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Exoplaneten Warum wird nach ihnen gesucht? Und wie werden sie nachgewiesen? Pascal Gimmler und Jan Rutenkolk 18.03.2015 Carl-Fuhlrott-Gymnasium Jung-Stilling-Weg 45, 42349 Wuppertal Pascal Gimmler 42369 Wuppertal, Mühle 15a [email protected] Jan Rutenkolk 42287 Wuppertal, Giveonstraße 13 [email protected] Gesamtwerk

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Exoplaneten Warum wird nach ihnen gesucht?

Und wie werden sie nachgewiesen?

Pascal Gimmler und Jan Rutenkolk

18.03.2015

Carl-Fuhlrott-Gymnasium

Jung-Stilling-Weg 45, 42349 Wuppertal

Pascal Gimmler

42369 Wuppertal, Mühle 15a

[email protected]

Jan Rutenkolk

42287 Wuppertal, Giveonstraße 13

[email protected]

Gesamtwerk

1

2

Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ............................................................................................................................ 4

2 Was ist ein Exoplanet? ....................................................................................................... 5

3 Nachweismethoden ........................................................................................................... 7

3.1 Die Transitmethode ..................................................................................................... 7

3.2 Radialgeschwindigkeitsmethode ................................................................................. 9

4 Professionelles Suchen nach Exoplaneten ....................................................................... 12

4.1 Warum? ..................................................................................................................... 12

4.2 Erdähnliche Planeten ................................................................................................. 13

4.3 Das Weltraumteleskop Kepler ................................................................................... 14

4.3.1 Die Mission ......................................................................................................... 14

4.3.2 Der Aufbau ......................................................................................................... 15

4.3.3 Kepler als Person ................................................................................................ 16

4.4 Transitsuchprogramm der nächsten Generation der ESO ........................................ 17

5 Einen Exoplaneten aufnehmen und mithilfe der Transitmethode auswerten ................ 19

5.1 Das Finden eines geeigneten Sterns mithilfe der ETD Datenbank ............................ 19

5.2 Das Aufnehmen der Bilder ........................................................................................ 22

5.2.1 Der Technische Aufbau ...................................................................................... 22

5.2.2 Das Synchroniwieren der Zeit ............................................................................ 23

5.2.3 Den Stern mit dem Teleskop finden ................................................................... 23

5.2.4 Autoguiding ........................................................................................................ 25

5.2.5 Aufnahmen erstellen .......................................................................................... 26

5.2.6 Probleme während dem Aufnehmen der Bilder ................................................ 27

5.3 Kalibrierung der aufgenommenen Rohbilder ............................................................ 30

5.3.1 Ein Dark Frame von Rohbild abziehen ............................................................... 30

5.3.2 Ein Künstliches Flat Field erstellen ..................................................................... 32

5.3.3 Flat Field mit Dark Frame abziehen .................................................................... 33

5.4 FITS Header ................................................................................................................ 35

5.5 Erstellung der Lichtkurve mithilfe des Programmes Muniwin .................................. 36

5.5.1 Was ist Muniwin? ............................................................................................... 36

5.5.2 Muniwin kostenlos downloaden ........................................................................ 36

5.5.3 Muniwin installieren........................................................................................... 37

3

5.5.4 Ein neues Projekt erstellen ................................................................................. 38

5.5.5 Einstellungen für CCD Kamera vornehmen ........................................................ 39

5.5.6 Kalibrierte Bilder in Muniwin einladen und für das Erstellen der Lichtkurve

vorbereiten ....................................................................................................................... 40

5.5.7 Erstellung der Lichtkurve .................................................................................... 43

5.5.8 Light curve - Muniwin ......................................................................................... 45

5.5.9 Tools: Werkzeuge und Statistik .......................................................................... 47

5.5.10 Lichtkurve exportieren ....................................................................................... 48

5.6 Lichtkurve auf ETD (Exoplanet Transit Database) veröffentlichen ........................... 49

5.6.1 Schritt 1 von 5: Dateipfad angeben .................................................................... 49

5.6.2 Schritt 2 von 5: Lichtkurve betrachten und fitten .............................................. 50

5.6.3 Schritt 3 von 5: Überprüfen von Schritt 2 .......................................................... 51

5.6.4 Schritt 4 von 5: Persönliche Daten angeben ...................................................... 53

5.6.5 Schritt 5 von 5: Letztes Überprüfen und Hochladen .......................................... 54

5.7 Auswertung der Lichtkurve über ETD (Exoplanet Transit Database) ........................ 55

5.8 ETD Referenz.............................................................................................................. 57

5.9 Berechnung der Exoplaneten-Parameter .................................................................. 58

5.9.1 Radius ................................................................................................................. 58

5.9.2 Neigungswinkel .................................................................................................. 60

5.9.3 Einschub: exoplanets.org: .................................................................................. 66

6 Nachweis des Exoplaneten WASP-36 b ............................................................................ 68

7 Können wir durch die Transitmethode gesehen werden?............................................... 72

8 Unsere Teilnahme bei Jugend forscht .............................................................................. 75

9 Anhang.............................................................................................................................. 76

9.1 Literaturverzeichnis ................................................................................................... 76

9.2 Danksagung ............................................................................................................... 79

9.3 Abschlusserklärungen ................................................................................................ 80

4

1 Einleitung Der von der Schule ermöglichte Projektkurs in dem Fach Astronomie gab uns die einmalige

Gelegenheit astronomische Erfahrungen zu sammeln. Durch unser Interesse an der

Tatsache, dass die Sterne nicht nur als Punkte am Himmel zu sehen sind, ergriffen wir die

Möglichkeit und beschlossen an dem Projektkurs Astronomie teilzunehmen. Angeregt durch

Herrn Koch, welcher uns das Thema der Exoplaneten kurz vorstellte, und aufgrund der direkt

vorhandenen Begeisterung beschlossen wir eine Projektarbeit zu schreiben und uns so näher

mit diesem Thema auseinander zu setzen.

Nachdem wir die Projektarbeit erfolgreich abgeschlossen hatten, wurde uns während eines

Vortrages die Frage gestellt, warum wir noch nicht bei Jugend Forscht teilnehmen. Aufgrund

dieses Startschusses haben wir zusammen beschlossen bei dem Wettbewerb teilzunehmen.

Im Laufe des Regionalwettbewerbes belegten wir auch einen der ersten Plätze und sind nun

mit genau dieser Arbeit beim Landeswettbewerb eingeladen.

Anschließend wollten wir mit einer Arbeit eine besondere Lernleistung erbringen und haben

unsere ehemalige Projektarbeit zusammengefasst und durch tiefgründige Informationen

ergänzt und vervollständigt. Somit heißt auch der Untertitel dieser Besonderen Lernleistung

nicht mehr „Nachweis des Exoplaneten HAT-P-22 b“ sondern „Warum wird nach ihnen

gesucht? Und wie werden sie nachgewiesen?“. In dieser Arbeit wollten wir uns nun von der

ausführlichen Erklärung, wie ein Exoplanet von Hobbyastronomen nachgewiesen werden

kann, distanzieren und uns mehr um weitreichendere Fragestellungen bemühen. Trotz

dieser ausführlichen Erklärung rund um Exoplaneten haben wir auch eine weitere Messung

durchführen können, welche ebenfalls erläutert wurde.

Dieses Gesamtwerk ist nun eine Zusammenfassung der Projektarbeit, der Besonderen

Lernleistung und dem Jugend forscht Wettbewerb. Von allen genannten Arbeiten ist der

gesamte Umfang in dieser Arbeit vollständig enthalten.

5

Abbildung 1 - Künstlerische Darstellung des Exoplaneten CoRoT-9 b (Quelle: ESO/L. Calçada; http://www.eso.org/public/germany/images/eso1011a/)

2 Was ist ein Exoplanet? Ein Exoplanet oder auch extrasolarer Planet ist ein Planet, welcher außerhalb unseres

Sonnensystems in einem anderen Sonnensystem besteht. Er kreist dort um eine Sonne bzw.

von uns aus betrachtet einen Stern.

Dabei spielt es keine Rolle um was für einen Stern der Exoplanet kreist. Dieser kann groß

oder klein sein. Die einzige Bedingung, die an einen Exoplaneten gestellt wird, ist, dass dieser

sich in einer Wechselwirkung mit seiner Sonne befindet, und somit um diese kreist und sie

nicht verlässt.

6

Diese Exoplaneten können ein Gesteinsplanet, Supererde, Gasriese oder ein Gasplanet sein.

Gesteinsplaneten werden dabei so definiert, dass diese erdähnlich sind. Das bedeutet in

diesem Fall, dass diese eine felsige Oberfläche besitzen. Supererden besitzen dieselben

Eigenschaften wie die Gesteinsplaneten. Allerdings haben diese ein Vielfaches der Erdmasse

und sind somit deutlich größer als die Erde.

Beispielhaft als erdähnlicher Exoplanet lässt sich, ein mithilfe des Kepler-Teleskops

gefundener Planet, zusätzlich anführen.

Es handelt sich um Kepler 186f, welcher sich

in der Umlaufbahn eines roten Zwergsterns

der Spektralklasse M befindet. Sowohl sein

Radius als auch seine Masse entsprechen dem

1,1-fachen der Erde. Er umkreist seinen Stern

innerhalb von 130 Tagen in einer Distanz von

52,4 Millionen Kilometern. Dies entspricht

0,35 Astronomischer Einheiten1. Obwohl er

seinen Stern so viel dichter als die Erde

umkreist, befindet er sich noch am Rande der

habitablen Zone und ist somit einer der

vielversprechendsten Kandidaten auf

außerirdisches Leben.

Gasriesen hingegen sind ähnlich wie Jupiter und bestehen vollkommen aus Gasen. Die

Gasplaneten hingegen sind deutlich kleiner als die Gasriesen und können mit Neptun

verglichen werden.

1 Abstand Erde Sonne

Abbildung 3 - Unser Sonnensystem aufgeteilt in felsige Planeten und Gasplaneten (Hintergrundquelle: http://www.oculum.de/sites/astroeinstieg/sonnensystem.asp; Nachbearbeitung des Bildes aus eigener Hand)

Abbildung 2 - Kepler-186f und die Erde dargestellt (Quelle: http://www.hpcf.upr.edu/~abel/phl/Kepler186/Kepler186f.jpg)

7

3 Nachweismethoden Um einen Exoplaneten nachzuweisen gibt es einige Methoden. Diese können allerdings alle

nur das nutzen, was von einem Stern hier auf der Erde ankommt. Daran, eine Reise zu dem

jeweiligen Stern anzutreten und den Planeten mit eigenen Augen zu sehen, ist nicht zu

denken. Die Methoden, welche dabei am häufigsten genutzt werden, sind die

Transitmethode und die Radialgeschwindigkeitsmethode. Zu der Transitmethode befindet

sich in Kapitel 5 eine ausführliche Anleitung, wie von einem Hobbyastronom ein Exoplanet

nachgewiesen werden kann. Dabei wurden Beispiele und Referenzen von unserer eigenen

Aufnahme genommen.

3.1 Die Transitmethode Bei der Transitmethode geht man davon aus, dass der Exoplanet, von der Erde aus gesehen,

vor seinem Mutterstern herläuft. Dabei werden Bilder des Muttersternes aufgenommen, um

seine Helligkeit zu messen. Wenn ein solcher Exoplanet vor seinem Mutterstern herläuft,

deckt er einen Teil von seinem Mutterstern ab. In Relation zu den benachbarten, nicht

veränderlichen Vergleichssternen, ist dieser Lichtabfall messbar. Diese messbaren Werte

sind allerdings viel zu gering, um sie mit bloßem Auge sehen zu können. Deshalb werden

auch Bilderserien mit gleichen Einstellungen aufgenommen, um den geringen Lichtabfall

mithilfe der Computertechnik zu messen.

Die aufgenommenen Bilder werden kalibriert, um Fehler zu eliminieren. Anschließend

werden die Helligkeitswerte des Sternes, um den der Exoplanet kreist, mithilfe des

Computers mit anderen Sternen verglichen um diese in Relation zu setzen. Dies wird

gemacht, da sonst immer andere Ergebnisse erzielt würden, da die Intensität des Sternes

folgend unter anderem von der Belichtungszeit und Wetterverhältnissen abhängen würde.

Würden die Bilder also lange belichtet, dann wären die Sterne allesamt heller. Da aber alle

Sterne heller werden und alle gleich von der Belichtungszeit und anderen Dingen abhängen,

kann man diese immer vergleichen und einen Helligkeitswert bilden. Dieser Helligkeitswert

wird folgend in ein Diagramm, auch Lichtkurve genannt, eingetragen und ausgewertet. Dabei

wird jeder Helligkeitswert eines jeden Bildes zum Zeitpunkt der Aufnahme aufgetragen.

Als Lichtkurve wird hierbei der Helligkeitsabfall des Muttersternes bezeichnet. Hier wird die

Helligkeit des Muttersternes gegenüber der Zeit aufgetragen (Abbildung 4). Dabei entsteht

eine Kurve, welche vor dem Eintritt des Exoplaneten vor den Mutterstern noch konstant ist

(Situation 1). Danach nimmt die Helligkeit des Muttersternes mit zunehmender

Geschwindigkeit ab, bis sich mehr als die Hälfte des Exoplaneten vor dem Mutterstern

befindet. Folgend nimmt die Helligkeit zwar immer noch ab, aber die Rate des Abfalls wird

schwächer, bis der Exoplanet komplett vor dem Mutterstern steht (Situation 2).

In dem Zeitraum, in dem der Exoplanet noch vor dem Mutterstern steht, bleibt die Helligkeit

fast konstant, bis der Exoplanet den Mutterstern nicht mehr mit seinem gesamten Umfang

bedeckt (Situation3). Dies liegt daran, dass der Stern mittig gesehen heller ist als an seinem

Rand. Nun entspricht die Situation wieder derjenigen zum Zeitpunkt des Eintrittes vor den

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Mutterstern, nur genau umgekehrt. Der Exoplanet wird von nun an immer schneller weniger

Fläche des Muttersternes verdecken. Somit wird auch die Helligkeit immer schneller weiter

ansteigen. Dies geschieht bis der Exoplanet komplett aus der Fläche des Sternes austritt und

nichts mehr verdeckt (Situation 4). Von diesem Zeitpunkt bleibt die Lichtkurve wieder

konstant bei dem Ausgangswert der Helligkeit des Muttersternes.

Die Differenz des Lichtabfalls (die der Helligkeit des Muttersternes ohne Exoplaneten und die

des Muttersternes, während der Exoplanet komplett vor dem Mutterstern steht) wird später

verwendet, um verschiedene Parameter des Planeten zu errechnen, wie zum Beispiel den

Radius.

Abbildung 4 – Diagramm zur Helligkeitskurve mit schematischer Darstellung des Transits

9

3.2 Radialgeschwindigkeitsmethode Bei dieser Methode wird der Doppler Effekt ausgenutzt. Durch diesen Effekt ist es möglich,

sofern die Bahnneigung und die Sternmasse bekannt sind, die untere Massegrenze des

Exoplaneten zu ermitteln. Schlussfolgernd ist es möglich durch das Durchführen der

Transitmethode und des Doppler Effekts auf die durchschnittliche Dichte des Planeten zu

schließen. Dies kann gemacht werden, da durch die Transitmethode der Radius und somit

die Größe des Exoplaneten ermittelt werden kann und durch die

Radialgeschwindigkeitsmethode eben die Gesamtmasse. Liegen beide Werte vor, kann man

durch einfaches Teilen der Gesamtmasse durch die Größe des Sternes auf die Dichte

schließen. Somit können ebenfalls Aussagen darüber getroffen werden, ob der Planet

beispielsweise ein Gasplanet oder ein erdähnlicher Planet ist.

Ein Planet und der Stern kreisen um einen gemeinsamen

Schwerpunkt. Dieser liegt normalerweise innerhalb des

Sternes, aber nicht genau in der Mitte. In Abbildung 5

erkennt man den Schwerpunkt in der Mitte der Grafik als

Rotes Kreuz. Um diesen kreisen dann unter dem Einfluss

der Gravitation der Exoplanet oder mehrere Exoplaneten

aber auch der Stern selber.

Das Kreisen des Sternes wird folgend genutzt, um seine

Radialgeschwindigkeit zu errechnen. Dabei wird die Rot-

bzw. Blauverschiebung, also der Doppler Effekt, mithilfe

einer spektroskopischen Untersuchung genutzt. Bei der

Beobachtung des Spektrums auf einem längeren

Zeitintervall macht sich somit der Doppler Effekt durch die

Verschiebung der Spektrallinien in die jeweilige Richtung

bemerkbar. Am markantesten sind bei dieser Verschiebung die Frauenhofer-Linien. Daher

werden diese auch zumeist für den Nachweis mit dieser Methode genutzt. Trotzdem gilt

grundsätzlich, dass sich alle Spektrallinien verschieben.

Abbildung 6 - Rotverschiebung beim Doppler Effekt (Quelle: http://astro.unl.edu/classaction/)

Abbildung 7 - Blauverschiebung beim Doppler Effekt (Quelle: http://astro.unl.edu/classaction/)

Abbildung 5 - Bewegung des Zentralgestirns um den gemeinsamen Schwerpunkt (Quelle: http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/419114)

10

Abbildung 6 und Abbildung 7 zeigen ein Beispiel des

Doppler Effektes, welcher hier sehr gut zu erkennen

ist. Die Verschiebung ist hier sehr groß und kann in

der Regel auch deutlich kleiner ausfallen. Deutlich zu

erkennen ist aber bei diesem Beispiel, das sich

wirklich alle Spektrallinien im Spektrum verschieben,

aber trotzdem denselben Abstand zueinander

besitzen.

Diese Verschiebung der Spektrallinien kommt daher,

dass sich der Stern mit einer gewissen

Geschwindigkeit bewegt und entweder auf einen

Betrachter zukommt oder sich von ihm entfernt.

Abbildung 8 verdeutlicht sehr gut, wie sich die

Lichtwellen verändern, wenn sich der Stern bewegt.

In dem Bild ist zu erkennen, dass sich der Stern nach

links bewegt, da dort die Wellen zusammengedrückt wurden. Auf der anderen Seite, also

rechts von dem Stern, sind die Wellen deutlich länger. Dies liegt daran, dass sich der Stern

bewegt und in regelmäßig gleichen Abständen Wellen aussendet. Dabei holt er allerdings

einen Teil der Welle wieder ein und entsendet eine neue. Somit werden die Wellen in

Flugrichtung gestaucht und hinter ihm gestreckt, da er sich immer weiter von der schon

entsandten Welle entfernt.

Bei der Rotverschiebung (Abbildung 6) entfernt sich der Stern, folgernd aus den soeben

gewonnen Erkenntnissen, von dem Betrachter. Das bedeutet, dass die Wellen, welche von

dem Stern ausgesendet werden, deutlich gestreckter sind. Die Blauverschiebung (Abbildung

7) ist somit das Ergebnis daraus, dass sich der Stern auf einen zubewegt. Das bedeutet, dass

die Wellen die von dem Stern ausgesendet werden, deutlich kleiner sind, da diese gestaucht

werden.

Folgend kann durch die Geschwindigkeit, die Masse des Sternes und die relativ simplen,

allen Astronomen bekannten Keplerschen Gesetze die untere Massegrenze des Planeten

errechnet werden. Leider werden hierfür einige Konstanten benötigt, welche allerdings

teilweise durch die Transitmethode bestimmt werden können. Somit können durch ebenfalls

indirekte Beobachtung des Sternes und seiner Rotation auf Massen, welche um den Stern

kreisen, geschlossen werden.

Bei der gesamten Methode stellen sich einige Probleme heraus. Wenn ein Exoplanet mit

dieser Methode nachgewiesen werden soll, dann muss mindestens eine ganze Periode des

Exoplaneten aufgenommen werden. Eine Periode ist die Zeitspanne, die der Exoplanet oder

auch unsere Erde benötigt, um seinen Mutterstern einmal zu umkreisen. Im Falle der Erde

wären dies 365,256 Tage. Aber nur so können die genauen Phasen, also wann der Stern auf

den Betrachter zukommt und wann er sich wieder entfernt, erkannt werden. Durch eine

Abbildung 8 - Illustrierung der Abhängigkeit der Wellenlänge von der Ausbreitungsrichtung bei einem sich bewegenden Objekt (Quelle:http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/347416)

11

spektroskopische Aufnahme allein ist dies nicht möglich. Da die Perioden aber sehr

unterschiedlich sind, können diese nur wenige Tage sein, aber auch deutlich länger als

unsere Erde für eine Periode benötigt.

Ein weiteres Problem ist, dass die Geschwindigkeit des Sternes so gering sein kann, dass sich

die Spektrallinien nur um 1/1000 der Linienbreite verschieben. Somit ist es sehr oft fast

unmöglich zu erkennen, ob sich der Stern bewegt und dessen Geschwindigkeit genauestens

zu bestimmen, da eine exakte Messung sehr schwierig ist. Schlussfolgernd bringt dieses

Problem einen großen Ungenauigkeitsfaktor in die Messung hinein.

Aber das interessanteste Problem erscheint einem dann, wenn mehrere Exoplaneten um

einen Stern kreisen. Dabei haben alle unterschiedliche Massen und jeweils eine andere

Wechselwirkung mit dem Stern selbst. Somit ist die Rotationsgeschwindigkeit und eventuell

auch der Schwerpunkt nie konstant oder sogar von Periode zu Periode unterschiedlich.

Professionelle wissenschaftliche Teams, welche die Sterne lange Zeit beobachten, können

dabei auf die einzelnen Planeten zurückrechnen. Als Hobbyastronom könnte dieses Problem

allerdings etwas zu groß werden.

12

4 Professionelles Suchen nach Exoplaneten Nicht nur Hobbyastronomen, sondern auch die NASA sind ständig auf der Suche nach

Exoplaneten. Im folgenden Abschnitt werden die Absichten derjenigen, und wie diese ihre

Auswertungen angehen, erläutert.

4.1 Warum? Rein wissenschaftlich gesehen ist es interessant auf der Suche nach Exoplaneten zu sein, da

diese nun erstmals aufspürbar sind. Des Weiteren kann man eventuell Rückschlüsse auf die

Entwicklungsstadien unseres Sonnensystems ziehen und mehr über unsere Vergangenheit in

Erfahrung bringen.

Die technischen Möglichkeiten waren seit 1987 schon gegeben, da in diesem Jahr der erste

Exoplanet mithilfe der Radialgeschwindigkeitsmethode entdeckt wurde. Bis 1998 wurden

insgesamt 11 Exoplaneten gefunden. Davon sind die meisten eben mit der

Radialgeschwindigkeitsmethode nachgewiesen. Ab 1998 wurde verstärkt nach Exoplaneten

gesucht. Zu Beginn noch mit der Radialgeschwindigkeitsmethode mit bis zu 30 pro Jahr. Ab

2004 wurden auch die ersten Exoplaneten mithilfe der Transitmethode nachgewiesen,

welche sich später als die meist genutzte Methode herausstellte. Seit 2009 machte das

Kepler Weltraumteleskop etliche Nachweise von Exoplaneten. Bis 2013 wurden somit pro

Jahr ca. 100 Exoplaneten nachgewiesen. Meist zur Hälfte durch die

Radialgeschwindigkeitsmethode und zu anderen Hälfte mit der Transitmethode. Nur ein

kleiner Bruchteil davon ist mithilfe einer direkten Beobachtung nachgewiesen worden. Bis

2013 traten noch einige andere Methoden in den Vordergrund. Allerdings haben diese nie

wirklich viele Ergebnisse erbracht. Im Jahr 2014 ist die Anzahl der Nachweise von

Exoplaneten schlagartig von zuvor 180 Nachweisen im Jahr auf 781 Nachweise gestiegen.

Und es ist noch lange kein Ende in Sicht.

Betrachtet man Exoplaneten auch philosophisch, dann kommt einem sehr schnell der

Gedanke, dass auf anderen erdähnlichen Planeten Leben entstehen könnte oder sogar schon

vorhanden ist. Die Frage „Sind wir alleine?“ ist vermutlich eine, welche die Menschheit

schon lange Zeit beschäftigt.

Dadurch, dass bislang über 18.000 Exoplaneten gefunden worden sind, ist es durchaus

denkbar, dass auf einem, vielleicht auch bislang nicht entdeckten Exoplaneten, Leben

entstehen wird oder dies schon längst entstanden ist. Leider kann man der Frage bislang

nicht weiter nachgehen, da die technischen Möglichkeiten bislang nicht so weit sind, über

400 Lichtjahre zu reisen.

13

4.2 Erdähnliche Planeten Bislang wurden zwei sehr erdähnliche Planeten mithilfe des wieder in Betrieb genommenen

Kepler Teleskopes (Weitere Informationen unter „4.3 Das Weltraumteleskop Kepler“)

gefunden. Der Exoplanet Kepler-438b kreist sehr wahrscheinlich in der habitablen Zone um

einen roten Zwergstern. Exoplaneten in dieser Zone sind sehr gute Kandidaten für

außerirdisches Leben, da die Möglichkeit

besteht, sofern Wasser auf dem Planeten

verfügbar ist, dass dieses dauerhaft flüssig

ist, was eine der Grundvoraussetzungen für

erdähnliches Leben darstellt.

Da Wasser bekanntlich nur ungefähr

zwischen 0 und 100° Celsius flüssig ist, darf

der Planet nicht zu nah an der Sonne sein,

da es dort viel zu heiß ist und das Wasser

dort verdampfen würde. Ist der Planet

allerdings zu weit weg, dann gefriert das

Wasser und es kann auch kein Leben

entstehen. Somit benötigt man einen Planeten in der habitablen Zone, in der das Wasser

flüssig ist.

Zudem ist der Exoplanet Kepler-438b nur 12% größer als unsere Erde. Dabei handelt es sich

sehr wahrscheinlich um einen Gesteinsplaneten. Der größte Unterschied zur Erde ist

allerdings, dass der Exoplanet deutlich mehr Licht von seiner Sonne erhält, als die Erde von

der Sonne.

Der Exoplanet Kepler-442b kreist mit einer fast 100-prozentigen Sicherheit in der habitablen

Zone seines roten Zwergsternes. Dieser bekommt allerdings weniger Licht und ist zudem

noch rund ein Drittel größer als unsere Erde.

Leider sind weitere Forschungen in dem Gebiet sehr schwierig, da diese beiden von der

NASA entdeckten Exoplaneten sehr weit von uns entfernt sind. Als Beispiel ist Kepler-438b

470 Lichtjahre entfernt. Kepler-442b ist sogar mehr als doppelt so weit weg von der Erde wie

Kepler-438b. Dies macht weitere Forschung momentan so gut wie unmöglich.

Es ist momentan allerdings sehr schwer zu sagen, welcher Planet nun der erdähnlichste ist.

Es werden immer wieder neue Planeten entdeckt. Somit überhäuften sich unsere Quellen

schon sehr schnell, da ein neuer Planet entdeckt wurde. Und das allein während der

Verfassung dieser Arbeit. Es kann also sein, dass schon morgen wieder ein neuer

erdähnlichster Planet entdeckt wurde.

Abbildung 9 - Habitable Zone (Grüne Zone) (Quelle: http://www.astrokramkiste.de/habitable-zone)

14

4.3 Das Weltraumteleskop Kepler Auf der Suche nach erdähnlichen Exoplaneten wurde von der NASA2 im März 2009 das

Weltraumteleskop Kepler gestartet. Dieses ist benannt nach dem Astronomen Johannes

Kepler. Im Mai 2014 ist aufgrund von technischen Schäden eine neue, die so genannte

Mission K2, ins Leben gerufen worden. Dabei ist mittels eines technischen Tricks das

Teleskop wieder nutzbar gemacht worden.

4.3.1 Die Mission Die Erdatmosphäre stört Astronomen bei ihrer Beobachtung, weshalb es schon vor dem

Kepler-Teleskop andere Teleskope außerhalb der Erdatmosphäre gab. Im Erdorbit ist es

möglich mit einer wesentlich höheren Präzision zu arbeiten, da dort das Licht der Sterne

ungebeugt ankommt und kein Seeing stört. Als Seeing bezeichnet man das Rauschen,

welches durch die Erdatmosphäre erzeugt wird. Dieses Rauschen verursacht

Ungenauigkeiten bei Messungen und Bildern.

Gestartet wurde das Kepler-Teleskop zwar nicht als erstes solcher Teleskope, doch war es

das erste, welches Planeten aufnehmen kann, welche kleiner sind als Jupiter. Darunter

gehören folgend auch Planeten in der Größenordnung wie die Erde.

Im März 2009 startete das 600

Millionen Euro teure Kepler-Teleskop,

um erdähnliche Planeten mit

Hoffnung auf außerirdisches Leben zu

finden. Hierzu sollte dieses das

Sternbild Schwan nach Exoplaneten

durchsuchen. In diesem Sternbild

befinden sich ungefähr 190.000

Sterne, also genug Arbeit für den

angesetzten Zeitraum von dreieinhalb

Jahren.

Im Januar 2010 wurden die ersten

nicht erdähnlichen Exoplaneten

veröffentlich. Sie liegen alle in einem

Umkreis von 0,1 AE3 um ihren Stern

und besitzen deshalb eine höhere

Oberflächentemperatur als jeder Planet in unserem Sonnensystem.

Zu ersten Schwierigkeiten an einem Stabilisierungsrad des Teleskops kam es im Juli 2012. Als

dann im Mai 2013 schließlich noch ein weiteres Rad ausfiel, war es nicht mehr möglich

vernünftige Aufnahmen zu erstellen. Die Räder dienten zur Stabilisierung des Teleskopes

2 National Aeronautics and Space Administration dt.: Nationale Aeronautik- und Raumfahrtbehörde

3 Abstand Erde Sonne

Abbildung 10 - Sichtfeld des Kepler Teleskop mit Sternenhimmel (Quelle: http://www.ethanbayce.de/sites/default/files/styles/large/public/field/image/Sternbild_Schwan.png)

15

innerhalb des Erdorbits. Nach Ausfall des zweiten Rades erklärte die NASA die Einstellung

des Kepler Projektes, weshalb vorerst mit Altdaten von Kepler weitergeforscht wurde.

Um die Position des Teleskops halten und somit weiter Exoplaneten beobachten zu können,

wurde die Idee entwickelt, die beiden verbliebenen Räder gegen die Strahlung der Sonne

arbeiten zu lassen. Dieses Modell zur Positionshaltung wird K2 genannt, allerdings sind somit

nur Bilder in der Ekliptik möglich. Also nur Bilder die auf der scheinbaren Bahn der Sonne vor

dem Fixsternenhimmel liegen.

4.3.2 Der Aufbau Die Öffnung des Weltraumteleskops besitzt

einen Durchmesser von 0,95 Metern, wobei

der Hauptspiegel des Teleskops 1,40 Meter

im Durchmesser misst.

Das Teleskop besitzt 95 Mega Pixel auf den

Sensoren, verteilt auf 21 Systeme. Die

Systeme bestehen aus je zwei CCD-Kameras

mit 2200 x 1024 Pixeln Auflösung. Die

Bandbreite, die Bezeichnung für das

aufnehmbare Licht, des Aufnehmens

umspannt eine Größe von 430 bis 890

Nanometer. Das Aufnehmen bezieht sich

auf Sterne zwischen neunter und zwölfter

Magnitudenklasse, also können auch

vergleichbar lichtschwache Objekte

beobachtet werden, welche von der Erde

kaum beziehungsweise gar nicht

beobachtbar sind. In der Fokalebene, also

in der Ebene, welche den Brennpunkt

enthält und zumeist gekrümmt ist, befinden

sich ergänzend zu den anderen 42 CCD-

Kameras 4 weitere als Sensoren zur

Ausrichtung des Teleskops. Das Teleskop

besitzt eine Haltungsstabilität, die kleiner als 9 Milli-Arkussekunden4 ist, damit man mit einer

sehr geringen Abweichung auf ein Bild steuern kann und dieses Bild hält, wodurch genauere

Aufnahmen möglich sind.

Die eingebaute Festplatte kann Aufnahmen von mehr als 60 Tagen speichern. Die

gesammelten Daten werden mittels einer Antenne übertragen, wobei sich das Teleskop für

den Datentransfer zur Erde drehen muss. Das gesamte Teleskop wiegt maximal 1071

4 Winkelmaßeinheit

Abbildung 11 - Kepler Teleskop schematisch dargestellt (Quelle: http://kepler.nasa.gov/Mission/QuickGuide/)

16

Kilogramm und benötigt eine maximale Leistung von 771 Watt, die benötigte Energie wird

aus den angebrachten Solarkollektoren bezogen.

4.3.3 Kepler als Person Da das Teleskop nach Johannes Kepler benannt wurde, sollte dieser auch Erwähnung finden,

denn Kepler hat große Durchbrüche in der Astronomie erzielt. Seine Gesetze sind

ausschlaggebend für die Suche nach Exoplaneten. Vor allen Dingen, wenn diese

nachgewiesen bzw. entdeckt werden sollen. Aufgrund dieser Tatsache hat man das

Teleskop, welches gebaut wurde um Exoplaneten aufzunehmen, Kepler Teleskop genannt.

Johannes Kepler wurde am 27.Dezember 1571 in Weil geboren und starb mit 59 Jahren am

15.November 1630 in Regensburg.

Kepler nahm eine Stelle als Assistent von Tycho Brahe, einem der besten Astronomen5 seiner

Zeit, an. Obgleich Brahe und Kepler nicht immer einer Meinung waren - Kepler vertrat die

Ansicht eines heliozentrischen Weltbildes, wohingegen Brahe die Erde im Mittelpunkt sah -

kam es nach dem Tod Brahes zur Vererbung seiner Beobachtungen an Kepler. Dieser

benutzte diese weniger als Grundlage für weitere Beobachtungen, sondern vielmehr zur

Entwicklung seiner Gesetzmäßigkeiten, welche auch heute noch Bestand haben.

Das erste Kepler-Gesetz besagt, dass die Planeten sich auf Ellipsenbahnen um die Sonne

bewegen, nicht wie vorher angenommen auf Kreisbahnen.

Das zweite Keplersche Gesetz erklärt, dass die Planeten in einer gleichen Zeitspanne eine

gleiche Fläche durchlaufen müssen. Aus diesem Gesetz konnte er schlussfolgern, dass die

Bahnen nahe der Sonne schneller durchlaufen werden.

Das dritte Gesetz von Kepler verheißt, dass die Division von dem Quadrat der Umlaufzeit

durch die zu drei potenzierte große Bahnhalbachse immer einen konstanten Wert liefern

muss.

𝑇2

𝑎3= 𝑐𝑜𝑛𝑠𝑡

Aus dieser Gesetzmäßigkeit folgerte er ebenfalls, dass die nahen Planeten schneller sein

müssen als die weiter von der Sonne entfernten.

Kepler schrieb noch andere mathematische beziehungsweise physikalische Werke.

5 bezogen auf das Beobachten

17

4.4 Transitsuchprogramm der nächsten Generation der ESO Die Europäische Südsternwarte6 (kurz: ESO) hat im Januar 2015 eine neue Anlage zum

Suchen nach Exoplaneten eröffnet. Die ESO ist eine Europäische Organisation, welche durch

viele europäische aber auch nicht europäische Länder unterstützt wird. Darunter zählen

beispielsweise Brasilien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich,

Spanien und Schweden. Die ESO bietet Astronomen und Astrophysikern unter optimalsten

und mit technisch höchst fortschrittlichen Einrichtungen Wissenschaft zu betreiben.

Die neue Anlage trägt den Titel „Next-Generation Transit

Survey“ (kurz: NGTS) und bedeutet auf Deutsch so viel

wie „Transitsuchprogramm der nächsten Generation“.

Diese liegt nahe dem Paranal-Observatorium im Norden

Chiles. Jedes Teleskop der Anlage nimmt die Helligkeit

der Sterne auf und die Wissenschaftler versuchen

folgend mithilfe der Transitmethode und modernster

Computerprogramme diese Daten auszuwerten.

6 Engl. European Southern Observatory

Abbildung 13 - Paranal-Observatorium in Google Earth

Abbildung 12 - Teleskope des NGTS auf dem Paranal während der Testphase (Quelle: http://www.eso.org/public/germany/images/eso1502c/)

18

Die Anlage ist bestückt mit zwölf

Einzelteleskopen, welche den

Himmel absuchen können. Jedes

davon besitzt einen Durchmesser

von 20 Zentimetern. Der

Standort ist deshalb gewählt,

weil dort voraussichtlich die

meisten Nächte klar und trocken

sind, sodass Witterungen nicht in

die Messungen mit einfließen.

Die Anlage funktioniert

vollkommen automatisch und ist

auf der Suche nach Exoplaneten mit rund 100.000 Vergleichssternen und deckt somit ein

großes Feld ab. Mit diesen Vergleichssternen soll nach Angaben der ESO eine Genauigkeit

der Messungen von rund einem Tausendstel erreicht werden können.

Sobald Exoplaneten mit den kleinen Teleskopen entdeckt wurden, werden diese

Exoplaneten noch einmal mit anderen größeren Teleskopen der ESO mit verschiedensten

Methode untersucht. Dabei ist das Ziel die Masse und die Größe des Sternes herauszufinden,

um somit Rückschlüsse auf die Art des Exoplaneten zu ziehen. Die Forscher gehen sogar so

weit, dass sie versuchen während eines Transits die Atmosphäre zu bestimmen. Dabei gehen

diese davon aus, dass das Licht während des Transits durch die Atmosphäre scheint und

somit ein Spektrum abgibt, welches Rückschlüsse auf die Zusammensetzung der Atmosphäre

gibt. Somit kann z.B. auch Sauerstoff in der Atmosphäre nachgewiesen werden.

Abbildung 14 - Die Anlage des NGTS auf dem Paranal (Quelle: http://www.eso.org/public/germany/images/eso1502f/)

19

5 Einen Exoplaneten aufnehmen und mithilfe der

Transitmethode auswerten In diesem Kapitel wird Ihnen, anhand eine ausführlichen Anleitung, vermittelt wie sie einen

Exoplaneten selber aufnehmen und anschließend auswerten können. Zunächst wird dabei

erläutert, wie sie einen Exoplaneten, welcher schon entdeckt wurde finden und wie Sie

folgend kalibrierte Aufnahmen erstellen. Danach stehen ihnen zwei Möglichkeiten zur

Verfügung. Zum einen können sie die Daten mithilfe der ETD Datenbank auswerten lassen

oder die einzelnen Parameter selber ausrechnen. Dabei werden Ihnen Herleitung und die

Beispiel Rechnung unseres Exoplaneten eine Hilfestellung sein. Beide Möglichkeiten sind

ausführlich beschrieben und können Schritt für Schritt in die Praxis umgesetzt werden.

5.1 Das Finden eines geeigneten Sterns mithilfe der ETD

Datenbank Um einen für die Messung geeigneten Exoplaneten mit Stern zu finden, wird die Datenbank

ETD - Exoplanet Transit Database benötigt.

Zunächst wird die Webseite http://var2.astro.cz/ETD/ aufgerufen.

Abbildung 15 – Exoplanet Transit Database Website

20

Dort sieht man die letzten Aufnahmen anderer Astronomen, die ihre Ergebnisse auf die

Website hochgeladen haben.

Um einen Exoplaneten zu finden, ist es nun notwendig auf Transit predictions (Roter Pfeil in

Abbildung 15) zu klicken. Nun öffnet sich eine Abfrage, in welche man die Koordinaten

seines Beobachtungsstandortes einträgt. Bei Elongitude muss man den Längengrad

eintragen, dass heißt den Grad Ost oder West. Bei Latitude muss man den Breitengrad

eintragen, dies bedeutet den Grad Nord oder Süd. Hierbei ist zu beachten, dass für Grad Süd

der negative Wert eingetragen und für den Grad West 360 minus die Gradzahl gerechnet

und eingetragen werden muss. Für die Sternwarte am CFG würde dies bedeuten, dass man

als ELONGITUDE 07 nehmen muss und für LATITUDE 51. Nach einem Klick auf Submit

werden diese Daten verschickt und es wird eine Auflistung der an diesem Tag stattfindenden

Transite angezeigt, diese Liste wird tabellarisch dargestellt.

Oberhalb der Tabelle (Abbildung 16) lassen sich Tage definieren, für die man die Tabelle der

Transite erhalten möchte. Die Tabelle selber unterteilt sich in 8 Spalten. Zunächst werden

der Name des Exoplaneten und das Sternbild, in welchem dieser sich befindet, unter OBJECT

dargestellt. Danach wird der Beginn des Transits in Universalzeit UT und der anfängliche

Abbildung 16 – Auflistung aller Transite auf der Exoplanet Transit Database website

21

Längen-oder Breitengrad (BEGIN (UT/h,A)) aufgelistet. Hierauf folgt der Höhepunkt des

Transits mit derselben Parameterdarstellung wie bei dem Eintritt, (CENTER (DD.MM.

UT/h,A)). Das Ende des Transits bildet die vierte Spalte der Tabelle mit derselben

Parameterdarstellung wie bei Anfang und Mitte, END (UT/h,A). Nach diesen Daten folgt die

Gesamtdauer des Transits in Minuten (D (min)). Danach wird die Helligkeit in Magnituden V

(MAG) angegeben, wobei gilt: je kleiner dieser Wert, desto heller ist der Stern. Nun folgen

die voraussichtliche Tiefe des Transits und der Lichtabfall, der wahrscheinlich zu messen ist

(DEPTH (MAG)). In der letzten Spalte (Elements Coords) werden die Rektaszension und die

Deklination des Muttersterns abgebildet.

Unterhalb dieser Tabelle wird darauf hingewiesen, dass nur Transite angezeigt werden,

welche 20 Grad oberhalb des Horizonts stattfinden und nur, wenn die Sonne 10 Grad

unterhalb des Horizonts liegt. Somit soll gewährleistet werden, dass man auch jeden Stern

sehen kann, ohne dass die Sonne noch nicht untergegangen ist oder der Stern durch

angrenzende Häuser oder Wald verdeckt ist. Wolken können allerdings immer noch im Weg

sein. Man sollte vor dem Beobachten einen Blick auf eine Wettervorhersage oder die

eingerichtete Meteosatstation in der Sternwarte werfen, um nicht mitten während der

Beobachtung von Wolkendecken unterbrochen zu werden. Dies würde nämlich dazu führen,

dass die Lichtkurve an dem Zeitpunkt ebenfalls abfällt und somit das Bild der Lichtkurve

verändert beziehungsweise verfälscht wird.

Um einen geeigneten Kandidaten zur Beobachtung zu finden, muss zunächst überprüft

werden, wann die Dämmerung des gewählten Datums voraussichtlich eintritt. Am

sinnvollsten ist es hierzu die nautische beziehungsweise die astronomische Dämmerung in

Betrachtung zu ziehen. Nach der Bezeichnung der nautischen Dämmerung kann man schon

einige Sterne sehen und die Umrisse der Sternbilder erkennen. Dies trifft zu, wenn sich der

Mittelpunkt der Sonne etwa 12° unter dem Horizont befindet. Zu diesem Zeitpunkt ist es

empfehlenswert, die Suche nach dem Stern zu beginnen. Die Aufnahmen sollten allerdings

erst nach der astronomischen Dämmerung, wenn der Mittelpunkt der Sonne 18° unter der

Erdoberfläche ist, aufgenommen werden, da dort der Lichteinfluss der Sonne kaum

mitwirkt.7

Der nächste Schritt ist nun die Leuchtkraft der Sterne der Exoplaneten, unter

Berücksichtigung der Zeit und der Dämmerung, näher zu betrachten. Wenn ein heller Stern

gefunden wurde, wird die Tiefe des Transits betrachtet. Diese sollte über 0,02 Magnituden

liegen, damit man den Lichtabfall noch gut messen kann. Wenn nun ein passender Exoplanet

gefunden wurde, können die Vorbereitungen für das Erstellen der Aufnahmen getroffen

werden.

7 Abschnitt bezieht sich auf (Wikipedia - Dämmerung, 2014)

22

5.2 Das Aufnehmen der Bilder In diesem Kapitel geht es darum, wie wir unsere Bilder für die spätere Auswertung erstellt

haben. Dabei beschreiben wir den Aufbau und die Programme, welche zum Beispiel für das

Autoguiding genutzt wurden.

5.2.1 Der Technische Aufbau Um unsere Bilder zu erstellen, nutzten wir das auf der Sternwarte des Carl-Fuhlrott-

Gymnasiums installierte 12,5-Zoll Cassegrain Teleskop. Die anderen Teleskope (Celestron

Edge HD11), welche auf die Stationen 1 bis 6 montiert werden können, haben wir nicht

nutzen können, da zu dem Zeitpunkt der Aufnahmen starker Wind wehte und wir einige

verschiedene zusätzliche Objekte anschließen mussten. Des Weiteren konnten wir die

Instrumente im Vorfeld aufbauen und dann auch über längere Zeit stehen lassen, ohne dass

wir am Ende des Tages alles abbauen mussten.

Das Teleskop ist eine „Spezialanfertigung eines Spiegelteleskops beziehungsweise eines

Reflektors mit 12,5-Zoll/320 mm Öffnung“ (Müller & Guthoff, 2012/2013). Als Montierung

des Teleskops dient eine Knicksäule. Durch die Hilfe von Schrittmotoren und

Schneckengetriebe ist das Teleskop drehbar. Diese Drehachsen liegen genau auf der

Stunden- und Deklinationsachse, da die Achse der Knicksäule parallel zur Erdachse liegt.

Dadurch wird gewährleistet, dass man die in Sternatlanten aufgeführten Koordinaten zu den

Sternen auch finden kann.

Aber durch genau diese Montierung, welche äquatoriale Montierung genannt wird, ist es

möglich, durch das Antreiben von einer Achse die Erddrehung auszugleichen. Somit kann

normalerweise gewährleistet werden, dass das Bildfeld immer gleich ist.8

Des Weiteren nutzen wir die Aufnahmekamera STF-8300M, eine monochrome CCD-Kamera,

und eine Autoguider-Kamera vom Typ ALccd 5, welche im späteren Verlauf am Pentax 75

Teleskop nachgeführt hat.

8 Abschnitt bezieht sich auf die Projektarbeit am CFG Wuppertal (Müller & Guthoff, 2012/2013)

23

5.2.2 Das Synchroniwieren

der Zeit Zu Beginn sollte man sicherstellen, dass

die Zeit synchronisiert ist

beziehungsweise immer wieder in

Intervallen synchronisiert wird. Vor

allen Dingen letzteres funktioniert am

einfachsten mit dem Programm

Dimension 4. Dieses Programm ist auf

eigentlich allen Computern in der

Sternwarte schon installiert. Falls dies

nicht der Fall ist, kann man es sich

unter folgendem Link kostenlos

downloaden:

http://www.thinkman.com/dimension4

Um das Programm zu öffnen klickt man

unten links neben der Uhr von Windows in der Taskleiste doppelt auf das Symbol von

Dimension 4. Es öffnet sich ein Fenster in dem man sich einen Server im Bereich Server

auswählt, welcher als Location mit DE beginnt. Folgend kann man unter How often angeben

wie oft die Zeit synchronisiert werden soll. Wir wählten wie in Abbildung 17 ein Intervall von

2 Minuten. Durch einen Klick auf Ok bestätigt man alles und es wird von nun an

synchronisiert.

5.2.3 Den Stern mit dem Teleskop

finden In diesem Abschnitt wird kurz erläutert, wie man

den Mutterstern findet und gleichzeitig die

notwendigen Vorkehrungen der Kameras trifft.

5.2.3.1 ETD (Exoplanet Transit

Database) als Hilfestellung

Mithilfe der ETD (Exoplanet Data Base) kann man

sich durch das klicken auf die erste Spalte und

somit dem Namen des Planeten einen Ausschnitt

des Sternumfeldes anzeigen lassen (Abbildung

18). Des Weiteren kann man über dem Bild die

Rektaszension und Deklination ablesen, sodass

man mit dem Teleskop diese Leichter anfahren

kann und somit den Stern finden kann.

Abbildung 17 – Programm Dimension 4

Abbildung 18 – Sternbild von der Exoplanet Transit Database Website

24

5.2.3.2 Das Teleskop in betrieb nehmen

Wenn man diese Informationen zur Hand hat, kann man in die Sternwarte gehen und das

Teleskop in Station 7 anschalten. Dabei ist zu beachten, dass der Autoguider am Teleskop

auch direkt angeschaltet wird.

Nun sollte man das 12,5-Zoll Cassegrain und den Pentax 75, welcher an dem 12,5-Zoll

Cassegrain angebracht ist, parallel zu stellen. Dazu sucht man sich am besten einen Stern,

welcher mit bloßem Auge am Himmel zu sehen ist und fokussiert diesen zu aller erst mit

dem 12,5-Zoll Cassegrain. Wenn sich der Stern genau in der Mitte des 12,5-Zoll Cassegrain

befindet, kann man nun den Pentax 75 hinzunehmen und diesen mithilfe der verstellbaren

Schrauben so ausrichten, dass sich der Stern ebenfalls in der Mitte des Pentax 75 befindet.

Für diesen Vorgang sollte man allerdings schon ein wenig Zeit in Betrachtung ziehen, da die

richtige Einstellung bis zu einer halben Stunde in Anspruch nehmen kann.

5.2.3.3 Die Kameras anschließen

Nun kann man CCD-Kamera an das 12,5-Zoll Cassegrain Teleskop anschlossen werden. Dabei

muss beachtet werden, dass die Kamera so angebracht wird, dass bei den Bildern, welche sie

erstellt, die Nordrichtung oben ist (Abbildung 19).

Nach dem Anschließen der CCD-Kamera folgt nun die Videokamera, welche später für das

Autoguiding verwendet wird. Diese wird am Pentax 75 angeschlossen und sollte ebenso wie

die CCD-Kamera angebracht werden (Abbildung 20).

Abbildung 19 – CCD Kamera mit 12,5-Zoll Cassegrain

Abbildung 20 – Autoguider-Kamera mit Pentax 75

25

5.2.3.4 Den Mutterstern des Exoplaneten ausfindig machen

Nun gibt es mehrere Möglichkeiten den Mutterstern zu finden. Wir haben zu Beginn die

CCD-Kamera mit dem Autoguider am Teleskop verbunden, sodass wir die Möglichkeit hatten

in Maxim DL 5 mithilfe des Hubble Guidestar Kataloges das Teleskop zu steuern. Im

Hintergrund konnten wir einen Sternenatlas sehen. Durch die Eingabe der Rektaszension

und Deklination kann man den Stern normalerweise sehr schnell ausfindig machen. Nun

kann man das Bild aus der ETD (Exoplanet Transit Database) als Hilfestellung nehmen, um

den Mutterstern genau ausfindig zu machen.

5.2.4 Autoguiding Wenn der Mutterstern gefunden wurde und auch im Bild der Videokamera zu sehen ist,

kann man damit beginnen ein Programm zu nutzen, welches das Teleskop immer wieder auf

den Stern richtet, sobald sich dieser ein wenig verschiebt. Allein die automatische

Nachführung, welche nur die Drehung der Erde aufhebt, ist für solche Aufnahmen nicht

genug. Hierbei ist wichtig, dass die Videokamera mit dem Autoguider verbunden ist. Von

daher sollte man das Kabel umstecken.

Wir haben das Programm PHD Guiding von stark-labs.com genutzt. Falls diese Software noch

nicht auf dem Computer installiert ist, kann man sich diese von der offiziellen Website

(http://www.stark-labs.com/phdguiding.html) oder direkt unter http://openphdguiding.org/

herunterladen und installieren.

Nach dem Öffnen der Software erscheint

das Fenster PHD Guiding - www.stark-

labs.com (Abbildung 21). Um alles

einzurichten, wählt man unter Mount die

Autoguide Schnittstelle, welche man für

das Autoguiding nutzt. Diese war in

unserem Fall die ASCOM Schnittstelle.

Des Weiteren wählt man unter Camera

connection die Videokamera, welche

man zum Autoguiding an den Pentax 75

angeschlossen hat. Nun ist, falls dies noch

nicht geschehen ist, der Moment

gekommen in dem man die Videokamera

am Teleskop scharf stellen sollte. Dies

kann man machen indem man die

Belichtungszeit relativ gering hält und auf

den in sich gedrehten grünen Pfeil klickt. Nun sollte das Bild sich ändern und der Mutterstern

zu sehen sein. Nun ist es möglich durch Betrachten des Bildschirmes auf den Stern am

Teleskop scharf zu stellen.

Abbildung 21 – Programm PHD Guiding

26

Im nächsten Schritt wird das Teleskop ausgewählt. Dazu klickt man unten in der Menüzeile

auf das Fernrohr und wählt in der Liste Generic LX 200 Type scopes aus, damit auch der

Autoguider die Steuerung für das Teleskop an Station 7 erkennt. Nun sollte unten in der

Leiste Mount connected stehen.

Um zu Guiden klickt man, nachdem eine gute Belichtungszeit gefunden wurde, auf den

Mutterstern, sodass ein Grünes Kreuz über genau diesem erscheint. Nun kann man sich

sicher sein, dass das Programm auch den Stern erkannt hat und die Belichtungszeit nicht zu

gering war.

Als letzten Schritt muss man nur noch auf das PHD Symbol klicken, um dem Programm den

Auftrag zu erteilen, dass er auf den Stern „guiden“ soll, welchen man ausgewählt hat. Nun

kann man nachverfolgen wie das Programm sich vollkommen automatisch auf das Teleskop

einstellt. Dazu fährt das Teleskop erst einmal in alle Richtungen damit auch alles kalibriert

ist. Nach all dem sollte unten in der Zeile auch Guiding stehen und es kann mit dem

Aufnehmen der Bilder begonnen werden.

Wenn man noch sehen möchte wie die Abweichungen in Rektazension und Deklination sind,

kann man unter Tools oben in der Menüzeile Enable Graph wählen. Nun öffnet sich ein

Graph welcher die Abweichungen genauestens anzeigt (Abbildung 22).

Pascal Gimmler

Abbildung 22 – Graph der Abweichungen von PHD Guiding

5.2.5 Aufnahmen erstellen Wir haben unsere Aufnahmen mit der Software Maxim DL 5 erstellt. Die Software ist auf

allen Computern beziehungsweise Laptops in der Schule vorinstalliert und kann sofort

genutzt werden.

Um die CCD-Kamera dort zu erkennen, klickt man auf das Kamera Symbol und stellt in

dem neuen Fenster Camera Control die Einstellungen für die CCD-Kamera ein. Durch einen

Klick auf Connect sollte sich Maxim DL 5 mit der Kamera verbinden. Des Weiteren sollte die

Temperatur der Kamera ein wenig herunter gekühlt werden, um das Rauschen zu verringern.

27

Nun kann unter dem Reiter Exposue eingestellt werden wie die Bilder aufgenommen

werden sollen. Wir haben die Einstellung Exposue Preset auf LRGB eingestellt. Als

Belichtungszeit (Seconds) wählten wir 60 Sekunden. Vor den ersten Aufnahmen sollte man

ein paar Testaufnahmen erstellen, um zu sehen welche Belichtungszeit am passendsten ist.

Zu beachten ist auch noch, dass unter Options kein Simple auto dark aktiviert ist, da am

Ende der Aufnahmen noch Flatframes und Dunkelbilder erstellt werden sollten.

Wenn alles stimmt und die Belichtungszeit passt, kann man unter Autosave einstellen, dass

mehrere Bilder automatisch erstellt werden sollen. Wenn dies geschehen ist, kann die

Aufnahme beginnen und mit dem Punkt vor Autosave kann man auf Start klicken und es

werden nun mit der angegebenen Belichtungszeit Bilder erstellt und automatisch erstellt.

Von nun an heißt es abwarten und beobachten, dass alles richtig läuft bis die Zeit erreicht ist

zu der der Exoplanet laut der ETD (Exoplanet Transit Database) wieder ausgetreten sein

sollte. Nun sollte man allerdings noch eine gute Stunde warten damit man auch sicher gehen

kann, dass alles aufgenommen wurde und man einen guten Verlauf in der Lichtkurve am

Ende erkennen kann.

Bevor der Versuchsaufbau wieder abgebaut wird, sollten mit Maxim DL 5 noch einige

Dunkelbilder und Flatfields erstellt werden. Diese werden später im Kapitel „Kalibrierung der

aufgenommenen Rohbilder“ benötigt, um die Bilder bestmöglichst zu kalibrieren. Das

Erstellen sollte allerdings unmittelbar nach oder vor dem Aufnehmen der Bilder des

Muttersterns aufgenommen werden, da dann die Bedingungen noch so gut wie dieselben

sind, wie während der eigentlichen Aufnahme. Auch die Temperatur sollte während des

Prozesses noch nicht geändert werden.

5.2.6 Probleme während dem Aufnehmen der Bilder Zu Beginn war eines der größten Probleme, dass wir die beiden Teleskope (das zum

Aufnehmen genutzte 12,5-Zoll Cassegrain und den zum Suchen verwendete Pentax 75)

parallel stellen mussten, um durch den Sucher den Stern zu finden, sodass der Stern dann

auch im 12,5-Zoll Cassegrain zu sehen ist. Normalerweise wäre dies eine Tätigkeit welche

man einmal machen müsste, doch waren die Teleskope nach einer Woche, also bis zum

nächsten Beobachtungsabend, meist nicht mehr parallel und es durfte wieder einige Zeit

damit verwendet werden, um sie parallel zu stellen.

Des Weiteren hatten wir durch die Benutzung des 12,5-Zoll Cassegrain Teleskops in Station 7

zwar den Vorteil in einem Raum alles aufzubauen und stehen lassen zu können, doch hatten

wir durch die Wände des Raumes nur ein relativ kleines Gesichtsfeld. In Zusammenhang mit

dem Fernmeldeturm wurde es zu einem noch größeren Problem den Stern überhaupt zu

finden und Aufnahmen zu erstellen. Dies wirkte sich also ebenfalls auf die Zeitspanne aus in

der wir Aufnahmen tätigen konnten.

28

Als größter Problemfaktor haben sich auch noch die Lichter des oben erwähnten

Fernmeldeturm Wuppertal-Küllenhahn erwiesen. Am späten Abend konnten wir den Stern

zu beginn nicht finden, da entweder der Turm oder die Lampen, welche sich auf dem Turm

befinden, zu hell waren um Sterne identifizieren zu können. Somit hatten wir Probleme den

Stern mit seinem Exoplaneten rechtzeitig zu finden. Dies ist auch in unserer gemessenen

Lichtkurve erkennbar, da wir das Eintreten des Exoplaneten vor den Stern leider nicht

aufnehmen konnten. Und somit haben wir keinen Eintritt des Exoplaneten in unserem

Diagramm der Lichtkurve. In Abbildung 23 kann man sehr gut erkennen, wie stark das Licht

der Lampen auf dem Turm unsere Bilder beeinflusst hat.

Abbildung 23 – Aufgenommenes Bild in dem die Störungen durch die Helligkeit der Lampen zu erkennen ist

29

Trotz des Autoguidings hatten wir Probleme mit dem Nachführen wegen dem Wind, welcher

im Verlauf der Zeit immer stärker wurde. Zum Glück konnten wir den meisten Wind

abfangen, da das Teleskop ja durch die Raumwände ein wenig geschützt war, aber trotzdem

war der Wind messbar. In Abbildung 24 sieht man in dem Fenster History wie stark die

Abweichung des Sterns von der zuvor festgelegten Position war. Diese ist extrem stark

schwankend und somit konnte der Autoguider auch nicht sorgfältig nachführen und es

entstanden solche Bilder, wie in Abbildung 24 links zu sehen sind. Dort sind die Sterne nicht

mehr Punkte sondern Striche, welche durch das Verwackeln der Kamera beziehungsweise

durch das Verwackeln des Teleskopes entstanden sind. Somit wurden unsere Aufnahmen

zum Ende hin immer unschärfer und die Daten immer ungenauer, wie man es auch auf der

im späteren Verlauf erstellten Lichtkurve erkennen kann.

Abbildung 24 – Screenshot des Desktops während der Aufnahmen

30

Der letzte Problemfaktor, der unsere Aufnahmen ebenfalls mit zunehmender Zeit

verschlechtert hat, waren die Wolken. Im Verlauf des Abends, an dem wir unsere

Beobachtungen unternahmen, zogen immer mehr Wolken vorbei und haben uns die Sicht

auf den Stern genommen. Dadurch wurde zum Einen die Intensität beziehungsweise der

Lichteinfall des Sternes in unregelmäßigen Abständen geringer oder wieder normal. Aber

auch der Autoguider bekam Probleme mit der Nachführung. Dadurch, dass zu manchen

Zeiten die Wolken so dicht waren, dass der Autoguider den Stern nicht mehr erkannt hat,

konnte auch nicht mehr nachgeführt werden. Nach der Wiedererkennung des Sternes ist

dieser natürlich ein wenig in dem Bild gewandert, im schlimmsten Fall komplett

verschwunden. Dadurch musste entweder der Autoguider, oder sogar wir, das Teleskop

wieder in die richtige Position bringen, sodass der Stern wieder in dem Bild an der richtigen

Position stand.

5.3 Kalibrierung der aufgenommenen Rohbilder Um die Bilder im späteren Verlauf auswerten zu können, wird in diesem Kapitel die

Kalibrierung der Rohbilder ausführlich beschrieben. Zu beachten ist hierbei, dass wir

während des Projektes nur Dark Frames aufgenommen haben und wir somit Schritt 1 und 2

genutzt haben, um die Bilder auszuwerten, da diese Schritte bei uns die besten Ergebnisse

erbracht haben. Dies lag daran, dass unsere Flat Fields zu spät aufgenommen wurden und

diese die Lampen auf dem Funkturm nicht beheben konnten.

5.3.1 Ein Dark Frame von Rohbild abziehen Mithilfe von Maxim DL 5, welches schon für das Aufnehmen der

Rohbilder verwendet wurde, können wir die Dark Frames oder

auch Dunkelbilder, in einem Masterdark mitteln und von den

Rohbildern abziehen. Nachdem ein Backup der Rohbilder erstellt

wurde, kann damit begonnen werden, Maxim DL 5 zu starten.

Ein Backup wird empfohlen, da die Rohbilder nach dem Abziehen

des Masterdarks überschrieben werden.

Um das Masterdark erstellen zu können, muss man in der

Menüleiste unter Process durch einen Klick auf Set Calibration

ein neues Fenster mit dem Titel Set Calibration öffnen. Mithilfe

eines weiteren Klicks auf das Ordnersymbol , wird man

aufgefordert den Source Folder9 anzugeben. Diesen gibt man in

dem neu geöffneten Fenster Select Folder (Abbildung 25) in der

oberen Zeile durch das Einfügen des Ordnerpfades oder durch

das Wählen des Ordners in der unten hierarchischen Struktur aus. Durch einen weiteren

Klick auf OK wird die Auswahl bestätigt.

9 Source Folder (GB.): Quellverzeichnis

Abbildung 25 – Hierarchische Struktur im Select Folder Fenster

31

Wenn man nun auf Auto-

Generate (Clear Old)

klickt, sollten in der

Tabelle Calibration

Groups einige Gruppen,

welche als Type DARK

angegeben werden,

erscheinen. Wie in

Abbildung 26 abgebildet

beinhaltet die Tabelle die

Rubriken Name, Type,

Filter, Duration, Image

Size, Binning, Setpoint

und Count. Durch einen

Doppelklick auf eine

Reihe lässt sich deren

Name ändern. Die

anderen Rubriken

werden aus den im Bild

gespeicherten

Informationen automatisch erstellt und sind unveränderbar. Diese geben die Parameter an,

mit denen die jeweiligen Bilder aufgenommen wurden.

Um das Masterdark zu erstellen, werden noch folgende Einstellungen benötigt. Zum einen

muss man unter Dark Frame Scaling und Bad Pixel Map

None wählen, sowie beim Combine Type Average . Nun

müssen durch einen Klick auf Advanced in dem neu

geöffneten Fenster mit dem Titel Advanced Calibration

(Abbildung 27) der Pedestal Wert auf 400 gesetzt

werden. Die eventuell vorhandenen Häkchen in

Calibrate Bias, Calibrate Flat, Dark Substact Flats, Bias

Substract Flats müssen entfernt werden. Ein Haken bei

Calibrate Dark ist stattdessen notwendig. Durch einen

Klick auf OK bestätigt man die Eingaben.

Anschließend klickt man auf Replace w/Masters und eine neue Gruppe wird erstellt, welche

nur ein Bild enthält. Dieses Bild ist das so genannte Masterdark, welches das gemittelte Bild

der einzelnen Dark Frames ist.

Nun sind alle Voreinstellungen getroffen und es können mehrere Rohbilder in Maxim DL 5

eingeladen werden. Es dürfen allerdings maximal 15 Bilder gleichzeitig geladen werden, da

Maxim DL 5 diese sonst nicht korrekt verarbeitet. Um dies zu machen klickt man auf das

Abbildung 26 – Set Calibration Fenster in Maxim DL 5

Abbildung 27 – Advanced Calibration Fenster

32

Öffnen Symbol oder drückt Strg und O, um ein Abbild des Standard Windows Explorers zu

öffnen. Dort sucht man nach seinen Rohbildern und wählt diese aus10. Durch einen Klick auf

Öffnen lädt man die Rohbilder ein und kann das Masterdark durch die folgenden Schritte

von allen eingeladenen Rohbildern, welche nun auch im unteren Feld von Maxim Dl 5 zu

sehen sind, abziehen.

Unter dem Reiter Process befindet sich die Schaltfläche Calibrate All . Klickt man auf diese,

wird das Masterdark von allen eingeladenen Rohbildern automatisch abgezogen. Danach

klickt man zum Speichern der bearbeiteten Bilder auf den Reiter File in der Menüzeile und

dann auf die Schaltfläche close all , um alle Bilder gleichzeitig zu schließen und zu speichern.

Folgend wird man gefragt, ob die Bilder überschrieben werden sollen. Dort klickt man auf

Yes to all . Da im Vorfeld schon ein Backup der Bilder erstellt wurde kann man dies

bedenkenlos machen. Diesen Vorgang wiederholt man nun für alle Rohbilder. Falls ein Bild

zum zweiten Mal bearbeitet wird, wird Maxim DL 5 eine Fehlermeldung geben. Weiteres

dazu und dem nachschauen der FITS Header in denen die Informationen gespeichert sind

befinden sich in dem Kapitel „FITS Header“.

5.3.2 Ein Künstliches Flat Field erstellen Wenn man im Vorfeld keine Flat Fields erstellt hat, kann man mithilfe von Maxim DL 5 ein

künstliches Flat Field erstellen. Dieses kann leider nicht alle Fehler beheben, welche ein

echtes Flat Field beheben kann. Doch konnten wir dadurch einen großen Problemfaktor, wie

die Lichtquelle auf dem Fernsehturm, welche unsere ersten Bilder verfälscht hat, besser

beheben als mit den im Nachhinein aufgenommenen Flat Fields.

Bevor man beginnt die Bilder zu bearbeiten, sollte man wieder ein

Backup der Bilder anlegen, da diese am Ende wieder überschrieben

werden. Um ein künstliches Flat Field erstellen zu können, öffnet man

wieder Maxim DL 5 und lädt sich einige4 seiner nun bearbeiteten

Bilder durch das Öffnen Symbol oder die Tastenkombination Strg

und O in Maxim Dl 5 ein. Folgend muss man für jedes der Bilder in der

Menüzeile auf Filter und dann in dem Reiter auf Auto Flatten

Background klicken (Abbildung 28). Nun wird automatisch ein Flat

Field erstellt durch das das Rohbild beziehungsweise das schon vom

Dunkelbild abgezogene und bearbeitete Bild dividiert. Nun kann man durch einen Klick auf

File und dann einen Klick auf Close wird das nun bearbeitete Bild schließen und speichern.

Diesen mühsamen Vorgang muss man mit jedem Bild einzeln durchführen. Dies ist sehr

Zeitaufwendig je nachdem wie viele Bilder bearbeitet werden müssen.

10

Maximal 15 gleichzeitig

Abbildung 28 – Filter ausgeklappt

33

5.3.3 Flat Field mit Dark Frame abziehen Wenn zum Zeitpunkt der Aufnahme Flat Field und Dark Frame erstellt wurden, kann man

diese Methode zum einfachen Kalibrieren der Bilder benutzen. Hierbei wird direkt das

Rohbild von Dark Frame abgezogen und durch das Flat Field welches ebenfalls vom Rohbild

abgezogen wurde dividiert. Somit wird für jeden Pixelwert die folgende Formel angewendet:

𝐾𝑎𝑙𝑖𝑏𝑟𝑖𝑒𝑟𝑡𝑒𝑠 𝐵𝑖𝑙𝑑 = 𝑅𝑜ℎ𝑏𝑖𝑙𝑑 − 𝐷𝑢𝑛𝑘𝑒𝑙𝑏𝑖𝑙𝑑

𝐹𝑙𝑎𝑡 𝐹𝑖𝑒𝑙𝑑−𝐷𝑢𝑛𝑘𝑒𝑙𝑏𝑖𝑙𝑑

Diese Division bzw. Subtraktion wird auch bei den anderen oben beschriebenen Methoden

mit jedem Pixelwert durchgeführt. Nur wird bei dem künstlichen Flat Field der Hintergrund

des Bildes so gerechnet, dass der Wert angeglichen wird und die Pixelwerte auf der einen

Seite des Bildes nicht stetig höher sind als die auf der anderen.

Wenn man nun die Flat Fields und Dark Frames in Maxim DL 5 von den Bilder abziehen bzw.

dividieren will, muss man zu aller erst ein Backup der Rohbilder anfertigen, da alle Bilder wie

zuvor auch schon am Ende überschrieben werden. Um zu beginnen startet man Maxim DL 5

und macht erst einmal alle Schritte wie unter dem Kapitel „Ein Dark Frame von Rohbild

abziehen“ soweit, bis man alle Voreinstellungen getroffen hat. Nur kann man die

Einstellungen in dem Advanced Calibration Fenster vorerst vernachlässigen.

Wenn dies geschehen ist, kann man damit Anfangen die Flat Fields in Betrachtung zu ziehen.

Dazu klickt man auf die Schaltfläche Auto Generate (Keep-Old) , welche über den Pfeil bzw. das

nach unten gedrehte Dreieck neben der Schaltfläche Auto Generate (Clear Old) zu

erreichen ist, damit die Dark Frames erhalten bleiben.

Nun kann man nachdem man anstatt <AUTO> die Option FLAT links

unter den Gruppen ausgewählt hat auf die Schaltfläche Add Group

(Abbildung 29) klicken um eine neue Gruppe anzulegen und alle Flat

Fields auswählen zu können. Nun da man die neue Gruppe hat

wählt man nur diese Gruppe aus, indem alle Haken vor anderen Gruppen entfernt werden

und nur der Haken bei der Gruppe, welche als Type nun FLAT angegeben hat, gelassen wird.

Nun kann durch einen Klick auf Replace w/ Masters wieder ein gemitteltes Flat Field erstellt

werden. Dadurch erhält man wieder eine Gruppe in der nur das gemittelte Flat Field

enthalten ist.

Abbildung 29 – Gruppe Hinzufügen

34

Nun ist nur noch der Schritt notwendig, dass man auf

die Schaltfläche Advanced klickt und dort in dem neu

geöffnetem Fenster Advanced Calibration (Abbildung

30) die Haken nur vor Calibrate Dark und Calibrate Flat

setzt, damit auch die Flat Fields mit den Dark Frames

benutzt werden, um die Rohbilder zu kalibrieren. Die

restlichen Haken müssen entfernt werden. Des

Weiteren sollte man den Pedestal Wert wie auch bei

den Dark Frames auf 400 setzen.

Nun sind alle Voreinstellungen getroffen und man kann

damit anfangen, wie auch in Kapitel „Ein Dark Frame von Rohbild abziehen“ die Bilder in

Maxim DL 5 einzuladen und über die Schaltfläche Process in der Menüzeile und dort die

Schaltfläche Calibrate all zu kalibrieren.

Abbildung 30 – Fenster Advanced Calibration

Abbildung 31 – Rohbild „vorher“ und kalibriertes Bild „nachher“

35

5.4 FITS Header Den FITS Header kann man für ein

bestimmtes Bild öffnen, indem man auf

die Schaltfläche in Maxim DL 5 klickt.

In dem neu geöffnetem Fenster FITS

Header for (Abbildung 32) kann man alle

Bildeigenschaften und Veränderungen

abrufen, welche mit dem Bild gemacht

wurden.

Unter View sieht man zum Beispiel auch

als HISTORY einen Eintrag der Dark

Substraction (Dark 2, 3352x2532, Bin1 x

1, Temp -20-C, Exp Time 60s), welcher

uns sagt, dass wir ein Dark Frame schon

von diesem Bild abgezogen haben. Maxim

DL 5 kann somit anhand dieser Daten sozusagen ablesen, ob schon ein Dark Frame oder

anderes von einem Bild abgezogen wurde. Daher kann es somit den Vorgang eines weiteren

Dark Frames abbrechen, da ein weiteres Abziehen eines Dark Frames das Bild und somit die

Auswertung verfälschen würde. Eine ausführlichere Erklärung der FITS Header würde den

Rahmen dieser Arbeit allerdings sprengen.

Abbildung 32 – Fenster mit FITS Header

36

5.5 Erstellung der Lichtkurve mithilfe des Programmes Muniwin In diesem Kapitel geht es um die Erstellung einer Lichtkurve des Muttersternes mit dem

Exoplaneten für die nachfolgende Auswertung per Hand oder durch die Website Exoplanet

Transit Database (ETD).

5.5.1 Was ist Muniwin? Muniwin ist ein Programm, welches vollautomatisch Sterne in Bildern erkennen kann. Das

besondere an Muniwin ist aber, dass es in der Lage ist genau diese Sterne in anderen Bildern

wieder zu erkennen, sodass schnell und automatisch Vergleiche zwischen mehreren Sternen

erfolgen können.

Des Weiteren kann mithilfe von Muniwin die Intensität der Sterne schnell und ebenfalls

vollautomatisch gemessen werden. Dies wird durch die Addition aller Pixelwerte innerhalb

eines Sternes ermöglicht. Dadurch können die am Ende wichtigen Lichtkurven schnell und

durch nur wenig Aufwand erstellt werden.

5.5.2 Muniwin kostenlos downloaden Miniwin wird als Freeware angeboten und steht unter der offiziellen Website

c-munipack.sourceforge.net als Download zur Verfügung. Durch einen Klick links im Menü

auf Downloads , gelangt man auf die sourceforge Website unter der man alte Versionen und

die neuste Version von Muniwin herunterladen kann. Neben Looking for the latest version?

(durch roten Pfeil in Abbildung 33 markiert) kann man die neueste Version von Muniwin

kostenlos downloaden. Nach einigen Sekunden Wartezeit kann man die Datei speichern und

nach dem Download öffnen.

Abbildung 33 – C-Munipak Downloadwebseite

37

5.5.3 Muniwin installieren Nach dem Herunterladen der Installationsdatei kann man diese ausführen. Sie

befindet sich dann standardmäßig im Download Verzeichnis von Windows. Zum

Zeitpunkt dieser Arbeit war das die Datei cmunipack-2.0.10-win32.exe

(Abbildung 34). Durch einen Doppelklick öffnet man die Datei und startet den

Installationsassistenten. Es kann allerdings sein, dass bei neueren Windows

Betriebssystemen die folgende Meldung erscheint: Möchten sie zulassen, dass

durch das folgende Programm von einem unbekannten Herausgeber

Änderungen an ihrem PC vorgenommen werden? Dort kann man ohne große

Sorgen auf Ja klicken.

Spätestens jetzt sollte sich auch der

Willkommensbildschirm des Setup

Wizards öffnen (Abbildung 35). Durch

einen Klick auf Next > wird man im

nächsten Bildschirm aufgefordert

dem Lizenzvertrag zuzustimmen.

Durch einen Klick auf I Agree stimmt

man diesem zu und bestätigt somit,

dass man den Lizenzvertrag

durchgelesen hat. Im folgenden

Bildschirm des Setups wird man

aufgefordert den Destination Folder11

anzugeben in den das Programm

Muniwin installiert werden soll.

Standartmäßig befindet sich dieser unter

C:\Program Files\CMunipack-2.0 oder C:\Program Files (x86)\CMunipack-2.0. Diesen kann

man ohne bedenken nutzen. Wenn man allerdingst eine eigene Struktur auf seinem

Computer hat kann man auch diesen Pfad auf einen gewünschten Pfad ändern. Entweder

direkt über die Eingabe des Pfades in die Zeile oder über die Browse Schaltfläche direkt

neben dem Pfad. Durch einen Klick auf Install wird die Software installiert. Nun muss man

nachdem die Installation abgeschlossen ist auf Finish klicken, um den Setup Assistenten zu

beenden. Nun ist die Software installiert und kann durch eine auf dem Desktop erstellte

Verknüpfung geöffnet werden.

11

Ziel Ordner

Abbildung 34 – Installationsdatei

Abbildung 35 Fenster des Setup Wizards

38

5.5.4 Ein neues Projekt erstellen Nach dem Öffnen von Muniwin erscheint erstmals ein fast leeres Fenster mit dem Titel

MuniWin. Dort klickt mal auf die

Schaltfläche um ein neues Projekt

zu erstellen. In dem neu geöffnetem

Fenster New project (Abbildung 36)

gibt man nun seinen Projektnamen in

der obersten Zeile an. Als Beispiel

haben wir für unser Projekt den

Namen des Exoplaneten HAT-P-22b

gewählt. Als Zielordner sollte man

einen auf der Festplatte befindlichen

Ordner wählen, da dies während des

Auswertens später einiges an Zeit

sparen wird. In der Struktur weiter

unten mit der Beschriftung Project

type muss Light curve angewählt sein,

damit wir später eine Lichtkurve des Muttersternes erstellen können. Durch einen Klick auf

OK bestätigt man all seine Angaben und fährt mit dem Prozess fort.

In dem nächsten Fenster Import project settings wird man dazu aufgefordert Einstellungen,

welche man eventuell vorher schon einmal vorgenommen hat, zu laden. Da dies bei der

ersten Anwendung nicht der Fall sein sollte wählt man Use factory defaults. Dabei

verschwindet auch die Möglichkeit am Ende des Fensters weitere Einstellungen

vorzunehmen. Durch einen weiteren Klick auf OK bestätigt man wiederum seine Eingaben

und gelangt wieder zurück zu dem Hauptfenster, in dem sich nun auch die ausführliche

Version der Menüzeile zeigt (Abbildung 37).

Abbildung 37 – Menüzeile von Muniwin

Abbildung 36 – Fenster zum Erstellen eines neuen Projektes

39

5.5.5 Einstellungen für CCD Kamera vornehmen Nun da ein Projekt erstellt

worden ist, müssen noch

einige Voreinstellungen

getroffen werden, um im

späteren Verlauf die Bilder

richtig einzuladen. Dazu klickt

man direkt in der Menüzeile

auf das Symbol Edit Properties

oder unter Project in der

Menüzeile und dann auf die

Schaltfläche Edit Properties mit

dem Selben Symbol wie auch

in der Menüzeile. Nun

erscheint ein Fenster namens

Project settings (Abbildung

38), welches alle Einstellungen

beinhaltet, die man für sein

Projekt benötigt.

Mit unserer Ausstattung haben wir die folgenden Einstellungen vorgenommen, welche uns

im Endeffekt auf unser Ergebnis, dass wir später auch veröffentlicht haben, gebracht haben.

Unter dem Menüpunkt Camera haben wir den Wert der Readout noise auf 2,3 gesetzt. Den

Wert des ADC gains haben wir auf 0,31 gesetzt. Zu beachten ist hierbei, dass alle Werte die

ein Komma beinhalten anstelle des Kommas einen Punkt haben müssen. Dies gilt auch für

die folgenden Werte, welche mit dieser Software in Verbindung treten.

Unter dem Menüpunkt Star detection stellten wir für Filter width (FWHM) den Wert 15,00

ein. Des Weiteren nutzen wir den Wert 8,00 für Detection threshold. Als Werte für

Sharpness limits wählten wir als Minimum 0,00 und Maximum 1,00. Wobei der Wert für

das Maximum dem Standartwert endsprach.

Bei dem Menüpunkt Light Curve sollte man den Haken vor Allow using an artificial

comparison star setzen.

Abbildung 38 – Fenster Projct settings von Muniwin

40

Bei Observer werden nun die

Einstellungen vorgenommen, welche

den Aufnahmeort und die

Aufnahmeobjekte ein wenig erläutert.

Durch einen Klick auf More kann man in

dem neu geöffneten Fenster Observer’s

coordinates (Abbildung 39) weitere

Einstellungen vornehmen und genauere

Angaben machen. Da wir am CFG an

der Sternwarte 7 die Bilder

aufgenommen haben, wählten wir als

Location CFG Wuppertal, Longitude

und Latitude sind von der Sternwarte

7 08 28 und 51 13 52. Als Remarks

haben wir 12,5 inch

Cassegrain f=3500mm

geschrieben. Durch einen Klick auf OK

werden die Einstellungen unter Observer bestätigt.

Alle anderen Einstellungen sollten nach Möglichkeit nicht verändert werden. Dadurch, dass

wir zu Beginn gesagt haben, dass Muniwin die Standard Einstellungen übernehmen sollte,

sollten diese auch dem Standard entsprechen.

5.5.6 Kalibrierte Bilder in Muniwin einladen und für das Erstellen der

Lichtkurve vorbereiten Nun kommen wieder die kalibrierten Bilder, welche in Kapitel „Kalibrierung der

aufgenommenen Rohbilder“ erstellt wurden zum Einsatz. Diese werden in Muniwin über das

Symbol Add all files from a folder and its subfolders hinzugefügt. Durch einen Klick auf eben

diese Schaltfläche öffnet sich das Fenster Add files from folder.

Dieses Fenster erinnert stark an das Abbild des Standard

Windows Explorers und ist auch genau so zu bedienen. Wenn

man nun seinen Ordner mit den Bildern gefunden und

ausgewählt hat, klickt man auf Add und Muniwin beginnt damit

alle Bilder, auch die welche sich in irgendwelchen Unterordnern

befinden, einzuladen. Wenn dies geschehen ist, sollte jedes Bild

einzeln aufgelistet werden (Abbildung 40). Zu beachten ist

hierbei, dass diese Auflistung im späteren Verlauf durch einige

Einträge geändert beziehungsweise ergänzt wird. Daran kann

man gut nachvollziehen, welche Schritte schon erledigt und

welche noch zu tun sind.

Abbildung 39 – Fenster observer’s coordinates

Abbildung 40 – Tavelle nach dem importieren der Bilder

41

Als nächstes muss man die Bilder in ein anderes Format wandeln. Dabei werden die

Originalbilder allerdings nicht verändert. Dies geschieht über das Symbol Convert input

files to working format . Nach einem Klick auf genau dieses Symbol öffnet sich das Fenster

Fetch/convert files. Dort wählt man

die Option all files in current project

aus. Unter DSLR image conversion

und der Schaltfläche Options müssen

keine weiteren Einstellungen

getroffen werden. Durch einen Klick

auf Execute beginnt Muniwin alle

Bilder, in einem neu geöffnetem

Fenster MuniWin mit der Überschrift

Converting files (Abbildung 41), zu

konvertieren, sodass weiter gearbeitet

werden kann. Dieser Prozess kann

durchaus etwas Zeit in Anspruch

nehmen. Allerdings kann man genau

nachvollziehen, an welchem Bild gerade gearbeitet wird und welche Bilder eventuell

fehlerhaft sind.

Wenn dieser Prozess beendet ist sollte vor jedem Bild

in der Tabelle ein grüner Haken und als Status

Conversion OK zu sehen sein (Abbildung 42).

Nun da die Bilder in ein für Muniwin geeignetes

Format konvertiert wurden, kann mit der

Photometrie fortgefahren werden. Dazu wird durch

einen Klick auf das Run photometry Symbol in der

Menüzeile das Fenster Photometry (Abbildung 43)

geöffnet. In dem nun neu geöffneten Fenster sollte

unter der Überschrift Process der Menüpunkt in all

files in current project angewählt sein

beziehungsweise nun angewählt werden.

Die Star detection options oder die photometry

options sollten schon durch die zuvor eingestellten

Einstellungen gespeichert sein. Um sicher zu sein

sollte man allerdings einmal auf eine der beiden

Schaltflächen klicken und mit den Einstellungen

aus dem Kapitel „Einstellungen für CCD Kamera vornehmen“ mit denen, welche dann

angezeigt werden, vergleichen. Falls dies nicht der Fall ist und die Einstellungen nicht korrekt

Abbildung 41 – Prozess des Konvertierens der Bilder

Abbildung 42 – Tabelle nach dem Konvertieren

Abbildung 43 – Fenster photometry

42

sind, müssen noch einmal alle Einstellungen aus dem Kapitel „Einstellungen für CCD Kamera

vornehmen“ getätigt werden. Falls nun alles korrekt ist oder die Einstellungen schon vorher

denen aus unserem Kapitel entsprachen, wird durch einen Klick auf OK die Tabelle weiter

ergänzt. Dieser Prozess kann wiederum einige Zeit in Anspruch nehmen, je nachdem wie

viele Bilder eingeladen wurden. Man sollte also mehr als nur eine Stunde einplanen, um

größere Projekte vollständig zu bearbeiten. Nun sollte auch die Spalte Stars durch eine Zahl

gefüllt sein und unter Status Photometry OK stehen. Zur schnellen Überprüfung kann der

Stern, welcher in der ersten Spalte nun zu sehen sein sollte, genommen werden.

Nun sollte man die Spalte Stars genauer unter die Lupe nehmen. Dabei gibt die Zahl die

Anzahl der gefundenen Sterne wieder. Wenn diese Zahl deutlich zu hoch ist, wie zum

Beispiel mehrere hundert oder mehr, solle man den Prozess wiederholen und die Star

detection options und photometrie options ein wenig ändern, um ein besseres Ergebnis zu

erzielen.

Nun muss durch einen Klick auf das Symbol Find cross-references between photometry

files das Fenster mit dem Titel Match stars geöffnet werden. In diesem Fenster ist es nun

möglich ein Bild als Referenzbild festzulegen. Dazu wählt man oben unter As a reference file,

use den Punkt a frame from the current project an. Nun ist es möglich in der Liste, welche

alle Bilder noch einmal auflistet, ein Bild als Referenzbild auszuwählen. Dazu reicht ein Klick

auf eines dieser Bilder und es wird ein Vorschaubild rechts daneben angezeigt. Dort kann

man durch die Schaltflächen Chart und Image zwischen den Ansichten auf das Bild

wechseln. Die Ansicht Chart zeigt eine Version des Bildes an, in dem nur die Orte der Sterne

durch Weiße Kreise dargestellt werden, sodass man sich einen Überblick beschaffen kann,

welche Sterne Muniwin nun genau auf diesem Bild erkannt hat. Die Ansicht Image ist

eigentlich selbsterklärend. Dort wird dann nur das Originalbild angezeigt.

Als Referenzbild sollte man nun ein Bild wählen, welches den Mutterstern vor dem

irgendwann der Exoplanet steht zeigt. Des Weiteren sollten gute Referenzsterne auf dem

Bild zu sehen sein. Meist sind dies die hellen Sterne, welche in der Chart Ansicht als größere

weiße Punkte angezeigt werden. Wenn man nun ein gutes Referenzbild gefunden hat, wird

durch einen Klick auf OK das Bild

bestätigt und es werden auf den

anderen Bildern nach den Sternen

gesucht, welche auch auf dem

Referenzbild zu sehen waren. Diese

dadurch gewonnenen Daten werden in

der Spalte Status der Tabelle in den

Klammern nach Matching OK

beschrieben. Des Weiteren ist vor jedes

Bild ein grüner Doppelpfeil anstelle des

Sternes getreten (Abbildung 44).

Abbildung 44 – Tabelle nach dem Photometrieren

43

Falls es irgendwelche Fehler mit Bildern gibt kann man diese auch aus der Liste entfernen. Es

kann sein, dass die Bilder irgendwie beschädigt worden sind. Um ein Bild nun zu entfernen,

klickt man mit der rechten Mausraste auf dieses und wählt dann Remove From Project . Das

Bild wird dann auch in der späteren Lichtkurve nicht in Betrachtung gezogen.

5.5.7 Erstellung der Lichtkurve Nun da alle Bilder eingeladen sind und die Sterne gefunden wurden, kann mit der Erstellung

der Lichtkure begonnen werden. Die Lichtkurve soll uns später den Lichtabfall des

Muttersternes in Relation zu einem anderen Stern zeigen.

Dazu klickt man auf das plot light curve Symbol ,es öffnet sich das Fenster Make light

curve. Unter der Überschrift Process sollte man nun all frames in current project wählen,

damit auch wirklich jedes aufgenommene Bild in die Wertung mit aufgenommen wird.

Weitere Einstellungen müssen in diesem Fenster nicht getätigt werden. Durch einen Klick auf

Apply bestätigt man seine Eingabe und kann fortfahren.

Nun öffnet sich das Fenster Choose Stars in dem man seinen Mutterstern mit dem

Exoplaneten und Referenzsterne kennzeichnet. Dazu kann man sich wieder die

verschiedenen Ansichten der Bilder zu Hilfe nehmen. Image und Chart sind dabei wie zuvor

schon erklärt (das Bild an sich und eine schematische Darstellung der Sterne). Mixed ist nun

eine neue Ansicht, welche es erlaubt das Bild mit der schematischen Ansicht zu überlagern.

Diese Ansicht eignet sich für das Festlegen der Sterne hervorragend, da man genau sehen

kann, welche Sterne überhaupt als Sterne erkannt wurden. Durch die Überlagerung ist es

auch möglich sich besser im Bild zurechtzufinden.

Zu Beginn sollte man seinen Mutterstern mit dem Exoplaneten markieren. Dies geschieht

indem man mit der Maus über den Stern geht. Folgend sollte ein blaues Kreuz über dem

Stern erscheinen, welches sich dreht und eine kleine Animation mit sich bringt. Durch einen

Klick öffnet sich ein Kontextmenü indem man nun den Stern mit Eigenschaften versehen

kann. In diesem Fall wählt man Variable aus, da der ausgewählte Stern derjenige ist, welcher

sich in seiner Intensität verändert.

44

Als nächstes wählt man seine Vergleichs- beziehungsweise Kontrollsterne aus. Einen großen

Unterschied zwischen den beiden Varianten gibt es nicht. Sie werden lediglich später anders

benannt, wenn man die Sterne in der Lichtkurve gegenüberstellt. Aus diesem Grund sollte

man den besten Stern, welcher gut erkennbar ist, als Vergleichsstern nehmen und einige

andere Sterne dann als Vergleichssterne wählen. Nun wird dasselbe Verfahren genutzt wie

zuvor auch beim Wählen des Muttersternes mit dem Exoplaneten. Wenn man mit der Maus

auf einen Stern geklickt hat und sich das Kontextmenü geöffnet hat, wählt man anstatt

Variable für einen Vergleichsstern Comparison und Check für einen Kontrollstern. So

markiert man all seine Sterne bis am Ende ca. 10 Sterne markiert sind. In Abbildung 45 sieht

man wie wir unsere Sterne bei unserem Nachweis markiert haben. Durch einen Klick auf Ok

bestätigt man die markierten Sterne und setzt die Erstellung der Lichtkurve mit den

markierten Sternen fort.

Abbildung 45 – Markierungen unserer Sterne in Muniwin

45

Nach einem Klick auf OK schließt sich das Fenster Choose stars und es öffnet sich das

Fenster Choose aperture (Abbildung 46). In diesem Fenster kann man die Aperture wählen,

welche man später bei der Ansicht der Lichtkurve benutzen möchte. Meist ist die niedrigste

Aperture die Beste. Folgend sollte man in der Kurve, welche durch Punkte dargestellt wird,

auf den niedrigsten Punkt klicken. Dieser wird genau so angewählt wie ein Stern in dem

vorherigen Menü, nur dass sich durch einen Klick kein Kontextmenü öffnet sondern der

Punkt rot eingefärbt und der Name der Aperture darunter geschrieben wird. Wenn man

allerdings die Aperture im späteren Verlauf ändern möchte ist dies kein Problem. Durch

einen Klick auf OK bestätigt man die gewählte Aperture und fährt mit dem Prozess der

Erstellung der Lichtkurve fort.

5.5.8 Light curve - Muniwin Nun öffnet sich das letzte Fenster namens Light curve – Muniwin, welches eine Lichtkurve

darstellt. Zu Beginn sollte man in der Menüzeile die X-Achsenbeschriftung auf UTC durch das

Klicken auf den Reiter neben X-axis auf UTC12 umstellen. Somit wird auf der X-Achse nicht

mehr das Julianische Datum als Skalierung genommen, sondern die Weltzeit auf welche man

eine Stunde addieren muss, um die Mitteleuropäische Zeit zu erhalten.

Weitere Einstellungen, welche zu einer angepassten Ansicht

beitragen, befinden sich in der Menüzeile unter View . Durch einen

Klick auf View öffnet sich ein Reiter in dem man die so genannten

Error bars ein- beziehungsweise ausschalten kann. Die Fehlerbalken

sind die Striche, welche die Fehlerquote anzeigen, welche die Bilder

aufweisen können (Abbildung 47). Des Weiteren kann man auch die

Einstellung Grid aktivieren, welche ein Gitternetz über den Graphen

12

UTC – Coordinated Universal Time(EN) - Koordinierte Weltzeit

Abbildung 46 – Aperture in Muniwin auswählen

Abbildung 47 – Fehlerbalken

46

legt. Durch einen kleinen Haken vor eben genau diesen Bezeichnungen wird symbolisiert, ob

die Einstellung ein- oder ausgeschaltet ist. Die Schaltfläche Chart unter dem Menüpunkt

View lässt die Ansicht der markierten Sterne öffnen. Allerdings kann man diese hier nicht

mehr bearbeiten. Dies funktioniert nur unter dem Menüpunkt Edit . Doch hat man hier die

Möglichkeit sich die Lichtkurve und die markierten Sterne zeitgleich anzuschauen. Des

Weiteren kann man das Bild speichern in dem man auf Save klickt. In dem neu geöffnetem

Fenster hat man die Möglichkeit dem zu speichernden Bild einen Namen und einen

Dateipfad zuzuweisen. Alle Einstellungen unter Export options sollte man auf den Werten

lassen wie sie standartmäßig sind. Durch einen Klick auf Save wird das Bild unter dem

angegebenen Namen und Dateipfad gespeichert.

Falls während dem Arbeiten in diesem Fenster auffällt, dass einige Einstellungen doch nicht

so gut gelungen sind, kann man über die Schaltfläche Edit in der Menüleiste auswählen,

welche Einstellungen man nachträglich ändern möchte. Unter anderem findet man hier auch

die Möglichkeit die Vergleichssterne zu ändern beziehungsweise die Aperture mithilfe der

Kurve zu ändern. Die Aperture kann allerdings auch in der Menüleiste aus einer Liste gewählt

werden, diese befindet sich rechts neben Aperture durch einen Klick öffnet.

Nun folgt der wichtigste Schritt in der Erstellung der Lichtkurve. Demnach muss als Y axis

ausgewählt werden, welche Sterne gegenübergestellt werden sollen. Dabei werden die

Bezeichnungen genutzt, welche zuvor durch das Klicken auf die Sterne im Fenster Choose

stars festgelegt wurden. Der Buchstabe V steht dabei für den Variablen Stern, dem

Mutterstern, welcher auch den Exoplaneten aufweisen sollte. C steht hingegen für den

Vergleichsstern und K für den oder die Kontrollsterne. Nun kann man sich durch die ganzen

Gegenüberstellungen klicken und schauen bei welchem Vergleich die beste Lichtkurve zu

sehen ist. Gegebenenfalls sollte man auch noch die Aperture ein wenig verändern. Man

sollte nur beachten, dass eine Kurve, welche nicht V gegen einen anderen Stern ist, keine

Lichtkurve darstellt, welche von dem Mutterstern mit dem Exoplaneten ist. Falls man dort

allerdings auch einen für Exoplaneten typischen Verlauf der Lichtkurve entdeckt, ist es

möglich, dass man einen zweiten Stern mit Exoplaneten gefunden hat. In Abbildung 48 sieht

man einen möglichen Verlauf der Lichtkurve welcher bei unseren Aufnahmen entstanden ist.

47

5.5.9 Tools: Werkzeuge und Statistik Wenn man eine gute Lichtkurve gefunden hat, kann man sich eine Statistik beziehungsweise

ein Messwerkzeug einblenden lassen. Dies funktioniert über die Schaltfläche Tools in der

Menüleiste. Dort kann man entweder die Statistik ( statistics ) einblenden lassen oder über

Measurement ein Messwerkzeug. Beide Fenster werden dann rechts neben der Lichtkurve

dargestellt (Abbildung 48).

Als Statistik kann man sehen wie viele Bilder, welche hier als Punkte dargestellt werden,

insgesamt in der Lichtkurve vorhanden sind. In unserem Fall wären dies 136 Punkte. Des

Weiteren kann man die Zeitspanne der Lichtkurve unter Data UTC einsehen. Weitere

Statistiken zu der Lichtintensität befinden sich unter Data.

Das Messwerkzeug bietet die Möglichkeit zwei Linien in der Lichtkurve einzufügen, welche

sich verschieben lässt. Dazu wählt man in dem Measurement Bereich den Punkt vor UTC

oder seinen gegenübergestellten Sternen aus. Bei UTC sind die Messlinien senkrecht über

der Lichtkurve. Verschieben lassen sich die beiden Messlinien mit der Maus an eine beliebige

Stelle. Dazu bewegt man die Maus über eine der beiden Linien. Sobald ein Doppel Pfeil

erscheint, kann man mit gedrückter linker Maustaste die Linie an die gewünschte Stelle

verschieben. In dem Measurement Bereich sollten sich während dem verschieben die Werte

ändern. Diese geben zum Beispiel die Zeitspanne zwischen den beiden Linien (Curser) an.

Weitere Statistiken befinden sich in dem ausgewählten Measurement Bereich.

Abbildung 48 – Unsere Lichtkurve

48

Wenn man allerdings die andere Einstellung des Messwerkzeuges gewählt hat, kann man die

Magnituden Differenz sehr leicht berechnen. Durch das Verschieben der beiden Linien,

welche nun Senkrecht über der Lichtkurve liegen, kann man rechts im Measurement Bereich

die Magnituden Differenz der beiden Linien direkt ablesen. Diese Werte, die damit

abgelesen werden können, sind im Kapitel „Berechnung der Exoplaneten-Parameter“ von

großem Nutzen.

5.5.10 Lichtkurve exportieren Nun da eine Lichtkurve erstellt wurde und man diese Vermessen kann, ist diese zu

exportieren, damit man sie später auf der ETD (Exoplanet Transit Database) Webseite

veröffentlichen kann. Dazu bleibt man in dem Fenster Light curve – Muniwin und klickt in

der Menüleiste auf Files und dann in dem geöffnetem Reiter auf Save . Dadurch öffnet sich

ein weiteres Fenster namens Save light curve in dem man nun wieder einen Namen für die

Lichtkurve und einen Dateipfad angibt. Durch einen Klick auf Save wird ein Textdokument

gespeichert, welches alle wichtigen Daten tabellarisch beinhaltet. Wenn man diese Datei

öffnet, wird man nicht sehr viel erkennen können da die meisten Einträge nicht in Spalten

oder Zeilen sortiert sind. Dies ist aber kein Problem, da beim Hochladen der Datei die

Website trotzdem eine Struktur erkennt.

Nun ist die Lichtkurve fertig erstellt und man hat ein Textdokument, welches uns die

Möglichkeit bietet, die Lichtkurve auf die ETD (Exoplanet Transit Database) zu

veröffentlichen.

49

5.6 Lichtkurve auf ETD (Exoplanet Transit Database)

veröffentlichen Da die Lichtkurve nun als Textdokument auf der Festplatte gespeichert ist, kann man diese

auf der ETD (Exoplanet Transit Database) veröffentlichen und Anderen zur Verfügung stellen.

Des Weiteren werden am Ende mögliche Parameter vollkommen automatisch errechnet.

Zunächst wird die Website von ETD (Exoplanet Transit Database)

(http://var2.astro.cz/ETD/index.php) im Internetbrowser geöffnet. Folgend klickt man unter

dem Banner der Webseite auf Model-fit your data (durch Roten Pfeil in Abbildung 49

markiert).

5.6.1 Schritt 1 von 5: Dateipfad angeben Nun wird in der Website oben links step 1/5 zu sehen sein (durch Roten Pfeil in Abbildung 50

markiert). Diese Anzeige wird die ganze Zeit über angeben, an welchem Schritt man sich

befindet. In den blauen Rahmen werden in den folgenden Schritten alle Einstellungen

getroffen.

Abbildung 49 – ETD Webseite mit Model fit your data markiert

Abbildung 50 – Schritt 1 von 5 mit Markierung für die Schrittanzeige

50

Im ersten Schritt wird man aufgefordert seinen Exoplaneten rechts neben Choose exoplanet

aus einer Liste auszuwählen. Neben Data file with observation kann man den direkten

Dateipfad zu dem erstellten Textdokument mit der Lichtkurve angeben oder diesen durch

die Durchsuchen Schaltfläche und einen Explorer auswählen. Das JD format13 sollte man auf

geocentric14 stehen lassen. Des Weiteren sollte die Einstellung der Einheit für die Intensität

auf in magnitudes stehen bleiben. Durch einen Klick auf Continue bestätigt man seine

Eingaben und fährt mit Schritt 2 von 5 fort.

5.6.2 Schritt 2 von 5: Lichtkurve betrachten und fitten Im zweiten Schritt kann man die zuvor in Muniwin erstellte Lichtkurve betrachten (Abbildung

51). Hier wird diese allerdings ohne die Fehlerbalken dargestellt.

Weiter unten in dem blauen Kasten (Abbildung 51) soll man angeben, welche Parameter für

den Exoplaneten errechnet werden sollen. Diese können alle eingeschaltet sein, selbst wenn

nicht alle Parameter anhand der Lichtkurve errechnet werden können. In unserem Falle

haben wir nicht den Eintritt des Exoplaneten vor seinen Mutterstern aufnehmen können.

Deshalb ist es auch unmöglich die Dauer des Transits zu bestimmen. An den restlichen

Einstellungen sollte man keine Veränderungen vornehmen. Durch einen Klick auf Compute>

wird Schritt 2 abgeschlossen.

13

Julianisches Datum 14

Geozentric (EN) - Geozentrisch

Abbildung 51 – Schritt 2 von 5

51

5.6.3 Schritt 3 von 5:

Überprüfen von

Schritt 2 Im nächsten Schritt wird die

Lichtkurve noch einmal

dargestellt. Dieses mal

allerdings mit dem entfernten

Trend, welcher verschiedene

Ursprünge haben kann. Des

Weiteren ist nun eine Kurve

durch die einzelnen Punkte

gezogen, welche den Verlauf

der Intensität besser

beschreibt.

Im nächsten Diagramm kann

abgelesen werden wie stark die

Fehlerquote (Residual

RMS=Root Mean Square) der

einzelnen Bilder gewesen ist.

Diese werden anhand der

Kurve, welche in dem oberen

Diagramm durch die Werte

gelegt wurde, gemessen. Umso

weiter die Punkte weg von der

Linie in der Lichtkurve sind,

desto weiter weg sind die

Punkte auch in dem zweiten

Diagramm von der Linie

entfernt.

In unserem Fall kann man gut

erkennen, dass die Bilder zum

Ende hin immer größere

Abstände zu der durchzogenen

Kurve hatten. Dies lag daran,

dass es zum Ende hin immer

wolkiger und windiger wurde.

Abbildung 52 – Schritt 3 von 5

52

In dem ersten blauen Kasten können die errechneten Parameter abgelesen werden. Diese

werden zusätzlich mit einer Fehlerquote (RMS = 12,0mmag = 0,012 mag) angegeben. Dort

kann man die errechnete Mitte des Transits ablesen. Des Weiteren ist es möglich die

errechnete Dauer und die Tiefe abzulesen. Die Tiefe gibt dabei die Magnituden Differenz an.

In dem letzten blauen Kasten kann man nun noch einmal genau dieselben Einstellungen

vornehmen wie in Schritt 2 von 5. Wenn man dort auf Compute> klickt wird man auf

dieselbe Webseite gelangen, welche wieder Schritt 3 von 5 darstellt. Dabei werden nur die

Einstellungen angewandt, welche man zuvor eingestellt hat.

Wenn man nun die passenden Einstellungen getroffen hat, kann man im ersten blauen

Kasten auf Send protocol to TRESCA database> klicken, um seine erstellten Daten zu

veröffentlichen und mit Schritt 4 von 5 fortzufahren.

53

5.6.4 Schritt 4 von 5: Persönliche Daten angeben Der eigentlich schon letzte Schritt besteht darin das Formular (Abbildung 53) auszufüllen in

dem man persönliche Daten angibt. Als Beispiel haben wir unsere Namen bei Name and

Surename eingetragen. Neben Post address haben wir die Adresse der Schule

beziehungsweise des Aufnahmeortes hineingeschrieben. Des Weiteren haben wir die

restlichen Felder mit den Daten ausgefüllt mit denen die Aufnahmen zustande gekommen

sind (Abbildung 53). Nach dem Ausfüllen des Formulars sieht man noch einmal die

Lichtkurve. Darunter befinden sich noch einmal die von ETD selbst errechneten Parameter.

Am Ende befindet sich ein Feld, in welches man einen Dateipfad zu einem Screenshot, der

die markierten Sterne in Muniwin aufzeigt, schreibt oder dieses durch die Schaltfläche

Durchsuchen auswählt. Durch einen Klick auf Continue> wird alles bestätigt und mit dem

letzten Schritt fortgesetzt.

Abbildung 53 – Schritt 4 von 5

54

5.6.5 Schritt 5 von 5: Letztes Überprüfen und Hochladen Dieser Schritt dient nur zu Überprüfung der Daten und Parameter, welche man endgültig

hochladen würde. Hier wird einem noch einmal alles wie auch in Schritt 4 von 5 angezeigt,

nur, wobei auch das hochgeladene Bild sieht. Des Weiteren wird man darauf hingewiesen,

dass man noch einmal alle Angaben überprüfen soll bevor man das Protokoll speichert.

Wenn bei dem Überprüfen noch Fehler entdeckt werden sollten, kann man diese auch in

diesem Schritt noch ändern. Wenn nun alle Angaben richtig sind kann auf !SAVE PROTOCOL!

geklickt werden. Dadurch werden alle Dateien hochgeladen, verarbeitet, ausgewertet und

veröffentlicht.

Folgend wird man normalerweise auf die Website

http://var2.astro.cz/EN/tresca/transits.php weitergeleitet und sieht unten alle

hochgeladenen Lichtkurven tabellarisch dargestellt (Abbildung 54). Dort sollte man seinen

eigenen Eintrag an erster Stelle sehen und seine Lichtkurve betrachten können.

Falls man nicht auf die Website weitergeleitet wurde, kann man auf die oben genannte

Webadresse gehen und dann seinen Stern auswählen. Nun sollte man auch auf die

tabellarische Darstellung gelangen, in welcher man auch seine eigene Lichtkurve

wiederfindet.

Abbildung 54 – Auflistung aller hochgeladenen Transite

55

5.7 Auswertung der Lichtkurve über ETD (Exoplanet Transit

Database) Nachdem nun die Daten öffentlich hochgeladen wurden, kann man in der Kategorie Star der

Tabelle von „Schritt 5 von 5“ auf den Namen des Exoplaneten von seiner Lichtkurve klicken.

Um direkt unsere Daten einsehen zu können, kann man über die Website

http://var2.astro.cz/EN/tresca/transit-detail.php?id=1393424699 direkt auf unsere dort

erstellte Webseite gelangen.

Dort sind zu aller erst noch einmal die schon bekannten Lichtkurven abgebildet gefolgt von

einer Kurve der Luftmasse. Darunter befinden sich die errechneten Werte mit den Daten,

welche aus dem ETD-Katalog genommen wurden gegenübergestellt (Abbildung 55). Des

Weiteren gibt es noch einige schematische Darstellungen, welche die Parameter noch

veranschaulichen.

Abbildung 55 – Auswertung über die ETD Website

56

Rp stellt dabei den Radius des Exoplaneten in Jupiterradien an. Dabei haben wir mit unserer

Messung leider einen Parameter, welcher doppelt so hoch ist wie der aus dem Katalog.

Der Parameter i ist der Neigungswinkel der Exoplaneten von der Erde aus gesehen zum

Mutterstern. Bei diesem haben wir nur eine Fehlerquote von 98%. Dieser Wert gleicht schon

sehr gut dem Wert aus dem Katalog. Die anderen Parameter konnte die Website nicht

errechnen. Deshalb steht dort auch immer eine Fehlermeldung.

57

5.8 ETD Referenz Die drei abgebildeten Lichtkurven, welche alle von

der ETD (Exoplanet Transit Database) stammen,

zeigen unterschiedliche Ergebnisse. Die erste

Lichtkurve ist als Vergleich diejenige, welche wir

durch unsere Messungen erstellt und hochgeladen

haben.

Die Zweite ist von Roberto Zambelli erstellt worden

und zeigt eine sehr gute und präzise abgebildete

Transit Lichtkurve. Im Gegensatz zu uns ist dort

Eintritt und Austritt des Exoplaneten vorhanden und

gut erkennbar. Des Weiteren liegen alle Messpunkte

nahe beieinander. Man kann daher sehr gut

erkennen, zu welchem Zeitpunkt der Exoplanet sich

vor seinen Mutterstern stellt und ihn verdeckt.

Insgesamt ist eine klare Linie schon mit bloßem

Auge ohne die blaue Linie erkennbar. Dies ist bei uns

ein wenig schwieriger aber immer noch möglich.

Ganz anders ist es bei der dritten Lichtkurve. Diese

ist von Matthieu Bachschmidt hochgeladen worden.

Wie auch bei uns ist anscheinend nur der Austritt

des Exoplaneten zu sehen, aber durch die Streuung

der ganzen Punkte kann man nicht genau festlegen,

wo dort jetzt eine Kurve durchläuft. Diese Streuung

scheint allerdings an seinen Aufnahmebedingungen

zu liegen. Er sagt von sich aus auf der ETD

(Exoplanet Transit Database) Website bei seiner

hochgeladenen Lichtkurve: „The star was very low

on the horizon hence the begining is missing

because too noisy.“

Insgesamt betrachtet kann man sagen, dass wir für

unsere Verhältnisse noch ein ziemlich

ansprechendes Ergebnis erzielt haben. Leider

konnten wir nur den Austritt aufnehmen, haben

aber eine nicht all zu große Streuung im Bild,

weswegen es noch möglich war eine relativ klare Kurve durch die Punkte zu ziehen. Zwar ist

der Austritt nicht all zu stark ausgeprägt wie in der Lichtkurve von Roberto Zambelli, aber

man kann ihn dennoch gut erkennen.

Abbildung 56 - Vergleichslichtkurven

58

5.9 Berechnung der Exoplaneten-Parameter Nach der Auswertung der Bilder, ist es möglich Daten des Planeten zu berechnen. Hierbei

handelt es sich um den Radius und den Neigungswinkel der Umlaufbahn des Planeten. Als

Hilfsmittel wird hier wiederum Muniwin benötigt.

5.9.1 Radius Um den nachfolgenden Term zu verstehen wird der Begriff Flux näher erläutert. Der Flux als

Bezeichnung eines Energieflusses stellt sich hier in Form von Licht dar, da Licht eine Form der

Energie ist.

Das Verstehen der nachfolgenden Formel setzt zunächst das Verständnis für 𝐹 = 𝜋𝑅2 ∗ 𝐼

voraus. Diese Formel stellt den Gesamtflux eines Himmelskörpers dar. Hierbei entspricht R

dem Radius des Himmelskörpers und I der Intensität des Muttersterns. Dieser Gesamtflux ist

die gesamte Energie, hier also das Licht, welches von dem Himmelskörper abgestrahlt oder

verdeckt wird. Ein Planet verdeckt Teile des Lichtes vom Mutterstern.

Die Fluxdifferenz, also der Lichtabfall, welcher durch die Verdeckung des Sternes durch den

Planeten erfolgt, berechnet sich wie folgt:

∆𝐹 =𝐹𝑠 − 𝐹𝑝

𝐹𝑠=

𝜋𝑅𝑠2𝐼𝑠 − (𝜋𝑅𝑠

2𝐼𝑠 − 𝜋𝑅𝑝2𝐼𝑠)

𝜋𝑅𝑠2𝐼𝑠

= (𝑅𝑝

𝑅𝑠)

2

Hierbei entsprechen die Variablen FS und FP der Lichtabgabe des Sterns und der

Lichtabsorption des Planeten. Die in der Formel befindlichen RS und RP stehen für die Radien

der Himmelskörper Stern und Planet. Später werden diese in Sonnenradien beziehungsweise

Jupiterradien angegeben. Diese Einheiten sind in der Astronomie üblich, da sie einen

Vergleich unseres Sonnensystems mit einem fernen Exoplanetensystem möglich machen.

Das Formelzeichen IS bezeichnet die Intensität der Strahlung, das heißt wie stark der Stern

strahlt. Hier ist kein direkter Bezug zum Planeten möglich, denn der Planet strahlt selber kein

Licht ab, er absorbiert nur. Die Einheit der Intensität ist die Energie pro Zeit und Fläche.

Deshalb lautet die

Einheit [J*s-1*m-2]. Hierbei entspricht Joule pro Sekunde (J*s-1) der Einheit Watt.

Dies führt zur Endeinheit W*m-2.

Unsere Messgröße, die Differenz der scheinbaren Helligkeit (Δm), entspricht nicht der

Differenz des Fluxes, sondern:

∆𝑚 = −2,5 ∗ log (1 − (𝑅𝑝

𝑅𝑠)

2

)

59

Um nun den Radius des Planeten errechnen zu können, wird noch eine Variable benötigt,

welche uns nicht mit den gegebenen Mitteln möglich war zu messen. Der Radius des Sternes

lässt sich aus der Webseite www.exoplanets.org entnehmen.

Folglich muss man für den beobachteten Exoplaneten (bei uns HAT-P-22b) für den Radius

des Sternes 1,040 Sonnenradien einsetzen, doch diese Einheit ist zum Berechnen nicht

geeignet. Folglich muss diese in Kilometern umgerechnet werden. Der Sonnenradius beträgt

ungefähr 696.342 Kilometer. Somit wird dieser Wert mit 1,040 multipliziert, um unseren

Radius zu erhalten.

RS = 1,040 [Rsonne] = 1,040 * 696.342km = 724195,68km

Abbildung 57 – Exoplanets.org Beispielwebseite zu HAT-P-22 b

60

Ausgehend von der obigen Formel kann der Radius des Planeten (Rp) berechnet werden

indem der Term nach RP umgeformt wird:

∆𝑚 = −2,5 ∗ log (1 − (𝑅𝑝

𝑅𝑠)

2

) <=> −∆𝑚

2,5= log (1 − (

𝑅𝑝

𝑅𝑠)

2

) <=> 10−∆𝑚

2,5 = 1 − (𝑅𝑝

𝑅𝑠)

2

<=> 10−∆𝑚

2,5 ∗ 𝑅𝑠2 = 𝑅𝑠

2 − 𝑅𝑝2 <=> 10

−∆𝑚2,5 ∗ 𝑅𝑠

2 − 𝑅𝑠2 = −𝑅𝑝

2

<=> 𝑅𝑝2 = −10

−∆𝑚2,5 ∗ 𝑅𝑠

2 + 𝑅𝑠2 <=> 𝑅𝑝

2 = (−10−∆𝑚

2,5 + 1) ∗ 𝑅𝑠2

<=> 𝑅𝑝 = √−10−∆𝑚

2,5 + 1 ∗ 𝑅𝑠

Nun lassen sich unsere Werte für Δm und RS einsetzen, das heißt man setzt für Δm unseren

Messwert aus Muniwin ein, konkret 0,02416 mag. Der Sonnenradius RS wurde vorher schon

berechnet und kann ebenfalls eingesetzt werden. Somit erhält man nach dem Einsetzen der

Variablen:

𝑅𝑝 = √−10−0,02416

2,5 + 1 ∗ 724195,68 = 107431,2713𝑘𝑚

Daraus ergibt sich ein Planetenradius von 107431km. Unser Ergebnis ist jedoch ungenau,

denn durch die Probleme bei der Aufnahme kann der Lichtabfall nicht korrekt abgelesen

werden. Der Planetenradius wird statt in Kilometern in Jupiterradien (RJ) angegeben, weil

sich somit der Planet direkt mit den Planeten unseres Sonnensystems vergleichen lässt. Der

Radius des Jupiters beträgt 71492 Kilometer, unser Wert muss nun durch den Jupiterradius

geteilt werden.

Das bedeutet:

𝑅𝑝[𝑅𝑗] =𝑅𝑝[𝑘𝑚]

𝑅𝑗[𝑘𝑚]

107431,2713[𝑘𝑚]

71492[𝑘𝑚]= 1,5[𝑅𝑗]

Der Planetenradius ist somit das 1 ½ - fache des Jupiterradius, dies entspricht jedoch nicht

den Katalogdaten der exoplanets.org Datenbank. Der Katalogwert wäre 1,08 Jupiterradien,

der errechnete Wert ist ungefähr das 1 ½-fache dieses Wertes, somit eine Abweichung von

39,14%. Dieses Ergebnis resultiert aus der Ursache der widrigen Bedingungen und die damit

verbundenen Probleme bei der Aufnahme.

5.9.2 Neigungswinkel Als nächster Datenwert wird der Neigungswinkel gesucht. Dafür muss zunächst die

Bahnhalbachse bekannt sein. Diese Bahnhalbachse lässt sich herausfinden indem die

Gravitationskraft, mit welcher der Stern am Planeten zieht, mit der Zentripetalkraft, mit

welcher der Planet durch die Kreisbewegung in das Zentrum gezogen wird, gleichgesetzt

61

wird. Es wird davon ausgegangen, dass der Stern des Planeten nicht starr an einer Stelle

bleibt, sondern selber eine kreisförmige Bewegung durchläuft. Diese Bewegung wird

verursacht von der Kräftewechselwirkung der Gravitationskraft des Planeten und von

womöglich weiteren als nur einem und der eigenen Gravitationskraft. Das führt dazu, dass

der Planet nicht um seinen Mutterstern, sondern um den gemeinsamen Masseschwerpunkt

nahe des Muttersterns kreist. Dies ist nun insofern relevant indem sich die Zentripetalkraft

des Planeten, aufgrund des anderen Radius ändert, da die Zentripetalkraft nun nicht mehr

von der gesamten Bahnhalbachse a, sondern von dem eigenen Radius rP abhängig ist. Die

Änderung der abhängigen Größe bringt einen Faktor mit sich. Um den Faktor

herauszubekommen, um welchen sich der Radius ändert, ist eine Termumformung nötig.

Aus dem Hebelgesetz wird hergeleitet, dass die Kraft beider Himmelskörper gleich ist. Für

das Hebelgesetz entsprechen der Lastarm der Bahn des Planeten und der Kraftarm der Bahn

des Muttersterns. In dieser Termumformung entspricht der gesamte Radius zwischen Stern

und Planeten der Bahnhalbachse, also a. Zudem entsprechen MP, beziehungsweise MS, der

Masse des Planeten, beziehungsweise des Sternes. Der Bahnradius des Muttersterns wird

durch den Radius des Planeten, subtrahiert von der Bahnhalbachse, modelliert.

Abbildung 58 – (Quelle: Jahre, Thomas)

𝑀𝑝 ∗ 𝑟𝑝 = 𝑀𝑠 ∗ (𝑎 − 𝑟𝑝) <=> 𝑀𝑝 ∗ 𝑟𝑝 = 𝑀𝑠 ∗ 𝑎 − 𝑟𝑝 ∗ 𝑀𝑠

<=> 𝑀𝑝 ∗ 𝑟𝑝 + 𝑟𝑝 ∗ 𝑀𝑠 = 𝑀𝑠 ∗ 𝑎 <=> (𝑀𝑝 + 𝑀𝑠) ∗ 𝑟𝑝 = 𝑀𝑠 ∗ 𝑎 <=> 𝑟𝑝 =𝑀𝑠

𝑀𝑝 + 𝑀𝑠∗ 𝑎

Hieraus ist die Bahnhalbachse noch nicht berechenbar, denn die Masse des Planeten und

des Sternes sind nicht bekannt, ebenso wie der Bahnradius des Planeten. Man könnte diese

Werte aus der exoplanets.org Datenbank entnehmen, doch dies ist nicht notwendig. Durch

die Umformung ist es nämlich möglich den Bahnradius des Planeten durch die

Bahnhalbachse mit Vorfaktor zu ersetzen.

62

Das G entspricht der Gravitationskonstanten des Gravitationsgesetzes von Newton. Der

Wert beträgt:

6,67 ∗ 10−11𝑚3

𝑘𝑔 ∗ 𝑠2

𝐹𝐺𝑟𝑎𝑣 = 𝐹𝑍𝑒𝑛𝑡𝑟𝑎𝑙 <=> 𝐺𝑀𝑝 ∗ 𝑀𝑠

𝑎2=

𝑀𝑝 ∗ 4𝜋2

𝑝2∗ 𝑟𝑝

<=> 𝐺𝑀𝑝 ∗ 𝑀𝑠

𝑎2=

𝑀𝑝 ∗ 4𝜋2

𝑝2∗ (

𝑀𝑠

𝑀𝑝 + 𝑀𝑠∗ 𝑎)

Nun kann dieser Term so umgeformt werden, dass daraus das dritte Kepler'sche Gesetz

wird.

𝐺𝑀𝑝 ∗ 𝑀𝑠

𝑎2=

𝑀𝑝 ∗ 4𝜋2

𝑝2∗ (

𝑀𝑠

𝑀𝑝 + 𝑀𝑠∗ 𝑎) <=> 𝐺

1

𝑎2=

4𝜋2

𝑝2∗ (

1

𝑀𝑝 + 𝑀𝑠∗ 𝑎)

𝐺

4𝜋2=

𝑎3

𝑝2∗ (

1

𝑀𝑝 + 𝑀𝑠) <=>

𝑎3

𝑝2=

𝐺

4𝜋2∗ (𝑀𝑝 + 𝑀𝑠)

Die Masse des Planeten kann gegenüber der Sternmasse vernachlässigt werden. Nun

werden statt drei Unbekannten nur noch zwei unbekannte Datenwerte benötigt, doch zuvor

wird nach der Bahnhalbachse umgeformt. Zur Vereinfachung der späteren Rechnung werden

zudem die hier benutzen SI-Einheiten zu astronomischen Einheiten umgeformt, wodurch

keine Umrechnung der Katalogdaten mehr notwendig ist. Somit wird aus der Einheit Meter

für die Länge der Bahnhalbachse a die Astronomische Einheit15, aus den Sekunden der

Umlaufzeit p Jahre und aus der Masse des Sternes in Kilogramm Sonnenmassen. Diese

Faktoren lassen sich zudem direkt verrechnen, dies geschieht in einer Nebenrechnung.

𝑎3[𝐴𝐸] ∗ (1,4959787 ∗ 1011[𝑚])3

𝑝2[𝐽𝑎ℎ𝑟𝑒] ∗ (3,1556952 ∗ 107[𝑠])2=

𝐺

4𝜋2∗ 𝑀𝑠[𝑀𝑆𝑜𝑛𝑛𝑒] ∗ 1,98892 ∗ 1030𝑘𝑔

Nebenrechnung für die Zusammenfassung der Konstanten:

(1,4959787 ∗ 1011[𝑚])3

(3,1556952 ∗ 107[𝑠])2=

6,67 ∗ 10−11 [𝑚3

𝑘𝑔 ∗ 𝑠2]

4 ∗ 𝜋2∗ 1,98892 ∗ 1030𝑘𝑔

Die Einheiten kürzen sich durch die Gravitationskonstante aus der Rechnung heraus.

(1,4959787 ∗ 1011)3

(3,1556952 ∗ 107)2=

6,67 ∗ 10−11

4 ∗ 𝜋2∗ 1,98892 ∗ 1030 ≈ 1

Daraus ergibt sich:

15 Astronomische Einheit = Entfernung Erde Sonne

63

𝑎3

𝑝2= 1 ∗ 𝑀𝑠 <=> 𝑎3 = 𝑀𝑠 ∗ 𝑝2 <=> 𝑎 = √𝑀𝑠 ∗ 𝑝23

Die Umlaufszeit p lässt sich www.exoplanets.org entnehmen. Sie wird durch die

Termumformung in Jahren angegeben. Ebenso lässt sich die Masse des Sternes ablesen. Sie

kann in Sonnenmassen angegeben werden. Danach müssen nur diese Werte eingesetzt

werden und die Bahnhalbachse ist berechnet. In unserem Fall müssen für die Umlaufszeit

3,21 Tage, also 0,0088 Jahre, und für die Masse des Sternes 0,916 Sonnenmassen eingesetzt

werden.

𝑎 = √0,916 ∗ 0,008823= 0,0414[𝐴𝐸]

Der Wert 0,0414 lässt sich gut mit dem der exoplanets.org Datenbank vergleichen, denn der

errechnete Wert besitzt eine Abweichung von 0,03%.

„Der Neigungswinkel kann berechnet werden mit der abgeleiteten Länge der Transitdauer tz.

Generell ist die Transitdauer gegeben als

𝑡𝑧 =𝑃

2𝜋𝛼, mit 𝛼 im Bogenmaß

Wobei α ein Bereich des Orbits des Exoplaneten ist, zudem wird vorausgesetzt, dass der

Tranist vor der dem Stern stattfindet. Der Sinus der Hälfte des Winkels (lass ihn uns β

nennen) ist gegeben als

sin (𝛼

2) = sin(𝛽) =

𝑦

𝑎=

√(𝑅𝑠 + 𝑅𝑝)2 − 𝑎2cos (𝑖)2

𝑎

Die Bedeutung des β Winkels und allen oben

genannten Variablen wird beschrieben mit

den Bildern 1 & 2. Mit diesen Bildern kann

man folgende Formel ableiten

𝑡𝑧 =𝑃

𝜋arcsin (√

(𝑅𝑠 + 𝑅𝑝)2 − 𝑎2cos (𝑖)2

𝑎)

und nach einfachen algebraischen

Umformungen bekommt man die finale

Formel für den Neigungswinkel

𝑡𝑧 = arcsin (√(𝑅𝑠 + 𝑅𝑝)2

𝑎2− sin (

𝑡𝑧𝜋

𝑃)

2

)

Bild 1: β – die Hälfte des durchlaufenden Winkels des Planeten, y- temporärer Anteil, a cos i

– Wirkungsparameter, RP – Radius des Planeten, RS – Radius des Sternes. Übereinstimmend

mit Sackett(1999)

Abbildung 59 – Neigungswinkel schematische Darstellung 1 (Quelle: var2.astro.cz/library/1247441569_transit_geometry_en.pdf)

64

Bild 2: a- Halbhauptachse, β –

die Hälfte des durchlaufenden

Winkels des Planeten, y –

temporärer Anteil

Die Unsicherheit des

berechneten Planetenradius ist

von Fehlern abgeleitet aus der

Tiefe des Transits.

Die Unsicherheit des

berechneten Neigungswinkels

ist von Fehlern abgeleitet aus

der Tiefe des Transits und des

Planetenradius zusammen mit

den Unsicherheiten der

Katalogdaten von RS und a.“

(Sackett, 1999) und (Krejcova)

Abbildung 60 – Neigungswinlel schematische Darstellung 2 (Quelle: var2.astro.cz/library/1247441569_transit_geometry_en.pdf)

65

Wenn es nun gilt den Neigungswinkel zu berechnen muss statt π der Wert 180 eingesetzt

werden, denn es wird nicht im Bogenmaß, sondern in Gradmaß gerechnet. Somit ergibt sich

die Formel:

𝑖 = arcsin (√(𝑅𝑠 + 𝑅𝑝)2

𝑎2− sin (

𝑡𝑧 ∗ 180

𝑃)

2

)

Der Neigungswinkel des beobachteten Exoplaneten HAT-P-22b lässt sich mit den eigenen

Werten berechnen, jedoch besitzen diese teils eine erhebliche Abweichung, weshalb zwei

Rechnungen durchgeführt werden. Die erste Rechnung wird mit den vorher ermittelten

Werten durchgeführt, die Andere bedient sich den Katalogdaten der exoplantes.org

Datenbank. Für die erste Rechnung werden die eigenen errechneten Werte eingesetzt,

jedoch auch Werte der Datenbank exoplanetes.org. Die folgende Tabelle zeigt die Werte mit

der nötigen Umrechnung:

Variable Wert Umgerechnet

RS 1,04 [RSun] 724195,68 [km]

RP 1,5027 [RJ] 107431,2713 [km]

a 0,0414 [AU] 6194847,826 [km]

tZ 0,1196 [d] 3,2745 * 10-4

[a]

P 3,2122 [d] 0,0088 [a]

Diese Werte lassen sich in die hergeleitete Formel einsetzen:

𝑖 = arcsin (√(724195,68 + 107431,2713)2

6194847,8262− sin (

3,2745 ∗ 10−4 ∗ 180

0,0088)2) ≈ 86,19°

Der Wert ist um 0,71° kleiner als jener aus der exoplanetes.org Datenbank, also eine

Abweichung um 0,83%. Dieses Ergebnis ist für die widrigen Bedingungen, welche bei der

Aufnahme herrschten, überraschend gut.

Für die zweite Rechnung werden folgende Werte eingesetzt:

Variable Katalogwert Umgerechnet

RS 1,04 [RSun] 724195,68 [km]

RP 1,08 [RJ] 77211,36 [km]

a 0,04141 [AU] 6194847,826 [km]

tZ 0,1196 [d] 3,2745 * 10-4

[a]

P 3,2122 [d] 0,0088 [a]

66

Dieses Ergebnis ist hinreichend, denn der offizielle Wert wurde mit 86,8° zu 86,9° gut

berechnet. Der Unterschied mag an Rundungsfehlern oder an anderen

Umrechnungsfaktoren liegen. Auch diese Werte werden in der hergeleiteten Formel zur

Errechnung des Neigungswinkels verwendet:

𝑖 = arcsin (√(724195,68 + 77211,36)2

6194847,8262− sin (

3,2745 ∗ 10−4 ∗ 180

0,0088)2) ≈ 86,8°

Alle Daten lassen sich mit der ETD (Exoplanet Transit Database)-Website und den dort hoch

geladenen Daten vergleichen.

5.9.3 Einschub: exoplanets.org: Um Daten aus der Datenbank entnehmen zu können, sind ein paar Schritte vonnöten. Nach

Aufruf der Seite klickt man auf Table . Somit gelangt man zu der Datenbank. Dieser

tabellarischen Ansicht lässt sich schon viel entnehmen, doch zunächst ist es wichtig den zu

untersuchenden Exoplaneten anzeigen zu lassen. Dies geschieht indem oben rechts in das

Textfeld, dem Suchfeld Filter, die Bezeichnung des Planeten angegeben wird. In dieser Arbeit

wurde beispielhaft der Planet HAT-P-22b gesucht. Es bleibt nun noch eine Zeile übrig, dieser

Zeile lässt sich einiges an Informationen entnehmen. Genauer wird es jedoch, wenn auf den

Namen geklickt wird. Es erscheint eine Seite, welcher alle notwendigen Informationen

entnommen werden können. Im Normalfall ist eine Grafik zu betrachten, welche die

Radialgeschwindigkeit gegen die Phase des Transits anzeigt, doch gibt es einige Exoplaneten

für welche dies nicht der Fall ist. Zunächst sind in der tabellarischen Darstellung viele

Informationsdaten zu der Entdeckung und der Referenzen einzusehen16. Danach zu den

Orbitalen Parametern17. Diese sind in den astronomischen Standardeinheiten angegeben.

Des Weiteren sind die Parameter des Transits18 dargestellt, welche jedoch größtenteils Ziel

dieser Arbeit sind. Darunter sind die Eigenschaften des beteiligten Orbits19 dargestellt. Die

Spalte am rechten Rand zeigt die Daten des Sternes. Zunächst die Eigenschaften20, wie

Radius und Masse, danach die verschiedenen Magnitudenklassen21, gestaffelt nach

Standard. Die letzte Tabelle zeigt die Koordinaten und die Kataloge22 in denen der Stern

gefunden werden kann. Diese Ausarbeitung benötigt jedoch nur einen kleinen Teil der dort

zu findenden Informationen. Bei dem Einsetzen ist zu beachten, dass immer eine

Abweichung angegeben wird, weshalb die eigenen errechneten Werte auch mit Abweichung

angegeben werden müssten, dies wird jedoch nicht getan.

16

Discovery and References 17

Orbital Parameters 18

Transit Parameter 19

Orbital Fit Properties 20

Stellar Properties 21

Stellar Magnitudes 22

Coordinates and Catalogs

67

Abbildung 61 - Exoplanets.org Beispielwebseite zu HAT-P-22 b

68

6 Nachweis des Exoplaneten WASP-36 b Während der Besonderen Lernleistung ist es uns gelungen einen weiteren Exoplaneten

nachzuweisen. Dies ist der Exoplanet WASP-36 b im Sternbild Wasserschlange. Da der Stern,

um den dieser kreist, sehr nahe am Horizont stand und auch dort über die gesamte

Beobachtungsdauer blieb, haben wir uns entschieden ein Teleskop der Inseln zu benutzen.

Dadurch stand uns die Wand des Teleskops in Station 7 nicht im Weg.

Somit nutzten wir das Celestron Edge HD 11 Teleskop.

An dieses, ist wie in der Abbildung 4, das Pentax 75

angebracht, welches eigentlich zum Autoguiding

genutzt werden sollte. Aufgrund von technischem

Versagen des Autoguiding Programms, haben wir dies

nicht nutzen können und waren somit auf die

automatische siderische Nachführung der Astro

Physics Montierung angewiesen. Angebracht an das

Teleskop haben wir den 0,8 Reducer und die CCD

Kamera, welche wir auch an dem Cassegrain Teleskop

genutzt haben. Durch diese Montierung haben wir ein

größeres Sichtfeld erhalten. Somit konnten wir

während der Auswertung deutlich mehr Sterne als

Vergleichssterne nutzen und konnten den Stern besser

ausfindig machen.

Der Exoplanet war nach Angaben der ETD-Webseite

von 20:53Uhr bis 22:41Uhr am 11.03.2015 vor seinem

Mutterstern. Folgend haben wir Aufnahmen des Sternes ab 20:11 Uhr bis 23:00 Uhr erstellt.

Insgesamt sind somit 199 Bilder entstanden, welche jeweils mit einer Belichtungszeit von 50

Sekunden belichtet wurden. Anschließend haben wir mehrere Dark Frames und Flat Fields

erstellt, um die Bilder später noch genauer als bei dem Exoplaneten HAT P-22 b zu

kalibrieren.

Abbildung 62 - Der gesamte Aufbau unserer Beobachtungsstation mit Celestron Edge HD 11 und Pentax 75

69

Nachdem wir nun die Bilder mithilfe von Maxim DL 5 kalibriert haben, konnten wir mithilfe

von Muniwin eine Lichtkurve erstellen, welche in Abbildung 63 zu sehen ist. Man kann schon

hier deutlich den Helligkeitsabfall bzw. Anstieg sehen. Die Werte liegen sehr gut aneinander

und es gibt nur wenige Ausreißer. Des Weiteren konnten wir nun den Eintritt und den

Austritt erfassen, was uns zuvor nicht möglich war. Alles betrachtend kann man nun sagen,

dass wir schon allein mit dieser Lichtkurve ein mehr als zufriedenstellendes Ergebnis erzielt

haben.

Abbildung 63 - Lichtkurve aus Muniwin

70

Die Lichtkurve haben wir folgend auf der ETD-Webseite veröffentlicht. Somit ist unsere

Lichtkurve unter http://var2.astro.cz/tresca/transit-detail.php?id=1426253657 auffindbar.

Darunter befindet sich die Webseite, welche auch in Abbildung 64 zu sehen ist. Auch hier ist

sehr deutlich zu erkennen, dass unsere Fehlerquote nun deutlich konstanter ist als bei

unserem ersten Nachweis. Am Ende treten zwar immer wieder Schwankungen auf, welche

vermutlich durch die vereinzelten kleinen Wolken verursacht wurden. Trotzdem können wir

auch hiermit vollkommen zufrieden sein und haben eine Datenqualität von 3. Mit der zuvor

aufgenommenen Lichtkurve hatten wir eine Datenqualität von 4. Die Datenqualität wird

ebenfalls von der ETD-Webseite automatisch errechnet. Des Weiteren ist die Streuung

ebenfalls mit 7,5mmag noch geringer als zuvor mit 17,0mmag.

Abbildung 64 - Endergebnis der ETD-Webseite

71

An den automatisch errechneten Parametern kann nachvollzogen werden, dass wir mit

unserer Messung sehr nah an den Katalogdaten liegen. Die Webseite gibt uns für den Radius

das 1,361-fache des Jupiters an. Der Katalogwert beträgt 1,269 Jupiterradien. Somit liegen

wir gerade mal 0,1 Jupiterradien neben dem Katalogwert mit einer Abweichung von nur

7,2%, welches mit unseren Mitteln für eine sehr gute Messung spricht. Dies ist nun anders

als zuvor bei der Messung, bei der wir den doppelten Katalogwert errechnet haben. Somit

kann gesagt werden, dass wir unsere Genauigkeit sehr stark verbessert haben. Der

Neigungswinkel i, den wir gemessen haben beträgt 84,15°. Der Katalogwert entspricht

83,65°. Mit unserem Wert liegen wir auch hier nur sehr knapp daneben und haben auch hier

ein sehr gutes Ergebnis erzielt.

So, wie wir es zuvor bei unserem ersten Exoplaneten Nachweis gemacht haben, haben wir

ebenfalls die Parameter rechnerisch ausgewertet. Dabei sind wir auf die Ergebnisse

gekommen, dass der Exoplanet WASP-36 b einen Radius von 1,435 Jupiterradien

(102627,7486 km) besitzt. Dieser ist somit ungefähr genau so groß wie der Exoplanet HAT P-

22 b, wenn wir unsere eigens errechneten Daten betrachten. Des Weiteren betrachten wir

den Exoplaneten laut unserer Rechnung aus einem Winkel von 84,06°. Die beiden Parameter

stimmen auch sehr gut, mit einer geringen Abweichung, mit den Parametern der ETD-

Webseite überein. Dies bedeutet wiederum, dass wir mit unserer Messung sehr zufrieden

sein können und für unsere Verhältnisse noch einmal das Beste herausgeholt haben.

Mit seiner Umlaufzeit von ca. 1,5 Tagen ist es sehr wahrscheinlich, dass der Exoplanet

deutlich näher an seinem Mutterstern ist, als der Exoplanet HAT P-22 b. Dies können wir

auch rechnerisch bestätigen. Der Exoplanet WASP-36 b ist somit 0,0263AE (3934423,981km)

von seinem Mutterstern entfernt und auch deutlich näher an seinem Mutterstern als wir mit

unserer Erde. Im Vergleich zu unserem zuvor nachgewiesenen Exoplaneten, ist der

Exoplanet WASP-36 b nun noch einmal doppelt so nah an seinem Mutterstern, wie der

Exoplanet HAT-P-22 b. Daraus kann man schon sehr eindeutig schlussfolgern, dass kein

erdähnliches Leben auf dem Exoplaneten möglich ist.

72

7 Können wir durch die Transitmethode gesehen werden? Wir haben in dieser Ausarbeitung viel gezeigt, wie man einen Exoplaneten von der Erde aus

beobachten kann, wie es die Profis und Hobbyastronomen machen. Aber genauso

interessant ist auch die Frage danach, ob wir gesehen werden könnten. Wenn wir andere

Exoplaneten nachweisen können, warum können andere intelligente Lebewesen uns mit

unserer Erde oder zumindest unser Sonnensystem nicht auch nachweisen? Im Folgenden

wird dieser Fragestellung nachgegangen.

Aufgrund dessen, dass wir noch keinem außerirdischen Leben begegnet sind, können wir

keine Aussagen darüber treffen, warum diese uns nicht beobachten könnten.

Möglicherweise können sie mit weitaus besseren Aufnahmemöglichkeiten beobachten.

Um die Frage vernünftig betrachten zu können, muss klar sein, dass Jupiter der größte

unserer Planeten ist. Es wäre einfacher den Jupiter als die Erde zu sehen, denn der Jupiter ist

11,2mal so groß wie die Erde. Aufgrund dessen werden sich die meisten Betrachtungen

zunächst auf Jupiter beziehen.

Zunächst betrachten wir Jupiter von einer Entfernung von 1AE23 und 10 Parsec

(Abkürzung: pc). Hierbei ist zu beachten, dass ein Parsec 3,26 Lichtjahren beziehungsweise

206263AE entspricht.

Die Betrachtung des Jupiters auf diese Distanzen benötigt eine vorhergehende Erklärung der

scheinbaren Helligkeit bei Planeten. Wir haben schon vorher unsere aufgenommene

Planeten HAT-P-22b und WASP-36 b auf scheinbare Helligkeiten hin analysiert. Es besteht

hier jedoch ein Unterschied. Zuvor haben wir die Verdunklung, den Helligkeitsabfall,

analysiert, wohingegen jetzt der Planet betrachtet wird. Die grundsätzliche Definition der

scheinbaren Helligkeit hat sich nicht geändert, sie gibt noch immer die Helligkeit für unser

Auge an, also wie hell der Stern beziehungsweise hier der Planet auf das menschliche Auge

wirkt. Für uns ist es schwierig eine Hypothese abzugeben, wie groß die Verdunklung vor der

Sonne wäre, deshalb wird es so betrachtet, als würde der Planet selber Licht abstrahlen. Es

gilt also auch hier, wie für Sterne: je kleiner die Magnitude beziehungsweise

Magnitudenklasse, desto größer ist die Helligkeit. Im Gegensatz zur relativen oder auch

scheinbaren Helligkeit ist die absolute Helligkeit auf die Distanz 10pc festgelegt. Dies

bedeutet für unsere Betrachtung, dass für Jupiter also sowohl relative als auch absolute

Helligkeit dargestellt wird.

Man kann die relative Helligkeit m2 von Jupiter berechnen, indem von der Helligkeit m1,

welche man von der Erde aus betrachtet, der Leuchtkraft des Planeten, der entsprechenden

Distanz d, abzieht. Somit ergibt sich:

𝑚2 = 𝑚1 − 5lg(𝑅

𝑑)

23

Astronomische Einheit

73

Für den Jupiter erhält man zwei Ergebnisse, denn wir haben einerseits für d 1AE und

anderseits d mit 10pc, also 2062650AE. Der Jupiterradius beträgt, wie bereits in Fehler!

Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden

werden.erwähnt, 71492 Kilometer.

Man erhält somit als Ergebnis für die relative Helligkeit der Distanz 1AE den Wert-5,65 und

für die absolute Helligkeit 25,9. Diese Werte allein haben jedoch keine Aussagekraft, denn

wir haben keinen Vergleich. Aus diesem Grund wird mit den anderen Planeten unseres

Sonnensystems verglichen, hierzu wird eine Tabelle erstellt, welche nach der Anordnung der

Planeten im Sonnensystem sortiert ist. Aus dieser Tabelle ist die Erde ausgeschlossen, weil

wir immer mit der Helligkeit des Planeten von der Erde aus gesehen, gerechnet haben.

Planet Scheinbare

Helligkeit m1, von

der Erde aus

beobachtet

Entfernung des

Planeten von der

Erde R in AE

Scheinbare

Helligkeit m2 mit

der Entfernung d

von 1 AE

Absolute

Helligkeit m2 in

der Entfernung d

von 10 pc

Merkur -0,4 1,339 -1,03 30,5

Venus -4,4 0,285 -1,67 29,9

Mars -0,5 0,782 0,03 31,6

Jupiter -1,8 5,900 -5,65 25,9

Saturn 0,0 8,232 -4,58 27,0

Uranus 5,8 20,600 -0,77 30,8

Neptun 7,9 30,861 0,45 32,0

Aus dem Vergleich der Planeten lässt sich erkennen, dass Jupiter wie angenommen am

wahrscheinlichsten zu sehen ist. Denn der Jupiter besitzt sowohl bei der absoluten, als auch

bei der relativen Helligkeit die geringsten Werte. Nun haben wir gezeigt, dass man Jupiter

sehen könnte. Doch welchen Lichtabfall würde man vor der Sonne messen?

Wir haben zunächst die Sichtbarkeit der Planeten in Relation zur Erde gesehen. Wenn

andere uns mithilfe der Transitmethode beobachten wollen, beobachten sie den Jupiter

während er die Sonne verdunkelt. Die Sichtbarkeit des Jupiters lässt sich einfach bestimmen,

indem die Fläche des Jupiters im Verhältnis zur Fläche der Sonne gesetzt wird.

Vereinfachend wird mit sowohl Jupiter als auch Sonne als Scheibe gerechnet.

74

𝐴𝑆

𝐴𝑆=

𝜋𝑅𝐽2

𝜋𝑅𝑆2 =

𝑅𝐽2

𝑅𝑆2

In diese Gleichung lassen sich nun die Radien für Sonne und Jupiter eintragen, wobei hier in

Erdradien gerechnet wird. Dies soll noch einmal die Relation zur Erde verdeutlichen.

Also ergibt sich:

11,22𝑅𝐸

1092𝑅𝐸≈ 0,01055

Der Wert bedeutet, dass tatsächlich nur 1,055% der Sonne durch den Jupiter abgedeckt

werden. Dies entspräche also auch dem Helligkeitsabfall. Bei unseren Beobachtungen haben

wir stets darauf geachtet, dass der Lichtabfall größer als 1,5% ist. Somit wäre der Jupiter

auch nur schwer nachweisbar, aber es ist durchaus denkbar. Im Gegensatz zum Jupiter

würde der Wert für die Erde 0,01% betragen, ein kaum beziehungsweise gar nicht messbarer

Wert.

Als Fazit lässt sich ziehen, dass es zwar möglich wäre den Jupiter, aber nicht uns auf der

Erde, zu finden. Somit würde man unser Sonnensystem zwar entdecken, aber da auf dem

Jupiter Leben ziemlich ausgeschlossen ist, würde man wahrscheinlich nicht versuchen, in

unsere Richtung zu kommunizieren.

75

8 Unsere Teilnahme bei Jugend forscht Das folgende Kapitel wird von der Astronomie abweichen und

unsere Teilnahme an dem Wettbewerb Jugend forscht mit

unserer Arbeit kurz erläutern. Zunächst war unser Stand sehr

sperrig wie es auf den Fotos zu sehen ist. Wir hatten

Schwierigkeiten beide von uns mitgebrachte Beamer zu

platzieren. Als dies nun endlich einigermaßen zufriedenstellend

funktionierte, haben wir den einen Beamer genutzt, um einen

Film mit all unseren Bildern aus der Arbeit als „eyecatcher“ zu

benutzen. Auf dem anderen Beamer haben wir unsere

Präsentation vorgeführt, welche immer noch verfeinert wird

und unter dem Link

http://prezi.com/hk9fg_pb9a51/?utm_campaign=share&utm_

medium=copy zu erreichen ist.

Nachdem sich die Jury unserer Präsentation gewidmet hat, war

diese nach unserer Auffassung sehr beeindruckt und suchte

vergeblich nach noch offenen Fragen. Im weiteren Verlauf

haben wir unseren Stand dann der Öffentlichkeit vorgeführt

und viel Aufmerksamkeit erhalten.

Zu guter Letzt haben wir dann einen der 1. Plätze belegt und

haben uns somit für den Landeswettbewerb vom 23. bis 25

März qualifiziert. An diesem werden wir natürlich ebenfalls teilnehmen.

Dazu haben wir nun ein Modell erstellt wie unser Stand

aussehen wird. Wir haben die genauen Maße schon

bekommen und konnten uns daher besser auf den

Wettbewerb vorbereiten. Wir werden dieses Mal nur

einen Beamer und Laptop nutzen, da der Platz sonst nicht

ganz ausreichen könnte, wenn zwei Personen hinter dem

Tisch stehen werden. Deswegen haben wir ein Plakat

erstellt, welches unser Vorgehen und das Thema der

Exoplaneten kurz und präzise erläutert und somit unseren

Film ersetzt. Dieses wird noch durch unsere letzten

Messergebnisse des Exoplaneten WASP-36 b, welche

ebenfalls größer ausgedruckt werden, ergänzt. Des

Weiteren werden unsere bisherigen Arbeiten, sowie die

Besondere Lernleistung dort gedruckt ausliegen und als QR

Code herunterladbar sein.

Abbildung 66 - Modell des Standes beim Landeswettbewerb

Abbildung 65 - Wir an unserem Stand beim Regionalwettbewerb Jugend forscht

76

9 Anhang

9.1 Literaturverzeichnis (kein Datum). Abgerufen am 28. 05 2014 von

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Nordrhein-Westfalen, Deutschland.

79

9.2 Danksagung Zum Schluss möchten wir uns bei allen Sponsoren sowie der Schule danken, durch die wir

die einmalige Möglichkeit erhalten haben, die Sternwarte zu benutzen und folgend erst eine

Projektarbeit zu schreiben und danach noch diese besondere Lernleistung zu verfassen.

Durch die professionelle Ausstattung standen uns alle Türen in dem Bereich der Astronomie

offen. Es war eine sehr spannende und interessante Zeit, in der wir nicht nur etwas über

Exoplaneten gelernt haben, sondern auch weitreichende Qualifikationen erlangt haben.

Demnach möchten wir Herrn Winkhaus, welcher die Sternwarte plante und letztendlich auch

realisierte, und Herrn Koch für die besondere Betreuung im Rahmen dieser gesamten Arbeit

vielmals danken. Allein dadurch konnten wir alles, was wir mit dieser Arbeit geschafft haben,

erreichen. Des Weiteren möchten wir Rassek und Partner für die großartige Unterstützung

danken, unsere Plakate in der Größe zu drucken, wie wir es auf unserem Jugend forscht

Stand präsentiert haben.

80

9.3 Abschlusserklärungen Hiermit versichere ich, Pascal Gimmler, dass ich diese Arbeit selbständig angefertigt, keine

anderen als die von mir angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt und die Stellen der

Facharbeit, die im Wortlaut oder dem Inhalt nach aus anderen Werken entnommen wurden,

in jedem einzelnen Fall mit genauer Quellenangabe kenntlich gemacht habe.

Ich bin damit einverstanden / nicht einverstanden*, dass die von mir verfasste Facharbeit

der schulinternen Öffentlichkeit in der Bibliothek der Schule zugänglich gemacht wird.

Ort, Datum Unterschrift

* Nicht zutreffendes streichen

Hiermit versichere ich, Jan Rutenkolk, dass ich diese Arbeit selbständig angefertigt, keine

anderen als die von mir angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt und die Stellen der

Facharbeit, die im Wortlaut oder dem Inhalt nach aus anderen Werken entnommen wurden,

in jedem einzelnen Fall mit genauer Quellenangabe kenntlich gemacht habe.

Ich bin damit einverstanden / nicht einverstanden*, dass die von mir verfasste Facharbeit

der schulinternen Öffentlichkeit in der Bibliothek der Schule zugänglich gemacht wird.

Ort, Datum Unterschrift

* Nicht zutreffendes streichen