expertise in alternatives - lgt capital partners
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USA
«Wir freuen uns, in allen Regionen Fortschritte bei der Integrationvon ESG-Kriterien beobachtenzu können, wenngleich dieAusgangspositionen dochsehr unterschiedlich sind.»
Inhalt
4 Einführung
7 Private Equity
16 Private Debt
18 Hedge-Funds
24 Long-Only-Manager
27 Aktien und Anleihen
34 Langfristiges ESG-Engagement
Tycho Sneyers(Vorsitzender des ESG-Ausschusses)
Einführung
Wir freuen uns, unseren Anlegern und Stakeholdern im diesjäh-
rigen ESG-Bericht einen aktuellen Überblick über die Integration
von ESG in unseren Portfolios zu bieten. Der Bericht umfasst
eine Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse unserer
jährlichen ESG-Bewertung von 218 Private-Equity-Managern
und 86 Hedge-Fund- und Long-Only-Managern, mit denen
wir zusammenarbeiten. Ferner teilen wir die wesentlichen ESG-
bezogenen Leistungskennzahlen unserer Private-Equity-Co-
Investments und Private-Debt-Portfoliounternehmen.
Für unsere nachhaltigen Anleihen- und Aktienangebote geben
wir die CO2-Bilanzen unserer verschiedenen Portfolios an.
Zudem berichten wir über einige Innovationen, die wir mit
unserem ESG-Cockpit umsetzen, auf dem unsere Nachhaltig-
keitsbewertungen beruhen. Wir analysieren auch die Wachs-
tumschancen grüner und nachhaltiger Anleihen in unseren Port-
folios und allgemein an den Finanzmärkten.
Des Weiteren vertiefen wir einige Themen, etwa wie wir das
ESG-Risiko in unseren Private-Equity-Portfolios überwachen, wie
ein Long/Short-Hedge-Funds-Portfolio mit einem ESG-Fokus
strukturiert sein kann und wie die nachhaltigen Entwicklungs-
ziele (SDGs) am besten in ein global diversifiziertes Aktien-
portfolio aufgenommen werden. Der Bericht zeigt dabei, wie
ESG-Kriterien und Nachhaltigkeit in unseren Portfolios integriert
werden und welche Richtung wir in Zukunft einschlagen wollen.
Ein Thema sticht dieses Jahr klar hervor: die wachsende Bedeu-
tung der SDGs. Die Anleger orientieren sich immer stärker an
den SDGs, um ihre nachhaltigen Investitionen gezielter auf
konkrete Ergebnisse auszurichten. Sie haben hohe Erwartungen
an diese Ziele. Wir reagierten darauf mit der Entwicklung eines
innovativen Bewertungsmoduls in unserem ESG-Cockpit, das
messen kann, welche Wirkung einzelne Unternehmen oder
ganze Portfolios auf die SDGs haben. Wir betrachten dies als
Ausgangspunkt – und Vorlage – dafür, wie wir die SDGs künftig
in anderen Anlageklassen berücksichtigen wollen.
Wie immer stehen wir Ihnen zur Beantwortung Ihrer Fragen
gerne zur Verfügung.
Für LGT Capital Partners,
4
Zahlen und Fakten
304 BEWERTETE MANAGER ZUR ESG-INTEGRATION
46%DER NACHHALTIGEN ANLEIHENSTRATEGIE DER LGT BESTEHEN AUS GRÜNEN ANLEIHEN
81TONNEN CO2 WERDEN DURCH UNSEREGLOBAL EQUITY STRATEGIE IM VERGLEICH ZUR BENCHMARK EINGESPART1
65%DER PRIVATE-EQUITY-MANAGER SIND IM ESG-BEREICH MIT «AUSGEZEICHNET» ODER «GUT» BEWERTET
1 CO2 equiv./USDm
DER PRIVATE-EQUITY-CO-INVESTMENT-UNTERNEHMEN FÖRDERN DIVERSITÄT
59%
1 426NETTO-STELLEN IN UNSEREN PRIVATE-DEBT-PORTFOLIOUNTERNEHMEN GESCHAFFEN
5
Rating Beschreibung
1Der Manager tritt in hohem Masse für ESG-Grundsätze ein und hat einheitliche Prozesse eingeführt. Er wendet ESG-Kriterien bei Anlageentscheidungen an, nimmt als Eigentümer aktiv Einfluss und erstattet Bericht über ESG-Fragen.
2Der Manager hat Schritte unternommen, um ESG-Fragen in den Ansatz des Unternehmens und den Anlageprozess zu integrieren. Der Prozess ist vereinheitlicht, aber der Manager hält ihn nicht auf allen Ebenen ein (z.B. Berichterstattung).
3Der Manager tritt in gewissem Masse für ESG-Grundsätze ein oder hat mit der Umsetzung einiger Initiativen begonnen. Es ist jedoch kein einheitlicher Prozess vorhanden.
4 Der Manager zeigt wenig oder gar keine Initiative im Zusammenhang mit ESG-Grundsätzen.
Jedes Jahr führen wir eine Befragung von Managern durch.
Sie ist ein Bestandteil unserer umfassenden Due Diligence in
ESG-Fragen und dient der Überwachung des Engagements
der Manager zu diesen Themen. Die Befragung verfolgt zwei
Ziele: Erstens zeigt sie unseren Anlegern, in welchem
Umfang Manager ESG-Faktoren bei ihrer Anlage, bei der
Ausübung der Aktionärs- und Eigentümerrechte (Active
Ownership) und in ihrer Berichtspraxis berücksichtigen.
Zweitens unterstützt sie unser Engagement für ESG-Themen
bei den Managern, hebt ausgezeichnete Leistungen bei
deren Umsetzung hervor und zeigt verbesserungsbedürftige
Bereiche auf.
Wir befragen die Manager zu den vier zentralen
Messgrössen der ESG-Praxis und bewerten sie hierzu:
� Engagement der Manager: Inwieweit hat der Manager
sein Bekenntnis zu ESG-Grundsätzen durch Massnahmen
wie die Einführung von Richtlinien, die Verpflichtung zur
Einhaltung von Brancheninitiativen wie den Prinzipien für
verantwortliches Investieren (PRI) und den Dialog mit
Porftoliounternehmen unter Beweis gestellt?
� Anlageprozess: Inwieweit hat der Manager ESG-Faktoren
formal in seinen Anlageprozess eingebunden, nutzt sie als
Beurteilungsrahmen für Anlagen und identifiziert das
Verbesserungspotenzial?
� Ausübung der Aktionärs- und Eigentümerrechte (Active
Ownership): Inwieweit nimmt der Manager durch
Massnahmen wie die Definition von ESG-Richtlinien, die
Einführung von Leistungskennzahlen oder die Zuteilung
von ESG-Verantwortlichkeiten an Porftoliounternehmen
Einfluss, um die Umsetzung von ESG-Grundsätzen in den
Unternehmen, in die er investiert, zu fördern?
� Berichterstattung: Inwieweit erstellt der Manager
regelmässige und relevante Berichte zu ESG-Fragen auf
der Ebene der Porftoliounternehmen und insgesamt auf
Fondsebene?
Die Manager erhalten ein Rating von 1 bis 4 (1 =
ausgezeichnet und 4 = mangelhaft) für jeden dieser vier
Bereiche. Daraus wird eine Gesamtbewertung für jeden
Manager ermittelt, die anschliessend in unserem
Überwachungssystem dokumentiert wird. Von den
Managern, die in einem Bereich ein niedriges Rating
(3 oder 4) erhalten, werden im Laufe der Zeit
Verbesserungen erwartet.
ESG-Umfrage unter Managern – wie wir vorgehen
6
Mehr Manager institutionalisieren ihre ESG-Integration
Wir erkennen weltweit Fortschritte in der Integration von ESG,
die sich an den kontinuierlichen Verbesserungen der Ratings
der Manager messen lassen. Dieses Jahr erreichten 65% der
218 Private-Equity-Manager in unserer Bewertung die höchsten
Ratings (1 oder 2) in Bezug auf die Berücksichtigung von
ESG-Kriterien. Ein Hinweis darauf, dass sie Prozesse etabliert
haben, um ESG-Themen in ihren Porftoliounternehmen umzu-
setzen. Gegenüber dem Vorjahr (58%) ist die Zahl der Manager
in diesen Kategorien um sieben Prozentpunkte gestiegen, seit
2014 (27%) beträgt der Anstieg sogar 38 Prozentpunkte.
Dieser Anstieg ist besonders ermutigend, weil Manager mit
einem solchen Rating in der Regel eine Umstellung von einem
Ad-hoc-Ansatz zu einer systematischen Herangehensweise mit
formaler Einbindung von ESG-Kriterin in ihre Anlagetätigkeiten
und die Ausübung der Aktionärs- und Eigentümerrechte vorge-
nommen haben. Aus Erfahrung wissen wir, dass eine systema-
tische Herangehensweise, aufgrund der Einführung formaler
Strukturen, mit der Zeit zu einer Verbesserung führt.
Insgesamt sind wir der Ansicht, dass die Berücksichtigung von
ESG-Kriterien bei Private-Equity-Managern heute zur Norm
geworden ist. Obwohl sich die Umsetzung noch deutlich unter-
scheiden kann, haben doch die meisten begonnen, sich einge-
hender mit dem Thema ESG zu befassen.
Breiter Fortschritt, Europa weiterhin in Führung
Wir freuen uns, in allen Regionen Fortschritte bei der Integration
von ESG-Kriterien zu beobachten, die jedoch von sehr unter-
schiedlichen Ausgangspositionen aus erzielt wurden. Europa
steht mit 79% der Manager mit einem Rating von 1 oder 2
an der Spitze, es folgen Asien mit 59% und der Nachzügler
USA mit rund 49%. Die Verbesserung der Ratings der ameri-
kanischen und asiatischen Manager spiegelt die Stimmung der
Manager und Kunden in diesen Regionen wider, die wir auch in
unseren Gesprächen beobachten konnten. Auch Diskussionen
im Rahmen von Branchenveranstaltungen legen nahe, dass
ESG-Themen in beiden Regionen an Beachtung gewinnen.
ESG-Ratings nach Regionen 2019
34%
14%
45%
7%16%
33%
26%
25% 21%
30%
38%
11%
Europa USA Asien
2 - Gut1 - Ausgezeichnet 3 - Genügend 4 - MangelhaftQuelle: LGT Capital Partners
ESG-Ratings weltweit
Quelle: LGT Capital Partners
0%
20%
40%
60%
80%
100%
19%
30%
43%
8%
2014
25%
30%
34%
11%
2015
31%
27%
23%
19%
2016
32%
26%
19%
23%
2017
39%
21%
14%
26%
2019
34%
25%
17%
24%
2018
2 - Gut1 - Ausgezeichnet 3 - Genügend 4 - Mangelhaft
Private Equity
7
Institutionalisierung der ESG-Integration in Europa
Europa ist hinsichtlich der ESG-Integration seit langem Vorreiter,
da die Anleger das Thema schon früh priorisiert haben. Viele
grosse europäische Pensionsfonds interpretieren ihre Verantwor-
tung den Pensionären gegenüber eher breit. Neben der finanzi-
ellen Sicherheit, umfasst ein «gutes Leben im Alter» für sie auch
Umgebungsfaktoren wie saubere Luft, gesundes Trinkwasser
und stabile Gemeinschaften. Ferner betrachten es die Unter-
nehmen und Investoren in diesen Ländern als selbstverständlich,
dass sie sich gegenüber einem breiten Spektrum von Stakehol-
dern verantworten. Dazu gehören nicht nur Aktionäre, sondern
auch die Gemeinden, in denen sie agieren oder die durch die
sozialen und ökologischen Auswirkungen ihrer Geschäftstätig-
keit beeinflusst sind.
In Europa erfassen wir bereits seit sieben Jahren ESG-Ratings, es
ist damit die längste Zeitreihe, die uns über die Entwicklung der
Integration von ESG in unseren Portfolios Aufschluss gibt. 2019
sind wir an einem Punkt angelangt, an dem nur noch eine kleine
Minderheit der Manager, sprich die 21% mit einem Rating von
3 oder 4, ihre Prozesse zur Integration von ESG-Kriterien in ihren
Portfoliounternehmen institutionalisieren muss. Die Tatsache,
dass 79% der Manager ein Rating von 1 oder 2 erreichen, legt
nahe, dass Private-Equity-Manager in Europa meist einen syste-
matischen Ansatz nutzen, um ESG-Risiken zu managen und
ESG-Chancen zu nutzen.
ESG-Ratings in Europa
Quelle: LGT Capital Partners
0%
20%
40%
60%
80%
100%
20%
31%
41%
8%
2013 2016
24%
33%
34%
9%
2014
33%
31%
23%
13%
37%
23%
16%
24%
2015
34%
23%
11%
32%
2017
42%
16%
9%
33%
2018
45%
14%
7%
34%
2019
2 - Gut1 - Ausgezeichnet 3 - Genügend 4 - Mangelhaft
8 ESG in Private Equity
US-Manager holen bei ESG-Themen auf
Die USA, einst klarer Nachzügler bei der ESG-Integration, holen
deutlich auf. Der Anteil der ESG-Manager mit einem Rating von
1 oder 2 beträgt inzwischen 49%, das ist ein Plus von neun
Prozentpunkten im Vergleich zu 2018. Es handelt sich um einen
deutlich höheren Anstieg gegenüber dem Vorjahr als der, den
wir in den drei vorangegangenen Jahren beobachten konnten.
Über die letzten sechs Jahre nahm der Anteil der Manager mit
einem Rating von 4 um 35 Prozentpunkte ab. Diese Verände-
rung zeigt sich auch in der Haltung zu ESG, die wir in Gesprä-
chen mit den Managern erleben. Früher hörten wir von US-Ma-
nagern oft, dass es bei ESG-Integration lediglich darum gehe,
geltende Gesetze und Vorschriften einzuhalten. Dieses Jahr
wollen viele wissen, wie sie sich bei der ESG-Integration verbes-
sern können. Wir verweisen dabei oft auf unsere Publikation
«A guide to ESG-Integration in Private Equity», die anhand von
12 Praxisbeispielen sehr gute Ansätze beschreibt. Zehn davon
stammen von unseren Managern mit den höchsten ESG Ratings.
Fallstudie: CD&R erzielt Top-Rating dank Fokus auf
kontinuierliche Verbesserung
Einer unserer grossen US-amerikani-
schen Buyout-Manager, Clayton, Dubi-
lier & Rice (CD&R), verbesserte seinen
ESG-Ansatz durch die weitere Institu-
tionalisierung der ESG-Integration in
seinen Portfolios. Im letzten Jahr wandte sich das CD&R-
Team mehrmals an uns, um seinen bestehenden Ansatz zu
besprechen. Infolge der Weiterentwicklung der ESG-Pro-
zesse, verbesserte sich das Rating in diesem Jahr von 2 auf 1.
CD&R hatte schon bisher einen überzeugenden ESG-Pro-
zess, wie das frühere Rating von 2 beweist. Beispielsweise
macht sich das Team während des strukturierten Onboar-
dingprozesses mit den wesentlichen ESG-Kriterien vertraut
und definiert Hauptthemen. Dazu gehören eine Bewertung
und Diskussion der besten nachhaltigen Geschäftspraktiken.
Zudem führt der für die Portfoliofirma zuständige Partner
von CD&R üblicherweise den Verwaltungsrat des Unterneh-
mens und fördert auch hier die Integration von ESG.
In den vergangenen Jahren war CD&R bestrebt, die Inte-
gration von ESG-Kriterien in die Due Diligence-Prozesse
neuer Investitionen zu verbessern. Bisher wurden vor allem
mögliche Unternehmen analysiert, bei denen ESG-Risiken
offensichtlich waren. Nun wurde die Analyse auf alle Portfo-
liounternehmen ausgedehnt. Lag der Fokus in der Vergan-
genheit darauf «Schaden zu vermeiden» ist die ESG-Analyse
nun ein integraler Bestandteil der Due Diligence und wird
dazu genutzt, Wertsteigerungspotenzial zu beleuchten.
Auch die Auseinandersetzung mit ESG-Themen in der
Eigentümerphase wurde weiter institutionalisiert. Neben
den Interaktionen zu ESG auf Ebene des Verwaltungs-
rats, steht der ESG-Verantwortliche von CD&R in regelmäs-
sigem Kontakt mit den Porftoliounternehmen, um den vom
Unternehmen erstellten ESG-Bericht zu prüfen und zu erör-
tern. Dazu gehört die Prüfung der Massnahmen sowie der
erzielten Fortschritte auf diesem Gebiet. Schliesslich verbes-
serte CD&R die Berichterstattung, u.a. durch die Auflistung
bestimmter ESG-Vorgaben jeder Porftoliounternehmen.
Insgesamt hat CD&R eine umfassende Methode zur Integ-
ration von ESG in die Anlageentscheidung, Eigentumsphase
und Berichterstattung entwickelt.
ESG-Ratings in den USA
Quelle: LGT Capital Partners
0%
20%
40%
60%
80%
100%
10%
23%
60%
7%
2014
14%
24%
53%
9%
2015
24%
29%
35%
12%
27%
27%
35%
11%
2016 2017
33%
26%
25%
16%
2019
27%
30%
30%
13%
2018
2 - Gut1 - Ausgezeichnet 3 - Genügend 4 - Mangelhaft
9
Rasche Entwicklung der ESG-Integration in Asien
Ebenso wie in den USA erhöhte sich auch in Asien der Anteil
der besser bewerteten Manager (1 und 2) in nur einem Jahr
erheblich. Die Gruppe wuchs im genannten Zeitraum um
neun Prozentpunkte auf 59% aller asiatischen Manager. Diese
Entwicklung entspricht der Verbesserung in den USA. Sie
bedeutet auch, dass Manager mit institutionalisierten Prozessen
zur ESG-Integration eine deutliche Mehrheit in der Region
darstellen. Asien entwickelt sich unserer Ansicht nach zu einer
Region, in der eine strukturierte ESG-Integration bei den besten
Private-Equity-Managern bald die Norm sein dürfte.
Grösse der Manager ist für die Berücksichtigung von
ESG-Faktoren nach wie vor entscheidend
Zwischen grossen und Mega-Managern einerseits und kleinen
und mittelgrossen Managern andererseits bestehen nach wie
vor Ratingunterschiede. Die grossen Manager in unseren Port-
folios neigen als Gruppe dazu, ESG-Kriterien sehr ernst zu
nehmen; 78% haben ihre ESG-Praktiken institutionalisiert. Bei
den Mega-Managern sind es sogar 95%. Dagegen erhielten
nur 56% bzw. 62% der kleinen und mittelgrossen Manager ein
Rating von 1 oder 2.
Wir haben schon oft beobachtet, dass die Grösse bei der Institu-
tionalisierung der ESG-Praktiken eine Rolle spielt, denn den grös-
seren Managern stehen mehr Ressourcen zur Verfügung, um
ESG-Spezialisten einzustellen und um in Systeme und Prozesse
zu investieren, welche die Integration von ESG-Faktoren erleich-
tern. Grössere Manager haben dadurch beim Thema ESG
Rückenwind, die Bedeutung der Grösse sollte aber nicht über-
bewertet werden. Die Tatsache, dass mehr als die Hälfte unserer
kleinsten Manager bereits wirksame Systeme zur Integration
von ESG-Themen entwickelt hat, beweist, dass die Grösse nicht
allein massgeblich dafür ist, ob ein Manager effektive ESG-Prak-
tiken einführt.
ESG-Ratings nach Fondsgrösse 2019 (in Mio. EUR)
23%
27%
33%
17%
Kleine Manager
14%
48%
23%
15%
65%
30%
5%
32%
46%
12%
10%
2 - Gut1 - Ausgezeichnet 3 - Genügend 4 - Mangelhaft
Mittelgrosse Manager Mega-ManagerGrosse Manager
Quelle: LGT Capital Partners
ESG-Ratings in Asien
Quelle: LGT Capital Partners
0%
20%
40%
60%
80%
100%
12%
28%
52%
8% 8%
2014
15%
54%
23%
2015
27%
37%
18%
18%
33%
38%
5%
24%
2016 2017
30%
40%
10%
20%
2018
38%
30%
11%
21%
2019
2 - Gut1 - Ausgezeichnet 3 - Genügend 4 - Mangelhaft
10 ESG in Private Equity
ESG-Integration verbessert sich in allen vier Kernbereichen
Wenn wir die ESG-Praktiken unserer Manager in den von uns
bewerteten Kernbereichen betrachten – Engagement, Anlage-
prozess, Ausübung der Aktionärs- und Eigentümerrechte (Active
Ownership) und Berichterstattung – erkennen wir einen klaren
Trend. Die ersten Schritte, die ein Manager in Bezug auf ESG
unternimmt, umfassen zumeist ein formales Engagement für
ESG-Themen. Oft werden anerkannte Nachhaltigkeitsstandards
eingeführt oder der Manager tritt einer Initiative wie den Prin-
zipien für verantwortliches Investieren (PRI) bei. Danach integ-
rieren die Manager ESG-Aspekte in ihren Anlageprozess,
worauf in einem nächsten Schritt ihre Anwendung bei der
Ausübung der Aktionärs- und Eigentümerrechte folgt. Die
Berichterstattung zu ESG ist meistens der letzte Schritt, quasi
das fehlende Puzzleteil.
Die Ratings in den Abbildungen verdeutlichen diesen Prozess.
Die meisten Manager haben Spitzennoten für ihr ESG-Engage-
ment erhalten: 72% wurden in diesem Bereich mit Ratings von
1 und 2 bewertet. Ferner beobachten wir eine Verbesserung der
Manager-Ratings hinsichtlich der Integration in den Anlagepro-
zess, wo der Anteil der Manager mit einem Rating von 1 oder 2
von 63% im vergangenen Jahr auf heute 70% stieg.
Die Verbesserungen im Bereich Ausübung der Aktionärs- und
Eigentümerrechte fallen etwas bescheidener aus. Hier stieg
der Anteil der Manager mit Top-Ratings (1 und 2) seit letztem
Jahr von 53% auf 59%. Wir deuten diese Erhöhung als ermu-
tigendes Zeichen, da die Manager als Teilhaber ESG-Themen
erheblich positiv beeinflussen können.
Schliesslich erhielten 57% der Manager ein Rating von 1 oder
2 für ihre Berichterstattung, während der Prozentsatz letztes
Jahr noch bei 50% lag. Es ist ermutigend zu sehen, dass die
Manager die Berichterstattung nicht ausser Acht lassen. Es
handelt sich um einen ressourcenintensiven Bereich der ESG-
Integration, da er Systeme zur Überwachung und Bewertung
der ESG-Kennzahlen voraussetzt, aber unsere Manager scheinen
sich dieser Herausforderung zu stellen.
ESG-Ratings nach Themen
Quelle: LGT Capital Partners
0
20
40
60
80
100
0
20
40
60
80
100
2017
16%
28%
20%
36%
2018
16%
31%
17%
36%
2017
24%
30%
17%
29%
20%
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17%
30%
2018
2017
28%
24%
26%
2018
25%
27%
26%
22% 22%
2017
25%
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28%
29%
22%
19%
28%
31%
2018
2019
17%
33%
11%
39%
16%
37%
14%
33%
2019
2019
25%
30%
29%
16%
20%
24%
23%
33%
2019
2 - Gut1 - Ausgezeichnet 3 - Genügend 4 - Mangelhaft
Engagement Anlageprozess
Ausübung der Aktionärs- und Eigentümerrechte (Active Ownership) Berichterstattung
11
Was Manager von Diversität halten
Die Vielfalt (Diversität) der Mitarbeitenden spielt sowohl beim
ESG-konformen Investieren als auch in Unternehmen eine
immer wichtigere Rolle. Im Rahmen der diesjährigen ESG-Ana-
lyse fragten wir unsere Private-Equity-Manager, wie sie diese
Herausforderung angehen. 45% unserer Manager haben ein
Regelwerk zur Förderung der Diversität eingeführt. Das kann
von der einfachen Anerkennung der Bedeutung von Diversität
auf Personalebene bis hin zu Richtlinien zur aktiven Förderung
der Inklusion reichen. 36% der Manager berücksichtigen die
Aspekte Diversität und Inklusion dagegen in ihrem Anlagepro-
zess auf Verwaltungsratsebene und versuchen sicherzustellen,
dass die Unternehmen, die sie halten, das vollständige Spektrum
der zur Verfügung stehenden Talente widerspiegeln.
Hat der Manager Regeln zur Diversität eingeführt?
Quelle: LGT Capital Partners
45%
55%
Ja Nein
Berücksichtigt der Manager Diversität im Anlageprozess?
Quelle: LGT Capital Partners
36%
64%
Ja Nein
LGT Capital Partners und Diversität
LGT Capital Partners (LGT CP) ist bestrebt, die Diversität
ihrer Teams zu erhalten und zu fördern, um eine möglichst
grosse Anzahl von Talenten zusammenzuführen. Die
Anstrengungen werden vom Diversitätskomitee geleitet,
das Führungskräfte umfasst, u.a. auch einen geschäfts-
führenden Partner, der das Komittee in unserem Execu-
tive Management Team vertritt. Bereits sehr früh sind wir
Advance – Women in Swiss Business beigetreten, um talen-
tierte Mitarbeiterinnen zu fördern und sie bei einer erfolg-
reichen Karriere weiter zu unterstützen. So führt Advance
beispielsweise Kompetenz-Workshops für Frauen auf allen
Ebenen des Unternehmens durch und ermöglicht Mento-
ring für bestimmte Mitarbeiterinnen, die ein grosses Poten-
zial für Managementpositionen besitzen.
2018 haben wir zudem unser Einstellungsverfahren über-
arbeitet, um das Bewusstsein für Chancengleichheit der
Geschlechter bei Personalentscheidungen zu erhöhen. Wir
streben die Auswahl von Hochschulabsolventinnen über
gezielte Kampagnen wie Netzwerkveranstaltungen sowie
die Präsenz an Jobbörsen für Studenten an und arbeiten
enger mit Personalvermittlern zusammen. Zudem führen
wir ein eigenes Management-Trainingsprogramm zum
Thema Diversität und Inklusion ein. Schliesslich wollen
wir einen offenen Dialog rund um Diversität fördern, um
die diesbezüglichen Anliegen unserer Mitarbeitenden
besser zu verstehen.
12 ESG in Private Equity
Manager-Engagement
Unsere jährliche Managerbewertung, die Grundlage der hier
präsentierten Daten und Analysen ist, dient auch als Basis für
unser ESG-Engagement. Im vergangenen Jahr haben wir insbe-
sondere schwächer bewertete Private-Equity-Manager (Rating
von 3 und 4) angesprochen, da sie das grösste Verbesserungs-
potenzial aufweisen. Mit diesem Ziel vor Augen haben wir
in Besprechungen und Telefonkonferenzen erörtert, welche
ESG-Aktivitäten diese Manager umsetzen und welche Heraus-
forderungen sie meistern müssen. Im Jahresverlauf konnten wir
mit den meisten unserer Manager mit Ratings von 3 oder 4 über
ihre ESG-Integration sprechen.
In diesen Diskussionen gewannen wir zusätzliche Erkenntnisse
darüber, wie die Manager das Thema ESG-Integration sehen und
worauf sie sich konzentrieren. Diese gehen über die in unse-
rern jährlichen ESG-Bewertungen gewonnenen hinaus. Beispiels-
weise erfuhren wir, dass einige Manager eine beeindruckende
Erfolgsbilanz aufweisen, was die Förderung von Gesundheit
und Sicherheit am Arbeitsplatz in ihren Porftoliounternehmen
betrifft. Einige rechnen diese Massnahmen jedoch nicht ihren
ESG-Anstrengungen zu. Im Rahmen der Gespräche konnten wir
klarstellen, welche Aktivitäten zur ESG-Thematik zählen, und
unterstützten damit die Institutionalisierung der Ansätze.
Ein US-Manager war beispielsweise der Auffassung, dass
ESG-Bemühungen die logische Folge der Unternehmenstrans-
formation seien, die er ohnehin in Porftoliounternehmen
anstosse. Die Aufnahme ESG-bezogener Leistungskennzahlen
wie Energieverbrauch, Mitarbeiterbindung und Bekämpfung von
Korruption ergänzt die bestehende Berichterstattung.
Unserer Erfahrung nach können uns diese Gespräche helfen,
die Massnahmen eines Managers und dessen Haltung zur
ESG-Integration besser zu verstehen. Das Engagement
erleichtert vor allem die Entwicklung praktischer Ansätze,
damit unsere Manager besser aufgestellt sind, um ihre ESG-
Massnahmen durchzuführen.
Überwachung von ESG-Kontroversen
Im vergangenen Jahr haben wir ein System entwickelt, um
mehr als 6 000 Unternehmen in unseren Private-Equity-Portfo-
lios auf ESG-Kontroversen zu überprüfen. Dabei arbeiten wir
mit unserem Partner RepRisk zusammen, der eine eigene Platt-
form zur Überwachung von mehr als 80 000 Online-Infor-
mationsquellen in mehr als 20 Sprachen besitzt. Die Überwa-
chung dieser Quellen ermöglicht die Identifikation kontroverser
ESG-Themen, die von vermeintlichen Umwelt- oder Sozial-
schäden, welche einem Unternehmen zugeschrieben werden,
bis hin zu angeblicher Korruption oder anderen Problemen auf
der Ebene der Unternehmensführung reichen.
In den letzten sechs Monaten des Jahres 2018 haben wir so 56
ESG-Kontroversen identifiziert, die wir für wesentlich hielten.
Entweder bargen sie ein Reputationsrisiko oder stellten eine
mögliche Gefahr für den Unternehmenswert dar. Diese Ereig-
nisse betrafen vor allem drei Sektoren: zyklische Konsumgüter,
Finanzwerte und das Gesundheitwesen. Zu den Ereignissen
zählten unter anderem einige Unfälle, Umweltschäden und
Mobbing am Arbeitsplatz.
In unserem Prozess bewerten wir zunächst das Ereignis. Auf
der Grundlage einer Risiko-Evaluierung des Ereignisses und
der Frage, ob die Anleger und das Management das künftige
Verhalten beeinflussen oder ändern können, entscheiden wir,
ob eine Beobachtung erforderlich ist. Wir erwägen auch die
Auswirkungen auf den Nettovermögenswert und das Reputa-
tionsrisiko. Dank unserer Überwachungslösung werden wir
frühzeitig über ESG-Kontroversen informiert, mit denen Unter-
nehmen in unseren Private-Equity-Portfolios konfrontiert sind.
13
ESG in Co-Investments
Dieses Jahr berichten wir in unserem ESG-Report erstmals auch
über unsere Co-Investments in Private Equity. Bei Co-Invest-
ments investieren wir üblicherweise zusammen mit sehr
erfahrenen und anerkannten Private-Equity-Managern, die wir
gut kennen und mit denen wir bereits investiert haben.
Insgesamt umfasst die diesjährige Analyse mehr als 30
verschiedene Porftoliounternehmen.
Die ESG-Integration im Due-Diligence-Prozess unserer
Co-Investments
Die ESG-Thematik ist ein wichtiger Teil unserer Anlage- und
Überwachungsprozesse für Co-Investments. Wir betrachten
sowohl die einzelne Porftoliounternehmen als auch den Private-
Equity-Manager, mit dem wir gemeinsam investieren. LGT CP
bewertet dabei ESG-Kriterien für jedes Co-Investment, das wir
erwägen. Dieses strukturierte Verfahren umfasst drei Stufen:
Stufe 1: ESG-Screening
In der Anfangsphase bewerten und evaluieren wir die Inves-
titionsmöglichkeiten. Wir führen ein ESG-Screening durch,
um Risiken und Chancen bereits im Vorfeld zu identifizieren.
Dabei stützen wir uns auf eine vorab definierte Checkliste,
die verschiedene Bereiche umfasst, und berücksichtigen alle
ESG-Kontroversen, die dank unserer Risikoüberwachungslösung
(wie auf der vorherigen Seite beschrieben) identifiziert wurden.
Ferner berücksichtigt das Team die ESG-Bewertung des Priva-
te-Equity-Managers durch LGT CP.
Stufe 2: ESG-Due-Diligence
Vor der endgültigen Sitzung des Anlageausschusses analysiert
das Co-Investment-Team die ESG-Due-Diligence-Berichte in allen
Einzelheiten. Dazu gehören häufig eine ökologische-Due-
Diligence, eine rechtliche Analyse und ein Compliance-Review
sowie eine Human-Resources-Prüfung. Sollte das Co-Invest-
ment-Team ein heikles ESG-Thema entdecken, holt es eine
Empfehlung des ESG-Komittees von LGT CP ein, welche in
die endgültige Anlageempfehlung einfliesst. Jedes Jahr werden
bestimmte Co-Investment-Möglichkeiten in dieser Phase
aufgrund der ESG-Analyse ausgeschlossen. Bei der Analyse
wird stets berücksichtigt, wie relevant die einzelnen ESG-
Kriterien sind.
Stufe 3: Kontinuierliche Überprüfung
Im Rahmen der regelmässigen Überwachung der Co-Invest-
ments bewertet das Co-Investment-Team, inwieweit ESG-Krite-
rien umgesetzt werden. Dazu gehört auch, wie bereits erwähnt,
die Überwachung von ESG-Kontroversen.
Leistungskennzahlen der Porftoliounternehmen
Dieses Jahr haben wir erstmals auch ESG-Leistungskennzahlen
(KPIs) für unsere Co-Investments erfasst und zusammengestellt.2
So wissen wir, worauf sich die Unternehmen und Führungs-
teams konzentrieren und welche Indikatoren für unsere
Porftoliounternehmen relevant sind. Zudem sehen wir,
welche Leistungskennzahlen bereits gut erfüllt werden und
welche noch mehr Aufmerksamkeit brauchen in Bezug auf
die Kontrolle sowie die Verfügbarkeit beziehungsweise
Vergleichbarkeit der Daten.
2 Auf der Grundlage der Antworten der von uns befragten Private-Equity-Porftoliounternehmen per 31. Dezember 2018 oder jüngerer verfügbarer Daten, die eine Auswahl der wichtigsten Themen umfassen.
ESG-Leistungskennzahlen (KPIs)
Thema Wert Bemerkung
Allgemein
ESG-Richtlinien 44% 44% der Unternehmen haben eine ESG-Richtlinie.
ESG-Schulungen 56% 56% der Unternehmen führen ESG-Schulungen für ihre Mitarbeiter durch.
Keine Rechtsstreitigkeiten über ESG-Themen
91%91% der Unternehmen waren 2018 nicht in juristische Prozesse im Zusammenhang mit ESG-Aspekten involviert.
Umwelt Bestehen einer Umweltrichtlinie 41% 41% der Unternehmen haben eine Umweltrichtlinie.
SozialesInitiativen zur Förderung der Diversität 59% 59% der Unternehmen verfolgen Initiativen, die sich auf Diversität konzentrieren.
Vergütungsausschuss 52% 52% der Unternehmen haben einen Vergütungsausschuss.
Governance
Verhaltens- oder Ethik-Kodex 82% 82% der Unternehmen verfügen über einen Verhaltens- oder Ethikkodex.
Frauen in Führungspositionen 24% Frauen stellen 24% der Mitglieder der Führungsteams.
Unabhängige Mitglieder im Verwaltungsrat
28% 28% der Verwaltungsratsmitglieder sind unabhängige Mitglieder.
Unabhängiger Revisionsausschuss 55% 55% der Unternehmen haben einen separaten, unabhängigen Revisionsausschuss.
Quelle: LGT Capital Partners
14 ESG in Private Equity
Grundsätzlich sind wir der Ansicht, dass die Governance-Leis-
tungskennzahlen bereits gut etabliert sind und am genauesten
überwacht werden. Das überrascht nicht weiter, interessieren
sich Anleger doch seit geraumer Zeit für die Unternehmens-
führung – schon lange bevor ESG-Kriterien in den Vordergrund
rückten. Auch die sozialen Leistungskennzahlen werden in
unseren Co-Investment-Gesellschaften relativ gut abgedeckt und
scheinen dem steigenden Interesse der Anleger, beispielsweise
am Thema Diversität, zu entsprechen.
Am wenigsten Beachtung bei unseren Porftoliounternehmen
finden die ökologischen Leistungskennzahlen, da viele Unter-
nehmen noch keine Systeme eingeführt haben, um die Auswir-
kungen ihrer Produkte und Dienstleistungen auf die Umwelt
zu messen. Das ist zum Teil auf die Ausrichtung des
Portfolios auf Dienstleistungs- und Technologieunternehmen
anstatt auf traditionelle Industriebetriebe zurückzuführen.
Bei vielen unserer Porftoliounternehmen wäre es beispiels-
weise wenig aussagekräftig, die Abfallmengen und Recycling-
prozentsätze zu erfassen, da sie für die Geschäftsmodelle
kaum Relevanz besitzen.
Anhand der Analyse der Leistungskennzahlen können wir einige
Beispiele für sehr gute ESG-Praktiken bei unseren Porftoliounter-
nehmen identifizieren. Tendam beispielsweise ist ein führendes
europäisches Modehaus, das seinen CO2-Fussabdruck und jenen
seiner Lieferkette genau überwacht. Mithilfe eines externen
Umweltberaters berichtet das Unternehmen jährlich auf allen
Ebenen über die Treibhausgasemissionen (Scope 1, 2 und 3).3
Ferner veröffentlicht das Unternehmen einen Nachhaltigkeitsbe-
richt, der sein Engagement für nachhaltiges Wachstum veran-
schaulicht. Ein weiteres Beispiel ist Milani Cosmetics, ein Kosme-
tikunternehmen mit Sitz in den USA. Die Unternehmensführung
ist vorbildlich, es gibt sogar ein Verwaltungsratsmitglied,
das ausschliesslich für Regulatory Affairs zuständig ist. Diese
Funktion geht weit über die Kontrolle der Einhaltung gesetzli-
cher Vorschriften (Legal Compliance) hinaus, da auch die Einhal-
tung der anspruchsvollen ökologischen und ethischen Vorgaben
des Unternehmens in Bezug auf die Produkte und die Aufrecht-
erhaltung der entsprechenden Branchenzertifizierungen zu
gewährleisten sind.
3 Scope-1-Emissionen sind direkte Emissionen, die von der Waren- und Leistungsproduktion eines Unternehmens selbst verursacht werden. Scope-2-Emissionen sind indirekte Emissionen, die durch die Erzeugung des eingekauften Stroms entstehen. Scope-3-Emissionen stammen aus erworbenen Produkten und Dienstleistungen.
15
Private Debt
Leistungskennzahlen der Porftoliounternehmen
Jedes Jahr erfassen wir eine Reihe von ESG-Leistungskennzahlen
der Unternehmen in unserem Private-Debt-Portfolio. So erhalten
wir Einblick, wie die Unternehmen auf ESG-Herausforderungen
und -Chancen reagieren. Das Portfolio besteht aus kleinen
und mittelgrossen europäischen Unternehmen, die vor allem
im Dienstleistungs-, Technologie- und Leichtindustriesektor
agieren. Wir erheben aber nicht nur Leistungskennzahlen,
sondern sprechen auch regelmässig mit den Porftoliounter-
nehmen über ESG-Aspekte, um besser zu verstehen, wie
sie dieses Thema angehen.
Nachstehend stellen wir eine Auswahl von Leistungskennzahlen
unseres über 40 Gesellschaften umfassenden Portfolios vor, um
einen Überblick über die Gesamtleistung unseres Private-
Debt-Portfolios in Bezug auf ESG-Faktoren zu bieten.4
ESG-Überblick
Ein relativ kleiner Anteil unserer Porftoliounternehmen
(29%) berichtet derzeit über CO2-Emissionen. Diese Zahl
steigt jedoch seit vier Jahren stetig, wie die Abbildung
unten veranschaulicht.5 Wir halten es für ein ermutigendes
Zeichen, dass immer mehr Unternehmen ihren ökologischen
Fussabdruck messen und damit die wachsende Bedeutung
dieser Leistungskennzahl im weltweiten Kampf gegen den
Klimawandel anerkennen.
ESG-Leistungskennzahlen (KPIs)
Thema Wert Bemerkung
Allgemein
Bestehen einer ESG-Richtlinie 51%51% der Unternehmen haben eine ESG-Richtlinie. Vier Unternehmen erklärten, dass sie derzeit eine ESG-Richtlinie erstellen.
Verfolgung von ESG-Initiativen 46%46% der Unternehmen kontrollieren ihre ESG-Initiativen mit spezifischen KPIs und Berichten.
Keine Rechtsstreitigkeiten über ESG-Themen
90%Drei Unternehmen waren 2018 in Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf ESG-Kriterien verwickelt (ein Fall von Umweltschäden, zwei Fälle in Bezug auf soziale Fragen).
Umwelt
Bestehen einer Umweltrichtlinie 44%44% der Unternehmen haben eine Umweltrichtlinie. Vier Unternehmen erstellen derzeit eine Umweltrichtlinie.
Analyse der CO2-Bilanz 29% 29% der Unternehmen haben schon mindestens einmal ihre CO2-Bilanz bewertet.
Wasser- oder Energieverbrauch 46%46% der Unternehmen überwachen ihren Wasser- und Energieverbrauch (hauptsächlich Strom und Brennstoffe).
Abfallmengen, -kosten und Recyclingquote in %
46%46% der Unternehmen überwachen ihre Abfallmengen. 28% der Unternehmen kontrollieren das Abfall-Recycling.
Soziales
Schaffung von Arbeitsplätzen 70%Die Schaffung von Arbeitsplätzen belief sich im gesamten Portfolio für 2018 auf netto 1 426 Arbeitsplätze, wobei 70% der Unternehmen ihre Personalzahlen erhöhten.
Diversität – Zahl der beschäftigten Frauen 41% 41% der Mitarbeiter der Portfoliounternehmen sind Frauen.
Verfügbarkeit von Schulungsmöglichkeiten 85%85% der Unternehmen bieten für einen bedeutenden Teil ihrer Mitarbeiter Schulungsmöglichkeiten an.
Unternehmensweite Gewinnbeteiligung 54%54% der Unternehmen gewähren ihren Mitarbeitern, abhängig von der finanziellen Leistung, zusätzliche Boni.
Governance
Unabhängige Mitglieder im Verwaltungsrat
54%54% der Unternehmen haben Verwaltungsräte mit mindestens einem unabhängigen Mitglied.
Versammlungen des Verwaltungs-/Aufsichtsrats pro Jahr
7Die Versammlungen des Verwaltungsrats werden im Durchschnitt sieben Mal pro Jahr angesetzt.
Bestehen eines Verhaltenskodex 59% 59% der Unternehmen haben einen Verhaltenskodex für das Unternehmen.
Bestehen anderer spezifischer Ausschüsse 61%61% der Unternehmen setzten zur Unterstützung des Verwaltungsrats spezifische Ausschüsse (Geschäftsführung, Prüfung, Vergütung usw.) ein.
Quelle: LGT Capital Partners
0%
20%
40%
60%
80%
100%
2016 2017 2018 2019
9%
20% 23%29%
Anteil der Unternehmen, die ihre CO2-Emissionen bewerten
Quelle: LGT Capital Partners
4 Auf der Grundlage der Antworten der von uns befragten Private-Debt-Porftoliounternehmen per 31. Dezember 2018 (Auswahl wichtiger Kennzahlen) 5 Unternehmen, die begonnen haben, ihre Kohlendioxidbilanz (CO2-Bilanz) zu messen, einschliesslich der für 2019 geplanten erstmaligen Bewertungen
16
ZyroFisher ist ein britischer Anbieter von Fahrradbekleidung
und -ausrüstung und hat mehr als 50 verschiedene Marken
in seinem Portfolio, darunter die bekannte Eigenmarke
Altura. Fonds die von LGT CP verwaltet werden, stellen die
Kreditfinanzierung von ZyroFischer. Neben den 232 Mitar-
beitern an vier Standorten in Grossbritannien verfügt das
Unternehmen über eine umfassende Lieferkette in Asien, um
Hunderte verschiedener Produkte einzukaufen. Im Mittel-
punkt seiner allgemeinen ESG-Massnahmen, steht bei Zyro-
Fisher die Überwachung und Steuerung der ESG-Auswir-
kungen der Lieferkette. Diese Massnahmen werden von den
Private-Equity-Eigentümern und von LGT CP unterstützt. In
Gesprächen mit der Unternehmensleitung von ZyroFisher
konnten wir uns ein Bild von den ESG-Fortschritten machen
und die kurz- und mittelfristigen Prioritäten erörtern. Der
Ansatz des Unternehmens spiegelt sich in den Massnahmen
zur Gewährleistung der Nachhaltigkeit der Produkte der
Marke Altura wider.
Für die Marke Altura arbeitet ZyroFisher mit zehn Zuliefe-
rern, die verschiedene Werke in China, Vietnam, Portugal,
Taiwan und Südkorea betreiben, zusammen. Hinsichtlich der
Integration von ESG-Kriterien konzentriert sich die Firma bei
diesen Unternehmen auf:
� Nachhaltigkeit des Zulieferers – Gewährleistung, dass
der Zulieferer für hohe Zuverlässigkeit in der Lieferkette
sowie für ausgezeichnete Leistungs- und Produktqualität
sorgt und nachweisen kann, gemäss den vereinbarten
Bedingungen zu liefern.
� Zulieferverträge – Gewährleistung, dass der Zulieferer den
Verhaltenskodex von ZyroFisher einhält, der die Erfüllung
der Abkommen der Internationalen Arbeitsorganisation
(ILO) der Vereinten Nationen, ein sicheres und gesundes
Arbeitsumfeld für Mitarbeiter sowie die Unterstützung der
Audit- und Inspektionsverfahren von ZyroFisher voraus-
setzt.
� Wohlergehen der Mitarbeiter – Überprüfung, ob die
Unternehmen ihre Mitarbeiter in Bezug auf Arbeitszeiten
und Vergütungsstruktur fair und ethisch korrekt behan-
deln und ob die Unternehmen sichere Arbeitsbedin-
gungen gewährleisten.
Potenzielle neue Zulieferer für Altura-Produkte müssen hohe
Massstäbe erfüllen, wenn sie zur Lieferkette gehören wollen.
ZyroFisher führt eine umfassende Due Diligence jedes neuen
Werks durch und prüft die Referenzen anderer Marken, mit
denen der Zulieferer zusammenarbeitet. Diese Massnahmen
zeigen, dass das Lieferkettenmanagement nach ESG-Krite-
rien ein aktiver Prozess ist, der Unternehmen zwingt, nach
neuen Zulieferern zu suchen, wenn sie nicht mehr sicher
sind, dass die Anforderungen erfüllt werden.
In den vergangenen 18 Monaten stand die Lieferkette im
Mittelpunkt der Bemühungen bei ZyroFisher, da der Bereich
als das kritischste ESG-Thema des Unternehmens gilt. Es
handelt sich aber nur um eines von vielen ehrgeizigen Zielen
der ESG-Agenda, die sich ZyroFisher und die Inhaber des
Unternehmens für die kommenden Jahre gesetzt haben.
ZyroFisher-Vertriebszentrum, Darlington, England
Fallstudie: ZyroFisher konzentriert sich auf die Nachhaltigkeit seiner Lieferkette
17
Hedge-Funds
Das Engagement beginnt sich auszuzahlen – mithilfe
besserer ESG-Daten
In den letzten zwölf Monaten hat die Hedge-Fund-Branche
weitere Fortschritte bei der Integration von ESG-Kriterien in die
Anlageentscheidungen gemacht. Die Branche befasst sich inzwi-
schen eingehender mit dem Thema Nachhaltigkeit. Obwohl
es nach wie vor nicht einfach ist, ESG-Kriterien in bestimmte
Hedge-Fund- und sonstige alternative Anlagestrategien
einfliessen zu lassen, haben die Manager unser Engagement in
dieser Hinsicht grundsätzlich unterstützt und begrüsst.
Die zunehmende Verfügbarkeit hochwertiger ESG-Daten zu
börsennotierten Unternehmen gehört, abgesehen vom Druck
durch die Investoren, zu den Faktoren, die den Fortschritt der
ESG-Integration fördern. Es sieht so aus, als ob die grossen
Datenanbieter ein Wettrennen um die Bereitstellung detail-
lierter Informationen zu allen ESG-Aspekten begonnen haben.
Zusammen mit dem anhaltenden Fortschritt im Bereich von
Big Data ermöglichen die neuen Datensätze weitaus bessere
ESG-Analysen. Sie erlauben es Hedge-Fund-Managern Stra-
tegien zu entwickeln, die auf Korrelationen zwischen den
ESG-Daten der Unternehmen und den Kursentwicklungen
aufbauen.
Eine Reihe von Managern in unserem Portfolio hat diese Heraus-
forderung angenommen und Modelle entwickelt, um ESG-
Unternehmensdaten in ein Unternehmensbewertungsmodell
einfliessen zu lassen und so die Aktienauswahl für Long- und
Short-Strategien zu bestimmen. Diese Manager erhalten meis-
tens ausgezeichnete Ratings in unserer jährlichen ESG-Bewer-
tung, da sie neue Massstäbe für die Integration von ESG setzen.
Wir führen dieses Thema in der Fallstudie am Ende dieses
Kapitels aus.
Wir finden es erfreulich, dass die Manager es nicht zugelassen
haben, dass das schwierige Marktumfeld für Hedge-Funds zu
einer Verlangsamung der ESG-Innovation führte. Sie nutzten
diese Herausforderung vielmehr, um ihre Leistungsversprechen
an die Kunden zu erweitern.
ESG-Ratings nach der Zahl der Manager
Quelle: LGT Capital Partners
0%
20%
40%
60%
80%
100%
2013 20162014 2015 2017
82%
9%
9%
75%
16%
9%
62%
33%
5%
61%
34%
5%
68%
22%
10%
54%
42%
4%2018
82%
3%
15%
2019
1+2 - Ausgezeichnet & Gut 3 - Genügend 4 - Mangelhaft
18
Aktuelle Ratings und langfristige Entwicklung
Die Ergebnisse unserer ESG-Bewertung der Hedge-Fund-Port-
folios 2019 belegt Fortschritte bei nahezu allen Managern.
Obwohl Hedge-Fund-Manager immer noch seltener hohe
ESG-Ratings (1 oder 2) erhalten als Manager anderer liquider
Anlagen, zeigt die Entstehung von ESG-orientierten quantita-
tiven Aktienmanagern neue Möglichkeiten auf. Viele von ihnen
sind gut aufgestellt, um im Laufe der Weiterentwicklung ihres
ESG-Ansatzes unsere besten Ratings zu erhalten.
Die diesjährige Bewertung der Hedge-Fund-Manager zeigt einen
Anstieg des Anteils der am besten bewerteten Manager (1 oder
2) auf 15% gegenüber 9% im Vorjahr. Gleichzeitig investieren
wir mit diesen Managern nun 15% unserer Gesamtanlagen in
Hedge Funds (9% im Vorjahr). Wir haben erstmals einen quan-
titativen Aktienmanager aufgrund seines neuen, überzeu-
genden ESG-Ansatzes, mit einem Rating von 1 bewertet. Dieses
Beispiel wird in der nachstehenden Fallstudie näher beleuchtet.
Die anspruchsvolle Methode des Managers zur Berücksichtigung
von ESG-Kriterien bei der Aktienauswahl rechtfertigt eine solche
Top-Bewertung. Wir sehen dies als ermutigendes Beispiel, was
im ESG-Bereich in dieser Branche erreicht werden kann.
Ähnlich wie im vergangenen Jahr erhielten die meisten unserer
Hedge-Fund-Manager (82%) ein Rating von 3. Wir inves-
tieren 83% unserer Hedge-Fund-Anlagen mit diesen Mana-
gern (gegenüber 87% im Vorjahr). Die Änderung des Anteils
ergibt sich daraus, dass einige Manager ihre Bewertung verbes-
sern konnten und die Gesamtzahl der Manager im Berichtszeit-
raum abnahm. Wir reduzieren die Anzahl der Hedge-Fund-Ma-
nager mit den niedrigsten ESG-Ratings weiterhin. Es ist nur ein
Manager mit einem Rating von 4 verblieben, letztes Jahr waren
es noch vier. Wir verringerten auch den Anteil der mit diesem
Manager investierten Vermögenswerte auf 2% (von 4% im
Vorjahr). Der letzte Manager mit einem Rating von 4 verwaltet
einen asiatischen Relative-Value-Fonds und es erwies sich als
schwierig, einen gültigen ESG-Rahmen für diese Anlagestrategie
zu bestimmen.
ESG-Ratings nach verwaltetem Vermögen
Quelle: LGT Capital Partners
0%
20%
40%
60%
80%
100%
2013 20162014 2015 2017
87%
4%
9%
76%
12%
12%
69%
25%
6%
67%
24%
9%
74%
15%
11%
64%
32%
4%2018
83%
2%
15%
2019
1+2 - Ausgezeichnet & Gut 3 - Genügend 4 - Mangelhaft
19
ESG-Ratings nach Hedge-Fund-Stil
Aktienbezogene Strategien (Event Driven und Long/Short) haben
im vergangenen Jahr deutliche Fortschritte erzielt. 20% der
Manager wurden mit 1 oder 2 bewertet, gegenüber 10% im
Vorjahr. Wir konnten auch alle Aktienmanager mit einem Rating
von 4 von unserer Liste autorisierter Manager streichen. Letztes
Jahr waren 5% der mit vier bewerteten Manager noch Teil
dieser Liste. Die allgemeine Verbesserung der Ratings in dieser
Managergruppe ist zum Teil auf die ESG-Massnahmen unserer
quantitativen Aktienmanager zurückzuführen, die zunehmend
in der Lage sind, hochwertige ESG-Daten in ihre Anlagestrate-
gien einzubinden.
Ferner konnten wir eine allmähliche Verbesserung der
Bewertung von Relative-Value- und CTA/Makro-Managern
beobachten, deren Anlagestrategien meistens nicht gut in
einen einheitlichen ESG-Rahmen eingepasst werden können.
Dennoch führte unser anhaltendes Engagement bei diesen
Managern dazu, dass sich mehr den PRI verpflichteten, was
meistens der erste wichtige Schritt zur ESG-Integration ist. Ein
internationaler CTA-Manager gab in seiner ESG-Erklärung eine
eindeutige Stellungnahme zur Rolle von CTAs für gut funktionie-
rende Finanzmärkten ab, da es diese den Rohstoffproduzenten
und anderen Akteuren erlauben, ihre Long-Positionen
in Rohstoffen abzusichern. Es ist uns bewusst, dass ein Unter-
schied zwischen der Sicherstellung liquider Märkte und der
Begünstigung von Spekulation besteht, nichtsdestotrotz finden
wir es ermutigend, dass sich solche Manager mit ESG-Themen
kritisch auseinandersetzen.
Regionale Betrachtungen
Wie in den vergangenen Jahren beobachten wir deutliche regi-
onale Unterschiede im Umfang, in welchem Manager ESG-Kri-
terien berücksichtigen. Die Aufgliederung der ESG-Ratings nach
geografischen Regionen deutet darauf hin, dass das Thema ESG
in den USA langsam an Bedeutung gewinnt. 14% der Manager
sind nun mit 1 oder 2 bewertet, während im vergangenen Jahr
nicht ein Manager dieses Rating erreicht hatte. Die Situation in
Europa ist unverändert. 24% haben nach wie vor ein Rating von
1 oder 2, während Asien immer noch hinterherhinkt und keine
Manager Top-Ratings erhalten haben.
ESG-Ratings von Equity-Long/Short-Managern
Quelle: LGT Capital Partners
0%
20%
40%
60%
80%
100%
2016
25%
63%
6%6%
4%4%
2017
18%
74%
5%
85%
10%
2018
80%
5%
15%
2019
2 - Gut1 - Ausgezeichnet 3 - Genügend 4 - Mangelhaft
ESG-Ratings nach Regionen
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Europa
76%
24%
USA
86%
7%7%
20%
80%
Asien
2 - Gut1 - Ausgezeichnet 3 - Genügend 4 - Mangelhaft
Quelle: LGT Capital Partners
20 ESG in Hedge-Funds
Im vergangenen Jahr haben wir in unserem ESG-Report ein
neues Konzept für ein Long/Short-Hedge-Fund-Portfolio mit
ESG-Fokus vorgestellt. Wir wollten das Know-how, das wir
im Lauf der Zeit durch die Verwaltung unserer nachhaltigen
Equity-Portfolios gesammelt haben, in eine Hedge-Fund-
Lösung einfliessen lassen. Das Portfolio sollte ESG-Faktoren
als wichtiges Kriterium für die Auswahl von Unternehmen
mit sehr guten ESG-Profilen nutzen. Unternehmen, die in
Hinblick auf ESG eine schlechte Bewertung erzielen, werden
zu Short-Positionen.
Wir freuen uns, dass wir einen Partner für die Umsetzung
dieser Strategie gefunden haben. Arrowstreet Capital mit
Sitz in Boston ist ein Vermögensverwalter, der sich auf quan-
titative Anlagen an Aktienmärkten konzentriert. Die Firma
verwaltet mehr als 90 Milliarden US-Dollar an Kundenver-
mögen weltweit. Sie setzt einen quantitativen Anlageprozess
ein, der sich für die systematische und messbare Berücksich-
tigung von ESG-Kriterien eignet. Im Laufe des Jahres 2018
diskutierten wir mit diesem Manager, wie wir ein ESG-
fokussiertes Long/Short-Aktienportfolio entwickeln könnten.
Infolge dieser Zusammenarbeit wird gerade ein Fonds aufge-
legt, der ESG-Faktoren bei der Titelauswahl berücksichtigt.
LGT CP hat Startkapital (Seed money) für diesen Fonds zur
Verfügung gestellt.
Das ESG-Profil des Portfolios optimieren
Der Ausgangspunkt war die bestehende marktneutrale Stra-
tegie von Arrowstreet. Diese wird dahingehend angepasst,
dass ESG-Kriterien in die Anlageentscheidungen einfliessen.
So soll das ESG-Profil des Portfolios deutlich verbessert
werden, ohne das erwartete Risiko-Rendite-Profil der Stra-
tegie merklich zu verändern. Zu diesem Zweck führte
Arrowstreet Aktienauswahlkriterien ein, die Long-Positionen
in Unternehmen mit guten ESG-Ratings bevorzugen. Als
Grundlage dienen extern erstellte ESG-Ratings. Short-Positi-
onen in Unternehmen mit schwachen ESG-Werten werden
gleichzeitig übergewichtet.
Die ESG-Ratings beruhen auf Tausenden von Datenpunkten
zu mehr als 30 ESG-Leistungskennzahlen, welche die
ESG-Risiken und -Chancen eines Unternehmens abbilden.
Die Unternehmen werden auf einer Skala im Verhältnis
zu anderen Unternehmen derselben Branche folgender-
massen klassifiziert: ausgezeichnet, gut, durchschnittlich,
schwach, ungenügend.
Daraus ergibt sich, wie in den Abbildungen dargestellt,
ein Portfolio, in dem Long-Positionen in ESG-Spitzenreiter
und Short-Positionen in ESG-Nachzügler dominieren. Ein
Vergleich mit dem MSCI ACWI Investable Market Index
zeigt, wie stark diese ESG-Strategie diese beiden Positionen
jeweils übergewichtet.
Fazit
Das Fazit dieser Analyse umfasst zwei Erkenntnisse. Erstens
ist es möglich, den ESG-Wert des Portfolios unter Beibehal-
tung einer guten Diversifizierung merklich zu verbessern. Da
Arrowstreet aus einem breiten Aktienuniversum auswählen
kann, ist es möglich, Aktien mit ähnlichen Merkmalen, aber
besseren ESG-Werten auszuwählen. Zweitens bestätigte die
Analyse, dass die Übergewichtung von Long-Positionen in
ESG-Spitzenreiter und Short-Positionen in Nachzügler eine
wirksame Methode zur Strukturierung eines ESG-fokus-
sierten Portfolios darstellt, denn sie setzt keine Ausschluss-
listen voraus, die das Anlageuniversum möglicherweise zu
stark einschränken.
Bei LGT CP sind wir der Ansicht, dass diese Ergebnisse sehr
ermutigend sind. Wir begrüssen es daher sehr, dass wir
das Startkapital für die erste marktneutrale Strategie von
Arrowstreet mit einem ESG-Schwerpunkt zur Verfügung
stellen können.
Neue Hedge-Fund-Strategie integriert ESG-Spitzenreiter und -Nachzügler
22
23
MSCI-BenchmarkESG-Strategie
Ausgezeichnet Gut Durchschnittlich Schwach Ungenügend
0%
-100%
-80%
-60%
-40%
-20%
Gewichtung der Short-Portfolios nach ESG-Rating
Quelle: LGT Capital Partners/Arrowstreet Capital
MSCI-BenchmarkESG-Strategie
Ausgezeichnet Gut Durchschnittlich Schwach Ungenügend0%
20%
40%
60%
80%
100%
Gewichtung der Long-Portfolios nach ESG-Rating
Quelle: LGT Capital Partners/Arrowstreet Capital
Bei der ESG-Integration durch unsere Long-Only-Manager
(Aktien, REITs, versicherungsbasierte Strategien, hochverzinsliche
Anleihen und Rohstoffe) erkennen wir einen positiven langfris-
tigen Trend, da der Anteil der Manager mit einem Rating von 4
von 22% (2016) auf heute 10% gesunken ist. Im selben Zeit-
raum ist der Anteil der Manager mit einem Rating von 1 oder
2 von 36% auf 40% gestiegen. Kurzfristig zeigt die Abbildung
einen Rückgang des Anteils der Manager mit einem Rating von
1 oder 2 seit letztem Jahr und einen entsprechenden Anstieg
der Gruppe mit einem Rating von 4. Diese Entwicklung ist damit
zu erklären, dass mehrere neue Manager, die sich auf versiche-
rungsbasierte Strategien (ILS) konzentrieren, 2018 in unsere
Portfolios aufgenommen wurden. Die meisten haben noch nicht
aktiv damit begonnen, ESG-Kriterien in ihre Anlagestrategien
aufzunehmen. Deshalb fielen die ESG-Ratings in unserer Bewer-
tung niedriger aus. Für ILS gibt es noch keinen klaren Konsens,
wie ESG-Aspekte berücksichtigt werden können, daher bildet
unsere Bewertung die allgemeine Situation dieser Anlage-
klasse ab. Unser Ziel ist, im Austausch mit unseren ILS-Mana-
gern herauszufinden, wie wir die ESG-Standards in dieser Anla-
geklasse anheben können.
Berücksichtigt man die Veränderungen durch die neuen ILS-
Manager entsprechen die ESG-Ratings unserer Long-Only-
Manager insgesamt den Ratings des Vorjahrs. Die Manager,
die im vergangenen Jahr mit einem Rating von 1 oder 2
bewertet wurden, sind weiterhin Teil unseres Portfolios.
Abgesehen von den Änderungen der Manager-Ratings haben
wir in unseren Multi-Manager-Portfolios einzelne Fälle beob-
achtet, in denen sich das ESG-Engagement auszahlte. In der
Berichtsperiode beschloss das Team beispielsweise, Handelsfi-
nanzierungen als neue Anlagestrategie in das Portfolio aufzu-
nehmen, was zur Suche nach hervorragenden Managern, die
ESG-Kriterien in ihren Anlageentscheidungen berücksichtigen,
führte. So kam unsere Zusammenarbeit mit TransAsia zustande.
Der Manager mit Sitz in Hongkong agiert in einem Marktseg-
ment, in dem ESG-Kriterien bisher kaum Beachtung fanden.
TransAsia hat sich jedoch das Ziel gesetzt, die Integration von
ESG aktiv zu fördern, wie aus dem nachstehenden Gespräch mit
dem Manager hervorgeht.
Long-Only-Manager
ESG-Ratings von Long-Only-Managern
Quelle: LGT Capital Partners
0%
20%
40%
60%
80%
100%
2016
22%
42%
22%
2017
20%
44%
26%
10%
50%
21%
19%10%14%
2019
6%
54%
25%
15%
2018
2 - Gut1 - Ausgezeichnet 3 - Genügend 4 - Mangelhaft
24
TransAsia Private Capital ist ein Direct-Lending-Manager
mit Sitz in Hongkong, der sich auf Handelsfinanzierungs-
lösungen für mittelgrosse, asiatische Unternehmen speziali-
siert hat. Die Firma hat sich der ESG-Integration verpflichtet,
weshalb wir mit dem geschäftsführenden Partner von
TransAsia, Jiffriy Chandra, über seine Erkenntnisse zu
diesem Thema gesprochen haben.
Jiffriy Chandra
Geschäftsführender Partner
TransAsia Private Capital
LGT CP: Letztes Jahr haben Sie Ihren verantwortungs-
bewussten Investmentansatz verstärkt und Ihre
Anlagepolitik aktualisiert. Können Sie uns erläutern,
weshalb Sie sich dazu entschlossen haben?
Chandra: TransAsia hat schon immer grossen Wert darauf
gelegt, sozial, ökologisch und ethisch verantwortungsbe-
wusst zu arbeiten. Um langfristig erfolgreich zu bleiben,
müssen wir ein nachhaltiges Geschäft aufbauen, das sowohl
für rentable Anlagen sorgt als auch die Schaffung von
Arbeitsplätzen und die nachhaltige Wirtschaftsentwicklung
fördert. Von Anfang an war klar, dass unsere Kreditnehmer
die Grundlage und die Akteure des nachhaltigen Wirt-
schaftswachstums sind.
Als unser verwaltetes Vermögen 1 Milliarde US-Dollar über-
traf, setzten wir uns das Ziel, eine formale ESG-Initiative zu
starten. Wir stellten neue Teammitglieder mit Erfahrung in
der Integration von ESG ein und konnten so die Auswir-
kungen des verantwortungsbewussten Investierens auf
Handelsfinanzierungen analysieren und unsere Anlagepolitik
entsprechend anpassen.
LGT CP: Wie integrieren Sie das Konzept des verant-
wortungsbewussten Investierens in die Handelsfinan-
zierung?
Chandra: Bei TransAsia sind wir der Ansicht, dass eine ganz-
heitliche Bewertung des Kreditnehmers für das Verständnis
des potenziellen Risiko-Rendite-Profils der Anlage sehr
wichtig ist. Während der ersten Kreditprüfung führen wir
eine Finanzanalyse durch und vergewissern uns zusätz-
lich, dass das Unternehmen eines Kreditnehmers nicht auf
der Ausschlussliste der International Finance Corporation
(IFC) für verbotene Branchen und Wirtschaftstätigkeiten
steht. Ferner beurteilen wir die ESG-Richtlinien und -Prak-
tiken des Unternehmens in Hinblick auf seinen verantwor-
tungsbewussten Umgang mit der Umwelt und die Behand-
lung von Mitarbeitern, lokalen Lieferanten, Zulieferern und
lokalen Gemeinden. Im Rahmen unserer Bewertung analy-
sieren wir zudem, ob das Unternehmen seine Absicht, mit
seiner Geschäftstätigkeit für positive wirtschaftliche, gesell-
schaftliche und/oder ökologische Auswirkungen zu sorgen
auch wirklich umsetzt. Für diese Prüfung legen wir die Krite-
rien der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nati-
onen (SDGs) zugrunde.
Mit dieser Screeningstrategie, die wir weiterentwickeln,
sind wir besser aufgestellt, um die verantwortungsbe-
wussten Geschäftspraktiken unserer Kreditnehmer zu
überwachen. Indem wir die Kreditnehmer und/oder
Transaktionen nach bestimmten Kriterien filtern, sind wir
beispielsweise auch in der Lage, für einen Kunden ein
Impact-Investing-Mandat zu strukturieren.
Interview: Asiatischer Direktkre-ditgeber, mit Schwerpunkt auf Handelsfinanzierungen, erhebt ESG-Integration zur Priorität
25
LGT CP: Gibt es Herausforderungen bei der Umsetzung
Ihres Konzepts des verantwortungsbewussten Inves-
tierens und wie meistern Sie sie?
Chandra: Aufgrund der lokalen Unterschiede und der
verschiedenen Branchenbenchmarks ist unsere Methode
zur Umsetzung der verantwortungsbewussten Anlagekrite-
rien derzeit hauptsächlich qualitativ. Wir vergewissern uns
nicht nur, dass der Kreditnehmer die IFC-Ausschlussliste
einhält. Wir haben zudem unseren eigenen Bewertungs-
rahmen für globale und lokale ökonomische, ökologische
und soziale Aspekte geschaffen und bewerten auch den
Umgang mit internationalen und nationalen Vorschriften
sowie deren vorbildliche Umsetzung. Während unserer Erst-
bewertung überprüfen wir den Kreditnehmer anhand dieser
Kriterien und bewerten, ob er den international besten
ESG-Praktiken verpflichtet ist und nachhaltige und ethische
Geschäftsrichtlinien und -praktiken eingeführt hat. Das
setzt ein aktives Engagement zwischen TransAsia und dem
Kreditnehmer voraus.
LGT CP: Welche Erfahrung haben Sie mit Kunden/
Partnern im Bereich verantwortungsbewusstes
Investieren gesammelt?
Chandra: Wir verwalten ein globales Impact-Mandat
mit TriLinc Global und konnten in diesem Rahmen
unsere Berichterstattung und Anlagestandards zur
Überwachung und Messung der zugrunde liegenden
Impact-Kennzahlen verbessern. Es gibt keinen Standardan-
satz, der für alle Mandate und Kunden anwendbar
ist. Deshalb mussten wir die jeweils geeigneten Daten
sammeln, um die Richtlinien und Praktiken der einzelnen
Kreditnehmer einzuschätzen, und die betreffenden
Impact-Ergebnisse zu evaluieren, zu überwachen und
darüber Bericht zu erstatten. Wenngleich diese Vorgehens-
weise mehr Zeit und Ressourcen kostet, konnte
TransAsia auf dem bestehenden, sich stetig weiterentwi-
ckelnden System aufbauen, und die neuen Erkenntnisse
in der strategischen Entscheidungsfindung berücksichtigen.
LGT CP: Welcher wesentliche Faktor treibt die Überle-
gungen zum verantwortungsbewussten Investieren
Ihrer Ansicht nach an? Geht die Initiative in der Regel
vom Management oder vom Investor aus? Wer steht
wirklich hinter den wesentlichen Themen?
Chandra: Wenn man ehrlich ist, betrifft das Thema verant-
wortungsbewusstes Investieren über kurz oder lang jeden
Marktteilnehmer. Wir stellen daher fest, dass sich alle Stake-
holder dafür interessieren: von der Führungsspitze unseres
Unternehmens und der Eigentümerfamilie bis hin zu unseren
Mitarbeitenden, unseren Anlegern, den Investoren unserer
Anleger, den Aufsichtsbehörden usw. Ursprünglich waren
es die Anleger mit einem verantwortungsvollen Investment-
mandat, heute sind es alle Marktteilnehmer. TransAsia spielt,
insbesondere in Asien, eine wichtige Rolle um die Anfor-
derungen sowohl von Investoren als auch Kreditnehmern
abdecken zu können. Hierzu analysieren wir die jeweilige
verantwortungsbewusste Anlagepolitik und nutzen unser
Beziehungsmanagement.
26
Aktien und Anleihen
6 Der Ertrag, der sich auf ein bestimmtes SDG bezieht, entspricht nicht 100% des Unternehmensertrags
27
Die Nachhaltigen Entwicklungsziele der
UN investierbar machen
Die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen
(SDGs) gewinnen seit einigen Jahren immer mehr an Bedeutung.
Bei LGT CP haben wir daher analysiert, wie wir zur Erreichung
dieser Ziele mit unseren nachhaltigen Aktien- und Anleihen-
Portfolios beitragen können.
Im September 2015 verabschiedeten 193 UN-Mitgliedstaaten
17 globale Ziele. Sie betreffen Themen wie Armut, Hunger,
Gesundheit, Bildung, Klimawandel, Chancengleichheit, Wasser-
versorgung, Hygiene, Energie, Umwelt und soziale Gerechtig-
keit. Um die Ziele bis 2030 erreichen zu können, werden schät-
zungsweise jährlich 5 bis 7 Billionen US-Dollar benötigt.
Die SDGs selbst sind eine Reihe ökologischer und sozialer Ziele,
die von Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen fest-
gelegt wurden und nicht als Rahmenwerk für Anlagen gedacht
waren. Wir arbeiten daher daran, die SDGs investierbar zu
machen. Zu diesem Zweck erstellen wir ein System, das die
Auswirkungen von Produkten und/oder Dienstleistungen von
Unternehmen auf die SDGs misst. Die Bewertung muss breit
angelegt sein und Informationen zu den Produkten und Dienst-
leistungen der Unternehmen berücksichtigen. Dabei stützten wir
uns auf ein bestehendes Instrument, ein von uns entwickeltes
System zur Bewertung von ESG-Leistungskennzahlen börsen-
notierter Unternehmen, das ESG-Cockpit. Die Einschätzung
der Auswirkungen auf die SDGs ist eine logische Erweiterung
unserer ESG-Bewertung.
Evaluierung der Auswirkungen der Unternehmenstätig-
keiten auf die SDGs
Unsere Analyse macht von der Fähigkeit unseres Systems
gebrauch, sowohl die positiven als auch die negativen Auswir-
kungen von Produkten und Dienstleistungen von Unternehmen
auf die einzelnen SDGs zu messen. Zu diesem Zweck haben wir
einen Datensatz an einheitlichen und vergleichbaren Daten eines
der grossen Datenanbieter herangezogen. Wir haben die Daten
in rund 300 unterschiedliche Produkt- und Leistungskategorien
eingeteilt, die alle erdenklichen Geschäftstätigkeiten börrsenno-
tierter Unternehmen abdecken. Auf der Grundlage der Vorbe-
urteilung durch den Datenanbieter ordneten wir den einzelnen
Produkt- und Leistungskategorien für die verschiedenen SDGs
jeweils einen SDG-Messwert von -10 bis +10 zu. Nehmen
wir ein einfaches Beispiel: Ein Unternehmen, das erneuerbare
Energie erzeugt, hat einen sogenannten SDG Impact-Score von
+10 in Bezug auf den Klimaschutz (Ziel 13), während die Ener-
gieproduktion mit Kohle einen Score von -10 aufweist.
Die Gesamtauswirkung eines Unternehmens auf ein bestimmtes
SDG wird berechnet, indem die Auswirkungen aller relevanten
Geschäftstätigkeiten aufsummiert werden, unter der Berücksich-
tigung der Gewichtung der entsprechenden Ertragsanteile.6
Die Tabelle veranschaulicht das anhand des Beispiels
eines Versorgers.
Bewertung der Auswirkungen eines Versorgers auf den Klimaschutz (Ziel 13)
Produktkategorie
Energieerzeugung (erneuerbar)
Energieerzeugung (Wasser)
Energieerzeugung (Kohle)
Messung der Auswirkung
10 32.0% 3.20
3 13.0% 0.39
-10 24.0% -2.4
1.19
Ertragsanteil (% des Ertrags)
Beitrag zur Gesamtaus-wirkung
x =
Quelle: LGT Capital Partners
28
Das Unternehmen in diesem Beispiel hat eine Gesamtauswir-
kung auf die SDGs von 1,19, was als «SDG-Fussabdruck» auf
das Ziel 13 betrachtet werden kann. Die Energieproduktion aus
erneuerbaren Energieträgern hat angesichts des grossen Ertrag-
santeils eine grosse positive Auswirkung, die allerdings durch die
Energieerzeugung aus Kohle zum Teil aufgehoben wird, auf die
ebenfalls 24% des Gesamtertrags entfallen.
Mit diesem System ermitteln wir die Auswirkungen auf die 17
SDGs und damit einen SDG-Gesamtfussabdruck der einzelnen
Unternehmen. Durch das Addieren der SDG-Fussabdrücke
einzelner Anlagen kann der SDG-Fussabdruck eines Anlage-
portfolios berechnet werden. So versteht der Investor die posi-
tiven oder negativen Auswirkungen seines Portfolios auf die
einzelnen SDGs und kann sie mit den Auswirkungen eines
Benchmark-Portfolios vergleichen.
Die Fussabdrücke der Unternehmen in unseren nachhaltigen
Anleihen- und Aktienportfolios veranschaulichen, wie Unter-
nehmen die SDGs beeinflussen:
� Einige SDGs werden durch unsere Anlagen mehr adressiert
als andere. Unsere Porftoliounternehmen beeinflussen vor
allem Ziel 3 (Gesundheit und Wohlergehen), Ziel 7 (Bezahl-
bare und saubere Energie) und Ziel 13 (Klimaschutz). Unter-
nehmen im Gesundheits- und Pharmasektor wirken sich meis-
tens sehr positiv auf Ziel 3 aus, da ihre Geschäftsmodelle eng
auf das Ziel abgestimmt sind. Erzeuger erneuerbarer Energie
und Anbieter sauberer Technologie beeinflussen ihrerseits die
Ziele 7 und 13 günstig, weil auch hier die Geschäftstätigkeit
eng mit den Zielen selbst verbunden ist. Gleichzeitig haben
Erzeuger fossiler Brennstoffe einen deutlich negativen Einfluss
auf Ziel 13.
� Unternehmen beeinflussen die SDGs sehr unterschiedlich.
Einige, etwa unser Beispiel im Bereich erneuerbarer Energie,
beeinflussen vor allem ein oder zwei SDGs (Ziele 7 und 13),
deshalb gelten sie bei SDG-Investments als «Pure Player».
Andere, zum Beispiel grosse Nahrungsmittelhersteller, haben
möglicherweise sehr unterschiedliche Geschäftstätigkeiten,
die viele unterschiedliche SDGs beeinflussen, allerdings in
einem geringeren Umfang.
Anwendungen unseres SDG-Rahmenwerks
Das von uns entwickelte Rahmenwerk ermöglicht es uns, den
aktuellen SDG-Fussabdruck eines Anlageportfolios zu analy-
sieren. So kann ein Investor sowohl die positiven als auch
die negativen SDG-Auswirkungen seiner Anlageentschei-
dung verstehen. Er ist damit in der Lage, die Allokationsent-
scheidungen zu identifizieren, welche die positiven Auswir-
kungen auf bestimmte SDGs oder auf die Ziele insgesamt
fördern können. Diese Analyse ist nicht unbedingt auf dedi-
zierte nachhaltige Anlageportfolios beschränkt; sie kann auch
auf breiter gestreute, allgemeine Portfolios angewandt werden,
die bisher noch keine nachhaltigen Kriterien berücksichtigt
haben. Die Anleger in diesen Portfolios könnten das Rahmen-
werk anwenden, um die Wertpapierauswahl anzupassen und
die positiven SDG-Auswirkungen zu verstärken, ohne die allge-
meine strategische Allokation grundlegend zu verändern.
ESG in Long-Only-Manager
CO2-Emissionen weit unter Benchmark
Da Anleger grosses Interesse daran haben, den CO2-Fuss-
abdruck ihrer Portfolios zu kennen, geben wir diesen Messwert
für einige unserer nachhaltigen Anlagestrategien an. Wir
vergleichen die Daten zudem mit den Ergebnissen der entspre-
chenden globalen Benchmarks, damit unsere Anleger die
Auswirkungen ihrer Anlageentscheidungen auf die Umwelt
besser einordnen können.
Die Grafik zeigt die zusammengefassten normalisierten Treib-
hausgasemissionen für drei verschiedene Strategien gegenüber
ihren jeweiligen Benchmarks. Die CO2-Fussabdrücke sind 18%
bis 42% niedriger als jene der Vergleichsindizes.7
Unsere nachhaltige Global-Equity-Strategie erzeugt beispiels-
weise einen CO2-Ausstoss von 110 Tonnen, während die
Benchmark mit 191 Tonnen um 81 Tonnen höher liegt. Ein
Grossteil dieses Unterschieds ergibt sich aus der Unterneh-
mensauswahl innerhalb des Versorgersektors durch Investitionen
in Unternehmen, die sich auf erneuerbare Energien konzent-
rieren, und die Untergewichtung der Konzerne, die Kohlekraft-
werke betreiben. Unsere Titelauswahl in einem anderen wich-
tigen Sektor – Energie – verringert den CO2-Ausstoss ebenfalls
deutlich. Wir konzentrieren uns derzeit auf einen schwedischen
und einen japanischen Energiekonzern. Beide verzeichnen sehr
niedrige CO2-Emissionen im Vergleich zu ihren Wettbewerbern.
Unser Ansatz beweist, dass es für Anleger möglich ist, in
Bezug auf das Branchenengagement gut diversifiziert zu
sein und dennoch den CO2-Ausstoss ihres Portfolios merklich
zu reduzieren.
Tonnen CO2-Äquivalente/1 Million USD
Quelle:ThomsonReuters ESG, LGT Capital Partners. Alle Daten in Tonnen CO2-Äquivalente/1 Million USD Unternehmensumsatz pro Kalenderjahr. Stand: 31. März 2019
-42% -41%
MSCIWorldIndex
LGT CPGlobalEquity
Strategy
LGT CPCorporate
BondStrategy
LGT CPEuropeEquity
Strategy
MSCIEuropeIndex
Massge-schneiderterCorporateBond Index
191 t
110 t
Tonnen CO2-Äquivalente/1 Million USD
88 t
160 t
148 t 196 t
-18%
7 Quelle: LGT Capital Partners/Stand: 31. März 2019
29
Die auf den vorherigen Seiten beschriebene Methode zur
Bewertung der SDG-Auswirkungen von Anlageentschei-
dungen, kann auf ein diversifiziertes Plain-Vanilla-Port-
folio angewandt werden, um den SDG-Fussabdruck zu opti-
mieren. Die Diversifikation kann dabei aufrechterhalten und
attraktive risikoadjustierte Erträge erzielt werden. Unser
Ausgangspunkt hierfür ist der MSCI World Index, der
1 600 Aktien umfasst. Das Spinnendiagramm veranschau-
licht, dass die Auswirkungen des MSCI World Index auf die
SDGs meistens negativ oder null sind. Der einzige Bereich,
in dem die Unternehmen des MSCI World Index in ihrer
Gesamtheit einen deutlichen positiven Effekt aufweisen, ist
das Ziel 3 (Gesundheit und Wohlergehen), was sich durch
den grossen Anteil an Pharma- und Gesundheitskonzernen
erklären lässt. Ebenfalls positiv beeinflusst, wenn auch in
geringerem Masse, wird das Ziel 11 (Nachhaltige Städte
und Gemeinden). Ausschlaggebend sind hier öffentliche
Versorger, öffentliche Verkehrsmittel und Immobilien.
Offenbar besteht ein grosses Verbesserungspotenzial bezüg-
lich der SDG-Auswirkungen für ein global diversifiziertes
Portfolio, allerdings mit dem Ziel, die Strategie nicht grund-
legend zu ändern. Zur Prüfung dieser Hypothese identifi-
zierten wir mit unserem SDG-Rahmenwerk die 500 Titel im
MSCI World Index mit den positivsten SDG-Auswirkungen
und richteten das Portfolio nur auf diese Aktien aus. Die
Branchengewichtung wurde gegenüber dem ursprünglichen
Index nicht verändert, um einen fairen Vergleich zu ermögli-
chen. Angestrebt wurden eine weiterhin hohe Diversifikation
und ein niedriger Tracking Error. Risiko und Ertrag des Port-
folios wurden ebenfalls nicht optimiert, da die 500 Aktien
ausschliesslich aufgrund ihrer Auswirkungen auf die SDGs
ausgewählt wurden.
Verbesserung des SDG-Fussabdrucks bei gleichbleibender Diversifikation und attraktiven risikoadjustierten Erträgen
Quelle: LGT Capital Partners, un.org
Vergleich der Auswirkungen der 500 Aktien auf die SDGs
MSCI World IndexSDG-500-Strategie
-3
-2
-1
1
2
0
30
Das Spinnendiagramm belegt, dass das Portfolio nun deut-
lich positivere Auswirkungen auf die meisten SDGs aufweist.
Während der MSCI World Index sieben SDGs belastet, wirkt
sich die SDG-500-Strategie nur auf ein Ziel (Ziel 14 Leben
unter Wasser), und auch nur leicht negativ aus. Die deut-
lichste Verbesserung erzielt die optimierte Strategie in
Hinblick auf Ziel 7 (Bezahlbare und saubere Energie) und Ziel
13 (Massnahmen zum Klimaschutz). Viele Anleger messen
diesen beiden Themen eine hohe Bedeutung bei.
Die meisten Investoren wollen verstehen, wie diese Ände-
rungen die risikoadjustierten Erträge beeinflussen. Es zeigt
sich, dass das SDG-500-Portfolio höhere Erträge über einen
Zeitraum von einem und drei Jahren (siehe Tabelle) erzielt.8
Ferner führt es über beide Anlagehorizonte nicht zu einer
wesentlichen Erhöhung des Risikoprofils. Damit ist belegt,
dass ein Anleger die SDG-Auswirkungen eines Portfolios
verbessern und gleichzeitig die risikobereinigten Erträge
erhöhen kann.
Diese Methode besitzt einen grossen Vorteil, ermöglicht sie
es doch den Anlegern, den SDG-Fussabdruck ihrer aktu-
ellen Portfolios zu berechnen und genau zu erkennen, wie
ihr Portfolio die Umsetzung der SDGs unterstützt oder
beeinträchtigt. So können sie konkrete und gezielte Verbes-
serungsmassnahmen für die Zukunft planen. Beispiels-
weise können ein Stiftungsrat oder ein Anlageausschuss
einschätzen, wo ihr Portfolio in Bezug auf die SDGs steht,
und mit klaren Fristen und Meilensteinen entscheiden,
wie der Fussabdruck insgesamt zu verbessern ist oder ob
bestimmte SDGs priorisiert werden sollen.
Wertentwicklung (Gesamtertrag) 1 Jahr 3 Jahre
SDG-500-Strategie 11.8% 44.8%
MSCI World 7.9% 39.3%
Outperformance 3.9% 5.5%
Risiko 1 Jahr 3 Jahre
SDG-500-Strategie 13.5% 9.4%
MSCI World 13.2% 9.2%
8 Quelle: LGT Capital Partners, Stand: 31. März 2019. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist weder eine Garantie noch ein Indikator für aktuelle oder zukünftige Ergebnisse. Die Erträge können infolge von Währungsschwankungen steigen oder sinken.9 Quelle: LGT Capital Partners, Stand: 31. März 2019
Wertentwicklung der SDG-500-Strategie ggü. dem MSCI World Index9
150.00
140.00
130.00
120.00
110.00
100.00
90.00
SDG-500-Strategie
3/16 9/16 3/17 9/17 3/18 9/18 3/19
MSCI World Index
31
Grüne Anleihen – ein wichtiges Instrument in liquiden
Märkten zur Umsetzung der SDGs
Obwohl bisher nur etwa 1% des internationalen Anleihen-
markts auf grüne Anleihen, sogenannte Green Bonds, entfällt,
wächst die Anlageklasse schnell. Bis 2020 sollen grüne Anleihen
im Wert von 200 Milliarden US-Dollar begeben werden. Bei LGT
CP sind grüne Anleihen ein wesentlicher Bestandteil der Inves-
titionen für die Sustainable Bond Strategy; sie machen bis zu
46% einiger Portfolios aus.10
Green Bonds wurden ursprünglich vor allem von Entwicklungs-
banken begeben, seit einigen Jahren gibt es jedoch wesentlich
mehr Emittenten. 2018 wurden 25% von staatlichen Stellen
und staatsnahen Körperschaften begeben, 30% von Finanzin-
stituten, 18% von Unternehmen und 9% von Entwicklungs-
banken.11
Auch die geografische Verteilung der grünen Anleihen hat in
den letzten Jahren zugenommen. 2018 entfielen 40% der welt-
weiten Emissionen auf Europa, 29% auf den asiatisch-pazifi-
schen Raum (davon 19% auf China) und 21% auf die USA.
Emittenten aus 46 verschiedenen Ländern veranschaulichen die
beachtliche geografische Reichweite der Anlageklasse. Dazu
zählen Neueinsteiger wie Island, der Libanon und Neuseeland.
Schliesslich ändert sich auch der Einsatz der Erlöse. In den
vergangenen Jahren standen zunehmend weniger erneuerbare
Energieprojekte im Fokus, während grüne Gebäude, nachhal-
tige Verkehrslösungen und sauberes Wasser in den Vordergrund
drängten. Auch im Bereich sauberer Energieprojekte ist eine
Schwerpunktverlagerung von Solar- auf Windenergie sowie auf
Elektrofahrzeuge und Akkus zu beobachten.
Höhere Transparenz und Einheitlichkeit am Markt
Angesichts der rasanten Entwicklung des Markts für grüne
Anleihen, fordern die Marktteilnehmer zunehmend eine Verein-
heitlichung und transparentere Klassifizierung der Anleihen. Die
Investoren wollen wissen, wie die Erlöse aus den Anleihen einge-
setzt werden, um bestimmte Umweltprobleme zu meistern.
Der EU-Aktionsplan für ein nachhaltiges Finanzwesen ist ein
erster Schritt zur Lösungsfindung. Er sieht die Entwicklung eines
einheitlichen Klassifikationsschemas (einer Taxonomie) für eine
Wirtschaftstätigkeit vor, die als ökologisch nachhaltig betrachtet
werden kann. Die Taxonomie sollte es Anlegern ermöglichen, in
Bezug auf die Art der Auswirkungen, die sie anstreben, fundier-
tere Allokationsentscheidungen treffen zu können. Zudem sollte
die neue Taxonomie mit den SDGs harmonisiert werden, damit
die Anleger bestimmte nachhaltige Entwicklungsziele durch ihre
Allokationsentscheidungen gezielt angehen können.
Vielfalt der grünen Anleihen 2018 nach Emittenten
Quelles: Climate Bonds Initiative, Moody›s Investors Service
30% UnternehmensanleiheFinanzinstitut
18% UnternehmensanleiheNichtfinanzinstitut
ABS 15%
Staatsanleihe 11%
3% Sonstige Schuldinstrumente
Staatlich finanzierteKörperschaft 10%
Entwicklungsbank 9%
Kommunen 4%
Vielfalt der grünen Anleihen 2018 nach Branchen
Quelles: Climate Bonds Initiative, Moody›s Investors Service
32% Energie
28% Bauwesen
Verkehr 18%
Wasser 12%
Bodennutzung 4%Abfallwirtschaft 4% 2% Anpassung
32
10 Stand 31. März 201911 Stand 31. März 2019
ESG in Long-Only-Manager
Soziale, nachhaltige und blaue Anleihen noch in den
Kinderschuhen
In den letzten drei Jahren sind neue zielorientierte Anleihen
entstanden, die als Ableger der grünen Anleihen gelten. Soziale
Anleihen dienen beispielsweise zur Finanzierung von Projekten
wie Aufbau einer Basisinfrastruktur, Zugang zu Gesundheits-
versorgung und Bildung oder bezahlbare Wohnungen – in
der gleichen Weise, wie grüne Anleihen ökologische Projekte
unterstützen. 2018 wurden soziale Anleihen im Wert von 14
Milliarden US-Dollar begeben.
Nachhaltige Anleihen erreichten im selben Jahr ein Volumen
von 17 Milliarden US-Dollar; damit werden Projekte finanziert,
die sowohl soziale als auch ökologische Ziele verfolgen. Soge-
nannte Blue Bonds (Blaue Anleihen), die von der Weltbank neu
eingeführt wurden, decken eine kleinere Nische ab. Sie sollen
meeres- und ozeanorientierte Projekte finanzieren, die Vorteile
für Umwelt, Wirtschaft und Klima versprechen. Ob sozial, nach-
haltig oder blau, all diese Anleihen bieten Anlegern eine grosse
Auswahl an Projekten, die sie mit ihren nachhaltigen Anlageent-
scheidungen unterstützen können.
Umsetzung der SDGs
Die Umsetzung der SDGs bis 2030 erfordert hohe private Kapi-
talzuflüsse. Grüne Anleihen und deren Ableger können erheb-
lich dazu beitragen, die Ziele zu erreichen. Die Entwicklung der
Green Bonds zeigt, dass für bestimmte ökologische Ziele hohe
Kapitalbeträge aufgebracht werden können. Je besser die Stan-
dards für Transparenz und Berichterstattung in diesem Segment
werden, desto schneller steigen wohl auch die Zuflüsse. Grüne,
soziale, nachhaltige und blaue Anleihen können mit bestimmten
SDGs verbunden werden. Deshalb rechnen wir damit, dass sie
eine immer wichtigere Rolle bei den SDG-basierten Allokations-
entscheidungen der Anleger spielen werden.
33
LGT CP ist ein führender Spezialist für alternative Anlagen. Das
Unternehmen verwaltet ein Vermögen von über 60 Milliarden
US-Dollar und betreut mehr als 550 institutionelle Kunden in
37 Ländern. Ein internationales Team mit über 500 Experten
verwaltet ein breites Spektrum von Anlageprogrammen mit
folgenden Schwerpunkten: Privatmärkte, Liquide Alternative
Anlagen sowie Multi-Asset-Class-Lösungen. Das Unternehmen
hat seinen Hauptsitz in Pfäffikon (SZ) in der Schweiz und unter-
hält Niederlassungen in New York, Dublin, London, Paris, Vaduz,
Dubai, Peking, Hongkong, Tokio und Sydney.
LGT CP sieht es seit vielen Jahren als ihre Pflicht an, ESG-Kri-
terien in ihre Anlageprogramme und ihre gesamte Geschäfts-
tätigkeit einzubinden. Seit 2003 enthalten viele unserer Anla-
gelösungen in den Rechtsdokumenten eine Klausel für
verantwortungsbewusstes Investieren, die es uns ermöglicht,
Anlagen auszuschliessen, die nachweislich Waffengeschäfte
finanzieren, Menschenrechte verletzen, einen unverantwort-
lichen Umgang mit der Umwelt oder andere nicht-ethische
Geschäftsgebaren aufweisen. Die Einhaltung der ESG-Kriterien
ist ein fester Bestandteil unseres Anlageprozesses. Unsere Anla-
geteams sind für die Einhaltung von ESG-Kriterien in Verbindung
mit Anlagen bei der Durchführung der Due Diligence verant-
wortlich. Jede Anlagemöglichkeit, die wir erwägen, wird auf
diese Kriterien hin untersucht.
LGT CP ist seit 2008 Unterzeichner der Prinzipien für verant-
wortliches Investieren (PRI) der Vereinten Nationen. 2018 wurde
Tycho Sneyers, geschäftsführender Partner und Vorsitzender
des ESG-Komitees von LGT CP, in den Verwaltungsrat von PRI
gewählt. Des Weiteren ist LGT CP Mitglied des Carbon Disclo-
sure Project (CDP), des European Sustainable Investment Forum
(Eurosif), des Montreal Carbon Pledge und der Institutional
Investors Group on Climate Change (IIGCC). 2019 bewertete PRI
in ihrem jährlichen RI-Bewertungsbericht alle Module von LGT
CP mit A oder A+.
Langfristiges ESG-Engagement
34
Refutura FSC® recycelt, matt, ISO Weisse 100,
100% Altpapier, CO2-neutral, blauer Engel
Risiko Hinweise/DisclaimerDieses Dokument ist allein für seinen Empfänger be-stimmt und darf nicht an andere Personen weitergege-ben oder diesen offengelegt werden. Dieses Dokument dient lediglich zu Informationszwecken und stellt kein Verkaufsangebot oder eine Aufforderung zur Vornahme einer Anlage dar. Insbesondere begründet es kein Ange-bot und keine Aufforderung in einem Hoheitsgebiet, in dem dies rechtswidrig wäre, oder in dem die Person, die das Angebot oder die Aufforderung zu einer Anlage ab-gibt, hierfür nicht zugelassen ist oder in dem der Emp-fänger ein solches Angebot oder eine solche Aufforde-rung nicht rechtmässig empfangen kann. Jede Person, die sich im Besitz dieses Dokuments befindet, ist dafür verantwortlich, sich über alle in den relevanten Hoheits-gebieten geltenden Gesetze und Vorschriften zu infor-mieren und diese zu befolgen.Die hierin enthaltenen Informationen und Meinungen wurden aus Quellen erlangt oder beruhen auf Quellen, die als zuverlässig erachtet werden. Es kann jedoch kei-
ne Garantie für ihre Richtigkeit übernommen werden. Für etwaige aus diesen Informationen folgende Verluste kann keine Verantwortlichkeit übernommen werden. Potenzielle Anleger sollten sich nur auf die in einem Ver-kaufsprospekt enthaltenen Informationen stützen. Po-tenzielle Anleger sollten sich ausserdem selbst informie-ren und geeigneten Rat zu den rechtlichen Anforderungen und den möglichen steuerlichen Folgen sowie zu Devisenbeschränkungen oder Devisenkontroll-bestimmungen einholen, denen sie nach dem Recht der Länder ihrer Staatsangehörigkeit, ihres Wohnsitzes oder ihres Aufenthaltsortes unterworfen sein können und die für die Zeichnung, den Kauf, den Besitz, den Umtausch, die Rücknahme oder die Veräusserung von Anlagen massgeblich sein können.Der Wert der Anlagen und der aus ihnen abgeleiteten Erträge kann sowohl steigen als auch sinken (was teil-weise auf Wechselkursschwankungen der Anlagen be-ruhen kann, die gegenüber anderen Währungen als der Basiswährung des Fonds exponiert sind). Die Perfor-
mancezahlen zeichnen die Wertentwicklung der Vergan-genheit auf und sind keine Garantie für die künftige Wertentwicklung. Bitte beachten Sie, dass Informationen und Daten zu Ih-rer Beziehung mit der LGT Capital Partner AG an autori-sierte Personen in verbundenen Unternehmen oder aus-gewählte Dritte übertragen werden können oder diesen Zugriff darauf eingeräumt werden kann, die in verschie-denen Ländern ansässig sind, einschliesslich der Verei-nigten Staaten und Hongkong, deren Gesetzgebung möglicherweise nicht dieselben Standards für den Da-tenschutz vorsehen wie die Schweizer Gesetzgebung. Eine solche Übertragung oder ein solcher Zugriff erfolgt mittels verschiedener Technologien, auch über den Ein-satz von Mobiltelefonen oder Laptops. LGT Capital Part-ners AG wird geeignete Schritte und Massnahmen er-greifen, um die angemessene Sicherheit und den Schutz Ihrer Informationen und Daten sicherzustellen.
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