geschäftsbericht 2004 - konrad-adenauer-stiftung · berlin 3530 lateinamerika dr. werner böhler...
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Geschäftsbericht 2004
gleichzeitigGeschäfts- und Kassenbericht 2004i. S. von § 9 der Satzung
Herausgeber: Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.
Redaktion: Günther Slopianka
Sekretariat: Gabriele KnitterscheidtTel.: 02241/246-2401
Internet: http://www.kas.de
Sankt Augustin, den 13. September 2005
INHALT
Inhalt
Ziele und Aufgaben 3
Organigramm 4
Mitgliederversammlung und Mitglieder 5
Vorstand, Vorstandsmitglieder, Vorstandsbüro 7
Kuratorium und Kuratoriumsmitglieder 8
Berichte 2004
Zentralabteilung Kommunikation und Medien 9
Konrad-Adenauer-Stiftung Berlin 11
Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin (AKA) 15
Fonds und Freundeskreis der Konrad-Adenauer-Stiftung 20
Cadenabbia 21
Politik und Beratung (PuB) 22
Politische Bildung (PB) 28
Wissenschaftliche Dienste (WD) 33
Begabtenförderung und Kultur (BK) 37
Internationale Zusammenarbeit (INT) 47
Jahresabschluss/Prüfungen 65
Erläuterungen zum Jahresabschluss 66
Anhang
Bilanz zum 31. Dezember 2004
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom1. Januar bis zum 31. Dezember 2004
Ergänzende Angaben zu Personalstellen und Führungsfunktionen
Bescheinigung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young AG
ZIELE UND AUFGABEN
3
Ziele und Aufgaben der Konrad-Adenauer-Stiftung
ie Stiftung trägt den Namen des erstenKanzlers der Bundesrepublik Deutsch-
land. Sie hat ihren Sitz in Sankt Augustin beiBonn sowie in Berlin.
Sie fördert in Deutschland, in Europa und inder Welt die freiheitliche Demokratie, die Sozi-ale Marktwirtschaft und die Entwicklung undFestigung des Wertekonsenses. Mit ihrerinternationalen Arbeit wirkt die Stiftung an derSchaffung einer internationalen Ordnung desFriedens und der Gerechtigkeit mit und trägtzur Vertretung deutscher Interessen in derWelt bei.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat die politi-schen Grundüberzeugungen KonradAdenauers, die Leben und Werk diesesgroßen Staatsmannes prägten, zu einemSchwerpunkt ihrer Arbeit gemacht.
So ist die politische Bildung eine Kernaufgabeihrer Arbeit. Auf der Basis christlich-demokrati-scher Wertvorstellungen bietet sie politischeOrientierungen an und vermittelt systemati-sches Wissen über politische Prozesse undZusammenhänge. In Deutschland bieten diebeiden Bildungszentren Eichholz und Wend-gräben sowie die regionalen Bildungswerke inden alten und jungen Ländern Foren, Gesprä-che, Seminare und Workshops an.
Im Sinne der für die Stiftungsarbeit vorgegebe-nen Aufgabe der Konzentration von Aktivitäten
und Ressourcen sind in 2004 drei Leitthemenfür die überjährige Arbeitsplanung formuliertworden: „Soziale Marktwirtschaft“,„Grundlagen und Ziele der Bürgergesellschaft“sowie „Die Zukunft der europäischenOrdnung“.
Internationale Dialogmaßnahmen werden mitHilfe der Außenstellen in Europa und den Ver-einigten Staaten realisiert. Zu diesem Zweckunterhielt die Konrad-Adenauer-Stiftung 2004Außenstellen in Brüssel, Tallinn, Riga, Vilnius,Sarajevo, Sofia, Belgrad, Paris, London,Zagreb, Skopje, Warschau, Bukarest, Moskau,St. Petersburg, Bratislava, Madrid, Prag,Ankara, Kiew, Budapest und Washington.Ebenso wird eine internationale Begegnungs-stätte in Cadenabbia in Italien betrieben.
Ende 2004 waren für die Konrad-Adenauer-Stiftung im Inland 462 Mitarbeiter tätig. ImAusland waren 79 Mitarbeiter als deutscheBerater (71) und deutsche Projektassisten-ten (8) eingesetzt.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung fördertdeutsche Studierende aller Fachrichtungensowie Graduierte (Promotion oderAufbaustudium) mit überdurchschnittlichenLeistungen, die bereit sind, in allen Bereichendes sozialen und kulturellen LebensVerantwortung zu übernehmen. Um zurVölkerverständigung und zur Entwicklung inden jeweiligen Heimatländern beizutragen,werden auch ausländische Studentengefördert.
Das Archiv der Konrad-Adenauer-Stiftung, dasACDP, ist in erster Linie eine Dienstleistungs-institution für unterschiedliche Zielgruppen: Esist das anerkannte „Gedächtnis der Christli-chen Demokratie“; es ist ein kompetenterInformationsvermittler für Politik und Öffent-lichkeit und nicht zuletzt ein gefragterAnsprechpartner von Wissenschaft und Politi-scher Bildung.
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5
Stand: September 2005 MITGLIEDERVERSAMMLUNG UND MITGLIEDER
5
Mitgliederversammlung
ie Mitgliederversammlung ist das obersteOrgan der Stiftung. Sie hat insbesondere
folgende Aufgaben:
1. Beratung und Beschlussfassung über dieArbeitsplanung und die Arbeitsrichtliniender Stiftung
2. Entgegennahme und Genehmigung desGeschäftsberichts
3. Entlastung des Vorstandes4. Wahl des Vorstandes5. Beschlussfassung über die ihr in der Sat-zung zugewiesenen Aufgaben
Die Gesamtzahl der Vereinsmitglieder ist lautSatzung auf 55 beschränkt.
Mitglieder der Konrad-Adenauer-Stiftung
Adenauer, Bettina,Honorarkonsulin der Republik Island
Bernhardt, Otto, MdB,Vorsitzender der Hermann-Ehlers-Stiftung e. V.
Blechinger, Beate, MdL,Ministerin der Justiz des Landes Brandenburg
Böhr, Christoph, MdL,Vorsitzender der CDU Rheinland-Pfalz und derCDU-Fraktion im Landtag von Rheinland-Pfalz
Elmar Brok, MdEP,Vorsitzender des Ausschusses für AuswärtigeAngelegenheiten des Europäischen Parlaments
Demirbüken-Wegner, Emine,Integrationsbeauftragte des Berliner BezirksTempelhof-Schöneberg
Diepgen, Eberhard,Regierender Bürgermeister a. D. von Berlin
Echternach, Jürgen,Parl. Staatssekretär a. D.
Eppelmann, Rainer, MdB,Vorstandsvorsitzender der Stiftung zur Aufarbeitungder SED-Diktatur
Gies, Dr. Gerd,Ministerpräsident a. D.
Göhner, Dr. Reinhard, MdB,Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung derDeutschen Arbeitgeberverbände (BDA)
Gröhe, Hermann, MdB,Rechtsanwalt
Hintze, Peter, MdB,Parl. Staatssekretär a. D.
Kauder, Volker, MdB,Generalsekretär der CDU Deutschlands
Klaeden von, Eckart, MdB,Parl. Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion imDeutschen Bundestag
Klepsch, Dr. Egon A.,Präsident des Europäischen Parlaments a. D.
Koch, Roland, MdL,Ministerpräsident des Landes Hessen
Kögler, Brigitta,Rechtsanwältin
Kohl, Dr. Helmut,Bundeskanzler a. D.
Kues, Dr. Hermann, MdB,Beauftragter für Kirchen- und Religionsgemein-schaften der CDU/CSU-Fraktion im DeutschenBundestag
Lammert, Dr. Norbert, MdB,Vizepräsident des Deutschen Bundestages
Langguth, Professor Dr. Gerd,Staatssekretär a. D.
Lenz, Professor Dr. Carl-Otto,Generalanwalt a. D. am Gerichtshof der Europäi-schen Gemeinschaften
Lieberknecht, Christine, MdL,Vorsitzende der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag
Meister-Scheufelen, Dr. Gisela,Präsidentin des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg
Merkel, Dr. Angela, MdB,Vorsitzende der CDU Deutschlands und derCDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag
Merz, Friedrich, MdB,Rechtsanwalt
Nassauer, Hartmut, MdEP,Vorsitzender der CDU/CSU-Gruppe im Europäi-schen Parlament
Neumann, Bernd, MdB,Parl. Staatssekretär a. D.
Neuss, Professor Dr. Beate,Professorin für Internationale Politik an der Techni-schen Universität Chemnitz
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MITGLIEDERVERSAMMLUNG UND MITGLIEDER Stand: September 2005
6
Nolte, Claudia, MdB,Bundesministerin a. D.
Pack, Doris, MdEP,Vorsitzende der Stiftung für die deutsch-französichekulturelle Zusammenarbeit
Peiner, Dr. Wolfgang,Senator, Präses der Finanzbehörde Hamburg
Pfeifer, Anton,Staatsminister a. D.
Pofalla, Ronald, MdB,Stellvertretender Vorsitzender CDU/CSU-Fraktionim Deutschen Bundestag
Polenz, Ruprecht, MdB,Präsident der Deutschen Atlantischen Gesellschafte. V.
Pöttering, Professor Dr. Hans-Gert, MdEP,Vorsitzender der EVP/ED-Fraktion im EuropäischenParlament
Radunski, Peter,Senator a. D.
Repnik, Hans-Peter, MdB,Parl. Staatssekretär a. D..
Reul, Herbert, MdL,Generalsekretär a. D. des CDU-LandesverbandesNordrhein-Westfalen
Riesenhuber, Professor Dr.Dr.h.c. mult. Heinz, MdB,Bundesminister a. D.
Rinsche, Professor Dr. Günter,ehem. Vorsitzender der CDU/CSU-Gruppe in derEVP-Fraktion des Europäischen Parlaments
Röttgen, Norbert, MdB,Erster Parlamentarischer Geschäftsführer derCDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag
Roth, Adolfehem. Vorsitzender des Haushaltsausschusses desDeutschen Bundestages
Rühe, Volker, MdB,Bundesminister a. D.
Schäuble, Dr. Wolfgang,Bundesminister a. D.
Schoser, Dr. Franz,Schatzmeister der Konrad-Adenauer-Stiftung
Schreiber, Werner,Vorsitzender der Stiftung Christlich-Soziale Politike. V.
Schwarz, Professor Dr. Hans-Peter,ehem. Direktor des Seminars für Politische Wissen-schaft der Universität Bonn
Seiters, Dr. h. c. Rudolf,Präsident a.D. des Deutschen Roten Kreuzes
Staudacher, Wilhelm,Generalsekretär der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.
Teufel, Erwin, MdL,Ministerpräsident a. D. des Landes Baden-Württemberg
Vogel, Prof. Dr. Bernhard,Ministerpräsident a. D.
Wilms, Dr. Dorothee,Bundesministerin a. D.
Wulff, Christian, MdL,Ministerpräsident des Landes Niedersachsen
Am 12. März 2004 fand die jährliche Mitglie-derversammlung unter der Leitung des Vorsit-zenden, Prof. Dr. Bernhard Vogel, statt. Beidieser Mitgliederversammlung stand die inter-nationale Arbeit der Stiftung im Mittelpunkt derinhaltlichen Diskussion.
Stand: September 2005 VORSTAND, VORSTANDSMITGLIEDER, VORSTANDSBÜRO
7
Vorstander Vorstand wird von der Mitgliederver-sammlung für zwei Jahre gewählt. Er
besteht aus dem Vorsitzenden, bis zu dreistellvertretenden Vorsitzenden, dem Schatz-meister sowie dem Generalsekretär und bis zu16 weiteren Mitgliedern, von denen drei vomVorstand kooptiert werden. Der Generalsekre-tär wird auf Vorschlag des Vorsitzenden fürvier Jahre gewählt und vertritt denVorsitzenden nach innen und außen. Das Amtdes Vorstandes endet erst mit der Neuwahl.
Der Vorstand führt die Geschäfte des Vereinsund verwaltet sein Vermögen. Ihm obliegenalle Aufgaben, soweit sie nicht durch dieSatzung der Mitgliederversammlung oder demKuratorium zugewiesen sind.
Vorstandsmitglieder:Vorsitzender: Prof. Dr. Bernhard Vogel
stellv. Vorsitzende: Professor Dr. Beate Neuss
Dr. Norbert Lammert, MdB
Anton Pfeifer
Schatzmeister: Dr. Franz Schoser
Generalsekretär: Wilhelm Staudacher
Weitere Vorstandsmitglieder:- Otto Bernhardt, MdB- Hermann Gröhe, MdB- Peter Hintze, MdB, kooptiert- Volker Kauder, MdB- Dr. Helmut Kohl- Dr. Hermann Kues, MdB- Christine Lieberknecht, MdL- Dr. Angela Merkel, MdB- Hildegard Müller, MdB (ab 18.03.2005)- Ronald Pofalla, MdB, kooptiert- Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering, MdEP,
kooptiert- Prof. Dr. Günter Rinsche- Volker Rühe, MdB (bis 18.03.2005)- Dr. Wolfgang Schäuble, MdB- Prof. Dr. Hans-Peter Schwarz- Dr. Dorothee Wilms (bis 18.03.2005)- Ministerpräsident Christian Wulff, MdL
VorstandsbüroWährend des Jahres 2004 wurden insgesamtvier Vorstandssitzungen vor- und nachbereitet:12. März 200428. Mai 200401. Oktober 200419. November 2004
D
KURATORIUM, KURATORIUMSMITGLIEDER Stand: September 2005
8
Kuratoriumas Kuratorium berät und unterstützt die
Arbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Es ist interdisziplinär zusammengesetzt. Per-
sönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft,
Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur wirken in
ihm mit. Ziel ist eine noch stärkere Vernetzung
von Impulsen und Anregungen aus Wissen-
schaft und Gesellschaft.
Das Kuratorium setzt sich aus mindestens 10
Personen zusammen, die vom Vorstand für die
Dauer von zwei Jahren berufen werden. Der
Vorsitzende des Kuratoriums wird auf Vor-
schlag des Vorstandes vom Kuratorium für die
Dauer von zwei Jahren gewählt. Den Vorsitz
führt derzeit Bundespräsident a. D. Professor
Dr. Roman Herzog.
Die Kuratoriumssitzung hat vom 12. bis
14. November 2004 stattgefunden. Die Bei-
träge und Beratungsergebnisse wurden in der
Publikation „In einer dynamisierten Welt.
Grundlagen und Optionen für eine zukunfts-
fähige Politik“ veröffentlicht.
Kuratoriumsmitglieder
Vorsitzender:1. Professor Dr. Roman Herzog
Mitglieder:2. Ministerpräsident a. D. Professor Dr. Kurt H.
Biedenkopf3. Dr. h.c. Birgit Breuel4. Professor Dr. Manfred Erhardt5. Professor Monika Grütters MdA6. Professor Dr. Ulrich von Hehl7. Professor Dr. Eilert Herms8. Professor Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A.
Herrmann9. Professor Dr. Renate Köcher10. Professor Dr. Horst Köhler
(ruhende Mitgliedschaft)11. Dr. Volkmar Köhler12. Klaus-Peter Müller13. Klaus D. Naumann14. Professor Dr. Udo Reiter15. Professor Dr. Eberhard Schockenhoff16. Professor Dr. Rupert Scholz17. Professor Dr. Dr. h. c. Volker Schumpelick18. Ingrid Sehrbrock19. Dr. h.c. Rudolf Seiters20. Professor Dr. Christoph Stölzl21. Professor Dr. h.c. Dieter Stolte22. Dr. h.c. Horst Teltschik23. Professor Dr. Dr. h.c. mult. Hans Tietmeyer
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ZENTRALABTEILUNG KOMMUNIKATION UND MEDIEN
9
Zentralabteilung Kommunikation und Medien
m April 2004 ist die Abteilung Presse- undÖffentlichkeitsarbeit in die Zentralabteilung
Kommunikation und Medien eingegliedert wor-den. Dadurch hat die Konrad-Adenauer-Stiftung, deren Kommunikationsfähigkeit inden letzten Jahren kontinuierlich verbessertwurde, einen entscheidenden Schritt bei derUmsetzung ihres integriertenKommunikationskonzepts vollzogen. Obwohlim Zuge unvermeidlicher SparmaßnahmenPrintprodukte wie das StiftungsmagazinEinblicke und der gedruckte Newslettereingestellt werden mussten, ist durch einesystematische Umstellung auf elektronischeKommunikation eine deutliche Verbesserungim Bereich der Medienöffentlichkeit erreichtworden. Insbesondere die direkte Anspracheund Information von definierten Zielgruppenhat zu einer nicht nur quantitativen, sondernauch qualitativen Steigerung in derWahrnehmung unserer Aktivitäten und derBerichterstattung darüber geführt.
So werden z. B. die von den Außenstellen derStiftung in aller Welt gelieferten Berichte ausihren Ländern und Regionen regelmäßig übereinen speziellen E-Mail-Verteiler an über 200außenpolitische Redaktionen von Zeitungen,Hörfunk, Fernsehen und Fachmedien weiter-geleitet. Damit verfügen diese Redaktionenüber stets aktuelles Hintergrundmaterial.Darüber hinaus werden durch Vermittlung vondirekten Kontakten auch Interviews mit denLeitern unserer Büros ermöglicht bzw. eigensfür ein bestimmtes Medium geschriebeneBerichte angefordert. Die Medienresonanz aufdiesen Service ist hervorragend, zumal diemeisten Redaktionen heute nicht mehr in derLage sind, eigene Korrespondenten einzuset-zen.
Der für diese wie für andere Kommunikations-maßnahmen wichtigste Informationsträger istdas Internet. Die monatlichen Seitenzugriffesind mittlerweile auf über 430.000 gestiegen.Die Zahl der Besuche auf den Internetseiten
der KAS betrug 2004 rund 1,6 Millionen,Tendenz rasant steigend.
Daran zeigt sich, dass der Webauftritt der KASgerade für die Verfügbarkeit von Wissen undExpertise einen kaum zu unterschätzendenStellenwert hat. Die per E-Mail versandtenInformationshinweise sind mit einem direktenLink in das Internetangebot der KAS versehen.Dort sind zu dem jeweils angesprochenenThema weitere Materialien aufbereitet, so dassauch die professionellen Nutzer in Medien undFachkreisen sich immer umfassend schlaumachen können.
Um die Reichweite dieses Informationsan-gebots weiter zu erhöhen, wird die Website derKAS in 2005 um eine englischsprachige Ver-sion erweitert. Sie trägt damit dem UmstandRechnung, dass die weltweite Verfügbarkeitvon Information ein umfassendes Angebot inEnglisch geradezu erzwingt. Diese neue Inter-netseite wird mit einer kompletten englisch-sprachigen Menüführung ausgestattet, die sokonstruiert ist, dass nach der Grundinvestitionohne große weitere Kosten auch andereSprachversionen, z. B. in Spanisch, möglichsind. Schon heute sind die Auslandsbüros derKAS in der Lage, auf ihrer Homepage in derLandessprache zu publizieren, ob in Chine-sisch, Russisch oder – in Kürze – Arabisch.
Die erhebliche Ausweitung der englischspra-chigen Veröffentlichungen erfordert nichtzuletzt ein Umdenken bei der inhaltlichenArbeit der Stiftung. Denn künftig wird bereitsim Planungsstadium von Publikationen undBerichten mit in den Entscheidungsprozesseinzubeziehen sein, ob eine Übersetzung sinn-voll ist. Ziel ist es, die Konrad-Adenauer-Stiftung in den globalen Diskursen mit ihrenspeziellen Angeboten präsent zu halten.
Die Zusammenarbeit der Stiftung mit großenVerlagen, insbesondere mit dem Herder-Verlag, ist in 2004 weiter ausgebaut worden. In
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ZENTRALABTEILUNG KOMMUNIKATION UND MEDIEN
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der bei Herder erscheinenden Taschenbuch-reihe der Konrad-Adenauer-Stiftung sind fünfneue Bände erschienen. Damit ist die Reiheseit 2001 auf 14 Taschenbücher angewach-sen. Umfassende Informationen über dasgesamte Publikationsangebot der Konrad-Adenauer-Stiftung, u. a. die Schriftenreihen
„Zukunftsforum Politik“, Arbeitspapiere,Kongressdokumentationen sowie die beidenStiftungszeitschriften „Auslandsinformationen“und „Politische Meinung“, sind über die Publi-kationsdatenbank im Internet(www.kas.de/publikationen) abrufbar.
KONRAD-ADENAUER-STIFTUNG BERLIN
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Konrad-Adenauer-Stiftung Berlin
us Anlass des 100. Geburtstages von KurtGeorg Kiesinger lud die Konrad-
Adenauer-Stiftung für Freitag, den 2. April,13.00 Uhr, zur Veranstaltung „Kurt GeorgKiesinger – Kanzler der Großen Koalition“ indie Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung inBerlin ein.
Begrüßt wurden die Gäste vom Vizepräsiden-ten des Deutschen Bundestages und stellver-tretenden Vorsitzenden der Konrad-Adenauer-Stiftung, Dr. Norbert Lammert, MdB. Denanschließenden Vortrag („Kurt GeorgKiesinger – Kanzler der Großen Koalition“)hielt Prof. Dr. Klaus Hildebrand, HistorischesSeminar der Universität Bonn. Danachpräsentierte der ParlamentarischeStaatssekretär beim Bundesminister derFinanzen, Karl Diller, MdB, dasSonderpostwertzeichen Kurt Georg Kiesingerund übergab „Rote Alben“ an WolfgangThierse, MdB, Präsident des DeutschenBundestages, Brigitte Zypries, Bundes-ministerin der Justiz, Dr. Angela Merkel, MdB,Vorsitzende der CDU Deutschlands und derCDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. NorbertLammert, MdB, stellv. Vorsitzender derKonrad-Adenauer-Stiftung, Peter Kiesinger,Rechtsanwalt (Sohn) und Viola Wentzel, geb.Kiesinger (Tochter).
Der Präsentation schloss sich der Vortrag derBundesvorsitzenden der CDU Deutschlands,Dr. Angela Merkel, MdB, über das Thema:„Föderalismus in Deutschland – Die Kraft-reserve“ an.
Dann eröffnete der Präsident des DeutschenBundestages, Wolfgang Thierse, MdB, dieAusstellung „Die Kanzler der BundesrepublikDeutschland – Fotoporträts und Karikaturen“von Josef Albert Slominski und OSKAR (HansBierbrauer).
Es folgten kurze Dankesworte der beidenKünstler.
Anschießend fand der gemeinsame Empfangdes Präsidenten des Deutschen Bundestages,der Bundesregierung und der Vorsitzenden derCDU Deutschlands und der CDU/CSU-Bundestagsfraktion statt.
Im Rahmen des Empfangs sprachen die Bun-desministerin der Justiz, Brigitte Zypries, unddie Vorsitzende der CDU Deutschlands undder CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. AngelaMerkel, MdB.
Tag der offenen Tür mit Sommerfest am1. Juli 2004Zum siebenten Mal lud die Konrad-Adenauer-Stiftung zu einem Tag der offenen Tür mitSommerfest in ihr Haus im Tiergarten ein. DasMotto lautete „Neuer Nachbar im Osten -Russland und die Europäische Union“.
Nach der historischen EU-Osterweiterung stelltsich die Frage nach der künftigen Rolle Russ-lands im Verhältnis zur Europäischen Union.
Auf einem Symposium (14.00 bis 18.00 Uhr)diskutierten nach der Begrüßung durchProfessor Dr. Beate Neuss, stellvertretendeVorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung,und der gemeinsamen Eröffnung durch Bun-desminister a. D. Dr. Wolfgang Schäuble,MdB, stellvertretender Vorsitzender derCDU/CSU-Fraktion, sowie Walerij Bogomolow,Sekretär des Generalrates der Partei „EinigesRussland“ und stellvertretender Vorsitzenderder Duma-Fraktion „Einiges Russland“,Politiker und Experten aus Deutschland undRussland sowohl über den „Wandel despolitischen Systems Russlands“ als auch über„Reformen in Russland undWirtschaftskooperation im europäischenRaum“.
An dem Panel I, das um 14.30 Uhr begann,nahmen auf dem Podium teil:
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- Friedbert Pflüger, MdB, AußenpolitischerSprecher der CDU/CSU-Bundestagsfrak-tion
- Alexander Wladislawlew, Mitglied desGeneralrats der Partei „Einiges Russland“und Vorsitzender der Stiftung „Einheit fürRussland“
- Walerij Bogomolow, Sekretär des General-rates der Partei „Einiges Russland“ undstellvertretender Vorsitzender der Duma-Fraktion „Einiges Russland“
- Kurt-Dieter Grill, MdB, stellvertretenderVorsitzender der Deutsch-RussischenParlamentariergruppe
- Martin Hoffmann, geschäftsführendes Vor-standsmitglied des Deutsch-RussischenForums e. V.
- Claudia Nolte, MdB, Bundesministerin a.D.
- Mark Urnow, Vorsitzender der Stiftung„Expertise“ und Mitverfasser der russland-politischen Studie, Moskau
An dem Panel II, das um 16.30 Uhr begann,nahmen auf dem Podium teil:
- Hartmut Schauerte, MdB, Vorsitzender desParlamentskreises Mittelstand derCDU/CSU-Bundestagsfraktion
- Michail Prussak, Gouverneur von WelikijNowgorod
- Igor J. Dines, Mitglied im Ausschuss derDuma für Energie, Transport und Kommu-nikation
- Erich G. Fritz, MdB, Vorsitzender desUnterausschusses Globalisierung undAußenwirtschaft des Auswärtigen Aus-schusses des Deutschen Bundestages
- Leonid Grigorjew, Präsident des Verban-des unabhängiger wirtschaftspolitischerThinkTanks Russlands und Mitverfasserder russlandpolitischen Studie, Moskau,
- Alexander Liwschitz, stellv. Generaldirektor„RUSSAL“, Finanzminister a. D. undehem. Berater des Präsidenten
- Dr. Klaus von Menges, Mitglied des Vor-stands im Deutsch-Russischen Forume. V.
Die Moderation lag bei Miodrag Soric, Deut-sche Welle, Leiter des russischen Programms,Chefredakteur Fremdsprachen. Die Zusam-menfassung wurde von Claudia Nolte, MdB,vorgetragen.
Um 18.00 Uhr eröffneten der Vorsitzende derKonrad-Adenauer-Stiftung, Ministerpräsidenta. D. Professor Dr. Bernhard Vogel, Dr. AngelaMerkel, MdB, Mitglied des Vorstandes derKonrad-Adenauer-Stiftung, und WalerijBogomolow, Sekretär des Generalrates derPartei „Einiges Russland“ und stellvertretenderVorsitzender der Duma-Fraktion „EinigesRussland“, das Sommerfest.
Neben Präsentationen wurden die Gäste miteinem bunten Rahmenprogramm unterhalten.Dazu gehörten u. a. das Don KosakenBalalaika Ensemble, ein Simultanschachspielund die Ausstellung von Natalja Turnowa„Spiele-Arbeiten aus den Jahren 1987 - 2004“.
60. Jahrestag des 20. Juli 1944Aus Anlass des 60. Jahrestages des Attentatsauf Hitler am 20. Juli 1944 veranstaltete dieKonrad-Adenauer-Stiftung in Zusammenarbeitmit dem Verein von Mitgliedern der ehemaligenVolkskammerfraktion CDU/DA e. V. in ihrerAkademie in Berlin eine Podiumsdiskussionunter dem Titel „Widerstand in der Diktatur –Betrachtungen zum 20. Juli 1944“ im Rahmenihrer Veranstaltungsreihe „HistorischesGedächtnis“.
Der Widerstand gegen den Nationalsozialis-mus gehört zum verpflichtenden Vermächtnisund positiven Erbe der jüngeren deutschenGeschichte. Das Gedenken an diesen Wider-stand kann zugleich Anlass sein, ungeachtetunterschiedlicher historischer Rahmenbedin-gungen und Vorstellungen auch an die Auf-stands- und Emanzipationsbewegungen gegendie kommunistische Diktatur zu erinnern.
Nach der Begrüßung durch Paul B. Wink,Bevollmächtigter des Generalsekretärs der
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Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin, führteDr. Angela Merkel, MdB, in das Thema ein.
Auf dem Podium diskutierten anschließendStaatsminister a. D. Professor Hans Maier,Bundespräsident a. D. Richard von Weizsäckerund Professor Richard Schröder von derHumboldt-Universität Berlin unter der Modera-tion des Intendanten des DeutschlandRadios,Ernst Elitz. Dem schloss sich eine Diskussionim Forum an.
Während der Veranstaltung wurde außerdemdas im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftungbeim Herder-Verlag erschienene Buch Christli-che Demokraten gegen Hitler vorgestellt. Esenthält sechzig Porträts von Frauen undMännern, die aus ihren Erfahrungen und Aus-einandersetzungen in und mit der nationalsozi-alistischen Diktatur heraus 1945 die CDU undCSU als überkonfessionelle Volksparteiengründeten.
Die Veranstaltung wurde live in TV-Phoenixund vom DeutschlandRadio übertragen.
55. Jahrestag der Unterzeichnung desPetersberger Abkommens
Am 22. November 2004 jährte sich die Unter-zeichnung des Petersberger Abkommensdurch Konrad Adenauer und die AlliiertenHohen Kommissare zum 55. Mal.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung beging auch indiesem November den Jahrestag mit einergroßen Vortragsveranstaltung. Sie fand am22. November 2004 im Gästehaus des Bundesauf dem Petersberg in Königswinter statt. Nachder Begrüßung durch den Vorsitzenden derKonrad-Adenauer-Stiftung, Prof. Dr. BernhardVogel, sprach die ehemalige spanischeAußenministerin Ana de Palacio Vallelersundiüber „Werte, Grundlagen und Perspektiven füreine internationale Ordnung“. Das Thema desBeitrags von Bundesminister a. D. Dr. JürgenRüttgers, MdL, lautete „Zwischen Fortschritt
und Risiko – wertegebundene Politik im Zeit-alter der Globalisierung“.
Der kulturelle Rahmen für die Veranstaltungwurde mit der Ausstellung „Konrad Adenauer:Der erste Kanzler – Porträts – Medaillen“geschaffen.
Berliner Mittelstandsforum der Konrad-Adenauer-StiftungIm Rahmen des Berliner Mittelstandsforumsfanden unter der Moderation von Marie-LuiseDött, MdB, Mitglied des Bundesvorstandes derMittelstands- und Wirtschaftsvereinigung derCDU, folgende Veranstaltungen statt:
13. Januar 2004„Welche Reformen braucht Deutschland?“mit Wolfgang Clement, Bundesminister fürWirtschaft und Arbeit und Friedrich Merz, MdB.
27. April 2004„Wirtschaftsfaktor Energie – Motor für denArbeitsmarkt?“mit Dr. Klaus W. Lippold, MdB, ArbeitsbereichInfrastruktur - Verkehr, Bau- und Wohnungs-wesen, Umwelt, Naturschutz und Reaktor-sicherheit, Dr. Eberhard Meller, Hauptge-schäftsführer Verband der Elektrizitätswirt-schaft e. V. (VDEW), und Dr. Michael Träger,Geschäftsführer der Vestolit GmbH & Co. KG,Marl, Mitglied der Fachvereinigung OrganischeChemie im Verband der Chemischen Industrie(VCI), Mitglied im Energieausschuss des VCI.
15. Juni 2004„Risiken und Chancen der EU-Erweiterungaus der Sicht des deutschen Mittelstandes“(in Kooperation mit dem StudienzentrumWeikersheim)mit Prof. Dr. Bernhard Friedmann, Präsidentdes Studienzentrums Weikersheim, Präsidentdes Europäischen Rechnungshofes a. D., Dr.Ulrich Wlecke, Geschäftsführer der Unter-nehmensberatung Alix Partners GmbH,Düsseldorf, Mitglied des StudienzentrumsWeikersheim, und Erich G. Fritz, MdB, Vor-sitzender des Unterausschusses Globalisie-
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rung und Außenwirtschaft des AuswärtigenAusschusses des Deutschen Bundestages
27. Oktober 2004„Frauen als Führungskräfte - Chance fürPolitik, Wirtschaft, Wissenschaft undMedien“mit Edeltraut Töpfer, MdB, Richterin amKammergericht a. D., Landesvorsitzende derFrauen-Union Berlin, Steffi Flügel, Landesvor-sitzende Berlin-Brandenburg Bund JungerUnternehmer e. V., Hannelore Steer, Hörfunk-direktorin und stellvertretende Intendantin desRBB, und Dr. Ursula Westphal, Geschäftsfüh-rerin IGAFA-Wissenschaftsbüro, Adlershof
9. November 2004„Alternative Formen der Finanzierung fürden Mittelstand“mit Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW,Stefan Haas, stellvertretender DirektorCREDIT SUISSE (DEUTSCHLAND) AG, Dr.Wolfgang Böllhoff, Geschäftsführender Gesell-schafter der Wilhelm Böllhoff GmbH & Co. KG,Bielefeld, und Martin Lambert, DeutscherSparkassen- und Giroverband (DSGV), Abtei-lung Volkswirtschaft.
Jour-Fixe Deutsche und TürkenIn der Reihe „Jour-Fixe Deutsche und Türken“mit Vertretern aus den Bereichen Politik, Wirt-schaft, Kultur, Religion und Medien, eingerich-tet mit dem Ziel, den Dialog innerhalb undzwischen den türkischen Gruppen mit derdeutschen Bevölkerung zu fördern, fanden imBerichtsjahr drei Veranstaltungen statt:
28. Januar 2004„Anspruch und Wirklichkeit beim Sprachun-terricht für Kinder mit Immigrationshinter-grund“mit Barbara John, Senatsverwaltung für Bil-dung, Jugend und Sport, Berlin, und DagmarKöppen, Rektorin der Fanny-Hensel-Grund-schule, Berlin Friedrichshain-Kreuzberg, undEv-Marie Ünsal-Bihler, Konrektorin der Fanny-Hensel-Grundschule, Berlin Friedrichshain-Kreuzberg
22. Juni 2004„Türken in Deutschland und die Union“mit Bülent Arslan, Vorsitzender des Deutsch-Türkischen Forums NRW, Viersen.
16. November 2004Empfang aus Anlass des Endes desRamadan (Zuckerfesttag)mit Christoph Kannengießer, stellv. General-sekretär der Konrad-Adenauer-Stiftung, undDr. Friedbert Pflüger, MdB, AußenpolitischerSprecher der CDU Deutschlands
Adenauer-AusstellungenDie Wanderausstellungen der Stiftung- „Konrad Adenauer – Deutscher und Euro-
päer“- „Konrad Adenauer im Fotoporträt“- „Konrad Adenauer – Der erste Kanzler“- „Konrad Adenauer in der Karikatur“wurden im Berichtsjahr bei 19 Ausstellungeneingesetzt und stießen auf großes Interesse.Die Kosten wurden jeweils von den Veranstal-tern getragen.
AltstipendiatenDie Kontaktpflege zu den Altstipendiaten derStiftung im Berliner Raum wurde weiter inten-siviert.
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Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin
edenken an dieOpfer des Nationalsozialismus
Auch 2004 veranstaltete die Konrad-Adenauer-Stiftung ein bundesweites Programm zum 27.Januar – dem Gedenktag für die Opfer desNationalsozialismus. Ziel des Programms ist,den vom damaligen BundespräsidentenRoman Herzog ausgerufenen Gedenktag mitLeben zu erfüllen und gerade junge Menschenzur Beschäftigung mit dem Holocaust zubewegen. Ein wichtiges Instrument dazu istder Wettbewerb „DenkTag im Internet“, dendie KAS im Januar 2004 in Berlin zum drittenMal auslobte. Der offizielle Wettbewerbsstartwar Teil eines ganztägigen Programms in derAkademie in Berlin: Der Vormittag richtete sichvor allem an junge Leute: U. a. präsentiertenSchüler der Jüdischen Oberschule Berlin erst-mals ihren von der KAS geförderten und inPrag gedrehten Zeitzeugen-Film; anschließenddiskutierten sie über die Bedeutung desHolocaust für junge Juden in Deutschlandheute. Am frühen Nachmittag schloss sich dasSymposium „Erinnern in der multikulturellenGesellschaft“ an: Wissenschaftler, Lehrer undGedenkstellenmitarbeiter erörterten die Bedin-gungen für Holocausterziehung in multiethni-schen Zusammenhängen. Am Abend las KAS-Literaturpreisträger Hartmut Lange aus seinerNovelle „Das Konzert“, der auf sehr eigeneWeise Trauer, Gedenken und Erinnerungthematisiert (27. Januar 2004). SpezielleBerlin-Seminare zu den Themen Erinnerungs-orte und -kultur, die das ganze Jahr für dasgesamte Bundesgebiet ausgeschriebenwerden, ergänzten die DenkTag-Aktivitäten.
Jüdisches Leben in LitauenGrausam ausgelöscht durch Krieg undHolocaust, an den Rand gedrängt in der Zeitdes Kommunismus, erlebt das Judentum imOsten Europas heute eine kleine Renaissance.Diese stand im Mittelpunkt einer Veranstal-tungsreihe, die die Konrad-Adenauer-Stiftungauch im Blick auf die EU-Osterweiterung initi-iert hat und mit dem Themenabend „Jüdisches
Leben in Litauen“ im Jahr 2004 fortführte. Wassind heute die Bedingungen jüdischen Lebensin Litauen? Welchen Stellenwert hat dasJudentum in Litauen, lebt das jüdische Lebenoder ist es nur mehr Nostalgie? Diesen Fragenwurde im Gespräch, aber auch mit Musik undLiteratur nachgegangen (29. April 2004).
Europa-PicknickZum 1. Mai 2004 traten zehn Staaten derEuropäischen Union bei. Die KAS begingdieses historische Ereignis mit einem Europa-Tag in der Akademie in Berlin (21. April 2004).Der Vormittag stand im Zeichen der Politik. EinSymposium u. a. unter Beteiligung der polni-schen Europaministerin, Prof. Dr. DanutaHübner, und des Ministers des Staatsministe-riums und für europ. Angelegenheiten desLandes Baden-Württemberg, Dr. Christoph-E.Palmer, ging der Frage nach, wohin die Reisedes neuen Europa gehen wird. Welche politi-schen und konstitutionellen Herausforderungenstellen sich in Europa, welche neuen Interes-senskonstellationen und –koalitionen werden dieWirklichkeit im Europa der 25 bestimmen?Dr. Angela Merkel, Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagfraktion und der CDU Deutschlands,legte im Anschluss an die Diskussionsrunde ihreVorstellung von Europas Zukunft dar.
Der Nachmittag richtete sich an das „jungeEuropa“. Junge Menschen aus Ost und Westdiskutieren in sechs Foren über die Chancen, diedie Einheit des Kontinents bietet sowie über dieVorstellungen der jungen Generation von einemzukünftigen Europa. Information und Begegnung,Gedanken- und Ideenaustausch, Kontakteknüpfen und Netzwerke pflegen, standen amAbend im Vordergrund.
Die Europawahl im Jahr 2004 war durch zweiBesonderheiten gekennzeichnet: Das EPwurde zum ersten Mal auch von den Bürgernder 10 neuen Staaten gewählt; zudem konntedas EP auf 25 Jahre Direktwahl zurückblicken.Diese beiden Faktoren waren Anlass für die
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KAS über den bisher zurückgelegten Weg unddie Zukunftsaufgaben der europäischen Eini-gung nachzudenken. Wie ein roter Fadenziehen sich Fragen der Demokratisierung, derBürgernähe und der Transparenz durch dieBemühungen um die Fortentwicklung der EU.Der Europaabgeordnete Prof. Dr. Hans-GertPöttering, der seit fast 25 Jahren die europäi-sche Einigung mitgestaltet, sowie Dr. AngelaMerkel, Mitglied des Vorstandes der Konrad-Adenauer-Stiftung, appellierten im Rahmeneiner Buchvorstellung daran, dass dieseBemühungen auch nach dem wichtigenEtappenziel einer europäischen Verfassungnicht erlahmen dürfen (8. März 2004). Auchder Berliner Europaabgeordnete Ingo Schmittwürdigte in einer Diskussionsveranstaltunganlässlich der Eröffnung der Ausstellung „25Jahre Direktwahl zum Europäischen Parla-ment“ die Entwicklung des Europäischen Par-laments von einer Beratendenden Versamm-lung zu einem politischen Akteur (25. März2004).
De Gasperi und Adenauer: zwei großeEuropäerDen 50. Todestag Alcide de Gasperis am 19.August 2004 haben die Konrad-Adenauer-Stiftung und die Fondazione Alcide de Gasperizum Anlass genommen, mit einer Ausstellungund mehreren Veranstaltungen an das Erbeder Gründerväter der Europäischen Union zuerinnern. Besonderer Höhepunkt war ein Fest-akt im Gebäude des Bundesrates, in dessenVerlauf der Präsident des Bundesrates,Ministerpräsident Dieter Althaus, der Außen-minister der Republik Italien, Franco Fratini,der Präsident des Italienischen Senates, Prof.Dr. Marcello Pera, und der stellv. Vorsitzendeder CDU-CSU-Fraktion im DeutschenBundestag, Dr. Wolfgang Schäuble, aus ver-schiedenen Perspektiven die politischeLeistungen De Gasperis und Adenauers undderen Wirkung in die aktuelle Politik würdigten(30. August 2004).
Zur Eröffnung der Ausstellung (16. August2004) in der Akademie der Konrad-Adenauer-
Stiftung in Berlin beschrieben der Direktor desItalienischen Kulturinstitutes in Berlin und Mit-Initiator, Prof. Dr. Renato Cristin, der Vorsit-zende der Italienischen Gesellschaft für Wis-senschaftsgeschichte, Prof. Dr. VincenzoCappelletti, sowie der Generalsekretär derFondazione Alcide de Gasperi, Dr. ArmandoTarullo, die Stationen der deutsch-italienisch-europäischen Beziehungen. Die Finissage derAusstellung (31. August 2004) nahmen Mit-glieder der Familien De Gasperi und Adenauerzum Anlass persönliche Erinnerungen an diebeiden Staatsmänner und ihre Begegnungenaufleben zu lassen; die Präsidenten der Stif-tungen, Prof. Dr. Bernhard Vogel und Sen. Dr.Giulio Andreotti, würdigten die beiden Staats-männer aus der Stiftungsarbeit heraus. ZurAusstellung ist ein aufwendig gestalteter Kata-log erschienen.
15 Jahre MauerfallAm 9. November 2004 jährte sich zum 15. Malder Fall der Mauer in Berlin. Die spontane Öff-nung der DDR-Grenze leitete das rasche Endedes SED-Regimes ein und ermöglichtedadurch die Wiedervereinigung der beidendeutschen Staaten nach 40 Jahren der Tei-lung. Das Ereignis ist nicht nur historischbetrachtet ein zentrales Datum der jüngerendeutschen Geschichte, sondern wirft zugleichdie Frage auf, wie in den Jahren danach mitdieser Chance umgegangen worden ist. Ineiner Kooperationsveranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung, der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und des RBB-InfoRadiosBerlin sowie mit Unterstützung des DeutschenRundfunkarchives fand ein öffentliches Nach-denken mit Bundeskanzler a. D. Dr. HelmutKohl und der ehemaligen BürgerrechtlerinBärbel Bohley an historischem Ort statt: demTränenpalast am Bahnhof Friedrichstraße inBerlin – allen ehemaligen DDR-Reisenden alsGrenzübergang und Schauplatz tränenreicherAbschiede wohl bekannt (9. November 2004).
Die Konrad-Adenauer-Stiftung unterstütztedurch ihre Mitwirkung an der Eröffnung eineAusstellung der Gedenkstätte Berlin-Hohen-
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schönhausen anlässlich des 43. Jahrestagesdes Mauerbaus; die Ausstellung erinnerte andas Maueropfer Michael Gartenschläger (11.August 2004).
Letzte DDR-KommunalwahlWahlen in der DDR hatten von Anfang an dieFunktion, die bestehende und in der Verfas-sung festgeschriebene führende Rolle der SEDzu bestätigen. Schon das Wahlsystem nach„Einheitslisten“ und das Verfahren zur Aufstel-lung der Kandidaten schlossen eine echtedemokratische Mitwirkungs- und Einflussmög-lichkeit aus. Nach Glasnost und Perestroikaund nachdem in Polen und Ungarn bereits freieWahlen stattgefunden hatten, griffen dieregimekritischen Akteure bei der DDR-Kommunalwahl vom 7. Mai 1989 mit derÜberwachung der Wahllokale und der Kontrolleder Stimmenauszählung erstmals aktiv in denpolitischen Prozess in der DDR ein und läute-ten mit dem Nachweis der Manipulation undFälschung den Anfang vom Ende der DDR ein.An diese Ereignisse erinnerte die KAS im 15.Jahr der Friedlichen Revolution und desMauerfalls: Der Thüringische MinisterpräsidentDieter Althaus sowie der Bundestagsabgeord-nete Rainer Eppelmann und einige Zeitzeugenund damalige Wahlbeobachter ließen diedamaligen Geschehnisse Revue passieren undreflektierten über den Zugewinn an demokrati-scher Freiheit durch die deutsche Vereinigung(12. Mai 2004).
Schicksalsthema BildungDie Konrad-Adenauer-Stiftung und der BundKatholischer Unternehmer (BKU), die Katholi-sche Elternschaft Deutschlands (KED) und dieKatholische Erziehergemeinschaft (KEG) wol-len in der Bildungsdebatte gemeinsam deutlichmachen, dass es nicht nur um die Vermittlungvon (Fach)Wissen geht, sondern dass dieVermittlung von Werten und die Entfaltung derganzen Persönlichkeit das Ziel einer jedenBildungspolitik sein muss, der das christlicheMenschenbild zu Grunde liegt. Deshalb habendie Organisationen im Jahr 2004 eine neueVeranstaltungsreihe „Schicksalsthema Bildung“
gestartet. Der Vorsitzende der KAS, ProfessorDr. Bernhard Vogel, unterstrich in seiner Ein-führung, dass die Diskussion über Bildungdeshalb so wichtig sei, weil nicht die Muskeln,sondern der Inhalt des Kopfes heutzutage dieZukunft des Menschen entscheide (2. März2004).
Das bürgergesellschaftliche Projekt „ZukunftBerlin – Capitale Potenziale“ wurde im Jahr2004 in den vier Themenfeldern fortgeführt:• Gesundheitsstadt Berlin (5 Sitzungen des
Think Tank Gesundheitsstadt Berlin, derdie Arbeit des Vereins begleitet; einePresse-Präsentation des Projekts; eineöffentliche Veranstaltung zum Thema“Berlin – Spitze als Gesundheitsstadt? Ver-such eines Benchmarking“);
• Stadt der Jungen (6 Workshops; Entwick-lung eines Hauptstadt-Manifestes, eineöffentliche Veranstaltung mit Dr. WolfgangSchäuble, MdB, zum Hauptstadtprojekt dernächsten Generation)
• Berlin als Stadt der deutschen undeuropäischen Einheit fortgeführt (5 Sitzun-gen des Beirates)und
• Bürgersache Berlin (5 Sitzungen der AGBürgersache; eine öffentliche Veranstal-tung in Kooperation mit dem RBB-Inforadiozum Thema „Die Bürger und die Zukunftder Stadt – wer holt Berlin aus der Krise?“;eine öffentliche Veranstaltung zum Thema„Leuchttürme der Bürgergesellschaft“; eineöffentliche Veranstatung zum Thema „WillPolitik beraten sein?“; eine öffentliche Ver-anstaltung zu dem Fortgang der Arbeitenin der Enquete-Komission „Eine Zukunftfür Berlin“ sowie zwei Pressegespräche zudem Projekt )
Im Rahmen einer Präsentation des Buches„Einmal Berlin und zurück – Streifzüge durchKultur, Geschichte und Leben“ wurde von Prof.Dr. Christoph Stölzl ein Panorama des histori-schen und heutigen Berlins und seiner Gesell-schaft erstellt (10. März 2004).
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Das unter dem Dach der Bundeszentrale fürpolitische Bildung von den politischen Stiftun-gen betriebene Projekt eines Bürgerhaushaltesfür Berlin wurde fortgeführt (2 Sitzungen inVerantwortung der Akademie der KAS).
Fortgeführt wurde auch die Reihe „Metropolen-Mittag – Gespräche über die Zukunft derGroßen Städte“. In diesen mittäglichenGesprächsrunden werden Aspekte desLebensgefühls, der Lebensmodelle undLebensstile in Metropolen sowie Fragen dersozialen und kulturellen Integration, städtebau-liche Fragen etc. analysiert werden. Im Jahr2004 wurden folgende Themen behandelt:- Neue Bürgerlichkeit. Der Metropolen-
Mensch zwischen Lifestyle und Gemein-sinn (15. Januar 2004)
- Soziale und kulturelle Integration in einergroßen Stadt (4. März 2004)
- Metropole und Metaphysik: Wo findet derGroßstadtmensch geistige Orientierung?(5. Mai 2004)
- Große Stadt und kleiner Mensch: Kinder inder Metropole (13. Oktober 2004).
Zur Stärkung des außenpolitischen Nach-wuchses wurde die „AußenpolitischeGesprächsreihe“ fortgesetzt. Die Auslands-mitarbeiter der KAS berichten vor einem Kreisjunger, an außenpolitischen Fragen interes-sierten Studenten, (Alt-)Stipendiaten der KASund Mitarbeitern in Wissenschaftlichen Institu-ten und politischen Organisationen über dieLage im jeweiligen Einsatzland und über dieArbeit der KAS dort. Im Jahr 2004 haben 11Gesprächskreise stattgefunden.
Zur besseren Vernetzung und Ressourcen-bündelung haben die Frauen in der BerlinerGruppe der Alt-Stipendiaten 2004 den 2003eingerichteten Jour Fix fortgeführt; diesesNetzwerk Berliner Alt-Stipendiatinnen undGraduierte wird von der Akademie betreut (7Veranstaltungen).
Politische Bildung BerlinBegleitend zu den größeren, öffentlichkeits-wirksamen Veranstaltungen hat die PolitischeBildung Berlin im Jahr 2004 eine Reihe vonSeminaren zur Auseinandersetzung mit derdeutschen Geschichte durchgeführt. Gesprä-che und Exkursionen mit Zeitzeugen zumThema „Willkür und Verfolgung im SED-Staat“oder „Bautzen – die sächsisch-sorbische Stadtmit den zwei Gesichtern“ (mit Besichtigung derHaftanstalt) wurden besonders mit jungenErwachsenen aber auch mit politisch interes-sierten Bürgern durchgeführt. Ein wichtigesEreignis war der Mauerfall vor 15 Jahren.Dazu diskutierte die Konrad-Adenauer-Stiftungmit Prof. Dr. Henning Köhler das Thema„Deutschland auf dem Weg zu sich selbst –Schlaglicht: Die Wiedervereinigung“.
Hervorzuheben ist das Seminar „Erinnerungs-orte und Erinnerungskultur in Berlin“. Andiesem Seminar nahmen politisch interessierteBürger aus der ganzen Bundesrepublik teil.Ziel des Seminars war es, sich mit den zweiDiktaturen auseinander zu setzen. Gedenk-stätten wie das Haus der Wannsee-Konferenz,die Gedenkstätte Deutscher Widerstand, dasJüdische Museum, die ehemalige Stasi-Zentrale und das DokumentationszentrumBerliner Mauer waren ebenso Bestandteil wieGespräche mit Zeitzeugen und einem Vortragüber die Erinnerungskultur heute.
Zum Thema „Soziale Marktwirtschaft“ hat diePolitisch Bildung Berlin z. B. ein Seminar zurRenten- und Gesundheitsreform für Seniorendurchgeführt. Ein weiteres Thema im Rahmeneiner Vortragsveranstaltung war „Beschäfti-gungskrise, Umsetzung der Hartz-Vorschlägeund ein überzogenes Arbeitsrecht – Gibt esWege aus der Krise?“ Weiterhin wurde dieReihe Pankower Gespräche, welche sich mitder Wirtschaftspolitik in Berlin und Branden-burg auseinandersetzt, fortgeführt. Thema desPankower Gesprächs war „Mehr Wachstumdurch mehr Eigenverantwortung“, u. a. mitProf. Dr. Paul Kirchhof, Verfassungsrichter a.D.
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2004 hat die Politische Bildung Berlin Semi-nare zum Thema „Europa unsere Zukunft – DieEuropäische Union nach der Osterweiterung“für junge Erwachsene im Schwarzwald/Strassburg durchgeführt. Programmpunktewaren u. a. relevante Stationen des europäi-schen Integrationsprozesses, der institutionelleRahmen der EU, Deutsche Europapolitik, derBesuch im Europäischen Parlament sowie dieOsterweiterung. Weitere Themen zu Europawaren: Neuere Entwicklung der EuropäischenAußen- und Sicherheitspolitik, altes und neuesEuropa zwischen Globalisierung und Demo-kratie, warum brauchen wir eine europäischeVerfassung, Europa nach der Osterweiterungsowie ein Seminar für deutsche und polnischeStudenten, welches dem Austausch politischer,wirtschaftlicher und kultureller Aspekte beiderLänder diente.
Eine weitere Aufgabe der Politischen BildungBerlin ist es, die Bedeutung Berlins als Regie-rungssitz mit seinen Aufgaben von Parlamentund Regierung darzustellen. Diese Seminarefür unterschiedliche Zielgruppen beinhaltenGespräche mit Politikern, Führungen undFachgespräche im Deutschen Bundestag,Bundeskanzleramt, Bundesrat, Auswärtigen
Amt, Ländervertretungen und Botschaften etc.Die Bedeutung Berlins als Medienstandort wirddurch Gespräche mit Redakteuren und Besu-chen bei Medienanstalten, z. B. ARD- oderZDF-Hauptstadtstudio, deutlich. Diese Semi-nare wenden sich vor allem an Bürger ausdem gesamten Bundesgebiet.
Insgesamt wurden im Jahr 2004 allein imRahmen der Politischen Bildungsarbeit inBerlin 79 Veranstaltungen (Seminare, Fachta-gungen, Vortragsveranstaltungen, Kolloquienund Konferenzen) mit 3250 Teilnehmerndurchgeführt. Ansonsten dokumentiert dienachfolgende Tabelle die Aktivitäten insgesamt inBerlin.
Die Akademie übernahm im Jahr 2004 wiederAufgaben im Bereich Dienstleistungen für denStandort Berlin der KAS (z. B. Umzug, haus-technische Betreuung Lützow-Center, Post-verteilung, Telephondienst, Kasse, Behörden-ticket etc.) und im Bereich der Koordination,der in Berlin ansässigen Arbeitseinheiten derKAS. Darüber hinaus lag die organisatorischeBetreuung von 68 Besuchergruppen bei derAkademie.
2004 2003
Veranstal-tungen
Teilnehmer Veranstal-tungen
Teilnehmer
1. Kongresse, Tagungen und SeminareKongresse 5 968 6 2.270Fachtagungen, Foren 76 8.906 56 6.082Seminare 84 2.627 113 3.689Vortragsveranstaltungen 22 2.516 24 1.914Kolloquien 4 434 3 578Sonstige 52 1.895 48 563
243 17.346 250 15.0962. Expertengespräche und Gesprächskreise 275 4.124 299 3.8803. Förderung von Kunst und Kultur
Konzerte 0 0Lesungen 1 18 3 375Kunstausstellungen 8 2.998 7 3.650
284 7.140 309 7.9054. Besuchergruppen 68 3.099 52 2.2685. Sonderveranstaltungen 12 1.924 21 4.4696. Zwischensumme 607 29.509 632 29.7387. Gastveranstaltungen 19 1.641 23 1.7128. Insgesamt 626 31.150 655 31.450
FONDS UND FREUNDESKREIS DER KONRAD-ADENAUER-STIFTUNG
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Else-Heiliger-Fondsrau Else Heiliger ist im September 1993verstorben und hat der Konrad-Adenauer-
Stiftung ihr Vermögen mit der Auflage hinter-lassen, hieraus die Förderung und Unter-stützung bedürftiger deutscher Künstler zufinanzieren. Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat1994 mit dem Nachlassvermögen den Else-Heiliger-Fonds begründet, aus dem in denzurückliegenden Jahren in vielfältiger ArtKünstler unterstützt und wichtige kulturelleAktivitäten auch junger deutscher Talentefinanziert werden konnten.
Theodor und Elisa Weimar FondsDie Ende 1997 verstorbene Frau Erica Weimarhat der Konrad-Adenauer-Stiftung ohne einebesondere Zweckbestimmung ihr Vermögenvermacht. Die KAS hat dem Wunsche derErblasserin entsprechend einen Fonds auf denNamen ihrer Eltern, Theodor und ElisaWeimar, eingerichtet und finanziert aus denErträgnissen dieses Fonds die Unterstützungder wissenschaftlichen Aus- und Fortbildungbegabter junger Menschen, insbesondere dieFörderung deutscher Studenten und des jour-nalistischen Nachwuchses.
Werner Hintzler FondsIm Jahr 2000 sind der Konrad-Adenauer-Stiftung aus dem Nachlass des WernerHintzler Zuwendungen zur finanziellen Stär-kung bei der Bewältigung der satzungsmäßi-gen Aufgaben zugeflossen. Herr Hintzler warzu Lebzeiten den Grundsätzen und demLebenswerk Konrad Adenauers sehr zugetanund wollte mit seinem letzten Willen die Arbeitder Stiftung dauerhaft finanziell unterstützen.
Die Erträge des Fondsvermögens werden zurUnterstützung der politischen Bildungsarbeitder Konrad-Adenauer-Stiftung eingesetzt.
Fonds Soziale MarktwirtschaftIm Mai 2004 hat die Konrad-Adenauer-Stiftungmit einer ersten größeren Spende den FondsSoziale Marktwirtschaft begründet. Zwischen-zeitlich sind weitere Mittel zugeflossen.
Aus dem Fondsvermögen und seinen Erträg-nissen sollen Aktivitäten unterstützt werden, diesich mit den Ideen und Prinzipien der SozialenMarktwirtschaft befassen und damit eine breiteAkzeptanz in Deutschland und internationalfördern helfen.
Dieser Fonds soll möglichst durch weiterezweckgerichtete Spenden aufgestockt werden.
Hilfsfonds Internationale SolidaritätSeit vielen Jahren befasst sich dieser Hilfs-fonds der Konrad-Adenauer-Stiftung mit dersachgerechten und zielgerichteten Verwen-dung von entsprechenden Spenden zumZwecke der Unterstützung politisch Verfolgterim Ausland.
Freundeskreis der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.Der seit 1999 bestehende Freundeskreis derKonrad-Adenauer-Stiftung e. V. hat inzwischenmehr als 1.500 Förderer. Der Freundeskreisunterstützt mit Hilfe seiner Mitglieder und För-derer die satzungsmäßige Arbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Norbert-Lammert-StiftungDie Ende 2002 gegründete Norbert-Lammert-Stiftung ist die Privatinitiative des StiftersDr. Norbert Lammert, MdB, und heutigen Vize-präsidenten des Deutschen Bundestages, derauf der Grundlage der stiftungsrechtlichenBestimmungen ein Stiftungsvermögen begrün-det und auf die Konrad-Adenauer-Stiftungübertragen hat, damit diese dies treuhände-risch verwaltet und die Norbert-Lammert-Stiftung im Rechts- und Geschäftsverkehr ver-tritt.
Die ausschließlich und unmittelbar gemeinnüt-zigen Ziele der Norbert-Lammert-Stiftungstehen im Einklang mit denen der Konrad-Adenauer-Stiftung.
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CADENABBIA
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Villa La Collina, Cadenabbia
ie Villa La Collina in Cadenabbia amComer See/Italien befindet sich seit dem
Jahr 1977 im Eigentum der Konrad-Adenauer-Stiftung. Das Haus war viele Jahre Urlaubs-domizil des ersten Kanzlers der Bundesre-publik Deutschland und Namensgebers unse-rer Stiftung. Konrad Adenauer, der 1957 daserste Mal Cadenabbia besuchte, nannte dieVilla La Collina in den Folgejahren seine„zweite Heimat“, nutzte das Haus mindestenszweimal im Jahr während seiner Aufenthaltequasi als „Ersatz-Kanzleramt“ und traf sich dortmit hochrangigen Persönlichkeiten der interna-tionalen Politik.
Die Entscheidung der Konrad-Adenauer-Stiftung zum Erwerb dieses Anwesens inNorditalien und das langjährige Engagementder Stiftung für diese Bildungs- und Begeg-nungsstätte erklärt sich aus der besonderenhistorischen Bedeutung von Cadenabbia fürdie deutsche und europäische Politik.
Nachdem die Villa La Collina 1986 vom Bun-desministerium des Innern (BMI) als „grenz-nahe Bildungsstätte“ anerkannt worden war,konnten Programmmaßnahmen, aber auchinvestive Ausgaben aus den BMI-Zuwen-dungsmitteln, finanziert werden. Ab 1990wurde die Villa La Collina und das im unterenTeil des Anwesens liegende Tagungsgebäude„Accademia Konrad Adenauer“ aus- undumgebaut. Betriebswirtschaftliches Ziel war es,die räumlichen Kapazitäten den gewachsenenAnforderungen an diese Begegnungsstätteanzupassen, insbesondere den damals übli-chen Gruppengrößen der Veranstaltungengerecht zu werden.
Der maßgebliche Schritt, den Betrieb der VillaLa Collina noch wirtschaftlicher zu gestalten,war die Umstellung des Bewirtschaftungskon-zeptes. Ab Mai 1994 wurde der Betrieb dieserBildungs- und Begegnungsstätte auf die neu
gegründete Gesellschaft „Villa La Collina S.r.l.“übertragen, die durch ein professionellesManagement den früheren Zuschussbedarf derStiftung von T€ 332 im Jahr 1993 auf nunmehrnur noch T€ 56 im Jahr 2004 reduzierenkonnte.
2004 (2003) Anzahl Teilnehmerzahl
Eigenveranstaltungen 53 (32) 1.793 (818)
Gasttagungen 22 (36) 888 (784)
Einzelgäste - ( - ) 499 (429)
Die positive Belegungsentwicklung trägt denPrüfbemerkungen des Bundesrechnungshofes(BRH) und den Vorgaben des Zuwendungs-gebers (ZWG) Rechnung. Für die Zukunft istseitens des ZWG in Abstimmung mit dem BRHeine differenzierte Finanzierung der Begeg-nungsstätte vereinbart, welche auch denAspekt einer „Erinnerungsstätte“ mit ein-schließt.
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POLITIK UND BERATUNG
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Politik und Beratung
or dem Hintergrund umfassender gesell-schaftlicher Herausforderungen wächst
der Bedarf an wissenschaftlich fundierter,lösungsorientierter und zeitnah formulierterPolitikberatung. Aufgabe und Ziel von Politikund Beratung ist es, Know How und Expertisezu den zentralen politischen Herausforde-rungen zu erarbeiten und diese in die Politikeinzuspeisen, um dadurch die politische Ent-scheidungsprozesse zu unterstützen.
Bei der Themenfindung konzentriert sie sichauf wichtige politische Themen. Orientierungboten hierbei im Jahre 2004 die drei Leit-themen der KAS: „Soziale Marktwirtschaft“,„Grundlagen und Ziele der Bürgergesellschaft“und die „Zukunft der europäischen Ordnung“.
Die politische Beratungsleistung erbrachte dieHA Politik und Beratung im Jahre 2004 vorallem durch Kurzpapiere und schriftliche Ana-lysen, Buchpublikationen und Presseveröffent-lichungen. Ferner wurden Expertengespräche,Workshops, Tagungen und Konferenzen ver-anstaltet.
Im zweiten Jahr ihres Bestehens hat die HAPolitik und Beratung durch ihre Arbeit zumVertrauen in die politische Beratungstätigkeitder Konrad-Adenauer-Stiftung weiter beitragenkönnen. Sie hat die in den vier Themenberei-chen Innnenpolitik, Gesellschaftspolitik, Wirt-schaftspolitik sowie Europa- und Außenpolitikkonzentrierte inhaltliche Arbeit präzisiert undihre Beratungskompetenz ausgebaut. Dieunterschiedlichen Aufgaben und Adressatender HA Politik und Beratung schlagen sich inder Breite ihrer Aktivitäten nieder: 2004wurden 75 Fachveröffentlichungen vorgelegt,33 Expertengespräche veranstaltet und 61Fachtagungen und Fachkonferenzen mitExperten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaftund Gesellschaft organisiert. Einen Eindruckder Bandbreite der Themen und Aktivitäten gibtfolgender Überblick:
Innenpolitik
ParteienforschungDie programmatische Entwicklung der Parteienund die Veränderungen des Parteiensystemssind seit jeher ein zentrales Arbeitsfeld derStiftung. Im vergangenen Jahr war dasWiedererstarken des Rechtsextremismuseines der Schwerpunktthemen. Nach denErfolgen der DVU in Brandenburg und der NPDin Sachsen wurden die Ursachen der Wahler-folge und die Entwicklungspotentiale der Par-teien im Hinblick auf die Bundestagswahl 2006analysiert.
Schwarz-Grüne BündnisseIn einigen Kommunen funktionieren sie bereits,in anderen wird über die Option schwarz-grüner Bündnisse debattiert. Um Kommunal-politiker beider Seiten miteinander insGespräch zu bringen und die persönlicheAnnäherung zu fördern, haben die Konrad-Adenauer-Stiftung und die Heinrich-Böll-Stiftung im Dezember 2004 ihre gemeinsameWorkshopreihe zum Thema „Schwarz-GrüneBündnisse auf kommunaler Ebene“ fortgesetzt.An dem Meinungs- und Erfahrungsaustauschnahmen etwa 40 Kommunalpolitiker der CDUund der Grünen teil.
Neue Soziale BewegungenIm Jahr 2004 hat das globalisierungskritischeNetzwerk Attac durch öffentlichkeitswirksameAktionen – u. a. bei der Bundespräsidenten-wahl oder den Demonstrationen gegen HartzIV – auf sich aufmerksam gemacht.
In einer Studie und auf zahlreichen Veranstal-tungen hat sich die Konrad-Adenauer-Stiftungmit Strukturen und Zielen des Netzwerkes derGlobalisierungsgegner beschäftigt. Dabeiwurde vor allem hinter die Kulissen der Organi-sation geschaut. Im Mittelpunkt standen dieFragen, wer Attac dominiert, welche Rolle dieGlobalisierungskritiker in der deutschen Politik
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POLITIK UND BERATUNG
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spielen und wie ihre zukünftige Entwicklungeinzuschätzen ist.
WahlforschungIm neu eingerichteten Internet-Portal „Wahlen“(wahlen.kas.de) sind die Wahlergebnisse seit1946 einzusehen und werden aktuelle Umfra-geergebnisse bereitgestellt. Trends desMeinungsklimas werden dort ständig aufberei-tet. Nach Europa-, Bundestags- oder Land-tagswahlen findet man dort vertiefende Analy-sen mit den wesentlichen Bestimmungs-gründen des Wahlergebnisses. Angebotenwerden außerdem Literatur- und Veranstal-tungshinweise, die auch internationale Wahler-gebnisse dokumentieren. Im neu erstelltenWahllexikon sind alle Wahlergebnisse seit1946 und die Ergebnisse der repräsentativenWahlstatistik übersichtlich dargestellt.
Neue LänderIm Jahr 2004 stand die Frage einer Neuaus-richtung des Aufbau Ost im Vordergrund derArbeit. Der sächsische Ministerpräsident Prof.Dr. Georg Milbradt stellte auf einer Veranstal-tung der Konrad-Adenauer-Stiftung im April inBerlin sein Konzept „Zukunft Ost – Chance fürDeutschland“ vor.
Die Strategien der auf Bundesebene agie-renden Parteien zum Thema Aufbau Ostwurden in einem Arbeitspapier zusammenge-fasst und analysiert. Die Synopse bietet demLeser die Möglichkeit, sich einen raschenÜberblick zur Thematik zu verschaffen.
Eine Schlüsselstellung wird in den neuen Län-dern der Förderung von Forschung undEntwicklung eingeräumt. Welche Vorausset-zungen nötig sind, damit Forschung undEntwicklung den Aufbau Ost forcieren können,wurde in einen Expertenworkshop mit Vertre-tern aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaftthematisiert.
Gesellschaftspolitik
Forschung und Innovation2004 wurde als „Jahr der Innovation“ prokla-miert. Dies war für die Stiftung ein Grundmehr, Wissenschaft und Forschung als Motorfür wirtschaftliche und gesellschaftliche Innova-tionen zu thematisieren.
In zwei Diskussionsforen wurde die Situationder Hochschulen als wichtiger Ort der For-schung und die Bildung von Clustern themati-siert.
Ein Workshop befasste sich mit der europäi-schen Forschungsförderung. Im Vorfeld des7. Forschungsrahmenprogramms der EUwurde deshalb über Ziele und Aufgaben derForschungsförderung auf europäischer Ebenediskutiert. Die Notwendigkeit einer europäischabgestimmten Forschung ist unbestritten, nurso kann es gelingen, Europa als führendeninnovativen Wirtschaftsraum zu erhalten.
Bei der Tagung „Bio- und Gentechnologie:Chancen für Deutschland“ diskutierten füh-rende Experten die Probleme und den notwen-digen Verbesserungsbedarf am Beispiel derBiotechnologie als eine der prominenten„Zukunftstechnologien“. Ein Rückblick auf 50Jahre Gentechnik verdeutlicht die Defizite inDeutschland und ist Grundlage für unverzicht-bare Verbesserungsmaßnahmen, um denBiotechnologie- und ForschungsstandortDeutschland international wettbewerbsfähig zugestalten.
Untrennbar mit der Biotechnologie sind Fragender Bioethik verbunden. Auf der Agendastanden Fragen der völkerrechtlichen Rege-lungen, des interreligiösen Konsenses zu denethischen Herausforderungen und die Proble-matik der Sterbehilfe. Darüber hinaus wurdendie Gesundheitsreform und die alterndeGesellschaft thematisiert.
POLITIK UND BERATUNG
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Demographie und ZuwanderungAuf die gravierenden Folgen des demographi-schen Wandels hat die Politik bislang völligunzureichend reagiert. Neben vielen anderenBereichen bieten sich dabei Optionen in derFamilienpolitik und Zuwanderungspolitik an.
Aufgrund des demographischen Wandels läuftDeutschland Gefahr, im internationalen Ver-gleich zurückzufallen. Eine alternde Gesell-schaft verliert wirtschaftliche und sozialeDynamik.
In einer breit angelegten Delphi-Studie habenwir damit begonnen, die Meinungen vonExperten unterschiedlicher Fachrichtungen zurZukunftsfähigkeit Deutschlands einzuholen. InVorbereitung dieser Studie diskutierten imOktober mehr als 20 ausgewiesene Expertenim Rahmen eines Wokshops über diesesThema. Die Analyse der Umfrageergebnisseaus der Delphi-Studie, die 2005 abgeschlossenwird, soll Handlungsoptionen für die Politikaufzeigen.
IntegrationVor allem in den größeren Städten nehmen dieProbleme der Integration hier lebender Aus-länder eher zu als ab. Indikatoren dieser Ent-wicklung sind hohe Arbeitslosigkeit, schlechteDeutschkenntnisse und schlechte oder keineSchulabschlüsse. Vor allem die türkischenMigranten haben sich in den größeren Städteneine komplette türkische Infrastruktur aufge-baut, die es ihnen ermöglicht, sich in einemgeschlossenen türkischen Umfeld zu bewegen,was die Entstehung von Parallelgesellschaftenfördert.
Um stärker in die türkische Community hinein-zuwirken, wurden regelmäßige Kontaktezwischen Politik und Presse hergestellt.Außerdem wurde mit dem Aufbau einer Daten-bank „Integration“ mit Best-Practice-Beispielenbegonnen, die 2005 fertig gestellt sein soll.
FamilieSchule und Kindergarten sind seit der PISA-Studie wieder stärker in den Blickpunkt deröffentlichen Diskussion gerückt und zu einemAnliegen aller politischen Parteien geworden.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat in ihrerPublikation „Jedes Kind zählt: Neue Wege derfrühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreu-ung“ und in zahlreichen Expertengesprächendie quantitativen und qualitativen Defizite derKinderbetreuung in West- und Ostdeutschlandthematisiert und versucht, neue Lösungsmög-lichkeiten aufzuzeigen. Dabei erscheint einUmdenken erforderlich zu sein, sowohl hin-sichtlich der Bedeutung der ersten Jahre für dieEntwicklung des Kindes als auch hinsichtlichder Finanzierung der Kinderbetreuung. DiePublikation berücksichtigt sowohl die pädago-gische Seite, die wirtschaftspolitische Bedeu-tung in der Diskussion, die verbesserte Verein-barkeit von Familie und Beruf sowie denbildungspolitischen Aspekt.
Bildung und Kultur
Unter den Aktivitäten im Bereich der Kulturpoli-tik in 2004 ist das 4. Potsdamer Gespräch zurKulturpolitik am 16. und 17. Oktober hervorzu-heben, das dem Schwerpunkt „Erinnerungs-kultur“ gewidmet war. U. a. nahmen teil:Prof. Dr. Bernhard Vogel, Prof. Dr. ChristianMeier (München) und Günter Nooke, MdB.Eine Broschüre, die die Ergebnisse dieserVeranstaltung zusammenfasst, ist in Vorberei-tung. Weitergeführt wurde auch die „Kulturpoli-tische Umschau - Im Gespräch“.
Im Bereich der Bildungspolitik wurde die Initia-tive „Bildung der Persönlichkeit“ mit einemKerncurriculum zum Musikunterricht, das auchin der überregionalen Presse Beachtung fand,fortgesetzt. Das 15. Wartburggespräch zurBildungspolitik (19./20. November) fand wiedergroße Resonanz bei Politik und Verbänden.
Vorgelegt wurden außerdem eine Broschürezur „Krise und Reform der Universität“
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(Zukunftsforum Politik Nr. 60, zus. mit J.Poeschel) und ein Taschenbuch „Der Demo-kratie verpflichtet. Bausteine für die Zukunftder politischen Weiterbildung“ (zus. mit A. vonBelow). Schließlich war der Bereich auf zahl-reichen Veranstaltungen innerhalb wie außer-halb der KAS aktiv vertreten, z. B. auf demRostocker Universitätssymposium zur Schul-politik über die „Ganztagsschule“ (EndeNovember 2005).
Wirtschaftspolitik
Preis Soziale MarktwirtschaftMit dem Preis Soziale Marktwirtschaft ehrte dieKonrad-Adenauer-Stiftung am 18. November2004 in der Frankfurter Paulskirche den lang-jährigen Konzernchef der Nestlé S.A., HelmutMaucher. Maucher, der Nestlé zum größtenNahrungsmittelkonzern der Welt machte, hatbeispielhaft unternehmerischen Erfolg mitsozialem Engagement verknüpft, so das Urteilder Juroren. In der Begründung der Jury heißtes: „Dr. Helmut Maucher ist eine Leitfigur fürden unternehmerisch handelnden Manager,der dauerhafte Erfolge für alle am Unterneh-men Beteiligten schafft - für die Mitarbeiter, dieKunden und die Aktionäre. Damit hat er auchauf behutsame, aber stetige Art ökonomischenGewinn in den Dienst der Gesellschaftgestellt.“
Das Ehepaar Maucher mit der Urkunde, die vonProf. Bernhard Vogel (links) und demJuryvorsitzenden Jens Odewald (rechts) überreichtworden war.
Wirtschaftswissenschaftliche Politikbera-tungWirtschaftswissenschaftliche Politikberatunghat wegen der massiven wirtschaftlichenProbleme Deutschlands hohe Bedeutung undbesondere Verantwortung. Sie muss notfallsschmerzhafte Reformen empfehlen, anderer-seits aber auch praktisch umsetzbar sein.
Die KAS hat ein Netzwerk zur wirtschaftspoliti-schen Politikberatung aufgebaut, um denDialog zwischen Wirtschaftswissenschaft undPolitik zu fördern und so den Reformprozess inDeutschland durch wissenschaftlich solide undpolitisch realisierbare wirtschaftswissenschaft-liche Politikberatung zu unterstützen. DasNetzwerk tagte im November 2004 zum erstenMal. Diese Tagungen werden in den kom-menden Jahren fortgesetzt.
Europäische Einheit in Wohlstand für alle –Osterweiterung der EUSeit dem 1. Mai 2004 sind 72 MillionenMenschen neue EU-Bürger. Es wurde damitbegonnen, ein Netzwerk von leitenden Mitar-beitern wirtschaftspolitischer Beratungs- oderUniversitätsinstitute aus Mitglieds- bzw. Nach-barstaaten der EU aufzubauen. Bei einemersten Treffen diskutierten Vertreter aus 15Staaten in Berlin wirtschaftliche Chancen undRisiken der Osterweiterung sowie die Bezie-hungen zu den Nachbarländern der EU.
Die Teilnehmer aus Mittel- und Osteuropawaren sehr marktwirtschaftlich eingestellt undbefürworteten mehr Wettbewerb, wenigerStaatseinfluss, mehr Risiko und Eigenverant-wortung als manche ihrer westeuropäischenGesprächspartner, die Staatseingriffen undausgefeilten sozialen Sicherungssystemenpositiver gegenüberstanden. In den Staatendes ehemaligen Ostblocks scheinen die Über-zeugungen der Sozialen Marktwirtschaftfrischer und dynamischer zu sein als etwa inDeutschland.
Die Treffen werden in den kommenden Jahrenfortgesetzt.
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„Demographische Entwicklung und Reformder sozialen Sicherungssysteme“Die starke Alterung wirtschaftlich besonderserfolgreicher Gesellschaften ist eine großeHerausforderung an unsere Wirtschaft und diesozialen Sicherungssysteme.Aufgrund der ungünstigen Entwicklung desAltersquotienten kommen auf die Gesundheits-und Rentensysteme enorme Belastungen zu.Die Konrad-Adenauer-Stiftung lud 2004 einenKreis internationaler Experten ein, um diesesThema vertieft zu diskutieren.
Außen- und Europapolitik
Grundfragen der SicherheitspolitikDie einzelnen Aktivitäten in diesem klassischenPfeiler der Stiftungsarbeit wurden von denaktuellen Entwicklungen bestimmt. Die heftigeDebatte um das Für und Wider des Irak-Krieges hatte auch die Frage aufgeworfen,wann der Einsatz militärischer Macht vertretbarist. Während die USA – nach wie vor unterdem Eindruck des 11. September – das Rechtbeanspruchen, Streitkräfte auch vorbeugendeinsetzen zu können, lehnen andere Länderdies mit dem Hinweis auf das Völkerrecht ab.In einer Studie vertritt die Stiftung die Position,dass die neuartigen Bedrohungen eineGrundsatzdebatte über das Verhältnis vonAngriff und Verteidigung erforderlich machen.Um eine solche Debatte zu befördern wurdemit Veröffentlichungen in Tageszeitungen undFachzeitschriften für ein breites Medienechogesorgt. Diskussionsrunden deutscher undamerikanischer Experten in Washington D.C.entwickelten die Thematik auf der Ebene derEntscheidungsträger weiter und zeigten kon-krete Handlungsoptionen auf.
Transatlantische BeziehungenHerausragendes Ereignisse waren das NATO-Gipfeltreffen von Istanbul und die Präsident-schaftswahlen in den USA. Im Vorfeld desIstanbul-Gipfels wurde eine Analyse vorgelegt,die den Grad der Uneinigkeit im AtlantischenBündnis aufzeigt. Anlässlich der amerikani-schen Präsidentschaftswahlen wurden Ein-
schätzungen über das Profil der jeweiligenKandidaten in die politischen Entscheidungs-prozesse eingespeist. Auch wurden sicher-heitspolitische Positionspapiere in deutscherund englischer Sprache veröffentlicht, um auchim englischsprachigen Raum Informationenbereitstellen zu können und wechselseitigenFehlwahrnehmungen entgegen zu wirken.
Entwicklungspolitik, Globalisierung undMenschenrechteSeit vielen Jahrzehnten engagiert sich diedeutsche Entwicklungspolitik für eine gerech-tere Welt, den Abbau von Armut, die Wahrungvon Menschenrechten und die faire Gestaltungdes Globalisierungsprozesses. Im Rahmeneiner Klausurtagung wurde mit zentralen Ent-scheidungsträgern die derzeitige Entwick-lungspolitik mit ihren Schwerpunkten, Instru-menten und Institutionen einer kritischenBetrachtung unterzogen und alternative Vor-schläge für eine effizientere und nachhaltigereEntwicklungspolitik erarbeitet. Die Liberalisie-rung des Welthandels und die Auswirkungenauf die Entwicklungsländer waren Gegenstandvon Expertengesprächen und eines Arbeits-papiers. Eine internationale Konferenz widmetesich den Menschen- und Minderheitenrechteauf dem westlichen Balkan und versuchte,neue Politikansätze zu formulieren.
Dialog mit dem IslamDer Dialog mit dem Islam ist eine der zentraleninnen- und außenpolitischen Zukunftsauf-gaben. Doch wie, mit wem und über welcheThemen soll man ihn führen? Fest steht, dassder Dialog nur dann konstruktiv ist, wenn mandie unbequemen Themen nicht scheut. Viel-mehr müssen gerade die Themen angespro-chen werden, die für Konflikte sorgen. In einerReihe von Artikeln und dem vierten „Islam-Brief“ wurden Überlegungen über die weitereAusgestaltung eines kritisch-konstruktivenDialogs mit Muslimen angestellt und über Ver-anstaltungen und Aktivitäten der Stiftungberichtet. Eine regelmäßige Diskussionsrundemit Vertretern aus Politik und Islamwissen-schaft hat darüber hinaus neue Ansätze für
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den Umgang mit dem Islam diskutiert und aufihre Verwertbarkeit in der politischen Praxisüberprüft.
Stabilität im Nahen und Mittleren OstenNeben dem Nahostkonflikt bestimmten dieStabilisierungsbemühungen im Irak die sicher-heitspolitische Agenda in der Region. Derschwierige Prozess eines Aufbaus demokrati-scher Strukturen im Land ist nur mühsamvorangekommen. Dennoch gab es einige Fort-schritte. Hierzu zählten die Einigung auf eineÜbergangsverfassung und die Machtübergabean eine vorläufige Regierung. Beide Ereignissewurden in Studien und Arbeitspapieren zeitnaheiner kritischen Analyse unterworfen. Danebenhaben sich Informations- und Vortragsveran-staltungen mit den Chancen einer Transforma-tion des Irak zu einer demokratischen Gesell-schaft befasst. Dass ein Scheitern der Stabili-sierungsbemühungen und die Zunahme vonsogenannten „failed states“ nicht nur im Irak zueinem zentralen sicherheitspolitischen Problemfür die internationale Staatengemeinschaftwerden können, wurde in einer Studie zurProblematik des Staatszerfalls in Entwick-lungsländern aufgezeigt.
POLITISCHE BILDUNG
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Politische Bildung
olitische Bildung ist eine zentrale Aufgabeder Konrad-Adenauer-Stiftung. Mit ihrem
Bildungsangebot richtet sich die Stiftunggrundsätzlich an alle politisch interessiertenBürger in Deutschland, darüber hinaus aberauch an wichtige Zielgruppen und Multiplikato-ren. Mehr als 100.000 Bürgerinnen und Bürgerhaben 2004 an den über 1000 Seminaren undca. 1000 Abendveranstaltungen teilgenommen.Die regionale Verankerung von „Bildungswer-ken“ ist dabei eine besondere Stärke derKonrad-Adenauer-Stiftung.
Die Politische Bildung ist ein Forum der aktu-ellen politischen Debatte und der grundsätzli-chen geistigen Auseinandersetzung für alleBürger. Sie vermittelt Basiswissen zur christli-chen Demokratie, zu den Grundlagen unsererrepräsentativen Demokratie, der SozialenMarktwirtschaft und der europäischen Einigungund baut Brücken zur praktischen Politik,gerade auch für Menschen im vorpolitischenRaum, die Politik und Parteien noch skeptischgegenüberstehen.
Mit den Leitthemen der Konrad-Adenauer-Stiftung Soziale Marktwirtschaft, Europa undBürgergesellschaft ist auch der politischenBildungsarbeit der Rahmen vorgegeben. Umpolitische Wirksamkeit zu entfalten, sind dabeidie Leitthemen für die politische Bildungsarbeitauf zwei Kernbotschaften fokussiert worden.Die erste Botschaft hieß: Die Politische Bildungfordert und fördert mit ihren Veranstaltungen denMut zur Eigenverantwortung. Durch die Rück-besinnung auf den Grundsatz der Subsidiaritätwurden wesentliche ordnungspolitische Ein-sichten der Sozialen Marktwirtschaft neu insBewußtsein gerückt, das Leitbild für den insti-tutionellen Aufbau Europas in Erinnerunggerufen und das bürgerschaftliche Engage-ment geweckt, um öffentliche und private Auf-gaben neu zu justieren. Vor dem Hintergrunddes gesellschaftlichen Wandels, der Globalisie-rung und der demographischen Umbrüche hatdie Politische Bildung den Zusammenhang von
Freiheit, Verantwortung und Solidarität in ihrenVeranstaltungen diskutiert.
Die zweite Botschaft lautete: Die deutsch-ame-rikanische Partnerschaft stärken und Europavoranbringen. Sie zielt angesichts eines emoti-onalisierten Antiamerikanismus‘ in Deutschlandauf eine neue Fundierung des transatlanti-schen Verhältnisses in der Bevölkerung einer-seits sowie auf die Vermittlung des europäi-schen Einigungsgedankens andererseits.Dabei ist die Förderung der europäischen Eini-gung untrennbar mit der Weiterentwicklung dertransatlantischen Partnerschaft verbunden.Dass die Politischen Bildungsarbeit mit demThema Amerika entgegen einer kritischenStimmung in der Öffentlichkeit gerade unterjungen Erwachsenen auf große Sympathiestößt, belegen eindrucksvoll die Erfolge derAbiturientenakademien und in Eichholz veran-stalteten US-Wahlnacht sowie das hohe Inte-resse aller regionalen Printmedien sowie derFernseh- und Radiosender an dieser Veran-staltung. Beide Aspekte versteht die PolitischeBildung als zwei Seiten einer Medaille. DerGeneration, die die deutsch-amerikanischeFreundschaft aus eigener Erfahrung mitgetra-gen hat, folgt die Generation derer, die einsolches emotionales Verhältnis zu den USAnicht mitbringt. Vor dem Hintergrund des Irak-Krieges hat die Politische Bildung in ihren Ver-anstaltungen die amerikanische Rolle beimWiederaufbau Europas und im europäischenEinigungsprozeß sowie die europäische Ver-ankerung Deutschlands und seine Freund-schaft zu den USA hervorzuheben.
Die Angebote im Bildungszentrum Eichholzsind eng verzahnt mit der Arbeit der regionalenBildungswerke. Eichholz führt aber aucheigene Maßnahmen durch. Diese richten sichmit einem aufbauenden Qualifikationsangebotvorwiegend an politisch Interessierte auf derLänder- und Bundesebene, während die Bil-dungswerke durch ihre grundlegenden Aktivi-täten für eine breite Präsenz der Konrad-
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POLITISCHE BILDUNG
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Adenauer-Stiftung in den Regionen sorgen.Das Bildungszentrum Wendgräben arbeitet inbesonderer Weise für die innere EinheitDeutschlands und die europäische Integration.Dabei konzentriert sich das Bildungszentrumauf die Themenfelder Auseinandersetzung mitder DDR-Diktatur aus Sicht der Opfer sowieauf die Vermittlung des europäischen Gedan-kens und von Informationen über die mittel-und osteuropäischen Staaten.
Die Abteilung Politische Bildung und Zeitge-schehen befasst sich mit grundsätzlichen Fra-gen der Politischen Bildung. Ein Schwerpunktist dabei die Analyse und Umsetzung neuesterEntwicklungen der Didaktik, Methodik undEvaluierung der Politischen Bildung. PolitischeGrundströmungen und Wertorientierung in derpluralistischen Gesellschaft sowie die Stärkungdes Mutes zur Eigenverantwortung sind zent-rale Themen. Weitere Themen waren dieBerücksichtigung der Folgen demographischer,sozialer und globaler Entwicklungen. Sie wur-den durch öffentliche Veranstaltungen der Poli-tischen Bildung, z. B. mit Seminarreihen zurChristlich Demokratischen Idee und zum Ver-einsmanagement, aufgenommen und mit ver-schiedenen Zielgruppen, darunter Jugendliche,Pädagogen, Journalisten, Bundeswehr- undPolizeiangehörige, diskutiert.
Um das nach wie vor wichtige Ziel einer wirt-schaftspolitischen Breitenbildung zeitgemäßund nachhaltig zu erreichen, wurden dieSchwerpunktthemen aus Sicht der SozialenMarktwirtschaft behandelt: Zukunft der sozialenSysteme, Arbeitsmarkt, Wirtschaftswachstumund Globalisierung, das Verhältnis von Staatund Unternehmen sowie die Reform derSteuerpolitik.
Außerdem waren Maßnahmen zur Qualifika-tion neben- und hauptamtlicher Kommunalpoli-tiker durchgeführt. Forumsveranstaltungenwurden genutzt als Begegnungsort vonWissenschaft und kommunaler Praxis sowieals Informationsplattform für Best-Practice-Lösungen. Künftig erfordert Kommunalpolitik
nicht nur neue Anstrengungen, sondern auchneue Perspektiven, die zu einem neuen wirt-schafts-, finanz-, stadtentwicklungs- undkulturpolitischen Aufgabenverständnis derKommunen führen. Neue Leitbilder orientierensich dabei an den Erfordernissen nachhaltigerRegionalentwicklung. Zu den hervorgehobenenThemenschwerpunkten zählten Strukturwandelund regionale Kooperation, grenzüberschrei-tenden Zusammenarbeit in Europa, kommu-naler Kulturauftrag sowie kommunaleAufgabenerfüllung in Kooperation mit derWirtschaft.
Kommunikation und Massenmedien sind fürdie Gestaltung und Akzeptanz von Politikimmer wichtiger geworden. Zur Reflexion überEntwicklungen in der Mediendemokratie, zurPräsentation aktuellster Erkenntnisse im poli-tikfeldübergreifenden, internationalen Vergleichund zur Einübung relevanter Kommunika-tionstechniken machte die Abteilung PolitischeKommunikation ein umfangreiches Angebot.Dazu gehörten Seminare, Trainings undWorkshops vor allem für Multiplikatoren undFührungskräfte aus Politik, Wirtschaft undGesellschaft: Politische Rhetorik, Medientrai-nings, Praxis für Redenschreiber und Internet-Verantwortliche sowie eine gezielte PR-Weiterbildung standen im Zentrum. Highlightsdes Jahres 2004 waren die internationalbesetzte Fachkonferenz zum Thema Wahl-kampfkommunikation beim ZDF in Mainz undein intensives Programm zur Beobachtung deramerikanischen Präsidentschaftswahlen.
Im Mai 2004 vollzog sich der letzte Umzugeines Bildungswerk in die Landeshauptstadt,von Aachen nach Düsseldorf. Im überfülltenPlenarsaal des Düsseldorfer Landtags gab derVorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung,Prof. Dr. Bernhard Vogel, den Startschuss fürdie Arbeit vor Ort.
Dabei betonte der CDU-Landes- und Frak-tionsvorsitzende Dr. Jürgen Rüttgers, MdL, dieNotwendigkeit eines pluralistischen politischen
POLITISCHE BILDUNG
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Bildungsangebots zur Stärkung und Stabilisie-rung unserer freiheitlichen Demokratie.
Bereits am 24. Februar 2004 hatte Prof. Dr.Vogel das Bildungswerk Schwerin (vormalsRostock) und am 10. März das BildungswerkDresden (vormals Leipzig) jeweils der neuenBestimmung übergeben. Damit unterhält dieKonrad-Adenauer-Stiftung bis auf Sachsen-Anhalt (Bildungszentrum Schloss Wend-gräben) in jedem Bundesland, in dem sie ver-treten ist (also ohne Schleswig-Holstein undBayern), ein Bildungswerk in der jeweiligenLandeshauptstadt.
Neben dem bisherigen politischen Bildungs-auftrag, führen die Bildungswerke als Landes-hauptstadtbüros Veranstaltungen mit beson-derer, landesweiter Bedeutung durch undverstehen sich auch als Seismograph fürlandesspezifische Entwicklungen, um sie in dieStiftung zu kommunizieren. Darüber hinausbilden und pflegen sie Netzwerke mit gestal-tenden Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft,Wissenschaft, Kunst und Kultur.
In der Bundesstadt Bonn kamen im Rahmender „Wasserwerk-Gespräche“ im Jahr 2004 imehemaligen Bonner Plenarsaal der früherebaden-württembergische MinisterpräsidentProfessor Lothar Späth, der ehemalige Vorsit-zende des NATO-Militärausschusses, Generala. D. Klaus Naumann, der Vorstandsvorsit-zende der Deutschen Post AG, KlausZumwinkel, der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki sowie der frühere Bundesbeauftragtefür die Unterlagen des Staatssicherheits-dienstes der DDR, Joachim Gauck vor jeweilsüber 1000 Zuhörern zu Wort. Die PolitischeBildung unterstrich damit an diesem für dieparlamentarische Demokratie so wichtigen Ortdie enge historische und politische Verbunden-heit der Stiftung mit dem Rheinland. Aufgrunddes außerordentlich großen Publikumsinte-resses werden die Vorträge aufgezeichnet undjeweils als CD veröffentlicht.
POLITISCHE BILDUNG
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Veranstaltungen1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004
Bildungswerke 3.009 3.003 3.004 3.116 2.338 2.184 1.906 1.461 1.423Eichholz 227 222 211 224 209 209 214 202 208Wendgräben 104 155 210 272 197 179 187 183 146Kultur *) 15 12 18 27 12 - - -Leitung 25 21 20 21 23 31 24 17 43Kommunalpolitik - - - - 13 - 13 7 31gesamt 3.380 3.413 3.463 3.660 2.792 2.603 2.344 1.870 1.851
*) ab 2001 bei BK erfasst.
Teilnehmer1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004
Bildungs-werke
138.640 148.566 139.556 139.386 113.043 118.673 108.978 95.391 89.225
Eichholz 8.924 8.647 8.007 8.463 7.323 7.232 7.382 7.681 7.829Wend-gräben
3.211 5.178 7.573 7.912 5.612 4.446 6.230 9.677 4.621
Kultur*) 1.639 1.559 992 2.772 1.171 - - -Leitung 1.007 1.021 440 657 911 2.291 517 3.103 8.381Kommu-nalpolitik
- - - - 361 - 767 633 891
gesamt 153.421 164.971 156.568 159.190 128.421 132.642 123.874 116.485 110.947
*) ab 2001 bei BK erfasst.
Entwicklung der TeilnehmergebührenEuro
1989 939.0861990 914.6131991 742.7701992 766.7021993 956.7211994 1.022.5971995 1.208.9771996 1.367.6371997 1.488.5801998 1.529.2871999 1.691.3202000 1.458.3212001 1.363.9222002 1.387.7472003 1.331.9392004 1.394.246
POLITISCHE BILDUNG
32
Veranstaltungen und Teilnehmer2003 2004
Veranstaltungen Teilnehmer Veranstaltungen TeilnehmerAachen,Düsseldorf ab 2004
71 3.709 49 3.059
Bremen 31 1.669 48 2.343Dortmund 94 4.964 123 9.483Eichholz 202 7.681 208 7.829Erfurt 165 11.027 178 10.664Freiburg 45 2.402 45 3.031Hamburg 75 5.324 79 6.575Hannover 63 3.736 100 7.056Karlsruhe 32 1.363 31 862Köln 56 6.118 49 4.387Kommunalpolitik*) 7 633 31 891Leipzig,Dresden ab 2004
144 9.351 100 6.174
Leitung 17 3.103 43 8.381Lüneburg 67 5.376 - -Mainz 79 7.557 76 6.384Marburg,Wiesbaden ab 2004
32 1.532 46 2.612
Münster **) 84 6.855 - -Oldenburg 58 2.825 70 4.359Osnabrück 46 2.798 53 2.938Potsdam 84 3.238 103 4.243Ravensburg 49 4.028 35 2.870Rostock,Schwerin ab 2004
46 4.123 86 4.570
Saarbrücken 59 2.058 55 2.059Stuttgart 81 5.338 97 5.556Wendgräben 183 9.677 146 4.621Summe 1.870 116.485 1.851 110.947
*) In 2001 statistisch mit Position „Leitung“ zusammen erfasst;
ab 2002 Trennung von den statistischen Daten bei „Leitung“ und „Kommunalpolitik“.
**) Ab 2004 mit Dortmund zusammengeführt
WISSENSCHAFTLICHE DIENSTE
33
Wissenschaftliche DiensteArchiv für christlich-demokratische Politik
er Tag der Archive, der Ende September2004 bundesweit zum zweiten Mal statt-
fand, bot Gelegenheit, die unschätzbarenSammlungen des Historischen Archivs, derSpezialbibliothek und der Dokumentation einerbreiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Ca. 160Gäste nahmen die Möglichkeit wahr, persönlichdie „Wissenschaftlichen Dienste“ kennen-zulernen. Die Präsentation des ACDP alsweltweit anerkanntes Kommunikations- undDokumentationszentrum der christlich-demo-kratischen Bewegung und wichtige Anlaufstelleder zeitgeschichtlichen Forschung fand bei denBesuchern und der lokalen Presse ein positi-ves Echo.
Kernaufgabe des Historischen Archivs ist diesystematische Erfassung und Sammlung derschriftlichen und audiovisuellen Materialien vonOrganisationen, Gremien und Repräsentantender CDU, ihrer Vorläuferparteien und der inter-nationalen Zusammenschlüsse christlich-demokratischer Parteien. In den riesigenMagazinräumen ist historisch wertvolles politi-sches Schriftgut aufbewahrt, darunter auchzahlreiche herausragende Stücke, wie derAbschiedsbrief des nach dem 20. Juli 1944zum Tod verurteilten Andreas Hermes, eineAbmahnung von Bundeskanzler KonradAdenauer an Familienminister Wuermeling,Korrespondenz von Bundeskanzler Kiesingermit ausländischen Staatsmännern, hohe aus-
ländische Orden, die Totenmaske HeinrichKöpplers oder ein Henkelmann mit demKonterfei Kurt Biedenkopfs. Die Vielfalt desHistorischen Archivs wurde auch präsentiertdurch seine umfangreiche Sammlung politi-scher Plakate zu den Bundestags-, Landtags-und Kommunal- und Europawahlen (Stand2004 ca. 18.500 Objekte), seine Fotosamm-lung, die vorwiegend CDU-Politiker, Parteitageund zeitgeschichtliche Ereignisse umfaßt (derZuwachs im Jahr 2004 betrug ca. 70.000 Fotosdurch Übernahme des Bildarchivs des ZDF,Bonn) sowie seine audiovisuellen Medien,Filme, Wahlwerbespots und Tonträger.Anschaulich wurden den Besuchern die konti-nuierlichen Aufgaben des Archivars demonst-riert: Akquisition, Bewertung, inhaltlicheErschließung und dauerhafte Aufbewahrungdes bedeutenden Archivguts sowie die wissen-schaftliche Betreuung der Benutzer und dieAuswertung der Archivalien durch Publika-tionen oder Ausstellungen.
Auch im Jahr 2004 erfolgten durch kontinuier-liche Aktenabgabe und Neuakquisition wesent-liche Bestandszuwächse und -erweiterungen,die in das Archiv zu integrieren waren – insge-samt über 500 laufende Meter. Verstärkt fort-geführt wurde (aufgrund der neuerarbeitetenRichtlinien für die Bewertung und Kassation)die Reduzierung der bisher noch nichtabschließend archivierten Bestände mit demZiel, nur das historisch wertvolle Material auf-zubewahren und dauerhaft zu sichern.
Die Archivierung historisch bedeutsamerDokumente der CDU/CSU-Fraktion und vonBundestagsabgeordneten wurde mit finanziel-ler Unterstützung des Deutschen Bundestagsfortgeführt: 2004 wurden im Rahmen diesesProjekts acht Personenbestände bearbeitet(Sabine Bergmann-Pohl, Herbert Gruhl,Heinrich Holkenbrink, Harald Kahl, HeinzRiesenhuber, Hermann Stahlberg, Hans
D
WISSENSCHAFTLICHE DIENSTE
34
Stercken, Horst Waffenschmidt) sowie Aktender CDU/CSU-Fraktion (des Fraktionsvorsit-zenden Alfred Dregger sowie der Parlamenta-rischen Geschäftsführer Friedrich Bohl undRudolf Seiters, ferner des DiskussionskreisesMittelstand) verzeichnet. Außerdem wurdenetwa 500 Plakate der Bundestagswahl 1957und 1961 digitalisiert und neu verzeichnet.
In Analogie zu diesem vom Deutschen Bun-destag seit 1984 geförderten Projekt unter-stützt neuerdings das Europäische Parlamentdie Archivierung der Materialien von Europa-abgeordneten. Hier wird seit Mitte 2004 derumfängliche Bestand von Günter Rinschebearbeitet.
Zusammen mit den Archiven der PolitischenStiftungen hat sich das ACDP zu einem vonder DFG geförderten Projekt zusammenge-funden, um in enger Kooperation sich einerneuen Herausforderung zu stellen: der Archi-vierung der Internet-Auftritte der Parteien.Innerparteiliche Diskussionen, programmati-sche Debatten, Wahlkämpfe usw. finden in denletzten Jahren verstärkt über das Internet statt.Diese wichtigen elektronischen Informationenmüssen für die historische Forschung lang-fristig gesichert werden. Das Projekt ist aufzwei Jahre angelegt und hat das Ziel, mit völligneuartigen archivischen Verfahren diese neu-artige Quellengattung zu erfassen, zu erschlie-ßen und der Forschung verfügbar zu machen.
Service für die Wissenschaft: Die Benutzungdes Archivs durch Studenten, Doktoranden,Habilitanden und Hochschullehrer aus dem In-und Ausland (Europa, Israel, USA, Japan) hieltauch 2004 an. Insgesamt wurden im vergan-
genen Jahr 3043 Akteneinheiten zur Einsichtund Auswertungausgegeben und44.500 Einzelkopienaus Archivbestän-den hergestellt.Nähere Informatio-nen zu den Bestän-den findet man inder „Kurzübersicht“,5. Auflage, erschie-nen 2004, und imInternet
[www.kas.de (Registerkarte Archiv)].
Mit der Veröffentlichung von Forschungs-ergebnissen und Editionen in der Reihe „For-schungen und Quellen zur Zeitgeschichte“(Droste VerlagDüsseldorf) ver-mittelt das Histori-sche Archiv dar-über hinaus derzeitgeschichtlichenForschung wich-tige Impulse; 2004ist die Habilita-tionsschrift vonMatthias Stickler:„Ostdeutsch heißt Gesamtdeutsch“. Organisa-tion, Selbstverständnis und heimatpolitischeZielsetzungen der deutschen Vertriebenenver-bände veröffentlicht worden.
Auch die seit 1994 erscheinende Zeitschrift„Historisch-Politische Mitteilungen. Archiv für
Christlich-Demokrati-sche Politik“ stelltneue Forschungen zurGeschichte der christ-lich-demokratischenBewegungen undParteien des 19. und20. Jahrhunderts vor.Einen Schwerpunktbildet die Forschung
WISSENSCHAFTLICHE DIENSTE
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über die „Ära Kohl“. Weitere Publikationen desACDP siehe unter Neuerscheinungen.
Große Resonanz fanden die im Jahr 2004 vomACDP durchgeführten Veranstaltungen: Am7. Mai fand die 5. Wissenschaftliche Tagung„Die Ära Kohl im Gespräch“ statt, die dembisher in der Forschung kaum beachtetenThema „Kulturpolitik“ galt. Die Referentenhoben das Engagement von BundeskanzlerKohl für den „Kulturstaat Deutschland“, dieÜbernahme kultureller Aufgaben durch denBund ohne formalen Eingriff in die Kulturhoheitder Länder, die Steigerung des Kulturetats umdas Vierfache auf 1,25 Mrd. hervor. Kohl wolltemit seinen kulturpolitischen Initiativen in Bonn(Haus der Geschichte, Bundeskunsthalle) undBerlin (Deutsches Historisches Museum,Umbau des Reichstags, Regierungsviertel)symbolische Zeichen setzen. Die Ergebnissewiderlegen die von der rot-grünen Koalitionverbreitete These von der „Kulturlosigkeit“ derÄra Kohl.
Schwerpunkt des 14. Buchenwaldgesprächswar das Thema „Freikauf politischer Häftlinge“,das von direkt Betroffenen, von Zeitzeugenund ehemaligen Häftlingen, von Beteiligten,Rechtsanwälten und Ministerialbeamten, undvon Historikern sehr lebhaft und kontrovers
diskutiert wurde. Einige Freigekaufte berichtetenüber ihr persönliches Schicksal. Unterschiedlichinterpretiert wurde die Rolle von RechtsanwaltVogel (IM Georg, berechnender Anwalt,Menschenhändler versus zuverlässigerUnterhändler, Helfer, Retter), sowie dieBezahlung mit Westdevisen, die nicht derBevölkerung, sondern dem System und der
SED-Elite zugute kamen. Die Möglichkeit desFreikaufs war nicht nur für den einzelnen eineChance, ein psychischer Trost, sondern trugauch allgemein zur Verbesserung der Lage inden Haftanstalten bei (die Vorträge werden ineiner Broschüre publiziert).
Am 25. November führte das ACDP in Koope-ration mit dem Institut für Zeitgeschichte eineTagung über „Flucht und Vertreibung in derErinnerungskultur“ durch, die die Stationen derVerarbeitung von Flucht und Vertreibung in derBundesrepublik Deutschland und der ehemali-gen DDR seit 1945 im Kontext des gesell-schaftlichen Wandels herausarbeitete und derFrage nach der Integration dieser historischenErfahrung in das Geschichtsbewußtsein derDeutschen nachging (eine Broschüre ist inVorbereitung).
Die Abteilung Zentrale Dokumentation erfüllteauch im Jahre 2004 ihren Auftrag, einenumfassenden Überblick über die veröffentlichteMeinung in Deutschland zu erstellen. Dafürwählen die Mitarbeiter die wichtigsten, politisch,gesellschaftlich und zeitgeschichtlich relevan-ten Beiträge in den Printmedien und im Fern-sehen sowie die wesentlichen Veröffentlichun-gen der staatlichen Organe, der Parteien, Ver-bände, Kirchen und gesellschaftlichen Instituti-onen aus.
Die Dokumentation stellt die ausgewähltenBeiträge allen Mitarbeitern der Stiftung imInland wie im Ausland zur Verfügung. Sie istdamit ein einzigartiges Informationszentrum,das durch seine täglichen Dienstleistungen fürPolitik, Bildung und Wissenschaft in unver-zichtbarer Weise dazu beiträgt, die Verbreitungdes historisch-politischen Bewußtseins und dieIdentifikation der Bürger mit der Demokratie zufördern.
Immer häufiger nutzen Mitarbeiter der Stiftungdie seit dem Jahr 2002 bestehende Möglich-keit, unmittelbar von ihrem Arbeitsplatz aus aufdie Pressedokumentation zuzugreifen. Die Zahldieser direkten Recherchen hat sich seit zwei
WISSENSCHAFTLICHE DIENSTE
36
Jahren auf etwa 6000 mehr als verdoppelt. DieMitarbeiter der Dokumentation haben im Jahr2004 wiederum etwa 3000 Anfragen mit einergroßen Fülle von Material beantwortet.
Im „Themenservice“ des KASNet gibt dieDokumentation für alle Mitarbeiter aktuelleHinweise auf besonders bedeutsame Veröf-fentlichungen. Selbstverständlich hält dieDokumentation auch die Arbeitspapiere, Pres-seinformationen und andere Veröffentlichun-gen der Konrad-Adenauer-Stiftung sowie dieBeiträge ihrer Mitarbeiter in externen Publika-tionen bereit. Auch im Jahr 2004 wurde einegroße Zahl wissenschaftlicher Forschungsar-beiten von der Presse- und der Mediendoku-mentation unterstützt.
Die Mediendokumentation hat 2004 damitbegonnen, Aufzeichnungen – etwa von Veran-staltungen der Konrad-Adenauer-Stiftung – indigitaler Form vorzunehmen. Sie wird in denkommenden Jahren die Arbeit mit elektroni-schen Speichermedien ausbauen.
Die Bibliothek der Konrad-Adenauer-Stiftungist eine modern ausgestattete wissenschaftlicheSpezialbibliothek mit einer einzigartigenSammlung zu Geschichte, Programmatik,Politik und Persönlichkeiten der christlichenDemokratie in Deutschland und Europa. Siebietet eine breite Palette von Dienstleistungen,insbesondere für die Mitarbeiter der Stiftung,aber auch Auskünfte und Beratung für externeInteressenten. Der Medienbestand ist öffentlichzugänglich, Führungen von Gruppen und Ein-zelpersonen werden auf Anfrage durchgeführt.
Aktuell verwaltet die Bibliothek knapp 165.000Medien (Bücher, Broschüren, Jahrbücher undAV-Medien) sowie 384 laufende Zeitschriften-abonnements. Die Zahl der Neuzugängebetrug 2004 bei Büchern 2633 Medien, beiZeitschriften 525 Einheiten. Als herausragendeBestandsergänzung sind zu nennen: früheJahrgänge von CDU- und CSU-Pressedienstensowie fremdsprachige Publikationen aus den
KAS-Ländervertretungen in Südamerika undAfrika.
Im Jahr 2004 wurden die Serviceangeboteangesichts der Verlagerung weiterer Arbeits-einheiten noch stärker als bisher in Anspruchgenommen. Unabhängig von den jeweiligenStandorten der Stiftung erhalten MitarbeiterInformationen über wichtige neue Fachliteratur.Das Aufsatzinfo mit wechselnden Themen-schwerpunkten erschien in 11 Ausgaben, wäh-rend der HAL-Lesedienst dreimal im Jahr überdie zentralen Themen und Schwerpunkte derFachzeitschriften informierte.
Den professionellen Aus- und Fernleihserviceder Bibliothek nutzten im vergangenen Jahr432 Mitarbeiter der KAS. Die Zahl der entliehe-nen Medien aus eigenem Bestand erhöhtesich 2004 auf 13.870 Einheiten (2003: 11.480),während für spezielle Forschungsprojekte 787Bücher und Aufsatzkopien aus anderen Ein-richtungen via Ortsausleihe oder Fernleihe imdeutschen Leihverkehr besorgt wurden.
Im Rahmen von Sach- und Literaturrecherchenwurden 2004 insgesamt 1598 Aufträge bear-beitet, nicht nur für Mitarbeiter der KAS, son-dern auch für externe Kunden aus den Berei-chen von Schule, Hochschule, Medien undPolitik. Die am stärksten nachgefragten Inhaltebezogen sich 2004 vor dem Hintergrund derzahlreichen Wahlen auf Europa-, Länder- undKommunalebene auf Parteigeschichte, -pro-grammatik, Wahlforschung sowie Persönlich-keiten der Christlichen Demokratie inGeschichte und Gegenwart. Im Rahmen derzeitgeschichtlichen Forschung richtet sich dasHauptinteresse nach wie vor auf die innen- undaußenpolitische Entwicklung der Bundesrepu-blik während der Regierungszeiten von KonradAdenauer und Helmut Kohl.
BEGABTENFÖRDERUNG UND KULTUR
37
Begabtenförderung und Kultur
deelle FörderungDie Konrad-Adenauer-Stiftung orientiert sich
bei der Förderung deutscher und ausländischerStudierender und Promovenden an einem Ver-ständnis vom Menschen, das durch die Wert-und Ordnungsvorstellungen der christlich-demokratischen Bewegung grundgelegt undgeprägt ist. Diesem Auftrag versucht dieBegabtenförderung vor allem durch dasstudienbegleitende Seminarprogramm alsKernstück der ideellen Förderung gerecht zuwerden. Das Seminarangebot soll ermöglichen,die Grenzen des eigenen Fachgebietes zuüberschreiten, Probleme zu erkennen und iminterdisziplinären Gespräch zu wissenschaftlichfundierten, politisch realistischen und ethischverantwortbaren Lösungen beizutragen. DasProgramm mit 13 Grundseminaren, 16 Auf-bauseminaren, 36 Kurzseminaren und3 Sonderveranstaltungen hatte im Jahre 2004aktuelle Themenfelder und grundsätzlicheFragestellungen der Innen-, Europa- undAußenpolitik, der Sozialen Marktwirtschaft unddes Globalisierungsprozesses, der Philoso-phie, Geschichte, Ethik und Kultur zum Inhalt.
Bereichert wurde das Angebot durch zahlrei-che Vortragsabende und seminarähnlicheGruppenveranstaltungen, die in Eigeninitiativeder Vertrauensdozenten und der Stipendiaten-sprecher/innen oder in Zusammenarbeit mitden Bildungswerken an den Hochschulortenstattfanden.
Die Zahl der Stipendiaten insgesamt ging imVergleich zum Vorjahr leicht zurück. 2004befanden sich insgesamt 1.743 Stipendiatinnenund Stipendiaten in der Förderung (2003:1.867). Nur 357 Stipendiatinnen und Stipendi-aten wurden neu aufgenommen. Gegenüber2003: 356 hat sich mithin die Aufnahmequotekaum verändert.
Deutsche StudentenförderungDie Zahl der aufgenommenen und gefördertenStipendiatinnen und Stipendiaten hat sich auch
in der größten Abteilung der Begabtenförde-rung vermindert (217 Aufnahmen gegenüber238 im Vorjahr, 1.223 Förderungen gegenüber1.275 im Jahr 2003). Dieser Rückgang ent-spricht der Entwicklung der durch das Bun-desministerium für Bildung und Forschungbewilligten Stipendienmittel. Im Gegensatzdazu gab es – aufgrund der zahlreichen Maß-nahmen und Info-Veranstaltungen der Vorjahre –in 2004 eine Rekordzahl von Bewerbungen(1.142). Wie bereits bei den Gesamtzahlenerwähnt, stand in der Deutschen Studentenför-derung gleichzeitig nur eine deutlich vermin-derte Aufnahmekapazität zur Verfügung.
Fortgeführt wurden in 2004 die Initiative zurFörderung des naturwissenschaftlichen Nach-wuchses und das Projekt, bei dem Kontakte zuden 50 - 60 „besten“ Gymnasien in Deutsch-land aufgebaut und gepflegt werden sollen.Die Aufnahme der Kontakte erfolgt in derRegel durch die Regionalreferenten und-referentinnen, welche die Schulen im Rahmenihrer Hochschulortbesuche persönlich auf-suchen. Mit den jährlich angesetzten Hoch-schulortbesuchen ist ein herausragendesFörderungsinstrument in der DeutschenStudentenförderung genannt: Dabei findenUnterredungen mit den Vertrauensdozentenund –dozentinnen, den Sprecher(innen) derAltstipendiaten und vor allem Beratungs- bzw.Orientierungsgespräche mit den Stipendiatin-nen und Stipendiaten statt.
Von insgesamt 1.223 Stipendiaten der Deut-schen Studentenförderung waren 39 % weib-lich, studierten 106 Stipendiatinnen undStipendiaten an einer Fachhochschule, erhiel-ten 50 % nur Büchergeld und 50 % ein Teil-bzw. Vollstipendium. 258 Stipendiatinnen undStipendiaten wurden bei Studienprojekten imAusland gefördert. Nicht mitgerechnet sinddabei Auslandsstudien, die von dritter Seite (z.B. Fulbright, Landesstipendien etc.) finanziertwurden. Auslandspraktika und Sprachkurse
I
BEGABTENFÖRDERUNG UND KULTUR
38
konnten in 2004 wegen der anspannten Mit-tellage nicht mehr bezuschusst werden.
Deutsche Studenten und DeutscheGraduierte 2004
Aufteilung nach Studienfächern (in Prozent)
DeutscheStudenten
DeutscheGraduierte
Sprach- und Kultur-wissenschaft 19 39
Rechtswissenschaft 20 13Mathematik/Natur-wissenschaft 10 13
Ingenieurwissen-schaft 9 2
Human-, Zahn- undVeterinärmedizin 7 1
Agrar-, Forst- undErnährungswissen-schaft
1 2
Kunstwissenschaft 3 6Wirtschafts- undSozialwissenschaft 30 23
Sonstige 1 1
Deutsche Studentenförderung:Examensstatistik 2004 (einschl. JN)
Journalisten-AkademieDie Attraktivität und Qualität des Ausbildungs-programms der Journalistischen Nachwuchs-förderung (JONA) lässt sich an den kontinuier-lich hohen Bewerberzahlen ablesen – trotzMedienkrise. Im Jahr 2004 bewarben sichinsgesamt 108 Kandidaten. Davon wurden 21aufgenommen. Insgesamt förderte die JONA2004 122 Stipendiaten (50 Männer, 72 Frauen)(2003: 131).
Zu den Highlights des Seminarprogramms2004 der Journalistischen Nachwuchsförde-
rung gehörten vor allem die Themenakade-mien und die Interdisziplinären Projekte.
Für die Themenakademie Print waren 13 Sti-pendiaten zehn Tage in Berlin unterwegs - aufden Spuren jüdischen Lebens in der Haupt-stadt. Hier besteht die größte jüdischeGemeinde in Deutschland, mit mehr als 12.000Mitgliedern. Das Ergebnis der Themenaka-demie Print mündete in der bereits mehrfachnachbestellten Publikation „Jüdisches Leben inBerlin – Reportagen und Portraits aus derHauptstadt“. Die Themenpalette ist vielfältig -ein Spiegel des facettenreichen jüdischenLebens in Berlin und in Deutschland, von libe-ral bis orthodox.
Die Teilnehmer der Themenakademie Hörfunkwidmeten sich dem spannenden Thema Wahl-kampfberichterstattung am Beispiel der Kom-munalwahlen in Nordrhein-Westfalen. DasErgebnis war eine zweistündige Sendung, dieim Bürgerfunk von Antenne Düsseldorf ausge-strahlt wurde.
Bei den interdisziplinären Projekten bereitetendie Teilnehmer ein und dasselbe Thema fürzwei unterschiedliche Medien auf. Damitwurden crossmediale Fähigkeiten geschult. InGreifswald stand thematisch die Entwicklungstrukturschwacher Regionen in Ostdeutschlandim Mittelpunkt. Die Stipendiaten erstelltenhierzu ein Print-Produkt, eine Hörfunk- undeine TV-Sendung. In Osnabrück fand dasInterdisziplinäre Projekt in Kooperation mit derBundesstiftung Umwelt statt. Hier entstand zudem Schwerpunkt moderner Umweltschutz inDeutschland „Lotus - das Umweltmagazin“,welches TV-Beiträge, eine Hörfunksendungund ein Print-Magazin beinhaltet.
In frischem Lay-Out präsentiert sich die JONAseit April 2004 im Internet. Die neue Home-page findet sich unter der bekannten Adressewww.journalisten-akademie.com. Hier gibt esumfassende Informationen zum Ausbildungs-programm, Interviews mit Förderern, Erfah-rungsberichte von Stipendiaten sowie Arbeits-
befriedigend14%
ausreichend1%
gut37%
sehr gut32%voll-
befriedigend12%
mit Auszeichnung4%
BEGABTENFÖRDERUNG UND KULTUR
39
ergebnisse, darunter Radio- und Fernsehbei-träge. Der Internetauftritt wurde von Stipendi-aten im Rahmen eines Praxiskurses Multime-dia produziert. Das Lay-Out stammt vonGrimme-Online-Award Preisträger BjörnBrückerhoff, JONA-Stipendiat aus Münster.
Das mobile Redaktionssystem der JONAwurde 2004 aufgestockt. Neu angeschafft undinstalliert wurde insbesondere moderne Hard-und Software für digitalen Hörfunk. Diese tech-nischen Neuerungen konnten in Kooperationmit der Firma Dalet (technischer Ausstatterdiverser ARD-Anstalten) eingeführt werden.Das mobile Redaktionssystem erlaubt die voll-ständige Produktion von Multimediaproduktensowie Hörfunk- und TV- Sendungen innerhalbjedes beliebigen Tagungshotels.
Im Rahmen des Medienkollegs der Journa-listen-Akademie waren die Studien- undRecherchefahrten nach New York, Washingtonund Warschau besonders erfolgreiche Veran-staltungen. Beherrschendes Thema derStudienfahrt in die USA, die zusammen mit derRTL-Journalistenschule durchgeführt wurde,war der US-Wahlkampf. Die Teilnehmerbesuchten u. a. die renommierte PulitzerGraduate School of Journalism in New Yorkund diskutierten mit Fachleuten aus ThinkTanks und Medien in Washington. Risiken undChancen der EU-Osterweiterung standendagegen im Mittelpunkt der Recherchereisenach Warschau. Auch hier fand eine Koopera-tion mit einem Medienunternehmen statt - demNordkurier Neubrandenburg. Die teilneh-menden Redakteure diskutierten mit führendenVertretern aus Politik, Wirtschaft, Medien undKirche. Die Veröffentlichung zahlreicher Artikelals Ergebnis der Warschaureise spiegelte diehohe Akzeptanz und den Nutzen solcherAngebote wider. Den KAS-Auslandbüros in denUSA und Polen gilt besonderer Dank für dieVermittlung der exklusiven Ansprechpartner.
2004 konnte die MedienWerkstatt der Konrad-Adenauer-Stiftung mit ihrem bundesweitenWorkshopangebot für Schülerzeitungsredak-
teure rund 380 Schülerzeitungsredakteure undjournalistisch interessierte Schülerinnen undSchüler erreichen. Schwerpunkte waren dieBereiche Print- und Bildjournalismus. Dieberufsorientierenden Grund- und Aufbaukurseinformieren über die vielfältigen Berufs- undAusbildungswege des Journalisten und ver-mitteln das nötige Handwerkszeug für denSchülerzeitungsalltag. Kernstück war der Eich-holzer Jugendmedientreff, bei dem rund 60Jugendliche Medienprominenz trafen, Kontakteknüpften und aktuelle Fragen des Berufes, derAusbildung und der journalistischen Ethik dis-kutierten. Kooperationen mit Gymnasien ausdem gesamten Bundesgebiet und mit Ver-bänden der deutschen Jugendpresse stelltendie Arbeit auf eine breitere Basis.
Zur Fortbildung und Qualifizierung junger Alt-stipendiaten und Lokaljournalisten bot dieJournalisten-Akademie im vergangenen Jahrverschiedene Seminare an: Die begehrtenStudien- und Recherchefahrten führten 2003nach Brüssel, Prag und Bukarest. Das jewei-lige Programm bestach – dank der kompeten-ten Mitwirkung der KAS-Außenstellen – vorallem durch hochkarätige Gesprächspartneraus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.Zudem nutzten die Teilnehmer die gebotenenMöglichkeiten der eigenen Recherche zur Bei-tragsproduktion für Zeitungen, Radio undOnline-Magazine.
Außerdem konnte die Journalisten-Akademiezwei Fortbildungsveranstaltungen für Lokal-journalisten anbieten, bei denen Grundlagender Kommunalpolitik und der lokalen Wirt-schaftsberichterstattung vermittelt wurden.
Deutsche GraduiertenförderungIm Jahr 2004 stiegen die Bewerberzahlen wei-ter an, so dass in der Deutschen Graduierten-förderung auch diesmal nur zwei Auswahl-tagungen durchgeführt werden konnten. 80Nachwuchswissenschaftler wurden in dieFörderung aufgenommen.
BEGABTENFÖRDERUNG UND KULTUR
40
Insgesamt wurden im Jahr 2004: 288 Promo-venden (2003: 323 Promovenden) mit Mittelndes Bundesministeriums für Bildung, Wissen-schaft, Forschung und Technologie gefördert,davon waren 66 % männlich, 34 % weiblich.Im Vergleich zum Vorjahr ist eine Abnahmevon 11% zu verzeichnen.
2004 wurden 77 Promotionsvorhaben erfolg-reich abgeschlossen. Die Promotionen erhiel-ten folgende Bewertungen: 30% wurden mitsumma cum laude, 57% mit magna cum laudeund 13 % mit cum laude abgeschlossen.
Im Rahmen ihrer Dissertationsvorhaben hieltensich 16 Stipendiatinnen und Stipendiaten zueinem längeren, bezuschussten Forschungs-aufenthalt im Ausland auf (2003: 37).
Der Abstract-Band 2003 mit Kurzzusammen-fassungen der geförderten Dissertationenwurde fertiggestellt und veröffentlicht, dieTexte für den Abstract-Band 2004 wurdenerfasst und die Veröffentlichung vorbereitet.Die Liste mit Forschungsschwerpunkten derVertrauensdozenten wurde aktualisiert.
Deutsche GraduiertenförderungPromotionsabschlüsse 2004Die mittlerweile acht Stipendiatinnen undStipendiaten des Promotionskollegs „DieBeziehungen zwischen den beiden deutschenStaaten und Gesellschaften in der Zeit ihrerTeilung“ stellten bei zwei Treffen erste For-schungsergebnisse vor.
Neu ausgeschrieben wurde der Themen-schwerpunkt „Der Gottesbezug im Verfas-sungsdiskurs“. Die KAS möchte einen Beitragzur Analyse und Aufarbeitung dieses
Themenfeldes leisten und vergibt Stipendienan geeignete Promovenden.
Zwei für die Netzwerkarbeit der Begabtenförde-rung wichtige Veranstaltungen wurden von derGraduiertenförderung organisiert:
Die Jahrestagung der Vertrauensdozentenvom 02.09. bis 05.09.2004 in Münster:
Begegnungen mit der Politik (Ruprecht Polenz,MdB) waren ebenso Teil des Programms wiehistorische und naturwissenschaftlicheThemen, Exkursionen und ein Kammerkonzert.
Neu gewählt wurde der Sprecherrat der Ver-trauensdozenten. Vorsitzender wurde HerrProf. Dr. Manfred Grieshaber.
Im Laufe der Tagung und im Rahmen des tra-ditionellen festlichen Abendessens wurden vieraus dem Amt scheidende Vertrauensdozentengeehrt, die die Arbeit der Stiftung und insbe-sondere der Begabtenförderung z. T. übermehrere Jahrzehnte begleitet hatten.
Zugegen waren auch die stellv. KAS-Vorsitzende und Vertrauensdozentin FrauProf. Dr. Beate Neuß sowie Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter der Begabtenförderung.
Eine Gruppe von acht KAS-Stipendiaten nahman der diesmal den Physikern gewidmetenNobelpreisträgertagung in Lindau vom 28.06.bis 03.07.2004 teil. Als Delegationsleiter hattesich der KAS-Vertrauensdozent Prof.Dr. Andreas Mielke zur Verfügung gestellt.Kooperationspartner war die Hanns-Seidel-Stiftung, München.
Zwei Stipendiaten der Graduiertenförderungkonnten am „1st Lindau Meeting of the Winnersof the Bank of Sweden Prize in EconomicSciences in Memory of Alfred Nobel“(01. - 04.09.2004) teilnehmen.
magna cum laude57%summa cum laude
30%
cum laude13%
BEGABTENFÖRDERUNG UND KULTUR
41
AusländerförderungSeit 1970 stellt das Auswärtige Amt derKonrad-Adenauer-Stiftung unter dem Haus-haltstitel „Auswärtige Kulturpolitik“ Mittel zurFörderung ausländischer Studierender undGraduierter zur Verfügung.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung möchte mit derfinanziellen und ideellen Förderung ausländi-scher Studierender und Graduierter einenBeitrag zur wissenschaftlichen Ausbildungkünftiger Führungskräfte leisten, in der Erwar-tung, dass die Stipendiaten in ihren Heimat-ländern als Multiplikatoren in Wissenschaft undKultur, Verwaltung und Politik, in den Medienund für ihre Länder in internationalen Organi-sationen tätig sind.
Die KAS nutzt die Möglichkeit, die Stipendiatenideell durch ein studienbegleitendes Bildungs-programm auf zukünftige Aufgaben vorzube-reiten. Durch diesen Einsatz gelingt es derStiftung, kompetente Partner in vielen Ländernder Welt zu gewinnen.
Die Stipendiaten leisten bereits für die Dauerihres Studiums oder ihrer Arbeit an einerDissertation einen Beitrag zur Internationalitätdeutscher Universitäten. Die Integration derausländischen Akademiker in die ideelle För-derung trägt gleichzeitig zur Bildung dauerhaf-ter Netzwerke deutscher und ausländischerEliten bei.
2004 wurden 60 Stipendiatinnen und Stipendi-aten neu in die finanzielle Förderung aufge-nommen.
Es fanden Auswahltagungen statt in Seoul(eine Neuaufnahme aus der Republik Koreasowie zwei Neuaufnahmen aus der Volksrepu-blik Korea) und in Prag für die TschechischeRepublik und die Slowakische Republik (achtNeuaufnahmen). Weitere Auswahltagungenfanden statt in Kolumbien (fünf Neuaufnahmen,davon ein Bewerber aus Bolivien), Polen (zwölfNeuaufnahmen, davon drei aus Belarus), derRussischen Föderation (elf Neuaufnahmen,
davon ein Bewerber aus Aserbaidschan) undder Ukraine (neun Neuaufnahmen). Die für2004 geplanten Auswahltagungen in Ägypten,Indien und Uganda mussten auf 2005 verscho-ben werden.
Bei der Inlandsauswahltagung im Oktober2004 wurden 12 Stipendiatinnen und Stipendi-aten neu in die finanzielle Förderung aufge-nommen.
2004 werden insgesamt 232 ausländischeStipendiatinnen und Stipendiaten gefördert. 40aus Asien, 14 aus dem Nahen Osten, 5 ausAfrika, 75 aus Lateinamerika, 93 aus MOE-Staaten, zwei aus Griechenland und drei ausden USA.
Aus Mitteln des Osteuropaprogramms„KASTOR“ der Altstipendiaten wurden dreiAusländer mit Vollstipendien gefördert.
Ausländische Stipendiaten nach Herkunftsregionen
Zahl der Stipendiaten nach Fachrichtungen:Fachrichtung 2004 in %Philosophie/Theologie 13 5,6Philologie 40 17,2Geschichte/Kunstgeschichte 5 2,2Jura 70 30,2Wirtschaftswissenschaften 28 12,1Sozialwissenschaften 40 17,2Psychologie 6 2,6Naturwissenschaften 7 3,0Mathematik/Informatik 2 0,9Technische Wissenschaften 13 5,6andere Fächer 8 3,4Summe 232 100,0
Ausländische Stipendiaten nach Herkunftsregionen 2004
Europa43%
Afrika/Nahost8%
Asien17%
Lateinamerika31%
USA1%
BEGABTENFÖRDERUNG UND KULTUR
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Bemerkenswert ist der starke Anstieg desAnteils der Stipendiaten des Faches Jura. Für2005 kann aufgrund der bereits getroffenenAufnahmeentscheidungen ein weiterer Anstiegprognostiziert werden. Für die Zukunft ist dar-auf zu achten, dass es nicht zu einer zu star-ken Gewichtung des Faches kommt.
Ergebnisse der Förderung für 2004Bis zum 31. Dezember 2004 sind 64 Stipendi-atinnen und Stipendiaten aus der Förderungausgeschieden.
2004 wurden uns 48 benotete Examenszeug-nisse vorgelegt, davon 14 von Stipendiaten,deren finanzielle Förderung vor dem 1. Januar2004 eingestellt worden war.
93,8 % der Zeugnisse sind mit einem Prädikatbewertet!
Ausländerförderung – Examensabschlüsse2004:
Sum
me
Aufb
aust
udiu
m
Mag
iste
r
Dip
lom
Pro
mot
ion/
Kon
zerte
xam
en
mit Auszeich-nung 4 0 2 0 2
sehr gut 24 0 6 1 17gut 17 1 6 3 7befriedigend 3 0 1 0 2ausreichend 0 0 0 0 0ohne Note 1 0 0 0 1Summe 49 1 15 4 29
Michal Bedkowski-Koziol aus Polen wurde imJuli 2004 an der TU-Dresden mit einer rechts-wissenschaftlichen Dissertation zum Thema„Polnisches Energierecht zwischen Wettbe-werb und Regulierung. Eine rechtsverglei-chende Untersuchung vor dem Hintergrund dereuropäischen und deutschen Rechtsetzung“mit „summa cum laude“ promoviert.
Frau Julia Plakitkina aus Russland wurde imNovember 2004 an der Universität Potsdam
mit einer betriebswirtschaftlichen Dissertationzum Thema „Veränderungen der aufsichts-rechtlichen Rahmenbedingungen für Banken inEuropa – Bedeutung für Russland“ nach nur 20Monaten Förderungszeit mit „summa cumlaude“ promoviert.
Berufsorientierung und BerufsförderungDie Abteilung Berufsorientierung/Berufsförde-rung unterstützte 2004 die Stipendiatinnen undStipendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung mitvielfältigen Maßnahmen auf deren Weg vonder akademischen Ausbildung in verantwort-liche berufliche Positionen und begleitete jungeAltstipendiaten während der ersten Berufs-jahre. Ziel war die Vorbereitung von leistungs-und wertorientierten Nachwuchseliten aufKarrieren in nationalen, europäischen undinternationalen Arbeitsfeldern vor allem inPolitik und Wirtschaft. Zu den studien- undberufsbegleitenden Maßnahmen gehörten2004 das neu geschaffene Berufskolleg fürInternationale Politik, Trainings im Rahmen desstudienbegleitenden Programms der Begab-tenförderung und die weitere Intensivierungder erfolgreichen Kooperation mit Politik, Wirt-schaft, Stiftung und Verbänden.
Das Berufs-Kolleg für Internationale Politik istim Juli 2004 erfolgreich an den Start gegangen.Ein Fachbeirat unter Vorsitz von Prof.Dr. Beate Neuss, der die inhaltliche Arbeit desKollegs fördert, hat für den ersten Ausbil-dungsjahrgang 2004/2005 29 Stipendiatinnenund Stipendiaten ausgewählt. Die Teilnehme-rinnen und Teilnehmer dieses Talentförder-programms sind besonders leistungsstarke,zielorientierte und wertgebundene jungeMenschen, die verantwortungsvolle europäischund international ausgerichtete berufliche Ver-wendungen anstreben. Das Berufskolleg wirdvon der Wirtschaft finanziell gefördert.
Seit dem Jahr 2000 bereitet die AbteilungBerufsorientierung/Berufsförderung Nach-wuchseliten gezielt auf die Concours derEuropäischen Union vor. In 2004 lag derSchwerpunkt auf der Vorbereitung von Nach-
BEGABTENFÖRDERUNG UND KULTUR
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wuchseliten aus den mittelosteuropäischenBeitrittsländern. An den Veranstaltungen inRiga und Bratislava nahmen insgesamt 100Nachwuchskräfte aus den MOE-Staaten teil.
Die engen Kontakte zur Wirtschaft wurden2004 – vor allem über Altstipendiatinnen undAltstipendiaten – weiter ausgebaut. Koopera-tionspartner waren renommierte Unternehmenwie Siemens, Procter&Gamble, DeutscheBank, Allianz AG, Deutsche Krankenversiche-rung AG, die Unternehmens- und Manage-mentberatungen McKinsey&Company, TheBoston Consulting Group, Bain&Company,A.T.Kearney sowie die Werbe- und Marketing-agentur BBDO Germany. Auch die Kooperationmit den Verbänden Südwestmetall, BDA, BDIund der Ludwig-Erhard-Stiftung e. V. wurde2004 intensiviert. Die Partner haben 2004exklusiv für die Stipendiatinnen und Stipendia-ten mehrtägige Workshops im In- und Auslanddurchgeführt, in ihren Campusaktivitäten mitder Begabtenförderung kooperiert und Prakti-kantenprogramme angeboten. Regelmäßigwurden auch junge Altstipendiaten in Auswahl-verfahren zur Besetzung von Stellen für Nach-wuchskräfte und in Trainee-Programme derUnternehmen einbezogen.
Eine völlig neuartige Form der Kooperation ist2004 mit der Societät für Unternehmenspla-nung/S·U·P eingeleitet worden. S·U·P ist eininternationaler Marktführer im Bereich Perso-nalrekrutierung und Personalentwicklung. Ab2005 wird S·U·P pro Jahr acht bis zehn beson-ders qualifizierte junge Altstipendiatinnen undAltstipendiaten in einem individuell zuge-schnittenen Coaching-Programm auf künftigeVerwendungen in hochrangigen Führungsposi-tionen vorbereiten.
Über die Angebote der Kooperationspartner inWirtschaft, Wissenschaft, Verbänden, Politikund Verwaltung informierte die AbteilungBerufsorientierung/Berufsförderung auch 2004regelmäßig in Karriere-Infos und mit einereigenen Praktikumbörse, die aufgrund derneuen Kommunikationswege in der Begab-
tenförderung eine weite Verbreitung finden.Diese Möglichkeiten werden von den Stipendi-atinnen und Stipendiaten sowie jungen Altsti-pendiaten intensiv genutzt und als wichtigeInformationsquelle für die Planung desBerufseinstiegs und der Karriere bewertet.
Zu den Workshops, die im Rahmen des stu-dienbegleitenden Programms durchgeführtwurden, zählte die dreiteilige Veranstaltungs-reihe „Frauen auf dem Weg in Führungsposi-tionen“. Diese zeigte Stipendiatinnen undjungen Altstipendiatinnen Strategien für denberuflichen Aufstieg auf. Spezielle Bewer-bungstrainings für Berufseinsteiger vermitteltenInformationen rund um eine gelungene Bewer-bung und gaben Tipps für einen erfolgverspre-chenden Berufsstart. Kommunikations- undKreativitätstrainings für junge Altstipendiatenergänzten das Veranstaltungsangebot.
VertrauensdozentenIn den zurückliegenden Monaten sind siebenVertrauensdozentinnen und Vertrauensdozen-ten als Nachfolger ausscheidender Professo-ren für die Stiftung gewonnen worden. Gegen-wärtig sind 146 Damen und Herren für dieStiftung unterstützend tätig. Damit ist die KASan allen Universitäten und Technischen Hoch-schulen und an sehr vielen Fachhochschulenin ganz Deutschland vertreten.
Bei der Jahrestagung der Vertrauensdozentenin Münster waren Begegnungen mit der Politik(Ruprecht Polenz, MdB) ebenso Teil desProgramms wie historische und naturwissen-schaftliche Themen, Exkursionen und einKammerkonzert. Aus dem KAS-Vorstandberichtete die stellvertretende KAS-Vorsitzendeund Vertrauensdozentin Prof. Dr. Beate Neuss.Vier aus dem Amt scheidende Vertrauens-dozenten wurden verabschiedet.
Neu gewählt wurde der Sprecherrat der Ver-trauensdozenten. Turnusgemäß schieden FrauProf. Dr. Linda-Marie Günther und Herr Prof.Dr. Dr. Roland Sessner aus. Neu gewähltwurden Frau Prof. Dr. Angelika Merschenz-
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Quack und Herr Prof. Dr. Dr. Wolf D. Gruner.Zum Vorsitzenden wurde Herr Prof. Dr.Manfred Grieshaber gewählt. Viertes Mitglieddes Sprecherrates ist Herr Prof. Dr. MichaelGabel.
AltstipendiatenZusammen mit den Stipendiaten und Vertrau-ensdozenten bilden die Altstipendiatinnen undAltstipendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftungein Know-how- und Kompetenz-Netzwerk inallen Studien- und Wissensbereichen. 7150ehemalige Stipendiaten im Inland und knapp2000 im Ausland tragen in unterschiedlichstenFunktionen Verantwortung in Politik, Wirt-schaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Siesetzen Akzente in Kunst und Kultur und sindTeil der Funktionseliten Deutschlands undjener Länder, in denen sie leben und arbeitenoder deren Staatsangehörigkeit sie besitzen.Als Mitglieder der „KAS-Familie“ wirken sie mitihren an den christlich-demokratischen Grund-überzeugungen orientierten Wertvorstellungenan der Entwicklung ihrer Gesellschaften undStaaten mit. Darüber hinaus sind sie wichtigeAnsprechpartner für die aktuellen Stipendiatenin Studien- und Berufsfragen.
Die Zusammenarbeit der Stiftung mit ihrenAltstipendiaten versteht sich von daherbewusst als Alumni-Arbeit mit dem Ziel einerzunehmenden Vernetzung. Wissen und Know-how der Ehemaligen fließen so über ihr Enga-gement bei Veranstaltungen und Projektenzunehmend in die Arbeit der Stiftung ein.Neben Altbewährtem prägten neue Akzentedie Altstipendiaten-Arbeit. Zum Altbewährtenzählten die Jahrestagung der Altstipendiaten,die dieses Mal in Bremen stattfand, und dieunterschiedlichen Aktivitäten in den über 50Altstipendiaten-Gruppen auf regionaler Ebene.Die gemeinsam von Konrad-Adenauer-Stiftungund Altstipendiaten betriebene Jobvermittlungund -beratung K.AS Jobnetz GmbH führte ihreArbeit trotz ungünstiger wirtschaftlicher Rah-menbedingungen fort. Bereits zum vierten Malfand mit großem Erfolg die Tagung für Absol-ventinnen und Absolventen der Begabtenförde-
rung als bewusste Einführungsveranstaltung inden Kreis der Altstipendiaten statt. Inhaltlich lagder Schwerpunkt auf der weltweiten Vernet-zung und Interdependenz internationaler Politikunter besonderer Berücksichtigung der Ergeb-nisse der US-Wahlen. Neue Akzente wurdenmit dem weiteren Ausbau der Generationenübergreifenden Internet-Plattform des KAS-ALUMNI.NET gesetzt. Als digitales Netzwerk-Medium trägt diese Plattform mehr und mehrzu einer intensivierten Zusammenarbeit vonStipendiaten, Altstipendiaten und Vertrauens-dozenten bei, die als eine der Hauptaufgabender kommenden Jahre in Angriff genommenwurde.
Unter dem Motto „Bremen zwischen Traditionund Innovation“ war die dreitägige Jahres-tagung auch 2004 ein Höhepunkt in der Arbeitder Altstipendiaten. Vorträge und Exkursionengaben Einblick in die Geschichte und dieZukunftsperspektiven der Hansestadt in politi-scher, wirtschaftlicher und wissenschaftlicherHinsicht. Besonders hervorzuheben sind dabeider Empfang der Teilnehmerinnen und Teil-nehmer durch den Bremer Bürgermeister undSenator für Wirtschaft, Häfen und Kultur imhistorischen Rathaus und der traditionelleökumenische Gottesdienst in der Marienkirchein Osterholz-Scharmbeck. An Stelle von RainerNitsche, der nach sechsjähriger Tätigkeit nichtmehr kandidierte, wurde auf der Jahresver-sammlung der Altstipendiaten der bisherigeSchatzmeister Ralf Heimbach zum neuenSprecher der Altstipendiaten gewählt. Zusam-men mit dem neuen Schatzmeister Dirk K.Martin bildet er nun den Vorstand der Altsti-pendiaten, dem ein ebenfalls neu gewählterBeirat zu Seite steht.
Bei den überregionalen Aktivitäten sind dasRegionalsprechertreffen in Bonn unter demThema „Föderalismus im zusammenwach-senden Europa“ und das von der Regional-gruppe Mannheim-Ludwigshafen organisierteRegionalseminar „Das Rhein-Neckar-Dreieck –Region zwischen Wirtschaft, Wissenschaft undWein“ mit exzellenten und hochkarätigen Refe-
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renten und interessanten Exkursionen hervor-zuheben, das sich eines sehr großenZuspruchs erfreute.
Auf regionaler Ebene findet die Altstipendiaten-Arbeit mit unterschiedlichen Schwerpunkten inden über 50 Regionalgruppen statt. Regel-mäßige Stammtische, bei denen Vorträge undDiskussionen zu Themen aus Politik, Wirt-schaft und Gesellschaft mit dem gemütlichenZusammensein kombiniert werden, Besichti-gungen und kulturelle Veranstaltungen machendas Spektrum der Arbeit vor Ort aus.
Knapp ein Drittel der deutschen Altstipendiatenzahlt in den „Hilfs- und Sozialfonds der Altsti-pendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung“ ein.Viele sehen darin eine Möglichkeit, auch mate-riell etwas von der Förderung „zurückzugeben“,die sie während des Studiums erhalten haben.Auch im vergangenen Jahr wurden aus Mittelndes Fonds in Not geratene Stipendiaten undAltstipendiaten und Studenten unterstützt, diewegen formaler Gründe trotz Förderungswür-digkeit keine Hilfe durch die Stiftung oderandere Studienträger erhalten konnten, insbe-sondere Mittel- und Osteuropäer. Außerdemunterstützten die Altstipendiaten mit Mittelnaus dem Hilfs- und Sozialfonds zwei Auslands-seminare der Stipendiaten in Frankreich undSerbien.
Abteilung KulturAuch im Jahr 2004 wurde die Konrad-Adenauer-Stiftung mit ihrem Haus an der Tier-gartenstraße in Berlin, wo die Kulturabteilungseit 2001 den Hauptsitz hat, ihrem Ruf alsTreffpunkt der Kulturszene gerecht. Von hieraus werden die gesamten Kulturaktivitäten derStiftung koordiniert. Herausragende Veran-staltungen in der Hauptstadt dokumentierenweiterhin, dass die Konrad-Adenauer-Stiftungder Kulturarbeit entsprechende Bedeutungbeimisst. Der große Erfolg der Kulturveran-staltungen gibt ihr recht.
In den vergangenen Jahren ist die Stiftungimmer häufiger zu einem gefragten offiziellen
Teilnehmer nationaler und internationalerGroßereignisse in der Hauptstadt geworden.Zum zweiten Mal waren die aktuell durch denElse-Heiliger-Fonds geförderten Künstler imJahr 2004 mit ihrer Gruppenausstellung Pro-grammpunkt des Kunstherbstes, der das ARTFORUM einleitet. Zunehmend etablieren sichdie durch den Fonds geförderten Künstler aufdem Kunstmarkt.
Insgesamt hat sich der Else-Heiliger-Fonds zueinem maßgeblichen und in der Zwischenzeitsehr erfolgreichen Förderinstrument für Künst-ler und Schriftsteller in Deutschland entwickelt.In 2004 konnten nach einer Auswahl aus über250 Bewerbungen 13 Arbeits- und Studiensti-pendien vergeben werden.
Zu den weiteren herausragenden Einzelveran-staltungen und Ausstellungen zählten:
Die Einzelausstellung zum Thema „zuhause istfür die meisten menschen sehr weit weg“ mitArbeiten von Rebecca Raue wurde zum Höhe-punkt der Kulturveranstaltungen. Die vielbeachtete Schau, die sich den Fragen vonWertebezügen und der Suche nach Identitätannahm, verbuchte hohe Besucherzahlen undmeldete schon am Eröffnungsabend fastkompletten Ausverkauf. Wegen des Erfolgeswurde die Ausstellung um zwei Wochenverlängert.
Ein Kamingespräch zum Verlust desHumanum in der Architektur unter dem provo-zierenden Titel „schönes wohnen“ versam-melte Politik und Stararchitekten wie HansKollhoff. Begleitet wurde die viel beachteteDiskussion durch eine Ausstellung, die dasThema aus Sicht der Bildenden Kunst anvi-sierte.
Hommage für Adolf MuschgEin Panel zur aktuellen Situation der Musik-branche in DeutschlandEine Werkstatt mit Stipendiaten des Else-Heiliger-Fonds und Vertretern der international
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operierenden Kulturszene zur Frage „Tabus inKunst und Literatur?“ in Cadenabbia
Der internationale Kulturabend 2004 widmetesich dem Nachbarn Niederlande und präsen-tierte gemeinsam mit der Botschaft des König-reichs zeitgenössische Kultur des Landes.Neben Erfolgsautor Hans Marten van den Brinksorgte vor allem die PAX-Installation vonRitsaert ten Cate für Furore.
Neben dem Engagement in der Hauptstadtgehört auch die Literaturarbeit zur Kulturabtei-lung. Hier zählten folgende Veranstaltungen zuden „Highlights“:
Fortgesetzt wurde die internationale Konferenz-reihe: Thema der westeuropäisch orientiertenReihe „Begegnung mit dem Nachbarn“ war die„Französische Gegenwartsliteratur“ (inZusammenarbeit mit der FranzösischenBotschaft); Wissenschaftler beider Länderreferierten über Fragen nationaler und europäi-scher Identität und die wechselseitigen Wahr-nehmungen des Nachbarn in der Literatur.Besondere Aufmerksamkeit fand die öffentli-che Lesung des französisch-deutschen AutorsGeorges-Arthur Goldschmidt in Bonn, der –begrüßt vom Generalsekretär der KAS,Wilhelm Staudacher, und Dr. Anne Dumasy,Attaché der Französischen Botschaft – ausseiner Autobiographie „Über die Flüsse“ las.In Form von Sammelbänden sind folgendeTagungen publiziert (alle 2004):Europa im Wandel. Literatur, Werte und Euro-päische Identität;Französische Gegenwartsliteratur;In Gottes Namen? Zur kulturellen und politi-schen Debatte um Religion und Gewalt.
Die 12. Literaturpreisverleihung: Ausge-zeichnet wurde in Weimar die aus Rumänienstammende, 1987 nach Deutschland gefloheneSchriftstellerin Herta Müller als eine „Chronistindes Alltagslebens in der Diktatur“ ausgezeich-net, die sich in ihren Romanen und Essays mitder totalitären Vergangenheit und dem „Auf-bruch nationaler Minderheiten in Osteuropa“
auseinandergesetzt habe (Urkundentext). DieLaudatio hielt der Vorsitzende des Vereins„Gegen Vergessen – Für Demokratie“,Dr. Joachim Gauck.
Bei der 10. Autorenwerkstatt in Cadenabbia:stellten Schriftsteller (Elke Erb, RoswithaHaring, Thomas Hürlimann, Roland Koch, UweKolbe, Johannes Kühn, José F. A. Oliver, JanVolker Röhnert, Julia Schoch, Arnold Stadler)unveröffentlichte Werke in einer Diskussions-runde mit Literaturwissenschaftlern und Kriti-kern vor. Prof. Dr. Bernhard Vogel, Minister-präsident a. D. und Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, sprach zum zehnjährigenJubiläum der Autorenwerkstatt.
Beim zweiten Bonner Dialog der Religionensprachen PD Dr. Martin Hein, Bischof derEvangelischen Kirche in Kurhessen-Waldeck,und der Autor Martin Mosebach über dieBinnen- und Außenverständigung der christli-chen Ökumene. Flankiert wurde das literari-sche Programm von dem Berliner Theater-seminar für Studenten ost- und westdeutscherUniversitäten, von Lehrertagungen (u. a. mitTheologen und Medizinern) und einer Auto-renlesung der jungen Berliner Autorin JuliaFranck, deren neuer Roman „Lagerfeuer“ sichmit der literarisch lange vernachlässigtendeutsch-deutschen Flüchtlingsthematikbefasst.
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Internationale Zusammenarbeit
ie internationale Arbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung
Aus unserer christlichen Verantwortung herausist die Internationale Zusammenarbeit traditio-nell ein zentraler Schwerpunkt der Konrad-Adenauer-Stiftung. Damit leistet sie eineneigenständigen Beitrag zur weltweiten Förde-rung von Demokratie und Rechtsstaatsent-wicklung sowie der Sozialen Marktwirtschaftals Voraussetzung für eine Verbesserung derpolitischen, sozialen, ökonomischen und öko-logischen Lebensgrundlagen. Auf diese Weisewirkt sie bei der Schaffung eines ordnungspoli-tischen Rahmens mit, der Freiheit, Frieden undGerechtigkeit gewährleistet. Die internationaleZusammenarbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung ist komplementär zur staatlichen Ent-wicklungszusammenarbeit und trägt ebensozur Wahrung deutscher Interessen in der Weltbei.
Seit 1989 hat sich die Welt rasant verändert.Die internationale Ordnung ist im Umbruch.Globalisierung ist zum Schlüsselbegriff unsererZeit geworden. Der 11. September 2001bedeutet einen Paradigmenwechsel, der dasaußen- und sicherheitspolitische Denken inZukunft mitbestimmen wird. Angesichts vonTerrorismus und internationaler Kriminalität,Migration und Flüchtlingsströmen bedeuteteine stringente Entwicklungszusammenarbeitimmer stärker auch konkrete Gefahrenabwehrund die Wahrung handfester außen- undsicherheitspolitischer Interessen. Diese verän-derten Rahmenbedingungen erfordern nichtnur eine stichhaltige Problemanalyse, sondernauch die Arbeit an konkreten Lösungsmöglich-keiten. Die KAS nimmt mit ihrer internationalenArbeit die Herausforderungen der heutigen Zeitan und versucht mit ihrer weltweiten Expertise,Akzente in der entwicklungspolitischen Diskus-sion zu setzen.
Projektarbeit in den Regionen:Die operative Projektarbeit der Stiftung auf deneinzelnen Kontinenten zielt auf eine Verbesse-
rung der politischen, wirtschaftlichen und kultu-rellen Rahmenbedingungen in ihren Einsatzre-gionen und –ländern ab und zwar durch:- politischen, interkulturellen und interreligiö-
sen Dialog,- durch Wissenstransfer,- durch Aufbau von Netzwerken
EuropaSchon seit einiger Zeit wird von Fachkreisenunterstrichen, dass die Europapolitik längsteine ganz neue Dimension erreicht hat, Euro-papolitik ist quasi Innenpolitik geworden. Trotzvielfältiger Appelle gerade vor den Europa-wahlen, aber auch immer wieder zu besonde-ren europapolitischen Ereignissen, ist diesnoch nicht in ausreichendem Maße in dasBewusstsein der Bevölkerung und auch nichtder politischen Klasse gedrungen. Auch dieTatsache, dass sich in einer Welt der Globali-sierung und neuer Bedrohungen nur eingeeintes Europa erfolgreich durchsetzen kann,wird nicht wahrgenommen. Ebenso wenig wirderkannt, dass das „Projekt Europa“, dass dieeuropäische Integration durchaus noch miss-lingen kann. Gleichzeitig sinkt die Zustimmungzu Europa. Die schwachen Zustimmungswertezur europäischen Integration bei Meinungsum-fragen, die mangelhafte Wahlbeteiligung undauch die nachrangige Behandlung Europas inMedien und Parteien sprechen in diesemZusammenhang Bände. Nichtsdestowenigermuss deutlich gemacht werden, dass geradefür Deutschland und die Union die erfolgreicheWeiterentwicklung der Europäischen Unioneine Überlebensfrage ist. Der neue EU-Kommissionspräsident Barroso (EVP) verbin-det mit seiner Amtszeit die Herausforderung:„Entweder wir schaffen den großen Sprungnach vorn – oder uns droht der Verfall.“
Brüssel – WashingtonIm Jahr 2004 konnte die Arbeit der Außenstel-len Brüssel und Washington den verschiede-nen entwicklungspolitischen Zielsetzungengerecht werden. Es wurde darauf hingearbei-
D
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tet, den entwicklungspolitischen Dialogzwischen der Europäischen Union und dengesellschaftspolitischen Partnern in Europa,den Vereinigten Staaten und den Entwick-lungsländern mitzugestalten und zu vertiefen.Des weiteren wurde die entwicklungspolitischeArbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung in deneinzelnen Kontinenten durch die Nutzung derBrüsseler und Washingtoner Netzwerke unter-stützt.
Mittel- und OsteuropaIn den Mittel- und Osteuropäischen Ländern,die 2004 der EU beigetreten sind, stehen dieStabilisierungen der Parteiensysteme insbe-sondere der EVP-verbundenen Parteien derMitte im Vordergrund. Außerdem ist der politi-sche Dialog zwischen Deutschland und seinenNachbarn für eine dauerhafte und erfolgreiche,friedliche und ökonomische Entwicklung unab-dingbar. In MOE wurden verstärkt Initiativenzur Vermittlung europäischer und christdemo-kratischer Werte, die in die gesamte Europa-arbeit eingebunden wurden, durchgeführt.Weitere wichtige Themen im Jahre 2004 warendie Wahlen zum Europäischen Parlament unddie Unterstützung der Ratifizierung des EU-Verfassungsvertrages.
Osteuropa und SüdosteuropaIn Belarus hat die Adenauer-Stiftung ein neuesLänderprogramm entwickelt, dass zzt. vomKAS-Büro Warschau aus betreut wird. ImRahmen des EU-Erweiterungsprozesses wirdBelarus ebenso wie die Ukraine noch deutlichstärker in den Blickpunkt des Interessesrücken. Beide Länder haben wegen ihrerGröße und strategischen Lage und der aktuel-len politischen Entwicklung an Bedeutunggewonnen. Aus diesem Grund wurde auch diebereits intensive Tätigkeit der KAS 2004 in derUkraine ausgebaut.
Angesichts der großen Probleme der Rechts-staatlichkeit in Russland, Belarus, der Ukraineund Südosteuropa hat die KAS eine Initiativezu einem Rechtsstaatprogramm Osteuropainitiiert. Dieses Rechtsstaatprogramm soll 2005
in einer Pilotphase in Bukarest/Rumänien miteinem eigenen AM regional beginnen.
In den durch den Balkankrieg in Mitleidenschaftgezogenen Ländern Ex-Jugoslawiens standweiterhin der Aufbau von elementaren Grund-lagen (pluralistische Demokratie, Rechtsstaat-lichkeit), die für das friedliche Miteinander derverschiedenen Volksgruppen notwendig sind,im Vordergrund der Arbeit der KAS. Einbesonderes Problem in den Ländern stelltimmer noch die wirtschaftliche Entwicklungdar: Nur eine nachhaltige Verbesserung indiesem Bereich kann Stabilität in der Regionsichern. Defizitär ist ebenfalls die Situationfreier pluralistischer Medien in den ehemalsjugoslawischen Ländern. Deshalb hat dieAdenauer-Stiftung im Jahre 2004 begonnenein Sektorprogramm „Medien und Demokratie“vorzubereiten.
LateinamerikaDeutschland und Lateinamerika – Plädoyergegen das Vergessen eines KontinentsIm Reife- und Entwicklungsgrad gibt es inner-halb des lateinamerikanischen Subkontinentsteilweise erhebliche Unterschiede. Chile giltnach wie vor als ein Musterland für einendemokratisch und sozialmarktwirtschaftlicherfolgreichen Entwicklungsweg. Auch inMexiko zeichnen sich Fortschritte ab. Brasiliensteht vor riesigen sozialpolitischen Herausfor-derungen und strebt andererseits eineFührungsrolle in der Region an. Argentinienbefindet sich nach der Wahl von NéstorKirchner zum Staatspräsidenten in einerwirtschaftlichen Aufschwungsphase, die sichjedoch abschwächen wird, wenn das Landseine Auslandsschulden umgeschuldet undden Verpflichtungen wieder nachkommenmuss. Die neopopulistischen Strömungen inVenezuela, Ekuador, Bolivien, Peru und inZentralamerika stellen ein Bedrohungspotentialfür die internationale und regionale Verständi-gung dar. Präsident Uribe in Kolumbien ist eszwar gelungen, Kriminalität abzubauen undinnere Sicherheit zu erhöhen; das Land istjedoch noch weit von einer Befriedung entfernt.
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Die künftige Stabilität in der Region erfordertneben der politischen Zusammenarbeit und derIntegration auch eine verstärkte sicherheits-politische Kooperation zwischen Lateiname-rika, den USA und Europa. Die Bilanz derDemokratisierungsprozesse in der Region fälltzwiespältig aus. Auf dem Weg zur Demokratiehaben die Staaten Lateinamerikas in den ver-gangenen Jahrzehnten bedeutende Fort-schritte erreicht. Mit Ausnahme Kubas verfü-gen inzwischen alle Länder der Region überdemokratische Verfassungen. Dennoch sindDemokratie und Rechtsstaatlichkeit in vielenLändern, trotz wirtschaftlicher Erfolge einigerLänder (Brasilien, Chile, Mexiko) nichtgefestigt. Vielfach bestehen gravierende Defi-zite bei der Transparenz und der Funktions-fähigkeit der demokratischen Institutionen. Ineinigen Ländern beobachten wir mit Sorge dasAufkommen autoritärer und neopopulistischerTendenzen. Hinzu kommen Massenarmut undsoziale Ungleichheit, durch die breite Bevölke-rungsschichten Lateinamerikas von politischerund wirtschaftlicher Teilhabe ausgeschlossensind. Die Konsolidierung der jungen Demokra-tien zu unterstützen war auch im Jahr 2004 diezentrale Aufgabe der Arbeit der KAS in Latein-amerika.
Die KAS will einen Beitrag dazu leisten, dempolitischen Dialog mit den Staaten Lateiname-rikas neue Impulse zu verleihen. Leider lässtsich feststellen, dass die strategische Bedeu-tung Lateinamerikas für Deutschland undEuropa vielfach nicht gesehen wird. Dabeigerät aus dem Blick, dass Lateinamerika füruns ein strategischer Partner in der internatio-nalen Politik ist, mit dem uns gemeinsameWerte, Überzeugungen und Interessen ver-binden. Dies gilt in besonderem Maße im Hinblickauf die vielfältigen neuen Herausforderungenauf globaler Ebene: die Gestaltung derGlobalisierung, die Bekämpfung des internatio-nalen Terrorismus oder der Klimaschutz – umnur drei Beispiele zu nennen.
Damit Lateinamerika wieder mehr Aufmerk-samkeit in der Öffentlichkeit und auf politischer
Ebene geschenkt wird, hat die KAS ein neuesStrategiepapier für ihre Lateinamerikaaktivitä-ten mit dem Titel „Deutschland – Lateiname-rika – Neue Impulse für eine bewährte Part-nerschaft“ vorgelegt. Damit soll gleichzeitigauch Lateinamerika bei Politikern, Institutionenund Multiplikatoren wieder mehr in denBlickpunkt des Interesses gerückt werden. DasStrategiepapier hat sowohl die Basis für unsereeigene Arbeit in Lateinamerika weiterentwickeltals auch die Frage thematisiert, welche politi-schen Perspektiven sich für die deutsch –lateinamerikanischen Beziehungen ergeben.Resultat dieser Debatte ist das Strategiepapier,das einer breiten Öffentlichkeit vorgestelltwurde und die nachdrückliche Forderung andie Politik in Deutschland und in der Europäi-schen Union enthält, den politischen Dialog mitLateinamerika durch neue Impulse im Sinneeiner gleichberechtigten Partnerschaft weiter-zuentwickeln.
Für die Verbesserung und Intensivierung desDialogs mit Lateinamerika bieten sichverschiedene Themen und Aufgaben an. Umeine dauerhafte Konsolidierung der lateiname-rikanischen Demokratie zu fördern, muss eindeutscher Beitrag im wesentlichen auf eineVerbesserung der Funktionsfähigkeit desRechtsstaats und des demokratischenEntscheidungsprozesses abzielen. Diesermöglicht es, der gegenwärtigen Institutio-nenkrise und dem Aufstieg autoritärer undneopopulistischer Strömungen entgegenzu-wirken. Ansatzpunkte ergeben sich auf denThemenfeldern der Stärkung der Funktions-fähigkeit der rechtsstaatlichen Institutionen,Verbesserung des Menschenrechtsschutzes,Unterstützung politischer Reformen, Förderungder demokratischen Partizipation, Stärkung vonDezentralisierung und kommunaler Selbstver-waltung sowie eine Verbesserung der gesell-schaftlichen und politischen Teilhabe ärmererund insbesondere indigener Bevölkerungs-schichten.
Ebenso bildet die Förderung einer sozialverträglichen Wirtschaftsentwicklung eine
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wesentliche Voraussetzung für die dauerhafteStabilisierung der jungen lateinamerikanischenDemokratien. Nach Analysen der UN-Wirt-schaftskommission für Lateinamerika (CEPAL)wird sich der wirtschaftliche Aufschwung ver-stärken, aber das Wirtschaftswachstum wirdnicht ausreichen, um wesentliche Erfolge beider Armutsbekämpfung und dem Abbau derArbeitslosigkeit zu erreichen. Geringe Spar-quoten und fehlende inländische sowie auslän-dische Investitionen verdunkeln die Perspek-tiven einer wirtschaftlichen und sozialen Erho-lung. Nachdem die Marktöffnungs- und Libera-lisierungspolitik in den meisten Ländern derRegion nicht zu einer Verbesserung der sozia-len Situation geführt hat, sondern sich dieLebensbedingungen breiter Bevölkerungs-schichten verschlechtert haben, ist dasVertrauen in eine marktwirtschaftliche Wirt-schaftspolitik weitgehend verloren gegangen.
Bei der Suche nach einem Wirtschaftsmodell,das wirtschaftliche Freiheiten mit sozialemAusgleich verbindet, wird die Soziale Markt-wirtschaft zunehmend als Leitbild gesehen.Deutschland hat daher die Chance, imRahmen eines ordnungspolitischen Dialogsden Diskussionsprozess über eine Wirt-schaftspolitik zu fördern, welche die Grundlagefür eine Überwindung von Massenarmut undsozialer Ausgrenzung legt. Der Modernisierungder Bildungssysteme, Reform der sozialenSicherungssysteme, Reform der Arbeits-märkte, Modernisierung der Steuersysteme,dem Aufbau einer funktionierenden Wettbe-werbsordnung sowie der regionalen Wirt-schaftsentwicklung kommt daher besondereBedeutung zu.
Die KAS hat sich im Jahr 2004 im Rahmen derEntwicklung des neuen Strategiepapiers fürLateinamerika auch mit ihren Veranstaltungenim In- und Ausland an den Schwerpunkt-themen des Konzepts orientiert. WichtigeVeranstaltungen waren dabei z. B. das VII.Deutsch-Brasilianische Symposium, das allezwei Jahre stattfindet und zu einer mittlerweilefesten Größe im Dialog zwischen Deutschland
und Brasilien geworden ist. Im Mittelpunkt desdiesjährigen Symposiums stand die neueVerantwortung Brasiliens im internationalenSystem unter der Regierung Lula sowie derIntegrationsprozess im Rahmen des Mercosur.Die Beziehungen des gesamten Kontinents zuEuropa und Deutschland wurden ebenfallsdiskutiert.
Ebenfalls wurde sich mit einem Workshop zumThema „Indígena und Politik“ verstärkt derKrisenregion in den Anden zugewandt.Vornehmlich stehen dabei die Länder Bolivien,Ekuador und Kolumbien im Fokus.
Für die Vertiefung unserer Beziehungen zuLateinamerika ist ganz entscheidend, dass derDialog zwischen den politisch Verantwortlichenbeider Regionen verstärkt wird. Im Rahmenunserer Programme haben wir uns auch imJahr 2004 intensiv bemüht, den direktenMeinungsaustausch zwischen deutschen undlateinamerikanischen Politikern zu fördern. Aneiner internationalen Parlamentarierkonferenzin Chile, die bereits zum dritten Mal stattfandund auch fortgesetzt werden soll, nahmenVertreter von vier wichtigen Parteien ausLateinamerika und Europa (PDC Chile, PANMexiko, PP Spanien, CDU Deutschland) teil.Zielsetzung dieser Parlamentariertreffen ist es,konkrete Themen der Beziehungen im Kontextdes atlantischen Dreiecks zu diskutieren undgemeinsame Lösungsansätze zu entwickeln.Ein weiteres wichtiges Ziel ist es, dieprogrammatische Profilierung im christlich-demokratisch geprägten Parteienspektrum derpolitischen Mitte voranzubringen. Die diesjäh-rige Parlamentarierkonferenz befasste sich mitdem Thema: „Europa und Lateinamerika imDialog – ein Erfahrungsaustausch über Fragender globalen Politik“.
Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt ist für dieKAS die soziale Verantwortung von (Wirt-schafts-)Eliten. Mit der Konferenz „Globalisie-rung und soziale Verantwortung – ein europä-isch-lateinamerikanischer Dialog zwischenPolitik und Wirtschaft“, die ebenfalls in Chile
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stattfand, war die Absicht verbunden, dieseswichtige Thema in die Öffentlichkeit zu bringenund die Diskussion um Beiträge zur Überwin-dung der extrem geöffneten Armutsschere inder Region weiter voranzutreiben. Mit demThema der „Elitenförderung“ beschäftigte sichauch die Jahrestagung der Arbeitsgemein-schaft Deutscher Lateinamerikaforschung(ADLAF), die in diesem Jahr von der KAS aus-gerichtet wurde. Ziel der Konferenz war dieAnalyse der Struktur und Rekrutierungsmusterder Eliten sowie deren Rolle im Rahmen derpolitischen und gesellschaftlichen Wandlungs-prozesse Lateinamerikas. Diese Frage ist vonerheblicher entwicklungspolitischer Relevanz,da den Eliten - verstanden als politische,gesellschaftliche und wirtschaftliche Führungs-schichten - zentrale Bedeutung für den Erfolgoder das Scheitern von Transformationspro-zessen zukommt. Aus diesem Grunde stellt dieZusammenarbeit mit Eliten insbesondere beider Förderung von Demokratie und Rechts-staatlichkeit einen wichtigen Ansatzpunkt darund wird von der KAS als notwendig betrachtet.
Im Bereich der Menschenrechte bildet die Auf-arbeitung der Vergangenheit eine unerlässlicheGrundlage für das Funktionieren einer demo-kratischen Gesellschaft. So hat man Jahrenach der Rückkehr zur Demokratie beispiels-weise in Argentinien Initiativen zur Aufklärungund Ahndung von Menschenrechtsverletzun-gen begonnen. Vor sechs Jahren wurde dasArchiv der Geheimpolizei von Buenos Airesaufgelöst und seit 2000 wird es der Öffentlich-keit schrittweise zugänglich gemacht. Esenthält umfangreiche Daten über politisch-ideologische Verbrechen gegenüber Männernund Frauen über den Zeitraum eines halbenJahrhunderts. Unter anderem sind dort dieAktivitäten von Genossenschaften, Berufsver-einigungen, Gewerkschaften und Studenten-verbänden minutiös dokumentiert. Getragenwird die Arbeit von der sogenannten Erinne-rungskommission (Comisión por la Memoria)der Provinz Buenos Aires. Die KAS führte indiesem Jahr in Zusammenarbeit mit derBehörde der Bundesbeauftragten für die
Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes derehemaligen Deutschen Demokratischen Repu-blik („Birthler-Behörde“) und der Heinrich-Böll-Stiftung für die Erinnerungskommission einzweiwöchiges Studien- und Informationspro-gramm in Berlin durch, um über in Deutschlandgemachte Erfahrungen zu informieren undinsbesondere die Arbeit der Behörde vorzu-stellen, um daraus für die praktische Arbeit vorOrt Anregungen zu geben.
Rechtsstaat und Demokratie in Lateiname-rikaMit dem regionalen Sektorprogamm „Rechts-staat und Demokratie“ für Lateinamerika willdie Konrad-Adenauer-Stiftung die Demokrati-sierung in den Ländern dieser Region nachhal-tig unterstützen und einen Beitrag zurEntwicklung und Vertiefung einer leistungsfähi-gen, rechtsstaatlichen Grundsätzen entspre-chenden Rechtsordnung als Kernbestandteiljedes demokratischen Systems leisten. Im Jahr2004 konzentrierte sich die Programmarbeitvor diesem Hintergrund auf folgende vierSchwerpunktthemen:- Verfassungsrecht- Menschenrechtsschutz- Integrationsrecht- Verfahrensrecht
Das Rechtsstaatsprogramm arbeitet mit zweiStandorten: Montevideo, Uruguay für Südame-rika und Mexiko-Stadt für Mittelamerika unddie Karibik. Der Beratungsbedarf ist in allenLändern der Region erheblich. Da sich dasProgramm bei der Zielgruppe, zu der unteranderem Richter von Obersten Gerichtshöfenund Verfassungsgerichten, Rechtspolitiker,Rechtsgelehrte, Staatsanwälte oder beispiels-weise auch Polizisten zählen, inzwischenVertrauen und Akzeptanz erworben hat, sindseine Wirkungsmöglichkeiten im Sinne derZielbestimmungen der deutschen Entwick-lungszusammenarbeit nicht zu unterschätzen.Begegnen staatliche Institutionen ausländi-schen Organisationen gerade im Rechtsbe-reich oft mit einem gewissen Misstrauen, lässtsich für das KAS-Sektorprogramm das
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Gegenteil feststellen. Das zweibändige Jahr-buch, das seit 10 Jahren von der KAS heraus-gegeben wird, ist ein besonderes Instrumentinnerhalb des Rechtsstaatsprogramms undsteht beispielhaft für die intensive Publikati-onstätigkeit des Sektorprogramms.Thematisch wird über die Notwendigkeit vonVerfassungsgerichtshöfen in den Länderndiskutiert ebenso wie über die institutionelleOrganisation des Staates vor dem Hintergrundverfassungsrechtlicher Rahmenbedingungen.Ein weiterer Themenschwerpunkt stellt sich mitden Menschenrechten und ihrer Umsetzung inLateinamerika dar, besonders wieder aus ver-fassungsrechtlichen Blickwinkeln. Bezogenwird sich dabei u. a. ganz konkret auf dieGarantie von zweisprachiger Bildung in Peruoder die Wahrung der freien Meinungsäuße-rung in Mexiko. Darüber hinaus fand derThemenkomplex des Integrationsrechts Ein-gang in das Verfassungsjahrbuch 2004,darunter auch mit einem Vergleich zwischender Entwicklung regionaler Integration inLateinamerika und in der Europäischen Union.
Seinem großen Renommee sowie seiner Ein-zigartigkeit auf dem lateinamerikanischenMarkt ist es zu verdanken, dass die zum Teilprominenten Autoren ihre Beiträge wiederunentgeltlich verfassten. Die Publikationen desRechtsstaatsprogramm sind in allen einschlä-gigen Fachbibliotheken der Projektregion weitverbreitet, was sich u. a. an der hohen Zitier-häufigkeit in der rechtswissenschaftlichen Lite-ratur ablesen lässt.
Die Sektorprogramme Medien und Demo-kratie, ODCA (Politische Bildung) sowie dasin diesem Jahr in Rio de Janeiro neuinstallierteRegionalprogramm Soziale OrdnungspolitikLateinamerika (SOPLA) mit den thematischenSchwerpunkten Bildungspolitik und Reform derSozialversicherungssysteme wurden weiterausgebaut und ergänzen sich sehr gut mit denjeweiligen Länderprogrammen des Kontinents.
Afrika/Naher OstenNordafrika, Naher und Mittlerer OstenDrei Jahre nach den Terroranschlägen vom11. September 2001 hat das Thema „Dialogmit dem Islam“ nichts von seiner Aktualitäteingebüßt. Die Konrad-Adenauer-Stiftung hatim Rahmen ihrer Projektarbeit in den Staatender Region ein Forum geboten, um zusammenmit lokalen Entscheidungsträgern an konkretenBeispielen das Verhältnis zwischen Politik undIslam zu diskutieren. Dabei ging es insbeson-dere um die Gradwanderung, eine religiöseBeeinflussung und Motivation der Politik zuzu-lassen, ohne gleichzeitig fundamentalistischenStrömungen eine Chance zu geben.
Moderne Demokratie und Islam müssen sichgegenseitig verstehen, um sich nicht auszu-schließen. Der Stiftung ist es gelungen, mit derÜbersetzung des Standardwerks „Geschichtedes Koran“ von Theodor Nöldeke ins Arabi-sche einen entscheidenden Beitrag dazu zuleisten. Dieses Standardwerk war bisher nichtin arabischer Sprache erschienen. Diese Über-setzung bildete dann die Grundlage für eineReihe von verschiedenen Kolloquien zu Frage-stellungen, die im aktuellen Spannungsfeldzwischen Islam und Politik stehen. In einemnächsten Schritt wird die Übersetzung einemdeutschen Fachpublikum vorgestellt.
In diesem Kontext ist außerdem der BesuchGamal Mubaraks bei der Stiftung zu nennen.Der Sohn des amtierenden PräsidentenÄgyptens legte vor einem ausgewählten Fach-publikum die Ideen der Regierungspartei zurModernisierung Ägyptens dar. Es gelang ihm,in beeindruckender Weise islamische Grund-einstellungen mit den Grundwerten einermodernen Demokratie zu verknüpfen.
Im Mittelpunkt der Projektarbeit in denMaghreb – Staaten stand das Verhältnis zurEuropäischen Union. Zahlreiche Veranstaltun-gen beschäftigten sich mit Fragen desBarcelona Prozesses. Die Maghreb – Staatenbefinden sich in unmittelbarer Nachbarschaftzur Europäischen Union, Problemstellungen,
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dieser Staaten, wie beispielsweise Migration,wirken sich somit auch unmittelbar auf diePolitik der Europäischen Union aus. Vordiesem Hintergrund gewinnt die Projektarbeit indiesen Staaten mehr und mehr an Bedeutung.
In den israelisch – palästinensische Friedens-prozess scheint eine neue Dynamik zurückgekehrt zu sein. Insbesondere auf palästinen-sischer Seite unterstützt die Stiftung aktiv denDemokratisierungsprozess. Freie Wahlen inden Autonomen Gebieten haben gezeigt, dasses sinnvoll ist, den dortigen Demokratisie-rungsprozess – insbesondere in Hinblick aufdie spätere Gründung eines eigenen Palästi-nenserstaates – aktiv zu unterstützen. DieStiftung hat neue Impulse eines Friedenspro-zesses auf beiden Seiten aktiv gefördert.
Das Programm „Regionalkooperation NaherOsten“ führte Programme an den inhaltlichenSchnittstellen verschiedener Staaten aus derRegion durch. Das Programm bündelte Prob-lemstellungen der verschiedenen Staaten, umdann an einem zentralen Ort in der Region,Veranstaltungen zur Lösung dieser Problem-stellungen anzubieten.
In zahlreichen Staaten der Region sind ersteDemokratisierungsentwicklungen sichtbar bzw.von einigen Regierungen angekündigt worden.Dieses gilt insbesondere für das Herausbildeneines Parteienspektrums. Die Stiftung hat aufdiese neue Entwicklung mit einer Reihe vonersten Hintergrundgesprächen zwischen aus-gewählten Experten reagiert. Bei zahlreichenEntscheidungsträger vor Ort steht dabei immerwieder die Idee von einer Partei, wie der CDU,deren Entscheidungsträger Politik aus religiö-ser Verantwortung machen, im Mittelpunkt desInteresses.
Subsahara-AfrikaDie politische und wirtschaftliche Bilanz AfrikasSüdlich der Sahara lässt - zusammen miteinem sich in der westlichen Welt ausbil-denden größeren Interesse für diesen Konti-nent – vorsichtige Hoffnung zu. Zwar bestim-
men in Deutschland weiterhin negativenEntwicklungen wie in der Elfenbeinküste, derDemokratischen Republik Kongo oder inSimbabwe die Schlagzeilen. Dem stehen abereindeutig positive Entwicklungen gegenüber,wie sie sich nicht zuletzt in friedlichen undfairen Wahlen in Ghana und Südafrika ausdrü-cken. Für das Jahr 2005 sieht der Internatio-nale Währungsfond einen Anstieg des Brutto-sozialprodukts um 5,8 Prozent und damit denhöchsten Anstieg seit drei Jahrzehnten voraus.Eine allgemein spürbare Reduzierung derArmut wird sich durch diese Wachstumsratenzwar noch nicht ergeben. Dieses Wachstumweist aber auf das vorhandene wirtschaftlichePotenzial des Kontinents hin.
Das Jahr 2004 machte erneut die zunehmendeHeterogenität Afrikas als Ergebnis unterschied-lich verlaufender Entwicklungsprozesse deut-lich. Länder mit verbesserten politischenRahmenbedingungen sind wirtschaftlich erfolg-reicher und weniger schockanfällig. Die Konso-lidierung des politischen Wechsels ist inkeinem Land Subsahara-Afrikas abgeschlos-sen. Demokratische Prozesse und Institutionenwirken teilweise künstlich auf die Gesellschaftaufgesetzt und werden bislang kaum von einerdemokratischen politischen Kultur getragen.
In Afrika Südlich der Sahara erreicht dieKonrad-Adenauer-Stiftung über ihre 15 Bürosbeinahe die Hälfte aller 48 Länder dieserRegion. Das Spektrum der Arbeit dort auch imJahr 2004 von der Unterstützung von Reform-kräften in autoritären politischen Systemen wieim Fall Simbabwes bis hin zur Förderung politi-scher Think-Tanks in demokratischen Staatenwie Südafrika.
10 Jahre Demokratie in SüdafrikaIn Südafrika arbeitete die KAS unter anderemmit dem Partner South African Institute ofInternational Affairs zu den ThemenbereichenNEPAD und Südafrikanische Außenpolitik.Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums zumEnde der Apartheid unterstützte die KAS eineAufarbeitung des Transformationsprozesses
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südafrikanischer Außenpolitik. Die Publikation„Apartheid Past, Renaissance Future“ fand beipolitischen Entscheidungsträgern und Wissen-schaftlern großes Interesse. Eine Analyse dersüdafrikanischer Außenpolitik konnte imBerichtsjahr abgeschlossen werden und dientnun insbesondere dem Auswärtigen Aus-schuss des Parlaments zur außenpolitischenWillensbildung. Die Publikation wurde im Par-lament in Kooperation mit dem Vorsitzendendes Auswärtigen Ausschuss (ANC) den Abge-ordneten in einem zweistündigen Briefing vor-gestellt.
Unterstützung von Reformkräften in SimbabweDie simbabwische Gesellschaft befindet sich ineiner Stagnation, die alle Bereiche - die wirt-schaftlichen wie die politischen - ergriffen hat.Kaum mehr gibt es Hoffnung auf einen baldi-gen und umfassenden Führungswechsel in derRegierungspartei (oder gar einen Regime-wechsel), kaum mehr auf einen Strategieplan,wie das Land aus der wirtschaftlichen Kriseherausgeführt werden kann.
Unter den schwierigen Rahmenbedingungenkonnte die KAS unter anderem gemeinsam mitdem Partner „Bulawayo Agenda“ zehn öffent-liche Diskussionspanels durchführen, dieparteiübergreifende Themen wie „Auswege ausder wirtschaftlichen Krise“, „Anti-Korruptions-politik“, „Minderheitensprachen“ aufgriffen. EinHöhepunkt stellte die Reihe „Election Series“dar, in denen hochkarätige Vertreter allerParteien sowie Kriegsveteranen auf demPodium vor einem Publikum von ca. 100Gästen gemeinsam debattierten. Die Veran-staltungen reagieren auf einen enormen Bedarfan Austauschforen dieser Art und fördern die inSimbabwe dringliche Ausbildung pluralistischerund kritischer Debattierkultur.
Wahlvorbereitung in der DR KongoIn der Demokratischen Republik Kongo bilde-ten die für das Jahr 2005 programmiertenWahlen einen Schwerpunkt des KAS-Länder-programms. Zu den zahlreichen Aktivitäten zurVorbereitung der Wahlen zählte ein in Partner-
schaft mit der Unabhängigen Wahlkommission(CEI) durchgeführtere Workshop für Presse-und Medienvertretern zu dem Thema „Presseund Wahlprozess“ in Kinshasa veranstaltet.Dabei konnten sich die ca. 150 Teilnehmer aufeinen Katalog von Verhaltensmaßregeln (codede bonne conduite) der Presse während derDurchführung des Wahlkampfes und derWahlen einigen.
Gemeinsam mit dem kongolesischen National-parlament wurde eine Konferenz zum Thema„Voraussetzungen für freie und geheime Wah-len in der DR Kongo“ im Volkspalast inKinshasa gehalten. Der Präsident der Unab-hängigen Wahlkommission und Vertreter derinternationalen Gemeinschaft konnten direktmit den 250 geladenen Parlamentariern überdie Verantwortung des Abgeordnetenhauseswährend des Wahlprozesses diskutieren.
Mit dem politischen Bildungsinstitut IFEPwurde ein dreitägiger Workshop zu demThema „Politische Parteien im Wahlprozess“ inKinshasa durchgeführt. 200 Vertreter aller poli-tischen Parteien konnten gemeinsam Aufga-ben und Verantwortung der politischenParteien bei den anstehenden Wahlen imDialog mit der Unabhängigen Wahlkommissiondefinieren. Dabei konnten auch spezifischeThemen wie die Organisation und Finanzierungeiner Wahlkampagne sowie die Einhaltunggrundsätzlicher Verhaltensmaßregeln währendder Wahlperiode in Arbeitsgruppen behandeltwerden.
Fernseh- und Radiosendungen zur politi-schen Bildung in WestafrikaIn Benin, Burkina Faso, Mali und Niger fördertedie KAS in Zusammenarbeit mit der Nichtregie-rungsorganisation Centre Afrika Obota (CAO)die Produktion und Ausstrahlung von Fernseh-sendungen zur Staatsbürgerkunde. DieseSendungen werden mit der jeweiligen nationa-len Sektion von CAO und den nationalenFernsehstationen produziert und behandelnThemen aus Politik und Gesellschaft mit poli-tisch-pädagogischem Wert. Sie bestehen aus
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einem thematischen Sketch und ggf. einerReportage; anschließend wird das jeweiligeThema im Rahmen einer politischenGesprächsrunde mit wichtigen Persönlichkei-ten diskutiert.
Das PBWA erreicht damit nicht nur einen weit-reichenden Zuschauerkreis, sondern kannauch auf aktuelle Themen kurzfristig reagierenund Diskussionsprozesse in der Bevölkerungfördern.
Die gleichen Ziele werden mit Radiosendungenverfolgt, die ebenfalls in Zusammenarbeit mitverschiedenen Nichtregierungsorganisationenregelmäßig in Mali und Senegal ausgestrahltwerden. In Mali war Schwerpunktthema dieserRadiosendungen die Kommunalwahl vom Mai2004. In den Sendungen wurden Einzelheitendes Wahlprozesses erläutert, wobei auch dieAufgaben der Wahlbeobachtungskommissionund die Rolle der politischen Parteien im Wahl-kampf behandelt wurden.
Politische Bildung für Jugendliche undjunge Erwachsene in SenegalIn Senegal wurde für einen Teil der politischenBildungsarbeit bewusst die Zielgruppe derJugendlichen und jungen Erwachsenenausgewählt. So wurde unter anderem bereitszum zweiten Mal ein Wettbewerb für Schüler-theatergruppen organisiert. Die Theatergrup-pen waren aufgefordert, sich an einem Wett-bewerb um die beste selbst gestalteteTheateraufführung zu einem gesellschaftspoli-tischen Thema zu beteiligen. Aus einer vorge-gebenen Liste von Themen konnten dieSchultheatergruppen auswählen und hierzu einca. 15-minütiges Stück erarbeiten. Im Rahmeneiner großen Abschlussveranstaltung wurdenalle Stücke vor einem großen Publikum ausSchülern, Eltern und Lehrern aufgeführt undvon einer Jury die Sieger gekürt. DieseAktionsform zur politischen Bildung ist einwirkungsvoller partizipativer Ansatz, da dieSchüler selbst das Szenario und die Gestal-tung der Theateraufführungen übernehmen.
TürkeiIm Dezember wurde der Türkei die Aufnahmevon Beitrittsverhandlungen mit der EU zuge-sagt. Doch trotz der über 40-jährigen Assozia-tion der Türkei und einer pro-europäischenStimmung in der türkischen Bevölkerungbesteht in der türkischen Öffentlichkeit großeUnkenntnis über die Europäische Union undüber die möglichen Auswirkungen des Bei-trittsprozesses auf die Türkei. Ziel unsererArbeit in der Türkei ist es daher gleicher-maßen, den Reformprozess in der Türkei zuunterstützen und über die EU zu informieren.Auf verschiedenen Veranstaltungen wurden inZusammenarbeit mit unseren türkischen Part-nerorganisationen unter anderem „Die ZukunftEuropas“, „Der Europäische Verfassungspro-zess“, „Europäische Identität und Wertorientie-rung“, „Die Türkei auf dem Weg in die EU“ und„Die Rolle der türkischen Nichtregierungsorga-nisationen im Rahmen des EU-Beitrittsprozes-ses“ diskutiert. Von besonderer Bedeutung fürdie EU-spezifische Bildungsarbeit sind die EU-Zertifikatsprogramme, die in Zusammenarbeitmit türkischen Universitäten durchgeführtwerden.
IsraelRegionale Zusammenarbeit und Versöhnungzwischen Arabern und Israelis waren 2004Leitthemen der Projektarbeit des KAS-Büros inJerusalem. Gemeinsam mit der Israelisch-Jordanischen Handelskammer wurde eineWirtschaftskonferenz durchgeführt, auf der 400Unternehmer die Perspektiven der wirtschaftli-chen Beziehungen diskutierten. Der Wandeldurch Wirtschaftsdialog und einen immerintensiveren Handel zahlt sich für alle aus. Sohat sich allein der israelisch-jordanischeHandel in den letzten fünf Jahren nahezu ver-zehnfacht und umfasst heute ein Handels-volumen von rund 200 Mio. US $. Die Wirt-schaftsbeziehungen wirken zudem als ver-trauensbildende Maßnahmen und tragen zurgesellschaftlichen und politischen Stabilisie-rung bei.
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Durch das neu etablierte Konrad-Adenauer-Programm für jüdisch-arabische Zusammen-arbeit an der Tel Aviv Universität wurde 2004ein weiteres Projekt zur Förderung der Gleich-behandlung von Arabern und Israelis gestartet.Die Stiftung setzt mit ihren israelisch-arabi-schen Dialogprogrammen schon bei denjüngsten Bürgern an: Gemeinsam mit israeli-schen und palästinensischen Lehrern werdenUnterrichtsmaterialien erarbeitet, die helfensollen, gegenseitige Vorbehalte abzubauen.
IranDie Niederlage der Reformkräfte bei denParlamentswahlen im Februar 2004 und einezunehmend aggressive Rhetorik Irans in derNuklearfrage können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die tiefgreifende Transforma-tion der Islamischen Republik weiter voranschreitet. Die Stiftung hat sich vor allem demWirtschaftsdialog und der außen- und sicher-heitspolitischen Zusammenarbeit gewidmet.Nachhaltig besonders erfolgreich verlief einDeutschlandprogramm für Mitarbeiter desIndustrial Management Institutes aus Teheran.Der Besuch führte zu verschiedenen Koopera-tionen, die dem auf KMU-Förderung undManagement-Ausbildung spezialisierten Instituthelfen, die Privatisierung staatlicher Unterneh-men durch Qualifizierungsmaßnahmen effektivzu unterstützen.
Sehr offen gestaltete sich der II. Deutsch-Iranische Roundtable zur Außen- und Sicher-heitspolitik, der gemeinsam mit dem Institutefor Political and International Studies ausTeheran durchgeführt wurde. Die iranischeAußenpolitik möchte das Land aus der Isola-tion führen und durch konstruktives Engage-ment in Afghanistan und Irak die regionaleBedeutung Irans unterstreichen. Deutlichwurde auch, dass sich die Säkularisierung deriranischen Gesellschaft in der Außenpolitikwiderspiegelt, die heute mehr von nationalemGeltungsbewusstsein als von der Ideologie desExports der Islamischen Revolution geprägt ist.
AsienAsien ist derzeit der mit Abstand dynamischsteKontinent, in dem weit mehr als die Hälfte derMenschheit leben. In Asien liegen aber aucheinige der gefährlichsten Konfliktherde derWelt. Der Kontinent weist einerseits eine Reihevon Brennpunkten von religiösem bzw. ethni-schem Fanatismus auf, andererseits habensich aber insbesondere in Ost- und Südost-asien leistungsstarke Handelspartner undattraktive Investitionsstandorte für die deutscheWirtschaft entwickelt. 26 % des Weltsozialpro-dukts werden in Asien erwirtschaftet, aber auch66 % der Armen leben in dieser Region.
Daraus ergeben sich für die Stiftungsarbeit inAsien als wichtige Handlungsfelder die Außen-und Sicherheitspolitik, die Förderung des Auf-bzw. Ausbaus sozial-marktwirtschaftlicherStrukturen, die Entwicklung rechtsstaatlichenDenkens und Handelns sowie die Behandlungverschiedener Konfliktsituationen. Diese Ziel-setzungen wurden im Jahre 2004 durch hoch-rangige Dialogveranstaltungen zwischen Politi-kern, Wissenschaftlern, Medienvertretern undRepräsentanten der Zivilgesellschaft aus Asienund Europa sowie auch durch konkrete Bera-tungsprojekte verfolgt.
Im Mittelpunkt des Stiftungsinteresses standeninsbesondere die beiden bevölkerungsreichs-ten Länder, die VR China und Indien sowiedas wieder an Bedeutung und Einfluss gewin-nende Japan. Hier hat die KAS im Jahr 2004begonnen, multilaterale Dialoge dieser dreiLänder mit Deutschland und Europa zu außen-und sicherheitspolitischen wie auch wirt-schaftspolitischen Themen zu initiieren. Indiesem Kontext ist das Wirtschaftsforum „Indiaand China as Centres of Globalisation“ in NeuDelhi hervorzuheben, das sich mit den Auswir-kungen der gegenwärtigen wirtschaftlichenGlobalisierungstendenzen und den festzustel-lenden Wachstumsverschiebungen befasste.Erstmals wurden dabei die SichtweisenChinas, Indiens, Japans und der westlichenWelt in der Beziehung zueinander erörtert.
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Eine zweite derartige multilaterale Dialogver-anstaltung widmete sich sicherheitspolitischenFragen. Diskutiert wurde u. a. über die Ein-flüsse des 11. September 2001 und des Irak-Kriegs auf die Weltpolitik sowie die strategi-schen Entwicklungen in Asien aus deutscher,indischer und chinesischer Sicht.
Beide Veranstaltungen fanden ein hohesInteresse, da derartige Möglichkeiten zu eineminformellen mehrseitigen Meinungsaustauschin dieser Form bislang nicht bestehen. Darumwird die KAS solche Foren auch in Zukunftdurchführen.
In China lagen die Arbeitsschwerpunkte aufdem Politikdialog zu außen- und sicherheits-politischen Fragen, auf der Förderung dergesellschaftlichen Wandlungsprozesse inRichtung auf eine aktivere Bürgergesellschaftsowie auf der beratenden Begleitung derRechtsreformen. Dies wurde im wesentlichendurch das Büro in Peking realisiert. Am zweitenStandort Shanghai dominierten wirtschaftspoli-tische Themen nach dem WTO-Beitritt. Dasvon der KAS ursprünglich auf deutsch heraus-gegebene Lexikon der Sozialen Marktwirtschaftist ins Chinesische übersetzt und publiziertworden. Damit konnten die Maßnahmen zumVergleich der sozialistischen Marktwirtschaftder Volksrepublik China mit unserem Modellder Sozialen Marktwirtschaft erheblich wirksamgestaltet werden.
Im zweiten bevölkerungsreichen Land Asiens,Indien, unterstützt die KAS die weitere Öff-nung, Liberalisierung und Modernisierung desLandes, das sich in einem kulturellen undgesellschaftlichen Wandel befindet. In diesemmulti-ethnischen und multi-religiösen Landvollziehen sich derzeit institutionelle Reformenvor allem im Rechts- und Wirtschaftsbereich.Hier leistete die KAS politikbegleitende Bera-tung insbesondere durch ein umfassendesAngebot zum Erfahrungsaustausch mitdeutschen und europäischen Experten undPolitikern. Die Maßnahmen werden mit Part-nern durchgeführt, die teils bewährte und fest
etablierte Institutionen in Indien sind, anderer-seits aber auch mit Think Tanks, die erst inden letzten Jahren entstanden sind. Im Jahr2004 konnten erstmalig auch einflussreichePersönlichkeiten und ihnen nahe stehendeOrganisationen für eine Zusammenarbeitgewonnen werden, wie z. B. Beratergruppenverschiedener Ministerien.
Die zentralasiatische Region bildet vor allemaufgrund der Bedrohung durch den internatio-nalen Terrorismus nach wie vor einen Brenn-punkt der Weltpolitik. Arbeits- und Hoffnungs-losigkeit besonders unter den Jugendlichen,die gut die Hälfte der Bevölkerung bilden,vergrößern die Anfälligkeit für fundamentalisti-sches Gedankengut. Radikale Organisationensind trotz repressiver Politik der Regierungenweiterhin aktiv.
Die Arbeit der KAS in dieser Region konzent-riert sich auf die Länder Usbekistan undKirgistan, vermehrt wurden aber auchKasachstan und Tadschikistan in die Maß-nahmen einbezogen. Hauptthemen waren dieUnterstützung des Transformationsprozessesvor allem im Bereich politischer Institutionenwie z. B. Gewaltenteilung und der Aufbaukommunaler Selbstverwaltung. Auch dasMonitoring der Situation der Menschenrechtewar – wie schon in den Vorjahren – ein zentra-ler Bestandteil des KAS-Programms. Ein dritterwichtiger Bereich waren Bildungsangebote anJugendliche, um ihnen die Grundlagen einesdemokratischen Gemeinwesens näher zubringen.
Fortgeführt wurde auch die Förderung desRechtsreformprozesses in Georgien im Rah-men einer Kooperation mit der GTZ.
In Südostasien konzentriert sich die KAS seitvielen Jahren auf die ASEAN-Länder. Die Stif-tung ist in den sechs wichtigsten Staaten,Indonesien, Kambodscha, Malaysia, denPhilippinen, Thailand und Vietnam jeweils miteigenen Länderprogrammen sowie mit zweiRegionalprojekten von Singapur aus aktiv. Die
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Region ist ein wichtiger Absatzmarkt undHandelspartner für die deutsche Wirtschaft.Inhaltliche Schwerpunkte sind die Unterstüt-zung von Reformen der Verwaltungsapparate,der Auf- und Ausbau rechtsstaatlicher Struktu-ren und die Hilfe bei der Entwicklung basis-demokratischer Elemente.
Diese länderbezogenen Aktivitäten wurdendurch zwei regionale Komponenten imRahmen des Projekts „Politik und Medien Ost-und Südostasien“ ergänzt und verstärkt. DerPolitikteil dieses Programms führte europäisch-asiatische Dialogprogramme zwischen Politi-kern wie auch zwischen Regierungsbera-tungsinstituten aus beiden Kontinenten durch.Herausragende Veranstaltungen des Medien-teils waren auch 2004 das jährliche asiatisch –europäische Editors Forum sowie die hochran-gig besetzte Konferenz des Asia NewsNetwork ANN, einem Zusammenschluss derführenden englischsprachigen TageszeitungenAsiens mit dem thailändischen PremierministerThaksin.
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Regionale Aufteilung
2004 2003Region Ausgaben
T €Auslands-mitarbeiter
AusgabenT €
Auslands-mitarbeiter
Afrika 8.631 16 9.341 16Zentral-/Ostafrika 2.491 - 2.785 -Westafrika 1.714 - 1.756 -Südliches Afrika 3.042 - 3.359 -Sonstige 1.384 - 1.441 -
Asien 9.273 18 10.067 17Ostasien 1.340 - 1.558 -Mittel-/Südasien 1.200 - 1.366 -Zentralasien 1.425 - 1.576 -Südostasieneinschl. Indochina 3.809 - 4.094 -Sonstige 1.499 - 1.473 -
Lateinamerika 13.079 18 14.640 19Andenländer 3.253 - 3.549 -Cono Sur 4.015 - 4.804 -Mittelamerika/Karibik 2.374 - 2.854 -Sonstige 3.437 - 3.433 -
Nahost Gesamtregion 5.007 7 5.242 8
Europa 10.056 19 9.912 19West-/Nordeuropa 2.714 - 2.686 -Mittel-/Ost-/Südosteuropa 7.084 - 7.051 -Südeuropa 258 - 175 -Sonstige 0 - 0 -
Nordamerika USA/Kanada 970 1 1.165 1
Sonstige Besucherprogramme,Stipendien, Nachkontakt-maßnahmen, Evaluie-rung/Studien, Auslands-dienstreisen, projektvorb.Maßnahmen, Einzelpro-jekte
3.119 - 3.133 -
Gesamt 50.135 79 53.500 80
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Länderaufteilung
Afrika
2004 2003Land Ausgaben
in T €Auslands-mitarbeiter
Anzahl *Projekte
Ausgaben inT €
Auslands-mitarbeiter
Anzahl *Projekte
Ghana 431 2 1 450 1 1Kenia 1.034 2 2 1.018 2 2Mali 160 0 1 195 0 1NamibiaNigeria
691527
11
11
718526
11
11
Senegal 596 2 1 586 1 1Südafrika 1.138 2 1 1.222 3 1Tansania 205 0 1 200 0 1Uganda 479 1 1 570 1 1Kongo (Zaire) 774 1 1 997 1 1Simbabwe 1.212 2 2 1.418 3 2Regional-projekte 1.384 2 2 1.441 2 2
Gesamt 8.631 16 15 9.341 16 15
Asien
2004 2003Land Ausgaben
in T €Auslands-mitarbeiter
Anzahl *Projekte
Ausgabenin T €
Auslands-mitarbeiter
Anzahl *Projekte
China 890 2 1 969 2 1Indien 768 2 1 978 2 1Indonesien 519 1 1 555 1 1Kambodscha 741 1 1 725 1 1Korea 450 1 1 589 1 1Malaysia 433 1 1 476 1 1Mongolei 347 0 1 399 0 1Philippinen 769 1 1 842 1 1Sri Lanka 432 1 1 388 1 1Thailand 647 1 1 657 1 1Usbekistan/Afghanistan
1.078 4 1 1.177 3 1
Vietnam 700 1 1 839 1 1Regionalpro-jekte 1.499 2 2 1.473 2 2
Gesamt 9.273 18 14 10.067 17 14
* einschl. zusammengefasster Länderprojekte
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Länderaufteilung
Lateinamerika
2004 2003
Land Ausgabenin T €
Auslands-mitarbeiter
Anzahl *Projekte
Ausgabenin T €
Auslands-mitarbeiter
Anzahl *Projekte
Argentinien 793 1 1 825 1 1Bolivien 607 1 1 603 1 1Brasilien 1.847 3 1 2.163 3 1Chile 1.028 1 1 1.159 1 1Costa Rica / 465 1 1 471 1 1PanamaEcuador 616 1 1 632 1 1Guatemala 866 1 1 1.067 1 1Kolumbien 670 1 1 775 1 1Mexiko 955 3 1 1.134 3 1Nicaragua 88 0 1 183 0 1Paraguay 347 0 1 657 1 1Peru 646 3 1 711 3 1Venezuela 714 1 1 827 1 1Regional-projekte 3.437 1 6 3.433 1 7
Gesamt 13.079 18 19 14.640 19 20
Nahost
2004 2003
Land Ausgabenin T €
Auslands-mitarbeiter
Anzahl *Projekte
Ausgabenin T €
Auslands-mitarbeiter
Anzahl *Projekte
Ägypten 371 1 1 384 1 1
Auton.Gebiete
601 1 1 625 1 1
Israel 968 2 1 1.037 2 1Jordanien 293 0 1 240 1 1Marokko 465 1 1 507 1 1Türkei 1.192 1 1 1.218 1 1Tunesien 488 1 1 509 1 1Regional-projekte 629 0 1 722 0 1
Gesamt 5.007 7 8 5.242 8 8
* einschl. zusammengefasster Länderprojekte
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Länderaufteilung
Europa
2004 2003
Land Ausgabenin T €
Auslands-mitarbeiter
Anzahl *Projekte
Ausgabenin T €
Auslands-mitarbeiter
Anzahl *Projekte
Baltische StaatenBelarus
629100
10
11
5610
10
10
Belgien(Europa-Büro) 1.063 2 2 1.066 2 2Bulgarien 452 1 1 444 1 1Frankreich 472 1 1 486 1 1Großbritannien/Nordeuropa 550 1 1 573 1 1Bosnien-Herzogewina
504 1 1 511 1 1
Kroatien 374 1 1 444 2 1Mazedonien 321 1 1 314 1 1Ex-Jugoslawien(Serbien)
860 1 1 1.070 1 1
Polen 1.012 2 1 998 1 1Rumänien 406 1 1 288 1 1Russland 1.215 2 1 1.220 2 2SlowakischeRep.
275 0 1 275 0 1
Spanien 258 1 1 175 1 1Tschechien 621 1 1 560 1 1Ukraine 479 1 1 490 1 1Ungarn 465 1 1 437 1 1Regionalprojekte
0 0 0 0 0 0
Gesamt 10.056 19 19 9.912 19 19
* einschl. zusammengefasster Länderprojekte
Nordamerika
2004 2003Land Ausgaben
in T €Auslands-mitarbeiter
AnzahlProjekte
Ausgabenin T €
Auslands-mitarbeiter
AnzahlProjekte
USA/Kanada 970 1 1 1.165 1 1
INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT
63
Internationale Arbeit der KAS - gesamt -
Afrika17%
Asien18%
Lateinamerika27%
Nahost10%
Europa20%
Nordamerika2%
Sonstige6%
Sektorale Aufteilung
2004 2003
Sektor AusgabenT €
Anzahl **Projekte
AusgabenT €
Anzahl **Projekte
Politische Bildung 19.367 71 20.220 64Politik- und Rechtsberatung * 17.962 46 18.890 43Wirtschafts- und Ordnungspolitik 1.458 9 1.877 17Gewerkschaftsarbeit 1.123 12 976 10Klein- und Mittelunternehmerförderung 623 7 745 9Öffentliche Verwaltung und Kommunalordnung 1.624 10 1.599 12Regionale Strukturförderung und ländlicheEntwicklung 982 10 1.613 16Religion und Kultur 123 3 97 1Wissenschaft und Forschung 915 6 1.125 7Medien 1.920 10 2.090 12Frauenarbeit 989 9 1.063 9Umweltschutz 155 2 170 2
Deutschlandseminare, Besucherprogramme,Stipendien, Nachkontaktmaßnahmen 2.003 - 2.243 -
Evaluierungen, Studien, Auslandsdienstreisen,projektvorbereitende Maßnahmen 196 - 205 -
Mitarbeiter-, Themen- u. Fachkonferenzen,Vorbereitung Auslandsmitarbeiter 695 - 587 -
Gesamt 50.135 195 53.500 202
* einschließlich der Dialogprogramme der Außenstellen in Europa und den USA** Neugliederung nach Teilprojekten und weitere Untergliederung einschl. Eigenmaßnahmen
INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT
64
Finanzierung Internationale Arbeit der KAS 2004
BMZ 687 0491,20%
BMZ 687 121,99%
AA 687 175,51%
EU1,03%
AA 687 440,27%
Finanzierung
2004 2003
Zuwendungs-geber
Ausgabenin T €
Auslands-mitarbeiter
31.12.
AnzahlProjekte
Ausgabenin T €
Auslands-mitarbeiter
31.12.
AnzahlProjekte
AA687 17 3.182 1) 5 6 3.308 2) 5 6
687 44 154 0 1 146 0 1
EU 596 5) 0 3 613 6) 0 2Sonstige
BMZTitel 687 04 52.630 9) 72 76 55.562 10) 72 76Titel 687 12 1.148 11) 2 2 2.640 12) 3 4
Gesamt 57.710 79 88 62.269 80 89
1)incl. T € 440 Verwaltungsausgaben 7) incl. T € 0 Verwaltungsausgaben
2) incl. T € 364 Verwaltungsausgaben 8) incl. T € 0 Verwaltungsausgaben 3) incl. T € 0 Verwaltungsausgaben 9) incl. T € 7.483 Verwaltungsausgaben 4) incl. T € 0 Verwaltungsausgaben 10) incl. T € 7.912 Verwaltungsausgaben 5) incl. T € 31 Verwaltungsausgaben 11) incl. T € 290 Verwaltungsausgaben 6) incl. T € 37 Verwaltungsausgaben 12) incl. T € 803 Verwaltungsausgaben
AA = Auswärtiges Amt BMZ = Bundesministerium für wirtschaftlicheEU = Europäische Kommission Zusammenarbeit und Entwicklung
JAHRESABSCHLUSS/PRÜFUNGEN
65
Jahresabschluss/Prüfungen
ie Prüfung der Jahresrechnung derKonrad-Adenauer-Stiftung für das Haus-
haltsjahr 2004 wurde von der Wirtschaftsprü-fungsgesellschaft Ernst & Young AG, Köln,durchgeführt.
Nach dem abschließenden Ergebnis ihrerPrüfung bescheinigte die Wirtschaftsprüfungs-gesellschaft der Konrad-Adenauer-Stiftungzum Jahresabschluss per 31.12.2004: „UnserePrüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.“
Der Prüfungsauftrag an die Wirtschaftsprü-fungsgesellschaft Ernst & Young AG umfasstezusätzlich die Prüfung der Wirtschaftsführungder Stiftung hinsichtlich der ordnungsgemäßensowie wirtschaftlichen und sparsamen Ver-wendung der Mittel; diese Prüfung ist u. a.auch Bestandteil der Bewilligungsbedingungenverschiedener großer Zuwendungsgeber:
- BMI/BVA:gemäß Ziff. 4.1 der BBewGr (BesondereBewirtschaftungsgrundsätze für Zuschüssedes Bundes aus Kap. 0602, Titel 685 02,zur gesellschaftspolitischen und demokra-tischen Bildungsarbeit),
- BMZ/AA:Verwaltungskostenzuschüsse gemäß FR(Richtlinien für die Förderung von Maßnah-men der Gesellschafts- und Sozialstruktur-politik aus Kapitel 2302, Titel 687 03, 68704 und 687 12.
Über die durchgeführten Prüfungen erstelltedie Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geson-derte Prüfungsberichte, die von der Konrad-Adenauer-Stiftung an den jeweiligen Zuwen-dungsgeber weitergeleitet werden. Das Ergeb-nis dieser Prüfungen wurde jeweils in einerSchlussbemerkung zusammengefasst:
„Über die im vorliegenden Bericht gebrachtenFeststellungen hinaus hat unsere Prüfungkeine Besonderheiten ergeben, die nach unse-rer Auffassung für die Beurteilung der ord-nungsgemäßen, wirtschaftlichen und spar-samen Verwendung der Mittel von Bedeutungsind.“
Die Prüfungsberichte für den Berichtszeitraumsind dem Schatzmeister der Stiftung zur
Kenntnisnahme und Prüfung vorgelegt worden.
Darüber hinaus wurden von Bundes- und Lan-deszuwendungsgebern die jährlichen Mittel-verwendungen der KAS inhaltlich und/oderverwaltungsmäßig geprüft. Hieraus ergabensich keine nennenswerten Bemerkungen.
D
ERLÄUTERUNGEN ZUM JAHRESABSCHLUSS
66
Erläuterungen zum Jahresabschluss 2004
Entwicklungsdaten der Konrad-Adenauer-Stiftung
Kennziffern – in T€ - 2000 2001 2002 2003 2004
Bilanzvolumen 68.163 66.755 61.257 58.890 62.005
Anlagevermögen 52.770 50.891 50.357 46.557 45.133
Eigenmittel 4.422 4.315 4.241 4.832 5.285
Öffentliche Zuwendungen 99.437 100.346 109.077 101.430 95.954
Spenden 190 261 231 266 410
Projektausgaben 67.339 68.785 74.831 69.042 64.406
Personalausgaben 24.692 24.673 25.238 25.688 25.476
Sächl. Verwaltungsausgaben 7.084 7.602 8.090 8.057 7.686
Mitarbeiter Inland/Ausland 487/74 492/72 493/77 472/80 462/79
Aufteilung der Projektausgaben 2004 *) – T€ –
Förderung von Studenten und Graduierten 9.405
Tagungen und Seminare 3.745
Internationale Zusammenarbeit 50.422
Veröffentlichungen/Ausstellungen 673
Forschungsprojekte 44
Förderung von Kunst und Kultur 309
Sonstige Projektausgaben 117
*) einschl. Projektausgaben aus Fonds
ERLÄUTERUNGEN ZUM JAHRESABSCHLUSS
67
Lagebericht
1. Wirtschaftliche Lage
Das Bilanzvolumen der Stiftung hat sich gegenüber dem Vorjahr um rd. € 3,1 Mio. erhöht.
Die Veränderung ergibt sich wie folgt:
Aktivseite € Mio.Anlagevermögen - 1,4Sondervermögen + 0,8Umlaufvermögen + 4,7Rechnungsabgrenzungsposten - 1,0
Passivseite € Mio.Eigene Mittel + 0,5Rücklagen 0,0Zweckgebundene Fonds - 0,1(einschl. Zuführung zu Rücklagen nach § 58 Nr. 7a AO)Zuschüsse zur Anlagenfinanzierung - 1,5Andere Verbindlichkeiten - 1,4Rechnungsabgrenzungsposten + 5,6
Die bilanzielle Eigenkapitalausstattung verringerte sich von 87,1 % auf 81,0 %.
2. Finanzlage
Die bilanzielle Liquidität der Stiftung stellt sich per 31.12.2004 im Vergleich zum Vorjahr wie folgtdar:
31.12.2004T€
31.12.2003T€
VeränderungT€
Liquide Mittel 6.427 1.439 + 4.988Forderungen inkl. RAP 5.212 6.466 - 1.254
11.639 7.905 + 3.734Kurzfristige Verbindlichkeiten inkl. RAP 11.782 7.586 + 4.196Gesamt - 143 319 - 462
ERLÄUTERUNGEN ZUM JAHRESABSCHLUSS
68
3. Haushaltslage
Die Gewinn- und Verlustrechnung des Jahresabschlusses 2004 schließt mit einem Einnahmen-überschuss von rd. T€ 120 ab, der den Eigenmitteln zugeführt wird.
Gegenüber der Haushaltsrechnung enthält die Gewinn- und Verlustrechnung die planmäßigenAbschreibungen in Höhe von € 59.679,39 auf das eigenfinanzierte Anlagevermögen und die Ver-änderung der Rücklagen (Einstellung € 124.856,12, Entnahme € 118.464,01). So wird u. a. mitBlick auf Ausgaben für den Neubau der Stiftung in Berlin aus Eigenmitteln eine Rücklage vonT€ 100 gehalten.
Die Einnahmen und Ausgaben verteilen sich auf die einzelnen Bereiche wie folgt:
Ausgaben 2004T€
VB/GS und ZA 13.546INT 54.896PuB 2.501BK 12.602PBK 12.884WD 3.121Gesamt *) 99.550
Einnahmen 2004T€
VB/GS und ZA **) 29.279INT 54.896PuB 162BK 9.750PBK 4.416WD 1.174Gesamt *) 99.677
*) vor Veränderung der Rücklagen**) einschließlich der BMI-Globalmittel (nicht auf die einzelnen Bereiche verteilt)
GEMEINSAME ERKLÄRUNG DER POLITISCHEN STIFTUNGEN
69
Gemeinsame Erklärung zur staatlichen Finanzierung der politischen Stiftungen
ie Konrad-Adenauer-Stiftung, Friedrich-Ebert-Stiftung, Friedrich-Naumann-
Stiftung, Hanns-Seidel-Stiftung und dieHeinrich-Böll-Stiftung sind die der ChristlichDemokratischen Union Deutschlands, derSozialdemokratischen Partei Deutschlands, derFreien Demokratischen Partei, der ChristlichSozialen Union in Bayern und der BundesparteiBündnis 90/Die Grünen nahestehenden politi-schen Stiftungen. Mit der Wahrnehmung ihrersatzungsmäßigen Aufgaben wollen sie zurGestaltung der Zukunft unseres Gemein-wesens beitragen. Ihre gesellschaftspolitischeund demokratische Bildungsarbeit, Informationund Politikberatung im In- und Ausland, die aufden Prinzipien der freiheitlich demokratischenGrundordnung aufbauen und den Grundsätzender Solidarität, Subsidiarität und gegenseitigenToleranz verpflichtet sind, haben insbesonderezum Ziel:• durch Vermittlung politischer Bildung die
Beschäftigung der Bürger mit politischenFragen anzuregen sowie ihr politischesEngagement zu fördern und zu vertiefen;
• durch Wissenschaftsförderung, politischeForschung und Beratung Grundlagen poli-tischen Handelns zu erarbeiten sowie denDialog und Wissenstransfer zwischenWissenschaft, Politik, Staat und Wirtschaftzu vertiefen;
• die geschichtliche Entwicklung der Parteiensowie der politischen und sozialen Bewe-gungen zu erforschen;
• mit Stipendien und studienbegleitendenProgrammen die wissenschaftliche Aus-und Fortbildung begabter junger Menschenzu fördern;
• durch Veranstaltungen, Stipendien undPflege und Erhalt von Kulturwerken Kunstund Kultur zu fördern;
• durch Informationen und internationaleBegegnungen die europäischen Eini-
gungsbestrebungen zu unterstützen undzur Völkerverständigung beizutragen;
• mit Programmen und Projekten entwick-lungspolitische Hilfe zu leisten und zumAufbau demokratischer, freiheitlicher undrechtsstaatlicher Strukturen, die denMenschen- und Bürgerrechten verpflichtetsind, beizutragen.
Es gehört zum Selbstverständnis der politi-schen Stiftungen, ihre Ressourcen mit größt-möglichem Nutzen einzusetzen und darüberöffentlich Rechenschaft zu legen. Die Informa-tion der Öffentlichkeit über ihre Tätigkeit unddie Verwendung ihrer Mittel ist eine selbstge-setzte Verpflichtung der politischen Stiftungenund stärkt das öffentliche Vertrauen in ihreArbeit. Auch aus diesem Grund sind die politi-schen Stiftungen übereingekommen, dieEmpfehlungen der vom Bundespräsidentenberufenen Kommission unabhängiger Sach-verständiger aufzugreifen, ohne insoweit aufeine etwaige gesetzliche Regelung zu warten.In dieser Gemeinsamen Erklärung stellen sieihr Selbstverständnis insbesondere im Hinblickauf die staatliche Finanzierung ihrer Arbeit unddie öffentliche Rechenschaftslegung dar.
Der vollständige Text der „gemeinsamen Erklä-rung“ vom November 1998 kann bei derPressestelle der Konrad-Adenauer-Stiftungangefordert werden.Telefon: 030 / 269 96-3216Telefax: 030 / 269 96-3261Internet: www.kas.de
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