fum 1 06 - presse- und Öffentlichkeitsarbeit · 2017. 6. 26. · ahmet Ümit: nacht und nebel (sis...

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1/ Februar 2006 ISSN 0947-1251 E 11112 ALBERT-LUDWIGS-UNIVERSITÄT FREIBURG F R E I B U R G E R TÜRKISCHE LITERATUR Frisch übersetzt KLEINE VERGEHEN Studierende im Test LEIBNIZ-PREIS Auszeichnung für Neurophysiologen Exzellenzinitiative: Freiburg im Finale

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  • 1/Februar 2006 ISSN 0947-1251E 11112

    ALBERT-LUDWIGS-UNIVERSITÄT FREIBURG

    F R E I B U R G E R

    TÜRKISCHE LITERATUR Frisch übersetzt

    KLEINE VERGEHEN Studierende im Test

    LEIBNIZ-PREIS Auszeichnung für Neurophysiologen

    EExxzzeelllleennzziinniittiiaattiivvee::

    FFrreeiibbuurrgg iimm FFiinnaallee

  • LLiieebbee LLeesseerriinnnneenn,, lliieebbee LLeesseerr,,wenn Sie heute nicht wie gewohnt ein Editorial zu den neuesten Artikeln desUni-Magazins vorfinden, dann liegt es an d e r Nachricht des neuen Jahres:Die Entscheidung in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zurFörderung von Wissenschaft und Forschung an deutschen Universitäten istgefallen. Die Albert-Ludwigs-Universität ist unter den zehn Spitzenuniver-sitäten, die sich mit ihrem Zukunftskonzept an der dritten Förderlinie derExzellenzinitiative beteiligen können. Die Universität hat die Auszeichnungmit großer Freude aufgenommen. „Die Entscheidung der Gutachterkom-mission zeigt eindeutig, dass die Universität Freiburg mit ihrer exzellentenForschung und Lehre für den Wettbewerb um den Titel einer Spitzenuni-versität gut gerüstet ist“, sagt der Rektor der Universität, Professor Dr. Wolf-gang Jäger.

    Insgesamt hatten sich 27 Universitäten bundesweit, davon sieben aus Baden-Württemberg, an der Ausschreibung für alle drei Förderlinien der Exzel-lenzinitiative beworben. Der Erfolg in der dritten Förderlinie, der „Königs-disziplin“, würde nun in Freiburg die Voraussetzung schaffen, hoch qualifi-zierte Nachwuchswissenschaftler, international renommierte Forscher undGastwissenschaftler nach Freiburg zu holen und die Freiburger Forschungs-exzellenz und damit die Attraktivität der Universität weiter zu steigern. Mitausländischen und deutschen Spitzenforschern in internationalen For-schungskollegs will Freiburg weltweit in die Topgruppe der internationalenForschungsuniversitäten vordringen. „Wir wollen Freiräume schaffen fürunsere eigenen Forscher und Nachwuchswissenschaftler, aber auch für inter-national hervorragende Forscher“, erklärt Rektor Jäger. „Wir brauchen in-novationsfreundliche Strukturen in der Forschung.“

    Bei der dritten Förderlinie kam nur zum Zug, wer bereits in den ersten bei-den Förderlinien erfolgreich war. Die Gutachter haben auch hier die Uni-versität Freiburg ausgezeichnet: Die Universität kann für zwei Graduierten-schulen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und ein Exzel-lenzcluster zur Förderung der Spitzenforschung Vollanträge stellen. ImWettbewerb erfolgreich waren die Graduiertenschulen „Molekulare Zellfor-schung in Biologie und Medizin“ und „Polymerwissenschaften und Mikro-systemtechnik“ sowie das Exzellenzcluster „Mikrosysteme und Funktions-materialien – integrierte bioinspirierte Systeme“. Die Forschungskollegs sindgeplant in den Literatur- und Sprachwissenschaften, Geschichtswissenschaf-ten, Rechtswissenschaften, Chemie und Materialforschung sowie Life Scien-ce und Medizin.

    „Freiburg hat in Baden-Württemberg am besten abgeschnitten“, freut sichder Rektor. „Natürlich steht uns die eigentliche Arbeit noch bevor, aber ichbin optimistisch, dass wir es schaffen. Die bisherige Politik des Rektorats hatsich bewährt.“ Bereits jetzt habe der Erfolg in der ersten Runde die Attrak-tivität der Universität weiter gesteigert, nicht zuletzt auch für die FreiburgerStudierenden. Die endgültige Entscheidung über die Mittelbewilligung wirdim Oktober 2006 erwartet, wenn alle Vollanträge vorliegen. Ins Rennen ge-gangen war Freiburg mit den Antragsskizzen für sechs Graduiertenschulenund fünf Exzellencluster. Doch die Projekte, die nicht zum Zuge gekommensind, verschwinden nicht in der Schublade. “Wir werden die Projekte ver-bessern und in der zweiten Antragsrunde vorlegen“ kündigt der Rektor an.

    Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen

    Ihr Redaktionsteam

    EExxzzeelllleennzziinniittiiaattiivvee:: FFrreeiibbuurrgg iimm FFiinnaallee LESEGENUSS AUS DEM NAHEN OSTENFreiburger Professoren sind Herausgeber der „Türkischen Bibliothek“ 5

    ETHIK- ZENTRUM 6

    DAS BOK-PROJEKTInterview mit Rouven Sperling 7

    CARITASWISSENSCHAFT IN FREIBURGNeues Postgraduiertenstudium für koreanische Studenten 9

    NARKOSE FÜR ANFÄNGERUniklinik Freiburg bildet Studenten am Patientensimulator aus 10

    SCHWARZ FAHREN UND RAUBKOPIERENWie delinquent sind Freiburgs Studierende? 11

    AUS DEN FAKULTÄTEN 12

    EXPRESS 16

    ZEHN JAHRE „E-COMMERCE“ Eine stille Revolution in deutschen Unternehmen 18

    550 JAHRE ALBERT-LUDWIGS-UNIVERSITÄTEin Grund zum Feiern 19

    ERDÖLEXPLORATION IN DER MONGOLEIFreiburger Geologen untersuchen die Entwicklung von Sedimentbecken 21

    WARUM IST ES AM RHEIN SO SCHÖN?Eine Ausstellung des Studiengangs Europäische Ethnologie im UNISEUM 23

    LEIBNIZ-PREIS FÜR DEN NEUROPHYSIOLOGEN PROFESSOR PETER JONASWie Nervenzellen miteinander kommunizieren 24

    VERBAND DER FREUNDE 26

    WISSENSCHAFTLICHE GESELLSCHAFT 28

    „BLACK-FOREST-GRID“: VERNETZTE COMPUTER FÜR DIE WISSENSCHAFTVerteiltes Rechnen bringt vielfache Leistung 30

    IMPRESSUM 7

    Inhalt

    3

    Schmökern in Türkischer Literatur

    TTiitteellbbiilldd::

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    die Ecke im UG

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  • Wer sich für die Türkei interes-siert, hat jetzt Gelegenheit, sichintensiv mit deren Kultur undLiteratur zu beschäftigen: Mitder „Türkischen Bibliothek“ hatdie Robert Bosch Stiftung einÜbersetzungsprojekt ins Lebengerufen, das zu einer Lesereisedurch das vergangene Jahrhun-dert der Türkei einlädt.Die Robert Bosch Stif-tung fördert damit dieVölkerverständigungund die deutsch-türki-schen Beziehungen. DieStiftung konnte ErikaGlassen und Jens PeterLaut, beide Professorenam Orientalischen Se-minar der Albert-Lud-wigs-Universität Frei-burg, als Herausgeberder 20 Bände umfassen-den Buchreihe gewinnen. „Esgibt zwar schon viele Überset-zungen aus dem Türkischen,aber die Auswahl der Titel warbislang eher zufällig“, so Glassen.Mit der „Türkischen Bibliothek“

    werde es nun eine repräsentativeAuswahl von Werken modernertürkischer Literatur geben, diezwischen 1900 und 2002 in derTürkei erschienen sind und ei-nen „schlüssigen Gesamtein-druck“ vermitteln. Ob Roman,Autobiografie, Kurzgeschichten,Gedichte, Essays: Die Auswahl

    der Werke, die alle bisher nochnicht ins Deutsche übersetztwurden, stimmten Glassen undLaut mit Literaturwissenschaft-lern, Autoren und Türkei-Exper-ten ab. Das Projekt ist nun auf

    vierzehn Romane undsechs Anthologien ange-legt. Die ersten zwei Ro-mane und eine Antholo-gie sind bereits übersetztund beim UnionsverlagZürich erschienen.

    UUnnbbeekkaannnnttee AAuu--ttoorreenn kkeennnneennlleerrnneennDie „Türkische Biblio-thek“ richtet sich andeutschsprachige Leser,die sich für türkische Lite-ratur interessieren und diedie bekannten türkischenAutoren kennen. „Wirwollen zeigen, dass es ne-ben den bekannten Prota-gonisten der türkischen

    Literatur auch Autorinnen undAutoren gibt, die sehr gute Lite-ratur schreiben aber hier so gutwie unbekannt sind“, sagt Laut.Auch die türkischstämmigen Le-ser, die zweite und dritte Genera-tion türkischer Migranten, willdie Reihe zum Lesen auffordern.Diese hätten häufig keinen Be-

    zug mehr zu ihrer eige-nen - auf Türkisch ge-schriebenen - Literatur,da sie oft die Sprachenicht gut genug be-herrschten. „Der Zu-gang fällt ihnen mit Si-cherheit leichter überdas Deutsche“, ist sichLaut sicher. Deshalbsind auch Unterrichts-materialien ein wichti-ger Bestandteil der„Türkischen Biblio-

    thek“: Das literarisch-kulturelleErbe der Türkei erhalte damit„ein Gesicht und ein Gewicht“,was das Selbstbewusstsein derjungen Migranten stärke. „Wirwollen eine Bewusstseinsbildungschaffen“, so Laut.

    FFrreeiibbuurrggeerr SSttuuddiiee--rreennddee aarrbbeeiitteenn mmiitt

    Die Übersetzungen aus demTürkischen stellen sehr hohe An-forderungen an die kulturelleKompetenz der Übersetzer. „Dakann manches schief gehen“, soGlassen. Damit dies nicht ge-schieht, wenden sich die Über-setzer bei Unklarheiten in derÜbersetzung an die beiden Pro-fessoren, die dann herausfindenmüssen, woher der jeweilige Be-griff etymologisch kommt undwie dieser in den Kulturkreis ein-gebettet ist. Studierende amOrientalischen Seminar sind indie Arbeit eingebunden: AlsHilfskräfte forschen sie für „eines

    der größten Drittmittelprojektebei den Geisteswissenschaftender Universität Freiburg“. Sogarein Übersetzer kommt aus deneigenen Reihen. Von der frucht-baren Zusammenarbeit der Pro-fessoren profitieren alle Studie-renden des Fachbereichs: Imkommenden Semester wollen diebeiden Professoren gemeinsamein Übersetzungsseminar anbie-ten. Ein ehemaliger Student desOrientalischen Seminars, HasanÖzdemir, der heute als Professorfür Volkskunde und Islamwissen-schaft in Ankara lebt und arbei-tet, ist als Herausgeber der An-thologie „Traditionelle Stoffe ausder anatolischen, volkstümlichenLiteratur“ („Anadolu halk ede-biyatindan geleneksel konular“)ebenfalls an der Entstehung der„Türkischen Bibliothek“ betei-ligt. Mit diesem Band soll der Le-ser einen Eindruck von dem „rei-chen mythischen Schatz der ana-tolischen Märchen, Sagen undVolksromanen“ erhalten. Wersich dafür interessiert, muss sichnoch etwas gedulden. Die Bändeder „Türkischen Bibliothek“ er-scheinen nicht chronologisch,aber bis 2009 wird auch der letz-te Band vorliegen und damit die„Geistesgeschichte der modernenTürkei“ vervollständigen.

    sc

    LLeesseeggeennuussss aauuss ddeemm NNaahheenn OOsstteennFreiburger Professoren sind Herausgeber der Buchreihe „Türkische Bibliothek“

    IInnffooBisher sind beim Unionsverlag Zürichfolgende Bände der „Türkischen Bi-bliothek“ erschienen:Leylâ Erbil: Eine seltsame Frau (TuhafBir Kadin/1971). Aus dem Türkischenvon Angelika Gillitz-Acar und Angeli-ka Hoch. Nachwort von Erika Glas-sen.Ahmet Ümit: Nacht und Nebel (Sis veGece/1996). Aus dem Türkischen undmit einem Nachwort von WolfgangScharlipp.Tevfik Turan (Hg.): Von Istanbul nachHakkari. Eine Rundreise in Geschich-ten. Aus dem Türkischen von verschie-denen Übersetzern und Übersetzerin-nen. Nachwort von Erika Glassen.Weitere Informationen zu den Bü-chern und zur „Türkischen Biblio-thek“ gibt es im Internet unterwww.tuerkische-bibliothek.de

    Geistesw

    issensch

    aften

    5

    Jens Peter Laut Erika Glassen

  • EEine fakultätsübergreifendeInitiative hat im vergange-nen Herbst die Gründungeines Ethik-Zentrums an derFreiburger Universität angesto-ßen. Rektorat, Senat und Uni-versitätsrat haben dafür grünesLicht gegeben und im Dezember2005 die Einrichtung des „Inter-disziplinären Ethik-ZentrumsFreiburg“ möglich gemacht. Wirbefragten seinen Geschäftsfüh-renden Direktor, Professor Gio-vanni Maio, zu den Inhalten undAufgaben der neuen Einrich-tung.

    Uni-Magazin: Laien dürften ver-wirrt sein: Es gibt bereits eineEthikkommission und ein Zen-trum für Ethik und Recht in derMedizin. Was soll im Unterschieddazu ein interdisziplinäres Ethik-zentrum leisten? Maio: Das interdisziplinäreEthik-Zentrum Freiburg verstehtsich als eine fakultätsübergreifen-de Institution mit dem Ziel, diebereits vorhandenen Ethik-Kom-petenzen der gesamten Univer-sität stärker zu vernetzen. Wirversprechen uns davon Synergie-Effekte in Forschung und Lehre.Das Zentrum hat damit eine ei-gene Ausrichtung, die es an derUniversität Freiburg bislangnicht gab. Der Auftrag der Ethik-kommission etwa, die keine Ein-richtung der Forschung und Leh-re darstellt, bleibt auf die Begut-achtung von Forschungsanträgenbeschränkt. Das Zentrum fürEthik und Recht in der Medizinist ursprünglich als medizinisch-rechtliche Einrichtung des Uni-versitätsklinikums konzipiertworden und bietet eine konkreteklinische Ethikberatung an. DieVeränderung der Universitäts-strukturen in den vergangenenJahren mit der Gründung desZentrums für Biosystemanalyseoder der Schaffung neurowissen-

    schaftlicher Zentren legte es na-he, dass sich die Ethikdisziplinender gesamten Universität vernet-zen. In Kooperation mit diesennaturwissenschaftlichen Zentrenerhöhen wir die Aussicht aufDrittmittelprojekte. Überdieshaben eigenständige Ethik-Pro-fessuren sowohl in der Philoso-phie als auch in der Medizin eineneue Gesamtstruktur der Ethikumso notwendigerwerden lassen. Mitdem InterdisziplinärenEthikzentrum hat maneine fakultätsübergrei-fende Organisations-form geschaffen, diediesen verändertenRahmenbedingungenRechnung trägt undgleichzeitig den An-schluss an bestehendeStrukturen erlaubt.

    Uni-Magazin: WelcheDisziplinen sind amneuen Ethik-Zentrumbeteiligt?Maio: Mit maßgeb-licher Unterstützungdes Rektorats hat sichein Kernkreis aus denverschiedenen Ethik-Fachvertretern vonvier Fakultäten zu ei-ner Gründungsinitia-tive zusammenge-schlossen. Beteiligtsind die Professur für Philoso-phie mit Schwerpunkt Ethik ander Philosophischen Fakultät,der Lehrstuhl für Moraltheolo-gie von der Theologischen Fakul-tät, der Lehrstuhl für Technikfol-genabschätzung an der Fakultätfür Angewandte Wissenschaftenund der Lehrstuhl für Bioethikan der Medizinischen Fakultät.Dieser Zusammenschluss derFachethiker ist ein erster Schrittin Richtung eines institutionali-sierten Dialogs zwischen den

    Geistes- und Naturwissenschaf-ten unserer Universität. Um des-sen Potential noch zu erhöhen,wird der Kreis sukzessive um wei-tere Institutionen erweitert wer-den.

    Uni-Magazin: Welche inhalt-lichen Fragestellungen könntensich für ein interdisziplinäresEthikzentrum ergeben?

    Maio: Das „InterdisziplinäreEthik-Zentrum Freiburg“ möch-te einerseits den Austausch zwi-schen den Grundlagenwissen-schaften der Ethik erleichtern; esmöchte aber auch dort ansetzen,wo sich bei der konkreten An-wendung neuer Technologienethische Fragen ergeben. Ein Bei-spiel hierfür ist der gesamteKomplex der Lebenswissenschaf-ten. So ist das Ethik-Zentrum imentsprechenden Exzellenzclusterintegriert. Auch am Cluster zur

    Nachhaltigkeit ist das Zentrumbeteiligt. Ein anderes Beispielsind die in Freiburg besondersstarken Neurowissenschaften, dievielfältige ethische Fragen insbe-sondere in Bezug auf die Iden-tität des Menschen aufwerfen.Wir sind dabei, einen wissen-schaftlichen Austausch zwischenden Neurowissenschaften unddem Ethik-Zentrum zu institu-

    tionalisieren. Ein andererThemenbereich des Zen-trums sind die ethischenHerausforderungen eineralternden Gesellschaft.So ist aus der Grün-dungsinitiative heraus inKooperation mit der Me-dizin ein erster gemeinsa-mer Projektantrag zu denethischen Grenzen derAnti-Aging-Medizin ent-wickelt worden, der vomBundesforschungsmini-sterium als förderungs-würdig eingestuft wordenist.

    Uni-Magazin: KönnenSie auf Erfahrungen mitsolchen Kooperationen zu-rückgreifen oder betretenSie völliges Neuland?Maio: Dass es möglichist, eine Ethik-Institutionallein mit Drittmitteln zuunterhalten, zeigen unse-re Vorerfahrungen mit

    dem Verbundprojekt zum Statusdes Embryos oder mit der Bioe-thik-Nachwuchsgruppe zur Na-tur des Menschen, beides dritt-mittelfinanzierte Großprojekte,an denen fast alle Mitglieder desneuen Ethik-Zentrums beteiligtgewesen sind. Das neue Ethik-zentrum startet seine Arbeit so-mit auf der Grundlage einer be-reits bestehenden Kooperations-kultur an unserer Universität.

    Anita Rüffer

    6

    Fors

    chung

    EEiinn EEtthhiikk--ZZeennttrruumm ffüürr ddiiee UUnniivveerrssiittäättSynergie in Forschung und Lehre

    Giovanni Maio

  • DDie Umstel-lung derStudiengän-ge auf Bachelorund Master ist ander UniversitätFreiburg in vollemGange: Die Stu-diengänge werdennachhaltig refor-miert und neu ge-staltet. Um diesenProzess zu unter-stützen hat die Universität dasBOK-Projekt ins Leben gerufen.Was das ist und was BOK denStudierenden bringt, wollte dasUni-Magazin von dem Projekt-koordinator Rouven Sperling ge-nauer wissen.

    Uni-Magazin: Herr Sperling, wo-für steht BOK?Sperling: Die Abkürzung BOKsteht für die Berufsfeldorientier-ten Kompetenzen. Im Rahmender neuen Bachelorstudiengängebedeutet BOK, dass die Studie-renden neben ihren Fachinhaltenso genannte Schlüsselqualifikatio-nen haben müssen, die in jedemJob gebraucht werden aber auchfür jeden Job spezifisch sind. Uni-Magazin: Ein Beispiel bitte.Sperling: Als Chemiker brauchtman nicht nur allgemeine Eng-lischkenntnisse, sondern spezielleSprachkenntnisse dieses Fachbe-reichs, also berufsspezifische Qua-lifikationen. Genau diese Qualifi-kationen werden jetzt - übrigensin diesem Umfang zum erstenMal in Deutschland - in Zu-sammenarbeit mit der Wirtschaftund der Universität wissenschaft-lich ermittelt und integriert. Uni-Magazin: Wie kam es zurGründung des BOK-Projekts?Sperling: In den vergangenendrei Jahren wurden an der Univer-sität Freiburg berufsfeldorientierteKompetenzen am Zentrum fürSchlüsselqualifikationen (ZfS) vor

    allem für B.A.-Stu-diengänge aufge-baut. Die Herausfor-derung besteht nundarin, einerseits dasbisherige BOK-An-gebot für die erwar-tete stark ansteigen-de Studierendenzahlauszubauen und an-dererseits BOK füralle zukünftigen Ba-chelor-Studiengänge

    zu definieren; das betrifft vor al-lem den naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Und genauan diesem Punkt hat die Hoch-schulleitung das Career Centerund das ZfS damit beauftragt,sich Gedanken zu machen, wieauf die Herausforderung reagiertwerden und wie der berufsfeld-orientierte Teil gestaltet werdenkann. Die Aufgabe einer Univer-sität besteht nicht nur darin aus-zubilden, sondern dass die Absol-venten ganz konkret eine Chanceauf dem Arbeitsmarkt erhalten.Da das Career Center und dasZfS jedoch nicht die gesamteGrundlagenforschung leistenkönnen, ist das BOK-Projekt ent-standen. Uni-Magazin: Gemeinsam mitRuth Schiffer sind Sie seit August2005 mit der Projektkoordinationbeauftragt. Wie genau sieht IhreAufgabe aus?Sperling: Wir sind zuständig fürdie Umsetzung des Projekts. ImMoment gründen wir eine Pilot-gruppe, in der circa fünf Studien-fächer der Universität Freiburgund sechs bis acht Arbeitgeber ausder Wirtschaft vertreten sind. DieTeilnehmer der Pilotgruppe sollendie Aktionen begutachten undkonstruktiv Einfluss nehmen.Unsere weiteren Schritte sind eineBedarfsanalyse und Expertenin-terviews mit Fach- und Unterneh-mensvertretern, um herauszufin-den, welche Qualifikationen in

    der Wirtschaft gebraucht werdenund wo die Prioritäten bei denFächern liegen. Daraufhin wer-den wir in Zusammenarbeit mitanderen Universitätseinrichtun-gen BOK-Angebote entwickeln,die dann im ZfS in Lehrmoduleund am Career Center in neueBeratungs- und Vermittlungsan-gebote umgesetzt werden. Eineweitere Aufgabe liegt in der Infor-mation über Bachelor und Ma-ster. Es hat sich gezeigt, dass diemeisten Unternehmen nicht wis-sen, was die neuen Abschlüsse fürsie bedeuten. Mit dem BOK-Pro-jekt werden wir Aufklärungsar-beit leisten, die den Studierendenund der Universität zugutekommt.Uni-Magazin: Welche Firmenkonnten Sie bis jetzt für die Pilot-gruppe gewinnen?Sperling: Bisher haben die SickAG, die Industrie und Handels-kammer (IHK) und der DeutscheGewerkschaftsbund (DGB) ihreMitarbeit zugesagt. Mit weiterenTechnologie-, Finanz- und Con-sultancy-Firmen sind wir im Ge-spräch. Uni-Magazin: Was qualifiziert Siezur Mitarbeit beim BOK-Projekt?Sperling: Ich habe an der Univer-sität Freiburg unter anderem So-ziologie studiert und war in denvergangenen Jahren beim CareerCenter im Bereich Karrierefor-schung tätig. Das Thema der be-rufsfeldorientierten Qualifikatio-nen für einen erfolgreichen Berufs-einstieg ist somit schon länger einSchwerpunkt meiner Arbeit.Uni-Magazin: Ihr persönlicherWunsch für 2006?Sperling: Ich wünsche mir, dasswir durch unser Projekt einenBeitrag dazu leisten können, dassdie Bachelor-Studiengänge an dieExzellenz anknüpfen, die bislangdurch Magister und Diplom ge-währleistet war.

    sc

    AAuuss ddeemm HHöörrssaaaall iinn ddeenn JJoobbAlbert-Ludwigs-Universität geht neue Wege in der Vermittlung von Berufskompetenzen

    7

    Praxis

    Projektkoordinator Rouven Sperling

    IMPRESSUMFreiburger Uni Magazin

    Freiburg i. Br., Promo Verlag GmbH 2003Das Freiburger Uni-Magazin erscheint sechs-mal jährlich, dreimal im Sommer- und drei-mal im Wintersemester.Auflage jeweils 15.000 Exemplare

    Herausgeber:Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, derRektor, Prof. Dr. Wolfgang Jäger

    Redaktion:Kommunikation und Presse, Albert-Lud-wigs-Universität, Fahnenbergplatz, 79098 Freiburg, Telefon 0761/203-4301,Telefax 0761/203-4285E-Mail: [email protected] Opitz (itz)(verantwortlich) Mitarbeit:Dominik Busching, Silvia Cavallucci (sc),Prof. Dr. Andreas Henk, Oliver Prokein,Anita Rüffer, Peter Wieczorek Verantwortlich für die Seiten des Verbandesder Freunde der Universität e.V.: BärbelMielke. Verantwortlich für die Seiten derWissenschaftlichen Gesellschaft: ChristianeGieseking-Anz

    Fotos:Rüdiger Buhl, Dominik Busching, Caritas-wissenschaften Freiburg, Silvia Cavallucci,Andreas Henk, Institut für Volkskunde, Mi-chael Spiegelhalter, Unionsverlag

    Titelbild:Foto: Michael SpiegelhalterGestaltung: Dominik Busching

    Gestaltung:Promo Verlag GmbH, FreiburgAngelika Kraut (Layout)

    Verlag:PROMO VERLAG GmbH, Humboldtstraße 2, 79098 Freiburg, Telefon 0761/38774 -0 Telefax 0761/38775 - 55Geschäftsführer Günter EbiObjektleitung Udo Riva

    Anzeigen:PROMO VERLAG GmbH, Freiburg Telefon 0761/38774 -0 Telefax 0761/38775 - 55Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 4 vom 1. Januar 2002

    Druck- und Verarbeitung:Konkordia GmbH, Bühlgedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.

    Vertrieb:Kommunikation und Presse der Albert-Ludwigs-Universität FreiburgJahresabonnement Euro 13,–ISSN 0947-1251

    © Copyright bei Albert-Ludwigs-UniversitätFreiburg. Alle Rechte vorbehalten. Nach-druck, auch auszugsweise, nur mit Genehmi-gung der Redaktion. Namentlich gekenn-zeichnete Artikel geben nicht unbedingt dieMeinung des Verlages oder der Redaktionwieder. Für unverlangt eingesandte Manus-kripte und Bildungsunterlagen sowie für denInhalt der Anzeigen der Rubrik „Studenten-werk Freiburg“ übernehmen wir keine Haf-tung.Das nächste Freiburger Uni-Magazin er-scheint am 20. April 2006

  • Geförderte Existenzgründerseminare

    Für alle, die ein eigenes Unternehmen gründenwollen oder diesen Schritt bereits vollzogen haben,veranstaltet das Institut für Unternehmensgründung inFreiburg 3-tägige, nach den Bundesrichtlinien geförderte, Seminare. Behandelt werden u. a. Marketing, Rechtsform, Kalkulation, Steuer, Gewinn-ermittlung, Fördermittel und vieles mehr. Ferner kanndas Arbeitsamt den Start in die Selbständigkeit mitBeihilfen (Überbrückungsgeld, Ich-AG) erleichtern.Ebenso werden für Gründungen aus der Hochschulespezielle Programme angeboten. Jeder Teilnehmer er-hält -kostenlos- seminarbegleitende Unterlagen sowieein Zertifikat. Die Seminare finden regelmäßig statt.

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    Wochenendtermin: freitags 15 - 21 Uhr, samstags + sonntags 9 - 15 Uhr.

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    Tätigkeitsschwerpunkte:

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    Mietrecht

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    Holger BarthRechtsanwalt

  • DDas Land ist tausende vonKilometern weit weg undseine Hauptstadt Seoulgehört einem völlig anderen Kul-turkreis an. Nur 15 Prozent derMenschen bekennen sich zumchristlichen Glauben. Fünf biszehn Prozent sind Katholiken.Doch seit kurzem sind Freiburgund die koreanische Stadt festverbunden über ein Projekt derCaritaswissenschaft an der Al-bert-Ludwigs-Universität. Schon1997 engagierte sich der inzwi-schen emeritierte Direktor desArbeitsbereiches Caritaswissen-

    schaft und Christliche Sozialar-beit, Professor Dr. HeinrichPompey, für eine enge Zu-sammenarbeit mit Caritas Corea. Die Caritaswissenschaft gilt alsein besonderes Merkmal derTheologischen Fakultät in Frei-burg. Ihr Ziel ist es, das kirch-lich-caritative Handeln wissen-schaftlich zu begleiten. „Dahersind die Studiengänge interdiszi-plinär ausgerichtet“, sagt Profes-sor Dr. Klaus Baumann, Direk-tor des Arbeitsbereiches. DerTheologe und approbiertePsychotherapeut sucht in der Ca-

    ritaswissenschaft die wissen-schaftstheoretisch verantworteteVernetzung von Theologie,Psychologie, Wirtschaftswissen-schaften, Jura, Soziologie undMedizin im Dienste ihresGrundanliegens: Der kirchlichenfreien Wohlfahrtstätigkeit inunterschiedlichsten Initiativen,Einrichtungen, Krankenhäusern,Heimen oder ambulanten Dien-sten. Seit Baumann zum vergan-genen Wintersemester einen Rufan die Universität Freiburg ange-nommen hat, gewinnt das Pro-jekt Korea deutlich an Fahrt.

    Im Februar 2005 unterzeichne-ten der Rektor der Universität,Professor Dr. Wolfgang Jäger,und der Präsident von CaritasCorea, Bischof Dr. Lazzaro YouHeung Sik, eine Vereinbarungüber ein PostgraduiertenstudiumCaritaswissenschaft für leitendeMitarbeiter in Korea. Die Unter-schrift besiegelte ein schon aus-gearbeitetes Konzept von sechsmehrwöchigen Studienblöckenfür jeweils eine kleine Gruppevon circa 15 koreanischen Stu-dierenden. Den ersten Block mitVorlesungen und Exkursionen

    absolvierten die Koreaner im Fe-bruar/ März des vergangenenJahres und die nächste Gruppesteht bereit. Themen wie „Pasto-raltheologie der Gemeindecari-tas“, „Marketing in Non-Profit-Organisationen“ oder „Moral-theologie – Lebensethik“ warenTeil des Lehrangebots. „Geplantist das Postgraduiertenstudiumin mehreren Durchgängen bisEnde 2009“, erklärt Baumann alswissenschaftlicher Leiter. Partner in Korea ist das „Institu-te of Catholic Social Work andSocial Education – Caritas Aca-demy – of Caritas Corea“ in Se-oul. Im Zuge des Bologna-Pro-zesses wollen die Initiatoren dasbisher als Weiterbildung angeleg-te Studienprogramm als Master-Studiengang entwickeln, für dasunter den interessierten koreani-schen Universitäten noch der ge-eignete Partner bestimmt werdenmuss. Die koreanischen Caritas-Mitar-beiter sind unter anderem aktivfür kranke und behinderte Men-schen, in der Familien- und Al-tenhilfe, in der Asylhilfe und inder Erziehungsberatung. „Vieleder jungen Menschen sind ver-unsichert“, sagt Baumann. „Un-ter der Woche leben sie als Groß-stadtmenschen und am Woche-nende wechseln sie auf dem Landin ihre traditionellen Familien-verbände.“ Dazu spielt die Hilfefür Nordkorea eine immer grö-ßere Rolle. „Im September 2005ging erstmals eine offizielle Dele-gation von Caritas Corea nachNordkorea, um ein Saatgutwerkfür eine klimatolerante Kartoffel-sorte zu übergeben.“

    Für Baumann zielt die Arbeit inFreiburg und in Korea darauf ab,Sozialarbeit mit einem christ-lichen Profil wissenschaftlichweiter zu entwickeln. „Sozialar-beit soll wertorientiert handeln,wie es dem christlichen Welt-und Menschenbild entspricht.“Der engagierte Theologe reistselbst regelmäßig nach Koreaund hält dort caritaswissen-schaftliche Vorlesungen. „DerKontakt bleibt so nicht einsei-tig.“

    itz

    Lehre

    9CCaarriittaasswwiisssseennsscchhaafftt iinn SSeeoouull uunndd FFrreeiibbuurrggNeues Postgraduiertenstudium für koreanische Studierende

    Professor Baumann mit Studierenden und Gästen bei einem Seminar in derUniversität „Kkottongnae Hyundo of Social Welfare“ in Südkorea

    Universität „Kkottongnae Hyundo of Social Welfare“ in Südkorea

  • DDiagnose: Bruch des oberenSprunggelenks. Zwei jun-ge Ärzte in blauen OP-Kitteln und Mundschutz wollenden Verletzten betäuben. Der Pa-tient heißt Herr Meier und hat esvermutlich langsam satt. Schonden ganzen Tag liegt er auf demOperationstisch zwischen all dentechnischen Geräten, und bereitszum zweiten Mal bekommt erheute eine Vollnarkose. Aber da-für ist Herr Meier ja da. Er istkein Mensch aus Fleisch undBlut, sondern eine computerge-steuerte Puppe, ein Patientensi-mulator, und „Herr Meier“ istsein Spitzname. Mit ihm sollenMedizinstudenten an der Frei-burger Uniklinik lernen, mitdem täglichen Stress im OP um-zugehen. An echten Klinik-Pa-

    tienten können sie das natürlichnicht üben. Unter Leitung desärztlichen Direktors der Klinikfür Anästhesiologie und Intensiv-therapie, Professor Klaus Geiger,entstand deshalb für die Studen-ten eine sehr realistische Puppen-

    stube in Lebensgröße: Wo früherein leerer Kellerraum der Unikli-nik war, stehen jetzt ein Narkose-Beatmungsgerät, Röntgenschirmund Sprechanlage. Studenten,die bisher in Seminarräumen sit-zen mussten, legen jetzt Kittelund Mundschutz an. Und mit-tendrin liegt Herr Meier, der aus-sieht wie eine hoch entwickelteSchaufensterpuppe. Dr. AxelSchmutz, Dr. Christiane Freising

    und Dr. Christian Heringhausvom Simulations- und Trainings-zentrum der Anästhesie betreuendie Kursteilnehmer. „Wir habenhier ein sehr gutes Abbild derAlltagssituation“, erläutertSchmutz. „Außer, dass der Pa-tient nicht echt ist. Der Simula-tor verhält sich aber, als wäre erecht.“ Herr Meier ist seinen Kol-legen aus dem Schaufenster weitüberlegen. Er öffnet und schließtdie Augen, atmet, sein künstli-ches Herz pocht und Atmungund Kreislauf reagieren automa-tisch auf Medikamente.Seit einem Jahr ist es HerrnMeiers Los, dass Studenten ihnTag für Tag in Narkose versetzen.Jeweils zwei Studenten sind zu-sammen im Übungs-Operations-saal. Im Nebenraum sitzt Dr.Schmutz vor einem Laptop undsteuert die Puppe. Außerdemleiht er ihr über einen eingebau-ten Lautsprecher seine Stimme.Die Studenten müssen Infusio-nen verabreichen, Medikamenteauswählen, Schläuche anschlie-ßen und nebenbei noch beruhi-gende Worte für ihren Patienten

    finden. Bei ihnen ist Dr. Hering-haus und spielt den Anästhesie-Pfleger. Wenn mal was nichtklappt oder die Studenten etwasvergessen – Heringhaus nimmt’sgelassen. Mit launigen Kommen-taren wie „Soll ich vielleicht malirgendwas anschließen?“ greift erseinen Schützlingen unter dieArme.Alle Freiburger Medizinstuden-ten üben im 7. bis 9. Semester

    mit dem Simulator. „Die Kursekommen sehr gut an. Wir be-kommen viel positive Rückmel-dung“, freut sich Freising. Selbstbei freiwilligen Übungen amFreitagnachmittag könne mansich vor Anfragen kaum retten.In anderen Kursen dürfen auchausgebildete Ärzte Herrn Meierins Reich der Träume schicken.Damit es für sie schwierig genugwird, stellt der Simulator danneinen alten oder kranken Men-schen dar, zum Beispiel mitschwerem Asthma oder zu ho-hem Blutdruck. Beides lässt sicham Computer einstellen. DiePuppe reagiert dann automatischempfindlicher auf bestimmteMaßnahmen und Medikamente.Noch schwieriger wird die Ar-beit, wenn das Telefon im Opera-tionssaal ständig klingelt oder die

    Kommunikation innerhalb desTeams nicht so recht funktio-niert. Laut Schmutz ist die Situa-tion im OP aber nie aussichtslosfür Herrn Meier. Studenten undÄrzte fühlten sich oft wirklich fürden Simulator verantwortlich.Sie würden an ihren Fähigkeitenzweifeln, wenn ihrem künst-lichen Patienten etwas zustieße.Für die Kursleiter gilt daher dasGrundprinzip: „Herr Meier

    überlebt immer.“ DreißigtausendEuro hat die Puppe gekostet. Be-reitgestellt wurde sie im Rahmeneines Projekts der Deutschen Ge-sellschaft für Anästhesie und In-tensivmedizin (DGAI). Für dieAusstattung des Operationssaalsist noch einmal das Gleiche dazugekommen, außerdem gibt eslaufende Kosten für Unterhaltund Wartung. Bis jetzt wird mitdem Simulator nur gelehrt. For-schen könne man damit aberauch, meint Schmutz: Zum Bei-spiel über die Ursachen von Feh-lerentstehung im OP oder überKommunikationsmängel inkomplexen Situationen. „ImMoment machen wir das nochnicht“, sagt Freising, „aber es istin Planung.“

    Peter Wieczorek

    10

    Lehre

    NNaarrkkoossee ffüürr AAnnffäännggeerrUniklinik Freiburg bildet Studenten mit Patientensimulator aus

    Die Narkosepuppe bereit zum Eingriff

    „Herr Meier“ im Schock

    Patientensimulator im Einsatz: Medi-zinstudenten lernen mit Patienten um-zugehen

  • Lehre

    11

    EEigentlich sollte die Freibur-ger „Kriminologen-Befra-gung“ in der VorlesungKriminologie I des Privatdozen-ten der RechtswissenschaftlichenFakultät, Dr. Jörg Kinzig, dazudienen, den Teilnehmern dieMethoden der empirischen Sozi-alforschung nahe zu bringen.Was bei der anonymen Fragebo-generhebung mit den in derMehrheit angehenden Juristenim fünften und höheren Seme-ster herauskam, bietet darüberhinaus einen interessanten Ein-blick in das Sozialverhalten vonStudierenden. Kinzig führte diekombinierte Täter- und Opfer-befragung durch mit dem didak-tischen Ziel, die Teilnehmer mitInterview und schriftlichen Erhe-bungen vertraut zu machen unddie wissenschaftliche Neugierdezu wecken. Mit der „self-report“-Erhebung wurden die Krimino-logiestudierenden zum Legalver-halten, zum Umgang mit Alko-hol, Nikotin und illegalen Dro-gen, zur Opfererfahrung und zukriminalpolitischen Einstellun-gen, wie zur Todesstrafe und zurFolter, befragt. Alle Teilnehmerder Vorlesung machten mit, undso konnten die Antworten von34 Frauen und 17 Männern aus-gewertet werden.

    LLeeiicchhttee SSttrraaffttaatteenniimm VVoorrddeerrggrruunndd

    „Die Resultate sind nicht uner-wartet“, so Kinzig. Alle 51 Be-fragten gaben an, in ihrem Lebenmindestens eine Straftat began-gen zu haben. An der Spitze do-minieren leichte Delikte: So sind43 Personen schon einmal„schwarz gefahren“, Computer-

    software haben 31 Personen un-erlaubt kopiert und 23 Personenhaben schon einmal etwas ge-stohlen. Illegale Drogen konsu-miert haben 30 Studierende, alledavon Marihuana. Je drei Frauenund drei Männer gaben an, auchim letzten Monat vor der Befra-gung illegale Drogen konsumiertzu haben. Stimmen den Dozen-ten diese Ergebnisse bedenklich?„Es besteht kein Grund zur Sor-ge“, sagt Kinzig. Aus Befragun-gen Jugendlicher wisse man, dassDelinquenz „ubiquitär“ ist, dassalso viele Personen im Jugendal-ter Straftaten begehen. Dies hät-te aber zumeist nur episodenhaf-ten Charakter. Betrachte man dieErgebnisse der letzten zwölf Mo-nate bemerke man, dass die

    SScchhwwaarrzz ffaahhrreenn uunndd RRaauubbkkooppiieerreenn Wie delinquent sind Freiburgs Studierende?

    Straftaten deutlich abnähmen. Esbleibt nur noch das unerlaubteKopieren von Software und das„schwarz fahren“ an Straftatenmit einem größeren Umfangübrig. Ein Student hatte Kinzigin der Vorlesung gefragt, was wä-re, wenn jemand einen Mord an-geben würde. „Als Wissenschaft-ler geht es mir in erster Linie umdie Wahrheit“, erklärt Kinzig,deshalb versuche man in einer sogenannten Dunkelfeldbefragung„idealiter“ heraus zu finden, obund welche Straftaten die Leutetatsächlich begangen hätten.Froh war Kinzig dann doch, dassdie Freiburger Studierenden kei-ne schweren Straftaten genannthatten. Neben den Fragen zurTat sollten die Teilnehmer auch

    Opfererfahrungen benennen.Wie die Antworten zeigen, sinddiese bereits unter jungen Er-wachsenen verbreitet. Insgesamtwurde 36 Befragten schon ein-mal etwas gestohlen, vor allemGeld und Fahrräder. Neun derbefragten 34 Frauen gaben an,zum Dulden oder zur Vornahmesexueller Handlungen gezwun-gen worden zu sein, wobei es beisieben Personen beim Versuchblieb. Weitere sieben Frauenführten an, Opfer anhaltenderVerfolgung, Belästigung und sogenanntem Stalking geworden zusein, dagegen keiner der Männer.

    EEiinnsstteelllluunnggeenn wweerrddeenn ppuunniittiivveerr

    Die Jurastudentin Daniela Cern-ko wertete die Fragebogen mit ausund fand die praxisbezogeneUntersuchung sehr interessant.„Verblüfft hat mich, wie vieleKommilitonen angegeben haben,noch nie geraucht oder Alkoholgetrunken zu haben“, sagt dieStudentin. Überraschend und er-schreckend fand sie das Ergebniszur Todesstrafe: Neun Studieren-de befürworten die Todesstrafe fürausgewählte Delikte. Kinzig hat seine Untersuchungan die Jura-Studienanfänger-Be-fragungen der Universitäten Gie-ßen und Erlangen angelehnt. Re-gelmäßig werden dort bei Erstse-mestern der Rechtswissenschaf-ten Erfahrungen und Einstellun-gen abgefragt. Einzelne Punktehat er nach der Freiburger Aus-wertung mit Gießen verglichen.„Es hat sich ganz gut angepasstan das, was man von Gießenweiß“, so Kinzig. In Erlangenhatte die Auswertung der Befra-gungen über einen längeren Zei-traum ergeben, dass die Einstel-lungen insgesamt punitiver wer-den, das heißt, dass die Studien-anfänger immer härtere Sanktio-nen fordern. Für Kinzig spiegeltdieses Ergebnis den Zeitgeist wi-der.

    Kontakt: Kriminologen-Befra-gung, Dr. Jörg Kinzig. E-Mail:[email protected].

    sc

  • MMeeddiizziinniisscchhee FFaakkuullttäätt

    Der Rektor hat PD Dr. med. Jochen Seufert, UniversitätsklinikumWürzburg, den Ruf auf die Professur für Innere Medizin mitSchwerpunkt Endokrinologie / Diabetologie erteilt.

    PD Dr. Jochen Staiger, Universitätsklinikum Düsseldorf, hat denRuf auf die Professur für Zellbiologie (Fachgebiet Anatomie) an derMedizinischen Fakultät der Universität Freiburg angenommen.

    PD Dr. med. Bernhard Richter, Universitäts-klinik für Hals-, Nasen- und OhrenheilkundeFreiburg, hat den Ruf auf die Professur für Mu-sikermedizin angenommen.

    Der Rektor hat PD Dr. med. Thomas Benzing,Universitätsklinikum Freiburg, einen Ruf für dieProfessur für Nephrologie an der MedizinischenFakultät der Albert-Ludwigs-Universität erteilt.

    Professor Dr. Leena Bruckner-Tudermann, Der-matologie und Venerologie der Universitäts-Hautklinik Freiburg, hat ei-nen Ruf an die Medizinische Fakultät der Universität Zürich erhalten.

    PPhhiilloossoopphhiisscchhee FFaakkuullttäätt

    Dr. Thomas Flum, Kunstgeschichtliches Institut, wurde ab Januar2006 für die Dauer von drei Jahren zum Akademischen Rat ernannt.

    PD Dr. Eva Decker, Institut für Biologie II,wurde ab dem 15. Januar 2006 für die Dauer vondrei Jahren zur Akademischen Rätin ernannt.

    Professor Dr. Bernd Martin, Neuere und Neue-ste Geschichte, ist im Oktober 2005 in den ge-setzlichen Ruhestand getreten. Professor Martinwird jedoch im Rahmen der Vorbereitungen zumUniversitätsjubiläum bis zum 1. Oktober 2007weiter beschäftigt und bis zu diesem Zeitpunktam Historischen Seminar lehren.

    PD Dr. Sebastian Brather, Ur- und frühgeschichtliche Archäologie,hat den Ruf auf die Professur für frühgeschichtliche Archäologie undArchäologie des Mittelalters angenommen.

    FFaakkuullttäätt ffüürr MMaatthheemmaattiikk uunndd PPhhyyssiikk

    PD Dr. Jens Timmer, physikalisches Institut, wurde zum Universi-tätsprofessor im Fach Theoretische Physik, insbesondere StatistischePhysik, Stochastik, Nichtlineare Dynamik und deren Anwendungauf die Lebenswissenschaften, ernannt. Die Rufe an die Universitä-ten Birmingham und Warwick, Großbritannien, hat er abgelehnt.

    FFaakkuullttäätt ffüürr CChheemmiiee,, PPhhaarrmmaazziiee uunndd GGeeoowwiisssseennsscchhaafftteenn

    Mit der Ernennung zum Professor an der Martin-Luther-UniversitätHalle-Wittenberg wurde PD Dr. Kay Saalwächter, Institut für Ma-kromolekulare Chemie, zum 31. Oktober 2005 aus dem baden-württembergischen Landesdienst entlassen.

    Professor Dr. Bernhard Breit, Institut für Organische Chemie undBiochemie, hat einen Ruf an die Westfälische-Wilhelms-UniversitätMünster erhalten.

    Dr. Anke Hoffmann, Makromolekulare Chemie, SFB 428 - Struk-turierte makromolekulare Netzwerksysteme, wurde ab Januar 2006für die Dauer von drei Jahren zur Akademischen Rätin ernannt.

    FFaakkuullttäätt ffüürr AAnnggeewwaannddttee WWiisssseennsscchhaafftteenn

    Dr. Alexander Rohrbach, „European Molecular Biolgoy Laborato-ry“, Heidelberg, hat den Ruf auf die Professur für Optische Mess-und Prüfverfahren angenommen.

    Dr. Sebastian Will, Institut für Informatik,Bioinformatik, wurde ab Dezember 2005 fürdie Dauer von drei Jahren zum AkademischenRat ernannt.

    Professor Dr. Christoph Ament, Institut fürMikrosystemtechnik, hat einen Ruf an dieTechnische Universität Ilmenau erhalten.

    Der Rektor hat PD Dr. Christian Schindel-hauer, Universität Paderborn, den Ruf auf die Professur für Rech-nernetze und Telematik erteilt.

    NNaammeenn uunndd NNaacchhrriicchhtteenn

    NNeeuueerr VVoorrssiittzzeennddeerr ddeerr ZZUUMM IInntteerrnneett ee..VV..

    Professor Dr. Karl-Friedrich Fischbach, Institut für Biologie III,wurde zum Ersten Vorsitzenden des fünfköpfigen Vorstandes der„Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet e.V.“ (ZUM Internete.V.) gewählt. Unter www.ZUM.de finden Lehrer, Schüler und El-tern Hilfe zum sinnvollen Gebrauch des Internets und zur Unter-richtsvorbereitung. ZUM ist eine als gemeinnütziger Verein organi-sierte Initiative von Lehrern, die ehrenamtlich in ihrer Freizeit andem Ausbau des Bildungsservers arbeiten.

    AAuuss ddeenn FFaakkuullttäätteenn 12Aus

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  • EErrnneennnnuunngg zzuumm PPrrooffeessssoorr ffüürr CChhrriissttlliicchhee SSoozziiaallaarrbbeeiittNach seiner Emeritierung als Direktor des Arbeitsbereichs Caritas-wissenschaft und Christliche Sozialarbeit an der Universität Frei-burg, wurde Professor Dr. Heinrich Pompey von der TheologischenFakultät Cyrill und Methodius der Palacky-Universität in Olmütz/Tschechien zum Professor im Fachbereich der Sozial- und Caritasar-beit und damit zum Direktor des Lehrstuhls Christliche Sozialarbeiternannt.

    FFrreeiibbuurrggeerr MMeeddiizziinneerr mmiitt LLeeiibbnniizz--PPrreeiissaauussggeezzeeiicchhnneett

    Professor Dr. Peter Jonas, Physiologisches In-stitut, wurde der Leibniz-Preis durch dieDeutsche Forschungsgemeinschaft verliehen.Jonas erhielt die mit 1,55 Millionen dotierteAuszeichnung für die hervorragenden Ver-dienste, die er sich durch seine Arbeit in derNeurophysiologie an der Albert-Ludwigs-Uni-versität erworben hat.

    VVeerrlleeiihhuunngg ddeerr MMaarriinn DDrriinnoovv--MMeeddaaiilllleeaamm BBaannddee

    Professor Dr. Dr. h.c. Eckhard Weiher, Slavisches Seminar, hat dieMarin Drinov-Medaille am Bande durch die Bulgarische Akademieder Wissenschaften erhalten. Diese höchste Auszeichnung der Bulga-rischen Akademie wurde Weiher für seine Verdienste um die Bulga-rische Akademie der Wissenschaften, für seine großen wissenschaft-lichen Beiträge und die Publikation altbulgarischer mittelalterlicherWerke sowie für seine Lehr- und Herausgebertätigkeit verliehen.

    WWaahhll zzuumm „„CCoorrrreessppoonnddiinngg FFeellllooww““Der emeritierte Professor Dr. Detlef Liebs, Römisches Recht, Bür-gerliches Recht und Privatrechtsgeschichte der Neuzeit, ist zum„Corresponding Fellow“ der „British Academy“ in London gewähltworden.

    EErrnneennnnuunngg zzuumm CChhaaiirr ddeerr „„CCoommmmiissssiioonnoonn PPaarrttiicclleess aanndd FFiieellddss““

    Professor Dr. Gregor Herten, PhysikalischesInstitut, wurde zum Chairman der „Commis-sion on Particles and Fields“ durch die 25th„International Union of Pure and AppliedPhysics (IUPAP) General Assembly“ gewählt.Die Hauptaufgabe von IUPAP liegt darin, dieinternationale Zusammenarbeit in der Physikzu fördern.

    EEhhrreennmmiittgglliieedd ddeerr „„AAccaaddeemmiiaa NNaacciioonnaallddee MMeeddiicciinnaa““Professor Dr. Drs. h.c. Hubert Erich Blum, Medizinische Fakultät,wurde im November 2005 von der „Academia Nacional de Medici-na“ zum „Ausländischen Ehrenmitglied“ ernannt.

    AAuussggeezzeeiicchhnneettee FFoorrsscchhuunnggssaarrbbeeiitt zzuummTThheemmaa „„SSttaaddtt““

    Die sozialwissenschaftliche Dissertation von Dr. Katharina Man-derscheid, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, mit dem Titel „Mi-lieu, Urbanität und Raum. Soziale Prägung und Wirkung städtebau-licher Leitbilder und gebauter Räume“ wurde ausgezeichnet von der„Stiftung der deutschen Städte, Gemeinden und Kreise zur Förde-rung der Kommunalwissenschaften“ in Verbindung mit der „Carlund Anneliese Goerdeler-Stiftung“.

    EEhhrreennddookkttoorrwwüürrddee ffüürr PPrrooffeessssoorr RRoossssiiProfessor Dr. Enrico Luigi Rossi, Klassische Philologie, „Universitàdegli Studi di Roma ‚La Sapienza’“, wurde die Ehrendoktorwürdeder Albert-Ludwigs-Universität Freiburg verliehen.

    PPrrooffeessssoorr MMeerrtteellssmmaannnn eerrhhäälltt EEhhrreennpprrooffeessssoorrwwüürrddee

    Ende Oktober 2005 verlieh die „Universidad del Salvador“ in Bue-nos Aires dem Ärztlichen Direktor der Abteilung Hämatologie undOnkologie, Professor Dr. Roland Mertelsmann, die Ehrenprofessor-

    würde. Die Argentinische Universität würdigte damit die InitiativeProfessor Mertelsmanns, ein Austauschprogramm für Studierendeund junge Wissenschaftler der Universitäten del Salvador und Frei-burg einzurichten. Finanziell greift die Freiburger BioThera-Stiftungden jungen argentinischen Wissenschaftlern unter die Arme und bie-tet ihnen zur Finanzierung von Reise und Unterkunft ein Stipen-dium an. Kontakt und Anmeldung zum Austauschprogramm: Britta Goertz, Medizinisches Dekanat, Studiendekanat, Tel. 270-7232, Fax 270-7231, [email protected]

    Jonas

    Herten

    Überreichung der Urkunde der Ernennung zum Professor h.c. der Universidaddel Salvador, Buenos Aires, an Professor Dr. Roland Mertelsmann (links) durchMagnifizenz Juan Alejandro Tobias

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  • VVeerrlleeiihhuunngg ddeess BBaaddeenn--WWüürrtttteemmbbeerrgg--ZZeerrttiiffiikkaattss ffüürr HHoocchhsscchhuullddiiddaakkttiikk

    Der landesweite „Tag der Lehre“, der im November 2005 an derUniversität Hohenheim stattfand, bot zum zweiten Mal den Rah-men für die Verleihung der Baden-Württemberg-Zertifikate fürHochschuldidaktik. Zu den 93 Zertifikatsempfängern zählen neunLehrende der Universität Freiburg: Dr. Lieselotte Anderwald (Eng-lisches Seminar), Dr. Karin Birkner (Deutsches Seminar), Dr. Det-lev Degenhardt (Rechenzentrum), Dr. Stefanie Gärtner (Wald-bau-Institut), Dipl.-Phys. Markus Grumann (Institut für Mikrosy-stemtechnik), Lars Kabel M.A. (Institut für Volkskunde), Dr.Frank Reimers (Universitätsbibliothek), Frank Reiser M.A. (Ro-manisches Seminar) und Dr. Wilfried Sühl-Strohmenger (Univer-sitätsbibliothek). Nähere Informationen gibt es unter: www.hoch-schuldidaktik-bawue.de.

    NNeeuueerr VVoorrssiittzzeennddeerr ddeerr VVeerreeiinniigguunngg ddeerrDDeeuuttsscchheenn SSttaaaattssrreecchhttsslleehhrreerr

    Professor Dr. Friedrich Schoch wurde zum Vorsitzenden der Verei-nigung der Deutschen Staatsrechtlehrer gewählt.

    AAuusszzeeiicchhnnuunngg ffüürr PPrrooffeessssoorr ddeerr MMiinneerraallooggiiee

    Professor Dr. Reto Gieré, Mineralogisches Institut, wurde zum„Fellow of the Mineralogical Society of America“ ernannt.

    FFrreeiibbuurrggeerr PPrrooffeessssoorr iisstt MMiittgglliieedd ddeerrHHeeiiddeellbbeerrggeerr AAkkaaddeemmiiee ddeerr WWiisssseennsscchhaafftteenn

    Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften hat Professor Dr.Werner Frick, Institut für Neuere Deutsche Literatur, im Dezem-ber 2005 zu einem ordentlichen Mitglied gewählt.

    EExxzzeelllleennttee UUnniivveerrssiittäättIm Herbst 2005 belegte die Universität Freiburg beim bundeswei-ten 1. Staatsexamen im Fach Pharmazie in allen vier Fächern vor-derste Plätze und ist damit im Land Baden-Württemberg durchwegführend.

    PPrrooffeessssoorr RRoollaanndd ZZeennggeerrllee iisstt MMiittgglliieeddddeess SSttrraatteeggiieekkrreeiisseess „„MMiikkrroossyysstteemm--

    tteecchhnniikk uunndd SSyysstteemmiinnttee--ggrraattiioonn““

    Das Referat Mikrosystemtechnik im Bundes-ministerium für Bildung und Forschung(BMBF) hat Professor Dr. Roland Zengerle,Leiter des Lehrstuhls „Anwendungsentwick-lung“ aus der Fakultät für Angewandte Wis-senschaften der Universität Freiburg, in denneu gebildeten Strategiekreis „Mikrosystem-

    technik und Systemintegration“ berufen. Zu den Aufgaben des Stra-tegiekreises gehört unter anderem die strategische Beratung desBMBF hinsichtlich der inhaltlichen Weiterführung der Mikrosy-stemtechnik in Deutschland sowie der dafür erforderlichen Förder-politik.

    EEUU--KKoommmmiissssiioonn fföörrddeerrtt PPaarrttnneerrsscchhaaffttmmiitt CCAASSSS

    Die von Professor Dr. Dr. h.c. Hans-Herrmann Francke, Lehrstuhlfür Finanzwissenschaften und Monetäre Ökonomie, gegründetePartnerschaft mit der „Chinese Academy of Social Sciences“ (CASS)wird von der EU-Kommission gefördert.

    VVeerrlleeiihhuunngg vvoonn SSttiippeennddiieenn ddeerr AAlleexxaannddeerr vvoonn HHuummbboollddtt--SSttiiffttuunngg

    Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat ein Forschungsstipen-dium an Dr. Angel Xolocotzi Yanez, Mexico, sowie ein Roman Her-zog-Forschungsstipendium an Dr. George V. Bondor, Rumänien,verliehen. Beide Gastwissenschaftler werden im Philosophischen Se-minar II der Universität Freiburg aufgenommen und von ProfessorDr. Friedrich-Wilhelm von Herrmann wissenschaftlich betreut.

    FFoorrsscchhuunnggsspprreeiiss ffüürr NNaattuurrsscchhuuttzzDer Forschungspreis des Umweltberatungsbüros Hintermann &Weber AG, Reinach/ Schweiz, ging 2005 an Tobias Plieninger vonder Albert-Ludwigs-Universität. Plieninger hat den mit 5.000 Fran-ken dotierten Preis erhalten für seine Dissertation über die beweide-ten Steineichenbestände der spanischen Dehesas. Die Preisübergabefindet Ende Februar 2006 anlässlich der „Natur“ in Basel statt.

    BBaaddeenn--WWüürrtttteemmbbeerrggiisscchheerr GGeesscchhiicchhttsspprreeiiss vveerrlliieehheenn

    Der „Baden-Württembergische Geschichtspreis“ wurde im Novem-ber 2005 in Freiburg verliehen an Dr. Claudius Heitz, UniversitätFreiburg, und Dr. Karoline Rittberger-Klas, Universität Stuttgart.Der mit insgesamt 2.000 Euro dotierte Preis wird vergeben für her-ausragende Arbeiten von Nachwuchswissenschaftlern der Ge-schichtswissenschaft und benachbarter Disziplinen an den Univer-sitäten Freiburg, Heidelberg und Tübingen. Stifterin des Preises istdie Baden-Württembergische Bank.

    DDIIEENNSSTTJJUUBBIILLÄÄEENN 2255 JJAAHHRREE

    Dr. Helmut Wetzel, Psychologisches Institut, Abteilung für Klinische und EntwicklungspyschologieMartina Krenz, Institut für Biologie II / BotanikKarl-Otto Lorenz, Institut für Physikalische Chemie

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    Zengerle

  • DDIIEENNSSTTJJUUBBIILLÄÄEENN 4400 JJAAHHRREEAkademischer Direktor Dr. Günter Modjesch, Institut für Pharma-zeutische Wissenschaften

    VVEENNIIAA LLEEGGEENNDDII FFÜÜRR

    Dr. Barbara Beßlich, Neuere deutsche LiteraturgeschichteDr. med. Hans Henrich Bock, Experimentelle MedizinDr. med. Markus Braun-Falco, Dermatologie und VenerologieDr. med. Philipp Henneke, KinderheilkundeDr. med. Tobias Keck, ChirurgieDr. med. Elmar Kotter, RadiologieDr. med. Petra May, Experimentelle Medizin Dr. med. Robert Obermaier, ChirurgieDr. med. Frank Pfeffer, ChirurgieDr. med. Thomas Quaschning, Innere MedizinDr. Jussi Rintanen, Informatik Dr. med. Steffen Rosahl, NeurochirurgieDr. med. Jörn Oliver Saß, Klinische BiochemieDr. med. Arnd-Oliver Schäfer, RadiologieDr. med. Dr. med. dent. Ralf Schön, Mund-Kiefer-GesichtschirurgieDr. med. Martin Trepel, Innere MedizinDr. med. Wolfram Windisch, Innere Medizin

    MMeeddiieennpprreeiiss 22000055

    Mit dem ersten Platz des Medienpreises 2005 der Universität Frei-burg wurde Professor Dr.-Ing. Yiannos Manoli, Institut für Mikro-systemtechnik (IMTEK), für das Projekt „spicy Voltism“, einer inter-aktiven, webbasierten Lern- und Arbeitsplattform für elektrischeSchaltungen ausgezeichnet. Der zweite Preis ging an Professor Dr.Wolfgang Kessler, Betriebswirtschaftliches Seminar, für das Projekt„EG-Recht / Europäisches Steuerrecht“, den dritten Platz belegte „al-ma* - das uni.tv magazin“. Den Sonderpreis für Studierende erhieltTill Frieder Stumpf für das von ihm erstellte Lernmodul „’Die Wu-tach’ oder ’Der Rhein gräbt der Donau das Wasser ab’“. Das Ziel derAusschreibung ist es, die Mediennutzung an der Albert-Ludwigs-Universität zu fördern.

    SSoolliiddaarriittäätt mmiitt PPaakkiissttaann

    Freiburger Studierende unterschiedlicher Fakultäten organisiertenim Dezember 2005 eine Spendenaktion für die Erdbebenopfer in Pa-kistan. Insgesamt kamen 4.240 Euro für die Katastrophenhilfe vonUNICEF zusammen.

    ZZeehhnn JJaahhrree WWiisssseennss-- uunndd TTeecchhnnoollooggiiee--ttrraannssffeerr

    Die Zentralstelle Forschungsförderung und Technologietransfer(ZFT) der Universität und des Universitätsklinikums Freiburg feier-te im November 2005 ihr 10-jähriges Bestehen. Die Aufgabe derZFT ist es, Wissenschaftler beim Technologietransfer zu unterstüt-zen. Dazu gehören Vertragsabschlüsse mit der Wirtschaft, Patentan-meldungen, die Auslizenzierung dieser Patente sowie die Gründungneuer Unternehmen. In den vergangenen zehn Jahren haben dieUniversität und das Universitätsklinikum knapp 4.000 Verträge zuForschungsprojekten geschlossen, über 600 Patente angemeldet, wo-von 130 bereits erteilt sind, und 59 Unternehmen gegründet.

    Express

    15EEXXPPRREESSSS

    Studierende überreichen Dr. Karin Maurer (dritte von links) von der UNICEF-Arbeitsgruppe Freiburg die Spende

    AAkkttuueellll

    SSttaaddtt ddeerr WWiisssseennsscchhaafftt::FFrreeiibbuurrgg iisstt iimm FFiinnaallee

    Freiburg hat beim Wettbewerb „Stadt der Wissenschaft 2007“ ge-meinsam mit Aachen und Braunschweig die Endrunde erreicht.Im Oktober 2005 hatte sich Freiburg um den vom Stifterverbandder Deutschen Wissenschaft ausgeschriebenen Titel beworben.Gemeinsam haben die Universität, die Stadt, die Freiburger Wirt-schaft, Touristik und Messe (FWTM) und rund 100 weitereFachleute aus Wirtschaft, Politik und Kultur das Konzept mitdem Titel „Wissenschaft leben - Wege zur Nachhaltigkeit“ erar-beitet. Der Wettbewerb zielt darauf ab, für das Jahr 2007 Projek-te, Programme und Ideen zu entwickeln, wie eine noch weiter rei-chende Vernetzung zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen,Kultur, Wirtschaft und Stadt geschaffen werden kann. Geplantsind unter anderem Vorträge, Ausstellungen, Begegnungen zwi-schen Wissenschaftlern und Bürgern, Exkursionen sowie Pro-gramme für Kinder und Jugendliche. Rektor Jäger sieht den Wett-bewerb als „eine Chance, sich bundesweit als Wissenschaftsstadtzu positionieren, die auf der Basis einer Jahrhunderte alten Hoch-schultradition den Strukturwandel in das 21. Jahrhundert erfolg-reich vollzieht“. Der Siegerstadt winkt ein Preisgeld von 125.000Euro. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft fördertmit der Auszeichnung die nachhaltige Vernetzung zwischen Stadt,Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie der Wirtschaft.

  • 44.. SSttuuddeennttiisscchheess TThheeaatteerrffeessttiivvaall FFrreeiibbuurrgg.. JJeettzztt bbeewweerrbbeenn!!Das Studentenwerk Freiburg und dasWallgraben Theater veranstalten ge-meinsam im Sommersemester 2006„Freispiel“, das 4. Studentische Theater-festival in Freiburg. Vom 25. Mai biszum 03. Juni 2006 haben zehn studenti-sche Theatergruppen aus der Bundesre-publik, aus Österreich und der Schweizdie Chance, einem interessierten Publi-kum jeweils ein Sprechtheaterstück vor-zuführen. Die Gewinner erhalten einenPreis. Bewerbungsschluss ist der28.02.2006. Weitere Informationen un-ter: www.studentisches-theaterfestival-freiburg.de.

    DDiiee gguuttee IIddeeee:: SSppeennddeennaauuffrruuff zzuumm GGeebbuurrttssttaagg

    Professor Dr. Hans-Joachim Gehrke hat seinen 60. Geburtstag ei-nem guten Zweck gewidmet: Statt zu schenken, bat er Freunde, Ver-wandte und Kollegen um Spenden für die Universitäts-Kindertages-stätte Freiburg e.V. (Uni-Kita). Im Dezember 2005 überreichte erder Leiterin Elisabeth Akbar einen Scheck in Höhe von 1.465 Euro.Mit der Spende möchte Professor Gehrke betonen, wie wichtig dieTagestätte mit ihrer flexiblen Öffnungszeit für die Frauenförderungist. Dr. Ingeborg Villinger, erste Vorsitzende des Vereins, begrüßt dieAktion und hofft, dass die Idee ansteckend ist. Die Kleinen würde esfreuen: Sie träumen von einer zweiten Ebene mit Hochbett und Ku-schelecke.

    FFrreeiibbuurrggeerr SSiinnoollooggeenn bbeeiimm WWeettttbbeewweerrbb„„CChhiinneessee BBrriiddggee““

    Erstmals nahmen sechs Studierende der Sinologie Ende Mai 2005 andem deutschlandweiten Chinesisch-Wettbewerb „Chinese Bridge“ inBerlin teil. Eingeladen hatte die Chinesische Botschaft, um die deut-schen Vertreter für die internationale Endausscheidung in Peking zuermitteln, wo der Titel „Offizieller Botschafter der chinesischenSprache“ vergeben wird. Die Freiburger Sinologen errangen in Ber-lin drei 2. Plätze, die mit jeweils einem Stipendium für einen Stu-dienaufenthalt in China verbunden sind. Die Teilnehmer bereitetensich in einem speziellen Kurs der Freiburger Lektorin Dr. HaiyanHu-von Hinüber auf den Wettbewerb vor.

    FFeessttaakktt zzuumm 110000.. GGeebbuurrttssttaagg EEuuggeenn FFiinnkkss

    Im Dezember 2005 feierte die Albert-Lud-wigs-Universität den 100. Geburtstag desPhilosophen Eugen Fink. Unter dem The-ma „Das kosmische Dasein des Menschen“lud das Rektorat, das Husserl-Archiv Frei-burg, das Philosophische Seminar und dasStudium Generale zu einem Festakt insHaus „Zur Lieben Hand“ ein. Eugen Fink(1905-1975) war Privatassistent von Ed-mund Husserl und nach dem Krieg Profes-sor für Philosophie und Erziehungswissen-schaft an der Universität Freiburg. Er gründete das Freiburger Hus-serl-Archiv und war dessen erster Direktor. Das 1981 von FerdinandGraf an der Pädagogischen Hochschule Freiburg gegründete undvon ihm lange Jahre geleitete Eugen Fink-Archiv ist Anlaufstelle fürWissenschaftler aus aller Welt.

    UUnntteerrzzeeiicchhnnuunngg ddeess „„WWeettzzsstteeiinn--PPrreeiisseess““Thomas Bader, Geschäftsführer der Buchhandlung „Zum Wetz-stein“, stiftet zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses amPhilosophischen Seminar sowie am Kunstgeschichtlichen Institut derAlbert-Ludwigs-Universität, den „Wetzstein-Preis“. Die Vereinba-rung wurde im November 2005 unterzeichnet.

    Freiburger Studierende mit der Botschaftsrätin, Dr. Liu Jinghui (1. Reihe, 2.von links)

    Dr. Ingeborg Villinger, Elisabeth Akbar und Professor Gehrke (von links) bei derSpendenübergabe in der Uni-KitaEugen Fink

    16

    Expr

    ess

  • 33116600 JJaahhrree iimm DDiieennsstt ddeerr AAllbbeerrtt--LLuuddwwiiggss--UUnniivveerrssiittäätt

    Bei einem Empfang des Rektors der Albert-Ludwigs-Universität,Professor Dr. Wolfgang Jäger, wurden im November 2005 im Uni-seum 79 Dienstjubilare geehrt, die alle 40 Jahre im Dienst der Uni-versität Freiburg stehen. Der Rektor folgt damit einer guten Tradi-tion, einmal im Jahr alle Dienstjubilare sowie die Rektoratsmitglie-der und die Dekane zu einem Empfang einzuladen.

    SSttiimmmmeenn aauuss ddeemm „„BBoobbbbyy--CCaarr--GGhheettttoo““Ein Buch mit „Geschichten vom Vauban“ hat Dr. Andreas Kuntz,Professor für Europäische Ethnologie an der Albert-Ludwigs-Univer-sität, im Dezember 2005 herausgegeben. Die transkribierten Ton-bandaufnahmen und authentischen Erzählungen von „Vaubaunlern“und außenstehenden Beobachtern zu Autofreiheit, Bobby-Cars,antiautoritärer Erziehung und Nachbarschaftshilfe sind kurzweiligund amüsant zu lesen. Das Ergebnis der heterogenen Ansichten istin dem 92-seitigen Buch mit dem Titel „……da haben sie doch dieÖkos ausgewildert!“ nachzulesen. Das Buch ist im Freiburger Buch-handel erhältlich oder kann per E-mail unter: [email protected] angefordert werden. Preis: 7,80 Euro.

    DDiiee PPeesstt iinn FFrreeiibbuurrggDass auch die Freiburger Idylle trügen kann, erzählt die Autorin undKinderärztin Renate Klöppel in ihrem Roman „Die Farbe des Todesist Schwarz“ spannend und realitätsnah. Ort der Handlung ist dasfiktive Institut für Molekulargenetik der Universität Freiburg, indem ein vernichtender Anschlag auf die Bevölkerung vorbereitetwird. „Die Farbe des Todes ist Schwarz“ schließt sich chronologischan die Romane „Der Mäusemörder“ und die „Tote vom Turm“ an.Das Buch ist erschienen beim Schillinger Verlag Freiburg und ist imBuchhandel erhältlich. Preis: 9,50 Euro.

    PPrrooggrraammmm ddeerr AAkkaaddeemmiiee ffüürr wwiisssseenn--sscchhaaffttlliicchhee WWeeiitteerrbbiilldduunngg

    Themenschwerpunkte des Programms der Akademie für wissen-schaftliche Weiterbildung von Januar bis Juli 2006 sind: Führungund Management, Selbst- und Sozialkompetenz, Konfliktbewälti-gung/ Mediation, Gesundheitspädagogik und Gesundheitsmanage-ment. Information zu den Veranstaltungen und Terminen: Akade-mie für wissenschaftliche Weiterbildung e.V. Bertoldstr. 17, 79085Freiburg, 0761/203-4273 und unter www.akademie.uni-freiburg.de.

    ZZeennttrruumm ffüürr HHöörrggeesscchhääddiiggttee KKiinnddeerr

    In Sibiu in Rumänien ist unter anderem durch das Engagement derHals-, Nasen- und Ohrenklinik des Universitätsklinikums ein Zen-trum zur Betreuung hörgeschädigter Kinder entstanden. Nach fünfJahren kontinuierlicher Unterstützung mit Fördergeldern in Höhevon insgesamt 1.000.000 Euro des Bundesministeriums für wirt-schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, steht das Zentrumnun auf eigenen Beinen. Unter persönlichem Einsatz von Prof. Dr.Dr. h.c. Roland Laszig wurde Personal geschult und die technischeEinrichtung geplant und installiert.

    GGeeddeennkkttaaffeell ffüürr GGeerrttrruudd LLuucckknneerrSeit Dezember 2005 erinnert eine Gedenktafel am Werderring 4,dem Werthmann-Haus und damaligem Sitz der Zentrale des Deut-schen Caritasverbandes, an Gertrud Luckner. Die promovierteVolkswirtin arbeitete vor und nach dem zweiten Weltkrieg beim Ca-ritasverband und war von 1941 bis zu ihrer Verhaftung 1943 im

    Sonderauftrag des Erzbi-schofs Conrad Gröber aktivgegen die Judenverfolgung.Gertrud Luckner half ver-folgten Juden mit Auswei-sen, Geld, gefälschten Atte-sten, Kleidung, Medikamen-ten, Essen und sie vermittel-te Verstecke. In Israel wur-den ein Olivenhain und einSeniorenwohnheim nach ihrbenannt. In Freiburg erin-nern die Gertrud-Luckner-Gewerbeschule, der Ger-trud-Luckner-Saal in derSynagoge und zwei Stolper-steine an die Freiburger Eh-renbürgerin.

    IImmppeerriiuumm RRoommaannuumm -- LLaannddeessaauusssstteelllluunnggiinn KKaarrllssrruuhhee

    Unter dem Titel „Römer, Christen, Alamannen - Die Spätantike amOberrhein“ findet bis zum 26. Februar 2006 der zweite Teil der Aus-stellung „Imperium Romanum“ in Karlsruhe statt. Bei der Landes-ausstellung „Imperium Romanum“ handelt es sich um zwei thema-tisch sich ergänzende Ausstellungen an zwei Orten, Stuttgart (sieheUni-Magazin 6/2005) und Karlsruhe. In Karlsruhe steht die Spätan-tike als Epoche des Umbruchs im Blickpunkt. Mit dem Untertitel„Römer, Christen, Alamannen“ sind drei zentrale Felder genannt, dievon drei Freiburger Archäologen erschlossen werden. Die Fachver-treter sind Professor Dr. Hans Ulrich Nuber (Provinzialrömische Ar-chäologie), Professor Dr. Rainer Warland (Christliche Archäologie),Professor Dr. Heiko Steuer (Frühgeschichte und Archäologie desMittelalters). Die Professoren sind als wissenschaftlicher Beirat undals Autoren der drei Hauptbeiträge maßgeblich an der KarlsruherAusstellung beteiligt. Weitere Informationen gibt es unter: www.roemer2005.de.

    Oberbürgermeister Dieter Salomon und Rek-tor Wolfgang Jäger vor der Gedenktafel

    Ehrung für 40 Jahre Dienst

    Express

    17

  • UUngeachtet desInternet-Hypesund dem nach-folgenden Crash anden Börsen hat sich dasInternet im Stillen zueiner wirtschaftlich be-deutenden Unterneh-mensinfrastruktur ent-wickelt. E-Mails, Fir-menhomepages, Online-Bestellungen und Infor-mationsverbreitung: DasInternet ist aus der deut-schen Unternehmensweltnicht mehr wegzudenken.Zu diesem Ergebniskommt die aktuelle Studieder Reihe Electronic Com-merce Enquête, die bereitszum vierten Mal vom Insti-tut für Informatik und Ge-sellschaft, Abteilung Telematikder Albert-Ludwigs-UniversitätFreiburg, für den deutschenWirtschaftsraum erstellt wurde.Die Studie basiert auf einer fürDeutschland repräsentativenUnternehmensbefragung und istTeil des vom Bundesministeriumfür Bildung und Forschung(BMBF) im Forschungsschwer-punkt „Internetökonomie“ ge-förderten Projektes „PRE-MIUM: Preis- und Erlösmodelleim Internet“. Die Bedeutung des Internets alsKommunikationskanal zeigt sichan seiner Nutzung: Bedeutendfür die Unternehmen sind derzeitdie Informationsbeschaffungüber das Internet, die eigeneInternetpräsenz, das Bereitstellenvon Preis- und Produktinforma-

    tionen sowie der Onlinekontaktzum Kunden. So sind inzwischen94,4 Prozent der befragtenUnternehmen mit einer eigenenHomepage im Internet präsent,im Jahr 2000 waren eserst 55,8 Prozent. Mehrals 90 Prozent der Unter-nehmen stellen Produkt-informationen im Inter-net bereit, fast die Hälfteder Unternehmen zudemPreisinformationen. „MitPreis- und Produktinfor-mationen eines Unter-nehmens im Internetkönnen mehr Kunden alsbisher erreicht werden.

    Sie können schnel-ler und kostengün-stiger Preise undProdukte verglei-chen, was dieMarkttransparenzerhöht“, erklärt derProjektleiter Dr.Stefan Sackmann.

    „Die Unternehmen befürch-ten jedoch negative Reak-tionen auf Seite der Kun-den, wenn sie persönlicheDaten erheben und verar-beiten müssen, um die an-gebotenen Leistungen anindividuelle Bedürfnisseanzupassen“, so Sak-kmann.

    In der Zwischenzeit hatsich mit 45,7 Prozentnahezu die Hälfte derUnternehmen über dasInternet direkt mit In-formationssystemenanderer Unternehmenvernetzt. Darüber hin-aus haben sich mit 78Prozent bereits deut-lich mehr Unterneh-men innerbetrieblichüber Internettechno-logie vernetzt. Dochmit dem Ausbau des

    Internets zum Rückgrat derUnternehmen haben sich auchdie Probleme gewandelt. „Diebedeutendste Hürde bei der be-trieblichen Nutzung des Inter-

    nets wird inzwischen nicht mehrin technischen Unzulänglichkei-ten, sondern vor allem in der In-tegration des Internets in beste-hende Abläufe, Organisations-formen und Infrastrukturen ge-sehen“, erklärt Sackmann. AlteArbeitsabläufe in der „Old Eco-nomy“ lassen sich nicht immereinfach auf die neue Technologieübertragen. Unternehmensstruk-turen müssen verändert und an-gepasst werden, damit ein Unter-nehmen von den Vorteilen derInternettechnologie profitierenkann. Offene technische Sicher-heitsfragen können besonders beider Vernetzung von mehrerenUnternehmen zur Hürde werden

    Doch die Nutzung des Internetshat sich für die Unternehmen zueiner Notwendigkeit entwickelt,bringt jedoch per se keine Wett-bewerbsvorteile mehr. „Vielmehrzieht eine ‚Nicht-Nutzung’ Wett-bewerbsnachteile nach sich“, sagtSackmann.

    Oliver Prokein/Dominik Busching

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    Angew

    andte

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    ten ZZeehhnn JJaahhrree „„EE--CCoommmmeerrccee““

    Eine stille Revolution in deutschen Unternehmen

    Dr. Stefan Sackmann mit seinem Team

    Electronic Commerce Enquête: Die Studie der Telematik befragte 506 Unternehmen

    iinnffooAusführliche Informationen über dasProjekt sowie über den Bezug derumfangreichen Ergebnisbroschürefinden sich auf der Internetseitewww.telematik.uni-freiburg.de.

  • MMit einem Jubiläumsjahrfeiert die Albert-Lud-wigs-Universität 2007das 550-jährige Bestehen ihrerAlma mater. Das Festjahr stehtunter dem Motto „Freiburg - wirsind die Universität“ und - dasich die Hochschule auch alsinternationale Akteurin versteht– der englischen Variante „Brightminds for a better world“. DieJubiläumsbotschaft folgt derTradition einer modernen Uni-versität: Die Albert-Ludwigs-Universität versteht Bildung alsfundamentalen, gesellschaft-lichen Auftrag. „Dabei ist Exzel-lenz in Wissenschaft und Praxisdie zentrale Leitlinie“, so einAuszug aus der Jubiläumsbot-schaft. Mit dem Jubiläum soll dieHochschule einen „Schub derModernisierung“ erhalten. Indiesem Sinne möchte die Univer-sität nicht nur die Fakultätenund alle Mitglieder der Univer-sität in die Feierlichkeiten ein-binden, sondern auch die Stadtund die Region.

    IIddeeeenn ffüürr ddeenn EErrffoollgg

    Gefeiert wird vor allem im Som-mersemester 2007: Umwelttageim April, Festwoche und Wissen-schaftsmeile mit Kunst und Kul-tur auf dem gesperrten Werder-ring im Juli, ein Zukunftskon-gress im September und die Ur-aufführung eines Jubiläumskon-zerts im November. Für das Jubiläum wirbt seit De-zember 2005 ein „Fundraising“-Team Spenden und Sponsoren-gelder ein. Die Jubiläumsveran-staltungen sind abhängig vondem Erfolg der neuen Mitarbei-ter: Es werden nur Veranstaltun-gen, Tagungen und Ausstellun-gen angeboten, für die ausrei-chend finanzielle Mittel vorhan-

    den sind. Jede Fakultät kann einbis zwei Ideen einreichen. Bereitsjetzt sind über 120 Vorschlägefür das so genannte Kernpro-gramm eingegangen. Zu viele,weshalb strenge Kriterien ange-setzt sind: Wissenschaftliche Ex-zellenz, Einbindung der Studie-renden, Öffentlichkeitsnutzen

    und Medienrelevanz. Die Arbeitder „Fundraiser“ soll auch nachdem Festjahr weiter geführt wer-den: Die Finanzierung überSpenden und Sponsorengeldersoll zu einem normalen Bestand-teil der Universität werden.

    EErrhheelllleennddee WWiisssseennsscchhaafftt

    Als Beispiel für einen Teil desKernprogramms der Festwochesteht die Theologische Fakultätmit dem „Forum der Religio-nen“: Interessierten Bürgern undUniversitätsmitgliedern wird er-möglicht, die ReligionshäuserMünster, Moschee und Synagogein Freiburg zu besuchen, wissen-schaftlich begleitet durch Podi-umsdiskussionen und Vorträgevon renommierten Referenten

    und Religionsvertretern. „Er-leuchtend“ ist auch der Vorschlagder Fakultät für Chemie, Phar-mazie und Geowissenschaften:Mit „Feuer und Flamme, Schallund Rauch“ wollen auf der Wis-senschaftsmeile Werderring Leh-rende aus dem Fach Chemienach Einbruch der Dunkelheitspektakuläre Schauexperimente

    vorführen und erläutern. Zur Festwoche gehören ein inter-nationales Alumni-Meeting, eingeplanter Festakt mit Bundesprä-sident Professor Horst Köhler,ein ökumenischer Gottesdienstmit Kardinal Karl Lehmann, derUni-Sommerball und ein Som-merfest. Den Abschluss-Höhe-

    punkt des Festjahres bil-det das Klassikkonzertmit der Uraufführung ei-ner der Universität ge-widmeten Kompositionvon Wolfgang Rihm imKonzerthaus.Und das ist noch nichtalles: Zum Jubiläumsjahrhat sich Freiburg auf dieAusschreibung „Stadt derWissenschaft 2007“ be-worben und hat sich be-reits für die Endrundequalifiziert. Der mit125.000 Euro dotiertePreis ist vom Stifterver-band für die DeutscheWissenschaft ausge-

    schrieben und passt in das Jubi-läumsjahr: Ziel ist es, Projekte,Programme und Ideen zu ent-wickeln, die eine noch weiter rei-chende Vernetzung zwischenwissenschaftlichen Einrichtun-gen, Kultur, Wirtschaft undStadt schaffen. Auch über das Ju-biläumsjahr hinaus.

    sc

    Jubiläu

    m

    19

    Das Kernprogramm wird 2007von einem Rahmenprogrammeingefasst:Höhepunkte sind die Umwelt-tage vom 12.-14. April, die Ju-biläumsfestwoche vom 07.-14.Juli, ein Internationaler Zu-kunftskongress vom 20.-22.September und die Urauffüh-rung des Jubiläumskonzerts am04. November.

    555500 JJaahhrree AAllbbeerrtt--LLuuddwwiiggss--UUnniivveerrssiittäätt FFrreeiibbuurrggViele Ideen für das Festjahr

    LLeesseerrbbrriieeff:: ZZuumm SSiieeggeellEine erweiterte Erklärung zur Umschrift des Siegels der UniversitätFreiburg („Sigillum universitatis studii friburgensis brisgaudie“ / s.Uni-Magazin 06/2005) gibt Professor Dr. Maarten J.F.M. Hoenen,Philosphisches Seminar: „Universitas“ heißt nicht „Universität“ in un-serem modernen Sinne, sondern bedeutet „Gemeinschaft“, und zwardie Gemeinschaft der Lehrenden und Studierenden (universitas magi-strorum et scolarium). Was heute als „Universität“ verstanden wird, al-so die Institution oder den Ort, wird in dem Siegel mit „studium“ an-gedeutet, was damals soviel wie „Schule“ bedeutete. Korrekt übersetztheiße es also: „Siegel der Gemeinschaft (der Lehrenden und Studieren-den) der Schule von Freiburg im Breisgau“.

    Die Albert-Ludwigs-Universität feiert 2007 ihr 550-jähriges Bestehen

  • Als Nachfolger von Herrn Prof. Dr. Dr. Scharf � tritt Herr Dr. med. H.W. Lüdke, Dep. Arzneiforschung des Geriatrischen Instituts Freiburg, in die

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  • DDie Suche nach Erdöl undErdgas - da denken diemeisten spontan an die gi-gantischen Förderplattformen inder Nordsee. Weniger spektaku-lär, aber unter nicht minderabenteuerlichen Bedingungenwird in der Mongolei nach die-sen wichtigen Energierohstoffengeforscht. Mit Erfolg - dennwährend die Mongolei bislangeher durch reiche Bodenschätzean Kupfer, Molybdän und Goldbekannt war, haben vor einigenJahren Erdölfunde für erhebli-ches Aufsehen gesorgt. Es sinddiese Erdölvorkommen im Osten

    des Landes, nahe der chinesi-schen Grenze, die es auch Prof.Dr. Andreas Henk vom Geologi-schen Institut der UniversitätFreiburg angetan haben. Im Rah-men eines von der DeutschenForschungsgemeinschaft finan-zierten Projektes untersucht erdie geologischen Prozesse, die indieser Region zur Bildung derErdölvorkommen führten. DasProjekt wird in enger Zu-sammenarbeit mit der zuständi-gen staatlichen Stelle „Miningand Petroleum Authority ofMongolia“ und der TechnischenUniversität in der HauptstadtUlaan-Baatar durchgeführt. „DasEngagement ausländischer, ins-besondere chinesischer Firmenwird von den Mongolen mit ge-

    mischten Gefühlen verfolgt –nicht zuletzt auch, weil eigeneFachleute zur Beurteilung derLagerstätten fehlen“, sagt Henk. Deshalb bestehe ein wichtigerAspekt des Projektes im Wissens-transfer mit Schulungen fürmongolische Experten. Das Frei-burger Geologische Institut kannmit einer modernen Softwareaufwarten, um das Kohlenwas-serstoffpotenzial von Sediment-becken zu beurteilen. Solche Se-dimentbecken sind in Gebietenzu finden, in denen sich die Erd-kruste langsam abgesenkt hatund Erosionsprodukte aus den

    umgebenden Hochgebieten sichansammelten. Andreas Henk istmit seinen Mitarbeitern Buyan-Ariviijk Davaa, Peter Geerdtsund Marc Vogler im Herbst2005 zwei Monate zu For-schungsarbeiten in der Mongoleigewesen. Ziel war das circa25.000 Quadratkilometer großeTamtsag-Becken ganz im Ostendes Landes, wo gerade mit derErschließung einer Erdöllager-stätte begonnen wird. Da die Lagerstätten im zentralenTeil des Beckens in Tiefen vonknapp zwei Kilometer liegen undvon jüngeren Schichten verdecktwerden, sind die Geologen hierauf Tiefbohrungen angewiesen,um nähere Informationen überdie Lagerstättengesteine zu erhal-

    ten. Die Geländedaten werden inComputerprogramme einge-speist, die die Absenkung undAufheizung der Muttergesteinesowie die anschließende Einwan-derung von Erdöl und Erdgas indie Speichergesteine simulieren.„So können wir die Jahrmillio-nen der Erdgeschichte auf weni-ge Minuten Rechenzeitschrumpfen lassen“, sagt AndreasHenk. Die Geologen könnennicht nur rekonstruieren, wie be-kannte Lagerstätten entstandensind, sondern können Progno-sen abgeben, wo am ehesten mitweiteren Erdölvorkommen zurechnen ist und wie groß die Vor-räte und wie die Kohlenwasser-stoffe zusammengesetzt sind.

    SScchhaaff zzuumm FFrrüühhssttüücckk

    „Die Arbeitsbedingungen in derMongolei sind schon etwas aben-teuerlich“, erzählt AndreasHenk, „aber man wird entschä-digt durch eine spannende Geo-logie, eine wunderbare Land-schaft und sehr herzliche, gast-freundliche Menschen.“ Nur andas Essen konnten sich die Frei-burger Geologen beim bestenWillen nicht gewöhnen – Inne-reien vom Schaf, Stutenmilchund andere Köstlichkeiten sindfür mitteleuropäische Mägen nurschwer zu verdauen, insbesonde-re, wenn sie schon zum Früh-stück serviert werden. Wieder-kommen wollen die Geologenaber in jedem Fall. So ist für2007 eine gemeinsame Gelände-kampagne von Freiburger undmongolischen Geologie-Studie-rende geplant. Das Ziel sinddann Sedimentbecken im Zen-tral- und Westteil der Mongolei,die bislang erdölgeologisch kaumuntersucht sind. Denn auch fürdie Mongolei gilt der bekannteWerbeslogan: „Es gibt viel zutun, packen wir es an.“

    Prof. Dr. Andreas Henk

    Marc Vogler und Buyan- Arivijk Davaad (von links) prüfen Gestein in der Mon-golei

    EErrddöölleexxpplloorraattiioonn iinn ddeerr MMoonnggoolleeiiFreiburger Geologen untersuchen die Entwicklung von Sedimentbecken

    Forsch

    ung

    21

    Fördern von Erdöl im Tamtsag- Becken

  • „Warum ist es am Rhein soschön?“ lautete die Frage, mit dersich Studierende des Studien-gangs Europäische Ethnologiedes Instituts für Volkskunde derAlbert-Ludwigs-Universität in ei-nem dreisemestrigen Lehrfor-schungsprojekt auseinander setz-ten. Ihre Antwort(en) präsentie-ren sie seit dem 18. Januar 2006im UNISEUM mit der Ausstel-lung „Rheinblicke“. Die Ausstel-lung, die in Kooperation mitdem Badischen Landesmuseumstattfindet, verbindet zwei Lehr-veranstaltungen des Instituts undverknüpft damit die beiden spe-zifischen Felder Universität undMuseum: Das Proseminar „An-näherungen“ war darauf ausge-richtet, die Ergebnisse der Lehr-veranstaltung „’Warum ist es amRhein so schön?’ - Zum Lebenan, auf und mit einem Fluss“, alsAusstellung umzusetzen und da-mit zugleich Einblicke in das Be-rufsfeld Museum zu vermitteln.

    KKuullttuurrrraauumm RRhheeiinnDie angehenden Kulturwissen-schaftler beschäftigten sich imProjektseminar unter der Leitungvon Dr. Sabine Zinn-Thomas,Wissenschaftliche Assistentin amInstitut für Volkskunde, mit demRhein aus unterschiedlichen Per-

    spektiven: Mit dem Rhein alsNationalsymbol, Weltkulturerbe,Grenzgebiet, mit dem Rheintou-rismus und vor allem mit demRhein als Lebensraum. Besonde-res Interesse galt dabei demOberrhein und dem Mittelrhein.„Das Thema Rhein ist exempla-risch zu sehen“, so Zinn-Tho-mas. Der Rhein decke verschie-dene übergeordnete Themen desFachs Europäische Ethnologie ab

    wie Regional-, Tourismus- undStereotypforschung und Heimat.

    Die Studierenden hattendamit die Gelegenheit,Fragestellungen und Ar-beitsweisen des Fachskennen zu lernen und zuerproben. Mit dem Pro-seminar „Annäherungen“erhielten die Studieren-den „eine ‚Laborsitua-tion’, in der sie sich aufden Arbeitsplatz ‚Mu-seum’ vorbereiten konn-

    ten“, sagt Brigitte Heck, Lehrbe-auftragte und Mitarbeiterin amBadischen Landesmuseum inKarlsruhe. Die Teilnehmer hät-ten gelernt das Projekt „Ausstel-lung“ von A-Z umzusetzen. DieFragestellung „Warum ist es amRhein so schön?“ diente als rhe-torischer Aufhänger, da sich dar-in der Konstruktcharakter kul-turräumlicher Betrachtungswei-sen offenbare. „Früher hat die

    Wissenschaft Kulturräume kon-struiert und eine Beziehung her-gestellt zwischen Klima, Geogra-phie, Land und Leuten, heutegibt es diese abgeschlossenen Re-gionen nicht mehr“, so Zinn-Thomas. Die Vermarktung desMittelrheins habe aber noch mitdem Konstruktcharakter zu tun,„das wirkt noch nach“: AmMittelrhein habe sich ein Frem-denverkehrsbild der 50er Jahregehalten.

    MMiitt ddeemm RRaadd aammRRhheeiinn eennttllaannggMit Tagesexkursionen, wie etwazum Baseler Hafen und zumRheinpark bei Rastatt, erkunde-ten die Studierenden den Ober-rhein. Um sich ein Bild desMittelrheins zu machen, warendie Teilnehmer im Sommerseme-ster 2005 mit dem Fahrrad zweiWochen von Mainz nach Ko-blenz unterwegs. Die Teilnehmerhielten Referate, führten Inter-views, mischten sich unter dieTouristen und sammelten Ob-jekte für die Ausstellung. Bereitsvor der Exkursion hatten sich dieStudierenden mit den späterenExponaten auseinandergesetzt.„Es sollten Belegstücke gefundenwerden für eine besondere Er-innerungskultur in dieser Re-gion, die für ausländische Touri-sten sichtbar machen, was deut-sche Kultur darstellen soll“, soHeck. Die Studierenden hättendies mit „kritischer Fragestel-lung“ und „ironischem Blick“ ge-tan. Unter den Ausstellungs-stücken sind Schneekugeln mitLoreley, Poster, Postkarten, „Trä-nen“ der Loreley und klassischeStiche zur Rheinromantik zu fin-den. Neben den Fund- und Aus-stellungsstücken präsentieren dieStudierenden im UNISEUM ei-nen Film, den sie während derExkursion gedreht hatten. DerFilm dokumentiert die Verbun-denheit der Bevölkerung mitdem Rhein als Lebensraum. Offen bleibt nur noch die Frage:Warum ist es denn am Rhein soschön? „Es gibt keine wirklicheAntwort auf die Frage, wennman nicht das Volkslied dazu be-müht“, so Zinn-Thomas.

    Warum ist es am Rhein soschön?Warum ist es am Rhein soschön, am Rhein so schönWeil die Mädel so lustigUnd die Burschen so durstig!Darum ist es am Rhein soschön, am Rhein so schön!“

    Weitere Antworten gibt es imUNISEUM.

    WWaarruumm iisstt eess aamm RRhheeiinn ssoo sscchhöönn??Eine Ausstellung des Studiengangs Europäische Ethnologie im UNISEUM

    Kulinarische Köstlichkeiten vom Rhein

    iinnffoo

    „Rheinblicke“ ist vom 18.01. bis zum28.02.2006 im UNISEUM zu sehen.Öffnungszeiten: Do. 18.00-20.00 Uhr,Sa. 15.00-18.30 Uhr, So. 15.00-18.30Uhr.Sonderführungen am 25.01., 08.02.,22.02., jeweils um 18.00 Uhr.Das Begleitheft mit CD-ROM ist für2,50 Euro erhältlich.

    Lehre

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  • NNervenzellen pflegen inten-siven Kontakt untereinan-der, ohne dass der Menschdavon viel mitbekommt. Erstwenn der Signalfluss durch Ver-letzung oder angeborene Fehlergestört wird, ist die Medizin ge-fragt. Für eine Reihe von zentra-len Arbeiten zur Kommunika-tion zwischen Nervenzellen desmenschlichen Gehirns hat derFreiburger NeurophysiologieProfessor Peter Jonas (44) imDezember 2005 den Leibniz-Preis und damit den mit 1,55Millionen Euro höchstdotiertendeutschen Wissenschaftspreis er-halten. Schon eine Publikation im re-nommierten amerikanischenWissenschaftsmagazin Scienceim Juli 1998 machte Peter Jonaspreisverdächtig. Der Physiologehatte auf seinem Forschungsge-biet, der Kommunikation zwi-schen Nervenzellen, mit neuenexperimentellen Ergebnissen bis-her gängige Lehrmeinungen er-schüttert. Stand der Dinge warbis dahin, dass die Übertragungelektrischer Signale von einerNervenzelle zu einer anderendurch eine einzige chemischeSubstanz, den so genanntenNeurotransmitter erfolgt. Dankdieses Überträgerstoffes und sei-nem Zusammenspiel mit spezifi-schen Strukturen der Neuronenfunktioniert das menschlicheGedächtnis, lernen Kinder in derSchule Vokabeln oder gehorchenMuskeln dem Willen des Men-schen. Die Nervenzelle bildet ineiner Aufweitung ihrer Nerven-endigung, der Synapse, zahlrei-che Vesikel mit dem Neurotrans-mitter. Bei Erregung der Zellewird ein elektrisches Signal er-zeugt, das so genannte Aktions-potenzial. Die Zelle entlässt denTransmitter als chemisches Sig-nal in den Spalt, der sie von der

    nächsten Nervenzelletrennt. Rezeptoren dernächsten Zelle binden denBotenstoff und leiten dasSignal weiter. Rund hun-dert Milliarden Neuronenkommunizieren miteinan-der weitgehend nach die-sem vereinfacht dargestell-ten Prinzip. Jonas hat mitseiner Arbeitsgruppe unterkontrollierten Bedingungendurch Parallelableitungenvon Zellpaaren gezeigt, dassentgegen dem Prinzip „ein Neu-ron – ein Transmitter“ eine Ner-venzelle durchaus zwei verschie-dene Transmitter gemeinsamfreisetzen kann und damit daselektrische Signal in mehrerechemische Signale umwandelt. „Doch die zentralen Synapsensind schwierig direkt zu untersu-chen“, sagt der Physiologe. DerMediziner wählte als Modellsy-

    stem den Hippocampus. Als Ortfürs räumliche Lernen, das episo-dische Gedächtnis und Neubil-dung von Nervenzellen in derEingangsregion ist er gut unter-sucht und fällt durch eine über-sichtliche Struktur auf. „In derGroßhirnrinde finden wir sechsSchichten ohne eine klare Glie-derung“, erklärt Jonas, „währendim Hippocampus meistens drei

    klar von einander getrennteSchichten vorhanden sind.“ Dar-über hinaus haben Jonas und sei-ne Mitarbeiter nicht die 90 Pro-zent Hauptzelltypen im Hippo-campus untersucht, sondern sichfür Experimente an Schnittprä-paraten mit den restlichen, weni-ger bekannten zehn Prozent ent-schieden. Das sind vor allemhemmende Interneurone. „Siescheinen eine wichtige Rolle inder Netzwerkfunktion zu ha-ben“, erklärt Jonas. „Sie könnteneine Art Uhrensignal erzeugen,das als ein zeitlicher Referenz-punkt zur Kodierung von Infor-mationen in den Hauptneuronendient.“ Dahinter steckt die Suche nachmolekularen Mechanismen desLernens oder anders ausgedrüc-kt: Welche Prozesse sind notwen-

    dig, um flüchtige Infor-mationen auf Dauer imGehirn zu speichern?Neben einer verändertenGenexpression spielendie Stärke einer Synapse,die Anzahl ihrer Rezep-toren und die Menge anVesikeln mit