fracking - haftung und versicherung
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Haftung und Versicherung – Ergebnisse aus dem Fachgespräch am 15. Februar 2012 Andreas Polzer, wissenschaftliches Team Prof. Dr. Alexander Roßnagel, Universität Kassel, Vortrag am 24. Februar 2012 in MünsterTRANSCRIPT
Arbeitskreis der gesellschaftlichen Akteure – 24. Februar 2012
Haftung und Versicherung –
Ergebnisse aus dem Fachgespräch am 15. Februar 2012
Andreas Polzer, wissenschaftliches Team Prof. Dr. Alexander Roßnagel,
Universität Kassel, Vortrag am 24. Februar 2012 in Münster
Arbeitskreis der gesellschaftlichen Akteure – 24. Februar 2012
Gliederung | Rechtliche Grundlagen
| Beweisführung
| Regulierung von Schäden
| Versicherbarkeit von Schäden
Arbeitskreis der gesellschaftlichen Akteure – 24. Februar 2012
Rechtliche Grundlagen
| Haftungstatbestände im Bergrecht (§ 114 BBergG)
| Haftung, wenn infolge des Bergbaubetriebes ein Mensch getötet oder der Körper oder die Gesundheit eines Menschen verletzt oder eine Sache beschädigt wird
| Gefährdungshaftung (kein Verschulden notwendig)
à Bohren, Fracking, Förderung, übertägige Arbeiten
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Rechtliche Grundlagen | Bergschadensvermutung im Bergrecht (§ 120 BBergG)
| Umkehr der Beweislast
| für den „Einwirkungsbereich der untertägigen Aufsuchung oder Gewinnung“
| für Schäden u.a durch Senkungen, die ihrer Art nach Bergschäden sein können
| Strittig für Erdgasgewinnung mittels „obertägiger“ Bohrlöcher
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Rechtliche Grundlagen
| Haftungstatbestände im Wasserrecht (§ 89 WHG)
| Wasserbeschaffenheit wird nachteilig verändert, durch
| Einwirken auf ein Gewässer oder
| Emissionen aus (gefährlichen) Anlagen
| Gefährdungshaftung (kein Verschulden notwendig)
| Keine Kausalitätsvermutung
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Rechtliche Grundlagen
| Haftungstatbestände im Umweltschadensrecht
| Schädigung von Arten und natürlichen Lebensräumen
| Schädigung der Gewässer
| Schädigung des Bodens durch eine Beeinträchtigung der Bodenfunktionen
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Rechtliche Grundlagen
| Haftungstatbestände im Umweltschadensrecht
| Gefährdungshaftung für „berufliche Tätigkeit“ nach Anlage 1 USchadG
Erlaubnispflichtige Einbringung, Einleitung und sonstige Einträge von Schadstoffen in Oberflächengewässer oder Grundwasser, insbesondere auch gemäß § 9 Absatz 2 Nr. 2 WHG (Anlage 1 Nr. 3 und Nr. 4 USchadG).
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Potentielle Schäden
| Schädigungen an Gebäuden
| Nachteilige Veränderungen von Oberflächengewässer und Grundwasser
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Beweisaufnahme
| Beweislast grundsätzlich beim Geschädigten
| Vereinfachung der Beweisführung
| Monitoring von Gebäudeschäden
| „Null-Messungen“ im Vorfeld von Bohr- und Frackingtätigkeiten
| Erschütterungsmessnetz
| Zustandserfassung von Gebäuden.
| Monitoring von Gewässerverunreinigungen.
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Beweislast / Beweislastumkehr
| Anwendbarkeit der Bergschadensvermutung würde Beweisführung erleichtern
| Schlichtungsstelle wäre außerdem hilfreich
| Beispiel Steinkohlebergbau
| Beispiel Niederlande: „neutrale Kommission“ auch für Schäden durch Erdgasindustrie
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Regulierung von Schäden
| Grundsätzlich wird für Gebäude- und Sachschäden der Zeitwert ersetzt
| Bei Grundwasserverunreinigungen ist der Zustand vor Eintreten des Schadens wiederherzustellen
| Mögliche Wertminderung einer Immobile auf Grund der Nähe zu einem Bohrplatz ist kein Bergschaden
Arbeitskreis der gesellschaftlichen Akteure – 24. Februar 2012
Regulierung von Schäden
| Schadensersatz muss in erster Linie durch Bergbau-unternehmer geleistet werden.
| Haftung auch für Fremdfirmen (Regress im Innenverhältnis).
| Anwendung der allgemeinen Verjährungsregeln nach BGB
| Fällt ein Unternehmen als Schuldner aus, tritt Bergschadensausfallkasse ein
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Versicherbarkeit von Schäden
| Betriebshaftpflichtversicherungen decken grundsätzlich Personen- und Sachschäden ab
| Bergschäden durch Versicherungsbedingungen vom Versicherungsschutz ausgeschlossen, Versicherungen möglich, wenn für Versicherungsunternehmen die Risiken genau bekannt
| Grundwasserschäden durch Umwelthaftpflichtversicherung abgedeckt