grüne wirtschaft: der weg zur nachhaltigkeit
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ASG Kongress vom 15. Mai 2014 Dr. Gérard Poffet, Vizedirektor BAFUTRANSCRIPT
Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK
Bundesamt für Umwelt BAFU
Grüne Wirtschaft: Der Weg zur Nachhaltigkeit
ASG Kongress 15. Mai 2014
Dr. Gérard Poffet | Vizedirektor BAFU
2 Grüne Wirtschaft | der Weg zur NachhaltigkeitDr. Gérard Poffet
Inhalt
• Teil I: Grüne Wirtschaft• Ausgangslage / REFF Studie• Was wurde bereits erreicht / Stand der Dinge• Was wird angestrebt / Ziele• Wie wird es umgesetzt / Änderung des USG
• im Bereich Konsum und Produktion• im Bereich Abfall und Rohstoffe
• Teil II: Verpackungen im Konsumbereich
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Grüne Wirtschaft:eine ressourcenschonende Wirtschaft
Bundesratsbeschluss vom 27.2.2013
USG anpassen, um die gesetzliche Rahmenbedingungen für eine Grüne Wirtschaft zu verbessern
Ziele: •Steigerung der Ressourceneffizienz •Senkung der Gesamtumweltbelastung
Grüne Wirtschaft Nachhaltigkeitals Instrument für
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RessourcenEFFizienz Schweiz REFF:
Grundlagenbericht zur Ressourceneffizienz und
Rohstoffnutzung
(2013, EBP im Auftrag vom BAFU)
5 Grüne Wirtschaft | der Weg zur NachhaltigkeitDr. Gérard Poffet
Umweltbelastung Schweiz 2005 [Mio UBP/a*C]
Ernährung, Wohnen, Mobilität 60% | Energie 40%
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Konsum mit Folgenzu 60% im Ausland
Rio Tinto, Eisenmine | Quelle: Reuters
Kupfermine in Chile | Quelle: RP-Online.de
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Handlungsfelder zur Steigerung der Ressourceneffizienz
ErnährungWohnenMobilität
Metallische RohstoffeElektrizitätsproduktion
Konsum
Produktion
Materialien& Güter
Bauwirtschaft Land- & ForstwirtschaftIndustrieChemische IndustrieAbfallentsorgung / RecyclingÖffentliche Beschaffung
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Kreislaufwirtschaft
Das „Cradle to Cradle“- Konzept
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Strategien der Abfallpolitik
Zentrale abfallpolitische Zielsetzungen
(Art. 30-30e USG):
• Vermeidung von Abfällen an der Quelle• Verminderung von Schadstoffen bei Güterproduktion
und in den Gütern• Verminderung von Abfällen durch verbesserte
Verwertung• Umweltverträgliche Behandlung der nicht weiter
verwertbaren Abfälle vor deren Ablagerung
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Bestehende Politiken zur Senkung der Umweltbelastung
Ressourcen
Rohstoffe
Wasser Boden Luft Wald KlimaBiol. und landsch.Vielfalt
Abiotische Rohstoffe
Energetische Rohstoffe
BrennstoffeTreibstoffe
Nichtenergetische Rohstoffe
Nahrungs- & Futtermittel
Biotische Rohstoffe
Mineralische Rohstoffe
Bio-Rohstoffe(stoffliche Nutzung)
MetallischeRohstoffe
Petro - Rohstoffe
Energie-Strategie
2050
Agrar-Politik
14 – 17
BiogeneTreibstoffe
Biodiv.-StrategieRPG-
Revision
Klima-Politik
Boden-Strategie
Biomasse-Strategie
Wasser-Strategie
Wald-Politik 2020
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Grüne Wirtschaft: Umsetzungskonzept
Quelle: BAFU, 2011
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Strategische Überlegungen zu ökologischen Produkten und Konsum
Zwei strategische Stossrichtungen:
1.Produktorientiert: Steigerung von Angebot und Nachfrage ökologischer Produkte
2.Konsumorientiert: Förderung umweltbewusster Nutzungsentscheide und Lebensweisen
Fokus auf Umwelt, wobei andere Nachhaltigkeitsaspektemit beachtet werden müssen
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Reduktion der Umweltbelastung über den ganzen Lebensweg eines Produktes:
• Vereinbarungen mit der Wirtschaft • Information über Produkte• Information über Produktgruppen des Sortiments• Anforderungen an das Inverkehrbringen
Falls Vereinbarungen nicht zielführend sind:• Strengere Regelungen bedarfsweise einführen
Änderung des USG: Bereich Konsum und Produktion
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Ausbau der Abfall- und Rohstoffpolitik:
• Stoffkreisläufe schliessen
• Vermehrt Recyclingrohstoffe einsetzen
• Rohstoffbedarf und Abfallaufkommen senken
• Mehr stoffliche und energetische Effizienz in Abfallanlagen –
Anpassung an den Stand der Technik
• Wertvolle Rohstoffe zurückgewinnen
• Rücknahmepflicht für bestimmte Verpackungsmaterialien
Änderung des USG: Bereich Abfall und Rohstoffe
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1. Sammelpflicht für Verpackungen im Konsumbereich und wenn notwendig, das Sicherstellen deren Verwertung
2. Effizienzsteigerung bei Abfallanlagen und bei der
Verwertung von Abfällen a. Verwertung von Metallen aus Rückständen der Abluft-,
Abwasser- und Abfallbehandlung
b. Verwertung von Recyclingkies aus Aushub- und Ausbruchmaterial
c. Verwertung von Phosphor aus Klärschlamm, Tier- und Knochenmehl
d. Vorschriften über die Verwertung bestimmter Abfälle unter Berücksichtigung der Rohstoff- und Energieeffizienz
3. Bewilligungspflicht für Abfallanlagen
Massnahmen im Bereich Abfälle und Rohstoffe
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Änderung des USG: Bereich Ziel, Berichterstattung, Dialog, Information
• Qualitativ und langfristig definiertes Ziel im Gesetz verankern• Dialog im Gesetz verankern
Quelle: BAFU, 2011
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Siedlungsabfälle 1970 – 201250% Recycling
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Änderung des USG: Verpackungen im Konsumbereich Anpassungen nach der Vernehmlassung
Der Bund, die Kantone und der Detailhandel stellen die Sammlung von Verpackungen durch freiwillige Vereinbarungen nach Art. 41 a USG sicher, wenn dies ökologisch sinnvoll und wirtschaftlich tragbar ist.
Stufenweises Vorgehen:
1. Freiwillige Massnahmen
2. Vereinbarungen mit der Wirtschaft
3. Verpackungsverordnung
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Änderung des USG: Verpackungen im KonsumbereichResultate der Vernehmlassung
• Generell breite Zustimmung• Keine Verpflichtung und keine Diskriminierung des
Detailhandels • Ziel nicht Weg zur Verwertung von Verpackungen
regeln• Sammelpflicht bzw. Rückgabemöglichkeiten an allen
Stellen (Handel und Gemeinden) anstelle von Rücknahmepflicht
• Anreizsysteme, anstelle von starren Regelungen
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Verpackungen im Konsumbereich Regelungsprinzipien
• Primär freiwillige Vereinbarungen mit dem Detailhandel
• Einbezug der öffentlichen Hand (Gemeinden)
• Berücksichtigung des Verursacherprinzips (z.B. mittels Vorgezogenen Entsorgungsgebühren; VEG)
• Bestehende Lösungen weiterführen und wo nötig
optimieren
(Glas, PET, Alu….)
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Bestehende gesetzliche Instrumente zur Schliessung von Kreisläufen
• Verwertungspflichten• Rücknahmepflichten / Rückgabepflichten• Sammelpflichten• Finanzierung (VEG / vRB)• Freiwillige Lösungen der Privatwirtschaft• Verwendungseinschränkungen für Materialien oder
Produkte• Geforderte Verwertungsquoten
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Rücknahmepflicht
Händler Kantone, Gemeinden
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Kreislaufschliessung
Wertstoff oder Abfallart
Systembetreiber FinanzierungVEG/vRB
Geforderte Verwertungsquote
Sammelquote(Jahr 2012)
Elektrische und elektronische Geräte
SENSSwicorecyclingSLRS
vRB Keine k.A.
Batterien INOBAT VEG Keine 73%
Glas Vetroswiss VEG 75% 96%
PET-Getränke-flaschen
Pet Recycling vRB 75% 81%
Aludosen IGORA vRB 75% 92%
Papier www.altpapier.ch Mindesterlös für die Gemeinde
Keine 97%
Getränkekartons Verein Getränkekarton-Recycling Schweiz
Pilot Projekt Keine k.A.
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Herausforderungen für die Branche
• Hohe Sammel- und verwertungsraten anstreben und
halten
• Qualität des Recycelten Wertstoffs sicherstellen und
halten
• Sensibilisierung der Bevölkerung für die Sammlung
reiner Wertstoffe
• Förderung des Dialogs zwischen allen Playern
• Optimierungen im Bereich der Logistik
• Ökonomische Kriterien beim Recycling
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Fazit
• Massnahmen in Bereich Abfall und Rohstoffe benötigen Änderungen des USG und neue Regelungen (z. B. Verpackungsverordnung)
• Die Abfall- und Rohstoffpolitik erstrebt:• Weitere Stoffkreisläufe zu schliessen• Vermehrt Sekundärrohstoffe einzusetzen• Rohstoffbedarf und Abfallaufkommen zu senken
(Effizienz steigern und Verbrauch Senken)
• Die Kreislaufwirtschaft wird weiter gestärkt
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Vielen Dank für die Aufmerksamkeit