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AWARD-SAISON In der Fondsbranche regnet es jede Menge Awards: neuerdings auch für ETFs Seite 22 100 MIO. EURO FÜR STARTUPS Der Finanzinvestor Venionaire will einen Venture Capital Fonds auflegen Seite 23 PERFORMER NR. EINS BEIM PRIVATE BANKING © L’Agefi © Foto Wilke Südwärts Der massive Preisverfall von Rohstoffen lief auf breiter Front – sogar Kaffee und Zucker gaben nach, sagt Ole Hansen (Saxo Bank). Der Ölpreis hat sich im Vorjahr halbiert, berichtet Asoka Wöhrmann (Deutsche AWM). Russland braucht hier dringend eine Erholung, ist Peter Szopo (Erste AM) sicher. Seite 20 © Erste Asset Management/Daniel Hinterramskogler; Saxo Bank; Deutsche Asset & Wealth Management; Panthermedia.net/Liu liming ATX medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 27. FEBRUAR 2015 – 19 Rohstoffabsturz bringt Staaten in Turbulenzen Wochentop IIA 14,13% Wochenflop KTCG -4,55% Top 5 ATX Prime Immofinanz 14,13% Warimpex 14,00% S Immo 8,23% Verbund 8,07% Do & Co 7,78% Flop 5 ATX Prime KapschTrafficcom -4,55% CA Immobilien Anlagen -3,18% Schoeller Bleckmann -2,99% Raiffeisen Bank International -2,23% Porr -1,32% 18.–25. Februar 2015 ATX (Schluss 25.2.) 2.485,31 2,37% DAX Wochentop FME 7,00% Wochenflop LHA -4,26% Top 5 DAX Fresenius Medical Care 7,00% E.On 5,99% Adidas 5,52% RWE 5,25% Deutsche Börse 5,11% Flop 5 DAX Deutsche Lufthansa -4,26% Continental -0,83% HeidelbergCement -0,48% Lanxess -0,06% K+S -0,05% 18.–25. Februar 2015 DAX (Schluss 25.2.) 11.210,27 2,27% INHALT Capital:Markets > Kapsch TrafficCom will wieder ausschütten 20 > Fresenius mit Bestmarken 20 Fonds:Park > Mandarine Gestion erwartet heuer ein Value-Jahr 21 > Brasilien: Land hat mehr drauf als eine große Fete 22 Banking > MBOs im Steigen begriffen 23 Insurance:Watch > Allianz ist schwerste Versicherungsmarke 24 > Standard Life mit gutem Ergebnis in Österreich 24 finance net München. Die Querelen in der Ver- mögensverwaltung rund um die Fondstochter Pimco ließen tiefe Spuren: Hier kam es zu einem Ein- bruch beim operativen Ergebnis. Die Allianz konnte ihren Gewinn 2014 zwar abermals steigern, die Zuwächse fielen aber geringer aus, als von Analysten erwartet. Das operative Konzernergebnis zog le- diglich um 3% auf 10,4 Mrd. Euro an. Vorstandschef Michael Diek- mann verabschiedet sich trotzdem mit einer Rekorddividende für die Anleger: 6,85 Euro je Aktie sind geplant (+30% gegenüber Vorjahr). Der Ausblick 2015 für das operative Ergebnis liegt bei 10,4 Mrd. (ag) Allianz Nur leichter Gewinnzuwachs um drei Prozent Fondstochter bremst die Mutter aus Rekord-Divi als Abschiedszuckerl Diek- manns; im Mai löst ihn Oliver Bäte ab. © APA/EPA/Peter Kneffel © Bank Austria Wien. Die heimische Versicherungs- branche ist 2014 gewachsen: Die Prämieneinnahmen stiegen laut vorläufigen Zahlen um 3,3% auf 17,1 Mrd. Euro, teilte der Versiche- rungsverband (VVO) mit. Für heu- er wird in einer ersten Prognose mit einem schwächeren Zuwachs von 0,6 Prozent auf 17,2 Mrd. Euro gerechnet. Die Versicherungsleis- tungen stiegen 2014 um 9,9% auf 14,2 Mrd. Euro, so VVO-Generalse- kretär Louis Norman-Audenhove. Den größten Anstieg bei den Prä- mieneinnahmen gab es in der Le- bensversicherung (+3,9% auf 6,8 Mrd. €), das Plus kam vor allem aus den Einmalerlägen (+41,7%). (ag) 2014 Größtes Prämienplus gab es in der Sparte Leben Versicherer nahmen 3,3% mehr ein Norman-Audenhove: „Versicherer ha- ben pro Minute 27.000 € ausbezahlt.” © VVO Versicherungsverband Österreich/APA-Fotoservice/Hautzinger

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Page 1: finance 2702

award-saison

In der Fondsbranche regnet es jede Menge Awards: neuerdings auch für ETFs Seite 22

100 mio. euro für startups

Der Finanzinvestor Venionaire will einen Venture Capital Fonds auflegen Seite 23

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Südwärts Der massive preisverfall von rohstoffen lief auf breiter Front – sogar kaffee und Zucker gaben nach, sagt Ole Hansen (saxo bank). Der Ölpreis hat sich im vorjahr halbiert, berichtet asoka Wöhrmann (Deutsche aWm). russland braucht hier dringend eine erholung, ist peter szopo (erste am) sicher. Seite 20

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medianet insiDe YOUr bUsiness. tODaY. Freitag, 27. FebrUar 2015 – 19

Rohstoffabsturz bringt Staaten in Turbulenzen

Wochentop IIA 14,13%Wochenflop KTCG -4,55%

Top 5 ATX PrimeImmofinanz 14,13%Warimpex 14,00%S Immo 8,23%Verbund 8,07%Do & Co 7,78%

Flop 5 ATX PrimeKapschTrafficcom -4,55%CA Immobilien Anlagen -3,18%Schoeller Bleckmann -2,99%Raiffeisen Bank International -2,23%Porr -1,32%

18.–25. Februar 2015

ATX (Schluss 25.2.) 2.485,31 2,37%

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Wochentop FME 7,00%Wochenflop LHA -4,26%

Top 5 DAXFresenius Medical Care 7,00%E.On 5,99%Adidas 5,52%RWE 5,25%Deutsche Börse 5,11%

Flop 5 DAXDeutsche Lufthansa -4,26%Continental -0,83%HeidelbergCement -0,48%Lanxess -0,06%K+S -0,05%

18.–25. Februar 2015

DAX (Schluss 25.2.) 11.210,27 2,27%

inhalt

Capital:Markets> Kapsch TrafficCom

will wieder ausschütten 20> Fresenius mit Bestmarken 20

Fonds:Park> Mandarine Gestion erwartet

heuer ein Value-Jahr 21> Brasilien: Land hat mehr

drauf als eine große Fete 22

Banking> MBOs im Steigen begriffen 23

Insurance:Watch> Allianz ist schwerste

Versicherungsmarke 24 > Standard Life mit gutem

Ergebnis in Österreich 24

financenet

München. Die Querelen in der Ver-mögensverwaltung rund um die Fondstochter Pimco ließen tiefe Spuren: Hier kam es zu einem Ein-bruch beim operativen Ergebnis. Die Allianz konnte ihren Gewinn 2014 zwar abermals steigern, die Zuwächse fielen aber geringer aus, als von Analysten erwartet. Das operative Konzernergebnis zog le-diglich um 3% auf 10,4 Mrd. Euro an. Vorstandschef Michael Diek-mann verabschiedet sich trotzdem mit einer Rekorddividende für die Anleger: 6,85 Euro je Aktie sind geplant (+30% gegenüber Vorjahr). Der Ausblick 2015 für das operative Ergebnis liegt bei 10,4 Mrd. (ag)

Allianz nur leichter gewinnzuwachs um drei prozent

Fondstochter bremst die Mutter aus

Rekord-Divi als Abschiedszuckerl Diek-manns; im Mai löst ihn Oliver Bäte ab.

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Wien. Die heimische Versicherungs-branche ist 2014 gewachsen: Die Prämieneinnahmen stiegen laut vorläufigen Zahlen um 3,3% auf 17,1 Mrd. Euro, teilte der Versiche-rungsverband (VVO) mit. Für heu-er wird in einer ersten Prognose mit einem schwächeren Zuwachs von 0,6 Prozent auf 17,2 Mrd. Euro gerechnet. Die Versicherungsleis-tungen stiegen 2014 um 9,9% auf 14,2 Mrd. Euro, so VVO-Generalse-kretär Louis Norman-Audenhove. Den größten Anstieg bei den Prä-mieneinnahmen gab es in der Le-bensversicherung (+3,9% auf 6,8 Mrd. €), das Plus kam vor allem aus den Einmalerlägen (+41,7%). (ag)

2014 größtes prämienplus gab es in der sparte Leben

Versicherer nahmen 3,3% mehr ein

Norman-Audenhove: „Versicherer ha-ben pro Minute 27.000 € ausbezahlt.”

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Wien. Die Österreichische Post hat ihre vorläufigen Geschäftszahlen präsentiert. Post-CEO Georg Pölzl sieht in ihnen, dank eines soliden Cashflows, „eine gute Basis für die zukünftige Investitions-und Divi-dendenfähigkeit“.

Ausschüttungen gestiegen

In den vergangenen fünf Jahren stieg die Ausschüttung stetig von 1,50 auf 1,90 Euro je Aktie. 2013

schüttete die Post für ihren Staats-anteil von 53 Prozent 67 Mio. Euro an den Bund aus.

Der Paketbereich legte dank On-linehandel um 3,1 Prozent auf 882 Mio. Euro zu, der Briefversand nahm um 1,5 Prozent auf 1,49 Mrd. Euro ab. Auch der Filialumsatz sei weiterhin rückläufig – genaue Zah-len darüber sowie das endgültige Jahresergebnis 2014 wurden von der Post für den 12. März 2015 an-gekündigt. (APA/red)

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Georg Pölzl, Österreichische Post-CEO, sieht in „seinen“ Zahlen eine gute Basis.

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20 – financenet finance:cover Freitag, 27. Februar 2015

kolumne

Mozart, die Hypo und die Gewerken

rohstoffe Preise fuhren auf breiter Front in den Keller – Platin, Kupfer, Weizen und Baumwolle verloren rund ein Drittel

ein Bauchfleck mit folgenWien. Es ist noch keine Dekade ver-gangen, seit der Gründer der Su-perfund-Investmentfonds, Chris- tian Baha, die Flagge für den neu-en „Superzyklus der Rohstoffe“ schwenkte. Nicht lange darauf fuh-ren die Rohstoffpreise im Zuge der Finanzkrise in den Keller, um sich dann langsam zu erholen.

Während der vergangenen Wo-chen war es wieder so weit: Die Preise für Öl, Kupfer & Co. zogen massiv nach Süden. „In der letzten Woche mussten auch Soft Commo-dities wie Kaffee und Zucker Ver-luste hinnehmen“, sagt Ole Han-sen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank.

Investmentnachfrage hinkt

Dabei spielt offenbar nicht nur die flaue Weltkonjunktur eine Rolle: Die Preise für Platin und Palladium (beide werden als Ka-talysatoren verwendet; Anm.) zum Beispiel werden nach Ansicht von SG Commodities Research wie kei-ne anderen Edelmetalle durch die Veränderungen der Investment-nachfrage beeinflusst. Hedgefonds und andere Anleger haben etwa bei Platin im Jahr 2013 so viele bör-senotierte und mit echtem Metall besicherte Produkte gekauft, dass dadurch gleich 2% des weltweiten Angebots auf diesem Wege gebun-den wurden.

Bei Palladium waren es in den Jahren 2013 und 2014 jeweils 11% des Weltangebots, das für die Be-sicherung börsenotierter Produkte verwendet wurde, meldet die Société Général-Tochter.

Metalle und Öl …

Seit Jahresbeginn habe die In-vestmentnachfrage bei Platin und Palladium um 2,7% beziehungs-weise 2,9% abgenommen, so die SG-Analysten. Die Hinterlegungen von weltweit lancierten Platin-Pro-

dukten an der Börse seien insge-samt seit August 2014 im Abwärts-trend und seither von einem Hoch bei 2,9 Mio. Unzen um 12,3% oder 315.000 Unzen gesunken.

Die Palladiumhinterlegungen sanken seit der zweiten Monats-hälfte Dezember und beschleu-nigten sich weiter im heurigen Jänner, als Investoren gleich 74.000 Unzen abverkauften.

Kupfer hat sich preismäßig seit seinem Hoch im Februar 2011 fast halbiert; allein im letzten halben Jahr ging‘s um 18 Prozent nach unten. Auch der von vielen als

Wendepunkt erhoffte, weil gestie-gene chinesische Einkaufsmana-gerindex half dem Kupferpreis nur wenig nach oben. Normalerweise reagiert dieser auf Nachrichten aus der chinesischen Industrie, da sie der weltgrößte Kupferabneh-mer ist.

… zogen Richtung Süden

Auffällig ist der Absturz beim Ölpreis, von dem Euroland-Bewoh-ner wegen des US-Dollar-Anstiegs aber nicht mehr allzuviel merken: Allein letzte Woche gab er gleich

um vier Prozent nach. „Der Ölpreis hat sich 2014 halbiert“, meint Aso-ka Wöhrmann, CIO der Deutsche-Bank-Tochter Deutsche AWM. „Wo das Gleichgewicht im Ölmarkt wie-dergefunden wird, ist schwer zu prognostizieren. Sowohl der relativ neue Schieferölsektor als auch die strategisch neu positionierte OPEC sind 2015 die großen Unbekannten im Markt“, meint Wöhrmann.

Bleibt der Ölpreis im Keller?

Ein Fass Öl der Sorte Brent hat sich in den vergangenen Monaten in der Spitze von 115 auf 46 US-Dollar pro Fass verbilligt; zum Redaktionsschluss pendelte der Preis knapp unter 60 Dollar oder 53 Euro.

Die Commerzbank erwartet, dass die Ölpreise ihren Abwärtstrend kurz- bis mittelfristig fortsetzen werden. Ein nachhaltiger Preisan-stieg sei angesichts der reichlichen Versorgung mit Rohöl noch nicht zu rechtfertigen. Die Forderungen von Ecuador und Nigeria nach ei-ner Sondersitzung der Organisa-tion Erdöl exportierender Länder (OPEC) zeigen laut Commerzbank die Verzweiflung dieser Staaten.

Russlands Börse leidet

Der Absturz des Ölpreises macht auch Russland zu schaffen – mehr als die EU-Sanktionen, wie man-che Experten meinen. Analysten erwarten einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts gleich um 4 bis 5%. Zwar werde die Rezessi-on milder ausfallen als 2009, meint Peter Szopo vom Erste Asset Ma-nagement (EAM), doch relativ zum Ölpreis verlaufe auch die Kursent-wicklung an der Börse: Das KGV des russischen Aktienmarktes liege bei 6. „Eine Fortsetzung der Akti-enrally erfordert eine Erholung des Ölpreises und eine Entspannung in der Ukraine mit Aussicht auf Lo-ckerung der Sanktionen“, ist Erste-Experte Szopo sicher.

Commerzbank-Experten meinen: Ecuador und Venezuela sind wegen des niedrigen Ölpreises verzweifelt.

Peter Szopo, Erste Asset Management: Börsenkurse in Russland relativ zum Ölpreis.

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reinhard krémer

Vor einigen Jahren hat die Bild-Zeitung den belieb-testen Deutschen gekürt:

Wolfgang Amadeus Mozart. Dazu muss man nichts sagen.

Jetzt aber kommt eine Nach-richt, die durchaus dikussions-würdig ist: Der deutsche Staat, so meldet das Statistische Bundesamt, hat 2014 schwarze Zahlen geschrieben; und das gleich das dritte Jahr in Folge. Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherung nah-men im Vorjahr zusammen um rund 18 Milliarden Euro mehr ein als sie ausgaben.

Und wir? Nun, wir haben ja die Hypo, für die wir mög-licherweise in Kürze wieder fünf Milliarden blechen wer-den müssen.

In Summe könnte das Begräb-nis der Anstalt ungefähr so viel kosten, wie der Überschuss der Deutschen heuer ausmacht. Da bleibt halt dann nix übrig. Und wir haben unser Beam-tenheer, dessen Anführer ge-rade wieder mit Streik droht. Dabei drückt der deutlich spürbare Filz aus Bürokratie und Beamtendiktatur aufs Land, da braucht es gar keine Hypo, fragen Sie jeden Unter-nehmer. Wenn die hehre Beam-tenschaft, die jahrelang keine Angst haben musste, dass ihr Laden zusperrt, jetzt fesch Forderungen stellt, sollte Herr Neugebauer nicht außer Acht lassen, dass die Unterstützung in der Bevölkerung für solche Spiegelfechtereien gleich Null ist. Besonders jetzt.

reinhard krémer

Zahlen i TrafficCom

AusschüttungWien. Der Mautsystemanbieter Kapsch TrafficCom hat in den ersten neun Geschäftsmona-ten 2014/15 (per 31. Dezember) mehr verdient. Anders als in der Vorperiode will das Unterneh-men – da auch für das Gesamt-jahr Ergebnisverbesserungen eingeplant sind – wieder eine Dividende ausschütten. Zuletzt waren 40 Cent je Aktie gezahlt worden.

EBIT-Marge verbessert

Das operative EBIT konnte in den ersten drei Quartalen von 8,6 auf 23,7 Mio. Euro gesteigert werden, die EBIT-Marge ver-besserte sich so von 2,4 auf 6,8 Prozent. Wegen des Wegfalls der belastenden Einmaleffekte des Vorjahrs blieben unterm Strich 1,0 Mio. Euro übrig. Im Jahr da-vor war in den neun Monaten ein Periodenverlust von 1,3 Mio. Euro angefallen. Der Neunmo-natsumsatz verringerte sich um 2 Prozent auf 349,5 Mio. Euro. Neue Großaufträge blieben dem Konzern zufolge mangels Aus-schreibungen weiter aus. (APA)

Gute Basis Für künftige Investitionen und Dividenden

Der Postfuchs stellt mehr Pakete zuZahlen ii Fresenius im Plus

Bestens verdientBad Homburg. „Fresenius hat seine Erfolgsgeschichte im Jahr 2014 fortgesetzt und erneut Bestmarken bei Umsatz und Gewinn erreicht“, zeigt sich Ulf Mark Schneider, Vor-standsvorsitzender von Fresenius, erfreut. Das um Sondereffekte be-reinigte Ergebnis des Gesundheits-konzerns stieg im vergangenen Jahr um 3 Prozent auf 1,09 Mrd. Euro. Der Umsatz kletterte um 14 Prozent auf 23,2 Mrd. Euro.

Dividende um 6% erhöht

Aufgrund der erfolgreichen Ge-schäftsentwicklung wird der Vor-stand dem Aufsichtsrat vorschla-gen, die Dividende für das Ge-schäftsjahr 2014 um 6 Prozent auf 0,44 Euro je Aktie zu erhöhen (2013: 1,25 Euro vor 1:3 Aktiensplit). Die vorgeschlagene Ausschüttungs-summe beträgt 238 Mio. Euro.

Für das Jahr 2015 erwartet Fre-senius einen währungsbereinigten Anstieg des Konzernumsatzes zwi-schen 7 und 10 Prozent. Vorstands-vorsitzender Schneider zeigte sich „sehr zuversichtlich für weiteres deutliches Wachstum in 2015 und den kommenden Jahren“. (APA/rk)

Möglicherweise findet nächstes Jahr ein Mega-IPO an irgendeiner Börse statt.

china Postbank-IPO

BörsentratschShanghai. Glaubt man einem Be-richt der China Daily, so plant Chinas Postbank einen Mega-Börsengang im nächsten Jahr. Die Postal Savings Bank of China wol-le bei ihrem Sprung auf das Han-delsparkett bis zu 25 Mrd. Dollar (rd. 22 Mrd. Euro) einnehmen, be-richtet die Zeitung unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Per-sonen. Unklar bleibt außerdem, an welchen Börsenplatz das Institut gehen will. (APA/red)

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fonds:park financenet – 21Freitag, 27. Februar 2015

Value-aktien Mandarine Gestion-Gründer Marc Renaud erklärt, warum die Verlierer des Vorjahres bald zu den Gewinnern zählen könnten

„Heuer wird ein Value-Jahr“Wien. Nach 2010 gab es kein wirk-lich gutes Jahr mehr für Value- Investoren, also für jene, die Un-terbewertungen von Aktien su-chen, um dann von einer Erholung zu profitieren. „Das letzte ausge-prägte Value-Jahr war 2009, nach dem Kollaps des Marktes“, sagte Marc Renaud, Gründer von Man-darine Gestion und Fondsmanager des Mandarine Valeur, bei seinem Besuch in Wien. Er investiert aus-schließlich in europäische Large-Cap-Titel. Seit 2009 hat der Fonds zwar rund 50 Prozent zugelegt, was weit über dem Stoxx Europe Value Index liegt, aber unter dem Growth Index.

Zweigeteilter Markt

Die Zweiteilung des Marktes wurde durch das Verhalten der institutionellen Investoren ver-schärft, meint Renaud: „Diese haben defensive Sektoren wie Ge-sundheit, Ernährung und Tech-nologie gekauft und die Bewer-tungen in die Höhe gehen lassen. Für den Value-Investor ist das ein Alptraum. Im vergangenen halben Jahr habe ich defensive Titel im-mer mehr verkaufen müssen und bin daher automatisch immer of-fensiver geworden.“

Dass es 2014 insgesamt nicht so gut lief, habe weniger mit seinem Geschick zu tun, als mit der Tat-sache, dass er ein Value-Investor ist: „2014 war einfach keine Per-formance zu machen. Es gibt eben Zeiten, da bin ich komplett aus dem Spiel. Aber die Kunden kaufen den Fonds auch nicht, weil er gera-de der beste ist, sondern, weil sie wissen, was ich in einer bestimm-ten Marktsituation machen wer-de“, erklärte der Fondsmanager.

Doch wie geht es nun weiter mit den europäischen Aktien? Von einem Wachstumsschub kann man nach allen gängigen Prognosen in der Eurozone derzeit nicht ausge-

hen – anders bei den Unternehmen: „Europäische Unternehmen haben in der Krise ihre Kosten gesenkt. Es würden also auch kleine Umsatz-steigerungen reichen, um ein Plus bei den Gewinnen zu erzielen“, so Renaud. „Ich halte es für wahr-scheinlich, dass wir uns derzeit am Beginn einer Erholung befinden.“

Als Value-Investor sind für ihn vor allem jene Unternehmen inte-ressant, die zuletzt stark Federn lassen mussten. Dazu gehörten 2014 zyklische Aktien und inner-halb dieser Gruppe die Energie-versorger, die der niegrige Ölpreis mitgerissen hat. „Solche Titel sind so günstig wie seit drei Jahr-

zehnten nicht mehr; das ist ein großes Potenzial.“ Hinzu komme das QE der EZB und der niedrige Euro-Kurs, die 2015 unterstützend wirken könnten. Bei Rohstoffpro-duzenten ist der Mandarine-Chef noch nicht im großen Stil eingestie-gen: „Aber ich weiß, dass sie gün-stig sind. Wenn es Signale von den Märkten gibt, werde ich nicht zö-gern zu kaufen.“ Trotz zeitweiliger Rückschläge will er seinen Grund-sätzen treu bleiben: „Ich stehe für den puren Value-Style und denke in 10-Jahres-Zeiträumen. Gerade in der Krise sollte man seine Mei-nung nicht ändern, dabei kommen nur Dummheiten heraus.”

Thomas müller

Für europäische Large Caps und Zykliker deute einiges darauf hin.

Renaud: „Kleines Umsatzplus bei europäischen Konzernen reicht für Gewinnzuwachs.“

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„NDR-Fonds“Wien. Die Kathrein Privatbank lan-ciert laut e-fundresearch mit dem „NDR Active Allocation“ den welt-weit ersten Fonds, der rein auf den Einschätzungen des US-Ana-lysehauses „Ned Davis Research“ basiert. Für den vermögensverwal-tenden Fonds wird global in Aktien und Anleihen mit Quoten von Null bis 100% angelegt. Dabei werden interne (Trend, Momentum) und externe Indikatoren (Stimmung, fundamentale, Makroökonomische Kennzahlen) eingesetzt. (lk)

Herwig Wolf, Leiter Institutional Clients: „Die Umsetzung erfolgt mit ETFs.“

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22 – financenet fonds:park Freitag, 27. Februar 2015

Pioneer Investments mit RekordzuflüssenMailand. Pioneer Investments hat 2014 unter dem Strich 13,2 Mrd. Euro frische Gelder einge-worben. Das sind die höchsten Nettomittelzuflüsse der Unter-nehmensgeschichte, heißt es. Über alle Geschäftseinheiten hinweg wuchs das verwaltete Vermögen von rund 174 Mrd. Euro Ende 2013 auf mehr als 201 Mrd. Euro Ende 2014. Der Bruttobetriebsgewinn stieg auf 295 Mio. Euro, ein Plus von 19% gegenüber 2013 (auf normali-sierter Basis). (red)

Schwankungen nutzen statt sie zu meidenLondon. Investoren sollten Marktschwankungen nicht aus dem Weg gehen, sondern viel-mehr die Überreaktionen als Anlagechancen nutzen, die sich daraus ergeben. So wird David Whitten, Fondsmanager bei Henderson Global Investors, vom Branchendienst fondspro-fessionell.at zitiert. „Der Öl-preisverfall und der starke US-Dollar dürften gewisse Akti-enkurse demnächst beflügeln“, erwartet der Fondsanbieter. Whitten managt den Hender-son Horizon Global Natural Resources Fund.

Whitten weist darauf hin, dass sich der Ölpreis in den vergangenen 30 Jahren mehr-mals halbiert habe. Rohstoffak-tien verhielten sich von Natur aus zyklisch. „Auf schwache Phasen folgt nicht selten eine kräftige Erholung“, erklärt Whitten. (red)

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Giordano Lombardo steht seit eini-gen Monaten an der Pioneer-Spitze.

Brasilien als anlageregion 2015 wurde das Land wegen der Abhängigkeit von Auslandsinvestitionen den „Fragilen Fünf“ unter der EM zugeordnet

party an der Börse beginnt erstAberdeen. Vor rund zehn Tagen wurde vor Beginn der Fastenzeit in Rio de Janeiro nochmal ordent-lich mit viel Pomp der Karneval begangen. Doch hat Brasilien auch wirtschaftlich gesehen Grund zu Feiern? „Man muss der brasilia-nischen Wirtschaft nur noch et-was Zeit geben, damit sie zu einem Markenzeichen wird, so wie es der brasilianische Karneval schon seit Generationen ist; das Potenzial da-zu hat sie jedenfalls“, meint Nick Robinson, Director Brazilian Equi-ties bei Aberdeen Asset Manage-ment.

Mehr als eine große Party

„Seit fast drei Jahrhunderten strömen die Brasilianer in bunten Kostümen zum jährlichen Karne-val auf die Straßen. Hier herrscht kein Mangel an Spaß! Er ist inzwi-schen eine langjährige Tradition, die Besucher rund um den Globus

anzieht. Aber Brasilien hat mehr zu bieten als nur eine große Party“, so Robinson.

Ungerechtfertigt geprügelt

Im vergangenen Jahr wurde Brasilien den „Fragilen Fünf” in-nerhalb der Emerging Markets (EM) zugeordnet, weil man die Wirtschaft als zu abhängig von Auslandsinvestitionen erachte-te. Brasilien war auch einer jener Emerging Markets gewesen, die am härtesten von der Kapitalflucht nach der Ankündigung der Fed zum Ausstieg aus den Konjunk-turmaßnahmen getroffen wurde. Robinson: „Wir glauben allerdings, dass das glanzlose Image, das man Brasilien zugewiesen hat, unge-rechtfertigt ist. Brasilien weist nach wie vor eine starke, funda-mental untermauerte Wachstums-story auf. Das Land verfügt über eine Vielfalt an qualitativ hochwer-

tigen Unternehmen. Bei vielen un-serer Beteiligungen handelt es sich um Marktführer in ihren jewei-ligen Branchen mit einem starken Geschäftsmodell. Somit sind sie gut gerüstet, um jedweder ökono-mischen oder politischen Verände-rung zu begegnen.“

Wovon Brasilien jetzt mehr brau-che, sei Liberalisierung: die Frei-heit sich zu wandeln, anzupassen und zu wachsen. Denn Brasilien könne sich nicht noch einmal eine solch verhaltene Konjunktur oder gar ein „verlorenes Jahrzehnt“ leis- ten, wie es das Land schon ein-mal in den 1980er-Jahren erlebt hat. „Das wäre eine Party, der wir nicht gern beiwohnen würden“, meint Robinson. Aberdeen Asset Management plc ist eine britische Vermögensverwaltung mit Sitz in Aberdeen, Schottland. Das Unter-nehmen ist mit dem Kürzel ADN an der London Stock Exchange gelistet und gehört zum FTSE 250 Index. (lk)

Nach dem Karneval ist vor dem Karneval: Der Index der Börse Sao Paulo, Bovespa, scheint nun festen Boden gefunden zu haben.

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Robinson: „Brasilien ist weiterhin eine fundamental untermauerte Wachstumsstory.“

Wien. Jedes Jahr verleiht die Ra-tingagentur Lipper, eine Tochter-gesellschaft von Thomson Reuters, die Awards an die besten Fonds und Fondsgesellschaften. Die Aus-zeichnungen werden in 21 Ländern verliehen. Die Gewinner der einzel-nen Anlageklassen werden mit den Lipper Fund Awards prämiert. Es werden diejenigen Fonds ausge-zeichnet, die im Vergleich zu ande-ren Fonds mit demselben Anlage-schwerpunkt kontinuierlich über-durchschnittliche risikoadjustierte Erträge erwirtschaftet haben.

Zusätzlich zu den Einzelwer-tungen gibt es die Lipper Group Awards; mit ihnen werden Fonds-gesellschaften für ein überdurch-schnittlich erfolgreiches Manage-ment ausgezeichnet.

Wiederholungstäter

Die Group Awards werden je-weils in zwei Kategorien vergeben: für große Fondsgesellschaften und für kleine Fondsgesellschaften. Entscheidend dafür ist die Höhe des in Europa verwalteten Ver-mögens, wobei Unternehmen mit

mehr als 8,5 Mrd. US-Dollar (7,49 Mrd. Euro) als große Fondsgesell-schaften eingestuft werden.

Die Gewinner der einzelnen An-lageklassen zeichnen sich dadurch aus, dass sie über alle von ihnen verwalteten und zum Vertrieb in Österreich zugelassenen Fonds hinweg das beste durchschnitt-liche Perzentil-Ergebnis beim Ri-siko-Ertrags-Verhältnis erreichen konnten. Als Anlageklassen gelten

Aktien-, Anleihen- und Misch- fonds.

Bei der diesjährigen Verleihung wurde Franklin Templeton neuer-lich mit dem Award für das beste große Fondshaus in der Kategorie „Mischfonds“ ausgezeichnet. Mar-tin Linsbichler, Managing Director von Franklin Templeton Austria: „Mischfonds haben in den letz-ten Jahren eine tragende Rolle in Kundenportfolios übernommen

und das aus gutem Grund: Unsere Fonds investieren breit über den Globus verteilt sowie in verschie-dene Anlageklassen; sie reduzie-ren damit Risiken und überzeu-gen durch niedrige Wertschwan-kungen.“

Die Fondsgesellschaft BlackRock war gleich zwei Mal vertreten. Die hierzulande noch wenig bekann-te britische Charlemagne Capital hat u.a. den Magna Africa Fund, Magna Eastern European Fund, Magna New Frontiers Fund, Magna Undervalued Assets Fund und den Magna Biopharma Income Fund im Programm. (lk)

Verleihung in Österreich Preise wurden in den Anlagekategorien Aktien, Anleihen und Mischfonds vergeben

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Es ist Awards-Saison, nicht nur im legendären Dolby Theatre in Los Angeles.

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Lipper Group Awards 2015 gingen in der Kategorie ... an ...:Bond Large: BlackRock Bond Small: T Rowe PriceEquity Large: Standard Life InvestmentsEquity Small: Charlemagne CapitalMixed Assets Large: Franklin TempletonMixed Assets Small: Swiss Life Asset ManagersOverall Large: BlackRock

Von L‘agefi und koris vergeben Preise für die besten ETFs hinsichtlich Tracking Differenz und Tracking Error

awards auch für Exchange Traded fundsLausanne/Biot. Die Schweizer Tages-zeitung L‘Agefi und Koris Interna-tional, eine Investment-Beratungs-firma, die quantitative dynamische Vermögensverwaltungsmodelle entwickelt, haben Exchange Traded Funds (ETFs) aufs Stockerl geholt. Diese wurden in vier Asset-Klassen unterteilt; prämiert wurden die Fonds für die „Beste Tracking Diffe-renz“ (TD), „Bester Tracking Error“ (TE) und den höchsten relativen Nettomittelzufluss (Tracking-Diffe-renz ist der absolute Performance-Unterschied zwischen ETF und der Benchmark, Tracking-Error ist die Standardabweichung der Fonds-Rendite relativ zur Indexrendite; Anm.). Als Basis dienten Daten der europäischen ETF-Analyseplatt-form TrackInsight. (lk)

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In Paris wurden beim Index Fund Forum Preise für Exchange Traded Funds vergeben.

Die sieger

Tracking Differenz Vanguard FTSE All-World UCITS ETF - USD Lyxor UCITS ETF MSCI EMU Small Cap - EURVanguard FTSE EM UCITS ETF - USDUBS ETF – Markit iBoxx € Liquid Corporates UCITS ETF A-dis - EURTracking Error Lyxor UCITS ETF MSCI Welt - USDAmundi ETF Euro Stoxx Small CapUCITS ETF - EURSource MSCI Emerging Markets UCITS ETF - USDLyxor UCITS ETF Euro Corporate Bonds - EURInnovationspreis Amundi ETF Global Equity Multi Smart Allocation Scientific Beta UCITSSPDR Thomason Reuters Global Convertible bond UCITS ETF

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London/Wien. Der vor Kurzem ver-öffentlichte „European Acquisition Finance Debt Report 2015” veran-schaulicht die neuesten Trends bei Akquisitionsfinanzierungen. Dem Report zufolge ist, zumindest in Westeuropa, die große Welle an Restrukturierungen und Refinan-zierungen beendet, die gestiegene Liquidität und der Wettbewerb zwischen klassischen Bankfinan-zierungen und Finanzierungen durch Fonds führt weiterhin zu einem Angebotsmarkt.

Die Trendwende

Die Aussichten für den europä-ischen Finanzierungsmarkt sind zu Beginn des Jahres 2015 durch-aus optimistisch. Der Umfrage zu-folge, die von DLA Piper unter 300 Marktteilnehmern durchgeführt wurde, wird die hohe Transakti-onsaktivität des Vorjahres auch im Jahr 2015 anhalten – 94 Prozent der Befragten erwarten für 2015 ei-ne höhere oder zumindest ähnlich hohe Aktivität wie 2014.

Zum ersten Mal seit drei Jahren erwarten die Befragten für 2015

auch eine höhere Anzahl an tra-ditionellen Management-Buyouts (20 Prozent) gegenüber Refinanzie-rungs-Transaktionen (18 Prozent). Dies ist bedingt durch die bereits im Jahr 2014 eingeleitete Zunahme an Finanzierungstransaktionen im Primärmarkt als Ausdruck von gesteigerter konjunktureller Zuver-sicht und gestiegener Liquidität.

Ein Thema im letztjährigen Be-richt war die Erwartung einer zu-

nehmenden Dominanz von Fonds und sonstigen alternativen Kredit-gebern. Tendenziell waren diese Erwartungen jedoch überhöht bzw. waren die klassischen Finanzie-rungsinstitutionen wettbewerbs-fähig. Der gestiegene Wettbewerb auf dem westeuropäischen Markt führte somit zu einer Reduzierung von Kreditmargen und sonstigen Finanzierungsgebühren.

Neue Entwicklungen

Die Mehrheit (54 Prozent) der Befragten plant auch, ihre Ziel-setzungen für 2015 zu erhöhen. Zudem sind, zumindest in West-europa, weiterhin neue Marktteil-nehmer (Fonds, alternative Kredit-geber) zu erwarten. Jasna Zwitter-Tehovnik, Partnerin in der Finance Gruppe im Wiener Büro von DLA Piper, kommentiert: „Diese bereits zum sechsten Mal durchgeführte Studie bringt auch heuer faszinie-rende Markteinblicke. Fraglich ist allerdings, ob sich der so optimis-tische Ausblick auch in entspre-chenden Aktivitäten in Österreich und CEE Märkten äußert.“ (gst)

European Acquisition Finance Report Nach Refinanzierung wieder mehr Buyouts

Trends bei Firmenübernahmen

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Verstärkung Sparkasse

Südtiroler rufen nach RaiffeisenBozen. Um eine zu starke auslän-dische Beteiligung bei der Süd-tiroler Sparkasse zu vermeiden, soll die Südtiroler Raiffeisen mit einigen Prozent einsteigen, so die Zeitung Dolomiten. Die Südtiroler Sparkasse musste 2014 einen sat-ten Verlust wegstecken. Die offizi-elle Zahlen stehen zwar noch aus, es wird aber ein Minus um die 150 Mio. Euro erwartet. (APA)

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In Bozen bahnt sich eine Hilfsaktion von Raiffeisen für die Sparkasse an.

JPMorgan will höhere Großkunden-Gebühren

New York. US-Bank JPMorgan will eine Gebühr auf Konto-Einlagen einiger großer Kun-den erheben: bei bestimmten Unternehmenskunden und Finanzfirmen wie Hedgefonds, Beteiligungsgesellschaften und ausländischen Geldhäusern. Grund seien neue Regeln, die das Vorhalten von Liquidität für diese zu kostspielig mach-ten, so das Wall Street Journal. (APA/Reuters)

Deutsche Bank: 5mal mehr Öko-AnleihenBerlin. Die Deutsche Bank will ihren Bestand von Green Bonds von 200 Mio. auf 1 Mrd. Euro aufstocken. Einen Zeitraum dafür nannte die Bank nicht. Der Markt für grüne Anleihen habe sich 2014 weiter etabliert, Größe und Anzahl der Angebote hätten deutlich zugenommen, damit hätten sie sich zu geeig-neten und sinnvollen Bestand-teilen eines Liquiditätspuffers entwickelt. (APA/dpa)

UniCredit: Chefökonom für CEE neu ernanntLondon. UniCredit hat Lubomir Mitov zum Chefökonomen für Zentral- und Osteuropa (CEE) ernannt. Mitov wird für makro-ökonomische Analysen Zentral- und Osteuropas zuständig sein und die Leitung des Research-Teams für die CEE-Region übernehmen. Er kommt vom Institute of International Fi-nance (IIF) in Washington. (red)

JPMorgan schätzt die Erste Group höher

Wien. Die Analysten von JPM-organ haben das Kursziel für die Aktien der Erste Group von 25 auf 29 Euro angehoben und ihre „Overweight”-Empfehlung bestätigt. Grund ist eine an-gepasste Ergebnisschätzung. Demnach liegt der erwartete Verlust für 2014 jetzt statt bei 1,762 bei 1,484 Mrd. Euro. Die Prognosen für 2015 und 2016 bleiben unverändert. Das er-wartete Ergebnis je Aktie liegt für 2014 bei minus 0,85 (statt bisher: 1,49) Euro. Für 2014 rechnen die Analysten nicht mit einer Dividende; 2015 und 2016 soll es 0,40 bzw. 0,54 Euro je Aktie geben. (red/APA)

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Die US-Großbank will sich höhere Kosten von Kunden zurückholen.

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Erste Group-Chef Andreas Treichl trauen die Analysten jetzt mehr zu.

Beteiligungsunternehmen Venionaire Venture Capital Fonds für deutsche und österreichische Startups geplant

100 Mio. Euro für StartupsWien. Der Wiener Finanzinvestor Venionaire will einen Venture Capital Fonds für deutsche und österreichische Startups auflegen. Angestrebt werde ein Investitions-volumen von 100 Mio. Euro, teilte das Unternehmen mit. Im Visier sind demnach „Startups mit inter-national skalierbaren Geschäfts-modellen und disruptiven Tech-nologien in der ersten und zweiten Wachstumsphase”.

Es fehlt das Kapital

Die Startup-Szene im deutsch-sprachigen Raum boomt, heißt es zur Motivation: Die Gründung eines Unternehmens funktionie-re dank staatlicher Förderpro-gramme, privater Ersparnisse und einer wachsenden Anzahl von Business Angels gut; jedoch fehle später häufig das Geld für die in-ternationale Expansion. Diese Fi-nanzierungslücke will das Wiener

Beratungs- und Beteiligungsunter-nehmen Venionaire schließen.

Von den angepeilten 100 Mio. Euro sollen im Schnitt ein bis fünf Mio. Euro pro Startup fließen. Der Schwerpunkt liegt auf den Ge-schäftsfeldern Automation, Analy-tics und Big Data, Scientific Com-puting und Robotik. Das Geld für den Fonds soll von institutionellen Investoren wie Versicherungen und Pensionskassen kommen.

Hinter Venionaire stehen unter anderem der Unternehmensgrün-der Berthold Baurek-Karlic sowie der Investmentbanker Martin Stei-ninger. An Bord des Investmentko-mitees sind der Venture-Capital-Pionier Gert Reinhard Jonke als Vorsitzender sowie als Berater TV-Moderator Christian Clerici, Universitätsprofessor Matthias Fink, IT-Experte Andreas Tomek, Rechtsanwalt Stefan Prochaska und Brainloop-Geschäftsführer Helmut Pöllinger. (red/ag)

Gesucht werden „international skalierbare Geschäftsmodelle und disruptive Technologien“.

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Dan Choon, Berthold Baurek-Karlic, Alexander Rapatz und Martin Steininger.

Privatbanken Euromoney kürt Bank Gutmann zur besten Privatbank, Bank Austria liegt mit zwei Marken weit voran

Bank Austria und Bank Gutmann punktenWien. Österreichs große Privat-banken zeigen auf: Die Bank Gut-mann hat im „Euromoney Private Banking and Wealth Management Survey 2015” des Finanzmaga-zins Euromoney den Gesamtsieg für „Best private banking services overall” in Österreich errungen. Außerdem belegte man auch in Ungarn und in der Tschechischen Republik bei „Succession Planning Advice and Trusts” erste Ränge. Silber gab es in zwei Kategorien und Bronze in drei. Damit habe sich Gutmann neuerlich als Spezi-albank für Unternehmerfamilien in Österreich und CEE-Ländern emp-fohlen.

Auch die Bank Austria sieht sich erfolgreich auf Kurs: Man sei mit den beiden Marken Bank Austria

Private Banking – dem Private Banking einer Großbank – und der Schoellerbank – einer traditionellen Privatbank – mit einem Marktan-teil von 19 Prozent Nummer eins am österreichischen Private Ban-king-Markt. Die Division Private Banking verwaltet 21,4 Mrd. Euro Kundenvermögen (ein Anstieg um 11,2% im Vorjahres-vergleich) für Stiftungen sowie 35.000 vermö-gende Privatkunden.

Darüber hinaus betreue die Divi-sion Private Banking als Marktfüh-rer im Stiftungsbereich 1.145 von ca. 3.257 Privatstiftungen und 460 Bundes- und Landesstiftungen. „Wir haben auch 2014 erneut die Top-Position am Markt gesichert“, so Bank Austria-Vorstand Robert Zadrazil. (red)

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Bank Austria-Vorstand Robert Zadrazil: „Erneut Top-Position gesichert“.

BAnkinG financenet – 23Freitag, 27. Februar 2015

DLA Piper-Expertin Zwitter-Tehovnik: Auswirkungen auf Österreich fraglich.

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24 – financenet insurance:watch Freitag, 27. Februar 2015

Talanx besiegelt Deal in Chile um 180 Mio. €Hannover. Deutschlands dritt-größter Versicherungskonzern Talanx hat seinen Zukauf in Chile in der Tasche: Nach einem öffentlichen Übernah-meangebot sicherten sich die Hannoveraner mehr als 99% der Anteile am Versicherer Inversiones Magallanes. Ins-gesamt kostet der Zukauf rund 180 Mio. Euro.

Mit dem größten Magallanes-Eigner war sich Talanx damals bereits einig, die übrigen An-teile lagen überwiegend bei Mitarbeitern und Rentnern.

Talanx ist mit der Marke HDI bereits im chilenischen Firmen- und Privatkunden-Geschäft ak-tiv und kam dort zuletzt auf 56 Mio. Euro Prämieneinnahmen im Jahr. Magallanes ist mit 247 Mio. Euro Prämien deutlich größer. (ag)

GraWe verstärkt sich im Bankgeschäft

Wien/Graz/Eisenstadt. Die Grazer Wechselseitige Versicherung (GraWe) verstärkt sich mit der Mehrheitsübernahme der bis-herigen „Kirchenbank” Schel-hammer & Schattera wieder im Bankgeschäft. Nun steht auch fest, dass die Übernahme über die GraWe-Tochter Bank Bur-genland läuft. Der Zusammen-schluss wurde in der Vorwoche bei den Wettbewerbshütern angemeldet.

Konkret meldete die Hypo Bank Burgenland AG den ge-planten Erwerb von 53,79% der Aktien der Schelhammer & Schattera AG (Wien). (ag)

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Die bisher der Kirche gehörende Privatbank ist die älteste Wiens.

Brand Finance Global 500 Das unabhängige britische Beratungsunternehmen veröffentlicht alle Jahre ein Markenwert-Ranking und -Rating

Versicherer: die Marken-KaiserLondon/Wien. Der Versicherungs-konzern Allianz ist laut „Brand Fi-nance Global 500“ mit 20,937 Mrd. US-Dollar (rund 18,46 Mrd. Euro) die wertvollste Versicherermarke der Welt. Die aktuellen Daten hat das versicherungsjournal.at für die Assekuranzen aus dem Ranking klamüsert.

Der Markenwert werde dabei laut dem britischen Markenbewer-tungs- und Beratungsunternehmen Brand Finance danach berechnet, welche Lizenzgebühren ein Unter-nehmen zu bezahlen hätte, wenn es die Marke noch nicht in Besitz hätte.

AXA und Generali dahinter

Knapp nach der Allianz folgt die französische AXA mit einem Mar-kenwert von 19,529 Mrd. US-Dol-lar. Allianz konnte ihren Wert um 3% steigern, sie war bereits im letz-ten Jahr am französischen Konkur-

renten AXA vorbeigezogen Die AXA wiederum konnte ihren Wert um 2% im Vergleich zum Vorjahr stei-gern. Danach auf den Rängen fol-gen die italienische Generali, mit ebenfalls zweistelligem Milliarden-Markenwert, und der chinesische Versicherer Ping An. China Life In-surance hält den Angaben zufolge bei knapp über 9 Mrd. Euro.

Die Plätze sechs bis neun belegen dann die britische Prudential, die japanische Nippon Life sowie die schweizerische Zurich mit Werten zwischen knapp sieben und gut 6,6 Mrd. Euro. Auch die Met Life sind in dem Ranking zu finden (mit um-gerechnet 5,538 Mrd. Euro) und die AIG mit 5,806 Euro.

Auch Rating vergeben

Weiter abgeschlagen auf Rang 15 unter den Versicherern kommt die deutsche Munich Re zu liegen, mit knapp 5,2 Mrd. Euro Markenwert,

deren Erstversicherungs-Tochter Ergo folgt mit rund 3,9 Mrd. Euro auf dem 22. Platz.

Anmerkung am Rande: Red Bull ist die einzige österreichische Mar-ke, die in dem Brand Finance Glo-bal 500-Ranking aufscheint (Mar-kenwert von 10,9 Mrd. US-Dollar)

Daneben veröffentlicht Brand Finance auch ein Brand Rating. Dabei würden die Stärke, das Risi-ko und das künftige Potenzial der Marke in Bezug auf den Mitbewerb analysiert, wie es bei Brand Fi-nance heißt.

Dieses Rating wurde für die Alli-anz mit AA+ festgelegt, bei der AXA ist es ein AA. Jenes für die Generali hat sich von AA für 2014 auf AA- für 2015 verändert. Ping An dage-gen konnte sich von AA- auf AA+ verbessern. Details zur Ranking-Methode finden sich im Internet unter http://www.brandfinance.com/images/upload/brand_fi-nance_global_500_2015.pdf (lk)

Allianz ist mit 20,937 Mrd. US-Dollar Wert die teuerste Versicherungsmarke der Welt – gefolgt von der AXA und Generali.

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Brand Finance veröffentlicht auch ein Rating, dieses ist für die Allianz ein AA+.

standard Life Die Niederlassung des britischen Versicherers ist in Deutschland und Österreich gut unterwegs

hohe steigerung bei den einmalbeiträgenGraz. Die Niederlassung des bri-tischen Lebensversicherers Stan-dard Life erreichte in Deutschland und Österreich im abgelaufenen Jahr ein APE-Ergebnis von 74,2 Mio. Euro (Anm.: APE = APE: lau-fende Beiträge eines Jahres plus ein Zehntel der Einmalbeiträge); dies ist ein Plus gegenüber 2013 von 7,3%.

Dabei verzeichnete das Unter-nehmen sowohl bei den laufenden als auch bei den Einmalbeiträgen Zuwächse: Die laufenden Beiträge stiegen gegenüber dem Vorjahres-zeitraum leicht auf 63,9 Mio., die Einmalbeiträge sogar um knapp 41% auf 103 Mio. Euro.

Im Bereich der privaten Alters-vorsorge meldet Standard Life in Deutschland und Österreich ein

APE in Höhe von 46 Mio. Euro (+6%) Auch hier zeigte sich die posi- tive Entwicklung bei Einmalbeiträ-gen, die um 52% auf 71,6 Mio. Euro schnellten.

„Wir blicken auf ein sehr gutes zweites Halbjahr zurück. Wir ha-ben sicherlich davon profitiert, dass nach der Ankündigung der Garantiezinssenkung Kunden mehr denn je nach Lösungen su-chen, mit denen sie auch im an-haltenden Niedrigzinsumfeld at-traktive Renditen erwirtschaften können – abseits klassischer Versi-cherungsprodukte“, sagt Bernhard Fasching, Sales Manager Austria bei Standard Life. Hier sieht sich Fasching mit den „investmentori-entierten Produkten hervorragend positioniert“. (lk)

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Fasching: „Die Zukunftsfähigkeit klassischer Polizzen wird diskutiert, wir profitieren.”

Paris/Winterthur. Die französische Axa profitiert von ihrem Sparkurs. 2014 steigerte Europas zweitgröß-ter Versicherer den Nettogewinn um 12% auf 5,024 Mrd. Euro. Ne-ben den Kostensenkungen hätten vor allem Zuwächse im Geschäft mit Lebensversicherungen und in der Vermögensverwaltung dazu beigetragen.

Analysten hatten allerdings mit einem höheren Gewinn gerechnet. Die Einnahmen legten um 1% auf rund 92 Mrd. Euro zu. Auf ver-gleichbarer Basis gab es ein Plus von 3%. Axa sei auf Kurs, das Spar-ziel von 1,9 Mrd. Euro wie geplant bis Ende 2015 zu erreichen, sagte Finanzchef Gerald Harlin.

Plus dank Absicherungen

Die Tochtergesellschaft in der Schweiz, AXA Winterthur, hat im abgelaufenen Jahr trotz weniger Prämieneinnahmen einen Gewinn-sprung erzielt. Während das Ge-schäftsvolumen um 3,7% auf 11,7 Mrd. Franken (10,9 Mrd. Euro) sank, schnellte der Reingewinn um ein Fünftel auf 984 Mio. Franken nach oben. Die Zunahme erkläre

sich aus einem außerordentlichen Beitrag von Absicherungsinstru-menten gegen Währungs- und Zinsschwankungen, sagte AXA-Sprecherin Bettina Steiner. Die Absicherungsinstrumente hätten 2014 an Wert zugelegt, da die Zin-sen stark gesunken seien. Der ope-rative Gewinn stieg um 2,1% auf 856 Mio. Franken. Man habe in allen Geschäftsbereichen die Ziele erreicht“, so Antimo Perretta, Chef der AXA Winterthur. (ag)

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AXA 2014 mit Milliardengewinn

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Die Pariser AXA steigerte in 2014 den Nettogewinn um zwölf Prozent.

New York. „Wearables“, also Fitness-armbänder und Smartwatches, die Daten des Trägers sammeln, ma-chen Versicherte zu gläsernen Pa-tienten. In New York sammelt ein Krankenversicherer diese Daten und zahlt den Leuten Prämien da-für, sich gut in Schuss zu halten. In Europa gibt es ähnliche Über-legungen. Die Firma, die diesen Markt aufmischen will, heißt Oscar Health, ist ein Start-up aus Man-hattan und gilt als großes Tech-Versprechen im „verschnarchten“ Versicherungsmarkt. Für Firmen-gründer Josh Kushner „sind viele Leute in dieser Industrie einfach nur böse. Wir nutzen Technologie und Design, um Gesundheitsvor-sorge simpel, intuitiv und human zu machen.“

Oscar schickt Versicherten Smartwatches und zahlt Prämien, wenn sie bestimmte Fitness-Ziele erreichen; sind 20 Dollar Beloh-nung erreicht, gibt es einen Ama-zon-Gutschein. Der maximale Erlös ist auf 20 Dollar im Monat und 240 Dollar im Jahr begrenzt.

Aber: Eine Umfrage von PwC ergab, dass aus Sorge um ihre Pri-vatsphäre bisher nur wenige US-

Verbraucher bereit sind, ihre Ge-sundheitsdaten zu teilen.

In Europa plant mit der Gene-rali-Gruppe – in Kooperation mit der südafrikanischen Assekuranz Discovery – auch der erste große Versicherer einen Vorstoß auf das sensible Terrain. „Brave“ Kunden sollen Rabatte bekommen. Bei der Generali Österreich wird es das Sammeln von entsprechenden Da-ten und damit verbunden mögliche Prämiennachlässe nicht geben. (ag)

Big Brother Prämien für Kunden, die sich in Form halten

Versicherer sammelt Fitness-Daten

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Noch ist Oscar nur in New York und New Jersey am Start.

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Wien. Der Ziegelkonzern Wienerber-ger verlor im Vorjahr 170 Mio. Euro (2013: 7,8 Mio. Euro Nettoverlust). Das vierte Quartal endete nach um-fangreichen Abschreibungen tief-rot. Trotzdem erhöht der Konzern die Dividende an die Aktionäre: um ein Viertel auf 15 Cent je Aktie. Ope-rativ sei es ein gutes Jahr gewesen, betont der Vorstand. 208 Mio. Euro Sonderabschreibungen gab es zu verdauen, weil das Marktumfeld in wichtigen Absatzgebieten schwach sei. Der Großteil dieser Abwer-tungen und Wertberichtigungen fiel in den USA, Deutschland und Italien an. In Russland belastete zudem der Rubelkurs. (ag)

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medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAg, 27. FEBRUAR 2015 – 25

Arnold Immobilien Der Zinshausspezialist (im Bild gründer Markus Arnold) hat ein gutes Jahr hinter sich und erwartet heuer ein noch besseres. Zinshäuser wür-den weiter gefragt sein, wegen der Niedrigzinspolitik und dem Sicherheitsbedürf-nis der Investoren. Heuer noch möchte man in Ungarn aufsperren. Seite 26

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Arnold: „2015 wird wieder Zinshausjahr“

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Die CA Immo greift mit ihrem Kernaktionär O1 Group nach dem Konkurrenten Immofinanz Seite 26

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FindMyHome hat eine Umfrage gestartet und daraus wesentliche Trends abgeleitet Seite 28

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Wien. In Wien sollen wieder Ge-meindewohnungen entstehen, kün-digte Bürgermeister Michael Häupl an. Er sprach von „Gemeindewoh-nungen neu”, allerdings solle das Prinzip gleich bleiben: „Die Stadt stellt die Grundstücke zur Ver-fügung und die Stadt vergibt die Wohnungen.“ Man werde aller-dings weiterhin mit „guten Freun-den“, also stadtnahen Bauträgern, kooperieren. Das wolle man auch gleich konkret an einem Beispiel ausprobieren: Auf dem ehemaligen AUA-Gelände in der Fontanastra-ße in Wien-Favoriten soll der erste „Gemeindebau neu“ mit 120 Woh-nungen entstehen. (APA)

Stadt Wien Erstes Projekt: AUA-gelände in Favoriten

„Gemeindewohnung neu“ kommt

Häupl: „Stadt stellt die Grundstücke zur Verfügung und vergibt Wohnungen.“

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Wienerberger Abschreibungen in Deutschland, Italien

Doch keine schwarzen Zahlen

Wienerberger-Vorstand Heimo Scheuch erhöht die Dividende auf 15 Cent.

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Wochentop IIA 14,13%Wochenflop CAI -3,18%Immofinanz 14,13%Warimpex 14,00%S Immo 8,23%Buwog 4,31%Atrium 1,94%conwert 1,84%CA Immobilien Anlagen -3,18%

18.–25. Februar 2015

IATX (Schluss 25.2.) 246,62 4,69%

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Monatstop Wiener Privatbank 8,63%Monatsflop iShares STOXX N. -6,04%

Top 5 ImmofondsWiener Privatbank Eur.Prop. T 8,63%Schroder ISF Asia Pac.Pr.Sec.C 8,22%EETF EPRA Eurozone EUR Dis 5,68%iShares Eur.Prop.Yd.UCITS ETF 5,41%SSgA Eur. ex UK Ind.RE I EUR 5,08%

Flop 5 ImmofondsiShares STOXX N.Am.600 RE -6,04%NB US Real Est. Sec. USD C -4,74%Morgan Stanley US Prop.B -3,99%Invesco Global Re.Est.Sec.A -3,75%Meinl Global Property -3,41%

18.–25. Februar 2015

CERX (Schluss 25.2.) 355,61 3,25%

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Immo:Capital> S Immo erwartet für 2014

20% mehr Überschuss 26> UBM erhöht Dividende 26> Buwog will sich künftig

in Deutschland umsehen 28

Immo:Service> talocasa: neue Plattform

für Immobilienverkäufer 28

Immo:Markets> EHL und Buwog präsentieren

Wohnungsmarktbericht 29> CBRE: Hotelinvestments

sind derzeit stark 29

People&Dates> aspern IQ: Bauherren-Treff 30

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Arnold Immobilien Vermögenserhalt steht vor allem bei langfristig in Generationen denkenden Anlegern im Fokus

Das Jahr der ZinshäuserWien. „Auch 2015 bleibt der Nach-frageüberhang im Bereich Immo-bilien-Investment hoch“, meint Markus Arnold, Geschäftsführer von Arnold Immobilien. Die Nied-rigzinspolitik der Banken führe da-zu, dass private, aber auch institu-tionelle Investoren weiter Geld in Immobilien umschichten.

Internationale Käufer

Vor allem bei den Privaten ste-he die langfristige Absicherung des Vermögens im Vordergrund, „und da sind Zinshäuser noch im-mer die Top-Anlageform“, so der Immobilien-Experte. 2014 wurden in dem Bereich Transaktionen um knapp drei Mrd. Euro getätigt, Arnold Immobilien selbst habe mit 125 Mio. Euro ein sehr erfolg-reiches Jahr hinter sich, und auch 2015 lässt sich gut an: „Schon im Jänner und Februar haben wir ein Drittel des Jahres 2014 nach Ab-schlüssen betrachtet herinnen“, so Arnold.

Aufgrund der anhaltenden Uk-raine-Krise verzeichnet Arnold Immobilien auch vermehrtes Inte-resse von Investoren aus den ehe-maligen GUS-Staaten. Auch italie-nische und griechische Interessen-ten sind aufgrund der unsicheren Situation auf der Suche nach si-cheren Immobilien Investments. Der österreichische Immobilien-markt hat den Ruf des sicheren Hafens.

Es hält sich die Waage

Arnold Immobilien ist auf die Vermittlung von Investment Im-mobilien in Österreich, Tsche-chien, der Slowakei und ab 2015 auch in Ungarn spezialisiert. Am heimischen Markt werden rund neunzig Prozent des Geschäfts mit vermögenden Privaten realisiert. „Gesucht werden Immobilien oh-ne versteckte Risiken.“ Im klas-sischen Zinshaussegment sind das die sogenannten Qualitätsobjekte,

also entwickelte Liegenschaften in Top-Lagen mit guten gesetzlichen Möglichkeiten zum Dachgeschoss-ausbau.

Auch wenn die Nachfrage das Angebot bei Weitem übersteigt, gelangen interessanterweise je-des Jahr in etwa gleich viele Zins-häuser zum Verkauf. Arnold: „Die Gründe dafür sind beispielsweise Vererbung, geänderte finanzielle Interessen oder, bedingt durch die angespannte wirtschaftliche Situa-tion, schlicht Geldbedarf.“

Professionalisierung

Wurden früher Liegenschaften nach relativ kurzen Checks erwor-ben, so hätten sich die Abwick-lungszeiten von Immobiliendeals

deutlich verlängert. Von der Eva-luierung der Liegenschaft über die Aufbereitung des Projekts bis hin zur Abwicklung des Deals nimmt der gesamte Prozess heute durch-schnittlich drei bis sechs Monate in Anspruch.

Relativ neu sei, dass schon zu einem frühen Zeitpunkt ein Team von Profis zur Prüfung auf „Herz und Nieren“ hinzugezogen wird. Wie in anderen europäischen Städ-ten auch, hätten sich jetzt auch in Wien spezielle Anwälte, Hausver-walter, etc. für die internationale Klientel etabliert.

Der tschechische Markt hat sich belebt; dort wurde 2014 das Vertrags- und Immobilienrecht an internationale Standards an-geglichen. Zudem gewähren Ban-

ken jetzt auch wieder Kredite für attraktive Immobilien-Projekte, weiß Arnold: „In Prag sind die Renditen doppelt so hoch wie in Wien und die Quadratmeterpreise um die Hälfte billiger. Bei einem stabilen Preisniveau kann man derzeit mit Renditen von fünf bis sechs Prozent rechnen.“ Der Pra-ger Zinshausmarkt ist ungefähr halb so groß wie der Wiener, da-für aber noch internationaler. Die Investoren kommen aus vielen EU-Staaten, z.B. Italien oder Irland. Auch österreichische Kunden, vor-wiegend mit privatem oder beruf-

lichem Bezug zu Prag, investieren in Tschechien.

Die Slowakei präsentiert sich als überschaubarer Markt mit at-traktiven Chancen; die Investoren schätzen die Nähe zu Wien. In der Slowakei werden, so wie in Tsche-chien, rund zwei Drittel Gewerbe-immobilien vermittelt. Derzeit gibt es in der Slowakei besonders attraktive Retail-Objekte zu erwer-ben, die mit hohen Renditen und langfristigen Mietverträgen auf-warten, so Arnold.

Seit Anfang 2015 bearbeitet Arnold Immobilien auch unga-risches Pflaster – ein sehr risi-koreicher Markt, aber mit hohen Renditenchancen. Mittelfristig plant Markus Arnold, auch nach Deutschland zu expandieren. (lk)

Niedrigzinspolitik und Sicherheitsbedürfnis der Investoren verleihen dem Markt nach wie vor Auftrieb.

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M. Arnold peilt für heuer 150 Mio. Euro an und will „heuer in Ungarn aufsperren“.

„Die Renditen in

Wien sind tief, aber

nachhaltig. So lässt

sich das Vermögen

gut erhalten.“

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Berenberg: Kursziel für Wienerberger gesenkt

Wien. Die Analysten von Be-renberg haben ihr Kursziel für die Aktien des heimischen Baustoffkonzerns Wienerber-ger von 15 auf 13 Euro gesenkt. Die Anlageempfehlung „Hold“ wurde beibehalten. Grund für die Anpassung des Kursziels ist die Veränderung der Ergebnis-schätzungen für 2015.

Die Analyse wurde jedoch vor der Vorlage der Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2014 erstellt. Die Berenberg-Experten haben ihre Ergebnis-schätzung für 2014 auf minus 1,63 Euro je Aktie zurück ge-nommen, und auf 0,19 und 0,54 Euro für die Folgejahre.

An Dividende könnte es nach den 0,15 Cent je Papier (Wiener-berger hat sie leicht angehoben) für 2015 0,07 Euro und für 2016 0,19 Euro je Aktie geben. (ag)

Aareal Bank schluckt die Westimmo

Düsseldorf/Wiesbaden. Die „Bad Bank“ für WestLB-Aktivitäten kommt bei der Abwicklung der zerschlagenen Landesbank Nordrhein-Westfalens einen großen Schritt voran: Die Aare-al Bank übernimmt um 350 Mio. Euro die Westdeutsche Immobilienbank von der Ersten Abwicklungsanstalt, wie die Bad Bank offiziell heißt. (ag)

UBM will die Dividende für 2014 verdoppelnWien. Die zu zwei Drittel vom Baukonzern Porr und dem Immobilienkonzern CA Immo kontrollierte UBM Realitäten-entwicklung AG hat massive Gewinnzuwächse für 2014 ver-meldet. Der Jahresüberschuss kletterte gegenüber 2013 laut vorläufigen Zahlen von 13,5 auf 20 Mio. Euro. Auf Pro-forma-Basis sei darin auch die mit der UBM verschmolzene Porr-Im-mobiliensparte PIAG enthalten (siehe dazu auch Seite 27).

Der operative Gewinn (EBIT) habe sich 2014 im Jahresab-stand von 29,4 auf 43 Mio. Euro erhöht; die konsolidierte Produktionsleistung stieg von 286,7 auf 490 Mio. Euro.

„Aufgrund der guten Ent-wicklung“ will der Vorstand der Hauptversammlung am 20. Mai eine Anhebung der Dividende für 2014 von 62 Cent auf 1,25 Euro vorschlagen. Für 2015 wird eine weitere Ergebnis-Verbesserung erwartet. (red)

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Wienerberger: Vorläufige Zahlen lagen im Rahmen der Erwartungen.

Transaktion kostete 350 Mio. Euro und soll bald abgeschlossen sein.

26 – financenetreal:estate Immo:cover Freitag, 27. Februar 2015

Wien. Die börsenotierte S Immo AG hat nach vorläufigen Ergebnissen 2014 wegen der guten Entwicklung in den S Immo-Märkten das Kon-zern-EBIT gegenüber dem Vorjahr (2013: 95,79 Mio. Euro) um circa 45% gesteigert.

Dem stehen negative Effekte im Finanz- und Steuerergebnis ge-genüber, das Plus beim Konzern-Jahresüberschuss liegt bei 20% (2013: 28,05 Mio. Euro). Dies hat die Wertpapierexperten von SRC

Research veranlasst, das Kursziel für die S Immo-Aktien 7,50 auf 9,00 Euro zu erhöhen, wegen der starken Performance wurde aber die Empfehlung von „Kaufen“ auf „Akkumulieren“ reduziert.

Beim Gewinn je Aktie erwarten die Analysten 0,48 Euro für 2014, und 0,50 bzw. 0,52 Euro für die beiden Folgejahre. Ihre Dividen-denschätzung je Titel beläuft sich auf 0,22 Euro (2014), gefolgt von 0,25 bzw. 0,27 Euro. (ag/lk)

20% mehr Überschuss Neues Kursziel für die Aktie: 9 €

2014 war Top-Jahr für die S Immo

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Der S Immo-Kurs (im Bild CEO Ernst Vejdovszky) hat prompt reagiert – nach oben.

Wien. Das von der CA Immo und ihrem russischen Kernaktionär O1 geplante Übernahmeangebot für eine Minderheitsbeteiligung an der Immofinanz sei für die Aktionäre nicht negativ zu sehen und wäre auch strategisch richtig, kommen-tierte Immofinanz-CEO Eduard Zehetner das in Aussicht gestellte Angebot von 2,51 Euro analog zum Schlusskurs vom Dienstag. Damit werde man aber nicht erfolgreich sein. Auch die Immofinanz habe sich an der CA Immo beteiligen wollen, sei aber daran geschei-tert, und die O1 sei zum Zuge ge-kommen. Die zypriotische Invest-mentgruppe O1 des russischen Immo-Tycoons Boris Mints sei bei Immofinanz-Großaktionär Rudolf Fries bereits vorstellig geworden. Die Gruppe um Rechtsanwalt Fries hält 6,5% an der Immofinanz. Fries und Zehetner stellen sich einen 4er vor dem Komma für ein Übernah-meangebot vor, was auch mit der abgespaltenen Buwog begründet wird, die sich sehr gut entwick-le und mit stillen Reserven in der Bilanz sei.

O1 hält nun 26% an der CA Im-mo. Die Gruppe hatte ja im Novem-

ber 2014 ein freiwilliges öffentli-ches Angebot gestellt, die Annah-mefrist war am 6. Februar 2015 abgelaufen.

Weitere CA Immo-News: Das Eu-roport Airport Center in Prag mit einer Fläche von rund 13.800 m2 Fläche und das Diplomat Center in Pilsen mit rund 10.000 m2 Ho-telfläche wurden verkauft. Beim Europort habe ein lokaler Investor zugeschlagen – der Kaufpreis liege im zweistelligen Millionenbereich.

cA Immo Mit dem Partner O1 Griff nach der Immofinanz

Einstiegs-Poker um die Immofinanz

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Zehetner: Substanzwert der Immofinanz soll derzeit bei 4,48 Euro je Aktie liegen.

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immo:capital financenetreal:estate – 27Freitag, 27. Februar 2015

UBm Development Downstream-Merger beendet – der Eintrag ins Firmenbuch ist erfolgt und markiert den Abschluss einer dreistufigen Transaktion

„Eine echte Win-Win-Situation“Wien. Die neue UBM Development wurde jetzt ins Firmenbuch einge-tragen. Dies bildet den Abschluss einer dreistufigen Transaktion, durch die ein wichtiger Trade- Developer entstanden ist, meldet das Unternehmen.

Zuletzt erfolgte der Downstream-Merger (Verschmelzung der Mut-tergesellschaft auf ihre Tochterge-sellschaft; Anm.) von PIAG, welche Strauss & Partner Development so-wie die nicht betriebsnotwendigen Immobilien der Porr AG umfasste, in UBM. Die PIAG-Aktien wurden im Verhältnis von 10 zu 3,701098 in UBM-Aktien getauscht. In der nächsten Hauptversammlung ist dann die Änderung des Firmen-wortlauts in „UBM Development AG“ geplant.

„Diese Transaktion“, so UBM-Vorstandsvorsitzender Karl Bier, „bringt eine echte Win-Win-Situ-ation. Durch die Ausweitung des Geschäftsvolumens entsteht ein

Immobilienentwickler von europä-ischer Dimension. Dadurch werden die Bekanntheit erhöht, die Markt-position gestärkt und der Zugang zum Kapitalmarkt verbessert.“

Streubesitz ausgeweitet

Größter Aktionär der UBM Deve-lopment ist das Syndikat Ortner-Strauss, das auch die Mehrheit an der Porr AG hält. Der Streubesitz wurde deutlich ausgeweitet, was eine höhere Liquidität und da-mit Steigerung der Attraktivität am Kapitalmarkt mit sich bringt. Ein Wechsel der UBM-Aktie (ISIN AT0000815402) vom Standard Mar-

ket Auction in den Standard Market Continuous der Wiener Börse soll zeitnah erfolgen. Eine Kapitaler-höhung noch heuer ist angedacht. Die neue UBM Development will sich als „Pure Player“ auf Immo-bilienentwicklung konzentrieren. Man setzt auf eine Mehrmarken-strategie: UBM Development ist die Dachmarke, auch für den Auftritt am Kapitalmarkt.

Die Österreich-Aktivitäten laufen unter Strauss & Partner, Deutsch-land, unter Münchner Grund so-wie Polen unter UBM Polska. Zur Identifikation werden alle Töchter den Wortlaut „Member of UBM“ im Logo führen. (hk)

CEO Karl Bier: „Immobilienentwickler von europäischer Dimension“.

Buwog i Deutscher Preis

NominierungWien/Köln. Die Buwog hat den Sprung in die Finalrunde für die Vergabe des „Immobilienmana-ger Award“, des renommiertesten deutschen Immobilienpreises, ge-schafft; das Unternehmen ist damit einer von drei Kandidaten in der Hauptkategorie „Management“.

Nominiert wurde das Unterneh-men für Managementleistungen rund um den Spin-off von der frü-heren Muttergesellschaft Immo-finanz, für den Börsengang sowie für den Kauf des DGAG-Portfolios in Nordwestdeutschland und der Integration der Management-Platt-form. Die Buwog hat sich damit binnen weniger Monate erfolgreich als unabhängige börsenotierte Gesellschaft etabliert und ih-re Marktstellung in Deutschland deutlich ausgebaut, heißt es. (red)

UBM-CEO Karl Bier: „Verschmolzene Gesellschaften ergänzen einander perfekt“.

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Buwog ii Plus 47 Prozent

Flotte AufholjagdWien. Seit etwas mehr als einem Monat liegen die Schlusskurse der Buwog-Aktie konstant über dem Niveau des EPRA Net Asset Value (NAV). Er beträgt nach der Divi-dendenzahlung von 69 Cent pro Aktie zum Halbjahr des Geschäfts-jahres 2014/15 exakt 17,26 Euro. Zuletzt konnte die Buwog-Aktie in Wien sogar Kurse um 18,50 Euro erreichen. Die Kurssteigerung be-trägt inkl. Dividende rund 47% seit dem Listing, die Dividendenrendite liegt aktuell bei rund 3,7%. (hk)

Buwog-CEO Daniel Riedl: „Überwindung des NAV-Abschlags zentrales Thema”.

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28 – financenetreal:estate immo:services Freitag, 27. Februar 2015

FindmyHome.at-Analyse Die Grün-Nähe ist gefragt, während die Autoabstellmöglichkeit in den Hintergrund rückt

Was will der immobilien-suchende wirklich?Wien. Mehr als 700.000 Personen in Österreich sind jährlich auf der Suche nach Immobilien, heißt es – ein guter Grund abseits aller Marktentwicklungen, sich auch einmal der Frage anzunehmen, was die derzeit Tausende suchen-de Österreicher eigentlich wollen? Die Wohn-Experten von FindMy-Home.at haben die Wünsche und Anfragen heimischer Immobilien-Suchenden analysiert und Trends ermittelt.

Miete vor Eigentum

Eine der ersten Entscheidungen bei der Immobiliensuche ist die Erwerbsform – Miete oder doch lieber Eigentum? Die Zahlen: Zwei Drittel aller Anfragen auf der Im-mobilien-Plattform FindMyHome.at galten der Miete, und die rest-lichen 33,3% fragten um Eigen-tum an. Dabei wurde ein weiterer Trend ersichtlich: Mehr als die Hälfte aller Suchenden erkundi-gten sich nach Immobilien, die über 100 m2 Fläche hatten – bei Mietobjekten sind es 68%, bei Ei-gentumsobjekten immerhin noch 60%. Jeder Fünfte, der nach einem Eigentums-objekt suchte, hat sich sogar für über 200 m2 große Immo-bilien interessiert. Geschäftsfüh-rer Bernd Gabel-Hlawa: „Immobi-lien haben von allen Besitztümern den höchsten Stellenwert; da wird nicht mehr nur nach Notwendig-keit entschieden, sondern nach Entfaltung der Bedürfnisse.“

Wohnungen sind beliebt

Zweiter Trend: Im Bereich Miete wollten mehr als 90% Wohnungen. Bei Eigentum gibt es ebenfalls eine klare Entwicklung hin zu Wohnungen (63%). Auf Platz zwei folgen mit 31% Häuser. 3% haben

um Grundstücke angefragt, um darauf ihr eigenes Traumhaus zu bauen. In Sachen Eigentum wurde vor allem nach Objekten zwischen einer halben und einer Mio. Euro gesucht (15%), schon jeder Zehnte wollte eine Immobilie über eine Mio. Euro.

Grünlage vor Parking

Nochmals mehr als im Vorjahr zeigt sich auch die Sehnsucht nach der Natur. Ob nun die Terras-se als urbane Grünoase oder die idyllische Gartenlandschaft vor dem Haus – 58% gaben eine Lage im Grünen als Such-Kriterium an. Erstmals gesunken: die Nachfrage nach dem Erwerb von Autoabstell-plätzen und Garagen in urbanen

Lagen; dies dürfte mit dem stei-genden Carsharing-Angebot in den Großstädten zusammenhängen.

Top-Destinationen

„Wien gilt immer noch als Dreh- und Angelpunkt und wur-de zusehends zur international vergleichbaren Metropole“, meint Geschäftsführer Benedikt Gabriel. Wien ist daher mit über 67% der beliebteste Wohnort. Danach folgt mit 16% Niederösterreich, immer stärker wird auch die Achse Wien-Bratislava. Innerhalb Wiens neh-men Anfragen nach Wohnungen und Häusern am Stadtrand zu. Demnach hat sich 2014 eine deut-liche Wertsteigerung der Wiener Außenbezirke zehn, elf, zwölf, 15,

20 sowie 21 bemerkbar gemacht. Die erste Investitions-Welle sei be-friedigt, besonders die Mietpreise hätten sich eingependelt

Die Prognose der FindMyHome-Experten: „Wien wird weiterhin schnell wachsen; aktuellen Zahlen zufolge werden 2020 bereits zwei Millionen Personen in Wien ansäs-sig sein. Wie auch schon 2014 wer-den dabei die Randlagen begüns-tigt werden.“

Bernd Gabel-Hlawa sieht eine Verschmelzung mit dem Speckgür-tel sowie neue Wachstumsmärkte entlang der geplanten U5-Linie als Infrastrukturtreiber. Die Im-mobilienpreise in Entwicklungs- lagen würden dadurch steigen, das Preisniveau sich im Querschnitt jedoch verflachen. (lk)

Wien verschmilzt zusehends mit dem Speckgürtel; geplante U5 als Infrastruktur-Treiber.

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Überraschung: Angefragt wurden vor allem auch Objekte mit mehr als 100 m2, für Eigentum darfs sogar noch größer sein.

Buwog: Deutschland wird heißes PflasterWien. Der in Wien, Frankfurt und Warschau börsenotierte Wohnungskonzern Buwog verwaltet derzeit rund 52.500 Bestandsimmobilien im Wert von rund 3,5 Mrd. Euro und will nun massiv in Deutschland wachsen. Jährlich sollen dort 2.000 bis 4.000 Wohnungen da-zugekauft werden, sagt Daniel Riedl, CEO der Buwog-Gruppe.

Derzeit hat die Buwog in Deutschland 26.000 vermietete Wohnungen. Die Mieten werfen dort mit 7,4 Prozent deutlich mehr Rendite ab als in Öster-reich mit 4,4%. Man wende sich insbesondere nun dem Raum zwischen Kiel und Kassel zu.

Aktuell in der Entwicklungs-pipeline hat die Buwog 1.500 Einheiten in Berlin mit einem Investmentvolumen von 500 Mio. Euro. (ag)

Porr baut Bahntunnel in der Schweiz

Wien. Der börsenotierte Bau-konzern Porr baut gemeinsam mit zwei anderen Firmen einen fast 6 Kilometer langen Bahn-tunnel in der Schweiz. Das Auftragsvolumen beträgt 125 Mio. Franken (117 Mio. Euro), Auftraggeber ist die Räthische Bahn.

Der bestehende Albulatun-nel I ist mit über 100 Jahren zu alt, um ihn bei laufendem Betrieb zu sanieren. Nun wird auf 1.800 Metern Höhe der neue Albulatunnel II errichtet. (ag)

Seestadt: Einiges passt dem RH nicht

Wien. Der Rechnungshof (RH) kritisiert in einem Bericht das derzeit größte Wiener Stadt-entwicklungsprojekt, die „See-stadt“ Aspern. Die Erweiterung der U-Bahnlinie U2 sei zu früh erfolgt, heißt es dort u.a. Und grundsätzlich habe es der Stadt durch private Partner an Steue-rungshoheit gefehlt.

Bezüglich der Pläne von Stadt und Wien Energie, einen Teil des Energiebedarfs des neuen Stadtteils durch Geothermie zu decken, hat der RH beanstan-det, dass das Projekt bereits im Winter 2012 eingestellt wurde, nachdem bei den Erkundungs-bohrungen kein Heißwasser gefunden worden war. Die Geo-thermiezentrum Aspern GmbH blieb fast zur Gänze auf den Kosten von ca. 17,26 Mio. Euro sitzen. (APA)

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Die Porr baut den neuen Albula-tunnel in der Südostschweiz.

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RH-Kritik: U-Bahn zu früh, Geo-thermie-Grabung in den Miesen.

Hamburg/Wien. Eigentümer, die aktuell die noch guten Voraus-setzungen für Verkäufe nutzen wollen, sind nicht vor schwarzen Schafen gefeit. „Die Makleranzahl nimmt aufgrund des Immobilien-booms stetig zu, leider steigt auch die Zahl der schwarzen Schafe“, klagt Sebastian Wagner, Gründer und Geschäftsführer von talocasa. Der Verkauf der eigenen Immobilie bleibe eine komplexe Herausforde-

rung. Etwa 50% der Österreicher vertrauen auf die Kompetenz eines Immobilienmaklers. Doch wie fin-det man einen Makler, der nicht nur guten Service verspricht, son-dern tatsächlich Qualität liefert?

Wagners Start-up talocasa ar-beitet mit einem Pool von rund 8.000 Maklern zusammen, die auf Qualitätskriterien wie Ausbildung, Erfahrung und Referenzen geprüft wurden, und empfiehlt Eigentü-

mern den optimal passenden Mak-ler für ihr Objekt. Dieser nimmt vor Ort eine kostenlose Immobili-enbewertung vor – die wichtigste Grundlage für einen erfolgreichen Verkauf. Wichtig sei auch, dass der Makler die regionalen Gegeben-heiten kenne.

Eigentümer mit Verkaufsab-sichten erhielten bei der Informa-tions- und Beratungsplattform zudem umfangreiche Informatio-nen und eine kostenlose Telefon-beratung. „Ein Hausverkauf ist ein komplexes und oft auch emo-tionales Thema; größte Heraus-forderung ist die Bewertung der Immobilie, um einen realistischen Verkaufspreis zu ermitteln“, sagt Wagner.

Die Branche im Netz

Mitte 2014 sind die Immobili-enberater in der Schweiz und in Deutschland erfolgreich gestartet. Seit Dezember steht das Experten-team auch Immobilienverkäufern in Österreich beratend zur Seite.

Das dreiköpfige Gründungsteam besteht aus erfahrenen Immobili-

en-Experten und Unternehmern, die sich mit der Problematik aus-kennen: Miguel Ruth und Matthias Frenzel waren zuletzt in leitenden Funktionen bei Engel & Völkers tätig, einem der führenden europä-ischen Maklernetzwerke. Zu dritt verschaffen sie jetzt einer Bran-che, die bisher hauptsächlich off-line agierte, Zugang zum Internet. „Wir haben erkannt, dass Immo-bilienmakler ihre Verkaufsobjekte hauptsächlich offline akquirieren, obwohl die Erstinformation auf Konsumentenseite zunehmend on-line erfolgt.“

Zuerst die Einnahmen

Mit der Informations- und Be-ratungsplattform baue man eine Brücke. Im Gegensatz zu anderen Marketing-Kanälen ist die Zusam-menarbeit für den Makler komplett risikolos: Nur wenn der Makler Einnahmen erwirtschaftet, wird eine Provision für den Service von talocasa fällig.

talocasa wird von der FRW Bach GmbH betrieben und hat derzeit rund 40 Mitarbeiter. (lk)

talocasa Neue Plattform für Immobilienverkäufer – umfangreiche Informationen und kostenlose Telefonberatung

Hilfe beim Auffinden der guten makler

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Das talocasa-Gründerteam: Matthias Frenzel, Sebastian Wagner und Miguel Ruth.

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Wien. Das Investitionsvolumen auf dem Hotelmarkt in der Region EMEA belief sich im Jahr 2014 auf insgesamt rund 16,8 Mrd. €, was einen Anstieg um 30% gegenüber dem Vorjahr bedeutet und die zu-nehmende Stärke der Assetklasse Hotel widerspiegelt. Dies berichtet der Immo-Dienstleister CBRE.

In nahezu allen europäischen Ländern lag das Investmentvolu-men signifikant über dem jewei-ligen Vorjahreswert.

Das stärkste Wachstum ver-zeichneten die skandinavischen Länder, Deutschland und Südeuro-pa mit einem Anstieg um 89%, 74% bzw. 50%. In Österreich wurden im Jahr 2014 rund 230 Mio. Euro in-vestiert, um rund 26% weniger als im Vorjahr.

Als Treiber niedrige Zinsen

„Der europäische Hotelinvest-mentmarkt profitiert von den niedrigen Zinsen und den guten wirtschaftlichen Rahmendaten“, sagt Olivia Kaussen, Head of Ho-tels Germany & CEE bei CBRE.

Die Assetklasse Hotel biete der-zeit selbst in Top-Lagen deutlich

bessere Renditemöglichkeiten als klassische Segmente wie Büro und Einzelhandel, was den Investoren mehr und mehr bewusst werde.

Asiaten vermehrt aktiv

CBRE rechnet daher auch für 2015 mit einem verstärkten Fokus auf das Segment Hotelinvestments und insbesondere mit einer wach-senden Zahl asiatischer Investoren in Europa. (fh)

financenetreal:estate – 29immo:marketsFreitag, 27. Februar 2015

Buwog/eHL Dritte Auflage des „Ersten Wiener Wohnungsmarktberichts“: „Sind inzwischen in ruhigem Fahrwasser”

Wiener Wohnungsmarkt auf hohem Niveau stabilWien. „Nach der stürmischen Auf-wärtsentwicklung der vergange-nen Jahre ist der Wiener Woh-nungsmarkt 2014 in ein ruhigeres Fahrwasser gekommen. Die Woh-nungsmieten und die Kaufpreise für Eigentumswohnungen haben sich auf hohem Niveau stabilisiert und legten im Jahresvergleich nur mehr leicht zu“, erklärt Michael Ehlmaier, geschäftsführender Ge-sellschafter von EHL Immobilien.

Dieser leichte Anstieg erfolgt aber auf breiter Front, wie die ak-tuelle dritte Auflage des Ersten Wiener Wohnungsmarktberichts von Buwog und EHL Immobilien zeigt.

Unnötige Sorgen

„Die über fast alle Teilmärkte hinweg feststellbare, leichte Auf-wärtsentwicklung zeigt, wie ge-sund der Wiener Wohnungsmarkt ist“, analysiert Sandra Bauern-feind, Leiterin der Abteilung Woh-nen bei EHL Immobilien: „Mieter und Käufer müssen sich nicht vor explodierenden Wohnungspreisen fürchten, Entwickler und Inves-toren wiederum brauchen sich keine Sorgen zu machen, dass die Preise zurückgehen könnten.“

Hochpreis-Segment leidet

Eine wirkliche Abschwächung sei nur im hochpreisigen Segment, also bei Kaufpreisen ab etwa 400.000 Euro oder Gesamtmieten von mehr als 1.800 Euro, festzu-stellen.

Im mittleren und niedrigen Preissegment konstatiert Bau-ernfeind hingegen keine nachlas-sende Nachfrage und auch keinen Druck auf die Quadratmeterpreise. „Gespart“ werde, indem immer mehr Wert auf effiziente Grund-

risse und flexible Nutzungsmög-lichkeiten gelegt wird“, bestätigt Bauernfeind.

„Mehr geförderter Bau“

Auf dem Wiener Wohnungs-markt gibt es auch über 2014 hi-naus eine erhebliche Angebots-lücke. Trotz deutlich steigender Fertigstellungszahlen bei frei- finanzierten Wohnungen reicht die Wohnungsproduktion nicht, um die Nachfrage zu befriedigen. „Die Wohnungsproduktion wird mit den steigenden Haushaltszahlen nur dann mithalten können, wenn auch wieder mehr geförderte Woh-nungen gebaut werden“, meint Buwog-CEO Daniel Riedl. „Die Marktsituation zwingt einfach zu

Pragmatismus. In den klassischen innerstädtischen Lagen gibt es zu wenig freie Wohnungen bzw. diese sind vor allem für junge Familien kaum leistbar. Periphere Lagen werden gut akzeptiert, wenn sie verkehrstechnisch gut erschlos-sen sind, und auf den berühmten Stuck an der Decke verzichtet man gern, wenn eine moderne Wohnung wirkliche Vorteile im Hinblick auf Wohnqualität bietet.“

Zusätzliche Impulse nötig

Weitere Steigerungen beim frei-finanzierten Wohnbau sind laut Riedl nur möglich, wenn die Stadt zusätzliche Impulse setze. „Es muss mehr Bauland gewidmet werden, es muss zu günstigeren

Preisen angeboten werden, und die Bauverfahren müssen schneller abgewickelt werden. Dann können nicht nur mehr Wohnungen pro-duziert werden, sondern es wird auch der Preisanstieg zumindest gedämpft.“ Überlegungen, durch Abgaben auf nicht genutztes Bau-land den Wohnbau anzukurbeln, steht Riedl grundsätzlich positiv gegenüber.

„Bauland ist dazu da, dass da-rauf gebaut wird, und wir leben wie auch alle anderen Wohnungs-unternehmen nicht von der Speku-lation mit Grundstücken, sondern vom Bau von Wohnungen. Wenn die Politik dazu beiträgt, dass das auch mittel- und langfristig zu leistbaren Kosten möglich ist, kön-nen wir das nur begrüßen.“ (fh)

Auch über 2014 hinaus leidet der Wohnungsmarkt trotz steigender Fertigung unter Angebotslücke.

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Wohnungsmarktexperten M. Ehlmaier, D. Riedl, Sandra Bauernfeind und A. Holler präsentieren Wohnungsmarktbericht 2015.

Klimapolitik: auch auf Kaminsanierung achtenWien. Die Betonsteinwerke Paul Ahrens Ges.m.b.H. zeigt sich erfreut darüber, „dass die Bundesregierung erkannt hat, dass Maßnahmen für die Reno-vierung, Erhaltung und Moder-nisierung des Hauses oder der Wohnung durch die öffentliche Hand unterstützt werden müs-sen”. Mit der Verlängerung des Handwerkerbonus habe man einen Schritt in die richtige Richtung gesetzt, so der Spe-zialist für Kaminsanierungen, Neubaukamine und die Erstel-lung von Energieausweisen.

Eine gute Umwelt- und Kli-mapolitik könne nicht auf die Sanierung bestehender Gebäu-de verzichten; die Sanierung von Kaminen spiele dabei eine wesentliche Rolle. (fh)

Ecco eröffnet eigenen Store in Kärntnerstraße

Wien. Ecco gehört zu den welt-weit größten Schuhprodu-zenten und Schuhhandelsun-ternehmen und eröffnet Anfang März seinen ersten Store in Ös-terreich. Vermittelt wurde die ca. 100 m2 große Fläche an der prominenten Adresse Kärntner Straße 47 – schräg gegenüber dem Hotel Sacher – vom CBRE Retailteam unter der Leitung von Andreas Bezecny, Head of Retail Agency. (fh)

Zwangsversteigerungen wieder rückläufigRatingen. Der Immobilienboom in Deutschland lässt die Zahl von Zwangsversteigerungen bei Amtsgerichten weiter sin-ken. 2014 seien knapp 44.000 Gerichtstermine angesetzt wor-den, 8,5% weniger als in 2014, so der Fachverlag Argetra. Für 2015 wird aber kein weiterer spürbarer Rückgang erwartet.

Sanierungsmarkt lässt Bauproduktion sinken

Wien. Österreichs Bauprodukti-on ist 2014 um 1,4% gesunken. Der Rückgang kam einzig aus dem Hochbau. Aber es war nicht der Neubau, der schwä-chelte, sondern der Sanierungs-markt; der Marktforscher KFP macht dafür die Politik ver-antwortlich. „Die heimischen Haushalte wollen kaum mehr Geld fürs Renovieren ausge-ben“, erklärt Andreas Kreutzer von Kreutzer Fischer & Partner.

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Renommee-Meile Kärntner Straße ist neues Zuhause für Schuhhandel.

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Heimische Haushalte geben kaum noch Geld für Sanierungen aus.

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Klassische Segmente wie Einzelhandel und Büro verlieren gegenüber Hotels.

CBre Assetklasse Hotel sollte auch 2015 gut performen

Hotelinvestments stark gestiegenInnsbruck/Wien. Leistbares und in-telligentes Wohnen im demogra-fischen Wandel ist das Thema des heurigen Immobilien Forum West am 4. März im Congress Innsbruck. Die Referenten werden aufzeigen, welche die größten Ko-stentreiber im Wohnbau sind und mit welchen Strategien die Prei-se gesenkt werden können. Die Keynote spricht Margrit Hugentob-ler, Leiterin des ETH Wohnforums, Zürich. „Um Wohnen leistbarer zu machen, müssen alle enger zusam-menrücken und je Individuum we-niger Wohnfläche konsumieren“, sagt sie. Zudem müsste auch im ländlichen Bereich das verdich-tete Bauen forciert werden. „Das könnte die gegenwärtig vielerorts beklagte Zersiedelung sowie Pend-lerströme sowie Privatverkehr re-duzieren.“

Thementische

Neben den Fachvorträgen wer-den Thementische angeboten, auf die sich die Teilnehmer je nach In-teresse aufteilen. Die Landesräte Johannes Tratter, Christine Bauer und Hans Mayr (Salzburg) werden

auch zu barrierefreiem Wohnen diskutieren. „Bei der Umsetzung des Ziels, möglichst vielen Bürge-rinnen und Bürgern den Zugang zu erschwinglichem Wohnraum zu erleichtern, spielt die Wohnbauför-derung eine vorrangige Rolle“, er-klärt Tratter. In Tirol nimmt die Wohnbauförderung immerhin ein Zwölftel des Landeshaushalts ein.

Die FH Kufstein wird exklusiv eine von der Bauinnung in Auftrag gegebene Studie präsentieren. (fh)

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Hugentobler: „Sollten pro Individuum weniger Wohnfläche konsumieren“.

Bauinnungs-studie Wie Wohnen wieder leistbar wird

„Müssen enger zusammenrücken“

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30 – financenetreal:estate PeoPle&Dates Freitag, 27. Februar 2015

Raiffeisen finanziert E-Mobilität mittels Taxi

Wien. Das Herz der Raiffeisen-bank Gunskirchen schlägt grün – das Umweltcenter der Bank finanzierte Johann Haslinger von Elite Personenbeförderung ein batteriebetriebenes Tesla-Taxi. „Als grüne Bank im Her-zen Oberösterreichs investieren wir ausschließlich in Projekte, die dem Erhalt der Umwelt und dem Klimaschutz dienen“, heißt es seitens der Bank.

„Das neue Tesla-Taxi zeigt, dass E-Mobilität und damit Umweltfreundlichkeit, Wirt-schaftlichkeit, Komfort und ein tolles Design sich nicht ausschließen sondern perfekt ergänzen“, meint Hubert Pupe-ter, Direktor der Raiffeisenbank Gunskirchen. (hk)

Creme de la Creme der ImmobilienbrancheWien/Stegersbach. Von 19. bis 20. März findet der Real Estate Circle 2015 im Falkensteiner Balance Resort Stegersbach statt – Österreichs Treffpunkt für Entscheider der Immobili-enbranche. Erwartet werden 40 Immobilienexperten aus dem In- und Ausland, beispielswei-se Karin Fuhrmann, Steuerbe-raterin und Partnerin bei TPA Horwath Österreich, Michael Ehlmaier, geschäftsführender Gesellschafter der EHL Immo-bilien GmbH, oder UBM-Vor-stand Karl Bier. (red)

Anmeldung unter: www.businesscircle.at/

bau-immobilien/konferenz/real-estate-circle/anmeldung

Weiterentwicklung führt zu Veränderung

Wien. „Wir haben uns in den letzten Jahren stetig weiter-entwickelt. Es war an der Zeit, auch die Kommunikation die-sen Veränderungen anzupas-sen“, meint Moser Architects-Geschäftsführer Marius Moser. Das global agierende Architek-turbüro Moser Architects hat nun sein Rebranding hinter sich gebracht und sein Logo, Corporate Design und Webseite überarbeitet.

„Das Rebranding soll unseren hochwertigen ästhetischen Architekturanspruch in der Marke erlebbar machen und die Internationalität und Vielfalt der Leistungen, unsere Lei-denschaft und Perfektion auch nach außen spürbar sein“, so Moser abschließend. (ag/hk)

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Der Tesla mit seinem Fahrer (li.) und seinem Finanzierer H. Pupeter (re.).

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Marius Moser, Moser Architects-Chef, will spürbare Perfektion.

award Die Finalisten für den Award für Immobilien-Dienstleister, für den Cäsar, stehen fest; jetzt muss die Jury wählen

and the Caesar goes to …Wien. Die Immobilienbranche hat gewählt – nun müssen sich die jeweils fünf Bestplatzierten der sechs Publikumskategorien dem Urteil der Fachjury stellen. Die-se Jury setzt sich aus den Cäsar-Preisträgern der vergangenen fünf Jahre, den Vorständen der mitwir-kenden Verbände sowie aus den Fachverbandsobleuten der Länder und des Bundes zusammen.

Sie stehen zur Auswahl …

In der Kategorie „Bauträger“ stehen Robert Angst, Hannes Hor-vath, Hans Jörg Ulreich, Michael Wurzinger sowie Silvia Wustinger-Renezeder zur Auswahl.

Stefan Artner, Johanna Fuchs-Stolitzka, Martina Maly-Gärtner, Christian Reimitz und Daniela Witt-Dörring haben die Möglich-keit, die Kategorie „Real Estate Consultant“ für sich zu entschei-den. Ein „Small Diamond“ ist für

Alexander Bosak, Daniel Fichten-bauer, Robert D. Kalandra, Clau-dia Schleifer und Christine Weber in Griffweite.

Oliver Brichard, Daniel Jelitzka, Daniel Riedl, Karin Schmidt-Mit-scher oder Karl-Heinz Strauss wer-den sich auf den Immobilienmana-ger-Cäsar freuen können. Und auf den Makler-Cäsar können Micha-ela Orisich, Inge Schwarzenberg, Marion Weinberger-Fritz, Stefan Wernhart und Michael Zöchling hoffen. Aus der Kategorie „Real Es-tate Services“ wiederum könnten Sandra Bauernfeind, Christoph Kothbauer, Ferenc Sabo, Georg Spiegelfeld oder Susanne Weinber-ger siegreich hervorgehen.

Der Cäsar wird von den Bran-chenvereinen FIABCI, ÖVI, RICS und Salon Real in Kooperation mit epmedia verliehen – für herausra-gende Leistungen in der Immobili-enwirtschaft. Die Verleihung findet am 9. April 2015 statt. (hk)

Ausgezeichnet werden herausragende Leistungen in der Immobilienwirtschaft – davon gab es viele.

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Der „Oscar“ der Immobilienwirtschaft wird am 9. April im Palais Ferstl verliehen.

Bauherren-Forum Integrale Planung, Lebenszyklusorientierung und effektives Facility Management standen im Fokus

Was brauchen die Gebäude der Zukunft?Wien. Am ersten Bauherren-Forum 2015 der IG Lebenszyklus Hochbau im Technologiezentrum aspern IQ wurden die „Erfolgszutaten“ für zukunftsorientierte Gebäude dar-gelegt: Integrale Planung, Lebens-zyklusorientierung und effektives Facility Management.

Beispiel: Leuchtturmprojekt

„Für uns stand im Mittelpunkt, ein modernes Arbeitsumfeld mit hohem Nutzerkomfort zu schaf-fen. Das funktioniert nur, wenn sich von Beginn an alle Beteiligten an einen Tisch setzen“, so Projekt-manager Werner Weiss von der Wirtschaftsagentur Wien, der das erste Bürogebäude der Seestadt Aspern als lebenszyklusorien-

tiertes Leuchtturmprojekt präsen-tierte. Das Leuchtturmprojekt der Seestadt erzielt als Passivhaus eine Energierückgewinnung von über 90% und kann so als eines der ersten Plus-Energie-Bürogebäude Österreichs mit niedrigeren Be-triebskosten aufwarten.

Strategie und Initiierung

Als besonders wichtig wurde die Sicherstellung der genauen Ziel-vorgaben für Wettbewerb, Planung und Ausschreibung durch den Bauherrn noch vor Beginn der Pla-nung erachtet. Essenzielle Bedeu-tung hätten die im Phasenmodell der IG Lebenszyklus Hochbau vor-gesehenen Phasen Strategie und Initiierung, so die Experten. (hk)

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Wolfgang Kradischnig, Karl Friedl, Thomas Kurz, Werner Weiss (v.l.n.r.) diskutierten.

Campus WU Zum 5. Mal

AufsichtsratstagWien. Die Bedeutung des Aufsichts-rats steigt signifikant: Gesetzgeber und Judikatur interessieren sich im verstärkten Maße für die Rolle des Aufsichtsrats. Vor diesem Hin-tergrund fand am Campus WU im zweiten Wiener Gemeindebezirk der bereits fünfte Österreichische Aufsichtsratstag statt.

Aktuelle Studie präsentiert

Veranstaltet wurde die Fachta-gung von WU-Professorin Susanne Kalss, Institut für Zivil- und Un-ternehmensrecht, und WU-Profes-sor Werner Hoffmann, Vorstand des Instituts für Strategisches Management und Contrast-Chef. Neben Workshops, Fachrefera-ten und einer Podiumsdiskussion stellten Werner Hoffmann und WU-Forscher Thomas Maidorfer vom WU-Institut für Strategisches Management eine aktuelle empi-rische Studie zur Wirksamkeit der Unternehmensaufsicht vor.

Maidorfer hat dazu 30 Tiefen-interviews mit Aufsichtsrats- vorsitzenden der 52 österreichi-schen börsenotierten Unternehmen durchgeführt. (hk)

Wien. Das Motel One ist nun in Wien erstmals in der exklusiven Lage im 1. Bezirk zu finden. Zur offiziellen Eröffnung des Motel One Wien-Staatsoper in der Elisabethstraße 5 luden Motel One und die Verkehrs-büro Group zum VIP-Empfang.

Klassischer Wiener Stil

Mit dabei waren Dieter Müller, CEO der Motel One Group, Harald Nograsek, Generaldirektor der Ver-kehrsbüro Group, Erwin Soravia, Vorstand der ifa AG, sowie Sina Rutschmann, Managerin des Mo-tel One Wien-Staatsoper. Bei einer Hausführung wurden das Design und die Vorzüge des Motel One Wien-Staatsoper präsentiert.

Das 54. Motel One mit 400 Zim-mern befindet sich in einem his-torischen Gebäude aus der Jahr-hundertwende (19./20. Jh.), das komplett saniert wurde. Hinter den denkmalgeschützten Mauern wurde der klassische Wiener Stil neu interpretiert. Mit dem Motel One Wien-Westbahnhof und dem Motel One Wien-Prater verfügt die Österreichische Hauptstadt über drei Häuser der Hotelkette. (hk)

Motel one Staatsoper

Viel DesignPalais strozzi IHS-Einzug

Umbau kostetWien. Das Institut für Höhere Stu-dien (IHS) hat eine neue Bleibe ge-funden: Nach über 50 Jahren in der Wiener Stumpergasse werden die 125 wissenschaftlichen und tech-nischen Mitarbeiter noch im Laufe dieses Jahres in das Palais Strozzi in der Wiener Josefstadt umzie-hen. Das Palais steht im Eigentum der ARE Austrian Real Estate.

Der Umbau werde etwa eine Mio. Euro kosten, verlautet aus dem IHS. (APA/red)

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Neue Bleibe für das IHS nach Umbau um rund eine Mio. €: das Palais Strozzi.

tech Gate Teamarbeit

RebrandingWien. Die Tech Gate Vienna-Ge-schäftsführerin Carola Linden-bauer hat sich zu einem Rebran-ding entschlossen (medianet be-richtete). Die Vorbereitungen für den Relaunch der Marke Tech Gate laufen seit Herbst 2014 und sollen im Sommer abgeschlossen sein. HarCon Media & Consulting Co-Geschäftsführer Harald Farkas übernahm als strategischer Part-ner die Leitung Marketing & PR für die neue Positionierung. (red)

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Tech Gate-Rebranding bis Sommer: Harald Farkas, Carola Lindenbauer.

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advisory

Freshfields berät beim Verkauf von DuropackWien. Freshfields Bruckhaus Deringer hat den Finanz-investor One Equity Partners (OEP) beim Verkauf der Duro-pack Group an die britische DS Smith rechtlich beraten.

Das Transaktionsvolumen betrug 300 Mio. €.

Das Freshfields-Team bestand aus Thomas Zottl, Michal Dobrowolski, Karoline König, Noel Zamani, Florian Klimscha, Carmen Redmann und Anna Katharina Wolf-Posch. (pj)� www.freshfields.com

Jour fixe „Update Vergaberecht“ 18.2.Wien. Vergaberechtsexperte Bernhard Kall lud in die Räumlichkeiten der Wiener Wirtschaftskanzlei Müller Partner und sprach über die Besonderheiten der Vergabe von Aufträgen auf Grundlage einer Rahmenvereinbarung sowie über die aktuelle Recht-sprechung der Vergabe- kontrollbehörden. (red)

Neuer Equity Partner bei SchönherrWien. Corporate/M&A-Spe- zialist Florian Kusznier (37) – seit elf Jahren für Schönherr tätig – wurde per 1.2. (mit Beginn des Geschäftsjahrs der Sozietät) Equity Partner. (pj)

medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAg, 27. FEBRUAR 2015 – 31

VORBILDLICHE BERATUNG

Projekt „Easy Store Flex“ von Zuser ist die „Erfolgsstory des Jahres“ in OÖ Seite 34

SONDERTHEMA STEUERRECHT

„Gefragtes Thema“, „Studienschwerpunkt“ oder „nicht mehr administrierbar“? Seite 35

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Wunschkonzert, Teil 1 Der 17. März als Termin für die Steuerreform rückt immer näher, und die Begehrlichkeiten und guten Ratschläge werden immer lauter. Diesmal steht eine mögliche Mehrwertsteueranhebung im Mittelpunkt – ist sie existenzgefährdend (z.B. für die Kultur) oder sogar dringend vonnöten? Seite 32

Die Kultur hängt am seidenen Steuer-Faden

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Thomas Zottl, Partner bei Fresh-fields Bruckhaus Deringer, Wien.

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Weitere Informationen unter:Tel.: +43 1 919 20 - [email protected]

Steuerrecht 27. Februar

Bau-/Immobilien- und Vergaberecht 27. März

Compliance 24. April

Energierecht 22. Mai

Familienrecht 10. Juli

Stiftungsrecht und Vermögensweitergabe 18. September

Schiedsrecht/Mediation 16. Oktober

Strafrecht 20. November

Die neuen Mediadaten undden Sonderthemenplan 2015 finden Sie hier:

advisory Sonderthemen 2015

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32 – advisory ADVISORY:TOPTRENDS Freitag, 27. Februar 2015

Top-Agenda zur Steuerreform (1) Wie soll die vielzitierte „Entlastung“ (gegen-)finanziert werden?

Klientelpolitik oder ein „Angriff aufs Kulturland?“Wien. Scharfe Kritik an der immer wieder ins Spiel gebrachten Mehr-wertsteuererhöhung üben die Ver- treter des Fachverbandes der Kino-, Kultur- und Vergnügungsbetriebe in der Wirtschaftskammer.

Eine steuerliche Mehrbelastung sei ein Angriff auf das Kulturland Österreich und stelle die betrof-fenen Branchen vor gewaltige Her- ausforderungen – bis zur Existenz-bedrohung, sind Fachverbandsob-mann Heimo Medwed, Kino-Spre-cher Christian Dörfler, Theater-Sprecher Gerald Pichowetz und der Sprecher der Kartenbüros, Franz Lechner, einig.

Schon am Limit

Medwed – er ist auch Sprecher der Schausteller – hält die aktuelle Diskussion über erhöhte Mehr-wertsteuersätze für einen Schild-bürgerstreich und für einen An-schlag auf das österreichische Kul-turgut der Jahrmärkte, Volksfeste und Kirtage, das von Schaustel-lern, Zirkussen oder Vergnügungs-betrieben seit dem Mittelalter gepflegt wird. „Es ist eine Grund-satzentscheidung der Koalition, ob man in Zukunft in diesem Land den Anspruch hat, Tradition und Kultur zu erhalten, oder ob die po-litisch Verantwortlichen es in Kauf nehmen, dass Gewerbetreibende in den Ruin getrieben werden und ganze Berufsgruppen von der Bild-fläche verschwinden.“

„Ganz zu schweigen von der Wertschöpfung, die gerade in den ländlichen Regionen durch das drohende Aus solcher Traditions-feste und Veranstaltungen verlo-ren ginge“, warnt Medwed massiv vor jeder weiteren Belastung. „Die Branche ist am Limit. Wir können eine steuerliche Mehrbelastung unmöglich abfedern, aber auch

nicht an unsere Besucher weiter-geben, denn Familien und Jugend-liche können sich höhere Ausgaben schlichtweg nicht mehr leisten.“

Zudem sei eine etwaige Mehr-wertsteuererhöhung eine Mogel-packung, so Medwed, da man den Menschen einerseits mehr Geld verspreche, es ihnen auf der an-deren Seite wieder aus der Tasche ziehe.

Mit dem Taschengeld?

Auch Kinosprecher Christian Dörfler befürchtet große Wert-schöpfungsverluste durch eine mögliche Steuererhöhung und lehnt diese entschieden ab. „Der Großteil der Kinobesucher ist zwi-schen 14 und 25 Jahre alt, also Menschen mit keinem bis gerin-gem Einkommen. Offenbar will die Regierung mit dem Taschengeld von Schülern und Studenten die Steuerreform gegenfinanzieren“, kritisiert der Vertreter der 138 hei-

mischen Kinos. „Österreich ist bei der Umsetzung von EU-Richtlinien – unabhängig von so mancher Sinnhaftigkeit derselben – häufig Musterschüler. Warum man ge-rade bei Steuersätzen in Deckung geht, ist völlig unverständlich.“

Denn die Europäische Union empfehle für Kinotickets ganz klar einen ermäßigten Steuersatz, an den sich etwa Österreichs Nach-barländer Deutschland mit 7% und Italien mit 10% halten.

Deutliches „Anhebungs-Ja“

Völlig anderer Meinung ist dage-gen der Sprecher des bürgerlichen Thinktanks „Wei(s)se Wirtschaft“, Peter Brandner. Während sich die Koalition von einer Anhebung der Mehrwertsteuer zuletzt wieder distanziert hat, sieht er hier großen Spielraum und verweist auf ent-sprechende Empfehlungen von OECD und EU-Kommission: Öster-reich liege bei der Belastung des

Faktors Arbeit im EU-Vergleich nämlich an dritter, bei den Kon-sumsteuern aber nur auf dem 13. Platz. Brandner plädiert für eine deutliche Anhebung der Mehrwert-steuer auf 22%, einen niedrigeren Steuersatz soll es nur noch auf Mieten (11%) geben. Im Gegenzug sollen Sozialleistungen erhöht und Familien begünstigt werden.

Dass die „untersten 20%“ der Haushalte mit seinem Modell ver-lieren würden, gesteht Brandner zwar ein. Ein Argument gegen eine Mehrwertsteuer-Anhebung sieht er darin aber nicht. Vielmehr sieht er begünstigte Mehrwertsteuersätze für Bücher, Hotel-Übernachtungen, Lebensmittel, Zeitschriften oder Blumen als „Klientelpolitik“ zugun-sten der jeweiligen Branchen.

Zum Ausgleich für die Anhebung schlägt er höhere Sozialleistungen inklusive Mindestsicherung vor, denn als Umverteilungs-Instru-ment sei die Mehrwertsteuer schlicht „untauglich“. (red)

Kino-, Kultur- und Vergnügungsbetriebe kritisieren eine mögliche Mehrwertsteuererhöhung scharf.

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Franz Lechner, Christian Dörfler, Heimo Medwed und Gerald Pichowetz (v.l.): Kultur als Luxusgut und nicht mehr leistbar?

Wien. Österreich hat eine höhere Besteuerung für Managergehäl-ter über 500.000 € eingeführt. Der Verfassungsgerichtshof hat diese Regelung als verfassungskonform abgesegnet. Nach rechtlichem Maßstab mag es einen Einser da-für geben, nach Sinnhaftigkeit ver-dient sich die Maßnahme aber nur einen Fünfer, meint Michael Kra-marsch, Chef des Unternehmens-beraters hkp group.

Das neue System werde wahr-scheinlich überhaupt keine Aus-wirkungen haben, vermutet Kra-marsch. Letztlich sei es ein Sturm im Wasserglas: Weder werde es dem Staat dadurch substanziell besser gehen, noch werde es Ein-fluss auf die Bezüge haben.

Allerdings erwartet der auf Ver-gütungsfragen spezialisierte Bera-ter, dass große heimische Firmen mehr „Split-Kontrakte“ vergeben – also einen Teil der Gagen ihrer Spitzenmanager in den Tochter-firmen verbuchen, soweit dort die Arbeit anfällt.

Wenn ausländische Firmen über ein neues Headquarter entschei-den, könnte diese Mehrbelastung

ebenfalls „eine gewisse Rolle spie-len“.

Der Vergütungswahnsinn

In den USA gibt es schon seit Län- gerem eine ähnliche Maßnahme: Fixe, nicht am Erfolg orientierte Einkommen sind nur mehr bis zu einer Mio. USD steuerlich absetz-bar. Das habe mit sich gebracht, dass sich alle fixen Vergütungen

an dieser Schwelle orientierten, auch jene, die früher deutlich nied-riger lagen. Außerdem habe das zum „Vergütungswahnsinn“ mit „astronomisch hohen“ Optionszah-lungen geführt.

Auch die in der EU diskutierte Variante, dass die Hauptversamm-lung festlegen kann, wie hoch und nach welchem System Vorstände vergütet werden, ist für Kramarsch „systemischer Unfug“. (APA/red)

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Einkommensanteile >500.000 € können nicht mehr von der KöSt abgesetzt werden.

Big Deal Advisory Board

Der 100-Mio.-VC-FondsWien. Die Gründung eines Unter-nehmens funktioniert dank staat-licher Förderprogramme, privater Ersparnisse und einer wachsenden Anzahl von Business Angels gut, jedoch fehlt später häufig das Geld für die internationale Expansion.

Diese Finanzierungslücke will das Wiener Beratungsunterneh-men Venionaire schließen und wird noch in diesem Jahr Österrei-chs größten Venture Capital Fonds mit einem Gesamtvolumen von an-gestrebten 100 Mio. € auflegen.

Als Leiter des Investmentkomi-tees fungiert Gert Reinhard Jonke.

Das Management wird zudem von einem breit aufgestellten Team beraten; dazu zählen Rechtsanwalt Stefan Prochaska, Matthias Fink, Professor an der Johannes Kepler Uni Linz und an der Anglia Ruskin University Cambridge, Business Angel Christian Clerici, Brainloop Austria und CEE-Geschäftsführer Helmut Pöllinger sowie Andreas Tomek, Geschäftsführer der SBA Research, einem Forschungszen-trum für IT-Security. (pj)

www.venionaire.com

Michael Kramarsch „Nicht Genügend“ für Extra-Steuer auf hohe Managergagen

Berater vergibt einen „Fünfer“

gastkommentar

Schnitzel, Tag für Tag

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Die Definition von Wahn-sinn ist, immer das Glei-che zu tun und andere

Ergebnisse zu erwarten“, hat Albert Einstein einmal gesagt.Spannenderweise können Sie von diesem Wahnsinn profitie-ren – aber auch selbst davon betroffen sein.

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Ganz ohne Ergebnis-Erwar-tung liegt hinter dieser Art von Wahnsinn immer eine Regel-mäßigkeit, ein Muster.

Und genau diese Muster sind es, die heute durch voraussa-gende Analyse im Zentrum von Big Data stehen. Wenn Sie etwa ein Lokal betreiben und sich der Wahnsinn Ihrer Gäste darin äußert, dass jeder täglich ein Schnitzel bei Ihnen bestellt und erwartet, mit die-ser speziellen Kur Gewicht zu verlieren, so kann Ihnen der Wahnsinn selbst egal sein.

Das Muster dahinter verein-facht Ihren Einkauf und Ihre Planung ungemein – zumin-dest bis zu jenem Tag, an dem der erste Gast seinen Wahn-sinn in neue Bahnen lenkt und Sie mit seiner Bestellung eines Zanderfilets mit Wok-Gemüse an den Rand des Wahnsinns bringt.

Die Macht der Gewohnheit

Der eigene Wahnsinn äußert sich in Form von Gewohn-heiten, im negativen Fall als Trägheit, und geht gern in der Hektik des Alltags unter. Ein wenig nach dem Motto: „Da sollte man einmal darü-ber nachdenken, ist jetzt aber nicht so wichtig.“

Wobei, jetzt wieder unab-hängig von Ergebnis-Erwar-tungen, Kontinuität als be-wusste Entscheidung und Ge-genpol gerade in den Bereichen Strategie und Kommunikation von beachtlicher Bedeutung sein kann – ist ja schon vorge-kommen, dass sich andere vom eigenen Wahnsinn anstecken ließen und sich plötzlich die Ergebnisse doch verändern.

Technologie-Check

Bei dieser Menge an Wahn-sinn bleibt natürlich die Frage nach Orientierung. Wie kann er genutzt werden und wo läuft man Gefahr, ihm zu ver-fallen – dem Wahnsinn?

Und genau hier zeigt sich die Qualität von Beratung. Die oft beschriebene externe Sicht auf gewohnte Abläufe schafft hier Abhilfe. Kombiniert mit Ver-ständnis und Wissen über neue Trends und Technologien, entsteht eine immer größere Distanz zum Einsteinschen Wahnsinn – wir nennen das Ganze Technologie-Check. De-tails zu diesem Angebot finden Sie unter www.crossdesign.at

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Wien. Die Stadt fürs Leben.

Wenn Kinder gefördert werden, haben sie die besten Chancen. Deshalb beginnt Bildung in Wien schon im Kindergarten – mit hoch qualifizierten Kindergartenpädagoginnen und Kindergartenpädagogen sowie speziellen Förderangeboten. Auch für die Schulzeit gibt es in der Stadt besonders viel Unterstützung – zum Beispiel die Gratis-Nachhilfe. Lesen Sie mehr auf www.bildung.wien.at.

Haben Sie Fragen zu diesem Thema? www.wienwillswissen.at

Wissen schafft Chancen. Von klein auf.

Infos zu Kindergärten

Infos zu Gratis-Nachhilfe

Bauphysik

Farbenlehre

Fahrzeugtechnik

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Advisory:orGANisATioNsENTWiCKLUNG advisory – 33Freitag, 27. Februar 2015

Teil 2 (von 2) Zur Qualität von Organisations- und Teamkultur, von (Mitarbeiter-)Führung und von sozialen Beziehungen in Organisationen

Heraus aus der Effizienzfalle!Wien. Im zweiten Teil meiner Über-legungen geht es um die Frage, ob (auch) Ihre Organisation in der sogenannten Effizienz-Falle steckt, die eine hohe Effizienz, jedoch eine geringe Effektivität bedeutet?

Effizienz-Falle bedeutet: Die Or-ganisation beschäftigt sich über-wiegend mit sich selbst.

Immer mehr Formulare

Dazu einige anschauliche Bei-spiele aus der Praxis:•  Alles  muss  immer  schneller 

gehen – bei immer weniger Per-sonal.

•  Hinzu kommen – neben viel zu vielen von außen vorgegebenen Vorschriften, Gesetzen und Re-geln – noch zusätzlich interne Normen, Richtlinien und Vorga-ben, die immer weniger Mitar-beiter wie auch die Organisation selbst verstehen.

•  Weiter sind immer mehr Listen, Formulare, Berichte, etc. in im-mer kürzeren Abständen zu er-stellen bzw. auszufüllen, da dies den Führungskräften und Auf-sichts-/Kontroll-Gremien das Gefühl von scheinbarer „Sicher-heit“ gibt. Dabei wird aber über-sehen, was rund um sie selbst sowie die Organisation wirklich geschieht.

Wenn die Orientierung fehlt

Und um von dieser Orientie-rungslosigkeit noch besser ab-zulenken, werden in der Folge Arbeitsgruppen eingerichtet, Pro-zesse penibel dokumentiert und optimiert, (Personal-)Kosten redu-ziert und laufend neue Projekte ge-startet. Hauptsache, man ist aktiv und schnell und hat das Gefühl, viel zu tun …!•  Und so bleibt in diesem „Hams-

terrad“ auch wirklich keine Zeit mehr zum Innehalten, Beo-bachten, Wahrnehmen, Fühlen,  Spüren, Nachdenken und Reflek-tieren!

Time-out-Rituale entwickeln

Aus Studien weiß man, dass sich resiliente Unternehmen – quer durch alle Teams bzw. Geschäfts-bereiche/Abteilungen – vor allem mit ihren Kunden und deren Be-dürfnissen sowie mit den Kunden der Kunden beschäftigen. Das heißt, man entwickelt faire, part-nerschaftliche Beziehungen mit den Mitarbeitern, den Kunden und den sonstigen Stakeholdern für eine langfristige Zusammenar-beit, womit nachhaltig innovative Lösungen entstehen können.

Für die Führungskräfte als Vor-bilder und auch für die Mitarbei-ter empfiehlt es sich im Sinne von Prävention und Resilienz, öfter einmal  innezuhalten  (möglichst einmal pro Arbeitstag), sich Zeit zur gemeinsamen Reflexion zu nehmen, Achtsamkeit und Freund-lichkeit als Teil der Organisations-Kultur zu entwickeln, mehr auf die Effektivität zu achten, Freude als erlaubte Haltung in der Arbeit zuzulassen, Wahl-Arbeitszeiten mit Home-Office zu ermöglichen, gesunde Strukturen und Prozesse gemeinsam zu entwickeln, die Resilienz zu fördern und Stress zu vermeiden sowie auch eine Art „Time-out-Ritual“ zu implemen-tieren. Darunter verstehe ich zum

Beispiel, eine kurze persönliche Meditationsphase im Arbeitsalltag zum Beibehalten der inneren Ruhe und Balance zu integrieren.

Ganz wichtig ist es, auch auf den Betriebsstandort, die Arbeits-Räumlichkeiten/-Umgebung im Sinne von freundlicher Gestaltung, Lärm-Reduktion,  Stressvermei-dung,  einladender Atmosphäre, etc. zu achten, damit Denk-Räume für Dialoge, Entwicklungen sowie Begegnung entstehen können. 

Dies ist jedoch in lärmerzeu-genden Großraumbüros leider nur bedingt möglich. Und damit kann Stress entstehen, der wiederum an-steckend ist (vgl. aktuelle Untersu-

chungen von Neurowissenschaft-lern des Max-Planck-Instituts in Leipzig mit der Technischen Uni-versität Dresden), sofern man sich nicht in sein eigenes Büro in Ruhe zurückziehen kann.

Netzwerkartige Strukturen

In Anlehnung an Heitger zeich-nen resiliente Organisationen die „4 R“ aus: Robustheit (z.B. Berück-sichtigen von Planungsreserven, klare/anpassungsfähige Strategie), Redundanz (z.B. durch klare, je-doch nicht starre Stellvertreter-Re-gelungen), Ressourcenorientierung (z.B. durch das richtige und respekt-

volle Nutzen des Mitarbeiter-Poten-zials) und Reaktionsschnelligkeit (z.B. durch flache netzwerkartige Organisations-Strukturen).

Zusammengefasst sind für wider- standsfähige Organisationen drei Kriterien ausschlaggebend: Quali- tät der Organisations-/Team-Kul-tur, Qualität der (Mitarbeiter-)Füh- rung und die Qualität der sozialen Beziehungen in Organisationen, was sich in Summe im Sozial-Ka-pital und wie in Teil 1 (medianet vom 20.2.) beschrieben in Folge in den harten Zahlen der Finanzbuch-haltung sowie in der Cash-flow-Rechnung widerspiegelt. www.lachmair-consulting.com

Achten Sie auf Robustheit, Redundanz, Ressourcenorientierung und Reaktionsschnelligkeit.

Siegfried Lachmair ist Management Coach und Wirtschaftsmediator in Linz.

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SIEGFRIED LACHMAIR

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Wien. Der IT-Dienstleister Trivadis eröffnet am 1.3. in Kopenhagen die bereits 14. Niederlassung.

Nach Standorten in Österreich, Deutschland und der Schweiz er-weitert Trivadis damit die Präsenz im europäischen IT-Markt über den D-A-CH-Raum hinaus. CEO Christoph Höinghaus: „Dänemark ist insbesondere aufgrund der wirtschaftlichen, technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für Hochtechnologiebranchen wie

der IT-Branche eines der weltweit führenden Länder.“ Kopenhagen beherbergt mehr als 12.000 IT-Unternehmen mit rund 100.000 Mitarbeitern und gehört europa-weit zu den größten Clustern für Informations- und Kommunikati-onstechnologie. Vorerst bietet Tri-vadis in Dänemark mehrheitlich Dienstleistungen aus dem Bereich Managed Services an.

Das komplette Portfolio

2014 feierte Trivadis 20-jähriges Bestehen. Was mit der Vision der Gründer in einem Einfamilienhaus begann, hat sich zu einem führen-den IT-Unternehmen im D-A-CH-Raum mit mehr als 600 Mitarbei-tern entwickelt. „Wir konzentrieren uns auf starke Wachstumsfelder im IT-Markt und wollen damit unser Geschäft kontinuierlich weiterent-wickeln“, sagt Höinghaus. „Das Ziel ist es, die Führungsposition als un-abhängiger, nicht-börsennotierter IT-Dienstleister mit Fokussierung auf Oracle- und Microsoft-Techno-logien in der Region D-A-CH aus-zubauen und zu den fünf größten Anbietern zu gehören.“ (pj)

San Jose. Oracle hat neue Big-Data-Lösungen vorgestellt, die den Zu-gang zu neuen Informationen und deren Auffindung vereinfachen:•  Oracle Big Data Discovery, qua-

si „das Gesicht von Hadoop“ und ein End-to-End-Produkt für das Identifizieren, Auswerten, Um-wandeln, Entdecken und Teilen von Erkenntnissen, die durch Big Data gewonnen werden. Große und unstrukturierte Datenbe-stände werden damit für mehr

Analysten in einer Organisation besser zugänglich.

Daten sind das neue Kapital

•  Mit Oracle GoldenGate kann man in Echtzeit unstrukturierte Daten aus heterogenen transaktionalen Systemen in Big-Data-Systeme streamen. Firmen können ihre Big-Data-Analytics-Initiativen erweitern, indem bestehende Re-al-Time-Architekturen in Big-Da-ta-Lösungen integriert werden.

•  Oracle Big Data SQL 1.1 bietet eine engere Integration zwischen Hadoop und Oracle Database, während gleichzeitig die Abfra-gegeschwindigkeit um bis zu 40% gegenüber der vorherigen Versi-on gesteigert wurde.

•  Oracle NoSQL Database 3.2.5 ist eine anpassbare Lösung, mit der man hochleistungsfähige Anwen-dungen der nächsten Generation aufbauen kann. Alle Big-Data-Produkte von

Oracle wurden dafür entwickelt, nahtlos auf den kürzlich vorge-stellten Oracle Big Data Applicance X5 und Oracle Exadata Database Machine X5 zu laufen.  (red)

34 – advisory Advisory:MArKETs Freitag, 27. Februar 2015

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Oracle hat mehrere Innovationen im Big Data-Bereich präsentiert.

oracle Neue Technologien für Enterprise Computing

Instrumente für Big Data-Analysen

oberösterreich Fachgruppe UBIT: Qualifizierte Beratung und Begleitung wird immer wichtiger

Erfolgsstory des JahresLinz. Bei der „Consultants‘ Night“ holte die Fachgruppe Unterneh-mensberatung, Buchhaltung und In formationstechnologie (UBIT) vor Kurzem im Linzer Design-Cen-ter vor 800 Unternehmern die um-setzungsstärksten Firmen Ober- österreichs vor den Vorhang und präsentierte ihre Erfolgsgeschich-ten, die sie in Kooperation mit einem externen Partner verwirk-licht haben – und aus den zehn Er-folgsstories des vergangenen Jah-res wurde die beste gekürt.

Optimale Abläufe

Die  „Erfolgsstory des Jahres“ wurde  das  Projekt  „Easy  Store Flex“, das die Zuser Management Service ZMS aus Weilbach für die Wintersteiger AG aus Ried im Inn- kreis durchführte. Wintersteiger ist Komplettanbieter für Verleih und Service von Ski und Snowboards sowie Systemen  zur Trocknung 

von Sportartikeln. Diese Systeme mit rund 200.000 Produktvarianten sollen pünktlich zum Saisonstart bei den Kunden auf der ganzen Welt sein. Um diese Abläufe zu op-timieren, holte sich Wintersteiger-Spartenmanager Manuel Stämpfl Unterstützung von der Zuser Ma-nagement Service, die u.a. ein neues System implementierte und ein effizientes Verpackungssystem aufbaute. „Wir konnten die kom-plette Lieferkette verbessern so-wie die Prozesse stabilisieren und erweitern“, freut sich Stämpfl.

„IT, Personalwesen, Finanzen und Buchhaltung, Controlling, Logistik- und Vertriebsprozesse: Immer mehr Unternehmen lagern Aufgaben an spezialisierte Dienst-leister aus“, erklärt Markus Roth, Obmann der Fachgruppe UBIT in Oberösterreich. „Unterstützung durch qualifizierte Beratung bringt neue Inputs und lässt laufend neues Fachwissen einfließen.“ (pj)

Auszeichnung für ein Projekt der Zuser Management Service für die Wintersteiger AG.

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Markus Roth, Ulrike Rabmer-Koller, Manuel Stämpfl, Jürgen Zuser, Gernot Fellinger.

Anlagengenehmigungen Bürokratischer Aufwand für Tausende kleinere Unternehmer wird deutlich verringert

Entlastung und rechtssicherheit für KMUWien. Mit der neuen Genehmigungs- freistellungs-Verordnung wird der bürokratische Aufwand für Tau-sende Klein- und Kleinstbetriebe deutlich geringer. „Wirtschaft und Behörden ersparen sich dadurch gewerberechtliche Bagatellver-fahren, der Kostenvorteil liegt bei rund 15 Millionen Euro pro Jahr“, sagt Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner anlässlich des Begut-achtungsstarts der Verordnung, die im April 2015 in Kraft treten soll.

Gemäß dem Entwurf sollen pro Jahr rund 2.800 gewerberechtliche Änderungs- oder Neugenehmi-gungsverfahren von Betriebsanla-gen entfallen. Das entspricht rund 20% aller jährlich durchgeführten Verfahren in diesem Bereich. Die Ersparnisse ergeben sich aus den

Vorbereitungs- und Folgekosten, die ein Unternehmer für ein Ver-fahren aufzuwenden hat, sowie durch weniger Personal- und Ver-waltungsaufwand auf Behörden-seite. So würde sich z.B. ein Fri-seur, der einen neuen Betrieb er-öffnen möchte, durch die geplante Freistellung durchschnittliche Kosten für ein Genehmigungsver-fahren in Höhe von rund 2.300 € ersparen.

Was die Verordnung bringt

Einzelhandelsbetriebe bis 200 m2 Betriebsfläche (mit Ausnahme des Lebensmitteleinzelhandels) sollen vom gewerberechtlichen Genehmi- gungsverfahren freigestellt wer-den. Die Verordnung soll auch die

bisher länderweise unterschied-liche Genehmigungspraxis der zu-ständigen Behörden beenden und durch den klar definierten Entfall der Genehmigungspflicht für be-stimmte  Betriebstypen Rechts- sicherheit schaffen.

Auch die Verwaltungsabläufe werden beschleunigt: Insgesamt müssen 20.000 kleinere Unterneh-men, die bereits über eine Geneh-migung verfügen, in Zukunft bei Änderungen an ihrer Betriebsan- lage kein gewerberechtliches Ver-fahren mehr führen. Weiters be-steht für rund 70.000 Betriebe künftig die Rechtssicherheit, dass bei ihnen kein gewerberechtliches Genehmigungsverfahren mehr er-forderlich ist, weil österreichweit die gleiche Regelung gilt. (pj)

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Mitterlehner: „Schon bald werden viele Anlagengenehmigungen entfallen.“

Managed services Einstieg in einen neuen Markt

Trivadis expandiert nach Dänemark

Ideen gegen Armut werden gesuchtWien. 2015 werden zum neunten Mal in Folge Social Start-ups mit den besten Ideen zur Armutsbekämpfung gefördert.

Diese Initiative von Coca-Cola, dem Kompetenzzentrum für Nonprofit-Organisationen und Social Entrepreneurship der WU Wien u.a. fördert Social Entrepreneurs aus ganz Öster-reich und deren innovative Ideen zur Armutsbekämpfung und Armutsprävention. Anläss-lich des 86. Geburtstags von Coca-Cola Österreich werden heuer insgesamt 86.000 € an Startkapital ausgeschüttet. (pj) www.ideen-gegen-armut.at

Im Fokus: europäisches Wirtschaftsrecht

Wien. Manager sehen sich heute täglich mit juristischen Frage-stellungen konfrontiert, die nicht selten zwei oder mehrere nationale Rechtsysteme be-treffen – für Nicht-Juristen eine zunehmend schwierige Herausforderung.

Unter der akademischen Lei-tung von Georg E. Kodek (Rich-ter am Obersten Gerichtshof) können Manager ab Herbst im Rahmen eines neuen, berufs-begleitenden Master of Legal Studies umfassende juristische Kenntnisse erwerben. (pj) www.executiveacademy.at

Interdisciplinary International Studies

Wien. Uni und Diplomatische Akademie Wien starten ge-meinsam das neue Programm „Interdisciplinary International Studies”. Es soll Absolventen des Lehrgangs Master of Ad-vanced International Studies auf das PhD-Studium „Interdis-ciplinary Legal Studies“ an der Uni Wien vorbereiten und steht auch Absolventen von Master-Programmen aus den Bereichen Internationale Studien von Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften wie auch Geschichte offen.

Das insgesamt vierjährige Programm besteht aus einem einjährigen „Preparatory Course“ an der Diplomatischen Akademie Wien und dem Dok-toratsstudium im Rahmen des Curriculums des PhD-Studiums „Interdisciplinary Legal Stu-dies” der Universität Wien. Im Studienjahr 2015/16 startet das Programm erstmalig. (pj) www.da-vienna.ac.at

Uni-Rektor Heinz W. Engl und Hans Winkler, Dir. d. Diplomat. Akademie.

Georg E. Kodek, akademischer Leiter des Master of Legal Studies.

Christoph Höinghaus führt seit 2013 den IT-Dienstleister Trivadis als CEO.

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Know-how im Seminar am 18.3. in Wien

Wien. Der Linde Verlag veran-staltet am 18.3. von 13 bis 17 Uhr im IBM Client Center (1020 Wien) ein Seminar zum The-ma „Steueroptimierung in der Privatstiftung“ – diese ist ja in den vergangenen Jahren einem ständigen Wandel unterworfen.

Das Seminar umfasst acht wesentliche Beratungsfelder für Privatstiftungen im Jahr 2015. Es bietet Antworten auf zahlreiche Besteuerungsfragen im Zusammenhang mit Kapital- und Immobilienvermögen und zeigt konkrete Lösungs- und Optimierungstechniken auf.

Ein besonderer Schwerpunkt wird den Neuerungen seit 2013 sowie der geplanten Steuerre-form 2015/16 gewidmet.

Weitere Arbeitsschwerpunkte sind Stiftungseingangs- und Grunderwerbsteuer, Kapital-vermögensbesteuerung, Betei-ligungserträge sowie die Über-tragung stiller Reserven bei Beteiligungsveräußerungen.

Es referieren Klaus Wieder-mann und Christian Wilplinger (beide Geschäftsführer und Tax Director bei Deloitte). (pj)

www.lindeverlag.at

Know-how im Buch: Steuerrecht bei Manz

Wien. Der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) unterstützt das an der WU eingerichtete, interdisziplinäre Doktorandenkolleg „International Business Taxation“ auch in den kommenden vier Jahren mit knapp 1,5 Mio. € – und die WU verlängert das Programm entsprechend bis zum Ende des Jahrzehnts. Ziel des seit 2011 laufenden PhD-Pro-gramms ist es, die weltweit be-sten Nachwuchs-Wissenschaftler,

die sich interdisziplinär mit Steu-ern beschäftigen, nach Wien zu holen.

Ausschließlich in Englisch

Die Studienplätze werden global ausgeschrieben, das Programm wird ausschließlich in englischer Sprache durchgeführt. Teilneh-mer dieses Programms kommen vor allem aus den Bereichen Steu-errecht, Betriebswirtschaftliche Steuerlehre und Finanzwissen-schaften.

Insbesondere sollen innerhalb der dreijährigen Ausbildung grenz-überschreitende steuerliche Sach-verhalte mittels wissenschaftlicher Methoden durchdrungen und selbstständige Forschungsleis-tungen erbracht werden.

Die vom FWF zur Verfügung ge-stellten finanziellen Mittel werden einerseits zur Finanzierung von Studienplätzen verwendet, ande-rerseits dazu, Wissenschaftler aus aller Welt als Vortragende für die Research-Seminare und Work-shops im Rahmen dieses Studiums zu gewinnen. (red) www.wu.ac.at

advisory – 35advisory:sTEUErrECHTFreitag, 27. Februar 2015

Negativ für den Wirtschaftsstandort Einigkeit bei Steuerberatern und Unternehmern: „So nicht!“

das steuerrecht ist „nicht mehr administrierbar“Wien. Die Steuerreform sollte sich nicht in einer Veränderung der Steuertarife erschöpfen. Notwendig ist auch eine qualitative Reform, im Sinne von mehr Systematik, we-niger Gesetzesflut und vor allem Vereinfachung. Klaus Hübner, Prä-sident der Kammer der Wirtschaft-streuhänder: „Das österreichische Steuerrecht ist kaum noch zu ad-ministrieren. Eine Vereinfachung wirkt sich für die Wirtschaft genau so positiv aus wie eine Reduzie-rung der Steuertarife.“

Die Kammer der Wirtschafts-treuhänder hat die wichtigsten Forderungen einer qualitativen Steuerreform aufgelistet:•  Zusammenfassung aller steuer-

lichen Änderungen in jeweils nur einem Jahressteuergesetz

•  Neukodifizierung des Einkom-mensteuergesetzes

•  Harmonisierung  der  Bemes-sungsgrundlagen für Sozialver-sicherung und Lohnsteuer

•  Zusammenfassung von Dienstge-berbeitrag, Zuschlag zum Dienst-geberbeitrag und Kommunal-steuer zu einer Dienstgeberab-gabe und Einhebung durch eine Behörde

•  Reduzierung der derzeit fast 500 Beitragsgruppen in der Lohnver-rechnung auf drei

•  Reduzierung der Meldeverpflich-tungen der Arbeitgeber

•  Wegfall der Veröffentlichungs-pflicht in der Wiener Zeitung

•  Zusammenfassung der Sozialver-sicherungsträger.

140 Novellen in 26 Jahren

Den Wildwuchs im österreichi-schen Steuersystem macht Hübner am Beispiel des Einkommensteuer-gesetzes deutlich, das in 26 Jahren 140 Mal novelliert wurde. Derzeit gibt es für die Steuerpflichtigen

mehr als 260 Inkrafttretens- und Übergangsbestimmungen zu be-achten, zur Erläuterung benötigt die Finanzverwaltung bereits über 2.000 Seiten. Hübner: „Diese Viel-zahl an kaum mehr administrier-baren Regelungen und Ausnahme-tatbeständen führt zu Intranspa-renz und hohem bürokratischem Aufwand.

Nach internationalen Studien braucht ein österreichisches Un-ternehmen im Durchschnitt 166 Stunden, um seinen Steuerpflich-ten nachzukommen.“ Das Ziel sollte daher sein, zumindest ein Drittel der Erhebungskosten auf Staats - und auf Unternehmense-bene einzusparen.

Ein in Österreich tätiger Perso-nalverrechner muss sich in seiner täglichen Arbeit mit fast 500 Bei-tragsgruppen auseinandersetzen. Die KWT schlägt eine Reduktion auf drei Beitragsgruppen, näm-

lich auf Arbeiterkammermitglied, Nichtarbeiterkammermitglied und auf Pensionisten vor.

Es muss gespart werden

Hübner: „Die Steuerreform kann aufgrund der Budgetnöte nur dann nachhaltig wirken, wenn gleichzei-tig und möglichst in gleicher Höhe Einsparungen in der Verwaltung umgesetzt werden.“

Darüber hinaus sollte sich eine Steuerreform nicht auf die Senkung der Einkommensteuer beschrän-ken, sondern auch eine Reform und Reduzierung der Lohnnebenkosten umfassen. Hübners Begründung: Österreich liegt derzeit mit den steuerlichen Lohnnebenkosten an der Spitze in Europa. Die payroll taxes (umfassen Dienstgeberbei-trag, Zuschlag zum Dienstgeber-beitrag und Kommunalsteuer) ma-chen in Österreich derzeit 2,8% des

BIP aus; im EU-Durchschnitt sind es nur 0,5% des BIP. Die österrei-chischen Unternehmen haben da-her eine um zwei Prozentpunkte höhere Arbeitskostenbelastung.

Das entspricht umgerechnet rund sechs Mrd. Euro.

Keine Investitionen mehr

Dass man in vielen Unternehmen derzeit massiv auf der Investiti-onsbremse steht, beweist auch ei-ne neue Umfrage des Instituts für Wirtschafts- und Standortentwick-lung der WKO Steiermark unter 360 Unternehmern. Schuld daran ist nicht nur die durchwachsene Konjunktur, sondern auch die aus-ufernde Bürokratie: Für 96% (!) ist das Thema Bürokratieabbau „sehr wichtig“ beziehungsweise „wich-tig“ – und der bei Weitem größte Handlungsbedarf wird beim Steu-errecht (60%) gesehen.

Mit Respektabstand folgen Rechtssicherheit in der Sozialver-sicherung/Abgrenzung Selbststän-dige vs. Unselbstständige (48%) und Förderansuchen (45%), gefolgt von Gesetzesvollzug (37%) sowie dem Bau- und Anlagenrecht (35%).

„Für 70% der Unternehmer hat die ständig steigende Bürokratie Einfluss auf Investitionsentschei-dungen in Österreich“, sagt WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk. „51% geben an, Investitionen schon einmal aufgeschoben zu haben, 47% haben deshalb Investitionen überhaupt gestrichen.“ Die Konse-quenz daraus: Es wird im Ausland investiert. 14% der Befragten, die Investitionen planen, wollen diese künftig im Ausland durchführen.

„Dieser Trend muss gestoppt werden“, fordert Herk. „Und zwar mit einer rigorosen Reduktion des bürokratischen Aufwands!“ Auch und gerade beim Steuerrecht ... (pj)

Die Wirtschaftstreuhänder stöhnen ebenso über das bürokratische Steuerrecht wie die Firmen.

KWT-Präsident Klaus Hübner: „Das Steuerrecht ist kaum noch zu administrieren.“

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Deloitte-Experte Klaus Wiedermann agiert als Vortragender und Autor.

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Steuerrecht ist ein Schwerpunkt bei Internat. Business Taxation an der WU.

WU-Programm International Business Taxation

Studienschwerpunkt SteuerrechtWien. Laut Elke Napokoj (Partnerin bei bpv Hügel Rechtsanwälte) hält die Nachfrage nach qualifizierten und spezialisierten Juristen und Anwälten unverändert an.

„Neben M&A und Corporate ist bei uns ständig Steuerrecht gefragt; in den letzten Monaten nimmt zu-dem die Beratung in den Bereichen IP/IT, Dispute Resolution und Compliance zu, daher erweitern wir in diesen Bereichen zurzeit sehr maßgeblich.“

Aktuell sieht Napokoj eine Ten-denz in Richtung IP/IT, Dispute Resolution und Compliance. Diese Themen folgen vor allem aus dem – auch internationalen – Trend, die Wirtschaft immer stärker zu regu-lieren.

Wirtschaftliches Denken

Neue Technologien und neue Medien stellen immer größere Herausforderungen an Juristen, daher werde man auch erhöhten Beratungsbedarf in den Bereichen IP/IT haben. „Wesentlich sind für uns eine fundierte juristische Aus-bildung, wirtschaftliches und ana-lytisches Denken sowie hervorra-gende Englischkenntnisse.“

bpv Hügel ist auf Messen und Veranstaltungen vertreten, viele Partner lehren auf juristischen Fakultäten und haben so regelmä-ßigen Kontakt zu Studierenden. „Darüber hinaus bieten wir ganz-jährig Praktikumsplätze an; die-se bieten natürlich eine sehr gute Möglichkeit, einen ersten Einblick in eine Wirtschaftskanzlei zu be-kommen.“ (red)

www.bpv-huegel.com

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Elke Napokoj ist Partnerin bei der bpv Hügel Rechtsanwälte OG in Wien.

Karriere-Chancen Juristische Spezialisierungen

Steuerrecht ist „gefragtes Thema“

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244 Seiten, ISBN: 978-3-214-06895-0, 58 €

Wien. Bei Familienunternehmen kann es zu zahlreichen steuer-lichen Fragestellungen kom-men. Diese betreffen u.a. die Wahl der geeigneten Rechts-form, den Rechtsformwechsel im Rahmen einer Umgründung, ertrag- und verkehrsteuerliche Belastungen, die Unterneh-mensnachfolge und -übertra-gung, das Verhältnis zwischen Gesellschaftern und Gesell-schaft und die Betriebsprüfung.

Im Verlag Manz ist dazu vor kurzem „Das Familienunter-nehmen im Steuerrecht” (im Bild) erschienen. Die aktuelle Rechtslage der Kapitalvermö-gens- und Immobilienbesteue-rung findet darin ebenso Berücksichtigung wie die seit 1. Juni 2014 bestehende Neure-gelung der Grunderwerbsteuer.

Ebenfalls soeben bei Manz erschienen: „Internationales Steuerrecht“ (Loukota/Jirousek) mit innerstaatlichen Vorschrif-ten und zwischenstaatlichen Vereinbarungen zum Steuer-recht unter Berücksichtigung der Rechtsprechung.

Neu ist in der 37. Ergän-zungslieferung u.a. eine Neube-arbeitung der Kommentierung zu Art. 23 OECD-MA. (pj)

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Wien. Die zum südkoreanischen Technologiekonzern Samsung ge-hörenden Samsung SDI Battery Systems GmbH und Samsung SDI America, Inc., haben die Magna Steyr Battery Systems OG, eine auf Batteriesysteme spezialisierte Tochterfirma des österreichischen Entwicklungs- und Fertigungs-partners für Automobilhersteller Magna Steyr, sowie weitere Ver-mögenswerte in China und den USA erworben.

Das Signing der Transaktion fand am 23.2. statt. Über den Kauf-preis wurde Stillschweigen verein-bart.

Hinter den Kulissen

Binder Grösswang Corporate/ M&A-Partner Michael Kutschera und Markus Klepp (Senior Asso-ciate) haben den österreichischen Verkäufer Magna Steyr mit ihrem Know-how unterstützt. „Es han-

delte sich um eine komplexe in-ternationale Transaktion in einem innovativen, global operierenden Business“, kommentiert Kutschera.

Magna Steyr Battery Systems in Zettling bei Graz entwickelt und produziert Hoch- und Niedervolt-batteriesysteme für Hybrid- und Elektrofahrzeuge sowie 12V-Bat-terien für Start- und Boardnetzan-wendungen.

Im Fokus stehen dabei Anwen-dungen für den Pkw- und Nutz-fahrzeugbereich – zum umfangrei- chen Kundenstamm von Magna Steyr gehören Firmen wie Audi, BMW, Brilliance, Fiat Chrysler Group, Ford, General Motors, Hon-da, Infiniti, IVECO, Lamborghini, MAN, Mercedes-Benz, Mini, Nissan, Opel, PSA Peugeot Citroën, Porsche, Qoros, Rolls-Royce, Smart, Suzuki, Volkswagen, Volvo sowie deren je-weilige Betriebsabteilungen und Tochtergesellschaften. (pj)

www.bindergroesswang.at

Menschen, über die Man spricht

36 – advisory Advisory:tAlk Freitag, 27. Februar 2015

EMC sENior dirECtor

Bernhard Grubelnig (38) ist nun bei EMC für die gesamten technischen

Presales-Ressourcen in den Servicecentern von Europa, dem Mittleren Osten und Afrika (EMEA) verantwortlich. Grubelnig verfügt über mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung in der ITK-Branche und war seit seinem Eintritt bei EMC 2005 in verschiedenen regionalen Positionen tätig – u.a. hat er die Abteilung Consulting für Osteuropa und den Mittleren Osten aufgebaut.Der leidenschaftliche Läufer und Skifahrer fischt gern, ist verheiratet und lebt in Wien.

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Batterien Binder Grösswang berät Magna Steyr beim Verkauf der Magna Steyr Battery Systems an Samsung SDI

der komplexe Magna-dealMagna Steyr Battery Systems in Zettling entwickelt Batteriesysteme für den automotiven Bereich.

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Michael Kutschera, Partner bei der Binder Grösswang Rechtsanwälte GmbH.

Wien. Vor Kurzem wurde 17 ausge- wählten Mitgliedern der Karriere-Community Manageers die Gele- genheit geboten, einen Abend mit

Willibald Cernko, CEO der UniCre-dit Bank Austria und Kooperati-onspartner der Nachwuchsplatt-form, zu verbringen.

Der BA-Boss war nicht immer von einer Karriere im Bankgeschäft überzeugt und sah sich nicht von Anfang an in einer Rolle in diesem Business-Bereich. Der Studienab-brecher Cernko sei ein Beispiel da-für, dass die Zukunft nicht planbar sei und riet den High-Potentials, Fehler als Herausforderung zu se-hen und aus diesen zu lernen. Zu den Themen des Abends zählten auch globale Herausforderungen.

Der nächste Event der Manage-ers-Community wird am 9.3. um 19 Uhr zum Thema „General Ma-nagement“ im Vienna Impact Hub (Lindengasse 56, 1070 Wien) statt-finden. (pj)

Manageers-Community Globale Herausforderungen

Manageers-Afterwork mit CernkoWien. Es heißt, der Entwurf für ein Theater sei zugleich der Entwurf für eine Gesellschaft. „Nicht zu-fällig verstehen wir unter Perfor-

mance sowohl eine künstlerische Aufführung als auch die Leistung von Unternehmen“, sagt Monika Herbstrith-Lappe (Herbstrith Ma-nagement Consulting GmbH).

Wie lassen sich Erfolgsstrate-gien und bewährte Methoden der Theaterregie auch für berufliche Bühnen nutzen? Diese Frage behan- delt Herbstrith-Lappe in einem Kleingruppen-Training mit „hoch-wirksamen Theater-Regie-Impul-sen für High Performance im Busi-ness“ am 21.3. von 9.30 bis 17.30 Uhr in den Ideen-Räumen (1060 Wien, Mittelgasse 4). Die Regis-seure Rosee Riggs und Steffen Jäger vermitteln dabei Strategien, Prinzipien und Methoden der The-aterregie und gestalten Übungen aus der Ensemblearbeit. (pj)

www.impuls.at

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High Potential-Berater Willibald Cernko erklärte globale Herausforderungen.

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Monika Herbstrith-Lappe: Consulting mit einem ganz besonderen Ansatz.

NEUE PoWEr FÜr AsHokA

Georg Schön (34) über-nimmt die Rolle des Co-Country Director von

Ashoka Österreich. Seit mehr als zehn Jahren beschäftigt sich der gebürtige Wiener mit Projektmanagement und -entwicklung in den Bereichen Klimawandel und Energie, Social Entrepreneurship, Umweltschutz und Kommu-nikation. Vor seiner Tätigkeit bei Ashoka war er als Project Manager beim Entwicklungs-programm der Vereinten Nationen (UNDP) beschäftigt, wo er die Black Sea Climate & Business Initiative ins Leben gerufen hat.

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Expansion und Wach-ablöse bei der Inara

Wien. Die Geschicke der Initia-tive Aufsichtsräte Austria GmbH (Inara) liegen künftig in den Händen von Lydia Ninz, Wilhelm Rasinger und Brigitta Schwarzer.

Viktoria Kickinger, die 2009 Inara gegründet und bis Ende 2014 geführt hat, hat das Ruder übergeben, um sich verstärkt ihren Aufsichtsratsmandaten und der Expansion ihres Inter-net-TV-Senders Director‘s Channel zu widmen. (red) www.inara.at

Partnering als Weg zur Rechtssicherheit

Wien. Am 10.3. findet ab 8:30 ein Real Estate Breakfast bzw. Workshop zum Prinzip des inte-grierten Partnering bei der Be-auftragung von Bauleis-tungen als Alternative zur sequenti-ellen Vergabe statt. Es referie-ren Karl Koller und Peter Ober-lechner (Counsel bzw. Partner bei Wolf Theiss), M.O.O.CON-Geschäftsführer Karl Friedl und Peter Steinrück, F&E-Chef bei Hoerbiger Ventilwerke. (red) www.wolftheiss.com

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Lydia Ninz, Wilhelm Rasinger und Brigitta Schwarzer (v.l.).

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Mit Peter Oberlechner (oben) & Karl Koller stellt Wolf Theiss 2 Referenten.

Axel Guttmann verstärkt das Team von Graf & PitkowitzWien. Mit Axel Guttmann (33) verstärkt seit Kurzem ein weiterer profilierter Jurist das Rechtsanwaltsteam von Graf & Pitkowitz. Er studierte Rechts- wissenschaften an der Universität Wien und widmete seine Dissertation dem Thema des Menschen- und Minderheitenschutzes im europäischen Kontext.

Guttmann war Gerichtspraktikant im Sprengel des OLG Wien und Rechtsanwaltsanwärter bei RA Thomas Mondl, bevor er als Konzipient bei Graf & Pitkowitz sowie als Unternehmensjurist weitere berufliche Erfahrungen sammelte (zuletzt bei der Asfinag).

Axel Guttmann betreut vor allem Mandate im Bereich des Arbeits- und Gesellschaftsrechts sowie des allgemeinen Zivil- und Vertrags-rechts, vor allem des Bauvertragsrechts. (pj)

AvNEt HAt siCH vErstÄrkt

Wolfgang Marek (42) verstärkt ab sofort als Business Development

Manager im Security Bereich das Cisco-Team von Avnet. Marek bringt viel technisches Wissen und umfangreiches Know-how in den Bereichen Produktmanagement, Consulting, Channel Management und Business Deve-lopment mit. In den vergangenen Jahren war er u.a. bei Alcatel, NextiraOne und Dimension Data tätig, wo er vor allem die Cisco Pro-duktpalette federführend am österreichischen Markt positionierte.

neUe partnerin bei binder GrÖssWanG

Binder Grösswang hat Angelika Pallwein-Prettner (34) zur Partnerin ernannt. Sie ist auf Arbeitsrecht und Datenschutzrecht spezialisiert und betreut nationale und interna-tionale Unternehmen in sämtlichen kollektiv- und individualarbeits-rechtlichen Angelegenheiten und

Rechtsstreitigkeiten.Ein Schwerpunkt ihrer Tä-

tigkeit liegt in der Führung von komplexen arbeitsrechtlichen

Gerichtsverfahren sowie in der Vertretung vor Schlichtungsstel-

len, insbesondere im Zusammen-hang mit arbeitszeitrechtlichen

Problemen, und in der Beratung und Verhandlung von Sozialplänen.

Zudem ist Pallwein-Prettner seit 2008 auch für den Bereich Datenschutz zuständig – mit einem Schwerpunkt auf arbeitnehmerbezogene Daten und datenschutzrechtliche Problemstel-lungen im Arbeitsverhältnis.

Sie publiziert regelmäßig im Ar-beits- und im Datenschutzrecht.

Die promovierte Juristin ist seit 2005 bei Binder Grösswang und studierte an der Universität Wien (Dr. iur. 2004; Mag. iur. 2002) und an der New York University (LL.M. 2007). (pj)©

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