die 19 Arbeiten 1001, 1006, 1008, 1009, 1010, 1013, 1014,
1015, 1017, 1021, 1023, 1024, 1026, 1029, 1031, 1033, 1035, 1037 und
1040 aus dem Beurteilungsverfahren im zweiten Wertungsrundgang
ausgeschieden.
Der zweite Wertungsrundgang endet um 21:05 Uhr.
Die Sitzung wird für eine Pause unterbrochen.
7 Rückholanträge
Aus dem Kreis der stimmberechtigten Preisrichter werden für folgende
Arbeiten Rückholanträge gestellt und wie folgt abgestimmt:
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 1. Preisgerichtssitzung vom 20.11.2007 10
8. Rückholanträge
Aus dem Kreis der stimmberechtigten Preisrichter werden für folgende Arbeiten Rückholanträge gestellt und wie folgt abgestimmt:
Somit sind die 4 Arbeiten 1009, 1015, 1017 und 1021 wieder im Beurtei-lungsverfahren.
In der 1. Preisgerichtssitzung werden somit folgende 13 Arbeiten ausge-wählt, die in der zweiten Phase der Vorprüfung detaillierter geprüft wer-den:
1002, 1003, 1005, 1007, 1009, 1011, 1015, 1017, 1020, 1021, 1022, 1025 und 1041.
Anschließend diskutiert das Preisgericht in einem Sonderrundgang die wegen Verstoßes gegen bindende Vorgaben ausgeschlossenen Arbei-ten. Es werden jedoch keine Anträge gestellt, eine dieser Arbeiten wegen be-merkenswerter Anregungen mit einem Sonderpreis zu bedenken. Die-se Arbeiten bleiben somit ausgeschlossen
Für die 2. Sitzung des Preisgerichts am 12. Dezember wird ein neuer Vorprüfbericht erstellt, in dem die ausgewählten Arbeiten detaillierter be-schrieben werden.
Die Vorsitzende, Frau Donata Valentien, schließt die Sitzung um 22:00 Uhr mit einem Dank an die Preisrichter, Sachverständigen und Vorprüfer für die engagierte sachliche Zusammenarbeit. Herr Ostendorff dankt im Namen des Auslobers allen am Wettbewerbsverfahren Beteiligten für ihre Mitwirkung.
Die Vorprüfung wird entlastet.
Die Sitzung des Preisgerichts wird am 12.12.2007 in den Räumen der Technischen Universität Berlin, Ackerstraße 76, 13355 Berlin-Wedding fortgesetzt.
Das Protokoll wurde von der Vorsitzenden des Preisgerichts, Frau Valentien, durchgesehen und genehmigt.
Protokoll: Eckhard Lange
Offener Realisierungswettbewerb Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer /
Ergebnisprotokoll des 1. Preisgerichts vom 20.11.2007
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Rückholanträge
Tarnzahl Ja Nein Ergebnis
1009 9 2 zurückgeholt
1015 11 0 zurückgeholt
1017 8 3 zurückgeholt
1021 9 2 zurückgeholt
1024 1 10 verbleibt im 2. Rundgang
1026 2 9 verbleibt im 2. Rundgang
Somit sind die 4 Arbeiten 1009, 1015, 1017 und 1021 wieder im Beurtei-
lungsverfahren.
In der 1. Preisgerichtssitzung werden somit folgende 13 Arbeiten ausge-
wählt, die in der zweiten Phase der Vorprüfung detaillierter geprüft wer-
den:
1002, 1003, 1005, 1007, 1009, 1011, 1015, 1017, 1020, 1021, 1022,
1025 und 1041.
Anschließend diskutiert das Preisgericht in einem Sonderrundgang die
wegen Verstoßes gegen bindende Vorgaben ausgeschlossenen Arbei-
ten. Es werden jedoch keine Anträge gestellt, eine dieser Arbeiten wegen
bemerkenswerter Anregungen mit einem Sonderpreis zu bedenken. Die-
se Arbeiten bleiben somit ausgeschlossen
Für die 2. Sitzung des Preisgerichts am 12. Dezember wird ein neuer
Vorprüfbericht erstellt, in dem die ausgewählten Arbeiten detaillierter
beschrieben werden.
Die Vorsitzende, Frau Donata Valentien, schließt die Sitzung um 22:00
Uhr mit einem Dank an die Preisrichter, Sachverständigen und Vorprüfer
für die engagierte sachliche Zusammenarbeit. Herr Ostendorff dankt im
Namen des Auslobers allen am Wettbewerbsverfahren Beteiligten für ihre
Mitwirkung.
Die Vorprüfung wird entlastet.
Die Sitzung des Preisgerichts wird am 12.12.2007 in den Räumen der
Technischen Universität Berlin, Ackerstraße 76, 13355 Berlin-Wedding
fortgesetzt.
Das Protokoll wurde von der Vorsitzenden des Preisgerichts, Frau
Valentien, durchgesehen und genehmigt.
Protokoll: Eckhard Lange
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 1.Preisgerichtssitzung vom 20.11.2007 11
9. Anwesenheitsliste
1. Preisgerichtssitzung am 20.11.2007in den Räumen der Technischen Universität BerlinAckerstraße 7613355 Berlin-Wedding
Seite 1 Anwesenheitsliste 1. Preisgerichtssitzung am 20.11.2007
Offener Realisierungswettbewerb Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Ergebnisprotokoll des 1. Preisgerichts am 20.11.2007
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Anwesenheitsliste
1. Preisgerichtssitzung am 20.11.2007
in den Räumen der
Technischen Universität Berlin
Ackerstraße 76
13355 Berlin-Wedding
Seite 1 Anwesenheitsliste 1. Preisgerichtssitzung am 20.11.2007
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 1. Preisgerichtssitzung vom 20.11.2007 12
Seite 2 Anwesenheitsliste 1. Preisgerichtssitzung am 20.11.2007
Offener Realisierungswettbewerb Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Ergebnisprotokoll des 1. Preisgerichts am 20.11.2007
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Seite 2 Anwesenheitsliste 1. Preisgerichtssitzung am 20.11.2007
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 1.Preisgerichtssitzung vom 20.11.2007 13
Seite 3 Anwesenheitsliste 1. Preisgerichtssitzung am 20.11.2007
Offener Realisierungswettbewerb Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Ergebnisprotokoll des 1. Preisgerichts am 20.11.2007
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Seite 3 Anwesenheitsliste 1. Preisgerichtssitzung am 20.11.2007
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 1. Preisgerichtssitzung vom 20.11.2007 14
Seite 4 Anwesenheitsliste 1. Preisgerichtssitzung am 20.11.2007
Offener Realisierungswettbewerb Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Ergebnisprotokoll des 1. Preisgerichts am 20.11.2007
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Seite 4 Anwesenheitsliste 1. Preisgerichtssitzung am 20.11.2007
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 1.Preisgerichtssitzung vom 20.11.2007 15
Seite 5 Anwesenheitsliste 1. Preisgerichtssitzung am 20.11.2007
Offener Realisierungswettbewerb Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Ergebnisprotokoll des 1. Preisgerichts am 20.11.2007
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Seite 5 Anwesenheitsliste 1. Preisgerichtssitzung am 20.11.2007
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 1. Preisgerichtssitzung vom 20.11.2007 16
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer Berlin Mitte
offener Realisierungswettbewerbfür Hochbau, Freiraum und Ausstellung
Bericht der Vorprüfung zur 1. Preisgerichtssitzung
Offener Realisierungswettbewerb für Hochbau, Freiraum und AusstellungErweiterung Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße
Berlin Mitte
Bericht der Vorprüfungzur 1. Preisgerichtssitzung am 20. November 2007
Berlin, November 2007
WettbewerbsdurchführungSenatsverwaltung für StadtentwicklungAbteilung Städtebau und ProjekteReferat II DBrückenstraße 610179 Berlin Mitte
WettbewerbskoordinationPatrick Weiss, II D 22
Leitung der VorprüfungEckhard Lange
Digitale BearbeitungAnika Buhre
TitelbildJürgen Hohmuth
ModellfotosHans-Joachim Wuthenow
DruckA&W Digitaldruck, Berlin
Berlin, November 2007
Inhaltsverzeichnis
1. Vorlauf und Einlieferung der Wettbewerbsarbeiten .........................72. Vorprüfung .......................................................................................83. Vollständigkeit und Übersicht der Wettbewerbsarbeiten ...............104. Einzelberichte der Wettbewerbsarbeiten 1001 bis 1047 ..............15
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Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
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1. Vorlauf und Einlieferung der Wettbewerbsarbeiten
Der Wettbewerb wurde als offener einstufiger Realisierungswettbewerb gemäß GRW 1995 ausgelobt. Das Verfahren ist an onym.
Zur Teilnahme am Wettbewerb zugelassen sind natürliche Personen, die entsprechend den Regelungen ihres Heimatstaates berechtigt sind, die Berufsbezeichnung Architekt und Garten- bzw. Landschaftsarchitekt zu führen sowie Ausstellungsgestalter. Die Bildung einer Arbeitsgemeinschaft aus Architekten, Landschaftsarchitekten und Ausstellungsgestaltern unter Federführung eines Architekten oder Landschaftsarchitekten war zwin-gend erforderlich.
Die Wettbewerbsunterlagen konnten nach vorheriger Zahlung der Teilnahmegebühr ab dem 30. Juli 2007 im Teilnehmerbereich unter www.competitionline.de heruntergeladen werden. Am 13. August 2007 fand eine Informationsveranstaltung mit Begehung des Wettbewerbs-gebiets statt. Rückfragen konnten bis zum 24. August 2007 ano-nym im Teilnehmerbereich unter www.competitionline.de gestellt wer-den. Die Rückfragen und die Antworten der Rückfragen wurden bis zum 10. September im Teilnehmerbereich ver öffentlicht. Die Wett-bewerbsteilnehmer wurden zudem fortlaufend per E-Mail über das Wettbewerbsgeschehen informiert. Die Arbeiten konnten persönlich, per Kurier oder auf dem Postweg eingereicht werden. Von den 171 Interessenten, die die Teilnehmergebühr eingezahlt haben, haben 47 eine Arbeit eingereicht.
41 von 47 Arbeiten wurden nachweislich termin gerecht bis Dienstag, den 23. Oktober bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Brücken-straße 6, Raum 4.026 in 10179 Berlin abgegeben bzw. per Post bzw. Kurier dienst zugestellt. Bei den Arbeiten 1005, 1008, 1010, 1016, 1031 und 1035 ist die Prüfung der fristgerechten Abgabe erst nach der Sitzung des Preisgerichts möglich.
Von den 47 Arbeiten haben 44 ein Modell des Info-Pavillons einge-reicht. Bei den Arbeiten 1042 und 1044 wurde kein Modell eingereicht. Bei der Arbeit 1047 wurde nur ein Modell für einen Teilbereich der Open-Air-Ausstellung eingereicht, nicht jedoch für einen Pavillon.
Das Modell wurde bei 40 Arbeiten nachweislich termin gerecht bis Dienstag, den 01. November bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Brückenstraße 6, Raum 4.026 in 10179 Berlin abgegeben bzw. per Post bzw. Kurierdienst zugestellt. Bei den Arbeiten 1003, 1007, 1016 und 1043 ist die Prüfung der fristgerechten Abgabe des Modells erst nach der Sitzung des Preisgerichts möglich.
Eingangsdatum und -zeit, Zustand der Verpackungen sowie der Arbeiten wurden in Sammellisten eingetragen und ebenso wie die Verfasserumschläge unter Verschluss genommen.
Die Arbeiten wurden durch Mitarbeiter der Vorprüfung in den Räumen der Technischen Universität Berlin, Ackerstraße 76, 13355 Berlin geöffnet. Die Kennziffern der Arbeiten wurden mit willkürlich gewählten Tarnnummern
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
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von 1001 bis 1047 überklebt. Die eingereichten Unterlagen wurden auf die Vollständigkeit der laut Auslobung unter Punkt 1.10 aufgelisteten gefor-derten Leistungen überprüft. Die entsprechende Liste mit 21 Prüfkriterien ist Bestandteil des Vorprüfberichts.
Beim Gesamtkonzept 1:1.000 wurde in einzelnen Fällen nicht der erwei-terte Bereich Brunnenstraße bis Schwedter Straße einbezogen oder ein anderer Maßstab verwendet.
Bei den Detailplänen 1:200 wurde häufig auf ein Detail für den erweiterten Bereich verzichtet oder nur ein Detail für den Kernbereich gezeichnet. Vereinzelt fehlten die geforderten Ansichten, Schnitte, Perspektiven und Isometrien für den Open-Air-Ausstellungsbereich.
Die Grundrisse für alle Geschossebenen des Pavillons, entsprechende Ansichten und Schnitte waren nicht immer vorhanden. Das gefor-derte Fassadendetail fehlte z.T. oder vermittelte nicht die notwendigen Informationen in Schnitt und Ansicht.
Die Prüfpläne entsprachen häufig nicht den geforderten Maßstäben oder wurden nur für das Gesamtkonzept 1:1.000 eingereicht.
Die Kostenschätzung für den Open-Air-Ausstellungsbereich und die Berechungen für den Pavillon auf den entsprechenden Formblättern wur-de von fast allen Verfassern erbracht. Die Baubeschreibung lag ebenfalls in den meisten Fällen vor, allerdings individuell sehr unterschiedlich.
Vereinzelt überschritt der Erläuterungstext die Begrenzung auf drei DIN A4-Seiten.
Die Verfassererklärung fehlte bei den Arbeiten 1044 und 1046. Über den anonymen Teilnehmerbereich wurden die Verfasser aufgefordert, die Verfassererklärung nachzureichen.
Die geforderten Dateien im tif-, pdf-, dwg-, dxf-, pln- bzw. im xls-Format wurden von fast allen Verfassern auf CD-ROM eingereicht.
Die Pläne wurden entsprechend den Hängeplänen (sofern eingereicht) auf den Stelltafeln angeordnet.
Sämtliche 47 Arbeiten wurden - auch bei zum Teil unvollständigen Unterlagen - geprüft.
2. Vorprüfung
Die Vorprüfung (1. Phase) nahm ihre Arbeit am 24. Oktober 2007 in den Räumen der Technischen Universität Berlin, Ackerstraße 76, 13355 Berlin, auf. Am 19. November 2007 wurde die Vorprüfung abgeschlos sen.
Die Vorprüfung erfolgt zweiphasig. In der ersten Phase bis zur 1. Sitzung des Preisgerichts am 20.11.2007 wurden die Arbeiten in einem vereinfach-ten Verfahren geprüft.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
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In der 1. Preisgerichtssitzung werden die Arbeiten ausgewählt, die an-schließend in der zweiten Phase der Vorprüfung detaillierter ent sprechend aller Vorgaben der Wettbewerbsauslobung geprüft werden. Die betrifft ins-besondere die konkrete Prüfung der Kosten anhand der Prüfpläne und der eingereichten tabellarischen Kostenkalkulationen.
Für die 2. Sitzung des Preisgerichts am 12. Dezember wird ein neuer Vorprüfbericht erstellt, in dem die ausgewählten Arbeiten detaillierter be-schrieben werden.
Die Vorprüfung (1. Phase) wurde von folgenden Personen durchgeführt:
Vorprüfer: Inga Hahn, Landschaftsarchitektin Gerd Kleyhauer, Landschaftsplaner Eckhard Lange, Landschaftsarchitekt Martin Kaiser, Architekt Birgit Petersen, Architektin Andreas Zerr, Architekt Karl Stark, Designer
Mitarbeiter der Vorprüfung: Annette Haubner, Studentin Kirsten Krepelin, Studentin Juliane Patzak, Studentin
Nach einem ersten informativen Rundgang, der einen Überblick über das Spektrum der einge reichten Arbeiten ermöglichte, wurden un-ter Berücksichtigung der Zweiphasigkeit der Vorprüfung ein der Anzahl der Arbeiten und der zur Verfügung stehenden Zeit angemessenes Vorprüfverfahren sowie der organisatorische Ablauf festgelegt.
Auf der Grundlage der in Teil 3 der Wettbewerbsauslobung beschriebenen Aufgaben und Beurteilungskrite rien entwickelte die Vorprüfung einen Kriterienkatalog zur Prüfung der Arbeiten, der in die Gliederungspunkte der textlichen Beschreibungen der einzelnen Wettbewerbsarbeiten einge-gangen ist:
LeitideeOpen-Air-AusstellungInformationspavillon
Der Beschreibung der einzelnen Arbeiten ist eine Zusammenstellung der Arbeiten anhand der Modellfotos (Pavillon) vorangestellt.
SachverständigeWährend der Vorprüfung wurden die Sachver stän digen am 08., 09., 12. sowie 13. November 2007 eingeladen, sich einen Eindruck über die abge-gebenen Arbeiten zu verschaffen. Von den 26 Sachverständigen nahmen 16 diese Gelegenheit wahr.
Die Sachverständigen stehen dem Preisgericht für vertiefende Ausführun-gen zur Verfügung.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
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3. Vollständigkeit und Übersicht der Wettbewerbsarbeiten
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Eingangsnummer
Kennziffer
Tarnnummer
Gesamtkonzept 1:1.000
Open-Air-Ausstellung: Bereich
Gartenstraße - Ackerstraße 1:200 und 2
weitere Bereiche nach Wahl
Open-Air-Ausstellung: Details,
Ansichten, Schnitte nach freier Wahl
(ohne Maßstab)
Open-Air-Ausstellung: Perspektiven,
Isometrien nach freier Wahl (ohne
Maßstab)
Informationspavillon: Grundrisse aller
Geschosse 1:200
Informationspavillon: Ansichten,
Schnitte 1:200
Informationspavillon: Fassadendetail
(Schnitt, Ansicht) 1:20
Informationspavillon: freie
Darstellungen, soweit erforderlich, ohne
Maßstab
Informationspavillon: Modell auf
Einsatzplatte 1:200
Open-Air-Ausstellung: Prüfpläne
(gefaltet) in den Maßstäben zu Nr.1 und
Nr. 2)
Informationspavillon: Prüfpläne (gefaltet)
1:200
Open-Air-Ausstellung: Kostenschätzung
nach DIN 276, KG 500 (Formblatt
Freiraum u Ausstellung)
Informationspavillon: Berechnungen auf
Formblättern nach DIN 277 (Formblatt
Raumprogramm und Flächen)
Baubeschreibung in Anlehnung an DIN
276
Erläuterungsbericht (max.3 Seiten)
Verzeichnis der eingereichten
Unterlagen
Verfassererklärung (Formblatt)
CD-ROM: Präsentationspläne als tif-und
pdf-Datei(en) mit dem vorgegebenen
Dateinamen
CD-ROM: Prüfpläne im .dwg- oder .dxf-
oder .pln--Format mit dem vorgegebenen
Dateinamen
CD-ROM: ausgefüllte Formblätter zu Nr.
13 als .xls-Datei mit dem vorgegebenen
Dateinamen
Bem
erk
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Kennziffer
Tarnnummer
Gesamtkonzept 1:1.000
Open-Air-Ausstellung: Bereich
Gartenstraße - Ackerstraße 1:200 und 2
weitere Bereiche nach Wahl
Open-Air-Ausstellung: Details,
Ansichten, Schnitte nach freier Wahl
(ohne Maßstab)
Open-Air-Ausstellung: Perspektiven,
Isometrien nach freier Wahl (ohne
Maßstab)
Informationspavillon: Grundrisse aller
Geschosse 1:200
Informationspavillon: Ansichten,
Schnitte 1:200
Informationspavillon: Fassadendetail
(Schnitt, Ansicht) 1:20
Informationspavillon: freie
Darstellungen, soweit erforderlich, ohne
Maßstab
Informationspavillon: Modell auf
Einsatzplatte 1:200
Open-Air-Ausstellung: Prüfpläne
(gefaltet) in den Maßstäben zu Nr.1 und
Nr. 2)
Informationspavillon: Prüfpläne (gefaltet)
1:200
Open-Air-Ausstellung: Kostenschätzung
nach DIN 276, KG 500 (Formblatt
Freiraum u Ausstellung)
Informationspavillon: Berechnungen auf
Formblättern nach DIN 277 (Formblatt
Raumprogramm und Flächen)
Baubeschreibung in Anlehnung an DIN
276
Erläuterungsbericht (max.3 Seiten)
Verzeichnis der eingereichten
Unterlagen
Verfassererklärung (Formblatt)
CD-ROM: Präsentationspläne als tif-und
pdf-Datei(en) mit dem vorgegebenen
Dateinamen
CD-ROM: Prüfpläne im .dwg- oder .dxf-
oder .pln--Format mit dem vorgegebenen
Dateinamen
CD-ROM: ausgefüllte Formblätter zu Nr.
13 als .xls-Datei mit dem vorgegebenen
Dateinamen
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Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
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Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
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kein Modell eingereicht
kein Modell eingereicht
kein Modell eingereicht
14
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
15
4. Einzelberichte der Wettbewerbsarbeiten 1001 bis 1047
Jede Arbeit wird auf einer Seite vorgestellt. Im oberen Bereich wird der Ausschnitt aus dem Übersichtsplan 1:1.000 zwischen Gartenstraße und Brunnenstraße abgebildet. Der untere Seitenbereich enthält die zusam-menfassende Beschreibung der Vorprüfung und zwei zusätz liche er-läuternde Abbildungen (ein für den Entwurf typisches Element des Ausstellungssystems und ein Modellfoto des Informationspavillons) der jeweiligen Planverfasser sowie eine Tabelle mit den Planungsdaten des Informationspavillons (Verfasserangaben):
ÜBF: Überbaute FlächeGRZ : Grundflächenzahl GFZ: GeschossflächenzahlBGF: Brutto-GrundflächeBRI: Brutto-RauminhaltNF: NutzflächeBGF/NF: Verhältnis Brutto-Grundfläche / NutzflächeDAF: DachflächenHTF: Horizontale TrennflächenBAF: BasisflächenAWF: AußenwandflächenIWF: InnenwandflächenBAU: Volumen der BaugrubeA: Gebäudehüllfläche A/V: Verhältnis Gebäudehüllfläche / BRI
Die Planungsdaten des Informationspavillons werden erst in der zweiten Vorprüfungsphase rechnerisch überprüft – einschließlich der Ermittlung der ÜBF, GRZ und GFZ - und aus ihnen die Baukosten ermittelt.
Zitate der Verfasser sind kursiv wiedergegeben.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
16
1001
2. Rundgang: XTH-berlin, BERNARD.SATTLER, TS Redaktion - Berlin
AWF IWF BAU A A/V
1040 652 1575 2474 0,6
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 849 4095
NF BGF/NF DAF HTF BAF
575 1,47 717 112 138
Leitidee:
Die Teilung Berlins war eine
Ausnahmesituation, .... Diese Situation
soll im Stadtbild in Erinnerung gehalten,
nicht aber die Teilung nachträglich bau-
lich festgeschrieben werden.
Open-Air-Ausstellung:
Entsprechend eigenständig ist die ar-
chitektonische Geste ..., entsprechend
flüchtig das Ausstellungskonzept.
Das entwickelte Gedenkkonzept stärkt
das Mauerthema linear in Form ei-
ner verbindenden Tonspur. Entlang
des Mauerverlaufs wechseln die
Themenfelder: Mauerbau, Grenzdienst,
Umsiedlung, Flucht, Mauerfall,
Versöhnung, am Nordbahnhof be-
ginnend Richtung Mauerpark. Es
werden beide Gesichter, Ost und
West, inszeniert. Ergänzende und
informierende Materialien zu den
Originaltönen findet der Besucher im
Dokumentationszentrum, dort auch
mehrsprachig.
Die Birke als Pioniergehölz, meist in
dunkel abgestreuten Platzbereichen
eingebracht, wird prägend für die ge-
samte Gedenkstätte. Das für Berlin ty-
pische Mosaikpflaster ersetzt entlang
der Bernauer Str. die Gehwegplatten
und wird zu einem durchgehenden
Gestaltungsthema.
In einzelnen Segmenten des ehemali-
gen Mauerstreifens werden verschiede-
ne Themen mit landschaftsarchitektoni-
schen Mitteln zurückhaltend gestaltet:
Gedanken an die Toten mit aus der
ehemaligen Friedhofsstruktur hervor-
gegangenen Pflanzbeeten und freiem
Birkenwuchs, Tunnelflucht als Einschnitt
ins Gelände, Alltag vor dem Mauerbau
durch Freilegen der Fundamente und
im Kontrast dazu mit einer großen
ausgeräumten Schotterfläche und der
Postenweg im erweiterten Bereich
mit einem beidseitigem Tennenbelag,
dunklem Schotter im Übergang zu den
privaten Grundstücken, punktuellen
Sitzbänken und Birken.
Informationspavillon:
Das solitäre Gebäude präsentiert sich als
Denkzeichen. Es ist von den Verfassern
bewusst als ein „Hindernis“ konzipiert,
um symbolhaft einen dreidimensional
gebauten, solitären „Gewaltcharakter“
darzustellen.
Die zeichenhafte Form des Kreuzes,
konstruiert aus Stahlbeton, verschließt
sich weitestgehend zum Außenraum.
Blickinszenierungen aufs Gebiet der
Gedenkstätte werden bewusst sparsam
eingesetzt. Der Haupteingang liegt im
hinteren Abschnitt des Grundstücks zur
Gartenstraße. Die innere Organisation
ist ausschließlich mittels Treppen und
Podesten erschlossen.
Das Raumprogramm verteilt sich
entlang von vier Gangbereichen.
Als Trennwände werden, wo nötig,
Glaswände vorgeschlagen um im
Innern ein „Raumkontinuum“ zu schaf-
fen.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
17
1002
Ankauf: fnp architekten, lohrberg stadtlandschaftsarchitektur, Martin Naumann - Stuttgart
AWF IWF BAU A A/V
878 685 700 1778 0,49
NF BGF/NF DAF HTF BAF
592 1,52 900 0 900
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 900 3600
Leitidee:
Die Gedenkstätte Berliner Mauer
soll weniger das Bauwerk Mauer in
den Blickpunkt stellen, sondern die
Geschichte und die Ereignisse von
Teilung und Flucht dokumentieren und ...
an deren Opfer erinnern.
Open-Air-Ausstellung:
Entsprechend gibt der Entwurf
den quer zur Grenze verlaufenden
Beziehungen und Lebenswegen Gestalt:
„Lebenslinien“. Diese symbolische Geste
verdeutlicht die trennende Wirkung der
Mauer und macht als leicht zu instal-
lierendes wie wieder zu erkennendes
Gestaltungsmittel die Anlage als zusam-
menhängendes Ensemble erlebbar.
Der Grenzstreifen wird von jüngeren
Einbauten befreit und mit Schotterrasen
einheitlich befestigt. Hier spannen sich
5cm starke und 80cm breite, dunkel-
blau-graue Stahlscheiben leicht erha-
ben über das Gelände und markieren
als Lebenslinien Orte der Flucht und
Tunnelverläufe.
An den Stellen der ehemaligen
Grenzbauwerke werden sie unterbro-
chen und zeichnen so indirekt den Verlauf
der Sperranlagen und ihre Dimensionen
nach. Die Schnittstellen werden beleuch-
tet und erzielen entsprechend nachts die
gleiche Wirkung.
Platzflächen aus wassergebundener
Decke markieren Eingänge und bilden
drei Ausstellungsschwerpunkte:
Das durch die Lebenslinien gestalte-
risch integrierte Denkmal als zentraler
Gedenkort, die Versöhnungskapelle und
ein neuer Ausstellungsbereich, der mit
einer Installation die vier Generationen
der Mauer thematisiert.
Der Postenweg übernimmt die zentra-
le Besucherlenkung. In seinem Verlauf
informieren Ausstellungsmodule aus
weißem Stahl, weiß wie ein leeres Blatt
Papier, über konkrete Ereignisse und
stellen menschliche Bezugspunkte her.
Der konzentrierte Einsatz einfacher Mittel
soll einer Überladung entgegenwirken.
Informationspavillon:
Der Pavillon präsentiert sich als flacher,
linearer Körper parallel zur Gartenstraße.
Die leuchtende Hülle besteht aus weiß
lackiertem Stahlblech und wird durch
schnittartigen Öffnungen gegliedert.
Die Besonderheit der Fassade leitet
sich aus Verbindungs- und Lebenslinien
ab, die stellvertretend für persönliche
Schicksale stehen, die mit dem Bau
der Mauer einhergingen. Damit entsteht
ein inhaltlicher Bezug zu Spuren der
Vergangenheit.
Die Haut beinhaltet drei Volumen, die den
Grundriss flexibel gliedern. Der Eingang
orientiert sich zur Bernauer Straße.
Der Körper ist mal offen, mal mehr ge-
schlossen, je nach Nutzung. Natürliches
Licht und Holz prägen das Innere der
Stahlkonstruktion. Blickbezüge aufs
Areal werden inszeniert. Umgekehrt soll
Neugierde bei der Betrachtung von au-
ßen ins Innere geweckt werden, auch
nachts.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
18
1003
Leitidee
Die Erweiterung der Gedenkstätte the-
matisiert den individuellen Versuch die
Mauer zu überwinden, aber auch die
Überwindung der Teilung durch das
Verschwinden der Mauer aus dem
Stadtraum.
Open-Air-Ausstellung:
Dem Gedenkstättenpark wird eine um
15cm erhöhte, neue Rasenschicht hin-
zugefügt. Darin eingelassen inszenie-
ren mit Cortenstahl gefasste archäo-
logische Rahmen die z. T. freigelegten
Fragmente, wie z.B. Stromkästen oder
den der Haupterschließung dienende
Postenweg. Angelehnt ist die räumliche
Fassung der Relikte an das Denkmal
Berliner Mauer, dass damit in das neue
Gesamtensemble eingebunden wird.
Mit Sehschlitzen versehen, werden eini-
ge dieser Rahmen zu Passantenkinos,
als filmische Erweiterung der archäolo-
gischen Felder.
Eine Bank mit integriertem Lichtband
dient zur Markierung des Mauerverlaufs
und schafft eine räumliche Trennung
zur Bernauer Straße, die nur an wich-
tigen Eingängen unterbrochen wird.
Östlich der Brunnenstraße erfolgt die
Markierung durch ein Pflasterband. Das
Bankelement betont hier zwei grüne
Durchgänge.
Neu hinzugefügte Elemente und sicht-
bar gemachte Relikte wie die Markierung
von Fluchttunneln werden mit dunklen
Farben deutlich vom Bestand abgeho-
ben. Ca. 5m breite Themenbänder aus
anthrazit gefärbtem Beton quer zum
Mauerverlauf stellen Verbindungen zur
Bernauer Straße her. Info-Paneele aus
Glas, Stahl- und Kunststoff in der Größe
der Mauerelemente werden hierauf ge-
staffelt angeordnet. Sie behandeln u.a.
die Themen Opfergedenken und stellen
die Chronologie der Ereignisse an der
Mauer dar.
Darüber hinaus wird das Leitsystem des
Berliner Mauerwegs für die Gedenkstätte
in Form von Faltplänen und GPS-
Navigation übernommen.
Informationspavillon:
Der 1-2-geschossige Kubus steht als
Kopfbau an der Gartenstraße, seine
Ausrichtung nimmt Bezug zum abknik-
kenden Mauerverlauf.
Die Gebäudehülle aus perforiertem
Edelstahl mit Mauerbruchstück-Icons,
als Versinnbildlichung der Spuren der
Mauerspechte soll an den Abtrag der
Mauer erinnern, und die Leere des
Mauerstreifens reflektieren.
Der Zugang erfolgt von der Bernauer
Straße über einen Gebäudeeinschnitt. Die
Grundrisse sind als lineare Raumfolgen
mit umgebenden Verkehrsflächen struk-
turiert, die Abfolge der Räume ist an der
jeweils zu erwartenden Verweildauer der
Besucher orientiert. Alle Räume sind in-
nen liegend.
Die Fassaden bestehen aus einer
Edelstahlverkleidung vor Isolierglas. Die
Innenwände werden mit Multiplexplatten
verkleidet, Bezug nehmend zu den
Elementen der Open-Air-Ausstellung.
3. Rundgang: a24_landschaft und Partner, chezweitz & roseapple - Berlin
AWF IWF BAU A A/V
731 394 1131 1736 0,606
NF BGF/NF DAF HTF BAF
576 1,39 489 255 489
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 797 2866
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
19
1004
Leitidee:
Der Informationspavillon ist inhalt-
lich und gestalterisch elementarer
Bestandteil des Ausstellungsgeländes.
Sein Standort zeigt städtebauliche
Präsenz. Das Gebäude wird über seine
Bestimmung am Ort der verbliebenen
Spuren mit dem Todesstreifen veran-
kert.
Open-Air-Ausstellung:
Der Postenweg wird in Teilen wieder-
hergestellt und zum mit Asphalt befe-
stigten, zentralen Erschließungsband
der Gedenkstätte. An der Gartenstraße
und an der Brunnenstraße wird er von
je einem Pavillon überbaut. Diese sind
Eingangsraum und Bestandteil des
Ausstellungsgeländes und sollen den
vorgesehenen Informationspavillon an
der Gartenstraße ersetzen.
Das Gelände erhält einen steppenarti-
gen Charakter. Gehölze werden entfernt
und auf die gesamte Fläche wird Splitt
bzw. Schotter unterschiedlicher Körnung
und Farbe aufgebracht. In Teilbereichen
werden so die Grundrisse der ehemali-
gen Bebauung an der Bernauer Straße
nachgezeichnet.
Auch als bewusste Störung zum
Kontinuum des Postenweges wird diese
neue Schicht von mit Stahl eingefassten
Betonplatten (Fluchtlinien), durchbro-
chen. Sie dokumentieren geglückte und
gescheiterte Fluchtversuche mit Orten
der Erinnerung bzw. des Gedenkens an
deren Endpunkten.
Die auf die Bernauer Straße mündenden
Straßen gliedern die Ausstellungsfläche
in vier Bereiche, die sich unterschied-
lichen Zeitabschnitten widmen und in
sich geschlossene Rundwege ermög-
lichen. Ergänzt werden sie durch zwei
Rundwege über das Gesamtgelände.
Entlang des Postenweges werden 2,5m
hohe Informationsstelen aus Glas mit
integrierten Medienstationen platziert,
die unter anderem über die Ereignisse
informieren, die keine Spuren hinterlas-
sen haben.
Informationspavillon:
Die Programmflächen werden in
zwei Gebäuden untergebracht, ei-
nem Infopavillon an der Gartenstraße
und einem Servicepavillon an der
Brunnenstraße. Die Pavillons wer-
den durch ihre Lage zum integralen
Bestandteil der Gedenkstätte.
Die überkragenden, rautenförmigen
Dächer sollen an Streckmetallzäune
erinnern, die Ost und West voneinander
trennten und als Schattenwurf auf dem
Boden des Todesstreifens sichtbar sind.
Die Gebäudezugänge sind Bestandteile
des Postenweges; im Bereich des
Infopavillons als lineares Foyer ausge-
bildet. Die Grundflächen der Pavillons
sind durch den Weg geteilt in geschlos-
sene Raummodule und überdachte
Außenbereiche.
Im Infopavillon sind Gruppen-, Vorführ-
und Personalräume untergebracht, im
Servicepavillon Café und Buchladen.
Die Außenwände sind mit Metall-
paneelen verkleidet.
ausgeschlossen wegen Verstoßes gegen bindende Vorgaben:aim busse architekten ingenieure, Sven Gleue Landschafts-Architektur, Heldstudio - Berlin
AWF IWF BAU A A/V
578 1974 2071 2099 0,53
NF BGF/NF DAF HTF BAF
643 1,27 1175 255 564
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 819 3924
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
20
1005
Leitidee:
Die Vielschichtigkeit des historischen
Ortes wird zum Thema des Entwurfs.
Dessen Ziel ist es, vorhandene Elemente
zu erhalten und nicht mehr vorhandene
Elemente lesbar zu machen. Der ge-
samte Mauerstreifen wird als begehbare
Landkarte verstanden.
Open-Air-Ausstellung:
Der ehemalige Grenzstreifen wird mit hel-
lem Schotter befestigt. Originalelemente
bleiben erhalten, die ehemalige Struktur
der Grenze, der Abdruck, wird rekon-
struiert, indem Linien und Flächen
um 15cm abgesenkt und durch
Metallbänder eingefasst werden. In den
Bodenmarkierungen sind Beschriftungen
von Ereignissen eingraviert.
Um den verschwundenen Grundriss zu-
sätzlich zu betonen, wird an den Rändern
ehemaliger Wohngebäude, Mauern, etc.
der ehemals vorhandene Schatten auf-
gebracht. Die aufgesprühte Farbe kann
nach dem Verblassen neu aufgesprüht
werden und zeigt damit die Veränderung
von Erinnerung.
Die Grundrisslinien der Grenze werden
als Metallbänder in den Straßenraum
hineingezogen.
Ein Ausstellungsband verläuft entlang
der Bernauer Straße. In eine brüstungs-
hohe Betonmauer werden Bilder und
Texte eingelassen. Wie ein Abguss
zeigt seine Oberfläche Einschnitte
von Kellerfenstern, Türschwellen und
Fenstersimsen.
Als ergänzende Ausstellungselemente
fungieren ein Modell der Grenzanlage
und eingelassene Gedenksteine am
Sophienfriedhof. Audioguides oder ein
individuelles pda-Führungssystem leiten
durch das Gelände, auf eine vorgeschrie-
bene Wegeführung wird verzichtet.
Die Spur der Lichttrasse wird durch
Bodenleuchten fortgeführt. In das
Ausstellungsband ist ein weiteres
Beleuchtungselement integriert.
Informationspavillon:
Der eingeschossige, nicht unterkellerte
Baukörper befindet sich am Südrand
des vorgesehenen Baugrundstücks und
ist zur Bernauer Straße hin ausgerichtet;
nach Norden nimmt die Gebäudetiefe
kontinuierlich ab.
Der Baukörper des Infopavillons wird als
Empfangstor bezeichnet, das gegen-
über der Geländeoberfläche leicht ange-
hoben ist. Als sichtbares Zeichen öffnet
sich der Pavillon zum Mauerstreifen
in voller Breite mit einer Glasfassade
als Informationsträger, die unter einem
überdachten Eingangsbereich zurück-
springt.
Die Außenhaut des Pavillons besteht
aus durchgefärbtem Sichtbeton, der rau-
tenförmig geprägt und profiliert ist. Auch
das Dach des Pavillons ist rautenförmig.
Es bildet mit der Fassade eine Einheit
und ist fünfmal gefaltet. Das Dach ist
voll verglast. Darunter befindet sich die
Halle, die von jedem Standpunkt als
Ganzes erfahrbar ist.
Eine Unterteilung der Halle in einzelne
Funktionsbereiche ist nicht erkennbar.
4. Preis: ENS Architekten BDA, Mettler Landschaftsarchitektur, Fischer Ausstellungsgestaltung, Robert Thalheim - Berlin
AWF IWF BAU A A/V
621 1453 - 1561 0,37
NF BGF/NF DAF HTF BAF
542 1,42 940 - 668
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 767 4219
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
21
1006
Leitidee: Die neue Gedenkstätte aktiviert die
angrenzenden Quartiere. Querstraßen
funktionieren als multiple Zugänge. Ein
Ausstellungsparcours bildet das organi-
satorische Rückgrad.
Open-Air-Ausstellung:
Auf dem Ausstellungsparcours
(heller Gussasphalt mit farbiger
Abstreuung) – orientiert am ehema-
ligen Kolonnenweg – konzentrieren
sich die Besucherströme, während der
angrenzende Schotterrasen nur gele-
gentlich betreten wird. Wildwuchs wird
entfernt, Gehölzbestände entlang der
Bernauer Straße erhalten und die Kante
des Mauerstreifens durch punktuelle
Baumpflanzungen gestärkt.
Alle Relikte der ehemaligen Grenze
bleiben erhalten, hinzugefügt werden
spezielle Verortungskörper, die histori-
sche Ereignisse repräsentieren:
Eine abstrahierte Berlinkarte (be-
gehbare Betonskulptur mit Text- und
Bildträgern).
Ein imaginärer Grenzquerschnitt
als Silhouette vor der westlichen
Cortenstahlwand; Fluchttunnel in origi-
nalen Dimensionen, abgedeckt mit be-
gehbarem, von unten beleuchteten Glas
als Text- und Bildträger. Die Freilegung
von Fundamentgrundrissen thematisiert
Zwangsaussiedlung und Flucht aus
Grenzhäusern (gefärbte Betonmauern
und –kuben, mit Glas überdeckte
Ausgrabungen). 2m hohen Betonkuben
dienen als Text- und Bildträger.
Protest, Mauerfall und –abriss werden
als dreidimensionale Fotoinstallation re-
präsentiert (Edelstahlkörper mit vorge-
setzten, bedruckten Glaslamellen).
Im Übergang zum Besinnungsgarten
an der Bergstraße erinnern 133 gefalz-
te, 2m hohe bedruckte Edelstahlkörper
kombiniert mit im Boden eingelassenen
Betonplatten an die Opfer der Mauer.
Zusätzliche Hörstationen, würfelför-
mige Betonkuben, z.T. ergänzt mit
Audio-Infostelen, dienen der weiteren
Informationsvvermittlung.
Bodenleuchten werden in der Spur der
ehemaligen Lichttrasse entlang des
Kolonnenweges gesetzt.
Informationspavillon:
Der gewendelte, loop-förmige, nicht
unterkellerte Baukörper mit der
Organisationsfigur einer acht (EG und
OG) ist zur Bernauer Straße hin orien-
tiert, wo sich der trichterförmige Eingang
befindet. Die äußere Hülle wird in ihrer
Funktion als Klimahülle, für Lüftung,
Wärmedämmung und Lichtführung ab-
strakt beschrieben. Dem Infopavillon
werden die beiden Funktionen
„chronologische Ausstellung“ und
„Besucherservice“ zugewiesen. Ein
Panoramacafé ist zur Bernauer Straße
orientiert, von dem aus eine Wetter
unabhängige, angemessene Sicht
auf den Mauerstreifen möglich ist. Die
Ausstellungsfläche in den aufgeweite-
ten Flurbereichen wird gleichzeitig als
Nutzfläche und als Erweiterungsfläche
ausgewiesen.
2. Rundgang: Praeger Richter Architekten, Studio.eu, Museum - Exhibition - 3D Design Museumsfreunde - Berlin
AWF IWF BAU A A/V
1603 1126 425 2545 0,327
NF BGF/NF DAF HTF BAF
1339 1,16 942 659 708
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 1560 7773
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
22
1007
Leitidee:
erkennen – erkunden – erinnern: Die
vorhandenen historischen Spuren
... werden mit einem differenziertem
Gewebe aus topografischen Zeichen
und Einzeichnungen verknüpft und les-
bar gemacht.
Open-Air-Ausstellung:
Eine frei geräumte Rasenfläche ist
Planum und gleichzeitig Darstellungs-
/ Bewegungsebene. Weite entsteht,
Relikte werden freigestellt. Auf das
Begründbare reduziert und beschränkt
auf das Material Corten stellen die
Hinzufügungen eine klar erkennbare
eigene Schicht dar.
Zentrale Wahrnehmungs- / Beweg-
ungsachse ist der Postenweg.
Archäologische Freilegungen werden
je nach Bedeutung in Stahlrahmen
gefasst und konserviert. Authentische
historische Relikte werden gesichert
und ggf. vor Ort kommentiert. Verlorene
Spuren werden in das Planum „einge-
zeichnet“, z.B. als abstrakte Strichlinie
mit Cortenstahl und so zu zusammen-
hängenden Strukturen ergänzt.
Eine vorhangartige Reihung aus
Rundstahlstäben bildet die Mauer ent-
lang der Bernauer Straße nach. Ca.
80 Ereignispunkte dokumentieren mit
Textgravuren die Verknüpfungen zwi-
schen Ort und Ereignis. Ein Textguide
(Feldbuch) und ein beiliegender Faltplan
(Feldkartierung) dienen zur Orientierung
auf dem Areal. 23 Vertiefungsstationen
aus 5-7 runden Ausstellungsstelen ani-
mieren, entlang des Postenwegs in lok-
keren Gruppen angeordnet, erforscht
zu werden. Mediale Bespielungen
vermitteln hier Ortsbezüge. Das
Fenster der Erinnerung am Hain
mit den Götterbäumen ist zentraler
Erinnerungsort für die Opfer der Mauer.
Die Portraits der Verstorbenen ver-
schmelzen im Betrachterblick mit der
Mauer im Hintergrund.
Informationspavillon:.
Der zweigeschossige Baukörper ist in
der Topographie des Grundstücks kom-
pakt verankert. Eine Materialität aus
Cortenstahl und Glas bestimmen die
Fassade.
Die Verfasser arbeiten additiv mit der
Verwendung des Materials und wol-
len so inhaltlichen Bezug zu weiteren
Gestaltungen aus Corten schaffen.
Ausrichtung und Verdrehung des
Baukörpers im Obergeschoss leiten
sich aus dem ehemaligen Verlauf der
Mauer ab. Der Gebäudegrundriss lässt
sich rückseitig erweitern.
Die Verdrehung des oberen Geschosses
schafft nahezu selbsterklärend ei-
nen auffindbaren und geräumigen
Eingangsbereich zur Bernauer Straße.
Gruppenräume und Filmvorführraum
befinden sich im 1. OG und orientieren
sich zur Gedenkstätte. In der EG-Ebene
sind Rezeption, Buchladen und Cafe
untergebracht. Die Baukonstruktion ist
aus Stahlbeton.
1. Preis: Mola Winkelmüller Architekten, Sinai - Faust. Schroll. Schwarz., ON architektur - Berlin
AWF IWF BAU A A/V
520 490 540 1120 0,32
NF BGF/NF DAF HTF BAF
695 1,27 602 407 450
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 880 3516
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
23
1008
Leitidee:
kuratieren und kultivieren statt kontrollie-
ren: Der ehemalige Todesstreifen wird
jetzt wieder einem Zyklus von Ruhen,
Arbeiten, Gedenken, Feiern und wie-
der Ruhen zugeführt. Ausgangspunkt
ist die Natur und der Mond- und
Sonnengesteuerte Zyklus, nach denen
sich der Mensch in seinen Kalendern
schon immer gerichtet hat.
Open-Air-Ausstellung:
Die drei wesentlichen Aspekte des
Entwurfes sind ein Roggenfeld in sei-
nem jahreszeitlichen Wandel, die
Sichtbarmachung der authentischen
Funde und die Rekonstruktion der Mauer
aus Holz.
Das Wissen um ... den ewigen Wandel der
Zyklen kehrt mit einem Roggenfeld und
dessen Saat –und Erntezyklus an diesen
Ort zurück. Im abgeernteten Zustand
entstehen Flächen für Veranstaltungen.
Das Roggenfeld dehnt sich über die
gesamte Länge des Mauerstreifens
zwischen Vorderlandmauer und
Postenweg aus und spart dabei au-
thentische Funde, Ausgrabungen, wie-
derhergestellte Straßenverbindungen
sowie Markierungen von Ereignissen
aus. An den Einmündungen der Garten-
und Brunnenstraße fungieren die frei-
gelegten Keller als Negativ-Portale zum
Postenweg. An Berg- und Gartenstraße
werden Kellermauern mit einer 10–30 cm
abgesenkten Rasenfläche offen gehal-
ten. An spezifischen Situationen wer-
den in originaler Dimension räumliche
Illusionen des Grenzstreifens mit einem
verfremdeten Material (Lärchenholz)
hergestellt. Es soll ein kulissenartiger
Eindruck entstehen, der reversibel an-
passungsfähig ist.
Die Elemente der Ausstellung sind
ovale Porzellanmedaillons entlang der
Hinterlandsmauer am Friedhof, Kreuze
aus Ziegelsteinen im Boden, eine
Rasenfläche mit Kellerfundamenten
an der Bergstraße und der Erhalt der
Ruderalvegetation an Vorderlandmauer
und südlich der Bergstraße.
Informationspavillon:
Das eingeschossige, ockerfarbene
Gebäude aus Sichtbeton ist zu seiner
Umgebung introvertiert. Der Eingang ori-
entiert sich zur Bernauer Straße.
Der Körper hat wenige Fensteröffnungen.
Nord- und ostausgerichtete Oberlichter
im Dach setzen punktuell Licht, auch im
mäandrierenden Erschließungsgang der
die Funktionsbereiche verbindet. Der Bau
entwickelt sich längs der Gartenstraße,
die Kubatur hat einen Solitärcharakter.
Die Darstellung zeigt im Eingangsbereich
ein Café und einen Bookshop. Vor
der stirnseitigen Verglasung befindet
sich eine außen liegende Schicht aus
Faltlamellenelementen, die geöffnet
werden können und durch die natürli-
ches Licht ins Foyer gelangt. Rückseitig
schafft ein Höhenversatz ein niedrigeres
Gebäudevolumen. In ihm befinden sich
Nebenräume wie Server, 1.Hilfe und
Aufenthalt für Mitarbeiter.
2. Rundgang: Henning Kiesewetter, _SCAPES, Michael Spengler, Charlotte Driessen - Berlin
AWF IWF BAU A A/V
648 972 953 1405 0,33
NF BGF/NF DAF HTF BAF
568 1,33 757 48 757
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 806 4232
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
24
3. Rundgang: Ulmer TM, KUULA Landschaftsarchitekten, Steffen Oestreich - Berlin
AWF IWF BAU A A/V
930 1150 100 2672 0,6
NF BGF/NF DAF HTF BAF
593 1,4 871 0 871
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 825 4550
1009
Leitidee:
Als Klammer fasst die Ausstel-
lungsarchitektur das Gelände der
Mauergedenkstätte und bindet die vor-
gefundenen historischen Gegebenheiten
ein. Die auf dem Gelände authentisch zu
verortenden Themen der Ausstellung
werden als Exponate begriffen.
Open-Air-Ausstellung:
Der Freiraum wird bestimmt von ver-
schiedenartigen Displaymodulen aus
weißem Beton in Form von Platten,
Wänden oder Blöcken. Sie erfül-
len die Funktionen der Markierung,
Fokussierung und Vermittlung. Sie wer-
den dem Charakter des Ortes und des
Ausstellungsthemas entsprechend ein-
gesetzt bzw. kombiniert und dienen der
Informationsvermittlung, als Sehhilfe so-
wie als Aufenthaltsbereich.
Das Ausstellungsgelände wird in
fünf, von den querenden Straßen be-
grenzte Abschnitte gegliedert. Namen
und Charakter der Teilräume werden
Analogien zum Stadtraum zugeordnet::
Die Gasse östlich der Brunnenstraße er-
hält niedrige dichte Strauchpflanzungen,
in die seitlich Rastplätze eingeschnitten
werden.
Am Platz wird mit Baumpflanzungen,
(Götterbäume) die ehemalige Bebauung
visualisiert.
Als Sehhilfe wird im Bereich der als abge-
mähte Brache gestalteten Straße mithilfe
von Displaymodulen die Tunnelflucht er-
kennbar. Ebenso wird mit den Modulen
das Objekt des Wachturms thematisiert,
ohne dessen Originalgröße wiederher-
zustellen.
Im Bereich des Zimmers wird die
Friedhofsmauer wieder hergestellt. Die
Zugänglichkeit des Geländes wird zeit-
lich eingeschränkt.
Zwischen Berg- und Gartenstraße
entsteht ein Gedenkort für die Toten
(Parzellen). Die Displaymodule Boden-
markierung und Block werden kombi-
niert und in einem Kiefernhain beliebig
angeordnet, entsprechend der zufälligen
Nachbarschaft der Stadtbewohner auf
den von ihnen bewohnten Parzellen.
Der nicht mehr sichtbare Mauerverlauf
wird durch eine Bodenmarkierung kennt-
lich gemacht.
Informationspavillon:
Eine winkelförmige Gebäudeanlage an
der Straßenecke bildet das Entree zum
Ausstellungsgelände.
Die in der Höhe gestaffelte Baufigur setzt
sich zusammen aus transparenten und
massiven Bauteilen. Die innere Struktur
zeigt eine Abfolge versetzt angeordne-
ter Plateaus: der das Areal ablaufen-
de Besucher ist konstituierend für die
Architektur.
Der Hauptzugang erfolgt über die
Gebäudeecke an der Bernauer Straße.
Die einzelnen Bereiche werden über vier
Ebenen organisiert, die über Rampen
miteinander verbunden sind. Raumhohe
Verglasungen schaffen Bezüge zur
Umgebung. Die massiven Bauteile be-
stehen aus weißem Beton, analog zu den
Exponaten der Open-Air-Ausstellung.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
25
2. Rundgang: Bathke Geisel Architekten, verde Landschaftsarchitekten, Kerstin Gutermuth - München, Freising
AWF IWF BAU A A/V
- - - - -
NF BGF/NF DAF HTF BAF
- - - - -
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - - -
1010
Leitidee:
Mit einfachen Mitteln möchten wir die
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner
Mauer zu einem großen Ensemble zu-
sammenfassen.
Open-Air-Ausstellung:
Der gesamte Grenzstreifen sowie die dar-
in vorgefundenen Fragmente werden mit
einer einheitlichen Farbe gekennzeich-
net. Die Flächen zwischen Garten- und
Brunnenstraße werden mit weißem Kies
belegt, die Straßenübergänge werden
mit weißem Pflaster befestigt. Östlich der
Brunnenstraße wird der Postenweg mit
weißem Kies eingefasst. Die Fragmente,
wie z.B. freigelegte Fundamente,
Leuchten und Mauern einschließlich des
Postenwegs sowie die Brandwände er-
halten einen weißen, nicht dauerhaften
Anstrich. Das Tünchen der Fragmente
soll jährlich wiederholt werden, bei-
spielsweise durch Schulklassen oder
Bürgerinitiativen. Das Gedenken soll er-
neuert und im Bewusststein kommender
Generationen verankert werden.
Zwischen Wolliner Straße und
Swinemünder Straße wird ein Wachturm
wieder aufgebaut. Ein Teil des
Postenwegs im Bereich Gartenstraße
wird ergänzt und als neues Element
mit einer Stahleinfassung kenntlich ge-
macht.
Alle weiteren Ergänzungen werden, in
gestalterischer Anlehnung an das be-
stehende Denkmal, in rostendem Stahl
ausgeführt. Der Mauerverlauf wird teil-
weise ergänzt und, wo nicht mehr kennt-
lich, durch einen Stahlstreifen im Boden
markiert. Ein Flachstahlprofil kennzeich-
net den Verlauf des Zauns.
Grundlage des Ausstellungssystems
ist ein länglicher Stahlrahmen mit einer
Höhe von 2,3m. Er ist entweder offen und
kann durchschritten werden oder mit ei-
ner geschlossenen Rückwand versehen.
Erinnert werden soll hiermit an geglückte
bzw. gescheiterte Fluchtversuche.
Ergänzt um bedruckte Glasflächen wird
der Stahlrahmen zum Informations-
element. Hördokumente werden separat
in 1,3m hohen Säulen präsentiert.
Informationspavillon:
Die Baufigur, ein ruhiger Baukörper in der
Materialsprache der Umgebung, ist zu-
sammengesetzt aus zwei Teilen: einem
flachen Kubus parallel zur Gartenstraße
und einem auskragenden Aufbau an
der Bernauer Straße. Das Gebäude ist
3-geschossig und ca. 12m hoch.
Der Hauptzugang liegt an der Bernauer
Straße unter der ca. 6,5m tiefen
Auskragung.
An das Foyer schließen sich Café,
Buchladen und der nichtöffentliche
Bereich an, Vorführ- und Gruppenräume
sind in den Obergeschossen un-
tergebracht. Das Gebäude ist als
Stahlkonstruktion konzipiert, Fassaden
und Dach werden mit Cortenstahlplatten
verkleidet. Belichtet werden die Räume
über großflächige Öffnungen in den OGs
und Perforation der Stahlelemente im
EG. Decken und Innenwände werden
mit weißem Linoleum verkleidet.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
26
Ankauf: Dieter Schröder, TREIBHAUS landschaftsarchitektur, Sophie Jahnke Produktdesign - Stuttgart, Berlin
AWF IWF BAU A A/V
1069 537 1031 1388 0,28
NF BGF/NF DAF HTF BAF
570 2,38 464 826 464
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 1359 5032
1011
Leitidee:
Im Sinne einer offenen Gedenkstätte soll
auch die Art der Informationsvermittlung
sich durch Offenheit auszeich-
nen. Räumlich wird der Zustand
der Leere wieder hergestellt, Leere,
Flächeneinheitlichkeit und damit ver-
knüpfte Informationen bleiben die einzi-
gen Mittel unserer Gestaltung.
Open-Air-Ausstellung:
Alle Relikte, einschließlich der
Baumhecken und einzelner Bäume, blei-
ben erhalten, auf ein Hinzufügen oder
Rekonstruieren von Objekten wird ver-
zichtet.
Der Grenzstreifen wird entsprechend der
verschiedenen Ausbaustufen in drei Teile
gegliedert: Asphalt zwischen Mauer und
Hinterlandmauer, daran anschließend
Grobschotter mit punktuellen Pflanzungen
und feinschottrigen Wegen, der Bereich
der Tiefensicherung wird durch eine
Schotterwiese markiert. An die Opfer der
Mauer wird durch Gedenksteine erinnert.
Die vorhandenen Relikte und Spuren
werden in ein Informationsfeld gelegt. Das
komplexe Zeichensystem aus Symbolen,
Linien und Textbändern ist ohne hierarchi-
sche Ordnung: die unterste Schicht zeigt
mittels Asphalt in Asphalt die ehemaligen
Gebäudegrundrisse, die mittlere, weiß-ro-
te Schicht verdeutlicht das Grenzsystem,
die oberste, weiß-gelbe Schicht markiert
einzelne Ereignisse.
Ein differenziertes Kantensystem be-
grenzt den ehemaligen Grenzstreifen:
Entlang der Bernauer Straße betont
eine Stahlkante die Schichtung des
Grenzstreifens, Einschnitte der queren-
den Straßen werden mit bis zu 80cm ho-
hen Stahlkanten begrenzt, Ausstanzungen
für Relikte und Mauerreste durch bündige
Stahlkanten gefasst.
Lichtpunkte markieren die ehemali-
gen Standorte der Grenzbeleuchtung.
Das Gelände wird zusätzlich von
Reflektorleuchten (an vorhandenen
Masten) illuminiert. Beamer projizieren
weitere Informationen an Brandwände.
Informationspavillon:
Der dreigeschossige, würfelförmige,
teilunterkellerte Baukörper ist diagonal
über die Kreuzung zum Nordbahnhof
hin ausgerichtet und von dort aus
schnell identifizierbar. Er gliedert sich
horizontal in die zurückspringende,
verglaste Erdgeschossebene und die
auskragenden Gruppenräume in den
Obergeschossen und den rückwärtigen,
vertikalen Erschließungsturm mit Brücken
über den dreigeschossigen Luftraum.
Die äußere Hülle der Obergeschosse
besteht aus Metallgewebe (Bezug zum
Dokumentationszentrum) vor einer
Glasfassade und Wartungsstegen in den
Zwischenräumen, in denen sich auch
eine Wechselbanneranlage befindet.
Im Erdgeschoss befinden sich Foyer,
Café und der etwas höher gelegene
Buchladen mit separatem Eingang auf
der Ostseite. Die Baukonstruktion besteht
aus Stahlbeton, das Dach ist begrünt.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
27
1. Rundgang: cell.berlin - Berlin
AWF IWF BAU A A/V
921 502 400 1311 0,41
NF BGF/NF DAF HTF BAF
567 1,58 390 748 125
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 898 3192
1012
Leitidee:
Ein Lesegerät –der Grenzscanner–
tastet das ehemalige Grenzgebiet
nach Spuren ab. Spuren aus der
Zeit der Mauer, der Wende und der
Nachwendezeit.
Der Grenzscanner versucht den
Grenzraum und die Grenzzeit sicht-
bar zu machen, ohne eine neue
Barrieren entstehen zu lassen. Es
werden Zugänge definiert, die ex-
emplarisch die Geschichte der Orte
erzählen.
Open-Air-Ausstellung:
15 thematisch besetzte Scanns
vom Übergang Informationspavillon
(Nr.1), Gedenkstätte Ackerstraße
(Nr.8), Tunnelfluch (Nr.11) bis zum
Mauerpark Schwedter Straße
(Nr.15) queren an ausgewählte
Stellen den ehemaligen Grenzstreifen
einschließlich der Bernauer Straße.
Diese räumlichen Schnitte erta-
sten die Tiefe der ehemaligen
Grenzanlagen und verändern so die
Bodenbeschaffenheit. Zusammen
mit dem Postenweg und den angren-
zenden Straßenräumen entsteht ein
Netz, das neue Eingänge schafft.
Zusätzlich betont werden die 2,0m
breiten Scanns durch 7,2m hohe
Infostelen, die den Grenzverlauf
markieren. Mit einer Auskerbung auf
3,6m wird die Höhe der Mauer ange-
zeigt. Begleitet werden die Scanns
von Infovitrinen, die sich verändern
können.
Informationspavillon:
Der dreigeschossige, gestaffelte,
teilweise unterkellerte Baukörper
besteht aus Stahlbetonwänden mit
vorgehängten Betonfertigteilen,
sowie aus Glasfassadenflächen
aus Aluminiumprofilen. Die Trep-
pen bestehen aus Beton. Der
Informationspavillon ist Start und Teil
des ersten Scanns. Die Raumfolgen
thematisieren die Trennfläche
Mauer. Der Baukörper ist paral-
lel zur Gartenstraße angeordnet.
Der Eingang befindet sich an der
Schmalseite zur Bernauer Straße
hin. Buchladen, Foyer und Café, so-
wie Serviceräume befinden sich im
EG. Im 1.OG sind Gruppenräume
und der Personalbereich, darüber
im 2.OG der Filmvorführraum und
die Dachterrasse. Die Erschließung
erfolgt über eine Treppe und einen
Aufzug an der Gebäuderückseite.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
28
2. Rundgang: Wunderment Center Arbeitsgemeinschaft, Dietzen & Teichmann, Haslbeck Ausstellungsprojekte - Berlin, München
AWF IWF BAU A A/V
1094 1216 12432 1670 0,28
NF BGF/NF DAF HTF BAF
789 2,19 2306 530 1010
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 1732 5972
1013
Leitidee:
Eine in Materialität und Farbgebung re-
duzierte Gestaltung des Freiraums ge-
neriert das Leitbild einer „strukturierten
Leere“. Die Ausstellungsinhalte werden
auf eine zweite, virtuelle Ebene verlegt.
Mit Spezialferngläsern als Sehhilfen
können dem Besucher Themen wie der
Alltag vor dem Mauerbau, die Lage der
ehemaligen Grenzanlagen und ausge-
wählte Ereignisse multimedial vermittelt
werden.
Open-Air-Ausstellung:
Auf dem Display eines multimedi-
alen Ausstellungsführers finden sich
Ereignisnavigationshilfen, die real in
Form von Icon-Stelen auf dem Gelände
in den Boden eingelassen sind. Betritt
der Besucher einen auf 4m eingestellten
GPS- Einzugsradius, wird ein multimedi-
ales Fernglas mit seinen entsprechenden
Inhalten aktiviert.
Zeitzeugnisse versetzen den Besucher in
die verschiedenen Phasen und Aspekte
der Berliner Mauer hinein. Dabei wird die
Rolle des Fernglases auf metaphorischer
Ebene als Mittel zum Ausspionieren ge-
nutzt.
Sämtliche Flächen, Brandwände und
Einbauten werden farblich neutrali-
siert, ‚vergraut’, so dass eine emo-
tionale Off-Zone entsteht. Zusätzlich
bieten in den Boden eingelassene
Weltkoordinatenkreuze eine örtliche
und übergeordnete Orientierung, über
die bereits virtuell bei Google Earth
Informationen vermittelt werden können.
Rückgrat und öffentliche Hauptverbindung
ist der Postenweg.
Die Oberflächen im Kernbereich bestehen
aus gereinigtem Recyclingschotter. Im
Straßenbereich werden Pflasterflächen
entsprechend der Nutzung hergestellt,
für Gruppenführungen ist eine wasser-
gebundene Wegedecke mit Diabassplitt
vorgesehen.
Im Bereich des Nordbahnhofs bietet
ein aufgeschüttetes Plateau Raum für
Gedenkfeiern.
Informationspavillon:
Die Verfasser nennen als Idee, mit
dem Pavillon ein Sinnbild...für die
Anstrengungen vieler Menschen...die
Teilung zu überwinden schaffen zu wol-
len.
Ein begehbarer Kragarm (107m lang,
16m hoch) aus Kunststoff überspannt
die Bernauer Straße und steht über der
Gedenkstätte. Er ist bewusst Sinn bildhaft
entworfen. Von dort kann der Besucher
auf die Gedenkstätte herunterschauen.
Die eigentlichen Informationsräume, eine
lichte Stahlbetonkonstruktion, sind am
Ort über verschiedene Rampen ange-
bunden. Im UG befinden sich die hellen
Informationsräume, die auch dort erwei-
terbar sind. Im Erdgeschoss befinden
sich Cafe, Buchladen, Infotresen und
Garderobe.
Das insgesamt ca. 200m lange
Gebäude überformt nahezu das gesam-
te Grundstück. Das zusätzliche Angebot
der Rampe soll der Bedeutung des Ortes
Rechnung tragen.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
29
2. Rundgang: Franke Architekten, LA.BAR Landschaftsarchitekten, austellung DESIGN graphik - Berlin
AWF IWF BAU A A/V
598 1098 1296 2038 0,44
NF BGF/NF DAF HTF BAF
594 1,75 720 317 720
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 1037 4636
1014
Leitidee:
Der ehemalige Mauerstreifen an der
Bernauer Straße wird neben seiner po-
litischen und historischen Bedeutung
auch als ein Ort der mehrfachen und
fortwährenden Überschreibung histo-
rischer Spuren verstanden. Neben der
Darstellung der historischen Ereignisse
und der damit verbundenen mensch-
lichen Schicksale gilt es, diesen
Pamlimpsest städtischer und histori-
scher Strukturen bei der Konzeption...
zu veranschaulichen. Dabei bilden
drei Themen die Schwerpunkte:
Kennzeichnung eines autoritären
Systems, Veranschaulichung der Ereig-
nisse und die Stadtmorphologie.
Open-Air-Ausstellung:
Mehrere Grenzstreifen werden als
Linie im Wettbewerbsgebiet ebener-
dig in Stahl verfolgt und bieten eine
durchgängige Orientierung. Aus den
Stahlbändern entwickeln sich 3,60m
hohe Stahltafeln ebenfalls zur Thematik
‚Mauerbau’. Sie formulieren Ein- und
Übergangsbereiche der Gedenkstätte.
Einen starken Kontrast zum Thema
Mauerbau stellen die Ereignisse dar,
die in einer einheitlichen Formen-
sprache als 3,60m hohe Edelstahl-
Infostehlen oder als Edelstahlbänder
auf dem Gedenkplatz am Doku-
mentationspavillon dargestellt werden.
Leitmaterial für Tunnelfluchten sind
beleuchtete Glasbänder. Die im
Stadtkörper wie Gravuren ablesbaren
überlagerten Zeitschichten werden wie
Ausgrabungen freigelegt und dreidi-
mensional entwickelt.
Die Themenschwerpunkte werden
entsprechend des Vorgefundenen
in den einzelnen Abschnitten des
Grenzstreifens entwickelt: Zwischen
Garten- und Ackerstraße soll z.B. ein
durchgängiger Schotterbelag die einsti-
ge Ausgeräumtheit des Mauerstreifens
spürbar machen.
Informationspavillon:
Das Raumprogramm soll in einem be-
wusst puristisch gestaltetem zweige-
schossigen Baukörper aus Sichtbeton
nach hohem ästhetischen Ansprüchen
umgesetzt werden.
Grundriss und Schnitt sind räumlich kom-
pakt und fließend im Pavillonvolumen
organisiert. Das Gebäude verzahnt
sich mit seiner Umgebung und rea-
giert auf den authentischen Ort mit
Sichtbezügen, Rahmungen und einer
der Gedenkstätte gesamt angemesse-
nen ruhigen Erscheinung.
Die Eingangsfassade öffnet sich dem
Besucher an der Kreuzungsecke und
empfängt ihn dort. Thematisch werden
Materialitäten aus der Gedenkstätte
aufgegriffen und in die Architektur inte-
griert. Natürliche Belichtungsöffnungen
in der Decke bestimmen die Planung
ebenso wie die zu einem ganzen ver-
schmelzenden Innenräume.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
30
engere Wahl: roedig.schop.architekten, plancontext, tecton - Berlin
AWF IWF BAU A A/V
927 1893 606 1839 0,49
NF BGF/NF DAF HTF BAF
597 1,3 530 530 382
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 777 3767
1015
Leitidee:
Die tiefe Wunde, die die Teilung der Stadt
Berlin, Deutschland und ganz Europa
zugefügt hat, soll hier in Form eines
Mahnmals und Gedenkortes im kollekti-
ven Gedächtnis bleiben.
Open-Air-Ausstellung:
Das Ausstellungskonzept umfasst im
Wesentlichen drei Elemente. Linienförmige
Ereignisbänder aus Edelstahl mit eingra-
vierten Daten zu Ereignissen kennzeich-
nen nicht sichtbare Spuren. Punkte in
Form von 3m hohen, roten Signalstäben
kennzeichnen vorhandene Spuren wie
freigelegte Gebäudefundamente und
geben Erläuterungen mit Texten und
Abbildungen.
Informationstafeln (Segmente) vermitteln
vertiefendes Wissen mit thematischen
Schwerpunkten. Sie befinden sich auf
der als Lesesockel bezeichneten Sitz-
und Informationsmauer, die den Verlauf
der Mauer im letzten Ausbaustand nach-
zeichnet.
Die Ereignisbänder sowie alte
Mastleuchten werden nachts mit
Bodenstrahlern inszeniert.
Auf Brandmauern werden Themen
wie Wachturm, Tunnelflucht und
Gebäudefassaden vor dem Abriss visuali-
siert. Audioguides und textliche Führungen
ergänzen das Informationsangebot.
Der Postenweg wird in Teilen ergänzt und
erschließt das Gebiet.
Der Wachturm wird nicht wiederaufge-
baut, ebenso wenig werden Mauerlücken
geschlossen. Die vorhandene Vegetation
wird gezielt zum Magerrasen entwickelt.
Der rechteckige Eingangsbereich an der
Gartenstraße nimmt formal Bezug auf den
Informationspavillon. Hier werden in ab-
strahierten Modellen die Ausbaustadien
des Mauerbaus gezeigt. Allen Mauertoten
wird zentral an der Bernauer Straße ge-
dacht. An der südöstlichen Mauerseite
im Bereich des Sophienfriedhofs werden
hierzu Erinnerungstafeln angebracht.
Gegenüberliegend wird der Störung der
Totenruhe gedacht.
Informationspavillon:
Das Gebäude ist Teil eines
Geschichtenbandes, das sich als Entrée
über die Bernauer Straße zieht.
Die Baufigur ist zusammengesetzt aus
2 übereinander gelagerten Kuben un-
terschiedlicher Materialität: der untere
Kubus ist transparent ausgebildet, der
obere mit geflochtenen Edelstahlbändern
umschlossen, als Analogie zum Thema
Bänder in den Außenanlagen.
Der obere Kubus kragt ca. 9m aus, als
Überdachung des Eingangsbereiches an
der Bernauer Straße.Im EG liegen Foyer,
nichtöffentlicher Bereich und Buchladen,
im OG Vorführ- Gruppenräume und das
Café mit Außenterrasse nach Norden.
Belichtet werden die Räume im OG über-
wiegend über die Dachflächen, partielle
Ausblicke durch das Metallgeflecht sind
vorgesehen.
Die gläsernen Fassaden im EG werden
gefasst durch einen Betonsockel, stra-
ßenseitig als Betonbank für Lesende
ausgebildet.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
31
1. Rundgang: magma architecture, Lützow 7, teamstratenwerth - Berlin, Basel
AWF IWF BAU A A/V
742 480 468 1281 0,33
NF BGF/NF DAF HTF BAF
673 1,47 539 525 466
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 986 3867
1016
Leitidee:
Konzept des weißen Feldes ist, die noch
vorhandenen Spuren und Reste der
Berliner Mauer behutsam sichtbar freizu-
legen und für die Besucher zu erschlie-
ßen und lesbar zu machen.
Open-Air-Ausstellung:
Der einstige Todesstreifen wird mit wei-
ßem Schotter angefüllt. Fundamente
und Fluchttunnel werden freigelegt und
Bestandteil der Topographie. Diese
in der Kiesfläche liegenden Exponate
werden über ein Wegesystem aus
Gitterrosten barrierefrei erschlossen. Die
Haupterschließung erfolgt über den ehe-
maligen Postenweg.
Der Mauerverlauf wird mit einem 1,5m
breiten, gefärbten Asphaltband markiert.
Die ehemalige Struktur des
Sophienstädtischen Friedhofs wird durch
Heckenpflanzungen nachgezeichnet,
das offene Mauerstück teilweise vervoll-
ständigt.
Markierungen auf der Fahrbahn
der Bernauer Straße verweisen auf
Erinnerungsorte im Straßenraum.
Ergänzend befinden sich im Gehweg-
bereich säulenförmige Objekte in de-
ren geöffneten Fenstern Bilder, Texte
und Audiodokumente präsentiert wer-
den. Sehhilfen in Form von Zelten
und Tischen erläutern die vorhande-
nen Relikte. Die an archäologische
Grabungsfelder erinnernden runden,
weißen Zelte präsentieren beeindruk-
kende Fundstücke. Gleichzeitig werden
Schwerpunktthemen behandelt, wie der
wieder errichtete Wachturm. Er ist nicht
begehbar und soll ausschließlich aus der
Sicht des Beobachteten erlebt werden.
Im Bereich nördlich des Friedhofs wird
ein Zelt platziert, das dem Gedenken der
Toten vorbehalten ist. Auf der Außenhülle
einer sich innerhalb des Zeltes befindli-
chen Rotunde werden Informationen zu
allen Mauertoten dokumentiert.
Tische befinden sich sowohl in den
Zelten als auch freistehend im Gelände.
Neben der Erläuterung der Exponate
stellen sie Blickbezüge her.
Informationspavillon:
Ein dynamischer Baukörper, dem
Unverrückbaren der Berliner Mauer ent-
gegengesetzt, bildet den Einstiegspunkt.
Der Pavillon setzt sich zusammen aus
zwei übereinander gelagerten ellipsen-
förmigen Baukörpern, die von einem
leichten Band 2-fach umschlungen wer-
den.
Der Zugang erfolgt über eine Rampe zu
Foyer und Café mit Panoramafenster
und Terrasse im 1.OG. Über eine Treppe
gelangen Besucher zur Foyerzone im
EG, mit integriertem Buchladen und
Zugang zu Vorführ- und Gruppenräumen
im massiven ellipsenförmigen Bauteil.
Das die Rampe einfassende Band, dient
als Träger von Informationen, im Bereich
des Panoramafensters überlagert mit
Ausblicken auf das weiße Feld.
Die geschlossenen Bauteile werden mit
Metallpaneelen verkleidet, das Band
mit durchscheinendem weißlichem
Metallgewebe, in der Nacht illuminiert.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
32
3. Rundgang: Fischer Architekten, fischer landschaftsarchitekt - München, Düsseldorf
AWF IWF BAU A A/V
446 449 1119 1321 0,44
NF BGF/NF DAF HTF BAF
519 1,41 772 0 772
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 729 3010
1017
Leitidee:
Aufbauend auf der Materialität und dem
Formenduktus der im Mauerstreifen
existierenden Mahnmahle wird ein
integrativer Kanon freiräumlicher
Gestaltungselemente entwickelt.
Dabei soll die Leere und Weite des
Mauerstreifens hervorgehoben werden.
Open-Air-Ausstellung:
Die Ausstellungsschwerpunkte werden,
unter Verzicht auf begrünte Flächen,
durch Asphalt in unterschiedlicher
Farbigkeit differenziert: sandfarbend
im Grenzanlagenbereich, lehmfarbend
im Freilegungsbereich (Fundamente),
erdfarbend im Tunnelverlauf, grasfar-
bend im Gedenkbereich. Verbunden
werden die unterschiedlichen Ausstel-
lungsschwerpunkte durch den
Postenweg als roter Faden.
Zwischen Bergstraße und Gartenstraße,
in Zuordnung zum Informationspavillon,
soll die bewusste „originalgetreue“
Zusammenführung der Elemente der
Grenzanlagen, reduziert auf deren
Dimension und ein Material (oxidierter
Stahl) die unmittelbare Erfahrung des
Gewaltcharakters der Grenze ermög-
lichen: Wachturm, Bunker, Mauern,
etc. entstehen in den originalen
Dimensionen.
In den übrigen Bereichen werden die
ehemaligen Mauerverläufe durch bün-
dig eingelassene rostige Stahlprofile
verdeutlicht, die Lichttrasse wird mit
abstrahierten Leuchtstelen auf den
Originalpositionen ergänzt.
Zweiflüglige Tafeln aus unbehan-
deltem Stahl im Gedenkbereich
am Sophienfriedhof erinnern an
die Mauertoten. Ein Element trägt
ein Foto, das andere den Namen.
Weiße Kreuze werden freistehend auf
Stahlfundamenten aufgestellt.
Ebenerdige Informationstafeln werden
im Grenzbereich und in der Bernauer
Straße eingelassen, wobei unbehandel-
ter Stahl für Fluchen und rostiger Stahl
für sonstige Ereignisse steht. Zusätzliche
Informationen werden durch eingelas-
sene Schriften vermittelt (unbehandel-
te Stahlbuchstaben für opferbezogen
Themen, rostige für mauerbezogene
Themen).
Informationspavillon:
Der eingeschossige, L-förmige, nicht
unterkellerte Baukörper mit introvertier-
tem Charakter ist zur Bernauer Straße
hin orientiert. Die äußere Hülle besteht
aus einer scheinbar komplett geschlos-
senen Cortenstahl Fassade, die vor
den Alu-Glas-Fenstern perforiert ist. Der
überdachte Außeninformationsbereich
an der Südseite ist dem Mauerstreifen
zu gewand. Auch von der Gartenstraße
aus ist der Baukörper einfach zu identifi-
zieren und durch seine Materialwahl als
zum Gesamtkonzept zugehörig identifi-
zierbar. Buchladen, Cafe und Foyer sind
nach Süden orientiert, Filmvorführraum
und Gruppenräume orientieren sich zur
Gartenstraße hin. Die Baukonstruktion
besteht aus Stahlbeton, das Dach ist
begrünt.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
33
1. Rundgang: Busch-Wameling, hochC Landschaftsarchitektur, gewerk - Berlin
AWF IWF BAU A A/V
507 427 1378 941 0,24
NF BGF/NF DAF HTF BAF
626 1,43 434 789 569
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 898 3957
1018
Leitidee:
Eine verheilte „Wunde“ in der Stadt,
entlang deren Narbe die räumliche
Dimension mit ihren Schicksalen heute
und in Zukunft sichtbar wird.
Open-Air-Ausstellung:
Den gesamten Mauerstreifen über-
spannt einen begehbare Ausstel-
lungsebene aus einem Cortenstahl-
Gitter. Zur West-Mauer wird das Gitter
durch eine Stufe aus Cortenstahl ein-
gefasst, zur Ostseite begrenzt ein über-
stehender Gitterrahmen die Spur der
Hinterlandmauer. Die jeweils davor lie-
genden Übergangsbereiche werden als
Schotterrasen ausgeführt. Nach 1989
entstandene Bauten werden ausge-
schnitten.
Historische Spuren (Mauerfragmente,
Postenweg, Tunnel, etc.) werden durch
verzinke Gitter im Kontrast zum unbe-
handelten Stahl der Ausstellungsebenen
markiert. Zusätzlich werden beleuch-
tete Bodenschächte eingelassen, um
tiefer liegende Fragmente sichtbar zu
machen. Lampen und Mauersegmente
werden z.T. wieder aufgestellt.
Beleuchtete Bodenplatten werden in das
Gitterraster eingelassen, die Ereignisorte
erläutern oder Übersichtspläne zeigen.
Als Orte der Begegnung dienen unter-
schiedlich große Sitzkörbe, die in die
Ausstellungsebene eingelassen wer-
den. Beleuchtete Informationsstelen
und –tafeln befinden sich am Rand der
Ausstellungsebene. Diese fragmentari-
schen Ausstellungsmodule finden sich
auch im Bereich der Hinterlandmauer.
In der abgesenkten Bergstraße liegt
der Gedenkort für die Mauertoten,
eingefasst durch eine Licht- und eine
Stahlwand.. In die Cortenstahlwand
wird für jeden Mauertoten ein Kreuz
ausgeschnitten, in die originale weiße
Holzkreuze eingefasst werden.
Informationspavillon:
Der eingeschossige, voll unterkellerte
Baukörper besteht aus 13 U-förmigen,
gegeneinander verschobenen
Betonrahmenelementen (abgestellte
Mauerelemente), die in der Sichtachse
der Bergstraße angeordnet sind und
dadurch ein Gegenüber zu dem vor-
geschlagenen Gedenkort an die Mauer
Toten bilden. Der südlichste Rahmen ist
höher und offen. Dort befindet sich eine
eingezogene kleine Plattform mit Blick
auf das Mauergelände. Die Außen- und
Innenseiten der Bügelelemente beste-
hen aus Sichtbeton. In ihrer Gestaltung
beziehen sie sich auf die Elemente
der Berliner Mauer. Durch die unter-
schiedlichen Spannweiten der Bügel
und deren Versatz ergeben sich vergla-
ste Sichtschlitze. Im Eingangsbereich
befinden sich Buchladen, Foyer, und
Filmvorführraum in einem offenen
Raumgefüge, an dessen nördlichem
Ende man über eine Treppe in den
Keller gelangt. Durch den Keller gelangt
der Besucher an Gruppenräumen und
Ausstellungsbereich vorbei über eine
Treppe wieder auf den Vorplatz mit der
Aussichtsplattform.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
34
1. Rundgang: Studio ost, b+e Landscape, Mnprojekt - Berlin, Pully, Mainz
AWF IWF BAU A A/V
1318 2559 618 1581 0,33
NF BGF/NF DAF HTF BAF
584 2,27 262 781 275
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 1325 4855
1019
Leitidee:
Der Mauerstreifen, der einst ..., ein
Niemandslands war, wird zurück gewon-
nen und neu besetzt. Die neu definier-
te Fläche ist ein Platz für Experimente,
Ausdruck, Dialog, Kontemplation oder
das simple Genießen der reizvollen
Eigenart des Parks. Ein Archipel von un-
bestimmten Bereichen erstreckt sich vom
Nordbahnhof zum Mauerpark. Diese in-
formellen Inseln können eine Vielfalt von
Aktivitäten beherbergen: Performance,
Protest, Flucht, Vorträge, Konzerte,
Picknick, Sport, Markt, Treffpunkt,
Skatepark – die einzige Grenze ist die
Phantasie des Besuchers.
Open-Air-Ausstellung:
Die Formen werden aus der vorhande-
nen Landschaft mit der im Laufe der Zeit
entstandenen Veränderungen hergelei-
tet. So soll die Idee der Flexibilität unter-
stützt werden.
Eine Mulde kann als Amphitheater,
Zirkus oder Grünfläche, ein Hügel als
Bühne genutzt werden. Es wird vor-
handenes erodiertes Material verwen-
det, das einen zusammenhängenden
Erlebnisraum bildet. Der absichtlich roh
belassene Erlebnisraum weitet sich aus
und verengt sich, wenn man sich durch
den Park bewegt.
Einzig der Postenweg durchschneidet als
Konstante die Topographie des Parks.
Er wird als ein kraftvolles Bodendenkmal
der ehemaligen Nutzung interpretiert.
Die Grenzen des neuen Parks werden
offen gehalten, einzig ein Niveauwechsel
markiert die Andersartigkeit der Fläche.
Die Mauer soll so bleiben wie sie
ist, der Park ist nur ein unterstützen-
der Mechanismus. Der Park umarmt
den Geist dieses Ereignisses und
die Stimmung Berlins als ein Ort von
Kreativität und Experiment.
Informationspavillon:
Die Arbeit zeigt zwei identische Kuben
mit gemeinsamer Tunnelverbindung um
eine implizierte Teilung oder Barriere zu
vermeiden.
Das Infogebäude auf dem Grundstück
ist mehrgeschossig (4 Etagen + UG)
über Treppen und Lift erschlossen. Das
Pendant auf der anderen Seite ist bis auf
Treppen und eine einseitige, schmale
Aussichtsplattform leer. Städtebaulich
bilden Sie ein Tor.
Rampe, Weg und Treppen führen
aus dem Areal in die Volumen hinein.
Aus Sichtbeton konstruiert, bilden sich
zur Straße zwei gegenüberstehende
Fassaden aus Spiegelglas aus, die
...eine Interpretation der Effekte zu Zeiten
der Mauer symbolisieren sollen.
Den Infopavillon deckt ein Glasdach mit
Lamellen. Der Besucher soll heimliche
Freiheit und Intimität beim Durchschreiten
verspüren. Ein Kunstwerk im zweiten
Volumen soll die Thematik der Mauer
thematisieren.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
35
2. Preis: Rother Rother Architekten Designer, K1 Landschaftsarchitekten BDLA - Berlin
AWF IWF BAU A A/V
862 828 556 2718 0,73
NF BGF/NF DAF HTF BAF
669 1,30 962 997 893
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 870 3749
1020
Leitidee:
Die Gedenkstätte Berliner Mauer wird
mit wenigen landschaftsarchitektoni-
schen Eingriffen räumlich und inhaltlich
lesbar gemacht. Die Dimension der ehe-
maligen Grenzanlagen wird herausge-
arbeitet, die historischen Spuren lesbar
gemacht und eine Informationsebene
eingeführt.
Open-Air-Ausstellung:
Ein einheitlicher, grauer Kiesbelag sym-
bolisiert die Leere und markiert die Fläche,
die der Mauerbau im Stadtgrundriss hin-
terlassen hat. Er macht die Fläche in alle
Richtungen begehbar und stellt die ver-
schiedenen Fragmente der Grenzanlage
als Fundstücke frei.
Im Bereich der ehemaligen Innenhöfe und
Gräberfelder wird durch ‚Abdrücke’, in
Form einer strukturellen Unterscheidung
des Materials, auf die fehlenden
Gebäude und Grabstätten aufmerk-
sam gemacht. Ein Band der Ereignisse
entlang der Bernauer Str. dient als
‚Lesezeichen’ des Mauerverlaufs und
der dortigen Ereignisse.
Der Postenweg ist die innere
Haupterschließung, in seinem Verlauf
thematisieren gruppierte Stahlstelen
die einzelnen Ausstellungskapitel.
Zusammen mit dem Band der Ereignisse
wird ein Rundweg gebildet.
Die Ausstattung wird auf ein Minimum
reduziert. Von einer Vermischung der
Gestaltung der Gedenkstätte mit einer
Erholungsnutzung wie in Nord- und
Mauerpark wird abgesehen.
Im Ausstellungsschwerpunkt zwischen
Garten- und Ackerstraße erläutern
Originalrelikte mit deutlich abgerückten
musealen Ergänzungen die verschiede-
nen Stadien des Mauerbaus.
Auftakt zur Ausstellung ist eine
Berlinkontur mit gesamtstädtischem
Mauerlauf. Glasstelen an der Mauer und
vor dem Sophienfriedhof dienen dem
Gedenken der Maueropfer, Fluchttunnel
werden in Stahl markiert.
Informationspavillon:
Das Gebäude nimmt Bezüge aus
der baulichen Historie als auch der
Topographie des Grundstücks auf. Der
Pavillon bindet die Höhenunterschiede in
sein Raumkonzept mit ein. Materiell und
räumlich nimmt der Pavillon Verbindung
zur angrenzenden Gedenkstätte auf
(Gabionen, Balkon, Sichtbeton, etc...).
Um einen ruhigen Innenhof organisiert
kommt die Stahlskelettkonstruktion
ohne Fahrstuhl aus. Buchladen und
Aussichtsplattform sind unabhängig.
Der Zugang erfolgt über einen Vorhof
von der Bernauer Straße aus. Ein in
der Fassade maßstäblich integrierter
Abdruck des Mauerstreifens zeigt einen
„skulpturalen Bruch“, der thematisch die
Teilung symbolisiert.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
36
3. Rundgang: HSH Hoyer Schindele Hirschmüller BDA, Bode Williams + Partner, BERTRON & SCHWARZ Gruppe für Gestaltung - Berlin
AWF IWF BAU A A/V
738 2292 715 1093 0,32
NF BGF/NF DAF HTF BAF
610 1,6 355 811 189
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 980 3363
1021
Leitidee:
Was fehlt, ist eine klare, nachvollziehba-
re, einfach verständliche Information über
die ehemaligen Grenzanlagen.
Open-Air-Ausstellung:
Mithilfe von Timescopes wird eine virtuel-
le Zeitreise möglich. Anders als beim Blick
durch ein Fernrohr kann der Betrachter
an 13 Standorten die jetzige Situation mit
Ansichten aus der Vergangenheit des je-
weiligen Ortes vergleichen.
Im westlichen Teil des Ausstel-
lungsgeländes befindet sich der 17m
breite Referenzstreifen. Elemente der
Grenzsicherung werden hier als bedruck-
te Glaselemente dargestellt. Modelle
aus Bronzeguss visualisieren vier
Entwicklungsstadien des Geländes zwi-
schen 1961 und 2009. Der Mauerverlauf
wird durch eine Doppelpflasterreihe oder
Stahlbänder markiert.
Ereignisorte werden durch Stelen mit
Texten und Abbildungen gekennzeich-
net und erläutert. Die Ereignisse werden
den Themen Maueropfer, Fluchten und
Fluchtprojekte, Aktionen/Politik sowie
Mauerbau und Grenzsicherung zu-
geordnet und grafisch unterschiedlich
aufbereitet. Relikte werden in quadrati-
schen Tennenflächen inszeniert, die um
Informationsstelen und Stehhilfen ergänzt
werden.
Fotografische Bänder dienen ergän-
zend zur Illustration und befinden
sich im Informationspavillon sowie
im Nordbahnhof (Ausstellungsthema:
Geisterbahnhöfe). Die Flächen des
Ausstellungsgeländes werden mit zwei
Materialien gleicher Farbe befestigt:
Wassergebundene Decke und farbiger
Asphalt. Gebäudegrundrisse werden
farblich abgesetzt. Der Postenweg wird
sichtbarer Bestandteil dieser homogenen
Fläche.
Das Gelände wird aufgeräumt,
Überformungen werden entfernt. Der
Gehölzbestand soll weitgehend erhalten
und durch Pflegemaßnahmen entwickelt
werden. Die Flächen sind nutzungsof-
fen und stehen auch den Anwohnern für
Bewegungsspiele offen.
Informationspavillon:
Das 3-geschossige Gebäude zeigt eine
bildhafte Architektursprache.
Es besteht aus einem in Grund- und
Aufriss konisch zulaufendem Baukörper
über einem zurückgesetzten EG,
nach Norden eingefasst von einer
Erschließungsspange.
Das Gebäude ist mit einem Panorama-
fenster auf die Bernauer Straße
und bedruckte Glaselemente der
Außenausstellung ausgerichtetZugänge
zum Gebäude sind von drei Seiten möglich,
die Grundrissstruktur ist achsensymme-
trisch angelegt mit vertikaler Erschließung
entlang der Gebäudeaußenseiten. Foyer,
Café und Buchladen liegen im gläser-
nen EG und im 1.OG, Gruppenräume
(innenliegend) und Filmvorführraum mit
Panoramafenster im 2.OG. Das Gebäude
ist als Stahlbetonkonstruktion konzipiert,
die geschlossenen Fassaden werden
anthrazitfarben verputzt.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
37
3. Preis: Dominik Uhrmeister Architekt, bbz Landschaftsarchitekten, Laura Schleussner - Berlin
AWF IWF BAU A A/V
1032 848 672 1894 0,5
NF BGF/NF DAF HTF BAF
580 1,53 255 902 168
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 886 3777
1022
Leitidee:
Die durch den Einschnitt der Mauer und
der dazugehörigen Grenzanlagen (...)
entstandene Schneise stellt das dominie-
rende Strukturelement des Außenraums
dar und soll als Leerraum bewusst erhal-
ten werden.
Open-Air-Ausstellung:
Die Vegetation wird mit Ausnahme des
hohen Bewuchses bewahrt und zu ei-
nem Patchwork aus Rasen-, Wiesen-
und Ruderalflächen entwickelt. Fünf mit
Schotter und Tenne befestigte Plätze glie-
dern die Ausstellung. Unterschiedliche
Körnungen dieses Materials vermit-
teln die Unwirtlichkeit des ehemaligen
Grenzsstreifens und die Tiefenschichtung
im Bereich der Hinterlandmauer.
Relikte werden integriert und z.T. freige-
legt, wie z.B. Häuserfundamente. Ein Ort
für das Opfergedenken wird im Bereich
des Sophienfriedhofs platziert.
3,6m hohe Medienstelen bestehen
aus Messingrahmen, die mit Stahl und
Glasplatten als Informationsträger ge-
füllt werden. An diesen Info-Paravents
werden Schwerpunktthemen mit Text-,
Ton, Bild- und Videomaterial vermittelt.
Gleich einem Fächer werden die Stelen
quer zum Mauerverlauf entlang einer
Doppelsteinreihe platziert.
Die weiteren Elemente sind nachge-
ordnet und treten in den Hintergrund.
Im Boden eingelassen, betonen sie
die Leere des Raumes. 1x1m gro-
ße Infotafeln aus Messing leiten die
Besucher zu den Orten des tatsächli-
chen Geschehens, die vom Postenweg
aus über Exponatenwege erschlossen
werden. Ortsmarkierugen erfolgen mit
0,3m x 0,3m großen Messingplatten, an-
gelehnt an die Stolpersteine im Berliner
Pflaster. Sie vermitteln ergänzende, kurz
und prägnant gehaltene Informationen.
Im als Haupterschließung dienenden
Postenweg werden mit Solarlichtern
versehene Wegweiser (0,3m x 0,1m)
eingelassen die zu den Ortsmarkierugen
leiten. Nachts beleuchten sie den Weg
mit einem beinah mythischen Schimmer
der Geschichte.
Informationspavillon:
Der würfelförmige Baukörper steht als
Solitär an der Ecke Bernauer Straße/
Bergstraße, skulptural ausformuliert bil-
det er einen Kontrast zur Umgebung.
Eine umlaufende eingeschnittene
Außentreppe macht das Gebäude zu
einer begehbaren Skulptur mit starkem
Wiedererkennungswert.
Das Gebäude ist 4-geschossig, ca 17m
hoch, zuzüglich eines UGs.
Im EG sind Foyer, Cafe und Buchladen
untergebracht, im 1.OG nichtöffentlicher
Bereich und kleiner Gruppenraum, und im
2.OG großer Gruppen- und Vorführraum.
Im 3.OG ist eine Erweiterungsfläche nach-
gewiesen, vor der über die Außentreppe
zugänglichen Aussichtsterrasse.
Die Fassaden sind dargestellt als Wechsel
von verglasten Flächen und massiven
Wänden aus eingefärbtem Sichtbeton,
den jeweiligen Raumanforderungen fol-
gend.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
38
2. Rundgang: Bertelsen & Scheving Architects Aps, Breimann & Bruun, B2 - kommunikation - Kopenhagen, Hamburg, Holte
AWF IWF BAU A A/V
1426 2375 9420 2872 0,55
NF BGF/NF DAF HTF BAF
765 1,2 731 996 715
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 915 5245
1023
Leitidee:
Die übergroßen „Scheuklappen“ (des
bestehenden Mauerdenkmals) stellen
sich in den Weg, um den Blick auf das
Wichtige freizumachen. Dies soll das
übergeordnete Prinzip für die gesamte
Gedenkstätte werden.
Open-Air-Ausstellung:
Eine „endlose“ Aufreihung von line-
ar angeordneten Holzstelen soll den
Grenzstreifen in seiner gesamten Länge
vernähen. Die Holzstelen sind 4,5m hohe
Weidensteckhölzer, die regelmäßig nach
4 bis 5 Jahren zurückgeschnitten wer-
den, um den ondulierenden Kreislauf
des Neubeginns von vorne anzufangen.
Die quer zum Grenzstreifen verlaufen-
den Stelenreihen verdichten sich dort,
wo besondere Ereignisse stattgefun-
den haben. Die gezielte Füllung des
Raumes verstärkt die Wirkung der Leere
und die Bedeutung des bestehenden
Mauerdenkmals.
In den Oberflächenbelag (wasserge-
bundene Grandoberfläche), werden der
Postenweg und die Mauerfragmente als
Intarsien einbezogen. Das Bild aus Sand
und Weiden wird nur durch einzelne
Relikte unterbrochen: alte Fundamente,
Gedenksteine, Kreuze, Mauerfragmente,
Markierungen von Fluchttunneln.
Peitschenleuchten an den ursprünglichen
Standorten beleuchten den Grenzstreifen,
ergänzt durch Bodenleuchten in
Zuordnung zu Betonbänken, die längs
zum Postenweg angeordnet werden.
Überlagert wird das Band aus Weiden
im Bereich der Gartenstraße/Info-
Pavillon von einem nord-süd-verlau-
fenden Rasenband mit freistehenden
Blütenbäumen.
In diesem Schnittpunkt ist zudem ein aus
zwei Skulpturen bestehendes Kunstwerk
platziert, das die Mauer und die Flucht-
tunnel thematisiert. Am Schnittpunkt
von Baumstelen und Postenweg werden
1,2m hohe Cortenstahlröhren aufgestellt,
die Informationen an Leihgeräte oder
Mobiltelefone senden. Ein Info-Point gibt
Auskunft über die ehemaligen Standorte
der Wachtürme.
Informationspavillon:
Der Pavillon, der als Mauerdenkmal
Info N° 1 bezeichnet wird, ist vollständig
unterirdisch auf zwei Ebenen um einen
Belichtungshof angeordnet. Zur ebenen
Erde bildet er sich durch einen 10m ho-
hen Oberlichtturm für alle sichtbar ab.
Einzelne Elemente des unterirdischen
Baukörpers (Rampen, Höfe, Oberlicht)
sind aus der Platzoberfläche ausge-
schnitten. Sein Dach liegt einen Meter
unter Terrain. Über lange Treppen und
Rampen erreicht der Besucher den Hof
mit der Außeninformation und dahin-
ter Foyer, Rezeption, Buchladen, Café.
Im zweiten Untergeschoss befinden
sich Vortragsraum, Gruppenräume,
Besuchergarderobe und WC´s. Die
Beschreibung von Konstruktion und
baulicher Anlage beschränkt sich auf
die Angaben Kellerwandkonstruktion mit
Fassadenputz und Geländer aus wei-
ßem Stahlrohr.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
39
2. Rundgang: Heinle, Wischer und Partner, RMP Stephan Lenzen, Braun Engels Gestaltung - Berlin, Bonn, Ulm
AWF IWF BAU A A/V
1426 2375 9420 2872 0,55
NF BGF/NF DAF HTF BAF
765 1,2 731 996 715
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 915 5245
1024
Leitidee:
Ein wesentliches Merkmal der
Gedenkstätte ist die Asymmetrie des
Wahrnehmens und Betrachtens. Im
Mittelpunkt des Entwurfs steht die
Lesbarkeit des Ortes ... durch eine ein-
heitliche flächige Gestaltung.
Open-Air-Ausstellung:
Eingearbeitet in einen durchgehenden
Belag aus grobem, scharfkantigem
schwarzen Schieferbruch sind die Spuren
der Fluchtwege, die sich durch eine fei-
nere Körnung des Schotters abzeich-
nen. Bodenmarkierungen kennzeichnen
die Hinterlandssicherungslinien. Der
Mauerverlauf wird durch einen Spalt
markiert, der sich nachts als beleuchteter
gleißender Graben abzeichnet. Die ehe-
malige Blockrandbebauung wird durch
ein leichtes Absenken des Geländes
herausgearbeitet.
Ein einziger Elementtyp, ein aufrech-
tes Paneel aus Verbundsicherheitsglas
(VSG) vermittelt alle Kommuni-
kationsinhalte. Die extreme formale
Beschränkung erzeugt großmöglich-
ste kommunikative Freiheit: Linear und
parallel zur Grenze stehen Paneele
zur Zeitgeschichte (Farbcodierung
gelb). Frei in der Fläche, z.T. gruppiert,
wird an die Ortsgeschichte erinnert
(Farbcodierung grün). Biographische
Ereignisse (Flucht) werden mit quer
zur Grenze stehenden Paneelen mar-
kiert (Farbcodierung blau). Weitere
Paneelgruppen stehen mit Ausrichtung
zum Grenzverlauf im Hinterlandbereich
(Ost) oder Vorlandbereich (West). Die
Annordung der Paneele erfolgt je nach
gewünschter Wirkung singulär, seriell,
plakativ-additiv oder dynamisierend. Ein
gemeinschaftliches Totengedenken soll-
te zu Gunsten dieser individualisierten
und jeweils Ereignisort-bezogenen Form
entfallen.
Durch die Vielfalt des Trägermaterials
VSG (transparent, semitransparent,
mattiert, rasterbedruckt, opak) bestehen
viele Möglichkeiten der Schichtung und
der differenzierten Gestaltung.
Informationspavillon:
Der zweigeschossige, voll unterkeller-
te, kompakte Baukörper ist mit einer
zweigeschossigen Medienwand zur
Bernauer Straße hin orientiert. Er wird
als Stadtbaustein mit großer Plakatwand
bezeichnet.
Der Eingang ist auf der Ecke
Gartenstraße zum Nordbahnhof aus-
gerichtet. Die äußere Hülle besteht
aus einem massiven Korpus aus vor-
gehängten Sichtbetonelementen, so-
wie aus einer vorgestellten, leichten
Regalkonstruktion aus Stahl, die zu-
sammen ein dynamisches Raumgefüge
bilden. Auf der Eingangsebene befin-
den sich Foyer, Rezeption, Buchladen,
Café und Garderobe. Filmvorführraum,
Gruppenräume, Büros und Dach-
ausstieg sind oben angeordnet, die
Servicebereiche befinden sich im
Untergeschoss. Die Baukonstruktion be-
steht aus Stahlbeton, die Glasfassaden
haben einen transluzenten Sichtschutz.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
40
3. Rundgang: Prof. Karsten K. Krebs Architekten, momentum3 - Hannover
AWF IWF BAU A A/V
1167 - 1475 2842 0,74
NF BGF/NF DAF HTF BAF
518 1,61 979 0 979
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 835 3826
1025
Leitidee:
Beim Passieren der Spuren ent-
lang der ’Berliner Mauer’ entsteht
die Landschaft eines räumlichen
Passepartouts. Ein ‚Ereignisfeld’, wel-
ches durch das Freilegen der örtlichen
Spuren die Erinnerungen an vergange-
ne Geschehnisse weckt und zugleich
durch rahmende Flächen der zeitlichen
Kontinuität von Gegenwart Raum gibt.
Dieses Bild entspricht der besonderen
sprachlichen Vergangenheitsform im
französischem, bei der innerhalb eines
kontinuierlichen Erlebnisses einzelne
zeitlich abgeschlossene Ereignisse ein-
gefügt sind – das Passé simple.
Open-Air-Ausstellung:
Sowohl die ursprünglichen Reste der
Grenzanlage als auch die beim Abbau
kurzfristig abgestellten Elemente doku-
mentieren die Dynamik des kontinuierli-
chen Geschichtslaufs.
Die flexibel erweiterbare Gestalt ei-
nes Passepartouts ermöglicht, neue
Erkenntnisse und archäologische Funde
auch in Zukunft zu integrieren.
Die Passepartout-Ebene ist 18cm er-
höht und in wasserdurchlässigem, dun-
kelblau gefärbtem Asphalt ausgebildet.
Sie bietet, nach allen Seiten räumlich of-
fen, Raum für Themen bezogene, neue
Nutzungen.
Der Asphaltfläche unterliegt ein Raster,
das alle technischen Funktionen, wie
Entwässerung, Bodenleuchten und
Stromanschlüsse aufnimmt.
Entlang der Bernauer Str. werden die
Namen der Maueropfer in einer 40 cm
breiten Metalleinfassung dargelegt. Die
‚inneren Passepartoutgrenzen’ unterlie-
gen weiterhin der Sukzession und sind
mit einer geschliffenen Abkantung ge-
rahmt. Zusätzlich sind in Anmutung von
Flugblättern bodenbündige, beleuchte-
te Glasplatten Informationsträger. Die
Fläche ist mit mobilen Holzpodesten
bespielbar.
Im Erweiterungsbereich wird
der Postenweg als Prägung der
Asphaltoberfläche ausgebaut.
Informationspavillon:
Der an der Bergstraße ausgerich-
tete Pavillon möchte sich durch
sein Konzept von „verschiedenen
Bedeutungsebenen“ dem Thema Mauer
zu stellen.
Eine Volumenhülle bestehend aus
doppelwandiger siebbedruckter Glas-
fassade mit dazwischen liegendem
Sonnenschutz und eine Tragkonstruktion
aus Beton steht stellvertretend für
die „komplexen Sichtweisen“ zum
Thema der Teilung. Dies drückt sich
u.a. auch räumlich in Überlagerungen,
unterschiedlichen Transparenzen und
Perspektivwechseln aus.
Der Solitär nutzt die vorhandene
Topographie. Der Grundriss ist im
inneren genordet. Dies führt zu in-
dividuellen Raumlösungen. Der
Zugang ist über den Vorplatz zur
Gartenstraße organisiert. Ein Hof und
ein Einschnitt gliedern das Gebäude,
das Erweiterungsmöglichkeiten bietet.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
41
2. Rundgang: Chestnutt_Niess Architekten, Glaßer und Dagenbach, indigo Kommunikationsdesign - Berlin
AWF IWF BAU A A/V
695 1614 0 1143 0,68
NF BGF/NF DAF HTF BAF
586 1,32 448 360 412
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 772 3150
1026
Leitidee:
Das Konzept folgt der Überzeugung,
dass die narrative Wirkung des leeren
Raumes zukünftigen Besuchern die
eindruckvollste ... Botschaft übermittelt.
Die Absurdität ... des Ortes wird durch
die Existenz des gewaltsam geschaf-
fenen, freien Raumes innerhalb der
Stadtstruktur erlebbar. Die konsequente
Freiräumung und Präsentation des ehe-
maligen Todestreifens ... ist daher das
wichtigste Trägermedium der Open Air
Ausstellung.
Open-Air-Ausstellung:
Eine Schicht aus anthrazitfarbenem
Splitt spannt die Fläche des ehemaligen
Todesstreifens auf.
Der Mauerverlauf entlang der Bernauer
Str. wird in Form eines Negativabdrucks
vom Mauerfuß betont. Eine Einfassung
aus mit kupferfarbenem Bronzeblech
überzogenem Beton zeichnet seine
Kanten nach. Der Abdruck selbst wird,
im Kontrast zur schieferfarbenen Fläche,
mit rötlichem Natursteinsplittbelag
verfüllt. Die Unterbrechungen der
Hinterlandmauer werden als leicht erha-
bene Bodenspuren, ebenfalls in Bronze
/ Beton, nachgezeichnet.
Angrenzend zur Mauergedenkstätte ist
der Ort des persönlichen Gedenkens
geplant. In einheitlicher Formensprache
(kupferfarbene Bronze / Beton) präsen-
tieren Audiostelen und drei Typen von
Rahmenkörpern / -fenstern (Gedenk-
Rahmen, Objekt-Rahmen, Themen-
Rahmen) die Informationen und kenn-
zeichnen besondere Orte und Relikte.
Hinterleuchtete, grüne Glasschienen
zeichnen den Verlauf von
Tunnelgrabungen nach. Leuchtbänder
aus wartungsfreien Leuchtdioden mar-
kieren den Verlauf der Mauern.
Die wiederhergestellten Straßen-
abschnitte im ehemaligen Todesstreifen
werden mit dunklen Natursteinplatten
und rotlaubigen Bäumen (Acer platano-
ides Faassen’s Black) abgesetzt.
Informationspavillon:
Mit dem Bild eines „dt. Aktenschrankes“
arbeitet die zweiteilige Infobox.
Das Symbol kaltblütiger, staatli-
cher Überwachung wird durch die
Holzkonstruktion mit hinterlüfteter, pulver-
beschichteter Fassade aus Stahlblech
verräumlicht.
Das Raumprogramm ist auf zwei Etagen
kompakt auf dem Grundstück unterge-
bracht. Der Besucherbereich (Film- und
Gruppenräume) und ein zusätzlicher
Aussichtsbalkon sind im OG angeord-
net.
Der Eingang befindet sich an der
Bernauer Straße. Gegenüber der Box
ist ein kleinerer Baukörper im gleichen
Duktus errichtet. Städtebaulich ent-
steht eine Eingangstorwirkung. Der
Zusammenhang soll über einen an-
thrazitfarbenen Natursteinbelag im
Straßenraum dazwischen hergestellt
werden.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
42
1. Rundgang: masKarade SARL d´architecture, THALWEG paysage - Montreuil
AWF IWF BAU A A/V
772 660 525 1808 0,62
NF BGF/NF DAF HTF BAF
595 1,38 519 284 517
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 820 2927
1027
Leitidee:
Die Absicht des Projekts ist es, drei ele-
mentare Momente der Mauergeschichte
(vor, während und nach der Mauer) in ei-
ner Gedenklandschaft zu vereinigen und
für Besucher erlebbar zu machen.
Open-Air-Ausstellung:
Das Freiraumkonzept macht den ehema-
ligen Stadtgrundriss vor dem Mauerbau
sichtbar. Rasenflächen markieren
Gebäudegrundrisse, max. 1m hohe
Pflanzen schaffen in den Höfen eine
kultivierte Brache. Bereiche außerhalb
des Todesstreifens werden mit dichten
Baumpflanzungen hervorgehoben.
Der Postenweg wird als Exponat verstan-
den und soll nicht Erschließungszwecken
dienen. Diese erfüllt die Passarelle, eine
4,8m breite Konstruktion aus Gitterrosten,
die ca. 0,4m über dem Gelände liegt und
so als eindeutig neues Element erkenn-
bar wird. 18 Ausstellungsthemen wer-
den auf einer Länge von je 30m anhand
von Texten, Bildern, Modellen und auf
Bildschirmen präsentiert. Die Passarelle
führt östlich der Versöhnungskapelle an
Grabungen vorbei. Hier wird das Thema
Fluchttunnel anhand einer Rekonstruktion
erlebbar.
Im Grundriss dreieckige Stelen aus
Gitterrosten und einer hinterleuchteten
Kunststofffläche (Höhe = 3,6m) markieren
im Kernbereich den Mauerverlauf entlang
der Bernauer Straße. An diese angeord-
net werden bodenbündig eingelassene
Betonplatten als weitere Informationsträger,
die auch im Erweiterungsbereich zum
Einsatz kommen. Hinweisschilder markie-
ren und informieren u.a. über Fundstellen
und Ereignisse.
Die ehemaligen Flächen des
Sophienfriedhofs werden zum Gedenkort
für die Toten. Dazu wird ein Teil des
Mauerstreifens rekonstruiert. Scheinbar
schwebende Gedenktafeln werden in
einem Feld aus gebrochenem, weißem
Quarz, einem Raster folgend, angeord-
net.
Informationspavillon:
Das Gebäude besteht aus 3 Bausteinen:
zwei Kuben. 1-2-geschossig, um einen
überdachten Zwischenraum gruppiert.
Der Zwischenraum öffnet sich zur
Bernauer Straße als Empfangs- und
Wartebereich der Besucher.
Der Baumbestand bildet den räumlichen
Abschluss nach SW.
Der nördliche Baukörper wird in Form ei-
ner Pergola nach NW weitergeführt, als
Vermittlung zwischen Freiraum und Stadt.
Der Gebäudezugang erfolgt über den
Zwischenraum zum Foyer im nördlichen
Baukörper, daran angeschlossen sind
Café, Gruppen- und Vorführraum. Der
nichtöffentliche Bereich befindet sich im
OG. Der Buchladen ist separat im südli-
chen Baukörper untergebracht.
Die Kuben öffnen sich mit vergla-
sten Erschließungszonen zum
Zwischenbereich. Die überwiegend
geschlossenen Straßenfassaden sind
mit Eternitplatten verkleidet, starke
Stahlbänder überspannen die Baukörper
und halten sie zusammen.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
43
1. Rundgang:Architektur- und Stadtplanungsbüro Recker, Grüne Architektur Königrör, proFair Haverkamp - Westerstede, Hage, Hilden
AWF IWF BAU A A/V
775 647 1190 1583 0,45
NF BGF/NF DAF HTF BAF
694 1,165 809 809 809
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 809 3500
1028
Leitidee:
Die Stadt Berlin läst sich nicht auf einen
Nenner bringen, sondern nur in wechseln-
den Perspektiven darstellen, wenn das
Bild eine angemessene Tiefenschärfe
geben will.
Open-Air-Ausstellung:
Die Verfasser streben eine eher sprö-
de Erinnerungslandschaft an. Auf
Hinweistafeln, Stelen oder Schilder wird
verzichtet.
Zum zentralen Ausstellungselement
werden 11m bis zu 17m lange Info-
Tische, denen jeweils eine Jahreszahl
zwischen 1961 und 2006 zugeordnet
wird. In die Tischplatten aus Beton wer-
den Tagesnachrichten eingefärbt, Touch-
Screens verhelfen zum Dialog. Umrahmt
werden die Tische von befestigten
Flächen aus Kopfsteinpflaster.
Die Tische sind darüber hinaus Orte
des Gedenkens und des Versammelns.
Sie werden bewusst auf beiden Seiten
der ehemaligen Grenze platziert. Zwei
Tische werden von den erhaltenen
Mauerresten zweigeteilt. Tisch 1964
wird im Straßenraum der Bernauer
Straße aufgestellt, der an dieser Stelle
mit Kopfsteinpflaster befestigt wird. Der
Verkehr soll, bis auf Straßenbahn und
Radverkehr, nördlich am Pavillon vorbei-
geführt werden.
Der Weg entlang der Tische ist mal be-
festigt, mal mit Kies belegt oder führt frei
durch das Gelände. So sollen die Sinne
Hören, Sehen und Fühlen besonders an-
gesprochen werden.
Ein weißer Lichtstreifen überspannt das
Gelände und zeichnet den in spitzen
Winkeln mehrfach abknickenden Weg
entlang der Tische nach. Er beginnt am
Infopavillon, der durch die Achse der sym-
bolischen Zerschneidung zweigeteilt wird
und endet südlich der Versöhnungskapelle
als Achse der Versöhnung. Als Sehhilfe
wird der Verlauf der Mauer zum einen mit
einer Messingschiene im Boden und zum
anderen mit einem grünem Glasfaser-
Laserstrahl im Luftraum kenntlich ge-
macht.
Informationspavillon:
Der 1-geschossige, sich nach Norden
verjüngende Baukörper steht mit seiner
Eingangsfassade am verkehrsfreien
Vorplatz an der Bernauer Straße.
Die Baufluchten werden in Form eines
Info-Gartens mit Dachplatanen im NW
weitergeführt, als Ersatzpflanzung für die
bestehenden Bäume.
Die Grundrissstruktur besteht aus 1-2-
bündig angelegten Raumfolgen um einen
zentralen Innenhof.
Eine außerachsige Erschließung durch-
stößt das Gebäude unter dem das
Gelände überspannenden Lichtstreifen,
markiert den Gebäude-zugang und ver-
bindet Vorplatz, Foyer und Innenhof. Im
offenen Innenhof wird der Anfangstisch
1961 positioniert.
Das Gebäude wird umschlossen von ei-
nem offenen Umgang, gerahmt mit einem
Metallvorhang aus Messing-Flachprofilen
mit Bezug zum Mauerthema, als Eiserner
Vorhang.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
44
2. Rundgang: Andreas J. Keller - Frankfurt
AWF IWF BAU A A/V
- - - - -
NF BGF/NF DAF HTF BAF
- - - - -
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 985 4652
1029
Leitidee:
Räumliche Zusammenfassung des
Gesamtareals durch eine homo-
gene Oberfläche aus gegossenen
Betonplatten. Diese sollen rau und un-
eben bleiben. Es entsteht einen groß-
flächige „stadträumliche Leere“, die
bewusst eine Irritation erzeugen soll.
Jede Art von Design bzw. Gestaltung
soll vermieden werden.
Open-Air-Ausstellung:
Der gesamte ehemalige Grenzstreifen
wird seitlich durch je eine Reihe
Peitschenlampen gerahmt. Die
Oberfläche wird vollständig mit rauen
Betonplatten belegt.
Zeitgeschichtliche Ereignisse, ehe-
malige Gebäude oder Gedenkorte
werden durch Veränderungen der
Bodentextur hervorgehoben (z.B.
Gummi). Noch erhaltene Elemente
der Mauer werden wie Spoilen be-
handelt und unprätentiös ausgestellt.
Fluchttunnel werden durch ein Loch
im Boden markiert, die auf eine even-
tuell sichtbare Tunnelkonstruktion ver-
weisen.
Hinweise zu den so gekennzeichne-
ten Orten erfolgen durch einfach ge-
haltene Infotafeln oder –tische. Auf
den Einsatz neuer Medien wird be-
wusst verzichtet.
Informationspavillon:
Der zweigeschossige, gestaffelte, teil-
weise unterkellerte Baukörper ist zur
Bernauer Straße hin orientiert. Das
kleinere Obergeschoss befindet sich
an der Ecke Berauer/ Gartenstraße,
eine auskragende Rampe mit
Aussichtsplattform ist parallel zur
Bernauer Straße angeordnet. Alle
tragenden Elemente und Fassaden
bestehen aus rauem, unebenem
Sichtbeton. In der Betonfassade be-
finden sich fest verglaste Fenster
mit verdeckten Rahmen aus
Systemprofilen. Die Innenelemente
bestehen aus rohem, bzw. aus la-
miniertem Holz. Die Treppenrampe
zur Aussichtsplattform wird als
Erweiterung des Cafebereiches und
der zentralen Halle verstanden. Die
unteren (Sitz)Stufen sind Teil des
Cafébereichs. Der Eingang ist über
Stufenanlagen an der Gartenstraße
erreichbar. Alle Nutzflächen
für Besucher befinden sich im
Erdgeschoss. Im Obergeschoss ist der
Personalbereich, im Untergeschoss
der Servicebereich.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
45
ausgeschieden wegen Verstoßes gegen bindende Vorgaben:Agirbas/Wienstroer, greenbox, AW+S Istanbul - Neuss, Bochum, Istanbul
AWF IWF BAU A A/V
1650 1290 300 5420 0,575
NF BGF/NF DAF HTF BAF
683 2,75 1885 0 1885
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 1885 9425
1030
Leitidee:
Sowohl die Vergangenheit mit ihren
schrecklichen Bildern als auch die
Gegenwart und Zukunft mit einer
Vision des Zusammenlebens werden
überlagert.
Open-Air-Ausstellung:
Der ehemalige Grenzstreifen wird als
Rasenfläche angelegt, in den unter-
schiedlich große Spielfelder einge-
legt werden. Es entsteht ein Ort des
Spiels und der Bewegung.
Ein Schaufenster der Vergangenheit
legt sich auf das Panorama der
Gegenwart.
Die Fenster des Brückenbauwerks
des Infopavillons werden zum
Monitor. Durch Projektion werden
Bilder der Vergangenheit erzeugt, die
sich mit der dahinter liegenden realen
Welt überlagern. Der Soldat steht
direkt neben dem Korbwerfer und
der Torwart fängt den Ball auf dem
Todesstreifen.
Das Surreale der Überlagerung
soll den Blick auf die Schwere der
Vergangenheit lenken.
Nachts wird der Verlauf der Mauer
und Hinterlandmauer und einzelne
Postentürme durch einen (Laser-)
Lichtstrahl exakt nachgezeichnet.
Bodenleuchten als Mauer-Spur , er-
gänzt durch die Beleuchtungsmasten
der ehemaligen Lichttrasse , setzen
sich im gesamten Mauerverlauf, der
West- und Ostberlin einst voneinan-
der getrennt hat, fort.
Informationspavillon:
Der Baukörper auf dreieckigem
Grundriss ist als Brückenbauwerk
über die Bernauer Straße gebaut.
Diese Brücke ist 130m lang und zwi-
schen 1,5 und 30m breit. Die äußere
Hülle besteht aus einer Glasfassade
mit eingestellten roten Blechflächen.
Richtung Gartenstraße besteht die
Fassade überwiegend aus Sichtbeton,
der nur durch einen vorgehängten ro-
ten Blechkörper unterbrochen ist. Auf
dem vorgesehenen Baugrundstück
läuft die spitze Seite des Grundriss-
Dreiecks in einer Rampe zum Vorplatz
aus. Von der oberen Ebene aus führt
eine Freitreppe und ein Aufzug direkt
in den Mauerstreifen. Alle erforderli-
chen Räume des Raumprogramms
befinden sich auf der Brückenebene
als eingestellte Raumvolumen in ei-
nem offenen Grundriss. Einzelne
Funktionsflächen sind in sepa-
raten, roten Blechvolumen auf
dem Baugrundstück vorgesehen.
Symbolisch beschäftigt sich der
Verfasser auch im Baukörper mit der
Frage, ob Vergessen oder Erinnern die
bessere Vergangenheitsbewältigung
ist. Die Mehrkosten für die
Brückenkonstruktion sollen durch eine
reduzierte Außenflächengestaltung
kompensiert werden.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
46
2. Rundgang: MvR Architekten, Christina Kautz_Landschaftsarchitektur, Designbüro Hübner - Berlin
AWF IWF BAU A A/V
1560 641 1950 2615 0,44
NF BGF/NF DAF HTF BAF
679 2,3 1055 592 925
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- 0,42 0,75 1564 5825
1031
Leitidee:
Die Gestaltung des ehemaligen
Mauerstreifens dient insbesondere dem
Ziel, die weitgehend mauerlose Bernauer
Str. und den damit „verlorenen Raum“
des ehemaligen Sperrgebiets flächig,
räumlich und inhaltlich als Ganzes wie-
der erfahrbar zu machen.
Open-Air-Ausstellung:
Mit Ausnahme eines Platanenhains am
Nordbahnhof, der Rasenwege an der
Gedenkmauer und dem Postenweg,
wird der gesamte Raum zu ei-
nem einzigen, 2x im Jahr gemähten
Wiesenfeld. Einzig Tunnelverläufe und
Grenzturmfundamente werden topogra-
phisch als Erdbauwerke oder gefärbte
Asphaltfläche angedeutet.
Die Berliner Mauer als Rückgrat der
Ausstellung wird mit farbigen, 3.60m ho-
hen Stahlprofilen nachgezeichnet. Diese,
im Abstand der entfernten Mauerseg-
mente gesetzten Gedenkpfosten tragen
sämtliche audio-visuellen Infos zu den
dortigen Ereignissorten und erzeugen ei-
nen Jalousieeffekt zur Straße hin.
Die aufgerissene Stadtkante aus
Hinterlandmauer (farblich hervorgeho-
ben und mit Stahlpfosten in 3m Abstand
ergänzt), Brandwänden und Zäunen bil-
det die optische Rückwand eines aufge-
spannten Raumes zwischen Vorder- und
Hinterlandmauer. Pfostenleuchten lassen
hier nächtens Lichtwände entstehen.
Auf 3.60m hoch gezogene Platanen for-
men gegenüber dem Gedenkgebäude
mit ihrem Baumdach einen positi-
ven Gedenkraum. Im Bereich der
Sophiengemeinde wird zwischen
geschlossener Vorderlandsmauer
und ergänzter Hinterlandsmauer
mit Rasenwegen und einer Mauer-
beschriftung ein großes Gedenkfeld ge-
schaffen.
Der Postenweg wird durchgängig mit
einem rötlich gefärbten Asphalt wie-
der hergestellt. An der Fassade der
Neubebauung im erweiterten Bereich
zeichnet ein Gedenkspalier aus
Obstbäumen den Mauerverlauf nach.
Informationspavillon:
Das von den Verfassern als begehba-
re, öffentliche Skulptur mit vertikalem
Rundgang bezeichnete Haus bietet dem
Besucher vielfältige Aufenthaltsflächen.
Das Gedenkgebäude ist rückseitig
eher geschlossen und öffnet sich zur
Gedenkstätte mit einer Auskragung im
OG. Darunter liegt der Eingang.
Die Kubatur der rot eingefärbten
Stahlbetonkonstruktion folgt dem ehem.
Mauerverlauf an der Bernauer Straße.
Das um einen Innenhof mit drei
Bäumen organisierte Raumprogramm
verläuft entlang breiter Treppen auf
das Panoramadach mit Aussicht zum
Mauerareal. Ein Aufzug und eine innere
Treppe verbinden die Ebenen.
Über einen Vorplatz zur Bernauer Str.
und zum Nordbahnhof ausgerichtet ist
der Pavillon an die Open-Air-Ausstellung
angebunden. Ein positiver Gedenkraum
in Form eines Platanenwäldchens steht
ihr gegenüber.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
47
1. Rundgang: trecase biehler mücklausch mit Atelier Altemüller, studio hoor, hils.gestaltung - Berlin
AWF IWF BAU A A/V
715 380 252 1272 0,41
NF BGF/NF DAF HTF BAF
588 1,26 725 323 518
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 738 3140
1032
Leitidee:
Die Berliner Mauer bestand aus einem
vielschichtigen Grenzsystem, ... . Zur
„feindwärtigen“ Seite (Westen) war ...
die Grenzmauer direkt greifbar, zur
„freundwärtigen“ Seite (Osten) war es
bereits im Vorfeld (Tiefensicherung)
durch Kontrollen und im Nahbereich
durch ein ausgeklügeltes System
von Hindernissen, Absperrungen und
Kontrollen von Annäherungen ab-
geschirmt. Unser Anliegen ist, das
Gesamtsystem von seinen unterschied-
lichen Wahrnehmungsseiten von Ost
und West als Gesamtkonzept heraus zu
arbeiten ... .
Open-Air-Ausstellung:
Hierzu dient eine Umbruch-Kante an
Stelle der Grenzmauer: Von der Westseite
stellt sie sich als 50 cm breite Fläche,
von der Ostseite als schräge Fläche in
80 cm Tiefe dar. Das Gelände wird an
dieser Kante um 60 cm abgesenkt und
steigt in der Tiefe der Vorfeldsicherung
wieder auf Normalniveau an. Die Spuren
von Grenzsystem und Historie bilden so
ein Relief.
Bis zur Tiefensicherung wird mit einer in-
homogenen Splittschicht der Raum des
Grenzsicherungssystems verdeutlicht.
Der Kolonnenweg ist Rückgrat
der Anlage (Wiederherstellung mit
Betonplattensegmenten).
Das Hinterland wird als Zwischenland
verstanden, dessen Baumdach Raum
für Rückzug, Erinnerung und Innehalten
bietet.
Die Ausstellungsfläche gliedert sich in
Ausstellungsschwerpunkte wie z.B. zum
individuellen Gedenken am Friedhof. Eine
Stufen- und Rampenanlage erschließt
die tiefer gelegene Ausstellungsfläche
am Nordbahnhof.
Im Erweiterungsbereich reduziert sich
die Ausstellungsfläche auf einen 3m
Streifen entlang der Bernauer Str.
und einen 5m breiten Streifen entlang
des Kolonnenweges. Ein Platz mit
Stufenanlage, Bodenrelief, Bäumen
und Bänken bildet den Übergang zum
Mauerpark.
Informationspavillon:
Der Infopavillon besteht aus zwei in-
einander verschränkten Volumen,
eins schwer (hinten, Beton), eins
leicht (vorne, Stahl, Glas und Holz),
die sich zwei Geschosse hoch in der
Grundstücktopographie einbetten. Das
Gebäude soll den Besucher empfan-
gen und skulptural im Stadtraum auf die
bedeutende Geschichte aufmerksam
machen.... Ein Betonwandmodul dient
innen und außen als Informationsträger.
Die Erschließung über Rampen zum
OG mit den Film- und Gruppenräumen
führt den Besucher einmal ums gan-
ze Haus herum (innen und außen).
Als räumliches Zusatzangebot ist dort
eine Aussichtsterrasse mit Blick auf die
Gedenkstätte vorgesehen.
Buchladen und Foyer sind von der
Bernauer Straße her zu betreten und
können getrennt betrieben werden.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
48
2. Rundgang: raumfeld architekten, Robert Storch Landschaftsarchitekt, Rücker & Szatmary Ausstellungen - Dresden, Berlin
AWF IWF BAU A A/V
477 709 4500 2575 0,55
NF BGF/NF DAF HTF BAF
604 1,72 450 211 830
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 1040 4678
1033
Leitidee:
Die Brachialität mit der die Grenzanlage in
das städtische Gefüge Berlins und indivi-
duelle Lebenszusammenhänge geschla-
gen wurde, soll auf dem Areal ebenso er-
fahrbar sein wie die Wiedervereinigung.
Open-Air-Ausstellung:
Die Ausstellung wird in sechs Segmente
gegliedert: Im Bereich der Gartenstraße
erfolgt im ersten Segment die
Einstimmung auf einer mit Basaltkies und
Ginkgo-Bäumen gestalteten Platzfläche.
Im Segment Synopsis wird ein Ausschnitt
der Mauer als massive Betonskulptur
dargestellt. Hier wird der Toten gedacht.
Das Segment Zeitraffer wird nicht gestal-
tet und dokumentiert mit den vorhanden
Elementen sowohl Errichtung wie auch
Abriss der Mauer.
Die Gedenkstätte als viertes Segment
bleibt unberührt. In Segment 5 wird das
Freilegen von Grundrissen ehemaliger
Gebäude thematisiert. Diese werden mit
Schotter und Betonelementen nachgebil-
det. In Segment 6 wird die Transformation
des Ortes vom Grenzstreifen zum
Freiraum anhand eines geordneten
Wildwuchses dokumentiert.
Auf die Rekonstruktion der Grenzanlagen
wird verzichtet. Lineare Elemente der
Grenzsicherung werden stattdessen mit
Hainbuchenhecken nachgezeichnet.
In weiten Teilen wird das Ausstel-
lungsgelände als Rasenfläche gestaltet
und leicht abgesenkt. Relikte im Boden
treten so hervor und werden erlebbar.
Die Dechiffrierung dieser Relikte und der
Ereignisorte erfolgt mithilfe von mehr-
sprachigen GPS-Audioguides, Flyern
und Führungen.
In den Boden eingelassene Lichtpunkte
inszenieren Ereignisorte. Kurze Texte
informieren ergänzend über die
Geschehnisse. Der Mauerverlauf an der
Bernauer Straße wird als Weg mit Platten
gestaltet, deren Format den Sockeln der
Mauerfragmente gleicht.
Informationspavillon:
Der Pavillon ist als skulpturales Beton-
dach auf vier massiven Betonpfeilern
konzipiert.
Die Nutzflächen sind überwiegend im
UG untergebracht, beidseits eines inte-
grierten Senkgartens.
Der Zugang erfolgt von der Bernauer
Straße unter einem Dachüberstand in ca.
2,2m Höhe, mit zunächst beklemmender
Wirkung.
Das verglaste Foyer im EG dient der
Information und Orientierung, es ist
über eine Treppe, Aufzug und einen
Deckenausschnitt mit dem UG verbun-
den.
Im UG sind die einzelnen Räume
ringartig um den zentralen Vorführ-
und Gruppenraum organisiert, die
Personalräume liegen im östl. Gebäude-
bereich. Buchladen und Cafe im nord-
westl. Bauteil sind über einen verglasten
Gang angebunden und separat über
den Außenraum erschlossen. Ein hoher
Anteil der Räume bleibt ohne Tageslicht.
Die Glasfassaden im EG dienen als
Träger von Bild- und Textmaterial.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
49
1. Rundgang: Biernath + Möller Architekten und Landschaftsarchitekten - Hannover
AWF IWF BAU A A/V
627 402 280 1083 0,48
NF BGF/NF DAF HTF BAF
562 1,34 821 195 560
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
560 0,27 0,37 755 2278
1034
Leitidee:
Dem harten Beton wird ein leichter, sich im
Wind bewegender Stoff entgegengesetzt.
Open-Air-Ausstellung:
Ein Vorhang aus Ballonseide in
Segmentgrößen von 1,2m x 3,6m zeich-
net den Mauerverlauf bis zur Strelitzer
Straße nach und kann beliebig angeordnet
werden. Die Aufhängung erfolgt an einem
Stahlseil, das zwischen Pfosten gespannt
wird. Nachts illuminiert ein Lichtband
den Vorhang. Zwischen Gartenstr. und
Strelitzer Straße werden Gelände und
Straßenräume mit grauem wassergebun-
denem Splitbelag befestigt.
Die Grenzanlagen werden mit abstrahier-
ten Objekten aus rostendem Baustahl
ergänzt und sichtbar gemacht. Zwei
lange, in die Tiefe führende Treppen
stehen symbolisch für Fluchttunnel, de-
ren Lage mit Wasserbecken gekenn-
zeichnet wird. Aus mit Schuttresten ge-
füllten Gabionenwänden entsteht die
Nachbildung einer Hausfassade.
Ein 30cm breiter Bach fließt in geschwun-
gener Form entlang der Ereignisorte.
In Wegeflächen wird der Bach mit
Glasplatten überdeckt. Er mündet auf dem
Dach des unterirdischen Memorials in ei-
nem durchsichtigen Wasserbecken. Auf
beleuchteten Scheiben wird im Memorial
den Mauertoten individuell gedacht. Die
entfernten Mauerteile werden an den
Öffnungen quer zur Bestandsmauer auf-
gestellt.
Den südwestlichen Abschluss stellt eine
6m hohe Glasscheibe dar, deren Ätzung
einen Schnitt durch den Todesstreifen vi-
sualisiert.
Das Ausstellungssystem besteht aus
2,5m hohen Stahlplatten, gleich einem
aufgeklappten Buch. Ergänzend öffnen
Sehschlitze gerichtete Blicke. Audioguides
und Projektionen auf Brandwände und auf
den Vorhang ergänzen das Konzept.
Jenseits der Strelitzer Straße soll die
Neugestaltung ausfransen. Restflächen
werden zur Brache.
Informationspavillon:
Das im Inneren aufgelöste Bauvolumen
ist dem ehemaligen Grenzübergang
Marienborn nachempfunden.
Eine nach Südwesten vorgesetzte
Glasscheibe als Weiterführung der süd-
lich gelegenen Scheibe schafft eine
Torsituation.
Das Gebäude ist zusammengesetzt
aus einem 2-geschossigen Baukörper
mit einer nach Süden vorkragenden
Überdachung und einem eingestellten
Baukörper mit 3 Boxen.
Der Zugang erfolgt von der Bernauer Str.,
über Eingänge zwischen den Boxen ge-
langen Besucher ins Foyer.
In den Boxen sind Café, Buchladen und
Nebenräume untergebracht, in dem nur
über den Außenraum angebundenen
2-geschossigen Baukörper Vorführ-,
Gruppenräumen und nichtöffentlicher
Bereich. Boxen und nördlicher Baukörper
sind mit Cortenstahl verkleidet, die
Zwischenräume verglast. Das Dach be-
steht aus einem Raumtragwerk, abge-
deckt mit einer Acryl-Welle.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
50
2. Rundgang: studio-ritter, atelier le balto, PRESENT - Berlin
AWF IWF BAU A A/V
770 495 359 1429 0,53
NF BGF/NF DAF HTF BAF
574 1,3 372 351 363
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 744 2686
1035
Leitidee:
Der Austausch von persönlichen
Erfahrungen ist der Schlüssel zu er-
folgreichem Gedenken. Durch diesen
Austausch ... wird eine Sichtweise er-
möglicht, die als Gegenstück zu der ...
im voraus festgelegten, museumsähn-
lichen ´Ausstellung´ dienen kann. Wir
schlagen vor, ein digitales Denkmal zu
erschaffen ...
Open-Air-Ausstellung:
Drei Prinzipien dienen als Grundlage der
Ausstellung: tag, touch, talk.
Über einen Zeitraum von 28 Monaten
(13.04.08 - 13.08.10) werden Erfahrungs-
beiträge gesammelt, gespeichert und
zentral für alle zugänglich gemacht.
Die Beiträge (Tondokumente, Fotos,
Gegenstände etc.) werden mit frei wähl-
baren Schlüsselwörtern (tags) versehen
Über gleichlautende tags entstehen
Verbindungen unter den teilnehmenden
Menschen.
Ein zentrales interface dient als
Schnittstelle in Form eines touch-screen-
Systems, das als große digitale Wand
in den Mauerverlauf integriert wird.
Besucher können dort die Beiträge mit ei-
genen tags versehen, so dass eine zwei-
te Informationsebene entsteht. Weitere
vernetzte touch screens sind über Berlin
und andere Städte verteilt. Das interface
bietet auch die Möglichkeit, hinterlegte
Beiträge mit aktuellen Geschehnissen
der Stadt zu vergleichen.
Ein Pfad vom Nordbahnhof kommend
und mit einer Brücke über Gartenstraße
und Bernauer Straße zum Mauerstreifen
geführt, verbindet in freier Form die ein-
zelnen Ausstellungselemente: Pavillon,
interface und Ort der Erzählung. Vor
dem Interface wird das Gelände ab-
gesenkt, um Sitzmöglichkeiten anzu-
bieten. An der Ecke Bernauer Straße/
Strelitzer Straße wird das Gebäude für
den Ort des Erzählens platziert, wo die
Besucher innerhalb der 28 Monate ihre
Beiträge für das interface abgeben kön-
nen. Unterhalb dieses Gebäudes liegt
der Terrassenhügel, der parkähnlich ge-
staltet werden soll. Der Pfad enthält ein
integriertes Lichtsystem, das die im Pfad
eingelassenen Beschriftungen boden-
nah beleuchtet.
Informationspavillon:
Der zweigeschossige Baukörper ist
parallel zur Ackerstraße ausgerich-
tet. Der einzige Eingang befindet
sich an der schmaleren Südseite des
Baukörpers in der Bernauer Straße.
Im Erdgeschoss gelangt der Besucher
durch den Windfang und Foyerbereich
zu Buchladen und Garderobe. Im
OG befinden sich Filmvorführraum,
Gruppenräume und davor (Fenster
nach Osten) der Cafébereich auf den
beiden Niveaus der Erschließungszone.
Personal- und Serviceräume sind im EG,
bzw. Besucher-WC und Büro im OG.
Es ist kein Ausgang zur Brückenebene
vorgesehen. Die Konstruktion besteht
aus Stahlbeton mit Außendämmung, die
Außenwände sind zum Teil großflächig
verglast.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
51
1. Rundgang:Arbeitsgemeinschaft Kraus Stich, Paul Melia Landschaftsarchitektur, Heribert Wasshuber - München, Igolstadt, Scheyern
AWF IWF BAU A A/V
767 636 570 1123 0,3
NF BGF/NF DAF HTF BAF
543 1,69 356 477 264
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 918 3786
1036
Leitidee:
Alle bestehenden Objekte, der
Postenweg und sonstige Relikte bleiben
unverändert! wie sie sind, wo sie sind!
Open-Air-Ausstellung:
Ein Steg führt vom Pavillon über die
Bernauer Straße in den Mauerstreifen.
Ein innerer Rundweg ist wassergebun-
den, ein äußerer verläuft auf dem öffent-
lichen Gehweg.
Der Mauerverlauf wird durch quer-
stehende Stelen im Abstand von 10m
gekennzeichnet. Die Fläche zwi-
schen den Stelen ist gepflastert, dar-
an schließt sich ein Schotterrasen
mit weicher Abgrenzung zum
Mauerstreifen an. Die Betonstelen
(Fertigteile) stehen im 90°-Winkel zum
Mauerverlauf, die Originalgröße der
Mauer ist als Negativform ausgespart
(Mauerprofil) und verdeckt beleuchtet.
Auf den Stelen (1,7m x 4,05m) werden
Informationstafeln aus Aluminium auf-
gebracht, im erweiterten Bereich wird
auf die Info-Tafeln verzichtet (0,75m x
4,05m).
An die Mauertoten wird mit 130 aufge-
reihten Toten-Brettern aus Stahl erin-
nert (je 0,3m x 3,0m), die biographische
Informationen enthalten.
Fluchttunnel werden durch an Stelzen
aufgehängten Stahlröhren markiert
(Höhe = Tiefe), die Stelzen geben einen
Blick auf den Tunnel frei (Tunnelblick).
Ein abgesenktes Stadtmodell (1:100)
an der Ecke Bernauer Straße/
Brunnenstraße stellt das Leben vor
dem Mauerbau dar. Es ist mit einer
Panzerglasabdeckung versehen und
beleuchtet.
Grenztürme werden nur durch die
Freilegung der Fundament-Relikte ge-
kennzeichnet.
Mit einem Audio-Guide können
Referenzpunkte in der Open-Air-
Ausstellung angesteuert werden, die
Bezüge zu den Original-Schauplätzen
der historischen Ereignisse herstellen.
Informationspavillon:
Der zwei- bis dreigeschossige, teil-
unterkellerte Baukörper ist paral-
lel zur Bernauer Straße ausgerich-
tet. Ein schlichter Steg führt vom
Obergeschoss über die Bernauer
Straße in den Mauerstreifen. Das an-
steigende Gelände wird zum Einfügen
eines Zwischengeschosses für die
Personalbereiche über dem tiefer lie-
genden Bereich des Buchladens an
der Gartenstraße benutzt (Splitlevel).
Eingang, Foyer und Café sind 1,5-
geschossig. Darüber befinden sich die
Gruppen- und Vorführräume, alle nach
Süden zum Mauerstreifen hin aus-
gerichtet mit vorgelagerter Terrasse.
Es gibt zusätzliche Eingänge zum
Buchladen und zum rückwärtigen
Fahrradständer. Die Baukonstruktion
besteht aus Stahlbeton, die Fassade
aus einer Stahl-Holz-Glas-Fassade mit
außen liegendem Sonnenschutz und
Lärchenholzschalung. Der Steg hat
ein Glasgeländer mit Beleuchtung im
Handlauf.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
52
2. Rundgang: ULAPIU Olaf Köhler, ULAPIU Roberto Gigliotti - Bolzano
AWF IWF BAU A A/V
1120 890 1254 1730 0,31
NF BGF/NF DAF HTF BAF
955 1,30 402 510 594
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 1238 5467
1037
Leitidee:
Entsprechend den unterschiedlichen
Sachzeugnissen, ..., den verborgenen
und verdeckten und den wieder erschei-
nenden Ereignissen, ..., ist die Grundlage
des landschaftlichen Konzeptes eine
vertikale Zonierung in unterschiedli-
che Höhen, die mit unterschiedlichen
Bedeutungen ... belegt sind.
Open-Air-Ausstellung
Die Ausstellungsebenen sind eine
Ebene auf dem Boden (materielle
Spuren, Erinnerung an die Toten), eine
Ebene der Informationen auf horizon-
taler Pultebene (Text-, Bildtafeln), eine
Ebene des Schauens und Betrachtens
(Plateaus unterschiedlicher Höhe),
Bereiche der allgemeinen Erholung,
die durch Bäume und Mobiliar markiert
sind und dem Nutzen des Potentials der
Brandwände.
Der Grund, auf dem sich die
Sachzeugnisse / Spuren abzeichnen ist
eine wassergebundene Decke (Kies).
Mauerverlauf, Postenweg und der
Kiesstreifen hinter der Hinterlandmauer
werden mit linearen, bodenbündigen
Edelstahlelementen ergänzt.
Das Bild der Grenze prägten einst
Hochpunkte, die zum Überblicken,
Überwachen, Beobachten einerseits,
andererseits zum Hinüberblicken,
Anschauen und Betrachten dienten. Eine
Reihe von Plateaus markieren und ziehen
u.a. über Sichtverbindungen, beginnend
mit der Dachfläche des Info-Pavillons,
den Imaginationsraum auf, in dem die
Geschichte der Mauer ... reflektiert
wird. Eine weiche mit Steinen (für jedes
Maueropfer einer) gefasste Bodensenke
wird mit den in ihr aufgestellten weißen
Kreuzen zu einem besonderen Ort des
Gedenkens an die Toten.
Die Ausstellung gestaltet zwei
Erfahrungsebenen: Die Ebene des
Überschauens ... – mit Abstand das
ganze Bild ...versuchen zu begrei-
fen und die Ebene des ... Stöberns im
Sedimentgestein der Spuren.
Informationspavillon:
Das Bauvolumen stellt einen stadt-
räumlichen Bezug zum Park-Plateau
am Nordbahnhof her. Das über vier
Geschosse organisierte Gebäude hat
eine Fassade aus Betonfertigteilen und
Glas.
Das Haus nimmt wettbewerbsthe-
matisch eine Erfahrungsebene des
Überschauens aus dem Areal auf und
soll somit gezielt Sichtbezüge herstellen.
Das dritte OG ist der Idee folgend eine
frei zugängliche, offene Dachterrasse.
Die äußere Treppe dahin ist neben dem
Eingangsbereich an der Bernauer Str.
positioniert.
Die Konstruktion ist nach Nordosten
erweiterbar. Etagenweise wird
nach innerer Funktion (Infotresen,
Garderobe, Toiletten, Besucherbereich,
Serviceräume, etc.) geschichtet.
Das Haus verzahnt sich mit der
Topographie am Ort. Der räumliche
Schnitt setzt die gebrochene Fassade im
Innern weiter fort.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
53
1. Rundgang: Laser Projdakov - Berlin
AWF IWF BAU A A/V
552 425 3702 1421 0,4
NF BGF/NF DAF HTF BAF
619 1,44 869 203 180
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 889 3584
1038
Leitidee:
Die Leitidee: die Gedenkstätte in der
Bernauer Str. ist KEIN Erholungspark.
Es ist eine Gedenkstätte zur Erinnerung
an Tod und Leiden.
Open-Air-Ausstellung:
Die Gedenkstätte wird in sechs
Bereichen unterschiedlich gestaltet.
Die Hinterlandsicherungsmauer (HsM)
und die Vorderlandmauer werden mit
Sehhilfelementen nachgebaut, die zum
Informationsträger werden.
Zwischen HsM, Hinterlandmauer,
Sophienfriedhofsmauer und der
Turnhalle in der Bergstraße entsteht
mit einer Torsituation zur Gartenstraße
der einzige abschließbare Bereich der
Gedenkstätte als Ausstellung „Alltag des
Grauens“.
Zwischen Garten-/Bergstraße sollen
Hinterland- und Vordermauer kom-
plett wieder errichtet werden. Ein
Bereich zum Gedenken an die Toten
entsteht. Die Sperranlagen auf der
Verkehrsfläche der Gartenstraße sol-
len womöglich präzis wieder aufge-
baut werden, in der Bergstraße sind 7
von dem Standort Friedrichstraße er-
worbene Panzersperren vorgesehen.
Zwischen Berg-/Ackerstraße bleibt der
Kontrollstreifen als geharkte Sandfläche
ein unbetretbarer ‚Todesstreifen’.
Zwischen Acker-/Strelitzer Str. werden
die Umrisse abgerissener Häuser mit
Platten und Thuja-Gebüschen nachge-
zeichnet, u.a. auch der Kirchengrundriss
an der Versöhnungskapelle mitten im
Roggenfeld. Der ehemalige Wachturm
in der Strelitzer Str. soll 20m in westliche
Richtung versetzt werden und ggf. als
Glockenturm dienen.
Zwischen Strelitzer Str. / Brunnenstraße
sollen Varianten von Grenzanlagen
nachgebaut werden, u.a. Attrappen mit
zugemauerten Fenstern / Türen.
Im Erweiterungsbereich wird die
Erläuterung von Vertiefungsstationen
durch die HsM Sehhilfeelemente fort-
gesetzt. Mit Ausnahme der Gartenstr. /
Ackerstraße sind alle Bereiche frei zu-
gänglich.
Informationspavillon:
Die Verfasser versuchen mit Hilfe eines
nahezu selbstzerfallenen Kokons aus
schäbigen, gebrauchten Wandplatten
aus dem Rückbau des Plattenbaus in
Ost–Berlin und primitiven, verrosteten
Metallkonstruktionen ein Bild zu schaf-
fen, das an „hinter Gittern von gesell-
schaftlichen Zwängen zu sein“ erinnern
soll. Gleichzeitig soll der eingeschossige
Pavillon ganz freundlich und von Licht
durchflutet sein. Das teilweise unterkel-
lerte Gebäude kann im 1.OG erweitert
werden.
Eine an der Kreuzungsecke geplante
Außentreppe führt von der Bernauer
Straße auf eine öffentliche Terrasse.
Der an der Ecke befindliche Eingang
ins Gebäude rückt dadurch in die zweite
Reihe. Ein klassischer Mittelgang (ge-
reihte Räume rechts/links eines Flures)
erschließt und gliedert das Gebäude mit
vorgestellter Materialkomposition.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
54
1. Rundgang: FXM Architekten, Landschaftsarchitekt Lulay, CUT GmbH - Heidelberg, Edingen-Neckarhausen
AWF IWF BAU A A/V
1372 3548 8699 4616 0,56
NF BGF/NF DAF HTF BAF
1605 1,32 1622 505 1622
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 2127 8187
1039
Leitidee:
Intensive Information und Visualisierung
der historischen Ereignisse und eine
Nutzung als Erholungs- und Grünfläche
sollen sich harmonisch ergänzen.
Open-Air-Ausstellung:
Das Gelände der ehemaligen
Grenzanlagen wird weitestgehend frei-
gehalten, um auch zukünftig ein frei-
es Blickfeld zu gewährleisten. Offene,
freie Rasenflächen tragen nicht zuletzt
zur Verknüpfung der innerstädtischen
Grünzüge bei.
Lücken im Mauerverlauf werden nicht ge-
schlossen. Entlang der Bernauer Straße
werden 46 Stelen aus Cortenstahl mit ei-
ner Höhe von 3,6m und einer Breite von
2,5m entlang des Mauerverlaufs aufge-
stellt und verdeutlichen mit ihrer um 90°
gedrehten Ausrichtung die neue Offenheit
der ehemaligen Grenze. Jahreszahlen
auf den nachts beleuchteten Stelen ste-
hen für die Jahre der Teilung. Jenseits
der Strelitzer Straße fällt deren Höhe
schrittweise bis auf Bodenniveau ab.
Der Postenweg wird entlang des ur-
sprünglichen Verlaufs neu angelegt.
Sechs kleinere Wege kreuzen ihn und
führen in die umliegenden Grünflächen.
Ihre Ausrichtung kann z.B. Tunnelverläufe
nachzeichnen.
Entlang der Hinterlandmauer schaffen
Gehölzpflanzungen eine städtische
Baumkante als Übergang zum Friedhof.
Das Denkmal und die Überreste der
Grenzanlagen werden in die Konzeption
integriert, die Freiflächen der Kapelle
der Versöhnung werden verkleinert und
deutlich von der Bernauer Straße abge-
grenzt.
Längliche, halbhohe Informationsdisplays
werden entlang des Postenwegs aufge-
stellt. Sie stellen die Ereignisse an der
Berliner Mauer und an der Bernauer
Straße als Zeitstrahl mit Texten und
Abbildungen dar.
Informationspavillon:
Das raumgreifende Bauvolumen liegt
überwiegend im UG, nach außen zei-
gen sich transparente Foyerbereiche,
Treppen und Rampenanlagen in sym-
bolhafter Bauweise als Inszenierung des
Gebäudezugangs.
Eine 7m hohe Wand schließt die
Bebauung zur Bergstraße ab, eine
Öffnung im hinteren Bereich bildet den
Haupteingang.
Vom Foyer führt ein abknickender
Rampentunnel ins Untergeschoss.
Die öffentlich zugänglichen Räume sind
um einen zentralen Ausstellungsbereich
gruppiert, das Cafe über eine Glaswand
belichtet, mit Außenfläche im abgesenk-
ten Hof. Der nichtöffentliche Bereich liegt
im nordwestlichen Gebäudeteil.
Der Wechsel von dunklen und hel-
len Räumen ist entwurfstragend, als
Spannung zwischen dem Erwandern
im düsteren Umfeld und dem Licht
zur Verdeutlichung von Hoffen und
Ankommen. Ein transparentes Bauteil
an der Gartenstraße mit Kaskadentreppe
als Besucherausgang dient als
Projektionsfläche.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
55
2. Rundgang: BUSarchitektur, BOA Büro für offensive aleatorik - Wien
AWF IWF BAU A A/V
302 444 2310 724 0,33
NF BGF/NF DAF HTF BAF
912 1,16 422 1060 474
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 1060 2162
1040
Leitidee:
Gedenken als Erlebnis in unterschiedli-
chen Momenten der deutsch-deutschen
Teilung.
Open-Air-Ausstellung:
Die Verfasser wollen in drei Bereichen des
Außenraums mit Zeit Lupen verschiede-
ne Gefühle und Inhalte vermitteln.
Die Zeit Lupe horizontal soll die Leere
und Trennung im Stadtraum fühlbar
machen. Der Postenweg wird erhal-
ten oder mit Betonplatten ergänzt. Er
wird von Cortenstahlbändern gekreuzt,
die Übertretungslinien dokumentieren.
Diese Linien sind auch Grenzen für
Verbindungsfelder aus Tenne, Kies und
Schotter in verschiedenen Grautönen.
Liegende Ausstellungstafeln aus
Cortenstahl begleiten den Postenweg über
weite Strecken. Auf diesen Tafeln werden
Titelseiten alter Tageszeitungen gezeigt.
Lichtkästen an Kreuzungspunkten mit
Übertretungslinien beinhalten persönli-
che Gegenstände der Flüchtenden.
Die Zeit Lupe vertikal soll das Unerklärliche
vermitteln. Auf dem Grundstück des
Pavillons werden hierzu in einem lich-
ten Hain aus vorhandenen und ergänz-
ten Gehölzen zahlreiche Fahnen auf
Echolinien um das Gebäude gruppiert.
Sie zeigen anhand von historischen
Bildern allgemeine Themen wie Alltag
vor dem Mauerbau, Grenzanlagen oder
Mauerfall.
Die Zeit Lupe digital befindet sich als
drittes Element im Pavillon. Hier wird die
Euphorie und Freude des 09. Novembers
aus Sicht von Ost und West anhand von
auf Medienwände projizierten histori-
schen Aufnahmen erlebbar.
Eine unterschiedlich breite Grüne
Mauer vervollständigt die Raumkante
sowohl zur Bernauer Straße, wie
zur Hinterlandmauer. Vorhandene
Vegetationsstrukturen werden hierfür
als Baumhecke mit Staudenflur ent-
wickelt. Der Friedhofseingang süd-
westlich des Denkmals wird durch eine
Geländemodellierung inszeniert.
Informationspavillon:
Das Gebäude zeigt einen skulptura-
len Entwurfsansatz; bei Durchschreiten
einer spiralförmig angelegten Abfolge
von Räumen wird den Besuchern die
Geschichte der Mauer vermittelt.
Der 2-geschossige, ca. 12m hohe
Rundbau steht im Zentrum des
Baugrundstücks. Der Zugang liegt an der
Gartenstraße und ist über einen Weg mit
dem Vorplatz im Süden verbunden.
Die innere Gebäudestruktur ist kon-
zentrisch angelegt; z.T. schräg ge-
stellte Medienwände dienen als
Träger von Bild- und Textmaterial oder
als Projektionsfläche für historische
Fassadenabbildungen.
Die Vorführ-, und Gruppenräume rei-
hen sich entlang der Medienwände.
Personalbereiche und Nebenräume lie-
gen im OG und UG.
Der Buchladen liegt im UG, ohne sepa-
raten Zugang.
Die Fassaden sind mit Polycarbonat
Hohlkammerpaneelen verkleidet.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
56
3. Rundgang: Woelk Wilkens Architekten BDA DWB, lad+l landschaftsarchitektur, hollenbeck.plato - Hannover, Köln
AWF IWF BAU A A/V
1132 622 877 1964 0,39
NF BGF/NF DAF HTF BAF
625 1,57 399 750 433
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
433 0,17 0,4 982 5040
1041
Leitidee:
...die abgebrochene Mauer wird nur noch
als Bruchmaterial sinnlich erlebbar ge-
macht und zieht sich über den gesamten
Todesstreifen.
Open-Air-Ausstellung:
Im Kontrast zum einheitlichen Betonbelag
(unterschiedliche Körnungen) stehen
Vegetationsbänder, die an ausgewähl-
te Ereignisse erinnern. Ehemalige
Grenzhäuser werden durch ein Relief aus
Wandschnitten (Beton) markiert, leicht
absenkt verdeutlichen Rasenflächen das
Hausinnere.
Der Ort zur Erinnerung an die Mauertoten
setz sich als glatte Betonplatte ab (22m x
42m), in die 140 unterschiedliche Bäume
mit unterschiedlichen Blühzeiten einge-
lassen sind. Die Biographien werden in
den Beton geätzt (davon 7 dem namen-
losen Gedenken). Orte des individuellen
Gedenkens werden durch den Abguss
(Aluminium) eines Baumes markiert. Die
Mauersegmente werden am ursprüngli-
chen Standort wiederaufgestellt, jedoch
quer zur Grenzmauer.
Tunnelverläufe werden auf die Oberfläche
projiziert, die Tiefe wird durch einen
Einblick in eine Betonschlucht verdeut-
licht. Wachtürme werden als Intarsie am
ehemaligen Standort dargestellt, der
Schattenwurf in schwarzem Beton nach-
gezeichnet.
Auf Photobeton werden Bilder zum
Abriss der Mauer gezeigt. Die Intarsien
(Mauerverlauf, Erinnerungsorte) werden
durch Passepartouts gerahmt, die aus
Bändern unterschiedlicher Metalle beste-
hen.
Die vorhandenen Peitschenleuchten die-
nen der Grundbeleuchtung (Mondlicht),
ergänzt durch Lichtbänder entlang des
Postenweges und Akzentuierung einzel-
ner prägender Elemente.
Das Informationssystem besteht aus
beleuchteten Stelen, Hörmarken und ei-
ner Beschriftung aus dreidimensionalen
Einzelbuchstaben.
Informationspavillon:
Der dreigeschossige Baukörper ist paral-
lel zur Gartenstraße ausgerichtet. Der
Eingang befindet sich zurückgesetzt
im Süden an einer großen, angeho-
benen, überdachten Holzterrasse mit
Sitzstufenanlage zur Bernauer Straße. Im
Erdgeschoss befindet sich der Buchladen,
die Treppenanlage und Nebenräume.
Die Eingangsebene mit Foyer, Café
und einem Gruppenraum befindet sich
im 1.OG. Der große Gruppenraum
und Filmvorführraum sind im 2.OG, die
Personal- und Nebenräume sind im
nördlichen, schmaleren Gebäudeteil
angeordnet. Die Außenwände im EG
bestehen aus Stahlbeton. Darüber be-
findet sich eine 11 bis 13m auskragende
Stahlfachwerkkonstruktion auf gegrün-
deten Stahlpylonen, zwischen denen
das Stahltragwerk der Geschossdecken
gespannt ist. Die Fassade besteht aus
einer Pfosten-Riegel-Konstruktion aus
Aluminium mit Leichtmetall-Kassetten. Die
auskragende Fassade zum Mauer-streifen
ist als Informationsträger ausgebildet.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
57
1. Rundgang: Mönnig-Bau Tanja Mönnig - Katlenburg-Lindau
AWF IWF BAU A A/V
585 883 1607 1715 0,41
NF BGF/NF DAF HTF BAF
702 1,2 565 226 565
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 842 4187
1042
Leitidee:
Der Außenraum ist geprägt durch das
Zusammentreffen vieler verschiede-
ner Schichten einer komplexen histo-
rischen Entwicklung. Dies wird be-
wältigt durch die Anordnung dezenter
Informationselemente und zusätzlicher
Vegetation als Abschirmung.
Open-Air-Ausstellung:
Entlang der Bernauer Straße, par-
tiell auch entlang der Hinterlandmauer
dient eine neue Baumreihe als Filter
zum Gedenkbereich. Der ehema-
lige Grenzstreifen ist als offene
Rasenfläche angelegt, in die entlang
des Postenweges an besonderen
Orten einzelne Informationsbereiche
eingeschnitten sind. Diese werden
durch 10m hohe Info-Stelen markiert
und liegen als längliches Rechteck um
4m abgesenkt in der Rasenfläche, ein-
gefasst durch eine ebenfalls 4m hohe
Betonmauer. Auf den Innenflächen
der Einfassungsmauer werden Fotos,
Texte und andere ereignisbezoge-
ne Informationen aufgebracht. Die
Informationssäulen werden je nach
Situation als Licht-Säulen, Audio-
Säulen oder auch als Gedenktafeln
gestaltet.
Der Postenweg wird in seiner jetzigen
Form konserviert und ergänzt um einen
Besucherpfad im wesentlichen entlang
der Bernauer Straße, der sich durch
sein Material (Holz) deutlich absetzt.
Informationspavillon:
Der eingeschossige, teilunterkellerte
Baukörper ist parallel zur Gartenstraße
ausgerichtet. Der Eingang befin-
det sich im Süden zurückgesetzt an
der Bernauer Straße. Das Volumen
ist in zwei rechteckige Bauteile
auf versetzten Niveaus aufgeteilt.
Das untere Niveau mit Eingang,
Foyer, Buchladen und Café an der
Gartenstraße ist offen und verglast
gestaltet. Das obere mit den Gruppen-
und Vorführräumen ist geschlossen
und hat eine Lochfassade nach Osten.
Im Untergeschoss befinden sich die
Service- und Personalbereiche. Das
geschlossene, angehobene Volumen
ist etwas zur Bernauer Straße hin
versetzt. Dadurch bildet sich ein
vorgelagerter Empfangsbereich
mit Informationsangeboten an der
Straßenkreuzung und eine zu-
rückgesetzte Caféterrasse an der
Nordost-Ecke, in die der vorhandene
Baumbestand integriert wird.
kein Modelleingereicht
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
58
1. Rundgang: Prof. Jürg Steiner Architekt BDA, Achim Röthig Landschaftsarchitekt BDLA, steiner szenische architektur - Wuppertal, Haan, Berlin
AWF IWF BAU A A/V
584 853 1021 1285 0,35
NF BGF/NF DAF HTF BAF
434 1,57 685 162 548
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
685 0,33 0,41 681 3648
1043
Leitidee:
Da das Wettbewerbsgebiet sowohl
im Norden, als auch im Süden von
Parkanlagen gefasst wird, dient das
Gelände des Gedenkortes nicht primär
der Naherholung, es übernimmt viel-
mehr der Vermittlung des Lernens und
Erinnerns.
Open-Air-Ausstellung:
Ein anthrazitfarbener Splitt macht die
immensen Flächen des Todesstreifens
sichtbar.
Um den Blick frei zu halten, liegen
thematische Einheiten (5 cm hohe
Leuchtkästen) flach auf dem Boden.
Als einziges dreidimensionales Element
visualisieren im Abstand von 2m ge-
setzte Vermessungsstäbe den einstigen
Grenzverlauf. Der Lichtschein der Tafeln
leitet den sich auf der Splittfläche frei
bewegenden und individuell die Reste
der Geschichte der Mauer erkundenden
Besucher.
Die Typografie der Ausstellungstafeln
suggeriert ein Lesen wie bei einer
Zeitung. Sie bestehen aus Hartglas in
Sicherheitsglasausrüstung und sind
mit wartungsfreien LED-Dioden hinter-
leuchtet.
Die Ausstellung setzt sich mit Hilfe
der Bodenplatten aus folgenden
Bestandteilen zusammen: Thementafeln
in Magazinform, Hinweise auf Relikte im
Gelände, meist in U-Form, Gedenktafeln
in quadratischer Form und Exponatträger,
bei denen die Ausstellungselemente als
beschriftete Plinthen, ..., zur Anwendung
kommen.
Neben den selbst leuchten-
den Ausstellungselementen und
Vermessungsstäben werden die vor-
handenen Bogenlampen als Bestandteil
des Beleuchtungskonzeptes erhalten.
Die Funktionstüchtigen werden aktiviert,
die Erloschenen bleiben dunkel.
Informationspavillon:
Das Gebäude präsentiert sich ar-
chaisch in Form einer 30m breiten
Freitreppe. Sie steigt von der Bernauer
parallel zur Garten- und Bergstraße an.
Eingeschnitten in die Treppe liegt der
Besucherzugang mit einer davor befind-
lichen Wegegestaltung.
Der Pavillon ist leicht konstruiert und in
Holzständerbauweise gebaut, mit ruhiger
Faserzementfassade und regelmäßigen
Öffnungen. Um ein rundes Foyer im EG
sind die Besucherräume angeordnet.
In den Aufenthaltsbereich fällt seitliches
Licht durch schmale Fensterschlitze in
den Setzstufen der Freitreppe.
Die Erschließung sieht bereits eine rück-
seitige Erweiterung in Form eines aufge-
ständerten Baukörpers vor.
Im Inneren liegen die Film- und
Gruppenräume zum rückwärtigen
Grundstücksbereich orientiert.
Die Freitreppe soll auch dazu beitra-
gen, das Raumangebot außerhalb des
Gebäudes zu erweitern.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
59
ausgeschieden wegen Verstoßes gegen bindende Vorgaben: (keine Verfassererklärung)
AWF IWF BAU A A/V
- - - - -
NF BGF/NF DAF HTF BAF
- - - - -
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - - -
1044
Leitidee:
Die Arbeit präsentiert sich ausschließlich
auf drei Papierplänen ohne Modell. Eine
schriftlich verfasste Leitidee und weitere
textliche Erläuterungen liegen nicht vor.
Open-Air-Ausstellung:
Bodenbündige Bänder zeichnen Vorder-
und Hinterlandmauer nach.
Der Besucher betritt die Gedenkstätte
am Nordbahnhof durch einen zweige-
teilten Informationspavillon auf dem ehe-
maligen Postenweg.
Punktuell thematisieren raumartige
Vertiefungen in der Oberfläche einzel-
ne Themen in der Ausstellung. Zum Teil
schneiden sie sich in die bodenbündigen
Bänder.
Orthogonal zu den Mauerbändern ragen
weitere bodenbündige Bänder in den
ehemaligen Grenzstreifen hinein. Der
Postenweg bleibt erhalten und wird von
Überplanungen frei gehalten.
Informationspavillon:
Die Arbeit verlässt das Wettbe-
werbsgrundstück und platziert sich
am Ende des Postenweges zur
Gartenstraße.
Vom Postenweg her betritt man
auch das zweigeteilte Volumen. Der
Eingangsbereich, in der Gebäudefuge
am Weg gelegen, ist eine vom übrigen
Haus farblich unterschiedene Auffaltung
im Dach und der Fassade.
Die Gruppenräume im Informationsteil
liegen an einer Art Patiohof im UG und
werden von dort natürlich belichtet.
Umlaufende Mauern schotten den
ruhigen Hof vor Blicken von oben
ab. Im UG soll sich eine mögliche
Erweiterungsfläche anschließen, die
den Hof dann von zwei Seiten nutzt.
Eine Treppe und ein Aufzug erschlie-
ßen den Besucherbereich. Im zweiten
Teil des Gebäudes, auf der anderen
Wegseite, befinden sich, vom übrigen
Gebäude separiert, ein Café und auf
Erdgeschossniveau der Bookshop.
kein Modelleingereicht
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
60
1. Rundgang: Atelier Loegler SP.Z.O.O., Gänßle + Hehr Landschaftsarchitekten, ASP Kraków - Krakau, Esslingen a. N.
AWF IWF BAU A A/V
1723 1073 - 3893 0,58
NF BGF/NF DAF HTF BAF
577 2,33 260 90 1084
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - 1345 6662
1045
Leitidee:
Die geschaffene Atmosphäre soll unver-
gessene Erlebnisse wecken und helfen,
diese in Erinnerung zu behalten.
Open-Air-Ausstellung:
Die als Ausstellungsgelände dargestellten
Flächen zwischen Garten- und Strelitzer
Straße werden um drei bis sechs Meter
abgesenkt und seitlich mit Mauern aus
feinem Ortbeton eingefasst. Es entsteht
die Insel der Leere als Antithese zur
Mauer.
Von der Absenkung ausgenommen
sind das Denkmal, das Umfeld der
Versöhnungskapelle sowie die das
Gelände kreuzenden Straßenbereiche.
Nach Nordosten steigt das Niveau wie-
der auf das Ursprungsniveau an. Die
Haupterschließung des Geländes erfolgt
über eine Treppen- und Rampenanlage
im Bereich zwischen Berg- und
Gartenstraße sowie über einen Tunnel
vom Informationspavillon aus.
Bestehende Mauerfragmente werden
erhalten und z.T. rekonstruiert. Der Ort
des Opfergedenkens wird westlich des
Denkmals angeordnet. In einem längli-
chen, seitlich durch hohe Wände gefas-
sten Raum, führt eine Treppenanlage
mit seitlichen Wasserkaskaden zu einem
Wasserbecken.
Große Teile der Flächen werden als was-
sergebundene Decke ausgeführt. Trep-
pen und Rampen sind aus Naturstein.
Längliche, beleuchtete Glastafeln mit
Texten und Bildern befinden sich an
den seitlichen Mauern und setzen
sich z.T. als Bänder in die Fläche fort.
Inhaltlich wird die Ausstellung in fünf
Themenfelder gegliedert: Ost-West,
Mauer, Zerstörte Kontinuität, Flucht so-
wie Wiedervereinigung.
Im Bereich Zerstörte Kontinuität wer-
den Grundmauern abgerissener Häuser
freigelegt. Im Themenfeld Flucht wer-
den Tunnelskulpturen gezeigt. Eine
Unterquerung der Strelitzer Straße er-
zeugt Tunnelfeeling. Friedenslinden wer-
den im Themenfeld Wiedervereinigung
gepflanzt. Es bildet den östlichen
Abschluss der Ausstellung.
Informationspavillon:
Der Pavillon orientiert sich mit seiner un-
terirdischen Lage und Ausrichtung an der
Gedenkstätte … und ergänzt diese mit
den notwendigen Funktionen als dienen-
der Baukörper.
Fächerartig aneinander gereihte lineare
Bauteile münden in einem Tunnel, als
ebenengleiche Anbindung an den skulp-
turalen Raum der Gedenkstätte.
Die überirdische, sichtbare Baumasse
besteht aus einem gläsernen Riegel
als Eingangsbauteil und einem
Oberlichtband.
Ein kreisrunder Eingangsplatz markiert
den Gebäudezugang. Im Eingangsbauteil
ist das Café untergebracht, Treppen
und Aufzugsanlage führen ins zen-
trale Foyer mit angeschlossenem
Buchladen unter dem Oberlichtband im
UG. Gruppenräume, Vorführraum und
Personalräume im nördlichen Gebäu-
debereich sind daran angeschlossen.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
61
1. Rundgang: PPA architects ZT - Wien
AWF IWF BAU A A/V
- - - - -
NF BGF/NF DAF HTF BAF
- - - - -
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - - -
1046
Leitidee:
Sinnliche Erfahrung des mit starken
Emotionen besetzten Ortes kann nur in ei-
nem gestalterisch zurückhaltenden weiten
Feld stattfinden.
Open-Air-Ausstellung:
Der Postenweg wird als Erschließungs-
achse erhalten. Ein geschwungener
Begleitweg thematisiert Annäherung und
Entfernung. Die Ausstellungsflächen sind
geprägt von ruderalen, nahezu gehölzfrei-
en Vegetationsstrukturen.
Der Mauerverlauf entlang der Bernauer
Straße wird mit unterschiedlich behan-
delten Betonscheiben nachgezeichnet.
Deren Größe und Anordnung schafft
Öffnungen, die den Atem der Freiheit zu-
lassen. Durch Einschreibungen und mit-
hilfe von Videoscreens werden auf den
Betonelementen die Ereignisse am Ort
ihres Geschehens dargestellt.
Der Pavillon wird über einen Tunnel mit
dem Ausstellungsgelände verbunden. Ein
runder Platz mit einem Durchmesser von
60m bildet den Auftakt der Ausstellung.
Rechteckige Betonfelder sind mit
Momenten aus der Geschichte des
Ortes bedruckt. Andere thematisieren
Ausbaustufen der Mauer, die damit hap-
tisch erlebbar werden. Vier Wasserbecken
spiegeln den Himmel.
Mit einem Feld aus im Raster angeordne-
ten Edelstahlnadeln wird den Opfern indivi-
duell gedacht.
Fünf über das Gelände verteil-
te Gedankensplitter aus Cortenstahl
und Beton sind mit Vitrinen zur
Informationsvermittlung ausgestattet und
werden zu Ereignisträgern verschiedener
Themen.
Der über eine Betonrampe erschlossene
Schattenturm thematisiert den Wachturm.
Betonröhren mit Videoinstallationen erläu-
tern das Thema Tunnelflucht. Im mit einem
Gitternetz verkleideten Schattenhaus wer-
den mit Hilfe von Installationen Gefühle
der Trennung spürbar. Zwischen Strelitzer
Str. und Brunnenstraße wird ein ca. 35m
breiter, begehbarer Grenzstreifen rekon-
struiert.
Informationspavillon:
Der 4-geschossige Pavillon wird wie der
Schattenturm mit einem Stahlgewebe um-
hüllt, ein Haus wird zum Gehäuse, feines
Lochblech wird zur derben verwitterten
Stahlhülle.
Die kubische Baufigur wird durch
eine Aufweitung im UG und EG, und
durch die nach Norden vorgelagerte
Vertikalerschließung aufgebrochen.
Das Gebäude ist mit seiner Eingangsfront
und einer Terrassenanlage zur Bernauer
Straße orientiert. Der Gebäudezugang liegt
unter der Terrasse, durch eine Aussparung
im Stahlblechmantel markiert. Ein zweiter
Zugang ist über eine Tunnelanbindung vom
südlichen Gelände ins UG vorgesehen.
Im EG sind Buchladen, Information und
Personbereich untergebracht, im 1.OG
das Cafe und im 2.OG die Gruppenräume
und der Vorführraum.
Ein Blickrohrgarten im 3. OG dient zur
Verortung der Trauer und Erspüren der
Freude der Wiedervereinigung.
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Bericht der Vorprüfung
62
ausgeschieden wegen Verstoßes gegen bindende Vorgaben: Wolfgang Göschel - Berlin
AWF IWF BAU A A/V
- - - - -
NF BGF/NF DAF HTF BAF
- - - - -
ÜBF GRZ GFZ BGF BRI
- - - - -
1047
Leitidee:
Die Anlage der vorhandenen
Gedenkstätte wird erweitert zur
Internationalen Mauergedenkstätte, die
unterschiedliche Grenzsysteme weltweit
gegenüberstellt.
Die Arbeit beschränkt sich auf die
Darstellung einer Internationalen Ge-
denkstätte als Modell.
Open-Air-Ausstellung:
Eingefasst durch Cortenstahlwände
–vergleichbar mit der vorhande-
nen Gedenkstätte an der Bernauer
Straße– werden in der Mittelachse 7
originalgetreue Trennelemente von
Grenzsicherungssystemen aufgereiht:
Israel – Palästina, USA – Mexiko, West-
Berlin – Ost-Berlin, Süd-Korea – Nord-
Korea, Europa – Afrika, KZ – Freiheit.
Das mittlere, weiß-neutrale Beton-
Element dient als Denk- und Infowand
für visuelle und akustische Informationen
über unterschiedliche Grenzsituationen.
Die internationale Mauergedenkstätte
ist komplett begehbar und soll vor allem
junge Menschen dazu anregen, sich ein
eigenes Urteil zu bilden und nicht alles
so hinzunehmen, wie es ist.
Das bestehende Informationszentrum
an der Bernauer Straße, das sich mit
der deutschen Teilung auseinandersetzt,
soll erweitert werden um ein internatio-
nales Forum, in dem ForscherInnen und
Zeitzeugen die Situation in ihrem Land
zur Diskussion stellen.
Eine enge Kooperation mit dem
Mauermuseum am Checkpoint Charlie
und mit der Ausstellung Topographie des
Terrors wird zusätzlich vorgeschlagen
Informationspavillon:
Es gibt keinen Vorschlag für die
Errichtung eines Pavillons. Alternativ
schlagen die Verfasser vor, die vorhan-
dene Gedenkstätte zur internationalen
Mauergedenkstätte zu erweitern.
Dazu werden die beiden Stahlwände
erhalten aber die erhaltenen Mauerreste
der Gedenkstätte komplett abgerissen.
An ihrer Stelle werden Mauerfragmente
von der ganzen Welt auf der Mittelachse
aufgereiht und durch großflächi-
ge Beschriftungsschilder mit ihrem
Herkunftsland rechts und links der
Mauerfragmente bezeichnet. Mitten zwi-
schen den beiden Stahlwänden befindet
sich eine Infowand für visuelle und aku-
stische Informationen.
kein Modelleingereicht
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2.Preisgerichtssitzung vom 12.12.2007 1
Liste der Verfasser
1. Preis Arbeit Nr. 1007Architekt/in: Mola Winkelmüller Architekten, Luis Mola, Henner Winkel-müller, BerlinMitarbeiter/in: Jan Alsenz
Landschaftsarchitekt/in: Sinai. Faust.Scholl.Schwarz., AW Faust, BerlinMitarbeiter/in: Elena Emmerich, Jan Gordom, Matthias Grobe, Lotte Wül-fing
Ausstellungsgestalter: ON architektur, Christian Fuchs, Berlin
2. Preis Arbeit Nr. 1020Architekt/in: Rother Rother . Architekten Designer, Heinrich Rother, BerlinMitarbeiter/in: M. Tervoort, T. Koch
Landschaftsarchitekt/in: K1 Landschaftsarchitekten, Catherine Kuhn, Axel Klapka, BerlinMitarbeiter/in: S. Rüdiger, T. Wolff, L. Hopstock
Ausstellungsgestalter: Rother Rother . Architekten Designer, Johannes Rother, BerlinMitarbeiter/in: D. Spiess, P. Rathmann
Sonderfachleute: NITEC, W.Nissen, Berlin
3. Preis Arbeit Nr. 1022Architekt/in: Dominik Uhrmeister Architekt, Dominik Uhrmeister, BerlinMitarbeiter/in: Jan Schlecht
Landschaftsarchitekt/in: bbz Landschaftsarchitekten, Timo Herrmann, BerlinMitarbeiter/in: Ellen Kallert
Ausstellungsgestalter/in: Laura Schleussner, Berlin
4. Preis Arbeit Nr. 1005Architekt/in: ENS Architekten, Eckert, Negwer, Suselbeck, BerlinMitarbeiter/in: Thomas Trenkel
Landschaftsarchitekt/in: Mettler Landschaftsarchitektur, Rita Mettler, Ber-lin Mitarbeiter/in: Helge Kickert, Jenni Winkelmann, Nicole Ptak, Kristian Ritzmann, Sue Stigat, Louisa Schöneich
Ausstellungsgestalter/in: Fischer-Ausstellungsgestaltung, BerlinMitarbeiter/in: Brigitte Fischer
Sonderfachleute: Robert Thalheim, Berlin
Ankauf Arbeit Nr. 1002Architekt/in: fnp architekten, Stefanie Naumann, Oliver Fischer, Stuttgart
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2. Preisgerichtssitzung vom 12.12.2007 2
Landschaftsarchitekt/in: lohrberg stadtlandschaftsarchitektur, Dr. Frank Lohrberg, StuttgartMitarbeiter/in: Jasmina Kurtic, Dirk Meiser
Ausstellungsgestalter/in: Martin Naumann mit Büro Reinhardt, Martin Naumann, Prof. U.J. Reinhardt, Stuttgart
Ankauf Arbeit Nr. 1011Architekt/in: Dieter Schröder, StuttgartMitarbeiter/in: Stephan Bosse, Stefan Becker, Dominik Lange
Landschaftsarchitekt/in: TREIBHAUS landschaftsarchitektur, Michael Heurich, BerlinMitarbeiter/in: Daniel Stimberg, Gerko Schröder, Florian Mänz, Jan Bun-ge, Deniz Dizici, Susanne Mühlbauer
Ausstellungsgestalter/in: Sophie Jahnke Produktdesign, Sophie Jahnke, Berlin
Sonderfachleute: Anja Zenner, Christina Meyer
engere Wahl Arbeit Nr. 1015Architekt/in: roedig.schop architekten, Christoph Roedig, Ulrich Schop, BerlinMitarbeiter/in: Laetitia Michel
Landschaftsarchitekt/in: plancontext, Sadtler, Loderer, Brzezek, BerlinMitarbeiter/in: Thorsten Zellmann, Kai Klinger
Ausstellungsgestalter/in: tecton, Reinhard Meerwein, BerlinMitarbeiter/in: Karin Bieber, Robert Schramm
3. Rdg. Arbeit Nr. 1003Architekt/in: a24_landschaft, Robel Swillus und Partner mit Frank Müller, freier Architekt, Joachim Swillus, Frank Müller, BerlinMitarbeiter/in: Armida Trivelli
Landschaftsarchitekt/in: a24_landschaft, Robel Swillus und Partner, Stef-fan A. Robel, BerlinMitarbeiter/in: Jan Grimmek, Stefan Grieger, Marc Leppin, Maria But-scheike
Ausstellungsgestalter/in: chezweitz & roseapple, Detlef Weitz & Rose Eppple, Detlef Weitz, BerlinMitarbeiter/in: Richard Fulton, Michael Kunter
3. Rdg. Arbeit Nr. 1009Architekt/in: Ulmer TM, Jan Ulmer, BerlinMitarbeiter/in: Anca Timofticuc
Landschaftsarchitekt/in: KUULA Landschaftsarchitekten Kusserow und Uphaus, Bernd Kusserow, Ulrich Uphaus, Berlin
Ausstellungsgestalter/in: Steffen Oestreich, Berlin
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2.Preisgerichtssitzung vom 12.12.2007 3
3. Rdg. Arbeit Nr. 1017 Architekt/in: Fischer Architekten, Florian Fischer, München Mitarbeiter/in: Johanna Baron, Stefanie Wagner, Thomas Zeilhofer, Tho-mas Hofbauer
Landschaftsarchitekt/in: fischer landschaftsarchitekt, Gunter Fischer, Düsseldorf
Ausstellungsgestalter/in: Fischer Architekten, Florian Fischer, München Mitarbeiter/in: Johanna Baron, Stefanie Wagner, Thomas Zeilhofer, Tho-mas Hofbauer
3. Rdg. Arbeit Nr. 1021Architekt/in: HSH Hoyer Schindele Hirschmüller BDA Architektur, Markus Hirschmüller, Florian Hoyer, Harry Schindele, Berlin Mitarbeiter/in: Tai Schomaker, Hille Bekic, Sebastian Besler
Landschaftsarchitekt/in: Bode Williams + Partner, Udo Bode, Berlin Mitarbeiter/in: Mario F. Berrios Miranda, Martina Bertgen, Andrea Bestel
Ausstellungsgestalter/in: BERTRON & SCHWARZ Gruppe für Gestal-tung, Prof. Ulrich Schwarz, Aurelia Bertron, Berlin
Sonderfachleute: Mediengestaltung ART + COM AG, Prof. Joachim Sau-ter, Gert Monath, Simon Häcker, Berlin
3. Rdg. Arbeit Nr. 1025Architekt/in: Prof. Karsten K. Krebs Architekten, Hannover Mitarbeiter/in: Jens Giesecke
Landschaftsarchitekt/in: momentum³, Marcus Cordes, Hannover Mitarbeiter/in: Sonja Luise Kupgisch, Henning Pagels
Ausstellungsgestalter/in: Prof. Karsten K. Krebs Architekten, Hannover Mitarbeiter/in: Jens Giesecke
3. Rdg. Arbeit Nr. 1041Architekt/in: Woelk Wilkens Architekten BDA DWB, Carola Woelk, Mat-thias Wilkens, Hannover Mitarbeiter/in: Jürgen Hauschild, Henry Herbig, Julia Langhoff-Buß, Miri-am Papenhausen, Katharina Thomsik
Landschaftsarchitekt/in: lad+ l landschaftsarchitektur diekmann, Martin Diekmann, Hannover Mitarbeiter/in: Kerstin Großkopf, Alexander Reif
Ausstellungsgestalter/in: hollenbeck.plato Architektur Ausstellung, Klaus Hollenbeck, Ingo Plato, Köln
Sonderfachleute: grbv Ingenieure im Bauwesen, Peter Bremer, Albert Weis, Hannover, Berlin
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2. Preisgerichtssitzung vom 12.12.2007 4
2. Rdg. Arbeit Nr. 1001Architekt/in: XTH-berlin, Martin Janekovic, BerlinMitarbeiter/in: Helle Schröder, Elena Sievers
Landschaftsarchitekt/in: BERNARD:SATTLER, Stefan Bernard, BerlinMitarbeiter/in: Fabian Luchs, Milena Kalojanov, Maria Moeser
Ausstellungsgestalter/in: TS Redaktion, Thies Schröder, BerlinMitarbeiter/in: André Eisser
2. Rdg. Arbeit Nr. 1006Architekt/in: Praeger Richter Architekten, Henri Praeger, Jana Richter, Berlin
Landschaftsarchitekt/in: Studio.eu, Paola Canavo / Ipolita Nicotera, Fran-cesca Venier, BerlinMitarbeiter/in: Sara Perovic
Ausstellungsgestalter/in: Museum, Exhibition, 3D Design Museumsfreun-de, Ilka Schaumberg, Petra Müller, Berlin
2. Rdg. Arbeit Nr. 1008Architekt/in: Hennig Kiesewetter, Berlin Mitarbeiter/in: Margit Bosch, Michael Pape
Landschaftsarchitekt/in: _SCAPES, Jorg Sieweke, BerlinMitarbeiter/in: Ines Schivelbusch, Benjamin Gutsche
Ausstellungsgestalter/in: Michael Spengler, Berlin
Sonderfachleute: Charlotte Driessen
2. Rdg. Arbeit Nr. 1010Architekt/in: Bathke Geisel Architekten, Steffen Bathke, Lutz Geisel, München
Landschaftsarchitekt/in: verde Landschaftsarchitekten, Robert Wenk, Freising
Ausstellungsgestalter/in: Kerstin Gutermuth, München
2. Rdg. Arbeit Nr. 1013Architekt/in: Wunderment Center, Arbeitsgemeinschaft Thomas Arnold, Rudolf Zimmermann, Carsten Schaber, BerlinMitarbeiter/in: Andreas Müller, Martin Hartwig, Urszula Ramus, Sina Firn-kes, Seraphin Peters, Maik Frommberg
Landschaftsarchitekt/in: Dietzen & Teichmann, Manfred Dietzen, Berlin Mitarbeiter/in: Birgit Teichmann, Oliver Kölling
Ausstellungsgestalter/in: Haslbeck Ausstellungsprojekte, Stefan Hasl-beck, München Mitarbeiter/in: Ulrike Schmitt, Alexander Welitschko
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2.Preisgerichtssitzung vom 12.12.2007 5
Sonderfachleute: IART Interactive AG, Basel, OSD Office for Structural Design, Prof. Harald Kloft und Prof. Klaus Fäth, Frankfurt, Optima Pro-jects, David Kendall, Torbay Innovation Centre, Paignton Devon, Floren-cia Young, Berlin, Tom Wünschmann, Berlin
2. Rdg. Arbeit Nr. 1014Architekt/in: Franke Architekten, Claudia Franke, BerlinMitarbeiter/in: Tobias Pieper, Sara Paetrow
Landschaftsarchitekt/in: LA.BAR Landschaftsarchitekten, Rüdiger A-mend, Eike Richter, BerlinMitarbeiter/in: Gesa Königstein, Alexander Roscher
Ausstellungsgestalter/in: ausstellung DESIGN graphik, Helga Lieser, BerlinMitarbeiter/in: Tobias Damm, Adrian Luncke, Martina Kohl
Sonderfachleute: Reinhard Damm, Berlin
2. Rdg. Arbeit Nr. 1023Architekt/in: Bertelsen & Scheving Architects Aps, Jens Bertelsen, Ko-penhagen Mitarbeiter/in: Elina Moreau Braunstein, Jonas Hesse, Hans Scheving
Landschaftsarchitekt/in: Breimann & Bruun, Bertel Bruun, HamburgMitarbeiter/in: Moritz Möllers, Katrin Knobloch
Ausstellungsgestalter/in: B2 – kommunikation, Kirsten Dienesen, HolteMitarbeiter/in: Jan Kyhnau, N‘volve A/S
Sonderfachleute: Prof. Morten Straede, Kopenhagen, Klaus Nielsen, Nivaa
2. Rdg. Arbeit Nr. 1024Architekt/in: Heinle, Wischer und Partner, Edzard Schultz, Berlin Mitarbeiter/in: Arianna Bonfatti, Beate Fleckenstein, Jan Giesen, Sergio Romeo, Peter Weber
Landschaftsarchitekt/in: RMP Stephan Lenzen, BonnMitarbeiter/in: Philipp Haggeney, Karsten Lindemann, Nadine Dreyer
Ausstellungsgestalter/in: Braun Engels Gestaltung, Ulm Mitarbeiter/in: Georg Engels
Sonderfachleute: Ulrike Brandi Licht, Ulrike Brandi, Simon Breth, Ham-burg
2. Rdg. Arbeit Nr. 1026Architekt/in: Chestnutt_Niess Architekten, Rebecca Chestnutt, Robert Niess, BerlinMitarbeiter/in: Jan Schrenk, Julia Putscher, Wido Weise
Landschaftsarchitekt/in: Glaßer und Dagenbach, Silvia Glaßer, Udo Da-genbach, Berlin
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2. Preisgerichtssitzung vom 12.12.2007 6
Mitarbeiter/in: Sabrina Schröder, Sabina Linken, Marina Kanzler, Kathrin Weinke, Elena Samsonova
Ausstellungsgestalter/in: indigo Kommunikationsdesign, Philine Rath, Berlin
2. Rdg. Arbeit Nr. 1029Verfasser: Andreas J. Keller, FrankfurtMitarbeiter/in: Sandra Branisa
2. Rdg. Arbeit Nr. 1031Architekt/in: MvR Architekten, Max von Rudzinski, BerlinMitarbeiter/in: Karim Saad
Landschaftsarchitekt/in: Christina Kautz_Landschaftsarchitektur, BerlinMitarbeiter/in: Heike Kampherm
Ausstellungsgestalter/in: Designbüro Hübner, Michael Hübner, BerlinMitarbeiter/in: Kai Dieterich
Sonderfachleute: Studio C, Nicole S. Zahner
2. Rdg. Arbeit Nr. 1033Architekt/in: raumfeld architekten, Dirk Friedrich Sehmsdorf, DresdenMitarbeiter/in: Christoph Richter, Franziska Urban, Katrin Michaelis
Landschaftsarchitekt/in: Robert Storch Landschaftsarchitekt, Dresden
Ausstellungsgestalter/in: Rücker & Szatmary Ausstellungen, Claudia Rücker, Andrea Szatmary, Berlin
2. Rdg. Arbeit Nr. 1035Architekt/in: studio-ritter, Jens Ritter, BerlinMitarbeiter/in: Franziska Ritter
Landschaftsarchitekt/in: atelier le balto, Marc Pouzol, Berlin
Ausstellungsgestalter/in: PRESENT., Hans Papke, Ben Reynolds, Mike Sharp, Berlin
Sonderfachleute: Sebastian Plappert, IB-Schimmel, Thomas Schimmel
2. Rdg. Arbeit Nr. 1037Architekt/in: ULAPIU, Olaf Köhler, Bozen
Landschaftsarchitekt/in: ULAPIU, Roberto Gigliotti, Bozen
Ausstellungsgestalter/in: ULAPIU, Olaf Köhler, Bozen
2. Rdg. Arbeit Nr. 1040Architekt/in: BUSarchitektur, Laura P. Spinadel, WienMitarbeiter/in: Inès Lopes Moreira, Leonie Schreger, Alexander Smager, Bernd Pflüger
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2.Preisgerichtssitzung vom 12.12.2007 7
Landschaftsarchitekt/in: BOA Büro für offensive aleatorik, Laura P. Spi-nadel, Wien Mitarbeiter/in: Leonie Schreger, Verena Holzgethan, Santiago Sanchez Guzman
Ausstellungsgestalter/in: BOA Büro für offensive aleatorik, Hubert Marz, Wien Mitarbeiter/in: Maik Perfahl, Michi Rentsch, Ruediger Suppin
1. Rdg. Arbeit Nr. 1012Architekt/in: cell.berlin, Till Boettger, Berlin Mitarbeiter/in: Tina Wallbaum, Mariana Cheresharova, Guilherme Werle
1. Rdg. Arbeit Nr. 1016Architekt/in: magma architecture, Martin Ostermann, Berlin Mitarbeiter/in: Lena Kleinheinz, Hendrik Bohle, Dominik Jörg, Eva Kus, Anke Noske
Landschaftsarchitekt/in: Lützow 7 - Cornelia Müller, Jan Wehberg, BerlinMitarbeiter/in: Michéle Remy
Ausstellungsgestalter/in: Teamstratenwerth, Christoph Stratenwerth, BaselMitarbeiter/in: Knut Jensen, Lukas Müller, Mirjam Baitsch
Sonderfachleute: L2M3 Kommunikationsdesign, Sascha Lobe, Oliver Wörle, Itxaso Mezzacasa, Stuttgart
1. Rdg. Arbeit Nr. 1018Architekt/in: Busch-Wameling, Iris Busch-Wameling, BerlinMitarbeiter/in: Johannes Gotaut
Landschaftsarchitekt/in: hochC Landschaftsarchitektur, Claus Herrmann, BerlinMitarbeiter/in: Matthias Lanzendorf
Ausstellungsgestalter/in: gewerk, Stefan Rothert, BerlinMitarbeiter/in: Jens Imig, Birgit Schlegel, Susanne Kluge, Stefan Schö-binger, Marten Suhr
1. Rdg. Arbeit Nr. 1019Architekt/in: Studio ost, Frédéric Louis Fourrichon, BerlinMitarbeiter/in: Paolo Fontana, Aleksandra Kubos-Nowak, Patrick Mc-Hugh, Falk Friedrich Heuer, Vicki Kantor, Matteo Castellani
Landschaftsarchitekt/in: b + e Landscape, Laurent Essig, PullyMitarbeiter/in: Patrick Berno
Ausstellungsgestalter/in: MNprojekt, Jan Andreas May, MainzMitarbeiter/in: Victor Tenorio-Arias
Sonderfachleute: David Letellier, Berlin
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2. Preisgerichtssitzung vom 12.12.2007 8
1. Rdg. Arbeit Nr. 1027Architekt/in: masKarade SARL d‘architecture, Nicolai Knoke / Heike Lutz Architektin, Montreuil / Zürich Mitarbeiter/in: Andreas Buss
Landschaftsarchitekt/in: THALWEG paysage, Thomas Eschapasse, Montreuil
Ausstellungsgestalter/in: masKarade SARL d‘architecture, Audrey Tenail-lon, Montreuil
1. Rdg. Arbeit Nr. 1028Architekt/in: Architektur und Stadtplanungsbüro, Ulrich Recker, Westers-tedeMitarbeiter/in: Karsten Uhe, Nadine Wolff
Landschaftsarchitekt/in: Grüne Architektur, Martina Königrör, HageMitarbeiter/in: Heiko Königrör
Ausstellungsgestalter/in: ProFair, Rudolf Haverkamp, Hilden
1. Rdg. Arbeit Nr. 1032Architekt/in: trecase biehler mücklausch mit Atelier Altemüller, Barbara Biehler, Uwe Mücklausch-Wunderlich, Constanze Altemüller, BerlinMitarbeiter/in: Ulrike Schmitz
Landschaftsarchitekt/in: studio hoor, Gabriele Holst, BerlinMitarbeiter/in: Alex Rothe
Ausstellungsgestalter/in: hils.gestaltung, Peter Hils, Berlin
1. Rdg. Arbeit Nr. 1034Architekt/in: Biernath + Möller Architekten und Landschaftsarchitekten, Arnd Biernatz, Hartmut Möller, Hannover
Landschaftsarchitekt/in: Biernath + Möller Architekten und Landschafts-architekten, Arnd Biernatz, Hartmut Möller, Hannover
Ausstellungsgestalter/in: Biernath + Möller Architekten und Landschafts-architekten, Arnd Biernatz, Hartmut Möller, Hannover
1. Rdg. Arbeit Nr. 1036Architekt/in: Arbeitsgemeinschaft, U. Kraus, K. Stich, MünchenMitarbeiter/in: H. Sames
Landschaftsarchitekt/in: Paul Melia Landschaftsarchitektur, Ingolstadt
Ausstellungsgestalter/in: Heribert Wasshuber, Scheyern
1. Rdg. Arbeit Nr. 1038Architekt/in: Laser Projdakov, Maxim Projdakov, BerlinMitarbeiter/in: Viktoria Laser
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2.Preisgerichtssitzung vom 12.12.2007 9
1. Rdg. Arbeit Nr. 1039Architekt/in: FXM Architekten, Franz-Xaver Melder, HeidelbergMitarbeiter/in: Sven Kaltschmitt
Landschaftsarchitekt/in: Landschaftsarchitekt Lulay, Holger Lulay, Edin-gen-Neckarhausen
Ausstellungsgestalter/in: CUT GmbH Ingenieurbüro für Medien + Archi-tektur audiovisueller Einrichtungen, Martin Nerbel, HeidelbergMitarbeiter/in: Matthias Frank, Dominique Papousado
1. Rdg. Arbeit Nr. 1042Architekt/in: Mönnig-Bau, Tanja Mönnig, Katlenburg-LindauMitarbeiter/in: Regina Hüser
Ausstellungsgestalter/in: Mönnig-Bau, Tanja Mönnig, Katlenburg-LindauMitarbeiter/in: Regina Hüser
1. Rdg. Arbeit Nr. 1043Architekt/in: Prof. Jürg Steiner Architekt BDA, Jürg Steiner, Wuppertal Mitarbeiter/in: Claus Klimek, Stefan Buchner, Thorsten Lappe, Darius Radowski, Olaf Tesmer
Landschaftsarchitekt/in: Achim Röthig Landschafstarchitekt BDLA, Haan
Ausstellungsgestalter/in: steiner szenische architektur, Jürg Steiner, Ber-linMitarbeiter/in: Claus Klimek, Darius Radowski, Olaf Tesmer
1. Rdg. Arbeit Nr. 1045Architekt/in: Atelier Loegler SP. Z.O.O., Romuald Loegler, KrakówMitarbeiter/in: Marcin Maraszek, Dominique Grygosch
Landschaftsarchitekt/in: Gänßle+Hehr Landschaftsarchitekten, Hartmut Hehr, Esslingen a.N. Mitarbeiter/in: Frank Edlinger
Ausstellungsgestalter/in: ASP Kraków, Prof. Jerzy Nowakowski, Kraków
1. Rdg. Arbeit Nr. 1046Architekt/in: PPA architects ZT, WienMitarbeiter/in: Georg Petrovic, Raffael Petrovic, Robert Kainzbauer, Cle-mens Nocker, Patrick Hofmann
Landschaftsarchitekt/in: PPA architects ZT, Wien Mitarbeiter/in: Georg Petrovic, Raffael Petrovic, Robert Kainzbauer, Cle-mens Nocker, Patrick Hofmann
Ausstellungsgestalter/in: PPA architects ZT, WienMitarbeiter/in: Georg Petrovic, Raffael Petrovic, Robert Kainzbauer, Cle-mens Nocker, Patrick Hofmann
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer / Protokoll zur 2. Preisgerichtssitzung vom 12.12.2007 10
ausgeschieden wegen Vorgabenverstoßes: Arbeit Nr. 1004Architekt/in: aim busse architekten ingenieure / Kiselowsky Architekten, Olaf Busse, Carsten Kiselowsky, BerlinMitarbeiter/in: Annika Bangert, Stephan Blank, Andreas Keffel, Sandy Krakowiak
Landschaftsarchitekt/in: Sven Gleue Landschafts-Architektur, Sven Gleue, Berlin
Ausstellungsgestalter/in: Heldstudio, Christoph Held, Berlin
ausgeschieden wegen Vorgabenverstoßes: Arbeit Nr. 1030Architekt/in: Agirbas / Wienstroer, Ercan Agirbas, Eckehard Wienstroer, NeussMitarbeiter/in: Frank Eittorf, Pervin Arap-Osman, Belkis Candan, Heiko Grieger, Kerstin Lüdgebaucks, Tanja Löser, Markus Wessels
Landschaftsarchitekt/in: greenbox, Hubertus Schäfer, Rudolf Tuczek, Bochum
Ausstellungsgestalter/in: AW+S Istanbul, Ercan Agirbas, Eckehard Wienstroer, Mete Sözer, Istanbul
ausgeschieden wegen Vorgabenverstoßes: Arbeit Nr. 1044keine Verfassererklärung eingereicht
ausgeschieden wegen Vorgabenverstoßes: Arbeit Nr. 1047Architekt/in: W. Göschel, Wolfgang Göschel, Berlin
Landschaftsarchitekt/in: W. Göschel, Wolfgang Göschel, Berlin
Ausstellungsgestalter/in: W. Göschel, Wolfgang Göschel, Berlin