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Vorstudie Stand: 25.09.2019 Betreuung: ……………………….. (Unterschrift) planungsgruppe puche stadtplanung umweltplanung consulting gmbh 309 BP Vorstudie 1-b.docx Gemeinde Friedland Bebauungsplan Nr. 050 Photovoltaikanlagen „Vor dem Mühlenberge“ und „Schmiedeköpfe“, Ortschaft Niedergandern

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  • Vorstudie

    Stand: 25.09.2019

    Betreuung:

    ………………………..

    (Unterschrift)

    planungsgruppe

    puchestadtplanung umweltplanung consulting gmbh

    309 BP Vorstudie 1-b.docx

    Gemeinde Friedland

    Bebauungsplan Nr. 050 Photovoltaikanlagen „Vor dem Mühlenberge“ und „Schmiedeköpfe“, Ortschaft Niedergandern

  • Golmckesgraben 2

    37120 Bovenden

    IMPRESSUM:

    Projekt: Bebauungsplan Nr. 050 Photovoltaikanlagen „Vor dem Müh-

    lenberge“ und „Schmiedeköpfe“, Ortschaft Niedergandern,

    Gemeinde Friedland

    Projektnummer: 309 BP Vorstudie 1-b.docx

    Kommune: Gemeinde Friedland

    Groß Schneen

    Bönneker Straße 2

    37133 Friedland

    Auftragnehmer:

    Häuserstraße 1

    37154 Northeim

    Mitarbeiter: Dipl.-Ing. Mathias Flörke, M.Sc.

    Tessa Pfahl, M.Sc.

    Dipl. Geogr. Thomas Fatscher

    Lisa Egger, M.A.

  • 309 BP Vorstudie 1-b.docx

    I GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    INHALTSVERZEICHNIS

    1 Vorbemerkungen 3

    1.1 Rechtsgrundlagen 3

    1.2 Verfahren 3

    2 Hintergrund der Planung 4

    2.1 Aufstellungsanlass und Planungserfordernis 4

    2.2 Bedarfsnachweis 5

    2.3 Ziele und Zwecke der Planung 5

    2.4 Planungsalternativen 6

    2.5 Geltungsbereich 6

    2.6 Bestand 8

    3 Voraussichtliche Auswirkungen auf übergeordnete Planungen

    /Planungsvorgaben 8

    3.1 Raumordnung und Landesplanung 8

    3.2 Landschaftsschutzgebietsverordnung 10

    3.3 Erneuerbare-Energien-Gesetz (2017) 10

    3.4 Flächennutzungsplan 10

    4 Projektbeschreibung 13

    5 Auswirkung der Planung auf die städtebauliche Entwicklung

    und Ordnung 15

    5.1 Lage und Landschaftsbild 15

    5.2 Nutzungen 17

    5.3 Erschließung / Verkehr 18

    5.4 Immissionsschutz 18

    6 Beschreibung und Bewertung der Umwelt und der zu

    erwartenden Auswirkungen 18

    6.1 Checkliste zur Berücksichtigung der Belange des Umweltschutzes gemäß

    § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB 19

    6.2 Bemerkungen zur Checkliste 20

    6.2.1 Schutzgüter 20

    6.2.2 Schutzgebiete 23

    6.2.3 Landschaftsplan 23

    6.2.4 Klimaschutz 24

    6.2.5 Sonstiges 24

    6.3 Fazit 25

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    II GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    7 Festsetzungen 25

    8 Hinweise 25

    8.1 Gehölzpflanzungen 26

    8.2 Altlasten und Abfälle 28

    8.3 Bauzeitenregelung 28

    9 Städtebauliche Werte, Kosten 28

    ABBILDUNGSVERZEICHNIS

    Abbildung 1 Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 050 – Teilbereich „Schmiedeköpfe“ 7 Abbildung 2 Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 050 – Teilbereich „Vor dem

    Mühlenberge“ ..................................................................................................... 7 Abbildung 3 Darstellung „Schmiedeköpfe“ im wirksamen Flächennutzungsplan von 2006 11 Abbildung 4 Darstellung „Vor dem Mühlenberge“ im wirksamen Flächennutzungsplan von

    2006 .................................................................................................................. 11 Abbildung 5 13. Änderung des wirksamen Flächennutzungsplanes Teilbereich

    „Schmiedeköpfe“............................................................................................... 12 Abbildung 6 13. Änderung des wirksamen Flächennutzungsplanes Teilbereich „Vor dem

    Mühlenberge“ ................................................................................................... 13 Abbildung 7 Vorhabenskizze am Anlagenstandort „Schmiedeköpfe“ .................................. 14 Abbildung 8 Vorhabenskizze am Anlagenstandort „Vor dem Mühlenberge“ ...................... 15 Abbildung 9 Luftbild des Teilbereiches „Schmiedeköpfe“ ..................................................... 16 Abbildung 10 Luftbild des Teilbereiches „Vor dem Mühlenberge“ ......................................... 17

    TABELLENVERZEICHNIS

    Tabelle 1 Standortgerechte Bäume und Sträucher 26

    Tabelle 2 Flächenbilanz 28

  • 309 BP Vorstudie 1-b.docx

    3 GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    1 Vorbemerkungen

    1.1 Rechtsgrundlagen

    Rechtsgrundlage für die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 050 Photovoltaikanlagen „Vor

    dem Mühlenberge“ und „Schmiedeköpfe“, Ortschaft Niedergandern ist

    • das Baugesetzbuch in der Fassung der Bekanntmachung vom 03.11.2017 (BGBl. I S.

    3634),

    • die Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom

    21.11.2017 (BGBI. I S. 3786),

    • die Planzeichenverordnung (PlanzV) in der Fassung der Bekanntmachung vom

    18.12.1990 (BGBl. I, 1991, S. 58), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes

    04.05.2017 (BGBl. I. S. 1057),

    1.2 Verfahren

    Der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Friedland hat in seiner Sitzung am 11.03.2019 den

    Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 050 Photovoltaikanlagen „Vor dem Müh-

    lenberge“ und „Schmiedeköpfe“, Ortschaft Niedergandern gefasst. Der Aufstellungsbeschluss

    ist gemäß § 2 (1) BauGB i. V. m. § 1 (8) BauGB ortsüblich bekanntgemacht worden.

    Eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit nach § 3 (1) BauGB (frühzeitige Öffentlichkeits-

    beteiligung) in Verbindung mit der Beteiligung der Behörden und Träger öffentlicher Belange

    nach § 4 (1) BauGB fand nach Bekanntmachung am __.__.____ vom __.__.____ bis

    __.__.____ statt.

    Die Behörden und sonstige Träger öffentlicher Belange wurden mit Schreiben vom

    __.__.____ gemäß § 4 (1) BauGB bis zum __.__._____ beteiligt.

    Der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Friedland in seiner Sitzung am __.__.____ dem

    Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 050 Photovoltaikanlagen „Vor dem Mühlenberge“ und

    „Schmiedeköpfe“, Ortschaft Niedergandern, einschließlich der Entwurfsbegründung zuge-

    stimmt und seine öffentliche Auslegung gemäß § 3 (2) BauGB beschlossen.

    Die öffentliche Auslegung gemäß § 3 (2) BauGB des Entwurfs des Bebauungsplanes Nr. 050

    Photovoltaikanlagen „Vor dem Mühlenberge“ und „Schmiedeköpfe“, Ortschaft Niedergan-

    dern wurde nach Bekanntmachung am __.__.____ vom __.__.____ bis einschließlich

    __.__.____ durchgeführt.

    Die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange sowie die Nachbargemeinden wur-

    den mit Schreiben vom __.__.____ gemäß § 4 (2) und § 2 (2) BauGB beteiligt.

    Der Rat der Gemeinde Friedland hat in seiner Sitzung am __.__.____ den Bebauungsplan Nr.

    050 Photovoltaikanlagen „Vor dem Mühlenberge“ und „Schmiedeköpfe“, Ortschaft

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    4 GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    Niedergandern nach Prüfung der nach §§ 3 (2) und 4 (2) BauGB vorgebrachten Anregungen

    als Satzung beschlossen.

    2 Hintergrund der Planung

    2.1 Aufstellungsanlass und Planungserfordernis

    Die Bundesregierung hat den Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen und damit die von

    einem breiten gesellschaftlichen Konsens getragene Energiewende in Deutschland eingelei-

    tet. Damit verbunden ist der verstärkte Ausbau der regenerativen Energiequellen. Photovol-

    taikanlagen bieten sich optimal als Energiegewinnung an und sind auch in unseren Breiten-

    graden geeignet.

    Zudem lenken der weltweite Klimawandel, einschließlich der in Deutschland rechtlich veran-

    kerten Notwendigkeit zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung, sowie das damit verbun-

    dene Erfordernis zur Senkung der CO2-Emissionen den Fokus verstärkt auf die Nutzungsin-

    tensivierung der erneuerbaren Energien, zunehmend auch auf kommunaler Ebene.

    Photovoltaikanlagen zählen zu den erfolgversprechendsten Techniken zur Nutzung erneuer-

    barer Energien. Das im Jahre 2000 beschlossene „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ (EEG) för-

    dert zudem die Errichtung von Photovoltaik durch eine kostengerechte Einspeisevergütung.

    Mit dem EEG 2010 wird für Photovoltaikanlagen auf Ackerflächen eine Einspeisevergütung

    nur noch unter bestimmten Bedingungen gezahlt. Befindet sich eine Ackerfläche z.B. in ei-

    nem Bereich, der längs von Autobahnen oder Schienenwegen in einem Abstand bis zu

    110 m liegt, zählt diese als „Sonstige Fläche“ und ist somit förderfähig.

    Die Weidbusch GmbH & Co. KG beabsichtigt demnach in Friedland, Ortsteil Niedergandern an

    zwei Standorten im planungsrechtlichen Außenbereich Photovoltaik-Freiflächenanlagen (PV-

    Anlagen) zu errichten. Bei den Standorten handelt es sich bisher um landwirtschaftliche Flä-

    che bzw. Waldfläche. Beide Flächen grenzen nicht an im Zusammenhang bebaute Ortsteile

    an und sind bisher unbebaut.

    PV-Freiflächenanlagen sind keine im Außenbereich privilegierten Vorhaben. Da durch sie Be-

    einträchtigungen öffentlicher Belange zu erwarten sind, gelten für sie auch keine baupla-

    nungsrechtliche Zulässigkeit als sonstige Vorhaben im Außenbereich. Daher erfordert die

    bauplanungsrechtliche Zulässigkeit von PV-Anlagen im Außenbereich grundsätzlich die Auf-

    stellung eines Bebauungsplanes.

    Die Gemeinden haben gemäß § 1 (3) BauGB Bauleitpläne aufzustellen bzw. zu ändern, sobald

    und soweit es für die städtebauliche Entwicklung und Ordnung erforderlich ist.

    Der wirksame Flächennutzungsplan stellt für die Standorte Fläche für die Landwirtschaft so-

    wie Fläche für den Wald dar.

    Zur Baurechtsetzung ist, neben der Bebauungsplanaufstellung, die Änderung des Flächen-

    nutzungsplanes erforderlich. Die Plangebietsfläche hat insgesamt eine Größe von ca. 7,3 ha.

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    5 GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    Es bestehen keine Anhaltspunkte, dass bei der Planung Pflichten zur Vermeidung oder Be-

    grenzung der Auswirkungen von schweren Unfällen nach § 50 Bundes-Immissionsschutzge-

    setz zu beachten sind.

    2.2 Bedarfsnachweis

    Die Weidbusch GmbH & Co. KG beabsichtigt, den Bau von PV-Anlagen auf zwei Teilflächen in

    Niedergandern. Großflächige PV-Anlagen, die im Außenbereich als selbständige Anlagen er-

    richtet werden sollen, sind grundsätzlich nur im Rahmen der gemeindlichen Bauleitplanung

    zulässig.

    Da die Errichtung von PV-Anlagen mit Bodenversiegelung und einer eingeschränkten Ent-

    wicklung der natürlichen Vegetation einhergeht und Blendwirkungen zu berücksichtigen

    sind, die das Landschaftsbild beeinträchtigen können, ist es empfehlenswert, die Anlagen

    auf Flächen mit entsprechender Vorbelastung zu errichten. Die Fläche des Geltungsbereiches

    befindet sich in direkter räumlicher Nähe zur Bundesautobahn 38 bzw. Bahngleisen und ist

    demnach bereits vorbelastet.

    Aufgrund dieser Vorbelastungen beider Teilbereiche des Plangebietes und deren räumlich ab-

    getrennte Lage von Siedlungsstrukturen werden die in der Bebauungsplanaufstellung fest-

    gesetzten Flächen für die Errichtung von PV-Anlagen als besonders geeignet eingestuft.

    2.3 Ziele und Zwecke der Planung

    Folgende allgemeine Ziele und Zwecke liegen der Planung zur Aufstellung des Bebauungspla-

    nes zugrunde:

    • Auf zwei Flächen in Friedland, Ortschaft Niedergandern, sollen Photovoltaikfreiflä-

    chenanlagen errichtet werden.

    • Ein Bebauungsplan soll zur planungsrechtlichen Sicherung der beiden Bauvorhaben

    aufgestellt werden.

    • Konkret sollen die Flächen innerhalb des Geltungsbereiches im Rahmen der Be-

    bauungsplanaufstellung als Sonstiges Sondergebiet mit der Zweckbestimmung

    „Photovoltaikanlagen“ (SOPH) i.S.v. § 11 (2) BauNVO festgesetzt werden.

    • Um das Entwicklungsgebot zu erfüllen wird der Flächennutzungsplan im Parallel-

    verfahren zur Bebauungsplanaufstellung geändert (13. Änderung).

    • Die Belange von Boden, Natur und Landschaft werden im Rahmen einer Umwelt-

    prüfung gewürdigt und in einem Umweltbericht dokumentiert.

    • Die artenschutzrechtlichen Belange sollen in durch eine faunistische Untersuchung

    bzw. durch ein Artenschutzgutachten gewürdigt werden.

    • In dem Bauleitplanverfahren sollen alle öffentlichen und privaten Belange einbe-

    zogen werden. Ziel ist es, eventuell vorhandene, unterschiedliche Nutzungsan-

    sprüche zu harmonisieren, Vorgaben für eine geordnete städtebauliche Entwick-

    lung zu machen und den Bedarf nach Flächen für die Errichtung erneuerbarer

    Energieträger zu decken.

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    6 GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    • Zu diesem Zweck hat der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Friedland die Ein-

    leitung des Verfahrens zur Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 050 Photovoltaik-

    anlagen „Vor dem Mühlenberge“ und „Schmiedeköpfe“, Ortschaft Niedergandern

    beschlossen.

    2.4 Planungsalternativen

    Räumliche Alternativen

    In der Gemeinde Friedland finden sich keine vergleichbar geeigneten, verfügbaren und bereits

    erschlossenen Flächen für die Errichtung von PV-Anlagen auf Brach- bzw. vorbelasteten Flä-

    chen. Die Errichtung von Photovoltaikmodulen auf bereits bebauten Flächen (z.B. Dächern)

    sollte nicht als eine Alternative, sondern vielmehr als eine ergänzend zu verfolgende Mög-

    lichkeit gesehen werden.

    Das Lagekriterium entlang von Bundesautobahnen oder Schienenwegen weist die Flächen

    nach Erneuerbare-Energien-Gesetz den sogenannten „Sonstigen Flächen“ zu. Damit ist auf

    ihnen die Errichtung von PV-Anlagen gut geeignet und förderfähig.

    Inhaltliche Alternativen

    Unter Beachtung der direkten räumlichen Nähe zur Bundesautobahn bzw. zu Schienenwe-

    gen ist die alternative Nutzung im Plangebietes begrenzt. Eine Wohnnutzung beispielsweise

    kann nicht in Frage kommen. Die Fläche „Vor dem Mühlenberge“ ist durch ihre schmale Keil-

    lage zwischen zwei Verkehrsflächen nicht besonders attraktiv, ebenso die Fläche „Schmiede-

    köpfe“, deren Nutzung als Weihnachtsbaumkultur bereits abgängig ist. Für diese Gebiete

    wird eine gewerbliche Nutzung oder, wie im Rahmen der Bebauungsplanaufstellung geplant,

    eine Sondernutzung als am geeignetsten eingestuft, da es sich um Flächen handelt, die

    kaum eine andere Nutzungsmöglichkeit zulassen.

    Aufgrund der Förderfähigkeit als Standort für PV-Freianlagen gemäß EEG hat die Errichtung

    von PV-Anlagen in der Abwägung ein höheres Gewicht als beispielsweise die Ansiedlung von

    Gewerbe oder Industrie.

    2.5 Geltungsbereich

    Der Geltungsbereich liegt in der Gemeinde Friedland, in der Ortschaft Niedergandern und

    setzt sich aus zwei Teilbereichen zusammen.

    Der räumliche Geltungsbereich des Teilbereiches „Schmiedeköpfe“ wird wie folgt begrenzt:

    • Im Norden und Osten von den Bahngleisen (Halle – Hann. Münden)

    • Im Süden von einem Feldweg

    • Im Westen vom angrenzenden Wald

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    7 GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    Abbildung 1 Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 050 – Teilbereich „Schmiedeköpfe“

    Der räumliche Geltungsbereich des Teilbereiches „Vor dem Mühlenberge“ wird wie folgt be-

    grenzt:

    • Im Norden und Osten durch die Bundesautobahn 38

    • Im Südwesten und Westen durch die Bahngleise

    • Im Südosten durch ein kleines Waldstück

    Abbildung 2 Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 050 – Teilbereich „Vor dem Mühlenberge“

    Der Geltungsbereich umfasst insgesamt ca. 7,3 ha und wird planungsrechtlich für die Errich-

    tung von PV-Anlagen vorbereitet. Die Teilfläche „Vor dem Mühlenberge“ bemisst sich auf ca.

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    8 GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    3,7 ha, die Teilfläche „Schmiedeköpfe“ auf ca. 3,6 ha. Maßgeblich ist die zeichnerische Fest-

    setzung im Bebauungsplan.

    Räumlich umfasst die Bebauungsplanaufstellung die Flurstücke 79/2, 79/3, 79/4, Flur 3 („Vor

    dem Mühlenberge“) sowie die Flurstücke 128/3, 134, 340/125 und 346/135, Flur 2 („Schmie-

    deköpfe“) der Gemarkung Niedergandern.

    Maßgeblich ist im weiteren Verfahren die zeichnerische Festsetzung des Geltungsbereiches im

    Planteil des Bebauungsplanes.

    2.6 Bestand

    Bei der Fläche „Vor dem Mühlenberge“ handelt es sich um eine derzeit als Ackerland ge-

    nutzte Fläche. Das Gelände des Plangebietes liegt auf 195 m ü NN und weist keine nennens-

    werte Hanglage auf. An ihrer Nord- und Südseite wird sie jeweils durch Böschungen zur Au-

    tobahn bzw. zu Bahngleisen begrenzt. Dieser Teil des Plangebietes liegt etwa 900 m vom

    Siedlungsgebiet des Ortsteiles Reckershausen entfernt.

    Die Fläche „Schmiedeköpfe“ liegt unmittelbar südlich eines Bahndreiecks. Bei der Fläche han-

    delt es sich um eine in Gehölzbestände eingebettete, abgängige Weihnachtsbaumkultur. Die

    Geländehöhe steigt von Nordosten von 235 m ü NN auf ca. 245 m ü NN im Südwesten an.

    Die Fläche befindet sich direkt angrenzend an ein Gleisdreieck und bildet die südlichste Spitze

    des Gemeindegebietes von Friedland.

    3 Voraussichtliche Auswirkungen auf übergeord-

    nete Planungen /Planungsvorgaben

    Bei der Aufstellung von Bebauungsplänen sind die Ziele, Grundsätze, Darstellungen und Fest-

    setzungen übergeordneter Planungen zu beachten bzw. zu berücksichtigen.

    3.1 Raumordnung und Landesplanung

    Gemäß § 1(4) BauGB sind die Bauleitpläne den Zielen der Raumordnung anzupassen. Das Ge-

    genstromprinzip (§ 1 (3) ROG) ist anzuwenden. Demnach soll sich die Entwicklung, Ordnung

    und Sicherung der Teilräume in die Gegebenheiten und Erfordernisse des Gesamtraumes

    einfügen. Gleichzeitig sollen die Entwicklung, Ordnung und Sicherung des Gesamtraumes

    auch die Gegebenheiten und Erfordernisse seiner Teilräume berücksichtigen.

    Landesraumordnungsprogramm Niedersachsen (2017):

    Maßgebend ist das Landesraumordnungsprogramm Niedersachsen (LROP) von 2017. Dort

    heißt es in Bezug auf Photovoltaikanlagen:

    Raumordnungsziel 4.2 01:

    „Die Nutzung einheimischer Energieträger und erneuerbarer Energien soll unterstützt wer-

    den. Die Träger der Regionalplanung sollen darauf hinwirken, dass unter Berücksichtigung der

    regionalen Gegebenheiten der Anteil einheimischer Energieträger und erneuerbarer Energien

  • 309 BP Vorstudie 1-b.docx

    9 GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    insbesondere der Windenergie, der Solarenergie, der Wasserkraft, der Geothermie sowie von

    Biomasse und Biogas raumverträglich ausgebaut wird.“

    Die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 050 Photovoltaikanlagen „Auf dem Mühlenberge“

    und „Schmiedeköpfe“ trägt zur Erreichung dieses Raumordnungszieles bei.

    Die Plandarstellung des LROP enthält für das Gemeindegebiet der Gemeinde Friedland, wie

    im Übrigen für das gesamte niedersächsische Binnenland, keine zeichnerische Darstellung

    von Gebieten für Solarenergie. Durch die textliche Formulierung stellen sich die Ziele der nie-

    dersächsischen Landesregierung wie folgt dar:

    • Der Einsatz erneuerbarer Energien und somit auch der Solarenergie ist sinnvoll.

    • Der raumverträgliche Ausbau soll durch die Träger der Regionalplanung erfolgen.

    Regionales Raumordnungsprogramm Göttingen (2010):

    Maßgebend ist das Regionale Raumordnungsprogramm des Landkreises Göttingen aus dem

    Jahre 2010. Dort heißt es in Bezug auf Photovoltaikanlagen:

    Raumordnungsgrundsatz 4.2 01 – 4.2 02

    „Bei der Energieversorgung sind unter Berücksichtigung der Belange von Natur und Land-

    schaft – die Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energien wie Solar-, Wind- und Wasser-

    kraft […] in zunehmendem Maße auszuschöpfen und zu fördern. Bei der Nutzung von Solar-

    und Windkraft sind die Belange des Orts- und Landschaftsbildes besonders zu berücksichti-

    gen.“

    Durch die Planung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen wird dem Grundsatz der Raumord-

    nung, die Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energien in zunehmendem Maße auszu-

    schöpfen und zu fördern, Rechnung getragen. Die Belange des Orts- und Landschaftsbildes

    werden angemessen berücksichtigt.

    Darstellung im Regionalen Raumordnungsprogramm

    Das Plangebiet ist im RROP als Vorbehaltsgebiet Natur und Landschaft dargestellt. Außer-

    dem zusätzlich als Vorbehaltsgebiet Erholung.

    Vorbehaltsgebiete sollen gem. § 7 (3) Satz 2 Nr. 2 ROG bestimmten raumbedeutsamen

    Funktionen oder Nutzungen vorbehalten bleiben, denen bei der Abwägung mit konkurrie-

    renden raumbedeutsamen Funktionen oder Nutzungen besonderes Gewicht beizumessen

    ist.

    Außerdem ist der Geltungsbereich des Bebauungsplanes als Vorbehaltsfläche für die Land-

    wirtschaft – auf Grund hohen Ertragspotentials – im RROP Göttingen dargestellt.

    Kapitel 2.1 stellt dar, dass es sich bei den Flächen dennoch um sogenannte „Sonstige Flä-

    chen“ gem. EEG 2010 handelt, die sich für die Errichtung von PV-Freianlagen besonders an-

    bieten. In diesem Fall überwiegt das öffentliche Interesse nach einem geeigneten Standort

    für die Erzeugung von Erneuerbaren Energien das nach Fläche für die Landwirtschaft. Insbe-

    sondere, da die PV-Freianlagen nach der Nutzungsaufgabe (falls kein repowering stattfindet

    nach etwa 30 Jahren) vollständig zurückgebaut und die Flächen daraufhin wieder für die

    landwirtschaftliche Nutzung zur Verfügung stehen könnten.

  • 309 BP Vorstudie 1-b.docx

    10 GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    Nördlich angrenzend an den Teilbereich „Vor dem Mühlenberge“ verläuft die A38, die im

    RROP Göttingen als Vorranggebiet Autobahn dargestellt ist. Westlich davon sowie nördlich

    der Fläche „Schmiedeköpfe“ sind Schienenwege, die als Vorranggebiet Hauteisenbahnstrecke

    gelten, dargestellt. Die Planaufstellung verursacht keinen Konflikt mit diesen Darstellungen,

    da die Nutzungsanforderungen der Autobahn sowie der Bahngleise bei der Planung bzw. der

    Bauausführung im späteren Baugenehmigungsverfahren Berücksichtigung finden.

    3.2 Landschaftsschutzgebietsverordnung

    Beide Teilbereiche liegen innerhalb des Landschaftsschutzgebietes „Leinebergland“.

    Die Landschaftsschutzgebietsverordnung regelt in ihrem § 7 Vorhaben in Bauleitplänen in-

    nerhalb des Landschaftsschutzgebietes Leinebergland. Diese Verordnung befindet sich aktu-

    ell in der Offenlage und wird dahingehend geändert, dass unter anderem Photovoltaikanla-

    gen innerhalb des Landschaftsschutzgebietes zulässig werden:

    „Sollen in Bauleitplänen Windenergieanlagen, Bioenergieanlagen, sonstige Anlagen zur Erzeu-

    gung erneuerbarer Energien, Bestattungswälder[…] dargestellt oder festgesetzt werden, so

    sind diese Darstellungen oder Festsetzungen mit dieser Landschaftsschutzgebietsverordnung

    vereinbar, wenn der Landkreis im Aufstellungsverfahren zum Bauleitplan erklärt, dass diese

    Einrichtungen an der im Bauleitplan bezeichneten Stelle dem Charakter und dem besonderen

    Schutzzweck dieser Verordnung nicht widersprechen.“ (§ 7 (bzw. § 6) Entwurf – Verordnung

    zur Änderung der Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet „Leinebergland“)

    Nach Abschluss des Verfahrens zur Änderung der LSG-Verordnung steht die Aufstellung des

    Bebauungsplanes Nr. 050 nicht mehr im Konflikt zum Landschaftsschutzgebiet „Leineberg-

    land“.

    3.3 Erneuerbare-Energien-Gesetz (2017)

    Ziel und Zweck des Erneuerbare-Energien-Gesetzes ist es unter anderem, eine nachhaltige

    Entwicklung der Energieversorgung im Sinne des Klima- und Umweltschutzes anzustreben.

    Der Anteil des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms am Bruttostromverbrauch soll

    kontinuierlich gesteigert werden. Die geförderte Errichtung ist auf Flächen innerhalb eines

    110 m breiten Korridors entlang von Schienenwegen und Autobahnen möglich.

    Dieses Förderkriterium ist für beide Teilbereiche des Plangebietes (teilweise) zutreffend. Die

    Fläche „Schmiedeköpfe“ liegt nicht vollständig innerhalb des 110 m Korridors.

    3.4 Flächennutzungsplan

    Der wirksame Flächennutzungsplan der Gemeinde Friedland aus dem Jahr 2006 stellt die bei-

    den Teilbereiche wie folgt dar:

    Teilbereich „Schmiedeköpfe“: „Fläche für den Wald“. Südlich angrenzend an den Teilbereich

    ist eine Fläche als „Bestehende Ausgleichsfläche“ dargestellt und außerdem „Fläche für die

    Landwirtschaft“. An der Bahnlinie im Norden ist ein „Sondergebiet Bahn“ dargestellt. Die

    Fläche liegt innerhalb der Darstellung „Landschaftsschutzgebiet“.

  • 309 BP Vorstudie 1-b.docx

    11 GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    Teilbereich „Vor dem Mühlenberge“: „Fläche für die Landwirtschaft“. Östlich der Teilbereichs-

    fläche, auf der anderen Seite der Autobahn, stellt der FNP zwei „Bestehende Ausgleichsflä-

    chen“ dar. Parallel zur A38 ist eine 110 kV Hauptversorgungsleitung oberirdisch (Strom)

    durch die das Plangebiet verlaufend dargestellt. Die gesamte Fläche liegt innerhalb der Dar-

    stellung „Landschaftsschutzgebiet“.

    Abbildung 3 Darstellung „Schmiedeköpfe“ im wirksamen Flächennutzungsplan von 2006

    Abbildung 4 Darstellung „Vor dem Mühlenberge“ im wirksamen Flächennutzungsplan von 2006

  • 309 BP Vorstudie 1-b.docx

    12 GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    Gemäß § 8 (2) BauGB sind Bebauungspläne aus dem Flächennutzungsplan zu entwickeln.

    Eine Änderung des Flächennutzungsplanes von 2006 ist erforderlich, weil die Festsetzungen

    des Bebauungsplanes von den Darstellungen des Flächennutzungsplanes abweichen.

    Dies kann im vorliegenden Fall gemäß § 8 (3) BauGB im Parallelverfahren erfolgen.

    Im Zuge des Änderungsverfahrens soll der Flächennutzungsplan im Bereich des Plangebietes

    wie folgt geändert werden:

    Änderung der Darstellung von „Fläche für die Landwirtschaft“ und „Fläche für den Wald“ in

    „Sondergebiet für Erneuerbare Energien“.

    Diese Änderung dient dem Ziel des Ausbaus regenerativer Energiequellen. Sie beeinträchtigt

    nicht die geordnete städtebauliche Entwicklung der Gemeinde.

    Im Zuge dieser 13. Änderung des Flächennutzungsplanes wird außerdem aus Korrekturgrün-

    den die Darstellung des Waldes und der bestehenden Ausgleichsfläche zugunsten landwirt-

    schaftlicher Fläche zurückgenommen.

    Abbildung 5 13. Änderung des wirksamen Flächennutzungsplanes Teilbereich „Schmiedeköpfe“

  • 309 BP Vorstudie 1-b.docx

    13 GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    Abbildung 6 13. Änderung des wirksamen Flächennutzungsplanes Teilbereich „Vor dem Mühlen-

    berge“

    4 Projektbeschreibung

    Die Weidbusch GmbH & Co. KG beabsichtigt den Bau von Freiflächenphotovoltaikanlagen auf

    einer Fläche von insgesamt ca. 7,3 ha auf zwei Flächen im der Ortschaft Niedergandern.

    Die Solarmodule werden nach Südwesten („Vor dem Mühlenberge“) bzw. nach Süden

    („Schmiedeköpfe“) ausgerichtet.

  • 309 BP Vorstudie 1-b.docx

    14 GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    Abbildung 7 Vorhabenskizze am Anlagenstandort „Schmiedeköpfe“

    Quelle: Vorhabenbeschreibung Photovoltaikanlagen in Friedland; „Vor dem Mühlenberge“ und „Schmiedeköpfe“

    der Weidbusch GmbH & Co. KG vom 09.01.2019

  • 309 BP Vorstudie 1-b.docx

    15 GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    Abbildung 8 Vorhabenskizze am Anlagenstandort „Vor dem Mühlenberge“

    Quelle: Vorhabenbeschreibung Photovoltaikanlagen in Friedland; „Vor dem Mühlenberge“ und „Schmiedeköpfe“

    der Weidbusch GmbH & Co. KG vom 09.01.2019

    Nach der Errichtung der Photovoltaikanlagen erfolgt voraussichtlich eine Einsaat z.B. mit ei-

    ner Gras-/ Kleemischung auf den gesamten Flächen. Eine regelmäßige Mahd oder Bewei-

    dung muss erfolgen, aber keine Düngung.

    Sofern nach der Betriebsphase kein Repowering durchgeführt wird erfolgt der vollständige

    Rückbau der Anlagen, so dass die Flächen im Anschluss wieder einer anderen Nutzungsart

    zur Verfügung stehen.

    5 Auswirkung der Planung auf die städtebauliche

    Entwicklung und Ordnung

    5.1 Lage und Landschaftsbild

    Das Plangebiet ist in zwei Teilbereiche unterteilt, die keinen direkten räumlichen Zusammen-

    hang haben.

    Teilbereich 1 „Schmiedeköpfe“ liegt an der südlichen Spitze Friedlands am Drei-Länder-Eck

    (Niedersachsen, Thüringen, Hessen). Er liegt nur durch die Bahngleise (Halle – Hann. Münden)

  • 309 BP Vorstudie 1-b.docx

    16 GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    vom Ortsteil Eichenberg getrennt, nahe des Bahnhofes von Eichenberg. Östlich des Teilberei-

    ches befindet sich die Gemeinde Hohengandern, die zum thüringischen Landkreis Eichsfeld

    gehört. Bei der Teilfläche Schmiedeköpfe handelt es sich um eine abgängige Weihnachts-

    baumkultur.

    Die Fläche soll eingefriedet werden, was dem Schutz der PV-Freianlagen dient. Außerdem

    soll der Bereich unterhalb der PV-Anlage als Beweidungsfläche für Schafe genutzt werden.

    Das hätte eine abmildernde Wirkung auf den Eingriff in das Landschaftsbild an der Stelle.

    Abbildung 9 Luftbild des Teilbereiches „Schmiedeköpfe“

    Quelle: NIBIS® Kartenserver (2014) Luftbilder Niedersachsen -Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie

    (LBEG), Hannover. 2019

    Teilbereich 2 „Vor dem Mühlenberge“ liegt im Westen Friedlands, an der Bundeslandgrenze

    zu Hessen. Die nächstgelegenen Siedlungsbereiche sind im Nordosten Reckershausen und im

    Südosten Niedergandern. Die Fläche wird als Ackerland genutzt und hat aufgrund der Keil-

    lage zwischen zwei Verkehrswegen (A38 und Bahngleise Göttingen – Bebra) keine Bedeutung

    für das Landschaftsbild. Durch die Begrenzung der Fläche im Norden durch die A38 und im

    Süden durch die Bahngleise, die jeweils auf einem Damm geführt werden, ist die Fläche stark

    vorbelastet und als schmaler Schlauch ausgeprägt.

  • 309 BP Vorstudie 1-b.docx

    17 GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    Abbildung 10 Luftbild des Teilbereiches „Vor dem Mühlenberge“

    Quelle: NIBIS® Kartenserver (2014) Luftbilder Niedersachsen -Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie

    (LBEG), Hannover. 2019

    Das Landschaftsbild wird also an beiden Teilbereichen von Verkehrsflächen dominiert und

    zeichnet sich durch eine periphere Lage aus.

    Eine genaue Bewertung der Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch die geplante Nut-

    zung erfolgt im Umweltbericht.

    5.2 Nutzungen

    Die Nutzungsstruktur im Geltungsbereich zeichnet sich durch ackerbauliche Nutzung „Vor

    dem Mühlenberge“ bzw. aufgeforstete Fläche „Schmiedeköpfe“ (Weihnachtsbaumkultur)

    aus. Es handelt sich um den Außenbereich, der nicht direkt an im Zusammenhang bebaute

    Ortsteile angrenzt. Weitere Nutzungen im Umfeld des Plangebietes sind neben landwirt-

    schaftlicher Fläche bewaldete Fläche und Verkehrswege (Bundesautobahn bzw. Bahngleise).

    An die Teilfläche „Schmiedeköpfe“ grenzt westlich der Bahngleise ein Siedlungsgebiet der

    Ortschaft Eichenberg-Dorf an.

    Durch die Ausrichtung der Solarmodule ist eine Beeinträchtigung des Straßenverkehrs auf

    der A38 sowie des Bahnverkehrs auszuschließen. Eine mögliche Beeinträchtigung des Bahn-

    verkehrs westlich der Fläche „Vor dem Mühlenberge“ durch Lichtreflexionen kann durch die

    Verwendung von Solarmodulen mit reflexionsarmen Glasoberflächen vermieden werden.

    Die geplante Nutzung als Standort für PV-Anlagen steht nicht in Konflikt mit den angren-

    zenden Nutzungen.

  • 309 BP Vorstudie 1-b.docx

    18 GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    Durch die Planung kann der Geltungsbereich nicht mehr landwirtschaftlich bzw. als Weih-

    nachtsbaumkultur genutzt werden. Auf der Fläche „Schmiedeköpfe“ erfolgt vor der Errich-

    tung der PV-Anlage eine Rodung der Weihnachtsbaumkultur.

    Nach Nutzungsaufgabe und Rückbau der PV-Anlagen könnten die Flächen wieder beispiels-

    weise der Landwirtschaft zur Verfügung gestellt werden. Während der Nutzungsdauer ist

    unterhalb der PV-Anlagen beispielsweise eine Beweidung durch Schafe möglich.

    5.3 Erschließung / Verkehr

    Für den Teilbereich 1 „Schmiedeköpfe“ kann die Erschließung und somit die Feuerwehrzu-

    fahrt von der östlich verlaufenden K 122 oder von der südlich verlaufenden B 80 über einen

    Feldweg erfolgen.

    Für den Teilbereich 2 „Vor dem Mühlenberge“ kann die Erschließung über den östlichen Feld-

    weg aus Niedergandern erfolgen. Es ist ein an der westlichen Grenze des Plangebietes und

    den Bahngleisen verlaufender Erschließungsweg vorgesehen.

    Aufgrund der speziellen Nutzung auf den Flächen ist eine Erschließung für die Errichtung, die

    Wartung, eventuelle Notfälle und weitere Arbeiten zwingend erforderlich. Mit weiterem

    Ziel- und Quellverkehr ist nicht zu rechnen.

    Außerhalb der Bau- und Rückbauzeit der Anlagen ist kaum mit Verkehr zu rechnen weshalb

    die Auswirkungen auf den bestehenden Straßenraum als sehr gering eingeschätzt werden.

    5.4 Immissionsschutz

    Bei der im Plangebiet vorgesehenen Nutzungsart ist kein spezieller Schutz vor Immissionen

    notwendig. Die Lärmimmissionen beispielsweise, die durch die Autobahn entstehen, erzeu-

    gen keine negativen Auswirkungen auf das Vorhaben.

    Mit dem Auftreten schädlicher Immissionen ist in der Umgebung des Plangebietes nicht zu

    rechnen.

    6 Beschreibung und Bewertung der Umwelt und

    der zu erwartenden Auswirkungen

    Ziel des vorliegenden Vorentwurfes (Umweltbericht Stufe 1) ist es, die Umweltbelange an-

    hand einer Checkliste einer Kurzprüfung zu unterziehen, um bereits im Vorfeld mögliche Be-

    troffenheiten von Umweltbelangen herauszuarbeiten. Auf dieser Basis können der Detaillie-

    rungsgrad des Umweltberichtes sowie mögliche Bearbeitungsschwerpunkte festgelegt wer-

    den.

    Das Plangebiet setzt sich aus zwei Teilbereichen zusammen, für die teilweise unterschiedli-

    che Betroffenheiten bestehen können. Falls dem so ist werden jeweils die Betroffenheiten

    für Teilbereich 1 „Schmiedeköpfe“ und Teilbereich 2 „Vor dem Mühlenberge“ gesondert er-

    läutert.

  • 309 BP Vorstudie 1-b.docx

    19 GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    6.1 Checkliste zur Berücksichtigung der Belange des Um-

    weltschutzes gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB

    Belang

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    Schutzgüter

    Schutzgut Arten und Lebensgemeinschaften X

    Schutzgut Boden / Bodenwasserhaushalt / Grundwasser X

    Flächeninanspruchnahme X

    Schutzgut Oberflächengewässer X

    Schutzgut Klima / Luft X

    Wirkungsgefüge der Schutzgüter untereinander X

    Schutzgut Landschaftsbild X

    Biologische Vielfalt X

    Schutzgebiete / Geschützte Objekte

    Europäische Vogelschutzgebiete im Sinne der EU-Vogelschutzricht-linie 79/409/EWG

    X

    Gebiete der Flora-Fauna-Habitatrichtlinie (EU-Richtlinie 92/43/EWG)

    X

    Naturschutzgebiete gem. § 23 BNatSchG X

    Nationalparke gem. § 24 BNatSchG X

    Biosphärenreservate gem. § 25 BNatSchG X

    Landschaftsschutzgebiete gem. § 26 BNatSchG X

    Naturparke gem. § 27 BNatSchG X

    Naturdenkmale gem. § 28 BNatSchG X

    Geschützte Landschaftsbestandteile gem. § 29 BNatSchG X

    Gesetzlich geschützte Biotope gem. § 30 BNatSchG X

    Sonstige

    Umweltbezogene Auswirkungen auf den Menschen und seine Ge-sundheit sowie die Bevölkerung insgesamt

  • 309 BP Vorstudie 1-b.docx

    20 GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    Belang

    Betr

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    Umweltbezogene Auswirkungen auf Kulturgüter und sonstige Sachgüter

    X

    Vermeidung von Emissionen X

    Sachgerechter Umgang mit Abfällen und Abwässern X

    Nutzung erneuerbarer Energien X

    Sparsame und effiziente Nutzung von Energie X

    Darstellung von Landschaftsplänen X

    Darstellung von sonstigen Plänen, insbesondere des Wasser-, Ab-fall- und Immissionsschutzrechts (einschl. Wasserschutzgebieten WHG, Heilquellenschutzgebieten oder Überschwemmungsgebieten WHG)

    X

    Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität in Gebieten, in denen die durch Rechtsverordnung zur Erfüllung von bindenden Beschlüssen der Europäischen Gemeinschaft festgelegten Immissionsgrenz-werte nicht überschritten werden

    X

    Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Belangen der Schutzgü-ter, dem Menschen und Kultur- und Sachgütern

    X

    Auswirkungen durch Gebiete, die der Störfallverordnung unterlie-gen

    X

    6.2 Bemerkungen zur Checkliste

    Durch die Planungen werden Eingriffe in den Naturhaushalt vorbereitet.

    Es werden im Folgenden nur die Schutzgüter erläutert, für die eine Betroffenheit gesehen

    wird bzw. für die ein näherer Erläuterungsbedarf hinsichtlich der Betroffenheitseinstufung zu

    erkennen ist

    Eine kurze Auswirkungsanalyse soll die zu erwartenden Konflikte verdeutlichen. Eine Vertie-

    fung erfolgt nachfolgend im Umweltbericht Stufe 2.

    6.2.1 Schutzgüter

    Arten- und Lebensgemeinschaften / Artenschutz

    Teilbereich 1 „Schmiedeköpfe“ wird derzeit als Weihnachtsbaumkultur genutzt. Die Fläche

    selber und der direkt angrenzende Bereich übernehmen voraussichtlich wichtige Funktionen

    für verschiedene Arten und Lebensgemeinschaften.

  • 309 BP Vorstudie 1-b.docx

    21 GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    Außerdem liegt der Teilbereich in unmittelbarer Nähe zum Grünen Band (ehemalige inner-

    deutsche Grenze), einem Refugium für seltene und gefährdete Pflanzen- und Tierarten.

    Zur genaueren Beurteilung des Artenvorkommens im Plangebiet wurden eine faunistische

    Einschätzung sowie ein artenschutzrechtlicher Fachbeitrag für das gesamte Plangebiet in

    Auftrag gegeben, dessen Ergebnisse teilweise vorliegen bzw. sich in Abstimmung befinden.

    Die Ergebnisse der faunistischen Untersuchung und des artenschutzrechtlichen Fachbeitrags

    werden im Umweltbericht Stufe 2 gewürdigt und dort sofern erforderlich entsprechende

    Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung, Ausgleich und Ersatz bzw. CEF-Maßnahmen

    formuliert.

    Die Lebensraumstruktur in Teilbereich 2 „Vor dem Mühlenberge“ und den angrenzenden

    Bereichen ist aufgrund der ackerbaulichen Nutzung als homogen und die Artenvielfalt als

    entsprechend gering einzustufen. Dennoch kann auch innerhalb von solch intensiv genutz-

    ten und artenarmen Flächen ein Vorkommen einzelner geschützter Arten nicht ausgeschlos-

    sen werden.

    Zur genaueren Beurteilung des Artenvorkommens im Plangebiet wurden auch für diesen

    Teilbereich eine faunistische Einschätzung sowie ein artenschutzrechtlicher Fachbeitrag für

    das gesamte Plangebiet in Auftrag gegeben, dessen Ergebnisse teilweise vorliegen bzw. sich

    in Abstimmung befinden.

    Die Ergebnisse der faunistischen Untersuchung und des artenschutzrechtlichen Fachbeitrags

    werden im Umweltbericht Stufe 2 gewürdigt und dort sofern erforderlich entsprechende

    Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung, Ausgleich und Ersatz bzw. CEF-Maßnahmen

    formuliert.

    Flächen für PV-Anlagen werden aus Versicherungsgründen in der Regel eingefriedet, was

    dem Schutz der PV-Freianlagen dient. Diese Einfriedung wird zumindest für größere Tierar-

    ten eine Barriere darstellen. Es muss geprüft werden, inwieweit eventuell eine Unterbre-

    chung von Wanderkorridoren bestimmter Tierarten zu erwarten ist.

    Für beide Teilbereiche werden die Ergebnisse der faunistischen Untersuchung sowie eine

    eventuell anzuwendende Bauzeitenregelung für Gehölzrodungen im Umweltbericht Stufe 2

    noch genauer gewürdigt bzw. konkretisiert.

    Boden

    Die anvisierte Nutzung der Fläche als Standort für PV-Anlagen ist mit einer geringen Erhö-

    hung des Versiegelungsgrades verbunden. Es muss daher von einer Betroffenheit dieses Po-

    tenzialkomplexes ausgegangen werden.

    Durch die zu erwartende Versiegelung ist eine natürliche Bodenentwicklung in diesen Berei-

    chen nicht mehr möglich oder stark eingeschränkt, wodurch auch Auswirkungen auf das

    Wirkungsgefüge Boden mit Bodenwasserhaushalt, Bodenfunktion, Bodenorganismen etc.

    entstehen.

    Bodenumlagerungen oder Bodenverdichtungen werden vorrangig während der Bauphase

    auftreten, abhängig davon welcher Anlagentyp gebaut werden soll.

  • 309 BP Vorstudie 1-b.docx

    22 GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    Zu beachten ist zudem, dass durch die Überdeckung des Bodens mit Solarmodulen eine Ver-

    schattung des Bodens stattfindet und sich wahrscheinlich das Mikroklima und damit die

    Flora und Fauna ändern werden.

    Im Umweltbericht Stufe 2 muss eine Auseinandersetzung mit den Belangen des Bodens

    stattfinden, um im Rahmen einer Erheblichkeitseinschätzung entsprechende Aussagen zur

    möglichen Kompensation formulieren zu können.

    Flächeninanspruchnahme

    Durch die Planung wird die Inanspruchnahme von Flächen vorbereitet. Bei dem Plangebiet

    handelt es sich um Flächen, die bisher ackerbaulich bzw. als Weihnachtsbaumkultur genutzt

    werden und aus planungsrechtlicher Sicht kein Bauland sind.

    Obwohl die Flächen nicht großflächig versiegelt werden, wird es zu anlagenbedingten Boden-

    versiegelungen durch Fundamente, Betriebsgebäude, den eventuellen Ausbau der Zufahrts-

    wege etc. kommen. Außerdem kann es zu baubedingten Teilversiegelungen kommen durch

    geschotterte Lager- und Abstellflächen oder Baustellenstraßen.

    Insgesamt ist der Grad der Versiegelung auf einer Fläche für PV-Anlagen jedoch voraussicht-

    lich gering.

    Im Umweltbericht Stufe 2 muss eine Auseinandersetzung mit der Flächeninanspruchnahme

    stattfinden.

    Landschaftsbild

    Beide Teilbereiche befinden sich nicht direkt an Siedlungsbereiche angeschlossen. Die Fläche

    „Schmiedeköpfe“ liegt in mittelbarer Distanz zu einem Siedlungsgefüge. Als räumliche Barri-

    ere befinden sich dazwischen Bahngleise. Die Fläche „Vor dem Mühlenberge“ kann als perip-

    here Lage bezeichnet werden.

    Das Landschaftsbild ist aufgrund der räumlichen Nähe zu Autobahn bzw. Schienenwegen an

    beiden Teilbereichen bereits stark vorbelastet.

    Teilbereich 1 „Schmiedeköpfe“ liegt an der südlichen Spitze Friedlands am Drei-Länder-Eck

    (Niedersachsen, Thüringen, Hessen). Die Fläche liegt nur durch die Bahngleise getrennt, öst-

    lich des Ortsteils Eichenberg, nahe des Bahnhofes Eichenberg. Östlich des Teilbereiches befin-

    det sich die Gemeinde Hohengandern, die zum thüringischen Landkreis Eichsfeld gehört. Bei

    der Teilfläche Schmiedeköpfe handelt es sich um eine abgängige Weihnachtsbaumkultur.

    Teilbereich 2 „Vor dem Mühlenberge“ liegt im Westen Friedlands, an der Bundeslandgrenze

    zu Hessen. Die nächstgelegenen Siedlungsbereiche sind im Nordosten Reckershausen und im

    Südosten Niedergandern. Die Fläche wird als Ackerland genutzt und hat aufgrund der „Keil-

    lage“ zwischen zwei Verkehrswegen (BAB 38 und Bahngleise) keine nennenswerte Bedeu-

    tung für das Landschaftsbild.

    PV-Anlagen sind technische Anlagen, die sich von der natürlichen Landschaft optisch abhe-

    ben. Im unmittelbaren Nahbereich werden die Anlagen auch in ihren technischen Einzelhei-

    ten wahrnehmbar sein.

    Mit der Errichtung von Photovoltaikanlagen können optische Störungen durch die Anlagen-

    module verbunden sein, die sich im Zusammenwirken von Landschaftsbild und Mensch

  • 309 BP Vorstudie 1-b.docx

    23 GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    negativ zeigen können. Es sind z.B. Lichtreflexe und Spiegelungen, Polarisationen des reflek-

    tierenden Lichtes, Silhouetteneffekte etc. möglich.

    Aufgrund der Lage der beiden Teilbereiche des Plangebietes sind die anlagenbedingten mög-

    lichen Auswirkungen als gering einzustufen. Reflexionen sind, je nach Sonnenstand, zeitlich

    begrenzt zwar möglich, benachbarte sensible Nutzungen wie Wohngebiete etc. sind dadurch

    aber voraussichtlich nicht betroffen.

    Die Positionierung der Anlagen in unmittelbarer Nachbarschaft zur Autobahn bzw. zu den

    Schienenwegen kann als Maßnahme zur Vermeidung beurteilt werden.

    Die Auswirkungen auf das Landschaftsbild sind im Umweltbericht Stufe 2 genauer zu be-

    trachten. Dort wird auch genauer auf die Topographie in Verbindung mit der Einsehbarkeit

    der geplanten PV-Anlagen eingegangen.

    Biologische Vielfalt

    Die beiden Teilbereiche des Plangebietes weisen ein unterschiedliches Maß an biologischer

    Vielfalt auf. Während Teilbereich 2 „Vor dem Mühlenberge“ aufgrund der Lage und Vornut-

    zung keine hohe biologische Vielfalt aufweist, weist Teilbereich 1 „Schmiedeköpfe“ und ins-

    besondere dessen direkte Umgebung eine hohe biologische Vielfalt auf.

    Durch die Planung wird eine Beeinträchtigung der biologischen Vielfalt erwartet. Die Weih-

    nachtsbaumkultur ist jedoch ohnehin abgängig und würde auch ohne Planung entfernt

    werden. Andererseits besteht unterhalb der PV-Anlagen die Möglichkeit, die Einsaat einer

    vielfältigen und insektenfreundlichen Gras- und Kleemischung vorzunehmen, was den Ein-

    griff mindern würde.

    Der Umweltbericht Stufe 2 geht intensiver auf die Biotopstrukturen innerhalb des Plangebie-

    tes ein und wird Aussagen dazu treffen, wie erheblich die Beeinträchtigung der biologischen

    Vielfalt ist. Außerdem werden darin Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung kon-

    kretisiert.

    6.2.2 Schutzgebiete

    Beide Teilbereiche liegen innerhalb des Landschaftsschutzgebietes „Leinebergland“. Die

    Landschaftsschutzgebietsverordnung soll allerdings dahingehend geändert werden, dass

    Photovoltaikanlagen künftig innerhalb der Grenzen des Landschaftsschutzgebietes zulässig

    sind. Die Änderung der Landschaftsschutzgebietsverordnung befindet sich bereits im Verfah-

    ren, so dass diesbezüglich keine Konflikte zu erwarten sind.

    6.2.3 Landschaftsplan

    Inhalte und Darstellungen von Landschaftsplänen müssen im Umweltbericht beachtet wer-

    den. Für den Bereich des Plangebietes wurden im Landschaftsplan der Gemeinde Friedland

    Aussagen getroffen und Maßnahmen formuliert.

    Im Landschaftsplan der Gemeinde Friedland sind folgende Informationen für das Plangebiet

    dargestellt:

  • 309 BP Vorstudie 1-b.docx

    24 GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    Böden:

    • Teilbereich 1 „Schmiedeköpfe“: Weitgehend ungestörte Böden mit dichter Vegetationsbe-

    deckung / Wald (überwiegend Laubholz)

    • Teilbereich 2 „Vor dem Mühlenberge“: Böden mit Vegetationsbedeckung

    Keiner der beiden Teilbereiche ist als Bereich mit besonderer Klimafunktionsfähigkeit klas-

    sifiziert.

    Landschaftsbildeinheiten:

    • Leineflachhänge

    Bedeutung für die landschaftsbildbezogene Erholung:

    • Teilbereich 1 „Schmiedeköpfe“: Mittlere Bedeutung

    Maßnahmenkarte:

    • Teilbereich 1 „Schmiedeköpfe“:

    − Fortwirtschaftliche Flächen mit überwiegend Laubholzanteil im Bestand

    − Südlich angrenzend: Rechtsverbindlich festgesetzte oder bereitgestellte Fläche für Aus-

    gleichs- und Ersatzmaßnahmen

    • Teilbereich 2 „Vor dem Mühlenberge“:

    − Landwirtschaftliche Fläche mit der Priorität zur Sicherung und Entwicklung von Grünland

    − Suchraum mit der Priorität zur Umwandlung von Ackerland in Grünland/ bzw. abschnitts-

    weiser Nutzung als Grünbrache

    Im Umweltbericht Stufe 2 erfolgt eine Auseinandersetzung mit den Darstellungen des Land-

    schaftsplanes

    6.2.4 Klimaschutz

    PV-Anlagen wirken sich positiv auf den Klimaschutz aus. Denn bei der solaren Energieerzeu-

    gung geschehen keine klimaschädlichen Auswirkungen wie dies etwa bei der Nutzung fossi-

    ler Brennstoffe zu erwarten ist. Daher ist die Errichtung von PV-Anlagen ein wichtiger Be-

    standteil der politisch vorgegebenen Ziele hinsichtlich dem Klimaschutz.

    6.2.5 Sonstiges

    Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, dass archäologische Bodendenkmäler angetroffen

    werden. Zurzeit liegen jedoch keine Kenntnisse über das Vorkommen von Bodendenkmälern

    vor. Sofern sich im Verfahren keine weiteren Erkenntnisse ergeben, müssen die kulturellen

    Schutzgüter und sonstigen Schutzgüter als nicht betroffen eingestuft werden.

    Die natur- und landschaftsbezogene Erholungsfunktion wird durch die Planung voraussicht-

    lich nicht beeinträchtigt. Erholungsrelevante Flächen liegen nicht innerhalb des Plangebietes.

    Alle erholungsrelevanten Wegeverbindungen zum Erreichen und Durchqueren der offenen

    Landschaft bleiben bestehen.

  • 309 BP Vorstudie 1-b.docx

    25 GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    6.3 Fazit

    Nach derzeitigem Bearbeitungsstand muss damit gerechnet werden, dass mit dem Vorha-

    ben Beeinträchtigungen der Umweltbelange verbunden sind.

    Eine genaue Analyse und Bewertung der Konfliktpunkte erfolgt im weiteren Verfahren im

    Umweltbericht Stufe 2. Dort werden neben einer Ermittlung der Erheblichkeit und der

    Schwere der möglichen Beeinträchtigungen auch Möglichkeiten zur Konfliktlösung und Fest-

    setzungsmöglichkeiten aufgezeigt, um die aufgeführten Schutzgüter hinreichend zu würdi-

    gen.

    7 Festsetzungen

    Das Plangebiet lag bisher im planungsrechtlichen Außenbereich und unterlag demnach kei-

    nen planungsrechtlichen Festsetzungen.

    Es wird ein Angebotsbebauungsplan angestrebt, in dem mindestens die Art der baulichen

    Nutzung, das Maß der baulichen Nutzung und die überbaubaren Grundstücksflächen festge-

    setzt werden.

    Um das Vorhaben im Plangebiet umsetzen zu können, wird die Art der baulichen Nutzung

    zukünftig voraussichtlich gemäß § 11 (2) BauNVO als Sondergebiet festgesetzt, genauer als

    Sonstiges Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Photovoltaikanlage“ (SOPV). Im Sonsti-

    gen Sondergebiet „Photovoltaikanlage“ sind neben der Photovoltaikanlage auch alle Neben-

    anlagen (zweckgebundene Gebäude und bauliche Anlagen, die für den technischen Betrieb

    der Anlage erforderlich sind) zulässig.

    Demnach sind im Sonstigen Sondergebiet „Photovoltaikanlage“ folgende Nutzungen allge-

    mein zulässig:

    • Anlagen und Einrichtungen zur Errichtung von Photovoltaikanlagen

    • Nebenanlagen gem. § 14 (1) 1 BauNVO

    • Zufahrten, Baustraßen und Wartungsflächen.

    Weitere Festsetzungen des Bebauungsplanes, die beispielsweise das Maß der baulichen Nut-

    zung, die überbaubaren Grundstücksflächen oder grünordnerische Festsetzungen betreffen,

    werden im weiteren Verlauf des Verfahrens aufgenommen und müssen im Zuge der Ent-

    wurfsplanung geprüft werden.

    8 Hinweise

    Im Folgenden werden weitere städtebauliche Ziele behandelt, die nicht als Festsetzungen in

    den Bebauungsplan eingeflossen sind. Dies hat entweder seinen Grund darin, dass es für

    diese Ziele keine gesetzliche Ermächtigungsgrundlage gibt oder dass eine entsprechende

    Festsetzung nicht mit dem Gebot der planerischen Zurückhaltung vereinbar gewesen wäre.

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    26 GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    8.1 Gehölzpflanzungen

    Für Neuanpflanzungen wird empfohlen, dass grundsätzlich nur heimische Bäume und Sträu-

    cher gepflanzt werden. Dies dient der Unterstützung des Artenschutzes. Nur standortge-

    rechte, heimische Pflanzen sind für die Erhaltung der Artenvielfalt nützlich. Auf die Verwen-

    dung von einzelnen Zuchtformen, insbesondere auch Krüppelwuchs und sonstigen artfrem-

    den Wuchsformen, sollte verzichtet werden. Einen Anhaltspunkt, welche Baum- und

    Straucharten standortgerecht sind, mag die folgende Liste geben:

    Tabelle 1: Standortgerechte Bäume und Sträucher

    Bäume 1. Ordnung (über 20 m) Bäume 2. Ordnung (bis 20 m)

    Spitzahorn Acer platanoides Feldahorn Acer campestre

    Rotbuche Fagus sylvatica Schwarzerle Alnus glutinosa

    Esche Fraxinus excelsior Hainbuche Carpinus betulus

    Stieleiche Quercus robur Vogelkirsche Prunus avium

    Winterlinde Tilia cordata Traubenkirsche Prunus padus

    Ulme Ulmus (in Arten) Holzbirne Pyrus pyraster

    Bergahorn Acer pseudoplatanus Silberweide Salix alba

    Speierling Sorbus domestica

    Bäume 3. Ordnung (bis 12 m)

    Holzapfel Malus sylvestris

    Salweide Salix caprea

    Eberesche Sorbus aucuparia

    Großsträucher (bis 7 m) Mittelsträucher (bis 3 m)

    Kornelkirsche Cornus mas Gem. Heckenkirsche Lonicera xylosteum

    Roter Hartriegel Cornus sanguinea Schlehe Prunus spinosa

    Haselnuss Corylus avellana Hundsrose Rosa canina

    Zweigriffliger Weiß-dorn

    Crataegus laevigata Echte Brombeere Rubus fruticosus

    Eingriffliger Weiß-dorn

    Crataegus monogyna Schwarze Weide Salix nigricans

    Pfaffenhütchen Euonymus europaea

    Liguster Ligustrum vulgare Kleinsträucher (bis 1,5 m)

    Schwarzer Holunder Sambucus nigra Grauweide Salix cinerea

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    27 GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    Korbweide Salix viminalis Purpurweide Salix purpurea

    Wolliger Schneeball Viburnum lantana Rosmarinweide Salix rosmarinifolia

    Gemeiner Schneeball Viburnum opulus

    Standortgerechte und altbewährte Obstsorten für den Streuobstbau in Südniedersachsen

    Apfelsorten:

    Alkmene Goldrenette v. Blenheim Ontario

    Ananasrenette Graue Herbstrenette Graben-steiner

    Prinzenapel

    Baumanns Renette Harberts Renette Prinz Albrecht v. Preußen

    Biesterfelder Renette Horneburger Pfannkuchen Rheinischer Bohnapfel

    Boikenapfel Jakob Fischer Rheinischer Krummstiel

    Boskoop, Roter Jakob Lebel Roter Berlepsch

    Charlamowsky (Augustapfel) Kaiser Wilhelm Roter Eiserapfel

    Danziger Kantapfel Kasseler Renette Rote Sternrenette

    Geheimrat Dr. Oldenburg Klarpfel (Weißer) Schöner aus Herrnhut

    Gelber Edelapfel Krügers Dickstiel Schöner v. Nordhausen

    Gelber Richard Landsberger Renette Winterrambour

    Goldparmäne Maunzenapfel Zuccalmaglio Renette

    Birnensorten:

    Clapps Liebling Gute Luise Nordhäuser Winterforellen-birne

    Gellerts Butterbirne Köstliche von Charneaux Oberösterreichische Wein-birne

    Gute Graue Neue Poiteau Pastorenbirne

    Kirschsorten:

    Süßkirschen Sauerkirschen

    Büttners Rote Knorpelkirsche Heimanns Rubinweichsel

    Gr. Schwarze Knorpelkirsche Morellenfeuer

    Hedelfinger Riesenkirsche Schattenmorelle

    Zwetschen- und Pflaumensorten:

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    28 GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    Hauszwetsche (div. Typen) Mirabelle von Nancy Wangenheimer Frühzwet-sche

    Bühler Frühzwetsche Ontariopflaume

    8.2 Altlasten und Abfälle

    Werden bei Erschließungs- oder Baumaßnahmen Anzeichen gefunden, die auf einen Altlas-

    tenverdacht schließen lassen, ist der Landkreis Göttingen zu informieren. Alle bei Abriss und

    Erschließungsarbeiten anfallenden Abfälle sind entsprechend den abfallrechtlichen Vorschrif-

    ten zu entsorgen. Abfälle, die nichtverwertet werden, sind dem Landkreis Göttingen als öf-

    fentlich-rechtlichem Entsorgungsträger zur Beseitigung zu überlassen.

    8.3 Bauzeitenregelung

    Aus artenschutzrechtlichen Gründen ist zum Schutz der als streng geschützt zu behandeln-

    den Vogelarten eine Bauzeitenregelung zu berücksichtigen. Demnach dürfen zwischen dem

    01. März und dem 31. Juli im Bereich des Plangebietes keine Maßnahmen zur Baufeldräu-

    mung (Rodungen etc.) durchgeführt werden.

    9 Städtebauliche Werte, Kosten

    Tabelle 2: Flächenbilanz

    Durch die Aufstellung des Bebauungsplanes entstehen der Gemeinde Friedland Kosten. Die

    Planungskosten werden überwiegend von den Antragstellern übernommen und teilweise

    von der Gemeinde Friedland. Durch das Verfahren entstehen der Gemeinde Friedland Ver-

    waltungskosten.

    Flächenbilanz des Plangebietes

    Geltungsbereiche insgesamt ca. 7,3 ha

    Teilbereich 1 „Schmiedeköpfe“ – Sonstiges Sonder-gebiet „Photovoltaikanlagen“ (SOPV)

    ca. 3,6 ha

    Teilbereich 2 „Vor dem Mühlenberge“ – Sonstiges Sondergebiet „Photovoltaikanlagen“ (SOPV)

    ca. 3,7 ha

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    29 GEMEINDE FRIEDLAND

    Bebauungsplan Nr. 050 „PV-Anlagen Niedergandern“

    Friedland, den __.__.____

    Gemeinde Friedland

    Der Bürgermeister

    ________________

    (Friedrichs)

    Quellenverzeichnis

    EEG 2017: Erneuerbare-Energien-Gesetz vom 21. Juli 2014 (BGBI. I. S. 1066), das zuletzt

    durch Artikel 5 des Gesetzes vom 13. Mai 2019 (BGBI. I. S. 706) geändert worden ist.

    Landkreis Göttingen: Verordnung zur Änderung der Verordnung über das Landschafsschutz-

    gebiet „Leinebergland“ für den Flecken Bovenden, die Gemeinden Gleichen, Friedland und

    Rosdorf und die Gemeinden Ebergötzen, Landolfshausen und Waake der Samtgemeinde Ra-

    dolfshausen im Landkreis Göttingen. Göttingen im Jahr 2019.