flucht und asyl - weltweit und in Österreich · o recht auf freien zugang zum arbeitsmarkt o...
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MMag.a Marie-Claire SowinetzUNHCR Österreich
Flucht und Asyl -
weltweit und in Österreich
ÖZPGS-Ausbildungslehrgang
für MitarbeiterInnen der
„Mobilen interkulturellen Teams
(MIT)“
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• Flucht im weltweiten Kontext – Zahlen, Daten Fakten
• UNHCR-Bildungsmaterialien
• Who is who – Begriffe Asylsuchende, anerkannte Flüchtlinge,
subsidiär Schutzberechtige
• Kinder und Jugendliche im Asylverfahren
• Was passiert im Asylverfahren, zuständige Behörden,
Familienzusammenführung
• Grundversorgung
Der heutige Vormittag …
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• 1950 gegründet
• „Hüterin“ der Genfer Flüchtlingskonvention
• In mehr als 120 Ländern tätig, knapp 9.000 MitarbeiterInnen
• Aufgaben: internationaler Schutz und dauerhafte Lösungen
Über UNHCR
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Fotos © UNHCR
UNHCR Materialien
Flucht und Trauma im Kontext Schule. Handbuch für
PädagogInnenwww.unhcr.at/service/bildungsmaterialien/traumahandbuch.html
Aufbrechen – Ankommen – Bleiben.
Unterrichtsmaterial ab 12 Jahren
www.unhcr.at/service/bildungsmaterialien/aufbrechen-
ankommen-bleiben.html
Gesichter der Flucht – Kurzfilme für den Unterricht
www.unhcr.at/service/bildungsmaterialien/gesichter-der-
flucht.html
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Wie viele Menschen waren Mitte 2015 weltweit Flüchtlinge und
Vertriebene?
Quiz
A) 100.000 Menschen
D) 93 Millionen Menschen
B) rund 5 Millionen Menschen
C) knapp 60 Millionen Menschen
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Welches Land nahm bis Mitte 2015 weltweit die meisten
Flüchtlinge auf?
Quiz
A) Türkei
D) Pakistan
B) USA
C) Österreich
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Zahlen, Daten, Fakten ...
UNHCR Datenportal – Krisen weltweit http://data.unhcr.orgUNHCR Statistiken www.unhcr.org/pages/49c3646c4d6.html (englisch)
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© UNHCR data.unhcr.org
Asylanträge in der EU im Vergleich zur Gesamtbevölkerung 2015
Anträge Europa: 2015, Quellen: UNHCR, ec.europa.eu/eurostat Grafik: info.gram
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1.259.263
Asylanträge von SyrerInnen im Libanon im Vergleich zur Gesamtbevölkerung
Quellen: data.unhcr.org, data.worldbank.org/country/lebanon
Grafik: info.gram13
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Anträge Österreich 2015, Quellen: bmi.gv.at, www.statistik.at Grafik: info.gram
Asylanträge in Österreich im Vergleich zur Gesamtbevölkerung
Worin unterscheiden sich MigrantInnen von Flüchtlingen?
Quiz
A) MigrantInnen verlassen ihre Heimat
in der Regel freiwillig und können auch
wieder dorthin zurückkehren.
D) Staaten sind aufgrund
internationaler Abkommen
verpflichtet, MigrantInnen aufzu-
nehmen.
B) MigrantInnen müssen einen
Asylantrag stellen.
C) Es gibt keinen Unterschied.
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• AsylwerberInnen / Asylsuchende:
o Noch im Asylverfahren
o Antrag auf internationalen
Schutz noch nicht endgültig entschieden
o Sehr eingeschränkter Zugang zum Arbeitsmarkt; Lehre inMangelberufen
o Grundversorgung, keine BMS, Familienbeihilfe
Who is Who?
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Flüchtling (Art. 1 A (2) der Genfer Flüchtlingskonvention (GFK))
o Ist außerhalb des Heimatlandes o Hat wohlbegründete Furcht vor Verfolgung im Heimatland
o Aufgrund der Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit
zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder der politischen Gesinnung
o Staatliche Verfolgung oder fehlender staatlicher Schutz
Fotos © UNHCR
• Anerkannter Flüchtling = Asylberechtigte/r:
o § 3
o Recht auf Aufenthalt in Österreich („Asyl auf Zeit“)
o Recht auf freien Zugang zum Arbeitsmarkt
o Recht auf Zugang zu Sozialleistungen
o Möglichkeit, Familie nachzuholen (innerhalb von 3 Monaten, andernfalls
müssen Voraussetzungen – Einkommen und Wohnraum – erfüllt werden -> Voraussetzungen gelten nicht für UMF).
Who is Who?
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Who is Who?
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• Subsidiär Schutzberechtigte/r § 8:
o Bei Rückkehr ins Heimatland: Gefahr der unmenschlichen Behandlung
oder Bestrafung, Folter
o Regelmäßige Verlängerung (Verlängerung nach 1Jahr, dann nach 2 Jahren)
->Antrag auf Verlängerung für UMF bis 18 Jahre von Rechtsvertreter gestellt
o Vorübergehendes Recht auf Aufenthalt
o Recht auf freien Zugang zum Arbeitsmarkt
o Eingeschränkter Zugang zu Sozialleistungen
o Nach 3 Jahren: Möglichkeit, Familie nachzuholen (gilt auch für UMF
bis 18 Jahre)
-> Weniger Rechte als anerkannte Flüchtlinge
Flucht oder Migration?
Flüchtlinge
• Fehlender Schutz des Herkunftslandes
• Flucht ist erzwungen
• Flüchtlingsschutz ist eine internationale Verpflichtung (Genfer Flüchtlingskonvention)
Flucht richtet sich nicht nach dem Interesse des Aufnahmestaates
MigrantInnen
• Genießen Schutz des Herkunftslandes
• Migration erfolgt freiwillig
• Immigration liegt im Ermessen der Staaten
Immigration richtet sich nach Bedarf und Interesse des Aufnahmestaates
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Wie viel Prozent der Menschen, die weltweit auf der Flucht sind,
sind Kinder und Jugendliche?
Quiz
A) 20%
D) 61%
B) 51%
C) 5%
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Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge – Anträge 2015
• 8.277 Asylanträge von unbegleiteten Minderjährigen
• 743 davon unter 14 Jahre
• Antragsstärkste Nationalitäten: Afghanistan (5.182/427), Syrien (952/182)
und Irak (302/64)
22Quelle und Grafik: bmi.gv.at
Gesichter der Flucht
Asif aus Afghanistan - https://vimeo.com/112493550
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“Gesichter der Flucht” – Kurzfilme für den Unterricht und Unterrichtsvorschläge
unter http://www.unhcr.at/service/bildungsmaterialien/gesichter-der-flucht.html
Foto © UNHCR
Dein Asylverfahren in Österreich – Webseite und Broschüre
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Mobile Webseite:
deinasylverfahren.atauf Englisch, Arabisch, (Dari und Pashto folgen)
Informationsbroschüre
(online abrufbar)
Arabisch: www.unhcr.at/fileadmin/user_upload/dokumente/
02_unhcr/in_oesterreich/UMF_Broschuere_D_ar
abisch2015.pdf
Dari: http://www.unhcr.at/fileadmin/user_upload/dokumente/02_unhcr/in_oesterreich/UMF_Broschu
ere_D_Dari.pdf
Pashto: http://www.unhcr.at/fileadmin/user_upload/dokumente/02_unhcr/in_oesterreich/UMF_Broschu
ere_D_Pashtu.pdf
Minderjährige und unbegleitete Minderjährige im Asylverfahren
• Unbegleitete Minderjährige
o Obsorge durch Jugendwohlfahrt
o Unterbringung in spezialisierten Einrichtungen
o Häufig besserer Zugang zu Information zu Services,
Bildungsmöglichkeiten etc. durch BetreuerInnen
o Qualifizierte gesetzliche Vertretung im Asylverfahren
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• Begleitete Minderjährige
o Obsorge durch Eltern, gesetzlichen Vormund
o Unterbringung in organisierten Unterkünften bzw. privat ->
Betreuung durch NGOs – mobil oder vor Ort
o In der Regel kein/e RechtsberaterIn anwesend
UMF – Obsorge und gesetzliche Vertretung
• Gesetzliche Vertretung
o Teil der Obsorge; besteht ab Einbringung des Asylantrags
„automatisch“; unterschiedliche Zuständigkeit im Zulassungsverfahren
und inhaltlichem Verfahren:
o Im Zulassungsfahren (meist Traiskirchen):
RechtsberaterIn (der ARGE = Diakonie Flüchtlingsdienst und
Volkshilfe OÖ oder des Verein Menschenrechte VMÖ)
Zuteilung automatisch nach 50/50 Prinzip durch BFA
Wenn zuständige Rechtsberatung unbekannt, bei ARGE oder
VMÖ bzw. BFA in Traiskirchen nachfragen
Kontakte: deinasylverfahren.at/admission-procedure-in-traiskirchen
o Im inhaltlichen Verfahren:
Jugendwohlfahrt bzw. bevollmächtigte Person
Zuständigkeit: in der Unterkunft erfragbar (bzw. asylkoordination)
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UMF – Obsorge und gesetzliche Vertretung
• Obsorge – Jugendwohlfahrt (JWF)
o Umfasst drei Bereiche: Vermögensverwaltung, Pflege und Erziehung,
gesetzliche Vertretung
o wird gerichtlich für gesamte Dauer des Asylverfahrens bestellt
o wann ist je nach Bundesland unterschiedlich geregelt, meist wenn UMF
aus Traiskirchen (TK) verlegt wird (= ab dem inhaltlichen Verfahren)
o ! Nicht jede/r UMF der/die nicht in TK ist, hat automatisch eine/n
Obsorgeberechtigte/n
o Möglichkeit der Obsorgeübertragung: z.B. Unterkünfte mit Pflege und
Erziehung, ExpertInnen mit gesetzlicher Vertretung
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Das Asylverfahren-Puzzle
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Asylantrag
Zulassungsverfahren
Inhaltliches Verfahren
Entscheidung über Schutzstatus
Beschwerde
(mehrmals möglich)
1.)
Altersfeststellung
Familienzusammenführung
3.)
Grüne Verfahrenskarte
Weiße Verfahrenskarte
Konventionspass oder
Fremdenpass
4.)
2.)
Polizei
Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl
Bundesverwaltungsgericht
Ausweise und Dokumente
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Grüne Karte (Verfahrenskarte): erhalten
Asylsuchende im Zulassungsverfahren (es wird
noch geprüft, ob Österreich für die
Durchführung des Verfahrens zuständig ist)
Weiße Karte (Aufenthaltsberechtigungskarte):
erhalten Asylsuchende im inhaltlichen Verfahren
(Asylverfahren wird in Österreich geführt).
Reisen innerhalb Österreichs, nicht ins Ausland,
! „deutsches Eck“
Graue Karte (Karte für subsidiär Schutzberechtigte)
Der Bescheid
• Schriftliche Entscheidung des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl
• ! Fristen beginnen mit Tag der Hinterlegung, nicht mit Tag der
Abholung zu
• Laufen
• Beschwerde auch bei subsidiären Schutz möglich
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Entscheidung - Bescheid
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Asyl
ja
Asyl
nein
Subsidiärer Schutz
ja
Asyl
nein
Subsidiärer Schutz
nein
Aufenthaltsberechtigung
ja
Asyl
nein
Subsidiärer Schutz
nein
Aufenthaltsberechtigung
nein
• In vielen Ländern keine Geburtsurkunden
• Anordnung durch ReferentIn, wenn Zweifel an
Minderjährigkeit
• Überprüfungen müssen „multifaktoriell“ sein:
• Körperbeschau, Handwurzelröntgen,
Schlüsselbein-CT, Zahnstatus
• Methoden umstritten – große
Schwankungsbreiten, Studien aus anderen
kulturellen Kontexten
• Im Zweifel für die Minderjährigkeit
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Altersfeststellung (AF)
o Im Asylverfahren – Umzug ins Erwachsenenquartier
o Verlust des Umfelds bzw. des Netzwerks
o Häufig Bildungsabbrüche
o → zu wenige Plätze in Nachbetreuungsprojekten
o Bei Status – BMS – Problem finanzielle Überbrückung vom Antrag bis zur Auszahlung
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Herausforderung Volljährigkeit
Wen können Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren über die
Familienzusammenführung nach Österreich holen?
Quiz
A) Eltern, alle Geschwister und
Großeltern
D) Geschwister
B) Eltern und minderjährige
Geschwister
C) Eltern
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Familienzusammenführung - UMF
- Nur mit den Eltern möglich (diese können ihre mj. Kinder mitnehmen)
- Bei subsidiären Schutz erst nach 3 Jahren möglich
- Dokumente der Eltern/Familie (DNA-Gutachten, Urkunden, ...)
- finanzielle Hürde(n) – Kosten der Flugtickets, Gutachten, Übersetzungen
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Familienzusammenführung – Zahlen 2015
• 2015 6.680 Anträge bei österreichischen Botschaften gestellt
• Keine Differenzierung der Statistik zwischen Zusammenführung
aufgrund von Asyl oder subsidiären Schutz bzw. UMF-Angehörige
• Beratung durch das Rote Kreuz in allen Bundesländern:
www.roteskreuz.at/service/kontakt/suchdienst/familienzusammenfuehrung
• Anlaufstellen, um Angehörige zu finden:
o www.roteskreuz.at/migration-suchdienst/suchdienst
o http://familylinks.icrc.org/en/Pages/home.aspx -
• Rechtliche Entwicklung und aktuelle Trends:
http://medienservicestelle.at/migration_bewegt/2016/05/12/familiennachzug-
rechtliche-entwicklung-und-aktuelle-trends/41
Wie viel Geld bekommen AsylwerberInnen in Österreich im
Monat für Miete, Strom, Heizung, Essen und alle täglichen
Ausgaben, wenn sie nicht in Asylunterkünften leben?
Quiz
A) max. 40 Euro
D) Keine finanzielle
Unterstützung
B) max. 320 Euro
C) max. 1000 Euro
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Grundversorgung für Asylsuchende, die selbständig wohnen
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Mietzuschuss für Familien: max. 240 €
pro Monat
Verpflegungsgeld für Erwachsene:
max. 200 € pro Person und Monat
Verpflegungsgeld für Minderjährige:
max. 90 € pro Person und Monat
Familien Einzelperson
Mietzuschuss: max. 120 € pro Monat
Verpflegungsgeld für Erwachsene:
max. 200 € pro Person und Monat
…. für Miete, Strom, Heizung, Essen, Telefon und alle täglichen Ausgaben
UNHCR Materialien
Flucht und Trauma im Kontext Schule. Handbuch für
PädagogInnenwww.unhcr.at/service/bildungsmaterialien/traumahandbuch.html
Aufbrechen – Ankommen – Bleiben.
Unterrichtsmaterial ab 12 Jahren
www.unhcr.at/service/bildungsmaterialien/aufbrechen-
ankommen-bleiben.html
Gesichter der Flucht – Kurzfilme für den Unterricht
www.unhcr.at/service/bildungsmaterialien/gesichter-der-
flucht.html
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