finanzmarkt, kapitalismus und ich dr. peter eichler
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Finanzmarkt, Kapitalismus und Ich Dr. Peter Eichler . „Die Finanzmärkte greifen Spanien an.“ „Wir müssen wieder das Vertrauen der (Finanz-) Märkte gewinnen.“ Angela Merkel. Finanzmärkte. … atemberaubende Akrobatik, märchenhafte Gewinne und systemgefährdende Abstürze. - PowerPoint PPT PresentationTRANSCRIPT
Finanzmarkt, Kapitalismus und Ich Dr. Peter Eichler
• „Die Finanzmärkte greifen Spanien an.“
• „Wir müssen wieder das Vertrauen der (Finanz-) Märkte gewinnen.“ Angela Merkel
Finanzmärkte
… atemberaubende Akrobatik,märchenhafte Gewinne und
systemgefährdende Abstürze
WAS SIND FINANZMÄRKTE?
Finanzmärkte erfüllen wesentliche Funktionen:– Finanzierung der Erzeugung und des Konsums– Währungstausch für den internationalen
Handel
Haushalte= SparerInnen
Haushalte und Unternehmen
Finanzmarkt(Bank)
WAS SIND FINANZMÄRKTE?
• Die drei Teilmärkte des Finanzsektors
KreditmarktWertpapiermarkt:
Aktien, Anleihen, ..
Devisenmarkt: Währungstausch
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FINANZMÄRKTE: Wertpapiermarkt
Primärmarkt: Ausgabe von Wertpapieren Sekundärmarkt: Handel von Wertpapieren
Börsen vs. „Over the Counter“ (OTC)– Börsen: Handelsplatz, an dem Wertpapiere
getauscht werden. Sie unterliegen einem gewissen Maß an Aufsicht und Kontrolle.
– OTC: Handel abseits von Börsen ohne jegliche demokratische Kontrolle
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• Sekundärmarkt (Handel) dominiert Primärmarkt (Finanzierung)
• Umschlaghäufigkeit nimmt zu -> Zeichen für Spekulation
1980 sind Aktien im Durchschnitt zehn Jahre im Depot 2008 wurden sie alle drei Monate verkauft2014 durch high-frequency-Handel angeblich 22 Sekunden
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Funktionswandel des Finanzmarkts
Der freie Markt:ENTWICKLUNG DER FINANZMÄRKTE
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Die Loslösung der Devisenmärkte von Welthandel und ausländischen Investitionen (in Mrd. US Dollar)
0
100.000
200.000
300.000
400.000
500.000
1983 1986 1989 1992 1995 1998 2001 2004
Weltweite Devisenumsätze bei 250 HandelstagenWelthandel und ausländische Direktinvestitionen
0
200
400
600
800
1000
1200
1400
1600
1800
2000
1900 Milliarden Dollar
25 Milliarden Dollar
Täglich gehandeltes Devisenvolumen
Tägliches Volumen des Welthandels
Abkoppelung der Finanzmärkte
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Wie kann man Geld verdienen?
mit der Produktion von Waren und Dienstleistungen (Realwirtschaft)ODER
Geld mit Geld machen(Spekulation)
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Finanzmarkt und Realwirtschaft in Konkurrenz zueinander
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WIE MACHT DAS DIE FINANZWIRTSCHAFT?
Finanzmarkt und Realwirtschaft in Konkurrenz zueinander
Bretton Woods Regime ab 1944
US-Dollar as lead and anchor
currency
Fixed exchange rates
Assistance in case of balance
of payments problems
(IMF)
Politischer Konsens
Stabile Bedingungen für Wirtschaftsentwicklung
WEED PeWa
Capital Controls
Frei schwankendeWechselkurse
Beginn der derzeitigen Deregulierung
1973: Ende von BrettonWoods
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Globalisierung
Freier Waren- und Kapitalverkehrin der EU und weltweit
Neoliberalismus
„Der ungehinderte freie Markt ist die effizienteste Wirtschaftsform“
Margret Thatcher undRonald Reagan
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Spekulationsbeispiele:1. Einfache Spekulation2. Einfache Spekulation auf Kredit = Hebelung3. Optionen
Put option bei fallenden Kursen (+ Hebelung)4. Derivate:
Termingeschäft zur PreisabsicherungTermingeschäft als Spekulation = Wettenz.B. Wechselkurssicherungsgeschäfte
und Währungsspekulationz.B. CDS-Spekulation gegen Länder
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"Finanzielle Massenvernichtungswaffen"Derivate in Bio. US-$ 2008
14 55
683
2244
0
500
1000
1500
2000
2500
3000
Welthandel Welt-BIP Derivate-Verträge(OTC)
Derivate-Handel(Börsen)
Bio
. US-
$
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Finanzmärkte
Finanzmärkte haben eine wichtige Funktion für die Wirtschaft.
Finanzmärkte sind keine klassischen Märkte: Preisanstieg erhöht Nachfrage!
Aufgeblähter, scheinbar selbständiger Finanzmarkt hat destabilisierende Wirkung auf Realwirtschaft.
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Vermögensverteilung
Thema Leistungsgerechtigkeit
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Verzinsung des Kapitals
500.000 € geerbt 1. Jahr 525.000 bei 5%
Verzinsung2. Jahr 551.000
5. Jahr 638.000 10. Jahr 814.000
= arbeitsloses Einkommen von 2.600 € pro Monat
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Die Wirkungen des Marktes:
Die 1. Million zu verdienen ist sehr schwer
Die 101. Million zu verdienen ist kinderleicht
Wer 1 Milliarde hat, muss täglich 220.000 ausgeben, um nicht reicher zu werden.
Wer hat, dem wird gegeben
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Vermögensverteilung in Österreich
1% der ÖsterreicherInnen besitzen 1/3 des Vermögens
9% der ÖsterreicherInnen besitzen 1/3 des Vermögens
90% der ÖsterreicherInnen besitzen 1/3 des Vermögens
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Geldvermögen : BIP (weltweit)
1980 20070
50
100
150
200
250
300
350
400
1980 2007
359%
119%
%
Vermögenssteuer?
• Vermögenszuwachssteuer 25%
• Keine Vermögenssteuer
• Vermögenssteuer: ab 1 Mio €: 0,5 – 1,5%
• Vermögensbegrenzung: max. 10 Mio €
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Einkommensverteilung
Wie ist das Verhältnis Mindestlohn zu Spitzeneinkommen?
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Mindestlohn zu Spitzeneinkommen
• Österreich 600-fache
• Deutschland 5000-fache
• US-Industriemanager 65.000-fache
• US-Hedgefonds-Manager 360.000-fache
95%
100%
105%
110%
115%
120%
125%
130%
135%
140%
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Löhne und Gewinne in Deutschlandpreisbereinigte Entwicklung 2000 - 2013
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Quelle: Statistisches Bundesamt, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Prognose: Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2012, eigene Preisbereinigung (Verbraucherpreise)
Gewinne(Unternehmens- und Vermögenseinkommen)
Arbeitnehmerentgelte
Prognose Gemein-schafts-diagnose
Ungleichheit wächst …
• Vermögen• Einkommen• Löhne und Gewinne• Nord und Süd (EU und weltweit)
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Akteure der Finanzmärkte: Banken
– Geschäftsbankenbereich
– Investmentbankenbereich
– “Schattenbanken” (1/4 aller
Finanzgeschäfte!)
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Finanzinvestoren
Schwerreiche Einzelpersonen
Institutionelle Anleger•Pensionsfonds•Versicherungen•Kapitalanlagegesellschaften = Investmentfonds
„Alternative“ Anleger•Private Equity Firmen•Hedgefonds
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Akteure des Finanzmarkts: Hedgefonds– durch spekulative Geschäfte kurzfristig
möglichst hohe Gewinne– Nutzen gesamte Trickkiste der FM aus– Agieren großteils aus Steueroasen– Druck auf Unternehmen durch Aktionärs-
Aktivismus– Ansteckung der institutionellen Investoren
> Herdenverhalten– Richtung der Kursbewegung für das
Generieren von Profit egal– Extrem prozyklische Wirkung
>> destabilisierende Wirkung
Element: Steueroasen - Steuersümpfe
WEED PeWa
•Keine oder niedrige Steuern•Keine oder wenig Regulierung •Keine oder wenig Aufsicht •Keine oder wenig Transparenz
Cayman Islands: British Dependent Territory / internal autonomy Bevölkerung: 29.200Banken: 575Kapitalstock: 500 billion USD (17 Million/Person)Registrierte Firmen: 34.000
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Akteure des Finanzmarkts: Rating-Agenturen
– Sind private, auf Gewinn ausgerichtete Unternehmen
– Haben großen Einfluss: Herabstufung im Rating macht Finanzierung für ein Unternehmen erheblich teurer
– Problem: prozyklische Wirkung!
Akteure des Finanzmarkts: Finanzlobby
EU:
12.000 Lobbyisten mit einem Gesamtbudget zwischen 2 und 3 Milliarden € jährlich
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Das Dreieck der Macht
Regierung Finanzmarktakteure und ihre Lobby Volk
Heute: Gesellschaften folgen der Logik von Finanzinteressen!
Finanzmarkt >> Realwirtschaft >> Bürger/innen
„Gesellschaften sollten fähig sein, ihre Finanzmärkte je nach ihren politischen Prioritäten zu steuern“
verkehrte Logik
Konsequenz:
Das Primat der Politik und der Demokratie wurde durch das
Primat der Hochfinanz ersetzt.
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Eine neue Weltwirtschaftskrise (ab 2008)
- Immobilienblase platzt in den USA (Herbst 2007)
- Verbriefte Hypothekenkredite verlieren Wert- >> Bankenkrise >> Krise Interbankenmarkt- >> Wirtschaftskrise- >> Bankenrettung u. Konjunkturpakete- >> Staatsverschuldungskrise- >> €-Krise >> EU-Krise
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Krisen im Zusammenhang
• Wirtschaftskrise• Nahrungsmittelkrise• Ressourcenkrise• Umweltkrise• Klimakrise• Demokratiekrise• …..
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AlternativenAnsatzpunkte: Moral Regulierung Systemveränderung
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Regulierung: 4 Forderungsbereiche Finanzmarkt-Casino schließen –
die Macht der Finanzmärkte brechen - Stabilität und Solidarität vor Profiten
Banken – Neuordnung Neues Weltwährungssystem Steuer: Kooperation und gerechte
Lastverteilung
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Arbeit, Realkapital, Finanzkapital
Bündnis Realkapital mit Arbeit
statt
Bündnis Realkapital mit Finanzkapital
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Finanztransaktionssteuer die Forderung
Abgabe (0,1 - 0,01%) auf alle Transaktionen mit Finanzanlagen wie Derivate, Fonds, Anleihen, Sicherheiten, Devisen und Aktien
Folgen• Rückgang der kurzfristigen Spekulation -> Stabilität
auf Finanzmärkten würde zunehmen• Investitionen werden in die reale Wirtschaft
gelenkt• Einnahmen für VerliererInnen der neoliberalen
Globalisierung: Armutsbekämpfung, Entwicklungs-zusammenarbeit oder Umweltschutz
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Derivate
Verbot von OTC-Derivaten Zulassungspflicht für neue Finanzprodukte Durch stabile Wechselkurse und Rohstoffpreise
würden sich die wenigen nützlichen Derivate erübrigen
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Hochrenditefonds / Investitionsbanken Die Forderungen:
• Trennung von Geschäfts- u Investitionsbanken• Größenbeschränkungen• Höhere Eigenkapitalanforderungen • keine Kreditaufnahme für “Hebelungen”• Verbot von Hedgefonds• Abfederung der Krisenfolgen (auch für die
Realwirtschaft) durch das Verursacherprinzip - „Spekulanten zur Kasse“
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„Gemeinwohlbanken“
Modelle: alte Genossenschaftsbanken, Südtiroler Raiffeisenbank, dt. GLS-Gemeinschaftsbank
Neugründung: Gemeinwohlorientierung (soziale u ökologische Projekte), Transparenz und Mitbestimmung
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WährungskooperationNeues Bretton Woods anstatt „sich selbst regulierender Märkte”
• globales System der Währungskooperation über eine Abrechnungswährung („Globo“)
• Wechselkurse der Landeswährungen zum “Globo” werden gemeinsam festgelegt und periodisch nach realer Kaufkraftparität angepasst
• Koppelung von Währungstäuschen an realwirtschaftliche Geschäfte
• Öffentliche Kontrolle der Abwicklung grenzüberschreitender Geschäfte (Clearing)
-> keine Währungsspekulation mehr möglich
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Steuergerechtigkeit Die Forderungen:
• Umverteilung durch sozial gerechte SteuerpolitikVermögenssteuer, Unternehmensgewinnsteuer, progressive Besteuerung von Kapitaleinkünften
• Schließung der Steuer-Oasen
Systemveränderungen
• Politische, nicht nur wirtschaftliche Globalisierung
• Gemeinwohlökonomie• Regionalökonomie: Ersatz des Geldes durch
Tauschkreise - „Zeitwährung“; • Selbstversorgung , Geschenkökonomie• Bedingungloses Grundeinkommen• …..
Ökumenisches Sozialwort 2003
• „Wo der Markt sich selbst überlassen bleibt, entsteht Ungleichverteilung von Einkommen, Vermögen und Beteiligungschancen.
• Aufgabe der Politik ist es, … durch rechtliche Regelung … dafür zu sorgen, dass alle Menschen einen gerechten Anteil … erhalten.“
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