festlich kochen mit kindern€¦ · sarah für das verfassen mehrerer texte im teenie-kapitel, nana...
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Festlich kochen mit Kindern
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Marianne Botta Diener
Festlich kochen mit kindernGenussrezepte Für herbst und Winter
Ein Ratgeber aus der Beobachter-Praxis
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Haben Sie Wünsche, Anregungen, Ideen
oder Fragen zum vorliegenden Buch? Möchten
Sie uns von Ihren Erfahrungen berichten?
Die Autorin freut sich über Ihr Mail an
Beobachter-Buchverlag
© 2010 Axel Springer Schweiz AG
Alle Rechte vorbehalten
www.beobachter.ch
Herausgeber:
Der Schweizerische Beobachter, Zürich
Lektorat: Christine Klingler Lüthi
Cover: Krisztina Faller (Grafik), Luxwerk
Candrian/Jaggi (Foto)
Fotos: Oliver Roth
Bildredaktion: Mena Ferrari
Layout: Martina Mayer,
Monika Baumgartner Hughes
ISBN 978 3 85569 446 4
Dieses Buch wurde auf chlor- und
säurefreiem Papier gedruckt.
die AutorinMarianne Botta Diener ist die
renommierteste Schweizer Autorin für
Ernährungsfragen. Die diplomierte
Lebensmittelingenieurin ETH und
Fachlehrerin ist Mutter von acht Kindern
und Verfasserin der Beobachter-
Standardwerke «Kinderernährung –
gesund und praktisch», «Mit Kindern
kochen, essen und geniessen» sowie des
Frauen-Ernährungsratgebers «Essen.
Geniessen. Fit sein.».
Für meinen Mann und meine Kinder Sarah,
Simon, Livia, Anna, Alexander, Manuel,
Eleonora und Damian
dAnkIch danke folgenden Personen:
meiner Lektorin Christine Klingler Lüthi
für ihren wiederum ausgezeichneten
Einsatz, dem Informatiker Roger
Eschenbacher für seine umfassende
Unterstützung; meiner ältesten Tochter
Sarah für das Verfassen mehrerer Texte
im Teenie-Kapitel, Nana Anni Diener für
die Rezepte aus Chur, Sepp Schantl, Jörg
Mohren und Familie Schwarz für die
Originalrezepte aus Österreich,
Deutschland und Frankreich, Sonja
Pfander fürs kritische Nachkochen, Lukas
Buser für verschiedene Recherchen und
Rezepte, Hedi Heierle und Familie Botta-
Trummer für alte Rezepte aus meiner
Kindheit.
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ePDF ISBN 978 3 85569 637 6
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FEstE FEiERn, wie sie fallen 14
Feste und bräuche am Familientisch 17
Feste und Gäste 18
Geplant oder spontan? 18
ein Wort zum GeBrauch
dieses Buches 19
Genuss geht vor 20
Guten appetit! 20
Gäste beWirten mit erfolg 21
eltern in der rolle der
GastGeBer 22
Gut orGanisiert:
plan a mit checkliste 23
auch plan B macht spass 25
FEstE und BRäuchE 26
septembermond, erntedAnk, hAlloWeen 29
Septembermond
hirsch mit rosenkohl und Marroni 30
Knöpfli 32
Gefüllte äpfel 33
preiselbeer-Konfitüre 33
Erntedank
Bernerplatte mit sauerkraut,
Dörrbohnen und schweinefleisch 34
Kugelbretzeli 35
Weinbretzeli 35
Halloween
Kürbis-curry-cremesuppe 37
Kürbis-Gnocchi 38
penne-Kürbis-Gratin 39
salziger Kürbiskuchen 40
pumpkin pie 42
kinderGeburtstAG im herbst 43
Kuchen und Torten
schokoladentorte 44
crispy-cake 46
trauben-streusel-torte 47
schwarzwälder Kirschtorte 48
Advent und sAmichlAus 51
Advent
adventskuchen 52
Karamell-Bonbons 53
silvias Krachmandeln 53
schoggi-Dörrfrüchte 54
inhalt
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Samichlaus
luzerner lebkuchen 55
nasentropfen-lebkuchen 56
Gefüllte lebkuchen 57
samichlaus-Fladen 58
apfel-Birnen-nuss-Kuchen 59
Zweifarbige Grittibänzen 60
schinkenbutter 61
orangenbutter 62
lachsmousse 62
WeihnAchtszeit – Guetzlizeit 63
Guetzlirezepte
ingwertaler 64
spitzbuben 65
spitzenkekse 66
Baumnuss-schoggi-Kugeln 66
limetten-Doppeldecker 67
Knusperguetzli 68
haferflocken-leckerli 69
Mailänderli 70
anke-Florentinerli 72
Vanillekipferl 73
Krokantwürfel 74
Zimtsterne 74
Mandelschnittchen 75
sablés 76
Grassins 77
Käseguetzli 77
sbrinzbretzeli 78
WeihnAchten und silvester 79
Weihnachten
Fondue chinoise 80
Mandelreis 82
Weihnachtssalat 82
nüsslisalat mit ei 83
rüeblisalat 83
Marronikuchen 84
Birnen-schokoladen-Glace 85
Silvester
Gefüllte pastetli 86
silvester-pastetli 87
churer Fleischtorte 88
Vegetarische Winterquiche 89
crème brûlée 90
Mandarinensorbet 91
pariser Zwiebelsuppe 92
Neujahr
sillsallad (schwedischer heringsalat) 93
dreiköniGstAG und FAsnAcht 95
Dreikönigstag
Klassischer Dreikönigskuchen 96
Galette des rois 98
Fasnacht
Basler Mehlsuppe 101
schenkeli 102
Zigerkrapfen 103
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KochEn für GästE 104
das herbstmenü 107
Apéro
Baguettes mit Buttervariationen 108
Kräuterbutter 109
Baumnussbutter 109
preiselbeerbutter 109
Mandel-Kräuter-Butter 110
sesambutter 110
Vorspeise
Marinierte Birnen auf Bündnerfleisch 111
Hauptgerichte
Gebratenes poulet nach
Försterinnenart 112
schweinsbraten mit
champignonsauce 114
cannelloni mit pilzen und
weisser trüffel 115
Desserts
rüebli-apfel-Glace 116
petits sablés de caen 117
das Wintermenü 119
Apéro
speckgugelhupf 121
Vorspeisen
steinpilzcreme-suppe 122
Wintersalat mit Feigen 123
Hauptgerichte
roastbeef mit Morchelsauce
und Kartoffelgratin 124
schweinsbraten nach
Bäckerinnenart 126
selleriescheiben in Bierteig 127
Dessert
creme Karamell 128
herbstbuFFet mit Quiches und tartes 129
VielFalt ohne GrenZen 130
KinDer helFen Mit 130
optiMal zum VorBereiten 130
tricKs und MenGen 131
Quiches und Tartes mit Fleisch
hackfleisch-torte 133
Kartoffel-Wähe mit curry-hackfleisch 134
spinat-Blätterteigtaschen 135
lothringer Zwiebelkuchen
(Quiche lorraine) 136
Vegetarische Quiches und Tartes
Baumnussfladen mit roquefort 137
Gemüsekuchen 139
eierschwämmchen-Kuchen 140
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Kastanien-lauch-Kuchen 141
Französische Bohnentarte 142
Tartes und Quiches mit Fisch
pissaladière 143
lachstarte 144
Süsse Quiches und Tartes
scotch Bun 145
traubentarte mit weisser schokolade 146
honig-nuss-tarte 147
apfeltartelettes 148
WinterbuFFet: patisserie-olympiade 149
süss macht GlücKlich 150
MenGen berechnen 150
salZiGes und GetränKe 150
Desserts, Mousses und Glacen
passionsfrucht-töpfchen 151
Marmor-schoggimousse 152
Fruchtsalat mit nüssen 153
Toppings für Glacen
Karamellsauce 154
orangensauce 155
himbeersauce 155
Süsses aus dem Backofen
ricotta-schoggi-torte 156
Zaubergugelhupf 157
Millirahmstrudel 158
apfelstrudel 160
Vanillesauce 161
Quarktorte 162
apfel-rosenkuchen 163
Feigen-Marroni-cheesecake 165
torta della nonna 166
torta di pane 167
Biskuitroulade 168
savarin à l’orange 169
Mohnroulade mit preiselbeerrahm 170
himbeer-Joghurt-torte 172
süsse schuhsohlen 173
Bananenauflauf 174
schokoladensauce 175
Mokka-eclairs 176
schokoladenkuchen 178
tramezzini-buffet 179
Das Brot
tramezzini-Brot 180
Die besten Füllungen
eierfüllung 183
Kräuterfüllung 183
thonfüllung 183
avocadofüllung 184
schinkenfüllung 184
champignonfüllung 185
Gorgonzolafüllung 185
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tEEniE-PaRty 186
die pArty-bAr 189
tricKs und MenGen 190
Coole Drinks
orangendrink «Good Mood» 191
caipirinha alkoholfrei 192
Funky Kir royal 193
Funky Flip 193
Blue lagoon 193
tropical 194
Virgin colada 194
energetic 195
Mango passion 195
Punsch und Bowlen
adventspunsch 196
Dark lila Bowle 196
pfirsich-Bowle 197
sangria de los niños 198
die pizzA-pArty 199
Gut Geplant ist
halB GeWonnen 200
Teig und Beläge
Grundrezept pizza Margherita 201
pizza napoletana 202
pizza marinara 202
pizza quattro stagioni 202
pizza con funghi 202
pizza al tonno 202
pizza ai quattro formaggi 205
pizza gorgonzola 205
pizza frutti di mare 205
pizza con verdura 205
pizza hawaii 205
pizza prosciutto 205
pizza salami 205
Dessert
crema catalana mit Beeren 206
die burGer-pArty 207
Die perfekte planunG 208
Brötchen und Burger
Grundrezept hamburger 209
Buns selbst gemacht 211
rindfleisch-Burger 212
Vegi-Burger 212
Fisch-Burger 213
Geflügel-Burger 213
Desserts
pecan-Butterscotch-sundae 214
sundae mit gesalzener
Butter-Karamell-sauce 215
peanut-Butter-sundae 216
sundae für ganz Faule 216
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die hArry-potter-pArty 217
enGlische ZauBerWelt 218
Den aBenD zum erleBnis machen 218
Kannst Du nicht ZauBern,
musst du planen! 218
Apéro
Knabber-Zauberstäbe 220
liebestrunk amortentia 221
Hauptgerichte
rons Kartoffel-Wurst-Kuchen 222
Voldemorts schlangensalat
serpensortia 223
Desserts
hogwarts’ pumpkin pie 224
McGonagalls ingwercookies 225
schokoladenfrösche mit innenleben 226
Karamell-Bonbons 227
die tWiliGht-pArty 229
Düster und DunKel 230
accessoires, accessoires 230
GruseliG oder
doch eher lustiG? 230
Von planunG eine ahnunG 230
Drinks und Apéro
edwards Vegi-Blut 232
Virgin Bella 232
Jacobs Bowle 233
aufgeschäumtes Blut 233
Baguettes mit tomatenbutter 234
Vorspeisen
Glasierte tomatensuppe 235
Knoblauchbrot 236
Hauptgerichte
Öpfelifleisch im Bürli 237
chicken tandoori 238
naan 239
schwarz-rote Vampirnudeln 241
schwarze spaghetti mit
Knoblauch,chili und olivenöl 242
risotto «schwarz-wie-die-nacht» 243
Desserts
Blutroter Gratin mit
Knusperstreuseln 245
Vampirtorte «erste liebe» 246
Jacobs lieblings-schokoladen-
dessert 248
alphabetisches rezeptverzeichnis 250
Bildnachweis 253
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Feste Feiern, wie sie fallen
Feiern sie gern? Festtage und einladungen
sind für Kinder und erwachsene ein
besonderes erlebnis. Warum das so ist
und wie sie Gäste mit erfolg verwöhnen,
steht in diesem Kapitel.
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Feste und bräuche am Familientisch
Festtage und Geburtstage gliedern das Jahr. Ein feines Essen, eine feierliche Stimmung – das schafft Geborgenheit in der Familie und bleibt ein Leben lang in Erinnerung.
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Ich mag Menschen, feines Essen und Kinder. Ich
mag Besuch und besondere Anlässe. Zudem
habe ich durch meine Tätigkeit als Ernährungs-
wissenschaftlerin immer wieder festgestellt,
dass gerade Kinder sich im Jahreslauf stark an
besonderen Festen, Feiertagen und Geburtsta-
gen orientieren. Herbst und Winter sind voll
davon. In diesem Buch finden Sie die passen-
den Rezepte, um diese Anlässe auch kulinarisch
zu etwas ganz Besonderem zu machen.
Rituale, Bräuche und Feste vermitteln Gebor-
genheit und ein Stück Heimatgefühl. Ich selbst
stamme aus einem Elternhaus, in welchem die
religiösen Feste immer auch kulinarisch umge-
setzt wurden. An die schönen Abende vor dem
Adventskranz, wenn mein Vater uns im Kerzen-
licht eine Geschichte vorlas und wir danach von
den ersten selbst gebackenen Mailänderli
naschen durften, erinnere ich mich gerne. Und
an die belegten Brötli an Weihnachten, die
meine Schwester und ich ab einem gewissen
Alter selbständig zubereiteten: Wie waren wir
stolz, wenn die Verwandten eintrafen und wir
Platte um Platte mit den schönst dekorierten
belegten Brötchen aus dem kühlen Keller nach
oben in die weihnächtliche Stube tragen und
entsprechend viel Lob einheimsen durften!
Feste und GästeWenn nicht gerade ein Festtag ansteht – wieso
nicht selber eine Gelegenheit schaffen und Gäs-
te einladen? Ich geniesse es, liebe Menschen zu
verwöhnen, und bin stolz, wenn mir ein Menü
besonders gut gelungen ist. Am liebsten berei-
te ich Buffets zu. Sie sind ideal für eine grosse
Runde, und jeder findet etwas, das ihm beson-
ders gut schmeckt. Natürlich ist eine sorgfälti-
ge Vorbereitung ein Muss. Und wenn man (klei-
ne) Kinder hat, die kräftig mithelfen wollen, lie-
gen Gerichte, die im letzten Moment zubereitet
werden müssen, kaum mehr drin.
Geplant oder spontan?Ich werde nie vergessen, wie bei uns einmal
eine Gästeeinladung fast zu einem Fiasko wur-
de, weil unser uralter Tisch, schwer beladen mit
Marianne Botta Diener
ist die renommierteste
Schweizer Autorin für
Ernährungsfragen.
18 Feste unD Bräuche am Familientisch
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Quiches und Wähen, unter dem Gewicht der
Köstlichkeiten einfach zusammenbrach. Fünf
Minuten vor dem Eintreffen des eingeladenen
Paares hatten wir es geschafft, die Kuchen und
Tartes zu retten und nach draussen zu zügeln,
wo sie sich auf einer mit einem Laken bedeck-
ten Gartenbank deutlich besser machten. Geges-
sen haben wir schliesslich am viel zu kleinen
Gartentisch, die Kinder fanden es lustig, auf dem
Boden sitzen zu dürfen.
Was ich dabei gelernt habe: Einladungen nicht
mehr als Prüfungen anzusehen, bei denen man
versagen kann. Hauptsache, es macht Spass, lie-
be Menschen zu sehen! So gerne ich auch koche:
am schönsten ist es, wenn jemand spontan vor-
beikommt. Dann schaut man zusammen die Vor-
räte durch und kocht gemeinsam.
ein Wort zum GeBrauch dieses BuchesDas Resultat meiner monatelangen Arbeit liegt
nun vor Ihnen. Seit der Schreibarbeit lagen die
losen Manuskriptblätter bei mir in der Küche,
und jetzt das gedruckte Buch. Ich habe es immer
mit der Frage im Kopf geschrieben: Welche
Rezepte brauchen Familien unbedingt? Was
kommt bei Kindern wirklich gut an? Was möch-
ten Gäste essen? Und was Gastgeber kochen?
Testesser und -kocher waren in meinem ganzen
sozialen Umfeld am Werk. Ohne sie alle hätte ich
es nie geschafft, dieses Buch zu schreiben. Ich
hoffe, Ihre Freude am entstandenen Werk ist
ebenso gross wie meine!
Dieses Buch soll ganz praktisch sein. Bei den
Rezepten finden Sie deshalb Angaben zum Zeit-
bedarf, zum Schwierigkeitsgrad und zur Anzahl
Personen, für die es reicht. Bedenken Sie, dass
diese Angaben naturgemäss nie ganz genau sein
können. Kinder essen manchmal viel, dann wie-
der fast nichts. Dies ist unter anderem altersab-
hängig, aber auch Teil des normalen Essverhal-
tens. Sie müssen also damit rechnen, dass Sie
mit den angegebenen Mengen hin und wieder
zu viel oder zu wenig gekocht haben.
Wie schnell die Gerichte auf dem Tisch stehen,
ist abhängig von Ihrer Kocherfahrung sowie von
19
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20 Feste unD Bräuche am Familientisch
Störfaktoren. Auch der Schwierigkeitsgrad wird
von verschiedenen «Köchinnen» unterschiedlich
empfunden. Probieren Sie aus und machen Sie
sich Ihre eigenen Notizen direkt ins Buch. Wenn
Sie eine Anregung haben, von der auch andere
Leserinnen und Leser profitieren könnten, freue
ich mich über eine Rückmeldung (kinderko-
Genuss geht vorBei den Rezepten in diesem Buch handelt es sich
um Festtagsküche. An anderen Tagen werden
Sie günstiger und fettärmer kochen und backen.
Hier soll es in erster Linie schmecken. Wichtig
ist, dann mit Essen aufzuhören, wenn man das
Sättigungsgefühl verspürt. Die Theorie zum The-
ma Essen finden Sie übrigens in meinem Buch
«Kinderernährung gesund und praktisch», die
Alltagsküche mit den entsprechenden Rezepten
im Buch «Mit Kindern kochen, essen und
geniessen».
Ich wünsche Ihnen, dass Sie mit den vorliegen-
den neuen Rezepten unzählige positive Erfah-
rungen machen dürfen. Mit Festen, wie sie fal-
len. Mit zufriedenen Gästen, stolzen Kindern
und mitten drin mit Ihnen als stolze Gastgebe-
rin, als stolzer Gastgeber.
Guten appetit!Was ich mir selbst wünsche? Natürlich, dass
Ihnen mein neues Buch gefällt und dass Sie es
häufig benutzen. Und, ganz ehrlich, ich möchte
auch wieder mal eingeladen werden. Das pas-
siert uns als Grossfamilie mit mittlerweile acht
Kindern kaum. Vielleicht, weil andere das
Gefühl haben, zu wenig Stühle zu besitzen (mei-
ne Kinder sitzen gerne am Boden). Oder nicht
für so viele Personen kochen zu können (wir
bringen selber etwas mit). Denn eins habe ich
immer wieder festgestellt: Was andere kochen,
schmeckt einfach besser als das, was ich selber
koche. Immer. Vielleicht, weil ich es einfach
geniessen kann und nicht selbstkritisch hinter-
fragen muss.
Ich wünsche Ihnen viel Spass beim Ausprobie-
ren – und «en Guete»!
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Gäste beWirten mit erfolgEine gute Planung und Gerichte, die sich vorbereiten lassen – das sind in Sachen Einladung die entscheidenden Faktoren. Oder aber Sie bringen in einer spontanen Aktion gemeinsam mit Ihren Gästen etwas auf den Tisch.
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22 Gäste BeWirten mit erfolg
eltern in der rolle der GastGeBerHeute lachen wir, aber damals war es das totale
Fiasko. Meine Mutter erwartete wichtige Gäste.
Als Letztes nahm sie kurz vor deren Eintreffen
einen Apfelkuchen in Angriff. Wahrscheinlich
war sie einen Moment abgelenkt, weil wir Kin-
der uns stritten. Und schüttete prompt Salz statt
Zucker in den Teig.
Eltern lernen rasch, dass es mit Kindern in der
Küche eine ziemliche Herausforderung ist,
pünktlich ein gelungenes Menü für Gäste zu
kochen. Dennoch ist es kein Ding der Unmög-
lichkeit. Hilfreich ist, wenn die Gerichte nicht in
letzter Minute gekocht werden müssen. Es gilt
die Devise, dass alles besser gelingt, wenn es
vorbereitet werden kann. Und dabei können klei-
nere und grössere Kinder nach Lust und Laune
mithelfen.
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23
möglichst früh
— Legen Sie Datum, Ort und Zeit für den
Anlass fest.
— Überlegen Sie, wen Sie einladen werden.
Bedenken Sie alle Eventualitäten: Führen Sie
Ihr Fest auch dann durch, wenn wichtige
Gäste absagen (z.B. die Grosseltern an einer
Taufe)?
— Prüfen Sie, ob Sie genügend Stühle, Tische,
Geschirr, Besteck, Gläser etc. haben. Bitten
Sie die Gäste gegebenenfalls, Tischsitze für
ihre Kleinkinder mitzubringen.
— Überlegen Sie sich, wie die Dekoration
aussehen soll.
— Entscheiden Sie, wann Sie was zu essen und
zu trinken anbieten. Gibt es einen Apéro,
ein mehrgängiges Menü oder eine Patisserie-
Olympiade zum Nachmittagskaffee?
— Probieren Sie alle Rezepte, die Sie anlässlich
der Einladung kochen möchten, aus. So
stellen Sie sicher, dass alles funktioniert.
sechs Wochen vorher
— Verschicken Sie die Einladungen.
Halten Sie darin genau fest, wer eingeladen
ist – die ganze Familie, nur die Eltern?
— Schreiben Sie auf die Einladung,
was die Gäste gegebenenfalls mitbringen
sollen (zum Beispiel für ein Salatbuffet oder
einen Brunch).
— Bitten Sie die Geladenen, Ihnen ihre
Teilnahme zu bestätigen.
— Machen Sie eine Liste mit allem, was Sie bis
zum Fest erledigen müssen. Was Sie erledigt
haben, streichen Sie durch. Das gibt Ihnen
das sehr gute Gefühl, alles im Griff zu haben!
— Halten Sie auf der Liste auch fest, wie viel
Zeit Sie wozu benötigen werden. Bedenken
Sie, dass Sie nicht nur kochen, sondern auch
einkaufen gehen, Getränke bereitstellen,
die Wohnung dekorieren, Stühle und Tische
aufstellen müssen etc.
— Überlegen Sie, ob Sie gewisse Dinge
ausleihen müssen und bei wem dies möglich
wäre. Organisieren Sie zum Beispiel eine
per Strom kühlbare Kühlbox, wenn der Platz
im Kühlschrank nicht reicht.
— Können Sie alles alleine bewältigen
oder brauchen Sie Hilfe, zum Beispiel fürs
Dekorieren, Getränke ausschenken etc.?
Wer könnte Ihnen wobei unter die Arme
greifen?
einige tage vorher
— Klären Sie ab, ob es unter Ihren Gästen
Allergiker oder Vegetarierinnen gibt, und
Gut orGanisiert: plan a mit checklisteMöchten Sie so richtig brillieren, mit einem Fest, von dem alle Geladenen noch lange schwärmen?
Die folgende Checkliste erleichtert Ihnen die Planung.
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24 Gäste BeWirten mit erfolg
überlegen Sie, was dies für Ihre
Menüplanung heisst.
— Schreiben Sie drei Einkaufslisten: Eine mit
den lang haltbaren Lebensmitteln, die Sie
jetzt schon besorgen können. Eine mit
Frischprodukten wie Fleisch, Gemüse,
Früchten, Kräutern, die Sie ein bis zwei Tage
vor dem Fest kaufen können (vergessen Sie
nicht, dass Ihr Kühlschrank nur eine
begrenzte Kapazität hat!). Und eine dritte
Einkaufsliste mit allem Leichtverderblichen,
das Sie am Festtag frisch kaufen müssen
(z.B. Hackfleisch, Fisch, Brät, frisches Brot).
— Bereiten Sie haltbare Gerichte bereits jetzt
zu, z.B. Sachen, die eingefroren werden
können.
— Kaufen Sie Aluschalen und Frischhaltefolie,
damit Sie den Gästen übrig gebliebene
Lebensmittel mitgeben können.
— Kaufen Sie das Material ein, das Sie für die
Dekoration brauchen, und bereiten Sie diese
so weit als möglich vor.
— Überlegen Sie, ob Sie Musik abspielen
wollen. Stellen Sie die Geräte und CDs
bereit.
— Halten Sie Blumenvasen bereit (es könnte ja
sein, dass Sie Blumen erhalten und diese
einstellen sollten...).
— Halten Sie Ihren Fotoapparat, Videokameras
etc. bereit, laden Sie alle Akkus.
— Überlegen Sie, wen Sie bitten könnten, Ihnen
nach dem Fest beim Aufräumen und
Abwaschen zu helfen.
Am vortag
— Kaufen Sie die letzten fehlenden Dinge ein.
— Stellen Sie die Getränke kühl.
— Bereiten Sie die Gerichte fertig vor, soweit
dies möglich ist.
— Stellen Sie die Dekoration fertig.
— Schaffen Sie genügend Platz in der
Garderobe.
— Bestimmen Sie, was Sie anziehen werden.
— Schreiben Sie eine Liste mit dem, was am
Festtag in welcher Reihenfolge gemacht
werden muss. Planen Sie Zeit für
Unvorhergesehenes ein.
Am Festtag
— Halten Sie sich an Ihre Liste, so kann nichts
schiefgehen. Ganz ohne Pannen läuft es
kaum je ab – seien Sie nicht zu selbst-
kritisch, die Gäste haben dafür sicher
Verständnis und geniessen Ihren Anlass
trotzdem!
Gegen ende der party
— Überlegen Sie blitzschnell, wie viele
Lebensmittel übrig sind. Wenn Sie nicht
tagelang Resten essen oder viel fortwerfen
wollen, bieten Sie den Gäste an, etwas
mitzunehmen.
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25
auch plan B macht spassPlanung ist nicht Ihr Ding? Lesen Sie nichts von
alledem, was oben steht. Feiern Sie die Feste,
wie sie fallen, spontan und unkompliziert. Das
gibt oft die besten und schönsten Anlässe. Sie
laden die Gäste spontan ein, alle helfen mit, alle
bringen etwas mit. Das klappt natürlich nicht,
wenn Sie eine Taufe oder einen runden Geburts-
tag feiern. Aber sonst ist dies gerade für Famili-
en oft das Allerbeste.
Und vielleicht liegt es Ihnen ja auch gar nicht,
allein in der Küche zu stehen und stundenlang
raffinierte Häppchen zuzubereiten, sondern Sie
spannen viel lieber Ihre Gäste beim Kochen ein.
Oder aber Sie lassen alle etwas mitbringen. Die-
se Methode eignet sich besonders, wenn Sie
eine grosse Party oder ein Familienfest organi-
sieren. Sie hat viele Vorteile: Sie sparen Geld,
weil Sie nicht alles selbst berappen müssen, und
Sie haben keinen Stress. Die Gäste können
zudem mit ihren Kochkünsten brillieren.
Besonders gut klappt das Mitbringen bei folgen-
den Menüs:
Fleischfondue:
Die Gäste bringen verschiedene Saucen,
Brot und Chips mit, Sie kochen Reis oder
Frites und stellen das Fleisch bereit.
salatbuffet:
Jeder Gast bringt einen raffinierten Salat
mit, Sie kaufen Brot ein.
pastafestival:
Sie kochen die Spaghetti, die Gäste bringen
ihre beste hausgemachte Spaghettisauce
mit.
dessertbuffet:
Alle bringen ein Dessert mit und veranstal-
ten am Sonntagnachmittag eine Patisserie-
Olympiade.
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