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Mehr zum Thema· Schwimmende Häuser sollen gegen
Wohnungsmangel helfen
· So kann man Fonds günstig kaufen
s herrscht vielfach Ratlosigkeit bei Ruheständlern, wie das vorhandene Kapital verlustfrei
angelegt werden soll. Geld vermehrt sich nicht mehr von selbst, im Gegenteil, es zerrinnt über
die Jahre. Denn die Zinsen sind abgeschafft, und da ist, jedenfalls auf mittlere Sicht, keine
Änderung zu erwarten, insbesondere im Hinblick auf die sich weiter verdüsternde Bankenkrise. Im
Gegensatz zum Aufbau eines Vermögens, das später für die Altersvorsorge dienen soll und in der
Ansparphase Wertschwankungen verkraften kann, führt das im Ruhestand eher zur Unruhe.
Das Rezept – aus dem erspartem Vermögen ein dauerhaftes Einkommen bei gleichzeitigem
Kapitalerhalt zu generieren – suchen viele Vermögensbesitzer und Anleger. Eigentlich ist es ein
offenes Geheimnis: Es gibt global substanzstarke börsennotierte Unternehmen, die regelmäßig
Gewinne erzielen und diese in Form von Dividenden an ihre Anteilseigner, sprich Besitzer von
Aktien, ausschütten. „Dividenden sind die besseren Zinsen“, heißt es inzwischen nicht nur in der
Finanzbranche. Die Kunst ist, wie immer, die richtigen Titel zu finden.
Wer sich
nicht selbst
Die Vermögensfrage
Wer in Rente geht, sucht ein Rezept: aus Vermögen regelmäßigesEinkommen beziehen und das Kapital erhalten. Das ist nicht leichtin Zeiten des Nullzinses.16.07.2016, von RAINER JURETZEK
Veröffentlicht: 16.07.2016, 15:20 UhrTeilen Twittern Teilen E-mailen
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Ruhe-Sitz: Wenn zu Hause aus dem Vermögen Dividenden fließen, entspannt es sich leicht.
Rat rund umsGeld: „MeineFinanzen“
Altersvorsorgemodelle im Vergleich http://www.faz.net/aktuell/finanzen/altersvorsorgemodelle-im-vergleic...
1 von 5 18.07.2016 11:25
· Immer Ärger mit den Magerzinsen auf die regelmäßige weltweite Suche nach den
dividendenstarken Aktien begeben möchte, hat die
Möglichkeit, spezielle und vor allem global anlegende Dividenden-Aktienfonds ins weitgehend
zinslose Depot zu legen. Deutlich über 100 sehr unterschiedliche Dividenden-Aktienfonds sind in
Deutschland verfügbar. Aber auch hier kommt es auf die richtige Auswahl an. Denn es gibt auch
hier ganz unterschiedliche Anlagekonzepte. Ein breit aufgestelltes Portfolio mit dem klaren Fokus
auf regelmäßige Erträge, das lege artis, unter Berücksichtigung der Fondsspezifika wie der Länge
eventueller Verlustphasen, zusammengestellt wird, bietet für den Ruhestand eine Eigenschaft, die
Aktien nach dem Verständnis vieler Anleger sonst nicht besitzen: Stabilität.
Mentalitätswandel deutscher Anleger
Kombiniert man beispielsweise zehn Investmentfonds nach diesen Kriterien, dann können mehr als
1000 globale Dividendenzahler zustande kommen, die über die breite und risikoarme Mischung
einen beständigen Einnahmestrom für den einkommensorientierten Anleger liefern sollten. Dann
interessieren auch die häufigen Schwankungen bei den Kursen nicht mehr. Auch die Deutsche
Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, eine der Interessenvereinigungen deutscher Aktionäre,
stellt einen Mentalitätswandel bei den deutschen Anlegern fest. Die ResearchPlattform
„Dividendenadel“ zeigt mit einer 34-seitigen „Dividendenstudie 2016“ die inzwischen
beeindruckende qualitative Breite und Stabilität bei den deutschen Dividendenzahlern.
Dividenden als eine sehr stabile und ertragsstarke Säule der privaten Einkommensstrategie,
insbesondere im Ruhestand, ist letztlich keine neue Erkenntnis. Bereits vor 70 Jahren postulierte
Benjamin Graham – einer der Erfinder der Value-Strategie, also des Investierens in unterbewertete
Aktientitel; Warren Buffet war einer seiner Studenten an der Columbia-Universität – eine einfache
Dividendenstrategie. Die Empfehlung war, Aktienwerte mit den höchsten Dividendenrenditen zu
wählen und jährlich zu aktualisieren. Inzwischen sind Dividendenstrategien weiterentwickelt
worden und etabliert.
Gewinnsituation und die Ausschüttungspolitik
Wie sind Dividenden als Betrag und die Dividendenrenditen in Prozent einzuschätzen? Für den
einkommensorientierten Investor ist zunächst die Dividendenausschüttung als Betrag von
Interesse. Wenn sich die Gewinnsituation und die Ausschüttungspolitik des Aktientitels nicht
ändert, fließt jährlich der gleiche Geldbetrag zu, unabhängig vom Kurswert. Kapitalmarktanalysen
der Allianz AG zeigen, dass die Gewinne von Aktien in den letzten 10 Jahren um das Zehnfache
stärker schwankten als die Dividenden dieser Unternehmen.
Immer als Paradebeispiel für eine stabile Dividendenpolitik wird Nestlé genannt. Dabei lag die
Ausschüttungsquote im Durchschnitt bei (gesunden) 50 Prozent des Unternehmensgewinns. Als
Gegenbeispiel ist die Telekomaktie zu nennen, die ihre „stabile“ Dividende zu Teilen aus der
Substanz entnommen hat. Bekannt ist auch, dass Aktien mit einer stabilen Dividendenpolitik in den
Korrekturphasen der Märkte weniger schwankungsanfällig sind als solche Aktien, die keine
Dividenden ausschütten. Der Grund ist: Zufriedene Aktionäre trennen sich ungern von ihren
ausschüttungsstarken Aktien. Stabile Dividendenzahler schütteten in der Vergangenheit im
© AFPParadebeispiel für eine stabile Dividendenpolitik: Nestlé
Altersvorsorgemodelle im Vergleich http://www.faz.net/aktuell/finanzen/altersvorsorgemodelle-im-vergleic...
2 von 5 18.07.2016 11:25
Durchschnitt etwa 40 bis 50 Prozent ihrer Gewinne an ihre Aktionäre aus. Der andere Teil wird für
die langfristigen Investitionen der Unternehmen verwendet.
Dividendenrendite im Fokus
Für den Neuinvestor, der jetzt Kapital anlegen möchte, steht wahrscheinlich eher die
Dividendenrendite im Fokus. Da diese sich aus dem Kurs errechnet, schwankt sie täglich. Nimmt
man wieder das Beispiel Nestlé, dann zeigt sich auch hier – nimmt man die letzten acht Jahre –
eine stabile Dividendenrendite, die nur zwischen 2,47 Prozent und 3,24 schwankte.
Dividendenrendite geht aber auch anders, wenn man die Nummer eins der aktuellen deutschen
Top-Ten-Dividendentitel, die KTG Energie AG, mit aktuell 16 Prozent Rendite hernimmt. Das
wurde innerhalb weniger Wochen erreicht. Im Mai lagt der Kurs noch bei 9,50 Euro und am 10. Juli
bei 3,80 Euro. So schnell kann Rendite gehen. Das ist dann die Herausforderung für den Anleger
oder Anlageberater beziehungsweise Fondsmanager, abzuschätzen, ob die Dividende vom
Zielunternehmen nachhaltig erwirtschaftet werden kann.
Bei den großen (Dax-)Unternehmen hat die Dividende einen starken Signaleffekt an den Markt.
Dividendenkürzungen oder gar Dividendenausfälle werden von den Märkten immer mit starken
Zweifeln an die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens gesehen. Aktuelle Beispiele sind das
Abgasdebakel von VW, der Strukturwandel bei der Deutschen Bank und auch die künftige
Geschäftspolitik bei den darbenden Stromkonzernen Eon und RWE, die lange als stabile
Dividendenzahler galten.
Schweizer Ruhestandsmodell
Ein dividendenorientiertes Vorgehen hat sich Werner Gernandt, zertifizierter Fondsberater und
langjähriger Vermögensberater aus Heidelberg, auf die Fahnen geschrieben. Zielmarke für die von
ihm betreuten Kundendepots ist, einen stabilen Einnahmestrom aus 4 Prozent jährlichen
Ausschüttungen vor Steuern zu erwirtschaften. Dazu baut er mit etwa 20 ausgewählten
Investmentfonds ein entsprechendes Portfolio auf. Nach Steuern verbleiben so 3 Prozent jährliche
Netto-Ausschüttung. Dazu können je nach Kapitalmarktphasen noch Kursgewinne kommen, oder
es müssen eben auch die zeitweiligen Kursrückgänge durchgestanden werden. Die Depots bestehen
nach seinen Worten aus zwei Rendite-Komponenten: Die Erträge können als laufendes Einkommen
verbraucht werden, vorausgesetzt die Unternehmen erwirtschaften und schütten die erwarteten
Dividenden aus. Die langfristig erzielbaren Kursgewinne werden nicht entnommen. Sie erhöhen
den nominalen Substanzwert und könnten so den zu erwartenden Inflationsverlust auf lange Sicht
ausgleichen. Das entspricht dem Ziel, im Ruhestand eine „ewige Rente“ ohne Substanzverzehr zu
erreichen.
Anders dagegen das sogenannte Schweizer Ruhestandsmodell, das einerseits auf Substanzverzehr
und andererseits auf Substanzaufbau durch Kursgewinne beruht. Eine Hälfte des Vermögens wird
über einen Zeitraum von zehn Jahren vollständig verbraucht, die andere Hälfte in Aktien angelegt.
Innerhalb von zehn Jahren sollen die Kursgewinne das Kapital verdoppeln. Das funktionierte über
viele Jahre auch recht ordentlich, weil die erforderliche Rendite von rund 7 Prozent im Jahr
erwirtschaftet werden konnte. Ein Beispiel: Bei einem Kapital von 240.000 Schweizer Franken
werden 120.000 auf einem Geldkonto geparkt und davon jeden Monat 1000 als Kapitalrente
ausgezahlt. Nach zehn Jahren ist das Konto leer. Die anderen 120.000 werden in Aktienfonds
investiert und erreichen mit der Zielrendite von 7 Prozent im Jahr nach zehn Jahren wieder ein
Kapital von 240.000 Franken. Dann kann die gleiche Strategie wieder für die nächsten zehn Jahre
fortgesetzt werden. In der jetzigen Kapitalmarktsituation wäre das nichts für schwache Nerven.
„Multi Asset Income“-Fonds
Aber man kann es kombinieren. Gernandt nutzt neben Dividenden-Aktienfonds auch die
sogenannten „Multi Asset Income“-Fonds; das sind ertragsausschüttende Mischfonds, die in der
Regel zwischen 1000 und 3000 Einzel-Wertpapiere haben. Nach seiner Auffassung werden durch
die breite Mischung von vielen Einzeltiteln einerseits, aber auch durch die unterschiedlichen
Anlageklassen wie Hochzinsanleihen, Schwellenländeranleihen, hypothekenbesicherte Anleihen
und Wandelanleihen, die durchaus möglichen Ausfallrisiken auf Fondsebene mit Blick auf den
Gesamtertrag fast vollständig beseitigt.
Letzten Endes gibt es darauf natürlich keine Garantie, aber um der „Nullzinsfalle“ zu entkommen,
muss man sich mehr als nur ein paar Gedanken machen. Und wenn man sich beraten lässt, sei es
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3 von 5 18.07.2016 11:25
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von einer Bank oder Sparkasse, von einem Vermögensverwalter oder einem freien Anlageberater,
dann sollte man, zumindest ab sechsstelligem Vermögen und/oder Anlagebetrag sich nicht mit ein
bis drei Produktvorschlägen bedienen lassen.
Bei der besseren Anlageberatung gibt es zwar auch keine Garantie – im Gegensatz zum Kauf eines
neuen Flachbildfernsehers. Bei dem läuft die Garantie nach zwei oder mit Zusatzversicherung nach
fünf Jahren aus – für die Auswahl wird oft mehr Zeit als für die Kapitalanlage aufgewandt. Bei
einem professionellen Anlagekonzept steigt die Ertragschance mit der längeren Laufzeit; also
zumindest nach dem Stand der Erkenntnis von heute.
Rainer Juretzek
Der Verfasser ist Geschäftsführer der Analytica Finanz Research Beratungsgesellschaft mbH inBad Homburg.
Quelle: F.A.Z.
Themen zu diesem Beitrag: Deutsche Bank | Ruhestand | Nestlé | Zins | Alle Themen
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