erwitte beim v iva colonia br ennt die stirper...

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Beim Viva Colonia brennt die Stirper Luft Höhner machen aus Jubiläumsauftakt eine grandiose Geburtstagsfeier Töne. Mit „Kumm erin“ ver- weisen sie darauf, dass man Herz und Grenzen öffnen soll. Echte Herzensöffner sind die Höhner ebenfalls mit dem Schmusesong „E Leeve lang“ – auch wenn der Titel eine Liebeserklärung an den 1. FC Köln ist. Die Herzen der Stirper ha- ben die kölschen Jungs je- denfalls erobert. „Hier brennt die Luft, hier steppt der Bär“ – dieser Songtext trifft zu. Erst nach etlichen Zugaben verlassen die Höh- ner die Bühne. „Wir waren doch erst die Vorband“, lacht Hennig Krautmacher und macht dann das Mikro frei für die Lokalmatadore von TimeBanditZ. co Zumal die Truppe um Frontmann Hennig Kraut- macher bestens vorbereitet ist. „Ja, wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, lacht Krautmacher und so wird „Kölle, du bes e Jeföhl“ rasch umgetextet in „Stirpe, du mein Dorf am Manning- hofer Bach“. Aber die Höhner sind mehr als eine reine Stim- mungsband. Zwar sorgen Klassiker wie „Blootwoosch, Kölsch un e lecker Mädche“, „Wenn nicht jetzt wann dann“ oder auch neue Titel in reinem Hochdeutsch da- für, dass auf dem Sport- platzgelände die Post ab- geht. Ganz nebenbei sorgen die Jungs auch für kritische STIRPE „Schenk mir heut Nacht dein ganzes Herz und bleib bei mir“, so klingt es am späten Freitagabend vom Sportgelände des Jubi- läumsdorfes. Die kölschen „Höhner“ sind gekommen, um mit einem grandiosen Konzert den 750. „Geburts- tag“ zu feiern. Westfälische Tradition und rheinischer Frohsinn – kann dies funk- tionieren? Natürlich! Und wie! Tausende begeisterter Konzertbesucher singen lauthals mit und sind beim „Viva Colonia“ kaum noch zu bremsen. An dieser Stelle sei kurz erwähnt, dass es sich bei der Verfasserin dieses Artikels um eine im westfälischen Exil lebende Kölsche han- delt – Höhner-Klänge lösen daher oft spontane Polonai- sen aus. Doch auch ohne derlei genetische Vorbelas- tung sind die waschechten Stirper nach kurzer Auf- wärmphase in Hochform. Glückselig und ausgelassen wird gesungen, getanzt und sogar geschunkelt. Eventu- elle sprachliche Barrieren werden mit einem lautstar- ken „lalala“ problemlos überwunden. Et is härlisch – auch mit kritischen Tönen Auf den Punkt gebracht: Et is härlisch! Doch es ist nicht nur herrlich, sondern auch einer der letzten Auf- tritte in alter Besetzung. Zwei Gründungsmitglieder planen, im Herbst in den (Un)ruhestand zu gehen. Seit 43 Jahren stehen die Jungs gemeinsam auf der Bühne. Aber von Routine ist nix zu spüren. Sie kommen, singen und siegen – „Echte Fründe“ halt. Die heimischen TimeBanditz traten nach den Höhnern vor das Mi- kro. Doch auch sie rockten die Bühne. Fotos: Cordes Hier brennt die Luft, hier steppt der Bär. Ausgelassen und fröhlich singt und schunkelt das Publikum mit – etwa beim rasch umgetexteten Liedtext „Stirpe, du mein Dorf am Manninghofer Bach“. Sie kommen, singen und werden zu „echte Fründe“. Die kölschen Höhner eroberten die Stirper Her- zen im Sturm und boten ein grandioses Konzert zum Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten. Zahlreiche Interessierte, darunter auch viele Ehrengäste, wohnten dem Festakt zum Dorfjubiläum am Dorfgemeinschaftshaus bei. „Haben unseren Schwung ins Jubiläumsjahr mitgenommen“ Gottesdienst und Festakt setzen Startpunkt zum Familienfest am dritten Jubeltag STIRPE Er war sichtlich er- griffen: Als Ortsvorsteher Mi- chael Peitz am späten Sonn- tagvormittag zur Eröffnung des Dorfjubiläum-Festaktes zu den Gästen sprach, erwähnte er voller Dankbarkeit den im- mensen Einsatz, den die Ein- wohnerinnen und Einwohner für das Jubiläumswochenende geleistet hatten. Im Kreise zahlreicher Besucher, darun- ter viele Ehrengäste, ging er anekdotenreich unter ande- rem auf die vergangenen Mo- nate ein, in denen die Ideen für das Jubelwochenende ge- reift waren und die Vorberei- tungen voller Eifer immer mehr an Fahrt gewannen. „Gemeinsam für Stirpe steht heute auf vielen Shirts – genau dies ist es, was wir in den Planungen und Vor- bereitungen immer wieder erlebt haben. Dafür danke ich Euch allen sehr herz- lich“, so der Ortsvorsteher. Vermeiden wolle er es, an dieser Stelle näher auf die Geschichte des Dorfes ein- zugehen. „Das ist geschäfts- schädigend für die Dorf- chronik, die gleich zum Ver- kauf angeboten wird“, ließ er zum Vergnügen der Gäs- te wissen. Den Stirperinnen und Stirpern sei es gelun- gen, den Schwung vom Kir- mesdorf 2011 ins 750-jähri- ge Dorfjubiläum mitzuneh- men. Sein Fazit: „Menschen, die wollen, finden Wege – Menschen, die nicht wollen, hingegen Gründe.“ Auf das Jubelwochenende stellvertre- tende Land- rätin Irm- gard Soldat. Sie ging auf die „lebendi- ge Dorfge- meinschaft in Stirpe“ ein und dankte den Einwohne- rinnen und Einwoh- nern für ihr Engage- ment, auch mit Blick auf das Jubilä- umswochen- ende. Stellver- tretend für die Ortsvor- steher und die Ratsfraktio- nen trat schließlich Huber- tus Rickert-Schulte, Orts- vorsteher im benachbarten Weckinghausen, ans Mikro- fon. Ein großes Lob sprach er den Stirpern für die sehr gelungene Umgestaltung der ehemaligen Grundschu- le zum Dorfgemeinschafts- haus aus. Im Anschluss un- terhielten die Original Al- metalbuam die Gäste mit zünftiger Musik. Vor dem Festakt hatten der kath. Pfarrer Hans Gerd Westermann und sein ev. Amtsbruder Pfarrer Wolf- gang Jäger gemeinsam mit zahlreichen Gläubigen ei- nen sehr gut besuchten Got- tesdienst in der St. Agatha- Kapelle gefeiert. Vor einiger Zeit waren diese vier historischen Aufnahmen vom Stadtarchivar mit nach Erwitte genommen worden. Zum Festakt über- reichte Bürgermeister Peter Wessel (r.) sie gerahmt für das Dorfgemeinschaftshaus an (v.l.) Rüdiger Lohoff, Birgit Specovius, Ortsvor- steher Michael Peitz und Antonius Mertin. Stellvertretend für die Ortsvorsteher und Ratsfraktionen richtete Hubertus Rickert- Schulte, Ortsvorsteher in Weckinghausen, ein Grußwort an die Stirper. Glückwün- sche überbrachte auch die stellvertretende Landrätin Irmgard Soldat. gen Beschlüsse und Ent- wicklungen, die sie nicht mittragen wollen“, zollte der Bürgermeister ihnen auch Respekt für ihre Stand- haftigkeit. Als Präsent über- reichte er dann vier ge- rahmte historische Bilder für das neue Dorfgemein- schaftshaus. „Vor längerer Zeit hat unser Archivar für Ärger gesorgt, als er vier größere Bilder mit nach Er- witte ins Rathaus genom- men hat. So übt sich jetzt der Bürgermeister in tätiger Reue und überreicht die vier gerahmten Bilder“, ließ Wessel die schmunzelnden Gäste wissen. Glückwünsche des Krei- ses Soest und von Landrätin Eva Irrgang überbrachte die als Fest mit einem fröhli- chen Wiedersehen alter und neuer Bekannter, Nachbarn und Freunde zielte Bürger- meister und Schirmherr Pe- ter Wessel in seiner Anspra- che ab. Aber auch histori- sche Begegebenheiten ließ er nicht unerwähnt. So wies Wessel auf große Aufbau- leistungen hin, auf einen starken Zusammenhalt der Vereine und Organisationen untereinander. Bester Be- weis: die Umwandlung der alten Grundschule in ein Dorfgemeinschaftshaus. Peter Wessel ging freilich auch auf Besonderheiten der Stirper ein: „Sie lassen sich nichts vorschreiben und stellen sich gelegent- lich sehr selbstbewusst ge- Ehepaar überschlägt sich mit Auto STIRPE Mitten in der Nacht zu Sonntag ist ein Ehepaar aus Lippstadt bei ei- nem Alleinunfall in Stirpe verletzt worden. Gegen 2.45 Uhr am Sonntag war der 58- jährige Fahrer mit seiner Frau auf der Landstraße 748 von der B1 in Richtung Stir- pe unterwegs. Kurz vor der Stirper Ortseingang verlor der Lippstädter laut Polizei dann die Kontrolle über sei- nen Wagen. Der Nissan ge- riet ins Schleudern, rutsch- te in den Graben und über- schlug sich dort. Das Duo verletzte sich dabei, musste aus dem Auto geborgen und in ein Krankenhaus gelie- fert werden. Die Straße war derweil voll gesperrt. Nr. 195 - DER PATRIOT Montag ERWITTE TEL. (0 29 43) 9 78 50 12 24. August 2015 FAX (0 29 43) 9 78 50 19

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Beim Viva Coloniabrennt die Stirper Luft

Höhner machen aus Jubiläumsauftakt eine grandiose Geburtstagsfeier

Töne. Mit „Kumm erin“ ver-weisen sie darauf, dass manHerz und Grenzen öffnensoll. Echte Herzensöffnersind die Höhner ebenfallsmit dem Schmusesong „ELeeve lang“ – auch wenn derTitel eine Liebeserklärungan den 1. FC Köln ist.

Die Herzen der Stirper ha-ben die kölschen Jungs je-denfalls erobert. „Hierbrennt die Luft, hier stepptder Bär“ – dieser Songtexttrifft zu. Erst nach etlichenZugaben verlassen die Höh-ner die Bühne. „Wir warendoch erst die Vorband“,lacht Hennig Krautmacherund macht dann das Mikrofrei für die Lokalmatadorevon TimeBanditZ. ■ co

Zumal die Truppe umFrontmann Hennig Kraut-macher bestens vorbereitetist. „Ja, wir haben unsereHausaufgaben gemacht“,lacht Krautmacher und sowird „Kölle, du bes e Jeföhl“rasch umgetextet in „Stirpe,du mein Dorf am Manning-hofer Bach“.

Aber die Höhner sindmehr als eine reine Stim-mungsband. Zwar sorgenKlassiker wie „Blootwoosch,Kölsch un e lecker Mädche“,„Wenn nicht jetzt wanndann“ oder auch neue Titelin reinem Hochdeutsch da-für, dass auf dem Sport-platzgelände die Post ab-geht. Ganz nebenbei sorgendie Jungs auch für kritische

STIRPE ■ „Schenk mir heutNacht dein ganzes Herz undbleib bei mir“, so klingt esam späten Freitagabendvom Sportgelände des Jubi-läumsdorfes. Die kölschen„Höhner“ sind gekommen,um mit einem grandiosenKonzert den 750. „Geburts-tag“ zu feiern. WestfälischeTradition und rheinischerFrohsinn – kann dies funk-tionieren? Natürlich! Undwie! Tausende begeisterterKonzertbesucher singenlauthals mit und sind beim„Viva Colonia“ kaum nochzu bremsen.

An dieser Stelle sei kurzerwähnt, dass es sich bei derVerfasserin dieses Artikelsum eine im westfälischenExil lebende Kölsche han-delt – Höhner-Klänge lösendaher oft spontane Polonai-sen aus. Doch auch ohnederlei genetische Vorbelas-tung sind die waschechtenStirper nach kurzer Auf-wärmphase in Hochform.Glückselig und ausgelassenwird gesungen, getanzt undsogar geschunkelt. Eventu-elle sprachliche Barrierenwerden mit einem lautstar-ken „lalala“ problemlosüberwunden.

Et is härlisch – auchmit kritischen TönenAuf den Punkt gebracht:

Et is härlisch! Doch es istnicht nur herrlich, sondernauch einer der letzten Auf-tritte in alter Besetzung.Zwei Gründungsmitgliederplanen, im Herbst in den(Un)ruhestand zu gehen.Seit 43 Jahren stehen dieJungs gemeinsam auf derBühne. Aber von Routine istnix zu spüren. Sie kommen,singen und siegen – „EchteFründe“ halt.

Die heimischen TimeBanditz traten nach den Höhnern vor das Mi-kro. Doch auch sie rockten die Bühne. ■ Fotos: Cordes

Hier brennt die Luft, hier steppt der Bär. Ausgelassen und fröhlich singt und schunkelt das Publikummit – etwa beim rasch umgetexteten Liedtext „Stirpe, du mein Dorf am Manninghofer Bach“.

Sie kommen, singen und werden zu „echte Fründe“. Die kölschen Höhner eroberten die Stirper Her-zen im Sturm und boten ein grandioses Konzert zum Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten.

Zahlreiche Interessierte, darunter auch viele Ehrengäste, wohnten dem Festakt zum Dorfjubiläumam Dorfgemeinschaftshaus bei.

„Haben unseren Schwung insJubiläumsjahr mitgenommen“Gottesdienst und Festakt setzen Startpunkt zum Familienfest am dritten JubeltagSTIRPE ■ Er war sichtlich er-griffen: Als Ortsvorsteher Mi-chael Peitz am späten Sonn-tagvormittag zur Eröffnungdes Dorfjubiläum-Festaktes zuden Gästen sprach, erwähnteer voller Dankbarkeit den im-mensen Einsatz, den die Ein-wohnerinnen und Einwohnerfür das Jubiläumswochenendegeleistet hatten. Im Kreisezahlreicher Besucher, darun-ter viele Ehrengäste, ging eranekdotenreich unter ande-rem auf die vergangenen Mo-nate ein, in denen die Ideenfür das Jubelwochenende ge-reift waren und die Vorberei-tungen voller Eifer immermehr an Fahrt gewannen.

„Gemeinsam für Stirpesteht heute auf vielen Shirts– genau dies ist es, was wirin den Planungen und Vor-bereitungen immer wiedererlebt haben. Dafür dankeich Euch allen sehr herz-lich“, so der Ortsvorsteher.Vermeiden wolle er es, andieser Stelle näher auf dieGeschichte des Dorfes ein-zugehen. „Das ist geschäfts-schädigend für die Dorf-chronik, die gleich zum Ver-kauf angeboten wird“, ließer zum Vergnügen der Gäs-te wissen. Den Stirperinnenund Stirpern sei es gelun-gen, den Schwung vom Kir-mesdorf 2011 ins 750-jähri-ge Dorfjubiläum mitzuneh-men. Sein Fazit: „Menschen,die wollen, finden Wege –Menschen, die nicht wollen,hingegen Gründe.“

Auf das Jubelwochenende

stellvertre-tende Land-rätin Irm-gard Soldat.Sie ging aufdie „lebendi-ge Dorfge-meinschaftin Stirpe“ein unddankte denEinwohne-rinnen undEinwoh-nern für ihrEngage-ment, auchmit Blick aufdas Jubilä-umswochen-ende.

Stellver-tretend fürdie Ortsvor-

steher und die Ratsfraktio-nen trat schließlich Huber-tus Rickert-Schulte, Orts-vorsteher im benachbartenWeckinghausen, ans Mikro-fon. Ein großes Lob spracher den Stirpern für die sehrgelungene Umgestaltungder ehemaligen Grundschu-le zum Dorfgemeinschafts-haus aus. Im Anschluss un-terhielten die Original Al-metalbuam die Gäste mitzünftiger Musik.

Vor dem Festakt hattender kath. Pfarrer Hans GerdWestermann und sein ev.Amtsbruder Pfarrer Wolf-gang Jäger gemeinsam mitzahlreichen Gläubigen ei-nen sehr gut besuchten Got-tesdienst in der St. Agatha-Kapelle gefeiert.

Vor einiger Zeit waren diese vier historischen Aufnahmen vom Stadtarchivar mit nach Erwitte genommen worden. Zum Festakt über-reichte Bürgermeister Peter Wessel (r.) sie gerahmt für das Dorfgemeinschaftshaus an (v.l.) Rüdiger Lohoff, Birgit Specovius, Ortsvor-steher Michael Peitz und Antonius Mertin.

Stellvertretend für die Ortsvorsteher und Ratsfraktionen richtete Hubertus Rickert-Schulte, Ortsvorsteher in Weckinghausen, ein Grußwort an die Stirper. Glückwün-sche überbrachte auch die stellvertretende Landrätin Irmgard Soldat.

gen Beschlüsse und Ent-wicklungen, die sie nichtmittragen wollen“, zollteder Bürgermeister ihnenauch Respekt für ihre Stand-haftigkeit. Als Präsent über-reichte er dann vier ge-rahmte historische Bilderfür das neue Dorfgemein-schaftshaus. „Vor längererZeit hat unser Archivar fürÄrger gesorgt, als er viergrößere Bilder mit nach Er-witte ins Rathaus genom-men hat. So übt sich jetztder Bürgermeister in tätigerReue und überreicht dievier gerahmten Bilder“, ließWessel die schmunzelndenGäste wissen.

Glückwünsche des Krei-ses Soest und von LandrätinEva Irrgang überbrachte die

als Fest mit einem fröhli-chen Wiedersehen alter undneuer Bekannter, Nachbarnund Freunde zielte Bürger-meister und Schirmherr Pe-ter Wessel in seiner Anspra-che ab. Aber auch histori-sche Begegebenheiten ließer nicht unerwähnt. So wiesWessel auf große Aufbau-leistungen hin, auf einenstarken Zusammenhalt derVereine und Organisationenuntereinander. Bester Be-weis: die Umwandlung deralten Grundschule in einDorfgemeinschaftshaus.

Peter Wessel ging freilichauch auf Besonderheitender Stirper ein: „Sie lassensich nichts vorschreibenund stellen sich gelegent-lich sehr selbstbewusst ge-

Ehepaarüberschlägt

sich mit AutoSTIRPE ■ Mitten in derNacht zu Sonntag ist einEhepaar aus Lippstadt bei ei-nem Alleinunfall in Stirpeverletzt worden. Gegen 2.45Uhr am Sonntag war der 58-jährige Fahrer mit seinerFrau auf der Landstraße 748von der B1 in Richtung Stir-pe unterwegs. Kurz vor derStirper Ortseingang verlorder Lippstädter laut Polizeidann die Kontrolle über sei-nen Wagen. Der Nissan ge-riet ins Schleudern, rutsch-te in den Graben und über-schlug sich dort. Das Duoverletzte sich dabei, mussteaus dem Auto geborgen undin ein Krankenhaus gelie-fert werden. Die Straße warderweil voll gesperrt.

Nr. 195 - DER PATRIOT Montag ERWITTE TEL. (0 29 43) 9 78 50 1224. August 2015 FAX (0 29 43) 9 78 50 19

Nr. 195 - DER PATRIOT MontagTEL. (0 29 43) 9 78 50 12

24. August 2015 FAX (0 29 43) 9 78 50 19ERWITTE

Franz-Josef Jacobs zeigte in einer alten Schmiede,

wie das Handwerk einst ausgeübt wurde.

Zum Festakt spielten die Original Almetalbuam. Vogelhäuser selber bauen: Wie es geht, zeigte die Gemeinschaft aktiver Naturschutz Stirpe (GaNS).Bei der Dorfrallye gab es tolle Preise zu gewinnen. Mit dem Rad kamen viele Besucher zum Hoffestival. (Im Uhrzeigersinn von links oben)

Der Modellflug-Sport-Club Erwitte zeigte am Stirper Markt

Modelle und ließ sie auch in die Lüfte steigen.

Rappelvoll war es im Dorfgemeinschaftshaus. Dort ließen sich die Besucher Kaffee und Kuchenschmecken und tauschten sich im gemütlichen Plausch aus.

Mit viel Geschick lenkten die Besucher u.a. diesen ferngesteuertenModell-Porsche über einen anspruchsvollen Parcours.

Alte Schätzchen für Freunde der Nostalgie machten am Stirper Markt Halt. Dort gab es manch einenhistorischen Trecker zu entdecken.

In Stirpe bastelte man selbstredend auch Gänse. Das Ergebniskonnte sich sehen lassen.

Geschmackvolles aus Metall gab es am Stirper Markt zu

bewundern, wie diesen Briefkasten aus einer Milchkanne.Leckere frisch gebackene Waffeln servierten die Landfrauen vor dem Dorfgemeinschaftshaus (v.l.)

Michaela Hovemann, Jana Bracht, Annett Maaß und Rita Rickert-Löser.

Manch ein hübsches Mitbringsel gab es beim Ba-sar zu erstehen.

Köstliche selbstgemachte Torten und Kuchen kredenzten die Stirper Frauen, hiermit Ortsvorsteher Michael Peitz, in der Cafeteria.

Einmal Vergangenheitund wieder zurück

Familientag rund um das Bürgerzentrum war toll in Szene gesetztGenießen ein. Den Rahmenbildete ein Basar der kreati-ven Stirper Damenwelt, derkunstgewerbliche Dingeebenso bot, wie u.a. Texti-lien, selbst „gebraute“ Likö-re oder auch leckere Mar-meladen. Im Außenbereichgab’s zudem Aktionsständeund eine kleine Ausstellungvon kunstgewerblichen Din-gen.

Ihr Publikum fanden dieFührungen durch die St.Agatha-Kapelle mit einerkleinen Ausstellung von Bil-dern und anderen Doku-menten. Die Original Alme-talbuam unterhielten mitzünftigen Klängen. Viel Ap-plaus gab’s für die Jagd-hornbläser. Zum großenFestfinale war das Luftbal-lonsteigen geplant.

Birgit Nowotny!Begleitet von fantasti-

schem Wetter herrschtenunmehr am dritten Tag inSerie beste Feststimmungzum 750-Jährigen. Diejüngsten Gäste, die Kinder,konnten sich über Spiel undSpaß freuen. Hoch im Kursstand bei ihnen die Dorfral-lye.

Anerkennende Worte,verbunden mit verdientemRespekt für das hohe Maßan Eigenleistung, galt denStirpern, unter der Regiedes Vereins „Gemeinsamfür Stirpe“, für das neueBürgerzentrum. Die einla-denden Räumlichkeiten inder ehemaligen Dorfschuleerlebten eine tolle Premiere.Dort öffnete die Caféteriaund lud zum Verweilen und

STIRPE ■ „Es begab sich vor750 Jahren..!“ – informativund vor allem unterhalt-sam, ganz ihrem launigenNaturell entsprechend,drehten die „Henny Sisters“,„die“ Theatergruppe derkfd, gestern die Stirper Uhrlocker zurück und erinnertean frühere Zeiten. Für ihrSzenenspiel, dazu waren dieDamen in die passendenKostüme gewandet, gab’sviel Applaus. Aus der Ver-gangenheit ging’s danngleich zurück in die Zu-kunft. Dafür stand das fa-cettenreiche Familienfest,das rund um und im neuenBürgerzentrum in Szene ge-setzt wurde. Außerdemnoch einbezogen der Markt-platz und das Motorradmu-seum von Wolfgang undEchte Hingucker waren die Oldtimer-Motorräder, die Birgit Nowotny

und ihr Mann Wolfgang Interessierten gern näher erklärten.„Entweder den Schildern oder der Musik nach“, lautete beim Hof- undKneipenfestival die Devise für die Fans. Verlaufen ausgeschlossen!

Nicht nur auf geistliche Lieder versteht sich die Gruppe Laudamus. Beim Konzert in der St. Agatha-Ka-

pelle intonierte man wunderbare Popballaden, u.a. I’m sailing oder You raise me up.

Laura Pulino (l.) und Franziska Tägder stellten dieGläser mit den Kerzen im Dorf auf.

In der Musik von Anderersaits steckt viel Liebe zum Detail. Sängerin Anja Jacob begeisterte das Pu-blikum mit ihrer charmanten Moderation. Sie stellte die Hits von gestern und heute näher vor.

bShock-Powerfrau Karin Wulfinghoff, alias Lucy, rockte mit „ihren“ Männern den Hof Möllers. Da

ging bestens die „Rock-Musik“-Post ab. Aber auch der Blues fehlte nicht.

DJ Ralfi lockte mit seiner Mucke das Partyvolk aufden Hof Pohlmann und spielte viele Wunschhits.

Middleaged rockten den Saal des Haus Vogel und lotsten mit ihrer Musik zurück in die 70er und

80er Jahre. Klar, dass auch Hits von heute zu hören waren.

Musikfans verwandelnDorf in Partymeile

Vier Livebands und der DJ rocken das Hof- und Kneipenfestivalund Pop, besonders aussage-kräftige Balladen.

Im totalen Kontrast dazu,was durchaus Charme hat-te, dann das musikalischeRepertoire der anderenBands auf den Höfen. Dieeinzelnen Formationensorgten mit bester Livemu-sik, handgemacht, für Hör-erlebnisse par excellence.Von einem „Open-Air-Kon-zertsaal“ zum nächstenwechselte die Musikfarbe.

So war der klingende Rah-men gezogen zu Begegnun-gen, Gesprächen, zum Zu-hören und Abfeiern. Und ge-tanzt wurden in der som-merlichen „Nacht der Näch-te“ auch noch. Dazu gab’seine reiche Auswahl an Ge-tränken und leckeren Spei-sen. Besser geht’s nicht!

STIRPE ■ Zur „Nacht derNächte“ machte die Musikder vier Livebands - Middlea-ged, Anderersaits, bShockund der Sound, den DJ Ralfiabermals perfekt auswähl-te, spielte und durch dieLautsprecher „jagte“, dasHof- und Kneipenfestival inStirpe. Von Samstag aufSonntag wurde Stirpe, zurFeier des 750-jährigen Jubi-läums, ganz jung und dannnoch zur Partymeile über-haupt. Einfach grandios,was sich auf den Höfen undim Saal des Gasthofes Vogelund dem dazu gehörendenBiergarten abspielte.

Einige hundert Musikfanszogen durch Stirpe, immerdem Sound der Musik, origi-nellen Wegweisern folgendund in den dunkelen Stun-

den leuchtenden Kerzen,die windgeschützt die Fuß-wege erhellten.

Kerzen leuchteten auchzum Auftakt des musikali-schen Abends. Sie verbreite-ten in der St. Agatha-Kapelleeine besondere Atmosphä-re. Ganz passend zum Kon-zert der Gruppe „Lauda-mus“, die primär mit ihrenLiedern Gottesdienste oderAndachten begleitet. „Hierliegt unsere Kernkompe-tenz!“, erklärte Andreas Ha-selhorst. Aber „Laudamus“bewiesen hörenswert, vonviel Applaus und Zugabe-wünschen begleitet, zumStart in das Hof- und Knei-penfestival, dass sie sichebenfalls auf andere Töneverstehen. Nämlich aufKompositionen aus Rock

Von der 750-Jahrfeier inStirpe berichten in

Wort und Bild:Michael Görge undBjörn Winkelmann