extra dry no 03

28

Upload: die-hanseaten

Post on 21-Jul-2016

225 views

Category:

Documents


1 download

DESCRIPTION

Das Suchtselbsthilfe-Magazin Spezial

TRANSCRIPT

Page 1: Extra dry no 03
Page 2: Extra dry no 03

Inhalt Seite 2

Liebe Leserinnen und Leser 3

Sprüche zum Weitersagen, „Rammstein“ 3

Geteiltes Leid gibt Halt und Kompetenz 4

Dr. phil. Christopher Kofahl, Uniklinik Hamburg Eppendorf 5

Der schwere Weg in ein abstinentes Leben….. 6

Melanie Lüdemann 7

Melanie Lüdemann 8

5 Jahre „Die Hanseaten“ 9

Empfang für Ehrenamtliche in der gesundheitlichen Selbsthilfe 10

Rainer Plate- Bertram berichtet aus dem Hamburger Rathaus 11

Kommentare von Besuchern 12

Patientenvertretung in Hamburg 13

Schlaganfall – was tun? 14

„Das Wesen der Sucht ist der Ersatz“, Wilhelm Bruns 15

Aleksandra Z. Wolska 16

Dirk Steiniger 17

Heinrich Sengelmann Krankenhaus 18

Qualifizierter Entzug von Alkohol und Medikamenten 19

Bella Vista - Niedrigschwelliger Drogenentzug 20

Aktionswoche Alkohol, 13. Bis 21. Juni 2015 21

Gesunde Ernährung 22

Diplom oec. troph. Marlis John 23

Buchtipp 24

Veranstaltungen 25

Impressum 26

Wir danken unseren Förderern 27

Rücktitel 28

Wir danken der AOK Rheinland/Hamburg

. für ihre freundliche Unterstützung

Page 3: Extra dry no 03

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

unsere Sonderausgabe zur Aktionswoche Alkohol wirbt für die

Selbsthilfe in ihrer Vielfalt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch der

zahlreichen Veranstaltungen. Weitere zentrale Themen sind der erste

Senatsempfang der Selbsthilfe im Rathaus und das Ehrenamt der

Patienten Vertreter, im Forum der Patientenvertretung in Hamburg.

Euer Wolfgang Brauer

Elmar Koch, „Rammstein“

Sprüche zum Weitersagen!

Werde Du selbst!

Die Anderen können Dir den Buckel runterrutschen!

Bilde Dir deine eigene Meinung und begründe diese!

Sei tolerant und höre bei Unterhaltungen gut zu!

Verlier Dich nicht in deinen Träumen! ---- Kämpfe für deine Ziele!

Vergiss den Wein und bleib bei Weib und Gesang!

. 3

Page 4: Extra dry no 03

„Psycho“- und Suchtgruppen für Betroffene und Angehörige

Geteiltes Leid gibt Halt und Kompetenz

Dr. phil. Christopher Kofahl

Zentrum für Psychosoziale Medizin, Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf

Ein besseres Argument, in einer Selbsthilfegruppe aktiv zu werden, gibt es nicht: 75% der Suchtkranken bleiben langfristig abstinent. Gegenseitige Unterstützung und Laienkompetenz erzielen gerade wegen ihrer Alltagsnähe und praktischen Ausrichtung oft eine starke Wirkung. Selbsthilfe lässt sich nicht verordnen, motivieren Sie dennoch Patienten zur Teilnahme an einer passenden Gruppe. Merkmale von Selbsthilfegruppen In der regelmäßigen Gruppenarbeit betonen SHG Authentizität, Gleich- berechtigung, gemeinsames Gespräch und gegenseitige Hilfe. Ein enges Verständnis der SHG begreift diese als „psychologisch- therapeutische Gesprächsgruppen“. Wichtige Merkmale solcher Gesprächsgruppen sind: * alle Mitglieder sind gleichgestellt; * jede/r bestimmt über sich selbst; * die Gruppe entscheidet selbstverantwortlich; * jede/r geht um ihrer/ seiner selbst willen in die Gruppe; * Gruppenschweigepflicht; * kostenlose Teilnahme. SHG sind grundsätzlich nicht von außen oder durch Dritte planbar, sie sind weder Leistungserbringer noch können sie verordnet oder verschrieben werden, und sie haben keinen Versorgungsauftrag. SHG leben vom gegenseitigen "Geben“ und „Nehmen“, wobei in erster Linie die Bereitschaft zum „Geben (Erfahrungen, Meinungen, Befindlichkeiten, etc.) erfüllt sein muss“, um eine Gruppe zum Laufen und zum Bestehen zu bringen. Selbsthilfe ist demnach v.a. gegenseitige (Fremd-) Hilfe mit dem unmittelbaren Nutzen für sich selbst. 4

Page 5: Extra dry no 03

Das persönliche Bekenntnis zu dem jeweils vorliegenden Problem und dessen (Selbst-) Reflexion, die Selbst-aktualisierung und –aktivierung sowie der gegenseitige Informations- und Erfahrungsaustausch in der Gruppe steigern die persönliche Gesundheitskompetenz und fördern somit nachhaltig die Entwicklung zum gleichermaßen beliebten wie unbeliebten „mündigen Patienten“. SHG werden prinzipiell nicht von professionellen Helferinnen oder Helfern geleitet. Manche greifen jedoch auf (kommunikations-) psychologische Hilfe bei ihrer Gruppengründung zurück oder ziehen gelegentlich Expertinnen und Experten zu bestimmten Fragestellungen oder zur Supervision hinzu. Autonome Psychotherapie Eine oft hilfreiche und stabilisierende Komponente für die gemeinsame Arbeit in den „Psycho- Gruppen“ ist, dass viele Mitglieder bereits Vorerfahrungen aus Reha- Kliniken, Psychiatrien, Psychotherapien und professionellen Beratungen mitbringen und somit Gesprächs- und Interaktionsregeln leichter einführen und umsetzen können. Bei den Gesprächs- Selbsthilfegruppen handelt es sich im Grunde um autonome „psychotherapeutische“ Gruppen ohne professionelle Anleitung. Zwar besteht eine gewisse Gefahr, dass sich einzelne besonders redegewandte und in psychologischen Fragen beflissene Gruppensprecher in der Therapeutenrolle gefallen, doch wird diese Gefahr von den meisten Selbsthilfeexperten als gering eingeschätzt, zumal die Gruppe selbst eine solche Dynamik in der Regel verhindert. Die hier zusammenfließende psychosoziale und psychologische „Laienkompetenz“ erzielt häufig große Wirkung, vor allem wegen ihrer alltagsnahen und praktischen Orientierung. Selbsthilfeaktive „sind keineswegs naive Dilettanten, die eher noch weiteren Schaden anrichten“ wie es in der Anfangsphase der Selbsthilfegruppen- Bewegung von vielen Fachleuten befürchtet wurde. SHG können eine professionelle Psychotherapie nicht ersetzen, sind aber in vielen Fällen eine hilfreiche Ergänzung. Den vollständigen Artikel der Zeitschrift : MMW Fortschrittliche Medizin Nr.9 finden Sie auf unserer Homepage: www.suchtselbsthilfe-die-hanseaten.de 5

Page 6: Extra dry no 03

Der schwere Weg in ein abstinentes Leben….. Unterstützungen und Hilfen habe ich durch meine Familie, meine Freunde, meinen Arbeitgeber, der Suchtberatungsstelle bzw. durch die ambulante Nachsorge des Verein für Sozialmedizin Bremerförde e.V. und meiner Selbsthilfegruppe erhalten. Dafür bin ich sehr dankbar!

Ich heiße Melanie Lüdemann,

bin 38 Jahre alt und alkoholkrank…..(mit diesem Satz fing alles an)

Ich wusste schon länger, dass ich ein großes Alkoholproblem habe, aber wer

gesteht es sich schon gerne ein. Warum trinke ich eigentlich, ich hatte doch

alles! Ich bin verheiratet, habe tolle Kinder, ein Haus, einen Job, Hobbys und

gute Freunde.

Als körperlich nichts mehr ging, bin ich freiwillig in den Entzug gegangen.

Der Alkohol hat mich immer dazu gebracht, weiter zu funktionieren, aber das

ging jetzt nicht mehr. Ich war am Ende. Dort machte ich Bekanntschaft mit

der Suchtberatung, war aber fest davon überzeugt, es alleine zu schaffen.

Ich habe mich frühzeitig aus der Klinik entlassen. Fünf Wochen später war ich

wieder dort, ich hatte es natürlich nicht geschafft. Mein Zustand war ernst

und ich wäre fast am Alkohol gestorben. Dieses Mal war ich für drei Wochen

in der Klinik und habe einen qualifizierten Entzug gemacht und mich für eine

Langzeittherapie entschieden. Beraten wurde ich von einem Therapeuten der

Suchtberatungsstelle. Ich sollte bis zu Beginn der Therapie in die Tagesklinik,

das lehnte ich ab. Ich schaffe das schon, dachte ich. Zu Hause kam mir wieder

der Gedanke des kontrollierten Trinkens, nach drei Wochen war ich wieder

zum Entzug in der Klinik für 7 Tage. Im Mai habe ich zum letzten mal Alkohol

getrunken. Nach diesem Klinikaufenthalt bin ich für 3 ½ Wochen mit meiner

Familie in den Urlaub gefahren, das Beste was mir passieren konnte.

6

Page 7: Extra dry no 03

Eine andere Umgebung, Ruhe, viel Zeit zum Nachdenken und Schlafen, mein Körper war erschöpft. Nach dem Urlaub habe ich konsequent jeden Tag geplant, mit Arbeit und Familie. Nach sieben Wochen konnte ich meine Langzeittherapie in einem Fachkrankenhaus (Rehabilitationseinrichtung) für Abhängigkeitserkrankte antreten, ich war erleichtert und gespannt, was mich erwartet. Ich habe mich sogar gefreut. Ich konnte mich endlich nur um mich kümmern. Natürlich war es auch traurig und schmerzlich meine Familie für 16 Wochen alleine zu lassen. Der wichtigste Satz eines Therapeuten in der Klinik war für mich: „Ein abstinentes Leben ist ein Lernprozess“

Ich habe gedacht: „Klasse! Lernen kannst Du, nur was, muss ich neu lernen?“

Dann kamen im Laufe der Therapie diese Wörter bzw. Denkanstöße:

Gefühle, Verhaltensweisen, Alternativen, Gewohnheiten, Sicherheit, „Nein!“

sagen, „Will ich das wirklich?“, mich abgrenzen, offen für Neues sein, „

Es muss nicht immer der direkte Weg zum Ziel sein!“ Situationen annehmen

und Geduld zum Tragen.

Aus Einzelgesprächen, den Gruppentherapien, Gesprächen mit Mitpatienten

und durch aufmerksames Zuhören, habe ich mir das, was ich gebrauchen

kann und umsetzen möchte, herausgefiltert. Einiges habe ich in der Klinik

oder an den Wochenenden zu Haus ausprobiert und es funktioniert

tatsächlich. Die eigentliche Arbeit aber begann für mich nach Ende der

Therapie zu Hause.

Ich wusste, dass ich gut auf mich achten muss, insbesondere auf mein

Streben zum Perfektionismus und auf meine Leistungsorientierung.

Nachdem ich entlassen wurde, war ich froh wieder Verantwortung für mich

zu übernehmen. Hatte aber auch Angst: „Schaffe ich das? – Ich wollte es

unbedingt….“ Die Rückfallzahlen waren recht hoch. Ich begann wieder zu

arbeiten, hatte eine Selbsthilfegruppe und die Nachsorge in der

Suchtberatungsstelle. Mein Sicherheitsgepäck.

Ein halbes Jahr nach Ende meiner stationären Therapie habe ich das, was ich

mir dort erarbeitet hatte, in meinen Alltag integriert und umgesetzt. Ich bin

immer noch davon überzeugt, dass dies der richtige Weg für mich ist.

Unterstützt wurde ich dabei durch die ambulante Weiterbehandlung in der

Suchtberatungsstelle.

. 7

Page 8: Extra dry no 03

Dort nahm ich an der regelmäßigen Gruppentherapie teil und belegte

außerdem einen Kurs zur Stressbewältigung und Entspannung.

Wichtig war für mich auch, dass ich meine Ruhe und Gelassenheit, die ich

unmittelbar nach der Therapie hatte, behalten habe. Das Akzeptieren, der

selbstbewusste Umgang und das Auftreten mit meiner Alkoholkrankheit in

der Gesellschaft, hat mir Respekt und Anerkennung verschafft. Ich bin nicht

zum Außenseiter geworden, sondern befinde mich mitten drin. Mit dem

Unterschied zu früher, dass ich nichts aushalten muss, sondern darauf achte,

wie es mir geht, ob ich das wirklich will, und ob ich Lust dazu habe. Wenn ich

mich anders entschieden habe, so habe ich mich abgegrenzt (Nein – Sagen).

Ich habe mich verändert.

Nach einem Jahr Therapiezeit war ich jetzt auf mich alleine gestellt, natürlich

hatte ich eine Selbsthilfegruppe und ich hätte jederzeit in die Beratungsstelle

gehen können. Da ich ehrgeizig bin, habe ich mich jetzt nicht etwa ausgeruht.

Nein, ich habe weiter gemacht mit Veränderungen, einiges ausprobiert und

mir Ziele gesetzt. Toll ist es für mich, wenn ich rechtzeitig merke, dass ich

wieder in mein altes Verhaltensmuster falle und dann meinen Weg ändern

kann. Zum Beispiel: Auf einer Veranstaltung, bei der ich immer viel Alkohol

mit getrunken hatte. Das Tablett ging herum, und ich habe fast zugegriffen….

für mich ein Schock….ich wollte das nicht trinken, es war einfach die

Gewohnheit von damals. Daraufhin habe ich das Fest verlassen, es war

einfach zu gefährlich. Für mich ein Zeichen, immer aufmerksam zu bleiben.

Eine tolle Erfahrung, war auch das Verhalten von meinen Freunden. Wir

haben bei uns eine Party gefeiert und ich habe ihnen gesagt, sie müssen sich

alkoholische Getränke selber mitbringen, kein Problem. Bevor sie dann

gegangen sind, haben sie die Reste weggekippt, die Gläser ausgespült und

alles wieder mitgenommen, das machen sie auch heute noch.

Nach drei Jahren habe ich gemerkt, dass ich angekommen und zufrieden bin.

Langsam konnte ich die Früchte meiner langen Arbeit ernten.

Tolles Gefühl und nach 5 Jahren war ich einfach nur glücklich, dass ich nichts

mehr trinken muss. Ich habe bis jetzt keine negativen Erfahrungen durch

mein abstinentes Leben gemacht und ich sehe es als Herausforderung und als

ein Lebensziel an, dafür zu sorgen, dass es auch so bleibt.

8

Page 9: Extra dry no 03

Im Oktober 2014 haben wir unser 5 jähriges Jubiläum gefeiert.

Wir danken allen Gratulanten, Freunden und Förderern unserer Gruppe, für

die Unterstützung in dieser Zeit. Wir hatten viel Spaß und es gab ein super

Buffet und später Kaffee und Kuchen vom Feinsten. Hier einige Eindrücke der

Veranstaltung als Bilderbogen:

. 9

Page 10: Extra dry no 03

Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg

bittet zu einem Empfang für Ehrenamtliche in der gesundheitlichen

Selbsthilfe in das Rathaus

Rainer Plate- Bertram mit einem Exklusivbericht für unser Magazin:

Am 5. Februar dieses Jahres wurde unter der Schirmherrschaft der Senatorin

für Gesundheit und Verbraucherschutz, Frau Cornelia Prüfer-Storcks, zu

einem Empfang gebeten. Eingeladen waren Ehrenamtliche, die in der

gesundheitlichen Selbsthilfe tätig sind. Auch Hauptamtliche aus den

verschiedenen Bereichen (Sucht, Gehörlose,…) waren vertreten.

Der Empfang diente dazu, sich bei den Ehrenamtlichen aus der Selbsthilfe

offiziell für Ihre Tätigkeiten in den Selbsthilfegruppen zu bedanken.

Nach einer freundlichen und zügigen Einlasskontrolle durfte man die nicht für

jedermann offenstehenden oberen Rathaus- Räume betreten.

Eine Beschreibung der Ratsräume lasse ich hier aus. Allein die wuchtige

Aufgangstreppe ist eine Augenweide für sich. ( Anm.. Rathausführung!! )

Nach Durchschreiten mehrerer Ratssäle kam man endlich in den

Empfangssaal. Auch dieser war ein absoluter Blickfang. Zudem war ein

riesiger Monitor aufgebaut. Gegenüber dem Monitor hatte ein Trio-

Ensemble seinen Platz. Dieses sorgte für eine dezente Hintergrund Musik.

Nach einer kurzen Begrüßung durch die Senatorin trug Sie auch gleich Ihre

Rede vor. Diese wurde simultan von einer Dolmetscherin in die Gebärden-

Sprache übersetzt. Gleichzeitig wurde die Rede auf dem Monitor dargestellt.

( Hightech vom Feinsten )

10

Page 11: Extra dry no 03

Die Rede war lang, aber nicht langweilig. In erster Linie wurde nochmals auf

die viele Arbeit der Ehrenamtlichen hingewiesen. Auch Worte wie: Ohne Sie

wäre das alles nicht möglich oder Sie sind eine tragende Säule im sozialen

System, fielen häufig. Da frage ich mich aber, warum es gerade in den letzten

Jahren zu gravierenden Kürzungen in diesem Bereich kam?? Auch wurde mit

vielen Daten und Zahlen hantiert, wobei ich schon nach kurzer Zeit den

Überblick verlor. (Ich glaube, da war ich nicht der Einzige) Nach Ende der

Rede und nochmaligen Bedanken bei den geladenen Gästen verließ Sie den

Saal und war nicht mehr gesehen.

Die nachfolgende Rede wurde dann von Dr. Christopher Kofahl,

Universitätsklinik Hamburg Eppendorf, gehalten. Die Rede bestach natürlich

durch Daten und Fakten, weil die zeitliche Entwicklung der Selbsthilfe

dargestellt wurde. Auch Dr. Kofahl wies mehrfach darauf hin, dass es ohne

die Selbsthilfe im Gesundheitssystem nicht mehr geht und dass sie in einer

Zeit der finanziellen Kürzungen sie immer wichtiger wird.

Ein riesiges Kalt/Warmes Buffet war leider nicht aufgebaut. Kaffee gab es

auch nicht. Zwischendurch wurden frische Säfte und Blätterteiggebäck

gereicht. ( finanzielle Kürzungen??)

Fazit: Das Ambiente und das räumliche Umfeld ( Hamburger Rathaus ) waren

sehr eindrucksvoll und freundlich. Leider ging irgendwie die Persönlichkeit

verloren, weil es den verschiedenen Selbsthilfegruppen an Gemeinsamkeit

fehlte.

. 11

Page 12: Extra dry no 03

Kommentare von Besuchern:

Wir hätten uns gewünscht, einige Vertreter der Fraktionen zu treffen, um mit

ihnen ins Gespräch zu kommen.

Als Stehempfang war die Veranstaltung etwas unglücklich arrangiert.

Wir freuen uns von der Politik wahrgenommen zu werden und bedanken uns

für die Anerkennung und Wertschätzung unserer Arbeit und des Ehrenamtes.

Redaktion „Extra Dry“

Der Grundgedanke ist die Vision einer kostenlosen Vernetzung für alle

Beteiligten im Suchthilfesystem. Jeder Beitrag, sei es von Selbsthilfegruppen,

Therapieeinrichtungen, Betroffenen Suchterkrankten, Angehörigen,

Arbeitgebern, Beratungsstellen, Krankenkassen, Jugendämtern/ Kindern von

Betroffenen ist denkbar. Wir sehen „Extra Dry“ als wertvolle Palette der

Auswahl von Möglichkeiten und Denkweisen für alle, die den Weg in eine

langfristige nachhaltige Abstinenz suchen bzw. durch dieses Angebot der

Vernetzung für Begleitende eines Suchtkranken, helfend zu beraten.

Schreibe uns Deine Meinung zu einzelnen Themen, Berichte über Deine

Therapieerfahrung oder wie Dein Leben sich verändert hat.

Vielleicht hilft Dein Beitrag anderen Betroffenen, sich in ähnlicher Situation

zu Recht zu finden. Unser Magazin ist unabhängig und offen für alle, die sich

einbringen möchten. Wir sind dankbar für jede Anregung und jeden Artikel.

Senden Sie hierzu einfach eine E-Mail an: [email protected]

12

Page 13: Extra dry no 03

Forum Patientenvertretung in Hamburg Bündnis der Patientenorganisationen nach § 140f SGB V

____________________________________________________________________

© Fotolia.de

Patienten ernst nehmen und beteiligen

Patientinnen und Patienten wollen nicht nur passiv behandelt werden, sie

wollen auch selbst handeln, selbst mitbestimmen und mitreden. Sowohl bei

ihrer individuellen Therapie – beim Arzt, im Krankenhaus und bei anderen

gesundheitlichen Dienstleistern – als auch bei Entscheidungen, die das

Gesundheitssystem als Ganzes betreffen. Seit 10 Jahren sind Patienten und

Patientenvertreter an solchen Entscheidungen beteiligt.

Auf der Suche nach Mitstreitern

Wir brauchen mehr Menschen, die Erfahrungen in der Auseinandersetzung

mit einer Krankheit haben, einer Selbsthilfegruppe angehören oder sich einer

der anerkannten Patientenorganisationen zuordnen können und außerdem

den Mut und die Kraft haben, sich mit dem Gesundheitssystem auseinander-

zusetzen und ihre Erfahrungen für alle Patienten nutzbar zu machen.

Hamburg ist Vorreiter

Seit 2004 sind Patientenvertreter an der Gestaltung des Gesundheitswesens

„in Fragen, die die Versorgung betreffen“, beteiligt.

Das Forum Patientenvertretung in Hamburg will die Patientenbeteiligung in

den Gremien des Gesundheitswesens weiter voranbringen. Interesse?

Info unter: www.patienten-hamburg.de

13

Page 14: Extra dry no 03

Schlaganfall – was tun?

Es dauert nur eine Minute, das folgende zu lesen…

Ein Neurologe sagte, dass wenn er innerhalb von drei Stunden zu einem

Schlaganfall Opfer kommen kann, er die Auswirkung eines Schlaganfalls

aufheben könne. Er sagte, der Trick wäre, einen Schlaganfall zu erkennen, zu

diagnostizieren und den Patienten innerhalb von drei Stunden zu behandeln,

was allerdings nicht leicht ist.

Erkenne einen Schlaganfall:

Es gibt vier Schritte, an die man sich halten sollte, um einen Schlaganfall zu

erkennen.

Bitte die Person, zu lächeln (sie wird es nicht schaffen)

Bitte die Person, einen einfachen Satz zu sprechen

(zum Beispiel: „Es ist heute sehr schön.“)

Bitte die Person, beide Arme zu heben (sie wird es nicht oder nur teilweise

können) Bitte die Person, ihre Zunge heraus zu strecken. Wenn die Zunge

gekrümmt ist, sich von einer Seite zur anderen windet, ist das ebenfalls ein

Zeichen eines Schlaganfalls.

Falls sie oder er Probleme mit einem dieser Schritte hat, rufe sofort den

Notarzt und beschreibe die Symptome der Person am Telefon.

14

Page 15: Extra dry no 03

Alkohol vs. Depressionen ein Thema aus Extra Dry No. 2, dazu ein Beitrag von

unserem Leser Wilhelm Bruns:

„Das Wesen der Sucht“ ist der Ersatz!

Diese Worte stammen nicht von mir.

Ich habe nicht grundlos getrunken. Mit fortschreitender Abstinenz bin ich

immer noch nicht in der Lage, die Ursache meiner Alkoholsucht zu benennen.

Keine Ermahnungen führten mich zur Diagnose „Alkoholismus“. Es war meine

Erkenntnis, dass ich die Kontrolle über meinen Konsum verloren habe und

nicht zurückgewinnen kann.

Alkohol war mir bis dahin eine Lebenshilfe. Mein Stimmungsbild hellte sich

auf und meine Sorgen erschienen erträglich mit jedem Schluck. An dieser

Stelle möchte ich meinen Verdacht äußern: Bilder und Probleme werden

durch mein Empfinden gesteuert. Und exakt in der Deckung meines

Empfindens hat sich die Depression verborgen. Ist es so?

Es musste sich in meinem Leben etwas ereignen, damit ich Ross und Reiter

erkennen konnte! Ein Streit führte mich dazu, nicht so weiter leben zu

wollen. Ich wollte mich töten! In der zweiten Runde entdeckte ich mein

Empfinden, also die Krankheit mit dem Namen „Depression“. Ich konnte

etwas dagegen unternehmen. Und habe es auch getan. Die Möglichkeiten

dazu sind vielfältig und ich kann sie nicht aufzählen. Das Finden der

Möglichkeiten an sich ist schon eine Art der Therapie, da der Patient etwas

ausschließlich für sich tut. So habe ich es empfunden.

Ich habe mich entschlossen, der Depression in meinem Leben einen Platz

zuzuweisen. Sie ist eine Behinderung, die ich im Auge behalten muss.

Ich- für meinen Teil- setze ihr meine Aufmerksamkeit entgegen und besuche

eine weitere Selbsthilfegruppe, neben der Gruppe für Alkoholismus nun auch

eine für Depressionen.

Über Langeweile kann ich mich nicht beklagen.

Ich wünsche Euch allen eine aufmerksame und erfolgreiche Zeit.

Vielleicht einmal bis auf einen Besuch im Hansenbarg.

Euer Wilhelm Bruns

15

Page 16: Extra dry no 03

Aleksandra Z. Wolska ist Opernsängerin, Chorleiterin und Gesangslehrerin. Singen kann entspannen, kann sogar helfen, eine Sucht zu überwinden. Gemeinsam mit ihrem Mann Dirk Steiniger, beide sind psychologische und Suchtberater, einem Entspannungstherapeuten, hilft sie den Mitgliedern einer Selbsthilfegruppe für Abhängige, -gefährdete und Angehörige, die sich auf der Anscharhöhe trifft, mit musikalischen Mitteln und Entspannungs- Übungen zu sich selbst zu finden und ihre Sucht zu bekämpfen. Die Musik und Entspannung hilft, es passiert immer wieder: Menschen kommen abgespannt von der Arbeit zu uns. Nach dem Meeting gehen sie befreit, entspannt und fröhlich nach Hause, erzählt Aleksandra Wolska. Anfang des Jahres haben die Beiden „Meinklang“ gegründet, die Alternative Sucht- Akademie. Der Name „Meinklang“ bezieht sich aber nicht nur auf musikalische Klänge, sondern auf das eigentliche Ziel der Sucht- Akademie: durch das Finden des Gleichgewichts zwischen Körper, Seele und Geist zu sich selbst zu kommen. Im Einklang mit mir, erläutert Aleksandra Wolska. Wir wollen den Menschen Werkzeug in die Hand geben, um sich zu entspannen und Antworten auf die Frage zu geben: Wie finde ich zu mir zurück? Wer bin ich? Was fühle ich? Was kann ich machen um den Druck los zu werden? Erläutert Dirk Steiniger, der genau weiß, wovon er spricht. Der erfolgreiche Kaufmann ist seit 20 Jahren alkoholabhängig. In diesen Jahren verlor er mehrmals Arbeit, Heim, Freunde. Bei 30 hat er aufgehört, die Entzüge zu zählen. 16

Page 17: Extra dry no 03

Anfang 2013 kreuzten sich die Wege von Aleksandra und Dirk, Mitte Mai

begann ihre Beziehung. Sie lernten sich an der Heilpraktiker Paracelsus-

Schule kennen. Seit knapp zwei Jahren sind sie ein Paar. Steiniger hat

Rückfälle erlebt, ist durch die ganze Hölle der Sucht gegangen. Aus seiner

Erfahrung weiß er, dass Suchtkranke vor allem zwischen Entzug und Therapie

gefährdet sind. Wir wollen gerade in dieser Zeit für die Menschen da sein, sie

auffangen. Musik und Entspannungsübungen sind da ein idealer Begleiter,

berichtet Steiniger, der zusammen mit seiner Frau verschiedene Methoden

aus Psychologie, Suchtmedizin, Entspannungslehre, Musiktherapie und

fernöstlichen Weisheiten anwendet.

Keiner hatte Hoffnung, dass Dirk es schafft, länger als einen Monat nicht zu

trinken. „Meinklang“ trägt ihn jeden Tag. Privat trägt ihn die Liebe, die in der

Paracelsus- Schule den Raum zur Entwicklung bekommen hat, die Aleksandra.

Für Aleksandra ist Dirk ein lebendiges Beispiel dafür, dass es sich lohnt, die

Kraft zu investieren und neue Wege zu gehen.

„Meinklang“ unter: 040/ 357 38 633 oder [email protected]

17

Page 18: Extra dry no 03

Heinrich Sengelmann Krankenhaus

Vorstellung der Suchtabteilungen und Therapiemöglichkeiten

Im Bereich der Suchtmedizin behandeln wir Patienten bei Abhängigkeit von

Suchtmitteln wie Alkohol und Medikamenten, von illegalen Suchtmitteln

sowie bei Doppeldiagnosen. Dies sind Störungen, die bei der Abhängigkeit

von Suchtmitteln, verbunden mit weiteren psychischen Erkrankungen,

auftreten.

Qualifizierter Entzug von Alkohol und Medikamenten

Der Qualifizierte Entzug eröffnet die Möglichkeit zu einem Leben ohne

Suchtmittel. Mit der Behandlung in einer landschaftlich reizvollen und

ruhigen Umgebung ermöglichen wir unseren Patienten zudem einen diskreten

Aufenthalt.

Unsere Erfahrung zeigt: viele Patienten wissen nach der Behandlung besser

über ihre Erkrankung Bescheid und entdecken durch die neugewonnene

körperliche und geistige Gesundheit die Lust am Leben neu.

Wir unterstützen Sie

* in ein Leben ohne Alkohol oder Medikamente zurück zu finden

* sich mit den Ursachen und Folgen Ihrer Problematik auseinander zu setzen

* die Angebote des Suchthilfesystems kennen zu lernen

Auch wenn nach der Behandlung ein Rückfall eintritt, besteht die Möglichkeit

einer erneuten Aufnahme. Unserer Erfahrung nach schaffen viele Menschen

den Verzicht auf Alkohol und Medikamente nicht im ersten Anlauf. Rückfälle

gehören zum Krankheitsbild dazu und bedürfen einer erneuten Behandlung.

Bella Vista – Niedrigschwelliger Drogenentzug Die Station Bella Vista ist für unsere Patienten ein Schutzraum. Wir nehmen

Menschen auf, die von illegalen Substanzen abhängig sind und nachhaltig

davon entziehen wollen. Bei jeder Behandlung suchen wir einen individuellen

Weg. Wir akzeptieren die Lebenserfahrungen unserer Patienten und sind mit

Klarheit sowie medizinischer und sozialer Kompetenz Begleiter und

Gegenüber zugleich. Wesentliches Ziel ist es, die Patienten in ihrer Motivation

zu einem suchtmittelfreien Leben zu kräftigen und das Gefühl für den Wert

des eigenen Lebens zu stärken.

18

Page 19: Extra dry no 03

Mit der Aufnahme auf der Station Bella Vista entscheiden sich unsere

Patienten für einen kontrollierten und medikamentengestützten Entzug, der in

ein gruppentherapeutisches Konzept eingebettet ist. Bei der Behandlung geht

es vor allem um eine differenzierte Betrachtung der psychischen wie sozialen

Situation der Patienten und ihrer Wechselwirkung mit der Suchterkrankung.

Neben der klassischen Behandlung mit Medikamenten unterstützen wir die

Eigenregulation und Eigenmotivation durch Therapien der

naturheilkundlichen Medizin.

Es gibt Räume für Rückzug und Begegnung, einen Stationsgarten sowie

Sport- und Spielmöglichkeiten.

Kontakt:

Heinrich Sengelmann Krankenhaus

Kayhuder Str. 65

23863 Bargfeld-Stegen

Telefon 04 53 5.50 5 0

[email protected]

www.heinrich-sengelmann-krankenhaus.de

19

Page 20: Extra dry no 03

Sucht und seelische Erkrankung: Station M

Die Station M behandelt Patienten, die sich sowohl mit einer

Suchtproblematik als auch mit einer tiefgreifenden seelischen Erkrankung

auseinandersetzen müssen. Die Suchtproblematik kann den Konsum von

legalen oder illegalen Substanzen betreffen, die seelische Erkrankung

beispielsweise Depressionen, Psychosen oder Persönlichkeitsstörungen. Wird

diese zweifache Erkrankung erkannt, spricht man von einer Doppeldiagnose.

Warum die Gesundheit von Patienten mit einer solchen Doppelerkrankung in

höchstem Maß labil ist, liegt auf der Hand: Beide Erkrankungen bedürfen

einer speziellen Behandlung, da sie einander beeinflussen.

Zusätzlich zur medikamentösen Behandlung bieten wir Ohrakupunktur und

weitere alternative Behandlungsmethoden an.

Die Fachtherapien im Heinrich Sengelmann Krankenhaus

Um den Patientinnen und Patienten eine bestmögliche Versorgung zu

ermöglichen, verfügt das HSK über ein umfangreiches und umfassendes

Spektrum von Kreativ-, Ergo- und Physiotherapien.

Ziel dieser Fachtherapien ist es, unseren Patienten wieder den Zugang zu sich

selbst zu ermöglichen und zu festigen, vorhandene Ressourcen und

Fähigkeiten zu stärken und neue zu entdecken.

Die Angebote der Fachtherapien reichen von physiotherapeutischen

Maßnahmen über eine Vielzahl ergotherapeutischer Verfahren bis hin zu

Methoden, in denen künstlerische Medien wie Musik, Tanz und bildnerisches

Gestalten eingesetzt werden. Zu unserem sehr umfangreichen Therapie-

Angebot gehören im einzelnen Ergo-, Physio-, Kunst-, Musik-, Garten-, Tanz-

, Werk- und Reittherapie.

Die Therapien werden vom behandelnden Arzt verordnet und finden

einzeln oder in Gruppen statt. Zusätzlich zu diesen diagnosespezifischen

Angeboten gibt es im HSK aber auch die Möglichkeit, an freien Angeboten

der Fachtherapien teilzunehmen. Diese können von Patientinnen und Patienten

nach persönlichen Vorlieben ausgewählt werden.

20

Page 21: Extra dry no 03

Bundesweite Aktionswoche „Alkohol? Weniger ist besser“

Vom 13. bis 21. Juni 2015 findet erneut eine bundesweite Aktionswoche

"Alkohol? Weniger ist besser!" statt, die von der Deutschen Hauptstelle für

Suchtfragen (DHS) e.V. unter der Schirmherrschaft der Drogenbeauftragten

des Bundes durchgeführt wird. Erwachsene und Jugendliche für einen

maßvollen Alkoholkonsum zu gewinnen, ist das Hauptziel der Aktionswoche

2015, dem sich die Hamburgische Landesstelle für Suchfragen e.V. (HLS) wie

in den Vorjahren widmen möchte.

Weitere Informationen zur Aktionswoche Alkohol in Hamburg erhalten Sie

von uns unter www.aktionswoche-hamburg.de oder direkt auf der Webseite

der DHS unter www.aktionswoche-alkohol.de

Neben einer Auftakt Veranstaltung am 15. Juni, sind eine zentrale

Veranstaltung am 20. Juni im EKZ Billstedt und ein abschließender

Gottesdienst am 21. Juni im Michel geplant.

Termine zu diesen und anderen Veranstaltungen finden Sie in unserem

Veranstaltungskalender und dem Programmheft der Landesstelle für Sucht-

fragen in Hamburg. 21

Page 22: Extra dry no 03

Dipl.oec.troph. Marlis John Ernährungsberatung am Ambulanzzentrum des UKE

Gesunde Ernährung? Was ist eigentlich gesund?

… Ernährungsempfehlungen haben Sie schon viele gehört und auch schon

viele ausprobiert? Kennen Sie Empfehlungen wie …nach 18 Uhr nichts mehr

essen …abends keine Kohlenhydrate? … nur 3 Mahlzeiten am Tag oder

waren es 5? … fühlen Sie sich manchmal etwas überladen von der Flut an gut

gemeinten Ernährungsempfehlungen die sich einfach nicht in Ihren Alltag

integrieren lassen?

Gesunde Ernährung kann aber auch ganz einfach sein.

Was gehört zur Ernährungsbasis? Eine Basis schafft Sicherheit und Ruhe. Zur

Basis gehört zum einem der Mahlzeitenrhythmus. Wie verteilen Sie die

Mahlzeiten über den Tag? Was essen Sie? Ist immer Obst und / oder Gemüse

mit dabei? Essen Sie Milchprodukte? Wie häufig essen Sie Fleisch und Fisch?

Wie und wo essen Sie? Achten Sie darauf mit jeder Mahlzeit ein angenehmes

Sättigungsgefühl zu bekommen. Eine Mahlzeit oder Snack mit einem hohen

Zuckeranteil kann nach kurzer Zeit wieder zu einem Hungergefühl führen.

Viele Fruchtjoghurts können 15 Würfelzucker enthalten. Ballaststoffe wie z.B.

im Vollkornbrot und Haferflocken führen zu einer längeren Sättigung.

Frühstücks-Basis: Naturjoghurt mit Obst und Haferflocken. Zusätzlich können

Sie das Frühstück noch mit Sonnenblumenkernen, Kokosflocken, gemahlenen

Mandeln etc. verfeinern.

22

Page 23: Extra dry no 03

Es ist auch wichtig, sich Zeit für die Mahlzeiten zu nehmen und sich auch für

die Mahlzeiten an einem entspannten Ort hinzusetzen. Genuss und

Geschmack wird durch unsere Sinne wie riechen, hören, schmecken und

sehen gesteuert und diese Wahrnehmungen steuern auch die Sättigung.

Wenn also mit ausreichend Zeit und im Sitzen ohne Ablenkung gegessen

wird, dann können wir mit allen Sinnen genießen, haben ein intensiveres

Geschmackserlebnis und sind vielleicht auch früher satt und zufrieden.

Hier jetzt ein paar einfache Regeln, mit denen Sie Ihre Ernährungs-Basis

überprüfen können. Wichtig ist, mit viel Zeit und viel Genuss die Mahlzeiten

zu genießen und sich angenehm satt zu fühlen.

Ein paar Empfehlungen auf einen Blick:

Essen Sie zu jeder Mahlzeit ein pflanzliches Lebensmittel

(Obst/Gemüse)

Essen Sie max.2 – 3 mal pro Woche Fleisch

Versuchen täglich gute Fett (Pflanzliche Öle, Nüsse, Fisch)

einzuplanen

Achten Sie auf Zucker in Lebensmitteln

o Viele Fruchtjoghurts und Müsli-Mischungen haben einen

hohen Zuckeranteil

Nehmen Sie jede Mahlzeit in Ruhe ein, setzen Sie sich hin und lassen

Sie sich nicht ablenken

23

Page 24: Extra dry no 03

Buchtipp

Der Erfahrungsbericht einer jungen Frau, die ihre Magersucht überwunden hat. Berührend und ermutigend – ein Plädoyer fürs Leben! Krank bleiben oder gesund werden? Hungern oder leben? Spätestens, wenn ihre Essstörung einen kritischen Punkt erreicht hat, müssen Betroffene sich mit diesen Fragen auseinandersetzen. So auch Laura Pape. Über eine Diät gerät sie mit 17 in die Magersucht und schnell wird ihr bewusst, dass sie der gefährlichen Krankheit ohne fremde Hilfe nicht mehr entkommen wird. In einer Klinik lernt Laura, ihre Angst vor Kalorien in den Griff zu bekommen, doch erst nach der Entlassung gelingt es ihr, Schritt für Schritt den Weg aus der Magersucht zu finden. Ihr Lebenswille siegt. Am Anfang denkt jeder: „Ich werde doch nicht magersüchtig!“ oder „Wenn ich will, dann kann ich jederzeit wieder normal essen!“ Aber da irrt man sich. Ich habe auch mal so gedacht, heute weiß ich es besser. Mir liegt es sehr am Herzen, meine Leser besser über das Thema Magersucht zu informieren, vor allem aber auch den Betroffenen zu zeigen, dass es wieder einen Weg aus der Essstörung gibt. Darum habe ich Lebenshungrig geschrieben. Laura Pape In Lebenshungrig zeichnet die junge Autorin ihre Krankheitsgeschichte, vor allem aber auch ihre Genesungsgeschichte nach, um andere Betroffene zu ermutigen, sich für das Leben zu entscheiden. 24

Page 25: Extra dry no 03

Veranstaltungen und Freizeitangebote 2015

AOK Selbsthilfegruppen- Plenum Hamburg

. 21. Mai 2015 um 17.00 Uhr, Pappelallee 22-26, 22089 Hamburg

KISS Erfahrungsaustauschtreffen der Suchtselbsthilfegruppen

. Altona, Gaußstraße 25, Blauer Saal, um 19.00 Uhr

. 03. Juni 2015, 01. September 2015 und 02. Dezember 2015

Aktionswoche Alkohol 13. bis 21. Juni 2015

Großer Malwettbewerb für Kinder in Eimsbüttel,

am 13. Juni 2015 ab 10 Uhr früh, in der Orion Apotheke, Osterstraße 151

Kirche Ansgarhöhe, Gottesdienst zum Auftakt der Aktionswoche Alkohol

. am 14. Juni 2015 um 10.00 Uhr

Opernkonzert mit der Sopranistin Aleksandra Z. Wolska

„Was mein Herz zu sagen hat“ – ein musikalischer Wahnsinn

am 15. Juni 2015 um 18.30 Uhr, im Gemeindehaus der Anscharhöhe,

Tarpenbekstraße 107, Haus 11, Eppendorf. Eintritt frei!

Gemeinsame Aktion mit Ständen vor dem EKZ Billstedt. Im Rahmen des

Jugendmusikfestival in Billstedt, am 20. Juni 2015 von 13.00 bis 18.00 Uhr

Gottesdienst in der Krypta, im Hamburger Michel zum Abschluss der

Aktionswoche Alkohol, am 21. Juni 2015 um 18.00 Uhr

Fachklinik Hansenbarg

. Sommerfest am 29. August 2015, 14:00 bis 18:00 Uhr

. Weihnachtsbasar am 28. November 2015, 14:00 bis 18:00 Uhr

25

Page 26: Extra dry no 03

Impressum

Herausgeber: Selbsthilfegruppe Redaktion: Wolfgang Brauer, Rainer Plate- Bertram Kolumne: Elmar Koch, „Rammstein“ Kassenwart: Mike Jensen Layout: Wolfgang Brauer Grafik/Design: Sabine Krischke [email protected] / www.zaiz.de Fotos: Rainer Plate- Bertram, Volker Bösenberg Cover: Grit Jentsch Web: www.gj-art-galerie.de

Druck: Anschrift: Bgm.- Kempf- Straße 2, 96170 Trabelsdorf Telefon: 09549/ 73 48, http: www.pp-print.de Redaktion: „Die Hanseaten“ c/o Wolfgang Brauer Redaktion Extra Dry Richardstraße 8, 22081 Hamburg Mobil: 0162/ 751 00 83 Mail: [email protected] Homepage: www.suchtselbsthilfe-die-hanseaten.de Vorbehalte der Redaktion nach Presserecht! Datenschutz Regeln auf unserer Homepage! Redaktion: [email protected]

Sie möchten unsere Arbeit finanziell unterstützen? Mit einer Spende von 6 €uro im Jahr sind Sie Sponsor des Magazins und erhalten ein persönliches Exemplar per Postzustellung. Garantiert zwei Ausgaben! Bei Überweisungen bitte Verwendungszweck * Spende Extra Dry* und Ihre Postanschrift angeben. Spendenkonto: Die Hanseaten Hamburger Sparkasse IBAN DE 49 2005 0550 1253 130122 BIC HASPDHHXXX 26

Page 27: Extra dry no 03

Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben Lebenswert machen. Wir danken allen Förderern unseres Projektes Extra Dry!

Anzeige

GbR Helms H. u. G.

* Immobiliendienstleistungen

* Technische Betreuung + Beratung

* Konzeptionierungen, Hausmeisterei, Gartenpflege, Reinigung

Büro: Von- Halem- Straße 48, 21035 Hamburg, Telefon: 040/ 735 90 262

E- Mail: [email protected]

27

Page 28: Extra dry no 03