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Die Zukunft – Forschen an der Schnittstelle der Disziplinen

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FH Campus WienFavoritenstraße 2261100 WienT: +43 1 606 68 77-1000F: +43 1 606 68 [email protected] www.fh-campuswien.ac.at Die Zukunft – Forschen an der

Schnittstelle der Disziplinen

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> Inhalt

DIE ZUKUNFT – FORSCHEN AN DER SCHNITTSTELLE DER DISZIPLINEN International

> Was unsere Forschung und Entwicklung ausmacht.................1

> Im Überblick: Forschungsfelder, Förderungen und F&E­Kennzahlen ................................................................. 2

Applied Life Sciences .................................................... 4

> Raps statt Erdöl – neuartige Kunststoffe biotechnologisch herstellen ................................................. 5

> Innovative Filtration für sichere biopharmazeutische Produkte ............................................................................ 6

> Mikroorganismen auf industriellen Einsatz trimmen .............. 7

> Raus aus dem Labor – Analyse eines Biopharmaprozesses im Pilotmaßstab ................................... 8

> Fleischallergien besser diagnostizieren: Einzelmoleküle statt Extrakte .............................................. 9

> Nahrungsmittelallergien auf der Spur .................................10

> Die Rolle von bronchialen und nasalen Epithelzellen bei Allergien ...................................................................... 11

> Toxische Stoffe: Tierversuche durch zellbasierte Testsysteme ersetzen ........................................................ 12

> Antisense­Technik zur medikamentösen Behandlung von Krankheiten ...................................................................... 13

> Verbrennungen erfolgreich nachbehandeln .........................14

> Funktionelle Genomforschung mit Fischen ......................... 15

Technik .............................................................................16

> Bipolarer Leistungsfluss in intelligenten Stromnetzen .......... 17

> Papierindustrie: Mit Prozesssimulation einen Schritt voraus ....................................................................18

> Wissensdrehscheibe für sichere Systeme ...........................19

> Virtuelle Photovoltaik bei jedem Wind und Wetter .............. 20

> Lebensnetz – das Spiel mit der Vergangenheit ...................21

Bauen und Gestalten ...................................................22

> Straße und Schiene optimal organisiert und koordiniert.......23

> Straßen­ und Eisenbahnbrücken realistisch und zuverlässig bewerten ........................................................ 24

Public Sector ..................................................................25

> Human Factor im Risikomanagement .................................. 26

Gesundheit ......................................................................27

> Die Gesundheits­ und Krankenpflegeausbildung auf dem Prüfstand .................................................................. 28

> Mit SimulationspatientInnen einen dritten Lernort schaffen .............................................................. 29

Soziales ........................................................................... 30

> Gesundheitsfördernde Zusammenarbeit im öffentlichen Raum verbessern ............................................31

> Jugenddelikte oder alles nur ein Spiel .................................32

> BürgerInnen über die virtuelle Welt beteiligen ....................33

> Studie gibt Pflegekindern in der Wiener Nachkriegszeit eine Stimme .............................................. 34

International ..................................................................35

> Technik und Applied Life Sciences stärken internationale Forschung ................................................. 36

> Was andere über uns sagen ................................................37

ImpressumMedieninhaber: FH Campus Wien, Verein zur Förderung des Fachhochschul­, Entwicklungs­ und Forschungszentrums im Süden Wiens, Favoritenstraße 226, 1100 Wien > Konzept: Unternehmenskommunikation > Inhaltliche Verantwortung: Dipl.­Ing. Dr. mont. Heimo Sandtner > Lektorat: Mediendesign Wien > Druck: Gerin > Fotocredits: APA­Fotoservice/Schedl > vorbehaltlich allfälliger Änderungen, Satz­ und Druckfehler > © FH Campus Wien, Juni 2014

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DIE ZUKUNFT – FORSCHEN AN DER SCHNITTSTELLE DER DISZIPLINEN 1

> Was unsere Forschung und Entwicklung ausmacht

Der Bereich Forschung und Entwicklung der FH Campus Wien hat sich in den vergangenen Jahren sehr positiv weiterent­wickelt. Jetzt ist es an der Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen und festzuhalten, was wir bisher in herausragenden F&E­ Projekten geleistet haben.

Wir sind stolz auf die zahlreichen Aktivitäten, die wir in der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung erfolg­reich durchgeführt haben und aktuell durchführen. Die Pro­jekte, die in dieser Broschüre zusammengefasst sind, zeigen einen repräsentativen Ausschnitt unserer Arbeit und spiegeln die Vielfalt unseres Studien­ und Forschungsangebots wider.

Als größte akkreditierte Fachhochschule Österreichs mit einer breiten Vielfalt an Departments – Applied Life Sciences, Bauen und Gestalten, Gesundheit, Public Sector, Soziales und Technik – ist es uns wichtig, Forschung und Entwicklung auch an der Schnittstelle der Disziplinen zu etablieren und diese Positio­nierung in Zukunft noch weiter auszubauen. Da wir als einzige Fachhochschule im Osten Österreichs diese Bandbreite an Diszi­plinen anbieten, fühlen wir uns besonders verantwortlich, die sich daraus ergebenden Möglichkeiten zu nutzen.

Optimale Rahmenbedingungen für Forschung und Entwicklung, zu denen neben dem hoch qualifizierten Forschungspersonal ausreichende finanzielle Mittel und eine entsprechende Infra­struktur gehören, sind an österreichischen Fachhochschulen nicht selbstverständlich, da entsprechende Basisfinanzierungen für F&E fehlen. Im Bereich der Forschungsinfrastruktur haben wir durch eigene Mittel und dank unserer hervorragenden Un­ternehmenskooperationen vieles möglich gemacht: Im Rahmen von Kooperationen mit dem Campus Vienna Biocenter, der BOKU und dem Vienna Institute of Biotechnology (VIBT) nutzen Studierende und Forschende an unseren Standorten der Applied Life Sciences die hochmodernen Labors und eine indus­trielle Pilotanlage vor Ort. Zu den Highlights an unserem Haupt­standort gehören beispielsweise ein physiotherapeutisches Bewegungslabor sowie eine Lasersinteranlage für den Bereich

Rapid­Prototyping. Im März 2014 haben wir mit dem neu eröff­neten Phoenix Contact Technology Competence Center einen weiteren Stern im Forschungsfeld „Manufacturing and Automa­tion“ hinzugefügt. Der weltweit tätige Konzern stattete im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung zwei Laborräume für Industrie 4.0­Anwendungen in Lehre und Forschung aus.

Hinsichtlich der Finanzierung ist der gesamte Hochschulbereich gezwungen, mit begrenzten Mitteln optimal zu wirtschaften. Umso mehr freuen wir uns über die ausgezeichnete Zusammen­arbeit mit Unternehmen und FördergeberInnen wie der Öster­reichischen Forschungsförderungsgesellschaft, dem Wissen­schaftsfonds oder der Wiener Fachhochschulförderung. Kooperationen und Förderungen sind entscheidend, damit unsere FH­Forschung heute und morgen gelingt und ein Wissenstransfer zwischen Lehre und Unternehmen nachhaltig gesichert ist. Zusätzlich wollen wir unsere F&E­Aktivitäten in Zukunft noch verstärkt Unternehmen und Organisationen als wissenschaftliche Dienstleistung anbieten. Wir sind gespannt, welche innovativen Projekte sich daraus ergeben werden.

Dipl.­Ing. Dr. mont. Heimo SandtnerVizerektor für Forschung und Entwicklung

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> Im Überblick: Forschungsfelder, Förderungen und F&E-Kennzahlen

In den letzten Jahren – insbesondere seit der Einführung des Vizerektorats für Forschung und Entwicklung im Herbst 2011 – wurden gezielt strategische Maßnahmen gesetzt, um die For­schungsleistung der FH Campus Wien weiter zu stärken und dem Ziel einer qualitätsgesicherten und forschungsgeleiteten Lehre gerecht zu werden.

Seit 2012 stellt die FH Campus Wien eine interne Anschubfinan­zierung für F&E­Projekte zur Verfügung. Diese soll wissen­schaftliche MitarbeiterInnen beim Aufbau von Forschung und Entwicklung mit finanziellen und/oder Sachmitteln unter­

stützen. Über 37 Forschungsaktivitäten wurden bisher aus diesem Fördertopf finanziert. Zu den Ergebnissen zählten eingereichte Förderanträge, Mock­ups und Prototypen sowie wissenschaftliche Publikationen.

Die wachsende Bedeutung von Forschung und Entwicklung an der FH Campus Wien belegen die F&E­Kennzahlen. Die kumu­lierten F&E­Umsätze der FH Campus Wien (Auftragsstand) be­trugen mit Ende des Wirtschaftsjahres 2012/13 rund 6 Millionen Euro. Darunter fallen sämtliche F&E­Projekte, die zum Stichtag 31. Juli 2013 liefen.

*AAL (Ambient Assisted Living) wird departmentübergreifend bearbeitet

Applied Life SciencesBiotech ResearchCell Based Test SystemsAllergy Research

Technik

Bauen und Gestalten

Public Sector

Gesundheit

Soziales

Security and Safety

Structural Engineering

Effect-oriented Public Management

Medical Imaging, Diagnostic and Therapy

Social Space

Smart & Green Technologies

Construction Economy

Accounting and Taxes

Health Care Research

Innovative and Inclusive Societies

Manufacturing and Automation

Smart Buildings

Secure Societies

Evidence Based PracticeAAL*

AAL*

AAL*

AAL*

Social Work Research

> Forschungsfelder der FH Campus Wien

DIE ZUKUNFT – FORSCHEN AN DER SCHNITTSTELLE DER DISZIPLINEN 2

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F&E­Drittmittel werden an der FH Campus Wien aus unter­schiedlichen Quellen generiert. Den größten Anteil nehmen die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) sowie die Stadt Wien (MA 23) ein, gefolgt vom immer stärker werden­den Anteil des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) und den Aufträgen aus der Industrie, dem öffentlichen Sektor sowie dem Sozial­ und Gesundheitssektor.

In Vollzeitäquivalenten gerechnet, sind an der FH Campus Wien 35 Personen in Forschung und Entwicklung beschäftigt, davon 22 Männer und 13 Frauen.

Das Forschungspersonal der FH Campus Wien ist in zwei gesell­schaftsrechtlichen Bereichen eingegliedert. Die F&E GmbH be­treibt Auftragsforschungs­ und Auftragsentwicklungsprojekte. Projekte, die der Gemeinnützigkeit des FH­Trägervereins nicht widersprechen, werden über die Studiengänge abgewickelt.

> Auftragsstand F&E-Projekte per 31.7. in € Mio.

2013

2012

2011

0 1 2 3 4 5 6

> Verteilung der Projekte nach AuftraggeberIn im Geschäftsjahr 2012/13

Aufträge aus der Industrie, dem öffentlichen Sektor sowie dem Sozial- und Gesundheitssektor

Stadt Wien, MA 23

Österreichische Forschungsförderungs-

gesellschaft (FFG)

Sonstige 0,6 % 12,3 %

41,4 %

10,8 %

34,9 %Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen

Forschung (FWF)

DIE ZUKUNFT – FORSCHEN AN DER SCHNITTSTELLE DER DISZIPLINEN 3

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Applied Life Sciences

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> Raps statt Erdöl – neuartige Kunststoffe biotechnologisch herstellen

Propandiol ist ein zweiwertiger Alkohol, der bisher hauptsächlich auf Erdölbasis, aber auch biotechnologisch erzeugt werden kann. Er ist Ausgangsmaterial für neuarti-ge Kunststoffe mit hervorragenden physikalischen und chemischen Eigenschaften. Im Rahmen dieses Forschungs-projekts wurde eine verfahrenstechnische Verbesserung entwickelt, die dazu beiträgt, Erdöl als Grundlage für Chemikalien durch kostengünstigere, erneuerbare Roh-stoffe zu ersetzen.

ForscherInnen fanden einen besonders geeigneten Mikroorga­nismus, mit dessen Hilfe Propandiol hergestellt werden kann. Dabei handelt es sich um ein spezielles Milchsäurebakterium, das mit vielen, auch verunreinigten Kohlenstoffquellen pflanz­licher Herkunft – etwa Raps – auskommt. Nicht aufgereinigte Kohlenstoffquellen sind meist wesentlich billiger als gereinigte, jedoch häufig nur schwer einsetzbar. Gemeinsam mit dem Bio­techunternehmen Vogelbusch konnte der Fachbereich Bioengi­neering eine Patentanmeldung einreichen.

> Speziell geeigneter Mikroorganismus> Erneuerbare Rohstoffe statt Erdöl > Kostenersparnis> Patentanmeldung gemeinsam mit

Vogelbusch

ProjektdetailsProjekttitel: Production of 1,3 Propanediol from Glycol Forschungsfeld: Biotech ResearchProjektlaufzeit: 01.10.2008 – 31.01.2014Projektleiter: Hon.-Prof. Univ.-Doz. DI Dr. Rudolf Friedrich BliemKooperationspartner: Vogelbusch GmbHFördergeberin: FFG – Österreichische Forschungs-förderungsgesellschaft mbH

KontaktFH Campus WienFachbereich BioengineeringMuthgasse 62, 1190 WienT: +43 1 606 68 77­3600bioengineering@fh­campuswien.ac.at

© MICHAEL RAUSCH-SCHOTT

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> Innovative Filtration für sichere biopharmazeutische Produkte

Das Multi-Technologieunternehmen 3M entwickelt neue Membranen und Tiefenfiltrationsmedien für die Filtration, die der Gewinnung von biotechnologisch hergestellten Medikamenten dienen. Gemeinsam mit dem Fachbereich Bioengineering sollen neueste Filtersysteme und Filterein-sätze evaluiert werden.

Die Filtration ist eine wesentliche Grundoperation in jedem bio­technologischen Prozess, mit der biotechnologische Produkte möglichst effizient und wirtschaftlich geklärt und gereinigt werden. Sie ist Teil des komplexen biotechnologischen Herstel­lungsprozesses: Es werden Zellen kultiviert, Wirkstoffe produ­ziert und viele Schritte der Aufreinigung gesetzt. Bei Filtra­tionsversuchen wird nicht nur die Performance des Filters unter die Lupe genommen, sondern auch dessen Kapazität zur Abrei­cherung von prozessbedingten Kontaminationen. Untersucht wird die Skalierbarkeit des Produktionsprozesses vom Labor­filter zum Pilotmaßstab. Durch Versuchsreihen im Pilotmaßstab lässt sich das biopharmazeutische Herstellungsverfahren öko­nomisch und sicher planen.

> Evaluierung von Filtrationsmaterial> Ökonomische Herstellungsverfahren> Produktsicherheit> Partner des Kompetenzzentrums

„Austrian Centre of Industrial Biotechnology“

ProjektdetailsProjekttitel: 3M PurificationForschungsfeld: Biotech ResearchProjektlaufzeit: 01.01.2014 – 31.12.2019Projektleiter: FH-Prof. DI Dr. Michael MaurerFördergeberin: FFG – Österreichische Forschungsför-derungsgesellschaft mbH, Programm COMET, ACIB Auftraggeberin: 3M Österreich GmbH

KontaktFH Campus WienFachbereich BioengineeringMuthgasse 62, 1190 WienT: +43 1 606 68 77­3600bioengineering@fh­campuswien.ac.at

© FH CAMPUS WIEN

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> Mikroorganismen auf industriellen Einsatz trimmen

Techniken, die für Laborstämme schon lange etabliert sind, lassen sich nur schwer auf industrielle Stämme anwenden. Hier steht die Biotech-Industrie vor der Herausforderung, kostengünstige und effiziente Wege zu finden. Im Rahmen dieses Projekts werden Mikroorganismen durch Metabolic Engineering für die industrielle Anwendung optimiert.

Metabolic Engineering arbeitet mit mathematischen Modellen, wobei industriell relevante Produktionsstämme quantitativ analysiert und genetisch modifiziert werden. Der Fachbereich Bioengineering kombiniert erfolgreich zwei Forschungslinien: Metabolische Flussanalysen dienen der quantitativen Analyse der Mikroorganismen. Mithilfe der Methodenentwicklung sollen industrielle Mikroorganismen rasch und zuverlässig genetisch manipuliert werden. Das Interesse von Unternehmen ist groß, denn die weiße Biotechnologie ist weltweit eine der Schlüssel­technologien für die chemische Industrie.

> Industrielle Produktionsstämme> Quantitative Analyse und genetische

Modifikation > Niedrigere Produktionskosten> Geringerer Rohstoffverbrauch,

weniger CO2

ProjektdetailsProjekttitel: Metorganic – Metabolic Engineering industrieller Mikroorganismen für die weiße BiotechnologieForschungsfeld: Biotech ResearchProjektlaufzeit: 01.01.2009 – 30.06.2013Projektleiter: Hon.-Prof. Univ.-Doz. DI Dr. Rudolf Friedrich BliemKooperationspartner: Department für Chemie der Universität für Bodenkultur Wien; Institut für Angewandte Mikrobiologie, Department für Bio-technologie der Universität für Bodenkultur Wien; Chemical Engineering Department der Universitat Autònoma de BarcelonaFördergeberin: FFG – Österreichische Forschungs-förderungsgesellschaft mbH, Programm FHplus in COIN

KontaktFH Campus WienFachbereich BioengineeringMuthgasse 62,1190 WienT: +43 1 606 68 77­3600bioengineering@fh­campuswien.ac.at

© ALEXANDRA GRAF

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> Raus aus dem Labor – Analyse eines Biopharmaprozesses im Pilotmaßstab

Die Bioverfahrenstechnik ist eine Kernkompetenz, um bio-technologische Herstellungsverfahren zu entwickeln und zu optimieren. Von der Entdeckung und Entwicklung im Labor bis zu einem wirtschaftlichen Produktionsverfahren ist es ein weiter Weg. Eine bioindustrielle Pilotanlage der BOKU eröffnet neue Möglichkeiten.

Der Fachbereich Bioengineering hat als Kooperationspartner des Vienna Institute of BioTechnology (VIBT) die einzigartige Chance, die biotechnologische Pilotanlage am gemeinsamen Standort zu nutzen und Herstellungsprozesse im Pilotmaßstab zu untersuchen. Es geht darum, biotechnologische Produktions­prozesse in ihrer Skalierbarkeit zu studieren, sie ökonomisch zu bewerten und die Ergebnisse in Lehre und Industrie einfließen zu lassen. Dabei werden Produktionsverfahren im Labormaß­stab entwickelt und in den Pilotmaßstab transferiert. Die reale Simulation der Prozesse im Technikumsmaßstab ermöglicht es, Abweichungen jedes Verfahrensschrittes festzustellen und Pro­zessparameter zur ökonomischen Bewertung der Produktions­prozesse zu entwickeln.

> Bioindustrielle Pilotanlage> Skalierung von biotechnologischen

Herstellungsprozessen> Vom Labormaßstab in den

Pilotmaßstab> Ökonomische Bewertung

ProjektdetailsProjekttitel: Fair Biopharma – Ökonomische Analyse eines BiopharmaprozessesForschungsfeld: Biotech ResearchProjektlaufzeit: 01.08.2013 – 31.07.2016Projektleiter: FH-Prof. DI Dr. Michael MaurerKooperationspartnerInnen: Vienna Institute of BioTechnology – Universität für Bodenkultur Wien, Technische Universität Wien Fördergeberin: Stadt Wien, MA 23 – Wirtschaft, Arbeit und Statistik

KontaktFH Campus WienFachbereich BioengineeringMuthgasse 62, 1190 WienT: +43 1 606 68 77­3600bioengineering@fh­campuswien.ac.at

DIE ZUKUNFT – FORSCHEN AN DER SCHNITTSTELLE DER DISZIPLINEN Applied Life Sciences8

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> Fleischallergien besser diagnostizieren: Einzelmoleküle statt Extrakte

In den Labors der Marxbox beim Vienna Biocenter gehen ForscherInnen den Geheimnissen von Fleischallergien auf den Grund: Einzelmoleküle statt Gesamtextrakte dienen künftig der verlässlicheren Diagnose. Diese Allergen-Mole-küle werden künstlich hergestellt, da bisher für Hauttests verwendete Extrakte häufig von ungenügender Qualität sind. Fleischallergien werden dadurch meist nicht erkannt.

Obwohl Nahrungsmittelallergien gefährliche, manchmal sogar lebensgefährliche Reaktionen hervorrufen, ist jedoch gerade über Fleischallergien wenig bekannt. Untersucht wird, welche Moleküle verschiedener Fleischextrakte mit IgE­Antikörpern der Betroffenen reagieren. Die Blutseren stammen von Patient­Innen des Allergiezentrums Floridsdorf und des Hospital La Paz in Madrid, mit denen die Forschungsgruppe kooperiert. Die Forschungsergebnisse dienen auch als Basis, um neue Behand­lungsstrategien für AllergikerInnen zu entwickeln. In Industrie­ländern leiden dreißig Prozent der Bevölkerung an IgE­ver­mittelten Allergien.

> Identifikation wichtiger Allergene> Biochemische, strukturelle und

immunologische Charakterisierung > Rekombinante Herstellung der

Allergene> Bessere Diagnose, neue

Behandlungsstrategien

ProjektdetailsProjekttitel: Characterization of meat allergens for improved diagnosis of meat allergyForschungsfeld: Allergy ResearchProjektlaufzeit: 01.12.2013 – 30.11.2016Projektleiterin: Univ.Doz.in Dr.in Ines SwobodaKooperationspartnerInnen: Institut für Pathophysio-logie und Allergieforschung der Medizinischen Universität Wien; Floridsdorfer Allergiezentrum, Wien; Abteilung für Chemie der Universität für Bodenkultur Wien; Abteilung für Allergie des Hospital La Paz, Madrid, SpanienFördergeber: FWF – Fonds zur Förderung der wissen-schaftlichen Forschung, Einzelprojekt

KontaktFH Campus WienFachbereich BiotechnologieCampus Vienna BiocenterHelmut­Qualtinger­Gasse 2, 1030 WienT: +43 1 606 68 77­3500biotechnologie@fh­campuswien.ac.at

© FH CAMPUS WIEN

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> Nahrungsmittelallergien auf der Spur

Ein Forschungsschwerpunkt der Arbeitsgruppe Immunolo-gie des Fachbereichs Biotechnologie liegt im Bereich von Nahrungsmittelallergien aus Allergenquellen tierischen Ursprungs. Allergische Reaktionen auf Nahrungsmittel zählen zu den häufigsten und zugleich gefährlichsten IgE-vermittelten Allergien, da sie lebensbedrohliche anaphy-laktische Reaktionen hervorrufen können. Im Zentrum dieses Projekts stehen die Allergene, also die Moleküle, die Nahrungsmittelallergien auslösen können.

Im Rahmen des Forschungsprojekts werden folgende Allergen­quellen tierischen Ursprungs näher untersucht: Fische, Hühner­eier und Hühnerfleisch. Ein Schwerpunkt des Projekts liegt in der Identifizierung der Allergene. Diese werden anschließend rekombinant hergestellt, gereinigt und biochemisch sowie im­munologisch untersucht. Gut charakterisierte, rekombinante Allergene können als Grundlage zur besseren Diagnose von Nahrungsmittelallergien eingesetzt werden. Darüber hinaus können mithilfe rekombinanter Fischallergene Kreuzreaktivitä­ten zwischen verschiedenen Fischen und mithilfe rekombinan­ter Allergene aus Hühnerei und Hühnerfleisch mögliche Kreuz­reaktivitäten zwischen diesen beiden Allergenquellen näher untersucht werden.

> Allergenidentifizierung > Allergencharakterisierung> Verbesserte Diagnose > Analyse von Kreuzreaktivitäten

ProjektdetailsProjekttitel: Allergien: Entwicklung von Methoden zur spezifischeren Diagnose von Nahrungsmittel-allergien und Untersuchung der Pathomechanismen von respiratorischen Allergien Forschungsfeld: Allergy ResearchProjektlaufzeit: 01.08.2013 – 31.07.2016Projektleiterin: Univ.Doz.in Dr.in Ines SwobodaKooperationspartnerInnen: Institut für Pathophysio-logie und Allergieforschung der Medizinischen Universität Wien, Floridsdorfer Allergiezentrum, Wien; Abteilung für Allergie des Hospital La Paz, Madrid, Spanien; Centre de Recherche Public, LuxemburgFördergeberin: Stadt Wien, MA 23 – Wirtschaft, Arbeit und Statistik

KontaktFH Campus WienFachbereich BiotechnologieCampus Vienna BiocenterHelmut­Qualtinger­Gasse 2, 1030 WienT: +43 1 606 68 77­3500biotechnologie@fh­campuswien.ac.at

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> Die Rolle von bronchialen und nasalen Epithelzellen bei Allergien

An sich harmlose Allergene aus der Umwelt lösen die Bil-dung von IgE-Antikörpern aus, die für Allergien verant-wortlich sind. Bei respiratorischen Allergien treten Zellen der Atemwege als erste mit Allergenen in Kontakt. Der Fachbereich Biotechnologie untersucht, welche Rolle sie in der allergischen Immunantwort spielen.

Analysiert wird, welche Gene und Signaltransduktionswege in nasalen und bronchialen Epithelzellen induziert werden, wenn sie Allergenquellen ausgesetzt sind. Dabei werden zwei Test­systeme verwendet: eine bronchiale Epithelzelllinie und Primär­zellen aus der Nasenschleimhaut. Als Allergenquellen werden Pollen von Gräsern, Bäumen, Unkräutern sowie Hausstaubmil­ben, Tierhaare und Pilzsporen getestet. Mittels Microarrays, Real­Time­PCR­Analysen sowie ELISA­Experimenten wird die Wirkung der unterschiedlichen Allergenquellen auf die Genex­pression in Epithelzellen auf RNA­ und Protein­Ebene unter­sucht. Ziel ist es, die Pathomechanismen der allergischen Reak­tion besser zu verstehen und neue Strategien zur Behandlung von respiratorischen Allergien zu entwickeln. Das Kompetenz­team für Zellbasierte Testsysteme im Bereich Immunologie leitet Univ.Doz.in Dr.in Ines Swoboda.

> Zellbasierte Testsysteme> Untersuchung auf RNA- und Protein-

Ebene> Verständnis der Pathomechanismen> Behandlungsstrategien von

respiratorischen Allergien

ProjektdetailsProjekttitel: Stadt Wien Kompetenzteam für Zellbasierte Testsysteme im Bereich Immunologie (CellImmun)Forschungsfeld: Allergy ResearchProjektlaufzeit: 15.01.2012 – 14.01.2015Projektleiterin: FH-Prof. Dr. Beatrix Kuen-KrismerKooperationspartnerInnen: Abteilung für HNO der Krankenanstalt Rudolfstiftung der Stadt Wien, Abteilung für HNO des Krankenhauses Hietzing, Sozialmedizinisches Zentrum Süd, Abteilung für HNO des Kaiser-Franz-Josef-Spitals, Fachbereich Bioengineering der FH Campus Wien, Institut für Molekulare Pathologie (IMP), WienFördergeberin: Stadt Wien, MA 23 – Wirtschaft, Arbeit und Statistik

KontaktFH Campus WienFachbereich BiotechnologieCampus Vienna BiocenterHelmut­Qualtinger­Gasse 2, 1030 WienT: +43 1 606 68 77­3500biotechnologie@fh­campuswien.ac.at

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> Toxische Stoffe: Tierversuche durch zellbasierte Testsysteme ersetzen

Medizinprodukte oder Arzneimittel können beim Menschen negative Reaktionen auslösen. Nachdem Tierversuche aus ethischen Gründen immer mehr abgelehnt werden, ist es notwendig, derartige Testmethoden durch In-vitro-Modelle zu ersetzen. Im Rahmen dieses Projekts entwickeln For-scherInnen eine validierte Methode, um sensibilisierende und irritierende Eigenschaften quantitativ und qualitativ zu beurteilen.

Mithilfe von zellbasierten In­vitro­Methoden soll eine Teststra­tegie erarbeitet werden, um die Biokompatibilität von Materiali­en zu charakterisieren. Dafür werden biologische Untersuchun­gen, sogenannte Bioassays, entwickelt, die nicht nur eine ausreichende Sensitivität gegenüber Spurenbestandteilen auf­weisen, sondern auch robust, einfach und kostengünstig sind. Damit liefern sie Herstellern von Pharma­ und Medizinproduk­ten die bestmöglichen Daten, um irritierende und sensibilisie­rende Wirkungen ihrer Consumer­Produkte zu testen.

> Validierte Methode > Qualitative und quantitative

Beurteilung sensibilisierender/irritierender Eigenschaften

> Teststrategie zur Biokompatibilitäts-Charakterisierung

> Entwicklung von Bioassays

ProjektdetailsProjekttitel: BioRelation – Irritation und Sensibili-sierung – Entwicklung neuer In-vitro-Beurteilungs-systeme von medizinischen ProduktenForschungsfeld: Cell Based Test SystemsProjektlaufzeit: 01.06.2013 – 31.05.2017Projektleiter: FH-Prof. Dr. Thomas CzernyKooperationspartner: Österreichisches Forschungs-institut für Chemie und Technik (ofi)Fördergeberin: FFG – Österreichische Forschungsför-derungsgesellschaft mbH, Programm COIN Aufbau

KontaktFH Campus WienFachbereich BiotechnologieCampus Vienna BiocenterHelmut­Qualtinger­Gasse 2, 1030 WienT: +43 1 606 68 77­3500biotechnologie@fh­campuswien.ac.at

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> Antisense-Technik zur medikamentösen Behandlung von Krankheiten

Antisense Oligos werden verwendet, um Gene im Organis-mus zu blockieren. Sie bieten damit die Möglichkeit, in die molekularen Mechanismen von Krankheiten wie Krebs ein-zugreifen. Das Biotechunternehmen ugichem entwickelt Peptid-Nukleinsäuren (Peptide-Nucleic-Acids, PNAs) für die pharmazeutische Anwendung beim Menschen. Gemeinsam mit ugichem testet der Fachbereich Biotechnologie ein neues Konzept für PNA-Anwendungen.

PNA ist ein Analogon, also eine chemische Verbindung mit struktureller oder funktioneller Ähnlichkeit mit den Nuklein­säuren RNA und DNA. Mithilfe der Antisense­Technik werden speziell RNA­Moleküle geblockt, um die Expression eines Gens gezielt abzuschwächen oder zu verhindern. Im Rahmen des Projekts werden PNAs mit speziellen Endgruppen ausgestattet (Catemer­PNAs). Dadurch soll die Effizienz dieser Antisense­Wirkstoffe deutlich gesteigert werden. Mit den verbesserten PNAs wird der Wnt­Signalweg beeinflusst, der bei Krebserkran­kungen eine wichtige Rolle spielt.

> Peptide-Nucleic-Acids, PNAs> Pharmazeutische Anwendungen> Neues Konzept für PNA-Anwendungen> Höhere Effizienz der Antisense-

Wirkstoffe

ProjektdetailsProjekttitel: Catemer – Ugimere für therapeutische Anwendungen Forschungsfeld: Cell Based Test SystemsProjektlaufzeit: 01.10.2012 – 30.09.2014Projektleiter: FH-Prof. Dr. Thomas CzernyKooperationspartnerin: ugichem Gesellschaft für Organische Chemie mbHFördergeberin: FFG – Österreichische Forschungsför-derungsgesellschaft mbH, Brückenschlagprogramm

KontaktFH Campus WienFachbereich BiotechnologieCampus Vienna BiocenterHelmut­Qualtinger­Gasse 2, 1030 WienT: +43 1 606 68 77­3500biotechnologie@fh­campuswien.ac.at

© MATTHIAS VONBRÜLL

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> Verbrennungen erfolgreich nachbehandeln

Nachbrennen (Burn Wound Progression) ist eine erhebliche Komplikation bei der Behandlung von Verbrennungen, bei der Zellen während des Heilungsprozesses absterben. Ge-meinsam mit der MedUni Wien untersucht der Fachbereich Biotechnologie die Regulation des Heat Shock-Signalwegs nach Verbrennungen, um deren Behandlung zu verbessern.

Als Folge der Hitze entstehen denaturierte Proteine und blo­ckieren die zellulären Signal­ und Synthesewege. Werden sie nicht eliminiert, reduzieren sie die Überlebensrate der Zellen dramatisch. Durch den Heat Shock Response werden denatu­rierte Proteine entfernt. Bei der Untersuchung dieses zellulären Signalwegs stellten ForscherInnen des Fachbereichs Biotechno­logie fest, dass er nach kurzer Hitzeeinwirkung nur langsam aktiviert wird. Sie entwickelten als Hypothese eine spezielle Behandlung, das sogenannte „Post Stress Treatment” (PST). Die Idee ist, durch eine Behandlung mit geringem Stress nach der Verbrennung den Heat Shock Response rascher zu aktivie­ren. Bei Fischembryonen konnte damit eine eindeutige Verbes­serung beim Überleben der Zellen erreicht werden.

> Heat Shock Response> Verzögerte Reaktion nach kurzer

Hitzeeinwirkung> Entwicklung der Behandlung „Post

Stress Treatment” > Experimente in Zellkultur und an

Fischembryonen

ProjektdetailsProjekttitel: Post Stress Treatment of Burn InjuriesForschungsfeld: Cell Based Test SystemsProjektlaufzeit: 01.10.2012 – 30.09.2015Projektleiter: FH-Prof. Dr. Thomas CzernyKooperationspartnerin: Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie der Medi-zinischen Universität WienFördergeber: FWF – Fonds zur Förderung der wissen-schaftlichen Forschung, Einzelprojekt

KontaktFH Campus WienFachbereich BiotechnologieCampus Vienna BiocenterHelmut­Qualtinger­Gasse 2, 1030 WienT: +43 1 606 68 77­3500biotechnologie@fh­campuswien.ac.at

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DIE ZUKUNFT – FORSCHEN AN DER SCHNITTSTELLE DER DISZIPLINEN Applied Life Sciences14

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> Funktionelle Genomforschung mit Fischen

Das Verständnis des menschlichen Genoms ist für die medizinische Forschung und vor allem für die Entwicklung neuer Therapien von zentraler Bedeutung. Funktionelle Genomforschung konzentriert sich auf die Gene. Im Rahmen einer Stiftungsprofessur am Fachbereich Bio-technologie wird das Fischmodellsystem verwendet, um die Funktion von Genen zu studieren. Der Einsatz dieser Technologien ermöglicht Studierenden eine topaktuelle Ausbildung. Die Stiftungsprofessur hat FH-Prof. Dr. Thomas Czerny inne.

Ein unerwartetes Resultat der aktuellen Genomforschung ist die gute Übereinstimmung des menschlichen Genoms mit dem Genom von anderen Wirbeltieren. Bei der Untersuchung der molekularen Mechanismen eignet sich im Besonderen das Fisch­modellsystem für In­vivo­Experimente. Signalwege, an die die molekulare Medizin bei therapeutischen Ansätzen zunehmend anknüpft, lassen sich gerade bei Fischen sehr gut genetisch manipulieren. Sie bieten somit die Möglichkeit einer effizienten Analyse von Wirkstoffen in einem In­vivo­System und helfen so, Fragestellungen der Funktionellen Genomforschung und des Drug Screening zu beantworten.

> Stiftungsprofessur> Forschungsschwerpunkt Funktionelle

Genomforschung> Forschungsfeld Signalling Pathways > Fischmodell als In-vivo-System

ProjektdetailsProjekttitel: Stadt Wien Stiftungsprofessur Funktionelle GenomforschungForschungsfeld: Cell Based Test SystemsProjektlaufzeit: 01.05.2010 – 30.04.2014Projektleiterin: FH-Prof. Dr. Beatrix Kuen-KrismerFördergeberin: Stadt Wien, MA 23 – Wirtschaft, Ar-beit und Statistik

KontaktFH Campus WienFachbereich BiotechnologieCampus Vienna BiocenterHelmut­Qualtinger­Gasse 2, 1030 WienT: +43 1 606 68 77­3500biotechnologie@fh­campuswien.ac.at

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Technik

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> Bipolarer Leistungsfluss in intelligenten Stromnetzen

Der Fachbereich Informationstechnologien und Telekom-munikation forscht an preiswerten und kompakten Lösun-gen für die dezentrale Speicherung von elektrischer Ener-gie. Im Projekt „4-Quadrant-Umrichter“ wird ein Testaufbau für einen neuen Umrichter mit bipolarem Leistungsfluss für Spannungsstabilisierung und Energiespeicherung in intelligenten Stromnetzen, sogenannten „Smart Grids“, entwickelt.

Der Trend geht in Richtung dezentraler Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen wie Photovoltaik. Da Lieferung und Ver­brauch von Strom zeitlich entkoppelt sind, müssen neue Tech­nologien eingesetzt werden, um elektrische Energie zu speichern – am besten dezentral. Der Fachbereich arbeitet an einer Lösung, bei der ein neuer AC/DC­Umrichter entwickelt wird. Dieser basiert auf einem neuartigen Schaltungsprinzip und stellt die Ankopplungsstelle zu Speicherbatterien im Netz dar. Wesentlich ist, dass der Leistungsfluss in beide Richtungen mit hohem Wirkungsgrad erfolgt: die Ladung der Batterien vom Netz aus sowie die Speisung des Netzes von den Batterien.

> Smart Grids> Dezentrale Stromerzeugung und

Stromspeicherung > Bipolarer Leistungsfluss> Preiswerte und kompakte Lösung mit

hohem Wirkungsgrad

ProjektdetailsProjekttitel: Testaufbau für einen neuen Umrichter mit bipolarem Leistungsfluss für Spannungs-stabilisierung und EnergiespeicherungForschungsfeld: Smart & Green TechnologiesProjektlaufzeit: 01.01.2012 – 30.06.2015 Projektleiter: FH-Prof. DI Johann WalzerKooperationspartner: DI Dr. Wolfgang Enders, Fronius International GmbHFördergeberin: FFG – Österreichische Forschungs-förderungsgesellschaft mbH/Klima- und Energie-fonds, Programm Neue Energien 2020

KontaktFH Campus WienFachbereich Informationstechnologien und TelekommunikationFavoritenstraße 226, 1100 WienT: +43 1 606 68 77­2130informatik@fh­campuswien.ac.at

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> Papierindustrie: Mit Prozesssimulation einen Schritt voraus

Der IT-Spezialist Tieto startete gemeinsam mit Mondi und der FH Campus Wien ein Projekt, bei dem Prozesse einer Papierfabrik simuliert werden, um den realen Abläufen immer einen Schritt voraus zu sein. Angewendet werden modernste Produktionsplanungs-Algorithmen sowie Prozesssimulations- und Prozessregelungstechnik.

Mit dynamischer Prozesssimulation ist sichergestellt, dass drohende Fehler oder gar Ausfälle der Produktion vorhergesagt werden und rechtzeitig korrigierend eingegriffen werden kann. Regeltechnische Optimierungen von Teilanlagen werden mit Simulations­ und Optimierungsalgorithmen für die Produktions­ und Energieplanung der gesamten Fabrik vernetzt. Echtzeit­ Interaktion unterstützt die MitarbeiterInnen, bei Fehlern rasch die Ursachen zu finden.

> Modernste Produktionsplanungs-Algorithmen

> Prozesssimulations- und Prozessregelungstechnik

> Rechtzeitige Korrektur bei drohenden Fehlern und Produktionsausfällen

> Softwaretesting

ProjektdetailsProjekttitel: Holistic Manufacturing Intelligence³ – HMI³Forschungsfeld: Manufacturing and AutomationProjektlaufzeit: 19.01.13 – 20.02.14Projektleiter: DI Udo UnterwegerKooperationspartner: Mondi Auftraggeberin: Tieto Austria GmbH

KontaktFH Campus WienFachbereich High Tech ManufacturingFavoritenstraße 226, 1100 WienT: +43 1 606 68 77­2300manufacturing@fh­campuswien.ac.at

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> Wissensdrehscheibe für sichere Systeme

An der FH Campus Wien wurde das Safety Competence Center Vienna (SCCV) aufgebaut, das im Rahmen des Vienna Institute for Safety & Systems Engineering (VISSE) weitergeführt wird und in Kontinentaleuropa als einzig-artige Wissensdrehscheibe fungiert. Geforscht wird auf dem Gebiet der System Safety (Systemsicherheit) im Engineering-Bereich. Gerade Unternehmen aus Automotive, Railway, Luftfahrt sowie Maschinen- und Anlagenbau brauchen dieses Know-how.

Systeme sollen so sicher entwickelt und betrieben werden, dass sie weder Menschen noch der Umwelt oder dem System selbst Schaden zufügen können. Die Arbeit konzentriert sich auf die Prozessebene. Mit der innovativen Entwicklung des Integrati­ven Safety Prozesses (ISaPro®) wird der Bedarf nach einer ganzheitlichen und damit kosteneffizienten Vorgehensweise gedeckt. Das ermöglicht Unternehmen, die zunehmende Anzahl an Safety­Normen und ­Standards einzuhalten, und zwar in Übereinstimmung mit den geforderten Prozessreifegradmodel­len der Industrie und standardisierten Methoden des Qualitäts­ und Projektmanagements. Neben der Forschung entwickelt das SCCV Spezial­Trainings für Fachkräfte aus der Wirtschaft. Das generierte Wissen fließt auch in die Lehre ein.

> Entwicklung eines Integrativen Safety Prozesses (ISaPro®)

> Anpassbarkeit auf verschiedene Branchen

> Ganzheitlich und kostengünstig> Safety-Trainings für Wirtschaft und

Industrie

ProjektdetailsProjekttitel: Aufbau eines Safety-Kompetenzzen-trums „Safety Competence Center Vienna“ (SCCV)Forschungsfeld: Security and SafetyProjektlaufzeit: 01.05.2009 – 30.04.2014Projektleiter DI (FH) Hans Tschürtz, MSc MScKooperationspartnerInnen: Unternehmen aus Auto-motive, Railway, Luftfahrt sowie Maschinen- und AnlagenbauFördergeberin: FFG – Österreichische Forschungsför-derungsgesellschaft mbH, Programm COIN Aufbau

KontaktFH Campus WienVienna Institute for Safety & Systems EngineeringFavoritenstraße 226, 1100 WienT: +43 1 606 68 77­8400visse@fh­campuswien.ac.at

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> Virtuelle Photovoltaik bei jedem Wind und Wetter

Eine Photovoltaik-Lehr- und Forschungsanlage auf dem Dach der FH Campus Wien sorgt für sauberen Strom im hauseigenen Netz. Im Rahmen des Projekts wird diese Anlage virtuell als Computersimulation dargestellt. Damit können Experimente und Untersuchungen unabhängig von Wind und Wetter zu jeder Tages- und Jahreszeit durchge-führt werden.

Die Lehr­ und Forschungsanlage wird mit zusätzlicher präziser Sensorik und Messtechnik ausgestattet. Geforscht wird zu Fragen des wirtschaftlichen Betriebs, der Diagnostik und Fehler erkennung. Das Forschungsteam untersucht auch, wie Energie lokal effizient gespeichert und wie Photovoltaik optimal in intelligente Elektrizitätsnetze (Smart Grids) eingebunden wird. In der Lehre bietet das virtuelle Photovoltaik­Labor Studierenden der Studiengänge Angewandte Elektronik und Technisches Management in der Vertiefungsrichtung Umwelt­technik die Möglichkeit, Photovoltaik aktiv und anschaulich zu erfahren.

> Virtuelles Simulationsmodell> Performanceoptimierung> Diagnostik und Fehlererkennung> Lokale Speicherung und Einbindung in

Smart Grids

ProjektdetailsProjekttitel: Virtuelles Photovoltaik-Labor Forschungsfeld: Smart & Green TechnologiesProjektlaufzeit: 01.10.2013 – 30.09.2016Projektleiter: FH-Prof. DI Rudolf Oberpertinger, MBAFördergeberin: Stadt Wien, MA 23 – Wirtschaft, Ar-beit und Statistik

KontaktFH Campus WienFachbereich Angewandte ElektronikFavoritenstraße 226, 1100 WienT: +43 1 606 68 77­2110elektronik@fh­campuswien.ac.at

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> Lebensnetz – das Spiel mit der Vergangenheit

Serious Games unterstützen körperliche und geistige Akti-vierung. Gemeinsam mit ovos media und anderen externen PartnerInnen entwickelt die FH Campus Wien ein Spiel für die Generation 60plus – gegen das Vergessen und für das Erinnern. Eingesetzt werden soll das Spiel „Lebensnetz“, um Demenz im Anfangsstadium zu behandeln oder vorzu-beugen.

Es geht darum, SpielerInnen angemessene körperliche Aktivität abzuverlangen und das reale soziale Umfeld zu aktivieren. Erfasst werden biografische Daten wie Erinnerungen, Stamm­bäume, Lebensläufe, Fotos, Geschichten. Diese fließen in Spiel­anwendungen wie zum Beispiel Memory mit Fotos von Ver­wandten ein. Die SpielerInnen machen Eingaben und können im Spiel einen Bezug zu ihrem Leben und Alltag herstellen. Das ermöglicht es ihnen, ihr geistiges, körperliches und soziales Wohlbefinden zu verbessern oder zu erhalten. Im Rahmen des Projekts soll ein Prototyp mit BenutzerInnentests unter wissen­schaftlicher Begleitforschung entwickelt werden.

> Verbesserung oder Erhaltung des geistigen, körperlichen und sozialen Wohlbefindens

> Bedarfserhebung mit AnwenderInnen, Angehörigen sowie GesundheitsexpertInnen

> Klärung der technischen Machbarkeit unter Einsatz von Kinect

> Entwicklung eines Prototyps mit BenutzerInnentests

ProjektdetailsProjekttitel: Lebensnetz – Gestengesteuertes Computerspiel zur Demenzprävention und -therapieForschungsfeld: Ambient Assisted LivingProjektlaufzeit: 01.07.2012 – 30.06.2014Projektkoordinatorin der FH Campus Wien: Priv.-Doz.in Dr.in Tanja Stamm, MBA MSc PhDKooperationspartnerInnen: ovos realtime 3D GmbH (Projektleitung), Institut für Gestaltungs- und Wirkungsforschung der Technischen Universität Wien, Caritas der Erzdiözese Wien (Caritasverband) gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Österreichische Plattform für Interdis-ziplinäre Alternsfragen (ÖPIA), PlanSinn GmbH – Büro für Planung & Kommunikation, Heinrich Hoffer, ovos media consulting gmbhFördergeberin: FFG – Österreichische Forschungs-förderungsgesellschaft mbH, Programm benefit

KontaktFH Campus WienFachbereich Health Assisting EngineeringFavoritenstraße 226, 1100 WienT: +43 1 606 68 77­4380hae@fh­campuswien.ac.at

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Bauen und Gestalten

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> Straße und Schiene optimal organisiert und koordiniert

Eine zentrale Aufgabe im Verkehrssektor ist es, die Ver-kehrsinfrastrukturplanung und -bereitstellung sowie den Betrieb von verschiedenen Verkehrsträgern effektiv zu ko-ordinieren. Dabei zählen KundInnenservice und effizienter Ressourceneinsatz. Das Projekt EVOLUTION befasst sich mit den Vor- und Nachteilen, die unterschiedliche Organisa-tionsstrukturen in verkehrsträgerübergreifenden Netzen mit sich bringen.

Neben einer Analyse der individuellen Gründe für eine gewählte Organisationsform sollen Best Practice­Beispiele für intermoda­le Zusammenarbeit und aktuelle organisatorische Entwicklun­gen erarbeitet werden. Ergebnis des Projekts ist ein „Tool­Kit“, aus dem mittels eines Kriterienkatalogs Maßnahmen zur Ver­besserung der verkehrsträgerübergreifenden Kooperation abgeleitet werden können. EVOLUTION wird im Rahmen der PIARC, der Weltstraßenvereinigung, durchgeführt. Die PIARC beschäftigt sich mit Fragen der sicheren, umweltfreundlichen, nachhaltigen Mobilität.

> Vor- und Nachteile von Organisationsformen

> Analyse der Gründe für gewählte Organisationsform

> Tool-Kit zur optimierten Kooperation> Best Practice-Beispiele

ProjektdetailsProjekttitel: EVOLUTION – Verkehrsträgerüber-greifende Netze – Internationale Analyse von aus-gewählten Verkehrsinfrastrukturorganisationen Forschungsfeld: Construction EconomyProjektlaufzeit: 29.04.2013 – 31.12.2015Projektleiter: Dr. Markus Vill, DI Dr. Rainer StempkowskiKooperationspartnerin: Stempkowski Baumanage-ment & Bauwirtschaft Consulting GmbH Auftrag geberin: ASFINAG Autobahnen- und Schnell-straßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft

KontaktFH Campus WienDepartment Bauen und GestaltenFavoritenstraße 226, 1100 WienT: +43 1 606 68 77­2200bau@fh­campuswien.ac.at

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Bauen und Gestalten DIE ZUKUNFT – FORSCHEN AN DER SCHNITTSTELLE DER DISZIPLINEN 23

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> Straßen- und Eisenbahnbrücken realistisch und zuverlässig bewerten

Die FH Campus Wien entwickelt gemeinsam mit der TU Wien und der TU Graz ein praxisgerechtes Ingenieurmodell, um den tatsächlichen Querkraftwiderstand bei Bestands-brücken aus Stahlbeton zu ermitteln, der nach derzeit gül-tigen Rechenmodellen für den Weiterbetrieb zu gering scheint. Dadurch sollen unnötige Verstärkungen bzw. Ersatzneubauten bei noch gut erhaltenen Tragwerken vermieden werden.

Die meisten Straßen­ und Eisenbahnbrücken wurden nach heute nicht mehr geltenden Normen geplant und errichtet. Muss eine Bestandsbrücke statisch­konstruktiv überprüft werden, wendet man jedoch aktuelle Normen an. Das führt dazu, dass die der­zeit geforderten Nachweise der Schubtragfähigkeit nicht mehr erbracht werden können. Versuche an Brückenträgern haben gezeigt, dass speziell bei der Querkrafttragfähigkeit zum Teil noch hohe Tragreserven vorhanden sind, die sich anhand der aktuellen Modelle nicht abbilden lassen. Im Rahmen des Pro­jekts werden Versagensmechanismen untersucht und Bemes­sungsmodelle nach internationalen Normen verglichen.

> Unterschiedliche Rechenmodelle „alt und neu“

> Tragreserven bei Bestandsbrücken > Untersuchung von

Versagungsmechanismen > Vergleich von Bemessungsmodellen

nach internationalen Normen> Praxisgerechtes Ingenieurmodell

ProjektdetailsProjekttitel: Ingenieurmodell für Querkraftnachwei-se und numerische Simulation von kombinierter Querkraft- und TorsionsbeanspruchungForschungsfeld: Structural EngineeringProjektlaufzeit: 01.07.2013 – 30.06.2015Projektleiter: Dr. Markus VillKooperationspartnerInnen: Technische Universität Wien, Technische Universität Graz FördergeberInnen: ÖBB-Infrastruktur AG, ASFINAG, bmvit im Rahmen des Programmes Verkehrsinfra-strukturforschung VIF, abgewickelt durch die FFG – Österreichische Forschungsförderungs-gesellschaft mbH

KontaktFH Campus WienDepartment Bauen und GestaltenFavoritenstraße 226, 1100 WienT: +43 1 606 68 77­2200bau@fh­campuswien.ac.at

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DIE ZUKUNFT – FORSCHEN AN DER SCHNITTSTELLE DER DISZIPLINEN Bauen und Gestalten24

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Public Sector

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> Human Factor im Risikomanagement

Der Fachbereich Risiko- und Sicherheitsmanagement ver-knüpft erstmals die Potenziale von objektiv gemessenen biometrischen und chronobiologischen Daten mit den Anforderungen der Risikoforschung. Mittels Messungen der Herz-Raten-Variabilität (HRV) wird untersucht, ob Führungskräfte Risiken in Abhängigkeit von Faktoren wie Belastbarkeit und Vitalität einschätzen.

Die Ursachenforschung bei Entscheidungen von Führungskräf­ten gehört zur Risikoanalyse. Ein wesentlicher Einflussfaktor auf Entscheidungen ist die persönliche Belastung, die über die Herz­Raten­Variabilität gemessen werden kann. Das ist die Fähigkeit eines Organismus, die Frequenz des Herzrhythmus zu verändern. Im Rahmen des Forschungsprojekts soll heraus­gefunden werden, ob die HRV­Messung ein geeignetes Mittel ist, MitarbeiterInnen oder Führungskräfte in Krisensituationen zu unterstützen. Am Ende soll ein umfassendes Risikomanage­mentmodell entwickelt werden, das den Human Factor als wich­tigen Teil einer Organisation anerkennt und miteinbezieht.

> Führungsentscheidung als Ursache von Fehlentwicklungen

> Messung persönlicher Belastung durch Herz-Raten-Variabilität (HRV)

> Einfluss auf Risikoeinschätzung

> Risikomanagementmodell unter Einbeziehung des Human Factor

ProjektdetailsProjekttitel: Stadt Wien Kompetenzteam „Human Factor im Risikomanagement“ Forschungsfeld: Secure SocietiesProjektlaufzeit: 01.09.2011 – 28.02.2014Projektleiter: FH-Prof. Dr. Peter GrabnerFördergeberin: Stadt Wien, MA 23 – Wirtschaft, Arbeit und Statistik

KontaktFH Campus WienFachbereich Risiko­ und SicherheitsmanagementFavoritenstraße 226, 1100 WienT: +43 1 606 68 77­2150sicherheitsmanagement@fh­campuswien.ac.at

DIE ZUKUNFT – FORSCHEN AN DER SCHNITTSTELLE DER DISZIPLINEN Public Sector26

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Gesundheit

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> Die Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung auf dem Prüfstand

Der Fachbereich Gesundheits- und Krankenpflege führte eine Evaluationsstudie durch, auf deren Basis der Studien-gang inhaltlich reflektiert und überarbeitet wurde. Primä-res Ziel war es, das Ausbildungscurriculum mit Lehrinhalten und Kompetenzzielen wissenschafts- und praxisorientiert zu bewerten und weiterzuentwickeln. Zusätzlich bietet die Studie einen guten Einblick in Studien- und Karrierebiogra-fien.

Die Begleitforschung stützt sich auf die Befragung von Studie­renden, ExpertInnen und AbsolventInnen. Gestellt wurden Fragen wie: Warum studieren Menschen bei uns Gesundheits­ und Krankenpflege? Welche Lehrinhalte werden ausgewählt, um welche Kompetenzen zu vermitteln? Die AbsolventInnenbe­fragung drehte sich um Themen wie Berufseinstiege, ­umstie­ge, ­verweildauer, Weiterbildungspräferenzen sowie Karriere­perspektiven. Auf Basis der Evaluationsforschung wurde der Studiengang 2013 erfolgreich überarbeitet.

> Studierendenbefragung zur Studienwahl

> ExpertInnenbefragung zu Lehrinhalten und Lehrzielen

> AbsolventInnenbefragung zu Berufs- und Karrierethemen

> Basis für die Qualitätssicherung des Studiengangs

ProjektdetailsProjekttitel: Wissenschaftsbasierte Bewertung des Ausbildungscurriculums und Begleitstudie im BA-STG-GUKForschungsfeld: Health Care ResearchProjektlaufzeit: 15.11.2010 – 30.09.2013Projektleiterin: FH-Prof.in Mag.a Dr.in Roswitha Engel

KontaktFH Campus WienFachbereich Gesundheits­ und Krankenpflege Favoritenstraße 226, 1100 WienT: +43 1 606 68 77­4000pflege@fh­campuswien.ac.at

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DIE ZUKUNFT – FORSCHEN AN DER SCHNITTSTELLE DER DISZIPLINEN Gesundheit28

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> Mit SimulationspatientInnen einen dritten Lernort schaffen

SchülerInnen der Gesundheits- und Krankenpflege lernen im Unterricht und im Rahmen von Praktika in Krankenhäu-sern. An einem „dritten Lernort“ haben sie die Möglichkeit, mithilfe von „SimulationspatientInnen“ unter praxisnahen Bedingungen Beratungsgespräche durchzuspielen. Im Rahmen einer Studie wurde der „dritte Lernort“ evaluiert.

Untersucht wurde, welche spezielle Wissenserweiterung bei SchülerInnen für Gesundheits­ und Krankenpflege durch den Einsatz von SimulationspatientInnen erzielt werden kann. Darü­ber hinaus wurde gefragt, wie SchülerInnen, LehrerInnen und TutorInnen den Einsatz von SimulationspatientInnen empfanden und wie sich diese wiederum in ihrer Rolle erlebten. Die Fragen wurden anhand eines experimentellen Designs mit Versuchs­ und Kontrollgruppe sowie mittels Fokusgruppendiskussionen untersucht.

> Simulation von Beratungsgesprächen > Wissenserweiterung durch

SimulationspatientInnen > aus Sicht der SchülerInnen,

LehrerInnen und TutorInnen > aus Sicht der SimulationspatientInnen

ProjektdetailsProjekttitel: Begleitevaluationsstudie Einrichtung eines dritten Lernorts – mit Integration von Simula-tionspatientInnen Forschungsfeld: Health Care ResearchProjektlaufzeit: 01.12.2012 – 31.10.2014Projektleiterin: Mag.a Shajen Simonet-ShirwanAuftraggeberInnen: Geschäftsbereich Pflegema-nagement des Wiener Krankenanstaltenverbundes und Schule für allgemeine Gesundheits- und Kran-kenpflege am Sozialmedizinischen Zentrum Ost

KontaktFH Campus WienFachbereich Gesundheits­ und Krankenpflege Favoritenstraße 226, 1100 WienT: +43 1 606 68 77­4000pflege@fh­campuswien.ac.at

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Soziales

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> Gesundheitsfördernde Zusammenarbeit im öffentlichen Raum verbessern

Polizei, Sozialarbeit, aber auch andere Berufsgruppen, die den öffentlichen Raum mitgestalten und Ansprechperso-nen von Obdach- und Wohnungslosen sind, sollen im Rah-men dieses Projekts ihre Kooperation und Koordination verbessern, um gemeinsam effizient gesundheitsfördernde Maßnahmen zu setzen.

Die Zahl von obdach­ und wohnungslosen Menschen wächst. Viele von ihnen konsumieren legale und illegale Substanzen wie Alkohol oder Drogen und tragen ein großes Gesundheitsrisiko. Mit Gewalt verbundene Konflikte in der Öffentlichkeit sind eine weitere Folge. PolizistInnen und SozialarbeiterInnen müssen einschreiten oder sind AnsprechpartnerInnen. Das Projekt er­möglicht es, einen Einblick in dieses breite Spektrum zu gewin­nen und aufeinander abgestimmte, nachhaltige Interventions­ und Kommunikationsstrukturen auf kommunaler, Bezirks­ und Landesebene aufzubauen. Es wird im 1., 10. und 16. Bezirk in Wien und in den niederösterreichischen Gemeinden Hollabrunn, St. Pölten und Wiener Neustadt durchgeführt.

> Einbindung verschiedener Berufsgruppen

> Aufeinander abgestimmte Vorgehensweisen und Handlungsleitlinien

> Aufbau nachhaltiger Strukturen für die Kommunikation und Kooperation

> Auf Gemeinde-, Bezirks- und Landesebene

ProjektdetailsProjekttitel: AGORAForschungsfeld: Social SpaceProjektlaufzeit: 17.09.2012 – 19.05.2015Projektkoordinatorin der FH Campus Wien: FH-Prof.in Mag.a Judith Haberhauer KooperationspartnerInnen: Europäisches Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung (Leitung), FH St. PöltenFördergeberInnen: Fonds Gesundes Österreich (FGÖ), Wiener Gesundheitsförderung – WIG, NÖ Gesund-heits- und Sozialfonds, Abt. Gesundheitsvorsorge „Tut gut!“

KontaktFH Campus WienKompetenzzentrum für Soziale ArbeitFavoritenstraße 226, 1100 WienT: +43 1 606 68 77­8300kosar@fh­campuswien.ac.at

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Soziales DIE ZUKUNFT – FORSCHEN AN DER SCHNITTSTELLE DER DISZIPLINEN 31

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> Jugenddelikte oder alles nur ein Spiel

Jugendliche StraftäterInnen empfinden ihr Tun häufig an-ders als Erwachsene. So ist gerade „Handyraub“ unter Jugendlichen ein typisches Delikt, das oft mehr als Spiel und nicht als kriminelles Delikt gesehen wird. Im Rahmen dieses Projekts sollen Muster, nach denen Jugendliche wahrnehmen und bewerten, und die dahinter liegenden Logiken, nach denen sie deuten und rechtfertigen, sichtbar gemacht werden. Dieses Know-how soll in der Praxis auch für präventive Maßnahmen genutzt werden.

Unterschiedliche Wahrnehmungs­ und Bewertungsweisen wer­den umso deutlicher, wenn straffällige Verhaltensweisen unter Jugendlichen in ihrem Alltagskontext betrachtet werden. Nicht selten haben TäterInnen auch selbst Erfahrungen als Opfer gemacht. Geforscht wird anhand zahlreicher Gruppendiskussio­nen, Einzelinterviews mit straffälligen Jugendlichen und mit SozialarbeiterInnen, ExekutivbeamtInnen, JugendrichterInnen, BewährungshelferInnen etc. Darauf aufbauend, werden rund 1.600 Mädchen und Burschen computergestützt unter Einsatz von innovativen Audio­Vignetten – systematisch variierte Delikt szenarien präsentiert als kurze Nachrichtenbeiträge – in Wien befragt.

> Jugendliche Wahrnehmungs- und Bewertungsmuster sowie Deutungs- und Legitimierungslogiken

> Präventive Maßnahmen > Gruppendiskussionen,

Einzelinterviews, ExpertInneninterviews

> Befragung von 1.600 Jugendlichen

ProjektdetailsProjekttitel: Peer Delinquency: Wahrnehmung und Bewertung typischer Jugenddelikte aus der Sicht Jugendlicher als Grundlage für Präventionsmaß-nahmen Forschungsfeld: Social Work ResearchProjektlaufzeit: 01.07.2012 – 31.08.2014Wissenschaftliches Team: Mag.a Dr.in Christiane Atzmüller (Leitung), Mag.a Dr.in Ingrid Kromer KooperationspartnerInnen: Verein JUVIVO, Verein Neustart – Bewährungshilfe, Konfliktregelung, Sozialarbeit; Polizei (Bundeskriminalamt/Kriminal-prävention; BMI/Exekutivdienst)Fördergeberin: FFG – Österreichische Forschungs-förderungsgesellschaft mbH, Programm KIRAS Sicherheitsforschung

KontaktFH Campus WienKompetenzzentrum für Soziale ArbeitFavoritenstraße 226, 1100 WienT: +43 1 606 68 77­8300kosar@fh­campuswien.ac.at

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> BürgerInnen über die virtuelle Welt beteiligen

Im Rahmen des Forschungsprojekts „ways2gether“ wurden neue Instrumente und Technologien getestet, die eine BürgerInnenbeteiligung in Verkehrsplanungs- und Gestal-tungsprozessen unterstützen. Mit Augmented Reality können sich BürgerInnen via Tablet ein besseres Bild von Verkehrsanlagen machen, die neu gebaut oder gestaltet werden und anschließend ihre Meinung posten.

BürgerInnen könnten beispielsweise eine geplante Fußgänger­Innenzone nicht nur ansehen, sondern sich auch virtuell darin bewegen. So ist eine Umgestaltung bereits in der Planungs­phase „greifbar“. Web 2.0 erleichtert zusätzlich, Meinungen unmittelbar nach den gewonnenen Eindrücken mitzuteilen. Untersucht wurde auch, ob mehr BürgerInnen durch den Einsatz von Augmented Reality und Web 2.0 erreicht werden als über herkömmliche Zugänge der BürgerInnenbeteiligung. Herausgestellt hat sich, dass vor allem technikaffine und jüngere Menschen leichter einbezogen werden können.

> Neue Instrumente und Technologien zur BürgerInnenbeteiligung

> Augmented Reality > Web 2.0> Greifbarere Planung

ProjektdetailsProjekttitel: ways2gether – Zielgruppenspezifischer Einsatz von Augmented Reality und Web 2.0 in partizipativen VerkehrsplanungsprozessenForschungsfeld: Social SpaceProjektlaufzeit: 01.02.2011 – 31.01.2013Projektkoordinator der FH Campus Wien: Christoph Stoik, MAKooperationspartnerInnen: JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH (Projektleitung) Department für Raum, Landschaft, Infrastruktur der Universität für Bodenkultur Wien; MJ Land-schaftsplanung e.U., DI Martina Jauschneg; ver-kehrplus Prognose, Planung und Strategieberatung GmbH; Forschungsgesellschaft Mobilität – Austrian Mobility Research, FGM-AMOR, Gemeinnützige GmbHFördergeberin: FFG – Österreichische Forschungs-förderungsgesellschaft mbH, Programm ways2go – Innovation und Technologie für den Wandel der Mobilitätsbedürfnisse

KontaktFH Campus WienKompetenzzentrum für Soziale ArbeitFavoritenstraße 226, 1100 WienT: +43 1 606 68 77­8300kosar@fh­campuswien.ac.at

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Soziales DIE ZUKUNFT – FORSCHEN AN DER SCHNITTSTELLE DER DISZIPLINEN 33

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> Studie gibt Pflegekindern in der Wiener Nachkriegszeit eine Stimme

Die Studie Lebenswelt der Pflegekinder in der Wiener Nachkriegszeit von 1955 bis 1970 wurde im Auftrag der Stadt Wien (MA 11) im Rahmen der historischen Aufarbei-tung der Fremdunterbringung von Kindern und Jugendli-chen in Pflegefamilien durchgeführt. Es ging darum, die alltags- und lebensweltlichen Erfahrungen von Kindern in Einzelpflege oder in Großpflegefamilien darzustellen und den Kindern eine Stimme zu geben.

Thematisiert wurde, dass Pflegekinder häufig als Arbeitskräfte ausgebeutet und isoliert wurden sowie in nahezu allen Berei­chen des Alltags psychischer, physischer und häufig auch sexu­eller Gewalt ausgesetzt waren. Die Pflege der Kinder zielte vor­nehmlich nur auf die Mindestbedürfnisse Essen, Schlafen und Hygiene ab, in der Stadt auch auf die Schulbildung. Viele der ehemaligen Pflegekinder wurden sozial stigmatisiert und in ihrer psychosozialen Entwicklung beeinträchtigt. Neben verrin­gerten Schulbildungs­ und Berufschancen sind sowohl psychi­sche als auch physische Beeinträchtigungen lebenslange Folgen der ehemaligen Fremdunterbringung in einer Pflegefamilie.

> Pflegefamilien in Wien, im Südburgenland und in der Südsteiermark

> Interviews mit 14 ehemaligen Pflegekindern

> Analyse von Akten und Archivdaten> Interviews mit ehemaligen

MitarbeiterInnen der Fürsorgebehörden

ProjektdetailsProjekttitel: Zur Lebenswelt der Pflegekinder in der Wiener Nachkriegszeit von 1955 bis 1970Forschungsfeld: Social Work ResearchProjektlaufzeit: 01.10.2012 – 25.09.2013Projektleiterin: FH-Prof.in Mag.a Dr.in Elisabeth Raab-SteinerAuftraggeberin: Stadt Wien, MA 11 – Kinder, Jugend und Familie

KontaktFH Campus WienKompetenzzentrum für Soziale ArbeitFavoritenstraße 226, 1100 WienT: +43 1 606 68 77­8300kosar@fh­campuswien.ac.at

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DIE ZUKUNFT – FORSCHEN AN DER SCHNITTSTELLE DER DISZIPLINEN Soziales34

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International

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> Technik und Applied Life Sciences stärken internationale Forschung

Qualitativ hochwertige Forschung im Hochschulbereich entsteht durch Kooperation und Vernetzung mit ExpertIn-nen internationaler Partnerinstitutionen. Mit dem Projekt „AIR“ sollen internationale Hochschulpartnerschaften aus-gebaut werden, um die Forschungsexpertise der Depart-ments Applied Life Sciences und Technik zu erweitern, den internationalen wissenschaftlichen Austausch zu intensi-vieren und die Verbindung zwischen Theorie und Praxis zu vertiefen.

Die Einbindung von Forschungsergebnissen in die Lehre trägt zur Weiterentwicklung der Qualität der Ausbildung bei und hält die Lehre aktuell. Konkret werden im Rahmen des Projekts mehr projektbezogene Kooperationen mit internationalen Bil­dungs­ und Forschungsinstitutionen betrieben. Darüber hinaus soll die Teilnahme an internationalen Fachkongressen und am Netzwerkprojekt „Rapid Prototyping in Formula Student“ unterstützt werden. Ein Ziel ist es auch, mehr Forschende und Lehrende europäischer Hochschulen als GastprofessorInnen zu gewinnen, die Abschlussarbeiten betreuen.

> Projektbezogene Kooperationen > Forschungsmobilitäten bei

Fachkongressen der Biotechnologie> Forschungsmobilitäten für Rapid

Prototyping in Formula Student> Mehr GastprofessorInnen

ProjektdetailsProjekttitel: AIR – Applied International Research and DevelopmentForschungsfeld: Manufacturing and AutomationProjektlaufzeit: 1.10.2013 – 30.9.2016Projektleiterin: Mag.a Barbara WeberFördergeberin: Stadt Wien, MA 23 – Wirtschaft, Arbeit und Statistik

KontaktFH Campus WienInternational OfficeFavoritenstraße 226, 1100 WienT: +43 1 606 68 77­6150international@fh­campuswien.ac.at

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DIE ZUKUNFT – FORSCHEN AN DER SCHNITTSTELLE DER DISZIPLINEN International36

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> Inhalt

> Was unsere Forschung und Entwicklung ausmacht.................1

> Im Überblick: Forschungsfelder, Förderungen und F&E-Kennzahlen ................................................................. 2

Applied Life Sciences .................................................... 4

> Raps statt Erdöl – neuartige Kunststoffe biotechnologisch herstellen ................................................. 5

> Innovative Filtration für sichere biopharmazeutische Produkte ............................................................................ 6

> Mikroorganismen auf industriellen Einsatz trimmen .............. 7

> Raus aus dem Labor – Analyse eines Biopharmaprozesses im Pilotmaßstab ................................... 8

> Fleischallergien besser diagnostizieren: Einzelmoleküle statt Extrakte .............................................. 9

> Nahrungsmittelallergien auf der Spur .................................10

> Die Rolle von bronchialen und nasalen Epithelzellen bei Allergien ...................................................................... 11

> Toxische Stoffe: Tierversuche durch zellbasierte Testsysteme ersetzen ........................................................12

> Antisense-Technik zur medikamentösen Behandlung von Krankheiten ...................................................................... 13

> Verbrennungen erfolgreich nachbehandeln .........................14

> Funktionelle Genomforschung mit Fischen ......................... 15

Technik .............................................................................16

> Bipolarer Leistungsfluss in intelligenten Stromnetzen .......... 17

> Papierindustrie: Mit Prozesssimulation einen Schritt voraus ....................................................................18

> Wissensdrehscheibe für sichere Systeme ...........................19

> Virtuelle Photovoltaik bei jedem Wind und Wetter .............. 20

> Lebensnetz – das Spiel mit der Vergangenheit ...................21

Bauen und Gestalten ...................................................22

> Straße und Schiene optimal organisiert und koordiniert.......23

> Straßen- und Eisenbahnbrücken realistisch und zuverlässig bewerten ........................................................ 24

Public Sector ..................................................................25

> Human Factor im Risikomanagement .................................. 26

Gesundheit ......................................................................27

> Die Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung auf dem Prüfstand .................................................................. 28

> Mit SimulationspatientInnen einen dritten Lernort schaffen .............................................................. 29

Soziales ........................................................................... 30

> Gesundheitsfördernde Zusammenarbeit im öffentlichen Raum verbessern ............................................31

> Jugenddelikte oder alles nur ein Spiel .................................32

> BürgerInnen über die virtuelle Welt beteiligen ....................33

> Studie gibt Pflegekindern in der Wiener Nachkriegszeit eine Stimme .............................................. 34

International ..................................................................35

> Technik und Applied Life Sciences stärken internationale Forschung ................................................. 36

> Was andere über uns sagen ................................................37

ImpressumMedieninhaber: FH Campus Wien, Verein zur Förderung des Fachhochschul-, Entwicklungs- und Forschungszentrums im Süden Wiens, Favoritenstraße 226, 1100 Wien > Konzept: Unternehmenskommunikation > Inhaltliche Verantwortung: Dipl.-Ing. Dr. mont. Heimo Sandtner > Lektorat: Mediendesign Wien > Druck: Gerin > Fotocredits: APA-Fotoservice/Schedl > vorbehaltlich allfälliger Änderungen, Satz- und Druckfehler > © FH Campus Wien, Juni 2014

DIE ZUKUNFT – FORSCHEN AN DER SCHNITTSTELLE DER DISZIPLINEN

> Was andere über uns sagen

„Lokale Forschungskompetenz plus persönliches Engagement der Verantwortlichen – wie es die FH Campus Wien aufweist – waren ausschlaggebend für unseren Einstieg in eine längerfristige Kooperation. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit der FH Campus Wien eine kompetente und starke Partnerin für die Zukunft gewonnen haben, und freuen uns auf unsere gemeinsame Zusammenarbeit.“Dr. Kurt EyerTechnical & Engineering Manager Alpine Region (CH/A), 3M (Schweiz) AG

„Fachhochschulen wie die FH Campus Wien spielen eine immer wichtigere Rolle in der österreichischen Forschungslandschaft. Die FFG als zentrale Agentur für die wirtschaftsnahe Forschungsförderung freut sich, eine Reihe vielversprechender Projekte unter-stützen zu können, die die FH Campus Wien in enger Kooperation mit Unternehmen verschiedener Bran-chen durchführt.“Dr.in Henrietta Egerth und Dr. Klaus PseinerGeschäftsführer der Österreichischen Forschungsförde-rungsgesellschaft FFG

„Die Stadt Wien unterstützt seit vielen Jahren kluge und wirksame Ideen an den Wiener Fachhochschulen – weil wir wissen, wie wichtig Forschung und Innova-tion für den Standort sind. Die FH Campus Wien konnte sich mit einer Reihe von Projekten bei unse-ren international besetzten Jurys durchsetzen. Besonders in der Forschung ist der Blick über den Tellerrand hinaus erforderlich, um Innovationen vor-anzutreiben.“Dipl.-Vw. Klemens HimpeleLeiter der Magistratsabteilung 23 – Wirtschaft, Arbeit und Statistik

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FH Campus WienFavoritenstraße 2261100 WienT: +43 1 606 68 77-1000F: +43 1 606 68 [email protected] www.fh-campuswien.ac.at Die Zukunft – Forschen an der

Schnittstelle der Disziplinen