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SEITE B2 NR. 27 SA/SO, 1./2. FEBRUAR 2014 LANDESPOLITIK / REGION NACHRICHTEN ................................................................................................................. Gondwana-Park zählt fast 160 000 Besucher Landsweiler-Reden. Der Gond- wana-Park in Reden hat für das vergangene Jahr eine posi- tive Bilanz gezogen. Mit rund 158 000 Besuchern seien die Erwartungen erfüllt worden, teilte das Unternehmen laut SR mit. Die Verantwortlichen des Gondwana-Parks in Landsweiler-Reden hätten zu- vor von 120 000 Besuchern in 2013 gesprochen, die Zahl aber korrigiert, denn sie habe sich nur auf die ersten zehn Mona- te bezogen, hieß es. Nach An- gaben des Unternehmens ar- beite der Park in Landsweiler- Reden kostendeckend. red www. gondwana-das- praehistorium.de Linke kritisiert in ZDF-Debatte Regierung Saarbrücken. Die saarländi- sche Linke wirft der Landesre- gierung vor, die Interessen des Landes in den ZDF-Gremien nicht energisch genug vertre- ten zu haben. „Hier hätte man schon längst auf die Situation auf dem ‚kleinen Dienstweg’ aufmerksam machen und um Verbesserung bitten können“, erklärte Landeschefin Astrid Schramm. So sei das Land un- ter der Jamaika-Koalition im ZDF-Fernsehrat von einem Grünen vertreten worden, der gar nicht im Saarland lebe. Jetzt auf das ZDF zu schimp- fen, zeuge von schlechtem Stil. Die Regierung hatte da Enga- gement des Senders im Saar- land als unzureichend bewer- tet (die SZ berichtete). red PRODUKTION DIESER SEITE: T. GRIM, J. SCHLEUNING DIETMAR KLOSTERMANN Ein Vorgeschmack auf den Lehrerberuf Beim Uni-Projekt „Fit in Deutsch“ fördern Lehramts-Studenten Grundschüler Saarbrücken. „Eigentlich mag ich kein Deutsch, aber mit Joanne macht es Spaß“, erklärt Amelie (8). Joanne Wagner studiert Lehramt und ist eine von zehn Studenten, die jede Woche in die Grundschule Saarbrücken-Scheidt kommen, um die Schüler fit in Deutsch zu machen. „Fit in Deutsch“, so heißt auch das Projekt, das die Saar-Uni gemeinsam mit der Grundschule Scheidt und der Turmschule in Dudweiler ins Leben gerufen hat. 20 Studenten kommen einmal pro Woche in die beiden Grund- schulen und geben rund 40 Dritt- klässlern Förderunterricht. Dabei betreut ein Student einen, maxi- mal zwei Schüler. Lesen, Hören, Sprechen und Schreiben – je nach- dem, wo es bei dem Einzelnen hakt, wird individuell gefördert. So verbessern sich die Kinder in Deutsch, und die Studenten üben schon mal im kleinen Rahmen, was später als Lehrer auf sie zukommt. Dabei geht der Förderunterricht über normale Nachhilfe hinaus, denn die Studenten, die im dritten Semester sind und bereits Grund- kenntnisse der Didaktik mitbrin- gen, werden parallel dazu stets von ihren Dozenten betreut und bera- ten. Welche Schüler gefördert wer- den sollen, wird anhand von Leis- tungstests und auf Empfehlung der Lehrer hin ermittelt. Für die Studenten ist es ein freiwilliges Zusatzangebot, das rund ein Drit- tel der Drittsemester nutzt. Julia Knopf, Professorin für Di- daktik der Primarstufe, hat das Projekt zum Wintersemester 2013/14 ins Leben gerufen. Zuvor hatte sie es bereits an zwei bayeri- schen Universitäten eingeführt und durchweg positive Erfahrun- gen gemacht. Demnach verbesser- ten sich nicht nur die Leistungen der Schüler, auch ihr Selbstver- trauen in die eigenen Fähigkeiten sei gewachsen, so Knopf. Geför- dert wird das Projekt von der Glo- bus-Stiftung; viele Schulbuchver- lage stellen zudem kostenlos Bü- cher zur Verfügung. Knopf würde das Projekt gerne auf weitere Schulen im Saarland ausweiten – und sucht deshalb noch Spender: „Uns ist schon mit kleinen Beträ- gen geholfen.“ Wie sehr „Fit in Deutsch“ die Kinder weitergebracht hat, wird am Ende des Semesters mit einem Abschlusstest festgestellt, doch Helene Schneider, Leiterin der Grundschule in Scheidt, ist schon jetzt begeistert: „Man merkt, dass den Kindern auch der normale Deutschunterricht mehr Freude macht.“ Auch Studentin Joanne Wagner (19), die mit Amelie (8) und Sahela (8) Schreiben übt, hat Spaß an der Sache und ist froh, dass sie sich erstmal nur mit zwei Kindern auseinandersetzen muss: „Das ist natürlich einfacher, als später im Referendariat vor einer ganzen Klasse zu stehen.“ „Fit in Deutsch“ ist ein Uni-Pro- jekt, von dem beide Seiten profi- tieren: Die Studenten bekommen einen Vorgeschmack darauf, was es heißt, Lehrer zu sein, und die Grundschüler werden individuell gefördert. Mit ihr „macht es Spaß“: Joanne Wagner übt einmal pro Woche mit Amelie und Sahela an der Grundschule Scheidt Deutsch. FOTO: UNI SZ-Redakteurin Nora Ernst GEW will Nachbesserung bei Inklusion Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft geht Gesetzentwurf nicht weit genug Saarbrücken. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im Saarland hat den Ge- setzentwurf zur Umsetzung der UN-Behindertenrechts-Konven- tion an Schulen von Bildungsmi- nister Ulrich Commerçon (SPD) als nicht weitgehend genug kriti- siert und Nachbesserungen gefor- dert. Sie begrüßt, dass Förder- schullehrer künftig fest einer Re- gelschule zugeteilt werden, wo sie effektiver arbeiten könnten. Je- doch benötigten die 162 Grund- schulen, die ab nächstem Schul- jahr die Inklusion umsetzen sol- len, neben den in Aussicht gestell- ten 105 Stellen zusätzliche För- derlehrer. Darüber hinaus fordert die GEW, mit der Umsetzung von Inklusion an berufsbildenden Schulen nicht erst im Schuljahr 2020/2021, sondern bereits im Schuljahr 2015/2016 zu beginnen. Die Landesregierung müsse die geplanten Unterstützungs- und Veränderungsmaßnahmen offen- legen. Die GEW sprach sich für multiprofessionelle Teams an den Regelschulen unter Einbezie- hung von Sonderpädagogen und sozialpädagogischen Fachkräften sowie für die Bildung inklusiver Netzwerke auf kommunaler Ebe- ne zur Unterstützung der Schulen aus. „Die Landesregierung muss diese Forderungen jetzt erfüllen. Das ist die Grundvoraussetzung für den Erfolg der Inklusion und für das Vertrauen sowohl von Pä- dagoginnen und Pädagogen als auch der Eltern. Jedes weitere Abwarten verstärkt die Verunsi- cherung, schürt Ängste und er- schwert das notwendige gemein- same Handeln in den kommen- den Jahren“, sagte GEW-Landes- vorsitzender Peter Balnis. red Von SZ-Redaktionsmitglied Florian Mayer Forscher verteidigen Fachbereich Wirtschaftswissenschaftler lehnen Empfehlung des Wissenschaftsrates kategorisch ab Saarbrücken. Der Bericht des Wissenschaftsrates zur Zukunft der saarländischen Hochschul- landschaft hat bei den Wirt- schaftswissenschaften der Saar-Uni für Wirbel gesorgt. Dies nicht nur wegen der Emp- fehlung, Studiengänge von Uni und HTW unter dem Dach einer Business School zu verschmel- zen – was die Business School genau sein soll, ist vom Wissen- schaftsrat nicht präzise defi- niert. Die Gutachter schreiben auch, dass die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit der Wirt- schaftswissenschaften an der Universität trotz ihres in der Vergangenheit sehr guten Rufes heute nur noch durchschnitt- lich sei. „Diese Aussage ist falsch“, sagt Professor Peter Loos von der Abteilung Be- triebswirtschaftslehre der Rechts- und Wirtschaftswis- senschaften der Saar-Uni. Die Leistungen der Wirtschaftswis- senschaften liegen laut Loos weit über dem Bundesdurch- schnitt. Auch die Nachfrage nach BWL-Absolventen der Uni sei im Saarland im Gegensatz zur Aussage des Wissenschafts- rates groß. Wirtschaftsvertreter warnten bereits davor, die Emp- fehlungen des Wissenschaftsra- tes an den saarländischen Hochschulen tatsächlich umzu- setzen, betont Loos. Die Saar-Uni soll Studiengänge der Betriebswirtschaftslehre (BWL) an eine Business School abgeben. BWL-Professor Peter Loos sagt, das bedeute das Ende der universitären BWL-Ausbil- dung im Saarland. Den Hauptbestandteil der vorgeschlagenen Business School sollen laut Wissen- schaftsrat die Masterstudien- gänge beider Hochschulen bil- den. Der Bachelor-Studiengang der Wirtschaftswissenschaften der Uni solle entweder abge- schafft oder in die Business School integriert werden. „Eine solche institutionelle Verlage- rung lehnen wir kategorisch ab“, sagt Loos als Sprecher der Abteilung Wirtschaftswissen- schaften. Eine Business School ist seiner Meinung nach der Einstieg in den Ausstieg der universitären Ausbildung der Wirtschaftswissenschaft im Saarland. Priorität der Wirtschaftswis- senschaften der Saar-Uni sei, Forschung und Lehre in einem hochschulwissenschaftlichen Konzept zu vereinen. „Ich kann mir eine institutionelle Zusam- menlegung mit der HTW nicht vorstellen“, sagt Loos. Es gebe aber keine prinzipiellen Vorbe- halte gegenüber einer Koopera- tion mit der HTW, betont er gleichzeitig. In Bereichen der Verwaltung sei eine Zusammenarbeit durchaus denkbar, fügt Profes- sor Alois Knobloch vom Lehr- stuhl für Betriebswirtschafts- lehre hinzu. Knobloch befürch- tet, dass eine Business School dafür sorge, dass Studenten, die BWL an einer Uni im Saarland studieren wollen, an Hochschu- len anderer Bundesländer ab- wandern und von außerhalb keine Interessenten mehr ins Saarland kommen. Ein Rück- gang der Studentenzahlen in- nerhalb kurzer Zeit werde die Folge dieser Entwicklung sein, warnt Loos. Laut Gutachten hat die Saar-Uni in den Wirtschaftswissenschaften viel vom Glanz vergangener Zeiten verloren. FOTO: BONENBERGER Saarbrücken. In die Diskussion um den Bericht des Wissen- schaftsrates zur Zukunft der Hochschullandschaft an der Saar hat sich nun auch die In- genieurkammer des Saarlandes eingeschaltet und fordert den Ausbau des Studiengangs Bau- ingenieurwesen an der Hoch- schule für Technik und Wirt- schaft (HTW). Denn entgegen der Ausführungen des Wissen- schaftsrates würden die Absol- venten des Studiengangs gerade nicht ausreichen, um den Bedarf der saarländi- schen Inge- nieurbüros, der Bauwirt- schaft und der Verwaltung zu decken. „Die Aussagen im Gutachten (…) be- zweifeln wir“, sagt Kammerprä- sident Frank Rogmann. „Die uns bekannten Zahlen sprechen eine andere Sprache.“ Nach Angaben der Ingenieur- kammer des Saarlandes sind rund 650 Bauingenieure allein in den hier ansässigen Inge- nieurbüros tätig. Da es zusätz- lich noch eine hohe Zahl ange- stelleter Ingenieure im öffentli- chen Dienst und bei der Bau- wirtschaft gebe, geht die Kam- mer von rund 2000 im Saarland tätigen Bauingenieuren aus. Be- trachte man alleine den demo- graphischen Faktor, sei klar, dass der künftige Bedarf mit derzeit 40 Absolventen des Stu- diengangs Bauingenieurwesen an der HTW pro Jahr nicht ge- deckt werden könne. Rogmann geht daher davon aus, „dass wir zukünftig pro Jahr einen Bedarf von mindestens 60 Absolventen im Bereich Bauingenieurwesen haben werden.“ Ingenieurkammer fordert mehr Bauingenieure FOTO: HTW Frank Rogmann Saarbrücken. Saarbrückens Ober- bürgermeisterin Charlotte Britz, Regionalverbandsdirektor Peter Gillo und der Vize des DGB Rheinland-Pfalz/Saar, Eugen Roth, haben in einem gemeinsa- men Brief an Bundesarbeitsmi- nisterin Andrea Nahles (alle SPD) einen dauerhaft öffentlich geför- derten Beschäftigungssektor ge- fordert. Britz, Gillo und Roth se- hen in der 2014 auslaufenden „Bürgerarbeit“ einen Beitrag zur sozialen Inklusion, um auch für Langzeitarbeitslose neue Per- spektiven zu schaffen. red Landeshauptstadt fordert dauerhaft geförderte Bürgerarbeit Anzeige A ndr é Heller s Die Zirkusextravaganz v om Kontin e nt de s Sta u n e n s Das legendäre Original e n d lich z urück in Europa «Ein Besuch dieser Show sollte vom Arzt verschrieben werden.» Frankfurter Allgemeine Zeitung 4.-6.Feb. 14 Di - Do 20 00 SAARBRÜ C KE N SAARLANDHALLE 0 1 8 06 - 22 99 29 (0,20 Euro/Min. aus dt. Festnetz / max. 0,60 Euro/Min. aus dt. Mobilnetz) www.AFRIKAAFRIKA.de Tourneeveranstalter: AFRIKA! Zirkus- & Veranstaltungs GmbH & Co. KG, Mannheim www.ticketmaster.de www.eventim.de Deutschlands derzeit meistgekaufte Show! JETZT TICKETS SICHERN!

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Page 1: Forscher verteidigen Fachbereich FOTO: HTW · 2014. 4. 15. · 2013 gesprochen, die Zahl aber korrigiert, denn sie habe sich nur auf die ersten zehn Mona- ... same Handeln in den

S E I T E B 2 N R . 2 7 S A / S O , 1 . / 2 . F E B R U A R 2 0 1 4LANDESPOLITIK / REGION

NACHRICHTEN.................................................................................................................

Gondwana-Park zähltfast 160 000 BesucherLandsweiler-Reden. Der Gond-wana-Park in Reden hat fürdas vergangene Jahr eine posi-tive Bilanz gezogen. Mit rund158 000 Besuchern seien dieErwartungen erfüllt worden,teilte das Unternehmen lautSR mit. Die Verantwortlichendes Gondwana-Parks inLandsweiler-Reden hätten zu-vor von 120 000 Besuchern in2013 gesprochen, die Zahl aberkorrigiert, denn sie habe sichnur auf die ersten zehn Mona-te bezogen, hieß es. Nach An-gaben des Unternehmens ar-beite der Park in Landsweiler-Reden kostendeckend. red

www.gondwana-das-praehistor ium.de

Linke kritisiert inZDF-Debatte RegierungSaarbrücken. Die saarländi-sche Linke wirft der Landesre-gierung vor, die Interessen desLandes in den ZDF-Gremiennicht energisch genug vertre-ten zu haben. „Hier hätte manschon längst auf die Situationauf dem ‚kleinen Dienstweg’aufmerksam machen und umVerbesserung bitten können“,erklärte Landeschefin AstridSchramm. So sei das Land un-ter der Jamaika-Koalition imZDF-Fernsehrat von einemGrünen vertreten worden, dergar nicht im Saarland lebe.Jetzt auf das ZDF zu schimp-fen, zeuge von schlechtem Stil.Die Regierung hatte da Enga-gement des Senders im Saar-land als unzureichend bewer-tet (die SZ berichtete). red

P R O D U K T I O N D I E S E R S E I T E :T. G R I M , J . S C H L E U N I N G

D I E T M A R K LO S T E R M A N N

Ein Vorgeschmack auf den LehrerberufBeim Uni-Projekt „Fit in Deutsch“ fördern Lehramts-Studenten Grundschüler

Saarbrücken. „Eigentlich mag ichkein Deutsch, aber mit Joannemacht es Spaß“, erklärt Amelie (8).Joanne Wagner studiert Lehramtund ist eine von zehn Studenten,die jede Woche in die GrundschuleSaarbrücken-Scheidt kommen,um die Schüler fit in Deutsch zumachen. „Fit in Deutsch“, so heißtauch das Projekt, das die Saar-Unigemeinsam mit der GrundschuleScheidt und der Turmschule inDudweiler ins Leben gerufen hat.

20 Studenten kommen einmalpro Woche in die beiden Grund-schulen und geben rund 40 Dritt-klässlern Förderunterricht. Dabeibetreut ein Student einen, maxi-mal zwei Schüler. Lesen, Hören,Sprechen und Schreiben – je nach-

dem, wo es bei dem Einzelnenhakt, wird individuell gefördert. Soverbessern sich die Kinder inDeutsch, und die Studenten übenschon mal im kleinen Rahmen, wasspäter als Lehrer auf sie zukommt.Dabei geht der Förderunterrichtüber normale Nachhilfe hinaus,denn die Studenten, die im drittenSemester sind und bereits Grund-kenntnisse der Didaktik mitbrin-gen, werden parallel dazu stets vonihren Dozenten betreut und bera-ten. Welche Schüler gefördert wer-

den sollen, wird anhand von Leis-tungstests und auf Empfehlungder Lehrer hin ermittelt. Für dieStudenten ist es ein freiwilligesZusatzangebot, das rund ein Drit-tel der Drittsemester nutzt.

Julia Knopf, Professorin für Di-daktik der Primarstufe, hat dasProjekt zum Wintersemester2013/14 ins Leben gerufen. Zuvorhatte sie es bereits an zwei bayeri-schen Universitäten eingeführtund durchweg positive Erfahrun-gen gemacht. Demnach verbesser-

ten sich nicht nur die Leistungender Schüler, auch ihr Selbstver-trauen in die eigenen Fähigkeitensei gewachsen, so Knopf. Geför-dert wird das Projekt von der Glo-bus-Stiftung; viele Schulbuchver-lage stellen zudem kostenlos Bü-cher zur Verfügung. Knopf würdedas Projekt gerne auf weitereSchulen im Saarland ausweiten –und sucht deshalb noch Spender:„Uns ist schon mit kleinen Beträ-gen geholfen.“

Wie sehr „Fit in Deutsch“ dieKinder weitergebracht hat, wirdam Ende des Semesters mit einemAbschlusstest festgestellt, dochHelene Schneider, Leiterin derGrundschule in Scheidt, ist schonjetzt begeistert: „Man merkt, dassden Kindern auch der normaleDeutschunterricht mehr Freudemacht.“ Auch Studentin JoanneWagner (19), die mit Amelie (8)und Sahela (8) Schreiben übt, hatSpaß an der Sache und ist froh,dass sie sich erstmal nur mit zweiKindern auseinandersetzen muss:„Das ist natürlich einfacher, alsspäter im Referendariat vor einerganzen Klasse zu stehen.“

„Fit in Deutsch“ ist ein Uni-Pro-jekt, von dem beide Seiten profi-tieren: Die Studenten bekommeneinen Vorgeschmack darauf, wases heißt, Lehrer zu sein, und dieGrundschüler werden individuellgefördert.

Mit ihr „macht es Spaß“: Joanne Wagner übt einmal pro Woche mitAmelie und Sahela an der Grundschule Scheidt Deutsch. FOTO: UNI

SZ-RedakteurinNora Ernst

GEW will Nachbesserung bei InklusionGewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft geht Gesetzentwurf nicht weit genug

Saarbrücken. Die GewerkschaftErziehung und Wissenschaft(GEW) im Saarland hat den Ge-setzentwurf zur Umsetzung derUN-Behindertenrechts-Konven-tion an Schulen von Bildungsmi-nister Ulrich Commerçon (SPD)als nicht weitgehend genug kriti-siert und Nachbesserungen gefor-dert. Sie begrüßt, dass Förder-schullehrer künftig fest einer Re-gelschule zugeteilt werden, wo sieeffektiver arbeiten könnten. Je-doch benötigten die 162 Grund-schulen, die ab nächstem Schul-jahr die Inklusion umsetzen sol-

len, neben den in Aussicht gestell-ten 105 Stellen zusätzliche För-derlehrer. Darüber hinaus fordertdie GEW, mit der Umsetzung vonInklusion an berufsbildendenSchulen nicht erst im Schuljahr2020/2021, sondern bereits imSchuljahr 2015/2016 zu beginnen.Die Landesregierung müsse diegeplanten Unterstützungs- undVeränderungsmaßnahmen offen-legen. Die GEW sprach sich fürmultiprofessionelle Teams an denRegelschulen unter Einbezie-hung von Sonderpädagogen undsozialpädagogischen Fachkräften

sowie für die Bildung inklusiverNetzwerke auf kommunaler Ebe-ne zur Unterstützung der Schulenaus. „Die Landesregierung mussdiese Forderungen jetzt erfüllen.Das ist die Grundvoraussetzungfür den Erfolg der Inklusion undfür das Vertrauen sowohl von Pä-dagoginnen und Pädagogen alsauch der Eltern. Jedes weitereAbwarten verstärkt die Verunsi-cherung, schürt Ängste und er-schwert das notwendige gemein-same Handeln in den kommen-den Jahren“, sagte GEW-Landes-vorsitzender Peter Balnis. red

Von SZ-RedaktionsmitgliedFlorian Mayer

Forscher verteidigen FachbereichWirtschaftswissenschaftler lehnen Empfehlung des Wissenschaftsrates kategorisch ab

Saarbrücken. Der Bericht desWissenschaftsrates zur Zukunftder saarländischen Hochschul-landschaft hat bei den Wirt-schaftswissenschaften derSaar-Uni für Wirbel gesorgt.Dies nicht nur wegen der Emp-fehlung, Studiengänge von Uniund HTW unter dem Dach einerBusiness School zu verschmel-zen – was die Business Schoolgenau sein soll, ist vom Wissen-schaftsrat nicht präzise defi-niert. Die Gutachter schreiben

auch, dass die wissenschaftlicheLeistungsfähigkeit der Wirt-schaftswissenschaften an derUniversität trotz ihres in derVergangenheit sehr guten Rufesheute nur noch durchschnitt-lich sei. „Diese Aussage istfalsch“, sagt Professor PeterLoos von der Abteilung Be-triebswirtschaftslehre derRechts- und Wirtschaftswis-senschaften der Saar-Uni. DieLeistungen der Wirtschaftswis-senschaften liegen laut Loosweit über dem Bundesdurch-schnitt. Auch die Nachfragenach BWL-Absolventen der Unisei im Saarland im Gegensatzzur Aussage des Wissenschafts-rates groß. Wirtschaftsvertreterwarnten bereits davor, die Emp-fehlungen des Wissenschaftsra-tes an den saarländischenHochschulen tatsächlich umzu-setzen, betont Loos.

Die Saar-Uni soll Studiengängeder Betriebswirtschaftslehre(BWL) an eine Business Schoolabgeben. BWL-Professor PeterLoos sagt, das bedeute das Endeder universitären BWL-Ausbil-dung im Saarland.

Den Hauptbestandteil dervorgeschlagenen BusinessSchool sollen laut Wissen-schaftsrat die Masterstudien-gänge beider Hochschulen bil-den. Der Bachelor-Studiengangder Wirtschaftswissenschaftender Uni solle entweder abge-schafft oder in die BusinessSchool integriert werden. „Einesolche institutionelle Verlage-rung lehnen wir kategorischab“, sagt Loos als Sprecher derAbteilung Wirtschaftswissen-schaften. Eine Business Schoolist seiner Meinung nach derEinstieg in den Ausstieg deruniversitären Ausbildung derWirtschaftswissenschaft imSaarland.

Priorität der Wirtschaftswis-senschaften der Saar-Uni sei,Forschung und Lehre in einemhochschulwissenschaftlichenKonzept zu vereinen. „Ich kann

mir eine institutionelle Zusam-menlegung mit der HTW nichtvorstellen“, sagt Loos. Es gebeaber keine prinzipiellen Vorbe-halte gegenüber einer Koopera-tion mit der HTW, betont ergleichzeitig.

In Bereichen der Verwaltungsei eine Zusammenarbeitdurchaus denkbar, fügt Profes-sor Alois Knobloch vom Lehr-stuhl für Betriebswirtschafts-lehre hinzu. Knobloch befürch-tet, dass eine Business Schooldafür sorge, dass Studenten, dieBWL an einer Uni im Saarlandstudieren wollen, an Hochschu-len anderer Bundesländer ab-wandern und von außerhalbkeine Interessenten mehr insSaarland kommen. Ein Rück-gang der Studentenzahlen in-nerhalb kurzer Zeit werde dieFolge dieser Entwicklung sein,warnt Loos.

Laut Gutachten hat die Saar-Uni in den Wirtschaftswissenschaften viel vom Glanz vergangener Zeiten verloren. FOTO: BONENBERGER

Saarbrücken. In die Diskussionum den Bericht des Wissen-schaftsrates zur Zukunft derHochschullandschaft an derSaar hat sich nun auch die In-genieurkammer des Saarlandeseingeschaltet und fordert denAusbau des Studiengangs Bau-ingenieurwesen an der Hoch-schule für Technik und Wirt-schaft (HTW). Denn entgegender Ausführungen des Wissen-schaftsrates würden die Absol-venten desStudiengangsgerade nichtausreichen,um den Bedarfder saarländi-schen Inge-nieurbüros,der Bauwirt-schaft und derVerwaltung zudecken. „DieAussagen im Gutachten (…) be-zweifeln wir“, sagt Kammerprä-sident Frank Rogmann. „Dieuns bekannten Zahlen sprecheneine andere Sprache.“

Nach Angaben der Ingenieur-kammer des Saarlandes sindrund 650 Bauingenieure alleinin den hier ansässigen Inge-nieurbüros tätig. Da es zusätz-lich noch eine hohe Zahl ange-stelleter Ingenieure im öffentli-chen Dienst und bei der Bau-wirtschaft gebe, geht die Kam-mer von rund 2000 im Saarlandtätigen Bauingenieuren aus. Be-trachte man alleine den demo-graphischen Faktor, sei klar,dass der künftige Bedarf mitderzeit 40 Absolventen des Stu-diengangs Bauingenieurwesenan der HTW pro Jahr nicht ge-deckt werden könne. Rogmanngeht daher davon aus, „dass wirzukünftig pro Jahr einen Bedarfvon mindestens 60 Absolventenim Bereich Bauingenieurwesenhaben werden.“

Ingenieurkammerfordert mehr

Bauingenieure

FOTO

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FrankRogmann

Saarbrücken. Saarbrückens Ober-bürgermeisterin Charlotte Britz,Regionalverbandsdirektor PeterGillo und der Vize des DGBRheinland-Pfalz/Saar, EugenRoth, haben in einem gemeinsa-men Brief an Bundesarbeitsmi-nisterin Andrea Nahles (alle SPD)einen dauerhaft öffentlich geför-derten Beschäftigungssektor ge-fordert. Britz, Gillo und Roth se-hen in der 2014 auslaufenden„Bürgerarbeit“ einen Beitrag zursozialen Inklusion, um auch fürLangzeitarbeitslose neue Per-spektiven zu schaffen. red

Landeshauptstadtfordert dauerhaft

geförderte Bürgerarbeit

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