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Diplomarbeit zum Thema
Evaluierung der Umsetzung des grenzüberschreitenden
regionalen Entwicklungskonzeptes der Euroregion
Elbe/Labe im Zeitraum 2001-2011
Eingereicht von: Madlen Fischer
Studiengang: Geographie, Studienrichtung Wirtschafts- und Sozialgeographie
Matrikel: 3140364
Betreuer: Prof. Dr. habil. Hartmut Kowalke
(Technische Universität Dresden)
Dipl.-Stw. Christian Preußcher
(Kommunalgemeinschaft Euroregion Oberes Elb-
tal/Osterzgebirge e.V.)
Dresden, 31.05.2012
Institut für Geographie Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeographie Ost- und Südosteuropas
II
Danksagung
Die Autorin möchte an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, sich bei all jenen zu be-
danken, die sie bei der Erstellung der Arbeit unterstützt haben.
Ein besonderer Dank gilt den beiden Betreuern, Herrn Professor Dr. Hartmut Kowalke
und Herrn Christian Preußcher, die im Hinblick auf die Themenbearbeitung wichtige
Anregungen gaben und auf wesentliche Sachverhalte aufmerksam machten.
Darüber hinaus muss allen Gesprächspartnern Dank gezollt werden. Sie widmeten
sich den Belangen der Autorin, gaben im Rahmen von Experteninterviews umfassende
Auskunft und stellten Informationsmaterial zur Verfügung.
Die vorliegende Diplomarbeit wurde im Rahmen des Ziel 3-Projektes Sächsisch-
Tschechische Hochschulinitiative gefördert. Daher geht mein Dank an die Mitarbeiter
der Sächsisch-Tschechischen Hochschulinitiative für Ihre Unterstützung, vor allem bei
der Antragsstellung für die Förderung.
Nicht zuletzt möchte ich mich bei meinen Eltern, Angelika und Bernd Fischer, bedan-
ken, die mir während der gesamten Studienzeit zur Seite standen und mich in meinem
Vorhaben unterstützt haben.
III
Inhaltsverzeichnis
Danksagung ................................................................................................................. II
Inhaltsverzeichnis ........................................................................................................ III
Abbildungsverzeichnis .................................................................................................. V
Tabellenverzeichnis .................................................................................................... VII
Abkürzungsverzeichnis .............................................................................................. VIII
1 Einleitung ............................................................................................................... 1
1.1 Zielstellung der Arbeit ..................................................................................... 2
1.2 Aufbau der Arbeit ............................................................................................ 3
1.3 Stand der Forschung und Einschätzung der Literatursituation ........................ 4
2 Die Evaluationsforschung ...................................................................................... 7
2.1 Theorie und Stand der Forschung .................................................................. 7
2.2 Geschichte der Evaluationsforschung ........................................................... 10
2.3 Charakteristika des Instrumentariums Evaluation ......................................... 12
2.4 Durchführung von Evaluationen .................................................................... 15
3 Die Euroregion ..................................................................................................... 17
3.1 Die Vorstellung der Euroregion Elbe/Labe .................................................... 17
3.2 Die Entstehung der Euroregion Elbe/Labe .................................................... 22
3.3 Aufgaben und Ziele der Euroregion Elbe/Labe ............................................. 22
3.4 Rechtliche Grundlagen ................................................................................. 24
3.5 Die Organisation der Euroregion Elbe/Labe .................................................. 25
3.6 Die Finanzierung der Euroregion .................................................................. 26
4 Die Förderinstrumente Interreg III A und Ziel 3 .................................................... 28
4.1 Exkurs: Die EU-Strukturpolitik ....................................................................... 28
4.2 Interreg III A und Ziel 3 ................................................................................. 29
5 Das Regionale Entwicklungskonzept der Euroregion Elbe/Labe .......................... 33
5.1 Das Instrumentarium „Regionales Entwicklungskonzept“.............................. 33
5.1.1 Hintergrund und Entwicklung ................................................................. 33
5.1.2 Charakteristik des REK .......................................................................... 34
5.1.3 Funktionen ............................................................................................. 35
5.1.4 Erstellung und Aufbau ........................................................................... 36
5.1.5 Kritik am Instrumentarium REK .............................................................. 37
5.2 Das Regionale Entwicklungskonzept der Euroregion Elbe/Labe ................... 38
5.2.1 Der Aufbau ............................................................................................ 39
5.2.2 Die Handlungsfelder und Ziele ............................................................... 40
IV
6 Evaluierung der Umsetzung des grenzüberschreitenden regionalen
Entwicklungskonzeptes ............................................................................................... 52
6.1 Methodik der Evaluierung ............................................................................. 52
6.2 Vollzugs-, Wirkungs- und Zielerreichungskontrolle der einzelnen Ziele in den
neun Handlungsfeldern ........................................................................................... 54
6.2.1 Technische und soziale Infrastruktur ..................................................... 55
6.2.2 Verkehr und Verkehrsinfrastruktur ......................................................... 59
6.2.3 Wirtschaft und Wirtschaftsstruktur ......................................................... 67
6.2.4 Tourismus und Naherholung .................................................................. 77
6.2.5 Umwelt, Natur und Landschaft ............................................................... 83
6.2.6 Bevölkerung, Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt .................................... 90
6.2.7 Bildung und Qualifizierung ..................................................................... 97
6.2.8 Sozialer, kultureller und sportlicher Bereich ......................................... 100
6.2.9 Kooperation, Kommunikation und Sicherheit ....................................... 104
7 Zusammenfassende Bewertung und Handlungsempfehlungen ......................... 117
8 Schlussfolgerungen ........................................................................................... 127
Quellenverzeichnis ....................................................................................................... X
Literaturquellen ......................................................................................................... X
Internetquellen ....................................................................................................... XV
Unveröffentlichtes Material .................................................................................... XIX
Sonstige Quellen .................................................................................................... XX
Anhang .................................................................................................................... XXII
Ehrenwörtliche Erklärung ......................................................................................... XCII
V
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Schematische Darstellung des Aufbaus der Arbeit. .................................. 4
Abbildung 2: Funktionen von Evaluationen. .................................................................. 8
Abbildung 3: Arten von Evaluierungen ........................................................................ 14
Abbildung 4: Karte der Euroregion Elbe/Labe. ............................................................ 19
Abbildung 5: Landnutzung im tschechischen Teil der Euroregion Elbe/Labe 2010. ..... 20
Abbildung 6: Landnutzung im deutschen Teil der Euroregion Elbe/Labe 2010 ............ 21
Abbildung 7: Das regionale Leitbild der Euroregion Elbe/Labe .................................... 24
Abbildung 8: Organigramm der Euroregion Elbe/Labe ................................................ 25
Abbildung 9: Karte des Fördergebietes des Ziel 3- Programms .................................. 31
Abbildung 10: Bevölkerungsentwicklung in der Euroregion Elbe/Labe 2001-2004 ...... 46
Abbildung 11: Migrationssaldo der Euroregion Elbe/Labe 2001-2004 ......................... 47
Abbildung 12: Beurteilung der Verkehrsinfrastruktur Straße von Unternehmern in der
Euroregion .................................................................................................................. 60
Abbildung 13: Fahrgastzahlen des RE20 2005 bis 2011 ............................................. 63
Abbildung 14: Fahrgastzahlen des Elbe-Labe-Sprinters von 2005 bis 2011 ................ 64
Abbildung 15: Beurteilung der Verkehrsinfrastruktur Schiene von Unternehmern in der
Euroregion .................................................................................................................. 65
Abbildung 16: Anzahl der tschechischen bzw. deutschen Kooperationspartner .......... 69
Abbildung 17: Gründe für fehlende Zusammenarbeit in der Euroregion Elbe/Labe. .... 70
Abbildung 18: grenzüberschreitende Kooperationsbeziehungen ................................. 71
Abbildung 19: Bereiche grenzüberschreitender Kooperation ....................................... 71
Abbildung 20: Bereitschaft zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit .................... 72
Abbildung 21: Einschätzung der Perspektiven grenzüberschreitender Kooperation. ... 73
Abbildung 22: Beschäftigte im sekundären Sektor im sächsischen Teil der Euroregion
Elbe/Labe in den Jahren 2000 und 2010.. ................................................................... 74
Abbildung 23: Landnutzung in der Euroregion Elbe/Labe 1998 und 2010 ................... 77
Abbildung 24: Beherbergungsstätten in der Euroregion Elbe/Labe ............................. 80
Abbildung 25: Angebotene Betten in der Euroregion Elbe/Labe .................................. 80
Abbildung 26: Übernachtungen in Tausend in der Euroregion Elbe/Labe ................... 81
Abbildung 27: Ankünfte in Tausend in der Euroregion Elbe/Labe ............................... 81
Abbildung 28: Natürliches Bevölkerungssaldo der Euroregion Elbe/Labe im Zeitraum
1999-2010 .................................................................................................................. 91
Abbildung 29: Migrationssaldo der Euroregion Elbe/Labe im Zeitraum 1999-2010. .... 93
Abbildung 30: Bevölkerung in der Euroregion Elbe/Labe zum Zeitpunkt 1999 und 2011.
................................................................................................................................... 94
VI
Abbildung 31: Beurteilung der Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der Euroregion
................................................................................................................................... 96
Abbildung 32: Entwicklung der Arbeitslosenquote in der Euroregion Elbe/Labe .......... 97
Abbildung 33: Straftaten in Grenznähe in der Euroregion Elbe/Labe ........................ 111
Abbildung 34: ermittelte tatverdächtige Jugendliche alle Straftaten in Grenznähe in der
Euroregion Elbe/Labe ............................................................................................... 112
Abbildung 35: Diebstähle in Grenznähe in der Euroregion Elbe/Labe ....................... 112
Abbildung 36: ermittelte tatverdächtige Jugendliche bei Diebstählen in Grenznähe in
der Euroregion Elbe/Labe ......................................................................................... 113
Abbildung 37: ermittelte tatverdächtige Nichtdeutsche bei Diebstählen in Grenznähe in
der Euroregion Elbe/Labe ......................................................................................... 113
Abbildung 38: Rauschgiftdelikte in Grenznähe in der Euroregion Elbe/Labe ............. 114
Abbildung 39: ermittelte tatverdächtige Jugendliche bei Rauschgiftdelikten in
Grenznähe in der Euroregion Elbe/Labe ................................................................... 114
VII
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Darstellung der Vorgehensweise der Evaluierung. ..................................... 54
Tabelle 2: Bäder im sächsischen Teil der Euroregion Elbe/Labe................................. 56
Tabelle 3: Anschlussgrad an die öffentliche Trinkwasserversorgung und öffentliche
Kanalisation in der Euroregion Elbe/Labe. .................................................................. 58
VIII
Abkürzungsverzeichnis
AEA American Evaluation Association
AEP agrarstrukturelle Entwicklungsplanung
AGEG Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen
ARL Akademie für Raumforschung und Landesplanung
AWO Arbeiterwohlfahrt
BHO Bundeshaushaltsordnung
BIK Netzwerk für Bildung, Information und Kommunikation
BMF Bundesministerium der Finanzen
BMWI Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
BTM Betäubungsmittel
CEval Centrum für Evaluation
DeGEval Deutsche Gesellschaft für Evaluation
DRK Deutsches Rotes Kreuz
EBA Eisenbahnbundesamt
EFRE Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung
EG Europäische Gemeinschaft
ESF Europäische Sozialfonds
et al. et alii (maskulin), et aliae (feminin), et alia (Neutrum); latein für “und an-
dere”
EU Europäische Union
EUREK Europäisches Raumentwicklungskonzept
e.V. eingetragener Verein
EW Einwohner
FFH Fauna-Flora-Habitat
gGmbH gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung
GRACE gemeinsam genutzte Grundwasserressourcen im sächsisch-
tschechischen Grenzgebiet
HRB Hochwasserrückhaltebecken
IMPRO Interessenverbund Metall- und Präzisionstechnik
IÖR Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V.
IRS Informations- und Reservierungssystem
KMU Kleine und mittlere Unternehmen
KPF Kleinprojektefonds
IX
LEADER frz. Liaison entre actions de développement de l'économie rurale (dt.
Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirt-
schaft)
NUTS frz. Nomenclature des unités territoriales statistiques (dt. Systematik der
Gebietseinheiten für die Statistik)
ÖPNV öffentlicher Personennahverkehr
PHARE engl. Poland and Hungary Assistance for Restructure of the Economy
(EU-Programm um die Vorbereitungen der mitteleuropäischen Länder
Polen
und Ungarn zum Beitritt in die EG zu unterstützen)
RE Regionalexpress
REK Regionales Entwicklungskonzept
SAB Sächsische Aufbaubank
SMWA Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
SPA-Gebiet engl. Special Protection Areas (europäische Vogelschutzgebiete)
SPNV Schienenpersonennahverkehr
SSP Stärken-Schwächen-Profil
STWS sächsisch-tschechischen Bauabfallkreislaufsystem
SWOT engl. Strenghts-Weaknesses-Opportunities-Threats (dt. Stärken-
Schwächen-Chancen-Risiken)
TNU Trinationales Netzwerk Umweltbildung
TU Technische Universität
Ústí n. L. Ústí nad Labem
UNESCO Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt
VVO Verkehrsverbund Oberelbe
Zfev Zeitschrift für Evaluation
1
1 Einleitung
Grenzüberschreitende Raumentwicklung und die Zusammenarbeit von lokalen und
regionalen Gebietskörperschaften haben in den letzten Jahrzehnten beträchtliche Er-
folge aufzuweisen, auch wenn es immer noch viele Probleme an den EU Binnengren-
zen gibt.1 Eine Grenze stellt eine Trennlinie zwischen verschiedenen Gebieten dar. Für
die Geographie sind besonders die Staatsgrenzen aber auch sogenannte natürliche
Grenzen entlang von sichtbaren Erscheinungen der Naturlandschaft (z.B. Flüsse, Ge-
birge) wichtig.2 Grenzen stellen Barrieren und Hindernisse, rechtlicher, planerischer,
wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Art, für den grenzüberschreitenden Austausch
dar.3 Grenzräume in Europa zählen zumeist zu den strukturschwächeren Regionen
und werden daher von der Europäischen Union als besonders förderungswürdige Ge-
biete betrachtet. Grenzregionen bieten auch Chancen und Potentiale. Die optimale
Nutzung der Ressourcen auf einer Seite kann immense Vorteile auf der anderen Seite
der Grenze bewirken. Die Entwicklungspotentiale gilt es durch grenzüberschreitende
Zusammenarbeit herauszuarbeiten, denn Grenzregionen spielen eine immer stärkere
Rolle für Innovation und Wirtschaftswachstum in Europa. 39% der EU Bevölkerung
leben in Grenzregionen.4
Unter dem Begriff „Grenzüberschreitende Zusammenarbeit“ werden meist alle Aktivitä-
ten zusammengefasst, die dem Ziel der „Abschwächung oder gar Überwindung der
durch Grenzen verursachten negativen sozio-ökonomischen Auswirkungen“ unter-
geordnet sind.5 Die Kooperation an den Grenzen gestaltet sich in der Praxis vor allem
durch kleinräumige Interreg Projekte, welche im Rahmen des Europäischen Regional-
fonds gefördert werden.6 Die Interregförderung zur grenzüberschreitenden Zusam-
menarbeit steigt kontinuierlich auf mittlerweile 8,6 Mrd. Euro für die neue Struktur-
fondsperiode 2014–2020.7
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit kann auf verschiedenen Ebenen stattfinden.8
Der Bezugsrahmen für diese Arbeit stellt die regionale Ebene. Ein wesentlicher Impuls
für den territorialen Zusammenhalt9 von Europas Grenzräumen geht von den grenz-
übergreifenden Regionen, darunter die sogenannten Euroregionen, aus. Heute existie-
1 Vgl. Selke, 2012. 2 Vgl. Diercke, 2005. 3 Selke, 2012. 4 Vgl. Selke, 2012. 5 Grom, I., 1995, S.46. 6 Selke, 2012. 7 Selke, 2012. 8 Grom, I., 1995. 9 Ziel 3 der EU- Strukturpolitik, weitere Informationen unter dem Kapitel 4.1.
2
ren 185 Euroregionen.10 Eine dieser Regionen, welche im Fokus dieser Arbeit steht, ist
die Euroregion Elbe/Labe an der sächsisch-tschechischen Grenze.11 Die freiwillige
Interessengemeinschaft arbeitet seit nun fast 20 Jahren daran, das Zusammenwach-
sen beiderseits der Grenze zu fördern und damit auch Disparitäten abzubauen. Bei
ihrer Arbeit bezieht die Euroregion Elbe/Labe regionale Akteure (Bevölkerung der Re-
gion, Behörden, Universitäten u.a.) mit ein, um eine nachhaltige grenzüberschreitende
Zusammenarbeit zu erreichen. So besteht seit vielen Jahren eine enge Kooperation
der Euroregion mit der Technischen Universität Dresden, speziell mit dem Lehrstuhl für
Wirtschafts- und Sozialgeographie Ost- und Südosteuropas, unter der Leitung von
Prof. Dr. habil. Kowalke. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit entstanden und entste-
hen eine Reihe von Seminararbeiten, wissenschaftlichen Beiträgen und Zuarbeiten für
die Euroregion. Dazu zählt auch das Regionale Entwicklungskonzept der Euroregion
Elbe/Labe von 2001, welches Gegenstand dieser Arbeit ist.
Die Autorin dieser Arbeit ist durch ihr derzeitiges Studium der Geographie an der TU
Dresden auf das Thema der Euroregionen aufmerksam geworden. Sie ist in Sachsen
geboren und im sächsischen Teil der Euroregion Elbe/Labe aufgewachsen und ist da-
her mit diesem Gebiet sehr verbunden. Durch verschiedene Exkursionen im Studium
lernte sie den tschechischen Teil der Euroregion besser kennen. Durch diese Erfah-
rungen und einem Praktikum im Regionalen Planungsverband Oberes Elb-
tal/Osterzgebirge wurde ihr Interesse für Regionalentwicklung und Regionalplanung in
der Region geweckt. Da gerade grenzübergreifende Räume mit weit mehr Schwierig-
keiten zu kämpfen haben als Binnenregionen, verdienen diese, nach Meinung der Au-
torin, besondere Aufmerksamkeit.
Diese Gründe veranlassten die Autorin sich im Rahmen ihrer Diplomarbeit mit der Eu-
roregion Elbe/Labe zu beschäftigen.
1.1 Zielstellung der Arbeit
Mit der vorliegenden Arbeit soll versucht werden, die bisherige grenzüberschreitende
Zusammenarbeit der Euroregion ab 2001 aufzuzeigen und zu bewerten.
Im Jahre 2001 wurde am Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeographie Ost- und
Südosteuropas der Technischen Universität Dresden ein komplexes grenzüberschrei-
tendes Regionalkonzept der Euroregion Elbe/Labe verfasst. In diesem Konzept wurden
Stärken und Schwächen der Region in neun verschiedenen Handlungsfeldern aufge-
10 Vgl. Selke, 2012. 11 Eine Beschreibung der Euroregion Elbe/Labe findet sich im Kapitel 3 dieser Arbeit.
3
zeigt und daraus Entwicklungsziele für die Region erarbeitet.12 Dieses regionale Ent-
wicklungskonzept soll 2013 neu aufgestellt werden. Daher ist es notwendig, die Um-
setzung des bisherigen Konzeptes zu evaluieren, um sicherzustellen, dass das Leitbild
„Abbau bestehender struktureller Unterschiede“ sowie jede definierte Zielvorgabe in
den einzelnen Handlungsfeldern verfolgt wurde.
Im Mittelpunkt der Analyse stehen folgende Fragen:
• Wurden die Ziele des Konzeptes von 2001 in den Handlungsfeldern erreicht?
• Sind Defizite festzustellen und wenn ja wo sind diese verortet?
Das Ziel dieser Arbeit ist, die aus der Evaluierung gewonnenen Ergebnisse für die zu-
künftige grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Euroregion Elbe/Labe nutzbar zu
machen. Anhand der Beantwortung der oben genannten Fragen sollen Handlungsemp-
fehlungen für die neue EU-Förderperiode ab 2014 und für die Aufstellung des neuen
regionalen Entwicklungskonzeptes 2013 gegeben werden.
1.2 Aufbau der Arbeit
Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Evaluierung der Umsetzung des Regionalen Ent-
wicklungskonzeptes. Der Aufbau dieser Arbeit ist in der Abbildung 1 schematisch dar-
gestellt. Mit einer kurzen Einleitung über grenzüberschreitende Zusammenarbeit und
Euroregionen, sowie Aufbau, Zielstellung und Methodik der Arbeit, wird zum Thema
hingeleitet. Ausführliche Informationen zu theoretischen Aspekten finden sich in den
Kapiteln zwei bis fünf.
Das zweite Kapitel widmet sich der Evaluationsforschung. In diesem wird das Instru-
mentarium der Evaluierung ausführlich vorgestellt, indem detailliert auf die Begrifflich-
keit, den Stand der Forschung und die Entwicklung, sowie die Eigenschaften, Funktio-
nen, Arten und Methoden der Evaluierung eingegangen wird.
Im nächsten Kapitel wird der Untersuchungsraum, die Euroregion Elbe/Labe, vorges-
tellt. Unter anderem werden die Organisation, Aufgaben und Ziele sowie die Finanzie-
rung der Euroregion erläutert. Der Abschnitt 4 enthält eine genaue Darstellung der für
die Arbeit der Euroregion wichtigsten Förderinstrumente Interreg III A und Ziel 3.
Zum theoretischen Teil gehört auch die Beschreibung des Instrumentariums Regiona-
les Entwicklungskonzept. Im fünften Kapitel wird das regionale Entwicklungskonzept
12 Kowalke; König, 2001.
der Euroregion Elbe/Labe vo
genden Abschnitt Gegensta
luierung erläutert, eine Vollzu
Maßnahmen in den neun H
zelnen Ziele bewertet.
Das siebte Kapitel fasst die
Handlungsempfehlungen für
die Arbeit durch ein Fazit d
aufgetretenen Probleme bei
tigsten Ausführungen und Au
Abbildung 1: Schematische Dars
1.3 Stand der Forschung
Um für die vorliegende Arbe
differenziert werden zwische
und dem Regionalen Entwick
Das Forschungsfeld der Eur
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20.Jahrhunderts, einhergeh
deutsch-niederländischen G
gene Forschungsrichtung, d
13 Mehr zur Euregio auf der Homep
abe vom Jahr 2001 vorgestellt, dessen Umsetzun
enstand der Evaluierung ist. Dabei wird die Meth
Vollzugs-, Wirkungs- und Zielerreichungskontrolle
un Handlungsfeldern durchgeführt und die Umse
st die Evaluierung in den Handlungsfeldern zusam
en für die zukünftige Arbeit der Euroregion. Abges
azit der gewonnenen Ergebnisse, einer kurzen D
e bei der Evaluierung und einer Zusammenfass
nd Aussagen dieser Arbeit.
e Darstellung des Aufbaus der Arbeit. Quelle: eigener En
hung und Einschätzung der Literatursituation
Arbeit eine Aussage zum Stand der Forschung zu
ischen dem Thema der Euroregionen, der Evalua
ntwicklungskonzept.
er Euroregionen ist ein Teil der Grenzraumforsch
Feld und entwickelte sich bereits in den sechzig
ergehend mit der Entstehung der ersten Euro
en Grenze, der Euregio.13 Mit der Zeit entwickelt
ng, die Euroregionen-Forschung, in der sich ein
omepage im Internet.
4
etzung im darauffol-
Methodik der Eva-
ntrolle ausgewählter
Umsetzung der ein-
zusammen und gibt
Abgeschlossen wird
rzen Darstellung der
enfassung der wich-
ner Entwurf.
ation
ung zu treffen, muss
valuationsforschung
forschung. Es ist ein
chziger Jahren des
Euroregion an der
ickelte sich eine ei-
h eine Vielzahl von
5
Studien, Untersuchungen und wissenschaftlichen Beiträgen finden lässt. Eine erste
Arbeit in dieser Kategorie ist die Veröffentlichung von M. Schöne. Sie stellt ein theoreti-
sches Konzept zur Erforschung der Euroregionen vor, indem sie die Euroregion als
Spannungsfeld zwischen euroregionalem Netzwerk, Grenzraum, Grenze und Umfeld
konzipiert.14 Die Euroregionen liegen im Interessenbereich mehrerer Wissenschaftsge-
biete (z. B. der Politikwissenschaften und der Sozial- und Kulturwissenschaften), dar-
unter auch der Geographie, insbesondere der politischen Geographie, der Wirtschafts-
und Sozialgeographie, der Regionalgeographie sowie der Raumordnung und Raum-
planung. Eine Vielzahl an Autoren aus diesen Bereichen haben sich dem Wirtschafts-
feld der Euroregionen gewidmet (u.a. Kowalke, Schöne, Müller, Jeřábek, Schmidt,
Jurczek). Somit gibt es zu diesem Thema (und auch speziell zur Euroregion Elbe/Labe)
zahlreiche Informationsquellen und Materialien zu den theoretischen Grundlagen, wel-
che für diese Arbeit genutzt werden konnten.
Die Evaluationsforschung und das Regionale Entwicklungskonzept sind relativ junge
Forschungsbereiche in der EU-Politik15, dementsprechend ist der Stand der Literatur.
Für beide Instrumentarien finden sich diverse publizierte Dokumente im Internet. Ver-
schiedene nationale und internationale Institutionen veröffentlichen auf ihrer Homepa-
ge aktuelle Informationen zu diesen Themen. Für beide getrennt, konnten somit etliche
nützliche Daten für diese Arbeit gewonnen werden. Für die Kombination der Themen
Evaluation und Regionale Entwicklungskonzepte liefert weder die einschlägige Fachli-
teratur noch das Internet nützliche und anwendbare Informationen. Grund dafür kann
sein, dass regionale Entwicklungskonzepte einen informellen Charakter besitzen16 und
daher keinerlei Zwang zur Durchführung einer Evaluierung besteht bzw. gegebenen-
falls Ergebnisse auch nicht veröffentlicht werden müssen. Zu diesem Thema kann die
Diplomarbeit von Anika Rothe erwähnt werden, welche eine Evaluierung der Umset-
zung des regionalen grenzüberschreitenden Entwicklungskonzeptes der Euroregion
Elbe/Labe im Zeitraum 2001 bis 2006 vorgenommen hatte.17 Ferner ist in diesem Zu-
sammenhang auch die Diplomarbeit von Robert Bartsch erwähnenswert. Im Jahr 2000
hat dieser die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Euroregion Elbe/Labe im
Rahmen von Interreg II A evaluiert.
Im Gegensatz zur Fülle an Informationen für den theoretischen Teil gestaltete sich die
Recherche für die eigentliche Evaluierung weitaus aufwendiger und komplizierter. Zu 14 Schöne, M., 2006. 15 Zum Thema Stand der Forschung und Literatursituation der Evaluationsforschung findet sich im nach-folgenden Kapitel eine gesonderte Betrachtung. 16 Näheres zu REK unter 5.1. 17 Allerdings weicht die Herangehensweise an die Evaluierung bei Rothe stark vom methodischen Vorge-hen dieser Arbeit ab, daher konnten die dort gewonnenen Ergebnisse hier nicht weiter genutzt werden.
6
den durchgeführten Interventionen18 konnte die Euroregion Informationen in Form von
Projektlisten zur Verfügung stellen. Aussagen und Daten zu Verlauf und Ergebnissen
der einzelnen Maßnahmen, sowie deren Wirkung, mussten zusammengetragen wer-
den. Dies geschah zum einen durch Gespräche mit verschiedenen Akteuren der Hand-
lungsfelder in Form von Experteninterviews19, zum anderen wurden statistische Daten
von den jeweiligen Statistikämtern zusammengetragen. Dabei ist zu erwähnen, dass
sich die Zeitpunkte der Erhebung der Daten auf der sächsischen Seite und der tsche-
chischen Seite unterscheiden. Da diese nicht allzu lang auseinander liegen und keine
anderen Daten verfügbar waren, wurden diese Daten trotzdem zum Vergleich heran-
gezogen.20 In diesem Zusammenhang muss auf die Kreisreform in Sachsen 2008 hin-
gewiesen werden. Die ehemaligen Landkreise Weißeritzkreis und Sächsische Schweiz
wurden zum Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge vereint. Da die Grenze des
neuen Landkreises die beiden ehemaligen Gebiete umfasst, wurden bei der statisti-
schen Auswertung bis zum Jahr 2007 die ehemaligen Landkreise einzeln und ab 2008
der zusammengefasste Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge erfasst.
Weiterhin ist zu erwähnen, dass alle Aussagen in dieser Arbeit aus deutscher Sicht
getroffen wurden. Da die Autorin über keinerlei tschechische Sprachkenntnisse verfügt,
wurde ausschließlich mit deutscher Literatur gearbeitet und alle Experteninterviews auf
deutscher Seite geführt.
18 Hier gemeint die im Rahmen von Interreg III A und Ziel 3 geförderten Großprojekte. 19 Eine Auflistung der einzelnen Interviewpartner findet sich im Quellenverzeichnis. 20 Auf deutscher Seite ist der Stand der Daten der 31. Juli, auf der tschechischen Seite der 31. Januar eines Jahres.
7
2 Die Evaluationsforschung
2.1 Theorie und Stand der Forschung
Evaluierungen sind Teil der angewandten Sozialforschung. Dabei werden die gleichen
wissenschaftlichen Methoden verwendet wie in den Sozialwissenschaften, der Unter-
schied ist jedoch, dass Evaluationen stärker in einem politischen und organisatorischen
Umfeld stattfinden. Wissenschaftliche Kriterien der empirischen Forschung müssen
auch bei Evaluationen erfüllt werden.21
Das Wort Evaluierung geht auf das lateinische Wort „valor“ für Wert zurück. Allgemein
bedeutet Evaluierung Bewertung. In der Literatur hat sich, aufgrund der großen Band-
breite der Anwendungsgebiete, für den Begriff Evaluierung eine Vielzahl von Synony-
men herausgebildet, beispielsweise „Analyse“ und „Kontrolle“. Erstmalige Verwendung
fand der Ausdruck Evaluation in Frankreich im 19. Jahrhundert, seit dem 20. Jahrhun-
derts dann im englischen Sprachgebrauch. Ende der sechziger Jahre des 20. Jahr-
hunderts wurde das Wort auch in Deutschland übernommen.22 Die Wörter Evaluation
und Evaluierung werden in dieser Arbeit synonym verwendet.
Evaluierung ist die Bereitstellung von Informationen zur Beurteilung der Effektivität er-
folgter Programme und Interventionen bzw. die Anpassung von Instrumenten und Me-
thoden auf der Basis von Lerneffekten.23 Evaluation meint nicht nur die Durchführung
des Bewertungsprozesses, sondern auch das Ergebnis dieses Prozesses. Beschrie-
ben, analysiert und bewertet werden unter anderem Maßnahmen, Organisationen,
Pläne, Produkte und Programme. So vielseitig die Anwendungsbereiche für Evaluie-
rungen sind, wie zum Beispiel in der Wirtschaft, Bildung oder Verwaltung, so vielseitig
sind auch deren Theorien und Methoden.24
Evaluationen werden immer zielgerichtet durchgeführt, erfüllen also immer einen be-
stimmten Nutzen. Sie dienen der Entscheidungsfindung, Optimierung oder Rechen-
schaftsablegung. Maßnahmen werden auf ihre Wirksamkeit hin untersucht. Sie dienen
der Steuerung und Reflexion von Prozessen. Evaluierungen sollen Erkenntnisse lie-
fern, sie dienen der Kontrolle, Entwicklung und Legitimation einer Maßnahme (siehe
Abb. 2). Mit dem Einsatz bestimmter sozialwissenschaftlicher Methoden kann auch die
21 Stockmann; Meyer, 2010. 22 Stockmann; Meyer, 2010. 23 Diercke, 2005. 24 Stockmann; Meyer, 2010.
Planung und laufende Übe
den.25
Abbildung 2: Funktionen von E
International wird der Stand
tion, den Vereinigten Staate
nalisierungsgrad erreicht, da
Evaluation Association (AEA
tiert in den USA ein großer
auch im außeruniversitären B
theoretischer und methodisc
Ursprung in den Vereinigten
ten eine Professionalisierun
mission ist treibende Kraft u
Evaluierungen in den Länder
Durch folgende Indikatoren
onskultur ausbreitet:27
• Evaluation ist meist e
element des Manage
• die Zahl der Evaluatio
• ein breiter Angebotsm
• Evaluationsergebniss
und
25 Stockmann; Meyer, 2010. 26 Stockmann; Meyer, 2010. 27 Vgl. Stockmann; Meyer, 2010.
Überwachung von Interventionsmaßnahmen ve
on Evaluationen. Quelle: Stockmann; Meyer 2010.
tand der Evaluationsforschung stark von der Wie
taaten, beeinflusst. Dort wurde der weltweit höch
ht, da die Evaluierung institutionell verankert ist
(AEA) ist der weltweit größte Fachverbund. Des
roßer Ausbildungsmarkt für Evaluatoren an Univ
tären Bereich. Somit ist es nicht verwunderlich, da
scher Ansätze und Modelle der Evaluationsfo
nigten Staaten hat. In Europa ist in den letzten bei
sierung der Forschung zu verzeichnen. Die Euro
raft und arbeitet auf eine Ausweitung und Vereinh
ändern Europas hin.26
toren zeigt sich, dass sich weltweit eine zunehm
eist ein fester Bestandteil der Politikgestaltung un
anagements in internationalen und nationalen Orga
aluationsgesellschaften ist stark gewachsen,
botsmarkt für Evaluierungen ist entstanden,
ebnisse verbreiten sich vor allem durch das Intern
8
en verbessert wer-
r Wiege der Evalua-
it höchste Professio-
rt ist. Die American
. Des Weiteren exis-
n Universitäten oder
h, dass der Großteil
tionsforschung ihren
en beiden Jahrzehn-
Europäische Kom-
ereinheitlichung von
nehmende Evaluati-
ng und Steuerungs-
n Organisationen,
Internet sehr schnell
9
• die Ausbildungs- und Trainingsaktivitäten in diesem Bereich haben weltweit zu-
genommen.
Diese Entwicklung lässt sich, global gesehen, als zweiter Evaluationsboom bezeich-
nen.28
In Deutschland ist die Evaluationsforschung ein relativ junges Phänomen. Der Urs-
prung der Entwicklung wissenschaftlicher Evaluierungen liegt, wie bereits erwähnt, im
Nordamerika der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Im Gegensatz zur USA hat
sich, laut Stockmann (2000a), in Deutschland noch keine eigenständige sozialwissen-
schaftliche Evaluationsforschung durchgesetzt. Erste Professionalisierungserfolge sind
jedoch sichtbar und die Nachfrage an Evaluationen ist in den letzten Jahren sehr stark
gestiegen. Eine erste Auseinandersetzung mit dem Thema der Evaluation fand im
Rahmen von Reformbemühungen im Bildungssystem statt. In den Bildungsverwaltun-
gen dienten wissenschaftliche Evaluationen als Mittel, um politische und planerische
Entscheidungen in der Öffentlichkeit zu legitimieren. Zu diesem Zeitpunkt gab es je-
doch noch keinen wissenschaftlichen Diskurs über theoretische und methodische Vor-
aussetzungen der Evaluation. Dieser wurde erst in den neunziger Jahren des 20. Jahr-
hunderts aufgenommen.29 30
1997 wurde die Deutsche Gesellschaft für Evaluation, kurz DeGEval, gegründet. Die
DeGEval beschäftigt sich mit Evaluation an Schulen und Hochschulen, im Umweltbe-
reich, Entwicklungspolitik, Strukturpolitik, Evaluierungen im Gesundheitswesen und in
der Wirtschaft. Des Weiteren ist sie Herausgeber verschiedener Empfehlungen von
Selbstevaluation bis zur Ausbildung von Evaluatoren. 2002 erarbeitete die DeGEval die
„Standards für Evaluation“, welche 2004 verabschiedet wurden. Die von der DeGEval
veröffentlichte „Zeitschrift für Evaluation“31 existiert seit 2002. Eine Ausbildungs-, For-
schungs- und Dienstleistungseinrichtung im Bereich Evaluierung in Deutschland stellt
das Centrum für Evaluation (CEval) dar.32 Das CEval ist ein Institut am Lehrstuhl für
Soziologie an der Fakultät für empirische Humanwissenschaften an der Universität des
Saarlandes in Saarbrücken. Leiter des Lehrstuhls ist Professor Dr. Reinhard Stock-
mann. Das Institut befasst sich mit der Theorie- und Methodenentwicklung bzw. der
Weiterentwicklung der Evaluationsforschung. Die Arbeitsschwerpunkte liegen im Be-
reich der Entwicklungszusammenarbeit, Umwelt und Arbeit, sowie Bildung und Kultur. 28 Der erste Evaluationsboom war in den Expansionsjahren in den 60er und 70er Jahren des letzten Jahr-hunderts. 29 Stockmann; Meyer, 2010. 30 Im folgenden Kapitel wird auf die Entwicklung der Evaluationsforschung näher eingegangen. 31 Diese findet man im Internet. 32 Weitere Informationen zum CEval auf der Homepage.
10
Zusätzlich bietet das CEval Aus- und Weiterbildungsprogramme im Bereich der Eva-
luation an.33
Eine, wie in den USA etablierte, Evaluationskultur ist in Deutschland, laut Stockmann
(2004), jedoch noch nicht vorhanden. Erklärungen hierfür finden sich im späten Einsatz
von Evaluationsinstrumentarien in Deutschland. Zudem hat sich die Evaluierung in
Deutschland noch nicht als Regelinstrument der politischen Steuerung, der Qualitätssi-
cherung oder der politischen Aufklärung herausgebildet.34 Der zeitliche Vorsprung der
Evaluationsforschung in den USA spiegelt sich auch in der Literatur wider. Es existiert
zu diesem Thema eine Vielzahl an Werken aus dem angloamerikanischen Raum, wo-
bei in Deutschland erst in den letzten Jahren vermehrt Publikationen erschienen sind.
Die rasante Entwicklung der Evaluationsforschung führt, hierzulande, zu einer ständi-
gen Aktualisierung der Publikationen und zu einer Fülle von Veröffentlichungen. Zahl-
reiche aktuelle Informationen zum Thema Evaluierungen finden sich auch im Internet.35
2.2 Geschichte der Evaluationsforschung
Da die wichtigsten Entwicklungsimpulse der Evaluierungsforschung aus den USA
stammen, soll zunächst auf die dortige Entwicklung eingegangen werden. Die Urs-
prünge der Evaluation in den Vereinigten Staaten können auf Reformbemühungen des
19. Jahrhundert zurückgeführt werden, als die Regierung erstmals externe Inspektoren
beauftragte, öffentliche Programme im Zusammenhang mit Schulen, Krankenhäusern,
Haftanstalten und Waisenhäusern zu evaluieren. Im späten 19. und Anfang des 20.
Jahrhunderts fanden so zum Beispiel experimentelle Untersuchungen zur Ermittlung
von Schulleistungen am Land Grant College statt.36 Dies kann als Beginn der Evaluati-
onsforschung bezeichnet werden. In dieser Zeit entstanden auch die ersten Werke zur
Evaluation. Während des zweiten Weltkrieges machte sich auch die amerikanische
Armee die Studien zur Evaluation zu nutze. Unter anderem wurden kontinuierliche
Messungen zur Gruppendynamik oder auch Evaluierungen bestimmter Maßnahmen im
Bereich Propaganda durchgeführt. In den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts verla-
gerte sich der Schwerpunkt der Nutzung und Entwicklung auf die Evaluierung von
internationalen Entwicklungshilfeprojekten. In den sechziger Jahren des 20. Jahrhun-
derts begann der Einsatz von Evaluierungen für staatliche Aufgaben und Programme.
Um innenpolitische Spannungen in dieser Zeit zu entschärfen, wurde unter Präsident
Johnson ein Sozialreformprogramm entwickelt um die Situation der Armen und das
33 Stockmann; Meyer, 2010. 34 Stockmann, 2004. 35 So zum Beispiel auf der Internetseite des DeGEval oder in der Zeitschrift für Evaluation. 36 Stegen, 2005.
11
Bildungssystem in den USA zu verbessern. Evaluierungen wurden gezielt als ein Lern-
instrument eingesetzt. In dieser Zeit entwickelte sich ein regelrechter Aufschwung in
der Evaluationsforschung, da seitdem Evaluierungen in bestimmten Bereichen gesetz-
lich vorgeschrieben wurden. Dies war zum Beispiel der Fall bei Bildungs- oder Sozial-
programmen37.
Die Reform- und Wohlfahrtsprogramme der demokratischen Präsidenten J.F. Kennedy
und L.B. Johnson hatten die Realisierung einer „greatsociety“38 zum Ziel. Dabei war die
Evaluationsforschung Rechtfertigungsinstrument und Stimulator für diese Politik.39 Ei-
nen weiteren Schub bekam die Evaluationsforschung durch die Einrichtung eines Pla-
nungs-, Programmgestaltungs-, und Haushaltsplanungssystems durch Robert McNa-
mara40 und die Ausbreitung dessen unter Präsident Johnson auf die gesamte Regie-
rung sowie alle Ministerien.41 In den siebziger und achtziger Jahren des 20. Jahrhun-
derts gewannen Kosten und Nutzen, die Effizienz des Managements und die Rechen-
schaftsberichterstattung zunehmend an Wichtigkeit in der Evaluationsforschung. Es
wurden beispielsweise sogenannte „Sunset-Gesetze“ (auch Auslaufklausel genannt)
erlassen, die eine automatische Beendigung eines Programms vorsahen, wenn nicht
innerhalb eines konkret festgelegten Zeitrahmens ein Nachweis der Wirksamkeit erb-
racht werden konnte.42 Heute ist Evaluation in den USA ein enorm wichtiger und integ-
rierter Bestandteil öffentlichen Handelns.
Ende der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts gewann die Evaluationsforschung in
Europa schnell an Bedeutung, zunächst in Großbritannien, Deutschland und Schwe-
den. In dieser ersten Welle der Evaluationsforschung, bis zu Beginn der Weltwirt-
schaftskrise 1973, bestand der vorrangige Nutzen der Evaluationsforschung in Europa
darin, die Wirksamkeit von Programmen sowie die Durchsetzungschancen innovativer
Maßnahmen nachzuweisen und zu verbessern. Ab Mitte der siebziger Jahre des 20.
Jahrhunderts wurde den Kosten-Nutzen-Erwägungen mehr Gewicht zuteil, womit Eva-
luierungen auch zu rationalen Entscheidungs- und Argumentationshilfen von Prog-
rammen wurden. Ab den späten achtziger und neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts
wurden Evaluationen dazu verwendet, die Wirksamkeit staatlicher Maßnahmen zu
37 Stockmann; Meyer, 2010. 38 Die „greatsociety“ war ein groß angelegtes gesellschaftspolitisches Reformprogramm der US-Regierung unter Präsident Lyndon B. Johnson in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Hauptziele waren die Abschaffung von Armut und Rassenbenachteiligungen. Für weitere Informationen siehe Homepage des Social Studies Help Center. 39 Vgl. Stockmann, 2000b. 40 US-Verteidigungsminister von 1961 bis 1968 und Präsident der Weltbank von 1968 bis 1981. 41 Vgl. Stockmann, 2000b. 42 Stockmann, 2006.
12
kontrollieren. In den letzten Jahrzehnten haben Evaluierungen, vor allem von Prog-
rammen und in der Politik, in fast allen europäischen Ländern stark zugenommen.43
In Deutschland setzte die Evaluationsforschung ebenfalls im Zuge politischer Reform-
programme ein. Durchgeführt wurden Evaluierungen erstmalig im Bildungswesen,
Städtebau, Gesundheitswesen und Sozialwesen. Evaluation wurde zu einem wichtigen
Kontroll- und Steuerungsinstrument und erlebte eine erste Blüte. Durch die in den
siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts einsetzende Haushaltsreform wurde der Eva-
luationsboom zusätzlich verstärkt. In den vorläufigen Verwaltungsvorschriften der Bun-
deshaushaltsordnung (BHO) wurden Erfolgskontrollen bei jeglichen Maßnahmen vor-
geschrieben.44 Trotz des Booms, in dem sich die Evaluationsforschung befand, hinter-
ließ die eintretende Weltwirtschaftskrise auch in Deutschland deutliche Spuren und
dem Aufblühen der Evaluation wurde ein schnelles Ende bereitet. Mit dem Ende der
Modernisierungswelle ging auch die Bedeutung der Evaluation zurück. Jedoch behielt
die Evaluationsforschung noch eine gewisse Bedeutung in Deutschland, konnte aber
nicht das Ausmaß wie in den USA erreichen.45
2.3 Charakteristika des Instrumentariums Evaluation
Wie zuvor erläutert, werden Evaluierungen zu verschiedenen Zwecken durchgeführt.
Bewertet wird, ob geplante, laufende oder bereits abgeschlossene Maßnahmen den
vorher festgelegten Zielen entsprechen. Evaluierungen dienen laut der Europäischen
Kommission 1997 weiterhin dazu, Fragen hinsichtlich Relevanz, Effizienz, Wirksamkeit,
Nutzen und Nachhaltigkeit von Maßnahmen zu beantworten. Das Ergebnis dieser Be-
wertung liefert Handlungsempfehlungen für die Überarbeitung oder Weiterführung ei-
ner Maßnahme.
Die zugrundeliegenden Objekte einer Evaluierung sind vielseitig. Dazu gehören bei-
spielsweise:46
• Produkte z.B. Auswirkungen von Medikamenten,
• Personen und deren Verhalten und Fähigkeiten u.a.,
• Projekte und Programme,
• Techniken und Methoden,
• Umweltfaktoren z.B. Auswirkungen von Smog,
43 Stockmann; Meyer, 2010. 44 Stockmann; Meyer, 2010. 45 Stockmann; Meyer, 2010. 46 Vgl. Bortz; Döring 2006 und Wottawa; Thierau, 1990.
13
• Systeme und Strukturen,
• Politiken,
• Forschungsergebnisse und Evaluationsstudien selbst.
So vielseitig die Ziele von Evaluierungen sein können, so sind auch die Funktionen
dieser. Laut Stockmann (2000b) haben Evaluationen vier Funktionen, welche mitei-
nander in Beziehung stehen (siehe Abb. 2). Die Erkenntnisfunktion von Evaluierung
ergibt sich aus dem Nutzen entscheidungsrelevanter Daten. Durch die Ermittlung von
Defiziten und der Gewinnung von Daten bezüglich der Aufgabenerfüllung hat die Eva-
luierung eine Kontrollfunktion. Die gewonnenen Daten und die ermittelten Ergebnisse
dienen wiederum den verschiedenen Stakeholdern47 als Basis zur Diskussion und Bi-
lanzierung der Ergebnisse (Erkenntnisfunktion). Des Weiteren liefern Evaluationen
einen Nachweis über die Effizienz des Finanzmitteleinsatzes und Wirkungsgrades der
Maßnahme für die Mittelgeber und Durchführungsorganisationen (Legitimationsfunkti-
on). Eine weitere Funktion, welche zum Beispiel von Bortz & Döring (2006) ergänzend
zu den bereits genannten Funktionen erwähnt wird, ist die Entscheidungsfunktion von
Evaluationen. Danach dienen sie der Entscheidung über Förderung, Umsetzung, Wei-
terentwicklung und Nutzen von Interventionen.
Evaluationen können als Selbst- oder Fremdevaluationen durchgeführt werden. Die
durchführende Person wird Evaluator genannt. Selbstevaluationen, auch interne Eva-
luationen genannt, werden im Betrieb von eigenen Mitarbeitern durchgeführt. Vorteil
eines internen Evaluator ist die bereits vorhandene Kenntnis des Evaluierungsobjektes.
Fremdevaluationen werden (externe Evaluationen) von unbeteiligten Dritten außerhalb
der betreffenden Institution ausgeführt. Der Einsatz externer Evaluatoren ist zumeist
kostenintensiv, bietet aber den Vorteil, dass diese über ein breites Erfahrungswissen
im Umgang mit Evaluierungen verfügen und aus neutraler Sicht bewerten. Jeder Eva-
luator muss bestimmte Anforderungen erfüllen. Dazu zählen soziale Kompetenz, dip-
lomatisches Geschick, sowie Kenntnisse über empirische Forschungsmethoden. Die
Untersuchung, Vorgehensweise und die Ergebnisse müssen nachvollziehbar und
überprüfbar sein. Die Gütekriterien einer Evaluierung sind Objektivität, Reliabilität und
Validität.48
Es gibt verschiedene Arten von Evaluierungen. Zum einen ist der Zeitpunkt einer Eva-
luierung entscheidend und zum anderen das Funktionieren der Maßnahmenumset-
47 Unter Stakeholdern werden in diesem Zusammenhang die Evaluatoren, die Zielgruppen, Mittelgeber und sonstige Betroffene verstanden (Stockmann, 2000b). 48 Stockmann; Meyer, 2010.
zung. Bei Letzterem spricht
luationen können also forma
summativ, d.h. zusammenfa
rungen dienen also dazu, die
fen und gegebenenfalls zu v
tig zu korrigieren. Summative
tes oder Programmes durc
Maßnahme. In der Praxis wi
rebt.50
Evaluierungen werden zu ve
geführt (siehe Abb.3). Man u
tionen. Ex-ante Evaluierunge
Planungs- und Designphase
fung der Programmdurchfüh
schon vor Beginn des Progr
zeptanz bei den verschieden
sind formativ und summativ.
eingesetzt und dienen der K
In der Wirkungsphase am E
Bewertung ex-post Evaluieru
Zielerreichungskontrolle.51
Abbildung 3: Arten von Evaluier
49 Stockmann; Meyer, 2010. 50 Stockmann; Meyer, 2010. 51 Stockmann; Meyer, 2010.
pricht man von summativen und formativen Evalu
formativ, d.h. aktiv-gestaltend und prozessorient
menfassend und ergebnisorientiert, sein.49 Form
zu, die Arbeit des betreffenden Projektmanagemen
s zu verbessern und um Fehlplanungen und Prob
mative Evaluationen werden in der Regel am Ende
durchgeführt und dienen der Ermittlung der W
xis wird meist eine Kombination beider Evaluation
zu verschiedenen Zeitpunkten des Programmpro
Man unterscheidet daher ex-ante, on-going und e
erungen werden vor Beginn eines Prozesses, zum
phase, durchgeführt. Sie sind formativ und dienen
rchführung und Beobachtung des Ablaufprozesses
Programms mögliche Probleme identifiziert werde
iedenen Stakeholdern gefördert werden. On-going
mativ. Sie werden in der Durchführungsphase ein
der Kontrolle des gesamten Lebensverlaufes ein
am Ende eines Programmes werden zur zusam
aluierungen durchgeführt. Diese sind summativ u
aluierungen. Quelle: eigener Entwurf.
14
Evaluierungen. Eva-
orientiert oder mehr
Formative Evaluie-
gements zu überprü-
Probleme rechtzei-
Ende eines Projek-
er Wirksamkeit der
uationsarten angest-
mprozesses durch-
und ex-post Evalua-
s, zum Zeitpunkt der
dienen zur Überprü-
zesses. Damit sollen
werden und die Ak-
going Evaluationen
se eines Programms
s einer Maßnahme.
usammenfassenden
ativ und dienen der
15
Zusammenfassend gibt es zwei Ausrichtungen von Evaluationen. Zum einen die Ver-
besserung von Programmen in der Durchführung und Wirkungsweise und zum ande-
ren die Analyse der Resultate bereits vollzogener Maßnahmen.52
2.4 Durchführung von Evaluationen
Wie bereits erwähnt, sind die Techniken und Methoden einer Evaluierung vielseitig. Zur
Verfügung stehen qualitative, quantitative und statistische Methoden der empirischen
Sozialforschung. Bei der Datensammlung sowie Datenauswertung können verschiede-
ne wissenschaftliche Methoden zur Anwendung kommen, auf welche hier nicht weiter
eingegangen werden soll.53 Die Wahl der Methode ist vom Evaluator und dem zu eva-
luierenden Objekt und dessen Anforderungen abhängig.
Der Evaluierungsprozess kann in drei Phasen eingeteilt werden, der Planungs-, der
Durchführungs- und der Verwertungsphase.54 Am Anfang einer jeden Evaluation steht
die Zielvereinbarung, also die Frage was mit der Evaluierung erreicht werden soll. Die
Formulierung der Aufgabenstellung bildet die Basis der Evaluierung. Mit der Zieldefini-
tion soll deutlich gemacht werden, weshalb die Evaluation durchgeführt wird. Evaluie-
rungen können zielorientiert oder wirkungsorientiert durchgeführt werden. Bei zielorien-
tierten Evaluationen werden bestimmte Soll-Vorgaben mit dem zum Zeitpunkt der Eva-
luierung gemessenen Ist-Zustand verglichen. Je mehr sich die Angaben entsprechen,
desto positiver wird das Ergebnis bewertet. Wirkungsorientierte Evaluationen gehen
nicht primär von den Zielen des Programms aus, sondern suchen nach intendierten
und nicht intendierten Wirkungen der Maßnahme. Gerade die unbeabsichtigten Effekte
können für die Bewertung des Erfolges, der Wirksamkeit und Nachhaltigkeit eines
Programms von Bedeutung sein.55
Anschließend wird das zu evaluierende Objekt festgelegt. Unter Berücksichtigung der
Aufgabenstellung wird der Zeitpunkt der Evaluation, also ex-ante, on-going oder ex-
post bestimmt. Weiterhin wird in der Planungsphase der Träger der Evaluierung, der
Evaluator, festgelegt. Im nächsten Schritt werden Kriterien entwickelt, anhand derer
der Erfolg oder Misserfolg einer Maßnahme gemessen wird. Informationen werden
durch Primär- oder Sekundärdatenanalyse gesammelt. In der Planungsphase wird die
Bewertungsmethode festgelegt. Die Bewertung erfolgt durch den Vergleich der erho-
benen Ist-Werte mit den vorher festgelegten Soll-Werten anhand von Indikatoren. Dies
52 Vgl. Stockmann, 2000b. 53 Informationen zu Methoden der empirischen Sozialforschung in Diekmann, 2010. 54 Vgl. Stockmann; Meyer, 2010. 55 Stockmann, 2011.
16
kann mit verschiedenen Methoden, z.B. mit Hilfe einer Nutzwertanalyse, einer Kosten-
Nutzen-Analyse oder einer verbal-argumentativen Bewertung, sowie durch statistische
Verfahren, erfolgen.56 Nach Festlegung des Untersuchungsdesigns wird ein Evaluati-
onsplan erstellt und mit der Evaluierung begonnen.57 Mit der Datenerhebung, -
strukturierung und -auswertung befindet man sich in der Durchführungsphase.
In der Verwertungsphase, als letzte der drei Phasen, werden die Ergebnisse präsen-
tiert und Empfehlungen gegeben. Alle gewonnenen Schlussfolgerungen, Aspekte der
Planung, Methodenwahl und Durchführung müssen in einem Evaluationsbericht fest-
gehalten werden. Dieser sollte folgende Punkte beinhalten:58
• Vorstellung des Projektes bzw. Programmes,
• Kontext des Projektes/Programmes,
• Zweck der Evaluierung,
• Beschreibung ähnlicher bereits durchgeführter Untersuchungen,
• Methodik der Analyse:
o Analysekonzept
o Durchführung der Analyse und Datenerfassung
o Analyse der Daten
• alle Evaluationsergebnisse,
o Erkenntnisse
o Schlussfolgerungen
o Empfehlungen
• Zusammenfassung,
• Anhänge.
Basierend auf den gewonnenen Ergebnissen werden Entscheidungen getroffen. Die
Evaluatoren und die Personen, welche die Entscheidungen treffen, müssen dabei nicht
identisch sein.59
56 Weiterführende Informationen zu Bewertungsmethoden siehe Bortz; Döring, 2006. 57 Stockmann; Meyer, 2010. 58 Vgl. Europäische Kommission, 1997. 59 Stockmann; Meyer, 2010.
17
3 Die Euroregion
Eine Euroregion (auch Europaregion oder Euregio genannt) ist eine Region im Grenz-
bereich zwischen mindestens zwei europäischen Staaten, das Territorium erstreckt
sich also über Teilgebiete der Staaten. Ziel von Euroregionen ist die Stärkung der zu-
meist schwächeren Randregionen der einzelnen Mitgliedsstaaten. Sie sollen die Zu-
sammenarbeit der Regionen in wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und kultureller Hin-
sicht fördern. Euroregionen können verschiedene Rechtsformen haben, feste Zusam-
menschlüsse nach öffentlichem Recht oder Privatrecht, sowie lose Zusammenschlüsse
die keine juristische Person bilden.60
Die erste Euroregion, mit dem Namen Euregio, wurde 1958 entlang der deutsch-
niederländischen Grenze als Kommunalverband gegründet und hat ihren Sitz in Gro-
nau.61 Etwa zwei Drittel der Fläche gehören zum deutschen und ein Drittel zum nieder-
ländischen Staatsgebiet. Auf deutscher Seite erstreckt sich die Region über Teile Nie-
dersachsens und über Teile Nordrhein-Westfalens.62
3.1 Die Vorstellung der Euroregion Elbe/Labe
Mit dem EU-Beitritt der Tschechischen Republik am 01.05.2004 rückte die Euroregion
Elbe/Labe ins Zentrum der Europäischen Union. Der Name der Euroregion geht auf
den Fluss Elbe (tschechisch: Labe) zurück, welcher in der Tschechischen Republik
entspringt, durch Deutschland fließt und in der Nordsee mündet.63
Die Euroregion Elbe/Labe hat eine Fläche von 4.796 km², wobei sich 2.814 km² auf der
tschechischen und 1.982 km² auf der deutschen Seite befinden.64 Im Freistaat Sach-
sen umfasst die Euroregion die Landkreise Sächsische Schweiz/Osterzgebirge und die
Landeshauptstadt Dresden. Zum erweiterten Grenzgebiet gehören darüber hinaus
auch die Städte Radebeul, Coswig, Meißen, Lommatzsch, Nossen und Radeburg.65
Auf tschechischer Seite gehören die Städte und Gemeinden der Landkreise Litoměřice,
Ústí nad Labem, Teplice und teilweise Děčín dazu. Die größten Ballungsräume sind
die sächsische Landeshauptstadt Dresden und Nordböhmen mit den Städten Ústí nad
Labem und Děčín. Durch die transeuropäischen Achsen Berlin-Dresden-Prag-
60 Kujath, 2005. 61 Preußcher, 1999a. 62 Vgl. Homepage der Euregio (1) im Internet. 63 Vgl.: Kowalke; König, 2001. 64 Vgl. Homepage der Euroregion Elbe/Labe (1). 65 In dieser Arbeit wird sich nur auf die Euroregion an sich bezogen, nicht auf das erweitere Grenzgebiet (siehe Abbildung 4).
18
Budapest-Wien und Frankfurt/Main-Leipzig-Dresden-Breslau-Oberschlesien-Krakau-
Lemberg ist die Euroregion in das europäische Raumsystem integriert.66
In der Region stehen sich Gebiete mit hoher Konzentration von Siedlung, Infrastruktur,
wirtschaftlicher und kultureller Aktivität (das Elbtal und das nordböhmische Becken)
und dünn besiedelte periphere Teilräume (die Kammlagen des Osterzgebirges, das
Böhmische Mittelgebirge und die Sächsisch-Böhmische Schweiz) gegenüber.67
Die naturräumliche Struktur der Euroregion ist sehr vielgestaltig. Prägende Naturräume
sind die Sächsische-Böhmische Schweiz, das Osterzgebirge, das Oberlausitzer Berg-
land, das sächsische Elbtal, sowie das Moster Becken, als Teil des Nordböhmischen
Beckens, und das Böhmische Mittelgebirge im Süden.68 Insgesamt 17.250ha gehören
zum Nationalpark Sächsisch-Böhmische Schweiz.69
66 Kowalke; König, 2001. 67 Kowalke; König, 2001. 68 Mannsfeld; Richter, 1995. 69 Kowalke; König, 2001.
19
Abbildung 4: Karte der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Homepage der Euroregion Elbe/Labe (2).
Das Klima ist subozeanisch mit einer zunehmenden Kontinentalität von Nordwest nach
Südost. Bedeutsam für die Region sind die Stau-Föhn-Effekte, welche die thermische
Gunst des Dresdner Elbtals und des Moster Beckens bedingen. In diesen Regionen
wird Wein angebaut. Auf der anderen Seite bieten die Kammlagen des Osterzgebirges
mit ihrer Schneesicherheit im Winter günstige Voraussetzungen für den Wintersport.
Die Vegetation ist von anthropogenen Einflüssen überprägt. Die Euroregion verfügt
über viele Rohstoffvorkommen. Zu nennen wären dabei Braunkohle im Moster Becken,
die ehemaligen Bergbaugebiete um Zinnwald (Zinn) und Königsstein (Uran). Weiterhin
werden vor allem Sand, Kies, Ton, Sandstein und Kaolin abgebaut.70
Die kulturlandschaftliche Überprägung der Tieflagen begann bereits im Neolithikum
und wurde mit der deutschen Ostsiedelung verstärkt. Das heutige Erscheinungsbild
70 Mannsfeld; Richter, 1995.
20
entstand im Rahmen der Industrialisierung durch raumprägende Prozesse wie dem
komplexen Ausbau von Verkehrswegen, der Intensivierung der Landwirtschaft und der
Bildung von Agglomerationen. Bis in die Gegenwart sind die überwiegende Siedlungs-
tätigkeit in den Tal- und Beckenlagen und die agrare Struktur in der Lommatzscher
Pflege und südlich des Mittelgebirges erhalten. Zeugnis der bäuerlichen Besiedelung
im 12. Jahrhundert sind die Waldhufendörfer in den unteren und mittleren Berglagen
des Osterzgebirges. Die Landwirtschaft ist bis heute dominierende Nutzungsart in die-
sen Gebieten. Die oberen Berglagen sind durch Bergbau und forstwirtschaftliche Nut-
zung bestimmt. Besonders die Gebiete um Altenberg und Zinnwald wurden durch den
Bergbau geprägt. Durch die Eignung für den Wintersport und die landschaftliche
Schönheit spielt auch der Tourismus in der Region eine große Rolle. Anziehungspunk-
te sind zum Beispiel die Elbhänge, der Tharandter Wald, die Moritzburger Teichland-
schaft und das Milešovka Gebiet. Insgesamt verfügt der sächsische Teil über einen
hohen Landwirtschaftsanteil und einen niedrigen Waldanteil (siehe Abb.6). Auf tsche-
chischer Seite ist der Anteil sonstiger Flächen, welche zum Großteil durch den Braun-
kohletagebau beansprucht wurden und noch werden, hoch (siehe Abb.5).71
Abbildung 5: Landnutzung im tschechischen Teil der Euroregion Elbe/Labe 2010. Quelle: Lande-samt f. Statistik d. Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L., eigene Dar-stellung.
71 Kowalke; König, 2001.
51%
33%
2%2%
12%
Landwirtschaftsfläche
Waldfläche
Wasserfläche
bebaute Fläche
sonstige Flächen
21
Abbildung 6: Landnutzung im deutschen Teil der Euroregion Elbe/Labe 2010. Quelle: Landesamt f. Statistik d. Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L., eigene Darstellung.
In der Region leben zum jetzigen Zeitpunkt etwa 1,28 Millionen Menschen, davon
775.366 im deutschen und 504.810 im tschechischen Teil, und die Bevölkerungsdichte
beträgt 266,93 EW/km². Dabei weißt der deutsche Teil (391,02 EW/km²) eine höhere
Bevölkerungsdichte auf als der tschechische Teil (179,39 EW/km²).72 Der Großteil der
Bevölkerung konzentriert sich im Moster Becken und im Elbtal. Am dünnsten besiedelt
sind die Kammlagen des Osterzgebirges, des Böhmischen Mittelgebirges, sowie der
Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Der Verstädterungsgrad ist sehr hoch.73 Die größten
Städte der Region sind:
Auf deutscher Seite (Stand 31.12.2010):74
• Dresden 523.058 EW
• Pirna 38.705 EW
• Freital 39.275 EW
Auf tschechischer Seite (Stand 01.01.2011):75
• Ústí n. L. (Aussig) 95.464 EW
• Děčín (Tetschen) 51.691 EW
• Teplice (Teplitz) 51.146 EW
Aufgrund der hohen Bevölkerungs- und Siedlungsdichte und des stetig steigenden
Verkehrsaufkommen ist ein dichtes Straßen- und Schienennetz in der Euroregion vor-
handen. Der sächsische Teil ist dank der Autobahnen A4 und A13 gut an das europä-
ische Straßennetz angeschlossen. Eine schnelle grenzüberschreitende Verbindung in
72 Landesamt f. Statistik d. Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L. 73 Kowalke; König, 2001. 74 Landesamt f. Statistik d. Freistaates Sachsen. 75 Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L.
50%
34%
1%
14%1%
Landwirtschaftsfläche
Waldfläche
Wasserfläche
bebaute Fläche
sonstige Flächen
22
der Region stellt die A17 bzw. D8 als Verbindung zwischen den Städten Dresden und
Prag dar. Zudem verfügt die Euroregion über ein dichtes Fernstraßennetz, wobei das
Netz an Verbindungsstraßen im deutschen Teil stärker ausgeprägt ist. Ferner ist das
Schienennetz in der Region gut ausgebaut, wobei Dresden einen Verkehrsknotenpunkt
von europäischer Bedeutung darstellt. Die Elbe ist ein bedeutender Wasserweg für
Europa und wird für Massenguttransporte und den Tourismus genutzt. Der einzige
Flughafen von internationalem Rang in der Euroregion ist der Flughafen in Dresden.
Der öffentliche Personennahverkehr ist in der gesamten Euroregion gut ausgebaut.
Durch den Verkehrsverbund Oberelbe (kurz VVO) existiert im sächsischen Teil ein
umfangreiches Angebot an Bus-, Straßen-, S-Bahn- sowie Regionalbahnverbindungen
in den Städten und ins Umland.76
3.2 Die Entstehung der Euroregion Elbe/Labe
Bereits vor der Gründung der Euroregion Elbe/Labe am 24. Juni 1992 existierten zwei
Kommunalgemeinschaften. Auf tschechischer Seite war das der "Klub Euroregion La-
be" (heute Gemeindeverband Euroregion Labe) und die "Kommunalgemeinschaft Eu-
roregion Oberes Elbtal/Osterzgebirge e.V.“ auf deutscher Seite. Sie ist eine der Euro-
regionen im Grenzbereich Sachsen und Tschechien. Die Euroregion Neiße grenzt im
Osten an die Euroregion Elbe/Labe und im Westen die Euroregion Erzgebirge.77
Seit 1993 ist die Euroregion Elbe/Labe Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Europäischer
Grenzregionen (AGEG). Sitz des deutschen Sekretariates ist Pirna, Geschäftsführer ist
Herr Christian Preußcher. Zu der Kommunalgemeinschaft gehört die Stadt Dresden,
der Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge, die Große Kreisstadt Dippoldiswal-
de, die Große Kreisstadt Pirna sowie die Wirtschaftsinitiative Sächsische Schweiz e.V. 78
Sitz des tschechischen Gemeindeverband Svaz Obce Euroregion Labe ist Ústí nad
Labem. Der Verband setzt sich aus 214 Gemeinden der Region Aussig zusammen,
genauer der politischen Bezirke Děčín, Teplice, Litoměřice und Ústí nad Labem.79
3.3 Aufgaben und Ziele der Euroregion Elbe/Labe
Die Euroregion Elbe/Labe ist ein Bindeglied zwischen Sachsen und Nordböhmen mit
dem Ziel, ein Netzwerk grenzüberschreitender Zusammenarbeit aufzubauen und zu
76 Informationen unter der Homepage des VVO. 77 Homepage der Euroregion Elbe/Labe (3). 78 Homepage der Euroregion Elbe/Labe (4). 79 Homepage der Euroregion Elbe/Labe (4).
23
entwickeln. Sie ist zuständig für die Zusammenarbeit in der Region. Dazu gehören die
Bereiche:80
• Regionalplanung,
• Natur und Umwelt,
• Wirtschaftsförderung und Tourismus, Ausbau der Infrastruktur,
• Katastrophenschutz und Rettungswesen,
• Verkehr,
• Kultur, Bildung, Sport, Begegnungen,
• Gesundheits- und Sozialwesen.
Grundlage für die Kooperation ist das "Europäische Rahmenübereinkommen über die
grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Gebietskörperschaften" des Europa-
rates von 1980.81 Tschechien und Sachsen sind gleichberechtigte Partner. Aufgabe der
Euroregion Elbe/Labe ist die Zusammenarbeit auf den bereits genannten sieben Ge-
bieten und die Entwicklung in diesen Bereichen sowie die Unterstützung gemeinsamer
Einzelvorhaben entsprechend den Entwicklungszielen der Region und aller Tätigkeiten
auf kommunaler Ebene, die die Grenzregion fördern. Die Euroregion ist für die Vertre-
tung der Region bei den Behörden und Stellen zuständig, um verbindliche zwischens-
taatliche Vereinbarungen für die regionale und kommunale grenzüberschreitende Zu-
sammenarbeit zu schaffen.82
Ziel der Arbeit der Euroregion Elbe/Labe ist die Umsetzung des Leitbildes der Eurore-
gion (siehe Abb. 7), also die Erhöhung der Wirtschaftskraft in der Region und die För-
derung der Integration.83 Die Euroregion verfolgt die Idee, Vertrauen zwischen den
Menschen beiderseits der Grenze zu fördern sowie grenzüberschreitende Zusammen-
arbeit und Entwicklung in allen Lebensbereichen zu unterstützen.84
80 Vgl. Homepage der Euroregion Elbe/Labe (5). 81 Europarat, 1980. 82 Vgl. Homepage der Euroregion Elbe/Labe (5). 83 Weitere Ausführungen zum Leitbild der Euroregion Elbe/Labe unter 5.2.1. 84 Homepage der Euroregion Elbe/Labe (5).
24
Abbildung 7: Das regionale Leitbild der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Kowalke et al., 2010.
3.4 Rechtliche Grundlagen
Das Europäische Rahmenübereinkommen hinsichtlich der grenzüberschreitenden Zu-
sammenarbeit zwischen territorialen Gebietskörperschaften und Behörden, die „Madri-
der Konvention“, ist das wichtigste Abkommen für grenzüberschreitende Zusammenar-
beit in Europa.85 1980 verpflichteten sich mehr als zwanzig Staaten, die grenzüber-
schreitende Zusammenarbeit zu fördern und Hemmnisse zu beseitigen. Auch Deutsch-
land und Tschechien unterzeichneten die „Madrider Konvention“.86 Der Europarat ver-
abschiedete ein Zusatzprotokoll, in dem die Einrichtung von ständigen Institutionen zur
grenzüberschreitenden Kooperation, den Euroregionen, befürwortet wird. Die rechtli-
che Stellung der kommunalen Gebietskörperschaften auf nationaler Ebene wurde 1985
in der „Europäischen Charta der kommunalen Selbstverwaltung“ geregelt. Demnach
bedarf die Tätigkeit der kommunalen Gebietskörperschaften der Genehmigung der
beteiligten Staaten, des Weiteren wird diesen das Recht auf kommunale Selbstverwal-
tung eingeräumt. Wie der Name Rahmenvereinbarungen impliziert, stellen diese Ver-
einbarungen keine verbindliche Grundlage dar, sondern den Rahmen für abzuschlie-
ßende Staatsverträge. Es existieren bilaterale Abkommen zur Zusammenarbeit zwi-
schen den jeweiligen Nationen. Wichtig für die Euroregion Elbe/Labe ist der 1992 ge-
schlossene Vertrag der Bundesrepublik Deutschland und der ehemaligen Tschechos-
lowakei über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit. Gegenstand
des Vertrages ist die beiderseitige Zusammenarbeit zwischen Regionen im unmittelba- 85 Europarat, 1980. 86 Vgl. Preußcher, 1999 (Teil 2).
25
ren Grenzbereich, die Förderung von Partnerschaften zwischen Städten und Gemein-
den, sowie Aussagen zur Zusammenarbeit in den Bereichen Umweltschutz, Raumord-
nung, Transport, Grenzübergänge, Tourismus und Katastrophenhilfe. Nach Spaltung
der Tschechoslowakei entschied man sich zum Fortbestand des Abkommens.87 Vor
allem in den Bereichen Umwelt, Energie, Wirtschaft, Raumplanung, Forst, Verkehr,
Wissenschaft, Kultur und Aus- und Fortbildung soll gemeinschaftlich in fachbezogenen
Arbeitsgruppen gearbeitet werden.88
3.5 Die Organisation der Euroregion Elbe/Labe
Abbildung 8: Organigramm der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Homepage der Euroregion Elbe/Labe (6).
Die Organisation der Euroregion basiert auf einer deutschen und einer tschechischen
Vereinigung, welche jeweils 15 Personen in einen gemeinsamen Rat entsenden. Die-
87 Preußcher, 1999 (Teil 2). 88 Homepage der Euroregion Elbe/Labe.
26
ser ist das höchste Organ der Euroregion. Er berät und koordiniert Grundsatzfragen
der regionalen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Repräsentiert wird die Euro-
region durch das Präsidium, welches aus jeweils vier deutschen und vier tschechi-
schen Mitgliedern besteht, darunter die Geschäftsführer der Kommunalverbände und
die Vizepräsidenten. Die beiden Geschäftsführer der Kommunalgemeinschaften bilden
das Sekretariat der Euroregion mit den Geschäftsstellen in Pirna und Ústí nad Labem.
Zu den Aufgaben des Sekretariats gehören:89
• die Koordination der Fachgruppen,
• Öffentlichkeitsarbeit,
• die Koordination der Groß- und Kleinprojekte,
• die Durchführung eigener Projekte,
• die Mitwirkung an der Erstellung und Umsetzung von Förderprogrammen und
• die Beratung von Projektträgern, Bürgern, Städte, Gemeinden und Institutionen.
Zurzeit existieren sechs Fachgruppen (vgl. Abb. 8):
• Wirtschaftsförderung/Tourismus,
• Umweltschutz,
• Verkehr,
• Katastrophenschutz,
• Raumentwicklung,
• Kultur, Bildung, Sport und Soziales.
Mitglieder der Fachgruppen sind gewählte Vertreter der Gemeinschaften und Experten
aus den genannten Bereichen. Sie arbeiten Vorschläge und Empfehlungen für ihren
Fachbereich aus und entwickeln Projektideen, um diese an die Organe der Euroregion
weiterzuleiten. Zweimal jährlich finden Beratungen in den Gruppen statt.90
3.6 Die Finanzierung der Euroregion
Finanzielle Grundlage für die Euroregion als freiwillige Interessengemeinschaft bilden
die Mitgliedsbeiträge der Landkreise, Städte und Gemeinden der beiden Kommunal-
verbände. Über die Höhe der Jahresbeiträge entscheidet die Mitgliederversammlung
(Euroregion Elbe/Labe 2002a). Aus diesen Geldern werden Personal, Sachgegenstän-
de und Gebäude finanziert.
89 Vgl. Homepage der Euroregion Elbe/Labe (7). 90 Vgl. Homepage der Euroregion Elbe/Labe (8).
27
Die wichtigsten Finanzierungsmittel für grenzüberschreitende Zusammenarbeit aller
Euroregionen sind die Gemeinschaftsinitiativen Interreg der Europäischen Union und
das Hilfsprogramm PHARE für nicht EU-Mitglieder91 (Euroregion Elbe/Labe 2003a).
Wichtig für die heutige Arbeit der Euroregion ist die Gemeinschaftsinitiative Interreg III
A bzw. Ziel 3. Diese Förderinstrumente werden im folgenden Kapitel näher vorgestellt.
91 Phare ist das Gemeinschaftshilfeprogramm für Länder Mittel- und Osteuropas, sowie dem Balkan, die Kandidaten für den Beitritt zur Europäischen Union sind. Ziele sind die Stärkung der Institutionen und der Verwaltungskapazität sowie die Finanzierung von Investitionen. Weitere Informationen im Internet unter der Homepage des Programms Phare.
28
4 Die Förderinstrumente Interreg III A und Ziel 3
4.1 Exkurs: Die EU-Strukturpolitik
Die Strukturpolitik ist ein Teilbereich der allgemeinen Wirtschaftspolitik. Ihre Aufgabe ist
insbesondere, wirtschaftlich schwächeren Regionen dabei zu helfen, Standortnachteile
abzubauen und Anschluss an die allgemeine Wirtschaftsentwicklung zu gewinnen. Sie
gehört zu einem der zentralen Politikbereiche der Europäischen Union und nimmt etwa
ein Drittel der Haushaltsmittel in Anspruch.92 Ziel ist die Festigung des wirtschaftlichen
und sozialen Zusammenhalts ("der Kohäsion") in der EU und die Förderung des
Wachstums und Beschäftigung in unterentwickelten Regionen. Zuständige Behörde in
Deutschland ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Gefördert wer-
den zum Beispiel Verkehrsprojekte oder auch die Investitionstätigkeit von kleinen und
mittleren Unternehmen (kurz KMU). In der aktuellen Förderperiode 2007 bis 2013 be-
trägt das Finanzvolumen rund 348 Mrd. Euro. Die wichtigsten Instrumente zur Errei-
chung der strukturpolitischen Ziele sind die Strukturfonds, durch welche die EU die
Finanzmittel zur Bewältigung der Strukturprobleme bereitstellt. Dabei leisten höher
entwickelte Mitgliedsstaaten an weniger entwickelte entsprechende Transferleistun-
gen.93 Aktuell stehen zwei Strukturfonds zur Verfügung:94
• der Europäische Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), dessen Förder-
schwerpunkte Forschung, Innovation, Infrastruktur und Umweltfragen sind und
• der Europäische Sozialfonds (ESF), welcher Maßnahmen zur Schaffung von
Arbeitsplätzen, Verbesserung der Arbeitsqualität sowie der Förderung der so-
zialen Eingliederung und des Zusammenhaltes unterstützt.
Diesen beiden Fonds stehen mehr als Dreiviertel des Finanzvolumens der EU Kohäsi-
ons- und Strukturpolitik zur Verfügung. Seit 1993 existiert zusätzlich der Kohäsions-
fonds, welcher Maßnahmen im Umweltbereich und in der Verkehrsinfrastruktur unters-
tützt und in der aktuellen Förderperiode ein Volumen von rund 70 Mrd. Euro besitzt.95
Im Zuge der EU-Osterweiterung liegt der Schwerpunkt der Förderung in Mittel- und
Osteuropa. Die Europäische Strukturpolitik hat in der jetzigen Förderperiode drei pri-
märe Ziele:96
92 Vgl. Homepage des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. 93 Diercke, 2005. 94 Vgl. Homepage des Bundesfinanzministeriums der Finanzen. 95 Vgl. Homepage des Bundesfinanzministeriums der Finanzen. 96 Vgl. Homepage des Bundesfinanzministeriums der Finanzen.
29
• Konvergenz, also die Förderung von Wachstum und Schaffung von Arbeitsplät-
zen in den am wenigsten entwickelten Mitgliedsstaaten und Regionen,
• Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung, um in den reicheren Mitg-
liedsstaaten mit wirtschaftlichen und sozialen Umbrüchen umzugehen und sich
den Herausforderungen der Globalisierung zu stellen,
• Territoriale Zusammenarbeit zur Schaffung von Anreizen für gemeinsame Lö-
sung von Problemen, der Förderung von Wirtschaftsbeziehungen und dem
Ausbau von KMU.97
4.2 Interreg III A und Ziel 3
Interreg ist eine Gemeinschaftsinitiative der EU, genauer gesagt des Europäischen
Fonds für regionale Entwicklung. Gemeinschaftsinitiativen sind Förderprogramme, mit
denen spezielle Ziele verfolgt werden, die durch die Programme nicht ausreichend er-
fasst werden. Jede Gemeinschaftsinitiative wird aus einem Strukturfonds finanziert.98 In
der jetzigen Förderperiode 2007 bis 2013 läuft das Programm unter dem Namen Ziel 3,
Europäische Territoriale Zusammenarbeit. Das Ziel 3 ist ein eigenständiges Ziel der
europäischen Strukturpolitik. Weitere Ziele sind, wie bereits genannt, „Konvergenz“ und
„Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“. Ziel von Interreg III A ist es,
Grenzregionen eine ausgewogene Entwicklung und Integration in den europäischen
Raum zu ermöglichen. Grenzregionen sind durch ihre Randlage oft benachteiligt, da-
her ist es wichtig, grenzübergreifende Projekte zu fördern. Grundlagen für die transna-
tionale Zusammenarbeit sind gemeinsame Programme, in denen Handlungsfelder für
die Zusammenarbeit festgelegt sind. Die Ziele und Maßnahmen in diesen Handlungs-
feldern (auch Prioritätsachsen genannt) werden durch transnationale Projekte umge-
setzt. Damit sollen die Regionen attraktiver und wettbewerbsfähiger gemacht werden.
In dem Zeitraum von Interreg III, also 2000 bis 2006, wurden insbesondere Regionen
in äußerster Randlage sowie Gebiete entlang der Grenzen zu den neuen Beitrittslän-
dern der EU gefördert. Das Gesamtbudget der EU für diesen Zeitraum lag bei 4,875
Milliarden Euro. Dabei durften geförderte Programme nur zum Teil durch EU-Mittel
finanziert werden, der Rest musste durch die Mitgliedsstaaten kofinanziert werden.99
Bei Interreg werden 3 Programmteile unterschieden:100
97 Weiterführende Informationen zur EU-Strukturpolitik unter den angegebenen Internetseiten des Bun-desministeriums für Finanzen und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. 98 Vgl. Homepage des Bundesfinanzministeriums der Finanzen. 99 Im Internet unter Regionalpolitik Inforegio (1). 100 Homepage des Interreg-Programms.
30
• Interreg III A: Grenzübergreifende Zusammenarbeit,
• Interreg III B: Transnationale Zusammenarbeit und
• Interreg III C: Interregionale Zusammenarbeit.
Da die Arbeit der Euroregion Elbe/Labe in den Programmteil Interreg III A einzuordnen
ist, wird in dieser Arbeit nur auf diesen Teil näher eingegangen. Ziel von Interreg III A
ist die Förderung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit benachbarter Gebietskör-
perschaften. Durch gemeinsame Programme soll die räumliche Entwicklung gefördert
und grenzübergreifende wirtschaftliche und soziale Pole geschaffen werden. Förderfä-
hig sind alle Gebiete entlang von Binnen- und Außengrenzen sowie bestimmte Küsten-
regionen. Alle müssen unter das Kriterium NUTS-3101 fallen.102
Ende 2006 wurde das bisherige Förderprogramm der EU Interreg III A durch Ziel 3
abgelöst. Die neue Förderperiode der Strukturfonds läuft seit dem 01.01.2007 bis zum
31.12.2013. In dieser Zeit können Projekte unterschiedlichster Art wieder finanzielle
Unterstützung aus EU-Mitteln erhalten. Die Fördermittel der EU für das Ziel 3 für diese
Förderperiode belaufen sich insgesamt auf 207.396.944 Euro.103
Ziel des Programms ist die nachhaltige territoriale Entwicklung des sächsisch-
tschechischen Grenzgebietes. Erreicht werden soll dies durch Aktivitäten sozialer, öko-
logischer und wirtschaftlicher Art. Folgende Kriterien müssen erfüllt sein, um Fördermit-
tel aus dem Programm zu erhalten:104
• an dem Projekt arbeiten mindestens ein Projektpartner aus Sachsen und einer
aus Tschechien zusammen,
• ein sogenannter „LeadPartner“ (einer der Projektpartner) übernimmt die Ver-
antwortung für die Umsetzung des grenzübergreifenden Projektes,
• mindestens zwei der folgenden vier Anforderungen müssen erfüllt sein:
- gemeinsame Planung des Projektes,
- gemeinsame Durchführung des Projektes,
- gemeinsame Finanzierung des Projektes,
- gemeinsames Personal für das Projekt.
101 NUTS: franz. „Nomenclature des unités territoriales statistiques“ (Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik) bezeichnet eine hierarchische Systematik zur eindeutigen Identifizierung und Klassifizierung der räumlichen Bezugseinheiten der Amtlichen Statistik in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Informationen zu den NUTS- Ebenen unter: Gemeinsame Klassifikation der Gebietseinheiten für die Sta-tistik. 102 Homepage der Regionalpolitik Inforegio (2). 103 Homepage des Ziel 3 (1). 104 Vgl. Homepage des Ziel 3 (2).
31
Das Fördergebiet, welches Gegenstand dieser Arbeit ist, gliedert sich in einen tsche-
chischen und einen sächsischen Teil sowie in das Fördergebiet nach Flexibilitätsrege-
lung.105 (siehe Abb. 9).
Abbildung 9: Karte des Fördergebietes des Ziel 3- Programms. Quelle: Homepage des Ziel 3 (3).
Gefördert werden die unterschiedlichsten Projekte in den Bereichen Infrastruktur über
wirtschaftliche Kooperation bis hin zu Projekten in Kultur und Umwelt. Die zentralen
Fördergegenstände sind in Prioritätsachsen gegliedert, welche sich in einzelne Vorha-
bensbereiche teilen. Konkret beschrieben werden die Gegenstände der Förderung
dann in präzisen Aktivitäten. Die Prioritätsachsen stellen sich wie folgt dar:106
Prioritätsachse 1: Entwicklung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen im För-
dergebiet
• Vorhabensbereich 1:
Kooperative Verbesserung u. bedarfsorientierter Auf- und Ausbau der Infrast-
ruktur sowie Kooperation im Bereich Regionalplanung und Regionalentwicklung
• Vorhabensbereich 2:
105 Zur Möglichkeit der Förderung angrenzender Gebiete an das Fördergebiet. Die von der Flexibilisie-rungsregel betroffenen Gebiete gehören zum Fördergebiet des Programms. Die Aufnahme dieser Gebiete in das Programm wird mit dem Argument der geringen Größe bzw. Tiefe auf der NUTS-III-Ebene im säch-sischen Teil des Fördergebietes begründet. 106 Vgl. Homepage des Ziel 3 (1).
32
Kooperative Maßnahmen in den Bereichen Humanressourcen, soziokulturelle
Entwicklung und partnerschaftliche Zusammenarbeit
• Vorhabensbereich 3:
Kooperation im Bereich Sicherheit, Rettungswesen, Katastrophenschutz und
Brandschutz
• Vorhabensbereich 4:
Gemeinsamer Kleinprojektefonds
Prioritätsachse 2: Entwicklung der Wirtschaft und des Tourismus
• Vorhabensbereich 1:
Wirtschaftliche Kooperation und Entwicklung grenzübergreifender wirtschaftli-
cher Strukturen
• Vorhabensbereich 2:
Kooperation und Entwicklung grenzübergreifender Strukturen im Tourismus
Prioritätsachse 3: Verbesserung der Situation von Natur und Umwelt
• Vorhabensbereich 1:
Kooperation in den Bereichen Klimaschutz, Wald- und Naturschutz, Land-
schaftspflege und Abfallwirtschaft
• Vorhabensbereich 2:
Kooperation in den Bereichen Hochwasserschutz, Wasserwirtschaft, Wasser-
bau und Schutz von Gewässern
Prioritätsachse 4: Technische Hilfe
Diese Prioritätsachse unterstützt Maßnahmen in der Vorbereitung, Verwaltung, Bewer-
tung, Information und Kontrolle.
Etwa die Hälfte der Fördergelder (47%) entfällt auf die Prioritätsachse 1, dies sind rund
97 Mio. Euro. Auf die Prioritätsachse 2 entfallen knapp 30% der Gelder (rund 62 Mio.
Euro) und etwa 36 Mio. Euro auf die Prioritätsachse 3. 6% der EU- Mittel, also ca. 12
Mio. Euro, werden für die Technische Hilfe bereit gestellt.107
107 Vgl. Homepage des Ziel 3 (1).
33
5 Das Regionale Entwicklungskonzept der Euroregion
Elbe/Labe
5.1 Das Instrumentarium „Regionales Entwicklungskonzept“
In den letzten Jahren wurden die bewährten Instrumentarien der Regional- und Lan-
desplanung durch informelle Instrumente ergänzt. Informell daher, weil diese Instru-
mente einen unverbindlichen Charakter der Planumsetzung haben. Diese neuen In-
strumentarien sind, im Gegensatz zu Plänen der Regional- und Landesplanung, teil-
räumlich orientiert und dienen als Entscheidungs- und Orientierungshilfe der raumord-
nerischen Planung.108 Die informellen Pläne können mit der Regional- und Landespla-
nung im Einklang stehen.109
Zu den am weitesten verbreiteten informellen Instrumenten gehört das Regionale Ent-
wicklungskonzept (kurz REK). Regionale Entwicklungskonzepte sind kommunale
Grenzen überschreitende, fachübergreifende, stark umsetzungsbezogene Konzepte
zur abgestimmten, kooperativen Entwicklung einer Region. Sie sollen gemeinsame
Entwicklungsperspektiven aufzeigen und alle wesentlichen Entwicklungsvorhaben ei-
ner Region koordinieren.110 Regionale Entwicklungskonzepte sind also ein auf die Zu-
kunft ausgerichtetes Handlungskonzept mit konkreten Zielen und Projekten zur Ent-
wicklung einer bestimmten Region.111 Dem Konzept liegen konkrete Gegebenheiten
und Potenziale der Region zugrunde, nach denen es angepasste Leitbilder, Ziele und
Maßnahmen anbietet.112 Dabei leisten sie einen Beitrag zur Stärkung der regionalen
Ebene.
5.1.1 Hintergrund und Entwicklung
Der Planungsansatz der Regionalen Entwicklungskonzepte existiert seit Mitte der sieb-
ziger Jahre des 20. Jahrhundert und wurde in Deutschland seit den neunziger Jahren
des 20. Jahrhunderts verstärkt genutzt. Erstmals wurde dieses Instrument in den acht-
ziger Jahren des 20. Jahrhunderts in Deutschland eingesetzt.113 Der Anstoß für die
Erstellung des Planwerkes kam u.a. durch die Regionalförderung der Europäischen
Union. Die Verbreitung des REK begann mit dem Raumordnungspolitischen Orientie-
108 ARL, 2005; Hein, 1998. 109 Im Internet unter Landesentwicklung-Regionale Handlungs- und Entwicklungskonzepte. 110 Hahne, 1999. 111 Hahne, 1999. 112 Hahne, 1999. 113 ARL, 2005.
34
rungsrahmen von 1993.114 Dieser hebt die Wichtigkeit von regionalen Entwicklungspro-
zessen und Kooperationen hervor. Im Raumordnungspolitischen Handlungsrahmen
des Jahres 1995 wurde die Bedeutung dieser informellen Instrumente nochmals stär-
ker betont und die Schaffung konkreter Handlungsprogramme auf regionaler Ebene
gefordert.115 Mit dem Start des LEADER+ Programmes116 2000 durch die Europäische
Union gewann das REK zusätzlich an Bedeutung. Seit diesem Zeitpunkt wird ein Re-
gionales Entwicklungskonzept als Grundlage für einen Fördergeldantrag für EU-Mittel
vorausgesetzt, um sicherzustellen, dass geförderte Projekte regional eingebunden
sind.117
5.1.2 Charakteristik des REK
Ein REK ist kein verbindliches Planungsinstrument und besitzt keine rechtliche Wir-
kung118, im Gegensatz beispielsweise zum Regionalplan, und kann nur freiwillig erstellt
werden. Wirksam wird es durch die Selbstbindung der beteiligten lokalen Akteure. Zu
diesen gehören unter anderem die Bürger einer Region, Verbände, Bildungseinrich-
tungen, sowie Entscheidungsträger auf politischer und wirtschaftlicher Ebene. Gesetz-
lich verankert ist das regionale Entwicklungskonzept im Raumordnungsgesetz § 13.
Trotz der Unverbindlichkeit gewinnen Regionale Entwicklungskonzepte mehr und mehr
an politischer Wirkung. So knüpft, wie bereits erläutert, die Europäische Kommission
die Mittelvergabe ihrer Förderpolitik zunehmend an das REK.119 Beispielsweise erhal-
ten Euroregionen nur Fördergelder aus den Europäischen Strukturfonds wenn sie ein
solches Planwerk erstellt haben und damit gezielt Entwicklungsstrategien im Vorfeld
der Förderung ausgewiesen haben.
Die Maßstabsebene eines Regionalen Entwicklungskonzeptes konzentriert sich ober-
halb der kommunalen und unterhalb der Landesebene120 und umfasst somit das Gebiet
einer Region, für welche das Konzept einen Beitrag zur abgestimmten kooperativen
Entwicklung leisten soll.121
114 Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, 1993. 115 Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, 1995. 116 LEADER (frz. Liaison entre actions de développement de l'économie rurale, dt. Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft) ist ein methodischer Ansatz der Regionalentwicklung, der es lokalen Akteuren ermöglicht, regionale Prozesse mit zu gestalten. Vgl. Leader-Regionen-Deutsche Vernetzungsstelle. 117 ARL, 2005. 118 ARL, 2005. 119 ARL, 2005. 120 ARL, 2005. 121 IÖR, 2007.
35
Ein charakteristisches Merkmal ist die Angebotsplanung, bei der verschiedene Themen
der Regionalentwicklung (z.B. Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus usw.) angesprochen
und miteinander verknüpft betrachtet werden. Dabei sind sie weniger restriktiv als Re-
gionalpläne und zielen auf eine positive Angebotsplanung ab.122
Das Ziel von regionalen Entwicklungskonzepten ist die Beeinflussung der Entwicklung
einer Region durch verschiedene Maßnahmen. Anlass zur Erstellung ist daher meist
ein spezielles Entwicklungsproblem in einem bestimmten Gebiet. Grundlage des stra-
tegischen Planwerkes ist in der Regel eine SWOT-Analyse123 anhand derer dann Leit-
bilder, Ziele und Maßnahmen erstellt werden.124 Bei der Umsetzung der Leitbilder und
Ziele sollen die endogenen und exogenen Entwicklungspotentiale und -impulse einbe-
zogen werden.125 Der zeitliche Planungshorizont eines REK ist im Regelfall kurz- bis
mittelfristig (bis etwa sechs Jahre).126
5.1.3 Funktionen
Regionale Entwicklungskonzepte dienen als Entscheidungs- und Orientierungshilfen
dort, wo gegebenenfalls entsprechende Entscheidungsstrukturen fehlen. Sie sollen
einen Rahmen für die zukünftige Entwicklung des betroffenen Gebietes geben.127 Nach
Hahne (1999) gibt es weitere Funktionen, welche er nach inneren und äußeren Funk-
tionen unterteilt. Diese sind im Folgenden aufgelistet:
Innere Funktionen:
• Bündelung wesentlicher Entwicklungsvorhaben einer Region,
• Förderung interkommunaler Zusammenarbeit,
• Aktivierung regionsinterner Kräfte,
• bessere Abstimmung von Aktivitäten regionaler Akteure,
• Erkennung und Nutzung von Synergieeffekten,
• Schaffung gemeinsamer Zielperspektiven der Region und Minderung von Ziel-
konflikten,
• Entwicklung konkreter handlungs- und projektorientierter Vorschläge.
122 ARL, 2005. 123 SWOT- Strenghts-Weaknesses-Opportunities-Threats (engl.Für Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken), oftmals wird sie auch nur als Stärken-Schwächen-Analyse bezeichnet. Es ist ein Verfahren bei dem auf Grundlage der Ermittlung der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken eines Bereiches bzw. Objektes Entwicklungsempfehlungen ausgewiesen werden können. Weitere Informationen zur SWOT-Analyse z.B. unter: Pelz, W. 124 Hahne, 1999. 125 ARL, 2005. 126 IÖR, 2007. 127 ARL, 2005.
36
Äußere Funktionen:
• Unterstützung der Bevorzugung und Beschleunigung von Förderanträgen,
• Darreichung von Entscheidungshilfen für Politik und Verwaltung bei der Gewäh-
rung von Fördermitteln,
• Bestimmung von Leitprojekten zum zielgerechteren Einsatz von Eigenmitteln
und Förderangeboten sowie Steigerung der Effizienz der Maßnahmen.
5.1.4 Erstellung und Aufbau
Bei der Erstellung eines Regionalen Entwicklungskonzeptes werden alle strukturpoli-
tisch relevanten Akteure der Region mit einbezogen. Darunter zählen u.a. Gewerk-
schaften, Wirtschaftskammern und Kultur- und Umweltverbände.128 Träger sind zu-
meist die Oberste Landesplanungsbehörde und Kommunen, in Zusammenarbeit mit
relevanten Akteuren. Dabei sind verschiedene institutionelle Organisationsformen wie
z.B. Regionalkonferenzen, Regionalverbände oder Runde Tische denkbar.129
Regionale Entwicklungskonzepte bestehen aus einem Plan- und einem Textteil. Letzte-
rer beinhaltet eine ausführliche Bestandsaufnahme, eine Analyse der Stärken und
Schwächen und Entwicklungsempfehlungen.130 Da Regionale Entwicklungskonzepte
einen informellen Charakter besitzen und jede Region individuelle Merkmale und damit
spezifische Probleme und Entwicklungspotentiale aufweist, werden keine rechtlich de-
finierten Anforderungen bezüglich des erforderlichen Inhaltes gestellt.131 Sie sind idea-
ler Weise wie folgt aufgebaut:132
1. Abgrenzung und Lage der Region,
2. Bestandsaufnahme/Strukturanalyse,
3. Stärken- und Schwächen-Analyse,
4. Aufstellung von Leitbildern und Entwicklungszielen und
5. Festlegung von regionsbezogenen Handlungs- und Entwicklungsprog-
rammen.
Zu Beginn der Aufstellung eines Regionalen Entwicklungskonzeptes wird eine prob-
lemorientierte Abgrenzung der Region vorgenommen. Anhand wichtiger Indikatoren
128 ARL, 2005. 129 Hahne, 1999. 130 IÖR, 2007. 131 Hahne, 1999. 132 IÖR, 2007.
37
muss danach eine Bestandaufnahme der Region gemacht werden um spezifische
Entwicklungsstrategien erstellen zu können. Die Beschreibung der Ausgangslage fin-
det mithilfe von Strukturanalysen, Statistiken und Befragungen statt.133 Folgende Be-
reiche sind dabei einer Überprüfung zu unterziehen:134
• Bevölkerungsstruktur und -entwicklung,
• Siedlungsstruktur und -entwicklung,
• Regionalwirtschaft und Arbeitsmarkt,
• Qualifikation,
• Kultur und Soziales,
• Natur und Umwelt,
• Infrastruktur und
• Planungsvorgaben übergeordneter Planungen.135
Auf Basis der Ausgangslage wird dann im nächsten Schritt mit Beteiligung der betrof-
fenen Akteure eine Stärken-Schwächen-Analyse vorgenommen. Die Analyse bildet die
Grundlage für die Erstellung der Ziele und Strategien des Regionalen Entwicklungs-
konzeptes.136 Die Ziel- und Strategieformulierung erfolgt im vierten Schritt der Erstel-
lung. Dazu werden Schwerpunktthemen und Prioritäten festgelegt. Die Entwicklungs-
strategie enthält die angestrebten Entwicklungen einer Region, die vorrangigen Ent-
wicklungsprojekte und die Auswirkungen auf andere Bereiche.137 Im letzten Schritt
werden die wichtigsten Aspekte der Projektplanung dargelegt, u.a. die Finanzierung,
Zeitplanung und Trägerschaft der Projekte.138
Durch ihren informellen Charakter bedürfen die Regionalen Entwicklungskonzepte, im
Gegensatz zu den formellen Planwerken der Regional- und Landespläne, keiner Be-
stätigung durch staatliche Planstellen bzw. -behörden.
5.1.5 Kritik am Instrumentarium REK
Das Regionale Entwicklungskonzept steht für ein neues Selbstverständnis der Regio-
nalentwicklung. Neben der Ordnungsfunktion ist auch die Entwicklungs- und Umset-
zungsfunktion zu betonen.139 Weiterhin positiv zu bewerten sind die Koordinierungs-
133 Hahne, 1999. 134 Vgl. Hahne, 1999. 135 Die Liste ist beispielhaft und dient lediglich zur Orientierung für die Bestandsaufnahme. Die zu prüfen-den Bereiche sind abhängig von den jeweiligen regionalen Bedingungen. 136 ARL, 2005; Hahne, 1999. 137 Hahne, 1999. 138 Hahne, 1999. 139 ARL, 2005.
38
funktion und die Prioritätensetzung bei der Projektauswahl, da damit ein Beitrag zur
höheren Effizienz des Einsatzes öffentlicher Mittel geleistet wird.
Es gibt aber auch einige negative Kritikpunkte am Instrumentarium Regionales Ent-
wicklungskonzept. Durch die Selbstbindung der Akteure ist ein hohes Maß von Enga-
gement erforderlich, welches oft nicht genug vorhanden ist. Des Weiteren wird die Be-
völkerung beim Erstellungsverfahren oftmals ausgeschlossen oder vergessen. Aus
demokratischer Sicht ist eine bessere Beteiligung der Bevölkerung sinnvoll und disku-
tierbar.140
Weiterhin ist das REK in seinen Ausführungen häufig zu abstrakt und das Maß der
Umsetzung der Entwicklungsstrategien mangelhaft.141 Zudem kann ebenfalls der in-
formelle Charakter und die dadurch fehlende rechtliche Bindung als negativ angesehen
werden.
5.2 Das Regionale Entwicklungskonzept der Euroregion Elbe/Labe
Das komplexe grenzüberschreitende Regionale Entwicklungskonzept der Euroregion
Elbe/Labe wurde 2001 von dem Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeographie Ost-
und Südosteuropas der Technischen Universität Dresden erstellt. Damit sollte die Ziel-
richtung der zukünftigen Tätigkeiten der Euroregion Elbe/Labe vorgegeben werden.
Das REK soll dazu dienen, die Entwicklung in der Region und damit auch in den Kom-
munen beiderseits der Grenze zu fördern. Die Umsetzung der aufgestellten konkreten
Ziele und Maßnahmen muss primär durch die betroffenen Kreise, Städte und Gemein-
den vollzogen werden.
Dem Konzept zugrunde lag das Entwicklungskonzept des sächsisch-tschechischen
Grenzraumes, welches 1999 durch das Leibniz Institut für Ökologische Raumentwick-
lung in Dresden erstellt wurde.142 Dieses Dokument bezieht sich auf den gesamten
Grenzraum entlang der sächsisch-tschechischen Grenze und konnte daher die indivi-
duellen Eigenheiten einer jeden Euroregion nur begrenzt berücksichtigen. Das Regio-
nale Entwicklungskonzept der Euroregion Elbe/Labe wurde aufgestellt, um einen spezi-
fischen Plan für diesen Raum zu schaffen und die Inhalte des 1999 vom IÖR aufges-
tellten Konzepts für das Gebiet zu konkretisieren. Es liefert somit eine konkrete Ent-
scheidungs- und Orientierungshilfe für die Raumentwicklung in der Euroregion El-
be/Labe. Laut dem Geschäftsführer der Kommunalgemeinschaft Euroregion Oberes
140 IÖR, 2007. 141 IÖR, 2007. 142 IÖR, 1999.
39
Elbtal/Osterzgebirge e.V., Herrn Preußcher, soll in Vorbereitung auf die Förderperiode
ab 2014 ein neues Regionales Entwicklungskonzept mit angepassten Zielen für die
Region erstellt werden.
5.2.1 Der Aufbau
Das Regionale Entwicklungskonzept der Euroregion folgt dem idealtypischen Aufbau
eines REK. Am Anfang wird das betroffene Gebiet eingeordnet anhand dessen Lage-
beschreibung, der naturräumlichen Gliederung, dem historischen Abriss sowie der
Raum- und Siedlungsstruktur. Danach folgt die sogenannte Situationsanalyse, also ein
detaillierte Beschreibung und Analyse der Bereiche Bevölkerung, Umweltsituation,
Wirtschaft, technische Infrastruktur, Tourismus sowie soziokulturelle und kommunale
Infrastruktur. Diese Bereiche entsprechen weitgehend den zur Ermittlung des Stärken-
Schwächen-Profil (kurz SSP) festgelegten, neun Handlungsfeldern.143 Das Stärken-
Schwächen-Profil bildet das zentrale Element des grenzüberschreitenden Regionalen
Entwicklungskonzeptes der Euroregion Elbe/Labe. Es zeigt endogene Potentiale und
Defizite der Region auf.
Ein weiteres wichtiges Element des komplexen grenzüberschreitenden Regionalkon-
zeptes der Euroregion Elbe/Labe bildet das Leitbild. Zur Erarbeitung des Leitbildes
wurden zusätzlich zu den neun Handlungsfeldern Entwicklungsziele und Prioritäten
benannt.144 Diese wurden zum Teil auf Workshops von Akteuren der Euroregion im Mai
und Juni 1999 aufgestellt.145 Sie tragen dazu bei, die Umsetzung des Leitbildes zu ver-
folgen.
Das Leitbild bildet das strategische Rückgrat des Konzeptes und soll dazu beitragen,
das Handeln der Akteure in eine gemeinsame Richtung zu koordinieren.146 Es be-
schreibt den Soll-Zustand, den die beteiligten Akteure für die Region zukünftig errei-
chen sollen.147 Das Leitbild der Euroregion Elbe/Labe strebt an, die bestehenden struk-
turellen Unterschiede grundlegend zu verringern, um mittel- bzw. langfristig die Le-
bensverhältnisse an die wirtschaftlich stärkeren Gebiete der Region anzugleichen.148
Durch das Schaffen einer vielseitigen und modernen Wirtschaftsstruktur, getragen
durch Unternehmen mit qualifizierten Arbeitskräften und einer hohen Innovationsfähig-
keit, soll eine überregionale Wettbewerbsfähigkeit erreicht werden. Das regionale Um-
143 Die Handlungsfelder werden im nächsten Kapitel vorgestellt. 144 Vorgestellt werden diese im Kapitel 5.2.2, eine Auflistung aller Ziele und Prioritäten befindet sich im Anhang 1. 145 Kowalke; König, 2001. 146 ARL, 2005. 147 Siehe Abb. 7. 148 Kowalke; König, 2001.
40
feld soll weiterentwickelt werden, um den Lebensraum attraktiver zu gestalten und die
Bindung der Bewohner an die Region zu festigen.149
Den Schlussteil eines Regionalen Entwicklungskonzeptes bildet der Maßnahmenkata-
log. Er schlägt konkrete Maßnahmen vor und steckt den zeitlichen und finanziellen
Rahmen ab. Die Ausweisung der Projekte vor dem Hintergrund der gesamträumlichen
Entwicklung soll den Akteuren zeigen, dass sich ihre Mitarbeit und ihr Einsatz loh-
nen.150 Im REK der Euroregion Elbe/Labe ist dieser Teil jedoch nicht vorhanden und
war dazu gedacht, den Maßnahmenkatalog im Laufe der Umsetzung der Förderperio-
de rückwirkend auszufüllen, was jedoch, nach Informationen von Herrn Preußcher, aus
organisatorischen Gründen nicht erfolgte. Abgeschlossen wird das komplexe grenzü-
berschreitende Regionale Entwicklungskonzept der Euroregion Elbe/Labe durch einen
Anhang mit umfangreichem Zahlenmaterial, beispielsweise zur Bevölkerungs- und
wirtschaftlichen Situation in der Region zu diesem Zeitpunkt, welches im Zuge der Be-
standsanalyse zusammengetragen wurde.
5.2.2 Die Handlungsfelder und Ziele
Folgende neun Handlungsfelder wurden 2001 von den Akteuren der Euroregion El-
be/Labe im Regionalen Entwicklungskonzept ausgewiesen:151
• Technische und soziale Infrastruktur,
• Verkehr und Verkehrsinfrastruktur,
• Wirtschaft und Wirtschaftsinfrastruktur,
• Tourismus und Naherholung,
• Umwelt, Natur und Landschaft,
• Bevölkerung, Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt,
• Bildung und Qualifizierung,
• Sozialer, kultureller und sportlicher Bereich und
• Kooperation, Kommunikation und Sicherheit.
Zu jedem Handlungsfeld wurden spezielle Ziele formuliert, um zur Erfüllung des über-
geordneten Leitbildes beizutragen. Um die Schwerpunkte eines jeden Zieles hervorzu-
heben, wurden zusätzlich konkrete Prioritäten ausgewiesen. Einen Überblick über die
angestrebten Vorhaben eines jeden Handlungsfeldes wird im Folgenden gegeben.
Anhand der mit dem Stärken-Schwächen-Profil ermittelten Defizite und Potentiale der
149 Kowalke; König, 2001. 150 ARL, 2005. 151 Vgl. Kowalke; König, 2001.
41
Region soll die Notwendigkeit der aufgestellten Ziele verdeutlicht werden. Dabei wird
den folgenden Erläuterungen zu den einzelnen Zielen der Stand des SSP von 2001
zugrunde gelegt, nur so kann der Wirkungsgrad der Maßnahmenumsetzung im Rah-
men der nachstehenden Evaluierung vollständig erfasst werden, um einen Vergleich
zwischen der damaligen und heutigen Situation vornehmen zu können.152
Aufgrund des quantitativen Umfangs der Zielformulierungen kann nicht auf jedes ein-
zelne Ziel und die dazugehörigen Prioritäten explizit eingegangen werden.153
5.2.2.1 Handlungsfeld Technische und soziale Infrastruktur
In diesem Handlungsfeld wurden fünf Ziele aufgestellt. Das erste Ziel, welches in den
Bereich der sozialen Infrastruktur zählt, ist es, Einrichtungen zur grenzüberschreiten-
den Nutzung zu schaffen. Darunter zählt insbesondere der Bau von grenzüberschrei-
tenden Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens sowie von Sportstätten.
2001 existierten wenige Sportstätten für grenzüberschreitende Sportveranstaltungen
und es wurde bemängelt, dass die Grundversorgung mit Bildungs- und Sozialeinrich-
tungen in den schwach besiedelten Teilräumen nicht gewährleistet oder akut gefährdet
ist. Obwohl der Ausstattungsgrad der Region mit Kinder-, Kultur- und Tourismusein-
richtungen als positiv eingeschätzt wurde, ist eine weitere Priorität der Bau zusätzlicher
Einrichtungen dieser Art.
Der größte Handlungsbedarf in diesem Handlungsfeld wird im Bereich der technischen
Infrastruktur gesehen. Um den Lebensstandard der Bevölkerung in der Euroregion
anzupassen und zu verbessern, ist es notwendig, eine grenzüberschreitende Organi-
sation der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung zu schaffen. Einzelne Ge-
meinden und schwach besiedelte Teilräume sind an die öffentliche Wasserversorgung
nur mangelhalft angeschlossen. Im peripheren ländlichen Raum gibt es zudem kaum
Anschluss an die öffentliche Kanalisation. Ein weiteres Ziel besteht darin, auch die Ab-
fallentsorgung zukünftig grenzüberschreitend zu organisieren.
Die Erzeugung alternativer Energien ist ein wichtiges Ziel, da bis zu diesem Zeitpunkt
(2001) alternative Energien zu wenig genutzt oder zu einseitig auf Windkraft ausgerich-
tet waren. Darüber hinaus sollen der Bau von Hochleistungsverbindungen und die Ver-
152 Die folgenden Ausführungen zu den Zielen und Prioritäten wurden dem komplexen grenzüberschrei-tenden Entwicklungskonzept der Euroregion Elbe/Labe von 2001 entnommen. Daher wird in den Abschnit-ten 5.2.2.1 bis 5.2.2.9 auf den Verweis einer Literaturquelle verzichtet. Bei Verwendung anderer Quellen wird dies separat angegeben. 153 Eine vollständige Auflistung aller Ziele du Prioritäten befindet sich im Anhang 1.
42
dichtung des mobilen Funknetzes die Region besser in das europäische Kommunikati-
onsnetz einbinden.
5.2.2.2 Verkehr und Verkehrsinfrastruktur
In der Euroregion Elbe/Labe existiert laut dem Entwicklungskonzept ein dichtes Schie-
nen- und Straßennetz. Da dieses über zahlreiche Defizite verfügt, wurden acht Ent-
wicklungsziele ausgewiesen.
Ziel 1 ist die Verbesserung des Zustandes des Straßennetzes, damit einher geht das
zweite Ziel der Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Verbindungen zwischen Ober-
und Mittelzentren. Zahlreiche Ortsdurchfahrten in der Region sind überlastet, da es an
benötigten Ortsumgehungsstraßen fehlt. Damit liegt Priorität auf dem Bau solcher und
gleichzeitig dem qualitativen und quantitativen Ausbau wichtiger Kreuzungen und
grenznahen Bundes-, Staats-, Kreis- und Gemeindestraßen. Des Weiteren gibt es zu
wenige Grenzübergänge, vor allem für den wirtschaftlichen Grenzverkehr, daher ist ein
Ziel die Schaffung neuer und Erweiterung bestehender Grenzübergänge.
Weiterer Handlungsbedarf besteht im Bereich des Schienenverkehrs, vor allem im Zu-
stand des Schienennetzes und der Schaffung bzw. Ausbau grenzüberschreitender
Verbindungen. Die Gefahr der Streckenstilllegungen des Nebenstreckennetzes wird als
sehr hoch eingeschätzt und der fehlende Eisenbahngrenzübergang Sebnitz-Dolní
Poustevna bemängelt.
Ein Schwerpunkt in diesem Handlungsfeld nimmt das Ziel „Verbesserung der Attraktivi-
tät öffentlicher Verkehrsverbindungen“ ein. Durch den wachsenden motorisierten Indi-
vidualverkehr, der rückläufigen Nachfrage und der Finanzschwäche der Unternehmen
mangelt es an grenzüberschreitenden öffentlichen Personennahverkehr. Prioritäten
sind demzufolge hier die Schaffung attraktiver Verbindungen, die Erschließung neuer
Finanzierungsquellen sowie der Erhalt und Ausbau des öffentlichen Personennah- und
Regionalverkehrs.
Weitere Ziele in diesem Handlungsfeld sind die Verknüpfung der Verkehrsträger, die
Sicherung der Elbeschifffahrt und die Verbesserung der Anbindung an den Flugver-
kehr.
43
5.2.2.3 Wirtschaft und Wirtschaftsstruktur
Im Zuge der Erstellung des Stärken-Schwächen-Profils sind in diesem Handlungsfeld
eine Vielzahl von Defiziten und Potentialen ermittelt worden, daher wurden insgesamt
neun Ziele aufgestellt. Die Ziele reichen dabei von der Förderung von Investitionen
ansässiger und externer Unternehmen über die Bewältigung des Strukturwandels bis
hin zur Stärkung der Land- und Forstwirtschaft.
Um Investitionen für externe Unternehmen zu fördern, ist es notwendig, die Markt-
transparenz zu verbessern und Beihilfen durch die Wirtschaftsförderung zu schaffen.
Da vor allem auf der tschechischen Seite zahlreiche Firmen mit hohen Altschulden
belastet sind, ist ein weiteres Ziel die Verbesserung der Investitionsfähigkeit und Ver-
netzung ansässiger Unternehmen. Dazu zählen die Verbesserung der Marktkenntnis-
se, der Eigenkapitalausstattung der Unternehmen und die Kooperation von Unterneh-
men. Gerade die grenzüberschreitenden Unternehmenskooperationen bergen hohe
Entwicklungschancen für das Zusammenwachsen der Euroregion. Durch die Siche-
rung und Schaffung von gewerblichen Arbeitsplätzen, der Neuansiedelung von Indust-
rie und Gewerbe sowie der Bestandssicherung angeschlagener Unternehmen soll der
hohen Arbeitslosigkeit des Grenzraumes zukünftig entgegengewirkt werden.
Trotz der guten Bedingungen für die Landwirtschaft (fruchtbare Böden und Klimagunst
z.B. des Elbtals) gibt es auch in diesem Bereich dringenden Handlungsbedarf. Beson-
ders im tschechischen Teil der Euroregion Elbe/Labe ist die landwirtschaftliche Produk-
tion rückläufig und der Landwirtschaftssektor ist auf regionaler Ebene unzureichend
wettbewerbsfähig. Daher sollen neue Arbeitsplätze geschaffen werden und die Eigen-
kapitalschwäche der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe abgebaut werden, um die
Land- und Forstwirtschaft zu stärken. Agrar- und Forstverwaltungen sollen zukünftig
grenzüberschreitend zusammenarbeiten, um Erfahrungen auszutauschen und ein ge-
meinsames Management aufzubauen.
Weitere Ziele in diesem Handlungsfeld sind die Intensivierung der Kooperation zwi-
schen Unternehmen und zwischen Arbeitsverwaltungen (z.B. die Schaffung von gren-
züberschreitenden Foren oder die Bewilligung von Arbeitserlaubnissen), die Schaffung
gemeinsamer Gewerbestandorte, die Kompensierung von Standortnachteilen (z.B. die
Senkung des euroregionalen Kostengefälles) und die Bewältigung des Strukturwan-
dels. Zum letzteren Ziel ist zu sagen, dass besonders im böhmischen Teil der Region
die Auswirkungen des Wechsels von der Plan- zur Marktwirtschaft noch zu spüren
44
sind. So gibt es beispielsweise noch einen veralteten Kapitalstock sowie einen alten
Branchenmix der Industrie.
5.2.2.4 Handlungsfeld Tourismus und Naherholung
Die Euroregion Elbe/Labe ist eine Tourismusdestination. Die Stärken-Schwächen-
Analyse hat ergeben, dass in der touristisch attraktiven Kulturlandschaft eine traditio-
nelle Verbundenheit zwischen den Fremdenverkehrsbetrieben beiderseits der Grenze
vorherrscht. Die Region verfügt über umfangreiche kulturelle Angebote in den städti-
schen Zentren, einer hohen Anzahl an Natur- und Landschaftsschutzgebieten, traditi-
onsreichen Kur- und Erholungsorten und ein gutes Übernachtungs- und Gaststätten-
angebot. Eine einmalige Landschaftseinheit in Europa stellt das Elbsandsteingebirge
beiderseits der sächsisch-tschechischen Grenze dar. Um die regionale, nationale und
internationale Konkurrenzfähigkeit des Raumes zu bewahren und auszubauen wurden
gezielt Maßnahmen in diesem Handlungsfeld entwickelt.
Ein Ziel ist die Steigerung der Qualität des touristischen Angebotes aus Nachfrager-
und Anbietersicht. Dazu zählen die Schaffung grenzüberschreitender Tourismusange-
bote und der Ausbau der touristischen Infrastruktur.
Um die Zusammenarbeit zwischen den Tourismusverbänden aufzubauen und zu in-
tensivieren sowie die Servicestandards zwischen Sachsen und Böhmen anzugleichen,
ist ein nächstes Ziel die grenzüberschreitende Informationsbereitstellung und Vermark-
tung des Raumes.
Weitere Ziele sind die Etablierung eines naturverträglichen Tourismus und die Nutzung
bzw. Schaffung von Synergieeffekten insbesondere mit KMU und Betrieben der Land-
und Forstwirtschaft.
5.2.2.5 Handlungsfeld Umwelt, Natur und Landschaft
Im Handlungsfeld Umwelt, Natur und Landschaft wurden insgesamt zehn Ziele ausge-
wiesen.
Das erste Ziel ist die Pflege des Landschaftsbildes und der Kulturlandschaft. Da der
Landschaftsverbrauch durch Neubauten sehr hoch ist, die landschaftspflegende Funk-
tion der Land- und Forstwirtschaft nicht anerkannt wird und Maßnahmen zum Erhalt
historischer Kulturlandschaftsräume fehlen, soll laut Entwicklungskonzept die Sied-
lungstätigkeit auf die Städte begrenzt werden und eine flächendeckende nachhaltige
45
Landnutzung betrieben werden. Eine weitere Priorität ist die Durchführung von Kultur-
landschaftspflege und Reintegration ungenutzter Flächen in die Landschaft. Daran
knüpft das Ziel des grenzüberschreitenden Natur- und Landschaftsschutzes. Dabei
sollen freiwillige Naturschutzprojekte erarbeitet werden und grenzübergreifende Groß-
schutzgebiete ausgewiesen und gemeinsam verwaltet werden.
Das nächste Ziel ist die Stärkung des ländlichen Raumes. Dies umfasst u.a. die Bewäl-
tigung des Strukturwandels in der Landwirtschaft und die Beseitigung der Struktur-
schwächen in peripheren Lagen der Region.
Ein wichtiges Ziel ist die Verminderung von Schadstoffbelastungen. Darunter zählt der
Abbau der Verkehrsbelastungen in den Ballungsräumen, die Stabilisierung der Luft-
qualität in den Kurorten, die Begrenzung lokaler Schadstoffbelastungen und die Minde-
rung von Emissionen.
Die durchgeführte Stärken-Schwächen-Analyse hat ergeben, dass es in der Region
mehrere altlastenverdächtige Standorte, wie militärische und industrielle Standorte
sowie großräumige Landschaftszerstörung durch Braunkohletagebau (im Nordböhmi-
schen Becken) gibt. Aufgrund dessen wurde das Ziel der Sanierung und Rekultivierung
des Bodens aufgestellt, um u.a. die Funktionsfähigkeit des Bodens durch Beseitigung
von Altlasten wiederherzustellen und Landschaften zu revitalisieren. Zum Zeitpunkt
2001 lagen schon Konzepte zur Rekultivierung der Tagebauflächen im tschechischen
Teil der Region vor.
Weitere Ziele in diesem Handlungsfeld sind die Minderung der Hochwassergefähr-
dung, die Verbesserung der Wasserqualität von Fließgewässern und die Verbesserung
des Waldzustandes. Damit die Arbeit im Bereich Umwelt, Natur und Landschaft von
dauerhaftem Erfolg ist, wurde als letztes Ziel die Erhöhung der Umweltbildung der Be-
völkerung formuliert.
5.2.2.6 Handlungsfeld Bevölkerung, Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt
Als Potentiale in diesem Handlungsfeld wurden das Heimatbewusstsein und die Bo-
denständigkeit der Bevölkerung, das überdurchschnittliche Qualifikationsniveau und
das damit verbundene große Angebot an qualifizierten Fachkräften sowie den zu die-
sem Zeitpunkt noch hohen Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter aufgeführt.
Da sich aber bestimmte negative Entwicklungstrends abzeichnen, besteht auch hier
dringender Handlungsbedarf. Sieben Ziele wurden in diesem Handlungsfeld aufges-
tellt.
46
Vor allem der sächsische Teil der Bevölkerung ist von einem hohen Geburtendefizit
und dem sich daraus ergebenen natürlichen Bevölkerungsrückgang betroffen (siehe
Abb. 10). Das extreme Defizit in der natürlichen Bevölkerungsentwicklung zu beseiti-
gen, ist ein Ziel. Dabei soll die Situation von Familien und Alleinerziehenden mit
Kind(ern) verbessert und Anreize für eine positive Geburtenentwicklung geschaffen
werden.
Abbildung 10: Bevölkerungsentwicklung in der Euroregion Elbe/Labe 2001-2004, Quelle: Kowalke et al., 2010.
Neben dem Defizit in der natürlichen Bevölkerungsentwicklung hat die Euroregion mit
der Abwanderung der Bevölkerung zu kämpfen (siehe Abb.11). Ein Grund dafür ist der
Mangel an Arbeits- und Ausbildungsplätzen in der Region. Daher wurden die Ziele auf-
gestellt, die Abwanderung aus Mangel an Arbeit- und Ausbildungsplätzen und die Ab-
wanderung von unter 35-Jährigen und Hochqualifizierten zu verhindern. Dies soll mit
Hilfe von der Bereitstellung eines ausreichenden und bedarfsorientierten Angebotes an
Ausbildungs-, Weiterbildungs- und Umschulungsplätzen, der Schaffung von Arbeits-
47
plätzen durch Kapazitätserweiterung und Neuansiedlungen in allen Wirtschaftsberei-
chen und der Durchführung von Bestandsanalysen und Angebotsstudien zur ständigen
Beobachtung des Arbeitsmarktes erreicht werden. Des Weiteren sind die Ziele Ausbil-
dung und Vermittlung qualifizierter Arbeitskräfte für die Zukunftsbranchen, Verbreite-
rung des Erwerbsspektrums (vor allem im ländlichen Raum) und eine stärkere Reinteg-
ration von Problemgruppen in den Arbeitsmarkt ein Teil dieses Handlungsfeldes.
Abbildung 11: Migrationssaldo der Euroregion Elbe/Labe 2001-2004. Quelle: Kowalke et al., 2010.
Ein weiteres Ziel in diesem Handlungsfeld ist die Steigerung der Attraktivität des ländli-
chen Raumes für die Jugend. Da es dort zum Beispiel zu geringe und einseitige Be-
schäftigungsmöglichkeiten gibt, sieht das Entwicklungskonzept vor, den Arbeits- und
Zeitaufwand in Familienbetrieben zu verringern, lokale oder regionale Identität zu stei-
gern und den peripheren ländlichen Raum in seinem Ansehen attraktiver zu gestalten.
48
5.2.2.7 Handlungsfeld Bildung und Qualifizierung
Im Handlungsfeld Bildung und Qualifizierung wurden drei Ziele ausgewiesen. Das erste
Ziel ist die stärkere Zusammenarbeit höherer Bildungseinrichtungen. Das Ziel umfasst
Maßnahmen wie die Aufstellung von Konzepten und eines Managements zum grenzü-
berschreitenden Bildungsaustausch, bessere Kooperation von Hochschulen, mehr
Studentenaustausch, die Intensivierung der Zusammenarbeit in der Forschung sowie
die gemeinsame Nutzung von Einrichtungen. Damit soll das hohe Qualifizierungspo-
tential der Region, welche vor allem durch die beiden Universitätsstandorte Dresden
und Ústí nad Labem gegeben wird, besser ausgeschöpft werden.
Das zweite Ziel ist die bessere Zusammenarbeit im Bereich der beruflichen Bildung.
Dabei soll der Informationsaustausch bezüglich des Ausbildungsbedarfs intensiviert,
mehr Praktikumsplätze geschaffen, der Austausch von Fachkräften zur Ausbildung
gefördert, die Erfordernisse von KMU bei der Ausbildung besser berücksichtigt und die
Qualifizierungsbereitschaft erhöht werden.
Die Ausweitung des schulischen Angebotes ist das letzte Ziel in diesem Handlungsfeld.
Schwerpunkte dabei sind die Förderung bilingualer schulischer Bildung, der verstärkte
Schüleraustausch beiderseits der Grenze sowie spezielle Lehrerfortbildungen. Insge-
samt ist das Schulsystem in der Euroregion Elbe/Labe bereits differenziert und qualita-
tiv hochwertig und somit ein Potential für die Region.
5.2.2.8 Handlungsfeld sozialer, kultureller und sportlicher Bereich
Fünf Ziele wurden im Handlungsfeld sozialer, kultureller und sportlicher Bereich auf-
gestellt. Im Rahmen der Bestandsanalyse des Stärken-Schwächen-Profils hat sich
herausgestellt, dass die Euroregion ein sehr großes kulturelles Potential aufweist. Je-
doch gibt es Mängel bei der Zusammenarbeit von Kultur- und Kunsteinrichtungen, wel-
che es laut Entwicklungskonzept zu beseitigen gilt. Prioritäten des Zieles sind bei-
spielsweise die stärkere Förderung von Kleinprojekten, die Durchführung gemeinsamer
Ausstellungen, die Verbesserung der finanziellen Situation der öffentlichen Haushalte
sowie das Zusammentragen und die Bereitstellung von Informationen über Ansprech-
partner, Austausch- sowie Finanzierungsmöglichkeiten.
Auch die Zusammenarbeit in der Verbesserung bzw. Etablierung des Sportaustau-
sches ist unzureichend. Daher soll die Organisation gemeinsamer Sportereignisse und
-veranstaltungen sowie der Austausch von Trainern gefördert werden.
49
Ein weiteres Ziel in diesem Handlungsfeld ist die Intensivierung der Zusammenarbeit
im medizinischen und sozialen Bereich. Dazu soll die medizinische und soziale Infrast-
ruktur grenzüberschreitend genutzt werden, Hospitationsaustausche von Ärzten und
mittleren medizinischen Personal durchgeführt, Netzwerke in den Gebieten Therapie
und Personal gebildet und die Zusammenarbeit in den Bereichen Altenpflege und Kin-
derbetreuung organisiert werden. Des Weiteren sollen Programme initiiert werden, um
die Gesundheitsvorsorge zu erhöhen.
Das fünfte Ziel ist die Verbesserung der soziokulturellen Zusammenarbeit vor allem in
den Bereichen Familie, Jugend, Vereinswesen und benachteiligten Gruppen.
5.2.2.9 Handlungsfeld Kommunikation, Kooperation und Sicherheit
Kommunikation, Kooperation und Sicherheit ist das letzte Handlungsfeld im Regiona-
len Entwicklungskonzept der Euroregion Elbe/Labe von 2001. In ihm wurden zehn Zie-
le benannt.
Das erste Ziel ist ein gemeinsames Auftreten der Euroregion. Dabei ist es wichtig, den
Bekanntheitsgrad der Euroregion in der Bevölkerung zu erhöhen und das Wissen über
den Nachbarn auszubauen. Des Weiteren sind Entscheidungs- und Abstimmungspro-
zesse zu vereinfachen und eine stärkere Abstimmung der Akteure zu erreichen.
Ein nächstes Ziel ist der Aufbau eines Projektmanagements zur Organisation und Be-
ratung von Projektträgern, der Schaffung von Kontaktstellen für die grenzübergreifende
Kooperation und der Erreichung einer stärkeren Abstimmung bei der Förderung von
Projekten.
Die grenzübergreifende Öffentlichkeitsarbeit ist das dritte Ziel des Handlungsfeldes.
Mittels der Zusammenarbeit im Bereich Medien, der länderübergreifenden Berichters-
tattung in der lokalen Presse, der Herausgabe zweisprachiger Publikationen sowie der
besseren Darstellung der (euro)regionalen Aktivitäten soll der grenzüberschreitende
Informationsaustausch gefördert und gestärkt werden.
Der grenzübergreifende Informationsaustausch leistet auch einen Beitrag zur Erfüllung
des Ziels „Förderung direkter persönlicher bzw. zwischenmenschlicher Kontakte“. Die
Schwerpunkte liegen hier in der ökumenischen Zusammenarbeit und der Kooperation
im Vereinswesen, welche dazu beitragen sollen, die Bevölkerung beiderseits der Gren-
ze einander näher zu bringen.
50
Ein weiteres Ziel ist die länderübergreifende Raumplanung, welche für die nachhaltige
Entwicklung der Euroregion und die Anpassung der Lebensverhältnisse in der Grenz-
region eine wichtige Rolle spielt. Der Raum kann trotz der Grenze nur durch die ge-
meinsame Zusammenarbeit in der Raumplanung entwickelt werden. So bedarf es z.B.
der Abstimmung bei gemeinsamen Regionalen Entwicklungskonzepten sowie bei Nut-
zungskonflikten im Grenzraum.
Um gezielt Fachinformationen austauschen zu können, ist ein Ziel die Schaffung gren-
züberschreitender Informationssysteme. Damit können beispielsweise Informationen
zur aktuellen Verkehrssituation bereitgestellt werden. Die Etablierung eines grenzüber-
greifenden Warnsystems ist eine weitere Priorität. Das Warnsystem kann einen positi-
ven Beitrag für den Bereich des Katastrophenschutzes leisten. Die optimale Zusam-
menarbeit in diesem Bereich ist auch ein Ziel in diesem Handlungsfeld. Dabei sollen
Netzwerke aufgebaut werden und die Zusammenarbeit im Katastrophenschutz und bei
Gefahrguttransporten verbessert werden.
Ziel acht ist die Minderung von Gesundheitsrisiken und der Seuchengefahr. Dabei ste-
hen vor allem die Minderung der Gefahr des Übertritts von Tierseuchen und die Redu-
zierung der Importe von Krankheiten im Vordergrund. Eine weitere Priorität ist die
Überwachung der Grenzprostitution. Zudem haben die Behörden beiderseits der Gren-
ze mit illegalen Einreisen, dem Schmuggel von Waren und der Produktpiraterie zu
kämpfen. Daher wurde die Verringerung der Grenzkriminalität als ein gesondertes Ziel
ausgewiesen.
Neben den Bereichen Polizeiwesen, Katastrophen- sowie Seuchenschutz ist auch im
Rettungswesen eine optimale Zusammenarbeit vorgesehen. Dabei ist es u.a. wichtig,
den Informationsaustausch zu verbessern und das Rettungswesen bzw. die Feuerwehr
flächendeckend zu vernetzen.
Bei allen Zielen in den neun Handlungsfeldern des Regionalen Entwicklungskonzeptes
der Euroregion Elbe/Labe wurde darauf geachtet, den grenzüberschreitenden Charak-
ter zu wahren und das Grenzgebiet in seiner Ganzheit und Vielseitigkeit zu berücksich-
tigen und aufzunehmen. Inwieweit die aufgestellten Ziele des Entwicklungskonzeptes
im Zeitraum von 2001 bis 2011 umgesetzt werden konnten, wird die nachfolgende Eva-
luierung zeigen. Die Ausführungen in diesem Kapitel haben gezeigt, dass das Konzept
in seinen inhaltlichen Punkten und Anforderungen sehr komplex und detailliert ist. Da-
her war es in dem Umfang dieser Arbeit nicht möglich, in der Evaluierung auf jedes
einzelne Ziel und seine Prioritäten einzugehen, es wurde vielmehr eine Auswahl getrof-
51
fen. Die folgende Evaluation soll dazu dienen, gegebenenfalls Defizite in der Realisie-
rung der Ziele aufzuzeigen und Handlungsempfehlungen für die Aufstellung des neuen
Regionalen Entwicklungskonzeptes 2013 zu geben.
52
6 Evaluierung der Umsetzung des grenzüberschreiten-
den regionalen Entwicklungskonzeptes
6.1 Methodik der Evaluierung
Im Abschnitt 2.4 dieser Arbeit wurde bereits erläutert wie eine Evaluierung idealtypisch
durchgeführt wird und was Inhalte eines Evaluationsberichtes sind. Zu erwähnen ist
hierbei, dass die Evaluierung der Umsetzung des regionalen grenzüberschreitenden
Entwicklungskonzeptes der Euroregion Elbe/Labe im Zeitraum 2001 bis 2011 kein rei-
ner und typischer Evaluationsbericht ist, da diese Arbeit den Anforderungen an eine
Diplomarbeit gerecht werden muss. Somit konnte der idealtypische Aufbau eines Eva-
luationsberichtes nicht eingehalten werden.
Grundlage für die Evaluierung waren verschiedene Daten, darunter Informationen über
durchgeführte und beantragte geförderte Projekte154 in der Euroregion. Diese Vielzahl
an Projekten wurde den verschiedenen Handlungsfeldern und deren Zielen zugewie-
sen. Diese Zuordnung erfolgte nach subjektiver Einschätzung der Autorin anhand von
Projekttiteln und Kurzbeschreibungen. Somit konnte im Anschluss eine Aussage über
durchgeführte Maßnahmen in den Handlungsfeldern getroffen werden.
Im nächsten Schritt wurden statistische Daten der letzten Jahre (zumeist zum Zeitpunkt
der Erstellung des REK und 2011) zu ausgewählten Themen zusammengetragen und
miteinander verglichen, um eine Aussage über die Wirkungen verschiedener Maßnah-
men treffen zu können.
Eine weitere Säule der Erfassung relevanter Informationen für die Evaluierung stellten
die Expertengespräche mit den verschiedenen Akteuren der Handlungsfelder dar. Da-
bei erhielt die Autorin Informationen zu grenzüberschreitenden Projekten, allgemeine
Aussagen zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit in den unterschiedlichen Berei-
chen und eine Einschätzung der Entwicklung in den letzten zehn Jahren sowie zur
Wirkung bestimmter Maßnahmen.
Nach der Datenerfassung wurden Indikatoren in den neun Handlungsfeldern aufges-
tellt. Dies war notwendig, um die Bewertung der Umsetzung der Ziele des regionalen
grenzüberschreitenden Entwicklungskonzeptes nachvollziehbar zu machen und Aus-
sagen über die Wirkung der Maßnahmen treffen zu können. Mit Hilfe der Indikatoren
154 In dieser Arbeit wurden nur Großprojekte untersucht.
53
erfolgte im Anschluss die Bewertung der Zielerreichung. Dabei wurden zwei Arten un-
terschieden, die Vollzugs- und die Wirkungsindikatoren.
Vollzugsindikatoren belegen die Handlungsfelder mit quantitativen Angaben zu Anzahl
und Umfang der durchgeführten Maßnahmen. Sie lassen sich relativ leicht festlegen
und nachprüfen. Die Vollzugsindikatoren sagen lediglich etwas darüber aus, in wel-
chem Umfang die geplanten Ziele umgesetzt worden sind.155 Die erforderlichen Infor-
mationen wurden den Projektlisten und teilweise den Experteninterviews entnommen.
Aussagen über die tatsächlichen Effekte der Maßnahmen treffen hingegen die Wir-
kungsindikatoren, sie haben qualitativen Charakter. Die erzielte Wirkung kann zumeist
erst nach Abschluss einer Maßnahme festgestellt werden (ex-ante Evaluation). Prob-
lem dabei ist, dass die tatsächlichen Wirkungen in der Regel schwerer nachzuprüfen
sind und dies mit einem hohen Aufwand verbunden ist.156 Die Verfasserin der Arbeit
hat sich daher entschieden, mit beiden Indikatorarten die Evaluation durchzuführen.
Dafür wurden zu jedem Handlungsfeld Vollzugs- sowie Wirkungsindikatoren festgelegt.
Es wurde darauf geachtet, dass diese zuverlässig, einfach, messbar, vergleichbar und
logisch sind und aus einer sicheren Datenquelle stammen. Die Basis bilden die vor-
handenen Daten. Indikatoren, die nicht hinreichend durch Datenquellen und Dokumen-
tationen belegt sind, können in der Regel nicht genutzt werden. Deshalb, und aufgrund
des damit verbundenen hohen Aufwandes und dem Mangel an Zeit, wird kein Ans-
pruch auf Vollständigkeit erhoben, sondern lediglich eine Auswahl an möglichen Indika-
toren getroffen.
Im Anschluss wird die eigentliche Evaluierung anhand einer Kontrolle zu jedem Ziel der
Handlungsfelder mit den zuvor aufgestellten Indikatoren durchgeführt. Danach folgt die
eigentliche Zielerreichungskontrolle, wobei die einzelnen Ziele der verschiedenen
Handlungsfelder mit den erreichten Ergebnissen verglichen werden. Damit soll unter-
sucht werden, welche Ziele in den einzelnen Handlungsfeldern verfolgt und umgesetzt
worden sind. Zum besseren Verständnis siehe Tabelle 1.
155 IÖR, 1999. 156 IÖR, 1999.
54
Mit den Ergebnissen aus der Evaluierung konnten dann die anfangs gestellten Fragen
beantwortet werden (vgl. Kapitel 1.1):
• Wurden die Ziele des Konzeptes von 2001 in den Handlungsfeldern erreicht?
• Sind Defizite festzustellen und wenn ja wo sind diese verortet?
Zum Schluss wurden Handlungsempfehlungen anhand der Ergebnisse der Evaluation
für die neue Förderperiode gegeben.
6.2 Vollzugs-, Wirkungs- und Zielerreichungskontrolle der einzelnen Ziele in
den neun Handlungsfeldern
In den Jahren 2001 bis 2011 wurden eine Reihe Projekte gefördert und Maßnahmen
durchgeführt, um die Ziele in den Handlungsfeldern zu erreichen. In dieser Arbeit sind
von der Vielzahl der geförderten Projekte nur die Großprojekte von Bedeutung157, da
deren Wirksamkeit in der Regel weiter reicht als die von Kleinprojekten. Dabei wurden
nicht nur Maßnahmen beachtet, welche bis zum 31.12.2011 beendet waren, sondern
auch zum Teil noch laufende bzw. beantragte Projekte.
In diesem Abschnitt wird zu jedem Handlungsfeld eine Vollzugs-, Wirkungs- und Zieler-
reichungskontrolle durchgeführt. Zur Vollzugskontrolle werden einzelne Projekte und
Maßnahmen zur Zielerfüllung genannt, dabei stehen die jeweiligen Projektnummern in
Klammern. Da die Projekte und die jeweiligen Beschreibungen den Interreg III A bzw.
Ziel 3 Projektlisten (zu finden im Anhang 2) entnommen wurden, wird auf eine einzelne
Quellenangabe hierfür verzichtet. Anhand von verschiedenen Wirkungsindikatoren
werden diese Maßnahmen hinsichtlich ihres Effektes überprüft. Anschließend wird un-
tersucht und bewertet, ob die einzelnen Ziele erreicht wurden (Zielerreichungskontrol-
le), um im siebten Kapitel dieser Arbeit dann Handlungsempfehlungen für die Zukunft
zu geben. 157 Entnommen wurden die Projekte aus den Listen der Projekte unter Interreg III A und Ziel 3. Nähere Informationen zu den Projekten gibt es bei den jeweiligen Projektpartnern, welche auch den Listen zu entnehmen sind. Eine Auflistung befindet sich im Anhang 2.
1. Vollzugskontrolle 2.Wirkungskontrolle 3.Zielerreichungskontrolle
Indikatoren Vollzugsindikatoren Wirkungsindikatoren Wirkungsindikatoren
Daten - Geförderte Großprojekte
und andere Maßnahmen in
den Handlungsfeldern
- Informationen von Experten
Statistische Daten
Expertenmeinungen
Vergleich der erreichten
Ergebnisse (Wirkungen)
mit den gesteckten Zielen
Tabelle 1: Darstellung der Vorgehensweise der Evaluierung. Quelle: eigener Entwurf.
55
6.2.1 Technische und soziale Infrastruktur
Das erste Ziel in diesem Handlungsfeld war die Schaffung von Einrichtungen zur
grenzübergreifenden Nutzung. Gefördert wurde zum Beispiel die Schaffung grenzüber-
schreitender feuerwehrtechnischer Infrastruktur im Bereich „Hoher Schneeberg“ (EEL
D0789), darunter zählt der Neubau eines Gerätehauses im Ortsteil Rosenthal. Des
Weiteren wurde die erste deutsch-tschechische Wander- und Bikestation (ERE D495
EEL) errichtet.
Eine Priorität war der Bau von kulturellen Einrichtungen. Die Galerie Sächsisch-
Böhmische Schweiz im Landschloss Pirna-Zuschendorf (EEL 10183) wurde ausgebaut
und eine Sammlung von Kunstgütern des gemeinsamen Landschaftsraumes von
tschechischen und deutschen Künstlern ausgestellt. Weiterhin wurde das deutsch-
tschechische Begegnungszentrum Lindenhof Liebethal errichtet (EEL D471).
Die dritte Priorität des ersten Zieles ist der Bau von Sportstätten, in diesem Zusam-
menhang wurde der Sportplatz Reinhardtsdorf-Schöna saniert (EEL 11086) und der
Sportplatz in Ústi nad Labem revitalisiert und ein Spiegellabyrinth gebaut (EEL TR
963).
Als notwendig wurde im Regionalen Entwicklungskonzept auch der Bau von touristi-
schen Einrichtungen angesehen. Eine Vielzahl von Maßnahmen sind gefördert worden.
Das Besucherbergwerk „Marie-Louise-Stollen“ wurde erschlossen und das Bergwerks-
gebäude zu einer binationalen Bildungsstätte mit einer Multivisionsshow zur Geschich-
te des überregionalen grenzüberschreitenden Bergbaus umgebaut (EEL 11010). Am
Wildpark Osterzgebirge wurden Campingmöglichkeiten und einfache Übernachtungs-
möglichkeiten zur Verbesserung der grenzüberschreitenden touristischen Infrastruktur
errichtet (EEL 11049). Zu den Maßnahmen im Bereich touristischer Infrastruktur zählen
außerdem die Errichtung eines Rastplatzes und Begegnungsstätte sowie Hochseilgar-
tens am Zirkelsteinhaus in der Region um den Zirkelstein (EEL 10179), der Bau des
Rast- und Erholungsplatzes Neurehefeld am Knotenpunkt dreier überregionaler Wan-
derwege, eines Fahrradweges und des sächsischen Reitwegenetzes (EEL 11140) so-
wie die Schaffung eines internationalen Informationspavillon für Touristen im Kurort
Rathen mit einem Brunnen, welcher im künstlerischen Wechselspiel von Musik, Was-
ser und Licht Touristen ansprechen soll (EEL 11100). In der Sächsischen Schweiz
wurde eine Begegnungsstätte als öffentliche Basiseinrichtung für den Tourismus mit
Sitzmöglichkeiten, Grillplatz, Sport-, Spiel- und Tanzfläche errichtet (EEL 11111). Dazu
kommen der Bau eines öffentlichen Park- und Rastplatzes in Liebethal (EEL D618), die
56
Anlage eines öffentlich zugänglichen Kneipp-Naturgartens in Pretzschendorf (EEL
D0850) und der Neubau und die Sanierung der Familienferienstätte St. Ursula (EEL
11088).
Zur Freizeitinfrastruktur gehören u.a. Bäder. In den Jahren 1997 bis 2010 hat die Zahl
der Freibäder im sächsischen Teil der Euroregion abgenommen und sechs neue Hal-
lenbäder kamen hinzu (siehe Tab. 2). Somit entstanden mehr saisonunabhängige Frei-
zeiteinrichtungen.
Kreis
Freibäder Hallenbäder
1997 2010 1997 2010
Dresden, Stadt 10 11 6 6
Sächsische Schweiz 25 2
Weißeritzkreis 12 4 Sächsische Schweiz/Osterzgebirge 32 12
Insgesamt 47 43 12 18 Tabelle 2: Bäder im sächsischen Teil der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Landesamt f. Statistik d. Freistaates Sachsen, eigene Darstellung. Alle Kultur- und Sporteinrichtungen der Euroregion sind im zweisprachigen Katalog der
Kultur- und Sporteinrichtungen aufgelistet.158
Das erste Ziel wurde teilweise erreicht. Es entstand eine Vielzahl an touristischen und
kulturellen Einrichtungen sowie Sportstätten. Defizite gibt es noch in der Schaffung von
Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens und dem Bau von Kindereinrich-
tungen.
Das zweite Ziel im Bereich technische und soziale Infrastruktur war die Erzeugung und
Nutzung alternativer Energien. Verschiedene Maßnahmen des Immissions- und Klima-
schutzes einschließlich der Nutzung erneuerbarer Energien wurden durchgeführt. So
beispielsweise die Heizungsumstellung von Kohle auf umweltfreundliche Energieträger
in Kur- und Erholungsorten, die Errichtung von Holzfeueranlagen in Kombination mit
Solaranlagen, die Errichtung von Sonnenkollektoranlagen und Blockheizkraftwerken
sowie Maßnahmen des ökologischen Mehraufwandes an Wasserkraftanlagen (EEL
11094; EEL 11106; EEL 11115, EEL 11122; EEL 11133; EEL 11142; EEL D563; EEL
D658). Des Weiteren wurde die Feuerungsanlage im Naturfreundehaus Burg Hohens-
tein von Braunkohle- auf Erdgasfeuerung umgerüstet (311) und die Kohleheizung im
Gymnasium Haus II in Altenberg auf Erdgasheizung umgestellt (355). Um das aufges-
158 Ausliegend im Büro der Kommunalgemeinschaft Euroregion in Pirna.
57
tellte Ziel zu verfolgen, wurde auch die Energieträgerumstellung der Feuerungsanlage
im Schwesternwohnheim in Heidenau (387), im Dienstgebäude Bergstraße 79 Heide-
nau (388) und im Verwaltungsgebäude des Johanniter- Krankenhauses in Heidenau
(386) gefördert. Die Versorgung von zehn Wohngebäuden im Wohn- und Ferienpark
Altenberg mit Fernwärme (440) zählt zur Priorität kommunaler/privater Maßnahmen im
Bereich Energie.
In diesem Zusammenhang ist das Projekt ENA1-Nutzung erneuerbarer Energien in der
Gebäudeintegrierung für kleine Anwendungen (100080907) zu nennen. Im Rahmen
dieses Projektes soll eine umfassende Analyse des euroregionalen Angebots- und
Anwendungspotentials auf dem Gebiet der Solartechnik erfolgen. Durch den Aufbau
eines Internetportals zur Solartechnik, Expertenworkshops und die Konzepterstellung
für Modellprojekte werden grenzüberschreitende Netzwerke generiert. Das Projekt läuft
noch bis Ende Juni 2014.
Ein weiterer wichtiger Punkt im Bereich regenerative Energien ist die Windkraft. Derzeit
schreibt der im sächsischen Teil der Euroregion zuständige Regionale Planungsver-
band Oberes Elbtal/Osterzgebirge den Regionalplan im Bereich der Windenergienut-
zung fort. Diesbezüglich gilt noch der Teilregionalplan der 2003 in Kraft getreten war.
Im Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge sind 14 Vorrang-/Eignungsgebiete
Wind auf einer Gesamtfläche von 419ha vorgesehen.159
Alternative Energien werden mehr erzeugt und genutzt als noch vor zehn Jahren, dass
beweisen die vielen Projekte in denen von fossilen auf umweltfreundlichere Energie-
träger umgestiegen worden ist. Das ausgeschriebene Ziel wurde erreicht. Aber auch in
Zukunft sollte an diesem Vorhaben festgehalten werden, da alternative Energieträger,
vor allem im Zuge der Energiewende in Deutschland und des Umweltschutzes, immer
wichtiger werden.160
Für das dritte Ziel der „Organisation einer grenzüberschreitenden Wasserversorgung
und Abwasserentsorgung“ ist das Projekt Trinkwasserabgabe aus dem Versorgungs-
gebiet Zinnwald nach Cínovec (EEL D676) zu nennen. Ein weiteres Projekt, welches
erst Ende 2011 gestartet ist und bei dem daher noch keine Aussagen über Ergebnisse
getroffen werden können, ist GRACE (gemeinsam genutzte Grundwasserressourcen
im tschechisch-sächsischen Grenzgebiet). Die Wasserressourcen im Gebiet Hřensko–
Křinice/Kirnitzsch und im Gebiet Petrovice–Lückendorf–Johnsdorf–Oybin für die Trink-
159 Homepage des Regionalen Planungsverbandes Oberes Elbtal/Osterzgebirge. 160 Nähere Informationen zum Energiewendekonzept auf der Homepage der Bundesregierung.
58
wasserversorgung der Bevölkerung werden von der tschechischen und deutschen Sei-
te genutzt. Das Projekt hat den Schutz der Wasserressourcen und die Aufklärung der
Ursachen der sinkenden Grundwasserstände in den oben genannten Gebieten zum
Ziel. Dabei sollen unter Einbeziehung der Öffentlichkeit neue gemeinsame Strategien
entwickelt werden.161
Die Euroregion Elbe/Labe ist gut an die öffentliche Trinkwasserversorgung ange-
schlossen. Der Anteil an der Bevölkerung in der Region, der Zugang zu Trinkwasser
hat, ist seit 1998 auf annähernd 100% gestiegen. Auch der Anschlussgrad an die öf-
fentliche Kanalisation hat sich erhöht. Es bestehen jedoch weiterhin Defizite im Land-
kreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge und im tschechischen Teil der Euroregion, wo
nur 81,5% der Bevölkerung an die öffentliche Kanalisation angeschlossen sind (siehe
Tab.3).
Auch hier kann man sagen, dass das Ziel nur teilweise erfüllt wurde. Ein Indikator da-
für, dass die Abwasserbeseitigung in Zukunft besser grenzüberschreitend organisiert
werden muss, ist der, im Vergleich zur Stadt Dresden, niedrige Anschlussgrad an die
öffentliche Kanalisation des Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge und dem
tschechischen Teil der Euroregion.
Über die Wirkungen des Projektes GRACE können noch keine Aussagen getroffen
werden. Es ist aber ein Schritt in die richtige Richtung, um zukünftig Wasserressourcen
zu schützen und grenzüberschreitende Wasserschutzgebiete auszuweisen.
161 Vgl. Homepage des Projekts Grace.
Kreis Anschlussgrad an die
öffentliche Trinkwasser-versorgung in %
Anschlussgrad an die öffentliche Kana-
lisation in %
1998 2006 2010 1998 2010
Dresden, Stadt 100,0 100,0 100,0 99,1 98,8
Sächsische Schweiz 96,6 99,9 67,6
Weißeritzkreis 92,1 94,6 72,0 Sächsische Schweiz/Osterzgebirge 97,8 86,7
Bezirk Nordböhmen 90,4 73,5 Kreis Ústí 95,9 95,6 81,5
Tabelle 3: Anschlussgrad an die öffentliche Trinkwasserversorgung und öffentliche Kanalisation in der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Landesamt f. Statistik d. Freistaates Sachsen; Tschechi-sches Amt für Statistik in Ústí n. L., eigene Darstellung.
59
Eine Maßnahme zum Erreichen des vierten Ziels „Organisation einer grenzüberschrei-
tenden Abfallentsorgung“ ist eine aufgestellte Machbarkeitsstudie als Vorstudie für das
Projekt sächsisch-tschechisches Bauabfallkreislaufsystem (STWS) (EEL 11099). In der
Studie wurde geprüft ob das geplante Projekt STWS, vor allem aus wirtschaftlicher
Sicht, möglich wäre. Insgesamt konnte das Urteil gefällt werden, dass eine Realisie-
rung des untersuchten Projektes als machbar erscheint.162 Bis zum heutigen Zeitpunkt
wurde dieses Ziel noch nicht erreicht. Die Machbarkeitsstudie hat aber bewiesen, dass
die Organisation einer grenzüberschreitenden Abfallentsorgung, auch aus wirtschaftli-
cher Sicht, möglich ist. Daher sollte an diesem Ziel festgehalten werden.
Dem letzten Ziel in diesem Handlungsfeld „Schaffung von modernen grenzüberschrei-
tenden Telekommunikationsverbindungen“ konnten keine Projekte zugeordnet werden.
Da auch andere Daten nicht verfügbar waren, kann zu diesem Ziel keine Aussage hin-
sichtlich der Umsetzung getroffen werden.
6.2.2 Verkehr und Verkehrsinfrastruktur
Das erste Ziel in dem Handlungsfeld war die Verbesserung des Zustandes des Stra-
ßennetzes. Vor allem zum Erreichen der Priorität fünf, dem qualitativen und quantitati-
ven Ausbau des grenznahen Straßennetzes, wurde in den letzten Jahren einiges ge-
tan. Ausgebaut wurden beispielsweise die S178 östlich von Altenberg auf einer Länge
von 2,1km (EEL 11123), die S154 A in Sebnitz auf einer Länge von 1,46km (EEL
D961), die S182 nördlich von Rehefeld (532) und die S183 in Niederpöbel (544). Wei-
terhin wurde die Fahrbahn der S156 in Berthelsdorf erneuert (531) und in der Gemein-
de Černouček eine Straße durch eine neue Siedlung von Einfamilienhäusern zur Ver-
besserung der Infrastruktur gebaut (EEL TR936).
Ferner ist zu erwähnen, dass die Autobahn A17/D8, mit deren Bau 1998 begonnen
wurde, seit dem 21. Dezember 2006 durchgängig befahrbar ist.163 Der schnelle Bau
der Autobahn wurde im Regionalen Entwicklungskonzept 2001 als sehr wichtig ange-
sehen. Damit wurde ein Teilziel erreicht.
Eine weitere Priorität war der Neubau bzw. die Rekonstruktion von Brücken und Via-
dukten. Gefördert wurden der Ersatzneubau des Bauwerks 6 der Brücke über den Pö-
belbach im Pöbeltal auf der S183 (546) und der Ersatzneubau des Bauwerks 10 der
Brücke über Pöbelbach in Schmiedeberg auf der S183 (545).
162 Interreg III A-Hallo Nachbar/Projektdatenbank. 163 Neubau der Autobahn A17 Dresden-Prag.
60
In Rahmen einer Studie des Institutes für Geographie der Technischen Universität
Dresden wurden im Jahre 2006 76 deutsche und 52 tschechische klein- und mittels-
tändische Unternehmen unter anderem nach ihrer Einschätzung der Verkehrsinfrast-
ruktur bezüglich der Straßen in der Euroregion befragt (siehe Abb. 12).164 Auffallend ist,
dass tschechische Unternehmer den Zustand der Straßen häufiger schlecht (21,2%
der Befragten) als gut einschätzen (17,3%). Auf deutscher Seite werden die Straßen
zwar vorwiegend als gut eingeschätzt (34,2% der Befragten), jedoch zeigen auch hier
die Ergebnisse, dass der Zustand nicht befriedigend und somit verbesserungswürdig
ist.
Abbildung 12: Beurteilung der Verkehrsinfrastruktur Straße von Unternehmern in der Euroregion. Quelle: Kowalke et al., 2008.
Der Zustand des Straßennetzes hat sich aufgrund der durchgeführten Maßnahmen
verbessert, womit das erste Ziel im Handlungsfeld Verkehr und Verkehrsinfrastruktur
erreicht wurde. Jedoch zeigt vor allem die Umfrage unter den Unternehmern, dass es
notwendig ist, dieses auch in Zukunft zu verfolgen. Vor allem der qualitative Ausbau
des Straßennetzes sowie der Bau von Ortsumgehungsstraßen, um den Verkehr in Ort-
schaften zu beruhigen, sollten in den Vordergrund rücken.
164 Kowalke et al., 2008.
61
Die oben genannten Projekte und die Maßnahmen im ÖPNV tragen auch zur Erfüllung
des zweiten Ziels der „Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Verbindungen zwi-
schen Ober- und Mittelzentren“ bei.
Das dritte Ziel im Handlungsfeld Verkehr und Verkehrsinfrastruktur war die Schaffung
neuer und der Ausbau bestehender Grenzübergänge. Gebaut wurden die Grenzwege
Schellerhau (449) und Rehefeld/Zaunhaus (482). Des Weiteren ist der Fußgänger-
grenzübergang Bahratal ausgebaut und am Grenzübergang Fürstenau ein Parkplatz
geschaffen worden. Im Zuge des Baus der A17/D8 wurde die Grenzübergangsstelle
Breitenau-Krasny Les gebaut, was als eine Priorität im Entwicklungskonzept festgehal-
ten wurde. Somit wurde dieses Teilziel erfüllt. Exakt ein Jahr nach der Eröffnung des
Grenzübergangs, am 21. Dezember 2007, entfielen durch den Beitritt Tschechiens
zum Schengener Abkommen die Personenkontrollen an der Grenze. Das Gelände der
ehemaligen Grenzübergangsstelle wurde zu einem Parkplatz umgebaut. Eine weitere
Priorität des dritten Zieles wurde auf die Wiederherstellung des Eisenbahngrenzüber-
ganges Sebnitz-Dolní Poustevna gelegt.165 Die betroffene Strecke Sebnitz-Rumburk
war 1905 bis 1945 in Betrieb. Um Nachteile des Gebietes durch die Randlage zu
überwinden (beispielsweise lange Wege; schlechte Erreichbarkeit durch ÖPNV), soll
das historische Eisenbahnnetz rekonstruiert werden. 2008 wurde das Projekt des Lü-
ckenschlusses zur Prüfung beim Eisenbahnbundesamt (EBA) eingereicht und im Ok-
tober 2010 genehmigt und von der EBA das Baurecht erteilt. Die Finanzierung des
Projektes (ca. 2,5 Millionen Euro) ist, laut Herrn Meerbach, durch Mittel der Bundesre-
publik Deutschland gesichert. Die Ausfahrweiche am Bahnhof Sebnitz nach Dolní
Poustevna ist bereits gebaut und auch ein Brückenteil auf dieser Strecke wurde vorbe-
reitet, welches schnell zu komplettieren ist. Die Eisenbahnsicherungstechnik auf
deutscher Seite und auch in Dolní Poustevna ist abgestimmt und vorbereitet. Mit dem
Lückenschluss wird eine Verbindung zwischen Bad Schandau und dem Schluckenauer
Zipfel (Rumburk) geschaffen. Auch der Fahrplan in Bad Schandau ist bereits nach dem
Konzept der Linie U 28 (nach Schöna bzw. Děčin) auf die neue Strecke SB71 (nach
Sebnitz bzw. Rumburk) abgestimmt.166 Zurzeit gibt es in der Euroregion Elbe/Labe
dreiundzwanzig Grenzübergänge (2001 waren es siebzehn). Eine Auflistung aller ak-
tuellen Grenzübergänge findet sich im Anhang 3, die neu gebauten (nach 2001) sind
blau gekennzeichnet. Das dritte Ziel wurde somit erreicht. Im neuen Entwicklungskon-
zept sollte die schnelle Wiederherstellung des Eisenbahngrenzübergang Sebnitz-Dolní
Poustevna ein Ziel sein.
165 Die folgenden Informationen zum Lückenschluss zwischen Sebnitz und Dolní Poustevna erhielt die Autorin in einem Expertengespräch mit Herrn Meerbach von der VVO. 166 Meerbach, 2012.
62
Ziel Nummer vier ist die Verbesserung der Attraktivität öffentlicher Verkehrsverbindun-
gen. Zu den Vollzugsindikatoren gehören Art und Umfang jeglicher Maßnahme im
ÖPNV, z.B. im Bereich Buslinien, der Fahrpläne etc. Ein Projekt beinhaltet die Realisie-
rung eines Personenverkehrssystems in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz innerhalb
der Euroregion Elbe/Labe (438). Die Fährverbindung zwischen Reinhardtsdorf-Schöna
und Hřensko wurde wieder eingeführt (1). Ein großes Projekt, dessen Antrag auf För-
dermittel laut Herrn Meerbach von der VVO am 08.03.2011 vom Gemeinsamen Tech-
nischen Sekretariat der SAB (Sächsische Aufbaubank) zugestimmt wurde, nennt sich
„ELLA regio“, eine Machbarkeitsstudie zum grenzüberschreitenden Regionalverkehr
zwischen dem Bezirk Ústí und dem VVO als „Lead partner“ (100082354).167 Die Mach-
barkeitsstudie beinhaltet die Herausarbeitung der Voraussetzung für ein grenzüber-
schreitendes ÖPNV/SPNV-Konzept zwischen dem Gebiet Sächsische
Schweiz/Osterzgebirge (bedient durch den VVO) und dem angrenzenden Verkehrsbe-
zirk Ústí. Es werden Vorschläge für ein einheitliches zweisprachiges Fahrgastinforma-
tionssystem erarbeitet und Voraussetzungen für eine gemeinsame Verkehrsplanung
aufgestellt. Weiterhin soll ein Modell erstellt werden, indem die Bedingungen für ein
grenzübergreifendes Tarif- und Ticketsystem dargestellt und Anschlussmöglichkeiten
an die bestehenden Tarifsysteme aufzeigt werden.168
Eine weitere Maßnahme, welche zur Erfüllung des vierten Ziels beigetragen hat, ist,
laut Herrn Meerbach, die Verknüpfung der Buslinien Bahratal-Petrovice. Früher ver-
kehrten die Buslinien 216, 218 und 219 aus Richtung Bad Gottleuba, Berggießhübel
und Pirna auf der deutschen Seite bis zum Grenzübergang Bahratal und zurück. Die
Buslinien 452 und 453 Richtung Tisá und Ústí auf der tschechischen Seite verkehrten
nur bis einige hundert Meter an die Grenze ran und wieder zurück. Somit war ein direk-
tes Umsteigen nicht möglich. Mit einem gemeinsamen Buswendeplatz und einer ge-
meinsamen Bushaltestelle ist jetzt ein reibungsloses Umsteigen in die tschechischen
bzw. deutschen Linienbusse möglich.169
Zur Verbesserung der Attraktivität des ÖPNV hat die Einführung des Elbe-Labe-Tickets
am 01.11.2007 beigetragen.170 Das Ticket gilt auf allen Linien des VVO, auf allen
Bahnstrecken sowie einer Vielzahl an Buslinien im Kreis Ústí.171 Aufgrund der Preis-
167 Meerbach, VVO. 168 Liste der Großprojekte, Anhang 2. 169 Meerbach, 2012. 170 Molter, 2011. 171 Zum Gültigkeitsbereich des Elbe-Labe-Tickets siehe Anhang 10.
63
und Kaufkraftunterschiede zwischen dem deutschen und dem tschechischen Teil der
Euroregion wurden unterschiedliche Preise festgelegt.172
Des Weiteren wurde die Strecke des RE20 im Jahr 2010 von Dresden-Pirna-Bad
Schandau-Děčin bis Litoměřice (über Ústí n. L.) verlängert. Der sogenannte Wander-
express Bohemica fährt März bis Oktober an Wochenenden und Feiertagen in Sach-
sen (jeweils ein Zugpaar pro Tag), um die touristische Nachfrage aus dem Raum
Dresden in Richtung Sächsisch-Böhmische Schweiz und Nordböhmen zu befriedigen.
Zusätzlich wurden auf dieser Strecke Sonderzüge in der Vorweihnachtszeit eingesetzt,
um der Flut an tschechischen Einkaufstouristen nach Dresden gerecht zu werden. Seit
diesem Zeitpunkt hat die Zahl der Reisenden im RE20 stark zugenommen (siehe
Abb.13).
Abbildung 13: Fahrgastzahlen des RE20 2005 bis 2011. Quelle: Meerbach, VVO.
Eine weitere grenzüberschreitende Bahnverbindung existiert zwischen Bad Schandau
und Děčin, der sogenannte Elbe-Labe-Sprinter. Der Elbe-Labe-Sprinter wurde bereits
1999 eingeführt, um die ehemalige Angebotslücke zwischen Schöna auf der deutschen
Seite und Dolní Žleb auf der tschechischen Seite zu schließen.173 Der Elbe-Labe-
Sprinter fährt auch heute noch täglich auf dieser Strecke. Durch steigende Fahrgast-
zahlen (siehe Abb. 14) wurde die Zahl der Zugpaare von vier (vor Juni 2008) auf mitt-
lerweile acht (ab dem Jahr 2011) erhöht.
172 Molter, 2011. 173 Molter, 2011.
0
1.000
2.000
3.000
4.000
5.000
6.000
01/0
505/0
509/0
501/0
605/0
609/0
601/0
705/0
709/0
701/0
805/0
809/0
801/0
905/0
909/0
901/1
005/1
009/1
001/1
105/1
109/1
1
Fahrgastzahlen RE20
64
Abbildung 14: Fahrgastzahlen des Elbe-Labe-Sprinters von 2005 bis 2011. Quelle: Meerbach, VVO.
Um den grenzüberschreitenden ÖPNV für beide Seiten attraktiv zu gestalten, existiert
jegliches Informationsmaterial zu den Strecken und Tarifen zweisprachig (z.B. der
Flyer zum Elbe-Labe-Ticket).174 Der Elbe-Labe Sprinter fährt mit deutschen Zügen, es
gibt tschechisches Personal in den Zügen und alle Anzeigen und Ansprachen sind
zweisprachig.175
Wirkungsindikatoren für die Verbesserung der Attraktivität des ÖPNV sind beispiels-
weise die Fahrgastzahlen. Die vermehrte Nutzung der Angebote, vor allem des RE20
sowie des Elbe-Labe-Sprinters, und die Aussagen von Herrn Meerbach zeigen, dass
diese für den Nutzer attraktiver geworden sind. Somit kann für den öffentlichen Schie-
nenverkehr festgestellt werden, dass das Ziel der Verbesserung der Attraktivität umge-
setzt worden ist. Es wurden attraktive grenzüberschreitende Verbindungen geschaffen,
was ebenfalls zur Zielerfüllung beigetragen hat. Das Ziel sollte aber auch zukünftig
nicht aus den Augen verloren werden. Eine Priorität sollte weiterhin der Erhalt und
Ausbau des ÖPNV und des öffentlichen Regionalverkehrs sein. Zusätzlich sollte die
Durchführung des Projekt „ELLA regio“ verfolgt und gegebenenfalls die Ergebnisse des
darin entstehenden grenzüberschreitenden ÖPNV/SPNV-Konzept zwischen dem Ge-
biet Sächsische Schweiz/Osterzgebirge und dem angrenzenden Verkehrsbezirk Ústí in
gezielten Maßnahmen umgesetzt werden.
Mit der Verlängerung der Strecke des RE20 sowie den geplanten Lückenschluss zwi-
schen Bad Schandau und dem Schluckenauer Zipfel wird auch ein Beitrag zum Errei-
chen des Ziels fünf in diesem Handlungsfeld geleistet. Die „Verbesserung des Schie-
nenverkehrs“ ist ein separates Ziel im grenzüberschreitenden Regionalen Entwick-
lungskonzept der Euroregion Elbe/Labe. Prioritäten sind der Bau bzw. die Wiederhers-
tellung (grenzüberschreitender) Verbindungen und die Verbesserung des Zustandes
174 Meerbach, 2012. 175 Meerbach, 2012.
02.0004.0006.0008.000
10.00012.00014.00016.000
01/0
505/0
509/0
501/0
605/0
609/0
601/0
705/0
709/0
701/0
805/0
809/0
801/0
905/0
909/0
901/1
005/1
009/1
001/1
105/1
109/1
1
ELS Fahrgastzahlen
65
des Schienennetzes. Das oben bereits genannte Vorhaben des Lückenschlusses der
Verbindung von Bad Schandau bis zum Schluckenauer Zipfel ist ein Schritt zur Zieler-
füllung. Daher sollte der schnelle Bau ein zukünftiges Ziel sein. In der bereits genann-
ten Studie der TU Dresden wurden die Unternehmer in der Region auch nach ihrer
Beurteilung der Verkehrsinfrastruktur Schiene gefragt (siehe Abb. 15). Dabei schätzten
19,2% der Unternehmer auf der tschechischen Seite der Euroregion und 21,2% auf der
deutschen Seite den Zustand des Schienenverkehrs für den Wirtschaftsverkehr als
schlecht ein. Das zeigt, dass in diesem Bereich noch Handlungsbedarf besteht.
Abbildung 15: Beurteilung der Verkehrsinfrastruktur Schiene von Unternehmern in der Euroregion. Quelle: Kowalke et al., 2008. Zum Ziel 6 „Verknüpfung der Verkehrsträger“ sind zwei geförderte Projekte zu nennen.
Zum einen eine Konzeption für den kombinierten Güterverkehr Straße/Schiene zwi-
schen Dresden und Tschechien (EEL 11118). Dabei wurde ein Konzept zur Intensivie-
rung des unbegleiteten kombinierten Güterverkehrs Straße und Schiene unter der Be-
rücksichtigung der nachhaltig verkehrlichen Entlastung der Euroregion Elbe/Labe auf-
gestellt. Eine andere Maßnahme, um verschiedene Verkehrsträger miteinander zu ver-
knüpfen, war der Ausbau einer Teilstrecke der Zufahrtsstraße Hirschgrund Schöna
(EEL 11001), um die Ortslage Reinhardtsdorf-Schöna an den internationalen Elberad-
weg und die Fähre Schöna-Hřensko bezüglich eines grenzüberschreitenden Tourismus
anzubinden. Ein weiteres Projekt ist der Ausbau des Elberadweges vom Bahnhof
Schöna bis zur Grenze (591). Das Ziel wurde noch nicht ausreichend verfolgt. Ein De-
66
fizit liegt noch in der Schaffung von Park & Ride Plätzen und Schnittstellen zwischen
den Verkehrsträgern. Des Weiteren liegt durch das Projekt EEL 11118 ein Konzept für
den kombinierten Güterverkehr Straße/Schiene für die Region vor, welches es in Zu-
kunft gilt, weiter zu verfolgen.
Das siebte Ziel in diesem Handlungsfeld hat die Sicherung der Elbeschifffahrt zum In-
halt. Ein gefördertes Projekt war die Errichtung der Schiffanlegestelle in Heidenau im
Bereich Elbstraße (EEL 0181) zur Anbindung an die internationale Schifffahrtslinie
nach Děčín, an den internationalen Elberadweg und an den ÖPNV. Es leistet außer-
dem einen Beitrag zum grenzüberschreitenden Tourismus. Die Elbe ist eine für ganz
Deutschland wichtige Wasserstraße. Bereits in früheren Jahrhunderten wurde der
Fluss mehrfach den sich wandelnden Bedingungen der Seeschifffahrt angepasst.176
Um im Welthandel konkurrieren zu können und den Hamburger Hafen wettbewerbsfä-
hig zu machen, soll die Elbe bis zur tschechischen Grenze eine Fahrrinne von 1,60m
Tiefe erhalten und so an 345 Tagen im Jahr befahrbar sein. Hintergrund für die Forde-
rung ist das zunehmende Frachtaufkommen zwischen dem Hamburger Hafen und
Tschechien.177 Das Vorhaben wird, vor allem von Seiten der Umweltschützer, stark
kritisiert. Die Ergebnisse der Hauptuntersuchung liegen seit Sommer 2006 vor. Daran
anschließend wurde mit der Einreichung bei den Genehmigungsbehörden der Beginn
der Planfeststellungsverfahren beantragt.178 Das Ziel wurde bis zum heutigen Zeitpunkt
noch nicht umgesetzt. Eine ökologisch vertretbare Vertiefung der Elbefahrrinne sollte
auch in Zukunft verfolgt werden.
Das letzte Ziel im Handlungsfeld Verkehr und Verkehrsinfrastruktur ist die Verbesse-
rung der Anbindung an den Flugverkehr. Der einzige Flughafen in der Euroregion El-
be/Labe ist der Flughafen Dresden Klotzsche. Der Flughafen ist sehr gut durch den
Individuellen Personenverkehr zu erreichen. Auch ans Netz des öffentlichen Perso-
nennahverkehrs ist er gut angeschlossen. Zu erreichen ist er aus Dresden mit zwei
Buslinien und der S-Bahn S2. Zunächst verkehrte die S2 nur zwischen Flughafen und
dem Dresdener Hauptbahnhof, Ende 2004 wurde die Strecke bis Heidenau/Pirna ver-
längert. Die S-Bahn fährt aller dreißig Minuten. Da der Dresdener Flughafen für tsche-
chische Gäste wirbt, wird derzeit, laut Herr Meerbach, mithilfe einer Machbarkeitsstudie
untersucht, ob die S2 nach Tschechien verlängert werden kann. Der nächste größere
Flughafen ist der Prager Flughafen (außerhalb der Euroregion). Prag ist aus den Städ-
176 Homepage zum Projekt Elbausbau: Informationen und Details zur Elbvertiefung. 177 Homepage Freie Presse. 178 Zum Stand der Planung bzw. Umsetzung siehe: Homepage zum Projekt Elbausbau: Informationen und Details zur Elbvertiefung.
67
ten der Euroregion durch Bahn- und Busverbindungen zu erreichen. Die Flughäfen
Dresden-Klotzsche und Prag sind gut an das individuelle und öffentliche Verkehrsnetz
angeschlossen. Mit der Verlängerung der S-Bahn Strecke S2 bis Heidenau und der
Verkürzung der Taktzeit wurde das achte Ziel erreicht. Mit den Ergebnissen der oben
genannten Machbarkeitsstudie sollte die Verlängerung der S2 bis Tschechien als Ziel
im neuen Regionalen Entwicklungskonzept aufgestellt werden.
6.2.3 Wirtschaft und Wirtschaftsstruktur
Zum ersten Ziel in diesem Handlungsfeld „Förderung von Investitionen externer Unter-
nehmen“, sind keine durchgeführten geförderten Projekte zu nennen. Einen Beitrag zu
diesem Ziel auf sächsischer Seite leistet, laut Herrn Dr. Kirkamm die Wirtschaftsförde-
rung Sachsen. Zu den Aufgaben der Wirtschaftsförderung Sachsen zählt die Standort-
werbung, d.h. Sachsen als Wirtschaftsstandort in der Welt bekannt zu machen, um
externe Unternehmen anzulocken. Weiterhin ist sie für die Unternehmensansiedelung
in- und ausländischer Unternehmen zuständig.179 Unternehmen, die sich in der Region
niederlassen, erhalten Beihilfen durch die Wirtschaftsförderung, Zuschüsse von der
SAB oder Darlehen. Somit wird ihnen ein Anreiz gegeben, in die Region zu kommen
und die Ansiedelung erleichtert. Dadurch bestehen zwar Förderungsmöglichkeiten auf
der sächsischen Seite und das Ziel wurde zum Teil erfüllt. Jedoch mit Blick auf die
grenzüberschreitende Vermarktung bestehen noch Defizite und es sollte weiter an der
Erreichung des Ziels gearbeitet werden.
Dem Ziel „Verbesserung der Investitionsfähigkeit und Vernetzung ansässiger Unter-
nehmen“ können verschiedene Projekte zugeordnet werden. Vollzugsindikatoren sind
z.B. Art und Umfang jeglicher Maßnahmen zur Vernetzung und Kooperation von Un-
ternehmen. Ein Projekt beinhaltet eine anforderungsgerechte Weiterbildung und Be-
treuung im Bereich Dienstleistungen und Handwerk zur Unterstützung und Entwicklung
grenzüberschreitender Kooperationen zwischen KMU in Sachsen und Tschechien
(396). Des Weiteren wurde ein Unternehmer- und Kooperationshandbuch für grenzü-
berschreitendes Handeln in der Tschechischen Republik geschrieben (631). Um an-
sässige Unternehmen in der Euroregion besser zu vernetzten, wurde ein dreisprachi-
ges Netzwerk zwischen dem sächsisch-polnische und den sächsisch-tschechischen
Kontaktzentren für grenzüberschreitende Wirtschaftskooperation und Unterstützung
der sächsischen KMU ausgebaut (EEL1041). Wirtschaftsallianzen im grenznahen Be-
reich wurden gegründet zur Unterstützung des keramischen Potenzials der Partner.
Ziel dieses Projektes war die Sicherung und Qualifizierung der wirtschaftlichen Zu-
179 Kirkamm, 2012.
68
sammenarbeit ausgewählter keramischer Betriebe in Tschechien und Sachsen, um die
Situation der Branche zu verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten (EEL
0353). Ein Ergebnis ist ein Internetportal180, worin eine Vielzahl an keramischen Rohs-
toffen angeboten wird. Damit sind die beteiligten Firmen wesentlich besser in der Lage
auf sich aufmerksam zu machen. Um den Erfahrungsaustausches zu erleichtern, wur-
den ein Symposium eingeführt, welches zu vielen Kontakten zwischen den Firmen
führte und zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit beigetragen hat.181
Der Interessenverbund Metall- und Präzisionstechnik Osterzgebirge (IMPRO) wurde
gegründet, um die regionalen und grenzüberschreitenden Kooperationen in diesem
Bereich zu intensivieren (EEL 11059). Ferner wurde ein Pilotprojekt zur Förderung der
Humanressourcen im Gesundheits-, Freizeit- und Tourismusbereich durchgeführt, um
ein grenz- und branchenüberschreitendes Kooperationsnetzwerk zur Förderung der
Wirtschaftskommunikation zu schaffen (ERE 10251). PackNET für Verpackungsunter-
nehmen (EEL D555) und die EURO TEXTIL REGION für die Textilindustrie (ERE
D0751) sind weitere grenzüberschreitende Netzwerke die geschaffen wurden. Für die
Textilindustrie wurde ein Innovationszentrum für kundenorientierte und individuelle
Produkte (InCo Tex) gegründet. Somit ist eine Kommunikationsplattform zur Durchfüh-
rung von Seminaren und Workshops zur gemeinsamen grenzüberschreitenden Pro-
duktion entstanden (100007196). Zwei weitere Großprojekte hatten die Entwicklung
von Technologietransfers und Kooperationsbeziehungen, zur Stärkung der Wettbe-
werbsfähigkeit der KMU und den Abbau vorhandener struktureller Schwächen in der
Euroregion, zum Ziel (173; 644). Ein aktuelles Projekt nennt sich InWest- Informatik-
wissenstransfer zur wirtschaftlichen Entwicklung der sächsisch-tschechischen Grenz-
region (100012813). In mehrtägigen Seminaren und Workshops werden aktuelle For-
schungsergebnisse zu Technologiethemen in den Bereichen Energie, Logistik und
selbstorganisierte Datenerfassung von Wissenschaftlern und Studenten aufbereitet
und Anwendungsbeispiele entwickelt, welche dann Technologienehmern in der Grenz-
region präsentiert werden. Das Projekt soll dauerhaft ein Netzwerk aus Wissenschaft-
lern, Studenten und KMUs der Grenzregion etablieren.
Ein weiteres wichtiges Feld, um die Investitionsfähigkeit und Vernetzung ansässiger
Unternehmen in Sachsen zu verbessern, sind, laut Herrn Dr. Kirkamm, die Mittelstand-
sförderung und Verbundinitiativen in Sachsen. Die Mittelstandsförderung verfolgt das
Ziel, die größenbedingten Nachteile von KMU zu verringern und ihre Leistungs- und
180 Unter der Homepage Raw Materials. 181 Interreg III A-Hallo Nachbar/Projektdatenbank.
69
Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Sie ist gezielt auf die Bedürfnisse der KMU zuge-
schnitten.182 Verbundinitiativen sind Netzwerke der Industrie, welche von der Wirtschaft
und der Staatsregierung initiiert werden. Sie sollen zur Entwicklung einer dynamischen
industriellen Basis beitragen und sächsische Unternehmen in ihren Kooperationsbe-
strebungen unterstützen.183
Die im Jahre 2006 durchgeführte Befragung von KMU in der Euroregion im Rahmen
einer Studie der TU Dresden hat ergeben, dass nur 40% der Befragten Unternehmen
mindestens einen grenzüberschreitenden Kooperationspartner haben (siehe Abb.
16).184
Abbildung 16: Anzahl der tschechischen bzw. deutschen Kooperationspartner. Quelle: Kowalke et al., 2008.
Die Gründe für eine fehlende Kooperation sind vielfältig (siehe Abb. 17). Die tschechi-
schen Unternehmer sehen vor allem die fehlenden Informationen über die Branchen
(17,6% der Befragten) und geeigneten Partnern als Problem (29,4%) und haben daher
noch kein geeignetes Partnerunternehmen gefunden. Diese Gründe sehen auch
deutsche Unternehmer, zusätzlich wird der Aufwand einer grenzüberschreitenden
Kooperation oft höher eingeschätzt als der Nutzen (13,6%) und die Sprachbarriere
182 Weitere Informationen zur Mittelstandsförderung in Sachsen unter der Homepage des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (1). 183 Weitere Informationen zu Verbundinitiativen in Sachsen unter der Homepage des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (2). 184 Kowalke et al., 2008.
70
stellt ein Problem dar (13,6%). Das sind Schwerpunkte, welche in der neuen Förderpe-
riode fokusiert werden sollten.
Abbildung 17: Gründe für fehlende Zusammenarbeit in der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Kowalke et al., 2008.
Ein Großteil der Kooperationen besteht in der Industriebranche (siehe Abb. 18).
71
Abbildung 18: grenzüberschreitende Kooperationsbeziehungen. Quelle: Kowalke et al., 2008.
Zusammengearbeitet wird in den befragten Unternehmen überwiegend in den Berei-
chen Produktion, Absatz sowie Einkauf und Beschaffung (siehe Abb. 19).
Abbildung 19: Bereiche grenzüberschreitender Kooperation. Quelle: Kowalke et al., 2008.
In den letzten Jahren entstanden mehrere Netzwerke und Kooperationen in den ver-
schiedensten Branchen, was zur Zielerfüllung beigetragen hat. Jedoch gibt es Defizite
vor allem in der Verbesserung der Investitionsfähigkeit. Um die Region wirtschaftlich
72
stärker und wettbewerbsfähiger zu machen, sollte das Ziel in Zukunft weiter verfolgt
werden. Bislang sprechen für einige Unternehmer noch verschiedene Probleme gegen
eine grenzübergreifende Kooperation (siehe Abb. 17). Diese sollten gelöst werden, um
die Zusammenarbeit der Unternehmen in der Euroregion zu verbessern. Denn die Be-
reitschaft zur Kooperation ist, unter den Befragten der Studie der TU Dresden185, wie
die Abbildung 20 zeigt, gegeben. 43,3% der befragten KMU in der Euroregion wären
zu einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bereit. Weiterhin schätzen mehr als
die Hälfte der Befragten die Perspektiven von grenzüberschreitenden Kooperationen
als positiv ein, 21% halten sie für ausbaufähig (siehe Abb. 21).
Abbildung 20: Bereitschaft zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Quelle: Kowalke et al., 2008.
185 Kowalke et al., 2008.
73
Abbildung 21: Einschätzung der Perspektiven grenzüberschreitender Kooperation. Quelle: Kowal-ke et al., 2008.
Das dritte Ziel in diesem Handlungsfeld ist die Schaffung bzw. Sicherung von gewerbli-
chen Arbeitsplätzen. Das ist auch das Oberziel der Sächsischen Wirtschaftsförderung,
wobei Bestandssicherung prioritär vor Neuansiedelung ist.186 Maßnahmen sind das
Innovationsprojekt zur Sicherung von Beschäftigung in KMU in der Grenzregion und
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit durch Abbau der strukturellen Schwächen
(558) und das Projekt „Elbe/Labe“ Existenzgründung Tourismus (366).
Die Zahl der Beschäftigten im Bergbau und verarbeitenden Gewerbe ist ein Indikator,
ob das Ziel erreicht werden konnte. Sie hat im sächsischen Teil der Euroregion von
2000 bis 2010 zugenommen. Einbrüche gab es hingegen im Baugewerbe, wo im Jahre
2000 23.600 Arbeitnehmer beschäftigt waren, 2010 waren es nur noch 15.494 (siehe
Abb. 22).
186 Kirkamm, 2012.
74
Abbildung 22: Beschäftigte im sekundären Sektor im sächsischen Teil der Euroregion Elbe/Labe in den Jahren 2000 und 2010. Quelle: Landesamt f. Statistik d. Freistaates Sachsen, eigene Darstel-lung.
Das Ziel wurde noch nicht erreicht. Um gewerbliche Arbeitsplätze auch in Zukunft zu
schaffen und zu sichern, muss die Neuansiedlung von Industrie und Gewerbe gefördert
und der Bestand an Unternehmen gesichert werden.
Die Maßnahmen im Handlungsfeld Wirtschaft und Wirtschaftsverkehr tragen zum Er-
reichen der Ziele „Bewältigung des Strukturwandels“ und „Kompensierung von Stand-
ortnachteilen“ bei. Diese Ziele sollten auch weiterhin Schwerpunkte im Regionale Ent-
wicklungskonzept 2013 sein.
Das sechste Ziel ist die Intensivierung der grenzüberschreitenden Kooperation zwi-
schen Unternehmen und zwischen Arbeitsverwaltungen. Dazu wurde eine gemeinsa-
me wissenschaftliche Studie über die bisherige Entwicklung, die aktuelle Situation und
die perspektivische Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen des Bezirkes Ústi
und des südwestlichen Gebietes Sachsens erstellt, um die Chancen einer Kooperation
aufzuzeigen (EEL TR1101). Ein anderes Projekt beschäftigte sich mit der Stabilisie-
rung der grenzüberschreitenden Unternehmenskooperation zwischen Sachsen und
Böhmen (275).
Eine Priorität des Ziels war die Schaffung von grenzüberschreitenden Foren. In diesem
Zusammenhang sind das grenzüberschreitende Euro-Regionale Kommunikationsforum
Bau und Ausbau (EEV 2953), das euroregionale interkulturelle Kommunikationsforum
(EEL 10327), das euroregionale Wirtschafts- und Kommunikationsforum (479) und der
0
5.000
10.000
15.000
20.000
25.000
30.000
35.000
40.000
Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe
Baugewerbe (Bauhauptgewerbe und
Ausbaugewerbe)
2000
2010
75
Aufbau des regionalen Entwicklungsforums „regEnt“ zu nennen. Mit dem erstgenann-
ten Forum soll die deutsche Bauwirtschaft an die Bedingungen der EU-Flexibilisierung
der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit auf dem Bausektor forciert und die Quali-
fizierung des regionalen Fachkräftepersonals gesichert werden. Das euroregionale
interkulturelle Kommunikationsforum dient der Verbesserung der Zusammenarbeit
deutscher und tschechischer KMU im Bereich Unternehmensführung sowie der inter-
kulturellen Qualifikation der Beschäftigten. Auf dem Gebiet der Abfall- und Abwasser-
entsorgung soll das regionale Entwicklungsforum regEnt aufgebaut werden, zu diesem
Zweck wurden insgesamt zehn Seminare und Workshops sowie Vortrags-
Veranstaltungen und Exkursionen durchgeführt. Das Forum soll als stabiles Partner-
Forum aus sächsischen und nordböhmischen Trägern der Aus-, Fort- und Weiterbil-
dung sowie Unternehmen zur Lösung von grenzübergreifenden Problemen auf dem
Gebiet der Abfall- und Abwasserentsorgung beitragen. An den Seminaren nahmen
sächsische und nordböhmische Vertreter der Unternehmen sowie der Ministerien und
Behörden, Verbände und Industrie- und Handelskammern sowie Bildungseinrichtungen
teil. Zu den Schwerpunkten Zählten Fragen des grenzüberschreitenden Rechts sowie
Probleme, Ziele und Aufgaben der Aus-, Fort- und Weiterbildung. Auch künftig sollen
regelmäßig tschechische Kolleginnen und Kollegen zu Fachseminaren und Workshops
nach Sachsen eingeladen werden.187 Weiterhin wurden drei Symposien zur Innovation
in der Keramiktechnologie durchgeführt (67; 239; 378), u.a. zum Thema Innovative
Brennverfahren und Brenntechnik in der Keramik.
Grenzüberschreitende Kooperationen vor allem zwischen Unternehmen haben sich in
der Vergangenheit intensiviert. Es ist eine Vielzahl an grenzübergreifenden Foren ge-
schaffen worden. Durch den EU-Beitritt Tschechiens stellt die Bewilligung von Arbeits-
erlaubnissen und Aufenthaltsgenehmigungen kein Problem mehr da. Die Prioritäten
drei und vier besitzen keine Aktualität mehr. Es kann also festgehalten werden, dass
das sechste Ziel in diesem Handlungsfeld erreicht worden ist. Trotzdem ist es wichtig,
die grenzübergreifende Zusammenarbeit in der Wirtschaft auch in Zukunft weiter zu
intensivieren.
Die Schaffung gemeinsamer Gewerbestandorte war das siebte Ziel im Regionalen
Entwicklungskonzept. In den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts gab es viele
Bemühungen in diese Richtung, meistens sind diese jedoch an rechtlichen und finan-
ziellen Rahmenbedingungen und dem Zoll gescheitert.188 Im Zuge des Schengener
Abkommens sind grenzüberschreitende Gewerbeeinheiten heutzutage weniger rele-
187 Interreg III A-Hallo Nachbar/Projektdatenbank. 188 Kirkamm, 2012.
76
vant.189 Ein Projekt ist dennoch zu erwähnen, der Sächsisch-Böhmische Bauernmarkt
(558). Der Bauernmarkt wurde 2001 eröffnet und befindet sich auf der deutschen Seite
der Euroregion in Dohna. Neben regionalen sächsischen ist der Vertrieb von böhmi-
schen Produkten zu seinem Markenzeichen geworden.190
Ziel acht ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Agrar- und Forstverwaltun-
gen. Eine enge bilaterale Zusammenarbeit besteht zwischen dem sächsischen Rinder-
zuchtverband und der Landwirtschaftsschule Děčin (369). Eine Priorität ist die grenzü-
berschreitende Kommunikation und Kooperation. Zu diesem Zwecke ist ein sächsisch-
tschechisch-polnisches Kommunikationsforum für Fachpersonal und Management in
forstwirtschaftlichen Dienstleistungsunternehmen aufgebaut worden (ERE 10314). Des
Weiteren wurde eine Machbarkeitsstudie als Vorstudie für das Projekt sächsisch-
tschechisches Wirtschaftskreislaufprogramm erstellt (EEL 11131). Damit sollte der
Aufbau von Kooperationen zwischen sächsischen und tschechischen Firmen zur Ver-
wendung von Kalksandstein- und Porenbetonabfall in der Bauwirtschaft und in der
Land- und Forstwirtschaft gefördert werden.
Die grenzüberschreitende Kooperation der Agrar- und Forstverwaltungen führt auch
zur Stärkung von Land- und Forstwirtschaft, welches das letzte Ziel in diesem Hand-
lungsfeld ist. Etwa die Hälfte der Fläche der Euroregion wird landwirtschaftlich genutzt.
Diese hat zwischen 1998 und 2010 um vier Prozent, vor allem zu Gunsten des Wald-
anteils, abgenommen (siehe Abb. 23), was ein Indiz für den Rückgang der Landwirt-
schaft sein kann. Es ist festzuhalten, dass mit den Maßnahmen die Situation der Land-
und Forstwirtschaft nicht wesentlich verbessert werden konnte. So waren beispielswei-
se keine Wirkungen erkennbar, welche die rückläufige Produktion stoppen oder die
Wettbewerbsfähigkeit des Landwirtschaftssektors auf regionale Ebene stärken.191
189 Kirkamm, 2012. 190 Homepage des Sächsisch-Böhmischen Bauernmarktes. 191 Kowalke; König, 2001.
77
Abbildung 23: Landnutzung in der Euroregion Elbe/Labe 1998 und 2010. Quelle: Landesamt f. Sta-tistik d. Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L., eigene Darstellung.
6.2.4 Tourismus und Naherholung
Das erste Ziel, welches im Regionalen Entwicklungskonzept für dieses Handlungsfeld
aufgestellt wurde, war die Steigerung der Qualität der touristischen Angebote aus Kun-
den- bzw. Nachfragersicht. In den Jahren 2001 bis 2011 wurden zahlreiche Projekte
durchgeführt die zur Erfüllung der Zielvorgabe beitragen. Darunter zählt die Einführung
der Erzgebirgscard vom Tourismusverband Erzgebirge e.V. (ERE 10081). Sie ist eine
elektronische Gästekarte mit multifunktionalem Chipkartensystem und stellt ein innova-
tives Marketinginstrument zur Profilierung des Erzgebirges als geschlossene Wettbe-
werbseinheit dar.192 Ein weiteres Projekt war der Ankauf, die Rückführung und die Res-
192 Homepage des Tourismusverband Erzgebirge e.V.
54%
30%
2%4%
10%
1998
Landwirtschaftsfläche
Waldfläche
Wasserfläche
bebaute Fläche
sonstige Flächen
50%
33%
2%
7%
8%
2010
Landwirtschaftsfläche
Waldfläche
Wasserfläche
bebaute Fläche
sonstige Flächen
78
taurierung eines historischen Reisezugwagens der Müglitztalbahn (527), was täglich
viele Touristen anlockt. Eine Priorität des Ziels ist die Schaffung gemeinsamer Touris-
musangebote. Zwei Projekte kann man dabei nennen, der deutsch-tschechische Was-
serwanderweg Euroregion „Station Pirna“ (EEL 0191) zur Förderung des touristischen
Sportbootverkehrs zwischen den beiden Ländern und das Projekt Kirchen in der Säch-
sisch-Böhmischen Schweiz (475). Weitere Maßnahmen waren der Ausbau des Ver-
eins- und Begegnungszentrums „Bahnhof Bärenstein“ für den Fremdenverkehr (EEL
10348), dabei wurde u.a. ein historischer Reisezugwagen restauriert sowie die Wie-
derbelebung des Tourismus-, Erholungs- und Sportgebietes Mikulov-Bournak-
Altenberg-Zinnwald mit Rekonstruktion des Liftes „Sever“ (EEL TR 817) und die Be-
schilderung an Wanderwegen im grenznahen Raum der Sächsisch-Böhmischen
Schweiz (168). Weiterhin wurde die alte Glasherstellung im östlichen Erzgebirge durch
sogenannte Glaswanderwege touristisch aufgearbeitet (EEL D0761). An den Glas-
ofenstandorten wurden Informationstafeln zur Glasherstellung aufgestellt, es entstan-
den Flyer mit einer „Glaswanderkarte“ sowie eine Broschüre für Touristen zur Ge-
schichte.
Ein weiteres Großprojekt im Handlungsfeld Tourismus nannte sich „Tourismusmana-
gement und Gästebetreuung in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz“ (EEL 10304).
Dieses diente der Qualifizierung sächsischer Arbeitsloser zu Fachkräften für den gren-
züberschreitenden Tourismus in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Ziel war es, die
Euroregion mit regional ausgebildeten, professionellen Gästebetreuern bei der Ent-
wicklung zu einer attraktiven, grenzüberschreitenden Tourismusdestination zu unters-
tützen. Dabei sollten innovative Konzepte entwickelt und so die qualitative und quanti-
tative Verbesserung des Tourismusservice erreicht werden. Die Erhöhung der Touris-
tenzahlen und der Verweildauer der Gäste in der Region sollte gefördert werden. Nach
Abschluss der Maßnahme sollte die Qualifizierung kontinuierlich in Form von Semina-
ren und Workshops fortgesetzt werden. Die deutschen und tschechischen Teilnehmer
absolvierten eine gemeinsame Ausbildung zu den Schwerpunkten der touristischen
Entwicklung in der Grenzregion. Des Weiteren erhielten die Teilnehmer Sprachunter-
richt in Tschechisch und Englisch. Im Anschluss an die theoretische Ausbildung wur-
den Praktika bei touristischen Unternehmen absolviert, um praktische Erfahrungen zu
sammeln. Nach Projektabschluss erhielten viele Teilnehmer eine Anstellung in einem
touristischen Unternehmen. Durch die aktive Mitwirkung der tschechischen Partner war
es auch möglich, dass grenzüberschreitende ökologische Aspekte bei der touristischen
Entwicklung des Grenzraumes in die Ausbildung einflossen. Die Einbeziehung weiterer
regionaler und überregionaler Kooperationspartner führte zur Bildung von touristischen
79
Netzwerken. Mit den Ergebnissen und Erfahrungen des Projektes kann die nachhaltige
touristische Entwicklung im Grenzraum unterstützt werden.193
Im Rahmen des Ziel 3-Projektes „Sächsisch-Böhmische Schweiz- eine exzellente
grenzüberschreitende touristische Destination“ wurde im Jahr 2010 der „Tourismus
Pass Sächsisch-Böhmische Schweiz“ entwickelt. Dieser ist Teil einer regionalen Quali-
tätsinitiative und bietet den Touristikern in der Region beiderseits der Grenze eine be-
sondere Möglichkeit der Weiterbildung. Der Pass berechtigte die Inhaber im Zeitraum
vom September 2010 bis Dezember 2011 34 Freizeiteinrichtungen in der Sächsischen
und neun in der Böhmischen Schweiz kostenfrei zu besuchen. Ziel war es, die Touristi-
ker mit den aktuellen Angeboten persönlich vertraut zu machen damit sie diese profes-
sioneller an Gäste weiterempfehlen können.194
Ob die Maßnahmen im Bereich Tourismus Wirkung gezeigt haben, lässt sich anhand
von statistischen Daten belegen. Eine Steigerung der Besucherzahlen wäre ein Beleg
für den Erfolg der Maßnahmen und die Erfüllung des ersten Ziels. Bei der Auswertung
der Statistik ist aufgefallen, dass die Entwicklung des Tourismus im sächsischen und
tschechischen Teil sehr unterschiedlich verläuft. Während im deutschen Teil eine posi-
tive Tourismusentwicklung festzustellen ist, ist sie im tschechischen Teil eher als nega-
tiv zu bewerten. Die Zahl der Beherbergungsstätten in der Euroregion ist im sächsi-
schen Teil von 472 im Jahr 1998 auf 533 im Jahr 2010 angestiegen. Im tschechischen
Teil ist in dem Zeitraum ein Rückgang um 242 Beherbergungsstätten zu verzeichnen
(siehe Abb. 24). In diesem Zusammenhang hat sich auch die Zahl der angebotenen
Betten im sächsischen Teil vergrößert und im böhmischen um etwa 6000 Betten ver-
ringert (siehe Abb. 25). Dazu ist zu sagen, dass die positive Entwicklung im sächsi-
schen Teil auf die Stadt Dresden begrenzt ist. Der Tourismus in der Landeshauptstadt
boomt in den letzten Jahren mehr denn je und es wurden viele neue Hotels, Hostels
und ähnliches gebaut, während auch im Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge
die Zahl der Beherbergungsstätten und angebotenen Betten rückläufig war (siehe Ta-
belle Anhang 4).
193 Interreg III A-Hallo Nachbar/Projektdatenbank. 194 Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V., 2011.
80
Abbildung 24: Beherbergungsstätten in der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Landesamt f. Statistik d. Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L., eigene Darstellung.
Abbildung 25: Angebotene Betten in der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Landesamt f. Statistik d. Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L., eigene Darstellung.
Die Übernachtungen und Ankünfte sind im gesamten sächsischen Teil gestiegen. Der
tschechische Teil dagegen hat mit immer geringer werdende Besucherzahlen zu kämp-
fen (siehe Abb. 26; 27). In der gesamten Euroregion ist die Entwicklung der Besucher-
zahlen positiv. So kamen 1998 1,8 Mio. Gäste in der Region an, im Jahre 2010 waren
es 2,5 Mio.
0
100
200
300
400
500
600
1998 2004 2007 2010
insgesamt sächsischer Teil
insgesamt tschechischer Teil
0
500
1.000
1.500
2.000
2.500
1998 2004 2007 2010
insgesamt sächsischer Teil
insgesamt tschechischer Teil
81
Abbildung 26: Übernachtungen in Tausend in der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Landesamt f. Sta-tistik d. Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L., eigene Darstellung.
Abbildung 27: Ankünfte in Tausend in der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Landesamt f. Statistik d. Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L., eigene Darstellung. Es ist festzuhalten, dass viele Maßnahmen unternommen wurden um die Qualität der
touristischen Angebote zu verbessern. Die steigenden Gästezahlen in der Euroregion
sind ein Indikator dafür, dass diese Maßnahmen Wirkung gezeigt haben. Die Region ist
attraktiver für Touristen geworden. Somit wurde das erste Ziel erreicht. Da die Entwick-
lung im tschechischen Teil jedoch negativ ist, sind weitere Projekte, vor allem auf die-
ser Seite und grenzübergreifend, notwendig, um die gesamte Region attraktiver zu
machen und die Zielvorgabe auch in Zukunft zu erfüllen.
0
1.000
2.000
3.000
4.000
5.000
6.000
7.000
1998 2004 2007 2010
insgesamt sächsischer Teil
insgesamt tschechischer Teil
0
5.000
10.000
15.000
20.000
25.000
30.000
35.000
40.000
1998 2004 2007 2010
insgesamt sächsischer Teil
insgesamt tschechischer Teil
82
Das zweite Ziel war die Nutzung bzw. Schaffung von Synergieeffekten insbesondere
mit KMU und Unternehmen der Land- und Forstwirtschaft. Rund um die Forellen-
schänke wurde das Wandergebiet Sebnitzer Wald erschlossen (10). Damit wurden
mehr Gäste in das Gebiet gelockt und somit auch Kunden zur Forellenschänke. Ein
anderes Feld in diesem Zusammenhang ist der Urlaub auf dem Bauernhof. Dieser be-
schreibt ein touristisches Angebot im ländlichen Raum, welches Aufenthalte auf oder in
der Nähe eines Bauernhofes umfasst. Das Angebot wird vorwiegend von Landwirten
organisiert und Ihnen somit ein Zusatzeinkommen ermöglicht. Mit Blick auf die Siche-
rung der Lebensqualität in den ländlichen Räumen, den Erhalt von Arbeitsplätzen und
der Infrastruktur sowie auf die demographische Entwicklung sollten die Potenziale des
Landtourismus und dessen Bedeutung als Wirtschaftsfaktor weiter ausgeschöpft wer-
den. Es kann nicht von einer Zielerreichung gesprochen werden, da es in dem Zu-
sammenhang auch weiterhin wichtig sein wird Synergieeffekte zu schaffen und zu nut-
zen.
Eine Vielzahl weiterer Projekte beschäftigte sich mit dem Thema (grenzüberschreiten-
de) Information und Vermarktung, was auch als ein Ziel im Entwicklungskonzept nie-
dergeschrieben ist. Ein gemeinsamer Messeauftritt der sächsischen Ferienunion ent-
lang der Elbe wurde gestaltet und realisiert (166). Der Verein Landurlaub in Sachsen
e.V. erstellte eine ganzheitliche, zweisprachige Reliefkartendarstellung der schönsten
Wander-, Rad-, Reitwege und Loipen im Gebiet Rehefeld-Zaunhaus und Moldava (EEL
11083). Damit sollte das Gebiet Gästen und Einheimischen nähergebracht und das
Interesse für längere Aufenthalte in der deutsch-tschechischen Osterzgebirgsregion
geweckt werden. Der Tourismusverband Erzgebirge e.V. entwickelte die Internetprä-
sentation Wanderwelt Erzgebirge auf der Basis eines Geographischen Informations-
systems zur Darstellung der Wanderwege unter Einbeziehung touristischer Sehens-
würdigkeiten, gastronomischer und Beherbergungseinrichtungen sowie buchbarer Tou-
rismusangebote (ERE 10246). Zum Thema grenzüberschreitendem Marketing wurde
ebenfalls vom Tourismusverband Erzgebirge e.V. ein Netzwerk touristischer Freizeit-
einrichtungen geschaffen (ERE 10278). Damit sollte die touristische Infrastruktur durch
die elektronische Vernetzung verbessert werden.
Der Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V. arbeitete im Jahr 2006 mit einem
Partner aus Krásná Lípa am Aufbau einer grenzüberschreitenden touristischen Infrast-
ruktur für die Lenkung des Tourismus in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz und an
der Entwicklung gemeinsamer Produkte, Dienstleistungen und einem gemeinschaftli-
chen Marketing der grenzüberschreitenden Destination (100011286). Schwerpunkte
83
waren Maßnahmen zur Entwicklung des Tourismus, der Öffentlichkeitsarbeit sowie
einer gemeinsamen grenzüberschreitenden Managementstruktur. So entstand eine
Zusammenarbeit beim Urlaubsmagazin Sächsische Schweiz, das einheitliche Logo
und die gemeinsame Präsentation auf Messen.195 An einer gemeinschaftlichen Tou-
rismusentwicklung arbeiten die Stadtverwaltung Bad Schandau und Česká Kamenia
(100044179). Schwerpunkte dabei sind die Kooperation von Touristeninformationen
und die Förderung ihrer Entwicklung mit dem Ziel die grenzüberschreitende Dienstleis-
tung und Informationsvermittlung zu fördern. Weitere Hauptaktivitäten sind der Aufbau
eines gemeinsamen Informations- und Reservierungssystems (IRS), die Werbung für
umweltfreundliche Verkehrsmittel, die Entwicklung und Erprobung von vierundzwanzig
neuen touristischen Produkten (touristische Programme, interaktive Pfade) und die
gemeinsame Präsentation der Region auf Messen und Promotionsaktionen. Die Infor-
mation und Vermarktung der Region geschieht heute zum Großteil grenzüberschrei-
tend und mindestens zweisprachig, damit wurde das Ziel erreicht. Die gemeinsame
Vermarktung sollte auch zukünftig beibehalten und die Kooperationen verbessert wer-
den.
Bei allen Aktivitäten und Maßnahmen im Bereich Tourismus wird darauf Wert gelegt,
naturverträglich und im Sinne der Nachhaltigkeit zu handeln.196 Dies kommt auch dem
vierten und letzten Ziel der Etablierung eines naturverträglichen Tourismus zu Gute.
Die Devise Qualität statt Quantität sollte, im Sinne der Nachhaltigkeit, zukünftig auch
ein Ziel sein.
6.2.5 Umwelt, Natur und Landschaft
Das erste Ziel in diesem Handlungsfeld war die Pflege des Landschaftsbildes und der
Kulturlandschaft. Hierfür wurde das Projekt „Schafe in der hinteren Sächsischen
Schweiz“ ins Leben gerufen (180). Um die Artenvielfalt in der Region zu sichern wurde
der Elblachs wieder eingesiedelt und in diesem Zusammenhang das Fischbruthaus
modernisiert (371). Ein Projekt zur Pflege der Kulturlandschaft war die Untersuchung
und Dokumentation von Kleindenkmälern im sächsisch-böhmischen Grenzraum
(100011485). Für ausgewählte Objekte wurden Restaurierungskonzepte erstellt. Die
böhmischen und sächsischen Teile des Erzgebirges kämpfen um den Eintrag in das
UNESCO-Welterbeverzeichnis als grenzübergreifende Montan- und Kulturlandschaft.
Dazu sollen in einem Projekt Pilotstudien zu verschiedenen Objekten und Orten in der
Region erstellt werden (100042493). Um eine Basis für gemeinsame touristische, ge-
sellschaftliche und historische Veranstaltungen, Erziehungsprogramme, Arbeitseinsät- 195 Richter, 2012. 196 Richter, 2012.
84
ze und Aufenthalte zu schaffen, wurde eine alte Mühle zum Zentrum der umweltorien-
tierten und kulturellen Erziehung umgebaut (100018558).
Die Pflege des Landschaftsbildes und der Kulturlandschaft ist ein unaufhörliches Ziel
an dem immer gearbeitet werden muss, daher sollte es auch ein Ziel im neuen Regio-
nalen Entwicklungskonzept sein. Der Schwerpunkt sollte auf einer nachhaltigen Land-
nutzung liegen und die Siedlungstätigkeit auf die Städte konzentriert werden. Dies war
bis jetzt im sächsischen Teil nicht der Fall, was die Verdopplung der bebauten Flächen
von 7% 1998 auf 14% im Jahr 2010 zeigt (siehe Tabelle Anhang 5).197
Dem Ziel der Stärkung der Strukturen des Ländlichen Raumes sind nicht explizit
durchgeführte Projekte zuzuordnen. Jegliche Maßnahmen in anderen Handlungsfel-
dern, welche im ländlichen Raum oder für den ländlichen Raum durchgeführt wurden,
tragen zur Erfüllung dieses Ziels bei. Mit der Schaffung regionaler Kreisläufe und der
Abfederung der Strukturschwächen in peripheren Lagen, sollte zukünftig an diesem
Ziel festgehalten werden.
Die Verbesserung der Wasserqualität der Fließgewässer ist ein weiteres Ziel im Re-
gionalen Entwicklungskonzept. Dazu zählt auch das Problem der Abwasserbeseiti-
gung. Im nordöstlichen Teil der Stadt Ústék, wo sich das an den Seestränden des
Chmelařsee gelegene Erholungsgebiet befindet, wurde ein Gewichtskraft- und Druck-
kraftkanalisierungssystem zur Abwasserableitung gebaut (EEL TR930). Im Landkreis
Sächsische Schweiz/Osterzgebirge und im Bezirk Ústí waren 2010 nur 86,7% bzw.
81,5% der Bevölkerung an die öffentliche Kanalisation angeschlossen (siehe Tabelle
2). Die Erhöhung des Anschlussgrades solle ein zukünftiges Ziel sein.
Allgemein ist festzustellen, dass sich die Wasserqualität der Fließgewässer, beispiels-
weise der Elbe, in der Euroregion im letzten Jahrzehnt verbessert hat. Ein Indikator
dafür ist die steigende Anzahl der Fischarten und Kleinorganismen. Grund für die Ver-
besserung ist das erhöhte Umweltbewusstsein von Bevölkerung und Industrie. Nach
der Wiedervereinigung ist durch eine bewusstere Müllentsorgung und durch den Bau
von Kläranlagen auch das Wasser der mittleren und oberen Elbe sauberer gewor-
den.198 Das dritte Ziel wurde erreicht.
197 Landesamt f. Statistik d. Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L. 198 Unter der Homepage Zukunft Elbe.
85
Ziel vier ist die Verminderung von Schadstoffbelastungen in der Euroregion. Im
Schwarzen Dreieck199 wurde ein Projekt durchgeführt, um emissionsmindernde Maß-
nahmen bei gleichzeitiger Kontrolle der Aziditäts- und Luftschadstoffentwicklungen auf
dem Gebiet der Euroregion Elbe/Labe zu optimieren (49). Die Maßnahmen im Bereich
Verkehr, wie beispielsweise der Abbau der Verkehrsbelastungen in Ballungsräumen
durch den Bau von Ortsumgehungsstraßen oder die Schaffung attraktiver Angebote im
ÖPNV, und die vermehrte Nutzung alternativer Energien trug zur Erfüllung des Ziels
bei. Auch in Zukunft sollte das Ziel jedoch weiter verfolgt werden um Emissionen weiter
zu mindern.
Ein weiteres Ziel ist die Rekultivierung und Sanierung des Bodens. Ein aktuelles Pro-
jekt nennt sich VODAMIN (100066332). Die Ziele sind die Bewältigung der Folgen des
ehemaligen Tagebaus und die Rekultivierung des Bergbaus in Sachsen und Böhmen.
Geplant sind Maßnahmen in nordböhmischen Braunkohlerevieren zur Abschätzung der
Auswirkungen des Grubenwasseranstieges auf die Umwelt und Infrastruktur, zur Rei-
nigung von Grubenwässern aus dem Braunkohlebergbau und zu Gruben- und Oberflä-
chenwasserproblemen im ehemaligen Erz- und Steinkohlebergbau in Zinn-
wald/Cínovec bzw. Lugau/Oelsnitz. Es sollen Handlungskonzepte für Bergbaugebiete
und Folgelandschaften sowie Maßnahmenpläne zur Wiederherstellung eines natürli-
chen Zustandes des grenzüberschreitenden Fließgewässers in Zinnwald/Cínovec ent-
wickelt werden. An insgesamt 34 Einzelprojekten arbeiten Ingenieurbüros, staatliche
Forschungseinrichtungen, Bergbauunternehmen und Fachbehörden mit den Kommu-
nen in den Bergbauregionen zusammen.200 Mit dem Projekt rückt die Umsetzung des
Ziels ein Stück näher und sollte daher in Zukunft weiterhin verfolgt werden. Da auf
tschechischer Seite der Anteil sonstiger Flächen, welche zum Großteil durch den
Braunkohletagebau beansprucht wurden und noch werden, hoch ist (siehe Abb. 5),
sollten die Rekultivierung ehemaliger Tagebaue und die Revitalisierung von Landschaf-
ten Prioritäten sein. Weiterhin wäre es wichtig die Schwerpunkte der Arbeit auf die
Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit des Bodens durch die Beseitigung von Altlas-
ten und auf die Nachnutzung von Industriebrachen zu legen.
Der grenzübergreifender Natur-/Landschaftsschutz in der Region wurde als Ziel im
Regionalen Entwicklungskonzept aufgestellt. Der Schutz der Natur muss grenzüber-
199 Das „Schwarze Dreieck“ umfasst die Gebiete Nordböhmen in Tschechien, den südlichen Teil Sachsens und den Südwestteil Niederschlesiens in Polen. Es erhielt seinen Namen durch die jahrzehntelange Nut-zung der Kohle aus den Braunkohlevorkommen in dem Gebiet und dem damit verbundenen Gesundheits- und Ökosystemschädigungen. Weitere Informationen in: gemeinsamer Bericht zur Luftqualität im Schwar-zen Dreieck, 2002. 200 Vgl. VODAMIN.
86
schreitend geschehen, da er alleine nicht funktioniert, denn „die Natur macht nicht vor
Grenzen halt“.201 Somit werden alle Schutz- und Managementbemühungen, laut Frau
Dr. Stab, automatisch grenzüberschreitend geplant. Die grenzüberschreitende Zu-
sammenarbeit ist eine Grundsatzaufgabe des Nationalparkzentrums in Bad Schandau.
Es gibt tschechische Mitarbeiter im Team und auch auf der tschechischen Seite wird
darauf geachtet, dass mindestens einer der Kollegen deutsch spricht, da die unter-
schiedliche Sprache bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit meist ein Hinder-
nis darstellt. Alle Beschilderungen im Nationalparkzentrum, das Personal und die Flyer
sind zweisprachig. Auch die deutsche und tschechische Nationalparkverwaltungen
arbeiten auf institutioneller Ebene seit Anfang ihres Bestehens an gut zusammen. So
gibt es einen regelmäßigen Austausch in den Fachgruppen. Die unterschiedliche rech-
tliche Situation gestaltet die Zusammenarbeit in bestimmten Bereichen jedoch schwie-
rig. Das Umweltrecht ist auf der tschechischen Seite anders als auf der sächsischen,
womit es unterschiedlich große Handlungsspielräume gibt. In Deutschland ist der Na-
turschutz Ländersache, angepasst an das Bundesrecht bzw. EU-Recht, in Tschechien
ist Umweltrecht ein Bundesrecht. Diese verschiedenen Ebenen machen die Zusam-
menarbeit zuweilen umständlich. Eine gute Zusammenarbeit besteht im Bereich der
Umweltbildung oder bei gemeinsam ausgeführten Ausstellungen u. a.202
Eine Harmonisierung der Gesetzgebung ist hilfreich und in Zukunft wichtig. Gute Bei-
spiele sind die Natura 2000 und FFH-Gebiete.203 Erstere sind Gegenstand des Projek-
tes „grünes Netzwerk Erzgebirge“ (100007151). Inhalt des Projektes war die Nutzung
der zahlreichen Natura 2000-Gebiete im Erzgebirge beiderseits der deutsch-
tschechischen Grenze zur Förderung der ländlichen Entwicklung. Dazu sollte die gren-
züberschreitende Wahrnehmung der Natura 2000-Gebiete verbessert, Synergien zwi-
schen Landwirtschaft und Naturschutz gestärkt, neue touristische und umweltpädago-
gische Angebote geschaffen und dauerhafte grenzübergreifende Kooperationsbezie-
hungen aufgebaut werden.
Da der Natur- und Landschaftschutz grenzübergreifend organisiert wird, wurde das
Ziel, laut Frau Dr. Stab, erreicht. Ein zukünftiges Ziel sollte die Harmonisierung der
Gesetzgebung der beiden Länder in diesem Bereich sein
Ein anderes Ziel in diesem Handlungsfeld ist die Minderung der Hochwassergefähr-
dung. Durch das Jahrhunderthochwasser im August 2002 rückte das Thema vorbeu-
201 Stab, 2012. 202 Stab, 2012. 203 Stab, 2012.
87
gender Hochwasserschutz wieder mehr in die Öffentlichkeit, und es wurden verschie-
dene Maßnahmen und Projekte durchgeführt. Dazu wurde für das Einzugsgebiet der
Mandau und Kirnitzsch ein grenzüberschreitendes Gewässermanagementsystem auf-
gebaut (ERN 2096 EEL) und der Mordgrundbach zur kontinuierlichen Entwässerung
des deutsch-tschechischen Kammgebietes saniert (486). Die Priorität des achten Ziels
lag auf dem Hochwasserschutz im Müglitztal, welches in der Vergangenheit wiederholt
von Hochwasserkatastrophen heimgesucht wurde, was zu großen Schäden führte.
Diese Schäden und die Risikoprognose für die Zukunft waren Anlass für das Sächsi-
sche Staatsministerium für Umwelt- und Landesentwicklung die Landestalsperrenver-
waltung Sachsen 1998 zu beauftragten einen Hochwasserschutz im Müglitztal zu er-
richten. Die Arbeiten am Hochwasserrückhaltebecken begannen im März 2002. Urs-
prünglich für 2,5 Mio. m³ Wasser geplant, wurde nach dem Jahrhunderthochwasser im
August 2002 die Kapazität des Beckens auf 5,21 Mio. m³ erweitert. In Planung befindet
sich des Weiteren der Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens im Bielatal bei Bären-
stein.204
Ein transnationales Projekt, mit Projektpartnern aus Deutschland, Österreich, der
Tschechischen Republik und Ungarn, welches sich mit dem Thema vorsorgender
Hochwasserschutz an der Elbe beschäftigt ist LABEL (Labe- Elbe). Es ist das Nachfol-
geprojekt von ELLA (Elbe- Labe) welches 2003 eingeführt wurde. Bei ELLA ging es vor
allem darum, rechtliche Grundlagen zur Raumordnung und Hochwasserschutz sowie
raumplanerischen Handlungsfeldern zusammenzustellen und Empfehlungen für die
Wasserwirtschaft, Raumplanung und Erhöhung des Problembewusstseins zu erarbei-
ten. Beim Nachfolgeprojekt LABEL steht die Erarbeitung einer transnationalen Strate-
gie zur Anpassung an das Hochwasserrisiko und einer nachhaltigen Entwicklung des
Elbegebietes im Vordergrund. Durch Pilotaktionen in den Regionen sollen beispielhaft
spezifische Maßnahmen umgesetzt werden.205
Das Ziel ist zum heutigen Zeitpunkt teilweise umgesetzt wurden. Nach dem Hochwas-
ser 2002 führten mehrere Maßnahmen zu einer Minderung der Hochwassergefährdung
in der Euroregion. Dieses Ziel sollte, u.a. mit dem Bau des Hochwasserrückhaltebe-
ckens im Bielatal, weiter verfolgt werden.
Weitere Ziele sind der Schutz des Bodens und die Verbesserung des Waldzustandes.
Zur Waldschadensanierung wurden Bodenschutz- und Kompensationskalkungen im
Privat- und Körperschaftswald zur strukturellen Verbesserung des Bodenzustandes
204 Weitere Informationen unter der Homepage des HRB Bärenstein, Biela. 205 Weitere Informationen: Sächsischen Staatsministeriums des Innern, 2006.
88
und damit zur Verbesserung der Widerstandskraft von Waldbeständen gegenüber
anthropogenen Schadeinflüssen durchgeführt (ERN 19380 EEL; ERE 10319 EEL;
117). Darüber hinaus wurde eine Bodenschutzkalkung zur Waldschadensanierung im
Mittel- und Osterzgebirgischen Staatswald (116) und Maßnahmen aufgrund neuartiger
Waldschäden (255) unternommen. Als Folge der Waldschäden des Winters 1995/96
wurden Aufforstungsmaßnahmen im Privat- und Kommunalwald durchgeführt (181).
Um die Schutzgebietsverwaltungen bei der Erfüllung regionaler und transnationaler
Zielvereinbarungen im Bereich des Naturschutzes, konkret im Bereich des ökologi-
schen, naturnahen Waldumbaus zu unterstützen, wurde ein Fachinformationssystem
zur historischen Waldentwicklung erstellt. Dieses beinhaltet sowohl Sach- als auch
Geometriedaten und wird in bestehende Waldinformationssysteme und Forst-
Geographische Systeme eingebunden. Das System dient als Grundlage für die Pflege-
und Entwicklungsplanung naturnaher Wälder in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz
(100011779). Diese Ziele wurden zum Teil erfüllt. Defizite gibt es beispielsweise in der
Einschränkung weiterer Versiegelungen (siehe Tabelle Landnutzung Anhang 5), daher
sollten auch diese beiden Ziele in das neue Regionale Entwicklungskonzept übernom-
men werden.
Ein sehr wichtiges Thema im Handlungsfeld Umwelt, Natur und Landschaft und gleich-
zeitig letztes Ziel in diesem ist die Erhöhung der Umweltbildung. Umweltbildung ist ein
Bildungsansatz, der einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt und den
natürlichen Ressourcen vermitteln soll. Gerade in den letzten Jahren wurden und wer-
den etliche grenzüberschreitende Projekte durchgeführt. Die Grüne Liga Osterzgebirge
e.V. entwickelte beispielsweise ein Computerspiel, welches, in Verbindung mit realen
Naturerlebnissen in der Region des Osterzgebirges, spielerisch Kenntnisse über Natur,
Landwirtschaft und Umweltschutz beiderseits der Grenze vermitteln soll (EEL D788).
Ein Projekt zur grenzüberschreitenden Bildung in Naturschutz und nachhaltiger Ent-
wicklung in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz, dem Oberlausitzer Bergland und dem
Lausitzer Gebirge hatte zum Ziel die Verbesserung des Umweltbewusstsein und -
handelns und die Heimatbindung der Bevölkerung zu stärken (100011433). In abge-
stimmten Umweltbildungsprogrammen (Exkursionen, Vorträge, Projekttage, Ausstel-
lungen usw.) und grenzüberschreitenden zweisprachigen Begegnungen (Schulpartner-
schaften, Vereinstreffen usw.) wurden Natur- und Umweltthemen, wie Naturschutz,
Energie und Mobilität, angeboten.
Im Jahr 2006 ist im Rahmen eines grenzüberschreitenden Projektes der Sächsischen
Landesstiftung Natur und Umwelt in Kooperation mit dem Christlich-Sozialen Bil-
89
dungswerk Sachsen e.V. das Trinationale Netzwerk Umweltbildung (kurz TNU) ent-
standen. Dabei handelt es sich um einen freiwilliger Zusammenschluss vom Netzwerk
Umweltbildung Sachsen mit niederschlesischen und nordböhmischen Umweltbildungs-
einrichtungen. Ziel des Netzwerkes ist der Informationsaustausch und die Zusammen-
arbeit zwischen den Umweltbildungseinrichtungen und den Umweltverwaltungen in den
Regionen. Es werden Veranstaltungen zu aktuellen Umweltthemen organisiert und die
Partner bei der Entwicklung und Umsetzung neuer grenzüberschreitender Umweltbil-
dungsprojekte und -kooperationen unterstützt. Im Rahmen des TNU werden verschie-
dene Projekte durchgeführt206, beispielsweise zum Thema „neue Wege für Umweltbil-
dung in Sachsen und Nord-/Westböhmen“. Das erste hat zum Ziel sächsische und
böhmische Umweltbildungseinrichtungen in ihrer Bildungsarbeit zu unterstützen durch
entsprechende Schulungen der Umweltbildner, Fachveranstaltungen und Erfahrungs-
austausch. Hauptaugenmerk liegt auf den Themen Klimaschutz, Naturschutz und Um-
weltpädagogik. Das TNU soll ausgebaut und ein gemeinsames Leitbild, Marketingkon-
zept und eine einheitliche Strategie entwickelt werden (100013424). Das zweite Projekt
beschäftigt sich mit den Gebieten Landnutzung und Umwelttourismus. Durch fachlich
bezogene und methodisch innovative Praxismodule wird die grenzüberschreitende
Umweltkommunikation weiterentwickelt und fachliche Partner für das TNU gewonnen.
Ziel ist die Stärkung der öffentlichen Wahrnehmung des Netzwerkes, der Einrichtungen
und ihrer Bildungsangebote in allen Euroregionen (1999114455). Auch ein drittes Pro-
jekt schließt an die Aktivitäten im Projekt zum Aufbau des Trinationalen Netzwerkes
Umweltbildung an. Bis dato wurden etwa 150 Partner in Sachsen und ebenso viele in
den anderen Regionen für die Mitwirkung im TNU gewonnen. Gegenstand des Projek-
tes ist die Entwicklung neuer innovativer Bildungsangebote und deren Transfer im
Netzwerk sowie die Professionalisierung der Umweltbildner durch fachlich-inhaltliche
und methodische Weiterbildungen (100013424).
Zur Schaffung gemeinsamer mobiler Bildungsprogramme für das Grenzgebiet wurde
das Projekt Fluss Elbe- unser gemeinsames Erbe, welches zum jetzigen Zeitpunkt
noch nicht abgeschlossen ist, ins Leben gerufen (100065789). Schulen, nichtstaatliche
Organisationen arbeiten eng an Methodik und Materialien, der Durchführung von Leh-
rerseminaren und an Bildungsprogrammen für die direkte Umgebung der Schulen zu-
sammen. Außerdem sind die Durchführung von Mehrtagesprogrammen mit Partner-
schulen und die Visualisierung der Ergebnisse im Internet Gegenstand der Kooperati-
on. Ein anderes interdisziplinäres deutsch-tschechisches Bildungsprojekt konzentriert
sich auf den Bereich von Rekultivierung und Revitalisierung von degradierten Böden in 206 Weitere Informationen unter der Homepage des TNU.
90
Folge menschlicher Tätigkeit, beispielsweise Bergbaufolgelandschaften (100020659).
Das Projekt ermöglicht das Zusammentreffen von Fachleuten aus Betrieben, der For-
schung und Studenten auf Vorlesungen, Konferenzen und gemeinsamen Workshops
um ihnen interdisziplinäre Verfahrensweisen beizubringen. Darüber hinaus werden
zweisprachige Regelwerke ausgegeben, Fachbeiträge publiziert und gemeinsame
Internetseiten des Projektes entwickelt.
Eine enge Zusammenarbeit in der Umweltbildung besteht zwischen den beiden Natio-
nalparkzentren in Bad Schandau und Krásná Lípa. Gemeinsam organisieren sie gren-
züberschreitende Bildungsprogramme für Schüler in den Ferien zu klassischen Um-
weltthemen, Workshops für Pädagogen, Fachexkursionen für Erwachsene, Fachvor-
träge und verschiedene Großveranstaltungen bzw. beteiligen sich gemeinsam an
grenzüberschreitenden Festen.207 Das Interesse an diesen Veranstaltungen ist, laut
Frau Dr. Stab, sehr groß. Zweimal im Jahr wird ein Veranstaltungskalender veröffent-
licht. Durch derartige Projekte können viele Menschen angesprochen werden, es ent-
stehen Kooperationen zwischen Kirchen, Vereinen, Schulen u.a. Das wiederum fördert
nicht nur das Verständnis für Umwelt, Natur und Landschaft, sondern knüpft auch zwi-
schenmenschliche Kontakte und stärkt die Bindung der Bevölkerung an ihre Region.208
Umweltbildung ist ein aktuelles, wichtiges Thema um den verantwortungsvollen Um-
gang mit der Umwelt von klein auf zu lernen. Mit der Gründung des TNU und der vor-
bildhaften Zusammenarbeit der beiden Nationalparkzentren in Bad Schandau und
Krásná Lípa sowie weiterer Projekte, wurde das Ziel der Erhöhung der Umweltbildung
erreicht. Wichtig für die Zukunft sind die Vertiefung der Kooperationen und die noch
bessere Integration der Umweltbildung in die schulische Bildung.
6.2.6 Bevölkerung, Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt
Das erste Ziel in diesem Handlungsfeld ist die Beseitigung des extremen Defizits in der
natürlichen Bevölkerungsentwicklung, womit die Euroregion noch immer zu kämpfen
hat. Wirkungsindikatoren sind die Geburten- und Sterberaten in der Region und das
natürliche Bevölkerungssaldo (Geburten minus Sterbefälle). Vor allem im tschechi-
schen Teil ist die Entwicklung in den letzten Jahren negativ (siehe Abb. 28). Im sächsi-
schen Teil ist die natürliche Bevölkerungsentwicklung in der Stadt Dresden positiv, der
Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge weißt einen Rückgang auf (siehe Tabel-
le Anhang 6). Die Statistik zeigt, dass das Ziel nicht erreicht werden konnte und durch
den demographischen Wandel wird das Problem in der Zukunft noch verstärkt. Daher
207 Stab, 2012. 208 Stab, 2012.
91
ist es wichtig die Region familienfreundlicher zu gestalten und die Situation von Fami-
lien und Alleinerziehenden mit Kind(ern) zu verbessern.
Abbildung 28: Natürliches Bevölkerungssaldo der Euroregion Elbe/Labe im Zeitraum 1999-2010. Quelle: Landesamt f. Statistik d. Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L., eigene Darstellung. Die Steigerung der Attraktivität des Ländlichen Raumes für die Jugend ist das zweite
Ziel. Um dieses Ziel zu erreichen müssen Angebote für die Jungend im ländlichen
Raum geschaffen werden. Darunter zählen, neben Freizeiteinrichtungen und Vereinen,
vor allem Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Denn viele Jugendliche verlassen die Region
aus Mangel beruflichen Zukunftsperspektiven. Auch zukünftig sollte an diesem Ziel
gearbeitet werden.
Die Abwanderung aus diesem Grund zu verhindern ist ein eigenes Ziel im Regionalen
Entwicklungskonzept. Dazu wurde ein Projekt zur Weiterbildung und Qualifizierung in
der Euroregion Elbe/Labe durchgeführt (99). Die Hotelfachschule Pirna gGmbH führte
gemeinsame Ausbildungsmodule für Tourismusfachkräfte durch (EEL 10322). Dabei
wurden binationale Ausbildungsmodule für den Bildungsgang Tourismusmanagement
beiderseits der Grenze entwickelt, gemeinsam durchgeführt und angewendet. Inhalte
dieser Zusatzqualifikation sind regionale grenzüberschreitende Tourismuskenntnisse
und deren Vermarktung. Ein anderes Projekt diente der Qualifizierung von Lehrkräften
für fachbezogenes und berufsorientiertes Tschechisch als Fremdsprache zur Entwick-
lung eines kommunikativ ausgerichteten Unterrichts für das Führungspersonal und die
Mitarbeiter von KMU (EEL 11023). Auch für das Malerhandwerk wurde eine fachspezi-
fische Weiterbildung geschaffen (EEL 10182). In der Weiterbildung geht es um den
Erwerb von Kenntnissen und Fähigkeiten auf dem Gebiet des Denkmalschutzes und
-4.000
-2.000
0
2.000
4.000
6.000
8.0001999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
tschechischer Teil gesamt
sächsischer Teil gesamt
insgesamt
92
der Restaurierung einschließlich gesetzlicher Vorschriften, der Erarbeitung von Entwür-
fen und der Ausführung unterschiedlicher Techniken.
Eine Maßnahme war die Gründung des Netzwerks für Bildung, Information und Kom-
munikation (kurz BIK). Durch gezielte Weiterbildungsaktivitäten werden Kontakte zwi-
schen Unternehmen und Führungskräften in der Euroregion geknüpft und eine ge-
meinsame Informations- und Kommunikationsplattform geschaffen (EEL 11108). Mit
dem Ziel Arbeitsplätze zu schaffen, zu sichern und zu erweitern, wurden jeweils zwei
berufsbegleitende und Vollzeit Qualifizierungsseminare im Bereich Medien im Medien-
raum Elbe/Labe entwickelt und realisiert (EEL 11081). Ein anderes Projekt war die
Gründung der „Deutsch-Tschechischen Agentur“ zur Förderung und Fortbildung für die
grenzüberschreitende Entwicklung der Humanressourcen für Mitarbeiter der auf dem
Gebiet Sozioökonomie tätigen Einrichtungen (EEL TR 818).
Weitere Maßnahmen waren die Mitwirkung bei der Erarbeitung einer Exposition der
Fauna der Böhmisch-Sächsischen Schweiz und Erhaltung der natürlichen Umwelt in
Verbindung mit einer beruflichen Qualifikation im Ausbildungsberufsbild Gärtner/in (33),
verschiedene berufsbegleitende Weiterbildungen beispielsweise für medizinisches
Personal (177) sowie Fremdenverkehrsämter und -verbände (175; 174), die Schaffung
einer bilingualen Zusatzqualifikation für junge Gastronomen (210) und eine Fortbildung
im tschechischen Steuerrecht und Rechnungswesen (462). Des Weiteren die Entwick-
lung einer Ausbildung im Landschaftsbau und touristischen Umfeld in der Grenzregion
(278) und für Fachhelfer für umweltgerechten Landschaftsbau (599). Weiterhin soll
auch die Abwanderung von unter 35-Jährigen und Hochqualifizierten verhindert wer-
den (Ziel 4).
Ein Wirkungsindikator ob die Abwanderung aus der Region aus den verschiedenen
Gründen verhindert werden konnte, ist beispielsweise der Migrationssaldo. Die Abbil-
dung 29 des Migrationssaldos (Zuzüge minus Abwanderungen) in der Euroregion zeigt
ab 2001 bis zum Jahre 2007, mit Ausnahme der Jahre 2004 und 2006, eine positive
Entwicklung auf. D.h. es zogen mehr Menschen in die Region als aus ihr weg. Nach
dem Jahr 2007 gab es einen starken Rückgang der Zuwanderungen in der gesamten
Euroregion. Im Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge und im tschechischen
Teil überwiegen die Abwanderungen. Einzige Ausnahme stellt die Stadt Dresden dar,
wo der Migrationssaldo durchweg positiv war, d.h. es ziehen mehr Menschen in die
Stadt als aus ihr weg (siehe Tabelle Anhang 7). In der Statistik wurden regionsinterne
Wanderungen nicht getrennt erfasst, das bedeutet es kann nicht gesagt werden, ob die
Menschen aus dem tschechischen Teil und der Sächsischen Schweiz/Osterzgebirge
93
die Euroregion gänzlich verlassen haben oder in ihr beispielsweise in die Stadt Dres-
den gezogen sind. Sicherlich hat beides seinen Anteil. Gründe für die Zuwanderung in
Dresden sind beispielsweise das bessere Angebot an Arbeits- und Ausbildungsplätzen
sowie die Technische Universität für Studenten.
Abbildung 29: Migrationssaldo der Euroregion Elbe/Labe im Zeitraum 1999-2010. Quelle: Lande-samt f. Statistik d. Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L., eigene Dar-stellung.
Die Bevölkerung der Euroregion Elbe/Labe im Langzeitvergleich (siehe Abb. 30), also
der Jahre 1999 und 2011, zeigt, ein Bevölkerungswachstum (natürliche Bevölkerungs-
entwicklung und Migration). Lebten 1999 etwa 1.25 Mio. Menschen in der Region, war-
en es 2011 ca. 1.28 Mio.209 Dennoch kann man sagen, dass die Ziele, die Abwande-
rung aus der Region, und da vor allem aus dem ländlichen Raum, zu verhindern nicht
erreicht wurden. Der Zuwachs konzentriert sich zum Großteil auf die Stadt Dresden.
Vor allem im Ländlichen Raum bestehen noch Defizite, welche es in der neuen För-
derperiode durch gezielte Maßnahmen zu beseitigen gilt.
209 Landesamt f. Statistik d. Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L.
-2.000
0
2.000
4.000
6.000
8.000
10.000
12.000
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
Sächsischer Teil
Tschechischer Teil
insgesamt
94
Abbildung 30: Bevölkerung in der Euroregion Elbe/Labe zum Zeitpunkt 1999 und 2011. Quelle: Landesamt f. Statistik d. Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L., eigene Darstellung. Um die Abwanderung aus der Region zu verhindern ist das fünfte Ziel die Verbreite-
rung des Erwerbsspektrums, vor allem im ländlichen Raum. Auch künftig sollte das
Augenmerk auf der Erschließung alternativer Einkommensquellen liegen. Dazu gehö-
ren beispielsweise Einnahmen durch den Tourismus (Landurlaub) oder der Herstellung
alternativer Energien (z.B. Biomasse). Auf die Erweiterung des Erwerbsspektrums soll-
te auch in Zukunft der Schwerpunkt der Arbeit liegen.
Das sechste Ziel des Handlungsfeldes Bevölkerung, Erwerbstätige und Arbeitsmarkt ist
die stärkere Reintegration von Problemgruppen, z. B. von Langzeitarbeitslosen, Ju-
gendlichen, über 45-Jährigen und Behinderten, in den Arbeitsmarkt. Um dies zu errei-
chen wurden einige Projekte durchgeführt. Das Sächsische Staatsministerium der Jus-
tiz eröffnete eine europäische Beratungsstelle zur Konfliktschlichtung und Vermittlung
gemeinnütziger Arbeit (EEL D1048). Diese unterstützt in Sachsen straffällig gewordene
tschechische Bürger bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft des Heimatlan-
des. Weiterhin wird in der Euroregion die berufliche Integration arbeitsloser benachtei-
ligter Jugendlicher ohne berufliche Ausbildung gefördert (279). Es fand ein Workshop
zur „Straßensozialarbeit in der Grenzregion zwischen dem Freistaat Sachsen und der
Tschechischen Republik“ statt (437). Die AWO (Arbeiterwohlfahrt) Kinder- und Ju-
gendhilfe gGmbH führte ein Projekt zur beruflichen Integration Jugendlicher mit Be-
nachteiligungen durch (EEL 11107). Durch eine systematische Nutzung von erworbe-
nem Wissen soll die Integration erleichtert und mit Hilfe einer engen Kooperation mit
der regionalen Wirtschaft und ein begleitendes Coaching in den Betrieben eine nach-
0
200.000
400.000
600.000
800.000
1.000.000
1.200.000
1.400.000
1999 2011
sächsischer Teil gesamt
tschechischer Teil gesamt
95
haltige Wirkung gesichert werden. Darüber hinaus bot die AWO arbeitsweltbezogene
Jugendsozialarbeit im Kontext der Regionalentwicklung in den Grenzregionen an (EEL
0309). Darunter liefen Maßnahmen gegen Gewalt und Rassismus durch Ausbildung
und Neuorientierung zur Integration und Toleranz sowie eine Jugendwerkstatt in der
Euroregion und die Bildung einer Steuerungsgruppe zur grenzüberschreitenden ar-
beitsweltbezogenen Jugendsozialarbeit. Weitere Projekte zur Reintegration von Behin-
derten sind „Integration ohne Grenzen“ und „Nicht ohne uns über uns-Leben ohne Bar-
rieren“, welche unter 6.2.8 näher vorgestellt werden.
Ferner ist zu erwähnen, dass auch bestimmte Maßnahmen in anderen Handlungsfel-
dern Arbeitsplätze geschaffen und zur Integration von Problemgruppen beigetragen
haben. Beispielsweise wurden beim Bau der ersten deutsch-tschechischen Wander-
und Bikestation (unter 6.2.4) behinderte Menschen beschäftigt. Handlungsbedarf be-
steht vor allem bei der Reintegration von Langzeitarbeitslosen und über 45-Jährigen.
Darauf sollte künftig der Schwerpunkt der Arbeit liegen um die Zielvorgabe zu erfüllen.
Die Ausbildung und Vermittlung qualifizierter Arbeitskräfte für Zukunftsbranchen ist das
siebte Ziel in diesem Handlungsfeld. Zu den Zukunftsbranchen gehören beispielsweise
die Hightech-Industrie, die Automobil- und Solarindustrie. Eine Priorität ist die Erweite-
rung des Angebotes an bedarfsorientierten Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Um
in diesem Zusammenhang die Qualifizierungsbemühungen der KMU zu unterstützen
wurde ein gemeinsames praxisbezogenes Qualifizierungsprojekt im technologischen
Bereich, Management und Produktmarketing zur Vorbereitung der arbeitslosen deut-
schen und tschechischen Teilnehmer für einen späteren Einsatz in KMU beider Länder
durchgeführt (EEL D0759). Die Handwerkskammer Dresden führte ein Projekt durch
mit dem Namen „Fit für den grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehr Sachsen-
Tschechien“ (EEL 11068). Dabei ging es um die Realisierung eines Qualifizierungs-
konzeptes für Unternehmer und Führungskräfte von Klein- und mittelständischen Un-
ternehmen in der grenznahen Region zur Förderung und Entwicklung der Beschäfti-
gung in der Region durch grenzüberschreitende Wirtschaftskontakte.
In der bereits erwähnten Studie der TU Dresden wurden im Jahre 2006 76 deutsche
und 52 tschechische KMU in der Euroregion Elbe/Labe unter anderem nach einer Be-
urteilung der Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gefragt (siehe Abb. 31). Nur etwa
23% der Befragten auf beiden Seiten schätzen die Möglichkeiten gut ein, 7,9% auf der
deutschen und 17,3% auf der tschechischen Seite sogar als schlecht. Das ist ein Indi-
kator dafür, dass in diesem Bereich noch Handlungsbedarf besteht und daher das Ziel
96
weiter verfolgt werden sollte, um die Qualifizierungsbemühungen der KMU zu unters-
tützen.
Abbildung 31: Beurteilung der Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der Euroregion. Quelle: Kowalke et al., 2008.
Die Maßnahmen zur Schaffung von Arbeitsplätzen, haben verschiedene Wirkungen in
der Region. Ein Indikator für die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungslage ist die Arbeits-
losenquote, also der Anteil der Arbeitslosen an der Gesamtzahl der zivilen Erwerbs-
personen (das heißt alle Erwerbstätigen und Arbeitslose). Während seit 1998 der Anteil
der Arbeitslosen im sächsischen Teil der Euroregion kontinuierlich zurückgeht, ist sie
im tschechischen Teil gestiegen (siehe Abb. 32). Am höchsten war die Arbeitslosen-
quote 2010 im Kreis Děčín mit 15,7%, am niedrigsten im Landkreis Sächsische
Schweiz/Osterzgebirge mit 10,1%.210 Die Arbeitslosenquote ist in der gesamten Region
noch auf einem hohen Stand. Das zeigt, dass im Handlungsfeld Bevölkerung, Erwerbs-
tätigkeit und Arbeitsmarkt große Defizite bestehen, welche es gilt zukünftig zu beseiti-
gen.
210 Arbeitsamt des Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L.
97
Abbildung 32: Entwicklung der Arbeitslosenquote in der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Arbeitsamt des Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L., eigene Darstellung
6.2.7 Bildung und Qualifizierung
Die Bildung und Qualifizierung ist ein weiteres wichtiges Handlungsfeld im Regionalen
Entwicklungskonzept. Das erste Ziel darin ist die stärkere Zusammenarbeit höherer
Bildungseinrichtungen. Die Universitäten in der Region arbeiten gut an verschiedenen
Projekten zusammen. Seit vielen Jahren besteht eine enge Zusammenarbeit der
Technischen Universität Dresden, speziell mit dem Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozi-
algeographie Ost- und Südosteuropas, unter der Leitung von Prof. Dr. habil. Kowalke,
und der Universität in Ústí nad Labem. Im Rahmen von grenzübergreifenden Exkursio-
nen mit den deutschen und tschechischen Studenten sowie gemeinsamer Workshops
entstanden und entstehen eine Reihe von Seminararbeiten, wissenschaftlichen Beiträ-
gen und Zuarbeiten für die Euroregion Elbe/Labe.
Ein Projekt ist die Sächsisch-Tschechische Hochschulinitiative (100011693). Das Ziel
ist die Weiterentwicklung der tertiären Bildungsoffensive im sächsisch-tschechischen
Grenzraum und die Verfestigung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit mehrerer
Universitäten. Aktuell wurde das Projekt bis August 2012 verlängert. Im Rahmen ver-
schiedener Teilprojekte wird die interkulturelle Kompetenz als auch die Sprachkompe-
tenz der Teilnehmer verbessert. Weiterhin soll der Wissenschaftstransfer intensiviert
werden, denn durch eine enge Verknüpfung von Hochschule, Wirtschaft und Gesell-
schaft wird den teilnehmenden Studierenden eine berufliche Perspektive in der Region
aufgezeigt. Maßnahmen sind beispielsweise die Förderung grenzübergreifender For-
0
5
10
15
20
25
1998 … 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Dresden, Stadt
Sächsische Schweiz
Weißeritzkreis
Sächsische Schweiz/Osterzgebirge
Ústí n. L. (Aussig)
Litoměřice (Leitmeritz)
98
schungsarbeiten, themenbezogene Fachtagungen, außerhochschulische Praktika für
Studierende sowie Existenzgründungsseminare.211
Durch die verschiedenen Kooperationen wurde das aufgestellte Ziel erreicht. In Zukunft
soll die Zusammenarbeit ausgebaut und gestärkt und Kapazitäten besser genutzt wer-
den.
Auch die Zusammenarbeit im Bereich der beruflichen Bildung soll verbessert werden.
Dazu gab es in der Vergangenheit eine Vielzahl an Projekten. Ein durchgeführtes Pro-
jekt nennt sich SCHULE WIRTSCHAFT Euregios (ERN 19446 EEL). Ziel war es, direk-
te Kooperationen zwischen Schulen und Unternehmen in Grenzregionen zu ermögli-
chen. So sollen sich junge Menschen frühzeitig mit der Gesellschaft und den Wirt-
schaftsstrukturen ihrer Euroregion auseinander setzen. Der Bauernverband Oberlau-
sitz e.V. führte ein landwirtschaftliches Schülerpraktikum ein, bei dem es um den Aus-
tausch von Schülern, Lehrlingen und Praktikanten aus Polen, Tschechien und dem
Freistaat Sachsen im Bereich Landwirtschaft und landwirtschaftliche Hauswirtschaft
geht (ERN 19167). Ein Projekt zur grenzübergreifenden Kompetenzentwicklung bei der
beruflichen Qualifizierung von Jugendlichen im Berufsbild Mechatroniker ist VIA
GRENSIS (ERE 10042). Ein weiteres Projekt war die Förderung beruflicher und sozia-
ler Integration durch Zusatzqualifikation in den Bereichen Ökologie und Sprache (EEL
11066). Dabei wurde ein Netzwerk entwickelt mit dem Ziel der Erprobung neuer Lehr-
und Lernmethoden bei der Vermittlung von Zusatzqualifikationen und Sprachkenntnis-
sen für Jugendliche beim Einsatz von ökologischen Baustoffen und Verfahren in den
Bereichen Bau, Holz, Garten- und Landschaftsbau.
Zur Qualifikation und Beschäftigung sozial benachteiligter Jugendlicher wurde das Pro-
jekt Perspektive durchgeführt (EEL 11112). Ziel war die Förderung der Qualifizierung
und Beschäftigung in der Euroregion Elbe/Labe. Auf der Grundlage eines gemeinsa-
men grenzüberschreitenden Handlungskonzepts zur Förderung der Erwerbstätigkeit
wurden die Jugendlichen zu flexiblen Teilfacharbeitern qualifiziert und beschäftigt. Wei-
tere Maßnahmen zur Erfüllung des Ziels war die Schaffung einer binationalen Fach-
und Zusatzqualifikation im Hotel- und Gaststättengewerbe (361), einer Fachqualifizie-
rung Bau und Bauhandwerk (595), die Durchführung grenzüberschreitender Arbeit-
nehmer-Schulungen (521), das Projekt Berufsausbildung Gastgewerbe (32) und ein
grenzüberschreitendes Beschäftigungs- und Qualifikationsprojekt (WalkLine) zur Ver-
besserung der touristischen Infrastruktur in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz (395).
211 Weitere Informationen unter der Homepage der Sächsisch-Tschechischen Hochschulinitiative.
99
Ferner entstand eine grenzübergreifende Kooperation mit Fachkolloquien der KMU im
Bereich der schulischen Bildung, Aus- und Weiterbildung zur Sicherung von Arbeits-
plätzen in den Grenzregionen und zur Sicherung und Qualifizierung des Fachkräftepo-
tentials in allen Bereichen des Arbeitsmarktes (EEV 4167).
Die Maßnahmen im Bereich der beruflichen Bildung trugen zur Erreichung einer besse-
ren Zusammenarbeit bei. Durch bedarfsorientierte Ausbildungen und dem vermehrten
Austausch von Fachkräften zur Ausbildung soll in Zukunft die Kooperation gestärkt und
verbessert werden.
Das dritte und zugleich letzte Ziel in diesem Handlungsfeld ist die Ausweitung des
schulischen Angebotes. Ein Projekt war „Heimat im Europa der Regionen“ zum gren-
züberschreitenden Lernen in den Euroregionen (ERN 19301). Ein dauerhaftes trilatera-
les Schulnetzwerk wurde initiiert mit dem Ziel die junge Generation langfristig in der
Region zu halten und die Grenzregion als Chance wahrnehmen zu lassen. Die Qualifi-
zierung der Lehrer ist ein ausschlaggebender Punkt bei der Qualität der schulischen
Bildung. Die Universität in Liberice und die TU-Dresden entwickeln gemeinsame mul-
timediagestützte Lehr-und Studienmaterialien (100017921). Die Aufgabe ist die profes-
sionelle Ausbildung von Fremdsprachenlehrern auf dem Gebiet der multimedialen
Kompetenzen. Das erhöht die Effizienz des Lernprozesses und ist ein Beitrag zum
lebenslangen Lernen der Lehrer. Vor allem Erfahrungslernen führt zu nachhaltigen
Lernerfolgen. Für die historisch-politische Bildung wurde das Projekt „Geschichte ver-
bindet“ ins Leben gerufen (100020779). In Kooperation mit Gedenkstätten in beiden
Ländern sollen entsprechende Lernangebote geschaffen werden und Erlebnis- sowie
handlungsorientierte Methoden in Lehrerfortbildungen und Seminaren für Schüler ver-
mittelt und eingesetzt werden. Ziele sind die historische Aufklärung, die Prävention von
Rassismus und Antisemitismus, die Erziehung zu Toleranz und Demokratie, die Ent-
wicklung von Empathie und nachbarschaftlichen Verständnis sowie Identitätsstiftung.
Weiterhin ist ein Lehrbuch mit Quellensammlung und Empfehlungen für Lehrer zur
gemeinsamen Geschichte und Entwicklung des Gebietes im wirtschaftlichen, politi-
schen und geographischen Kontext in Erarbeitung (100066821).
Da schulische Bildung schon im Vorschulalter beginnt, wurde das Projekt „Von klein
auf-Odmalicka. Deutsch-tschechische Zusammenarbeit im Vorschulbereich“ ins Leben
gerufen (100007054). Ziele waren die Unterstützung von Begegnungsmaßnahmen für
deutsche und tschechische Kinder unter sechs Jahren, die Fokussierung auf die ersten
Kontakte der Kinder mit Tschechisch bzw. Deutsch als Nachbarssprache, ein vielfälti-
ges Informationsangebot und die Weiterqualifizierung der deutschen und tschechi-
100
schen Erzieher/innen, die regionale und überregionale Vernetzung und der Erfah-
rungsaustausch sowie die Initiierung neuer grenzübergreifender Projekte in deutschen
und tschechischen Kindertagesstätten.
Durch die Projekte wurde das schulische Angebot ausgeweitet und somit das Ziel er-
reicht. Jedoch gibt es noch Handlungsbedarf um das Angebot zu verbessern. Der ver-
mehrte Schüleraustausch sollte ein Schwerpunkt der zukünftigen Arbeit der Euroregion
sein.
6.2.8 Sozialer, kultureller und sportlicher Bereich
In diesem Handlungsfeld wurden in den Jahren mehr Klein- als Großprojekte gefördert.
Auf die Kleinprojekte wird in dieser Arbeit jedoch nicht eingegangen.
Ziel eins in dem Handlungsfeld ist die Verbesserung der Zusammenarbeit von Kultur-
und Kunsteinrichtungen. Einen Beitrag zum Erreichen des Ziels leistete das Sympo-
sium zur Programmkultur der Lokalsender in Böhmen, Franken, Sachsen und Schle-
sien (364). In Kooperation entstand z.B. eine Dokumentation, mit dem Namen Shalom
Sachsen-Böhmen, zur Geschichte, Kultur und Tradition von Juden im sächsisch-
böhmischen Grenzraum (300). Ein Beispiel für eine dauerhafte Zusammenarbeit war
die Durchführung des sächsisch-böhmischen Musikfestivals jährlich in den Jahren
1995-2000 und 2002 (EEL1054; 5; 39; 136; 267; 441; 504).
Weitere große Projekte, welche mehrmals durchgeführt wurden, sind die Tschechi-
schen Kulturtage in Dresden und der Euroregion (u.a. EEL 11011) und das „Festival
Mitte Europa. Neue Nachbarschaften-Dialog der Kulturen“ (u.a. EEV 14294). Die
Tschechischen Kulturtage finden dieses Jahr (2012) zum vierzehnten Mal statt. An
mehreren Tagen und in einer Vielzahl von Veranstaltungen aus den Bereichen Musik,
Literatur, Theater, Bildende Kunst und Film wird versucht, den Besuchern das Nach-
barland Tschechien näher zu bringen.212 Das deutsch-tschechische FESTIVAL MITTE
EUROPA fand erstmalig im Jahre 1990 statt. Ziel war, aktiv das Zusammentreffen und
die Zusammenarbeit der Menschen in den Grenzgebieten zu fördern und den einstigen
traditionellen „mitteleuropäischen Kulturraum“ wieder neu zu beleben. Das Programm
besteht aus den künstlerischen Sparten Musik, Bildende Kunst, Literatur, Tanz, Thea-
ter und wurde durch Workshops, Symposien und Foren ergänzt. Das deutsch-
tschechische Kulturereignis verbindet erstmalig drei Euro-Regionen, die Euregio Eg-
rensis, Euroregion Erzgebirge sowie die Euroregion Elbe/Labe. Der gemeinsame inter-
national geprägte Kultursommer trägt zur Stärkung und zur weiteren Öffnung der
212 Näheres unter der Homepage der Tschechischen Kulturtage.
101
Grenzregion bei. Er unterstützt das Zusammenwachsen der grenzübergreifenden Ge-
biete.213
Weitere musikalische Projekte sind das Internationale Jazz-Festival Litvi-
nov/Sächsisch-Tschechische Jazzwelten 2009-2011 (100007148) und EUROPERAd-
reiklang-Jugend musiziert für Europa (100012096). Eine Kontakt- und Koordinierungs-
stelle für Kunstträger im sächsisch-tschechischen Grenzraum zur Vernetzung und
Kommunikation zwischen öffentlichen, privaten und bürgerlichen Einrichtungen sowie
zur Professionalisierung für gemeinsame Veranstaltungen entstand (EEV 14299).
Eine Maßnahme um die regionalen Traditionen zu pflegen, ist die sächsisch-
tschechische Belebung des ländlichen Kulturerbes in Schönbrunn und Zubrnice
(100011505). Dabei geht es um die Sanierung bzw. den Wiederaufbau von denkmal-
geschützten Gebäuden an den beiden Standorten in denen ein Landwirtschaftsmu-
seum und internationale Begegnungszentren entstehen sollen. Nach Fertigstellung der
Gebäude sollen in beiden Einrichtungen Ausstellungen, Seminare, Workshops und
gemeinsame Veranstaltungen zu traditionellem ländlichen Handwerk, Volksarchitektur
und -kunst aus Sachsen und Böhmen stattfinden. Sonderausstellungen sächsischer
und böhmischer Künstler zum Thema „Grenze“ können derzeit in Weesenstein und
Děčín bewundert werden (100012306).
Das Ziel der besseren Zusammenarbeit von Kunst- und Kultureinrichtungen wird auch
von dem Projekt „Sächsisch-Tschechischer Theaterherbst“ verfolgt (100018457). Ers-
tmalig fand dieser im Jahre 2009 im Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen statt.
Dieses Jahr 2012 werden die Landesbühnen Sachsen in Radebeul die Gastgeber sein.
Der Theaterherbst geht aus der ehemaligen Initiative „Eurotheater“ nordböhmischer
und südsächsischer Theater hervor. In jährlich wechselnden gastgebenden Theatern
auf der sächsischen oder tschechischen Seite, finden eine Woche lang eigene ausge-
wählte Inszenierungen auf den Gebieten Musik, Schauspiel und Tanz so-
wie Aufführungen für Kinder und Erwachsene statt. Die Aktionen werden mit Work-
shops, Kolloquien und Gesprächsrunden begleitet, was zu einer breiten und partner-
schaftlichen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von aktiven Kulturträgern, zum
Aus- und Aufbau einer gemeinsamen kulturellen Identität in einer europäischen Grenz-
region beiträgt.214 Ganz außergewöhnliche Veranstaltungsorte für grenzüberschreiten-
de Begegnungen bei Musik, Literatur, Theater sowie Bildender Kunst werden durch
das Projekt „Brücke zwischen Tradition und Moderne“ geschaffen (100017595), indem
213 Weitere Informationen unter der Homepage des Festivals Mitte Europa. 214 Weitere Informationen unter der Homepage des Sächsisch-Tschechischen Theaterherbst.
102
Industriedenkmäler wie heutige Produktions- und moderne Forschungseinrichtungen
als Veranstaltungsort genutzt werden. Gleichzeitig entsteht ein moderner Pilgerweg zu
bedeutenden sächsischen und nordböhmischen Orten, der auch für die heutige Bevöl-
kerung eine emotionale Anziehungskraft ausüben soll.
Einen Beitrag zum gegenseitigen grenzüberschreitenden Kulturaustausch, Informati-
onsaustausch und Treffen der Öffentlichkeit leistet auch die Stadtbibliothek Varnsdorf
mit einem Projekt zur grenzübergreifenden Begegnung (100021674). Konkret geht es
um Sachvorträge für Grund- und Mittelschulen, ein Literaturwettbewerb, die Herausga-
be eines Sammelbandes mit den besten Schülerwettbewerbsarbeiten, Programme und
Lesungen zum Kennenlernen der sorbischen und tschechischen Literatur, Ausstel-
lungsveranstaltungen von Künstlern sowie das Kennenlernen der Landschaft und des
Lebens unserer Nachbarn durch Gespräche über die Volkssitten und Traditionen und
das gegenwärtige Leben. Zur Schaffung von gemeinsamen Ausstellungen ist auch die
Entwicklung und Durchführung einer Konzeption für die Dauerausstellung zur Ge-
schichte der Deutschen in böhmischen Ländern in Arbeit (100052296).
Die oben genannten Beispiele zeigen, dass sich die Zusammenarbeit von Kultur- und
Kunsteinrichtungen verbessert hat. Handlungsbedarf besteht zukünftig vordergründig
in der Verbesserung der Finanzsituation öffentlicher Haushalte und der stärkeren Nut-
zung privater bzw. informeller Verbindungen.
Das zweite Ziel ist der Sportaustausch. Dazu wurden eine Vielzahl von Kleinprojekten,
vor allem grenzüberschreitende Wettbewerbe in den verschiedenen Sportarten, durch-
geführt. Als ein Großprojekt ist die grenzübergreifende Jugend- und Erwachsenenar-
beit im Volleyball zur soziokulturellen Entwicklung und Weiterbildung von Kindern, Ju-
gendlichen, Lehrern und Trainern (100057830) zu nennen. Es handelt sich hierbei um
Austauschprogramme mit deutschen und tschechischen Kindern und Jugendlichen im
Bereich Volleyball in Dresden und Ústí sowie Weiterbildungen für Lehrer und Trainer
von Schulen und Vereinen. Das Ziel wurde erreicht und dennoch sollte die Arbeit daran
vertieft werden.
Die Zusammenarbeit im medizinischen und sozialen Bereich wurde als drittes Ziel im
Regionalen Entwicklungskonzept deklariert. Eine Kooperation der Fachabteilungen des
Masaryk Krankenhauses in Ústi nad Labem mit sächsischen Krankenhäusern wurde
aufgebaut (EEL TR 1113). Eine weitere Maßnahme war die Professionalisierung von
Sozialarbeitern und der Aufbau von Präventiv- und Beratungsangeboten im psychoso-
zialen und medizinischen Bereich im grenzüberschreitenden Raum der Euroregion
103
Elbe/Labe (70). In diesem Zusammenhang wurde im Entwicklungskonzept auch das
Ziel 4 der Erhöhung der Gesundheitsvorsorge aufgestellt. Beide Ziele wurden noch
nicht ausreichend umgesetzt, daher ist es wichtig diese zukünftig intensiver zu verfol-
gen.
Das fünfte Ziel ist die Verbesserung der soziokulturellen Zusammenarbeit. In verschie-
denen Bereichen wurden mehrere Projekte zum Erreichen des Ziels umgesetzt, dabei
handelt es sich wiederum vor allem um Kleinprojekte. Ein soziokulturelles Innovations-
projekt ist Euro-House mit grenzüberschreitender Wirkung (596). Vor allem im Jugend-
bereich wurden viele Maßnahmen durchgeführt. Dazu gehört die arbeitsweltbezogene
Jugendsozialarbeit im Kontext der Regionalentwicklung in den Grenzregionen der
AWO Kinder- und Jugendhilfe gGmbH (EEL 0309) und deren soziale Netzwerke für
Jugendliche zum fachlichen Austausch und Wissenstransfer zischen wirtschaftlichen
und praktischen Einrichtungen sozialer Arbeit beiderseits der Grenze zur Verbesserung
der Qualität in der deutschen und tschechischen Jugendberufshilfe (EEL D534). Des
Weiteren wurde eine Jugendwerkstatt in der Euroregion errichtet (312). Im Rahmen
des Projekts „AUFwachsen-ZUSAMMENwachsen im sächsisch-böhmischen Grenz-
raum“ wurde ehrenamtlich Beschäftigte der Kinder- und Jugendhilfe in Fachtagungen,
Hospitationen und gemeinsamen Weiterbildungen qualifiziert (100007159). Auch das
bereits erwähnte Projekt EUROPAdreiklang trägt zum Erreichen des Ziels bei. Für Be-
gegnungen und Freizeitverbringung der Kinder und Jugendlichen aus dem Grenzgebiet
wurde das Zentrum für außerschulische ökologische und sprachliche Bildung geschaf-
fen und Ende 2009 eröffnet (100011966). Dafür wurde eine ehemalige Dorfschule, im
Naturschutzpark Böhmisches Mittelgebirge, umgenutzt.215
Eine andere Priorität in diesem Ziel ist die Zusammenarbeit im Bereich benachteiligter
Gruppen mit Schwerpunkt auf Behinderte. Dazu wurde ein Modellprojekt für Behinderte
zur Entwicklung von Humanressourcen entwickelt (ERE 0120 EEL). Dabei ging es um
die Anpassung der in ihrer Mobilität eingeschränkten Betroffenen an die Bedingungen
der europäischen Flexibilisierung und der Vermittlung des Wissens zur Einordnung und
Betreuung Betroffener in das gesellschaftliche Leben. Der Aufbau eines grenzübergrei-
fenden Netzwerkes zur Vertiefung von Arbeitsbeziehungen von Trägern der Behinder-
tenarbeit ist im Projekt „Integration ohne Grenzen-Integracebezhranic“ Thema
(100015881). In Workshops, Begegnungen und Fachforen werden die Themenberei-
che Förderung in integrativen Kindertagesstätten und Förderschulen, Arbeit in Werk-
stätten für behinderte Menschen und Integrationsunternehmen sowie Wohnen und
215 Vgl. Bildungszentrum.pdf.
104
Betreuen in der Region bearbeitet. Um behinderte Menschen von beiden Seiten der
Grenze einander näher zu bringen ist das Projekt „Nicht ohne uns über uns-Leben oh-
ne Barrieren“ ins Leben gerufen worden (100023430). Schwerpunkt ist der Bau eines
barrierefreien Informations-, Bildungs- und Beratungszentrums zur Qualifizierung be-
hinderter Menschen für das selbstständige Leben und die Teilhabe am Arbeitsmarkt.
Darüber hinaus soll ein zweisprachiges, barrierefreies Internetportal Informationen und
Kontaktdaten eines grenzüberschreitenden Netzwerkes für die Belange behinderter
Menschen bereithalten.
Die Caritasverbände Dresden und Most führen gemeinsame Veranstaltungen, Work-
shops und Treffen zum intensiven Erfahrungsaustausch zur Förderung des ehrenamtli-
chen Engagements und zu aktuellen sozialpolitischen Herausforderungen durch
(100011439). Damit soll Bürgern die Möglichkeit gegeben werden ihren eigenen Sozi-
alraum über Grenzen hinweg zu gestalten.
Das Ziel die soziokulturelle Zusammenarbeit zu verbessern wurde erfüllt. Gerade im
Jugendbereich, im Vereinswesen und im Bereich benachteiligte Gruppen wurden Pro-
jekte durchgeführt und grenzübergreifend zusammengearbeitet. Diese Kooperationen
gilt es zukünftig auszubauen und zu stärken. Handlungsbedarf besteht noch im Bereich
Familie, daher ist es wichtig dort die Zusammenarbeit in Zukunft zu verbessern.
6.2.9 Kooperation, Kommunikation und Sicherheit
Das erste Ziel ist das gemeinsame Auftreten der Euroregion. Dabei soll der Bekann-
theitsgrad der Euroregion in der Bevölkerung erhöht werden und das Wissen über den
Nachbarn verbessert werden. Zur Darstellung und Bekanntmachung der gemeinsamen
Geschichte Sachsens und Böhmens wurde eine Ausstellung und verschiedene Publi-
kationen und Konzerte in Weesenstein und Děčín organisiert (EEL D829; EEL TR927).
Durch eine zusammenfassende Darstellung der Ereignisse der Befreiungskriege von
1813 im Raum Děčín-Pirna wurde ein Beitrag zur Vertiefung der deutsch-
tschechischen Verständigung geleistet (442).
Um eine stärkere Abstimmung zwischen den verschiedenen Akteuren in der Region zu
erzielen, wurden gemeinsame Seminare für die Entwicklung der grenzüberschreiten-
den Zusammenarbeit der Mitglieder der Spitzenverbände der Wohlfahrtspflege in
Sachsen mit nichtstaatlichen Organisationen in Polen und Tschechien (101) durchge-
führt.
105
Die Euroregion muss auch in Zukunft gemeinsam auftreten, damit sie in der Bevölke-
rung bekannter und das Wissen über den Nachbarn verbessert wird.
Das zweite Ziel im letzten Handlungsfeld ist das Projektmanagement. Durch dessen
Aufbau wurde das Ziel erfüllt. Die Kommunalgemeinschaft Euroregion Oberes Elb-
tal/Osterzgebirge e.V. ist für die Projektkoordinierung für Kleinprojektfonds zuständig
(EEL; EEL TR 670). Es werden die Personal- sowie Sachkosten von lokalen Projekt-
koordinatoren für die Umsetzung der KPF innerhalb der Interreg III A Programme in
den Euroregionen und eine halbe Planstelle in der Zahlstelle (SMWA) gefördert. Auch
auf tschechischer Seite werden Personal- und Sachkosten für die Projektkoordinierung
von KPF gefördert (EEL TR 670). Des Weiteren wurde die Ausbildung von Projektma-
nagern für die verschiedensten Tätigkeitsfelder innerhalb der Euroregion Elbe/Labe
bezuschusst sowie Dienstleistungsangebote in Verbindung mit der Entwicklung von
Multiplikatoren und Netzwerken zur Förderung von Wirtschaftsbeziehungen im mittels-
tändischen Bereich geschaffen (EEL 11087). Dafür wurde die Personalstelle Projekt-
entwicklungsmanager Interreg III geschaffen (646). Das Netzwerk grenzüberschreiten-
de Zusammenarbeit in der Euroregion Elbe/Labe wurde ausgebaut (26). Für die För-
derperiode 2007 bis 2013 entstand ein gemeinsames sächsisch-tschechisches KPF-
Projektsekretariat in der Euroregion (100007137). Es berät potenzielle Begünstigte im
Vorfeld der Antragsstellung zu programmspezifischen Anforderungen sowie zur fachli-
chen Förderfähigkeit und unterstützt sie bei der Qualifizierung ihrer Konzeptionen bis
zum Antrag. Das Sekretariat prüft Projektanträge, organisiert die Beschlussfassung im
Lenkungsausschuss und ist für den Abschluss von Fördervereinbarungen sowie für die
Auszahlung und Prüfung der ordnungsgemäßen Verwendung der Fördermittel verant-
wortlich. Um das Kooperationspotential in der Euroregion durch die Akquirierung von
Projekten besser nutzen zu können wurde das Projekt „Euroregionale Projektarbeit in
der Euroregion Elbe/Labe“ ins Leben gerufen (100007141). Inhalte sind die Vermittlung
von Kontakten zwischen Akteuren auf deutscher und tschechischer Seite, die Hilfestel-
lung bei Projektentwicklungen, die Unterstützung der Projektarbeit, die Beratung von
potentiellen Projektträgern sowie der Öffentlichkeitsarbeit. Außerdem wurde ein Euro-
koordinator Deutschland/Tschechien für Kultur und Tourismus eingesetzt (126).
Die grenzüberschreitende Öffentlichkeitsarbeit ist als eigenes Ziel im Regionalen Ent-
wicklungskonzept aufgestellt worden. Hierbei ist das bereits beschriebene Kooperati-
onsprojekt „Euroregionale Projektarbeit in der Euroregion“ zu nennen. Eine Priorität ist
die länderübergreifende Berichterstattung in der lokalen Presse. Im „Sächsische
Schweiz Magazin“ existiert ein Sonderteil Böhmen (590) und sowie ein Bildarchiv für
106
Presseanfragen zur Regionalpräsentation (520). Die Herausgabe zweisprachiger Pub-
likationen ist eine weitere Priorität. Gerade Veröffentlichungen im Tourismusbereich
oder auch der Kommunalgemeinschaft Euroregion oder des Nationalparkzentrums
werden zweisprachig verfasst. Beispiele sind der Kulturführer Sächsisch-Böhmische
Schweiz oder der Katalog der Kultur- und Sporteinrichtungen.216 Die grenzüberschrei-
tende Öffentlichkeitsarbeit ist ein wichtiges Ziel an dem auch in Zukunft gearbeitet wer-
den sollte.
Jegliche Art von Kooperationen, vor allem gemeinsame grenzüberschreitende Verans-
taltungen, fördern direkte persönliche bzw. zwischenmenschliche Kontakte, welches
als viertes Ziel aufgestellt wurde. Durch eine bessere Zusammenarbeit, beispielsweise
im soziokulturellen Bereich, wird dieses Ziel erfüllt.
Das fünfte Ziel ist die länderübergreifende Raumplanung, welche ein wichtiger Motor
für grenzüberschreitende Zusammenarbeit, Integration und Entwicklung sein kann.217
Der Regionale Planungsverband Oberes Elbtal/Osterzgebirge und das Regionalpla-
nungsbüro in Ústí arbeiten, laut Frau Russig, eng zusammen. Es gibt eine gegenseiti-
ge Beteiligung an der Aufstellung der Regionalpläne und Abstimmungen bei Nutzungs-
konflikten im Grenzraum. Seit 2005 existiert eine Arbeitsgruppe für die sächsisch-
böhmische Raumentwicklung, welche vom SMI und dem Ministerium für Regionalent-
wicklung in Prag aufgestellt wurde. Seit 2007 finden regelmäßige Treffen zum Informa-
tions- und Erfahrungsaustausch statt.218 Bei der sächsischen Regionalplanertagung
2011 war das Thema „Raumplanung und Regionalentwicklung ohne Grenzen“. Gast-
geber war der Regionale Planungsverband Oberes Elbtal/Osterzgebirge und Mitve-
ranstalter das Sächsische Staatsministerium des Innern, die anderen drei Regionalen
Planungsverbände des Freistaates Sachsen sowie die Akademie für Raumforschung
und Landesplanung (kurz ARL). Im Mittelpunkt stand die Kooperation und grenzüber-
schreitende Zusammenarbeit.219 Die Tagung wurde auch von tschechischen und polni-
schen Akteuren der Raumplanung stark besucht.220 Als Probleme bei der grenzüber-
greifenden Raumplanung nannte Frau Russig die unterschiedlichen Sprachen, rechtli-
chen Grundlagen und Kompetenzen der verschiedenen Ebenen beiderseits der Gren-
ze.
216 Der Katalog ist unentgeltlich u.a. im Büro der Kommunalgemeinschaft Euroregion erhältlich. 217 Vgl. Scholich, 2011. 218 Russig, 2012. 219 Die einzelnen Vorträge der Tagung unter der Homepage der Akademie für Raumforschung und Lan-desplanung. 220 Russig, 2012.
107
Ein Projekt in diesem Zusammenhang ist die grenzüberschreitende agrarstrukturelle
Entwicklungsplanung (AEP) für den östlichen Teil des Landkreis Sächsische Schweiz-
Šluknovsko (525). In dem Projekt „grenzüberschreitende Homogenisierung von Geo-
basisdaten zwischen Sachsen und der Tschechischen Republik“ (100007140) wurde
eine Methode entwickelt, die es den sächsischen und tschechischen Datenlieferanten
ermöglicht, an der Staatsgrenze passfähige Daten zu erstellen (geometrische Homo-
genisierung), da in den bisherigen Daten unterschiedliche Grenzgeometrien Verwen-
dung fanden. Für die Datennutzer wurden Werkzeuge entwickelt, welche die inhaltliche
Vergleichbarkeit (semantische Homogenisierung) sowie die einheitliche Darstellbarkeit
als Grundlage einer grenzüberschreitenden Datennutzung gewährleisten. Zum Thema
grenzüberschreitendes Datenmanagement für raumbezogene Planungen läuft seit
März 2010 das Projekt Cross-DATA (100031736), in dem Regionalplaner und Geoin-
formatiker gemeinsam ein webbasiertes mehrsprachiges Rauminformationssystem
entwickeln. Ziel ist eine engere Zusammenarbeit der sächsisch-tschechischen Akteure
der Raumplanung, durch eine gemeinsame Grundlage und gemeinsames Verständnis,
eine gemeinsame raumplanerische Entwicklung des Grenzraumes und eine bessere
und effektivere grenzüberschreitende Abstimmung in der Raumplanung. Für den Be-
trieb von gemeinsamen Datendiensten werden Schnittstellen spezifiziert, graphische
Darstellungsweisen homogenisiert und Kompatibilitätsprobleme gelöst. Das Sächsi-
sche Ministerium des Innern übernimmt als Leadpartner mit Unterstützung des exter-
nen Projektmanagements Infrastruktur & Umwelt die fachliche und finanzielle Koordi-
nation des Projektes. Gefördert wird das Projekt aus dem EFRE im Rahmen des Ziel 3-
Programmes.221 Das Projekt wird im Februar 2013 abgeschlossen, soll aber darüber
hinaus bis mindestens 2018 weitergeführt werden.222
Ein weiteres Projekt war die Bewertung des Rohstofflagerpotentials in der Euroregion
und die Schaffung eines grenzübergreifenden Rohstoffkatasters (100020755). Dazu
wurden acht Rohstoffvorkommen aufbauend auf dem sächsischen Rohstoffkatasters
neu bewertet und diese Gebiete auf ihr volks- und regionalwirtschaftliches Potential
untersucht. In Fachveranstaltungen, Ausstellungen und durch Fachkräfteaustausch
wurden wichtige Grundlageninformationen für eine grenzübergreifende Raumplanung
entwickelt bzw. ausgetauscht.223
Bei der Raumplanung existieren Grenzen übergreifende Abstimmungen. Diese Ab-
stimmungen z.B. bei regionalen Entwicklungskonzepten und Nutzungskonflikten im 221 Weiterführende Informationen unter der Homepage des Cross- DATA Projekts. 222 Russig, 2012. 223 Vortrag der Regionalplanertagung unter der Homepage der Akademie für Raumforschung und Landes-planung.
108
Grenzraum sollen auch in Zukunft erfolgen. Daher ist es wichtig an diesem Ziel festzu-
halten.
Das sechste Ziel im Handlungsfeld Kooperation, Kommunikation und Sicherheit ist die
Schaffung grenzübergreifender Informationssysteme. Der ehemalige Landkreis Säch-
sische Schweiz entwickelte ein grenzüberschreitendes System zur Mobilitätssicherung
und Lageüberwachung bei Katastrophensituationen in der Euroregion. Ziel war die
Sicherung der Mobilität von Einsatzkräften und Betroffenen durch eine grenzüber-
schreitende Mobilitätsdatenbasis mit integrierten Infrastruktur-, Verkehrs- und Katast-
rophenschutzdaten. Ein Teilprojekt war die Erstellung eines Datenintegrations- und
Managementsystem (EEL D913), ein weiteres die Schaffung von Mobilitätsmanage-
mentkonzepten durch die Erarbeitung von detaillierten Szenarien zur Unterstützung der
grenzübergreifenden Mobilität unter der Nutzung praxisorientierter wissenschaftlicher
Analyse-, Prognose- und Simulationsmethoden (EEL D827). Die Technische Universi-
tät Dresden baute eine Datenbasis von flächendeckenden Geoinformationen zur nach-
haltigen Unterstützung der grenzüberschreitenden Raumentwicklung in der National-
parkregion Sächsisch-Böhmische Schweiz auf (EEL 11064). Darüber hinaus wurde ein
Informationszentrum zur Erfassung versicherungsrelevanter Daten von Bürgern der
Euroregion bei Einreise bzw. Verlassen des EU-Raumes aufgebaut (383). Der Aus-
tausch von Fachinformationen ist eine Priorität des oben genannten Ziels. Grenzüber-
schreitende Informationssysteme sind für die Kommunikation, Kooperation und Sicher-
heit in einer Region sehr wichtig und sollten weiterhin geschaffen werden. Das grenzü-
berschreitende System zur Mobilitätssicherung und Lageüberwachung bei Katastro-
phensituationen in der Euroregion ist ein gutes Beispiel. Auch im neuen Regionalen
Entwicklungskonzept sollte an diesem Ziel festgehalten werden.
Ziel 7 ist die Verringerung der Grenzkriminalität. Um die Sicherheit der Bevölkerung der
Region zu gewährleisten wurden viele Maßnahmen vollzogen. Wichtig ist auch hierbei
der Informations- und Erfahrungsaustausch. Das Landeskriminalamt Sachsen führte
beispielsweise mehrere Workshops für Entschärfer von „unbekannten Spreng- und
Brandvorrichtungen“ durch (ERN 19365). Auch im Bereich des Austausches von Erfah-
rungen bei der beruflichen Ausbildung des mittleren Polizeivollzugsdienst und der poli-
zeilichen Basisausbildung wurde zusammengearbeitet (ERE 10303).
Eine Priorität ist die Kooperation der Strafverfolgungsbehörden. Das Sächsische
Staatsministerium der Justiz führte Projekte zur Verbesserung der grenzüberschreiten-
den Kooperation zwischen den Justizbehörden, den Gerichten, den Staatsanwaltschaf-
ten und den Justizvollzugsanstalten durch (EEL 11048; EEL 11061). Komplexe regio-
109
nale polizeiliche Zusammenarbeit besteht zwischen den Polizeidirektionen Pirna und
Děcin (EEL 11060); Pirna und Teplice (EEL 11071) und Dresden und Ústi nad Labem
(EEL 11126). Schwerpunkte sind die Vorbeugung und Bekämpfung von Straftaten, die
Qualifizierung von Polizeibeamten, beiderseitige Präventionsmaßnahmen und der In-
formationsaustausch zu Sicherheitslagen. Diese Kooperationen wurden in den Jahren
immer weiter vertieft, beispielsweise durch Sprachfortbildungen, Seminare, Hospitati-
onsaufenthalte, Übungen und Arbeitsgruppen (EEL D566; 100013423).
Das Landeskriminalamt Sachsen schaffte eine technische Basis zur grenzüberschrei-
tenden Bekämpfung schwerster Kriminalität in Fällen von Erpressung, Entführung,
Geiselnahme und internationaler terroristischer Gewaltkriminalität (EEL D532) und
entwickelte einen gemeinsamen Leitfaden für die grenzüberschreitende Zusammenar-
beit als Orientierungs- und Entscheidungshilfe in Form eines zweisprachigen Handbu-
ches für die tägliche polizeiliche Praxis bei der Kriminalitätsbekämpfung und zum
Schutz von Sicherheit und Ordnung mit der Tschechischen Republik (EEL 11063).
Weiterhin führte das Landeskriminalamt Workshops und Hospitationen für Beamte des
Zeugenschutzes mit dem Ziel der Erfahrungsvermittlung und der Darstellung der Ar-
beitsweisen als Grundlage für die Zusammenarbeit in Zeugenschutzfällen und der Ang-
leichung des Niveaus der Zeugenschutzarbeit durch (ERN 19363). Der Gedankenaus-
tausch war von allen Seiten von einer großen Offenheit getragen und es kann einge-
schätzt werden, dass dem Projektziel ein großes Stück näher gekommen wurde.224
Die Polizeidirektion Dresden führte im Jahre 2003 bis 2005 Projekte zur Verbesserung
der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit sowie des Informationsaustausches der
Polizeibehörden bei Verkehrsmaßnahmen im Grenzbereich (EEL 11075) und zur Prä-
vention von Verkehrsunfällen durch (EEL 11092).
Durch Maßnahmen der Schutz- und Verkehrspolizei wurde die Sicherheit im säch-
sisch-tschechischen Grenzgebiet verbessert (100013692). Beispielsweise wurde die
Zusammenarbeit bei Kontrollen des Güterverkehrs und Gefahrguttransporte gestärkt,
die Beamten erhalten eine gemeinsame Ausbildung der Verkehrspolizei zum Recht
beider Länder und ein Spezialfahrzeug für die gemeinsame Verwendung auf den Stra-
ßen in Sachsen und Tschechien wurde angeschafft. Zurzeit läuft noch das Projekt
„Gemeinsame Streifen unter besonderen Bedingungen“ zur Verbesserung der Ord-
nung und Sicherheit der Bevölkerung und erhöht damit das Sicherheitsgefühl der Be-
völkerung in den Grenzgebieten (100057900). Im Rahmen des Projekts finden Übun-
224 Interreg III A-Hallo Nachbar/Projektdatenbank.
110
gen der Wasserpolizei, gemeinsame Streifen, Schulungen zu den Rechtsnormen,
Sprachfortbildungen und Arbeitsbesprechungen des Managements statt.
Die Vertiefung der Zusammenarbeit der Polizei auf beiden Seiten der Grenzen ist ein
Ziel was von den Polizeidirektionen stark verfolgt wird. Die Polizeidirektion Oberes Elb-
tal-Osterzgebirge Dresden arbeitet derzeit mit der Polizeidirektion des Kreises Ústí
gemeinsam an dem Projekt „Verhinderung und Verfolgung der grenzüberschreitenden
Fahrzeug- und Betäubungsmittelkriminalität“ (100065833). Dafür werden gemeinsame
Präventionsmaßnahmen, gemeinsame Streifen mit Diensthunden und gegenseitige
Schulungen zur Prävention und Bekämpfung von Kfz- und Betäubungsmittelkriminalität
eingeführt. Es finden Treffen der Revierleiter grenzüberschreitender angrenzender Po-
lizeireviere statt, gemeinsame Fortbildungen der Diensthundeführer, Tagungen ge-
meinsamer Arbeitsgruppen der Schutz- und Kriminalpolizei, gemeinsame Verkehrs-
kontrollen und Sprachlehrgänge.
Zusammenfassend ist, laut Herrn Nährig, die Entwicklung der Zusammenarbeit im Be-
reich der Grenzkriminalität als positiv zu bewerten. Jedoch treten auch einige Probleme
auf, welche die Zusammenarbeit erschweren. Wie schon öfters genannt, ist vor allem
die unterschiedliche Sprache eine Barriere. Es gab das Angebot für Beamte Sprach-
lehrgänge in Tschechisch an der Volkshochschule zu besuchen. Da dies aber freiwillig
war, viel die Resonanz gering aus.225 Ein weiteres Problem sieht Herr Nährig in den
unterschiedlichen Gesetzen. So ist beispielsweise der Besitz von Betäubungsmittel
(kurz BTM) in Deutschland strafbar und in Tschechien eine Ordnungswidrigkeit woge-
gen Auto-Hehlerei in Tschechien, im Gegensatz zu Deutschland, nicht strafbar ist.226
Neben den gemeinsamen Streifen, Verkehrskontrollen und Fahndungskontrollen zur
Prävention ist ein wichtiger Punkt der Zusammenarbeit die Öffentlichkeitsarbeit z.B. an
„Tagen der offenen Türen“ in den Revieren oder durch die Durchführung von verschie-
denen Schülerprojekten beiderseits der Grenze z.B. zum Thema Drogen.227 Denn ge-
rade das Thema Betäubungsmittel stellt in der Euroregion ein Problem dar, da immer
mehr Straftaten in diesem Zusammenhang erfolgen.
Ein Indikator für die Wirkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zur Verringe-
rung der Grenzkriminalität ist die Zahl der Straftaten in der Region. Die folgenden Sta-
tistiken beziehen sich auf Gemeinden in Grenznähe. Dazu zählen Rheinhardtsdorf-
Schöna, Bad Gottleuba-Berggießhübel, Neustadt, Altenberg, Bad Schandau, Gorich,
225 Nährig, 2012. 226 Nährig, 2012. 227 Nährig, 2012.
111
Kirnitzschtal, Hermsdorf, Sebnitz und Bielatal.228 Allgemein ist die Zahl der begange-
nen Straftaten in den Jahren 2002 bis 2011 rückläufig (siehe Abbildung 33).
Abbildung 33: Straftaten in Grenznähe in der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Herr Nährig, eigene Darstellung. Ein weiterer Indikator ist die Zahl der straffällig gewordenen Jugendlichen. Auch diese
ist, wie in Abbildung 34 zu erkennen, rückläufig. 2002 waren 13,9% der ermittelten Tat-
verdächtigen aller Straftaten Jugendlichen, 2011 nur noch 5,7% (siehe Tabelle Anhang
8). Dieser Fakt ist auch ein Hinweis darauf sein, dass die verschiedenen Präventions-
maßnahmen von Erfolg sind.
228 Nährig, 2012.
0
500
1.000
1.500
2.000
2.500
3.000
3.500
4.000
Straftaten insgesamt
aufgeklärte Fälleabsolut
112
Abbildung 34: ermittelte tatverdächtige Jugendliche alle Straftaten in Grenznähe in der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Herr Nährig, eigene Darstellung. Beim einzelnen Betrachten des Straftatenbereiches Diebstahl, zeigt sich ein Rückgang
der Fälle (siehe Abb. 35). Auch hier sind immer weniger Jugendliche beteiligt (siehe
Abb. 36). Auffallend ist jedoch, dass der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger stark
angestiegen ist, von 5,6% im Jahr 2002 auf 37% 2011. Wie viele davon die tschechi-
sche Nationalbürgerschaft haben, wurde nicht ermittelt.
Abbildung 35: Diebstähle in Grenznähe in der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Herr Nährig, eigene Darstellung.
0
2
4
6
8
10
12
14
16
ermittelteTatverdächtige Jugendliche in %
0
200
400
600
800
1.000
1.200
Diebstahl insgesamt
aufgeklärte Fälleabsolut
113
Abbildung 36: ermittelte tatverdächtige Jugendliche bei Diebstählen in Grenznähe in der Euroregi-on Elbe/Labe. Quelle: Herr Nährig, eigene Darstellung.
Abbildung 37: ermittelte tatverdächtige Nichtdeutsche bei Diebstählen in Grenznähe in der Eurore-gion Elbe/Labe. Quelle: Herr Nährig, eigene Darstellung.
Ein großes Problem, laut Herr Nährig, ist die Zunahme der Rauschgiftdelikte in Grenz-
nähe (siehe Abb. 38). Die Straftaten im Zusammenhang mit Betäubungsmitteln haben
sich zwischen 2002 (129 Straftaten absolut) und 2011 (294 Straftaten absolut) mehr
als verdoppelt. Die Dunkelziffer liegt aber wohl um einiges höher. Dabei handelt es sich
vor allem um den Schmuggel von Haschisch und vermehrt in den letzten drei Jahren
0
5
10
15
20
25
30
ermittelteTatverdächtige Jugendliche in %
0
5
10
15
20
25
30
35
40
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
ermittelteTatverdächtige Nichtdeutsche in %
114
um Chrystal.229 Positiv ist hierbei der geringe Anteil an ermittelten tatverdächtigen Ju-
gendlichen in den letzten Jahren (siehe Abb. 39).
Abbildung 38: Rauschgiftdelikte in Grenznähe in der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Herr Nährig, eigene Darstellung.
Abbildung 39: ermittelte tatverdächtige Jugendliche bei Rauschgiftdelikten in Grenznähe in der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Herr Nährig, eigene Darstellung.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Straftaten allgemein zurückgegan-
gen sind und man damit das Ziel der Verringerung der Grenzkriminalität erreicht hat.
Dennoch gibt es in dem Bereich der Rauschgiftdelikte eine starke Zunahme. Durch
Informationsveranstaltungen und Projekttagen in Schulen wird versucht das Problem
229 Nährig, 2012.
0
50
100
150
200
250
300
350
Rauschgiftdelikte (Btm)
aufgeklärte Fälleabsolut
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
ermittelteTatverdächtige Jugendliche in %
115
von klein auf begreifbar zu machen um präventiv zu arbeiten. Darauf sollte auch in
Zukunft bei der Arbeit im Bereich Grenzkriminalität das Augenmerk gelegt werden.
Das nächste Ziel ist die Minderung von Gesundheitsrisiken und der Seuchengefahr.
Dazu sollte vor allem die Grenzprostitution besser überwacht werden. die Präventiv-
und Beratungsangebote im AIDS- und Drogenbereich innerhalb der Prostituiertensze-
ne wurden ausgebaut und künftige Sozialarbeiter durch Referentenleistungen bei
tschechischen Institutionen unterstützt (365). In den Bereich zählt auch das Projekt der
grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Bereich Lebensmittelsicherheit zwischen
der Tschechischen Republik und dem Freistaat Sachsen (100021597). Das Ziel sollte
zukünftig weiter verfolgt werden.
Die Zusammenarbeit im Bereich Rettungswesen soll optimiert werden. Der DRK
(Deutsches Rotes Kreuz) Landesverband Sachsen führte ein Projekt zur grenzüber-
schreitende Bergrettung in Sachsen durch, um die grenzübergreifende Zusammenar-
beit der Bergrettungsorganisationen in der Region zu stärken (EEL 10323). Die An-
schaffungen eines speziellen Fahrzeugs und eines Motorschlittens zur Notfallrettung in
unwegsamem Gelände und zur rettungsdienstlichen Betreuung der Tourismusregion
Erzgebirge (EEL D722) sowie eines Tragkraftspritzenfahrzeuges für den grenzüber-
schreitenden Einsatz bei Wald- und sonstigen Bränden (EEL D798) und weiterer
Löschfahrzeuge (EEL D0916; EEL D1047) wurden gefördert. Im ehemaligen Landkreis
Sächsische Schweiz entstand durch die Nachnutzung und den Umbau eines ehemali-
gen Gerätehauses der Feuerwehr in Bad Schandau eine gemeinsame Bergrettungs-
wache für Notfallrettung und Bergwacht (EEL 0066). Damit sollte ein zentraler Standort
für die Nutzung der Notfalltechnik und Ausrüstung und als grenznahes Ausbildungs-
und Begegnungshaus geschaffen werden.230
Durch den europäischen Sozialfonds (ESF) und den europäischen Fonds für regionale
Entwicklung (EFRE) wurde eine interregionale Lehr- und Rettungsstelle der DRK-
Bergwacht in der Euroregion gefördert (384; 317). In den Jahren 2009 bis 2011 wurde
eine grenzübergreifende Kooperation der Feuerwehr Hřensko-Kirnitzschtal aufgebaut
(100016063). Ziel war die Durchführung von Maßnahmen für die Optimierung der
grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Feuerwehr und die Verbesserung von
Rahmenbedingungen für die Vernetzung im Bereich der Brandvorbeugung und -
bekämpfung in der Region Sächsisch-Böhmische Schweiz.
230 Interreg III A-Hallo Nachbar/Projektdatenbank.
116
Die Zusammenarbeit im Bereich Rettungswesen wurde verbessert. In der Zukunft gilt
es die Zusammenarbeit zu festigen und zu optimieren.
Das letzte Ziel ist die optimale Zusammenarbeit im Bereich Katastrophenschutz. Für
einen grenzübergreifenden Brand- und Katastrophenschutz sowie zur Bekämpfung von
Gefahrgutunfällen im Bereich des ehemaligen Landkreises Sächsische Schweiz und
des Weißeritzkreis sowie im grenznahen Raum Tschechiens wurden Gefahrguteinsatz-
fahrzeuge für den grenzübergreifenden Einsatz beschafft (EEL D663; EEL D571).
Durch eine gemeinsame Ausbildung, Übungen, Erfahrungsaustausche wurde die
Handhabung der Fahrzeuge trainiert. Damit werden die grenzüberschreitenden Kon-
takte ausgebaut und gefestigt. Im Einsatzfall ist von einer schnelleren Behebung des
Schadens auszugehen. Neben den grundsätzlich vorgesehenen Einsatzgebieten ste-
hen die Fahrzeuge zur Bekämpfung von Umweltgefahren auf Anforderung auch in den
anderen Landkreisen zum Einsatz bereit. Die Wagen tragen zur besseren und schnel-
leren Hilfe bei Gefahrgutunfällen im grenznahen Raum bei.231
Zur grenzüberschreitenden Koordination von Krisenprävention und Notfallmanagement
wurde eine Informations- und Entscheidungsunterstützungsplattform für Großscha-
denslagen entwickelt (100007175). Schwerpunkte des Projekts waren die grenzüber-
schreitende Datenintegration, Systeme zur Planung und operativen Disposition, der
Erleichterung der Verständigung sowie Schulungen und Übungen. Als Grundlage für
einen standardisierten grenzübergreifenden Katastrophenschutz der Wasserrettung im
Roten Kreuz und zur Abwehr von Großschadensereignissen wird ein zentrales Ausbil-
dungszentrum geschaffen (100017102). Dazu gehört die Entwicklung gemeinsamer
Konzepte für eine Qualifizierung sowie Zertifizierung der Führungs- und Einsatzkräfte
und eine regelmäßige Aus-, Fort- und Weiterbildung mittels der entwickelten Konzep-
tionen.
Die Kooperation im Bereich Katastrophenschutz hat sich positiv entwickelt. Auch hier
ist es zukünftig wichtig die Zusammenarbeit zu optimieren und zu stärken.
231 Interreg III A-Hallo Nachbar/Projektdatenbank.
117
7 Zusammenfassende Bewertung und Handlungsemp-
fehlungen
Im vorhergehenden Kapitel wurde untersucht, ob die 2001 aufgestellten Ziele erreicht
wurden und wo es Defizite gibt. Die Ergebnisse der Evaluierung werden hier noch ein-
mal zusammengefasst und Handlungsempfehlungen für die nächste Förderperiode
2014 bis 2020 gegeben. Die Ausführungen zu den einzelnen Handlungsfeldern im
sechsten Kapitel haben gezeigt, dass mit den bisher durchgeführten Maßnahmen eine
Vielzahl der definierten Ziele und Prioritäten bereits umgesetzt werden konnten. Da-
durch wurde ein Beitrag zur Erfüllung des ausgewiesenen Leitbildes, der „grundlegen-
den Verringerung bestehender struktureller Unterschiede in der Euroregion“, geleistet.
Jedoch wurde auch ersichtlich, dass für viele Zielvorgaben noch Handlungsbedarf für
die Zukunft besteht.
Im Bereich Technische und soziale Infrastruktur wurden vergleichsweise wenig
Großprojekte durchgeführt. Diese konzentrierten sich vorwiegend auf den Bau von
Einrichtungen zur grenzüberschreitenden Nutzung. Es entstand eine Vielzahl an touris-
tischen und kulturellen Einrichtungen sowie Sportstätten. Defizite gibt es noch in der
Schaffung von Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens und dem Bau von
Kindereinrichtungen. Im Kontext der Energiewende besteht besonderer Abstimmungs-
bedarf bei der Entwicklung und der Nutzung von erneuerbaren Energien. Alternative
Energien werden mehr erzeugt und genutzt als noch vor zehn Jahren, das beweisen
beispielsweise die Maßnahmen zur Umstellung auf umweltfreundliche Energieträger.
Aber auch in Zukunft sollte an diesem Vorhaben festgehalten werden, da alternative
Energieträger, vor allem im Zuge der Energiewende in Deutschland und des Umwelt-
schutzes, immer wichtiger werden. In Sachsen werden in den Regionalplänen Flächen
für die Windkraftnutzung ausgewiesen, dabei sind bei der Neuausweisung Nutzungs-
konflikte zum Naturraum oder zum naturnahen Tourismus, nicht auszuschließen. Dies
trifft auch auf geplante Entwicklungen auf tschechischer Seite zu. Daher ist eine früh-
zeitige Information und gegenseitiger Einbezug in die Planungsprozesse besonders
wichtig. In Zukunft sollte die frühzeitige Einbindung der Grenzgemeinden in die Erarbei-
tung von regionalen Energiekonzepten ein Ziel sein, um Nutzungskonflikte zu verhin-
dern. Wichtig wird zukünftig die Entwicklung eines Energiekonzeptes für den schwach
besiedelten Raum sein, da diese Priorität bis jetzt nicht umgesetzt wurde. Allgemein
sollte der Schwerpunkt vor allem auf kleinräumigen Varianten der Energieversorgung
liegen. Weiterhin sollten die Potenziale für grenzüberschreitende technische Ver- und
Entsorgungsnetze besser genutzt werden. Das Ziel einer grenzüberschreitenden Was-
118
serversorgung und Abwasserentsorgung wurde nur teilweise erfüllt. Ein Indikator ist
der noch niedrige Anschlussgrad an die öffentliche Kanalisation des Landkreises
Sächsische Schweiz/Osterzgebirge und dem tschechischen Teil der Euroregion. Wich-
tig ist eine grenzüberschreitende Abwasserentsorgung vor allem in Gebieten mit gerin-
gen oder rückläufigen Einwohnerzahlen um Kapazitätsprobleme in der Auslastung vor-
handener Anlagen vorzubeugen. Es sollte eine Priorität sein gemeinsame Konzepte zu
entwickeln und umzusetzen. Über die Wirkungen des Projektes GRACE können noch
keine Aussagen getroffen werden. Es ist aber ein Schritt in die richtige Richtung um
zukünftig Wasserressourcen zu schützen und grenzüberschreitende Wasserschutzge-
biete auszuweisen. Festzuhalten bleibt, dass es in diesem Handlungsfeld noch großen
Handlungsbedarf im Bereich grenzüberschreitende Abfallentsorgung gibt und in der
neuen Förderperiode Maßnahmen zum Erreichen des Zieles durchgeführt werden soll-
ten. Die Machbarkeitsstudie zur grenzübergreifenden Abfallentsorgung hat bewiesen,
dass die Organisation dieser, auch aus wirtschaftlicher Sicht, möglich ist. Wichtige
Voraussetzung zur Intensivierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auf
dem Gebiet der Abfallwirtschaft ist insbesondere die Verbesserung der Kommunikati-
onsbeziehungen und des Informationsaustausches zwischen deutschen und tschechi-
schen Behörden, Entsorgungsträgern und Entsorgungsverbänden.232
Der Verkehr und die Verkehrsinfrastruktur in der Euroregion haben sich aufgrund
der durchgeführten Maßnahmen seit 2001 verbessert. Es besteht jedoch weiterhin
Handlungsbedarf, vor allem beim Zustand des Straßen- und Schienenverkehrs, was
das Ergebnis der Umfrage unter den Unternehmern zeigt. Der qualitative Ausbau des
Straßennetzes sowie der Bau von Ortsumgehungsstraßen, um den Verkehr in Ort-
schaften zu beruhigen, sollten in den Vordergrund rücken. Für den weiteren Ausbau
des Straßen- und Schienennetzes im Grenzraum sind stetige grenzübergreifende Ab-
stimmungen unerlässlich. Das oben bereits genannte Vorhaben des Lückenschlusses
der Verbindung von Bad Schandau bis zum Schluckenauer Zipfel ist ein Schritt in Rich-
tung der Verbesserung des Schienenverkehrs. Der schnelle Bau sollte eine Priorität
sein. Weitere Ziele sollten die Sicherung der grenzübergreifenden Mobilität, die Ver-
besserung der Grenzdurchlässigkeit und Verkehrsinfrastruktur sein. Dies kann durch
gezielte Maßnahmen im motorisierten Individualverkehr und im ÖPNV erreicht werden.
Die aufgeführten Maßnahmen im ÖPNV und Individualverkehr haben zur Erfüllung des
zweiten Ziels der „Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Verbindungen zwischen
Ober- und Mittelzentren“ beigetragen. Auch das dritte Ziel, die Schaffung bzw. Wieder-
herstellung von Grenzübergängen, wurde erreicht. Im neuen Entwicklungskonzept soll- 232 Vgl. Bergfeld, 2012.
119
te die schnelle Wiederherstellung des Eisenbahngrenzübergang Sebnitz-Dolní Pous-
tevna ein Ziel sein. Allgemein kann festgestellt werden, dass der ÖPNV in der Eurore-
gion attraktiver geworden ist, was die vermehrte Nutzung bestehender Angebote, wie
des RE20 und des Elbe-Labe-Sprinters, beweist. Es wurden attraktive grenzüber-
schreitende Verbindungen geschaffen, was zur Zielerfüllung beigetragen hat. Eine
Priorität sollte weiterhin der Erhalt und Ausbau des ÖPNV und des öffentlichen Regio-
nalverkehrs sein. Das beinhaltet u.a. die Sicherung und Herstellung der infrastrukturel-
len Voraussetzungen, den Ausbau der ÖPNV-Angebote und die Vernetzung des Nah-
verkehrs mit dem überregionalen Verkehr. Zukünftig sollten darüber hinaus auch alter-
native Ansätze (wie Anruftaxis, Einkaufsbus) vor allem für die dünnbesiedelten Gebiete
im engeren Grenzraum auch grenzübergreifend angeboten werden. Weiterhin wurde
eine bessere Anbindung an den Flugverkehr erreicht und somit das achte Ziel erreicht.
Mit den Ergebnissen der oben genannten Machbarkeitsstudie sollte die Verlängerung
der S2 bis Tschechien, bei Möglichkeit, als Ziel im neuen Regionalen Entwicklungs-
konzept aufgestellt werden. Die Ziele „Verknüpfung der Verkehrsträger“ und „Siche-
rung der Elbschifffahrt“ wurden nicht erreicht. Ein Defizit liegt bei ersterem noch in der
Schaffung von Park & Ride Plätzen und Schnittstellen zwischen den Verkehrsträgern,
vor allem der Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene bzw. Wasser. Eine öko-
logisch vertretbare Vertiefung der Elbefahrrinne sollte auch in Zukunft verfolgt werden.
Im Handlungsfeld Wirtschaft und Wirtschaftsstruktur besteht in allen Bereichen
noch Handlungsbedarf. Das erste Ziel im Handlungsfeld Wirtschaft und Wirtschafts-
struktur die „Förderung von Investitionen externer Unternehmen“ konnte nicht erreicht
werden. Durch die Sächsische Wirtschaftsförderung bestehen zwar Förderungsmög-
lichkeiten auf der sächsischen Seite, jedoch mit Blick gerade auf die grenzüberschrei-
tende Vermarktung bestehen noch Defizite und es sollte weiter an der Erreichung des
Ziels gearbeitet werden. Zur Erfüllung des zweiten Ziels der „Verbesserung der Investi-
tionsfähigkeit und Vernetzung ansässiger Unternehmen“ wurden mehrere Projekte
durchgeführt, welche vor allem die „Vernetzung und Kooperation der Unternehmen“
verfolgten. In den letzten Jahren entstanden mehrere Netzwerke und Kooperationen in
den verschiedensten Branchen, um das Zusammenwachsen der Euroregion zu unters-
tützen. Allerdings gibt es Defizite in der „Verbesserung der Eigenkapitalausstattung der
Unternehmen“ und der „Verbesserung des Managements“. Um die Region wirtschaft-
lich stärker und wettbewerbsfähiger zu machen, sollte das Ziel in Zukunft weiter ver-
folgt werden. Bislang sprechen für einige Unternehmer noch verschiedene Probleme
gegen eine grenzübergreifende Kooperation (siehe Abb. 17). Diese sollten gelöst wer-
den, um die Zusammenarbeit der Unternehmen in der Euroregion zu verbessern. Die
120
weitere Entwicklung des grenzübergreifenden Wirtschaftsraumes erfordert die Entwick-
lung technologischer Kooperationen und Netzwerke. Möglich wäre auch ein gemein-
sames Regionalmarketing. Darüber hinaus müssen die Rahmenbedingungen für die
wirtschaftliche Entwicklung, wie die Schaffung der verbesserten Infrastruktur für ansäs-
sige Unternehmen, die Fachkräftesicherung und das Forschungspotential sowie die
abgestimmte Entwicklung und Vermarktung von Gewerbestandorten in der Euroregion
geschaffen und verbessert werden. Das Ziel „Schaffung und Sicherung von gewerbli-
chen Arbeitsplätzen“ wurde noch nicht ausreichend erfüllt. In Zukunft muss die Neuan-
siedlung von Industrie und Gewerbe gefördert und der Bestand an Unternehmen gesi-
chert werden. Die Zusammenarbeit im Bereich der Entwicklung von Gewerbegebieten
und einer gegenseitigen Nutzung von freien Kapazitäten in Gewerbe- und Industriege-
bieten sollte verbessert werden. Auch die beiden Ziele „Bewältigung des Strukturwan-
dels“ und „Kompensierung von Standortnachteilen“ wurden bis dato nicht realisiert und
sollten auch weiterhin Schwerpunkte im Regionalen Entwicklungskonzept 2013 sein.
Der derzeitige Umsetzungsstand des Zieles „Intensivierung der grenzüberschreitenden
Kooperation zwischen den Unternehmen und zwischen den Arbeitsverwaltungen“ ist
als positiv einzuschätzen. Grenzüberschreitende Kooperationen vor allem zwischen
Unternehmen haben sich in der Vergangenheit intensiviert. Es sind eine Vielzahl an
grenzübergreifenden Foren geschaffen worden. Trotzdem ist es wichtig, die grenz-
übergreifende Zusammenarbeit in der Wirtschaft auch in Zukunft weiter zu intensivie-
ren. Auch die letzten beiden Ziele in dem Handlungsfeld werden als nicht realisiert ein-
geschätzt. Die Situation der Land- und Forstwirtschaft konnte nicht wesentlich verbes-
sert werden. Daher ist es notwendig diese Ziele in Zukunft besser zu verfolgen. Des
Weiteren sollte für die neue Förderperiode der Ausbau der Kooperation wissenschaftli-
cher Einrichtungen und der Wissenschaft mit regionalen Unternehmen ein Schwer-
punktthema sein. Darunter könnten z.B. die Spezialisierung wissenschaftlicher Einrich-
tungen, die gemeinsame Nutzung der materiell-technischen Basis, die grenzübergrei-
fende Kooperation von Innovations- und Gründerzentren und der Ausbau der Anzahl
gemeinsamer Studiengänge gehören. Damit kann die Euroregion Alleinstellungsmerk-
male herausbilden und den Wissenschaftsstandort sichern.
Das erste Ziel im Handlungsfeld Tourismus und Naherholung „Steigerung der Quali-
tät der touristischen Angebote“ wurde erreicht. Eine Vielzahl an Maßnahmen wurde
unternommen und die steigenden Gästezahlen in der Euroregion sind ein Indikator
dafür, dass diese Maßnahmen Wirkung gezeigt haben. Da die Entwicklung im tsche-
chischen Teil jedoch negativ ist, sind weitere Projekte, vor allem auf tschechischer Sei-
te und grenzübergreifend, notwendig, um die gesamte Touristenregion zu gestalten
121
und die Zielvorgabe auch in Zukunft zu erfüllen. Als positiv ist auch die Umsetzung des
zweiten Ziels zu bewerten. Information und Vermarktung der Region geschieht heute
zum Großteil grenzüberschreitend und mindestens zweisprachig. Die gemeinsame
Vermarktung sollte auch zukünftig beibehalten und die Kooperationen verbessert wer-
den, beispielsweise durch die Bildung gemeinsamer grenzübergreifender Destinatio-
nen (Sächsisch-Böhmische Schweiz). Die gemeinsame Bewerbung der MONTAN-
Region Erzgebirge als UNESCO-Welterbe ist ein wichtiger Schritt für die weitere Aus-
gestaltung der Zusammenarbeit. Nicht zufriedenstellend ist jedoch die Umsetzung der
Ziele „Nutzung und Schaffung von Synergieeffekten mit KMU und Unternehmen der
Land- und Forstwirtschaft“ und „Etablierung eines naturverträglichen Tourismus“. Da
der naturverträgliche Tourismus zunehmend an Bedeutung gewinnt, sollte das Ziel
weiterhin Teil des neuen REK sein. Der Tourismus in der Region muss auch in Zukunft
entwickelt und verbessert werden. Insbesondere sollte die Sicherung der Durchgängig-
keit der Landschaft für den Sommer- und Wintertourismus ein Ziel sein. Die Sicherung
der Wettbewerbsfähigkeit der Tourismuswirtschaft sollte zukünftig ein Ziel sein. Dazu
gehören die Sicherung der Qualität der Angebote und der Servicequalität sowie eine
leistungsfähige touristische Infrastruktur.
Beispielhaft wurde das Ziel des grenzübergreifenden Natur- und Landschaftschutzes
im Bereich Umwelt, Natur und Landschaft umgesetzt. Zukünftig sollte weiterhin an
der Abstimmung von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege und
der Harmonisierung der Gesetzgebung der beiden Länder gearbeitet werden um die
Zusammenarbeit in diesem Bereich zu erleichtern. Dazu zählt die abgestimmte Ent-
wicklung des Nationalparks Sächsisch-Böhmische Schweiz und des Naturparks Er-
zgebirge. Des Weiteren ist die gemeinsame Ausweisung grenzübergreifender Land-
schafts-, Naturschutz-, FFH- und Vogelschutz (SPA)-Gebiete anzustreben und eine
abgestimmte Entwicklung zu sichern. Der grenzübergreifende Umweltschutz ist eine
ständige Aufgabe zum Schutz der Güter Wasser, Luft und Boden, was jeweils Ziele im
Regionalen Entwicklungskonzept waren. Die Umsetzung der EU-
Wasserrahmenrichtlinie erfordert eine grenzübergreifende Zusammenarbeit. Die Was-
serqualität der Fließgewässer, beispielsweise der Elbe, in der Euroregion hat sich im
letzten Jahrzehnt verbessert und somit wurde das dritte Ziel erreicht. Natürliche Ein-
zugsgebiete für die Gewinnung von Trinkwasser sind zukünftig auf beiden Seiten als
Wasserschutzgebiet zu sichern. Handlungsschwerpunkt für die „Pflege des Land-
schaftsbildes und der Kulturlandschaft“ sollte eine Einschränkung der direkten Flä-
chenneuinanspruchnahme für Wohnen, Verkehr und Gewerbe sein. Besonders wichtig
dabei werden der Austausch von Erfahrungen beim nachhaltigen Flächenmanage-
122
ment, die Erarbeitung von Brachflächenkatastern sowie die Revitalisierung von Alt-
standorten sowie auch die Rekultivierung von Bergbaustandorten sein. Die beiden Zie-
le „Rekultivierung und Sanierung des Bodens“ und „Schutz des Boden“ wurden bis
dato nicht ausreichend realisiert. Höhere Schadstoffbelastungen der Luft sind noch in
den grenznahen Gebieten des östlichen und mittleren Erzgebirges gegeben.233 Auch in
Zukunft sollte das Ziel „Verminderung von Schadstoffbelastungen“ weiter verfolgt wer-
den. Priorität sollte es sein, den Schadstoffausstoß in den zahlreichen Großfeuerungs-
anlagen in Nordböhmen weiter zu verringern.234 Das Augusthochwasser 2002 hat zu
einer engeren Zusammenarbeit der Behörden im Grenzraum beigetragen. Mit dem
laufenden Projekt LABEL werden Maßnahmen für das Hochwasserrisikomanagement
im Kontext zur Elbe erarbeitet, die zukünftig umzusetzen sind. Die „Minderung der
Hochwassergefährdung“ ist zum heutigen Zeitpunkt teilweise umgesetzt wurden. Die-
ses Ziel sollte, u.a. mit dem Bau des Hochwasserrückhaltebeckens im Bielatal, weiter
verfolgt werden. Nicht realisiert wurde die „Stärkung der Strukturen des Ländlichen
Raums“. Daran sollte zukünftig gearbeitet werden. Die „Erhöhung der Umweltbildung“
wurde erreicht. Wichtig für die Zukunft sind die Vertiefung der Kooperationen und die
bessere Integration der Umweltbildung in die schulische Bildung. Ein Thema, welches
im Regionalen Entwicklungskonzept 2001, zu wenig beachtet wurde, ist der Klimawan-
del. Wachsende Bedeutung kommt heutzutage den nachhaltigen Ansätzen im Sinne
des Klimaschutzes zu. Daher empfiehlt die Autorin zukünftig einen Schwerpunkt auf
diesen Bereich zu legen. Für Maßnahmen wie Waldumbau, Erosionsschutz, Hochwas-
serschutz, energiesparende, integrierte Siedlungs- und Verkehrsflächenentwicklung,
klimaschützende Landnutzung, räumliche Vorsorge für eine klimaverträgliche Energie-
versorgung aber auch die nachhaltige Nutzung Erneuerbarer Energien sind grenzüber-
greifende Ansätze und Abstimmung gefragt.235
In dem Handlungsfeld Bevölkerung, Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt besteht
noch großer Handlungsbedarf. Die Daseinsvorsorge in der gesamten Euroregion ist zu
sichern. Der Rückgang der Bevölkerung und die Änderung in der Altersstruktur erfor-
dern neue Lösungen zur Sicherung der Versorgung, vor allem in ländlichen Räumen.
Die zentralörtliche Bündelung von Leistungen gewinnt an Bedeutung. Daher sollte ein
zukünftiges Ziel die Ausweisung Zentraler Orte mit grenzübergreifender Versorgungs-
funktion sein. Die Statistik hat gezeigt, dass das erste Ziel „Beseitigung des extremen
Defizits in der natürlichen Bevölkerungsentwicklung“ nicht erreicht werden konnte und
durch den demographischen Wandel wird das Problem in der Zukunft noch verstärkt.
233 Vgl. Bergfeld, 2012. 234 Vgl. Bergfeld, 2012. 235 Vgl. Bergfeld, 2012.
123
Auch die Ziele zwei und drei, der Verhinderung von Abwanderungen, wurden nicht
realisiert. Vor allem im Ländlichen Raum bestehen noch Defizite, welche es in der
neuen Förderperiode durch gezielte Maßnahmen zu beseitigen gilt. Des Weiteren wur-
den die Ziele „Steigerung der Attraktivität des Ländlichen Raumes für die Jugend“ und
„Verbreiterung des Erwerbsspektrums, vor allem im Ländlichen Raum“ nicht ausrei-
chend verfolgt. Das Augenmerk sollte zukünftig auf der Erschließung alternativer Ein-
kommensquellen im ländlichen Raum liegen. Handlungsbedarf besteht des Weiteren
bei der „Ausbildung und Vermittlung qualifizierter Arbeitskräfte für Zukunftsbranchen“,
da bisher keine Projekte gefördert wurden, welche unmittelbar die „bessere Vermittlung
von Fachkräften“ zum Ziel hatten und dadurch diese Priorität nicht umgesetzt wurde.
Zur Erfüllung des sechsten Ziels „Stärkere Reintegration von Problemgruppen“ trugen
eine Vielzahl von Projekten bei. Defizite gibt es aber bei der Reintegration von Lang-
zeitarbeitslosen und über 45-Jährigen. Darauf sollte künftig der Schwerpunkt der Arbeit
liegen um die Zielvorgabe zu erfüllen.
Am besten wurde das Ziel der „besseren Zusammenarbeit im Bereich der beruflichen
Bildung“ in dem Bereich Bildung und Qualifizierung umgesetzt. Durch bedarfsorien-
tierte Ausbildungen und dem vermehrten Austausch von Fachkräften zur Ausbildung
sowie durch mehr Angebote an Praktika soll in Zukunft die Kooperation gestärkt und
verbessert werden. Auch die Zusammenarbeit höherer Bildungseinrichtungen hat sich
intensiviert. In Zukunft soll die Zusammenarbeit ausgebaut und gestärkt werden. Durch
die verschiedenen Projekte wurde außerdem das schulische Angebot ausgeweitet und
somit dieses Ziel erreicht. Jedoch gibt es noch Handlungsbedarf um das Angebot zu
verbessern. Der vermehrte Schüleraustausch sollte ein Schwerpunkt der zukünftigen
Arbeit der Euroregion sein. Für das Zusammenwachsen der Region ist die Sprachbil-
dung ein wichtiges Element. Daher sollte in Zukunft vor allem die bilinguale schulische
Bildung und die Sprachausbildung in Deutsch bzw. Tschechisch gefördert werden.
Die meisten Maßnahmen in dem Handlungsfeld sozialer, kultureller und sportlicher
Bereich wurden im Rahmen von Kleinprojekten durchgeführt, welche in dieser Arbeit
nicht berücksichtigt wurden. Aber auch anhand der Großprojekte kann man sagen,
dass die Ziele „Verbesserung der Zusammenarbeit von Kultur- und Kunsteinrichtun-
gen“, „Sportaustausch“ und „Verbesserung der soziokulturellen Zusammenarbeit“ reali-
siert wurden. Handlungsbedarf besteht zukünftig vordergründig in der Verbesserung
der Finanzsituation öffentlicher Haushalte, der stärkeren Nutzung privater bzw. infor-
meller Verbindungen, im Bereich Familie und in der Vertiefung der Kooperationen.
Große Defizite bestehen in der „Zusammenarbeit im medizinischen und sozialen Be-
124
reich“ und in der „Erhöhung der Gesundheitsvorsorge“. Beide Ziele wurden bis dato
noch nicht ausreichend umgesetzt, daher ist es wichtig diese zukünftig intensiver zu
verfolgen.
Im letzten Handlungsfeld Kooperation, Kommunikation und Sicherheit wurden die
Ziele „gemeinsames Auftreten der Euroregion“, „Aufbau eines Projektmanagements“
und „grenzüberschreitende Öffentlichkeitsarbeit“ realisiert. Die Euroregion muss aber
auch in Zukunft gemeinsam auftreten, damit sie in der Bevölkerung bekannter und das
Wissen über den Nachbarn verbessert wird, dazu ist eine grenzüberschreitende Öffent-
lichkeitsarbeit weiterhin wichtig. Jegliche Art von Kooperation fördern direkte persönli-
che bzw. zwischenmenschliche Kontakte, welches als viertes Ziel aufgestellt wurde.
Durch eine bessere Zusammenarbeit, beispielsweise im soziokulturellen Bereich, wird
dieses Ziel erfüllt. Die bestehenden Kontakte gilt es zu festigen und weitere zu fördern.
Bei der Raumplanung existieren bereits grenzübergreifende Abstimmungen, z.B. bei
regionalen Entwicklungskonzepten und Nutzungskonflikten im Grenzraum. Diese soll-
ten auch in Zukunft erfolgen und daher ist es wichtig an dem Ziel festzuhalten. Hand-
lungsbedarf besteht noch in der Schaffung von grenzüberschreitenden Informations-
systemen, welche für die Kommunikation, Kooperation und Sicherheit in einer Region
sehr wichtig sind. Auch im neuen Regionalen Entwicklungskonzept sollte an diesem
Ziel festgehalten werden. Dazu zählt auch die Erweiterung der Zusammenarbeit zwi-
schen den Teilen des integrierten Rettungssystems beider Länder. Die Kooperation im
Bereich Rettungswesen und im Bereich Katastrophenschutz hat sich positiv entwickelt.
Hier ist es zukünftig wichtig dies zu optimieren und zu stärken. Gemeinsame Konzepte
sind erforderlich. Durch ein gute Kooperation und zahlreiche grenzübergreifende Pro-
jekte ging die Zahl aller Straftaten zurück und das Ziel „Verringerung der Grenzkrimina-
lität“ wurde erreicht. Dennoch gibt es in dem Bereich der Rauschgiftdelikte eine starke
Zunahme. Zukünftig sollte z.B. durch Präventivmaßnahmen an diesem Problem gear-
beitet werden. Das Ziel „Minderung von Gesundheitsrisiken und der Seuchengefahr“
wurde kaum verfolgt und sollte weiterhin als Ziel im Regionalen Entwicklungskonzept
2013 aufgenommen werden.
Abschließend kann festgehalten werden, dass der Umsetzungsstand einiger Hand-
lungsfelder, wie beispielsweise der Kooperation, Kommunikation und Sicherheit, des
Regionalen Entwicklungskonzeptes von 2001 positiv zu bewerten ist. Es gibt dennoch
zahlreiche Defizite bezüglich bestimmter Zielvorgaben, die es in den Jahren zu beseiti-
gen gilt. Es wird geraten, zukünftig vermehrt Projekte durchzuführen, die zu der Zieler-
füllung dieser Ziele beitragen. Die Schwerpunkte des neuen Regionalen Entwicklungs-
125
konzeptes sind teilweise zu verlagern. Nur so kann gewährleistet werden, dass das
Leitbild der Euroregion Elbe/Labe umgesetzt werden kann. Des Weiteren sind einige
Ziele durch den Beitritt Tschechiens zur EU 2004 veraltet und es sind in den letzten
Jahren Themen in den Fokus geraten, welche in dem Regionalen Entwicklungskonzept
bisher kaum oder keine Beachtung fanden, wie beispielsweise der Klimawandel. Es ist
notwendig die Zielvorgaben der aktuellen Situation anzupassen. Ein weiterer Punkt,
welcher in Zukunft mehr Beachtung erhalten sollte, ist die Sprachausbildung von Kin-
dern und Erwachsenen in der Region. Die einstimmige Meinung aller Interviewpartner
hat ergeben, dass eines der größten Probleme für grenzüberschreitende Kooperati-
onsbeziehungen die Sprachbarriere ist und diese daher auch scheitern können.
Positiv anzumerken sind die zahlreichen Multiplikatoreffekte der Maßnahmen, denn die
(beabsichtigten) Wirkungen eines Projektes können sehr vielseitig sein und zur Erfül-
lung mehrerer Ziele beitragen.
Am Schluss bleibt kritisch festzuhalten, dass die in dieser Arbeit gewählte Methode zur
Evaluierung nicht für eine vollständige Bewertung des Umsetzungsstandes des Regio-
nalen Entwicklungskonzeptes ausreicht. Einerseits konnten teilweise die erzielten Wir-
kungen der Projekte nicht ermittelt, und andererseits nicht für jedes Ziel Indikatoren
ausgewiesen werden. Durch das erste Problem war die genaue Bewertung des Um-
setzungsstandes nicht möglich und durch das zweite Problem ist teilweise die Gewähr-
leistung der Nachvollziehbarkeit nicht gegeben. Das vorliegende Datenmaterial ermög-
lichte nicht immer die Anwendung von Indikatoren. Zudem konnte keine ausreichend
detaillierte Betrachtung bzw. Bewertung jeder einzelnen Zielumsetzung, aus Zeitgrün-
den und Fehlen bestimmter Daten, vorgenommen werden. Vielmehr wurde versucht
einen Überblick über durchgeführte Maßnahmen zu schaffen und bei Möglichkeit Aus-
sagen über die Wirkungen zu geben. Die Meinungen der Experten haben zur Bewer-
tung der Zielumsetzung beigetragen. So konnten trotzdem zu jedem Handlungsfeld
Aussagen zur Zielerreichung getroffen werden. Um eine detaillierte nachvollziehbare
Aussage zu jedem Ziel treffen zu können, ist es notwendig diese Evaluierung in der
Zukunft zu vertiefen. Dabei könnten Befragungen von Unternehmern, Gästen oder der
Bevölkerung der Region durchgeführt werden. Da alle Aussagen in dieser Arbeit aus
deutscher Sicht getroffen wurden, wäre es dann auch notwendig gleiche Untersuchun-
gen auf der tschechischen Seite durchzuführen.
Trotz aller Kritik, hat die vorliegende Evaluierung gezeigt, welche Ziele des grenzüber-
schreitenden Regionalen Entwicklungskonzeptes der Euroregion Elbe/Labe im Zeit-
raum 2001-2011 bereits erfüllt und welche noch nicht oder nicht ausreichend realisiert
126
wurden. So konnten Handlungsempfehlungen für die Aufstellung des neuen REK 2013
und der neuen EU-Förderperiode 2014-2020 gegeben werde.
127
8 Schlussfolgerungen
Im Hinblick auf die neue Förderperiode 2014-2020 ergeben sich neue Herausforderun-
gen und Perspektiven für die Euroregion Elbe/Labe. Auch in Zukunft wird es mehr auf
strategische und integrierte Ansätze gerade in den Grenzregionen ankommen.236 Im
Jahr 2013 soll das Regionale Entwicklungskonzept der Euroregion Elbe/Labe von 2001
erneuert werden. Daher war es notwendig die bisherige Entwicklung in den neun
Handlungsfeldern zu bewerten. Dieses Entwicklungskonzept wurde durch das Institut
der Geographie an der Technischen Universität Dresden erstellt und enthält spezifi-
sche Aussagen zu den Stärken, Schwächen und Potentialen der Region zu diesem
Zeitpunkt. Darauf aufbauend wurden in neun verschiedenen Handlungsfeldern insge-
samt 51 Ziele definiert, durch welche die besagten Stärken und Potentiale genutzt und
Schwächen abgebaut werden sollten. Die Handlungsfelder sind:237
• Technische und soziale Infrastruktur,
• Verkehr und Verkehrsinfrastruktur,
• Wirtschaft und Wirtschaftsstruktur,
• Tourismus und Naherholung,
• Umwelt, Natur und Landschaft,
• Bevölkerung, Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt,
• Bildung und Qualifizierung,
• sozialer, kultureller und sportlicher Bereich sowie
• Kooperation, Kommunikation und Sicherheit.
Einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der grenzübergreifenden Region leistet die
freiwillige Interessengemeinschaft Euroregion Elbe/Labe entlang der sächsisch-
tschechischen Grenze, die durch zwei öffentlich-rechtliche Kommunalgemeinschaften
gebildet wird. Ihre Mitglieder sind auf der deutschen Seite die Stadt Dresden und der
Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge, auf tschechischer Seite die Städte und
Gemeinden der Landkreise Ústí nad Labem, Teplice, Litoměřice und ein Teil des Krei-
ses Děčín. Die Euroregion feiert dieses Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Sie unterstützt
u.a. die Kooperation in Fragen der Regionalplanung, die Angleichung des Lebensstan-
dards sowie die Erhaltung und Verbesserung der natürlichen Lebensgrundlagen im
Gebiet.238 Ein Ziel ist es, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Akteuren,
236 Vgl. Bergefeld, 2012. 237 Kowalke; König, 2001. 238 Euroregion Elbe/Labe 2003b.
128
Institutionen und Bürgern der Region zu stärken und zu vereinfachen.239 Das Zusam-
menwachsen der beiden Teilräume beiderseits der Grenze soll gefördert und ein Bei-
trag zum europäischen Einigungsgedanken geleistet werden. Die Arbeit der Euroregion
entspricht den Leitlinien der europäischen Strukturpolitik und wird durch finanzielle Mit-
tel der Europäischen Union unterstützt.
Das wichtigste Finanzierungsinstrument ist die Gemeinschaftsinitiative Interreg III A
(jetzt Ziel-3 genannt), welches Projekte der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit
unterstützt. Die geförderten Großprojekte der Jahre 2001 bis zum heutigen Tag stan-
den unter anderem im Fokus dieser Arbeit und wurden einer Analyse unterzogen. Des
Weiteren wurden statistische Daten ausgewertet und Experteninterviews geführt. Mit
den Ergebnissen wurde die Umsetzung des grenzübergreifenden REK von 2001 be-
wertet. Mit Hilfe von Vollzugs- und Wirkungsindikatoren, wurde zu jedem Ziel eine Ziel-
erreichungskontrolle durchgeführt. Damit konnten die eingangs gestellten Fragen:
• Wurden die Ziele des Konzeptes von 2001 in den Handlungsfeldern erreicht?,
• Sind Defizite festzustellen und wenn ja wo sind diese verortet?
beantwortet werden. Der Umsetzungsstand des grenzüberschreitenden regionalen
Entwicklungskonzeptes konnte ermittelt und Handlungsempfehlungen gegeben wer-
den. Es wurde festgestellt, dass mit den bisher durchgeführten Maßnahmen ein we-
sentlicher Beitrag zur Verringerung der strukturellen Unterschiede im Gebiet und damit
zur Erfüllung des ausgewiesenen Leitbildes geleistet worden ist. Die Umsetzung der
Ziele ist als positiv einzuschätzen. Jedoch wurden in jedem Handlungsfeld Defizite
festgestellt. Großer Handlungsbedarf existiert beispielsweise in dem Bereich Bevölke-
rung, Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt. Gute Fortschritte sind beispielsweise in den
Handlungsfeldern sozialer, kultureller und sportlicher Bereich sowie Kooperation,
Kommunikation und Sicherheit zu verzeichnen.
Die vorliegende Studie hat gezeigt, welche Ziele umgesetzt wurden und in welchen
Handlungsfeldern noch Defizite herrschen. Dennoch wird zukünftig eine detailliertere
Evaluierung empfohlen, um einzelne Maßnahmen, deren Wirkung und Beitrag zur Rea-
lisierung der Zielvorgaben besser betrachten zu können. Dabei ist es wichtig, neben
den, mit Geldern der Europäischen Union finanzierten Projekten, auch weitere durch-
geführte Maßnahmen im Gebiet der Euroregion zu beachten. Ferner gilt es die sich
ändernden Rahmenbedingungen zu betrachten, welche sich durch die stetige Entwick-
lung des Gebietes selbst ergeben. Somit haben einige im Entwicklungskonzept aus-
239 Euroregion Elbe/Labe 2007a.
129
gewiesenen Ziele keine Gültigkeit mehr, währenddessen in anderen Bereichen neuer
Handlungsbedarf entsteht.
Das Potential für grenzüberschreitende Zusammenarbeit sollte besser genutzt werden.
Es ist wichtig, sich auf wesentliche Felder der Kooperation zu verständigen, die Akteu-
re im Grenzraum einzubinden und nachhaltige grenzübergreifende Entwicklungen vor-
anzutreiben. Mit Hilfe der Förderinstrumente der europäischen Kohäsionspolitik, mit
der die Entwicklungsdifferenzen gemindert und insbesondere die grenzübergreifende
Zusammenarbeit gestärkt werden soll, können die Prozesse der grenzübergreifenden
Regionalentwicklung weiter unterstützt werden. Abschließend ist festzuhalten, dass für
eine weiterhin erfolgreiche gemeinsame grenzüberschreitende Zusammenarbeit eine
Stärkung der Kommunikation aller beteiligten Akteure erforderlich ist, um gemeinsame
Projekte zu schaffen und umzusetzen. Nur so ist es möglich die Entwicklung der Euro-
region zu koordinieren und die Region langfristig erfolgreich in allen Bereichen zu ge-
stalten.
X
Quellenverzeichnis
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Unveröffentlichtes Material
Bartsch, Robert (2000): Evaluierung der bisherigen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Euroregion Elbe/Labe im Rahmen von INTERREG II A. Unveröffentlichte Diplomarbeit an der Fa-kultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften der Technischen Universität Dresden, Dresden. Euroregion Elbe/Labe (2011): Übersicht der im Zeitraum 2001 bis 2006 durchgeführten INTERREG III A- Klein- und Großprojekte, Vorarbeit von Rothe, Anika. Institut für ökologische Raumentwicklung e.V. [Hrsg] (1999): Gemeinschaftliches Entwicklungs- und Handlungskonzept für die vier sächsischen Eu-roregionen, Dresden.
XX
Rothe, Anika (2007): Evaluierung des Standes der Umsetzung des grenzüberschreitenden regionalen Ent-wicklungskonzeptes der Euroregion Elbe/Labe im Zeitraum 2001-2006. Unveröffent-lichte Diplomarbeit an der Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften der Techni-schen Universität Dresden, Dresden. Rothe, Anika (2005a): Bewertung der Maßnahmenumsetzung laut Regionalem Entwicklungskonzept 2001. Unveröffentlichte Praktikumsarbeit bei der Euroregion Elbe/Labe, Kommunalgemein-schaft Euroregion, Oberes Elbtal/Osterzgebirge e.V., Pirna. Rothe, Anika (2005b): Projektliste Interreg III A, Pirna.
Sonstige Quellen
Experteninterviews:
In Gesprächen ausgehändigte Materialien:
Meerbach, T. (2012): Fahrgastzahlen des Elbe/Labe Sprinters und RE20 2005-2011, Dresden. Nährig, J. (2012): Kriminalstatistiken 2002-2011, Dresden. Preußcher, C. (2011): Liste der Ziel 3- Großprojekte, Pirna.
Gesprächspartner Institution/Position Datum
Uli Molter Technische Universität Chemnitz 16.01.2012 Lehrstuhl Humangeographie Ostmitteleuropas
Torsten Meerbach Verkehrsverbund Oberelbe GmbH 07.02.2012 Abteilung Verkehrsplanung
Jürgen Nährig Polizeidirektion Oberes Elbtal-Osterzgebirge 08.02.2012
Kriminaldirektor; Leiter Referat Verbrechensbekämp-fung
Tino Richter Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V. 15.02.2012 Geschäftsführer Dr. Gerhard Kir-kamm Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH 23.02.2012 Projektleiter
Sebastian Dittrich Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH 23.02.2012 Project Manager AutoNet
Dr. Sabine Stab Nationalparkzentrum Bad Schandau 09.05.2012 Leiterin Dr. Heidmarie Rus-sig
Regionaler Planungsverband Oberes Elb-tal/Osterzgebirge 15.05.2012
Leiterin der Geschäftsstelle
XXI
Kurzbeiträge der Konferenz „Regionalentwicklung und Perspektiven in Grenz-
räumen- das Beispiel Sachsen-Tschechien“, 28.03.2012, Dresden:
Selke, W. (2012): Grenzüberschreitende Raumentwicklung und Zusammenarbeit aus überregionaler Sicht- Ein globales Modell für territorialen Zusammenhalt? Bergefeld, A. (2012): Sächsisch-tschechische Grenzraumstudie-Masterplan zur Regionalentwicklung aus sächsischer Sicht.
XXII
Anhang
Anhang 1: Ziele und Prioritäten der neun Handlungsfelder .................................. XXIII
Anhang 2 (1): Liste der Interreg III A Großprojekte 2001-2006 ........................... XXXII
Anhang 2 (2): Liste der Ziel-3 Großprojekte 2007-2013 .......................................... LXI
Anhang 3: Grenzübergänge in der Euroregion .................................................LXXXV
Anhang 4: Touristische Kennzahlen ................................................................ LXXXVI
Anhang 5: Landnutzung (in %) in der Euroregion Elbe/Labe .......................... LXXXVII
Anhang 6: Bevölkerungsentwicklung in der Euroregion Elbe/Labe ................. LXXXVII
Anhang 7: Migrationssaldo in der Euroregion Elbe/Labe ............................... LXXXVIII
Anhang 8: Kriminalstatistik 2002-2011 ............................................................ LXXXIX
Anhang 9: Betriebe und Beschäftigte im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe;
Baugewerbe im sächsischen Teil der Euroregion Elbe/Labe .................................. XC
Anhang 10: Gültigkeitsbereich des Elbe/Labe Tickets ........................................... XCI
XXIII
Anhang 1: Ziele und Prioritäten der neun Handlungsfelder Quelle: Kowalke; König, 2001. Handlungsfeld Ziel Prioritäten
1.Technische und soziale Infrastruktur:
1: Schaffung von Einrichtungen zur grenzübergreifenden Nutzung Prioritäten
- Bau von Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens
- Bau von kulturellen Einrichtungen
- Bau von Sportstätten
- Bau von touristischen Einrichtungen
- Bau von Kindereinrichtungen
2: Erzeugung und Nutzung alternativer Energien
- Energiekonzept für den schwach besiedelten Grenzraum
- Bau von Wasserkraftanlagen
- Umstellung auf umweltfreundlichere Energieträger
- Kommunale/Private Maßnahmen im Bereich Energie
- Nutzung von Biomasse, Solarenergie
3: Organisation einer grenzüberschrei-tenden Wasserversorgung und Abwas-serentsorgung
- Programm Abwasserbeseitigung im schwach besiedelten ländlichen Raum
- Ausweisung grenzüberschreitender Wasserschutzgebiete
4: Organisation einer grenzüberschrei-tenden Abfallentsorgung
5: Schaffung von modernen grenzüber-schreitenden Telekommunikationsver-bindungen
- Bau von Hochleistungsverbindungen
- Verdichtung des mobilen Funknetzes
2. Verkehr und Ver-kehrsinfrastruktur:
1: Verbesserung des Zustandes des Straßennetzes
- Bau von Ortsumgehungsstraßen
- Ausbau wichtiger Kreuzungen
- Neubau bzw. Rekonstruktion von Brücken, Viadukten
- schneller Bau der A17/ D8
- qualitativer und quantitativer Ausbau des grenznahen Straßennetzes
XXIV
2: Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Verbindungen zwischen Ober- und Mittelzentren
- Verkürzung der Fahrzeiten zwischen den Zentren
- Erhöhung der Taktfrequenzen im ÖPNV
3: Schaffung neuer und Ausbau beste-hender Grenzübergänge
- Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Grenzübergänge
- Etablierung neuer Grenzübergänge für den Wirtschaftsverkehr
- Ausbau der Zubringerstraßen zur Autobahn
- Bau der Grenzübergangstelle Breitenau-Krasny Les im Rahmen der A17/D8
- Wiederherstellung des Eisenbahngrenzübergang Sebnitz- Dolní Poustevna
- Entflechtung durch weitere Grenzübergänge und Grenzübertrittsstellen
4: Verbesserung der Attraktivität öffentli-cher Verkehrsverbindungen
- Schaffung attraktiver (grenzüberschreitender) Verbindungen
- Fahrplanabstimmung Fernverkehr, Regionalverkehr, ÖPNV auch grenzüberschreitend
- Erschließung neuer Finanzierungsquellen für den ÖV
- Erhalt und Ausbau des ÖPNV und des öffentlichen Regionalverkehrs
5: Verbesserung des Schienenverkehrs - Bau bzw. Wiederherstellung (grenzüberschreitender) Verbindungen
- Verbesserung des Zustands des Schienennetzes
6: Verknüpfung der Verkehrsträger - Minderung der Belastungen durch LKW-Schwerverkehr
- Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene bzw. auf das Wasser
- Schaffung von Schnittstellen zwischen den Verkehrsträgern
- Schaffung von Park & Ride Plätzen
7: Sicherung der Elbeschifffahrt - Vertiefung der Fahrrinne (ökologisch vertretbar)
8: Verbesserung der Anbindung an den Flugverkehr
- Optimierung der Verkehrsanbindung an die Flughäfen Dresden-Klotzsche oder auch Prag (insbesondere ÖPNV)
3. Wirtschaft und Wirtschaftsstruktur:
1: Förderung von Investitionen externer Unternehmen
- (grenzüberschreitende) Vermarktung
- Verbesserung der Markttransparenz
- Beihilfen durch Wirtschaftsförderung
2: Verbesserung der Investitionsfähigkeit - Verbesserung der Eigenkapitalausstattung der Unternehmen
XXV
und Vernetzung ansässiger Unterneh-men
- Verbesserung der Markt- und Marketingkenntnisse
- Verbesserung des Managements
- Vernetzung und Kooperation von Unternehmen
3: Schaffung bzw. Sicherung von ge-werblichen Arbeitsplätzen
- Neuansiedlung von Industrie und Gewerbe
- Bestandssicherung „angeschlagener Unternehmen“ bzw. von Filialen
4: Bewältigung des Strukturwandels - CR: Steigerung der Konkurrenzfähigkeit der Betriebe
- Verbesserung der Vermarktung land- u. forstwirtschaftlicher Produkte, erneuerbare Rohstoffe
5: Kompensierung von Standortnachtei-len
- Kompensierung von Nachteilen aufgrund der Randlage und der natürlichen Bedingun-gen - Minderung der Energiekostennachteile
- Senkung des euroregionalen Kostengefälles
6: Intensivierung der grenzüberschrei-tenden Kooperation zwischen Unter-nehmen und zwischen Arbeitsverwaltun-gen
- Vereinfachung bei Zollmodalitäten
- Schaffung von grenzübergreifenden Foren
- Angleichung des Wirtschafts- und Arbeitsrecht im Hinblick auf den erwarteten Beitritt der CR zur EU
- Bewilligung von Arbeitserlaubnissen bzw. Aufenthaltsgenehmigungen
7: Schaffung gemeinsamer Gewerbe-standorte
- Ausweisung von (grenzüberschreitenden) Gewerbegebieten
- Festlegung von Vorbehaltsflächen für Industrie und Gewerbe
8: grenzüberschreitende Zusammenar-beit der Agrar- und Forstverwaltungen
- grenzüberschreitender Erfahrungsaustausch
- Abstimmung beim Zoll
- CR: Klärung der Eigentumsverhältnisse
- Aufbau einer grenzüberschreitenden Kommunikation und Kooperation
- Schaffung enger bilateraler Partnerschaften
- grenzüberschreitendes Management
9: Stärkung von Land- und Forstwirt-schaft
- Schaffung regionaler Kreisläufe
- Schaffung von Arbeitsplätzen in der Land- und Forstwirtschaft
XXVI
- Abbau der Eigenkapitalschwäche land- u. forstwirtschaftlicher Betriebe
4. Tourismus und Naherholung:
1: Steigerung der Qualität der touristi-schen Angebote(Kunden- bzw. Nachfra-georientierung)
- Maßnahmen zur Unabhängigkeit von der Saison durch weitere Angebote
- gemeinsame Tourismusangebote
- Ausbau der touristischen Infrastruktur (Schlechtwetter, ganzjährig)
2: Nutzung bzw. Schaffung von Syner-gieeffekten insbesondere mit KMU und Unternehmen der Land- und Forstwirt-schaft
- Kooperation zwischen den Beteiligten
- Einbeziehung der Landeigentümer in die touristische Entwicklung
- Urlaub auf dem Bauernhof
- Zugang der Touristen zu dem vorhandenen soziokulturellen und sportlichen Angebot
- Erhaltung der Kulturlandschaft für den Tourismus
3: (grenzüberschreitende) Information und Vermarktung
- Verzicht auf „Kirchturmdenken“
- gemeinsame Vermarktung des Kulturraums
- Information und Publikation grenzüberschreitend anbieten
- Durchführung von grenzüberschreitendem Marketing
- (euro)regionales Fremdenverkehrsmanagement
4: Etablierung eines naturverträglichen Tourismus
- Lenkung der Touristenströme in den Nationalparken Sächsisch-Böhmische Schweiz
- Qualität statt Quantität
5.Umwelt, Natur und Landschaft:
1: Pflege des Landschaftsbildes und der Kulturlandschaft
- Schaffung von Finanzierungssystemen für die Landschaftspflege
- Verhinderung des Artenschwunds
- Konzentration der Siedlungstätigkeit auf die Städte
- Sicherung des Kulturlandschaftsraums
- Flächendeckende nachhaltige Landnutzung
- bessere Integration von Windkraftanlagen
- Durchführung von Kulturlandschaftspflege und Reintegration ungenutzter Flächen in die Landschaft
2: Stärkung der Strukturen des Ländli-chen Raumes
- Strukturwandel in der Landwirtschaft
- Abfederung von Strukturschwächen in peripheren Lagen
XXVII
- Schaffung regionaler Kreisläufe
3: Verbesserung der Wasserqualität der Fließgewässer
- Schaffung von Klärkapazitäten
- Programm Abwasserbeseitigung oberhalb des Verdichtungsraums „Oberes Elbtal“
- Programm Abwasserbeseitigung im schwach besiedelten ländlichen Raum
4: Verminderung von Schadstoffbelas-tungen
- Abbau der Verkehrsbelastungen in Ballungsräumen
- Stabilisierung der Luftqualität in den Kurorten
- Begrenzung lokaler Schadstoffbelastungen
- Entflechtung des Güterverkehrs
- Minderung der Emissionen
5: Rekultivierung und Sanierung des Bodens
- Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit des Bodens durch Beseitigung von Altlasten
- neue Nutzung der Industriebrachen
- Rekultivierung ehemaliger Tagebaue
- Sanierung im Bergbau
- Revitalisierung von Landschaften
6: grenzübergreifender Natur-/Landschaftsschutz
- freiwillige Projekte im Naturschutz
- grenzübergreifende Großschutzgebiete
7: Schutz des Bodens - Einschränkung weiterer Versiegelungen
- Kreisläufe in der Landbewirtschaftung
8: Minderung der Hochwassergefähr-dung
- Hochwasserschutz im Müglitztal
9: Verbesserung des Waldzustandes - prophylaktische Maßnahmen gegen Schadstoffeintrag und Monokultur
- Umbau monostrukturierter bzw. geschädigter Wälder
10: Erhöhung der Umweltbildung - Einbeziehung von Umweltbildung in die Öffentlichkeitsarbeit
- Integration der Umweltbildung in die schulische Ausbildung
6.Bevölkerung, Er-werbstätigkeit und
1: Beseitigung des extremen Defizits in der natürlichen Bevölkerungsentwicklung
- Verbesserung der Situation von Familien/Alleinerziehenden mit Kind(ern)
- Schaffung von Anreizen für eine positive Geburtenentwicklung
XXVIII
Arbeitsmarkt: 2: Steigerung der Attraktivität des Ländli-chen Raumes für die Jugend
- Verringerung des Arbeits- und Zeitaufwandes in Familienbetrieben
- Suggerierung von lokaler bzw. regionaler Identität
- Attraktivitätssteigerung des peripheren ländlichen Raumes
3: Verhinderung der Abwanderung aus Mangel an Arbeits- und Ausbildungsplät-zen
- Schaffung von Arbeitsplätzen durch Kapazitätserweiterung und Neuansiedlung (in allen Wirtschaftsbereichen)
- Bereitstellung eines ausreichenden und bedarfsorientierten Angebots an Ausbildungs-, Weiterbildungs- und Umschulungsplätzen
- Durchführung von Bedarfsanalysen und Angebotsstudien zur ständigen Beobachtung des Arbeitsmarktes
4: Verhinderung der Abwanderung von unter 35-Jährigen und Hochqualifizierten
5: Verbreiterung des Erwerbsspektrums (vor allem im Ländlichen Raum)
- Erschließung alternativer Einkommensquellen
6: Stärke Reintegration von Problem-gruppen (z. B. Langzeitarbeitslose, Ju-gendliche, über 45-Jährige, Behinderte) in den Arbeitsmarkt
7: Ausbildung und Vermittlung qualifizier-ter Arbeitskräfte für Zukunftsbranchen
- bessere Vermittlung von Fachkräften
- Angebot bedarfsorientierter Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten erweitern
- Unterstützung der Qualifizierungsbemühungen der KMU
- Erhöhung der Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen
7.Bildung und Quali-fizierung:
1: Stärkere Zusammenarbeit höherer Bildungseinrichtungen
- Aufstellung von Konzepten und Management des grenzüberschreitenden Bildungsaus-tausches
- Studentenaustausch
- Verankerung grenzüberschreitender Fragen in die Lehrpläne
- Hochschulkooperation z. B. gemeinsame Hochschulinitiativen
- gemeinsame Nutzung von Einrichtungen
- Zusammenarbeit in der Forschung
2: Bessere Zusammenarbeit im Bereich - mehr Angebote an (Kurz)praktika
XXIX
der beruflichen Bildung - Ermöglichung der beruflichen Erstausbildung grenzüberschreitend (rechtliche Abstim-mung) - bessere Kooperationen zwischen Berufsbildungseinrichtungen
- Informationsaustausch bezüglich des Ausbildungsbedarfs intensivieren
- Erhöhung der Qualifizierungsbereitschaft
- Berücksichtigung der Erfordernisse der KMU bei der Ausbildung
- bedarfsorientierte Ausbildung
- Austausch von Fachkräften zur Ausbildung
3: Ausweitung des schulischen Ange-bots
- spezielle Lehrerfortbildungen
- Schüleraustausch
- Förderung bilingualer schulischer Bildung
8. Sozialer, kulturel-ler und sportlicher Bereich:
1: Verbesserung der Zusammenarbeit von Kultur- und Kunsteinrichtungen
- Zusammenarbeit im soziokulturellen Bereich
- Informationen über Ansprechpartner, Austausch- u. Finanzierungsmöglichkeiten
- stärkere Nutzung privater bzw. informeller Verbindungen
- Austausch/Informationen über bestehende Konzepte/Erstellung neuer Konzepte
- Verbesserung der Finanzsituation öffentlicher Haushalte
- stärkere Förderung von Kleinprojekten
- Durchführung gemeinsamer Ausstellungen; Lösung der Zollprobleme
2: Sportaustausch - Austausch von Trainern oder Trainingsmethoden
- Organisation gemeinsamer Sportereignisse/-veranstaltungen
3: Zusammenarbeit im medizinischen und sozialen Bereich
- grenzübergreifende Nutzung der medizinischen und sozialen Infrastruktur
- Hospitationsaustausch von Ärzten und mittlerem medizinischen Personal
- Bildung von Netzwerken (z. B. im Bereich Therapie oder Prophylaxe)
- Zusammenarbeit im Bereich Altenpflege
- Zusammenarbeit im Bereich Kinderbetreuung
4: Erhöhung der Gesundheitsvorsorge - Programm Gesundheitsvorsorge
XXX
5: Verbesserung der soziokulturellen Zusammenarbeit
- Zusammenarbeit im Bereich Familie
- Zusammenarbeit im Bereich Jugend
- Zusammenarbeit im Bereich Vereinswesen
- Zusammenarbeit im Bereich benachteiligter Gruppen
9. Kooperation, Kommunikation und Sicherheit:
1: gemeinsames Auftreten der Euroregi-on
- Erhöhung des Bekanntheitsgrad der Euroregion in der Bevölkerung
- Verbesserung des Wissens über die Nachbarn
- Vereinfachung der Entscheidungs- und Abstimmungsprozesse
- stärkere Abstimmung zwischen den Akteuren
2: Aufbau eines Projektmanagements - Organisation der Beratung der Projektträger
- Nutzung des Know-hows der Projektträger für die Zusammenarbeit
- Schaffung von Kontaktstellen für die grenzüberschreitende Kooperation
- stärkere Abstimmung der Förderung
3: grenzüberschreitende Öffentlichkeits-arbeit
- Zusammenarbeit im Bereich Medien
- länderübergreifende Berichterstattung in der lokalen Presse
- bessere Darstellung (euro)regionaler Aktivitäten
- Herausgabe zweisprachiger Publikationen
4: Förderung direkter persönlicher bzw. zwischenmenschlicher Kontakte
- ökumenische Zusammenarbeit
- Zusammenarbeit im Vereinswesen
5: länderübergreifende Raumplanung - Abstimmung regionaler Entwicklungskonzepte
- Abstimmung bei Nutzungskonflikten im Grenzraum
- Beitrag zu dem europäischen Raumentwicklungskonzept
6: Schaffung grenzübergreifender Infor-mationssysteme
- Austausch von Fachinformationen
- Bereitstellung grenzüberschreitender Informationen zur aktuellen Verkehrssituation
- Etablierung grenzüberschreitender Warnsysteme
7: Verringerung der Grenzkriminalität - grenzüberschreitende Prävention
- Kooperation der Strafverfolgungsbehörden
XXXI
- Kooperation kommunaler Ordnungskräfte
- Zusammenarbeit bei illegalen Einreisen
- Verhinderung/Minderung der Wirtschaftskriminalität insbesondere Schmuggel und Produktpiraterie
- Verhinderung/Minderung der Beschaffungskriminalität
- Verhinderung/Minderung illegaler Mülltransporte
8: Minderung von Gesundheitsrisiken und der Seuchengefahr
- Minderung der Importe von Krankheiten aus Drittstaaten
- Überwachung der Grenz-Prostitution
- Minderung der Importe von Tierseuchen aus Drittstaaten
- Minderung der Gefahr des Übertritts von Tierseuchen
9: Optimale Zusammenarbeit im Bereich Rettungswesen
- Nutzung der Potentiale im Rettungswesen grenzüberschreitend
- flächendeckende Vernetzung von Rettungswesen und Feuerwehr
- Informationsaustausch verbessern
10: Optimale Zusammenarbeit im Be-reich Katastrophenschutz
- Zusammenarbeit im Katastrophenschutz
- Zusammenarbeit bei Gefahrguttransporten
- Aufbau von Netzwerken
XXXII
Anhang 2 (1): Liste der Interreg III A Großprojekte 2001-2006 Quelle: Rothe, A. (2005b), abgeändert. EEL D0789 Schaffung der grenzüberschreitenden
feuerwehrtechnischen Infrastruktur im Bereich "Hoher Schneeberg"
Gemeinde Rosenthal-Bielatal
01.10.2005 bis
30.06.2007
Abstimmung und Erarbeitung gemeinsamer Ein-satzpläne zur Brandbekämpfung im grenznahen Raum; Neubau eines Gerätehauses im Ortsteil Rosenthal; Beschaffung eines neuen Einsatzfahr-zeuges
ERE D495 EEL
Erste deutsch-tschechische Wander- und Bikestation
Verein "Gehandicapt-Na und?!" e.V.
01.04.2005 bis
31.12.2006
Teilobjekt Altes Torfhaus und Neues Torfhaus
19 Neubau eines DRK-Rettungszentrums in Dippoldiswalde
583 Rekonstruktion von Sanitäranlagen im Kinder- und Erholungszentrum Sebnitz e. V.
EEL 10183 Galerie der Sächsisch-Böhmischen Schweiz im Landschloß Pirna-Zuschendorf
Förderverein Landschloß Pirna-Zuschendorf e.V.
01.01.2004 bis
30.06.2006
Ausbau von Räumen zur Sammlung, Ausstellung und Erarbeitung von Kunstgut des gemeinsamen Landschaftsraumes. Daran beteiligte deutsche und tschechische Künstler sollten sich thematisch mit der Sächsisch-Böhmischen Schweiz beschäf-tigen.
EEL D471 Errichtung deutsch-tschechisches Begegnungszentrum Lindenhof Lie-bethal
Liebetaler e.V. 01.04.2005 bis
30.11.2006
Bau einer Gemeinschaftseinrichtung
EEL 11086 Sanierung Sportplatz Reinhardtdorf-Schöna
Gemeinde Rein-hardtsdorf-Schöna
01.03.2004 bis
31.08.2004
Sanierung des Sportplatzes durch Herrichten Unterbau, Entwässerrung und Aufbringen von Kunstrasen
EEL 11049 Infrastrukturelle Ergänzungsmaßnah-men zum Wildpark Osterzgebirge
Zweckverband Wildpark Osterzgebirge, Geising
07/2002 bis 10/2003
Errichtung von Campingmöglichkeiten und einfa-chen Übernachtungsmöglichkeiten zur Verbesse-rung der grenzüberschreitenden touristischen Infrastruktur in enger Zusammenarbeit mit touris-tischen Einrichtungen in Böhmen
EEL 11010 Besucherbergwerk "Marie-Louise-Stolln"
Kurortentwicklungs- und Förderverein Bad Gott-leuba-Berggießhübel e.V.
01.11.2003 bis
31.10.2005
Erschließung des Altbergbaus mit dem "Mutter-Gottes-Lager" zu einem Besucherbergwerk und Umbau des Bergwerkgebäudes zu einer Binatio-nalen Bildungsstätte mit einer Multivisionsshow
XXXIII
zur Geschichte des überregionalen grenzüber-schreitenden Bergbaus.
EEL 10179 Errichtung eines Rastplatzes und Begegnungsstätte sowie eines Hoch-seilgartens am Zirkelsteinhaus
Naturfreunde Deutsch-lands Ortsgruppe Dres-den e.V.
01.09.2003 bis
30.06.2004
Aufbau einer öffentlichen Basiseinrichtung des Fremdenverkehrs für die Region um den Zirkel-stein zur Förderung des grenzüberschreitenden Tourismus. Verbesserung der grenzregionalen Zusammenarbeit im Segment Umweltbildung und grenzüberschreitender Jugend- und Familienbe-gegnung
EEL 11100 Internationaler Informationspavillon mit Brunnen im Licht-, Wasser- und Musikspiel
Gemeinde Kurort Rathen 01.11.2003 bis
30.06.2004
Schaffung eines mehrsprachigen Informations-punktes in einem vorhandenen Pavillon für Tou-risten im Kurort Rathen für den Bereich der säch-sisch-bömischen Schweiz mit einem vorhandenen Brunnen, welcher im künstlerischen Wechselspiel von Musik, Wasser und Licht Touristen anspre-chen soll.
EEL 11111 Schaffung einer Begegnungsstätte in der Sächsischen Schweiz für den Tourismus
Deutsches Jugendher-bergswerk, LV Sachsen
01.04.2004 bis
30.10.2006
Ausbau einer Begegnungsstätte als öffentliche Basiseinrichtung für den Tourismus, Stützmauer-bau, Einfriedung, Pflasterung, Grillplatz, Sitzmög-lichkeiten, Sport, Spiel, Tanzfläche, Beleuchtung und Begrünung
EEL 11140 Rast- und Erholungsplatz Neurehe-feld
Förderung sozialer Pro-jekte im Osterzgebirge e.V.
01.07.2004 bis
31.12.2004
Bau eines Rast- und Erholungsplatzes am Kno-tenpunkt dreier überregionaler Wanderwege, eines Fernradweges und des sächsischen Reit-wegenetzes in Neurehefeld mit Bänken, Beleuch-tung und Bepflanzung
EEL D618 Bau einer touristischen Basiseinrich-tung
Liebethaler Verein für soziokulturelle Zusam-menarbeit e.V.
01.01.2005 bis
27.06.2005
Bau eines öffentlichen Park- und Rastplatzes in Liebethal
EEL D0850 Kneipp-Naturgarten Pretzschendorf-ganzheitliche Gesundheitsförderung von Kindesbeinen an
Gemeinde Pretzschen-dorf
01.10.2005 bis
30.11.2006
Anlage eines öffentlich zugänglichen Kneipp-Naturgartens am Kneipp-Kindergarten Pretz-schendorf
EEL TR963 Revitalisierung des Objektes Větruše in Ústí nad Labem: Sportplatz-Spiegellabyrith
Statuární město Ústí nad Labem
01.02.2005 bis
31.12.2005
Bau eines Spiegellabyrinths als ein selbstständi-ges Objekt mit einem eigenen Zugang und Vor-halle.
XXXIV
147 Errichtung eines grenzüberschreiten-den Bergbaulehrpfades zwischen den Städten Krupka-Geising-Altenberg-Zinnwald-Dubí 1. Bauabschnitt
204 Errichtung eines grenzüberschreiten-den Bergbaulehrpfades zwischen den Städten Krupka-Geising-Altenberg-Zinnwald-Dubí 2. Bauabschnitt
561 Wegebau für die touristische und forstliche Nutzung (Anteil EEL)
EEL 11088 Neubau und Sanierung der Familien-ferienstätte St. Ursula
Caritasverband für das Bistum Dresden-Meißen e.V.
01.11.2003 bis
30.08.2005
Mit dem Neubau und der Sanierung erhält die Familienferienstätte einen zeitgemäßen Standard, um auch in Zukunft den Bedürfnissen von Fami-lien umfassend gerecht zu werden. Die Nutzung und Belegung der Familienferienstätte ist nach der Fertigstellung grenzüberschreitend geplant.
EEL 11094 ERN ERE EEV
Maßnahmen des Immissions- und Klimaschutzes einschließlich der Nutzung erneuerbarer Energien
LfUG Sachsen, Energie-effizienzzentrum
10.07.2003 bis
31.10.2005
Heizungsumstellung von Kohle auf umweltfreund-liche Energieträger in Kur- und Erholungsorten, Errichtung von Holzfeuerungsanlagen in Kombi-nation mit Solaranlagen, Errichtung von Sonnen-kollektoranlagen
EEL 11106 Maßnahmen des Immissions- und Klimaschutzes Teil 2 einschließlich der Nutzung erneuerbarer Energien
Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Energieeffizienzzentrum
01.10.2003 bis
31.10.2005
Heizungsumstellung von Kohle auf umweltfreund-liche Energieträger in Kur- und Erholungsorten, Errichtung von Holzfeuerungsanlagen in Kombi-nation mit Solaranlagen, Errichtung von Sonnen-kollektoranlagen, Errichtung von Blockheizkraft-werken (BHKW)
EEL 11115 ERN ERE
EEV
Maßnahmen des Immissions- und Klimaschutzes Teil 3 einschließlich der Nutzung erneuerbarer Energien
Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Energieeffizienzzentrum
17.11.2003 bis
31.10.2005
Heizungsumstellung von Kohle auf umweltfreund-liche Energieträger in Kur- und Erholungsorten; Einrichtung von Holzfeuerungsanlagen in Kombi-nation mit einer Solaranlage, Errichtung von Son-nenkollektoranlagen, Einrichtung von Blockheiz-kraftwerken
EEL 11122 ERE, ERN,
EEV
Maßnahmen des Immissions- und Klimaschutzes einschließlich der Nutzung erneuerbarer Energien,
Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Energieeffizienzzentrum
05.02.2004 bis
15.11.2005
Heizungsumstellung von Kohle auf umweltfreund-liche Energieträger in Kur- und Erholungsorten, Einrichtung von Holzfeuerungsanlagen in Verbin-
XXXV
Teil 4
Dresden, Globalantrag-steller
dung mit einer Sonnenkollektoranlage, Einrich-tung von Blockheizkraftwerken, Maßnahmen des ökologischen Mehraufwandes an Wasserkraftan-lagen
EEL 11133 ERE, ERN,
EEV
Maßnahmen des Immissions- und Klimaschutzes einschließlich der Nutzung erneuerbarer Energien, Teil 5
Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Energieeffizienzzentrum
22.04.2004 bis
15.11.2005
Heizungsumstellungen von Kohle auf umwelt-freundliche Energieträger in Kur- und erholungs-orten. Errichtung von Holzfeuerungsanlagen in Kombination mit einer Solaranlage, Errichtung von Sonnenkollektoranlagen, Errichtung von Blockheizkraftwerken (BHKW)
EEL 11142 ERE, EEV,
ERN
Maßnahmen des Immissions- und Klimaschutzes einschließlich der Nutzung erneuerbarer Energien, Teil 6
Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Energieeffizienzzentrum
22.06.2004 bis
15.11.2005
Heizungsumstellungen von Kohle auf umwelt-freundliche Energieträger in Kur- und erholungs-orten. Errichtung von Holzfeuerungsanlagen in Kombination mit einer Solaranlage, Errichtung von Sonnenkollektoranlagen, Errichtung von Blockheizkraftwerken (BHKW)
EEL D563 Maßnahmen des Immissions- und Klimaschutzes einschließlich der Nutzung erneuerbarer Energien, Teil 7
Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Energieeffizienzzentrum
07.07.2004 bis
30.11.2006
Heizungsumstellungen von Kohle auf umwelt-freundliche Energieträger in Kur- und erholungs-orten. Errichtung von Holzfeuerungsanlagen in Kombination mit einer Solaranlage, Errichtung von Sonnenkollektoranlagen, Errichtung von Blockheizkraftwerken (BHKW)
EEL D658 Maßnahmen des Immissions- und Klimaschutzes einschließlich der Nutzung erneuerbarer Energien, Teil 8
Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Energieeffizienzzentrum
23.11.2004 bis
30.11.2006
Heizungsumstellung von Kohle auf umweltfreund-liche Energieträger in Kur- und Erholungsorten, Errichtung von Holzfeuerungsanlagen, zum Teil in Kombination mit einer Solaranlage, Errichtung von Blockheizkraftwerken (BHKW)
311 Umrüstung der Feuerungsanlage im Naturfreundehaus Burg Hohenstein von Braunkohle- auf Erdgasfeuerung
355 Umstellung der Kohleheizung im Gymnasium Haus II in Altenberg auf Erdgasheizung
387 Energieträgerumstellung der Feue-rungsanlage im Schwesternwohn-heim in Heidenau
XXXVI
386 Energieträgerumstellung der Feue-rungsanlage im Verwaltungsgebäude des Johanniter-Krankenhauses in Heidenau
388 Energieträgerumstellung der Feue-rungsanlage im Dienstgebäude Burg-straße 79, Heidenau
440 Versorgung von 10 Wohngebäuden im Wohn- und Ferienpark Altenberg mit Fernwärme
EEL D676 Trinkwasserabgabe Trinkwasserzweckver-band Weißeritzgruppe
30.10.2004 bis
31.12.2005
Trinkwasserabgabe aus dem Versorgungsgebiet Zinnwald nach Cínovec
EEL 11099 Machbarkeitsstudie als Vorstudie für das Projekt sächsisch-tschechisches Bauabfallkreislaufsystem (STWS)
Ingenieurbüro Dr. Ing. Fred Winkler
15.07.2003 bis
15.08.2003
Prüfung der Machbarkeit des Projektes (STWS), Untersuchung der Arbeitsplatzerhaltung und Er-weiterungsmöglichkeiten der Unternehmen, Prü-fung der wirtschaftlichen Erfolgsmöglichkeiten
546 S 183, Ersatzneubau Bauwerk 6, Brücke über den Pöbelbach im Pö-beltal
545 S 183, Ersatzneubau Bauwerk 10, Brücke über den Pöbelbach in Schmiedeberg
EEL 11123 S 178 Ausbau östlich Altenberg Straßenbauamt Dresden 01.04.2004 bis
31.12.2006
Ausbau der Staatsstraße S 178 auf der Zufahrt zum Grenzübergang Altenberg-Cínovec auf einer Länge von ca. 2,1 km
EEL D961 S 154 A Ausbau Sebnitz Straßenbauamt Dresden 19.05.2005 bis
31.12.2006
Ausbau der Staatsstraße S 178 auf der Zufahrt zum Grenzübergang D/CZ Sebnitz-Niedereinsiedel von NK 505 10 17, Station 0,105 bis Station 1,565. Die Baulänge beträgt 1460m
544 Ausbau der S 183 in Niederpöbel mit Ersatzneubau Stützwand entlang des Pöbelbaches
532 Ausbau der S 182 nördlich Rehefeld mit Bauwerk 2
XXXVII
531 Fahrbahnerneuerung der S 156 in Berthelsdorf
EEL TR936 Gemeinde Černouček-Entwicklung der Infrastruktur-Straße
obec Černouček 01.12.2004 bis
01.12.2006
Bau einer Straße durch eine neue Siedlung von Einfamilienhäusern zur Verbesserung der Infrast-ruktur und Belebung des gesellschaftlichen Le-bens am Standort.
252 Ausbau des Fußweges Grenzüber-gang. Bahratal
449 Grenzweg Schellerhau 482 Grenzweg, OT Rehefeld Zaunhaus 320 Parkplatz Grenzübergang Fürstenau 438 Personenverkehrssystem in der
Sächsisch-Böhmischen Schweiz innerhalb der Euroregion Elbe/Labe
591 Ausbau des Elberadweges vom Bahnhof Schöna bis zur Grenze zur Tschechischen Republik
ERE 0173 EEL
Wiederherstellung der grenzüber-schreitenden Eisenbahnverbindung Freiberg-Most
Zweckverband Vekehr-sverbund Mittelsachsen (ZVMS)
Oktober 2001 bis
April 2002
Erstellung einer Machbarkeitsstudie für das Pro-jekt "Lückenschluss Holzhau-Moldava"
1 Fähre Wiedereinführung der Fährverbindung zwischen Reinhardtsdorf-Schöna (D) und Hřensko (CZ)
EEL 11118 Konzeption für den kombinierten Güterverkehr Straße/Schiene zwi-schen Dresden/Deutschland und Tschechien
Deutsche GVZ-Gesellschaft mbH, Dres-den
01.06.2004 bis
31.12.2004
Erarbeitung einer Konzeption zur Intensivierung des unbegleiteten kombinierten Güterverkehrs Straße-Schiene zwischen Tschechien und Deutschland unter Berücksichtigung der nachhal-tigen verkehrlichen Entlastung der Euroregion Elbe/Labe
EEL 11001 EEV ERN ERE
Ausbau einer Teilstrecke der Zufahrt-straße Hirschgrund Schöna
Gemeinde Rein-hardtsdorf-Schöna
09/2002 bis 06/2003
Anbindung der Ortslage Reinhardtsdorf-Schöna an den internationalen Elberadweg und die Fähre Schöna-Hřensko bezüglich eines grenzüber-schreitenden Tourismus
EEL 0181 Errichtung einer Schiffsanlegestelle in Heidenau im Bereich Elbstraße
Stadt Heidenau 01.03.2002 bis
31.12.2002
Grenzüberschreitender Tourismus: Anbindung an internationale Schifffahrtslinie nach Děčín, an internationalen Elberadweg und an ÖPNV
XXXVIII
396 Unterstützung der Entwicklung gren-züberschreitender Kooperation zwi-schen KMU Sachsen und Tschechien im Bereich von Dienstleistung und Handwerk (Elektro- und Bauhand-werk) durch anforderungsgerechte Weiterbildung und Betreuung
631 Unternehmer- und Kooperations-handbuch für grenzüberschreitendes Handeln in der Tschechischen Re-publik (Anteil EEL)
EEL 1041 Polen-Tschechien-Kontakt Das Netzwerk für grenzüberschreitende Wirtschaftskooperation
Industrie- und Handels-kammer Dresden
01.03.02 bis 31.12.04
Ausbau und Betrieb eines dreisprachigen Netz-werkes zwischen dem sächsisch-polnischen und den sächsisch-tschechischen Kontaktzentren für grenzüberschreitende Wirtschaftskooperation und Unterstützung der sächs. KMU durch das Netz-werk
EEL 0353 Wirtschaftsallianzen im grenznahen Bereich zur Unterstützung des kera-mischen Potenzials der Partner
Verein zur Förderung von Innovation in der Keramik e.V.
19.09.01 bis 31.12.03
Sicherung und Qualifizierung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit ausgewählter keramischer Be-triebe in Tschechien und Deutschland zur Ver-besserung der Situation der Branche und Erhal-tung der Wettbewerbsfähigkeit im Hinblick auf die Anforderungen des gemeinsamen Marktes
EEL 11059 Bildung des Interessenverbundes Metall- und Präzisionstechnik Oster-zgebirge-IMPRO
Herbig & Co. Präzisi-onsmechanik GmbH, Bärenstein
01.06.2002 bis
30.06.2004
Intensivierung regionaler und grenzüberschrei-tender Kooperation zur Erzielung erhöhter Koope-rationseffekte bei Marktbearbeitung, Standortsi-cherung, Erhöhung von Umsatz und Beschäfti-gung sowie Verbesserung der brancheninternen Zusammenarbeit in der deutsch-tschechischen Grenzregion
ERE 10251 EEV EEL
ERN
Pilotprojekt zur Förderung der Hu-manressourcen im Gesundheits-, Freizeit- und Tourismusbereich
HEITEC Akademie Ge-meinnützige Bildungs GmbH
01.10.2002 bis
31.12.2004
Entwicklung eines grenz- und branchenübergrei-fenden Kooperationsnetzwerkes zur Förderung der Wirtschaftskommunikation auf den Gebieten des Gesundheit-, Freizeit- und Tourismuswesens als Beitrag zur Entwicklung der Euroregionen
XXXIX
EEL D555 PackNET Wissenschaftliche Ge-sellschaft für Fördertech-nik und Verpackung Dresden
01.01.2005 bis
28.02.2006
Aufbau eines grenzüberschreitenden Netzwerkes von Verpackungsunternehmen in der Region
ERE D0751 EEL
Strategische Kooperationen in der EURO TEXTIL REGION
Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie
01.01.2005 bis
31.12.2006
Für die Textilindustrie Sachsens werden sparten-bezogene Handlungskonzepte, Instrumente und Aktivitäten so entwickelt, dass strategische Koo-perationen mit Unternehmen in CZ und PL mit nachhaltigen Wirkungen entstehen.
173 Entwicklung des Technologietrans-fers und der Kooperationsbeziehun-gen zur Stärkung der Wettbewerbs-fähigkeit der KMU und Abbau vor-handener Schwächen in der Eurore-gion Elbe/Labe
644 Entwicklung des Technologietrans-fers und der Kooperationsbeziehun-gen zur Stärkung der Wettbewerbs-fähigkeit der KMU und Abbau vor-handener struktureller Schwächen in der Euroregion Elbe/Labe
558 Innovationsprojekt zur Sicherung von Beschäftigung in KMU in der Grenz-region EL und Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit durch Abbau struktureller Schwächen
366 Projekt „Elbe-/Labe“ Existenzgrün-dung Tourismus
EEL TR1101
Perspektiven der Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen des Be-zirkes Ústí nad Labem und des süd-westlichen Gebietes Sachsens
Universität Jana Evange-listy Purknyĕ in Ústí nad Labem
01.11.2004 bis
30.06.2006
Erarbeitung einer gemeinsamen deutsch-tschechischen wissenschaftlichen Studie über die bisherige Entwicklung, die aktuelle Situation und die perspektivische Zusammenarbeit zwischen sächsischen und tschechischen Betrieben im Kontext der Osterweiterung der Europäischen Union
XL
275 Stabilisierung der grenzüberschrei-tenden Unternehmenskooperationen zwischen Sachsen u. Böhmen
EEV 2953 ERE EEL
Grenzüberschreitendes Euro-Regionales Kommunikationsforum Bau und Ausbau
AkaTe Technische Lehr-anstalt GmbH,Chemnitz
01.01.2002 bis
31.12.2003
Forcierung der Anpassung der deutschen Bau-wirtschaft an die Bedingungen der EU-Flexibilisierung der deutsch-tschechischen Zu-sammenarbeit auf dem Bausektor; Sicherung der Qualifizierung des regionalen Fachkräftepoten-tials.
EEL 10327 ERE EEV
Euroregionales interkulturelles Kom-munikationsforum
Bundesverband deutsch-er Unternehmer in der Tschechischen Republik, Chemnitz
17.06.2002 bis
16.06.2003
Das euroregionale interkulturelle Kommunikati-onsforum dient der Verbesserung der Zusam-menarbeit deutscher und tschechischer KMU im Bereich der Unternehmensführung sowie der interkulturellen Qualifizierung der Beschäftigten
EEL 10355 Seminare auf dem Gebiet der Ent-sorgung zum Aufbau eines regiona-len Entwicklungsforums regEnt
Sächsische Bildungsge-sellschaft für Umwelt-schutz und Chemieberu-fe Dresden mbH
15. 10. 02 bis 15. 06.
04
Das zu gestaltende Entwicklungsforum soll als stabil funktionierendes Partner-Netzwerk aus sächsischen und nordböhmischen Trägern der Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie Unterneh-men zur Lösung grenzüberschreitender Probleme auf dem Gebiet der Abfall- und Abwasserentsor-gung beitragen.
67 1. Symposium „Innovationen in der Keramik-Technologie“ unter den Be-dingungen der Wirtschaftsunion und geplanten Osterweiterung der EU“
239 2. Symposium „Innovationen in der Keramiktechnologie“
378 3. Eurosymposium „Innovationen in der Keramik-Technologie“ zum The-ma: „Innovative Brennverfahren und Brenntechnik in der Keramik“
479 Euroregionales Wirtschafts- und Kommunikationsforum
558 Sächsisch-Böhmischer Bauernmarkt
XLI
369 Bilaterale Zusammenarbeit des Sächsischen Rinderzuchtverbandes mit der Landwirtschaftsschule Děčín
ERE 10314 EEL, ERN,
EEV
Aufbau einer Entwicklungspartner-schaft im Forstbereich
Umweltservice GmbH Marienberg
01.04.2004 bis
31.03.2006
Aufbau eines sächsisch, tschechisch, polnischen Kommunikationsforums für Fachpersonal und Management in forstwirtschaftlichen Dienstleis-tungsunternehmen-Teilvorhaben sächsisch-tschechisch
EEL 11131 Machbarkeitsstudie als Vorstudie für das Projekt sächsisch-tschechisches Wirtschaftskreislaufprogramm (STWV)
HVB Handels-, Verwer-tungs- und Betreiberge-sellschaft mbH, Dresden
15.03.2004 bis
01.08.2004
Ziel der Maßnahme ist der Aufbau von Koopera-tionen zwischen sächsischen und tschechischen Firmen zur Verwendung von Kalksandstein- und Porenbetonabfall in der Bauwirtschaft und in der Land- und Forstwirtschaft
ERE 10081 EEV EEL
Erzgebirgscard Tourismusverband Er-zgebirge e. V.
15.05.2002 bis 05/2004
Elektronische Gästekarte mit multifunktionalem Chipkartensystem als innovatives Marketingin-strument zur Profilierung des Erzgebirges als geschlossene Wettbewerbseinheit
527 Ankauf, Rückführung und Restaurie-rung eines historischen Reisezugwa-gens der Müglitztalbahn
EEL 0191 Deutsch-Tschechischer Wasserwan-derweg Euroregion Elbe/Labe "Stati-on Pirna"
Pirnaer Ruderverein 1872 e.V.
01.03.2002 bis
31.08.2002
Förderung des touristischen Sportbootverkehrs zwischen beiden Ländern
475 Kirchen in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz
EEL 10348 Ausbau des Vereins- und Begeg-nungszentrums "Bahnhof Bärenstein" für den Fremdenverkehr
Förderverein für die Müg-litztalbahn e.V.
02/2003 bis 08/2005
Restaurierung des letzten historischen Reisezug-wagens der Bauart "Altenberg" (Ausbaustufe 2-4) für die Ausstellung im Vereins- und Begegnungs-zentrum Bahnhof Bärenstein und Ausbau des Sonderfahrtenprogramms auf der Müglitztalbahn
EEL D0761 ERE
Touristische Glaswanderwege im östlichen Erzgebirge
Landurlaub in Sachsen e.V.
01.11.2004 bis
31.07.2006
Touristische Aufarbeitung der alten Glasherstel-lung im östlichen Erzgebirge mit attraktiver Dar-stellung anhand von Informationstafeln an den Glasofenstandorten, Flyer mit "Glaswanderkarte" sowie einer für Touristen interessanten Broschüre zur Geschichte
XLII
EEL TR817 Wiederbelebung des Tourismus-, Erholungs- und Sportgebietes Miku-lov-Bournak-Altenberg-Zinnwald
Sport Centrum Bournak o.p.s.
01.10.2004 bis
30.11.2005
Rekonstruktion des Liftes "Sever"
168 Beschilderung an Wanderwegen im grenznahem Raum der Sächsisch-Böhmischen Schweiz
10 Naherholung Forellenschänke Rekultivierung und Erschließung eines traditionel-len Wandergebietes in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz; grenzüberschreitender Tourismus Sebnitz-Forellenschänke-Tanzplan, Hertigswalde-Tanzplan, Erschließung Wanderge-biet Sebnitzer Wald
166 Gestaltung, Konzeption, Herstellung und Realisierung eines gemeinsamen Messeauftrittes der sächsischen Fe-rienunion entlang der Elbe
EEL 11083 Die schönsten Wanderrouten im Ge-biet um Rehefeld-Zaunhaus und Mol-dava
Landurlaub in Sachsen e.V.
01.08.2003 bis
31.07.2004
Erarbeitung einer ganzheitlichen und zweispra-chigen Reliefkartendarstellung der schönsten Wander-, Rad-, Reitwege und Loipen, um die Region Rehefeld/Moldava den Gästen sowie Ein-heimischen nahezubringen und Interesse für län-gere Aufenthalte in dieser herrlichen deutsch-tschechischen Osterzgebirgsregion zu wecken.
ERE 10246 EEL
Wanderwelt Erzgebirge im Internet Tourismusverband Er-zgebirge e. V.
01.10.2003 bis
31.12.2004
Entwicklung einer Internetpräsentation "Wander-welt Erzgebirge" auf der Basis eines Geographi-schen Informationssystems zur Darstellung der Wanderwege, Einbeziehung touristischer Se-henswürdigkeiten, gastronomischer und Beher-bergungseinrichtungen sowie buchbarer Touris-musangebote
ERE 10278 EEV EEL
Netzwerk touristischer Freizeiteinrich-tungen
Tourismusverband Er-zgebirge e. V.
15.03.2003 bis
31.12.2003
Verbesserung der touristischen Infrastruktur durch elektronische Vernetzung und Schaffung eines euroregionalen Marketingnetzwerkes
XLIII
EEL 10304 Tourismusmanagement und Gäste-betreuung in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz
TGZS Technologie- und Ge-werbezentrum Sebnitz
01.08.2003 bis
30.07.2004
Anpassungsfortbildung von Teilnehmern zum Erwerb von Kenntnissen und Fähigkeiten zur Entwicklung und Durchführung innovativer Touris-tenkonzepte im Raum der Euroregion Elbe/Labe
180 Schafe in der „Hinteren Sächsischen Schweiz“–Landschaftspflege in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz
371 Modernisierung des Fischbruthauses als Bestandteil des grenzüberschrei-tenden Projektes Wiedereinsiedlung des Elblachses
EEL TR930 Abwasserableitung des Geländes um den See Chmelař in Úštěk
Město Úštěk 28.01.2005 bis
01.10.2006
Bau eines Gewichtskraft- und Druckkraftkanalisie-rungssystems im nordöstlichen Teil der Stadt Úštěk, wo sich das zu den Seestränden liegende Erholungsgebiet befindet.
49 Optimierung emissionsmindernder Maßnahmen bei gleichzeitiger Kont-rolle der Aziditäts- und Luftschad-stoffentwicklung im Schwarzen Dreieck (Anteil EEL)
ERN 19380 EEL
Waldschadenssanierung durch Bo-denschutzkalkung im Privat- und Körperschaftswald
Forstdirektion Bautzen 01.01.2003 bis
31.12.2003
Bodenschutz- und Kompensationskalkung zur strukturellen Verbesserung des Bodenzustandes und damit Verbesserung der Widerstandskraft von Waldbeständen gegenüber anthropogenen Schadeinflüssen.
ERE 10319 EEL, EEV
Waldschadenssanierung durch Bo-denschutzkalkung im Privat- und Körperschaftswald
Landesforstpräsidium, Globalantragsteller
01.03.2004 bis
31.12.2004
Bodenschutz- und Kompensationskalkung zur strukturellen Verbesserung des Bodenzustandes und damit Verbesserung der Widerstandskraft von Waldbeständen gegenüber anthropogenen Schadeinflüssen.
116 Bodenschutzkalkung zur Waldscha-densanierung im Mittel- und Oster-zgebirge Staatswald (Anteil EEL)
117 Bodenschutzkalkung zur Waldsanie-rung Privatwald (Anteil EEL)
XLIV
255 Maßnahmen aufgrund neuartiger Waldschäden
181 Aufforstungsmaßnahmen als Folgen der Waldschäden des Winters 1995/1996 im Privat- u. Kommunal-wald
EEL D788 Ost-Erzgebirge/Krušné hory-Verknüpfung von Computerspiel mit Erlebnissen in der Natur, Umwelt und Landwirtschaft des Osterzgebirges beiderseits der deutsch-tschechischen Grenze
Grüne Liga Osterzgebir-ge e.V.
01.05.2005 bis
30.12.2005
Computerspiel und reales Naturerlebnis mit Er-lebnismöglichkeiten vor Ort in der Region beider-seits der dt.-tschech. Grenze. Kenntnisse über Natur, Landwirtschaft und Umweltschutz sowie Bewegung sollen gefördert werden.
ERN 2096 EEL
Grenzüberschreiten-des Gewässer-managementsystem Man-dau/Kirnitzsch
Institut für Ökologie und Umweltschutz der Hoch-schule Zittau/Görlitz
01.03.2002 bis
28.02.2004
Aufbau eines grenzüberschreitenden Gewässer-managementsystems für die grenzüberschreiten-den Einzugsgebiete von Mandau/Mandava und Kirnitzsch/Kirnice
486 Sanierung des Mordgrundbaches zur kontinuierlichen Entwässerung des deutsch/tschechischen Kammgebie-tes
99 Weiterbildung und Qualifizierung in
der Euroregion Elbe/Labe
ERE D819 EEL
Erste deutsch-tschechische Wander- und Bikestation
Verein "Gehandicapt-Na und?!" e.V.
01.04.2005 bis
30.06.2006
Teilobjekt Außengelände-Schaffung von Arbeits-plätzen für behinderte Menschen (Beherbergung, Versorgung, Betreuung)
EEL D1048 Europäische Beratungsstelle, Konf-liktschlichtung und Vermittlung ge-meinnütziger Arbeit
Sächsisches Staatsmi-nisterium der Justiz
01.09.2005 bis
31.12.2006
Unterstützung von in Sachsen straffällig gewor-dener tschechischer Bürger bei der Wiederein-gliederung in die Gesellschaft ihres Heimatlandes
279 Förderung der beruflichen Integration arbeitsloser benachteiligter Jugendli-cher ohne berufliche Ausbildung
437 Workshop „Straßensozialarbeit in der Grenzregion zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik“ ER Elbe/Labe und Erzge-birge (Anteil EEL)
XLV
EEL 11107 Berufliche Integration Jugendlicher mit Benachteiligungen
AWO Kinder- und Ju-gendhilfe gGmbH
01.11.2003 bis
31.10.2005
Durch eine systematische Nutzung informell und nicht formal erworbenen Wissens wird die berufli-che Integration arbeitsloser Jugendlicher erleich-tert. Durch enge Kooperation mit der regionalen Wirtschaft und ein begleitendes Coaching in den Betrieben wird eine nachhaltige Wirkung gesi-chert.
EEL 10322 Entwicklung und Durchführung ge-meinsamer Ausbildungsmodule für Tourismusfachkräfte
Hotelfachschule Pirna gGmbH
01.12.2002 bis
31.03.2005
Ziel ist es, binationale Ausbildungsmodule für die Bildungsgänge Tourismusmanagement beider-seits der Grenze zu entwickeln, diese gemeinsam durchzuführen und praxisorientiert anzuwenden. Inhalte dieser Zusatzqualifikation sind regionale grenzüberschreitende Tourismuskenntnisse und deren Vermarktung.
EEL 11023 Qualifizierung von Lehrkräften für fachbezogenes und berufsorientiertes Tschechisch als Fremdsprache
Bundesverband deutsch-er Unternehmer in der Tschechischen Republik e.V. Hauptgeschäftsstelle Chemnitz
01.10.2002 bis
30.09.2003
Das Projekt dient der Qualifizierung von Lehrkräf-ten für fachbezogenes und berufsorientiertes Tschechisch als Fremdsprache zur Entwicklung eines kommunikativ ausgerichteten Unterrichts für das Führungspersonal und die Mitarbeiter kleiner u. mittelständischer Unternehmen
EEL 10182 Fachspezifische Weiterbildung im Malerhandwerk-Denkmalschutz und Restaurierung
Sächsische Bildungsge-sellschaft für Umwelt-schutz und Chemieberu-fe Dresden mbH
06.10.2003 bis
31.05.2004
Erwerb der Kenntnisse und Fähigkeiten auf dem Gebiet des Denkmalschutzes und der Restaurie-rung im Malerhandwerk einschließlich gesetzli-cher Vorschriften. Erarbeitung stilgerechter Ent-würfe und Ausführungen unterschiedlicher Tech-niken, Anlegen einer Probeachse für Gutachten
EEL 11108 BIK-Netzwerk für Bildung, Information und Kommunikation
media project training-center GmbH
01.11.2003 bis
31.10.2005
Durch gezielte Weiterbildungsaktivitäten werden Kontakte zwischen Unternehmern und Führungs-kräften in der Euroregion geknüpft und die Schaf-fung einer gemeinsamen Informations- und Kommunikationsplattform in diesem Bereich be-fördert.
XLVI
EEL 11081 Medienraum Elbe/Labe Entwicklung und Realisierung von Medien-Qualifikationsseminaren
Die Dresdener Redaktion 01.01.2004 bis
31.12.2005
Entwicklung und Realisierung von 2 berufsbeglei-tenden und 2 Vollzeit Medien-Qualifizierungsseminaren. Ziel ist es Arbeitsplätze zu schaffen, zu sichern und zu erweitern. Die Qualifizierungsmaßnahmen sind in grenzüber-schreitende Strategien und Kommunikation ein-gebunden
EEL TR818 ERE
"Deutsch-tschechische Agentur" Centrum komunitni prace Ústí n. L.
01.04.2005 bis
31.01.2007
Förderung und Fortbildung für die grenzüber-schreitende Entwicklung der Humanressourcen für Mitarbeiter der auf dem Gebiet der Sozioöko-nomie tätigen Einrichtungen
33 Mitwirkung bei der Erarbeitung einer Exposition der Fauna der Böhmisch-Sächsischen Schweiz und bei der Erhaltung der natürlichen Umwelt für die Tiere der Region in Verbindung mit beruflicher Qualifikation im Aus-bildungsberufsbild GärtnerIn/FR Ga-La
177 Berufsbegleitende Weiterbildung für medizinisches Personal von Kran-kenhäusern und für Rettungsmann-schaften zur Qualifizierung der Not-fallversorgung an der EU Außenregi-on nach Tschechien (Komponente 1)
175 Berufsbegleitende Weiterbildung für deutsche und tschechische Arbeit-nehmer der Fremdenverkehrsämter und –verbände zur Sicherung ihres Arbeitsplatzes und des grenzüber-schreitenden Erfahrungsaustausches in der Euroregion Elbe/Labe
174 Berufsbegleitende Weiterbildung für deutsche und tschechische Füh-rungskader der Tourismusinformati-onsstellen, Verbänden und Vereinen
XLVII
210 Der junge Gastronom mit bilingualer Zusatzqualifizierung
278 Ausbildung im Landschaftsbau und touristischem Umfeld für den Einsatz in der Grenzregion (Sebnitz, Hinter-hermsdorf, Hertigswalde)
599 Fachhelfer für umweltgerechten Landschaftsbau
462 Fortbildung im Tschechischen Steu-errecht und Rechnungswesen
EEL D0759 Technologie und Produktmarketing für KMU-Seminar zur gemeinsamen Qualifizierung von arbeitslosen deut-schen und tschechischen Arbeitneh-mern für eine Tätigkeit in KMU
Donner + Partner GmbH Sachsen, Zentrum für Bildung und Arbeit, Baut-zen
01.10.2005 bis
28.06.2006
Durchführung eines gemeinsamen praxisbezoge-nen Qualifizierungsprojektes im technologischen Bereich, Management und Produktmarketing und Vorbereitung der Teilnehmer für einen späteren Einsatz in KMU beider Länder
EEL D0759 Technologie und Produktmarketing für KMU-Seminar zur gemeinsamen Qualifizierung von arbeitslosen deut-schen und tschechischen Arbeitneh-mern für eine Tätigkeit in KMU
Donner + Partner GmbH Sachsen, Zentrum für Bildung und Arbeit, Baut-zen
01.10.2005 bis
28.06.2006
Durchführung eines gemeinsamen praxisbezoge-nen Qualifizierungsprojektes im technologischen Bereich, Management und Produktmarketing und Vorbereitung der Teilnehmer für einen späteren Einsatz in KMU beider Länder
EEL 11068 Fit für den grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehr Sachsen-Tschechien in der Euroregion Elbe-Labe
Handwerkskammer Dresden
05.09.2003 bis
10.12.2004
Realisierung eines Qualifizierungskonzeptes für Unternehmer und Führungskräfte von KMU in der grenznahen Region zur Förderung und Entwick-lung von Beschäftigung in der Region durch gren-züberschreitende Wirtschaftskontakte
ERN 19446 EEL
SCHULE WIRTSCHAFT Euregios Stiftung der Deutschen Wirtschaft
01.10.2003 bis
30.09.2006
Ziel des Projektes ist es, SCHULE WIRTSCHAFT Euregios zu initiieren, in denen direkte Koopera-tionen zwischen Schulen und Unternehmen in Grenzregionen ermöglicht werden, so dass sich junge Menschen frühzeitig mit der Gesellschaft und den Wirtschaftsstrukturen ihrer Euroregion auseinander setzen.
XLVIII
ERN 19167 EEL
Landwirtschaftliches Schülerprakti-kum
Bauernverband Oberlau-sitz e.V.
01.09.2003 bis
31.12.2004
Gemeinsam leben-gemeinsam lernen-gemeinsam die Zukunft vorbereiten, Austausch von Schülern, Lehrlingen und Praktikanten aus Polen, Tsche-chien und dem Freistaat Sachsen im Bereich Landwirtschaft und landwirtschaftliche Hauswirt-schaft
ERE 10042 EEV EEL
VIA GRENSIS Volkswagen-Bildungsinstitut GmbH
01.10.2002 bis
31.12.2004
Gestaltung einer geschäfts- und arbeitsprozeß-orientierten dualkooperativen Berufsausbildung im Beruf "Mechatroniker"-Projekt zur grenzüber-greifenden Kompetenzentwicklung bei der berufli-chen Qualifizierung von Jugendlichen zur aktiven Mitgestaltung der multimedialen Informationsge-sellschaft
EEL 11066 Förderung der beruflichen und sozia-len Integration durch Zusatzqualifika-tionen in den Bereichen Ökologie und Sprache unter Anwendung neuer Lehr- und Lernmethoden
Internationaler Bund, Verbund Bildungszent-rum Dresden, Einrichtung Klingenberg
01.04.2004 bis
31.03.2006
Gemeinsames Projekt zur Entwicklung eines Netzwerkes mit dem Ziel der Erprobung neuer Lehr- und Lernmethoden bei der Vermittlung von Zusatzqualifikationen und Sprachkenntnissen für Jugendliche beim Einsatz von ökologischen Bau-stoffen und Verfahren in den Bereichen Bau, Holz, Garten- und Landschaftsbau
EEL 11112 Perspektive-ein Projekt zur Qualifizie-rung und Beschäftigung sozial be-nachteiligter Jugendlicher
Integrationsgesellschaft Sachsen gGmbH, Freital
01.03.2004 bis
17.01.2006
Ziel ist die Förderung von Qualifizierung und Be-schäftigung in der Euroregion Elbe/Labe. Auf der Grundlage eines grenzüberschreitenden gemein-samen Handlungskonzeptes zur Förderung der Erwerbstätigkeit in der Euroregion Elbe/Labe werden die Jugendlichen zu flexiblen Teilfachar-beitern qualifiziert und beschäftigt.
361 Binationale Fach- und Zusatzqualifi-kation im Hotel- und Gaststättenge-werbe
395 WalkLine-Grenzüberschreitendes Beschäftigungs- und Qualifizierungs-projekt zur Verbesserung der touristi-schen Infrastruktur in der einheitli-chen Naturregion Sächsisch-Böhmische Schweiz
XLIX
521 Grenzübergreifende Arbeitneh-mer/innen-Dienste, Arbeitneh-mer/innen-Schulung, GAD–Arbeitnehmer/innen-Schulung
595 Fachqualifizierung Bau und Bau-handwerk (Anteil EEL)
EEV 4167 EEL
Deutsch-tschechische Pro-Business-Fachkraft
taylorix Institut für berufli-che Bildung e.V., Zwi-ckau
01.01.2002 bis
30.11.2003
grenzüberschreitende Kooperation mit Fachkollo-quien der KMU im Bereich der schulischen Bil-dung, Aus- und Weiterbildung zur Sicherung von Arbeitsplätzen in den Grenzregionen, Sicherung und Qualifizierung des Fachkräftepotentials in allen Bereichen des Arbeitsmarktes.
32 Berufsausbildung Gastgewerbe ERN 19301
EEL Heimat im Europa der Regionen-ein Beitrag schulischer Bildung
Zentrum zur Entwicklung und Erforschung päda-gogischer Berufspraxis (ZpB) an der Universität Leipzig
06.2002 bis 12/2004
Grenzüberschreitendes Lernen in den Euroregio-nen; Initiierung eines dauerhaften trilateralen Schulnetzwerkes unter späterer Einbindung von Fachhoch- bzw. Berufsschulen, um so die junge Generation langfristig i. d. Region zu halten und die Grenzregion als Chance wahrnehmen zu las-sen
234 Binationales Gymnasium Neubau eines Internates als Voraussetzung für die erfolgreiche Realisierung des Pilotprojektes „Binationaler Zug am Schiller-Gymnasium Pirna“
364 Symposium zur Programmkultur der Lokalsender in Böhmen, Franken, Sachsen und Schlesien (Anteil EEL)
EEL 0313 Sächsisch-Böhmisches Musikfestival Sächsisch-Böhmisches Musikfestival e.V. Dres-den
01.01.2001 bis 31.12.
2001
Fest über Grenzen-so der offizielle "Slogan" des SBMF. Festival klassischer Musik, grenzüber-schreitend in Bezug auf politisch-geographische Grenzen, Sprachgrenzen, Zeit- und Stilgrenzen, Altersgrenzen, Grenzen zwischen Musik und Technik, Wissenschaft und Kunst etc.
L
EEV 4011 ERE EEL
ERN
GRAND PRIX LOKAL Fernsehpreis der Euroregionen-Qualifizierungs- und Kooperations- vorhaben
Medien Cooperative audioscop e.V., Schwar-zenberg
02.01.2002 bis
31.12.2004
Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten zur Anpassung von Entwicklungen im Medienbereich mit dem Ziel der Sicherung der Erwerbstätigkeit, einschließlich der Qualifizierung von Multiplikato-ren.
EEL 1054 Sächsisch Böhmisches Musik Festi-val 2002
Sächsisch Böhmisches Musik Festival e.V. (SBMF e.V.)
01.01.2002 bis
31.12.2002
5 Sächsisch Böhmisches Musik Festi-val 1995
39 Sächsisch Böhmisches Musik Festi-val 1996
136 Sächsisch Böhmisches Musik Festi-val 1997
267 Sächsisch Böhmisches Musik Festi-val 1998
300 Shalom Sachsen–Böhmen, Doku-mentation zur Geschichte, Kultur und Tradition von Juden im sächsisch-böhmischen Grenzraum (Anteil EEL)
441 Sächsisch Böhmisches Musik Festi-val 1999
504 Sächsisch Böhmisches Musik Festi-val 2000
EEL 11011 Tschechische Kulturtage in Dresden und der EEL
Brücke-Institut für deutsch tschechische Zusammenarbeit gGmbH Dresden
01.01.2001 bis
31.12.2001
Initiierung, Durchführung und Sicherung eines sozio-kulturellen Festivals mittels Präsentation tschechischer Gegenwartskultur und gleichzeiti-ger Einbindung und Unterstützung neuer und bestehender grenzüberschreitender kultureller Initiativen und Aktionsformen; Durchführung von Maßnahmen, die der Vorbereitung der EU-Osterweiterung dienen.
LI
EEL 11053 Tschechische Kulturtage in Dresden in der EUROREGION ELBE/LABE 2002
Brücke-Institut für deutsch-tschechische Zusammenarbeit gGmbH, Dresden
01.03.2002 bis
31.12.2002
Durchführung und Sicherung eines soziokulturel-len Festivals zum Aufbau eines Netzwerkes gren-züberschreitender Kooperationen; Verbreitung von Informationen und Initiierung von Begegnun-gen im Blick auf die Vorbereitung der EU-Osterweiterung
EEL 11072 Tschechische Kulturtage in Dresden und der Euroregion Elbe/Labe 2003
Brücke-Institut für deutsch-tschechische Zusammenarbeit gGmbH
01.01.2003 bis
31.12.2003
Durchführung und Sicherung eines soziokulturel-len Festivals zum Aufbau eines Netzwerkes gren-züberschreitender Kooperationen; Verbreitung von Informationen und Initiierung von Begegnun-gen im Blick auf die Vorbereitung der EU-Osterweiterung
EEL 11105 Tschechische Kulturtage in Dresden in der EUROREGION ELBE/LABE 2004
Brücke Institut für deutsch-tschechische Zusammenarbeit gGmbH Dresden
01.01.2004 bis
31.12.2004
Durchführung und Sicherung eines soziokulturel-len Festivals zum Aufbau eines Netzwerkes gren-züberschreitender Kooperationen; Verbreitung von Informationen und Initiierung von Begegnun-gen im Blick auf die Vorbereitung der EU-Osterweiterung
EEV 14294 EEL ERE
Neue Nachbarschaften-Dialog der Kulturen
Mißlareuth 1990.Mitte Europa e.V.
01.01.2004 bis
31.12.2004
Grenzüberschreitende kulturelle Veranstaltungen und Zusammenarbeit in den Bereichen der Musik, Bildenden Kunst, Literatur, Theater sowie gren-züberschreitende Begegnungen. Förderung des künstlerischen Nachwuchses, eigene Symposien. Internationale deutsche und tschechische Küns-tler
EEV D623 ERE, EEL
Neue Nachbarschaften-Dialog der Kulturen 2005/2006
Mißlareuth 1990.Mitte Europa e.V.
01.01.2005 bis
31.12.2006
Grenzüberschreitende kulturelle Veranstaltungen und Zusammenarbeit in den Bereichen der Musik, Bildenden Kunst, Literatur, Theater sowie gren-züberschreitende Begegnungen. Förderung des künstlerischen Nachwuchses, eigene Symposien.
LII
EEV TR806
ERE, EEL
Neue Nachbarschaften-Dialog der Kulturen 2005/2006
Cheb 1991 01.01.2005 bis
31.12.2006
Grenzüberschreitende kulturelle Veranstaltungen und Zusammenarbeit in den Bereichen der Musik, Bildenden Kunst, Literatur, Theater sowie gren-züberschreitende Begegnungen. Förderung des künstlerischen Nachwuchses, eigene Symposien. Internationale deutsche
509 Tschechische Kulturtage EEL
TR1113 Know-how-Transfer-Zusammenarbeit der Fachabteilungen des Masaryk-Krankenhauses in Ústí nad Labem mit sächsischen Krankenhäusern
Masarykova nemocnice v Ústí nad Labem, přispĕvková organizace
01.09.2005 bis
31.08.2005
Sprachliche Vorbereitung der Teilnehmer; Durch-führung eines Seminares; Aufnahme von Kontak-ten und Aufbau von Strukturen zwischen konkre-ten Fachbereichen der Krankenhäuser
70 Professionalisierung von Sozialarbei-tern (Streetworkern) und Aufbau von Präventiv- und Beratungsangeboten im psychosozialen und medizinischen Bereich im grenzüberschreitenden Raum der Euroregion Elbe/Labe
596 Soziokulturelles Innovationsprojekt Euro-House in der Euroregion El-be/Labe mit grenzüberschreitender Wirkung zur Tschechischen Republik
EEL 0309 ERV WK
Arbeitsweltbezogene Jugend-sozialarbeit im Kontext der Regional-entwicklung in den Grenzregionen
AWO Kinder- und Ju-gendhilfe gGmbH
01.09.2001 bis
31.12.2003
Basisprojekte: "GRANIT" gegen Gewalt und Ras-sismus durch Ausbildung und Neuorientierung zu Integration und Toleranz + "JUWEL" Jugend-werkstatt in der EEL + Steuerungsgruppe zur grenzüberschreitenden arbeitsweltbezogenen Jugendsozialarbeit; In Zusammenarbeit mit ERV WK
LIII
EEL D534 Soziale Netzwerke für Jugendliche-Integrierte Übergansstrukturen im Vergleich
AWO Kinder- und Ju-gendhilfe gGmbH
01.01.2005 bis
31.12.2006
Befähigung sozial benachteiligter Jugendlicher zur Herstellung eines Gleichgewichtes in ihren Lebensbereichen. Fachlicher Austausch und Wis-senstransfer zwischen wissenschaftlichen und praktischen Einrichtungen sozialer Arbeit beider-seits der Grenze zur Verbesserung der Qualität in der deutschen und tschechischen Jugendberufs-hilfe
312 Jugendwerkstatt in der Euroregion Elbe/Labe
ERE 0120 EEL
Modellprojekt für Behinderte zur Ent-wicklung von Humanressourcen
Aka Te Technische Lehranstalt GmbH, Chemnitz
01.01.2002 bis
31.12.2003
Forcierung der Anpassung in ihrer Mobilität ein-geschränkter Betroffener an die Bedingungen der europäischen Flexibilisierung. Vermittlung des Know-how zur Einordnung und Betreuung Betrof-fener in das gesellschaftliche Leben.
634 Kompendium INTERREG II (Anteil EEL)
EEL D829 Die Herren von Bühnau in Sachsen und Böhmen
Schloss Weesenstein 01.07.2005 bis
31.10.2006
Darstellung und Bekanntmachung der gemein-samen Geschichte Sachsens und Böhmens am Beispiel derer von Bünau u.a. durch eine Ausstel-lung, Publikationen, Konzerte in Weesenstein und Děčín sowie eine CD und touristische Begleitma-terialien (zweisprachig).
EEL TR927 Die Herren von Bühnau in Sachsen und Böhmen
Iniciativa pro děčínský zámek
01.07.2005 bis
30.06.2007
Darstellung und Bekanntmachung der gemein-samen Geschichte Sachsens und Böhmens am Beispiel derer von Bünau u.a. durch eine Ausstel-lung, Publikationen, Konzerte in Weesenstein und Děčín sowie eine CD und touristische Begleitma-terialien (zweisprachig).
442 Leistung eines Beitrages zur Vertie-fung der tschechisch-deutschen Ver-ständigung durch zusammenfassen-de Darstellung der Ereignisse des Befreiungskrieges von 1813 im bei-derseitigen Grenzgebiet Raum Děčín-Pirna
LIV
101 Gemeinsame Seminare für die Ent-wicklung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Mitglieder der Liga der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege in Sachsen mit nichtstaatlichen Organisationen der Republik Polen und in der Tschechi-schen Republik
EEL EEV ERN ERE
SMWA
Projektmanagement Kleinprojekte-fonds/Zahlstelle
Euroregionen/SMWA 01.09.2001 bis
31.12.2002 bzw.
31.12.2003 (31.12.2007)
Es sollen die Personalkosten sowie die Sachkos-ten von lokalen Projektkoordinatoren für die Um-setzung der Kleinprojektefonds innerhalb der sächsischen INTERREG III A Programme in den Euroregionen und eine halbe Planstelle in der Zahlstelle (SMWA) gefördert werden.
EEL 11087 Projektmanager für internationale Zusammenarbeit-Schwerpunkt Tschechien
Praxis-Institut für Be-triebsmanagement und Technologie GmbH Dresden
01.09.2003 bis
31.05.2005
Ausbildung von multivalenten Projektmanagern für verschiedene Tätigkeitsfelder innerhalb der Euroregion Elbe/labe. Schaffung von Dienstleis-tungsangeboten in Verbindung mit der Entwick-lung von Multiplikatoren und Netzwerken zur För-derung von Wirtschaftsbeziehungen im mittels-tändischen Bereich
EEL Projektmanagement KPF Euroregion Elbe/Labe Kommunalgemeinschaft Euroregion Oberes Elb-tal/Osterzgebirge e.V.
01.01.2004 bis
31.12.2004
Personal- und Sachkosten für Projektkoordinie-rung KPF 2005
EEL Projektmanagement KPF Euroregion Elbe/Labe Kommunalgemeinschaft Euroregion Oberes Elb-tal/Osterzgebirge e.V.
01.01.2005 bis
31.12.2005
Personal- und Sachkosten für Projektkoordinie-rung KPF 2005
646 Personalstelle Projektentwicklungs-manager INTERREG III
EEL TR 670
Projektadministration KPF ARR Euroregion Labe, o.p.s.
01.09.2004 bis
31.03.2008
Personal- und Sachkosten für Projektkoordinie-rung KPF 2004-2008 auf tschechischer Seite
LV
EEV 14299 ERE, EEL
Kulturbrücke Mitte Europa Mißlareuth 1990.Mitte Europa e.V.
01.05.2004 bis
31.12.2005
Kontakt- und Koordinierungsstelle für Kulturträger im sächsisch-tschechischen Grenzraum: Vernet-zung und Kommunikation zwischen öffentlichen, privaten und bürgerlichen Einrichtungen (Vereine, Stiftungen u.ä.) sowie Professionalisierung für gemeinsame Veranstaltungen
80 Ausstattung der Koordinierungsstelle des Interregionalen Gewerkschaftsra-tes Elbe/Neiße (Anteil EEL)
26 Ausbau des Netzwerkes grenzüber-schreitende Zusammenarbeit in der Euroregion ELBE/LABE
126 Eurokoordinator Deutschland/ Tsche-chische Republik für Kultur und Tou-rismus
EEL 11134 Kooperationsprojekt "Euroregionale Projektarbeit in der Euroregion El-be/Labe"
Euroregion Elbe/Labe Kommunalgemeinschaft Euroregion Oberes Elb-tal/Osterzgebirge e.V.
01.05.2004 bis
31.12.2007
Durchführung von konkreten euroregionalen Akti-vitäten zur Akquisition, Vorbereitung und Durch-führung grenzüberschreitender Projekte sowie zur Öffentlichkeitsarbeit
590 Sächsische Schweiz Magazin mit Sonderteil Böhmen
520 Bildarchiv/Fotopräsentationstechnik für Presseanfragen Regionalpräsen-tation
310 Ausarbeitung einer Broschüre „Um-weltdaten im Schwarzen Dreieck“ (Anteil EEL)
589 Kulturführer Sächsisch-Böhmische Schweiz
525 Grenzüberschreitende Agrarstruktu-relle Entwicklungsplanung (AEP) „Östlicher Teil Landkreis Sächsische Schweiz-Šluknovsko“ (Schluckenauer Zipfel)
LVI
EEL D913 Grenzüberschreitendes System zur Mobilitätssicherung und Lageüberwa-chung bei Katastrophensituationen in der EEL-MobiKat, Teilprojekt: Daten-integrations- und managementsystem
Landkreis Sächsische Schweiz, Landratsamt
01.07.2005 bis
30.06.2007
Grenzübergreifende Sicherung der Mobilität von Einsatzkräften und Betroffenen in Katastrophen-sit. durch: grenzü. Mobilitätsdatenbasis mit integ-rierten Infrastruktur-, Verkehrs- und Katastro-phenschutzdaten; online-Aktualisierung und Kon-sistenzsicherung der Datenbestände aus verteil-ten heterogenen Datenquellen; visuelle Datenrep-räsentation
EEL 11064 Geoinformationsnetzwerke für die grenzüberschreitende NPRegion Sächsisch-Böhmische Schweiz
TU Dresden 01.10.2003 bis
31.12.2005
Aufbau einer Datenbasis von flächendeckenden Geoinformationen zur nachhaltigen Unterstützung der grenzüberschreitenden Raumentwicklung-Basisdaten für Management und Planung in den Schutzgebietsverwaltungen und regionalen Pla-nungsstellen
EEL D827 Grenzüberschreitendes System zur Mobilitätssicherung und Lageüberwa-chung bei Katastrophensituationen in der EEL-MobiKat, Teilprojekt: Mobili-tätsmanagementkonzepte
Landkreis Sächsische Schweiz, Landratsamt
01.07.2005 bis
31.12.2006
Erarbeitung von detaillierten Szenarien zur Un-terstützung der grenzübergreifenden Mobilität von Einsatzkräften und Betroffenen in Katastrophensi-tuationen unter Nutzung praxisorientierter wis-senschaftlicher Analyse-, Prognose- und Simula-tionsmethoden.
383 Aufbau eines Informationszentrums zur Erfassung versicherungsrelevan-ter Daten von Bürgern der Euroregion bei Einreise bzw. Verlassen des EU-Raumes (Komponente 2)
512 Deutsch-tschechisches Bildungs- und Informationszentrum für Balneologie und Rehabilitation
Deutsch-tschechisches Bildungs- und Informati-onszentrum für Balneologie und Rehabilitation
ERN 19365 EEL ERE EEV
Entschärfertreffen Landeskriminalamt Sachsen
September 2002 bis
September 2005
Workshop für Entschärfer von "Unbekannten Spreng- und Brandvorrichtungen" (USBV)
ERE 10303 EEL EEV ERN
Zusammenarbeit bei der Ausbildung des mittleren Polizeivollzugsdienstes
3. Bereitschaftspolizei Abteilung Chemnitz
01.11.2003 bis
30.11.2006
Zusammenarbeit im Bereich des Austausches von Erfahrungen bei der beruflichen Ausbildung (mittlerer Polizeivollzugsdienst und polizeiliche Basisausbildung)
LVII
480 Erfahrungsaustausch und Wissens-transfer zum marktwirtschaftlichen Transformations- und europäischen Einordnungsprozess im Weinbau der Elbe/Labe Region der Tschechischen Republik
EEL 11048 EEV ERN
Verbesserung der grenzüberschrei-tenden justiziellen Zusammenarbeit
Sächsisches Staatsmi-nisterium der Justiz
01.09.2001 bis
31.12.2001
Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwi-schen den Justizbehörden, den Gerichten, den Staatsanwaltschaften und den Justizvollzugsans-talten soll durch Tagungen vertieft und ausgebaut werden.
EEL 11060 Komplexe regionale polizeiliche Zu-sammenarbeit der Polizeidirektionen Pirna und Děčín
Polizeidirektion Pirna 06/2002 bis 06/2004
Vorbeugung und Bekämpfung von Straftaten in der Grenzregion; Qualifikation von Polizeibeam-ten; beiderseitige Präventionsmaßnahmen; Aus-tausch von Sicherheitslagen und Nutzung rechtli-cher und technischer Möglichkeiten zur Kriminali-tätsvorbeugung und -bekämpfung
EEL 11061 Verbesserung der justiziellen Zu-sammenarbeit
Sächsisches Staats-ministerium der Justiz
15.06.2002 bis
31.12.2002
Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwi-schen den Justizbehörden, den Gerichten, den Staatsanwaltschaften und den Justizvollzugsans-talten soll durch Tagungen vertieft und ausgebaut werden.
EEL 11063 EEV ERE ERN
Gemeinsamer Leitfaden für die gren-züberschreitende Zusammenarbeit
Landeskriminalamt Sachsen
16. Septem-ber 2002 bis 31. Dezem-
ber 2003
Orientierungs- und Entscheidungshilfe in Form eines zweisprachigen Handbuches für die tägli-che polizeiliche Praxis bei der Kriminalitätsbe-kämpfung und zum Schutz von Sicherheit und Ordnung mit der Tschechischen Republik
EEL 11071 Komplexe regionale polizeiliche Zu-sammenarbeit der Polizeidirektionen Pirna und Teplice
Polizeidirektion Pirna 01.12.2002 bis
31.12.2004
Vorbeugung und Bekämpfung von Straftaten in der Grenzregion; Qualifikation von Polizeibeam-ten; beiderseitige Präventionsmaßnahmen; Aus-tausch von Sicherheitslagen und Nutzung rechtli-cher und technischer Möglichkeiten zur Kriminali-tätsvorbeugung und Bekämpfung.
LVIII
ERN 19363 EEL ERE EEV
Grenzüberschreitender Zeugenschutz Landeskriminalamt Sachsen
Oktober 2002 bis
September 2004
Workshops und Hospitationen für Beamte des Zeugenschutzes mit dem Ziel der Erfahrungsver-mittlung und der Darstellung der Arbeitsweisen als Grundlage für die Zusammenarbeit in Zeu-genschutzfällen
ERN 19414 EEL ERE
EEV
Gemeinsame grenzüberschreitende Fahndungsübung "KFZ-Verschiebung"
Polizeipräsidium Dresden 15.08.2003 bis
31.03.2004
Organisation der polizeilichen Zusammenarbeit in der Grenzregion unter Einbeziehung der Landes-polizei der Tschechischen Republik und unter Einbeziehung des BGS sowie des Zolls im Dienstbereich des Polizeipräsidiums Dresden bei sich entwickelnden grenzüberschreitenden Krimi-nalitätsschwerpunkten
EEL 11126 Grenzüberschreitende komplexe polizeiliche Zusammenarbeit der Polizeidirektionen Dresden und Ústí nad Labem
Polizeidirektion Dresden 01.06.2004 bis
31.12.2006
Vorbeugung und Bekämpfung grenzüberschrei-tender Straftaten, präventive Aktionen, Qualifizie-rung von Polizeibeamten, Informationsaustausch und Lagebilder, Unterstützung der PD Ústí n. L. bei der Angleichung an den von der EU geforder-ten polizeilichen Sicherheitsstandard
EEL D532 ERE
Podest Landeskriminalamt Sachsen
01.10.2004 bis
30.06.2006
Schaffung einer technischen Basis zur grenzü-berschreitenden Bekämpfung schwerster Krimina-lität in Fällen von Erpressung, Entführung, Gei-selnahme bzw. internationaler terroristischer Ge-waltkriminalität
EEL 11075 Informationsaustausch zu grenzüber-schreitenden Verkehrsmaßnahmen
Polizeipräsidium Dresden 15.03.2003 bis
14.03.2005
Verbesserung der grenzüberschreitenden Zu-sammenarbeit sowie des Informationsaustau-sches der Polizeibehörden bei Verkehrsmaßnah-men im Grenzbereich der zwei Staaten.
EEL 11092 Grenzüberschreitende Präventions-maßnahmen zur Reduzierung von Verkehrsunfällen
Polizeidirektion Dresden 01.10.2003 bis
31.03.2005
Erstellung und Präsentation von präventiv wirk-samen Anschauungsmaterial mit dem Ziel der Reduzierung von Verkehrsunfällen in den HUU "Geschwindigkeit" sowie "Alkohol und Drogen"
EEL 11129 Grenzüberschreitender Sicherheits-verbund zwischen den Polizeidirek-tionen Pirna und Děčín
Polizeidirektion Pirna 01.07.2004 bis
31.12.2006
Weitere Intensivierung der Zusammenarbeit auf der Grundlage der bisherigen Erfahrungen mit dem Ziel des Ausbaus zu einem grenzüberschrei-tenden Sicherheitsverbund
LIX
EEL D566 Grenzüberschreitender Sicherheits-verbund zwischen den Polizeidirek-tionen Pirna und Teplice
Polizeidirektion Pirna 01.01.2005 bis
01.12.2006
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Polit-eidirektionen Pirna und Teplice. Sprachfortbil-dung, Hospitationsaufenthalte, Seminare, Übun-gen, Arbeitsgruppen, Austausch von Erfahrungen auf den Gebieten Kriminalprävention, Verkehrs-erziehung und Öffentlichkeitsarbeit, grenzüber-greifende Präventionsmaßnahmen, Austausch von Erkenntnissen über die Sicherheitslage und von Dokumenten zur polizeilichen Arbeit
365 Ausbau von Präventiv- und Bera-tungsangeboten im AIDS- und Dro-genbereich innerhalb der Prostituti-onsszene, Unterstützung künftiger Sozialarbeiter durch Referentenleis-tungen bei tschechischen Institutio-nen, mit dem Hinblick auf die Über-nahme eines Aidspräventionsprojek-tes in tschechische Trägerschaft
EEL 10323 Grenzüberschreitende Bergrettung in Sachsen
DRK Landesverband Sachsen
15.06.2003 bis
30.09.2005
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Berg-rettungsorganisationen in den Regionen, Effektivi-tät bei gemeinsamen Rettungseinsätzen, Absi-cherung des grenznahen Tourismusraumes nach Beitritt der MOL Staaten
EEL D722 Grenzüberschreitender Bergwacht-einsatz zur Notfallrettung in unweg-samem Gelände einschließlich ret-tungsdienstlicher Betreuung der Tou-ristenregion Erzgebirge
Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Dippoldis-walde e.V.
01.07.2005 bis
31.03.2006
Anschaffung eines Fahrzeuges (VW-T5 Syncro) und eines Motorschlittens für die grenzüberschrei-tende Bergrettung
EEL 0066 Gemeinsame Bergrettungswache für Notfallrettung und Bergwacht
Landkreis Sächsische Schweiz
01.11.2001 bis
31.01.2002
Nachnutzung und Umbau eines ehemaligen Ge-rätehauses der Feuerwehr zu einer gemeinsamen Rettungswache für Notfallrettung und Bergwacht
EEL D798 Grenzüberschreitender Einsatz TSF-W/Z
SV Sebnitz 01.10.2005 bis
31.12.2006
Beschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeuges TSF-W/Z mit Zusatzausrüstungen für den gren-züberschreitenden Einsatz bei Wald- und sonsti-gen Bränden sowie technische Hilfeleistungen
LX
EEL D0916 Beschaffung eines Löschgruppen-fahrzeuges LF 10/6 für die Feuerwehr Reinhardtsgrimma zum grenzüber-schreitenden Einsatz und Ausbildung
Gemeinde Rein-hardtsgrimma
01.12.2005 bis
31.12.2006
Beschaffung eines Löschgruppenfahrzeuges; gemeinsame Ausbildung tschechischer und deutscher Kameraden an diesem Fahrzeug
EEL D1047 Anschaffung eines Feuerwehrfahr-zeuges TSF-W/Z zur Wiederherstel-lung der Einsatzfähigkeit der FF Ru-giswalde-Gemeinde Hohwald
Gemeinde Hohwald 01.10.2005 bis
30.04.2006
Anschaffung des Feuerwehrfahrzeuges; Ausbau der Grenzüberschreitenden Einsatzfähigkeit
384 Interregionale Lehr- und Rettungs-stelle der DRK-Bergwacht in der Eu-roregion Elbe/Labe (Teil EFRE)
317 Interregionale Lehr- und Rettungs-stelle der DRK-Bergwacht in der Eu-roregion Elbe/Labe (Teil ESF)
EEL 10071 Qualifizierung der grenzüberschrei-tenden Kommunikation
Bildungswerk Ost-West gGmbH Bildungszentrum Dresden
01.04.2002 bis
31.03.2004
Qualifizierung der grenzüberschreitenden Kom-munikation im Rettungswesen (im erweiterten Sinn) nach Tschechien und Polen in den sächsi-schen Euroregionen
EEL D663 Grenzübergreifender Brand- und Katastrophenschutz im Bereich des LK Sächsische Schweiz
Stadtverwaltung Pirna 30.09.2004 bis
31.12.2006
Beschaffung eines Gefahrguteinsatzfahrzeuges GWG-2 für den grenzübergreifenden Einsatz im Bereich der Autobahn A 17 Dresden-Prag, ent-lang der Grenze zu Tschechien und für den Ein-satz im Bereich der Eisenbahnstrecke Dresden-Prag sowie im Rahmen des Schutzes der Elbe vor umweltgefährlichen Stoffen. Grenzüberschrei-tende Aus- und Weiterbildung sowie Einsatz-übungen mit Anliegerfeuerwehren.
EEL D571 Sicherung der Bekämpfung von Ge-fahrgutunfällen in der Euroregion Elbe/Labe
Stadtverwaltung Freital 01.09.2004 bis
30.11.2005
Beschaffung eines Gefahrguteinsatzfahrzeuges GWG-3 zur Bekämpfung von Gefahrgutunfällen im Weißeritzkreis und im grenznahen Raum Tschechiens
LXI
Anhang 2 (2): Liste der Ziel-3 Großprojekte 2007-2013 Quelle: Preußcher, C., 2011.
Projekt-Nr. Projekttitel Kernaussage Projektträger und -partner Laufzeit
100007137
Gemeinsamer Kleinprojektefonds Ziel 3/Cíl 3 in der EUROREGION EL-BE/LABE
Aufbau eines gemeinsamen sächs.-tschech. KPFProjektsekre-tariates in der EUROREGION ELBE/LABE. Es berät potenziel-le Begünstigte im Vorfeld der Antragstellung zu den prog-rammspezifischen Anforderungen sowie zur fachlichen Förder-fähigkeit, unterstützt sie bei der Qualifizierung ihrer Konzeptio-nen bis zur Antragsreife, prüft die Projektanträge, organisiert die Beschlussfassung im Lenkungsausschuss und zeichnet für den Abschluss von Fördervereinbarungen sowie für die Aus-zahlung und Prüfung der ordnungsgemäßen Verwendung der Fördermittel verantwortlich.
Kommunalgemeinschaft Eu-roregion Oberes Elb-tal/Osterzgebirge e.V. Pirna-Euroregion Labe Ústí nad Labem
1.12.2008-31.12.2010
100007140
Grenzüberschreitende Homogenisie-rung von Geobasisdaten zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik
Im Rahmen des Projektes wird eine Methode entwickelt, die es den sächsischen und tschechischen Datenlieferanten er-möglicht, an der Staatsgrenze passfähige Daten zu erstellen (geom. Homogenisierung). Da in den bisherigen Daten unter-schiedliche Grenzgeometrien Verwendung finden, ist die Ab-stimmung und Festlegung eines identischen Grenzverlaufs als Anpassungsgrundlage unerlässlich. Für die Datennutzer wer-den Werkzeuge entwickelt, welche die inhaltliche Vergleich-barkeit (semant. Harmonisierung)sowie einheitliche Darstell-barkeit als Grundlage einer grenzüberschreitenden Datennut-zung gewährleisten.
IÖR Leibniz-Institut für ökolo-gische Raumentwicklung e.V. Dresden-Staatsbetrieb Geo-basisinformation und Ver-messung Sachsen in Dres-den, Geodäsieamt Prag
01.01.2009-31.12.2011
100007141
Euroregionale Projektarbeit in der EUROREGION ELBE/ LABE
Mit der Ausrichtung auf eine verbesserte Nutzung des Koope-rationspotenzials in der EUROREGION ELBE/LABE durch die Akquirierung von Projekten bestehen die Inhalte des Projektes in der Vermittlung von Kontakten zwischen Akteuren auf deutscher und tschechischer Seite, der Hilfestellung bei Pro-jektentwicklungen, der Unterstützung der Projektarbeit, der Beratung von potenziellen Projektträgern sowie einer spezifi-schen Öffentlichkeitsarbeit. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der inhaltlichen Begleitung der Projekte, nicht auf etwaigen fördertechnischen Aspekten.
Kommunalgemeinschaft Eu-roregion Oberes Elb-tal/Osterzgebirge e.V. Pirna-Euroregion Labe Ústí nad Labem
01.12.2008-31.12.2010
LXII
100007148
Internationales Jazz-Festival Litvi-nov/Sächsisch Tschechische Jazzwel-ten 2009-2011
Die Jazz-Szene in Tschechien und Deutschland gehören zu den differenziertesten in Europa. Diese Originalität soll bei der vorliegenden Veranstaltungsreihe aufgezeigt und den Nach-wuchsmusikern aus beiden Nationen sichtbar gemacht wer-den. Die in Litvinov durchgeführten Festivals und der Wettbe-werb dienen als Ausgangsposition und Ziel für ca. 500 an die-sem Projekt beteiligte junge Musiker. Diese sollen im zeitlichen Umfeld der Veranstaltungen in Sachsen durch inhaltlich ver-schiedene Workshops diese Kultur erfahren und verstehen und ihre Zugehörigkeit zu einem gemeinsamen Kulturkreis erleben.
Grundkunstschule Litvínov-Sächsischer Musikrat e.V. Dresden
01.01.2009-31.12.2011
100007054
Von klein auf-Odmalicka. Deutsch-tschechische Zusammenarbeit im Vorschulbereich
Das Projekt "Von klein auf-Odmalicka. Deutsch-tschechische Zusammenarbeit im Vorschulbereich" verfolgt folgende Ziele: Unterstützung von Begegnungsmaßnahmen für deutsche und tschechische Kinder unter 6 Jahren, Fokussierung auf die ersten Kontakte der Kinder mit Tschechisch bzw. Deutsch als Nachbarsprache, vielfältiges Informationsangebot und Weiter-qualifizierung der deutschen und tschechischen Erzieherinnen, regionale und überregionale Vernetzung und Erfahrungsaus-tausch, Initiierung neuer grenzüberschreitender Projekte in deutschen und tschechischen Kindertagesstätten.
Bayerischer Jugendring Mün-chen-Westböhmische Univer-sität in Plzeň
01.01.2009-31.12.2011
100007159
AUFwachsen-ZUSAMMENwachsen im sächsisch-böhmischen Grenzraum
Qualifizierung von Ehrenamtlichen innerhalb der Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe werden Fachtagungen, Hospitationen, gemeinsame Weiterbildungen sowie diverse Begegnungen mit Kinder, Jugendliche und Eltern angeboten. Geplant sind u.a.: Studie und Glossar als Grundlage für eine nachhaltige Zu-sammenarbeit/Entwicklung, Erprobung, Evaluation von ge-meinsamen Bildungsmodulen/Förderung von niederschwelli-gen Angeboten in Form von Begegnungen
Die Brücke e.V. Chemnitz-Kindervereinigung Sachsen e.V. Chemnitz, Kinder- und Jugendhaus Ústí nad Labem
01.01.2009-31.12.2011
LXIII
100007196
Innovationszentrum für kundenorien-tierte, individuelle textile Produkte (InCoTex)
Entwicklung und Erprobung einer durchgängigen Verfahrens-lösung auf dem Gebiet Mass Customization: Betreiben eines Innovationszentrums für Kundenorientierte, individuelle textile Produkte auf Basis spezieller IT-Komponenten. Parametrische Schnittkonstruktion, berührungslose Personenmaßkabine, Digitalisierung Stoffmuster, computergesteuerte Module, War-enwirtschaft und Logistiksystem, Kommunikations-/Netzwerk Plattform. Seminare, Workshops etc. Grenzüberschreitende Produktionskooperation.
Verband nordostdeutscher Textil- und Bekleidungsin-dustrie e. V. Chemnitz-TU Liberec, INNtex Innovation Netzwerk Textil e.V. Chem-nitz, Sächsisches Textilfor-schungsinstitut e.V. Chem-nitz, Handelsverband Sach-sen e.V. Dresden
15.12.2008-30.11.2011
100007151
Grünes Netzwerk Erzgebirge: Schaf-fung grenzüberschreitender Syner-gien zwischen Natura-2000-Gebieten und Ländlicher Entwicklung im Erzge-birge
Nutzung der zahlreichen Natura 2000-Gebiete im Erzgebirge (Krušné hory) beiderseits der deutsch-tschechischen Grenze zur Förderung der ländlichen Entwicklung. Dazu sollen 1. die grenzüberschreitende Wahrnehmbarkeit des Natura-2000-Netzes verbessert, 2. Synergien zwischen Landwirtschaft und Naturschutz gestärkt, 3. neue touristische und umweltpädago-gische Angebote geschaffen und 4. dauerhafte grenzüber-schreitende Kooperationsbeziehungen aufgebaut werden.
IÖR Leibnitz-Institut für öko-logische Raumentwicklung e.V. Dresden-Landschaftspflegeverband "Westerzgebirge" e.V. Schneeberg, Landschafts-pflegeverband Mittleres Erzgebirge e.V. Mil-denau, UJEP Ústí n. L.
01.01.2009-31.12.2011
100007175
Informations- und Entscheidungsun-terstützungsplattform für Großscha-denslagen (Grenzüberschreitende Koordination für Krisenprävention und Notfallmanagement
Ziel ist die Entwicklung eines grenzüberschreitenden Systems zur gemeinsamen Bewältigung von Großschadenslagen. Pro-jektschwerpunkte sind die grenzüberschreitende Datenintegra-tion, Systeme zur Planung und operativen Disposition, die Erleichterung der Verständigung sowie Schulungen und Übun-gen. Die Ergebnisse werden maßgeblich die grenzüberschrei-tende Hilfeleistung durch eine einheitliche Lageübersicht, Koordination und Entscheidungshilfe unterstützen.
Bezirk Ústí n. L.-Akademie, o.p.s. Brno, Tschechisches Innenministerium Prag, Medi-zinisches Rettungsdienst des Bezirkes Ústí, Landratsamt Pirna, Fraunhofer-Gesellschaft e.V. München
01.12.2008-30.11.2011
LXIV
100011286
Sächsisch-Böhmische Schweiz-eine exzellente grenzüberschreitende tou-ristische Destination
Aufbau gemeinsamer grenzüberschreitender touristischer In-frastruktur für die Lenkung des Tourismus in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz und in enger Zusammenarbeit die Ent-wicklung gemeinsamer Produkte, Dienstleistungen und ge-meinsames Marketing der grenzüberschreitenden Destination (die sich als UNESCO-Region bewerben möchte).Das Projekt steht auf drei Basisstandbeinen: 1. Maßnahmen zur Entwick-lung des Tourismus, Öffentlichkeitsarbeit, 2. Marke-ting/Unterstützung eines gemeinsamen Marketingkonzepts und gemeinsamer Produkte, 3. Gemeinsame grenzüberschrei-tende Managementstruktur.
Ceské Švýcarsko o.p.s. Krásná Lípa-Tourismusverband Sächsi-sche Schweiz e.V. Pirna
01.03.2009-28.02.2012
100011433
Grenzüberschreitende Bildung in Na-turschutz und nachhaltiger Entwick-lung in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz, dem Oberlausitzer Bergland und Lausitzer Gebirge (TREND)
Das Projektziel ist, die Verbesserung des Umweltbewusstseins und -handelns zu erreichen und durch intensive Beschäftigung mit den Natur- und Kulturlandschaften unserer Region die Heimatbindung der Bevölkerung zu stärken. Dafür planen wir abgestimmte Umweltbildungsprogramme (z.B. Projekttage, Exkursionen, Vorträge, Ausstellungen, Besuche in Infozentren usw.) sowie grenzüberschreitende und zweisprachige Begeg-nungen (mehrtägige Programme, Vereinstreffen, Schulpart-nerschaften usw.). Inhalt. werden Natur- (Naturschutz, Land-schaftspflege, usw.) und Umweltthemen (Energie, Mobilität, usw.) angeboten.
Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt Bad Schandau-Ceské Švýcarsko o.p.s. Krásná Lípa, Natur-schutzzentrum "OL Bergland" Neukirch, Spolecnost pro Lužické hory Jablonné v Podještedí
01.04.2009-31.03.2012
100011485
Untersuchung und Dokumentation von Kleindenkmalen im sächsisch-böhmischen Grenzraum
In den genannten Euroregionen wird unter Einbindung der Denkmalämter der Erhaltungszustand von Kleindenkmalen gemeinsam untersucht und der kulturhistorische Wert doku-mentiert. Für ausgewählte Objekte werden Restaurierungs-konzepte erstellt, die lokalen Akteuren für mögliche Restaurie-rungen zur Verfügung stehen. Beispielhafte Restaurierungen führen ein tschechischer und ein deutscher Restaurator durch.
TU Bergakademie Freiberg-Partner Collegium Bohemi-cum o.p.s. Ústí n. L.
01.03.2009-29.02.2012
LXV
100012096
EUROPERAdreiklang-Jugend musi-ziert für Europa
250 Kinder und Jugendliche aus den drei Ländern Polen, Tschechien und Deutschland musizieren gemeinsam in drei musikalischen Gruppierungen (EUROPERA-Jugendorchester, EUROPERA-Kammerorchester, EUROPERA-Jugendchor) und pflegen das klassische Repertoire von drei Komponisten der drei Länder, die in den nächsten drei Jahren Jubiläen began-gen werden (der deutsche Komponist Johannes Brahms-2008/175. Geburtstag- , der tschechische Komponist Bedrich Smetana-2009/125. Todestag-und der polnische Komponist Frederic Chopin-2010/200. Geburtstag.
Euroregionales Kulturzentrum St. Johannis Zittau-Grundkunstschule Liberec
15.01.2009-14.01.2012
100013423
Vertiefung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Bereich der Kri-minalitätsbekämpfung
Das Projekt schafft Prämissen für eine erfolgreiche grenzüber-schreitende Kriminalitätsbekämpfung, die nicht am Geltungs-bereich nationaler Strafverfolgungsvorschriften endet. Es wird ein gemeinsames Gremium der Führungskräfte zur Formulie-rung gemeinsamer Aufgaben und Koordinierung deren Erfül-lung gebildet. Weitere gemeinsame Maßnahmen sind: Sprach-kurs Englisch für sächs. und tschech. K-Beamte, Fortbildung im Polizeirecht und Arbeitsformen der CZ-Seite (neues Poli-zeigesetz), Maßnahmen und Übungen zur Personenfahndung mit Nutzung der im Projekt angeschafften leistungsfähigen mobilen Technik
Polizeidirektion Oberes Elb-tal-Osterzgebirge Dresden-Polizeidirektion des Nord-böhmischen Bezirkes Ústí
01.04.2009-31.12.2011
100013692
Verbesserung der Sicherheit im säch-sisch-tschechischen Grenzgebiet (durch Maßnahmen der Schutz- und Verkehrspolizei)
Entwicklung der Zusammenarbeit zu Kontrollen des Güterver-kehrs + Gefahrguttransporte und gemeinsames Lkw-Verwiegen in D/CZ auf der A17/D8 (ca. 55km), sowie auf Um-leitungsstraßen (ca.100 km)-gem. Ausbildung der Beamten der Verkehrspolizei (Recht beider Länder)-Austauschhospitationen von S-Beamten, gem. Führungskräftegremium der Verkehrs-polizeien-Anschaffung eines Spezialfahrzeugs für APRev Reh-lovice und dessen gemeinsame Verwendung auf den Straßen in D und CZ; Sprachausbildung-die Öffentlichkeit nimmt bei gemeinsamen Streifen an Gesprächen über die Verkehrssi-cherheit vor Ort teil
Krajské ředitelství polície Severočeského kraje Ústí n. L.-Polizeidirektion Oberes Elbtal-Osterzgebirge Dresden
01.04.2009-30.06.2011
LXVI
100011779
Raumbezogenen historische Informa-tionen als Grundlage für die Pflege- und Entwicklungsplanung naturnaher Wälder in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz
Für die Schutzgebietsverwaltungen wird ein Fachinformations-system zur historischen Waldentwicklung erstellt. Es beinhaltet Sach- und Geometriedaten. Die Erstellung umfasst die Daten-erhebung (Archiv, Geländebegehung, Laboranalysen), die Aufbereitung, die Erfassung im Informationssystem als Vektor-daten, die Datenverwaltung. Das erstellte System wird in be-stehende Waldinformationssysteme (WIS) und Forst-Geographische Systeme (FGIS) zum Projektabschluss eingebunden. Diese bestehenden Datenbanksysteme liefern bislang Informationen über einen Zeitraum der letzten 20 Jah-re. Mit Hilfe des Projektes wird zukünftig die Verfügbarkeit historischer Daten ab dem frühen 19. Jahrhundert innerhalb der bestehenden Systeme (WIS, FGIS) gegeben sein. Das Projekt unterstützt die Verwaltungen bei der Erfüllung regiona-ler und transnationaler Zielvereinbarungen im Bereich des Naturschutzes, konkret im Bereich des ökologischen, naturna-hen Waldumbaus (IUCN-WCPA, NATURA2000, NLPR-VO uvm.).
Technische Universität Dres-den-Botanický ústav AV ČR, v.v.i., Průhonice
01.04.2009-31.03.2012
100011505
Sächsisch-tschechische Belebung des ländlichen Kulturerbes in Schön-brunn und Zubrnice
Durch die Sanierung bzw. Wiederaufbau der denkmalge-schützten Gebäude an beiden Standorten entstehen ausrei-chende Räumlichkeiten für die Errichtung eines Landwirt-schaftsmuseums und internationalen Begegnungszentren in Schönbrunn und Zubrnice. Nach Fertigstellung der Gebäude werden an beiden Standorten traditionelles ländliches Handwerk, Volksarchitektur und -kunst, aus Sachsen und Böhmen dargestellt. Das Hauptziel ist, in beiden Einrichtungen Ausstellungen, Seminare, Workshops, Kolloquien und gemeinsame Veranstaltungen durchzuführen. Das Projekt schafft die Basis für eine reale Zusammenarbeit mit den Mitteln der modernen Medien. Es werden gemeinsam Strukturen für die Öffentlichkeitarbeit erarbeitet. Die gesell-schaftlichen Bedingungen und Ereignisse im 20.Jh führten zu einer wesentlichen Verfälschung des Kulturerbes in beiden Ländern und zur Verbreiterung der Kluft zwischen den Bevölkerungen. Mit der Partnerschaft sollen die regionalen Traditionen gepflegt werden.
Förderverein Ambroßgut Schönbrunn e.V.-Nationales Denkmalinstitut Prag
01.07.2009-30.06.2012
LXVII
100012306
Grenzräume-550 Jahre Vertrag von Eger und die sächsisch-böhmische Grenze
550 Jahre "Vertrag von Eger"-2 Sonderausstellungen in Wee-senstein und 1 in Děčín, Ausstellung zeitgenössischer sächsi-scher und böhmischer Künstler zum Thema "Grenze" in Wee-senstein und Děčín, Symposium und Tagungsband zum The-ma, Internetpräsentationen zum Thema Grenze (Weesenstein und Děčín), Marketingmaßnahmen, Rahmenprogramm, Fach-publikation, Publikation Kunstprojekt, touristische Publikatio-nen.
Schloss Weesenstein Müglitz-tal-Iniciativa pro Děčínský zámek, o.s.Děčín, Schloss Děčín
01.06.2009-31.05.2012
100016063
Grenzüberschreitende Kooperation der Feuerwehr Hřensko-Kirnitzschtal 2009-2011
Das Ziel des Projektes ist die Durchführung von Maßnahmen für die Optimierung der grenzüberschreitenden Zusammenar-beit der Feuerwehr und Verbesserung von Rahmenbedingun-gen für die Vernetzung im Bereich der Brandvorbeugung und -bekämpfung in der Region Böhmisch-Sächsische Schweiz. Konkrete Ziele: Ankauf von Feuerwehrtechnik für die Gemeinde Hřensko und der Feuerwehrausrüstung für die Gemeinde Kirnitzschtal ge-meinsame theoretische Ausbildung, gemeinsame taktische Übungen, Informations- und Motivationsaktionen für die Bevöl-kerung, Kinder und Jugendliche
Gemeinde Hřensko-Gemeindeverwaltung Kir-nitzschtal in Lichtenhain
01.07.2009-30.12.2011
100015881
Integration ohne Grenzen-Integrace bez hranic
Im Projekt entsteht ein grenzübergreifendes Netzwerk zur Vertiefung von Arbeitsbeziehungen von Trägern der Behinder-tenarbeit. Zu den Themenbereichen Förderung in integrativen Kindertagesstätten und Förderschulen, Arbeit in Werkstätten für behinderte Menschen und Integrationsunternehmen sowie Wohnen und Betreuen in der Region finden Workshops, Be-gegnungen und Fachforen statt. Höhepunkte bilden gemein-same Aktionstage von behinderten und nichtbehinderten Men-schen in dem Bereich Bildung, Kultur und Sport. Die erworbe-ne Sprachkompetenz unterstützt die nachhaltige Zusammen-arbeit.
Lebenshilfe für Menschen mit geist.od.mehrf. Behind. Pirna-Sebnitz-Freital e.V. in Pirna-Centrum komunitní práce Ústí nad Labem
01.07.2009-30.06.2012
LXVIII
100011439
Gemeinsam neue Wege wagen-Bürger gestalten ihren Sozialraum über Grenzen hinweg
Es werden Bewohner(innen) gesucht, die bereit sind, sich ehrenamtlich zu engagieren, ihre Kompetenzen einzubringen, Verantwortung zu übernehmen und eigene Ideen und Aktivitä-ten zu entwickeln. In diesem Prozess werden Menschen be-gleitet und befähigt. Die Caritas Most nutzt die im "BOOT" gemachten Erfahrungen der Caritas Dresden und transformiert diese entsprechend ihrer Bedingungen. Die Mitarbeiter(innen) der Caritasverbände werden in einen intensiven Erfahrungs- und Fachaustausch zur Förderung des ehrenamtlichen Enga-gements und zu aktuellen sozialpolitischen Herausforderungen treten. Die Caritasverbände Dresden und Most werden dazu gemeinsame Veranstaltungen, Workshops und Treffen durch-führen. Durch die Gewinnung weitere Institutionen als Koope-rationspartner wird die Wirkung und Nachhaltigkeit des Pro-jekts verbessert. Auf beiden Seiten wird ein(e) Koordinator(in) die gemeinsamen Aktivitäten initiieren, durchführen und beglei-ten.
Caritasverband für Dresden e.V.-Oblastni charita Most
01.07.2009-30.06.2012
100011693
Sächsisch-Tschechische Hochschul-initiative (STHI)
Hauptinhalt der STHI ist die Erweiterung u. Weiterqualifizie-rung besonders relevanter Bildungsaktivitäten zu Gunsten verschiedener Zielgruppen (Wissenschaftler, Studierende, Praktiker) über die sächs.-tschech. Grenze hinweg. Sie umfas-sen v.a. folgende Teile: Sprach- u. landeskundliche Maßnah-men; Förderung grenzübergreifender Forschungsarbeiten; themenbezogene Fachtagungen; außerhochschulische Prakti-ka für Studierende; sonstige sächsisch-tschechische Hoch-schulaktivitäten (z.B. gemeinsame Curricula, Überset-zung/Herausgabe v. Publikationen, Alumni-Treffen, Existenz-gründungs-, Begegnungsseminare
01.06.2009-31.05.2012
LXIX
100011966
Zentrum für außerschulische ökologi-sche und sprachliche Bildung, Be-gegnungen und Freizeitverbringung für Kinder und Jugendliche aus dem Grenzgebiet
Gegenstand des Projektes ist die Ausstattung des Gebäudes ehemaliger GS Leská für die Tätigkeit der Dorfakademie als Zentrum der sprachlichen- und ökologischen Bildung, für Be-gegnungen der Kinder und Jugendlichen aus dem Grenzge-biet. Das Objekt wird mit moderner Einrichtung für die Organi-sation der Bildung ausgestattet, inklusive eines mobilen Com-puterzentrums (Notebooks) und für die Unterbringung und Verpflegung der Teilnehmer. Teil des Projektes ist auch die primäre Schulung der zukünftigen Lektoren und ein Einfüh-rungsseminar für die Zielgruppen.
Gemeinde Trebívlice-Ländliche Erwachsenenbil-dung im Freistaat Sachsen e.V. Dresden, Svazek obcí INTEGRO-Západ Ceského stredohorí-Poohrí, Mikroregi-on Svornost, Mikroregion Perucko, Mikroregion Louns-ké Podlesí
01.07.2009-30.06.2011
100017102
Schaffung eines Ausbildungszent-rums, als Grundlage für einen stan-dardisierten grenzübergreifenden Katastrophenschutz, der Wasserret-tung im Roten Kreuz, zur Abwehr von Großschadensereignissen
Schaffung eines zentralen Ausbildungszentrums, als Grundla-ge für einen standardisierten grenzübergreifenden Katastro-phenschutz im Bereich Wasserrettung. Entwicklung gemein-samer Konzepte für eine Qualifizierung sowie Zertifizierung der Führungs- und Einsatzkräfte. Regelmäßige Aus-, Fort u. Wei-terbildung dieser Führungs- u. Einsatzkräfte mittels der entwi-ckelten Konzeptionen. (Katastrophenmanagement, Kommuni-kationstechniken, Alarmierungssysteme)Anschließend jährli-che grenzübergreifende Erprobungsübungen. Konzeptimple-mentierung in ein flächendeckendes (sächsisch/tschechisches) Ausbildungsschema.
DRK Kreisverband Freital e.V.-MS VZS CCK v Ústí nad Labem o.s.
01.07.2009- 30.06.2012
LXX
100018558
Zentrum der umweltorientierten und kulturellen Erziehung A-TOM CR "Mühle Oparno"
Lebendige Kontakte zwischen unseren Vereinen haben uns auf den Gedanken gebracht, eine Basis für gemeinsame Ver-anstaltungen aufzubauen. Keiner von den Partnern verfügt zurzeit über ein für intensive grenzübergreifende Zusammen-arbeit bestimmtes Objekt. Die ehemalige Konradsmühle ist Eigentum von A-TOM, deshalb ist A-TOM ein Lead Partner. Zum gemeinsamen Einsatz haben uns auch historische Grün-de geführt-die Mühle im ehemaligen Sudetenland war im deut-schen Besitz. In 2009-11 werden wir die Mühle gemeinsam sanieren, im folgenden Jahr nach der Sanierung werden beide Partner gemeinsame touristische (2), gesellschaftliche (2) und historische Veranstaltungen (2), Erziehungsprogramme (10 Wochenendkurse), Arbeitseinsätze (15 Wochenende oder Wochen) und Aufenthalte (18 Wochenende) im Areal organi-sieren. Nach Ablauf des Projekts wird mit ähnlichen Aktivitäten fortsetzt.
Asociace turistických oddílu mládeže Ceské republiky Roztoky-Erzgebirgsverein e.V. Schneeberg
01.07.2009- 30.06.2012
100017921
Entwicklung von gemeinsamen multi-mediagestützten Lehr- und Studien-materialien
Die Aufgabe des Projektes ist die professionelle Ausbildung von Fremdsprachenlehrern auf dem Gebiet der multimedialen Kompetenzen. Das Projekt erhöht ihre fachlichen Fertigkeiten, fördert Individualisierung und Differenzierung des Studiums und erhöht die Effizienz des Lernprozesses; es ist der Beitrag zum Lebenslangen Lernen der Lehrer. Die gewonnenen Kom-petenzen ermöglichen den Lehrern die Produktion von elektro-nischen Lehrmaterialien und führen zum attraktiveren Lernpro-zess der Studierenden. Der Kurs vermittelt methodische Ver-fahren bei der Arbeit mit elektronischen Medien. Die Realisie-rung erfolgt in 3 Phasen: 1.Konzeption und Durchführung des modularen Trainingsprogramms in Blended-Learning Kursen, 2. Gemeinsame Entwicklung von Lehr-und Studienmaterialien unter Verwendung der neuen Medien und Technologien, 3. Gemeinsame und individuelle Durchführung von Lehrverans-taltungen unter Einsatz des erworbenen Know-how.
Technická univerzita v Liber-ci-TU Dresden
01.10.2009-30.09.2012
LXXI
100018457
Sächsisch-Tschechischer Theater-herbst
2009 werden 11 Vorstellungen realisiert, davon 4 für Kinder, 1 für die nationale Minderheit der Roma. Es nehmen 10 Theater teil, 5 tschechische und 5 sächsische. Das Projekt ist für Kin-der und Erwachsene bestimmt. Die Vorstellungen für Erwach-sene werden 2009 unter dem Motto Liebe und Tod stehen; für Kinder sind tschechische und deutsche Märchen sowie eine kindgerechte Version von Schwanensee vorbereitet. Für die weiteren Jahre geht man von einer ähnlichen Anzahl der Ver-anstaltungen aus. Es werden mehr Inszenierungen für Kinder und Vertreter von Minderheiten angeboten, weitere Theater nehmen teil. Abwechselnd wird ein sächsisches und ein tsche-chisches Theater Gastgeber sein. Die Aktionen werden mit Workshops, Kolloquien oder Gesprächsrunden begleitet. In-sgesamt werden ca. 35 bis 50 Veranstaltungen realisiert. Be-vorzugt werden Veranstaltungen ohne Sprachbarrieren (Musik, Tanz, klassische Themen). Zweisprachige Programme und Dolmetscher garantieren vollwertig die Qualität aller Aktionen.
Mißlareuth 1990, Mitte Euro-pa e.V. Pirna-Docela velké divadlo Litvínov
01.09.2009-30.11.2012
100020659
Interdisziplinäres, deutsch-tschechisches Bildungsprojekt
Das eigentliche Projekt ist ein Bildungsprojekt und konzentriert sich auf den Bereich von Rekultivierungen und Revitalisierun-gen von degradierten Böden in Folge menschlicher Tätigkeit, zum Beispiel Bergbaufolgelandschaften. Des Weiteren dann auf das Studium environmentaler Maßgaben als eines Maßs-tabes zur Auswertung der Wirksamkeit von Revitalisierungs- und Resozialisierungsmaßnahmen. Das Projekt ermöglicht Zusammentreffen von Fachleuten aus Betrieben, der For-schung sowie Studenten. Das Ziel ist es, den Teilnehmern des Projektes interdisziplinäre Verfahrensweisen beizubringen. Es werden Blockvorlesungen, Konferenzen und gemeinsame Workshops durchgeführt. Des Weiteren werden mindestens 30 Teilnehmer geschult, es werden Regelwerke (zweisprachig) ausgegeben, es werden Fachbeiträge publiziert und gemein-same Internetseiten des Projektes entwickelt.
Hochschule Zittau/Görlitz-Hochschule f. Technik und Wirtschaft Dresden, Univerzi-ta Jana Evangelisty Purkyne Ústí n. L.
01.09.2009-31.05.2012
LXXII
100020779
Geschichte verbindet Vor allem Erfahrungslernen führt in der historisch-politischen Bildung zu nachhaltigen Lernerfolgen. Das Projekt will in enger Kooperation mit Gedenkstätten in beiden Ländern entspre-chende Lernangebote installieren und befördern. Erlebnis- und handlungsorientierte Methoden werden in Lehrerfortbildungen und Seminaren für Schüler vermittelt und eingesetzt: Oral His-tory und historische Spurensuche. 25 tschechische Überle-bende der NS-Zeit und des Holocaust werden in 132 Zeitzeu-gengesprächen vor tschechischen und deutschen Schülern berichten. Zur Sprache kommen wird auch neue Diskriminie-rung und Verfolgung unter kommunistischen Regimen. Lern-ziele dieses interkulturellen Dialogs über Geschichte sind his-torische Aufklärung, Prävention von Rassismus und Antisemi-tismus, Erziehung zu Toleranz und Demokratie, Entwicklung von Empathie und nachbarschaftlichem Verständnis sowie Identitätsstiftung. Die Zeitzeugen werden nicht als Opfer wahr-genommen-sie erfahren Respekt, Verständnis und Anerken-nung.
Brücke/Most-Stiftung zur Förd. der dt.-tschech. Ver-ständig. u. Zusammenarbeit Dresden-Collegium Bohemi-cum o.p.s. Ústí n. L.
01.10.2009-30.09.2012
100013424
Neue Wege für Umweltbildung in Sachsen und Nord-/Westböhmen (Rahmenprojekt der LaNU für das Trinationale Netzwerk Umweltbildung)
Wir nutzen die Strukturen des TNU, um sächsische und böh-mische Umweltbildungseinrichtungen in ihrer Bildungsarbeit zu unterstützen. Dabei soll das TNU ausgebaut und gemeinsam Leitbild, Strategie und Marketingkonzept entwickelt werden. Darauf aufbauend wird die Bildungsarbeit durch entsprechen-de Schulungen der Umweltbildner, Fachveranstaltungen und Erfahrungsaustausch qualitativ weiterentwickelt. Buchbare Bildungsangebote und -programme werden entsprechend dem aktuellen Bedarf entwickelt und vermittelt. Wir konzentrieren uns auf die Themengebiete Umweltpädagogik, Klimaschutz und Naturschutz.
Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt Dresden-Venkovský prostor o.p.s. Li-berec, Strední odborná škola pro ochranu a obnovu životního prostredí Litvínov
01.01.2010-31.12.2012
LXXIII
100011445
Neue Wege für Umweltbildung in Sachsen und Nordböhmen (CSB Rahmenprojekt des Trinationalen Netzwerkes Umweltbildung - Landnutzung/Umwelttourismus)
Mit fachlich bezogenen, methodisch innovativen Praxismodu-len und Werkzeugen auf den Gebieten Landnutzung und Um-welttourismus wird die grenzüberschreitende Umweltkommu-nikation weiterentwickelt. Es soll erreicht werden, dass neue strategische und fachliche Partner für das TNU gewonnen und fest eingebunden werden. Die Professionalität der Umweltbil-dungseinrichtungen und deren fachthemenspezifische Zu-sammenarbeit wird erhöht. Die öffentliche Wahrnehmung des Netzwerkes, der Einrichtungen und ihrer Bildungsangebote wird in allen Euroregionen verstärkt.
Christl. Soziales Bildungs-werk Sachsen e.V. Nebel-schütz-Venkovský prostor o.p.s. Liberec
01.01.2010-31.12.2012
100021597
Grenzüberschreitende Zusammenar-beit im Bereich der Lebensmittelsi-cherheit zwischen der Tschechischen Republik und Freistaat Sachsen
Der Hauptinhalt des Projektes wird die Zusammenarbeit zwi-schen den im Bereich der Lebensmittelsicherheit in der Grenz-region der Tschechischen Republik und Sachsen arbeitenden Überwachungsbehörden sein. Das Projekt wird mit einer Eröff-nungskonferenz eingeleitet werden; anschließend werden Kurzaufenthalte folgen; das Projekt wird schließlich durch eine Abschlusskonferenz beendet. Die Hauptprojekthandlungen, die Austauschaufenthalte der Beschäftigten der Behörden, werden die Schaffung eines Netzwerks von persönlichen Kon-takten erlauben; dieses Netzwerk sollte bei Bedarf einsatzbe-zogen genutzt werden. Dies betrifft vorrangig den Erfahrungs-austausch und die Information, aber auch gegenseitige Hilfe und Zusammenarbeit.
Státní zemedelská a potra-vinárská inspekce Brno-Sächsisches Staatsministe-rium für Soziales Dresden
01.01.2011-31.05.2011
LXXIV
100023430
Nichts ohne uns über uns-Leben ohne Barrieren
Jährlich steigt der Anteil behinderter Menschen an der Ge-samtbevölkerung. Ihre Probleme im Alltag sind beiderseits der Grenze ähnlich-jedoch wissen sie nur wenig voneinander. Zu Beginn des Projektes ist es notwendig, behinderte Menschen, ihre Angehörigen und Freunde von beiden Seiten der Grenze einander näher zu bringen und zum Dialog anzuregen. Im weiteren Verlauf sieht das Projekt den Bau und Betrieb eines barrierefreien Informations-, Bildungs- und Beratungszentrums zur Qualifizierung behinderter Menschen für das selbständige Leben oder für die Teilhabe am Arbeitsmarkt vor. Diese Quali-fizierung erfordert Bildungs- und Trainingsmaßnahmen, Bera-tungs- und Informationsdienstleistungen. Ein zweisprachiges, barrierefreies Internetportal soll künftig Informationen und Kon-taktdaten eines grenzüberschreitenden Netzwerkes für die Belange behinderter Menschen bereithalten. Erste tschechi-sche Selbsthilfevereine sollen aufgebaut werden.
Obcanské sdružení JURTA-Landesarbeitsgemeinschaft Hilfe für Behinderte Sachsen e.V. Dresden
01.04.2010-31.03.2013
100017595
Brücke zwischen Tradition und Mo-derne
Industriedenkmäler wie heutige Produktions- und moderne Forschungseinrichtungen werden zu außergewöhnlichen Ver-anstaltungsorten für grenzüberschreitende Begegnungen bei Musik, Literatur, Theater sowie Bildender Kunst. Neues Am-biente wird innovativ auf beiden Seiten der Grenze für die Kunst und Kultur eröffnet. Schaffung eines modernen Pilger-weges zu bedeutenden und identitätsstiftenden sächsischen und nordböhmischen Orten, der auch für die heutige Bevölke-rung eine emotionale Anziehungskraft ausüben soll. Einfüh-rung des grenzübergreifenden Eintrittstickets und Shuttleservi-ce für behinderte Personen, Studenten und nicht motorisierte Personen, denen der grenzüberschreitende Besuch von Ver-anstaltungen durch den Projektträger ermöglicht wird. Aufbau eines deutschtschechischen Studententeams während jeder Durchführungsphase. Das Studententeam ist gemeinsam un-tergebracht und wird die Projektaktionen vor Ort betreuen. Konsequente Zweisprachigkeit und gemeinsame PR-Arbeit im Fördergebiet.
Mißlareuth 1990, Mitte Euro-pa e.V. Pirna-Cheb 1991-Kulturní Spolupráce
01.04.2010-31.03.2013
LXXV
100031736
CROSS-DATA-Grenzüberschreitendes Datenmana-gement für raumbezogene Planungen (Sächsisch-Tschechisches Rauminformationssystem)
Die Projektpartner bauen gemeinsam ein internetbasiertes mehrsprachiges SN- CZ Rauminformations- und Planungssys-tem für die Regionalplanung und für weitere Nutzer von raum-relevanten Daten auf (Geodienst). Es werden raumbezogene Daten für den Grenzraum von den Planungsträgern ständig aktuell und ho-mogenisiert mithilfe von Webdiensten in einer gemeinsamen Präsentation angeboten (Geoportal). Zunächst werden Grund-satzfragen zur grenzüberschreitenden Planung und Anforde-rungen an das System bearbeitet. Für den Betrieb von ge-meinsamen Datendiensten werden Schnittstellen spezifiziert, graphische Darstellungsweisen homogenisiert und Kompatibili-tätsprobleme gelöst. So wird ein grenzüberschreitendes Raumplanungs-Informationssystem geschaffen, in dem Daten teilweise dezentral und teilweise zentral gehalten und gepflegt werden. Planungsträger greifen so auf aktuelle Informationen zu. Erfahrungen des Deutsch-Polnischen Raumplanungs- Informationssystems DP-PLIS werden genutzt.
Sächsisches Staatsministe-rium des Innern Dresden-Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Referat 33 Dresden, Regionaler Planungsverband Südsachsen Plauen, Regio-naler Planungsverband Obe-res Elbtal/Osterzgebirge Ra-debeul, Regionaler Planungsverband Oberlau-sitz-Niederschlesien Bautzen, Bezirke Karlovarsky, Ústecký, Liberecky
01.03.2010-28.02.2013
100021674
Stadtbibliothek Varnsdorf-grenzüberschreitende Begegnungen
Inhalt des Projektes sind Aktivitäten die zum gegenseitigen grenzüberschreitenden Kulturaustausch, Informationsaus-tausch und zum Treffen der Öffentlichkeit führen. Konkret han-delt es sich um: Sachvorträge für Grund- und Mittelschulen, ein Literaturwettbewerb in Anschluss auf die Sachvorträge, Herausgeben eines Sammelbuches mit den besten Schüler-wettbewerbsarbeiten, Programme und Lesungen samt He-rausgeben von Publikationen zum Kennenlernen der sorbi-schen und tschechischen Literatur, Ausstellungsveranstaltun-gen von Künstlerbildwerken als Kunstpräsentation aber auch zum Kennenlernen der Landschaft und des Lebens unserer Nachbarn, Gespräche über die Volksitten und Traditionen und das gegenwärtige Leben, Amateurkonzerte, Schaffung eines Kontaktzentrums für die Lausitz in der Stadtbibliothek und die Gestaltung einer Dauerexposition über die Lausitz, einschließ-lich der Erweiterung des Buchbestandes der sorbischen Abtei-lung.
Mesto Varnsdorf-Mestska knihovna Varnsdorf, Sorbi-scher Künstlerbund e.V. Bautzen,
01.04.2010-29.03.2013
LXXVI
100013424
Neue Wege für Umweltbildung in Sachsen und Böhmen (Rahmenprojekt für das Trinationale Netzwerk Umweltbildung)
Das Projekt schließt an Aktivitäten im Projekt zum Aufbau des Trinationalen Netzwerkes Umweltbildung (TNU) in Sachsen, Böhmen und Niederschlesien an (Förderung Interreg III A 2005 bis 2008). Es wurden rund 150 Partner in Sachsen und ebenso viele in den anderen Regionen für die grenzüber-schreitende Zusammenarbeit sensibilisiert und für die Mitwir-kung im TNU gewonnen. Diese Zusammenarbeit ist zu stärken durch die Entwicklung von neuen Weiterbildungsangeboten für die Professionalisierung der Einrichtungen, sowie durch die gemeinsame Entwicklung und den Transfer neuer Bildungsan-gebote im Netzwerk. Ziel des Projektes ist es, mit Hilfe der Entwicklung neuer, innovativer Bildungsangebote einen quali-tativen Fortschritt bei den Umweltbildungsanbietern in Bezug auf die eigene Professionalisierung und das Bildungsangebot zu erreichen. Dabei wird das Projekt von 3 Säulen getragen: Entwicklung neuer innovativer Bildungsangebote, Transfer dieser Angebote im Netzwerk und Professionalisierung der Umweltbildner durch fachlich-inhaltliche und methodische Wei-terbildungen.
Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt, Dresden-Venkovský prostor o.p.s., Liberec, Střední odborná škola pro ochranu a obnovu životního prostředí, Litvínov, Christlich-soziales Bildungswerk Sach-sen e.V., Nebel- schütz
1.6.2010-31.3.2013
100015917
Gemeinsam für den Erhalt der Umge-bindehäuser-Sensibilisierung und Wissensvermittlung
In einem gemeinsamen Projekt wollen sich drei Partner für den Erhalt der Umgebindehäuser als gemeinsames Kulturerbe einsetzen. Es soll aufzeigt werden, dass sich bei Umgebinde-häusern moderner Wohnkomfort und Erhalt historischer Bausubstanz vereinbaren lassen. Dazu soll das ehemalige Pfarrhaus in Hirschfelde vorbildlich saniert und zahlreiche Bil-dungsangebote während und nach der Bauphase angeboten werden. Mit dem Leitfaden soll ein Standardwerk entstehen, das Gestaltungsvorgaben für Bauherren zusammenfassend darstellt und dabei vorhandene Qualitätskriterien zur fachge-rechten Sanierung integriert. Ein weiterer Aspekt ist die touris-tische Vermarktung der Umgebindehauslandschaft, die durch das Projekt gefördert werden soll, z.B. durch Übernachtungs-möglichkeiten im Pilgerhäusl und durch einen touristisch ange-legten Bildband, der für die Umgebindehauslandschaft als grenzüberschreitende Ferienregion wirbt.
Landratsamt Görlitz-Liberecký kraj, Pilgerhäusl e.V., Zittau
1.7.2010-30.6.2013
LXXVII
100020755
Bewertung des Rohstofflagerpoten-tials im sächsisch-tschechischen Grenzgebiet-Grenzübergreifendes Rohstoffkataster
Neubewertung von 8 grenzübergreifenden Rohstoffvorkom-men aufbauend auf dem Sächsischen Rohstoffkataster der Spat- und Erzvorkommen. Untersuchung dieser Gebiete auf ihr volks- und regionalwirtschaftliches Potential unter Wahrung ökologischer Interessen in einem gemeinsamen, grenzüber-greifenden Ansatz, begründet durch Hoheitspolitik, Effizienz und Synergie bei der Optimierung der Infrastruktur. Wichtige Grundlageninformationen für eine grenzübergreifende Raum-planung gemäß o.g. EU-Direktive; Durchführen von begleiten-den Aktionen, die die Bewohner des Grenzgebietes zu mehr Rohstoffbewusstsein sensibilisieren und Qualifizierung von Auszubildenden und Lehrkörpern; Aufzeigen von Chancen und Risiken eines modernen Bergbaus unter Wahrung der ökologi-schen und sozio-ökonomischen Interessen. Hierzu Maßnah-men der grenzübergreifenden Informationsarbeit: z.B. Einrich-tung eines 3-sprachigen-Internetportales (deutschtschechisch- englisch), Fachveranstaltungen/-Ausstellungen, Fachkräfte-austausch.
Geokompetenzzentrum Frei-berg e.V.-Regionální rozvo-jová agentura Ústeckého kraje a.s., Česká geologická služba, Praha, Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Nossen
1.6.2010-31.5.2011
100042493
Mitteleuropäische Kulturlandschaft Montanregion Erzgebirge/Krušnohorí-Weg zum UNESCO-Welterbe
Projektgegenstand ist die Erstellung von 11 örtlich unter-schiedlichen Pilotstudien. Die Studien behandeln Objekte und Gebiete des böhmischen und sächsischen Erzgebirgsteils als einer Montan- und Kulturlandschaft. Nach einem abgestimm-ten Vorgang vereinbarten die Partner, dass die Studien im Einklang mit der Methodik für die Erstellung von Dokumenten für den Eintrag in das UNESCO-Welterbeverzeichnis als grenzübergreifende Kulturlandschaft, welche die deutschen Projektpartner im Einklang mit den eigenen verarbeiteten Pi-lotstudien erstellten, erarbeitet werden. Ferner soll die tsche-chische Seite in Form von Beratungskonsultationen unterstützt werden. Es sind folgende Pilotstudien: Böhmen: Krupka; Hora Svaté Kateriny; Jáchymov Sachsen: Ehrenfriedersdorf, Jöhs-tadt; Schwarzenberg; Scheibenberg; Lengefeld; Alber-nau/Zschorlau; Annaberg-Buchholz; Königswalde
Ústecký kraj-TU Bergakade-mie Freiberg, Oblastní muzeum v Mostě, Förderverein Montanregion Erzgebirge e.V., Freiberg
1.7.2010-30.9.2012
LXXVIII
100052296
Entwicklung und Durchführung einer Konzeption für die Dauerausstellung zur Geschichte der Deutschen in den böhmischen Ländern
Im Rahmen des Projekts soll ein Konzept für die ständige Aus-stellung zur Geschichte der Deutschen in den böhm. Ländern entwickelt u. realisiert werden. Dafür wird eine Arbeitsgruppe das Ausstellungskonzept erarbeiten, das anschließend in Form von Ausstellungslibretto u. Ausstellungsszenario, einen Ent-wurf der räumlichen Gestaltung, zweisprachigen Begleitpubli-kationen und einer Webpräsentation umgesetzt wird. Im Rah-men des Projektes wird ein Kontaktnetz zu Partnerinstitutionen und Einzelpersonen in der CZ u. im Ausland entstehen.
Collegium Bohemicum o.p.s., Ústí nad Labem-Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V., Dresden, Muzeum města Ústí nad Labem
3.5.2010-31.10.2012
100023407
Wir sind Nachbarn-eine Serie von Sendungen aus dem böhmisch-sächsischen Grenzge-biet
Im Rahmen des Vorhabens werden neue Kooperations- und Kommunikationsstrukturen geschaffen und ein neues, zweisp-rachiges, grenzübergreifendes Informationssystem entwickelt. Durch die Kombination von Daten und Informatio-nen aus der tschechischen und sächsischen Region entsteht immer zu gemeinsam gewählten Themen eine Sendeserie via Webportal und DVD aus dem deutsch-tschechischen Grenz-gebiet (je 52 aus jeder Region, gesamt 104) und ein Info-Internetportal mit beidseitiger Datenbank, welche Infos zu Insti-tutionen und Organisationen beinhaltet. Ausgewählten Institu-tionen mit so gen. Nutzungs- bzw. Multiplikationseffekt, z.B. Schulen zur Einbindung im Unterricht (Heimatkunde, Fremd-sprachen), Städten/Gemeinden, Bibliotheken, Sozialeinrich-tungen, touristischen Infozentren etc., werden 1x in 3 Monaten die DVDs zugeschickt. Ausdrücklicher Bestandteil des Portals wird die Möglichkeit sein, neue Partnerschaften mittels Hilfe von 4 Musterbriefen und einer Datenbank der Interessenten zu knüpfen.
EVROPAN, Děčín - Sendernetz e.V., Grünhain-Beierfeld
1.7.2010-31.12.2011
LXXIX
100044179
Gemeinsame Tourismusentwicklung Bad Schandau – Česká Kamenice
Hauptaktivitäten:-Kooperation der Touristenformationen, För-derung ihrer Entwicklung mit dem Ziel, die grenzüberschrei-tende Dienstleistung und Informationsvermittlung incl. dem Austausch von 4 Mitarbeitern der Touristenformationen zu fördern-Aufbau des gemeinsamen Informations- und Reservie-rungssystems (IRS)/Sehenswürdigkeiten, touristische Ziele und Besonderheiten, Kultur-, Sportveranstaltungen, Feste, Anbieter von Dienstleistungen und Unterkunft, Einbindung von Web -Kameras + Information zu Freenet-Stationen-Werbung für umweltfreundliche Verkehrsmittel in die, sowie in der touristischen Destination (z.B. Image-Film) und Nutzung der Räume am Bahnhof in Bad Schandau zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur-Entwicklung und Erprobung von 24 neuen touristischen Produkten ausgehend von den Ergebnis-sen der SWOT-Analysen (interaktive Pfade, touristische Prog-ramme)-gemeinsame Präsentation der Region (6 x Messe,14 x Promotionsaktion)
Stadtverwaltung Bad Schan-dau - Město Česká Kamenice
1.7.2010-30.6.2013
100057830
Grenzübergreifende Jugend- und Erwachsenenarbeit im Volleyball zur soziokulturellen Ent-wicklung und Weiterbildung von Kindern, Jugendlichen, Lehrern und Trainern
Austauschprogramme mit deutschen und tschechischen Kin-dern/Jugendlichen im Bereich Volleyball in Dresden und Ústí innerhalb von 12 Maßnahmen -interaktive Wochen und Wei-terbildung in den Städten der beiden Projektpartner für Leh-rer/Trainer von Schulen/Vereinen (hierzu mehrere Seminare, Workshops) -aktives Leben und Teilnehmen in Gastfamilien -Trainingseinheiten zur Leistungssteigerung und Leistungser-probung-Schul -/Vereinsbesuch für Motivation zum Volleyball spielen und Projekterweiterung -gemeinsame kulturelle Ver-anstaltungen(z.B. Stadtrundgänge, Schnitzeljagd unter kultu-rellem Aspekt) -gemeinschaftliche sozialpädagogische/ erleb-nispädagogische Maßnahmen(Zoo- /Schwimmbad-/Parkanlagenausflüge) -Öffentlichkeitsarbeit für regionales Engagement und Nachhaltigkeit (Flyer, eigene Homepage, Imagefilme, Zeitungsartikel) -Abschlussveranstaltung in jeder Maßnahme für Jugendliche (2xpro Jahr)
Volleyball Club Dresden e.V. - SK Volejbal Ústí nad Labem
1.7.2010-30.6.2013
LXXX
100057900
Gemeinsame Streifen unter besonde-ren Bedingungen
Das Projekt "Gemeinsame Streifen unter besonderen Bedin-gungen" auf beiden Seiten der Grenze leistet einen Beitrag zur Prävention, zur Verbesserung der Ordnung und Sicherheit der Bevölkerung und erhöht damit das Sicherheitsgefühl der Be-völkerung in den Grenzgebieten und die Attraktivität der Regi-on. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es notwendig, für CZ ein spezielles Boot mit Trailer und Zugmaschine mit Ausstattung sowie der erforderlichen IT-Technik für den Einsatz zur Gefah-renabwehr und Strafverfolgung zu beschaffen. Für SN ist ein spezielles Boot mit Trailer und Zugmaschine zum schnellen Einsatz bei besonderen polizeilichen Lagen sowie zur Strafver-folgung zu beschaffen. Durchführen von 4 zweitätigen Übun-gen der Wasserschutzpolizeien, gemeinsame Streifen (10-12x pro Monat), Schulung zu den Rechtsnormen 2x zweitägige Schulung in CZ, ca. 24 Personen), Sprachfortbildung je 2x in SN und CZ, Arbeitsbesprechung des Managements (2x1,5 Tag ca. 20 Personen).
Landespolizeidirektion Zent-rale Dienste Sachsen, Dres-den - POLICIE ČESKÉ REPUBLI-KY, Krajské ředitelství policie Ústeckého kraje se sídlem v Ústí n. L.
1.9.2010-31.8.2012
100065848
"Vorbereitet für das Leben"-ein Mo-dellprojekt für die Entwicklung der Persönlichkeit für Kinder und Jugendliche in der Euro-region Erzgebirge-Krušnohoří
Im Projekt sollen altersspezifische Lösungen zur Unterstützung der Persönlichkeitsentwicklung modellhaft mit Kindern und Jugendlichen unter Teilnahme und Einbeziehung von Eltern, Erziehern, Experten und Trainern in 3 Modulen unter Nutzung lokaler Ressourcen erprobt werden: Maßnahmen Modul 1-gesunde Lebensweise (9dt., 9 tsch., davon 2 Begegnungen), Modul 2-Bewegung erlernen-Fitness erreichen (17 dt., 11 tsch. davon 10 Begegnungen), Modul 3-Fähigkeiten und Fertigkei-ten erwerben (18 dt., 18 tsch.). Eltern, Erzieher, Trainer, Ex-perten tauschen darüber in 3 gemeinsamen Workshops Erfah-rungen und Standpunkte aus.
Ländliche Erwachsenenbil-dung im Freistaat Sachsen e.V., Dresden-Svazek obcí INTEGRO-Západ Českého středohoří- Poohří, Třebívlice
1.10.2010-30.9.2012
LXXXI
100065789
Fluss Elbe-Unser gemeinsames Erbe Die in Sachsen vorhandene Erfahrung im Betrieb von Um-weltmobilen (=Kfz mit Umweltlabor) und die in Tschechien vorhandene Erfahrung mit Umweltbildungsprogrammen sollen genutzt werden, um gemeinsam mobile Bildungsprogramme für das Grenzgebiet zu schaffen. Dafür wird eine enge Zu-sammenarbeit zwischen Schulen, nichtstaatl. Organisationen und öffentlicher Verwaltung aufgebaut. 1. Intensive Zusam-menarbeit bei Methodik u. Materialien 2. Durchführung von Lehrerseminaren 3. Bildungsprogramme für die direkte Umge-bung der Schulen. Mobile Labore ermöglichen Beprobung und Verarbeitung der Ergebnisse vor Ort. Erlernt werden die Be-stimmung von Pflanzen und Tieren, Prinzipien des Biomonito-ring, Interpretation u. Bildung eigener Meinung über den Zu-stand der Umwelt. 4. Durchführung von Mehrtagesprogram-men mit Partnerschulen zu Analyse, Bewertung und Vergleich der Gewässerverschmutzung, Ursachen/Zusammenhänge, Nutzung/Schutz 5. Auswertung der Ergebnisse einschl. Visua-lisierung der Ergebnisse im Internet.
Středisko ekologické výchovy a etiky Rýchory-SEVER Brontosaurus Krkonoše, Litoměřice-Sächsische Lan-desstiftung Natur und Umwelt (LaNU), Niederwiesa/Lichtenwalde, Město Litomeřice, Landschaft Zukunft e.V., Stadt Wehlen OT Pötzscha
1.10.2010-30.9.2013
100066332
VODAMIN Es sind folgende gemeinsame grenzüberschreitende Maß-nahmenkomplexe geplant: 1. Grundwasser in Braunkohlenre-vieren nordböhmisches Revier/Eizugsgebiet der Bilina, Ober-lausitz) mit einer Abschätzung der Auswirkungen des Gruben-wasseranstieges (hydrogeologische Erfassung, Modellierung) auf die Umwelt und Infrastruktur (Standortsicherheit). 2. Reini-gung von Grubenwässern aus dem Braunkohlenbergbau (Auswahl geeigneter Verfahren). 3. Gruben- und Oberflächen-wasserprobleme im ehem. Erz- und Steinkohlenbergbau in Zinnwald/Cínovec bzw. Lugau/Oelsnitz. 4. Handlungskonzepte (Gefahrenvorhersagen, Empfehlungen zur Planung von infrast-ruktureller Maßnahmen/Auswahl der geeigneten Lokalitäten) für Bergbaugebiete/Folgelandschaften. 5. Maßnahmenpläne zur Wiederherstellung eines natürlichen Zustandes des gren-züberschreitenden Fließgewässers in Zinnwald/Cínovec.
Ústecký kraj, Oddělení řízení grantových schémat, Ústí nad Labem-Sächsisches Oberbergamt, Freiberg, Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Dresden, Stadtver-waltung Oelsnitz/Erzgeb.
1.12.2010-30.11.2013
LXXXII
100065833
Verhinderung und Verfolgung der grenzüberschreitenden Fahrzeug- und Betäubungsmittelkri-minalität
Das Ziel des Projektes ist die Vertiefung der Zusammenarbeit der Projektpartner. Dazu werden folgende Aktivitäten vorgese-hen:-Einführung gemeinsamer Präventionsmaßnahmen, Ein-führung gemeinsamer Streifen der Diensthundeführer mit Diensthunden, Einführung gegenseitiger Schulungen zur Prä-vention und Bekämpfung von Kfz- u. Btm-Kriminalität, Treffen der Revierleiter grenzüberschreitend angrenzender Polizeire-viere, gemeinsame Fortbildung der Diensthundeführer mit Diensthunden, Tagungen gemeinsamer Arbeitsgruppen der Schutz- u. Kriminalpolizei, gemeinsame Dienstausübung bei Streifen, Verkehrskontrollen u. verdachtsunabhängigen Kont-rollen, Aufbaulehrgänge Tschechisch für Beamte des LP Investitionsschwerpunkte: LP: 3 Spezial-Kfz für K-Dienste der Grenzreviere, 2 Sp.-Kfz.für Diensthundestaffel, Kfz-Diagnosetools und Btm-Vortestgeräte PP001:3 Fz. f. DH-Staffel, 1 Präventionsfz. 1 Bildübertragungsanlage (zur ver-deckten Beobachtung), 800 Btm-Tester.
Polizeidirektion Oberes Elbtal-Osterzgebirge Dres-den-Krajske reditelstvi policie Usteckeho kraje
01.07.2011-31.12.2013
100082354
ELLA Regio-Grenzüberschreitender Regionalverkehr Ustecky kraj/VVO Verkehrsverbund Oberelbe-Machbarkeitsstudie
Das Projekt beinhaltet die Herausarbeitung der Voraussetzun-gen für ein grenzüberschreitendes ÖPNV/SPNV-Konzept zwi-schen dem Bedienungsgebiet des VVO im Raum Sächsische Schweiz/Osterzgebirge und dem angrenzenden Verkehrsge-biet des Bezirkes Ústí In einer Machbarkeitsstudie wird dar-gestellt, wie die Ausgestaltung und Revitalisierung bestehen-der grenzüberschreitender Eisenbahnverbindungen, insbeson-dere der Verbindung Bad Schandau-Sebnitz-Poustevna-Rumburk erfolgen kann. Es werden konzeptionelle Vorschläge für ein einheitlich für beide Länder aufzubauendes Fahrgastin-formationssystem erarbeitet, mit dem die Sprachbarrieren im Grenzraum überwunden werden können. In einem Modell werden die Bedingungen für ein grenzübergreifendes Tarif- und Ticketsystem dargestellt, das Anschlussmöglichkeiten an die bestehenden Tarifsysteme ermöglicht. Weiterhin werden Voraussetzungen für eine gemeinsame Verkehrsplanung ab-gestimmt.
Verkehrsverbund Oberelbe GmbH Dresden-Ústecký kraj
01.07.2011-31.12.2012
LXXXIII
100066821
Das Ziel des Projektes besteht in der Erarbeitung, dem Druck sowie der Erprobung eines Lehrbuches mit Quellensammlung und Empfehlungen zur Umsetzung für die Lehrer, die der ge-meinsamen Geschichte und Entwicklung des Zielgebietes im wirtschaftlichen, politischen und geographischen Kontext ge-widmet sind. Auf der Grundlage der Recherche von verfügba-ren historischen Quellen werden im Voraus vereinbarte The-men behandelt. Nach der Erarbeitung werden Text- und Quel-lenband durch die Empfehlungen zur Umsetzung verbunden, die auf aktuellen Erkenntnissen der Didaktik basieren. Darauf folgen die Verbreitung und die Testphase an ausgewählten Gymnasien in dem Bezirk Ústí und im Freistaat Sachsen so-wie-anschließend-die Evaluation der Projektergebnisse.
Ústecký kraj-Technische Uni-versität Dresden, Univerzita Jana Evangelisty Purkyně Ústí n. L.
01.04.2011-31.3.2014
100012813
InWest-Informatikwissenstransfer zur wirtschaftlichen Entwicklung der sächsisch-tschechischen Grenz-region
In mehrtägigen zusammenhängenden Seminaren und Work-shops werden aktuelle Forschungsergebnisse systematisch von Wissenschaftlern und Studierenden anwendungsgerecht aufbereitet. Dazu werden Demonstratoren und Anwendungs-beispiele entwickelt und präsentiert. Dort wird jedes Technolo-giethema in drei aufeinander folgenden Veranstaltungsphasen gezielt für Innovationsprojekte adaptiert und Technologieneh-mern der Grenzregion präsentiert. Dies bildet die Schnittstelle zu Technologienehmern und sichert Nachhaltigkeit und tech-nologische Tiefe. Im Projekt werden die Technologiethemen Elektromobilität, Radio Frequence Identification (RFID) und Sensornetze bearbeitet. Diese sind relevant für zukunftsorien-tierte Optimierung in den Bereichen Energie, Logistik und selbstorganisierende Datenerfassung. Das Projekt etabliert dauerhaft ein Netzwerk aus Wissenschaftler, Studierenden und KMUs der Grenzregion.
Technische Universität Chemnitz-Univerzita Jana Evangelisty Purkyně Ústí n. L., Stiftung Internatio-nales Informatik- und Begeg-nungszentrum Sachsen (IBS) Lauta
01.02.2011-31.01.2014
LXXXIV
100080907
ENA1-Nutzung erneuerbarer Energien in der Gebäudeintegration für kleine Anwendungen
Im Rahmen des Projektes soll eine umfassende Analyse des euroregionalen Angebots- und Anwendungspotentials auf dem Gebiet der Solartechnik erfolgen. Die Anwendung der Solar-technik in den Formen Photovoltaik (PV), Solarthermie und zunehmend Hybridtechniken für Kleinabnehmer sind in der passenden Konfiguration unter Berücksichtigung spezifischer Kundenanforderung zu realisieren. Durch die dynamische Entwicklung verfügbarer Technologien und die enormen Wachstumspotentiale ist der Markt intransparent und soll durch die grenzüberschreitende Bündelung vorhandenen Know hows strukturiert werden. Hierfür werden eine Technolo-gie-Studie für PV, Solarthermie und Hybridtechniken und eine Markt-Analyse zum Studium des Angebots und der Nachfrage-Seite erarbeitet sowie eine Analyse bestehender Netzwerke durchgeführt. Über Expertenworkshops, den Aufbau eines Internetportals zur Solartechnik sowie die Konzepterstellung für Modellprojekte werden grenzüberschreitende Netzwerke generiert.
Europäische Forschungsge-meinschaft Dünne Schichten e.V.-Trojzemi, o.p.s. Liberec
01.07.2011-30.06.2014
LXXXV
Anhang 3: Grenzübergänge in der Euroregion Quelle: Homepage der Euroregion Elbe/Labe (9).
Bezeichnung Art Nutzungsmöglichkeiten
Neurehefeld-Moldava Straße für Kfz bis 3,5 t Fußgänger, Behinderte, Fahrradfahrer, Krafträder; PKW
Georgenfeld/Zinnwald-Zadní Cínovec Wanderweg Fußgänger, Behinderte, Fahrradfahrer, Skifahrer
Altenberg-Cínovec Straße für Kfz bis 12 t; Bus-se PKW, Busse
Zinnwald-Cínovec Straße für Kfz bis 3,5 t Fußgänger, Behinderte, Fahrradfahrer, Krafträder; PKW
Fürstenau-Fojtovice Wanderweg Fußgänger, Fahrradfahrer, Skifahrer
Breitenau-Krásný Les Autobahn A 17/D 8 Krafträder, PKW, LKW, Busse
Bahratal-Petrovice Straße für Kfz bis 3,5 t; Bus-se Fußgänger, Fahrradfahrer, Krafträder; PKW, Busse
Rosenthal-Jílové/Sněžník Wanderweg Fußgänger, Behinderte, Fahrradfahrer
Bad Schandau-Děčín Eisenbahn Eisenbahn
Schöna-Dolní Žleb Elbradweg Fußgänger, Behinderte, Fahrradfahrer
Schöna-Hřensko Personenfähre Schifffahrt
Schöna-Hřensko Wasserstraße Elbe/Labe Schifffahrt
Schöna-Hřensko Straße für Kfz bis 3,5 t; Bus-se Fußgänger, Behinderte, Fahrradfahrer, Krafträder; PKW, Busse
Zadní Jetřichovice-Rabensteine Wanderweg Fußgänger, Fahrradfahrer
Niedermühle-Vlčí deska Wanderweg Fußgänger
Hinterhermsdorf-Zadní Doubice Wanderweg Fußgänger, Behinderte, Fahrradfahrer
Weißbachtal-Brtnícký potok Wanderweg Fußgänger
Hinterhermsdorf-Mikulášovice Wanderweg Fußgänger, Fahrradfahrer, Skifahrer, Reiter
Saupsdorf (Wachberg)-Mikulášovice Wanderweg Fußgänger, Fahrradfahrer, Skifahrer
Sebnitz OT Hertigswalde (Waldhaus)-Mikulášovice-Tomášov Wanderweg Fußgänger, Fahrradfahrer, Skifahrer
Sebnitz (Forellenschänke)-Mikulášovice-Tančnice Wanderweg Fußgänger
Sebnitz-Dolní Poustevna Straße für Kfz bis 3,5 t Fußgänger, Fahrradfahrer, PKW
Langburkersdorf-Lobendava Wanderweg Fußgänger, Fahrradfahrer
LXXXVI
Anhang 4: Touristische Kennzahlen Quelle: Landesamt für Statistik in Sachsen, Tschechisches Amt für Statistik.
Kreis Beherbergungsstätten Angebotene Betten Ankünfte in Tsd. Übernachtungen in Tsd.
1998 2004 2007 2010 1998 2004 2007 2010 1998 2004 2007 2010 1998 2004 2007 2010
Dresden, Stadt 117 147 164 179 13.867 14.959 16.929 18.907 921 1.235 1.499 1.677 1.958 2.639 3.315 3.532
Sächsische Schweiz 217 215 200 9.552 9.498 9.106 296 339 354 1.220 1.305 1.337
Weißeritzkreis 138 139 129 6.989 6.881 6.558 234 250 270 966 1.045 1.117 Sächsische Schweiz/Osterzgebirge 354 17.130 644 2.488
insgesamt sächsischer Teil 472 501 493 533 30.408 31.338 32.593 36.037 1.450 1.824 2.122 2.321 4.144 4.989 5.769 6.020
Ústí n. L. (Aussig) 63 29 31 24 2.812 1.853 1.566 1.206 77 48 47 36 232 130 113 64
Litoměřice (Leitmeritz) 86 48 50 57 3.768 2.626 2.739 3.266 63 46 45 52 252 165 147 151
Teplice (Teplitz) 79 59 58 48 3.926 3.361 3.152 2.754 80 56 60 55 240 388 399 295
Děčín(Tetschen) 240 134 132 97 7.470 5.931 5.591 4.684 154 89 98 58 522 260 260 144
insgesamt tschechischer Teil 468 270 271 226 17.976 13.771 13.048 11.910 373 239 250 201 1.246 943 919 654
insgesamt 940 771 764 759 48.384 45.109 45.641 47.947 1.823 2.063 2.372 2.522 5.390 5.932 6.688 6.674
LXXXVII
Anhang 5: Landnutzung (in %) in der Euroregion Elbe/Labe Quelle: Landesamt für Statistik in Sachsen, Tschechisches Amt für Statistik.
Landwirtschaftsfläche Waldfläche Wasserfläche bebaute Fläche sonstige Flächen 1998 2010 1998 2010 1998 2010 1998 2010 1998 2010
sächsischer Teil 56 50 29 34 1 1 7 14 7 1 tschechischer Teil 52 51 32 33 2 2 2 2 12 12
insgesamt 54 50 30 33 2 2 4 7 10 8 Anhang 6: Bevölkerungsentwicklung in der Euroregion Elbe/Labe Quelle: Landesamt für Statistik in Sachsen, Tschechisches Amt für Statistik.
Kreis 1999 2011
Dresden, Stadt 478.310 523.058
Sächsische Schweiz 149.816
Weißeritzkreis 124.524 Sächsische Schweiz/Osterzgebirge 252.308
sächsischer Teil gesamt 752.650 775.366
Ústí n. L. (Aussig) 118.594 121.699
Litoměřice (Leitmeritz) 114.181 117.941
Teplice (Teplitz) 129.909 129.932
Děčín (Tetschen) 133.768 135.238
tschechischer Teil gesamt 496.452 504.810
insgesamt 1.249.102 1.280.176
LXXXVIII
Anhang 7: Migrationssaldo in der Euroregion Elbe/Labe Quelle: Landesamt für Statistik in Sachsen, Tschechisches Amt für Statistik.
Kreis 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Dresden, Stadt -664 1.578 1371 2418 3767 3831 7820 9405 5432 4375 4226 5082
Sächsische Schweiz -313 -1.000 -1242 -968 -419 -717 -695 -930 -939
Weißeritzkreis 1.028 615 -284 -255 -359 -286 -502 -468 -292
Sächsische Schweiz/ Osterzgebirge -1179 -556 -450
sächsischer Teil gesamt 614 1.193 -155 1.195 2.989 2.828 6.623 8.007 4.201 3.196 3.670 4.632
Usti n. L. (Aussig) -11 -173 -257 131 -19 58 759 410 670 546 149 116
Litomerice (Leitmeritz) 227 369 289 303 676 398 -286 -1.357 3.542 964 -224 -137
Teplice (Teplitz) 959 498 313 814 709 576 99 418 1.131 864 -40 -61
Decin(Tetschen) 183 -26 -119 59 177 112 307 516 696 78 -86 -557
tschechischer Teil Gesamt 1.358 668 226 1.307 1.543 1.144 879 -13 6.039 2.452 -201 -639
insgesamt 1.972 1.861 71 2.502 4.532 3.972 7.502 7.994 10.240 5.648 3.469 3.993
LXXXIX
Anhang 8: Kriminalstatistik 2002-2011 Quelle: Nährig, 2012.
Straftat Jahr
Anzahl erfasste Fälle
Zu-/ Ab-nahme absolut
Zu-/ Ab-nahme in %
aufgeklärte Fälle in %
aufgeklärte Fälle absolut
ermittelte Tatverdächtige Jugendliche in %
ermittelte Tatverdächtige Nichtdeutsche in %
Straftaten insgesamt 2002 3.773 -1570 -29,4 79,8 3.011 13,9 50
2003 3.349 -424 66,4 74,2 2.485 13,4 40,2
2004 3.096 -253 -7,6 69,6 2.155 10,6 36,9
2005 3.640 544 17,6 77 2.803 12,8 44,9
2006 3.558 -82 -2,3 78,3 2.786 14,2 52,2
2007 3.738 181 5,1 77,6 2.901 9,1 46,2
2008 3.409 -329 -8,8 74,4 2.536 8,5 49,2
2009 2.821 -588 -17,2 70,6 1.992 9,2 34,3
2010 3.252 431 15,3 73,2 2.380 7,4 42
2011 2.987 -265 -8,1 69,7 2.082 5,7 39,4
Diebstahl insgesamt 2002 1.078 -35 -3,1 58,3 628 27,6 5,6
2003 1.033 -45 -4,2 51,8 535 24,9 10
2004 1.090 57 5,5 44,6 486 20,5 14,1
2005 912 -178 -16,3 58,8 536 24,2 11,7
2006 859 -53 -5,8 45,5 391 17,8 15,6
2007 993 135 15,7 57,2 568 12 20,6
2008 920 -73 -7,4 47,5 437 14,7 23,8
2009 929 9 1 44,3 412 14,7 21,9
2010 1.031 102 11 50 516 12,9 36
2011 856 -175 -17 38,8 332 12,6 37
XC
Rauschgiftdelikte (Btm)
2002 129 62 92,5 96,9 125 39,7 12,7
2003 90 -39 -30,2 95,6 86 22,3 10,6
2004 73 -17 -17,9 100 73 19,7 4,2
2005 125 52 71,2 97,6 122 23,9 17,7
2006 97 -28 -22,4 96,9 94 20,7 23,9
2007 105 8 8,2 99 104 4,7 33
2008 133 28 26,7 98,5 131 5,1 38,5
2009 160 27 203 100 160 6,2 37
2010 161 1 0,6 100 161 1,9 47,1
2011 294 133 826 100 294 1,1 19 Anhang 9: Betriebe und Beschäftigte im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe; Baugewerbe im sächsischen Teil der Euroregion El-
be/Labe Quelle: Landesamt für Statistik in Sachsen.
Kreis
Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe (Bauhauptgewerbe und Aus-
baugewerbe)
Betriebe Beschäftigte Betriebe Beschäftigte
2000 2010 2000 2010 2000 2010 2000 2010
Dresden, Stadt 212 237 20.939 24.515 720 619 13.248 8.677
Sächsische Schweiz 86 6.226 333 5.838
Weißeritzkreis 74 5.008 280 4.514
Sächsische Schweiz/Osterzgebirge 166 12.834 594 6.817
Insgesamt 372 403 32.173 37.349 1.333 1.213 23.600 15.494
XCI
Anhang 10: Gültigkeitsbereich des Elbe/Labe Tickets Quelle: Homepage des VVO. In: http://www.vvo-online.de/de/tickets_und_netz/fahrpreise/grenzueberschreitend/index.aspx, am 20.05.2012.
XCII
Ehrenwörtliche Erklärung
Ich versichere hiermit ehrenwörtlich durch meine Unterschrift, dass ich die vorstehen-
deDiplomarbeit selbstständig und ohne Benutzung anderer als der angegebenen
Hilfsmittel angefertigt habe. Alle Stellen, die wörtlich oder sinngemäß aus veröffentlich-
ten oder unveröffentlichten Schriften oder dem Internet entnommen worden sind, sind
als solche gekennzeichnet. Keine weiteren Personen waren an der geistigen Herstel-
lung der vorliegenden Arbeit beteiligt.
Die Arbeit wurde bisher weder im Inland noch im Ausland in gleicher oder ähnlicher
Form einer anderen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch nicht physisch oder elektro-
nisch veröffentlicht.
Madlen Fischer Dresden, 29.05.2012