für unsere gesundheit · pkvpublik | oktober 2015 3 inhalt in dieser ausgabe „für unsere...
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Natürliche PflegeEine Studie zeigt, wie Pflegebedürftige von Naturheilverfahren profitieren können
Das Magazin des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e.V.
Im GesprächOdette Wegwarth, Vorstandsvorsitzende der neuen Stiftung Gesundheitswissen
Ausgabe 8 | Oktober 2015
Für unsere GesundheitDie Private Krankenversicherung bedankt sich bei allen Menschen, die sich täglich um ihre Patienten kümmern
QualitätspartnerGastbeitrag über ein neu etabliertes Zentrum für minimal-invasive Chirurgie
E D I T O R I A L
Deutschland hat eines der besten Gesundheitssysteme der Welt. Der Wettbewerb zwischen Privater und Gesetzlicher Krankenversicherung ist ein wichtiger Grund dafür. Doch nur mit dem großen Engagement der mehr als 5 Millionen Menschen, die täglich für unsere Gesundheit arbeiten, kann Deutschland dieses hohe Niveau dauerhaft sichern.
Mit der deutschlandweiten Informationskampagne „Für unsere Gesundheit“, die wir Ihnen in dieser Ausgabe vorstellen, zeigt die PKV ihre Wertschätzung für die Arbeit der Menschen in den Gesundheitsberufen. Wir haben einige von ihnen außerhalb ihrer Arbeit getroffen und mit ihnen gesprochen. Darüber, wie sie mit den enormen Herausforderungen fertig werden und weshalb unser Gesundheitssystem so gut funktioniert.
Mit der Kampagne zeigt die Private Krankenversicherung zugleich, dass sie ihre wichtige Rolle als eine starke Säule in unserem Gesundheitssystem verlässlich ausfüllt. Die Private Krankenversicherung ist ein Türöffner für medizinischen Fortschritt. Sie macht den Ersteinsatz von Innovationen leichter möglich, was über den Wettbewerb letztlich allen Versicherten in Deutschland zu Gute kommt.
Darüber hinaus bietet die Private Krankenversicherung eine generationengerechte Vorsorge für die alternde Gesellschaft: Jede Generation von Privatversicherten trifft mit dem Aufbau von Kapitalreserven selbst Vorsorge für ihre
absehbar höheren Gesundheitsausgaben im Alter. Diese Alterungsrückstellungen sind bereits auf mehr als 200 Milliarden Euro angewachsen. Der besonders hohe Finanzierungsanteil der Privaten Krankenversicherung hilft Arztpraxen und Krankenhäusern, aber zum Beispiel auch Hebammen und Physiotherapeuten, in moderne Geräte und mehr Personal zu investieren.
Aber ohne Menschen wie Assistenzärztin Silvia, OPPfleger Uwe, IntensivPflegerin Katja, Facharzt Holger und Krankenpflegerin Luna könnte die PKV ihre wichtige Rolle nicht ausfüllen. Sie stehen stellvertretend für mehrere Millionen Menschen, die ihr Engagement für das Wohl der Patienten nicht einfach abends an der Praxis oder KrankenhausGarderobe abgeben, sondern sich voll und ganz für ihren Beruf einsetzen. Sie sind authentische Botschafter für eines der besten Gesundheitssysteme der Welt.
Mit freundlichen Grüßen, Ihr
Volker Leienbach
Liebe Leserinnen und Leser,
Volker Leienbach, Direktor des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e.V.
Herausgeber Verband der Privaten Krankenversicherung e.V.Postfach 51 10 40 · 50946 Köln Gustav-Heinemann-Ufer 74 c · 50968 Köln Telefon (0221) 99 87-0 · Telefax -39 50www.pkv.de · [email protected] 10 Ausgaben / Jahr
Verantwortlich Dr. Volker LeienbachRedaktion Stephan Caspary, Stefan Reker, Anne Timm, Jens WegnerWeitere Autoren Dr. Clemens StockFotos Markus Hammes, Anne Timm, Getty: elkor
Verlag Versicherungswirtschaft GmbH Klosestr. 20-24 · 76137 Karlsruhe Druckerei Rotadruck, BerlinAbonnementpreis Jährlich 11,00 Euro inkl. Versand und MwSt. Nachdruck der Texte nach Absprache Nächste Ausgabe am 15.11.2015ISSN 0176-3261
Impressum PKV publik | Ausgabe 8 | Oktober 2015
PKV publik | Oktober 2015 3
I N H A LT
In dieser Ausgabe
„Für unsere Gesundheit“ 4Mit einer Informationskampagne bedankt sich die PKV bei allen, die täglich für unsere Gesundheit arbeiten
Natürliche Pflege 10Eine aktuelle Studie zeigt, wie Pflegebedürftige von Naturheilverfahren profitieren können
„Zurzeit sind Patienten nicht gut informiert.“ 12Odette Wegwarth, Vorstandsvorsitzende der neuen Stiftung Gesundheitswissen, im Interview
Meldungen 14
Gastbeitrag 15Dr. Clemens Stock über ein neues Kompetenzzentrum zur minimal-invasiven Chirurgie
Odette Wegwarth: Vorsitzende der neuen Stiftung Gesundheitswissen
Krankenschwester Luna ist eine der Botschafterinnen der Informationskampagne „Für unsere Gesundheit“
Viel Potenzial: Naturheilverfahren bei Pflegebedürftigen
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4 Oktober 2015 | PKV publik
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Die große Mehrheit der Deutschen ist zufrieden mit ihrer medizini
schen Versorgung. Das zeigen aktuelle Umfragen. Die Zufriedenheit ist bei den Privatversicherten sogar ein paar Prozentpunkte höher. Aber auch das gesetzliche System erreicht mit 90 Prozent Zufriedenheit einen hervorragenden Wert. Das ist kein Wunder, denn die medizinische Versorgung hierzulande gehört zu den besten der Welt. Diese Spitzenposition verdanken wir auch dem ZweiSäulenSystem aus Gesetzlicher Krankenversicherung (GKV) und Privater Krankenversicherung (PKV). Sie tragen ein gemeinsames Versorgungssystem, das für alle Versicherten freie Arzt und Krankenhauswahl, kurze Wartezeiten und medizinischen Fortschritt bietet.
Doch auch das beste System kann nicht funktionieren ohne diejenigen, die sich Tag für Tag um unsere Gesundheit kümmern. Über 5 Millionen Beschäftigte ar
beiten im deutschen Gesundheitswesen – als Pfleger, Ärzte oder in einem der vielen anderen Gesundheitsberufe – das ist fast jeder achte Arbeitsplatz. Diese Menschen sind es, die mitten in der Nacht aufstehen, sich um Patienten und Angehörige kümmern und zum Teil schlimme Diagnosen übermitteln müssen. Für ihr Engagement bedankt sich die Private Krankenversicherung mit der deutschlandweiten Informationskampagne „Für unsere Gesundheit“.
Auf der Internetseite „gesundheit.pkv.de“ kommen zunächst Assistenzärztin Silvia, OPPfleger Uwe, IntensivPflegerin Katja, Facharzt Holger und Krankenpflegerin Luna zu Wort. Sie erzählen in VideoInterviews, wie sie mit den enormen Herausforderungen fertig werden und weshalb unser Gesundheitssystem so gut funktioniert. Damit stehen sie als authentische Botschafter stellvertretend für mehrere Millionen, die ihr Engagement
für das Wohl der Patienten nicht einfach abends an der Praxis oder KrankenhausGarderobe abgeben, sondern sich voll und ganz für ihren Beruf einsetzen.
Assistenzärztin Silvia
Wie zum Beispiel Assistenzärztin Silvia, die sich an ein einschneidendes Erlebnis ihrer Arbeit erinnert: „Ich erinnere mich noch ganz genau an das erste Mal, als ich jemandem seine Krebsdiagnose sagen musste. Das geht einem nah, klar. Und das nimmt man auch mit nach Hause.“ Die 36Jährige hatte zunächst Arzthelferin gelernt. Über ihren Werdegang sagt sie: „Der Hauptgrund ist immer, Menschen zu helfen. Für mich kommt hinzu, dass ich den menschlichen Körper so wahnsinnig spannend finde. Dass wir immer noch viele Sachen überhaupt nicht begreifen. Dass wir immer wieder neue Techniken brauchen, um gewisse Dinge in unserem Körper zu verstehen. Das hat
Für unsere Gesundheit Die Private Krankenversicherung bedankt sich bei allen Menschen, die sich täglich um ihre Patienten kümmern
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mich dazu angetrieben, Medizin zu studieren. Und das war genau richtig.“
Diese Neugierde hört man deutlich heraus, wenn Silvia über neue Untersuchungsmethoden spricht: „Die Leistungen, die die PKV anders bezahlt als die GKV, sind ja vor allem auch Leistungen, die noch nicht etabliert sind. Aber genau da ist es ja gerade wichtig, voranzukommen. Ich möchte ja neuere Untersuchungen, ich möchte genauere Untersuchungen, ich möchte doch den Menschen im Innersten noch mehr verstehen. Deswegen gehört dazu auch der Mut, in solche Sachen zu investieren. Und das tun die mit ihren Leistungen und Möglichkeiten. Wir nutzen zum Beispiel eine sogenannte digitale Volumentomografie. Das ist ein bildgebendes Verfahren, das mit Röntgenstrahlen funktioniert. Das kennt man vom Zahnarzt, das Gerät fährt um den Kopf einmal herum, macht ganz tolle 3DBilder und hat zudem deutlich weniger Röntgenstrahlen als eine konventionelle Computertomografie. Trotzdem wird es noch nicht in letzter Konsequenz von den Gesetzlichen Krankenkassen
bezahlt, aber oft von Privaten Krankenversicherungen. Da sehe ich doch recht viel Potenzial, weil es Röntgenstrahlung einspart und weil man da nicht in so eine beengte Kammer muss. Man kann ein
fach stehen oder sitzen und das Gerät fährt um einen herum. Manche Patienten können auch nicht flach liegen in einer CTRöhre, das ist einschränkend bei gewissen Erkrankungen. Deshalb glaube
Mehr als 5 Millionen Menschen arbeiten täglich in einem der vielen Gesundheitsberufe. Sie machen das deutsche Gesundheitssystem zu einem der besten der Welt. Die Private Krankenversicherung hat mit einigen von ihnen gesprochen.
6 Oktober 2015 | PKV publik
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ich, dass diese digitale Volumentomografie durchaus Sinn hat und irgendwann auch von der Gesetzlichen Krankenversicherung übernommen wird.“
OP-Pfleger Uwe
Ähnliches weiß auch OPPfleger Uwe aus seinem Arbeitsalltag zu berichten: „Wir haben zum Beispiel hochmoderne OPRoboter, was mit Sicherheit nicht jede Klinik hat. Allein das Gerät kostet schon 1,6 Millionen Euro in der Anschaffung plus noch relativ hohe Betriebskosten. Aber es ermöglicht schonende Operationsverfah
ren, wovon die Patienten e x t r e m
profitieren. Der Wundschmerz ist wesentlich geringer, wenn man vier oder fünf kleine Einstiche von einem Zentimeter hat, als einen Schnitt von 20 Zentimetern. Dadurch ist das Trauma nicht so groß und die Rekonvaleszenz des Patienten viel schneller möglich.
Eine Klinik, die einen hohen Anteil an Privatpatienten für sich gewinnen kann, die steht sicherlich besser da als Kliniken, die diesen Anteil an Privatpatienten nicht haben. Weil die Erlöse einfach höher sind. Und das Geld kommt der Klinik zu Gute, ganz klar. Dann kann man auch mehr investieren, zum Beispiel in medizinisch technische Geräte. Durch diese
Mischkalkulation wird ein gleichbleibendes Leistungsniveau eigentlich erst möglich, ohne Rücksicht darauf, wie jemand versichert ist, das muss man
mal ganz klar sagen.“
Uwe ist seit mehr als 30 Jahren OPPfleger im Krankenhaus. In seiner leitenden Funktion or
ganisiert er die Arbeitseinsätze einer Abteilung mit rund 60 Mitarbeitern. Dafür ist er auch oft am Wochenende im Einsatz. Über das
Engagement des Pflegepersonals weiß er nur Positives zu berichten:
„Die Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter in so einer operativen Abteilung ist natürlich immens hoch. Wenn man sich überlegt, dass man oft im Anschluss an einen normalen 8 Stunden Arbeitstag noch einen Bereitschaftsdienst hat, wo es wirklich auch passieren kann, dass man 20 Stunden durcharbeitet, kann man sich schon vorstellen, welche Belastung das ist.“ Trotz dieses hohen Arbeitspensums schätzt Uwe die Qualität des deutschen Gesundheitswesens als sehr gut ein: „Ich bin davon überzeugt, dass die deutsche Gesundheitsver sorgung sehr gut funktioniert. Die Kliniken und die Versorgung, die da in aller Regel stattfindet, sind schon sehr hochwertig und qualitativ gut. Von daher ist man in Deutschland sehr gut versorgt als Patient.“
Intensiv-Pflegerin Katja
Die hohe Arbeitsintensität des Pflegepersonals kann IntensivPflegerin Katja nach sechsjähriger Erfahrung bestätigen: „Manchmal ist es so, dass mich ein einziger Patient wirklich fordert. Dann muss jede halbe Stunde Blut abgenommen werden, dann müssen die Dosierungen der Medikamente angeglichen werden. Wenn du dann die ganze Zeit diesen Patienten hast, der permanent auf der Kippe ist – das ist die größte Belastung. Wir sind halt auch nur Menschen und verlieren auch manchmal unsere Professionalität. Wir sitzen manchmal bei der Arbeit und müssen wegen diesem Fall weinen. Und da ist es dann ganz wichtig, dass wir viel miteinander reden und ein bisschen auf uns aufpassen. Um diesen Beruf zu verdauen und nicht die ganze Zeit diese Arbeit im Kopf zu haben, braucht man irgendwelche Sachen, die das abpuffern. Die Natur hilft mir total. Einfach rausgehen in den Wald, Fotos machen. Wenn ich dann noch Sport mit der Natur verbinden kann, draußen zum Beispiel klettern gehen kann oder so, dann ist das perfekt.“
Wie gut das deutsche Gesundheitssystem funktioniert, macht Katja auch an Dingen fest, die viele schon für eine Selbstver
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„Für unsere Gesundheit“ ist auch in den Straßen Berlins unterwegs.
Die Broschüre zur Kampagne: gesundheit.pkv.de
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ständlichkeit halten mögen, dem Bestehen einer Krankenversicherung: „Nicht in jedem Land bist du krankenversichert. Da denkst du natürlich nicht ‚Was mache ich eigentlich morgen, wenn ich auf einmal Leukämie bekomme?‘. Da hoffst du eben, es wird schon nichts passieren. Und wenn es dann soweit ist, dann sind die Leute, die Familien womöglich komplett pleite.“
Dass diese Aussage nicht aus der Luft gegriffen ist, untermauert Katja mit einem Beispiel aus ihrem Alltag: „Es kann sich keiner vorstellen, wie teuer zum Beispiel ein Tag auf der Intensivstation ist. Das sind pro Bett schon dreistellige Summen, ohne Beatmungsgeräte oder Nierenersatzverfahren, Computertomografie und solche Sachen. Und dann kann man sich vorstellen, wie teuer das erst ist, wenn du eine richtig fiese Erkrankung hast und zum Beispiel eine Chemotherapie
brauchst. Da kostet einfach mal ein Medikament 500 Euro, und das kriegst du dreimal täglich. Und da kommen noch die immensen Kosten für die ganzen Geräte hinzu.“
Facharzt Holger
Dass die medizinische Versorgung hierzulande nicht vom Einkommen abhängt, weiß Facharzt Holger aus erster Hand zu berichten: „Es gibt sicherlich Länder, die besser dran sind, und Länder, die weniger gut dran sind. Aber ich denke, dass das deutsche Gesundheitswesen spitzenmäßig in der Welt ist. Nicht umsonst kommen so viele Menschen aus dem Ausland, um sich hier behandeln zu lassen. Besonders gut funktioniert, dass alle Patienten unabhängig vom eigenen Geldbeutel die optimale Behandlung bekommen.“ Auch andere Faktoren wie etwa das Lebensalter hätten keinen Einfluss darauf, ob ein
Patient angemessen behandelt werde: „Wenn jemand in Deutschland erkrankt, dann hat er alle sinnvollen Therapieangebote zur Verfügung. Es gibt andere Länder, wo bestimmte Operationen ab einem bestimmten Alter aus Kostengründen grundsätzlich nicht mehr durchgeführt werden. Und in Deutschland geht es eben nicht um das Alter, sondern um den Zustand des Patienten.“
Holger, der sich seit 15 Jahren als Strahlentherapeut um Krebspatienten kümmert, weiß auch den Finanzierungsbeitrag der Privaten Krankenversicherung im Gesundheitssystem zu schätzen: „Viele Leistungen, die von Privatpatienten bezahlt werden, helfen uns dabei, Methoden und Geräte zu etablieren, die dann auch für Kassenpatienten Anwendung finden. Diese Methoden wären sicherlich nicht so breit vorhanden in den Krankenhäusern, wenn die Finanzierung
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nur auf den Gesetzlichen Krankenkassen beruhen würde. Dann müssten sicherlich viele Patienten deutlich längere Wartezeiten für manche moderne Methode in Kauf nehmen, als das heute der Fall ist.“
Damit bezieht er sich auf die rund 30 Milliarden Euro, die pro Jahr durch Privatversicherte ins Gesundheitssystem fließen. Wären sie gesetzlich versichert, würde das System jedes Jahr über 11,8 Milliarden Euro verlieren. Praxen müssten schließen, Jobs gingen verloren. Dank der Einnahmen aus der PKV können Krankenhäuser, Ärzte und andere Therapeuten mehr investieren und so den hohen medizinischen Stand sichern, von dem alle profitieren. Davon erhalten allein die ambulanten Arztpraxen jährlich rund 5,6 Milliarden Euro zusätzlich. Das sind etwa 45.000 Euro, die jeder niedergelassene Arzt in seine Praxis investieren kann. Auch im Krankenhaus macht sich der Beitrag der Privatversicherten für alle positiv bemerkbar. Holger beschreibt es so: „Die Privaten Krankenversicherungen sind in vielen neueren Methoden wesentlich großzügiger, was die Finanzierung angeht, als die Gesetzlichen Krankenversicherungen, und tragen damit sehr zur Einführung dieser fortschrittlichen Methoden bei. Sie ermöglichen damit auch vielen gesetzlich Krankenversicherten, schneller und umfassender in den Genuss dieser neu entwickelten diagnostischen und therapeutischen Methoden zu kommen.“
Krankenschwester Luna
Dass man noch nicht lange Zeit in einem Gesundheitsberuf arbeiten muss, um dessen Extreme zu kennen, zeigt Luna, die jüngste Botschafterin der Informationskampagne: „Also wenn ein Patient verstirbt und dann die Angehörigen kommen, dann ist es einfach wichtig, dass man da ist. Dann zählen gar nicht die Worte, die man sagt, sondern dass man mitfühlt, vielleicht auch ein bisschen mitleidet. Und die Situation dann aushält. Man begleitet oft Sterbende, aber das ist
immer wieder etwas Neues. Man härtet in ganz vielen Dingen ab, aber wenn jemand stirbt, ist es immer eine neue Situation für einen.“
Auch Luna beurteilt die pflegerische Versorgung der Patienten hierzulande als sehr gut. Durch ihre Verwandtschaft hat sie zudem bereits ein deutlich schlechteres Niveau kennengelernt: „Hier in Deutschland wird für dich gesorgt in den Kliniken, da wirst du auch gewaschen von der Krankenschwester. In anderen Ländern gibt es das nicht, da ist das nicht Aufgabe der Krankenpflege. Da waschen dich dann deine Angehörigen oder du musst selbst schauen, wie du zurechtkommst. So war es zum Beispiel bei meinem Opa in Portugal, als er dort längere Zeit stationär im Krankenhaus war. Das ist hier in Deutschland natürlich ganz anders.“ Über die medizinische Versorgung hat sie ähnliche Ansichten: „Ich glaube, dass die Erstversorgung gut funktioniert. Jeder hat das Recht, in die Rettungsstelle zu kommen. Das funktioniert extrem gut. Das ist ja in anderen Ländern anders. Also, wenn du in Deutschland ein akutes Problem hast, kannst du immer in die Rettungsstelle kommen und du wirst immer behandelt. Natürlich musst du mit Wartezeiten rechnen, aber es ist jemand da, der dich anschaut und der versucht, das akute Problem zu lösen.“
Aus den Gesprächen mit den fünf Botschaftern wird deutlich, dass sie trotz hoher Arbeitsintensität und teilweise schwierigen Situationen froh sind, sich für ihren jeweiligen Beruf entschieden zu haben. Dank ihres täglichen Einsatzes für unsere Gesundheit sucht das deutsche Gesundheitssystem weltweit seines Gleichen. Wir sagen Danke.
Wer die fünf Botschafter näher kennenler-nen möchte, findet auf der Internetseite zur Kampagne oder auf dem Youtube-Kanal des PKV-Verbandes sämtliche Video-Interviews sowie viele weitere Informationen rund um das deutsche Gesundheitssystem: gesundheit.pkv.de www.youtube.com/user/pkvverband
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Mit vollem Einsatz kümmern sich mehr als 5 Millionen Menschen um unsere Gesundheit.
So wie Assistenzärztin Silvia, die oft schon beim Joggen an ihre Patienten denkt.
Sie alle arbeiten in einem starken System:
mit Spitzenmedizin für jeden Patienten
mit leichtem Zugang zu Ärzten und Krankenhäusern
mit medizinischem Fortschritt für alle
Im gesunden Wettbewerb stärken Private und Gesetzliche Kranken-versicherung die medizinische Versorgung für alle Patienten.
Sehen Sie mehr aufwww.pkv.de/silvia
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10 Oktober 2015 | PKV publik
Naturheilkundliche Verfahren in der Pflege fördern die Gesundheit
älterer und pflegebedürftiger Menschen. Zudem machen sie die Pflege oft einfacher, weil die Betroffenen bei entsprechenden Anwendungen weniger Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Das zeigt eine aktuelle, vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) geförderte Studie, die das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) in Kooperation mit der Berliner Charité und dem KneippBund durchgeführt hat.
Ein Becher Lavendeltee kann das Beruhigungsmittel ersetzen, eine sanfte Fußmassage die Schlaftablette. Naturheilverfahren wie diese zielen darauf, die Selbstheilungskräfte des Menschen zu aktivieren. Sie lassen sich gut als Ergänzung beim Versorgen älterer und pflegebedürftiger Menschen in den Pflegealltag integrieren und können nicht nur die Gesundheit der Betroffenen positiv beeinflussen, sondern indirekt auch
die der Pflegenden. Dies zeigt die Studie, an der insgesamt 174 Bewohner und 111 Mitarbeiter aus 13 Pflegeeinrichtungen teilgenommen haben. Die Untersuchung, die mit dem Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité – eine der führenden Einrichtungen für die Erforschung naturheilkundlicher Verfahren – durchgeführt wurde, soll den bislang dürftigen Informationsstand zur Wirkung und Praktikabilität naturheilkundlicher Konzepte in der Pflege verbessern.
Ein wesentliches Ergebnis: Bewohner von KneippSeniorenwohnheimen, die regelmäßig naturheilkundliche Maßnahmen anwenden, benötigen insgesamt weniger der sogenannten Bedarfsmedikamente, wie Abführmittel oder Schlafmittel, als die in anderen Pflegeheimen lebenden Menschen. Prävention statt Medikation lautet die Devise. Davon profitieren neben den Betroffenen und dem Pflegepersonal auch die Krankenversicherun
gen. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender der Stiftung ZQP: „Um die Herausforderung in der Pflege bewältigen zu können, benötigen wir in einer Gesellschaft des langen Lebens verstärkt pflegerische Versorgungskonzepte, die auf Prävention und Gesundheitsförderung ausgerichtet sind.“
Die Studieninitiatoren sehen gleichzeitig Hinweise darauf, dass sich das sogenannte herausfordernde Verhalten demenzkranker Menschen, also beispielsweise Unruhe oder Schreien, mit naturheilkundlichen Maßnahmen reduzieren lässt. Dies ist nicht nur von Vorteil für die Betroffenen, sondern hat auch positive Auswirkungen auf das Stressniveau der Pflegekräfte.
Doch nicht nur Kneipp, sondern auch andere naturheilkundliche Methoden können Gutes bewirken. „Durch eine hohe Anwendungsfrequenz von gesundheitsfördernden Maßnahmen im Pflegealltag
Natürliche PflegePflegebedürftige profitieren von Naturheilverfahren
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können Lebensqualität und Gesundheit von Bewohnern in Seniorenwohnheimen deutlich verbessert werden“, erläutert Suhr. So belegen die Ergebnisse, dass das persönliche Wohlbefinden bei Bewohnern, die mindestens einmal täglich gezielte gesundheitsfördernde pflegerische Anwendungen erhalten, steigt. Dies gilt sowohl für KneippAnwendungen als auch für andere gesundheitsfördernde Maßnahmen in Form von Bewegungsförderungs, Mental und Kreativitätstraining gleichermaßen. Insgesamt waren Gesundheitszustand, Kognition und Alltagsfähigkeiten der Bewohner im Verlauf eines Jahres erstaunlich gut und stabil.
Die Untersuchung zeigt also, dass naturheilkundliche Methoden einen vielversprechenden Ansatz bieten, die Lebensqualität in Pflegeeinrichtungen zu verbessern. Studienleiter Professor Benno Brinkhaus vom Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der CharitéUniversitätsmedizin Berlin: „Mit dieser Untersuchung konnten wir eine umfangreiche, methodisch
hochwertige Vergleichsstudie durchführen, die den Nutzen naturheilkundlicher Verfahren in der Pflege zeigt.“
Dennoch sind derartige Konzepte in Pflegeeinrichtungen bisher eher die Ausnahme. „Naturheilkundliche Verfahren als Maßnahmen zur Gesundheitsförderung bei älteren und pflegebedürftigen Men
schen finden in der Pflege bisher noch zu wenig Beachtung, obwohl wir wissen, dass bis zu 60 Prozent der äl
teren Menschen naturheilkundliche Verfahren einsetzen“, sagt Brinkhaus.
Dabei bietet eine naturheilkundliche Pflege viele Einsatzmöglichkeiten. Physikalische Maßnahmen wie KaltWarm beziehungsweise NassTrockenAnwendungen, Bewegungen, Einreibungen oder Massagen stimulieren den Stoffwechsel sowie das Immun oder HerzKreislaufSystem. Methoden, die den Geruchs, Geschmacks oder Tastsinn aktivieren, fördern die Wahrnehmungsfähigkeit. Pflanzliche Tees und Arzneimittel können leichtere Beschwerden nebenwirkungsarm lindern. Gut belegt
sind unter anderem die schleimlösende Wirkung von Thymian, die durchblutungsfördernde von Rosmarin und die beruhigende von Lavendel. Zusätzlich erhält die pflegebedürftige Person Zuwendung und Aufmerksamkeit. Das kann ihre Stimmung heben und vertrauensbildend wirken. Grundsätzlich ist es wichtig, nur Anwendungen zu nutzen, deren Wirkweisen und Risiken bekannt sind.
Maßnahmen wie diese nützen nicht nur den Bewohnern der Einrichtungen, sondern auch den Pflegenden. Denn sie können in Abstimmung mit Ärzten und anderen Berufsgruppen gezielt wohltun und Beschwerden lindern. „Das Arbeiten mit Naturheilverfahren kann dem Pflegepersonal mehr Autonomie, breiteren Handlungsspielraum und eine höhere Arbeitszufriedenheit geben“, so der ZQPVorstandsvorsitzende Suhr.
Das ZQP hat in Kooperation mit der Charité einen Ratgeber zum Einsatz von Natur-heilmitteln in der Pflege entwickelt. Alle Empfehlungen sind qualitätsgesichert. Sie basieren auf aktuellem Fachwissen. Das Heft kann kostenlos unter [email protected] be-stellt oder auf www.zqp.de heruntergeladen werden.
Eine Studie der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) belegt das große Potenzial naturkundlicher Verfahren im Pflegebereich.
P F L E G E
Senioren, Pflegepersonal und Krankenversicherungen profitieren gleichermaßen.
12 Oktober 2015 | PKV publik
Frau Wegwarth, warum brauchen die Patienten überhaupt die neue Stiftung Gesundheitswissen?
Wegwarth: Die Rolle der Patienten im Gesundheitswesen ist im ständigen Wandel. Sie werden heute viel stärker als Kooperationspartner der Ärzte wahrgenommen, als das etwa noch vor zehn Jahren der Fall war. Studien belegen, dass eine gemeinsame Entscheidungsfindung zwischen Patienten und Ärzten die Therapietreue und das gesundheitliche Befinden der Patienten verbessern kann. Voraussetzung dafür, dass die Patienten in die ihre Gesundheit betreffenden Fragen einbezogen werden, ist aber, dass sie gut informiert sind. Dafür müssen ihnen qualitätsgesicherte, unabhängige und zielgerichtete Gesundheitsinformationen zur Verfügung gestellt werden. Die Stiftung wird dazu einen wichtigen Beitrag leisten.
Wie bewerten Sie denn die Patientenkom-petenz in Deutschland heute?
Wegwarth: Zurzeit sind Patienten nicht besonders gut informiert. Sie glauben zum Beispiel häufig, mehr Tests oder neuere Testverfahren bringen ihnen mehr. Vom Schaden solcher Untersuchungen haben sie allerdings meistens noch nie etwas gehört. Und im therapeutischen Bereich beobachten wir, dass Patienten oft der Ansicht sind, viel hilft viel. Wenn man sich die Qualität der Informationen im Internet ansieht, ist das aber auch kein Wunder. Denn wer sich heute im Internet informieren möchte, findet dort vor allem intransparente Informationen. Oft sind etwa Behauptungen gar nicht mit wissenschaftlichen Erkenntnissen belegt.
Können Sie ein Beispiel für diese Intranspa-renz nennen?
Wegwarth: Für die Krebsfrüherkennung in Deutschland finden die Patienten im Internet zum Beispiel nur sehr selten Informationen darüber, dass Früherkennung nicht nur nützt. Darüber, dass eine Früherkennung auch schaden kann, erfahren sie so gut wie nie etwas. Tatsächlich ist es aber so, dass es durch Früherkennungsuntersuchungen auch zu Überdiagnosen und damit zu Überbehandlungen kommen kann. Denn dadurch, dass schon sehr früh nach Zellabnormalitäten gesucht wird, werden auch Abnormalitäten entdeckt, die dem Patienten zu Lebzeiten nicht geschadet hätten. So entsteht die Gefahr, dass manche Frauen und Männer aufgrund der Untersuchungsergebnisse mit einer Krebstherapie behandelt werden, die sie eigentlich nicht gebraucht hätten.
Wie unterscheidet sich die Stiftung von an-deren Institutionen, die Gesundheitsinfor-mationen anbieten?
Wegwarth: Es gibt tatsächlich viele Anbieter, die Gesundheitsinformationen für Patienten zur Verfügung stellen. Viele davon sind aber weder qualitätsgesichert noch unabhängig und laienverständlich. Daher hat der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen in seinem jüngsten Gutachten 2014 den Bedarf nach einer unabhängigen Plattform für Patienteninformationen formuliert. Die Stiftung Gesundheitswissen wird diesen Bedarf gezielt adressieren, in dem sie für alle Patienten evidenzbasierte, laienverständliche und transparente Informationen zu verschiedensten Themen rund um die Gesundheit verfügbar macht.
Odette Wegwarth ist Vorsitzende der neuen Stiftung Gesundheitswissen, die Patienten zukünftig in ihrer Gesundheitskompetenz stärken wird. Im Interview mit PKV publik spricht sie über die Bedeu-tung der Patientensouveränität, die Qualität der verfügbaren Gesundheitsinformationen in Deutsch-land und das Ziel der vom PKV-Verband gegründeten Stiftung.
„Zurzeit sind Patienten nicht gut informiert.“
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Organisation der Stiftung
Zentrale Organe der Stiftung sind der Vorstand und der Stiftungsrat. Der Vorstand wird vom Stiftungsrat bestellt und vertritt die Stiftung gerichtlich und außergerichtlich und führt die laufenden Geschäfte. Ein wissenschaft-licher Beirat berät den Vorstand in der konzeptionellen und wissenschaft-lichen Ausrichtung der Stiftung.
Zusammensetzung des Stiftungsrates:
Dr. Rainer Hess – ehemaliger Unparteiischer Vorsitzender des Gemeinsamen BundesausschussesProf. Dr. Ferdinand Gerlach – Vorsitzender des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen Dr. Günther Jonitz – Präsident der Ärztekammer Berlin Dr. Volker Leienbach – Direktor des Verbandes der Privaten Krankenversich erungDr. Norbert Loskamp – Verbandsarzt des Verbandes der Privaten Krankenversicherung.
PKV publik | Oktober 2015 13
Wie wird die Stiftung ihre Aufgaben umsetzen?
Wegwarth: Wir erarbeiten indikationsbezogene Patienteninformationen und stellen dazu Behandlungsalternativen sowie Diagnose und Präventionsmöglichkeiten dar. Ausgangspunkt unserer Arbeit sind der konkrete Informationsbedarf der Patienten, der vor der Bearbeitung eines Themas ermittelt wird, und systematische Literaturrecherchen des aktuellen Wissensstandes zu diagnostischen und therapeutischen Verfahren. Grundlage der Arbeit sind die Methoden der evidenzbasierten Medizin und die Expertise von wissenschaftlichen Instituten und ärztlichen Fachgesellschaften.
Was verstehen Sie unter evidenzbasiert?
Wegwarth: Evidenzbasiert bedeutet, dass wir als Grundlage für die Patienteninformation stets Daten aus den qualitativ hochwertigsten klinischen Studien verwenden, die uns die besten Aussagen dazu liefern, ob etwas den Patienten nutzt oder nicht. Wir übersetzen diese wissenschaftlichen Erkenntnisse dann in eine laienverständliche Sprache. Damit kann sich der Patient – schon bevor er einen Arzt sieht – darauf vorbereiten, was er von möglichen Behandlungsmethoden erwarten kann und was nicht.
Wie werden diese Informationen den Pati-enten dann zur Verfügung gestellt?
Wegwarth: Die zentrale Informationsplattform wird die Internetseite der Stiftung sein. Dort wird es ein multimediales Informationsangebot geben: Über leicht verständliche Texte hinaus wollen wir Faktenboxen, Infografiken, Erklärvideos, Patienteninterviews und ähnliches anbieten. Diese Angebote richten sich bewusst an unterschiedliche Informationsbedarfe
und Bildungsgrade und sollen die Reichweite des Portals erheblich erhöhen. Insbesondere Videos werden ja immer öfter als In
formationsquelle genutzt. Diese Chance wollen wir wahrnehmen, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Langfristig ist zudem geplant, Informationen über die Internetseite hinaus auch als Printmaterial anzubieten, das zum Beispiel in Arztpraxen ausgelegt werden kann.
Welchen Krankheiten werden Sie sich zu-erst widmen?
Wegwarth: Sehr spezielle oder seltene Erkrankungen werden sicher erst später bei der Stiftung Beachtung finden können. Und die Dinge, die viele Bürger betreffen, werden natürlich Vorrang haben. Wie zum Beispiel Diabetes oder Herzerkrankungen.
Wann werden die ersten Informationen zur Verfügung stehen?
Wegwarth: Zurzeit bauen wir die Stiftung Schritt für Schritt auf und leisten die notwendigen Vorarbeiten. Im Dezember wollen wir eine Studie zu den Informationsbedürfnissen der Patienten vorstellen. Auf den daraus gewonnenen Erkenntnissen werden wir unser Informationsangebot aufbauen.
I N T E R V I E W
Dr. Odette Wegwarthist Vorstandsvorsitzende der neuen Stiftung Gesundheitswis-sen. Zuvor war sie am Harding-Zentrum für Risikokompetenz am Max-Planck-Institut tätig und hat sich dort intensiv mit der Konzeption hochwertiger Patien-teninformationen beschäftigt.
„Es ist unsere Aufgabe, Informationen
laienverständlich aufzuarbeiten.“
14 Oktober 2015 | PKV publik
M E L D U N G E N
Mehrere hundert Teilnehmer aus Politik, Botschaften, Wirtschaft
und Verbänden beteiligten sich Ende September an der 16. Auflage des Berliner Bundestagslaufs, der vom PKVVerband unterstützt wird. Traditionell führten die 7,2 beziehungsweise 3,6 Kilometer langen Strecken die Läufer und Walker durch den Tiergarten im Herzen Berlins. Den Startschuss gab Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer. Sieger auf der langen Strecke wurde mit einer Zeit von 25 Minuten und 34 Sekunden Christian Fleischer. Bei den Frauen setzte sich Annika Koil mit 29 Minuten und 20 Sekunden gegen die Konkurrenz durch. Achtbare Ergebnisse konnten auch die Läuferinnen und Läufer vom Team des PKVVerbandes erzielen.
Die PKV unterstützt den 16. Berliner Bundestagslauf
Bei einer möglichen Meinungsverschiedenheit mit ihrer Kranken
versicherung möchten 76 Prozent der Deutschen die Hilfe einer unabhängigen
Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz lobt PKV-Ombudsmann
Schlichtungsstelle in Anspruch nehmen können. Bei den über 55Jährigen sind es sogar 81 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungs
instituts INSA im Auftrag des Verbandes der Privaten Krankenversicherung.
Die Private Kranken und Pflegeversicherung bietet bereits seit rund 15 Jahren eine solche neutrale und kostenfreie Schlichtungsstelle an: den PKVOmbudsmann. Er hat sich als außergerichtliche Konfliktbeilegung zwischen Versicherern und Versicherten bewährt.
Das wurde auf einem Parlamentarischen Abend mit Verbraucherschützern von Gerd Billen audrücklich bestätigt: „Die Versicherungsbranche und die PKV haben schon vor Jahren die Vorteile einer Schlichtungsstelle erkannt“, sagte der Staatssekreär im Verbraucherschutzministerium: „Schlichtungsstellen der Versicherungsbranche haben schon in vielen Fällen als Vorbild gedient.“
Informationen zum PKV-Ombudsmann Heinz Lanfermann und seinen Aufgaben finden Sie auf www.pkv-ombudsmann.de
Staatssekretär Gerd Billen spricht auf dem Parlamentarischen Abend der PKV zum Verbraucherstreitbeilegungsgesetz
PKV publik | Oktober 2015 15
B L I C K W I N K E L
Beckenbodenstrukturen und Nerven im Operationsgebiet können deutlich besser geschont werden.
Neben diesen patientenschonenden Aspekten bietet das MICZentrum Bergisches Land aber noch mehr: Anders als bei den meisten Kliniken und chirurgischen Praxen, die derzeit bereits unter dem Etikett „MICZentrum“ firmieren, liegen die Besonderheiten darin, dass im neu geschaffenen „MICZentrum Bergisches Land“ umfassende transparente Qualitätssicherungsmaßnahmen über das gesetzlich geforderte Maß hinaus eingesetzt werden.
D a z u zählt das Vorhandensein eines eigenen Qualitätshandbuches, aber auch der Gebrauch von Sicherheitschecklisten und detaillierten Verfahrensanweisungen zum Ablauf vor, während und nach einer Operation.
Eigene Qualitätsparameter werden erfasst und jährlich ausgewertet, um sie in einem Qualitätsbericht transparent zu machen. Dieser wird Interessierten, Patientinnen und niedergelassenen Frauenärztinnen und ärzten zur Verfügung gestellt. Für Patientinnen und Interessierte gibt es zudem eine eigene Internetpräsenz, auf der unter anderem Fragen geklärt und beispielhaft der Verlauf eines minimalinvasiven Eingriffes beschrieben wird.
Für Ärzte gibt es zudem einen passwortgeschützten Bereich mit beispielhaften OPBildern und Fachbeiträgen.
Geplant ist, für diese deutschlandweit bisher einmalige Form eines gynäkologischen MICZentrums ein Zertifikat zu erwerben. Erste Gespräche mit der Deutschen Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen (DQS) haben dazu bereits stattgefunden.
www.evk-mettmann.de
Am 1. Juni 2015 ist im EVK Mettmann ein bundesweit bis
her einmaliges Kompetenzzentrum für minimalinvasive Chirurgie in der Frauenheilkunde, kurz das „MICZentrum Bergisches Land“, gestartet. Ziel ist es, die Leistungen für die Patientinnen im Kreis, aber auch überregional im Rhein und Ruhrgebiet zu etablieren – nicht zuletzt, weil bisher nur wenige Häuser das gesamte Spektrum an gynäkologischen Eingriffen mittels der schonenden „Schlüssellochchirurgie“ anbieten können.
Minimal invasive Operationen (sog. Laparoskopie, Endoskopie = „Schlüssellochchirurgie“) sind zwar mittlerweile für viele Standardoperationen in der Gynäkologie etabliert. Das EVK Mettmann gehört jedoch zu den bundesweit wenigen Einrichtungen, die alle Operationen, die im Bereich der Gynäkologie durchgeführt werden, auch endoskopisch vornehmen können. Dazu zählen neben Eingriffen an den Eileitern oder Eierstöcken verschiedene Formen der Gebärmutterentfernungen, hochmoderne Senkungs und Inkontinenzeingriffe bis hin zu radikalen Tumoroperationen.
Die Vorteile für die Patientinnen liegen neben kürzeren stationären Aufenthalten in deutlich weniger Schmerzen, kleinen Narben sowie weniger postoperativen Komplikationen wie zum Beispiel Wundinfektionen. Die Genesung und Wiederaufnahme der alltäglichen Aufgaben verlaufen daher weitaus schneller als bei Operationen, bei denen ein Bauchschnitt vorgenommen wird. Auch
Das Evangelische Krankenhaus (EVK) Mettmann ist Qualitätspartner der Privaten Krankenversicherung. Nun hat es ein deutschlandweit bisher einmaliges Kompetenzzentrum für minimal-invasive Chirurgie in der Frauenheilkunde gestartet. Von Dr. med. Clemens Stock
G A S T B E I T R A G
PKV-Qualitätspartner EVK Mettmann etabliert neues Kompetenzzentrum
Dr. med. Clemens Stock ist Chefarzt der Geburtshilfe und Gynäkologie am EVK Mettmann
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