hafencity hamburg – magdeburger hafen – Überseequartier · 2018. 5. 25. · werb mit...

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Auslober: Freie und Hansestadt Hamburg Betreuung/Vorprüfung: genius loci – architekturcontor, Hamburg Wettbewerbsart: Begrenzt offener, städtebaulicher Ideenwettbe- werb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfah- ren zur Auswahl von 25 Teilnehmern zuzüglich 10 Zuladungen Zulassungsbereich: Europäischer Wirtschaftsraum (EWR) Teilnehmer: Freischaffende Architekten oder Stadtplaner sowie Landschaftsarchitekten in Arbeitsgemein- schaft mit Vorgenannten Beteiligung: 34 Arbeiten Termine: Bewerbungsschluß 03. 03. 2003 Tag der Auslobung 21. 03. 2003 Abgabetermin Pläne 20 .05. 2003 Abgabetermin Modell 27. 05. 2003 Preisgerichtssitzung 30. 06./01. 07. 2003 Fachpreisrichter: Prof. Carl Fingerhuth, Zürich (Vors.) Prof. Dr. Werner Durth, Darmstadt Peter Gero, Bezirksamt Hamburg-Mitte Jan Störmer, Hamburg Günther Vogt, Zürich Prof. Kunibert Wachten, Dortmund Prof. Jörn Walter, Oberbaudirektor, Hamburg Sachpreisrichter: Jürgen Bruns-Berentelg, GHS mbH, Hamburg Peter Dietrich, HHLA, Hamburg Jürgen Ehrlich, DIFA, Hamburg Jörg Hamann, Bezirksversamml. HH-Mitte Dr. Wolfgang Peiner, Finanzbehörde, Hamburg Hubert Piske, Bezirksversamml. HH-Mitte Modellfotos: genius loci – architekturcontor, Hamburg Wettbewerbsaufgabe: Im Masterplan der HafenCity Hamburg wird der Magdeburger Hafen als der zentrale Stadtraum der künftigen HafenCity definiert. Er soll das städtebauliche Pendant zum Binnenalsterraum werden und umfasst insgesamt eine Grund- fläche von ca. 20 ha Bruttobauland; dies ent- spricht einem Bruttogeschossflächen-Potential von rund 500.000 m 2 BGF. Der Magdeburger Hafen mit dem Übersee- quartier soll der Teil der Hamburger City werden, in dem ganzjährig und ganztägig gelebt, gear- beitet, erlebt, gewohnt, Freizeit verbracht, gegessen und konsumiert wird. Eine urbane Mischung aus öffentlichen Einrichtungen/Ge- bäuden, dichter Bebauung, multifunktionalen Nutzungen mit markanten Kultur-, Einzelhan- dels- und Gastronomie-Angeboten wird das Ambiente prägen. Die Nutzungen für den Bereich westlich des Quartiers orientieren sich an der Leitidee „Über- see“, die sich aus der historischen Nutzung als Hafengebiet einer großen Handelsstadt ableitet. Ihren prägenden Ausdruck bekommt diese Idee über den geplanten markanten Kulturkomplex, der sich unter dem Begriff „Maritime Erlebnis- welt“ zusammenfassen lässt und der neben einer attraktiven Ausstellungsfläche auch an- spruchsvolle kommerzielle Freizeiteinrichtun- gen mit Edutainment-Charakter umfassen soll (Maritim-Museum, Science Center, Aquarium, Imax Kino, Kreuzfahrtterminal). Für den Standort östlich des Magdeburger Hafens sind die Überlegungen zur Nutzungs- ausweisung und -verteilung noch nicht so weit fortgeschritten und basieren im wesentlichen auf den Aussagen des Masterplans, der hier Woh- nen, Büronutzung, Gastronomie und Einzelhan- del sowie kulturelle Sondernutzungen vorsieht. Preisgerichtsempfehlung: Es wird empfohlen, den mit dem 1. Preis aus- gezeichneten Entwurf den weiteren Ausformu- lierungen von städtebaulichen Leitlinien für die anschließende Phase 2 des internationalen Investoren-Auswahlverfahrens zugrunde legt. 1. Preis (30.000,–): Trojan + Trojan, Darmstadt Prof. Klaus Trojan · Verena Trojan Mitarbeit: Volker Ihm · Volker Henne Raimund Holubek · Bernd Ernst · Carl Wilkens Verkehr: Masuch+Olbrisch, Bremen Günther Olbrisch Visualisierung: Peter Nägele 2. Preis (25.000,–): Behnisch · Behnisch & Partner, Stuttgart Prof. Dr. Günter Behnisch · Stefan Behnisch Günther Schaller Mitarbeit: Volker Biermann · Dominik Heni Michael Huiss · Maik Neumann Tanja Lienhart · Georgios Xenagelis L.Arch.: WES & Partner, Hamburg Verkehr: Spanheimer · Bornemann · Großmann, Hamburg 3. Preis (20.000,–): Streb + Partner, Hamburg Ivo Krings · Martin Streb Mitarbeit: Julia Biallas · Dominik Bueckers David Münscher 4. Preis (15.000,–): David Chipperfield Architects GmbH, Berlin/London Prof. David Chipperfield Mitarbeit: Christoph Felger · Annette Flohrschütz Ilona Klockenbusch · Patrick Lau Marcus Mathias · Peter von Matuschka Virginie Mommsen · Andreas Pfisterer Christof Piaskowski · Tobias Stiller · Barbara Witt L.Arch.: NV Wirtz International, Schoten Peter Wirtz Verkehr: Steiner Verkehrsplanung, Schenefeld Peter Steiner Modell: architektur-modelle-berlin, Berlin Schwob-Terry 5. Preis (10.000,–): Axel Schultes Architekten, Berlin Frank · Schultes · Witt Axel Schultes · Charlotte Frank Mitarbeit: Hans Krause · Monika Bauer Andreas Ulrich Modell: Christoph Stark · Christian Kenitz Stadtplanung: Conradi · Braum · Bockhorst, Berlin Bernhard Conradi · Michael Braum Verkehr: Ges. für Gesamtverkehrsplanung Regionalisierung und Infrastruktur GmbH, Bodo Fuhrmann, Berlin Ankauf (5.000,–): Böge Lindner Architekten, Hamburg Jürgen Böge · Ingeborg Lindner-Böge Mitarbeit: Detlev Kozian · Frank Bischof Yvonne Klingler L.Arch.: Lohaus und Carl, Hannover Verkehr: Körting Ingenieure, Hamburg Ankauf (5.000,–): Enric Miralles · Benedetta Tagliabue, Barcelona Benedetta Tagliabue Mitarbeit: Elena Rocchi · Karl Unglaub Stefan Geenen · Elena Nedelcu Miguel del Olmo · David Artiles Peter Sándor Nagy · Adelaide Pasetti Laura Valentini · Andrea Landell de Moura Lucia Ortiz · Kevin MacPherson Annie Kwon · Dominik Otto L.Arch.: EMBT Arquitectes Associats Fachplaner: José Antonio Acebillo, Barcelona HafenCity Hamburg – Magdeburger Hafen – Überseequartier wettbewerbe aktuell 10/2003 – 35 Überseequartier HafenCity Hamburg 1/1 Masterplan Januar 2000

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Page 1: HafenCity Hamburg – Magdeburger Hafen – Überseequartier · 2018. 5. 25. · werb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfah - ... Trojan + Trojan, Darmstadt Prof. Klaus Trojan · Verena

Auslober: Freie und Hansestadt Hamburg

Betreuung/Vorprüfung: genius loci – architekturcontor, Hamburg

Wettbewerbsart: Begrenzt offener, städtebaulicher Ideenwettbe-werb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfah-ren zur Auswahl von 25 Teilnehmern zuzüglich10 Zuladungen

Zulassungsbereich:Europäischer Wirtschaftsraum (EWR)

Teilnehmer: Freischaffende Architekten oder Stadtplanersowie Landschaftsarchitekten in Arbeitsgemein-schaft mit Vorgenannten

Beteiligung: 34 Arbeiten

Termine: Bewerbungsschluß 03. 03. 2003Tag der Auslobung 21. 03. 2003Abgabetermin Pläne 20 .05. 2003Abgabetermin Modell 27. 05. 2003Preisgerichtssitzung 30. 06./01. 07. 2003

Fachpreisrichter:Prof. Carl Fingerhuth, Zürich (Vors.)Prof. Dr. Werner Durth, DarmstadtPeter Gero, Bezirksamt Hamburg-MitteJan Störmer, HamburgGünther Vogt, ZürichProf. Kunibert Wachten, DortmundProf. Jörn Walter, Oberbaudirektor, Hamburg

Sachpreisrichter:Jürgen Bruns-Berentelg, GHS mbH, HamburgPeter Dietrich, HHLA, HamburgJürgen Ehrlich, DIFA, HamburgJörg Hamann, Bezirksversamml. HH-MitteDr. Wolfgang Peiner, Finanzbehörde, HamburgHubert Piske, Bezirksversamml. HH-Mitte

Modellfotos: genius loci – architekturcontor, Hamburg

Wettbewerbsaufgabe:Im Masterplan der HafenCity Hamburg wird derMagdeburger Hafen als der zentrale Stadtraumder künftigen HafenCity definiert. Er soll dasstädtebauliche Pendant zum Binnenalsterraumwerden und umfasst insgesamt eine Grund-fläche von ca. 20 ha Bruttobauland; dies ent-spricht einem Bruttogeschossflächen-Potentialvon rund 500.000 m2 BGF.Der Magdeburger Hafen mit dem Übersee-quartier soll der Teil der Hamburger City werden,in dem ganzjährig und ganztägig gelebt, gear-beitet, erlebt, gewohnt, Freizeit verbracht,gegessen und konsumiert wird. Eine urbaneMischung aus öffentlichen Einrichtungen/Ge -bäu den, dichter Bebauung, multifunktionalenNutzungen mit markanten Kultur-, Einzelhan-dels- und Gastronomie-Angeboten wird dasAmbiente prägen. Die Nutzungen für den Bereich westlich desQuartiers orientieren sich an der Leitidee „Über-see“, die sich aus der historischen Nutzung alsHafengebiet einer großen Handelsstadt ableitet.Ihren prägenden Ausdruck bekommt diese Ideeüber den geplanten markanten Kulturkomplex,der sich unter dem Begriff „Maritime Erlebnis-welt“ zusammenfassen lässt und der nebeneiner attraktiven Ausstellungsfläche auch an -spruchsvolle kommerzielle Freizeiteinrichtun-gen mit Edutainment-Charakter umfassen soll(Maritim-Museum, Science Center, Aquarium,Imax Kino, Kreuzfahrtterminal).Für den Standort östlich des MagdeburgerHafens sind die Überlegungen zur Nutzungs-ausweisung und -verteilung noch nicht so weitfortgeschritten und basieren im wesentlichen aufden Aussagen des Masterplans, der hier Woh-nen, Büronutzung, Gastronomie und Einzelhan-del sowie kulturelle Sondernutzungen vorsieht.

Preisgerichtsempfehlung:Es wird empfohlen, den mit dem 1. Preis aus-gezeichneten Entwurf den weiteren Ausformu-lierungen von städtebaulichen Leitlinien für dieanschließende Phase 2 des internationalenInvestoren-Auswahlverfahrens zugrunde legt.

1. Preis (€ 30.000,–):Trojan + Trojan, DarmstadtProf. Klaus Trojan · Verena TrojanMitarbeit: Volker Ihm · Volker HenneRaimund Holubek · Bernd Ernst · Carl WilkensVerkehr: Masuch+Olbrisch, BremenGünther OlbrischVisualisierung: Peter Nägele

2. Preis (€ 25.000,–):Behnisch · Behnisch & Partner, StuttgartProf. Dr. Günter Behnisch · Stefan BehnischGünther SchallerMitarbeit: Volker Biermann · Dominik HeniMichael Huiss · Maik NeumannTanja Lienhart · Georgios XenagelisL.Arch.: WES & Partner, HamburgVerkehr: Spanheimer · Bornemann · Großmann,Hamburg

3. Preis (€ 20.000,–):Streb + Partner, HamburgIvo Krings · Martin StrebMitarbeit: Julia Biallas · Dominik BueckersDavid Münscher

4. Preis (€ 15.000,–):David Chipperfield Architects GmbH, Berlin/LondonProf. David ChipperfieldMitarbeit: Christoph Felger · Annette Flohrschütz Ilona Klockenbusch · Patrick LauMarcus Mathias · Peter von Matuschka Virginie Mommsen · Andreas PfistererChristof Piaskowski · Tobias Stiller · Barbara WittL.Arch.: NV Wirtz International, SchotenPeter Wirtz Verkehr: Steiner Verkehrsplanung, SchenefeldPeter Steiner Modell: architektur-modelle-berlin, BerlinSchwob-Terry

5. Preis (€ 10.000,–):Axel Schultes Architekten, BerlinFrank · Schultes · WittAxel Schultes · Charlotte FrankMitarbeit: Hans Krause · Monika BauerAndreas UlrichModell: Christoph Stark · Christian KenitzStadtplanung: Conradi · Braum · Bockhorst, BerlinBernhard Conradi · Michael BraumVerkehr: Ges. für GesamtverkehrsplanungRegionalisierung und Infrastruktur GmbH, Bodo Fuhrmann, Berlin

Ankauf (€ 5.000,–):Böge Lindner Architekten, HamburgJürgen Böge · Ingeborg Lindner-BögeMitarbeit: Detlev Kozian · Frank BischofYvonne KlinglerL.Arch.: Lohaus und Carl, HannoverVerkehr: Körting Ingenieure, Hamburg

Ankauf (€ 5.000,–):Enric Miralles · Benedetta Tagliabue, BarcelonaBenedetta TagliabueMitarbeit: Elena Rocchi · Karl UnglaubStefan Geenen · Elena NedelcuMiguel del Olmo · David ArtilesPeter Sándor Nagy · Adelaide PasettiLaura Valentini · Andrea Landell de MouraLucia Ortiz · Kevin MacPhersonAnnie Kwon · Dominik OttoL.Arch.: EMBT Arquitectes AssociatsFachplaner: José Antonio Acebillo, Barcelona

HafenCity Hamburg – Magdeburger Hafen – Überseequartier

wettbewerbe aktuell 10/2003 – 35 Überseequartier HafenCity Hamburg 1/1

Masterplan Januar 2000

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1. Preis:

Trojan + Trojan, DarmstadtProf. Klaus Trojan · Verena Trojan

Preisgerichtsbeurteilung:Der Entwurf präsentiert eine städtebaulicheKomposition, die nicht schematischen, sondernbaukünstlerischen Prinzipien folgt. Mit einer sel-ten anzutreffenden Feinfühligkeit wird für denMagdeburger Hafen ein Baukörper-Ensemblevorgeschlagen, das die Phantasie ebenso an -regt, wie es auf die historischen Nachbarschaf-ten sensibel reagiert und mit großer Souveränitätwesentliche Orte einprägsam akzentuiert.Obwohl der Magdeburger Hafen dank einer Ab -stand haltenden, dann aber sehr dichten Be -bauung, unbestrittenes Zentrum und Herz desQuartiers ist, gelingt es durch eine Reihe vonQuartiersplätzen an den Kopfenden des Hafen-beckens, an der Baakenbrücke und am Kreuz-fahrtterminal für eine spannungsvolle und stim-

mungsreiche Folge von öffentlichen Räumen zusorgen. Diese erlangen einen spezifischen städ-tebaulichen Reiz in einer sorgfältig gewähltenAnordnung der Baukörper, mit sensibel gesetz-ten Höhensprüngen, Typologiewechseln undvor allem einem bemerkenswerten Gefühl fürgute Proportionen und Adressen.Dies zeigt sich insbesondere an den Kopfendendes Magdeburger Hafens, der durch eine span-nungsvolle Disposition für den wichtigen Kultur-und Freizeitbaustein besticht und zugleich dennotwendigen Spielraum für eine vielfältig modi-fizierbare Ausformulierung lässt.So sehr dieses, den Masterplan im positivenSinne ausformulierende Konzept überzeugt, sobedarf es in einzelnen Aspekten doch der Prüfung. Dies gilt etwa für die teilweise sehrgeringen Abstände innerhalb der Baublöcke,die notwendige Weiterentwicklung des Einzel-handelskonzeptes und auch die endgültigeFestlegung der Höhenenwicklung der Hoch-

häuser hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Stadt-silhouette mit der Speicherstadt.Für den Einzelhandel, der einen wichtigen Bau-stein für die erfolgreiche Realisierung des Über-seequartiers darstellt, erscheint es notwendig,den Entwurf aus Handelssicht zu verbessern undu.a. aufgrund der vielfältigen, z.T. zerrissenen Er -schließung in den inneren Baustrukturen proble-matisch, auch weist er z.T. zu geringe Blocktiefenauf. Die westlichen Bereiche sind für Einzelhan-delsbesatz kaum geeignet. Unter funktionalen As -pekten ist der Entwurf wesentlich zu überarbeiten.Die Fassung des südlichen Platzes durch dieKreuzfahrtbrücke wird kritisch gesehen. Da einfester Einbau bei den zu erwartenden jährlichenLiegezeiten nicht sinnvoll ist, wäre hier einealternative Gestaltung erforderlich.Die Geschossebenen in den Bürotürmen sind zuklein und nicht wirtschaftlich und die Gebäude-tiefen sind aus Nutzungs- und Belichtungs -aspekten in vielen Fällen nicht funktional.

1/1 Überseequartier HafenCity Hamburg 36 – 10/2003 wettbewerbe aktuell

Gesamt-Lageplan

Nutzung EG Nutzung OG

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wettbewerbe aktuell 10/2003 – 37 Überseequartier HafenCity Hamburg 1/1

Das Verkehrs- und Hochwasserschutzkonzepthält sich demgegenüber im wesentlichen an dieVorgaben des Masterplans und ist funktions-fähig. Alle Flächen mit Ausnahme des Kaispei-chers B sind auf Warftniveau. Die U-Bahntrassewird unter der Passage geführt. Eine auf Sam-melstraßen reduzierte Feinerschließung reichtdagegen nicht aus. Kontrovers diskutiert wirddie Qualität des „Magdeburger Platzes“, da ervom MIV dominiert wird. Die Grün- und Freiräu-me sind schlüssig aus dem städtebaulichenKonzept entwickelt.Ein insgesamt ebenso brauchbares wie harmo-nisches Konzept, das die richtigen Schwer-punkte setzt, zu besonderen architektonischenIdeen im weiteren Verfahren anregt und einenqualitätvollen Stadtraum nach baukünstleri-schen Grundsätzen verspricht.

Gesamt Lageplan M. 1:6.000Lageplan Landspitze, Schnitte M. 1:4.000

Lageplan Landspitzen

Ansicht Ostufer Magdeburger Hafen

Südansicht Elbufer

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Auslober: Stadt Schwäbisch Gmünd

Betreuung/Vorprüfung: Städtisches Hochbauamt Schwäbisch Gmünd

Wettbewerbsart: Einaldungs- und kooperatives Verfahren mit vor-geschaltetem Auswahlverfahren zur Auswahlvon 8 Teilnehmern

Zulassungsbereich: Europäischer Wirtschaftsraum (EWR)

Beteiligung: 8 Arbeiten

Termine: Abgabetermin 16. 07. 2003Preisgerichtssitzung 26. 07. 2003

Fachpreisrichter:Prof. Peter Schenk, Schwäbisch Gmünd (Vors.)Prof. Jörg Aldinger, StuttgartProf. Carl Fingerhuth, CH-ZürichHans Frieser, Stadt Schwäbisch GmündStellv.: Tilo Nitsche, Schwäbisch GmündAnton Wagenblast, Schwäbisch Gmünd

Sachpreisrichter:Manfred Hahl, Minist. f. Kultus, Jugend, SportWolfgang Leidig, OberbürgermeisterKlaus Pavel, LandratStellv.: Robert Kikowatz, Landratsamt OstalbkreisKarin Schüttler, Schul- u. Sportamt, Schw. GmündAlfred Baumhauer, GemeinderatMax Fuchs, GemeinderatKurt Unrath, Gemeinderat

1. Preis (€ 9.000,–):D’Inka + Scheible, FellbachMitarbeit: Bärbel Hoffmann · Claudia Scholtes Adrian Psiuk · Jörg Seyfried

2. Preis (€ 6.000,–):Prof. Arno Lederer · Jórunn RagnarsdóttirMarc Oei, StuttgartMitarbeit: Pia Elser

3. Preis (€ 4.000,–):Klaiber + Oettle, Schwäbisch GmündMartin Klaiber und Martin OettleMitarbeit: Markus Weller

4. Preis (€ 2.000,–):Wulf & Partner, StuttgartProf. Tobias WulfMitarbeit: Jessica Illing · Torsten HannigKatrin PrüferL.Arch.: Adler & Olesch, NürnbergBrandschutz: Riesener, Balingen

Preisgerichtsempfehlung:Das Preisgericht empfiehlt dem Auslober ein-stimmig, die Arbeit mit dem ersten Preis zurGrundlage der weiteren Bearbeitung zu wählenund mit den dazu notwendigen Leistungen zubeauftragen.

Modellfotos: Städtisches Hochbauamt Schwäbisch GmündLuftfoto: wettbewerbe aktuell

Universitätspark und Landesgymnasium für Hochbegabte, Schwäbisch Gmünd

wettbewerbe aktuell 10/2003 – 47 Landesgymnasium für Hochbegabte, Schwäbisch Gmünd 3/4

Wettbewerbsaufgabe:Das Gesamtareal war bis 1990 Kasernengelän-de – die Bismarckkaserne – und steht alsGesamtanlage unter Denkmalschutz. Mit Ein-zug der University of Maryland, des Umbausund der Umnutzung der Gebäude zu Bildungs-einrichtungen wurde das Gelände einer zivilenNutzung zugeführt und mit der Neugestaltungder parkähnlichen Außenanlage verändertesich das Gesicht des ehemaligen Kasernen-geländes grundlegend. Die Formensprache derin der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts typischenKasernenarchitektur blieb jedoch weitgehendim Originalzustand erhalten. Seit Auszug derUniversity of Maryland sind die Gebäude größ-tenteils nicht genutzt. Das nahezu ebene Karree des Universitäts-parks mit insgesamt 70.300 m2 Fläche ist 3-sei-tig durch eine strenge Straßenblockbebauungbegrenzt und öffnet sich in Richtung Süden zumHang in Richtung Naherholungsgebiet Buch-hölzle. Der gesamte Innenbereich ist nur teil-weise befahrbar und wird heute von Stadtteil-bewohnern als Parkanlage und fußläufigeQuerverbindung genutzt. Innerhalb des Univer-sitätsparks zeigt sich zwischen dem West- undOstteil ein deutlicher Qualitätsunterschiedsowohl auf der Ebene der Gestaltung und desAnspruches der Gebäude als auch der Nutzun-gen. Das zu entwickelnde Nutzungs- und Bau-konzept soll Lösungen finden, die dieser Ent-wicklung entgegen wirken.Mit der Entscheidung das Landesgymnasium fürHochbegabte mit Internat im Universitäts-parkSchwäbisch Gmünd zu errichten, ist es notwen-dig, das gesamte Areal des Universitäts-parks,neben der Realsierungsplanung für den Hoch-bau, auch städtebaulich zu überplanen. Dabei istin die städtebauliche Konzeption auch das direk-te Umfeld mit einzubeziehen. Unter dem Motto „Schule als Lern- und Lebensraum“ kooperierenInternat und Schule und werden als vernetzteund nicht als getrennte Bereiche gestaltet. Eswird eine gleitende Organisation eingerichtet, dieermöglicht, Räume der Schule auch für Inter-natszwecke und umgekehrt zu nutzen. Das in derPädagogischen Konzeption für das Landesgym-nasium definierte pädagogische Ziel soll Leitfa-den für die planerische Umsetzung sein, dabeiwird insbesondere eine Auseinandersetzung mitder bestehenden Kasernenarchitektur und derdarin zu intergrierenden neuen schulischen Nut-zung erwartet. Werte wie Offenheit, Demokratie,Freiheit, Selbständigkeit sollen sich in der Archi-tektursprache für das Gymnasium und das Inter-nat wiederfinden. Das Raumprogramm gliedertsich u.a. in:Landeshochbegabtengymnasium 2.232 m2

Internat 4.160 m2

Mentorenwohnen 1.960 m2

Lehrerwohnen 1.960 m2

Kompetenzzentrum 70 m2

(Beratungseinheit für Lehrer, Schüler und Eltern)Universitäre Einrichtungen 10.500 m2

davon Unterrichtsräume/Verwaltung 4.200 m2

Versorgung/Veranstaltung/Mensa 2.900 m2

Studentenwohnen 2.250 m2

Wohnen für Dozenten 1.150 m2

Für den Start der Universität wird mit 100 Stu-denten, die auf dem Campus leben und arbei-ten, gerechnet, wobei die Studentenzahl imEndausbau auf ca. 500 ansteigen wird.

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Auszug aus der Preisgerichtsbeurteilung:Die Verfasser werten die bestehende Kaserne„als bedeutendes Zeitzeugnis“. Sie soll weiter-hin das Areal prägen. In den Innenraum wirdeine flache Struktur eingelegt, die den Haupt-bauten der Kaserne die Führung überlässt. Mitdie ganze Breite des Innenraumes überspan-nenden Elementen wird der Raum in eine attrak-tive Sequenz von Höfen gegliedert. Dies lässtder Gesamtanlage seine Großzügigkeit, schafftin den jeweiligen Zonen Außenräume von hoherQualität.Das Gymnasium wird dabei zur Leitnutzung,indem es das ganze Feld beansprucht. DieGroßzügigkeit der Anlage enthält aber auchfunktionale Probleme. So ist die Ausgliederungdes natur-wissentschaftlichen Bereiches nichtwirklich verständlich. Dies gilt auch für seineräumliche Position, wo der Bau zum Sonderfallwird. Der Bau zwischen Schulhof und Campus-hof ist stadträumlich richtig, für die ihm zuge-ordneten Funktionen aber viel zu groß.Die räumliche Trennung von Schule und Woh-nen für die Schüler ist zweckmässig, hingegenist das Internat im Stadtraum zu exponiert undgefährdet. Die Lage der Mentorenwohnungenist so zu peripher.

3/4 Landesgymnasium für Hochbegabte, Schwäbisch Gmünd 48 – 10/2003 wettbewerbe aktuell

1. Preis:

D’Inka + Scheible, Fellbach

Landesgymnasium für Hochbegabte

Ansicht InternatSchnitt InternatAnsicht Ost Gymnasium

Obergeschoss GymnasiumErdgeschoss Gymnasium

Ansicht West

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wettbewerbe aktuell 10/2003 – 49 Landesgymnasium für Hochbegabte, Schwäbisch Gmünd 3/4

Die vorgeschlagene Nutzung des alten Kaser-nengebäudes ist zweckmäßig. Die Sporthalleliegt im Hinblick auf die wünschbare Belebungdes Areals richtig. Campushof, Forum und Halleversprechen attraktive Synergien. Nicht umsetz-bar werden Synergien mit dem bestehendenSportplatz. Die Öffnung in die Landschaft istsichergestellt, der Anschluss an die Stadt ideal.Das Konzept bedingt zwingend, das das ganzeAreal neu gestaltet und eingerichtet werdenmuß. Fehlen Teile des vorgeschlagenen Kon-zeptes (Mensa oder Sporthalle) ist die Aus-strahlung und Identität der Anlage extremgefährdet. Die architektonische Qualität der Vor-schläge ist schwer zu beurteilen.In der Gesamtanlage ist der Entscheid denNord- und Ostrand für spätere Nutzungen zureservieren richtig.Es handelt sich um ein attraktives und großzü-giges Konzept. Fragen stellen sich, inwieweitdieses seine Qualität erhält, wenn die unerläss-lichen Korrekturen integriert werden müssenund ob die hohen Kosten des Konzeptes bewäl-tigt werden können.

Lageplan M. 1:3.500Grundrisse, Ansichten, Schnitte M. 1:1.000

Internatswohnen Schüler Mentoren- und Lehrerwohnungen

Ansicht West

Haustyp 1

Haustyp 2

Schnitt AnsichtAnsicht Ost Internat

Erdgeschoss Internat

Ebene 1 Ebene 2+3 Ebene 5

Ebene 1 Ebene 2+3+4