grundlagen deliktorientierter behandlungsmethodik sgfp-zertifikatslehrgang ramon vettiger, leitender...
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Grundlagen Grundlagen deliktorientierter deliktorientierter
BehandlungsmethodikBehandlungsmethodikSGFP-ZertifikatslehrgangSGFP-Zertifikatslehrgang
Ramon Vettiger, Leitender Arzt PPDRamon Vettiger, Leitender Arzt PPD
Zürich, 14.09.2012Zürich, 14.09.2012
ModerneModerneForensischeForensischeTherapieTherapie
Ebenen der Straftäter TherapieEbenen der Straftäter Therapie
Unspezifische Psychotherapie KonzeptionUnspezifische Psychotherapie Konzeption Juristische AspekteJuristische Aspekte Strukturelle AspekteStrukturelle Aspekte Spezifische Psychotherapie KonzeptionSpezifische Psychotherapie Konzeption
Krank oder nichtKrank oder nichtKrank ?Krank ?
Massnahmerecht Art. 63Massnahmerecht Art. 63
Weil geistig abnormWeil geistig abnorm
und Rückfallsenkung möglichund Rückfallsenkung möglich
TherapieTherapie
PragmatismusPragmatismus
TherapieTherapie
Weil ErfolgsaussichtWeil Erfolgsaussicht(Senkung der Rückfallwahrscheinlichkeit)(Senkung der Rückfallwahrscheinlichkeit)
PPDPPD
Der Fall HauertDer Fall Hauert Ein Sexualmörder auf Hafturlaub beging 1993 ein
Tötungsdelikt und ...
Öffentlichkeit und Politik wurden aufmerksam auf ...
die Strafvollzugspraxis Kriminalprognosen Therapiemöglichkeiten von Straftätern
intern wurden .. Schwachstellenanalysen vorgenommen Strukturen angepasst eine tiefgreifende Professionalisierung ausgelöst
Amt für Justizvollzug ZürichAmt für Justizvollzug Zürich
Amt für JustizvollzugKanton Zürich
Thomas Manhart
GefängnisseKanton Zürich
Viktor Gähwiler
StrafanstaltPöschwies
Ueli Graf
MassnahmenzentrumUitikon
Michael Rubertus
Bewährungs- und Vollzugsdienste
Hans-Jürg Patzen
Psychiatrisch-Psychologischer Dienst
Frank Urbaniok
Stabsdienst
Psychiatrisch Psychologischer Psychiatrisch Psychologischer Dienst (PPD)Dienst (PPD)
Psychiatrisch-Psychologischer Dienst
Frank Urbaniok
Psychiatr. Grundversorgung & Triagierung
Ramon Vettiger
Evaluation &Qualitätssicherung
Jérôme Endrass
Forensische Abteilung MZU
Michael Braunschweig
DeliktpräventiveTherapien
Matthias Stürm
Forensisch-Psychiatrische Abteilung
Bernd Borchard
Stabsdienst
Catherine Graber
Finanzen, Logistik,Controlling & Personal
Bettina Kuhn
Psychiatrisch Psychologischer Psychiatrisch Psychologischer Dienst Justizvollzug (PPD)Dienst Justizvollzug (PPD)
Psychiatrische GrundversorgungPsychiatrische Grundversorgung Diagnostik und Risk-AssessmentDiagnostik und Risk-Assessment Therapie / Rückfallprävention - ambulant und Therapie / Rückfallprävention - ambulant und
stationärstationär WissenschaftWissenschaft ÖffentlichkeitsarbeitÖffentlichkeitsarbeit Aus- und FortbildungAus- und Fortbildung GutachtenGutachten
Kontaktzeitpunkte des PPDKontaktzeitpunkte des PPD
Vor einer Tat
Nach einer Tat
Nachbetreuung
Ambulante Massnahme
Strafvollzug
Gericht
Untersuchung
Freiwillig
Ambulante BehandlungenAmbulante Behandlungen
Therapie im Strafvollzug (Gruppe oder Einzel)Therapie im Strafvollzug (Gruppe oder Einzel) Therapie ausserhalb des StrafvollzugsTherapie ausserhalb des Strafvollzugs
Nachbehandlung nach HaftNachbehandlung nach Haft Bedingte HaftstrafeBedingte Haftstrafe Aufgeschobene unbedingte HaftstrafeAufgeschobene unbedingte Haftstrafe Entlassung aus der U-Haft (ev. mit Weisung)Entlassung aus der U-Haft (ev. mit Weisung) Freiwillig mit Straftat ohne AnzeigeFreiwillig mit Straftat ohne Anzeige Freiwillig ohne StraftatFreiwillig ohne Straftat Kooperation mit OpferberatungKooperation mit Opferberatung
PPD - KooperationspartnerPPD - Kooperationspartner
Opferhilfe
Staatsanwalt-schaft
JuV
Massnahmen-zentrum Uitikon
STAPöschwies
GefängnisseKt. Zürich
(GKZ)
BVD
Klienten
Psychiatrische Kliniken
PPD
Aktueller Stand der Aktueller Stand der Therapie-Evaluations- Therapie-Evaluations- forschungforschung
Paul Gendreau, University of New Paul Gendreau, University of New Brunswick (1996)Brunswick (1996)
Lange Haft + 1-6%Bedingt + Auflage -1 +2%Schutzaufsicht +1%Kurze Haft +1%Wiedergutmach. +10%Boot-Camps +1%Elektr. Überwach. +3%Durchschnitt +3-5%
Paul Gendreau, University of New Paul Gendreau, University of New Brunswick (1996,1998)Brunswick (1996,1998)
Durchschnitt +3-5%+Therapie -11%Therapie -13%Intensivther. -29%Intensiv-HR -47%
Lösel & Schmucker, Universität Lösel & Schmucker, Universität Erlangen (2005)Erlangen (2005)
69 Studien berücksichtigt69 Studien berücksichtigt N= 22‘181N= 22‘181 Mehrheit bestätigt Wirksamkeit von Mehrheit bestätigt Wirksamkeit von
Therapie (inkl. allgemeine Rückfälligkeit)Therapie (inkl. allgemeine Rückfälligkeit) Therapie senkt Rückfallrisiko um 37% Therapie senkt Rückfallrisiko um 37%
(OR=1.67)(OR=1.67) Robuste Effekte für Kognitive Robuste Effekte für Kognitive
VerhaltenstherapieVerhaltenstherapie
MethodischeMethodischeProblemeProbleme
VergleichbarkeitVergleichbarkeit
Was ist ein Rückfall ?Was ist ein Rückfall ? Wie wird dieser definiert ?Wie wird dieser definiert ? Wie wird er erfasst ?Wie wird er erfasst ? Strafregisterauszüge: unzuverlässigStrafregisterauszüge: unzuverlässig
Unzureichende Spezifizierung der Unzureichende Spezifizierung der PopulationPopulation
Unzureichende ZieldeliktspezifitätUnzureichende Zieldeliktspezifität
Was ist Erfolg? Was ist Erfolg?
Verringerung der RückfallgefahrVerringerung der Rückfallgefahr Kein Rückfall lebenslangKein Rückfall lebenslang Weniger RückfälleWeniger Rückfälle Weniger schwere RückfälleWeniger schwere Rückfälle Weniger Einzelhandlungen pro RückfallWeniger Einzelhandlungen pro Rückfall Schnellere Aufdeckung einer RückfallserieSchnellere Aufdeckung einer Rückfallserie
Geringere gesellschaftliche FolgekostenGeringere gesellschaftliche Folgekosten 10 Jahre Haft = 1.5 Millionen Franken10 Jahre Haft = 1.5 Millionen Franken Folgekosten bei Opfern und AngehörigenFolgekosten bei Opfern und Angehörigen
Rückfallraten PPD: 2009Rückfallraten PPD: 2009
„„At-Risk“ Population 2009At-Risk“ Population 2009
o N=141 der deliktpräventiv behandelten Straftäter hatten Gelegenheit zu delinquieren.
BehandlungsgruppeN=221
KontrollgruppeN=450
o N=317 der nicht deliktpräventiv behandelten Straftäter hatten Gelegenheit zu delinquieren.
• Zeitweise in Freiheit• Nicht als verstorben registriert• Das 80. Lebensjahr nicht vollendet
Kontrollgruppe:Kontrollgruppe:Rückfälle Gewalt- / SexualstraftatenRückfälle Gewalt- / Sexualstraftaten
20%
9%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
Laufendes Strafverfahren und/oder VerurteilungVerurteilung für schweres Gew./Sexualdelikt
Behandlungsgruppe:Behandlungsgruppe:Rückfallraten mit Gewalt- / SexualdeliktenRückfallraten mit Gewalt- / Sexualdelikten
12%
5%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
Laufendes Strafverfahren und/oder Verurteilung
Verurteilung für schweres Gew./Sexualdelikt
Rückfallraten (schweres Delikt): Rückfallraten (schweres Delikt): „Erfolgreiche Therapie“ vs. „Abbruch“„Erfolgreiche Therapie“ vs. „Abbruch“
5%7%
18%
0%
5%
10%
15%
20%
Regulär abgeschlossen
Abbruch durch äussere Umstände
Abbruch wegen Erfolglosigkeit
Unbehandelbarkeit und Unbehandelbarkeit und nachträgliche Verwahrung:nachträgliche Verwahrung:Bruch der Rechtsstaatlichkeit?Bruch der Rechtsstaatlichkeit?
Entlassungen nicht therapierbarer Insassen Entlassungen nicht therapierbarer Insassen
Jahr Anlassdelikte Vorstrafen
1997 5 Vergewaltigungen, 1 Sexualmord Ersttäter
1997 1 Tötung, mehrfacher Raub Raub, Eigentum etc.
1998 1 Mord Sex. Handlungen etc.
1999 1 Vergewaltigung, andere Sexuald. Mord, Vergewaltigung etc.
2000 Mehrfache sexuelle Handlungen KV, sexuelle Hand., Eigent.
2000 Vergewaltigung 4 Vergewaltigungen etc.
2001 1 versuchte Tötung, Raub, schwere KV etc.
KV, Raub, Erpressung etc.
2001 2 Mordversuche, 2x Lebensgefährdung, Raub etc.
Eigentum, Waffentr. etc.
2002 Raub, schwere KV, sex. Nötigung etc.
Ersttäter
Entlassungen nicht therapierbarer InsassenEntlassungen nicht therapierbarer Insassen
Jahr Vollzug Rückfall Status
1997 Ablauf 4 Vergewaltigungen Verwahrung
1997 Ablauf 1 x Mord, 1 x v. Mord etc. Verwahrung
1998 Ablauf Sexuelle Handlungen (>10) Suizid
1999 Ablauf Vergewaltigung, Erpressung etc. Verwahrung
2000 Prob. Entlass.
Mehrfache sexuelle Handlungen Verwahrung
2000 Ablauf Vergewaltigung Verwahrung
2001 Ablauf Nötigungsversuch, ????? Ausschaffung
2001 Ablauf Mehr. sex. Hand., mehr. Verg., etc. Verwahrung
2002 Ablauf KV, Erpressung Verwahrung
Bilanz der Zürcher StudieBilanz der Zürcher Studie
8 Täter
24 Opfer schwerer Gewalt- und Sexualstraftaten
BehandelbarkeitBehandelbarkeit
UnbehandelbarUnbehandelbar In ambulanten Intensivprogrammen In ambulanten Intensivprogrammen
behandelbarbehandelbar „„Normal“ ambulant behandelbarNormal“ ambulant behandelbar
Standardsetting (1-2 Std./Woche)Standardsetting (1-2 Std./Woche)
Spezial-Spezial-therapeutischetherapeutischeKonzepteKonzepte
Abklärung/Diagnostik PPD Abklärung/Diagnostik PPD Anmeldung
Aktenstudium/ Prognostik
Eintrittsgespräch
Therapieabklärung
Einstiegsgruppe
Therapiesetting
Woche 0
Woche 4
Woche 6
Woche 8
Woche 20
Therapeutische Angebote Strafanstalt Therapeutische Angebote Strafanstalt PöschwiesPöschwies
EingangsdiagnostikTherapieabklärung
Einzel-therapie
Einstiegsgruppe
Gruppentherapie intensiv (GTI-1)
Sozialtraining (K&K)
Gruppentherapieintensiv (GTI-2)
Training soz. Kompetenzen (TsK)
Suchtbehandlungs-gruppe (SBG)
Übertrittgruppe(UeG)
ambulante Nachbetreuung PPD amb. Suchthilfe
Gruppentherapienormal (GTN)
Behandlungsansatz IBehandlungsansatz I
Integrative therapeutische Ansätze mit Integrative therapeutische Ansätze mit intensiver Deliktbearbeitungintensiver Deliktbearbeitung
deliktorientierter therapeutischer Fokusdeliktorientierter therapeutischer Fokus Arbeit an interaktionellen Stilen, Kontakt- und Arbeit an interaktionellen Stilen, Kontakt- und
BeziehungsverhaltenBeziehungsverhalten Transparenz und Eigenverantwortung als Transparenz und Eigenverantwortung als
zentrale therapeutische Wertezentrale therapeutische Werte
Behandlungsansatz IIBehandlungsansatz II Interdisziplinäre ZusammenarbeitInterdisziplinäre Zusammenarbeit
Rezept gegen "Betriebsblindheit"Rezept gegen "Betriebsblindheit" Wissenstransfer und Integration verschiedener Wissenstransfer und Integration verschiedener
BetrachtungsweisenBetrachtungsweisen Vermeidung von "Exklusivität“Vermeidung von "Exklusivität“
FlexibilitätFlexibilität prozessuale Diagnostik - Theragnostikprozessuale Diagnostik - Theragnostik "Timing" der inhaltlichen (Delikt-)arbeit "Timing" der inhaltlichen (Delikt-)arbeit
orientiert sich nach Prozessvariablenorientiert sich nach Prozessvariablen
Wie laufen Delikte ab?Wie laufen Delikte ab?
DeliktVordelikt-Phase
Nachdelikt-Phase
-Grundstimmung-Fantasien-Planung-Kontroll-, Macht- verlust-negatives Selbstbild
-Entscheid-Durchführung-unmittelbarer „emot. Gewinn“
-Angst, Schuldgefühle-Ambivalenz-Bagatellisierungen-Externalisierungen
Ein Erklärungsversuch für Ein Erklärungsversuch für menschliches Verhaltenmenschliches Verhalten
LEWIN, Kurt (1890-1947)LEWIN, Kurt (1890-1947)
Universelle VerhaltensgleichungUniverselle Verhaltensgleichung
Verhalten (V) ist eine Funktion (Verhalten (V) ist eine Funktion (ff) der Person und ) der Person und ihrer Umwelt.ihrer Umwelt.
V = f (P,U)
Ein einfaches ModellEin einfaches Modell
Bei vielen Straftätern besteht ein Missverhältnis zwischen deliktrelevanter Handlungsmotivation und der dagegen gerichteten Steuerungsfähigkeit und -
bereitschaft.
Zwei Thesen deliktorientierter Arbeit:Zwei Thesen deliktorientierter Arbeit:
1. Steuerungsfähigkeit1. Steuerungsfähigkeit
o Bewusstseinsnähe erhöht SteuerungsfähigkeitBewusstseinsnähe erhöht Steuerungsfähigkeito Training erhöht SteuerungsfähigkeitTraining erhöht Steuerungsfähigkeito Wissen und Kompetenz erhöht Wissen und Kompetenz erhöht
SteuerungsfähigkeitSteuerungsfähigkeito Früherkennung erhöht SteuerungsfähigkeitFrüherkennung erhöht Steuerungsfähigkeit
Zwei Thesen deliktorientierter Arbeit:Zwei Thesen deliktorientierter Arbeit:
2. Deliktmotivation2. Deliktmotivation
o Emotional korrigierende Erfahrungen verändern Emotional korrigierende Erfahrungen verändern die Deliktmotivationdie Deliktmotivation
o Kognitive und affektive Komplettierung verändert Kognitive und affektive Komplettierung verändert die Deliktmotivationdie Deliktmotivation
o Beseitigung von persönlichen Defiziten Beseitigung von persönlichen Defiziten verändert die Deliktmotivationverändert die Deliktmotivation
o Erfolgreiche Deliktprävention verändert die Erfolgreiche Deliktprävention verändert die DeliktmotivationDeliktmotivation
Personale VeränderungPersonale Veränderung
So nicht!Ist(Raucher)
Soll(nicht Raucher)
Personale Veränderung - PhänomenePersonale Veränderung - Phänomene
FortschritteFortschritte RückschritteRückschritte „„Quantensprünge“Quantensprünge“ VorfälleVorfälle deliktnahes Verhaltendeliktnahes Verhalten StagnationenStagnationen KrisenKrisen etc.etc.
aus: Petzold, 2001
Anhaltspunkte für Anhaltspunkte für deliktpräventive Veränderungendeliktpräventive Veränderungen
KompensationsfähigkeitenKompensationsfähigkeiten Vor allem durch deliktorientierte Therapieinterventionen werden
kompensatorische Fähigkeiten etabliert, ohne dass es zu einer Veränderung der Grundproblematik kommt.
PersönlichkeitsveränderungPersönlichkeitsveränderung Risikorelevante Persönlichkeitsmerkmale werden in ihrer
Ausprägung vermindert, ohne dass gleichzeitig kompensatorische deliktpräventive Fähigkeiten aufgebaut werden.
Kompensationsfähigkeiten und PersönlichkeitsveränderungKompensationsfähigkeiten und Persönlichkeitsveränderung Es kommt zu risikorelevanten Persönlichkeitsveränderungen
und gleichzeitig werden deliktpräventiv wirksame Kompensationsfähigkeiten etabliert.
Personale Veränderungs-Personale Veränderungs-ProzesseProzesse
Behandlungskonzeption PPDBehandlungskonzeption PPD
Fokus 1
Abklärung/
Diagnostik
Fokus 2
Kohäsion
Fokus 3
Deliktorientierung- Deliktrekonstruktion
- Deliktprävention Fokus 4
Kontr. Erprobung
Fokus 5
Nachbetreuung /
Risk-Assessment
Fokus 1: Abklärung/DiagnostikFokus 1: Abklärung/Diagnostik
„„Es steigert den Behandlungserfolg, wenn ein Es steigert den Behandlungserfolg, wenn ein Klient gezielt auf das vorbereitet wird, was Klient gezielt auf das vorbereitet wird, was
in der Therapie von ihm erwartet wird“.in der Therapie von ihm erwartet wird“.
(Orlinsky & Howard, 1986)(Orlinsky & Howard, 1986)
Fokus 2: Kohäsion/Beziehung Fokus 2: Kohäsion/Beziehung
Beziehungs- und Gruppenbildungsprozess Beziehungs- und Gruppenbildungsprozess im „Hier und Jetzt“im „Hier und Jetzt“
direkte Kommunikation förderndirekte Kommunikation fördern „„Konfliktprogramme“ erarbeitenKonfliktprogramme“ erarbeiten InformationsvermittlungInformationsvermittlung
milieutherapeutische Ansätzemilieutherapeutische Ansätze
Fokus 3: DeliktorientierungFokus 3: Deliktorientierung
situativeUmstände
Körper-wahrnehmungen
Gefühle
Gedanken/Phantasien
Verhalten
Delikt
Fokus 4: Kontrollierte ErprobungFokus 4: Kontrollierte Erprobung
„„Es ist nicht genug zu wissen, man muss es Es ist nicht genug zu wissen, man muss es auch anwenden, es ist nicht genug zu wollen, auch anwenden, es ist nicht genug zu wollen,
man muss es auch tun“.man muss es auch tun“.
J.W. von GoetheJ.W. von Goethe
Fokus 5: NachbetreuungFokus 5: Nachbetreuung
fortlaufendes Risikomanagement (Offenheit, fortlaufendes Risikomanagement (Offenheit, Wachsamkeit, anpassen der Wachsamkeit, anpassen der Copingstrategien an die aktuellen Copingstrategien an die aktuellen persönlichen- und Umfeldbedingungen)persönlichen- und Umfeldbedingungen)
aktive, einfordernde und notfalls aktive, einfordernde und notfalls aufsuchende Nachbetreuungaufsuchende Nachbetreuung
FazitFazit
Starre Phasenmodelle des ther. Prozesses werden Starre Phasenmodelle des ther. Prozesses werden dem Charakteristikum personaler Veränderung nur dem Charakteristikum personaler Veränderung nur teilweise gerecht.teilweise gerecht.
Tätertherapie erfordert ein krisenfreundliches Tätertherapie erfordert ein krisenfreundliches Umfeld - Einüben von Risikomanagement im Hier Umfeld - Einüben von Risikomanagement im Hier und Jetzt.und Jetzt.
Ein Rückfall ist nie der Therapie förderlich!Ein Rückfall ist nie der Therapie förderlich! Deliktverhalten ist kontrollierbar aber nicht heilbar.Deliktverhalten ist kontrollierbar aber nicht heilbar.
Deliktorientierte Deliktorientierte TherapiemoduleTherapiemodule
Deliktorientierte Therapieelemente IDeliktorientierte Therapieelemente I
DeliktrekonstruktionDeliktrekonstruktion Deliktteil-ArbeitDeliktteil-Arbeit Fantasiearbeit und -kontrolleFantasiearbeit und -kontrolle Aufhebung kognitiver VerzerrungenAufhebung kognitiver Verzerrungen Schaffung von "Delikt-Know-how"Schaffung von "Delikt-Know-how" Tatzyklus erarbeitenTatzyklus erarbeiten Affektive Kompetenz steigernAffektive Kompetenz steigern Opfer-Empathie-ArbeitOpfer-Empathie-Arbeit Permanenten Wachsamkeitspegel erzeugenPermanenten Wachsamkeitspegel erzeugen
Deliktorientierte Therapieelemente IIDeliktorientierte Therapieelemente II
Risikoentwicklungen frühzeitig erkennenRisikoentwicklungen frühzeitig erkennen Kontrolle und Steuerung erhöhenKontrolle und Steuerung erhöhen Offenheit lernenOffenheit lernen Verantwortungsgefühl entwickelnVerantwortungsgefühl entwickeln Täteridentität bildenTäteridentität bilden Aggressions- und SexualpädagogikAggressions- und Sexualpädagogik Den "Ernstfall" übenDen "Ernstfall" üben Krisenmanagement-Strategien erarbeitenKrisenmanagement-Strategien erarbeiten
DeliktrekonstruktionDeliktrekonstruktion
Die Deliktrekonstruktion ist eine Die Deliktrekonstruktion ist eine spezielle Untersuchungstechnik, um spezielle Untersuchungstechnik, um einen Täter ein durch ihn begangenes einen Täter ein durch ihn begangenes Delikt „nacherleben“ zu lassen mit Delikt „nacherleben“ zu lassen mit dem Ziel, den Deliktablauf aus der dem Ziel, den Deliktablauf aus der Sicht des Täters besser verstehen zu Sicht des Täters besser verstehen zu können. können.
Ebenen der DeliktrekonstruktionEbenen der Deliktrekonstruktion
o Verhalten (Handlungen)Verhalten (Handlungen)o Kognition (Gedanken)Kognition (Gedanken)o Emotion (Gefühle)Emotion (Gefühle)o KörperwahrnehmungenKörperwahrnehmungeno SinneswahrnehmungenSinneswahrnehmungen
SettingsSettings
o DR im Zweierkontakt (Normalfall)DR im Zweierkontakt (Normalfall)o DR in der GruppeDR in der Gruppeo DR mit RollenspielernDR mit Rollenspielerno DR mit FlipchartDR mit Flipcharto DR mit Ton-/VideoaufzeichungDR mit Ton-/Videoaufzeichung
Wahl des DeliktesWahl des Deliktes
o Das SchwerwiegendsteDas Schwerwiegendsteo Das LetzteDas Letzteo Das ErsteDas Ersteo Das LeichtesteDas Leichtesteo Das am wenigsten SchambesetzteDas am wenigsten Schambesetzteo Das GestandeneDas Gestandeneo Das TypischeDas Typischeo Das am besten ErinnerbareDas am besten Erinnerbare
Einführung für den KlientenEinführung für den Klienten
Warum Deliktrekonstruktion?Warum Deliktrekonstruktion?
o Experte für die Tat werdenExperte für die Tat werdeno Wissen erhöht SteuerungWissen erhöht Steuerungo Zeitlupen-MetapherZeitlupen-Metaphero Kompetenzgewinn für den TäterKompetenzgewinn für den Tätero Beispiele anführenBeispiele anführen
EinverständniserklärungEinverständniserklärung
o Kontrakt über Arbeit und ZielKontrakt über Arbeit und Ziel
o Gründe für DR transparent machenGründe für DR transparent machen
o Kontrakt immer wieder erneuernKontrakt immer wieder erneuern
o Ggf. unterbrechen (Time out)Ggf. unterbrechen (Time out)
Rahmenbedingungen des KontaktsRahmenbedingungen des Kontakts
Klare Definition des GesprächsrahmensKlare Definition des Gesprächsrahmenso Welcher Rahmen (Therapie, Begutachtung, Welcher Rahmen (Therapie, Begutachtung,
etc.)?etc.)?o Welche Bedingungen (Behandlungsvertrag, Welche Bedingungen (Behandlungsvertrag,
gesetzliche Grundlagen, etc.)?gesetzliche Grundlagen, etc.)?o Welches Ziel?Welches Ziel?
Therapeutische HaltungTherapeutische Haltung
Den Klienten:Den Klienten:- ernst nehmenernst nehmen- annehmenannehmen
Als Therapeut:Als Therapeut:- Kompetenz ausstrahlenKompetenz ausstrahlen- Orientierung gebenOrientierung geben- Sachlichkeit vermittelnSachlichkeit vermitteln
GesprächsatmosphäreGesprächsatmosphäre
Auf subtile Botschaften achten:Auf subtile Botschaften achten:
o RäumlichkeitRäumlichkeit
o Eigene Gesten, Blicke, Verhaltensweisen, etc.Eigene Gesten, Blicke, Verhaltensweisen, etc.
o wohlwollender Kontakt - aber keine wohlwollender Kontakt - aber keine VerbrüderungVerbrüderung
Mögliche WiderständeMögliche Widerstände
o Strategische MotiveStrategische Motiveo ErinnerungslückenErinnerungslückeno SchamgefühleSchamgefühleo AngstAngsto TrauerTrauero Diskrepanz zum eigenen SelbstbildDiskrepanz zum eigenen Selbstbildo Geringe SelbstwahrnehmungGeringe Selbstwahrnehmungo VerdrängungVerdrängung
PrinzipienPrinzipien
o Tracking: den Klienten als Wanderführer begleitenTracking: den Klienten als Wanderführer begleiteno Keine DeutungenKeine Deutungeno Offene Fragen stellenOffene Fragen stelleno Das Erleben verdichten (Erinnerung von Details fördern, Das Erleben verdichten (Erinnerung von Details fördern,
z.B. Wetter, Stimmung, etc.)z.B. Wetter, Stimmung, etc.)o Sätze mit Klientenworten wiederholenSätze mit Klientenworten wiederholeno Präsens anstrebenPräsens anstrebeno Eigene Vertiefung in die SzeneEigene Vertiefung in die Szeneo Induktionen verwenden („Versuchen Sie, …)Induktionen verwenden („Versuchen Sie, …)o Stets die Kontaktdichte (Kl-Th) scannenStets die Kontaktdichte (Kl-Th) scanneno „„Konzentrationsbrüche“ aufgreifenKonzentrationsbrüche“ aufgreifen
DeliktkreisDeliktkreis
DefinitionDefinition
Der DeliktkreisDer Deliktkreisbeinhaltet alle wahrnehmbaren Phänomene,beinhaltet alle wahrnehmbaren Phänomene,
welche mit einem Deliktgeschehen oder einerwelche mit einem Deliktgeschehen oder einer
Deliktserie zusammenhängen.Deliktserie zusammenhängen.
Er sucht diese Phänomene im Sinne einerEr sucht diese Phänomene im Sinne einer
modellhaften Reduktion zu strukturieren und somodellhaften Reduktion zu strukturieren und so
dem rückfallpräventiven Verständnis dem rückfallpräventiven Verständnis
zugänglich zu machen.zugänglich zu machen.
Einige Grundregeln zum Einige Grundregeln zum Ablauf von DeliktenAblauf von Delikten
o Delikte geschehen in den seltensten Fällen ohne Delikte geschehen in den seltensten Fällen ohne Vorzeichen - sie haben einen VorlaufVorzeichen - sie haben einen Vorlauf
o Delikte laufen regelgeleitet abDelikte laufen regelgeleitet abo Bei Rückfällen kann oft ein zyklischer Verlauf Bei Rückfällen kann oft ein zyklischer Verlauf
beobachtet werden (Finkelhor 1986)beobachtet werden (Finkelhor 1986)o Deliktklassenspezifische Unterschiede und Deliktklassenspezifische Unterschiede und
ParallelitätenParallelitäteno Delikte weisen grundsätzlich drei Phasen auf Delikte weisen grundsätzlich drei Phasen auf
Drei Phasen des DeliktgeschehensDrei Phasen des Deliktgeschehens
Vordeliktphase Delikt NachtatphaseVordeliktphase Delikt Nachtatphase
Implikationen für die Behandlung IImplikationen für die Behandlung I
o Deliktvorläufe können von Klienten im Vorfeld Deliktvorläufe können von Klienten im Vorfeld wahrgenommen werden.wahrgenommen werden.
o Je breiter das Bewusstseinssensorium für die Je breiter das Bewusstseinssensorium für die Vordeliktphase, desto grösser der Vordeliktphase, desto grösser der Handlungsspielraum zur Deliktverhinderung.Handlungsspielraum zur Deliktverhinderung.
o Je besser wahrnehmbar (Zeitdauer, Je besser wahrnehmbar (Zeitdauer, Erkennbarkeit, etc.) die Vordeliktphase, desto Erkennbarkeit, etc.) die Vordeliktphase, desto grösser die Steuerungsmöglichkeit. grösser die Steuerungsmöglichkeit.
Implikationen für die Behandlung IIImplikationen für die Behandlung II
o Steuerungsfähigkeit ergibt sich aus:Steuerungsfähigkeit ergibt sich aus:• WachsamkeitWachsamkeit• Bewusstseinssensorium für RisikozeichenBewusstseinssensorium für Risikozeichen• Präventiver BehandlungsbereitschaftPräventiver Behandlungsbereitschaft• Effektiver Handlungsspielraum (Zeitdauer, persönliche Effektiver Handlungsspielraum (Zeitdauer, persönliche
Fähigkeiten)Fähigkeiten)o „„No healing but control“:No healing but control“:
• als paradigmatischer Hintergrundals paradigmatischer Hintergrund• rückfallpräventive Behandlungshaltungrückfallpräventive Behandlungshaltung
o Unterscheidung: „psychischer“ vs „juristischer“ RückfallUnterscheidung: „psychischer“ vs „juristischer“ Rückfall
Phasen-Modell für pädosexuelle Phasen-Modell für pädosexuelle Übergriffe (Finkelhor 1984)Übergriffe (Finkelhor 1984)
MotivationMotivation Äussere Schranken Äussere Schranken Delikt Delikt
Innere SchrankenInnere Schranken Widerstand des OpfersWiderstand des Opfers
Deliktkreis-Modell fürDeliktkreis-Modell für
pädosexuelle Übergriffepädosexuelle Übergriffe
Lucy Faihtful FoundationLucy Faihtful Foundation
WolvercoteWolvercote
Hilary EldrigeHilary Eldrige
Ray WyreRay Wyre
Joe SullivanJoe Sullivan
TriggerTrigger
MotivationMotivation
SelbstmitleidSelbstmitleid Fantasie Fantasie
SchuldgefühlSchuldgefühl MasturbationMasturbation
AngstAngst
DELIKTDELIKT Target + Planung Target + Planung
GroomingGrooming
TriggerTrigger
MotivationMotivation
SelbstmitleidSelbstmitleid Fantasie Fantasie
Umgang mit innerenUmgang mit inneren
SchuldgefühlSchuldgefühl SchrankenSchrankenMasturbationMasturbation
AngstAngst
DELIKTDELIKT Target + Planung Target + Planung
GroomingGrooming
TriggerTrigger
MotivationMotivation
Fantasie Fantasie Innere Schranken:
Schlechtes Gewissen
Moralische Bedenken
MasturbationMasturbation
DELIKTDELIKT
Target + PlanungTarget + Planung
GroomingGrooming
TriggerTrigger
MotivationMotivation
Fantasie Fantasie Innere Schranken:
Schlechtes Gewissen
Kognitive Moralische Bedenken
Verzerrungen
MasturbationMasturbation
DELIKTDELIKT
Target + PlanungTarget + Planung
GroomingGrooming
TriggerTrigger
MotivationMotivation
SelbstmitleidSelbstmitleid Fantasie Fantasie
TriggerTrigger
MotivationMotivation
MasturbationMasturbation
Target + PlanungTarget + Planung
Fantasie
FantasieFantasie
Target + PlanungTarget + Planung
Masturbation
MasturbationMasturbation
Zielgerichtetes Vorgehen Zielgerichtetes Vorgehen aufauf a) mentaler Ebene a) mentaler Ebene
b) Verhaltensebene b) Verhaltensebene
GroomingGrooming
Target + Planung
DELIKTDELIKT Target + Planung Target + Planung
ManipulationManipulation
- der Situation- der Situation
- des sozialen Umfeldes- des sozialen Umfeldes
- des Opfers- des Opfers
Grooming
Bsp. DeliktkreisBsp. Deliktkreis
Fantasie-illegal-destruktiv-{sexuell}
{Masturbation}
Grooming-Örtlichkeiten-soziales Umfeld-Opfer
Delikt
SchuldgefühleAngst„Verdrängung“
„gute Vorsätze“
kog. Verzerrungen
Ausschnitte DeliktkreisAusschnitte Deliktkreis
tTatTat Tat Tat
Opfererfahrung
Haft Tat Delikt
Verhandlung Deliktkreis
ther. Intervention
Legende:
Bsp. DeliktpanoramaBsp. Deliktpanorama
Ausschnitte DeliktpanoramaAusschnitte Deliktpanorama
Arbeit mit dem Arbeit mit dem DeliktteilDeliktteil
Was soll erreicht werden ?Was soll erreicht werden ?
Einführung der „Idee von Teilen“Einführung der „Idee von Teilen“
o Beispiele aus dem täglichen Leben wählen wie Beispiele aus dem täglichen Leben wählen wie Fahrrad fahren, Auto fahren, durch eine Tür Fahrrad fahren, Auto fahren, durch eine Tür gehen, etc.gehen, etc.
o Teile…arbeiten im HintergrundTeile…arbeiten im Hintergrundo Teile…können Gedanken, Gefühle oder Teile…können Gedanken, Gefühle oder
Körperwahrnehmungen „schicken“Körperwahrnehmungen „schicken“o Die meisten Teile…wollen etwas gutes für den Die meisten Teile…wollen etwas gutes für den
Klienten tun Klienten tun
Der DeliktteilDer Deliktteil
o Der DeliktteilDer Deliktteil• schickt Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungenschickt Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen• sitzt im Hinterkopfsitzt im Hinterkopf• wirkt im Hintergrundwirkt im Hintergrund• scheut das Licht (Bewusstsein)scheut das Licht (Bewusstsein)• hat das Delikt als Zielhat das Delikt als Ziel• hat viel Erfahrung, ist geschickthat viel Erfahrung, ist geschickt• manipuliert den Klientenmanipuliert den Klienten• will, dass der Klient das Delikt begehtwill, dass der Klient das Delikt begeht
Ziele der „Deliktteilarbeit“Ziele der „Deliktteilarbeit“
o Den Deliktteil…Den Deliktteil…• genau kennenlernengenau kennenlernen• seine Strategien erkennenseine Strategien erkennen• seine Aktivitäten frühzeitig wahrnehmenseine Aktivitäten frühzeitig wahrnehmen• ihn steuern können, statt durch ihn gesteuert werdenihn steuern können, statt durch ihn gesteuert werden• ihm gegenüber permanent wachsam seinihm gegenüber permanent wachsam sein• ihn „auf die Bühne in den Lichtkegel der ihn „auf die Bühne in den Lichtkegel der
Aufmerksamkeit“ bringenAufmerksamkeit“ bringen
Vorteile der „Deliktteilarbeit“Vorteile der „Deliktteilarbeit“
o Der „Deliktmechanismus“ wird personifiziert und so Der „Deliktmechanismus“ wird personifiziert und so leichter angehbarleichter angehbar
o Die DT-Arbeit reduziert Scham- und SchuldgefühleDie DT-Arbeit reduziert Scham- und Schuldgefühleo Viele Klienten können sich den DT gut vorstellen Viele Klienten können sich den DT gut vorstellen
(visualisieren)(visualisieren)o Die DT-Vorstellung ist leicht abrufbarDie DT-Vorstellung ist leicht abrufbaro Der DT ist universell auf jeden deliktbezogenen Aspekt Der DT ist universell auf jeden deliktbezogenen Aspekt
anwendbar (Fantasie, Gedanken, Gefühle, etc.)anwendbar (Fantasie, Gedanken, Gefühle, etc.)o Der DT stimuliert das Gefühl der „Herausforderung“Der DT stimuliert das Gefühl der „Herausforderung“o DT-Arbeit ist oft für den Klienten gratifizierendDT-Arbeit ist oft für den Klienten gratifizierend
FanatsiearbeitFanatsiearbeit
Was ist eine Fantasie?Was ist eine Fantasie?
o Wo ?Wo ? →→ im Kopfim Kopfo Wie?Wie? →→ konkretkonkreto Was?Was? → → InformationsverdichtungInformationsverdichtung
o Was vor allem?Was vor allem? →→ visuell, „Bilder“visuell, „Bilder“o Was noch?Was noch? →→ KognitionenKognitioneno Was noch?Was noch? →→ AffekteAffekteo Was noch?Was noch? →→ KörpersensorikKörpersensorik
Warum kontrollieren?Warum kontrollieren?
o Bewusstseinsnaher Prozess bietet sich für Bewusstseinsnaher Prozess bietet sich für Steuerung an.Steuerung an.
o Fantasien sind Vorläufer von HandlungenFantasien sind Vorläufer von Handlungeno Vorstrukturierung der HandlungVorstrukturierung der Handlungo Gewöhnung (Desensibilisierung)Gewöhnung (Desensibilisierung)o Verstärkung der Tatmotivation:Verstärkung der Tatmotivation:
• BedürfnisentwicklungBedürfnisentwicklung• BedürfnissteigerungBedürfnissteigerung• IdeenspenderIdeenspender
Fanatsieparameter IFanatsieparameter I
o Aktiv gestaltet - unwillkürlich ausgelöstAktiv gestaltet - unwillkürlich ausgelösto Willentlich ausgestaltet - „Selbstläufer“Willentlich ausgestaltet - „Selbstläufer“o Konkret - abstraktKonkret - abstrakto Differenziert - einfachDifferenziert - einfacho Handlungsnah - handlungsfernHandlungsnah - handlungsferno Starker Affekt - geringer AffektStarker Affekt - geringer Affekto mit Kognition - ohne Kognitionmit Kognition - ohne Kognitiono kurze Dauer - lange Dauer kurze Dauer - lange Dauer
Fanatsieparameter IIFanatsieparameter II
o Geschwindigkeit schnell - langsamGeschwindigkeit schnell - langsamo Viele Bilder - wenige BilderViele Bilder - wenige Bildero Häufig - seltenHäufig - selteno Zu jeder Zeit - zu bestimmten ZeitenZu jeder Zeit - zu bestimmten Zeiteno In jeder Situation - in bestimmten SituationenIn jeder Situation - in bestimmten Situationeno Stereotype Szenen - wechselnde SzenenStereotype Szenen - wechselnde Szenen
These:These:
Deliktrelevante Fantasien Deliktrelevante Fantasien sind immer ein negativer sind immer ein negativer
Prädiktor !?Prädiktor !?
Darum als Ziel:Darum als Ziel:
KEINE FANTASIEN !KEINE FANTASIEN !oder realistischer:oder realistischer:
Veränderung der FantasieparameterVeränderung der Fantasieparameter
→ → Aus gefährlichen sollen Aus gefährlichen sollen ungefährliche Fantasien werden.ungefährliche Fantasien werden.
Kriterien von FantasienKriterien von Fantasien
o HandlungsschwelleHandlungsschwelle• Erkennbarkeit, Konstanz, UmsetzbarkeitErkennbarkeit, Konstanz, Umsetzbarkeit
o HandlungsbezugHandlungsbezug• KonkretisierungsgradKonkretisierungsgrad• handlungsvorbereitende Potenzhandlungsvorbereitende Potenz
o Quantität, Qualität, Frequenz, IntensitätQuantität, Qualität, Frequenz, Intensitäto Frühere prädiktorische QualitätFrühere prädiktorische Qualitäto Offenheit, fehlende SelektivitätOffenheit, fehlende Selektivitäto Steuerungsfähigkeit, SteuerungsmotivationSteuerungsfähigkeit, Steuerungsmotivation
Das Prinzip der ModifikationDas Prinzip der Modifikation
o Kein „Alles-oder-Nichts-Prinzip“, sondernKein „Alles-oder-Nichts-Prinzip“, sonderno Fantasie analysierenFantasie analysiereno Parameter erkennen und klassifizierenParameter erkennen und klassifiziereno Parameter verändern (Kernpunkt)Parameter verändern (Kernpunkt)o Vielstündiges TrainingVielstündiges Trainingo Prozess der wachsenden Kontrolle einleitenProzess der wachsenden Kontrolle einleiten
Vorbehalte des PatientenVorbehalte des Patienten
o Scham und Angst als GefühleScham und Angst als Gefühleo „„Meine Fantasien sind mächtig“Meine Fantasien sind mächtig“
• Häufige Ohnmachtserlebnisse in der Häufige Ohnmachtserlebnisse in der Vergangenheit gegenüber den FantasienVergangenheit gegenüber den Fantasien
• Gratifizierende Eigenschaft der „mächtigen Gratifizierende Eigenschaft der „mächtigen Fantasie“Fantasie“
o „„Niemand kann sie ändern“Niemand kann sie ändern“
Der Klient braucht…Der Klient braucht…
o ……OrientierungOrientierungo ……StabilitätStabilitäto ……SicherheitSicherheito ……einen angst- und schamfreien Raumeinen angst- und schamfreien Raumo ……einen sicheren Therapeuteneinen sicheren Therapeuten
Der Therapeut vermittelt…Der Therapeut vermittelt…
o „„Ich fühle mich sicher und bin entspannt“Ich fühle mich sicher und bin entspannt“o „„Ich habe keine Angst vor Ihren Fantasien“Ich habe keine Angst vor Ihren Fantasien“o „„Ich kenne mich mit Fantasien aus“Ich kenne mich mit Fantasien aus“o „„Ich weiss, wie man sie verändern kann“Ich weiss, wie man sie verändern kann“o „„Sie werden das lernen, auch wenn Sie das noch Sie werden das lernen, auch wenn Sie das noch
nicht glauben können“nicht glauben können“
Zwei KernbotschaftenZwei Kernbotschaften
o Die Steuerung der Fantasie ist möglich:Die Steuerung der Fantasie ist möglich:• 1. Überzeugungskraft des Therapeuten1. Überzeugungskraft des Therapeuten• 2. Evidenz durch reale Erfahrung schafft Plausibilität, 2. Evidenz durch reale Erfahrung schafft Plausibilität,
Plausibilität schafft Evidenz“Plausibilität schafft Evidenz“• „„Wer daran glaubt, dass er es kann, kann es bereits.“Wer daran glaubt, dass er es kann, kann es bereits.“
o Die Steuerung der Fantasie ist wichtig:Die Steuerung der Fantasie ist wichtig:• Motivation des Klienten stärkenMotivation des Klienten stärken• Risikoanalyse durchführenRisikoanalyse durchführen• Auf Erfahrungen hinweisenAuf Erfahrungen hinweisen• Auf die „Verlusterfahrung“ vorbereitenAuf die „Verlusterfahrung“ vorbereiten• Selbstwertsteigernden Stolz fördernSelbstwertsteigernden Stolz fördern
Risiko-PfeilRisiko-Pfeil
o Fantasieentwicklung unter Risikogesichtspunkten Fantasieentwicklung unter Risikogesichtspunkten anhand der verschiedenen Parameter erarbeitenanhand der verschiedenen Parameter erarbeiten
o Änderung eines Parameters als ErfolgserlebnisÄnderung eines Parameters als Erfolgserlebnis
o Auf lange kontinuierliche Arbeit vorbereiten:Auf lange kontinuierliche Arbeit vorbereiten:
„„Langstreckenlauf statt Sprint“Langstreckenlauf statt Sprint“
KlassifikationKlassifikation
o legallegalo angemessenangemessen
o unangemessenunangemesseno illegalillegal
→→ mit dem Klienten seine Fantasien mit dem Klienten seine Fantasien einordneneinordnen
Langfrist-ChartLangfrist-Chart
o Merkmalsraster im Hinblick auf Risikorelevanz Merkmalsraster im Hinblick auf Risikorelevanz erarbeitenerarbeiten
o Monatliche Evaluation zum aktuellen StandMonatliche Evaluation zum aktuellen Stand
o Einflussfaktoren erfassen:Einflussfaktoren erfassen:• SituationenSituationen• BefindlichkeitBefindlichkeit• HandlungenHandlungen• GedankenGedanken
Fanatsie - EinstiegsübungFanatsie - Einstiegsübung
o Augen schliessenAugen schliessen
o Lieblingsspeise vorstellenLieblingsspeise vorstellen
o Auf physiologische Reaktionen achten Auf physiologische Reaktionen achten (Speichelfluss)(Speichelfluss)
Standbild als InterventionStandbild als Intervention
o InduktionInduktiono Zunächst „deliktferner Fokus“ mit geringer Zunächst „deliktferner Fokus“ mit geringer
AffektladungAffektladungo Anhalten der FantasieAnhalten der Fantasieo gelungenes Standbild = erste gelungenes Standbild = erste
KontrollleistungKontrollleistung
Andere InterventionenAndere Interventionen
o auf „Schwarz-Weiss“ umschaltenauf „Schwarz-Weiss“ umschalteno Vergrössern - verkleinernVergrössern - verkleinerno Aversive Reize:Aversive Reize:
• Polizist, neue Glaubenssätze, OpferaffektePolizist, neue Glaubenssätze, Opferaffekte
o Laufgeschwindigkeit ändernLaufgeschwindigkeit änderno Fantasiekomplettierung (Nachtatphase)Fantasiekomplettierung (Nachtatphase)
Kognitive Kognitive VerzerrungenVerzerrungen
EinstiegsübungEinstiegsübung
o Wählen Sie ein Problemverhalten, das Sie Wählen Sie ein Problemverhalten, das Sie ändern möchten:ändern möchten:
• RauchenRauchen• zu viel und ungesunde Nahrungzu viel und ungesunde Nahrung• zu viel Arbeitzu viel Arbeit• zu wenig Bewegung bzw. Sportzu wenig Bewegung bzw. Sport• umweltbelastende Gewohnheitenumweltbelastende Gewohnheiten• etc.etc.
o Nennen Sie 6 Gründe, welche Sie davon Nennen Sie 6 Gründe, welche Sie davon abhalten, etwas zu verändern !abhalten, etwas zu verändern !
Was sind kognitive Verzerrungen?Was sind kognitive Verzerrungen?
Die Beschreibung für KlientenDie Beschreibung für Klienten
o AusredenAusredeno EntschuldigungenEntschuldigungeno RechtfertigungenRechtfertigungeno VerharmlosungVerharmlosungo „„Gedanken-Gymnastik“: Deliktfördernde Gedanken-Gymnastik“: Deliktfördernde
Gedanken und ArgumenteGedanken und Argumenteo Erklärende Bezugnahme zum DeliktkreisErklärende Bezugnahme zum Deliktkreis
Was sind kognitive Verzerrungen?Was sind kognitive Verzerrungen?
Eine Definition:Eine Definition:
o Gedankliche Verarbeitungsmuster, die das Gedankliche Verarbeitungsmuster, die das Deliktgeschehen anschieben und fördernDeliktgeschehen anschieben und fördern
o Deliktfördernde ÜberzeugungenDeliktfördernde Überzeugungeno Gedankliche EntschuldigungenGedankliche Entschuldigungeno LegitimationsstrategienLegitimationsstrategieno Verarbeitungsmuster von Wahrnehmungen in Verarbeitungsmuster von Wahrnehmungen in
Funktion kriminellen Verhaltens Funktion kriminellen Verhaltens
Einführung in die Funktionsweise Einführung in die Funktionsweise Kognitiver VerzerrungenKognitiver Verzerrungen
o Erklärende Bezugnahme zum DeliktkreisErklärende Bezugnahme zum Deliktkreis
o Analogien verwenden:Analogien verwenden:• GaspedalGaspedal• BrandbeschleunigerBrandbeschleuniger• Der innere Delikt-Trainer und seine SätzeDer innere Delikt-Trainer und seine Sätze
AttributionskategorienAttributionskategorien
o Selbstbezogene AttributionenSelbstbezogene Attributionen
o Opferbezogene AttributionenOpferbezogene Attributionen
o Situationsbezogene AttributionenSituationsbezogene Attributionen
Die Behandlung kognitiver Die Behandlung kognitiver VerzerrungenVerzerrungen
entspricht derentspricht der
Arbeit mit WiderständenArbeit mit Widerständen
Therapeutisches VorgehenTherapeutisches Vorgehen
1.1. Motivation des Klienten zur Veränderung überprüfen und Motivation des Klienten zur Veränderung überprüfen und allenfalls vertiefenallenfalls vertiefen
2.2. Introspektive und selbstkritische Haltung des Klienten Introspektive und selbstkritische Haltung des Klienten fördern fördern (keine Konfrontation mit Moralvorstellungen, sondern (keine Konfrontation mit Moralvorstellungen, sondern Bedeutung für Deliktbearbeitung/-prävention erarbeiten)Bedeutung für Deliktbearbeitung/-prävention erarbeiten)
3.3. Vereinbarung über Verhaltensintervention einholen Vereinbarung über Verhaltensintervention einholen
4.4. Verständnis für Wirkungsweisen von KV einführenVerständnis für Wirkungsweisen von KV einführen
5.5. Einführung über die Bearbeitung der KVEinführung über die Bearbeitung der KV
6.6. Fremdwahrnehmung der KV herstellenFremdwahrnehmung der KV herstellen
7.7. Selbstwahrnehmung in Bezug auf KV schärfenSelbstwahrnehmung in Bezug auf KV schärfen
8.8. Konfrontation der KVKonfrontation der KV
Interventionsmöglichkeiten IInterventionsmöglichkeiten I
o Therapeutische Interventionen:Therapeutische Interventionen:• Modelle kognitiver Steuerung von DeliktenModelle kognitiver Steuerung von Delikten• OpferempathieOpferempathie• Techniken der PerspektivenübernahmeTechniken der Perspektivenübernahme
o PsychoedukationPsychoedukationo SexualagogikSexualagogiko ViktimologieViktimologie
o Schulung der SelbstwahrnehmungSchulung der Selbstwahrnehmung• Video-Aufzeichnungen: Deliktschilderungen Video-Aufzeichnungen: Deliktschilderungen
analysieren lassenanalysieren lassen
Interventionsmöglichkeiten IIInterventionsmöglichkeiten II
o Korrektive Erfahrungen in der Korrektive Erfahrungen in der GruppenbehandlungGruppenbehandlung
• Auseinandersetzung mit GruppenmitgliedernAuseinandersetzung mit Gruppenmitgliedern• Auseinandersetzung mit TherapeutenAuseinandersetzung mit Therapeuten• Beziehungserfahrungen (z.B. zu Frauen)Beziehungserfahrungen (z.B. zu Frauen)• Therapeuten als ModelleTherapeuten als Modelle
o Konfrontation mit FremdwahrnehmungKonfrontation mit Fremdwahrnehmung• Rückmeldungen von anderen GruppenmitgliedernRückmeldungen von anderen Gruppenmitgliedern• Rückmeldungen von BezugspersonenRückmeldungen von Bezugspersonen• Rückmeldungen von TherapeutenRückmeldungen von Therapeuten
Beispiel: Video-Analyse in der GruppeBeispiel: Video-Analyse in der Gruppe
o Wie wird die Situation, in der der Übergriff Wie wird die Situation, in der der Übergriff stattfindet, dargestellt?stattfindet, dargestellt?
o Wer ist der Handelnde?Wer ist der Handelnde?o Wer macht was? Wer macht was? o Von wem geht die Initiative aus?Von wem geht die Initiative aus?o Wer wird wie verführtWer wird wie verführto Wie erklärt der Klient sein Delikt?Wie erklärt der Klient sein Delikt?o Welches Erklärungsmodell zeigt er?Welches Erklärungsmodell zeigt er?
Beispiel: Video-Analyse in der GruppeBeispiel: Video-Analyse in der Gruppe
o VerharmlosungenVerharmlosungen
→→ Achten Sie auf Ausdrücke wie: „nur“, „ein wenig“, Achten Sie auf Ausdrücke wie: „nur“, „ein wenig“, „schnell“, etc.„schnell“, etc.
o Rationalisierungen: ErklärungenRationalisierungen: Erklärungen
→→ Achten Sie auf Wörter wie: „weil...“, „darum…“, etc.Achten Sie auf Wörter wie: „weil...“, „darum…“, etc.
o AuslassungenAuslassungen
→ → Achten Sie auf Wörter wie: „es…“Achten Sie auf Wörter wie: „es…“
ProgrammatikProgrammatik
Einige programmatische AspekteEinige programmatische Aspekte Schweigepflicht: Transparenz statt AbstinenzSchweigepflicht: Transparenz statt Abstinenz Motivation 1: Motivierbarkeit statt MotivationMotivation 1: Motivierbarkeit statt Motivation Motivation 2: externe begünstigt intrinsische Motivation 2: externe begünstigt intrinsische
MotivationMotivation Heilung vs. TrainingHeilung vs. Training Risk-Assessment als integrales Risk-Assessment als integrales
BehandlungselementBehandlungselement Behandlungsvertrag schafft Klarheit und Behandlungsvertrag schafft Klarheit und
TransparenzTransparenz Interdisziplinäre Zusammenarbeit statt ideologische Interdisziplinäre Zusammenarbeit statt ideologische
Feindbilder kultivierenFeindbilder kultivieren
InternetInternet
www.justizvollzug.chwww.fotres.ch
www.iotschweiz.ch