führung und „verantwortung der leitung“ · „führung“ erfordert ein persönliches, aktives...
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Dr. Kurt Seipel
Führung und „Verantwortung der Leitung“Allgemein und in Zusammenhang mit ISO 9001:2015
Dr. Kurt Seipel
Dr. Kurt Seipel
• Lehraufträge an Fachhoch-/Hochschulen und Unis (Personal / Organisation (OE) / Psychologie / Unternehmensberatung / Wissenschaftliches Denken / Trends im Management / Wert[e]basiertes Management / Empirische Sozialforschung / Entrepreneurship / Bildungscontrolling)
• Zertifizierter Arbeits- und Organisationspsychologe (BÖP; ISO17024:2012)• Certified Management Consultant (CMC, ISO17024:2012)• Certified Business Coach (CBC, ISO17024:2012)• Certified Business Trainer (CBT, ISO17024:2012)• European Certificate in Psychology: Work & Organisation (EFPA)• Akkreditierter SGM-Berater (AUVA)• Autor von Fachbüchern zu den Themen Kunst, Personalwesen
und Unternehmensberatung
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Dr. Kurt SeipelUnternehmensberatung und WirtschaftstrainingArbeits-, Wirtschafts- und Organisationspsychologie
Dr. Kurt Seipel
Quelle: Lenz, U., Erding 2017
Rahmenbedingungen
Volatilität Die Welt wird immer instabiler, keiner weiß, wie lange etwas standhält und wann
sich die Situation fundamental verändert. Gleichzeitig erfolgen Wechsel immer drastischer und schneller, z.B. Preisveränderungen
Unsicherheit Die Zukunft ist immer weniger vorhersehbar, wir wissen immer weniger, wohin die
Reise geht. Vorhersagen erweisen sich immer öfter als unzuverlässig und uns
entgleitet die Berechenbarkeit von früher. So wird z.B. die Autorität von
ExpertInnen immer mehr untergraben, da sie auf Basis der gleichen Datengrundlage zu völlig konträren Aussagen kommen
C(K)omplexität Durch Globalisierung und Internet ist unsere Welt mittlerweile so stark vernetzt,
dass eine Handlung heute weit mehr Auswirkungen hat als früher. Es wird dabei
gleichzeitig immer schwieriger, Ursache und Wirkung sauber zu trennen. Eine
unachtsame Aussage in Facebook etwa kann einen Shitstorm provozieren, während eine andere völlig ungehört bleibt
Ambiguität Unsere Welt hat ihre Eindeutigkeit verloren, sie ist nicht mehr exakt bestimmbar.
Zu jeder Sicht gibt es mittlerweile eine zweite, dritte, x-te alternative Sicht. Wir sind immer mehr mit Paradoxien konfrontiert, die nicht aufgelöst werden können
Dr. Kurt Seipel
Schritt 1: Klarheit
Dr. Kurt SeipelQuelle: TÜV Rheinland
QM-Grundsätze
Dr. Kurt Seipel
Schritt 2: Qualitätsverständnis/neu
• Die neue „High Level Structure“ (HLS) sorgt für mehr Einheitlichkeit zwischen den ISO-Normen für Managementsysteme: Erleichterung in Richtung integrierte Systeme
• Anwenderfreundlichkeit und Marktorientierung bekommen mehr Gewicht
• stärkere Berücksichtigung von Dienstleistungsunternehmen und Flexibilisierung inden Dokumentationsanforderungen
• Die Eigenverantwortung von Unternehmen wird deutlich stärker gefordert als bisher
• Gleiches gilt für die Prozessorientierung und die Verantwortung der Leitung
Dr. Kurt Seipel
Schritt 2: Qualitätsverständnis/neu
High Level Structure (HLS)
Dr. Kurt Seipel
Schritt 2: Qualitätsverständnis/neu
Sie soll die Verantwortung für die Wirksamkeit und die Leistungsfähigkeit des QM-Systems tragen und andere Führungskräfte in ihrer Führungsrolle für das QM-System stärken Mitarbeitende sollen so eingesetzt, angeleitet und unterstützt werden, dass sie zur Wirksamkeit des QMS beitragen können (Rechenschaftspflicht: Accountability & Responsibility)
Die Organisation gewinnt dadurch mehr Spielraum, die Verteilung der QM-relevanten Aufgaben flexibel vorzunehmenBestehende Strukturen, die eine spezielle verantwortliche Person beinhaltet, können aber natürlich beibehalten werden
ISO 9001:2015 nimmt die oberste Leitung für das QM stärker in die Verpflichtung
Die Funktion des/der QM-Beauftragten(QMB) wird dagegen nicht mehr explizit gefordert
Dr. Kurt Seipel
Qualitätsverständnis ISO 9001:2015
Die Norm empfiehlt die Anwendung des PDCA-Zyklus sowohl auf die Steuerung der Prozesse als auch auf das QM-System als Ganzes - das „neue“ Prozessmodell der ISO 9001:2015
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Schritt 3: Organisationsverständnis
Dr. Kurt Seipel
Schritt 3: Organisationsverständnis
Dr. Kurt Seipel
Schritt 3: Organisationsverständnis
Dr. Kurt Seipel
Schritt 4: Führungsverständnis
„Führung“ erfordert ein persönliches, aktives Mitwirken der obersten Leitung im Managementsystem: Nachweise finden sich in Form von• aussagekräftigen, faktenbasierten
Management Reviews, • in Protokollen, • persönlichen Botschaften, Entscheidungen
und• in einer beständig hohen Qualität der
Produkte und Dienstleistungen
Dr. Kurt Seipel
Henri Fayol (1841-1925)1. Arbeitsteilung: Mehr und bessere Arbeit bei gleicher Anstrengung durch
Spezialisierung
2. Autorität und Verantwortung: Autorität ist das Recht, Anweisungen zu erteilen und Gehorsam zu verlangen. Autorität verlangt Verantwortung
3. Disziplin: Ohne Disziplin kann kein Unternehmen gedeihen
4. Einheit der Auftragserteilung: Für jedwede Arbeit sollte ein Beschäftigter nur Anweisungen von einem Vorgesetzten erhalten
5. Einheit der Leitung: Alle Anstrengungen, Koordinierungen, Anweisungen müssen auf ein Ziel hin gerichtet sein
6. Unterordnung des Einzelinteresses unter das Gesamtinteresse: Das Interesse von Einzelnen oder von Gruppen sollte nicht die Oberhand über das ganze Unternehmen bekommen
7. Entlohnung des Personals: Die Entlohnung des Personals ist der Preis für die erbrachten Leistungen - sollte fair und angemessen sein
8. Zentralisierung: Sie ist natürlicher Bestandteil jeder Organisation, alle Entscheidungen müssen an einem Ort zusammen laufen. Das optimale Ausmaß an Zentralisierung muss für jedes Unternehmen individuell gefunden werden
Exkurs: Führungsverständnis
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Henri Fayol (1841-1925)9. Ordnung: Jedem Mitarbeiter und jedem Ding seinen Platz und alles auf seinem
Platz10. Gerechtigkeit: Der Unternehmensleiter sollte danach streben, auf allen
Führungsebenen einen Sinn für Billigkeit und Gerechtigkeit zu entwickeln
12. Stabiler Führungskader: Es braucht lange Zeit für die Führungskraft sich zurecht zu finden; eine hohe Fluktuation ist unproduktiv
13. Initiative ist die Kraft sich einen Plan auszudenken und seinen Erfolg sicher zu stellen. Die Initiative aller Beschäftigten ist eine Quelle der Stärke für jedes Unternehmen
14. Esprit de Corps: In der Einheit liegt die Stärke
Exkurs: Führungsverständnis
Für Fayol heißt Organisation vor allem formale Organisation. Sie hat Beziehungen zwischen Stellen – aber nicht zwischen Menschen
Der Mensch hat sich anzupassen, Fayol entwirft eine „Organisationsmaschine“
Fayolsche Brücke
Dr. Kurt Seipel
Dr. Kurt Seipel
Schritt 4: Führungsverständnis
Dr. Kurt Seipel
Schritt 4: Führungsverständnis
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Schritt 4: Führungsverständnis
Dr. Kurt Seipel
Schritt 5: Begleitung?
Dr. Kurt Seipel
Schritt 6: Vermittlung