gesundheit von kindern und jugendlichenworkshop_gesundheit_2006... · gesundheit von kindern und...
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Gesundheit vonKindern und JugendlichenPD Dr. med. Martin Schlaud
Robert Koch-Institut
Workshop am 12.10.2006
2207
131
85
3522,5 12,4 7,1 4,5
0
50
100
150
200
250
1901
1920
1930
1940
1950
1960
1970
1980
1990
2000
Jahr
Deutschland EU
Rückgang der Säuglingssterblichkeit pro 1000 Lebendgeborene
3
Wandel des Krankheitsspektrums
• Verschiebung von den akuten zu den chronischenErkrankungen– z.B. chronische Krankheiten wie Asthma, Krankheiten des
atopischen Formenkreises und Adipositas
• Verschiebung von den somatischen zu den psychischenStörungen– Entwicklungs- und Verhaltensstörungen wie z.B.
Lernstörungen, Aufmerksamkeits- und Aktivitätsstörungen, Gewaltbereitschaft, emotionale Auffälligkeiten, sowie Alkohol- und Drogenkonsum
Die „neue Morbidität“ wird zu einem großen Teil von Störungen der Entwicklung, der Emotionalität und des Sozialverhaltens bestimmt.
4
Wie gesund sind unsere Kinder?
Fast jedes dritte Kind zu dick oder zu dünn
Tagesspiegel, 7.4.2001
Jedes fünfte Kind hat ÜbergewichtStuttgarter Nachrichten 19.07.2001
Jedes achte Berliner Kind ist zu dick
Tagesspiegel 28.5.2001
Jedes 6. Kind zu dick
taz 8.8.2001
... Mittlerweile ist in Deutschland jedes vierte Kind übergewichtig, jedes zehnte fettsüchtig...Spiegel-Online 4.2.2002
Kinder werdengrößer und schwererTagesspiegel 29.04.2002
5
Wie gesund sind unsere Kinder?
Jedes fünfte Kind ist allergisch gegen bestimmte NahrungsmittelÄrzte Zeitung 05.12.2001
Ostdeutsche Kinder stärker allergiegefährdet - Würmer sind schuldMedizin + Umwelt 8.9.99
Ostdeutsche Kinder haben weniger Allergien als Westdeutsche
Jeder dritte Deutsche mit Heuschnupfen
6
Wie gesund sind unsere Kinder?
Armut bei Kindern und Jugendlichen
Sie rauchen häufiger, sie putzen seltener die Zähne, sie
treiben wenig oder gar keinen Sport, ihr Fernsehkonsum
beträgt häufiger mehr als vier Stunden pro Tag-
Arme Kinder sterben früher
01
Kinder nehmen immer früher DrogenTagung: Radikale Maßnahmen zur Suchtprävention
gefordertBM 11.04.2002
taz 22.3.20P.T. A. 2/02
7
Wie gesund sind unsere Kinder?Datenquellen
Sozioökonom-isches Panel
Register
Amtliche Statistik
Mikrozensus
Sentinels
Meldedaten( ( (
sonstigeStudien
Prozess-daten
8
Gesundheitssurveys am RKI
Health Examination Survey
Health Interview Survey
0
23
46
69
19841985198619871988198919901991199219931994199519961997199819992000200120022003200420052006
Altersbereich
020
4060
80
9
Zielsetzung des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys „KiGGS“
Daten für Präventions- und
Interventionsansätze
Daten für Gesundheits-berichterstattung über Kinder- u. Jugendliche
Nutzen für die Gesundheit des
einzelnen Kindes (Studienteilnehmer)
Daten für epidmiologische
Forschung
10
Prinzip einer Survey-Erhebung
Bevölkerung (Kinder)gesund, krank 1, krank 2
Einwohnermeldeamts-register
Ziehung einer repräsentativen Zufallsstichprobe
Bruttostichprobe= 100 %
der ProbandenSchriftliche Einladung
Nettostichprobe= x %
StudienzentrenStandardisierte Untersuchung und Befragung
11
Kiel
Büchen
Pinneberg
HonigseeRendsburg
Hamburg1Hamburg2
Göttingen
Wolfenbüttel
Wunstorf
SchellertenStadthagen
M idlum
Seev etalSelsingenEmden
Oldenburg
Wiesmoor
Papenburg
Glandorf
Bremen
Duisburg Essen
Mönchengladbach
Oberhausen
Wuppertal
Goch
Velbert
DormagenWillich
Bonn
KölnN iederz ierBergheim
Blankenheim
WegbergEngelsk irchen
Sankt Augus tin
Bottrop
R aesfeldOer-Erkenschw ick
Lengerich
Ahlen
Herzebrock-C larholzBünde
M inden
DortmundHagen
Hamm
HallenbergPlettenberg
GesekeLünen
Frankfurt
Griesheim
HanauHofheim Egelsbach
N iddaLich
Kassel
Burgw ald
Sinz ig
Friesenhagen
Vallendar
T rier
Ludw igshafen
HohenöllenGuntersblum
Stuttgart
Böblingen Neuhausen
Bietigheim-BissingenObersulm
Weikersheim
Göggingen
Ubstadt-Weiher
Mannheim
Plankstadt
Pforzheim
Gutach Rottw eil
Villingen-Schw enningenTrossingen
Pfronstetten
Ehingen
Berm atingen
Bad WurzachM ünchen Kirchw eidach
Dachau
Beilngries
Taufk irchenBruckmühl
Übersee
Elsendorf Salzw eg
RegensburgWörth
Forchheim
Naila
Nürnberg
Herzogenaurach
Gunzenhausen
GoldbachKarls tadt
Theilheim
Inchenhofen
Langw eid
Röthenbach
Saarbrücken
Ensdorf
Berlin1-5
Brandenburg
Blumberg
Lieberose
Plessa
Falkensee Rüdersdorf
Krem men
Kleinmachnow
Wittenberge
Zossen
NeubrandenburgSchw erin
Teterow
Ludw igs lus t Neustrelitz
Gransebieth
Dobbertin
Chemnitz
M ildenau
Lichtenberg
Oelsnitz
Werdau
DresdenGroßpos tw itzRadebeul
Reichenbach
GroßschönauHeidenau
LeipzigRoßw ein
Bennew itzElsnig
Bernburg Wittenberg
HalleGörschen
Kros igk
Magdeburg
Schönhausen
Stiege
Salzw edel
Erfurt
Suhl
Berka
Mühlhausen
Großenehrich
Jüchsen
ArnstadtBlankenhain
Vogtländ. Oberland
• Erste Stufe:– 167 Untersuchungsorte
• Zweite Stufe:– Zufallsauswahl von
Kindern/Jugendlichen aus Melderegistern
Stichprobenverfahren
12
Untersuchungsprogramm
schriftliche Befragung der Eltern und der Jugendlichen von 11-17Jahren
Medizinische Unter-suchungenund Tests
computergestütztes ärztliches Elterninterview
Blut- undUrinprobe
CAPI
13
Selbstausfüllfragebogen Eltern, Kinder und Jugendliche, Ernährung
1 Körperliche Gesundheit,
Krankheiten
2 Seelische Gesundheit, Probleme
3 Soziale Gesundheit,
Lebensbedingungen
4 Gesundheitsverhalten,
Gesundheitsrisiken
5 Medizinische Versorgung
14
Fragen zu Freizeitaktivitäten
15
Fragen zum Rauchen
16
Körperliche Messungen und Tests
• Anthropometrie• Ausdauer• Haltung• Sehtest• Blutdruck, Puls• Motorik, Koordination • Schilddrüsensonographie• Blutwerte:
– Nährstoffe– Risikofaktoren– Allergische
Sensibilisierung– Immunität
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Standardisierte ärztliche Befragung
• Ärztlich festgestellte Krankheiten• Operationen• Medikamenteneinnahmen• Impfungen
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Modularer Aufbau
Modul psychische Gesundheit
Motorik-Modul
Kinder-Umwelt-Survey
Ländermodul Schleswig-Holstein
BMU/UBATeilstichprobe:
1.790 Teilnehmer
BMFSFJTeilstichprobe:
4.529 Teilnehmer
Land Schleswig-Holstein
Zusatzstichprobe: 1.630 Teilnehmer
RKI/StifterverbandTeilstichprobe:
2.863 Teilnehmer
RKI/BMG/BMBF17.641 Teilnehmer
BMELV
Teilstichprobe: geplant
2.400 Teilnehmer
nachfolgendes Modul 01/06-12/06
19
Zeitlicher Ablauf des Vorhabens
Projektphasen 2002 2003 2004 2005 2006 2007
Vorbereitung derHauptphase
Durchführung derFeldarbeit
Auswertung undPräsentationerster Ergebnisse
November 2002bis April 2003
Mai 2003 bis April 2006
Mai 2006 bis April 2007
20
Kiel
Büchen
Pinneberg
HonigseeRendsburg
Hamburg1Hamburg2
Göttingen
Wolfenbüttel
Wunstorf
SchellertenStadthagen
M idlum
Seev etalSelsingenEmden
Oldenburg
Wiesmoor
Papenburg
Glandorf
Bremen
Duisburg Essen
Mönchengladbach
Oberhausen
Wuppertal
Goch
Velbert
DormagenWillich
Bonn
KölnN iederz ierBergheim
Blankenheim
WegbergEngelsk irchen
Sankt Augus tin
Bottrop
R aesfeldOer-Erkenschw ick
Lengerich
Ahlen
Herzebrock-C larholzBünde
M inden
DortmundHagen
Hamm
HallenbergPlettenberg
GesekeLünen
Frankfurt
Griesheim
HanauHofheim Egelsbach
N iddaLich
Kassel
Burgw ald
Sinz ig
Friesenhagen
Vallendar
T rier
Ludw igshafen
HohenöllenGuntersblum
Stuttgart
Böblingen Neuhausen
Bietigheim-BissingenObersulm
Weikersheim
Göggingen
Ubstadt-Weiher
Mannheim
Plankstadt
Pforzheim
Gutach Rottw eil
Villingen-Schw enningenTrossingen
Pfronstetten
Ehingen
Berm atingen
Bad WurzachM ünchen Kirchw eidach
Dachau
Beilngries
Taufk irchenBruckmühl
Übersee
Elsendorf Salzw eg
RegensburgWörth
Forchheim
Naila
Nürnberg
Herzogenaurach
Gunzenhausen
GoldbachKarls tadt
Theilheim
Inchenhofen
Langw eid
Röthenbach
Saarbrücken
Ensdorf
Berlin1-5
Brandenburg
Blumberg
Lieberose
Plessa
Falkensee Rüdersdorf
Krem men
Kleinmachnow
Wittenberge
Zossen
NeubrandenburgSchw erin
Teterow
Ludw igs lus t Neustrelitz
Gransebieth
Dobbertin
Chemnitz
M ildenau
Lichtenberg
Oelsnitz
Werdau
DresdenGroßpos tw itzRadebeul
Reichenbach
GroßschönauHeidenau
LeipzigRoßw ein
Bennew itzElsnig
Bernburg Wittenberg
HalleGörschen
Kros igk
Magdeburg
Schönhausen
Stiege
Salzw edel
Erfurt
Suhl
Berka
Mühlhausen
Großenehrich
Jüchsen
ArnstadtBlankenhain
Vogtländ. Oberland
Untersuchte Stichprobe
• 167 Untersuchungsorte
• 17.641 Kinder/Jugendliche untersucht, davon– 8.985 Jungen und– 8.656 Mädchen
21
Teilnahmequote nach Altersgruppe
65% 66% 70% 69% 63%0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
0-2 Jahre 3-6 Jahre 7-10 Jahre 11-13 Jahre 14-17 Jahre
Res
pons
e
Altersgruppen
Gesamtresponse: 66,6%
22
Subjektive Einschätzung der Gesundheit
6,10,3
6,80,7
93,7 92,5
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
sehr gut/gut mittelmäßig schlecht/sehr schlecht
Ant
eil i
n Pr
ozen
t
Teilnehmer Nichtteilnehmer
23
Übergewicht und Adipositas
• Häufigkeit von Übergewicht (BMI > P90): 15%– ca. 1,9 Millionen übergewichtige Kinder und Jugendliche– auf Basis der Referenzdaten von 1985-1999
Anstieg um 50%
• Häufigkeit von Adipositas (BMI > P97): 6,3%– ca. 800 000 der 1,9 Mill. übergewichtigen Kinder und
Jugendlichen sind adipös– auf Basis der Referenzdaten von 1985-1999
verdoppelt
24
Hinweise auf Essstörungen: 21,8%
23,5%
32,3%
17,8%
13,5%
0
5
10
15
20
25
30
35
11-13 Jahre 14-17 Jahre
%
Mädchen Jungen
25
Atopische Erkrankung aktuellPrävalenzschätzer mit 95%-Konfidenzintervall
16,7%
15,4%
18,0%
13,0%
17,6%
13,6%
17,8%
18,9%
17,9%
16,5%
0% 5% 10% 15% 20% 25%
gesamt
Mädchen
Jungen
Migration ja
Migration nein
Sozialstatus niedrig
Sozialstatus mittel
Sozialstatus hoch
Ost
West
26
Anteil Sensibilisierter (3-17 Jahre)Prävalenzschätzer mit 95%-Konfidenzintervall
40,8%
36,4%
45,0%
39,5%
41,1%
39,2%
41,4%
42,0%
41,6%
40,6%
0% 10% 20% 30% 40% 50%
gesamt
Mädchen
Jungen
Migration ja
Migration nein
Sozialstatus niedrig
Sozialstatus mittel
Sozialstatus hoch
Ost
West
27
Wie geht es weiter mit KiGGS?Auswertungen und Publikationen
Sym
posi
um
Bas
ispu
blik
atio
n
Publ
ic U
seFi
le
Ges
undh
eits
beric
ht
Teil
1
Ges
undh
eits
beric
ht
Teil
2
Wissenschaftliche Publikationen in nationalen und internationalen Fachzeitschriften
Sept2006
Dez 2006
Elte
rnbr
osch
üre
Mai 2007
Dez 2007
Okt 2008
Dez 2008
28
Wie geht es weiter mit KiGGS?Planung einer Kohortenstudie
Alter
30 - 35
27 - 32 27 - 29
24 - 29 24 - 26 24 - 26
21 - 26 21 - 23 21 - 23 21 -23
18 - 23 18 - 20 18 - 20 18 - 20 18 - 20
15 - 20 15 - 17 15 - 17 15 - 17 15 - 17 15 - 17
12 - 14 12 - 14 12 - 14 12 - 14 12 - 14 12 - 14
9 - 11 9 - 11 9 - 11 9 - 11 9 - 11 9 - 11
6 - 8 6 - 8 6 - 8 6 - 8 6 - 8 6 - 8
3 - 5 3 - 5 3 - 5 3 - 5 3 - 5 3 - 5
0 - 2 0 - 2 0 - 2 0 - 2 0 - 2 0 - 2
bis 2006 2009 2012 2015 2018 2021 Jahr
Survey 1. Welle 2. Welle 3. Welle 4. Welle 5. Welle
Survey-Population Befragung
Anreicherung in den anderen AltersgruppenUntersuchung
Anreicherung durch 0- bis 2 Jährige
MODULE
KERNKOMPONENTE
Lebenslaufvergleiche
Trendanalysen
Kernkomponente und Module