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Wichtigste Entwicklungen in der ersten Jahreshälfte 2016
Milchanlieferung steigt, Umsatz und Gewinn wegen Preis- und Spannendruck rückläufig
Milchanlieferung durch die Mitglied-Milchviehhalter steigt um 583 Millionen Kilo (11,9 Prozent)
Zunahme des Volumens an Basis-Milchprodukten (Milchpulver, Folienkäse und Butter) mit Verlust abgesetzt
Weiteres Volumenwachstum und Ergebnisverbesserung in Südost-Asien, China sowie in der Business Group FrieslandCampina Ingredients
Volumen in Europa erholen sich, Ergebnis dagegen unter Druck
Volumen und Ergebnis in Afrika unter Druck durch niedrige Ölpreise und politische Instabilität
Umsatzerlöse sinken um 2,2 Prozent auf 5.522 Millionen Euro; positive Auswirkung von Volumen-Mix von 5,1 Prozent, 5,6 Prozent niedrigere Verkaufs preise und 1,5 Prozent ungünstige Wechsel kurs-auswirkungen
Betriebsergebnis sinkt durch Verschlechterung des Betriebsergebnisses Cheese, Butter & Milkpowder und Consumer Products Europe, Middle East & Africa um 18,8 Prozent auf 255 Millionen; Wechselkursauswirkungen beeinflussen das Betriebsergebnis negativ um 30 Millionen Euro (9,6 Prozent)
Gewinn sinkt um 16,7 Prozent auf 160 Millionen Euro; Wechselkurs aus-wirkungen beeinflussen Ertrag positiv um 27 Millionen Euro (14,1 Prozent)
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit sinkt auf 165 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2015: 319 Millionen Euro), unter anderem infolge des niedrigeren Periodenüberschusses und des höheren Betriebskapitals
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Halbjahresbericht 2016 Royal FrieslandCampina N.V.
Wichtigste Entwicklungen in der ersten Jahreshälfte 2016
Milchpreis und vorläufige Ausschüttung erheblich niedriger
Strategie route2020
pro 100 Kilo Milch zzgl. MwSt. bei 3,47 % Eiweiß,
4,41 % Fett und 4,51 % Laktose
Garantiepreis für Mitglied-Milchviehhalter sinkt um 14,1 Prozent auf 27,34 Euro (erstes Halbjahr 2015: 31,84 Euro)
Wertschöpfung (Pro-forma-Leistungs-zuschlag 1,56 Euro und Pro-forma-Rücklage Mitgliederobligationen 0,89 Euro) nimmt ab um 41,9 Prozent auf 2,45 Euro (erstes Halbjahr 2015: 4,22 Euro)
Pro-forma-Milchpreis für Mitglied-Milchviehhalter sinkt um 17,1 Prozent auf 30,24 Euro (erstes Halbjahr 2015: 36,48 Euro)
Vorläufige Ausschüttung (75 Prozent des Pro-forma-Leistungszuschlags) an die Mitglied-Milchviehhalter im September 2016 sinkt um 42,0 Prozent auf 1,170 Euro (erstes Halbjahr 2015: 2,018 Euro)
Die Strategie Route2020 liegt gut im Plan; Realisierung des Wachstums bei den Wertschöpfungsprodukten mit 2,3 Prozent entsprechend der Planvorgabe, insbesondere bei der Kindernahrung und den Milchgetränken
Das „Erweitern der führenden Positionen auf Wachstumsmärkten“: erfolgreich in Südost-Asien, China sowie bei den Ingredienzen, bleibt in Afrika dagegen zurück
Der „Schutz des Volumens auf Heimatmärkten“: planmäßig mit Campina-Joghurt, -Quark und -Käse, Chocomel, Mona, Landliebe und Debic, wobei jedoch die Spannen unter Druck stehen
Die „Entwicklung zukünftiger Märkte“: angekündigte Beteiligung von 51 Prozent an Engro Foods in Pakistan und durch den Verkauf von Konsummilch und Foodservice-Produkten in China
Investitionen: 215 Millionen Euro (10 Millionen niedriger als im ersten Halbjahr 2015) in Kapazität, Erneuerung, Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit
Die „Kostendämpfung“: durch die weitere internationale Umsetzung von Effizienzprogrammen an verschiedenen Produktionsstandorten planmäßig
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Kennzahlen
1 Die Nettoverschuldung umfasst kurzfristige und langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen abzüglich frei verfügbarer Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.
2 Betrifft den Saldo des Garantiepreises von 27,42 Euro und eine Verrechnung von 0,08 Euro pro 100 Kilo Milch für eine überhöhte Einschätzung über das erste Halbjahr 2016.
3 Die endgültigen Zahlen werden ausgehend von den Ertragszahlen über das ganze Jahr ermittelt.4 Milchviehhalter, die Weidegang anwenden, erhalten einen Weidegangzuschlag von 1,00 Euro pro 100 Kilo Milch. Davon wird 0,50 Euro pro 100 Kilo Weidemilch
aus dem Ergebnis des Unternehmens bezahlt. Bezogen auf die gesamte FrieslandCampina-Mitgliedermilch sind dies durchschnittlich 0,29 Euro pro 100 Kilo Milch. Zudem wird auf Basis genossenschaftlicher Regelungen ebenfalls 0,50 Euro pro 100 Kilo Weidemilch bezahlt. Um dies zu finanzieren, wird bei der gesamten Milch 0,35 Euro pro 100 Kilo Milch abgezogen. Hiervon wird auch der Teilweidegangzuschlag bezahlt.
5 Die besonderen Milchströme umfassen die Summe der Ausschüttungen pro 100 Kilo Milch für Landliebe-Milch von 1,00 Euro pro 100 Kilo Milch und die Differenz zwischen dem Garantiepreis für biologische Milch (48,17 Euro einschließlich einer Verrechnung von -0,25 Euro pro 100 Kilo für eine überhöhte Einschätzung über das erste Halbjahr 2016) und dem Garantiepreis (27,34 Euro) pro 100 Kilo Milch. Bezogen auf die gesamte FrieslandCampina-Mitgliedermilch sind dies durchschnittlich 0,16 Euro pro 100 Kilo Milch.
6 Die vorläufige Ausschüttung 2016 pro 100 Kilo Milch wird am 1. September 2016 an die Mitglied-Milchviehhalter ausgezahlt.
in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben 2016
ErstesHalbjahr
2015 Erstes
Halbjahr %
2015
Jahr
Ergebnisse
Umsatzerlöse 5.522 5.645 -2,2 11.265
Umsatzerlöse vor Wechselkursauswirkungen 5.609 5.645 -0,6
Betriebsergebnis 255 314 -18,8 576
Betriebsergebnis vor Wechselkursauswirkungen 285 314 -9,2
Periodenüberschuss 160 192 -16,7 343
Periodenüberschuss vor Wechselkursauswirkungen 187 192 -2,6
Betriebsergebnis in % der Umsatzerlöse 4,6 5,6 5,1
Bilanz
Bilanzsumme 8.253 8.418 -2,0 8.422
Summe Eigenkapital 3.126 2.908 7,5 3.093
Nettoverschuldung 1 1.322 1.398 -5,4 1.108
Summe des Eigenkapitals in % der Bilanzsumme 37,9% 34,5% 36,7%
Cashflow
Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 165 319 1.019
Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit -262 -384 -705
Investitionen 215 225 -4,4 564
Wertschöpfung für Mitglied-Milchviehhalter In Euro pro 100 kg Milch (zzgl. MwSt., bei 3,47% Eiweiß, 4,41% Fett en 4,51% Lactose)
Garantiepreis 27,34 2 31,84 -14,1 30,68
Pro-forma-Leistungszuschlag 3 1,56 2,69 -42,0 2,25
Weidegangzuschlag 4 0,29 0,29 0,29
Besondere Milchströme 5 0,16 0,13 0,14
Pro-forma-Barpreis 3 29,35 34,95 -16,0 33,36
Pro-forma-Rücklage Mitgliederobligationen 3 0,89 1,53 -41,8 1,28
Pro-forma-Milchpreis 3 30,24 36,48 -17,1 34,64
Zinsen auf Mitgliederobligationen 0,39 0,43 -9,3 0,42
Pro-forma-Gewinnrücklage 3 1,65 2,58 -36,0 2,17
Pro-forma-Leistungspreis 3 32,28 39,49 -18,3 37,23
Vorläufige Ausschüttung 6
75% des Pro-forma-Leistungszuschlags 1,170 2,018 -42,0
Milchanlieferung der Mitglieder (in Millionen kg) 5.488 4.905 11,9 10.060
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Halbjahresbericht 2016 Royal FrieslandCampina N.V.
Der Gewinn der Royal FrieslandCampina N.V. ist
in der ersten Jahreshälfte 2016 gegenüber dem
Vergleichszeitraum des Vorjahrs um 16,7 Prozent
auf 160 Millionen Euro gesunken. Durch den
starken Anstieg der Milchproduktion der Mitglied-
Milchviehhalter (+11,9 Prozent) wurden mehr Basis-
Milchprodukten wie Milchpulver, Folienkäse und Butter
erzeugt, die unter Herstellungspreis verkauft werden
mussten. Bei Kindernahrung in China und Südostasien,
Milchgetränken in Südost-Asien und Osteuropa sowie
bei den Ingredienzen wurde Volumenwachstum erzielt
und konnten die Ergebnisse verbessert werden.
Die Umsatzerlöse sanken um 2,2 Prozent auf
5.522 Millionen Euro. Der Rückgang des Umsatzes infolge
niedrigerer Verkaufspreise wurde größtenteils von
einem höheren Volumen ausgeglichen. Der Milchpreis
für die Mitglied-Milchviehhalter sank auf 30,24 Euro pro
100 Kilo Milch (erstes Halbjahr 2015: 36,48 Euro) durch
den niedrigeren Garantiepreis für Erzeugermilch und
die niedrigere Wertschöpfung (Leistungszuschlag und
Rücklagen in Mitgliederobligationen). Die vorläufige
Ausschüttung beläuft sich auf 1,170 Euro pro 100 Kilo Milch
(2015: 2,018 Euro).
Roelof Joosten, CEO der Royal FrieslandCampina N.V.: „Die
erste Jahreshälfte, die hinter uns liegt, ist außergewöhnlich
verlaufen. In Asien sowie bei den Ingredienzen konnte
FrieslandCampina gute Leistungen erzielen und ein
ansehnliches Volumenwachstum von 2,3 Prozent mit
Wertschöpfungsprodukten realisieren. Durch die Zunahme
der Milchproduktion mussten wir jedoch eine erheblich
größere Menge an Milch zu Basis-Milchprodukten
verarbeiten, die wir auf dem Markt nur mit Verlust absetzen
konnten. Das schlägt sich sowohl im Gewinn als auch
im Milchpreis für die Mitglied-Milchviehhalter in einem
Rückgang um 17 Prozent nieder.“
Milchanlieferung steigt um 11,9 Prozent
In der ersten Jahreshälfte 2016 wurden von den
Mitglied-Milchviehhaltern der Zuivelcoöperatie
FrieslandCampina U.A. 5.488 Millionen Kilo Milch
angeliefert. Dies entspricht einer Zunahme von
583 Millionen Kilo Milch (11,9 Prozent) gegenüber dem
Vergleichszeitraum des Vorjahres. Ein Großteil der
gestiegenen Milchvolumen wurde zu Basisprodukten
verarbeitet.
Umsatzerlöse rückläufig, Volumen steigend
Die Umsatzerlöse entwickelten sich rückläufig um
2,2 Prozent auf 5.522 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2015:
5.645 Millionen Euro). Wechselkursauswirkungen hatten
saldiert einen negativen Effekt von 87 Millionen Euro
(1,5 Prozent) auf die Umsatzerlöse. Die Verkäufe (Volumen)
von Wertschöpfungsprodukten, wie Kindernahrung,
Ingredienzen für Kindernahrung und Kondensmilch,
stiegen um 2,3 Prozent. Das Volumen an Basisprodukten
zeigte ein noch stärkeres Wachstum um 16,8 Prozent. Die
Verkaufspreise sanken um 5,6 Prozent, während die Preise
für Wertschöpfungsprodukte um 4,3 Prozent abnahmen.
Im ersten Halbjahr 2016 wurde außerdem infolge der
hohen Milchanlieferung und der vollen Auslastung der
Produktionskapazität mehr Erzeugermilch direkt an Dritte
verkauft.
Erstes Halbjahr 2016: weiterer Rückgang des Milchpreises für die Mitglied-Milchviehhalter
Niedrigerer Gewinn FrieslandCampina durch Verluste bei Milchpulver und Käse, trotz Wachstum bei Kindernahrung und Milchgetränken
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Betriebsergebnis niedriger
Das Betriebsergebnis sank in der ersten Jahreshälfte 2016
um 18,8 Prozent auf 255 Millionen Euro (erstes Halbjahr
2015: 314 Millionen Euro). Wechselkursauswirkungen hatten
einen negativen Effekt von 30 Millionen Euro auf das
Betriebsergebnis.
Die Bruttogewinnspanne sank um 5,6 Prozent auf
938 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2015: 994 Millionen
Euro), weil die Verkaufspreise stärker sanken als die
Herstellungskosten. Die Verkäufe nahmen volumenmäßig
zu, wobei die Spannen jedoch auf einem niedrigeren Niveau
als im ersten Halbjahr von 2015 lagen. Durch das hohe
Milchangebot und die nachlassende Nachfrage wurden
Basisprodukte oft unter dem Herstellungspreis verkauft.
Auch durch die Direktverkäufe von Erzeugermilch auf dem
Spotmarkt wurden Verluste eingefahren. Die Umsatzkosten
sanken um 1,4 Prozent auf 4.584 Millionen Euro (erstes
Halbjahr 2015: 4.651 Millionen Euro). Dies ist vor allem die
Folge des niedrigeren Garantiepreises für Erzeugermilch,
kostendämpfender Maßnahmen in allen Business Groups
und verbesserter Einkaufskonditionen für sonstige
Rohstoffe und Verpackungsmaterialien.
Die an die Mitglied-Milchviehhalter für die Milch
gezahlte Pro-forma-Vergütung sank gegenüber dem
Vergleichszeitraum des Vorjahrs um 5,6 Prozent auf
1.699 Millionen Euro. Die Mitglied-Milchviehhalter haben
zwar mehr Milch erzeugt, aber dafür weniger empfangen;
die Abnahme fällt geringer aus als der Rückgang des
Garantiepreises um 14,1 Prozent und des Pro-forma-
Milchpreises um 17,1 Prozent.
Zur Verbesserung seiner Marktpositionen investierte
FrieslandCampina 266 Millionen Euro in Werbung
und andere Verkaufsförderungsmaßnahmen
(+11,8 Prozent gegenüber der ersten Jahreshälfte 2015:
238 Millionen Euro). Die Veräußerungs- und allgemeinen
Verwaltungsaufwendungen zeigten durch die Zunahme
in Wachstumsregionen wie z.B. China einen leichten
Anstieg von 396 Millionen Euro auf 403 Millionen Euro.
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind
Restrukturierungskosten in Höhe von 7 Millionen Euro
für Effizienzmaßnahmen an den FrieslandCampina-
Produktionsstandorten in Veghel und Lochem (beide
Niederlande) und Heilbronn enthalten.
Gewinnrückgang
Der Gewinn über das erste Halbjahr 2016 entwickelte
sich rückläufig um 16,7 Prozent auf 160 Millionen Euro
(erstes Halbjahr 2015: 192 Millionen Euro). Davon sind
117 Millionen Euro verfügbar für den Anteilseigner und
Darlehensgeber des genossenschaftlichen Darlehens
(Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.) und für die
Inhaber von Mitgliederobligationen (erste Jahreshälfte
2015: 152 Millionen Euro).
Der negative Saldo der Finanzerträge und -aufwendungen
stieg infolge eines negativen Wechselkursergebnisses auf
Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährungen um
17 Millionen Euro auf -25 Millionen Euro.
Das Ergebnis aus Joint Ventures und assoziierten
Beteiligungen ist mit 9 Millionen Euro unverändert
geblieben.
Der Steueraufwand betrug 79 Millionen Euro (erstes
Halbjahr 2015: 123 Millionen Euro). Die Abnahme ist
hauptsächlich die Folge des niedrigeren Gewinns.
Weidemilch-Käse immer beliebter
Die Zahl der aus Weidemilch hergestellten
Milchprodukte nimmt weiter zu. 2016 wird
insbesondere mehr Weidemilch-Käse im Regal liegen.
Eine Neuheit ist der Campina-Käse: eine Gouda-Käse-
Produktserie aus Weidemilch, die in Scheiben oder am
Stück und in verschiedenen Altersstufen von jung bis
extra-alt erhältlich ist. Milner und der nordholländische
Gouda („Noord-Hollandse Gouda“) mit dem „Roten
Siegel“ waren bereits Weidemilch-Käse. Verschiedene
Supermarkt-Ketten nehmen seit diesem Jahr auch
Weidemilch-Käse von FrieslandCampina für ihre
Hausmarken ab.
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Halbjahresbericht 2016 Royal FrieslandCampina N.V.
Wertschöpfung für Mitglieder
Der Pro-forma-Milchpreis für die Mitglied-Milchviehhalter
über die erste Jahreshälfte 2016 beträgt 30,24 Euro pro
100 Kilo Milch zzgl. MwSt. Gegenüber dem ersten Halbjahr
2015 (36,48 Euro) ist dies ein Rückgang um 17,1 Prozent.
Der Garantiepreis über das erste Halbjahr 2016 belief sich
auf 27,34 Euro pro 100 Kilo Milch, was einem Rückgang
um 14,1 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015
(31,84 Euro) entspricht. Der Rückgang des Garantiepreises
ist auf niedrigere Milchpreise der Referenzunternehmen
zurückzuführen.
Die Pro-forma-Wertschöpfung (Leistungszuschlag und
Rücklagen in Mitgliederobligationen-fest) beläuft sich
auf 2,45 Euro pro 100 Kilo Milch (erstes Halbjahr 2015:
4,22 Euro), was einer Abnahme um 41,9 Prozent infolge
des niedrigeren Gewinns entspricht. Der Pro-forma-
Leistungszuschlag beläuft sich auf 1,56 Euro pro 100 Kilo
Milch (erstes Halbjahr 2015: 2,69 Euro). Die Pro-forma-
Rücklage in Mitgliederobligationen-fest beträgt 0,89 Euro
pro 100 Kilo Milch (erstes Halbjahr 2015: 1,53 Euro).
Der Weidegangzuschlag beläuft sich auf 0,29 Euro pro
100 Kilo Milch, die Vergütung für besondere Milchströme
(Landliebe, biologische Milch) auf 0,16 Euro pro 100 Kilo
Milch.
Die Verzinsung der Mitgliederobligationen beträgt 0,39 Euro
pro 100 Kilo Milch (erstes Halbjahr 2015: 0,43 Euro).
Durch das Wachstum der Milchmenge ist der Betrag pro
100 Kilo Milch gesunken. Die ausgezahlten Zinsen für
Mitgliederobligationen stiegen durch den Anstieg der
Anzahl an Mitgliederobligationen von 20,9 Millionen Euro
auf 21,3 Millionen Euro. Der Zinssatz über den Zeitraum vom
1. Januar bis 31. Mai 2016 belief sich auf 3,210 Prozent; der
Zinssatz über den Zeitraum vom 1. Juni bis 30. November
2016 beträgt 3,099 Prozent (Zinssatz für den 6-Monate-
Euribor Anfang Juni von -0,151 Prozent zuzüglich des
Aufschlags von 3,25 Prozent).
Die Pro-forma-Gewinnrücklage beläuft sich auf 1,65 Euro pro
100 Kilo Milch (erstes Halbjahr 2015: 2,58 Euro).
Der Pro-forma-Wert des FrieslandCampina-Leistungspreises
beläuft sich über das erste Halbjahr 2016 auf 32,28 Euro
zzgl. MwSt. pro 100 Kilo Milch (erstes Halbjahr 2015:
39,49 Euro), was einer Abnahme von 18,3 Prozent gegenüber
dem ersten Halbjahr 2015 entspricht. Der FrieslandCampina-
Leistungspreis setzt sich aus dem Garantiepreis,
dem Leistungs zuschlag, dem Weidegangzuschlag,
Betriebsergebnis in Millionen Euro Erstes Halbjahr
2016 255
2015 314
2014 173
2013 275
2012 220
Umsatzerlöse in Millionen Euro Erstes Halbjahr
2016 5.522
2015 5.645
2014 5.635
2013 5.524
2012 5.089
Periodenüberschuss in Millionen Euro Erstes Halbjahr
2016 160
2015 192
2014 104
2013 164
2012 140
Betriebsergebnis in % der Umsatzerlöse Erstes Halbjahr
2016 4,6
2015 5,6
2014 3,1
2013 5,0
2012 4,3
Milchpreis in Euro pro 100 Kilo Milch, zzgl. MwSt. Erstes Halbjahr
2016 30,24
2015 36,48
2014 44,19
2013 40,50
2012 36,94
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Millionen Euro Erstes Halbjahr
2016 165
2015 319
2014 -192
2013 168
2012 247
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Mitgliederobligationen-fest an die Mitglied-Milchviehhalter
ausgeschüttet. Die Rücklage für Mitgliederobligationen-fest
wird auf der Grundlage des Wertes der im Geschäftsjahr
gelieferten Milch berechnet.
Vorläufige Ausschüttung 1,170 Euro pro 100 Kilo Milch
Im September 2016 wurde eine vorläufige Ausschüttung
an die Mitglied-Milchviehhalter in Höhe von 1,170 Euro pro
100 Kilo Milch (zzgl. MwSt.) ausbezahlt. Dies entspricht
75 Prozent des Pro-forma-Leistungszuschlags über das
erste Halbjahr. Die vorläufige Ausschüttung liegt 42 Prozent
unter dem Vorjahreswert (2,018 Euro pro 100 Kilo Milch).
Die endgültige Abrechnung erfolgt im April 2017 auf der
Basis der Jahresergebnisse von FrieslandCampina und der
von dem jeweiligen Milchviehhalter im Jahr 2016 gelieferten
Milchmenge.
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit abgenommen
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ist auf
165 Millionen Euro gesunken (2015: 319 Millionen Euro).
dem Zuschlag für besondere Milchströme, der
Rücklage in Mitgliederobligationen, den Zinsen auf
Mitgliederobligationen und der Gewinnrücklage zusammen.
Der biologische Milchpreis für das erste Halbjahr 2016
beläuft sich auf 51,12 Euro zzgl. MwSt. pro 100 Kilo Milch
(erstes Halbjahr 2015: 51,47 Euro). Der biologische
Garantiepreis für das erste Halbjahr 2016 beläuft sich auf
48,17 Euro zzgl. MwSt. pro 100 Kilo Milch (erstes Halbjahr
2015: 46,75 Euro).
Die Höhe der Gewinnrücklage bzw. des Leistungszuschlags
hängt jeweils vom Gewinn von FrieslandCampina ab.
Für die Jahre 2014 bis 2016 werden vom Gewinn von
FrieslandCampina auf Basis des Garantiepreises und nach
Abzug der Vergütung für Mitgliederobligationen und des
den Minderheitsgesellschaftern zuzurechnenden Gewinns
45 Prozent eigenkapitalwirksam verbucht. Vom Gewinn
werden 35 Prozent an die Mitglied-Milchviehhalter als
Leistungszuschlag ausbezahlt und 20 Prozent in Form von
Marktentwicklungen im ersten Halbjahr 2016
Die weltweite Nachfrage nach Milchprodukten wächst
weniger schnell als die Milchproduktion, die in der
ersten Jahreshälfte 2016 weltweit um schätzungsweise
2 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 zunahm.
In demselben Zeitraum stieg die Milchproduktion in
der Europäischen Union um rund 4 Prozent, in den
Niederlanden sogar um über 13 Prozent. Dadurch sanken
im ersten Halbjahr sowohl die Preise am Weltmarkt
als auch die Ertragspreise für Milchprodukte in der
Europäischen Union.
Die Preise für Magermilchpulver sanken unter den
Interventionspreis von 1.698 Euro pro Tonne. Insgesamt
wurden in der ersten Jahreshälfte 2016 296.525 Tonnen
Magermilchpulver (zeitweise) durch Intervention der
Europäischen Kommission aus dem Markt genommen.
Außerdem wurden 33.795 Tonnen Magermilchpulver
im Rahmen der sog. privaten Lagerhaltung
zwischengelagert. Auch der europäische Buttermarkt
hatte zeitweise mit einem Angebotsüberhang zu
kämpfen. Dadurch sanken die Marktpreise im April um
16 Prozent im Vergleich zum Januar. Durch eine nicht
zuletzt durch die niedrigen Preise bedingte Zunahme
des Exports und die größeren Buttermengen (bis auf
107.000 Tonnen Ende Juni), die im Rahmen der privaten
Lagerhaltung von der Europäischen Union zeitweise aus
dem Markt genommen wurden, erholte der Butterpreis
sich im zweiten Quartal einigermaßen auf 3,11 Euro pro
Kilo. Der Käsemarkt durchlief die gleiche Entwicklung. Die
Hannover-Notierung für Folienkäse sank im Januar 2016
noch unter den historischen Tiefststand von 2,20 Euro
auf 1,95 Euro pro Kilo im März und April. Im Zeitraum von
Anfang Mai bis Ende Juni stieg die Hannover-Notierung
dann auf 2,30 Euro pro Kilo Käse. Auch die Preise für
Vollmilchpulver zeigten den gleichen Verlauf. Vom
Januar bis Ende April sanken die Preise um 18 Prozent
auf 1,72 Euro pro Kilo; danach erholten sie sich wieder auf
2,03 Euro pro Kilo Ende Juni.
Niederländische Notierungen in Euro pro Tonne Produkt
1. Januar 2016 1. April 2016 % 1. Juli 2016 %
Käse (Hannover) 2.300 1.950 -15,2 2.300 17,9Vollmilchpulver 2.100 1.790 -14,8 2.030 13,4Magermilchpulver 1.670 1.620 -3,0 1.720 6,2Molkepulver 500 500 0 590 18,0Butter 2.830 2.370 -16,3 3.110 31,2
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Halbjahresbericht 2016 Royal FrieslandCampina N.V.
Dies ist insbesondere auf das höhere Betriebskapital, unter
anderem aufgrund der gestiegenen Milchmenge und den
Gewinnrückgang, zurückzuführen. Im ersten Halbjahr 2016
beliefen sich die Mittelabflüsse für Investitionstätigkeit auf
262 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2015: 384 Millionen
Euro).
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit belief sich auf
-362 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2015: 64 Millionen
Euro), was vor allem auf stärkere Tilgung als auf Entnahme
verzinslicher Verbindlichkeiten zurückzuführen ist (per saldo
275 Millionen Euro mehr getilgt). Der Netto-Cashflow betrug
-459 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2015: -1 Millionen Euro).
Der Saldo der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
sank auf 236 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2015: 632
Millionen Euro).
Finanzlage
Die Nettoverschuldung belief sich zum 30. Juni 2016 auf
1.322 Millionen Euro. Gegenüber dem Dezember 2015
entspricht dies einem Anstieg von 214 Millionen Euro.
Per 30. Juni 2016 belief sich die Eigenkapitalsumme
auf 3.126 Millionen Euro (Ende 2015: 3.093 Millionen
Euro). Der Anstieg des Eigenkapitals ist auf die
Einstellung des Gewinns in die Gewinnrücklage und die
Rücklage in Mitgliederobligationen zurückzuführen. Die
Eigenkapitalquote (Eigenkapital in Prozent der Bilanzsumme)
ist gestiegen auf 37,9 Prozent (Ende 2015: 36,7 Prozent).
Finanzierung
FrieslandCampina nimmt Darlehen mehrerer Gruppen
von Kapitalgebern in Anspruch (Mitglied-Milchviehhalter,
Banken und Investoren). Den Hauptbestandteil der
Bankdarlehen bildet eine unwiderrufliche Kreditfazilität in
Höhe von 1,5 Milliarden Euro bei einem Bankenkonsortium.
Im April 2016 wurde die Laufzeit dieser Fazilität um ein
Jahr bis April 2021 verlängert. Zum 30.Juni 2016 wurden
250 Millionen Euro im Rahmen dieser Fazilität in Anspruch
genommen. Der Hauptbestandteil der ausstehenden
institutionellen Darlehen umfasst 696 Millionen US-Dollar.
Die Verbindlichkeiten in US-Dollar wurden über Cross-
Currency-Swaps in Euro-Verbindlichkeiten umgewandelt. Im
April 2016 wurden sog. grüne Schuldscheine in Höhe von
300 Millionen Euro zur (Neu-)Finanzierung von nachhaltigen
Investitionen in die FrieslandCampina-Produktionsstandorte
in Borculo, Leeuwarden, Veghel (alle Niederlande) sowie
in San Pedro auf den Philippinen ausgegeben. Im Juni
2016 wurde von der Europäischen Investitionsbank eine
Kreditfazilität bis maximal 150 Millionen Euro für die
Finanzierung von F&E-Aktivitäten von FrieslandCampina in
Europa gewährt.
Milchanlieferung
Die Milchanlieferung der Mitglied-Milchviehhalter ist
in der ersten Jahreshälfte 2016 um 583 Millionen Kilo
(11,9 Prozent) auf 5.488 Millionen Kilo Milch gestiegen.
Im ersten Quartal wurde eine Zunahme von 16,5 Prozent
verzeichnet. Im zweiten Quartal nahm die Milchproduktion
um 7,7 Prozent zu.
500
600
700
800
900
1.000
Jan Feb Mär Apr Mai Jun
14,3% 20,2% 15,5% 10,0% 7,9% 5,2%
2015 2016
Milchproduktion der Mitglied-Milchviehalter pro Monat in Millionen kg
Kampagne für gesundes Frühstück in Indonesien
In Indonesien ermutigt Frisian Flag Familien dazu, den
Tag mit einem gesunden Frühstück mit einem Glas
Kondensmilch von Frisian Flag zu beginnen. Diese Milch
wird aus frischer Milch hergestellt, die mit Vitaminen
und Mineralstoffen wie unter anderem Calcium
und Phosphor angereichert wird. Vierzig Prozent
der Kinder in Indonesien bekommen kein gesundes
Frühstück. Unter dem Thema „Brennstoff für den Tag“
wurde im Februar die Kampagne „Morning Occasions“
gestartet. Blogger wurden gebeten, im Laufe einer
Themenkonferenz zu erklären, warum ein gesundes
Frühstück so wichtig ist. Auf einer speziellen Webseite
konnten Fotos eingestellt und Frühstücksrezepte
ausgetauscht werden.
10
Seit dem 1. Februar 2016 nimmt FrieslandCampina von
ca. der Hälfte der belgischen Lieferanten keine Milch
mehr ab. Dabei geht es um ca. 180 Millionen Kilo Milch auf
Jahresbasis. Für dieses Volumen gab es in Belgien keine
direkte Marktbestimmung. Die Abnahme dieser Milch wurde
von anderen belgischen Molkereien übernommen.
Investitionen
Im ersten Halbjahr 2016 wurden mehrere neue
Produktionsanlagen in Betrieb genommen:
• neuer Produktionsstandort für Milchpulver und
Kindernahrung von FrieslandCampina Ingredients in
Borculo (Niederlande);
• Erweiterung der Produktionskapazität von Kindernahrung
bei FrieslandCampina Ingredients in Beilen (Niederlande).
Für Ende 2016 sowie im Laufe des Jahres 2017 sind neue
Investitionsprojekte an den Produktionsstandorten in Beilen
(Erweiterung der Verpackungslinie für Kindernahrung),
Leeuwarden (Erneuerung der Produktionslinie von
Dosen-Kondensmilch), Borculo (Molkeverarbeitung) und
Gerkesklooster (Erweiterung der Käseproduktionskapazität)
geplant (alle Niederlande). Diese Investitionen sollen zur
Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und Verarbeitung der
Milch der Mitglied-Milchviehhalter beitragen.
Stärkung der Organisation und Kostendämpfung
• Die verbraucherorientierten Aktivitäten von
FrieslandCampina in China (ohne Hongkong) sind seit dem
1. Januar 2016 in der neuen Business Group Consumer
Products China untergebracht. Davor gehörten diese
Aktivitäten zur Business Group Consumer Products Asia.
• Im März 2016 wurden die vom Standort von
FrieslandCampina Kievit in Lippstadt aus durchgeführten
gewerblichen Vending-Aktivitäten (Produkte für Kaffee-
und Kakaogetränkeautomaten) an Barry Callebaut Sweden
AB verkauft. FrieslandCampina Kievit wird diese Vending-
Produkte weiterhin für Barry Callebaut herstellen.
• Die Produktion von biologischen Molkereiprodukten wurde
von der Niederlassung Limmen nach Maasdam (beide
Niederlande) verlagert. Der Standort in Limmen wurde
geschlossen. Zwei Drittel der Mitarbeiter haben eine neue
Funktion innerhalb oder außerhalb von FrieslandCampina
gefunden. Die Marke „Zuiver Zuivel“ wurde von
Weerribben Zuivel übernommen.
• Im Mai 2016 hat FrieslandCampina durch den Ankauf
der restlichen Anteile (51 Prozent) für 1 Million Euro
die vollständige Beherrschung der Aktivitäten der FKS
Frischkonzept Service GmbH erworben. Diese Aktivitäten
bestehen aus dem Verkauf von Frischware an den
deutschen Einzelhandel.
In den ersten sechs Wochen von 2016 wurden schätzungs-
weise 34 Millionen Kilo weniger Milch angeliefert. Dies
war auf einen Aufruf an die Mitglied-Milchviehhalter
zurückzuführen, die Milchlieferung zeitweise nicht
ansteigen zu lassen. Die Prognose war, dass die
Milchlieferung in den ersten sechs Wochen des Jahres
2016 so hoch sein würde, dass die Verarbeitungskapazität
und die direkten Verkaufsmöglichkeiten von Januar bis
Mitte Februar 2016 unzureichend sein würden. Wenn
ihre Milchlieferung pro Tag die gleiche Höhe wie die
Milchlieferung im Vergleichszeitraum vom 13. Dezember
bis 27. Dezember 2015 oder eine niedrigere Höhe hatte,
erhielten die Mitglied-Milchviehhalter über die gelieferte
Milch eine zusätzliche Vergütung von 2,00 Euro pro 100 Kilo
Milch (zzgl. MwSt.). An dieser befristeten Regelung nahmen
60 Prozent der Mitglied-Milchviehhalter teil. Die Regelung
hat das Unternehmen 14 Millionen Euro gekostet.
Zusammenarbeit mit dem „Rijksmuseum“
FrieslandCampina und das „Rijksmuseum“ haben
am 1. Juni 2016 einen Kooperationsvertrag für einen
Zeitraum von drei Jahren geschlossen. Milch, Butter
und Käse sind wichtige Produkte in der niederländischen
Kulturgeschichte. Schon seit dem 17. Jahrhundert
spielen Milchprodukte eine wichtige Rolle für den
Wohlstand der Niederlande und für die niederländische
Landschaft. Das „Rijksmuseum“ beherbergt einen
großen Reichtum an Kunstwerken, aus denen die
Geschichte der niederländischen Milchprodukte
ersichtlich wird. Das wohl bekannteste Beispiel ist das
Milchmädchen von Johannes Vermeer, aber auch die
Stillleben von Floris Claesz. van Dijck oder die Weide-
Landschaften der Künstler der Haager Schule sind
außergewöhnlich. Inspiriert von den holländischen
Meistern im „Rijksmuseum“ hat FrieslandCampina einen
Holland Master-Edamer-Käse entwickelt, den es exklusiv
im Museumshop des „Rijksmuseums“ zu kaufen gibt.
11
Halbjahresbericht 2016 Royal FrieslandCampina N.V.
Nachhaltigkeit
Die Aktivitäten im Bereich der Nachhaltigkeit sind
unmittelbar verknüpft mit dem Purpose Statement
von FrieslandCampina: Nourishing by nature - bessere
Ernährung für die Welt, gute Einkünfte für unsere Bauern,
jetzt und in Zukunft.
Innerhalb der Säule „Bessere Ernährung für die Welt“ wurde
in der ersten Jahreshälfte 2016 weiter an der schrittweisen
Senkung der Menge an Transfetten, zugesetztem Zucker
und Salz in den Produkten von FrieslandCampina gearbeitet.
Im Jahr 2016 wurde ein neues Überwachungssystem
eingeführt, das erkennbar machen soll, welche Produkte
geändert werden müssen, um die FrieslandCampina-
Kriterien für die Gewährleistung von wertvollen und von
Natur aus vorhandenen Nährstoffen in (Milch-)Produkten
und die Anreicherung von Produkten mit wesentlichen
Nährstoffen zu erfüllen.
Die Säule „Gute Einkünfte für unsere Bauern“ bezieht sich
auf die Wertschöpfung für die Mitglied-Milchviehhalter
der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A (s. dazu den
• An den FrieslandCampina-Produktionsstandorten
in Lochem und Veghel (beide Niederlande) ist im
März 2016 ein Programm zur Effizienzverbesserung
und Kostendämpfung angelaufen. Der größte Teil
der Einsparungen soll durch eine Verbesserung der
Auslastung der Produktionslinien und eine Senkung
des Material- und Energieverbrauchs erzielt werden.
In den nächsten drei Jahren werden an beiden
FrieslandCampina-Standorten insgesamt ca. 40 feste
Arbeitsplätze (Vollzeitäquivalente) redundant werden.
• Bei FrieslandCampina Germany in Heilbronn werden
infolge von Effizienzverbesserungen in der Produktion
in der zweiten Jahreshälfte 2016 ca. 40 Arbeitsplätze
abgebaut werden.
• Im Laufe des ersten Halbjahrs 2016 wurde das Summit-
Programm (Vereinheitlichung von Planungs- und
Informationssystemen, Prozessen und Daten) erfolgreich
bei FrieslandCampina in Malaysia, Indonesien und
Hongkong sowie für die gesamte Logistik für Käse
einschließlich der Logistik-Dienstleister eingeführt.
Insgesamt arbeiten nun 39 Standorte und über
60 Prozent aller schlussendlich beteiligten Mitarbeiter
mit der neuen Plattform. Das Programm soll 2018
abgeschlossen sein.
Sicherheit
Im ersten Halbjahr 2016 ist die Zahl der Unfälle mit
Arbeitsausfall an FrieslandCampina-Standorten von 36
auf 19 gesunken. Dies entspricht einem Rückgang um
47 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015. Die Zahl
der Unfälle mit Arbeitsausfall pro 200.000 Arbeitsstunden
sank im ersten Halbjahr 2016 auf 0,13 (erstes Halbjahr 2015:
0,23). Die Zielsetzung für das ganze Jahr 2016 liegt auf
weniger als 0,18 Unfällen mit Arbeitsausfall pro 200.000
Arbeitsstunden. Die Hauptursachen für Unfälle waren:
1. Stürzen, Stolpern, Ausrutschen (Treppenstürze, glatte
Böden, Fehltreten)
2. Maschinensicherheit (drehende Teile, Dampf, Druck)
3. Interner Transport (Gabelstapler- und Palettenwagen-
kollisionen)
Es wurden Maßnahmen zur Unfallverhütung sowie zur
Bewusstseinsbildung und Verhaltensänderung ergriffen.
Im Jahr 2016 wurde mit der Aufzeichnung von Unfällen
begonnen, die eine Arbeitsanpassung erforderlich machen,
sowie von Unfällen, die eine ärztliche Behandlung nach sich
ziehen.
Erhebliche Senkung des Wasserverbrauchs
bei FrieslandCampina in Aalter
Am Produktionsstandort in Aalter (Belgien) wurde im
März eine neue Kläranlage in Betrieb genommen, mit
deren Hilfe täglich 2.100 m3 Wasser wiederverwendet
werden können. Dadurch wird der Wasserverbrauch
um nicht weniger als sechzig Prozent gesenkt. In den
letzten Jahren ist der Produktionsstandort in Aalter
schnell gewachsen. Um im Einklang mit der Route2020-
Strategie sowohl ein nachhaltiges Wachstum als auch
Kostenvorteile zu realisieren, wurde in den Bau einer
neuen Anlage investiert, mit deren Hilfe die Abwässer
größtenteils wiederaufbereitet werden können.
12
Wachstums im Jahr 2020 gegenüber 2010, die
Verbesserung der Energie- und Wassereffizienz und den
verantwortungsvollen Einkauf von Rohstoffen ab.
Zur Stimulierung von Weidegang sowie zur weiteren
Steigerung der Nachhaltigkeit der Milchviehhaltung werden
Mitglied-Milchviehhalter im Rahmen von Foqus planet
für Weidegang sowie für verschiedene Indikatoren für
eine nachhaltige Entwicklung belohnt, wie z.B. Klima und
Energie, Biodiversität und Umwelt sowie Tierschutz und
Tiergesundheit. Es wird an der weiteren Entwicklung des
Systems gearbeitet, wobei der Schwerpunkt darauf liegt,
die Steigerung der Nachhaltigkeit nachweisbar zu machen
und die wechselseitige Abstimmung der verschiedenen
Maßnahmen zu optimieren. So wird im Gebiet der
Biodiversität an einer Systematik gearbeitet, die die
Entwicklung messbar machen soll.
Zur Förderung eines klimaneutralen Wachstums arbeitet
FrieslandCampina an mehreren Initiativen für eine
effiziente und nachhaltige Erzeugerkette. Diese beziehen
sich auf eine weitere Verbesserung der Nachhaltigkeit
der Milchviehhaltung, den Einkauf nachhaltiger
(landwirtschaftlicher) Rohstoffe und die Verringerung des
Energieverbrauchs bei der Herstellung von Milchprodukten.
Im Rahmen der Mehrjahresvereinbarungen, zu denen
sich die niederländische Molkereibranche verpflichtet
hat, arbeitet FrieslandCampina an der Verbesserung
der Energieeffizienz um durchschnittlich 2 Prozent pro
Jahr. Zusammen mit der Erzeugung von nachhaltiger
Energie leistet das Unternehmen damit einen Beitrag
zum klimaneutralen Wachstum. Weiterhin wird daran
gearbeitet, verschiedene mögliche Maßnahmen zur
Eindämmung der Emissionen zu identifizieren und einsichtig
zu machen. Dabei geht es um die Energieeinsparung und
die Erzeugung erneuerbarer Energie mit Sonnenzellen und
Windkraftanlagen, Gülleverwertung, Futtermaßnahmen
sowie eine gute landwirtschaftliche Praxis.
Neben anderen Maßnahmen trägt auch die Güllevergärung
zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und
damit zur Zielsetzung des klimaneutralen Wachstums
bei. FrieslandCampina unterstützt zwei Initiativen auf
dem Gebiet der Güllevergärung. Die Genossenschaft
„Jumpstart“ zielt auf die Vergärung über Güllevergärer in
den einzelnen Höfen ab. Um dies zu ermöglichen, werden
zurzeit Gespräche mit Lieferanten, Behörden, Banken
und Mitglied-Milchviehhaltern geführt. Außerdem gibt es
einen Plan zur Gründung von „Güllekreisen“, die spezifisch
auf die Gülle abzielen, die vom Betrieb abtransportiert
werden muss. Auch hier besteht die Absicht, dies in
ersten Teil dieses Halbjahresberichts). Im Rahmen des Dairy
Development Programme wurden im ersten Halbjahr 2016
4.800 Milcherzeuger in Indonesien, Vietnam, Thailand,
Malaysia und Nigeria von örtlichen Teams geschult.
Im Rahmen des Farmer2Farmer-Programms wurden
124 indonesische und malaysische Milchviehhalter in
ihrem eigenen Betrieb individuell von niederländischen
Milchviehhaltern beraten. In Indonesien wurden zwei
Milchsammelstellen modernisiert. Alle diese Maßnahmen
führten zu einer stark verbesserten Milchqualität. Im
Juni 2016 haben FrieslandCampina Wamco Nigeria und
das nigerianische Ministerium für Landwirtschaft und
ländliche Entwicklung einen neuen Vertrag unterzeichnet,
durch den die Milchviehhaltung in Nigeria mit Hilfe von
Schulungsprogrammen und technischer Unterstützung
weiterentwickelt werden soll.
Die Aktivitäten innerhalb der Säule „Jetzt und in Zukunft“
zielen auf die weitere Umsetzung des Qualitäts- und
Nachhaltigkeitsprogramms Foqus planet bei den Mitglied-
Milchviehhaltern, die Realisierung eines klimaneutralen
Zwanzig Jahre Dutch Lady in Vietnam
1996 wurde Dutch Lady in Vietnam eingeführt.
Seitdem hat sich Dutch Lady zu einer der führenden
Marken für Milchprodukte des Landes entwickelt.
Dies ist in erster Linie auf das breite Sortiment und
die gute Qualität der Erzeugnisse zurückzuführen.
Über das Dairy Development Programme unterstützt
FrieslandCampina Erzeuger unter anderem in Vietnam
bei der Verbesserung der Qualität und der Steigerung
der Effizienz der Milchviehhaltungsbetriebe. Im
Rahmen des „Den Dom Dom“-Projekts hat Dutch
Lady den Bau einer 20. Schule in Vietnam in Angriff
genommen. Der Bau dieser Schule in Ham Cam wird
es ermöglichen, dass ca. 100 Kinder in einem Gebäude
zur Schule gehen können, das den hygienischen und
unterrichtstechnischen Anforderungen entspricht.
13
Halbjahresbericht 2016 Royal FrieslandCampina N.V.
Anpassung durchgeführt. Insgesamt handelte es sich
dabei um 1,4 Millionen Kilo Milch. Die Milch, die bei der
Stiftung verfügbar ist, wird um das Volumen an Milch von
niederländischen Mitglied-Milchviehhaltern verringert, die
FrieslandCampina mithilfe der Austrittsregelung verlassen.
Seit Inkrafttreten der Austrittsregelung 2009 wurde diese
von 99 Milchviehhaltern in Anspruch genommen. Insgesamt
handelte es sich dabei um 74,6 Millionen Kilo Milch.
Risiken
Im Geschäftsbericht 2015 wurden die Unsicherheiten und
Risiken beschrieben, die möglicherweise eine wesentliche
nachteilige Auswirkung auf die Ertrags- und Vermögenslage
von FrieslandCampina haben könnten. Darin wurde auch
beschrieben, welche Maßnahmen das Unternehmen zur
Beherrschung dieser Risiken trifft. Durch diesen Verweis
gilt diese Beschreibung von Unsicherheiten, Risiken
und Maßnahmen auch als Bestandteil des vorliegenden
Halbjahresberichts.
Die wichtigsten Unsicherheiten für die zweite Jahreshälfte
2016 betreffen die Preisentwicklung von Basis-
Milchprodukten auf dem Weltmarkt sowie die geopolitischen
Entwicklungen. Außerdem sind auch die wirtschaftlichen
genossenschaftlicher Form zu organisieren: Die Mitglieder
eines „Güllekreises“ beteiligen sich jeweils mit ihrem Gülle-
Überschuss und sorgen gemeinsam für die Verwertung.
Das gemeinsame Merkmal beider Initiativen besteht darin,
dass ihnen ein genossenschaftliches Modell zugrunde liegt.
FrieslandCampina tritt dabei als Initiator auf und bemüht
sich um eine enge Zusammenarbeit mit anderen Beteiligten.
Bei der Produktion von Milcherzeugnissen hat der
Energieverbrauch im Vergleich zur ersten Jahreshälfte
2015 um 5,5 Prozent auf 8.439 GJ zugenommen. Dieser
Anstieg ist auf das höhere Milchvolumen zurückzuführen.
Die Energieeffizienz blieb mit 2,7 GJ/Tonne Endprodukt
unverändert. Die Wassereffizienz lag bei 4,4 m3/
Tonne Endprodukt (erstes Halbjahr 2015: 4,5 m3/Tonne
Endprodukt).
Neuer Tarifvertrag in den Niederlanden
In den Niederlanden wurde im Rahmen der niederländischen
Molkereiorganisation („Nederlandse Zuivelorganisatie“,
NZO) ein neuer, zweijähriger Tarifvertrag abgeschlossen.
Darin wurden Vereinbarungen über nachhaltige
Einsetzbarkeit und Flexibilität getroffen. NZO und
Gewerkschaften haben eine Lohnerhöhung von 1,5 Prozent
zum 1. April 2016 und 1,5 Prozent zum 1. April 2017
vereinbart.
Maßnahmen vonseiten der Europäischen Kommission
im Rahmen der Fusion
Die unabhängige Stiftung „Dutch Milk Foundation“ (DMF)
führt die Fusionsbedingungen aus, die die Europäische
Kommission 2008 bezüglich der Fusion zwischen Friesland
Foods und Campina festgelegt hat. FrieslandCampina
muss Produzenten von tagesfrischen Molkereiprodukten
beziehungsweise naturgereiftem Käse jährlich maximal
1,2 Milliarden Kilo niederländische Erzeugermilch
bereitstellen.
Die Unternehmensteile, die bei der Fusion abgestoßen
werden mussten und nun zu Arla Foods oder Deltamilk
gehören, nutzen diese Möglichkeit und die für sie
reservierten Volumen. Von den verfügbaren 1,2 Milliarden
Kilo Milch wurden 0,9 Milliarden von der DMF für diese
Marktakteure reserviert. Für die Lieferung der restlichen
rund 0,3 Milliarden Kilo Milch wurde ein Vertrag mit A-ware
abgeschlossen.
Die Stiftung sorgt außerdem für die Durchführung der
auferlegten Austrittsregelung für niederländische Mitglied-
Milchviehhalter von FrieslandCampina. Im Zeitraum vom
1. Januar bis 30. Juni 2016 hat die DMF in einem Fall eine
Compass-Verhaltenskodex für gute
Geschäftspraktiken
Im Januar 2016 wurde der Compass-Verhaltenskodex
von FrieslandCampina aktualisiert und um Regeln
in Bezug auf Datenschutz und Sicherheit erweitert.
Dieser Verhaltenskodex ist der Leitfaden für gute
Geschäftspraktiken, wobei Integrität, Respekt und
Transparenz im Mittelpunkt stehen. Mit Hilfe eines
fortlaufenden Programms soll bei den Mitarbeitern
das Bewusstsein stimuliert werden, was gute
Geschäftspraktiken bei FrieslandCampina beinhalten
und wie sie - ausgehend von ihrer eigenen Rolle und
Verantwortung - dazu beitragen können.
14
Europäische Landwirtschaftsminister und
Europäischer Landwirtschaftskommissar besuchen
Milchviehbetrieb FrieslandCampina
Im Rahmen der niederländischen EU-
Ratspräsidentschaft statteten die Europäischen
Landwirtschaftsminister und der Europäische
Landwirtschaftskommissar Philip Hogan auf
Einladung des niederländischen Staatssekretärs
im Wirtschaftsministerium, Martijn van Dam, im
Juni 2016 während des informellen Agrarrats dem
Milchviehbetrieb von Rik Lagendijk in Diessen einen
Besuch ab. Auf diesem modernen Agrarbetrieb wird
besonders großer Wert auf Innovation, Tierschutz
und Nachhaltigkeit gelegt. Davor hatte die Delegation
an demselben Tag bereits „Food to Be“ in Eindhoven
besucht, wo sie über Innovationen im Bereich von
Lebensmitteln, Design und Technologie in den
Niederlanden informiert wurden.
FrieslandCampina eine Position in Zentralasien. Engro
Foods erwirtschaftete 2015 mit 1.600 Arbeitnehmern
einen Umsatz von etwa 450 Millionen Euro. Die wichtigsten
Marken sind Taran, Olpers, Omung und Omoré. Für
diese Übernahme ist die gesetzliche Genehmigung der
Kartellbehörden und sonstigen zuständigen Stellen
erforderlich.
Ausblick
Die Milchpreise haben den Tiefpunkt überwunden. Im
zweiten Halbjahr 2016 wird das weltweite Milchangebot im
Vergleich zum ersten Halbjahr abnehmen. Die Nachfrage
nach Milchprodukten wird weltweit im zweiten Halbjahr 2016
nur in bescheidenem Umfang zunehmen. Ursächlich sind
dafür die beschränkte Kaufkraft in vielen ölexportierenden
Ländern, die politische Instabilität in verschiedenen
Ländern, die noch beschränkte Nachfrage nach Rohstoffen
für Milchprodukte in China sowie die Aufrechterhaltung der
russischen Importsperre für EU-Milchprodukte.
Unklar ist noch, welche Auswirkungen die Maßnahmen
der Europäischen Kommission zum Abbau der
Milchproduktion in der Europäischen Union mit Hilfe von
Stützungsmaßnahmen haben werden. Auch die Folgen
einer eventuellen freiwilligen Produktionsbeschränkung
von Genossenschaften oder Erzeugerverbänden
sind undeutlich. In den Niederlanden werden
höchstwahrscheinlich Maßnahmen ergriffen werden, durch
die die Phosphatproduktion in Viehhaltungsbetrieben
eingeschränkt und unter das Niveau vom 2. Juli 2015
gebracht werden soll. Ob dies schon im Jahr 2016 zu einer
Verringerung der Milchproduktion führen wird, lässt sich
zurzeit noch nicht sagen.
FrieslandCampina spricht keine konkrete Erwartung über
das Ergebnis über das ganze Geschäftsjahr 2016 aus.
Verantwortlichkeitserklärung
Die Mitglieder des Executive Board der Royal
FrieslandCampina N.V. erklären hiermit gemäß Artikel
5:25d Absatz 2 Buchstabe c des niederländischen Gesetzes
über die Finanzaufsicht („Wet Financieel Toezicht“, Wft),
dass, soweit ihnen bekannt, der Halbjahresbericht ein
den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten und der
Finanzlage der Royal FrieslandCampina N.V. und aller
zum Konsolidierungskreis gehörigen Unternehmen zum
30. Juni 2016 sowie ihres Ergebnisses über die ersten
sechs Monate von 2016 vermittelt, sowie dass der
Halbjahresbericht ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der wichtigsten in den ersten sechs
Entwicklungen in den verschiedenen Regionen,
Wechselkursschwankungen und die immer strengeren
regulatorischen Vorschriften und Anforderungen als
mögliche Risiken zu sehen.
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Die Royal FrieslandCampina N.V. hat am 3. Juli 2016 einen
Vertrag mit der Engro Corporation über die Übertragung
von 51 Prozent der Anteile an dem Tochterunternehmen
Engro Foods Limited in Pakistan unterzeichnet. Der
Vertrag wurde in Zusammenarbeit mit der „International
Finance Corporation“ (IFC) der Weltbank und der
niederländischen Entwicklungsbank (FMO) realisiert.
Mit dem Ankauf der Beteiligung an Engro Foods, dem
zweitgrößten Molkereiunternehmen von Pakistan, erwirbt
15
Halbjahresbericht 2016 Royal FrieslandCampina N.V.
Hans Hettinga und Gjalt Mulder wurden zu
Vorstandsmitgliedern ernannt. Auch diese Ernennungen
treten am 20. Dezember 2016 in Kraft. Beide werden zu
demselben Datum auch Aufsichtsratsmitglieder.
Diese beiden neuen Vorstandsmitglieder treten die
Nachfolge von Piet Boer und Simon Ruiter an, die
turnusmäßig ausscheiden und nicht wiederbestellbar
sind. Alle Bestellungen wurden am 14. Juni 2016
bekanntgemacht.
Zusammensetzung des Executive Board
Tine Snels wurde ab dem 1. Juni 2016 zum Mitglied
des Executive Board ernannt. Im Executive Board ist
sie als Chief Operating Officer für die Business Group
FrieslandCampina Ingredients verantwortlich. Seit dem
1. Juni 2015 war sie Executive Director der Business Group
FrieslandCampina Ingredients.
Executive Board
Roelof (R.A.) Joosten
Chief Executive Officer
Hein (H.M.A.) Schumacher
Chief Financial Officer
Bas (S.G.) van den Berg
Chief Operating Officer
Piet (P.J.) Hilarides
Chief Operating Officer
Gregory (G.) Sklikas
Chief Operating Officer
Tine (M.A.K.) Snels
Chief Operating Officer
Amersfoort (Niederlande), den 26. August 2016
Monaten von 2016 eingetretenen Ereignisse und deren
Auswirkungen auf den Halbjahresabschluss sowie der
wichtigsten Risiken und Unsicherheiten für die restlichen
sechs Monate von 2016 vermittelt.
Zusammensetzung des Aufsichtsrats
Frans Keurentjes wurde vom Vorstand der Zuivelcoöperatie
FrieslandCampina U.A. zum neuen Vorstandsvorsitzenden
gewählt. Er wird zum 20. Dezember 2016 die Nachfolge von
Piet Boer antreten, der zu diesem Zeitpunkt turnusmäßig
aus seinem Amt ausscheidet und nicht wiederbestellt
werden kann. Zu demselben Zeitpunkt wurde Frans
Keurentjes zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Royal
FrieslandCampina N.V. ernannt.
Erwin Wunnekink wurde zum 20. Dezember 2016 zum
stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands und
stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt.
Erwin Wunnekink tritt die Nachfolge von Jan Keijsers
an. Jan Keijsers wird bis Ende Dezember 2017 Mitglied
des Genossenschaftsvorstands bleiben; dann wird er
turnusmäßig aus seinem Amt ausscheiden. Er ist nicht
wiederbestellbar.
Farmer2Farmer-Programm in Nigeria gestartet
Ende Mai besuchte der nigerianische Minister für
Landwirtschaft und ländliche Entwicklung die
Niederlande, um sich hier über die niederländische
Molkereibranche zu informieren und FrieslandCampina
kennenzulernen. Während dieses zweitägigen
Besuchs wurde eine Einigung über den Start des
Farmer2Farmer-Programms in Nigeria im Rahmen des
FrieslandCampina Dairy Development Programme
erzielt. Es wurden Besuche bei FrieslandCampina in
Leeuwarden, im FrieslandCampina Innovation Centre
in Wageningen und bei der Universität Wageningen
(Wageningen UR) veranstaltet. Außerdem wurde der
Betrieb eines der Mitglied-Milchviehhalter besucht.
16 Consumer Products Europe, Middle East & Africa
Im ersten Halbjahr 2016 zeigten die Volumen -
berichtigt um Desinvestitionen - einen leichten
Anstieg. Insbesondere in Europa wurde ein
Volumenwachstum erzielt. In Afrika stehen die
Volumen durch die schwierigen wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen unter Druck. Die Umsatzerlöse
sanken aufgrund niedrigerer Verkaufspreise und
negativer Wechselkursauswirkungen um 7,1 Prozent auf
1.725 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis entwickelte
sich infolge niedrigerer Verkaufspreise, eines höheren
Sonderangebotsdrucks auf dem Markt und negativer
Wechselkursauswirkungen in Afrika rückläufig.
Kostendämpfungsmaßnahmen und Umstrukturierungen
haben zu niedrigeren Betriebskosten geführt.
Westeuropa
In Westeuropa stehen die Verkaufspreise und Spannen
bei Milchprodukten infolge des Angebotsüberhangs
bei Milch und der schwierigen Marktbedingungen unter
Druck. Zur Verarbeitung und Verwertung des gestiegenen
Milchangebots wurden die Volumen in den Niederlanden bei
Foodservice- und Retail-Brands (Niederlande/Deutschland)
erheblich gesteigert. Dies hat jedoch zu niedrigeren
Verkaufspreisen und einem niedrigeren Betriebsergebnis
geführt.
In den Niederlanden wurde ein Wachstum beim Volumen
an Milchprodukten realisiert. Der Milchprodukt-Marktanteil
in den Niederlanden zeigte mit Marken wie Chocomel,
Mona und Campina-Joghurt eine Aufwärtsentwicklung.
Foodservice realisierte ein starkes Volumenwachstum
im professionellen Segment (Debic), bei Milch für
Kaffee (Lattiz) sowie bei den „Global Accounts“ und
„Industrial Accounts“ (McDonalds, Bäckereien). Das
Saftvolumen entwickelte sich bedingt durch den
Marktdruck rückläufig. Retail Brands realisierte ein starkes
Volumenwachstum in den Hausmarken bei niederländischen
und deutschen Einzelhändlern, was jedoch durch den
enormen Preisdruck, vor allem in Deutschland, auf
Kosten des Betriebsergebnisses ging. In Deutschland
wurde mit Landliebe ein Volumenwachstum erzielt,
ging aber bei anderen Marken Volumen verloren. Das
Betriebsergebnis entwickelte sich wegen des allgemeinen
Preisdrucks rückläufig. Es wurde eine Rückstellung
für die Umstrukturierung des Produktionsstandorts in
Heilbronn gebildet. Die 49-prozentige Beteiligung an der
Sahnemolkerei Hubert Wiesehoff GmbH wurde im April
an Hubert Wiesehoff verkauft, der bereits im Besitz der
anderen 51 Prozent war. Die Marktanteile von Cécémel in
Belgien und Yazoo im Vereinigten Königreich nahmen zu.
Ergebnisse
in Millionen Euro
2016Erstes
Halbjahr
2015Erstes
Halbjahr
%
2015
Jahr
Umsatzerlöse 1.725 1.856 -7,1 3.681
Betriebsergebnis ▼
Preisauswirkung auf den Umsatz ▼
Auswirkung von Volumen-Mix auf den Umsatz
▼
Leichtes Volumenwachstum - berichtigt um Desinvestitionen -, vorangetrieben von Europa, während in Afrika ein Volumendruck hingenommen werden musste
Verkaufspreise unter Druck durch Marktent-wicklungen und höheren Sonderangebotsdruck
Betriebsergebnis rückläufig durch niedrigere Verkaufspreise in Europa und negative Wechselkursauswirkungen in Afrika, trotz Umstrukturierungen und niedrigeren Betriebskosten
Marktanteil in Europa verbessert durch gezielte Werbungs- und Verkaufsförderungsaufwendungen
17
Halbjahresbericht 2016 Royal FrieslandCampina N.V.
Südosteuropa
In Griechenland stehen die Volumen unter Druck, während
der Umsatz durch die schlechte Wirtschafts- und Marktlage
abnahm. Die Marken NoyNoy und Friso konnten aber
ihre Marktanteile ausbauen. In Ungarn und Rumänien
verbesserten sich sowohl die Volumen als auch das
Betriebsergebnis infolge früherer Umstrukturierungen
sowie gezielter Investitionen in die Marken Pöttyös,
Napolact und Landliebe. Alle drei Marken realisierten ein
Wachstum ihres Marktanteils.
Durch die Aufrechterhaltung des russischen
Handelsboykotts von Käse und anderen Milchprodukten
sowie die verschlechterte wirtschaftliche Lage und
Devisensituation war das Betriebsergebnis in Russland
rückläufig. Ausschließlich vor Ort in Russland produzierte
Erzeugnisse (Fruttis und Nezhny) und importierte
Kindernahrung (Friso) können noch verkauft werden.
Ende Juni wurde bekanntgegeben, dass die Importsperre
mit Sicherheit noch bis Ende 2017 aufrechterhalten
wird. Der Prozess der Integration der im Dezember 2015
übernommenen Vertriebsgesellschaft für Kindernahrung
verläuft planmäßig.
Afrika und Naher Osten
In Nigeria entwickelten sich Volumen, Umsatz und
Betriebsergebnis rückläufig. Durch die anhaltend niedrigen
Ölpreise und die politischen Spannungen hat sich die
wirtschaftliche Lage in Nigeria weiter verschlechtert.
Dies hatte auch eine starke Abwertung des Naira
zur Folge. Der Bruttoeffekt dieser Abwertung wurde
durch eine aktive Devisenrisiko-Strategie, Kosten- und
Spannenverbesserungen und niedrigere Milchpulverpreise
minimiert. Auch in anderen afrikanischen Ländern
stehen Volumen und Betriebsergebnis stark unter Druck.
Dies ist insbesondere auf die niedrigen Ölpreise und
Importbeschränkungen in Nordafrika zurückzuführen.
Generell herrscht ein Zahlungsrückstand durch einen
Dollarmangel. Im Nahen Osten stieg das Volumen an,
aber das Betriebsergebnis sank infolge eines scharfen
Preiswettbewerbs und einer Verschlechterung im
Produktmix durch eine Zunahme der Kondensmilch in
Hausmarken- und B2B-Verträgen. Die Marke Rainbow
konnte in Saudi-Arabien ihren Marktanteil vergrößern.
Schwerpunkte
In der zweiten Jahreshälfte 2016 liegt der Schwerpunkt
in Europa auf der Verbesserung der Spannen. Weitere
Effizienzverbesserungen und Kostendämpfungsmaßnahmen
werden hier auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.
Die SAP-Implementierung (Summit) in den Betrieben in
den Niederlanden, Belgien und England befindet sich in der
Vorbereitungsphase; das Go-live ist für das erste Quartal
2017 geplant.
18 Consumer Products Asia
Die Business Group Consumer Products Asia hat
ein gutes Volumenwachstum realisiert. In der
Milchgetränke-Kategorie wurde auf allen Märkten
Wachstum realisiert. Auch die Kindernahrungsvolumen
zeigten eine Aufwärtsentwicklung, wobei besonders
die Marke Friso eine wichtige Rolle spielte. Das
Betriebsergebnis der Business Group verbesserte
sich infolge des Volumenanstiegs, der niedrigeren
Herstellungs kosten und Effizienzverbesserungen
und trotz höherer Ausgaben für Werbung und
Verkaufs förderung. Das stärkste Wachstum wurde
in Indonesien und Vietnam erzielt. Die Umsatzerlöse
sanken im ersten Halbjahr 2016 infolge niedrigerer
Verkaufspreise und negativer Wechselkurs aus-
wirkungen um 1,9 Prozent auf 1.151 Millionen Euro.
Die negative Wechselkursauswirkung auf die
Umsatzerlöse belief sich auf 50 Millionen Euro.
Wachstum auf fast allen Märkten
In Indonesien wurde ein Wachstum von sowohl Volumen und
Umsatz als auch Betriebsergebnis realisiert. Dabei spielte
eine Zunahme des Verkaufs von sowohl Milchgetränken als
auch Kindernahrung, die nicht zuletzt dem verbesserten
Vertrieb zu verdanken war, eine wichtige Rolle. Die 2015
eingeführte neue Frisian-Flag-Dosenverpackung mit einem
Easy-Open-Lid trug entscheidend zum Aufschwung des
Verkaufs von gesüßter Kondensmilch bei. Auch die vor
Kurzem eingeführte ausdrückbare Verpackung mit einem
Drehverschluss traf auf eine gute Akzeptanz.
In Vietnam nahm der Umsatz infolge niedrigerer Verkaufs-
preise durch den anhaltenden scharfen Preiswettbewerb
ab. Das Volumen nahm nach einer Reihe schwieriger Jahre
wieder zu, nicht zuletzt durch die erfolgreiche Einführung
von Yomost-Joghurtgetränk. Das Betriebsergebnis
verbesserte sich durch die anziehenden Verkäufe von
Wertschöpfungsprodukten.
FrieslandCampina Thailand und die Alaska Milk Corporation
auf den Philippinen verbesserten ihr Betriebsergebnis. Auf
beiden Märkten nahmen die Verkäufe von Milchgetränken
zu, sanken aber die Umsatzerlöse infolge niedrigerer
Verkaufs preise und ungünstiger Wechselkursauswirkungen
ab. In Thailand wurde der Vertrieb verbessert; außerdem
wurde ein Kondensmilchprodukt eingeführt, das speziell auf
die Anwendung im Foodservice-Segment ausgerichtet ist.
Hongkong und Malaysia bleiben leicht zurück
In Hongkong standen die Verkäufe infolge von rückläufigen
Besucherzahlen aus China, Einfuhrbeschränkungen der
chinesischen Behörden für Importe aus Hongkong und der
Stabilisierung der chinesischen Wirtschaft einigermaßen
unter Druck. Dadurch entwickelten sich in Hongkong die
Verkäufe, die Umsatzerlöse und das Betriebsergebnis leicht
rückläufig.
Bei FrieslandCampina Malaysia/Singapore stiegen die
Volumen an. Umsatz und Betriebsergebnis standen
dagegen unter Druck. Infolge der niedrigen Preise für
viele Rohstoffe, insbesondere Öl und Gas, und politischer
Unsicherheitsfaktoren ist das Verbrauchervertrauen in
Malaysia relativ niedrig.
Schwerpunkte
Durch die Realisierung eines Volumenwachstums ist die
Produktionskapazität in mehreren Produktionsstandorten
von FrieslandCampina in Asien voll ausgelastet. Es
sind Investitionen in die Kapazität und in die Qualität
erforderlich, um ein weiteres Wachstum zu realisieren.
Die Fokussierung auf Effizienzsteigerungen und
Kostenbeherrschung wird fortgesetzt werden. Ergebnisse
in Millionen Euro
2016Erstes
Halbjahr
2015Erstes
Halbjahr
%
2015
Jahr
Umsatzerlöse 1.151 1.173 -1,9 2.328
Betriebsergebnis ▲
Preisauswirkung auf den Umsatz ▲
Auswirkung von Volumen-Mix auf den Umsatz
▲
Volumenwachstum in allen Ländern außer Hongkong
Umsatzerlöse rückläufig durch sinkende Verkaufs-preise und ungünstige Wechselkursauswirkungen
Investitionen in Werbung und Verkaufsförderung haben zu einem Wachstum von Volumen und Marktanteil geführt
Effizienzverbesserungen tragen zur Ergebnisverbesserung bei
19
Halbjahresbericht 2016 Royal FrieslandCampina N.V.
Consumer Products China
Die Umsatzerlöse der Business Group Consumer
Products China haben im Vergleich zum ersten
Halbjahr 2015 um 39,0 Prozent zugenommen. Das
Betriebsergebnis zeigte eine Verbesserung. Friso-
Kindernahrung ist das wichtigste Produkt in China. Das
Joint Venture Friesland Huishan Dairy bereitet sich auf
den Verkauf von vor Ort produzierter Kindernahrung
im zweiten Halbjahr 2016 vor.
Die Verbraucheraktivitäten von FrieslandCampina in China
sind seit dem 1. Januar 2016 in der neuen Business Group
FrieslandCampina China untergebracht. Vorher gehörten
die Aktivitäten zur Business Group Consumer Products
Asia. Die Gründung der neuen Business Group betont die
zunehmende Bedeutung der Tätigkeit von FrieslandCampina
in China. Es wird ein weiteres Wachstum in China durch den
Ausbau von Sortiment und Vertrieb sowie die Zunahme
der E-Commerce-Aktivitäten angestrebt. Das Joint
Venture Friesland Huishan Dairy gehört als gesonderte
Betriebsgesellschaft zur Business Group.
Erfolgreiche Einführung von Friso Prestige
Der chinesische Markt zeigt zwar weiterhin ein Wachstum,
aber die Wirtschaft entwickelt sich in einem niedrigeren
Tempo als in den Vorjahren. Dadurch zeigt auch der
Markt für Kindernahrung nach jahrelangem Wachstum
Anzeichen einer Stagnation. Im Dezember 2015 wurde Friso
Prestige eingeführt. Das neue Kindernahrungsprodukt
fokussiert sich auf die zunehmende Nachfrage nach
unterscheidungskräftiger, hochwertiger Kindernahrung
in China. In der Anlaufphase war Friso Prestige nur online
erhältlich. In den letzten Monaten wurde der Vertrieb
allmählich ausgebaut. Jetzt ist das Produkt in den
zwanzig größten Städten Chinas auch in speziellen Mutter-
Kind-Läden sowie in einigen Supermärkten erhältlich.
Die Einführung wurde von Online-Werbekampagnen
unterstützt. Mit der Einführung haben sowohl Friso Prestige
als auch Friso Gold ihren Marktanteil gesteigert. Friso Gold
ist jetzt die fünfte Kindernahrungsmarke in China und
die größte Kindernahrungsmarke hinsichtlich des Online-
Verkaufs.
Neben Kindernahrung verkauft FrieslandCampina in China
auch Friesche-Vlag-H-Milch (UHT) sowie Black&White und
Completa-Kondensmilch. Der Absatz von Friesche-Vlag-
Milch, die nur online verkauft wird, nimmt allmählich zu.
Black&White wird im Foodservice-Segment verkauft, und
zwar hauptsächlich an Teashops im Süden Chinas und in
Shanghai.
Friesland Huishan Dairy
Friesland Huishan Dairy produziert Kaffeeweißer für
FrieslandCampina Kievit sowie Kindernahrung und
Milchpulver für den Joint-Venture-Partner Huishan.
Außerdem bereitet Friesland Huishan Dairy sich
auf die Produktion in Shenyang und den Verkauf
von Kindernahrung mit der Marke Dutch Lady von
FrieslandCampina vor. Dabei müssen die Einrichtungen die
hohen Qualitätsstandards erfüllen, die FrieslandCampina an
die Produktion von Kindernahrung stellt.
Schwerpunkte
Im zweiten Halbjahr 2016 steht die Einführung der
verbesserten Version von Friso Gold im Mittelpunkt.
Die Einführung wird mit einer neuen Online-Kampagne
unterstützt, in der die niederländische Herkunft von Friso
und die Milchviehhalter besonders hervorgehoben werden.
Bei Friesland Huishan Dairy steht die Einführung von Dutch
Lady im Mittelpunkt. Ein Punkt, dem in China ständige
Aufmerksamkeit gewidmet werden muss, ist die Einhaltung
der schnell veränderlichen Gesetzes- und Vorschriftslage.
Ergebnisse
in Millionen Euro
2016Erstes
Halbjahr
2015Erstes
Halbjahr
%
2015
Jahr
Umsatzerlöse 296 213 39,0 446
Betriebsergebnis ▲
Preisauswirkung auf den Umsatz ▲
Auswirkung von Volumen-Mix auf den Umsatz
▲
Volumen, Umsatz und Ergebnis zugenommen
Friso Prestige erfolgreich eingeführt
Black&White und Completa-Kondensmilch wachsen
Friesland Huishan Dairy wird in der zweiten Jahres-hälfte 2016 Dutch-Lady-Kindernahrung einführen
20 Cheese, Butter & Milkpowder
Die Umsatzerlöse der Business Group Cheese,
Butter & Milkpowder sind mit 1.261 Millionen Euro
in der ersten Jahreshälfte 2016 gegenüber dem
Vergleichszeitraum 2015 fast unverändert geblieben.
Das Volumen hat infolge der hohen Milchanlieferung
um 16 Prozent zugenommen. Die Verkaufspreise lagen
erheblich niedriger als im ersten Halbjahr 2015. Das
Betriebsergebnis ist gesunken und endete infolge der
Verkäufe von Milchpulver, Folienkäse und Butter unter
Garantiepreisniveau im Minus.
Negative Spannen bei Basisprodukten
Retail Cheese Europe verkauft mehr Käse, aber die Spannen
waren häufig negativ. Insbesondere in Deutschland und
Italien lagen die Verkaufspreise für sowohl Naturkäse als
auch Folienkäse auf einem besonders niedrigen Stand.
Positiv zu werten ist die erfolgreiche Einführung von
Weidekäse (zu einem Mehrpreis) in zwei Supermarktketten
in den Niederlanden.
Auch bei den B2B-Basisprodukten (Folienkäse, Milchpulver
und Butter) zeigte zwar das Volumen einen erheblichen
Anstieg, lagen die Verkaufspreise aber auf einem
niedrigeren Niveau. Für Butter lagen die Verkaufspreise
auf Weltmarktniveau. Dadurch konnte der Absatz zwar
volumenmäßig zunehmen, er war aber verlustbringend.
Durch die marktregulierende Wirkung der Milchpulver-
Ergebnisse
in Millionen Euro
2016Erstes
Halbjahr
2015Erstes
Halbjahr
%
2015
Jahr
Umsatzerlöse 1.261 1.268 -0,6 2.568
Betriebsergebnis ▼
Preisauswirkung auf den Umsatz ▼
Auswirkung von Volumen-Mix auf den Umsatz
▼
Intervention in der EU brachte die Kombination von Milchpulver
und Butter zeitweilig mehr ein als Folienkäse. Dadurch konnten
die Vorräte von Folienkäse im zweiten Quartal einigermaßen
beschränkt gehalten werden. Bei zunehmender Nachfrage
entstanden dann Ende Mai 2016 erstmalig wieder Möglichkeiten
zu einer Anhebung der Verkaufspreise für Folienkäse. Die
Verkäufe von Mozzarella haben 2016 zugenommen, aber auch
bei dieser Käsesorte stehen die Ertragspreise durch das hohe
Angebot unter Druck.
B2B Specialty Products realisierte eine leichte Ergebnis-
verbesserung, insbesondere durch das Wachstum des Absatzes
spezieller Buttermischungen nach Asien und die Produktion von
Weidekäse für ein Drittunternehmen.
Zijerveld kann auf ein recht gutes erstes Halbjahr mit einem
positiven Ergebnis zurückblicken. Durch die Erweiterung des
Kundenkreises in Deutschland und Belgien nahmen Volumen
und Umsatz zu, aber die Spannen standen auch in diesem
Segment unter Druck. In den Niederlanden schneidet der
Nordholländische Käse weiterhin gut ab.
FrieslandCampina Export hat ein positives Ergebnis realisiert,
wenn auch auf einem niedrigeren Niveau als im ersten Halbjahr
2015. Das Ergebnis der Betriebsgesellschaft wurde aber
durch die verschlechternde Wirtschaftslage in verschiedenen
Ländern in Mittelamerika, Afrika und im Nahen Osten infolge
der niedrigen Ölpreise, der unruhigen politischen Lage und des
zunehmenden Wettbewerbs beeinträchtigt. Teilweise konnte
dies durch Wachstum des Käseabsatzes nach Australien und in
die Vereinigten Staaten ausgeglichen werden. Außerdem nahm
der Export von evaporierter Milch nach Haiti zu.
Verbesserungen in der Organisation
In der Butter- und Milchpulverproduktion in Lochem (Nieder-
lande) wurde ein Effizienzprogramm in Angriff genommen. Das
Summit-Programm (Vereinheitlichung von Planungs- und Infor-
mationssystemen, Prozessen und Daten) wurde erfolgreich für
die gesamte Logistik für Käse einschließlich der Logistik-Dienst-
leister eingeführt. Am Produktionsstandort für Mozzarella in
Bree (Belgien) wurden Verbesserungen im Bereich von Qualität
und Sicherheit durchgeführt. Die Aktivitäten von Den Hollander
in Lochem wurden verlagert; der Standort wurde geschlossen.
Fast alle Mitarbeiter haben eine neue Funktion innerhalb oder
außerhalb von FrieslandCampina gefunden.
Schwerpunkte
Im zweiten Halbjahr 2016 liegt der Schwerpunkt auf der
Verbesserung der Spannen von Basis-Milchprodukten und der
Durchführung weiterer Kostensenkungen.
Die Business Group verarbeitet 9,1 Prozent mehr Milch; das Volumen steigt um 16 Prozent und das Volumen der Basisprodukte nimmt um 40 Prozent zu
Milchpulver, Folienkäse, und Butter können auf dem Markt nicht das Garantiepreisniveau erzielen
Export unter Druck durch schwierige Marktbedingun-gen in Afrika, im Nahen Osten und in Mittelamerika sowie zunehmende Konkurrenz beim Käse
Erfolgreiche Einführung von Weidekäse in den Nieder-landen ermöglicht Realisierung eines Mehrpreises
21
Halbjahresbericht 2016 Royal FrieslandCampina N.V.
Ingredients
Die Business Group Ingredients hat im ersten Halbjahr
2016 einen deutlichen Volumenanstieg realisiert.
Unter anderem durch die Inbetriebnahme des neuen
Produktionsstandorts in Borculo (Niederlande)
konnte mehr Milchpulver produziert werden.
Auch die Standorte in Bedum, Beilen und Veghel
(alle Niederlande) haben im Vergleich zur ersten
Jahreshälfte 2015 mehr produziert. Die Umsatzerlöse
sanken infolge niedrigerer Verkaufspreise um
3,8 Prozent auf 854 Millionen Euro.
Das Betriebsergebnis verbesserte sich durch einen
außerordentlichen Ertrag durch den Verkauf der
gewerblichen Vending-Aktivitäten (Produkte für Kaffee-
und Kakaogetränk-Automaten) im März 2016 an die Barry
Callebaut Sweden AB. Ohne diesen außerordentlichen
Ertrag hätte sich das Betriebsergebnis leicht verringert.
FrieslandCampina Domo wächst
FrieslandCampina Domo kann auf eine hervorragende
erste Jahreshälfte zurückblicken. Sowohl Volumen und
Umsatz als auch das Betriebsergebnis verbesserten sich
im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015. Die Produktion
nahm zu, sowohl von Friso-Kindernahrung für andere
FrieslandCampina-Konzernunternehmen als auch von
Ingredienzen für Kindernahrung und vollständiger
Kindernahrung für externe Abnehmer. Im Februar 2016
schlossen FrieslandCampina Domo und das amerikanische
Glycosyn einen Vertrag über die gemeinsame Entwicklung
neuer Kindernahrungsingredienzen. Glycosyn hat
eine patentierte Technologie für die Produktion von
Oligosacchariden aus Laktose entwickelt. FrieslandCampina
Domo wird diese neuen Ingredienzen produzieren und
weltweit auf den Markt bringen.
FrieslandCampina DMV enttäuschend
FrieslandCampina DMV schnitt im ersten Halbjahr
enttäuschend ab. Die durch die hohe Milchanlieferung
unumgängliche Verarbeitung von Milch zu Kaseinaten
führte zu niedrigeren Verkaufspreisen und einem
niedrigeren Ergebnis. Verschiedene Produktspezialitäten,
wie Nährstoffe und Sportnahrungs-Ingredienzen,
entwickelten sich positiv.
FrieslandCampina Kievit stark in Asien
FrieslandCampina Kievit entwickelte sich positiv. Sowohl
das Volumen als auch das Betriebsergebnis verbesserten
sich. Infolge niedrigerer Verkaufspreise nahm der Umsatz
ab. Die Nachfrage nach Kaffee- und auch Teeweißern steigt
weiter an, besonders in Asien. Besonders Cappuccino und
Latte in Pulverform erfreuen sich großer Beliebtheit. Durch
die Nutzung der Produktionskapazität bei der Alaska Milk
Corporation auf den Philippinen und bei Friesland Huishan
Dairy in China kann diese Nachfrage gedeckt werden. Im
Kaffee-/Teeweißer-Segment zeichnet sich jedoch eine
Verschärfung des Preiswettbewerbs ab. Creamy Creation,
das seit 2016 zu FrieslandCampina Kievit gehört, musste
durch schwierige Marktbedingungen und einen Mangel
an Devisen in Afrika, nach den Vereinigten Staaten der
wichtigste Absatzmarkt für Sahneliköre, und durch
verschlechternde Ertragspreise für Sahne, eine schwierige
erste Jahreshälfte hinnehmen.Ergebnisse
in Millionen Euro
2016Erstes
Halbjahr
2015Erstes
Halbjahr
%
2015
Jahr
Umsatzerlöse 854 888 -3,8 1.734
Betriebsergebnis ▲
Preisauswirkung auf den Umsatz ▼
Auswirkung von Volumen-Mix auf den Umsatz
▲
Volumenwachstum durch zunehmende Nachfrage nach Kindernahrung und Molkereiingredienzen und Erweiterung der entsprechenden Kapazitäten
Umsatzanteil von Wertschöpfungsprodukten zugenommen
Neuer Produktionsstandort in Borculo (Niederlande) in Betrieb genommen
Schwerpunkt auf der weiteren Verbesserung von Effizienz, Lieferzuverlässigkeit und Qualität
22
Nutrifeed und DFE Pharma
Umsatz und Betriebsergebnis von Nutrifeed (Jungtierfutter)
entwickelten sich infolge der niedrigeren Verkaufspreise
und unter Druck stehenden Spannen rückläufig. Das
Volumen nahm zu, nicht zuletzt durch eine erfolgreiche
Partnerschaft mit Agrifirm und durch Zunahme des Exports.
Volumen und Betriebsergebnis von DFE Pharma
(Pharmalaktose) blieb gegenüber der ersten Jahreshälfte
2015 praktisch unverändert. Der Umsatz fiel infolge der
niedrigeren Verkaufspreise deutlich schlechter aus.
Zunahme der Kapazität
Seit dem Februar 2016 wurden am neuen Produktions-
standort von FrieslandCampina Ingredients in Borculo
große Mengen von Milchpulver produziert. Dies
war erforderlich, um die zunehmende Menge von
Mitgliedermilch verarbeiten zu können. Im zweiten
Halbjahr beginnen die Vorbereitungen für die Produktion
von Kindernahrungsingredienzen. Dazu müssen die
Produktionsverfahren höhere Standards erfüllen.
Schwerpunkte
In den letzten Jahren lag der Schwerpunkt in der
Produktion vor allem auf dem Kapazitätswachstum. Jetzt
liegt die Fokussierung auf der weiteren Verbesserung von
Lieferzuverlässigkeit, Qualität, Sicherheit und Effizienz.
Das im Jahr 2015 initiierte dreijährige Effizienzprogramm
am Produktionsstandort Beilen (Niederlande) verläuft
planmäßig. Im März 2016 wurde dieses Programm auch am
Produktionsstandort in Veghel (Niederlande) gestartet.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Erzielung von
Einsparungen durch eine Verbesserung der Auslastung
der Produktionslinien und eine Senkung des Material- und
Energieverbrauchs. Die damit verbundene Anpassung von
Arbeitsverfahren kann zur Folge haben, dass sich Aufgaben
und Verantwortlichkeiten von Mitarbeitern ändern und
die Zahl der Arbeitsplätze auf verschiedenen Niveaus der
Organisation verringert werden kann.
Neue eiweißreiche Zutat
FrieslandCampina Domo hat auf der Messe Vitafoods
2016 Domo Refit Micellar Casein Isolate eingeführt,
eine eiweißreiche Zutat, die für medizinische
Ernährungsgetränke verwendet werden kann.
Der hohe Eiweißanteil und die niedrige Viskosität
ermöglichen die Entwicklung kleinerer Portionen mit
gleich bleibendem Eiweißanteil. Durch den neutralen
Geschmack ist das Produkt für Patienten attraktiver,
was in Anbetracht des geringeren Appetits vieler
Patienten von Bedeutung ist.
23
Halbjahresbericht 2016 Royal FrieslandCampina N.V.
Verkürzte Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
In Millionen Euro Erstes Halbjahr 2016 Erstes Halbjahr 2015 1
Umsatzerlöse 5.522 5.645
Umsatzkosten -4.584 -4.651
Bruttoergebnis vom Umsatz 938 994
Aufwendungen für Werbung und Verkaufsförderung -266 -238
Veräußerungs- und allgemeine Verwaltungsaufwendungen -403 -396
Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge -14 -46
Betriebsergebnis 255 314
Finanzergebnis -25 -8
Ergebnis aus Joint Ventures und assoziierten Unternehmen, nach Abzug von Steuern 9 9
Ergebnis vor Steuern 239 315
Steuern -79 -123
Periodenüberschuss 160 192
Davon:
• den Inhabern von Mitgliederobligationen zuzurechnen 21 21
• dem Darlehensgeber der Genossenschaft zuzurechnen 5 5
• dem Anteilseigner der Gesellschaft zuzurechnen 91 126
• dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern der Gesellschaft zuzurechnen 117 152
• auf Minderheitsanteile entfallend 43 40
Periodenüberschuss 160 192
1 Die Darstellung der Vergleichszahlen für 2015 wurde in ein Umsatzkostenverfahren geändert.
24
Verkürzte Konzern-Gesamtergebnisrechnung
In Millionen Euro Erstes Halbjahr 2016 Erstes Halbjahr 2015
Periodenüberschuss 160 192
Posten, die in der Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert wurden oder werden können:Effektiver Anteil der Änderungen der Cashflow-Absicherungen nach Steuern 3 7
Währungsumrechnungsdifferenzen nach Steuern -26 39
Wertänderungen Finanzinstrumente zur Veräußerung verfügbar nach Steuern 3 -6
-20 40
Posten, die nie in der Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden:Neubewertung von Verbindlichkeiten (Vermögenswerten) aufgrund leistungsorientierter Pläne nach Steuern -58 17
-58 17
Erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge nach Steuern -78 57
Gesamtergebnis für den Zeitraum 82 249
Davon:
• dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern der Gesellschaft zuzurechnen 45 209
• auf Minderheitsanteile entfallend 37 40
25
Halbjahresbericht 2016 Royal FrieslandCampina N.V.
In Millionen Euro 30. Juni 2016 31. Dezember 2015
Aktiva
Sachanlagen 2.945 2.932
Immaterielle Vermögenswerte 1.385 1.384
Latente Ertragssteueransprüche 356 341
Leistungen an Arbeitnehmer 5 6
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 284 300
Langfristige Vermögenswerte 4.975 4.963
Vorräte 1.354 1.307
Forderungen 1.429 1.311
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 488 821
Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte 7 20
Kurzfristige Vermögenswerte 3.278 3.459
Summe der Aktiva 8.253 8.422
Eigenkapital
Grundkapital 370 370
Mitgliederobligationen 1.455 1.428
Darlehen der Genossenschaft 291 296
Gewinnrücklage und sonstige Rücklagen 762 738
Dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern der Gesellschaft zuzurechnender Anteil am Eigenkapital 2.878 2.832
Minderheitsanteile 248 261
Summe des Eigenkapitals 3.126 3.093
Verbindlichkeiten
Leistungen an Arbeitnehmer 571 528
Latente Ertragssteuerverbindlichkeiten 109 118
Verzinsliche Verbindlichkeiten 1.163 1.015
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 36 44
Langfristige Verbindlichkeiten 1.879 1.705
Verzinsliche Verbindlichkeiten 518 813
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 2.730 2.811
Kurzfristige Verbindlichkeiten 3.248 3.624
Summe der Verbindlichkeiten 5.127 5.329
Summe der Passiva 8.253 8.422
Verkürzte Konzernbilanz
26 In Millionen Euro Erstes Halbjahr 2016 Erstes Halbjahr 2015
Ergebnis vor Steuern 239 315Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 149 130
Änderungen Vorräte, Forderungen und Verbindlichkeiten -177 -44
Sonstige laufende Geschäftstätigkeit -46 -82
Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 165 319
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte -288 -275Desinvestitionen bei Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 3 5
Desinvestitionen bei Unternehmensteilen, einschließlich Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten 28
Erhaltene Tilgungen und gewährter Darlehen -4 7Akquisitionen, nach Abzug erworbener Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -1 -94
Investitionen in Wertpapiere -27
Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit -262 -384
Investitionen bei Minderheitsanteilen -183
An Minderheitsanteile ausgeschüttete Dividende -50 -43
Den Inhabern von Mitgliederobligationen gezahlte Zinsvergütung -36 -35
Erfassung verzinslicher Verbindlichkeiten 477 520
Tilgung von verzinslichen Verbindlichkeiten -752 -192
Abwicklung der Derivate -1 -3
Netto-Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -362 64
Netto-Cashflow -459 -1
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalentezum Anfang des Geschäftsjahres 1 718 606
Netto-Cashflow -459 -1
Kursdifferenz von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten -23 27Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Ende des Halbjahres 1 236 632
Verkürzte Konzernkapitalflussrechnung
1 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen zudem Kontokorrent bei Banken, das direkt kündbar und fester Bestandteil der Kassenführung von FrieslandCampina ist.
27
Halbjahresbericht 2016 Royal FrieslandCampina N.V.
In Millionen Euro Erstes Halbjahr 2016 Erstes Halbjahr 2015 Eigen-
kapital 1 Minderheits-
anteile SummeEigen-
kapital 1 Minderheits-
anteile Summe
Stand zu Anfang des Geschäftsjahres 2.832 261 3.093 2.587 236 2.823
Gesamtergebnis für den Zeitraum 45 37 82 209 40 249
Transaktionen mit Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern direkt in das Eigenkapital eingebracht:
• an Minderheitsanteile ausgeschüttete Dividende -50 -50 -43 -43
• dem Darlehensgeber der Genossenschaft gezahlte Zinsvergütung -9 -9 -9 -9
• den Inhabern von Mitgliederobligationen gezahlte Zinsvergütung -39 -39 -39 -39
• Pro-forma Ausgabe von Mitgliederobligationen-fest 49 49 75 75
Gesamtbetrag der Transaktionen mit Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern 1 -50 -49 27 -43 -16
Transaktionen bei Eigentumsanteilen an Tochterunternehmen: • Erwerb eines Minderheitsanteils an
einem Tochterunternehmen 35 35
• Transaktionen mit Inhabern von Minderheitsanteilen -176 -7 -183
Gesamtbetrag der Transaktionen bei Eigentumsanteilen an Tochterunternehmen -176 28 -148
Stand zum Ende des Halbjahres 2.878 248 3.126 2.647 261 2.908
Verkürzte Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
1 Dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern der Gesellschaft zuzurechnender Anteil am Eigenkapital.
28 Allgemeines
Royal FrieslandCampina N.V. hat seinen satzungsmäßigen
Sitz in Amersfoort, Niederlande. Die Adresse ist:
Stationsplein 4, 3818 LE Amersfoort. Der konsolidierte
Halbjahresbericht für die ersten sechs Monate, endend
am 30. Juni 2016 umfasst Royal FrieslandCampina N.V.
und dessen Tochterunternehmen (gemeinsam als
FrieslandCampina bezeichnet).
Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. („Genossenschaft“)
hält sämtliche Anteile an Royal FrieslandCampina N.V.
Die in diesem Bericht enthaltenen Halbjahreszahlen wurden
keiner Abschlussprüfung unterzogen.
Grundsätze für die Erstellung
Übereinstimmungserklärung
Dieser Halbjahresbericht wurde im Einklang mit der IAS 34
„Zwischenberichterstattung“ erstellt. Dieser Halbjahres-
bericht ist in Verbindung mit dem Jahresabschluss 2015
zu lesen, der in Übereinstimmung mit den International
Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt wurde,
soweit diese von der Europäischen Union angenommen
wurden, und gemäß Titel 9 Buch 2 des niederländischen
Bürgerlichen Gesetzbuchs (BW), sofern zutreffend.
Bei diesem konsolidierten Halbjahresbericht wurden
die gleichen Grundsätze bezüglich Bewertung,
Ergebnisermittlung und Berechnungsverfahren verwendet
wie beim Jahresabschluss 2015.
Im Jahr 2016 finden verschiedene Änderungen erstmals
Anwendung. Diese Änderungen wirken sich jedoch nicht auf
den Konzernabschluss von FrieslandCampina aus.
Änderung der Darstellung
Ende 2015 hat FrieslandCampina seine Darstellung
der Gewinn- und Verlustrechnung von einem
Gesamtkostenverfahren in ein Umsatzkostenverfahren
geändert. Diese Darstellung verschafft mehr Aufschluss
über die Umsatzgruppen von FrieslandCampina
und passt zu der Art und Weise der Beurteilung der
Ergebnisse durch das Management. Die Darstellung der
Vergleichshalbjahreszahlen wurde geändert.
Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen
Die Erstellung des Konzernhalbjahresabschlusses erfordert,
dass das Management Ermessensentscheidungen,
Schätzungen und Annahmen vornimmt, welche die
Anwendung der Grundsätze sowie die dargestellten
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie Erträge und
Aufwendungen beeinflussen. Die tatsächlichen Ergebnisse
können von diesen Schätzungen abweichen.
Die Schätzungen und zugrunde liegenden Annahmen
werden fortlaufend beurteilt. Eine Übersicht der wichtigsten
Annahmen und Schätzungen finden Sie im Jahresabschluss
2015. Im ersten Halbjahr 2016 haben sich in diesem Rahmen
keine entscheidenden Änderungen ergeben als in diesem
Halbjahresbericht offenbart.
Im Halbjahresbericht wird der Leistungszuschlag pro
forma angesetzt, einschließlich die Pro-forma Ausgabe von
Mitgliederobligationen-fest.
Konsolidierungskreis
Am 20. Mai 2016 erhielt FrieslandCampina durch den Erwerb
der restlichen Anteile (51 %) die vollständige Beherrschung
über die Aktivitäten der FKS Frischkonzept Service GmbH
(„FKS“). Daher wurde dieses Unternehmen vollkonsolidiert.
Darüber hinaus hat FrieslandCampina am 11. April 2016 die
49 % der Anteile an der Sahnemolkerei Hubert Wiesehoff
GmbH verkauft. Ab dem Zeitpunkt des Verlusts der
diesbezüglichen Beherrschung wurden die Vermögenswerte
und Verbindlichkeiten des Tochterunternehmens nicht
länger in der Bilanz angesetzt.
Für die weiteren Konsolidierungsgrundsätze wird auf den
Konzernabschluss 2015 verwiesen.
Finanz-Risikomanagement
Die wichtigsten Ziele und Verfahren des Finanz-
Risikomanagements bei FrieslandCampina entsprechen
den Zielen und Verfahren, die im Konzernabschluss 2015
präsentiert wurden.
Saisonale Einflüsse
Der Vergleich eines ersten Halbjahres mit einem zweiten
Halbjahr lässt kein signifikantes saisonales Muster
erkennen.
Segmentierung
Seit 2016 enthält die Erläuterung keine Informationen mehr
über die Segmente.
Erläuterung zum verkürzten KonzernhalbjahresabschlussIn Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben
29
Halbjahresbericht 2016 Royal FrieslandCampina N.V.
Akquisitionen
Akquisition 2016
Übernahme der FKS Frischkonzept Service GmbH
Am 20. Mai 2016 erhielt FrieslandCampina durch den Erwerb der restlichen Anteile (51 %) für 1 Million EUR die vollständige
Beherrschung über die Aktivitäten der FKS Frischkonzept Service GmbH („FKS“). Die Aktivitäten von FKS bestehen aus dem
Verkauf von Frischeprodukten an Einzelhändler in Deutschland.
Der beizulegende Zeitwert der übernommenen Vermögenswerte beläuft sich auf 8 Millionen EUR. Der beizulegende
Zeitwert erworbener Verbindlichkeiten beläuft sich auf 6 Millionen EUR.
Akquisitionen 2015
Übernahme von Vertriebsaktivitäten der Anika Group
Die Kaufpreisallokation in Bezug auf die Übernahme von Vertriebsaktivitäten der Anika Group wurde zum Ultimo Juni 2016
abgeschlossen. Die definitive Kaufpreisallokation hat zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts der erworbenen
immateriellen Vermögenswerte und des angesetzten Geschäfts- und Firmenwerts geführt.
Die endgültig vereinbarte Übernahmevergütung wurde um 2 Millionen EUR verringert, weil die Einschätzung des
beizulegenden Zeitwerts der bedingten Gegenleistung zum Übernahmedatum um 2 Millionen EUR verringert wurde.
Die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte und der übernommenen Verbindlichkeiten, die zum
Erwerbszeitpunkt anerkannt wurden, sind Folgende:
Immaterielle Vermögenswerte 22
Vorräte 4
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögenswerte 4
Summe netto identifizierbarer Vermögenswerte und Verbindlichkeiten 30
Geschäfts- oder Firmenwert wird wie folgt als Ergebnis der Akquisition angesetzt:
Beizulegender Zeitwert der vereinbarten Vergütung 38
Beizulegender Zeitwert der identifizierbaren Vermögenswerte und Verbindlichkeiten -30
Geschäfts- oder Firmenwert 8
Fabrelac
Die Kaufpreisallokation in Bezug auf die Übernahme der Commex International S.A. und deren Tochtergesellschaften
Fabrelac B.V.B.A. (in FrieslandCampina Bree B.V.B.A. umbenannt) und PCK&K Invest B.V.B.A. (zusammen „Fabrelac“) wurde
zum Ultimo Juni 2016 abgeschlossen. Die definitive Kaufpreisallokation hat zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts
der erworbenen Sachanlagen und des angesetzten Geschäfts- und Firmenwerts geführt.
Die Übernahmesumme belief sich auf 13 Millionen EUR. Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Vermögenswerte wurde
auf 29 Millionen EUR, einschließlich 1 Million EUR akquirierter Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente festgesetzt.
Der beizulegende Zeitwert übernommener Verbindlichkeiten beläuft sich auf 23 Millionen EUR. Der entstandene Geschäfts-
oder Firmenwert in Höhe von 7 Millionen EUR ist hauptsächlich den Synergieeffekten zuzurechnen, die voraussichtlich bei
der Integration von Fabrelac in die Business Group Cheese, Butter & Milkpowder erzielt werden. Aus diesem Grunde wurde
der Geschäfts- oder Firmenwert dieser Business Group zugeordnet.
Diese Übernahme ist nicht von wesentlicher Bedeutung für FrieslandCampina im Rahmen der Erläuterungspflichten für
IFRS 3 Unternehmenszusammen schlüsse.
30 Betriebliche Aufwendungen
In den Umsatzkosten ist die Vergütung der Mitglied-Milchviehhalter für die Milch in Höhe von 1.699 Millionen EUR enthalten
(erstes Halbjahr 2015: 1.800 Millionen EUR).
Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge
Das Buchergebnis aus dem Verkauf des Anteils von 49 % an der Sahnemolkerei Hubert Wiesehoff GmbH und die Veräußerung
von kommerzielle „vending“-aktivitäten wurde unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen aufgeführt.
Im ersten Halbjahr 2016 wurden in den Niederlanden Restrukturierungen für die Standorte in Veghel und Lochem
angekündigt. In Deutschland wurde für den Standort Heilbronn eine Restrukturierung angekündigt. Hierfür wurden
Restrukturierungsrücklagen gebildet, die sich überwiegend auf Abfindungen und Zusatzkosten beziehen. Die Streichung
von Arbeitsplätzen an diesen Standorten ist die Folge von Effizienzmaßnahmen. Durch diese Restrukturierungen wird eine
bessere Nutzung der Produktionskapazität und eine Verringerung des Verbrauchs von Material und Energie angestrebt.
Zu diesem Zweck wurde in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen im ersten Halbjahr 2016 ein Betrag
von 7 Millionen EUR erfasst. Da mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als erwartet bei FrieslandCampina intern versetzt
werden konnten, wurde darüber hinaus ein aus den Restrukturierungsrücklagen frei gewordener Betrag in Höhe von
6 Millionen EUR aufgenommen.
Finanzergebnis
In das Finanzergebnis wurde im ersten Halbjahr 2016 ein negatives Kursergebnis von 7 Millionen EUR bei Forderungen
und Verbindlichkeiten in Fremdwährung aufgenommen. Im ersten Halbjahr 2015 war dies ein positives Kursergebnis in
Höhe von 13 Millionen EUR.
Steuern
Die Steuerbelastung in der ersten Jahreshälfte 2016 ist in Höhe von 33 % (ersten Jahreshälfte 2015: 39 %), insbesondere
die Folge einer Änderung bezüglich Einschätzungen der Vorjahre.
Sachanlagen
Die Entwicklung der Bilanzposition Sachanlagen stellt sich im ersten Halbjahr 2016 wie folgt dar:
Buchwert zu Anfang des Geschäftsjahres 2.932
Mittels Veräußerung eines Unternehmensbereichs abgestoßen -12
Investitionen 187
Desinvestitionen -2
Währungsumrechnungsdifferenzen -28
Umgliederungen -1
Abschreibungen -127
Wertminderungen -4
Buchwert zum 30. Juni 2016 2.945
Die Investitionen in Höhe von 187 Millionen EUR beziehen sich überwiegend auf die Erweiterung der Produktionskapazität
und Ersatzinvestitionen in den Niederlanden (erstes Halbjahr 2015: 199 Millionen EUR).
Immaterielle Vermögenswerte
Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte stellt sich im ersten Halbjahr 2016 wie folgt dar:
Buchwert zu Anfang des Geschäftsjahres 1.384
Per Akquisition erworben 6
Mittels Veräußerung eines Unternehmensbereichs abgestoßen -1
Investitionen 28
Umgliederungen 1
Währungsumrechnungsdifferenzen -8
Desinvestitionen -3
Abschreibungen -22
Buchwert zum 30. Juni 2016 1.385
31
Halbjahresbericht 2016 Royal FrieslandCampina N.V.
FrieslandCampina hat 2010 mit einem weltweiten IKT-Standardisierungsprogramm begonnen. Der diesbezügliche
Buchwert betrug zum 30. Juni 2016 145 Millionen EUR. In der ersten Jahreshälfte 2016 wurde dafür ein Betrag von
19 Millionen EUR aktiviert und 9 Millionen EUR wurden abgeschrieben. Im Jahr 2012 wurde das System von den ersten
Konzernunternehmen in Betrieb genommen und danach wurde die Einführung auf weitere Konzernunternehmen
ausgeweitet. Die Implementierung in die übrigen Konzernunternehmen wird einige Jahre in Anspruch nehmen, der
Abschluss des Programms ist für 2018 vorgesehen.
Werthaltigkeitstest
FrieslandCampina führt den Werthaltigkeitstest für Geschäfts- oder Firmenwert jährlich im zweiten Quartal durch, und zu
einem anderen Zeitpunkt, wenn Hinweise auf eine Wertminderung in Bezug auf die Geschäfts- oder Firmenwerts bestehen.
Die Geschäfts- oder Firmenwerte wirden auf Ebene der Business Group verfolgt und überprüft. Beim Werthaltigkeitstest für
Geschäfts- oder Firmenwerte wird der erzielbare Betrag, also der Nutzungswert, je Business Group berechnet.
Die Managementstruktur und die Berichterstattung an das Executive Board wurden zum 1. Januar 2016 geändert. Die
Tätigkeiten in Bezug auf Verbraucherprodukte Asien wurden auf die Business Group „Consumer Products China“ und
die Business Group „Consumer Products Asia“ aufgeteilt. Aufgrund der geänderten Managementstruktur wurde eine
Neuverteilung der Geschäfts- oder Firmenwerte in Asien vorgenommen. Infolge des Erwerbs der Beherrschung durch
Übernahme eines Anteils von 50 % an der China Huishan Dairy Investments (Hong Kong) Ltd. entstanden im Jahr 2015
Geschäfts- oder Firmenwerte. Da sich diese unlängst erfolgte Akquisition auf Tätigkeiten in China bezieht, wurden diese
Geschäfts- oder Firmenwerte „Consumer Products China“ zugeordnet. Die restlichen Geschäfts- oder Firmenwerte wurden
aufgrund deren relativen Werts „Consumer Products Asia“ bzw. „Consumer Products China“ zugeordnet.
Der Geschäfts- oder Firmenwert wurde wie folgt den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, wobei die Zahlen
für 2016 auf Basis dieser Änderung der Managementstruktur dargestellt werden:
30. Juni 2016 31. Dezember 2015
Consumer Products EMEA 563 566
Consumer Products Asia 109 223
Consumer Products China 109
Cheese, Butter & Milkpowder 33 33
Ingredients 162 162
976 984
Die wichtigsten Annahmen, die für die Berechnung des Nutzungswertes pro Business Group berücksichtigt werden, sind in
nachstehender Tabelle erfasst:
% % %
Wachstum EndwertDurchschnittliche Wachstumsrate
der Bruttogewinnspanne Abzinsungssatz vor Steuern
2016 2015 2016 2015 2016 2015
Consumer Products EMEA 2,5 4,0 4 0 10 12
Consumer Products Asia 3,0 3,0 3 6 8 8
Consumer Products China 3,0 16 8
Cheese, Butter & Milkpowder 1,0 1,5 11 13 8 8
Ingredients 1,0 1,5 10 4 7 7
Der durchschnittlichen Wachstumsrate der Bruttogewinnspanne je Business Group in den Mehrjahresplänen bis 2020
basieren auf Erfahrungen aus der Vergangenheit, auf spezifische Erwartungen hinsichtlich der näheren Zukunft und auf
marktübliche Wachstumsraten zugrunde. Die Zunahmen hängen insbesondere mit dem erwarteten Umsatzwachstum
und den Effizienzverbesserungen zusammen. Die Abzinsungssätze für alle Business Groups basieren auf im Markt
wahrnehmbaren Daten und wurden vor Steuern ermittelt.
32 Die Nutzungswerte der Business Groups wurden auf Grundlage des Budgets 2016 und der Mehrjahrespläne bis
einschließlich 2020 bestimmt. Zudem wird die Vergütung für die genossenschaftliche Funktion berücksichtigt, die die
Business Group Cheese, Butter & Milkpowder bei der Verarbeitung der Mitgliedermilch und insbesondere Fett innehat.
Diese Vergütung der anderen Business Groups dient zur Deckung des Verlusts der Verarbeitung von Mitgliedermilch zu
Basis-Molkereiprodukten, welchen Cheese, Butter & Milkpowder realisiert, weil alle von Mitglied-Milchviehhaltern gelieferte
Milch abgenommen werden muss. Für den Zeitraum nach 2020 wurde eine Wachstumsrate angewendet, die den erwarteten
langfristigen Inflationsraten entspricht, wie marktüblich, und die auf die voraussichtliche Inflation für Staatsanleihen
begrenzt wurde.
Das Ergebnis des Werthaltigkeitstests für die Geschäfts- oder Firmenwerte der Business Groups Consumer Products
EMEA, Consumer Products Asia, Consumer Products China, Cheese, Butter & Milkpowder und Ingredients besagt, dass die
Nutzungswerte die Buchwerte der Business Groups übersteigen. Eine angemessene Anpassung der Annahmen führt in
diesen Fällen nicht zu niedrigen Nutzungswerten als den Buchwerten dieser Business Groups.
Vorräte
Vom Vorrat an Fertigerzeugnissen und Handelswaren wurden 136 Millionen EUR zum niedrigeren Nettoveräußerungswert
bewertet (Ende 2015: EUR 178 Millionen). Die Gesamtabwertung auf den Nettoveräußerungswert für den Vorrat an in die
Bilanz zum 30. Juni 2016 aufgenommenen Fertigerzeugnissen und Handelswaren betrug 21 Millionen EUR (31. Dezember
2015: 32 Millionen EUR).
Verzinsliche Verbindlichkeiten
Im ersten Halbjahr 2016 hat FrieslandCampina „Green Schuldscheine“ im Wert von 300 Millionen EUR ausgegeben, die aus
vier Tranchen mit festen Zinssätzen bestehen. Die Laufzeiten variieren zwischen 5 und 10 Jahren. Diese Schuldscheine
wurden unter den langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten aufgeführt, wobei Kosten für die Ausgabe der Schuldscheine
aktiviert wurden und über die Laufzeit amortisiert werden.
Im Juni 2016 hat FrieslandCampina für maximal 150 Millionen EUR einen Vertrag über ein Darlehen bei der Europäischen
Investitionsbank (EIB) geschlossen. Dieses Darlehen soll für die Forschung und Entwicklung in Bezug auf neue Produkte
verwendet werden. Die Laufzeit dieses Darlehens beträgt 7 oder 10 Jahre und die Laufzeit beginnt ab dem Zeitpunkt,
zu dem FrieslandCampina dieses Darlehen in Anspruch nimmt. Zu dem Zeitpunkt wird auch der Zinssatz festgelegt und
die aktivierten Abschlusskosten werden über die Laufzeit amortisiert. Am 30. Juni 2016 hat FrieslandCampina noch kein
Darlehen bei der EIB aufgenommen.
FrieslandCampina hat im Jahr 2014 eine Kreditfazilität in Höhe von 1,5 Milliarden EUR mit einer Laufzeit von 5 Jahren
abgeschlossen. Im Jahr 2015 wurde die Laufzeit bis April 2020 verlängert. In der ersten Jahreshälfte 2016 wurde diese
Kreditfazilität (zu den gleichen Bedingungen) bis April 2021 um ein Jahr verlängert.
Die Begebung von sogenannten grünen Schuldscheinen und das Festlegen der Zinsen für variable Darlehen im ersten
Halbjahr trugen unter anderem dazu bei, dass der Prozentsatz des durch einen festen Zinssatz gekennzeichneten oder
mittels Sicherungsbeziehung abgedeckten Darlehensportfolios von 42 % auf 71 % gestiegen ist.
Finanzinstrumente
Klassifizierungen und beizulegende Zeitwerte
Der in der Konzernbilanz erfasste Buchwert finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wird in nachstehender
Tabelle per Bewertungsmethode dargestellt, ebenso wie Finanzinstrumente die zum beizulegenden Zeitwert angesetzt
wurden, oder deren Buchwert vom beizulegenden Zeitwert abweicht. Dabei ist der beizulegende Zeitwert der Betrag, der
empfangen oder gezahlt worden wäre, wenn die Forderungen bzw. Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag erfüllt worden
wären, ohne weitere Verbindlichkeiten. Die unterschiedlichen Stufen der Eingabedaten zur Ermittlung des beizulegenden
Zeitwerts sind wie folgt definiert:
33
Halbjahresbericht 2016 Royal FrieslandCampina N.V.
Stufe 1: notierte Marktpreise (unbereinigt) an aktiven Märkten für identischen Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten.
Stufe 2: Daten, bei denen es sich um andere als die unter Stufe 1 fallenden notierten Marktpreise handelt und die beim
Vermögenswert oder der Verbindlichkeit beobachtbar sind, entweder direkt (in Form von Preisen) oder indirekt
(von Preisen abgeleitet).
Stufe 3: Daten für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen (nicht
beobachtbare Daten), wobei diese Daten eine signifikante Auswirkung auf das Ergebnis haben.
30. Juni 2016
Zum beizu-legenden Zeitwert
angesetzt
Beizu-legender Zeitwert
– Sicherungs- instrumente
Zur Ver-äußerung verfügbar
Kredite und Forderungen
Sonstige finanzielle
Verbindlich-keiten
Summe der Buchwerte Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3
Summe beizule-gender
Zeitwert
Finanzielle Vermögenswerte nicht zum beizulegenden Zeitwert angesetzt
Vergebene Darlehen - fester Zinssatz 14 14 15 15
Vergebene Darlehen - variabler Zinssatz 12 12
Langfristige Forderungen 4 4
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen 1.366 1.366
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 488 488
1.884 1.884
Finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert angesetzt
Sicherungsderivate 60 60 60 60
Wertpapiere 84 84 83 1 84
60 84 144
Finanzielle Verbindlichkeiten nicht zum beizulegenden Zeitwert angesetztLangfristige verzinsliche Verbindlichkeiten – fester Zinssatz 868 868 897 897
Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten – variabler Zinssatz 295 295 298 298
Kurzfristiger Teil der langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten – fester Zinssatz
81 81 84 84
Kurzfristiger Teil der langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten – variabler Zinssatz
27 27
Kurzfristige Darlehen 158 158
Kontokorrent bei Bankinstituten 252 252
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten
2.494 2.494
4.175 4.175
Finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert angesetzt
Sicherungsderivate 9 9 9 9
Verbindlichkeit bezüglich Put-Option 2 2 2 2
Bedingte Gegenleistungen 17 17 17 17
19 9 28
Für die Berechnung des beizulegenden Zeitwertes dieser verzinslichen Verbindlichkeiten mit festem Zinssatz wurde ein
durchschnittlicher gewichteter Zinssatz in Höhe von 2,74 % (Ende 2015: 3,80 %) verwendet. Der beizulegende Zeitwert des
vergebenen festverzinslichen Darlehens wurde mit einem Durchschnittszinssatz von 2,77 % (Ende 2015: 2,72 %) festgelegt.
34 Wertpapiere
Im Jahr 2015 wurde ein Anteil von 1,1 % an der China Huishan Dairy Holdings Company Ltd. erworben. Darüber hinaus
besitzt FrieslandCampina einen Anteil von 9,99 % an der Synlait Milk Ltd. Diese Anteile wurden als sonstige finanzielle
Vermögenswerte eingestuft. Hinsichtlich der Bewertung wurde Stufe 1 als Bewertungsmethode gehandhabt und dabei
wurden die Börsennotierungen als Grundlage für die Bewertung verwendet.
FrieslandCampina hält mehrere Anteile an nicht börsennotierten Unternehmen, die als sonstige finanzielle Vermögenswerte
eingestuft wurden. Die beizulegenden Zeitwerte dieser Anteile wurden vom Eigenkapitalwert der Dritten abgeleitet. Diese
Bewertungsmethode ist als Stufe 3 eingestuft.
Sicherungsderivate
Die Sicherungsderivate wurden als Bewertungsmethode Stufe 2 eingestuft. Der beizulegende Zeitwert der Devisentermin-
geschäfte wird mittels Vergleich mit den aktuellen Terminkursen für Geschäfte mit gleichen Restlaufzeiten berechnet. Der
beizulegende Zeitwert von Zinsswaps wird anhand des Barwertes auf Grundlage aktueller Marktdaten ermittelt.
Bedingte Gegenleistungen
Der beizulegende Zeitwert der bedingten Gegenleistung bezüglich der Akquisition eines Konzernunternehmens wurde
auf Grundlage einer Einschätzung der zu erwartenden Bezahlung festgestellt. Die endgültige Abrechnung wird zurzeit
abgewickelt.
Zudem wurde eine bedingte Gegenleistung aufgrund der Akquisition von Vertriebsaktivitäten der Anika Group abgegeben.
Diese bedingte Gegenleistung wird auf der Grundlage des Barwertes der erwarteten Zahlung bewertet, die unter anderem
von Wechselkursentwicklungen des russischen Rubels und externen Marktentwicklungen abhängt.
Diese Bewertungsmethoden wurden als Stufe 3 eingestuft.
Verbindlichkeit bezüglich Put-Option
FrieslandCampina hat dem Mitinhaber eines Konzernunternehmens eine Put-Option eingeräumt. Der beizulegende Zeitwert
wurde auf den Barwert des voraussichtlichen Ausübungspreises festgesetzt, sofern die eingeräumte Put-Option ausgeübt
wird. Die Bewertungsmethode für diese Verbindlichkeit wurde als Stufe 3 eingestuft.
Die Put-Option bezüglich der Sahnemolkerei Hubert Wiesehoff GmbH wurde infolge der Veräußerung des Anteils von 49 %
an diesem Unternehmen in der ersten Jahreshälfte 2016 abgewickelt.
Änderungen und Transfers
Im ersten Halbjahr 2016 ergaben sich folgende Änderungen bei den Finanzinstrumenten, die als Stufe 3 eingestuft werden:
2016
Bedingte
GegenleistungenVerbindlichkeit
bzgl. Put-Optionen Wertpapiere
Buchwert zu Anfang des Geschäftsjahres 20 6 1
Änderung der Kaufpreisallokation -3
Mittels Veräußerung eines Unternehmensbereichs abgestoßen -4
Buchwert zum 30. Juni 2016 17 2 1
Im ersten Halbjahr 2016 gab es keine Übertragungen von oder auf Stufe 1, 2 oder 3.
35
Halbjahresbericht 2016 Royal FrieslandCampina N.V.
Nicht in die Bilanz aufgenommene Verbindlichkeiten
Die nicht in die Bilanz aufgenommenen Verbindlichkeiten weichen nicht wesentlich ab von den nicht in die Bilanz
aufgenommenen Verbindlichkeiten im Jahresabschluss 2015.
Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen
Bezüglich der Art der Information über nahestehende Unternehmen und Personen erfolgte gegenüber dem
Jahresabschluss 2015 keine Änderung und der Umfang weicht nicht wesentlich davon ab.
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Im Juli 2016 hat FrieslandCampina in Zusammenarbeit mit der International Finance Corporation (IFC), der Weltbank und
der niederländischen Entwicklungsbank FMO einen Vertrag mit der Engro Corporation über den Kauf von Geschäftsanteilen
zum Erwerb von 51 % der Anteile an deren Tochtergesellschaft Engro Foods Limited geschlossen. Die Engro Corporation
besitzt etwa 87 % des gesamten Stammkapitals von Engro Foods, die übrigen 13 % sind an der Pakistan Stock Exchange
(PSX) notiert. Mit dem Erwerb des Unternehmens erreicht FrieslandCampina eine Stellung in Zentralasien. Engro Foods
hat eine führende Stellung im H-Milch-Segment Pakistans einschließlich des Spezialsegments für Teeweißer aufgebaut.
Das Unternehmen beschäftigt etwa 1.600 Personen und hat einen Jahresumsatz von etwa 450 Millionen EUR. Der Erwerb
erfolgt vorbehaltlich der Genehmigung der Kartellbehörden und anderen zuständigen Behörden.
Die Struktur der Transaktion wird den Erwerb eines Anteils von 51 % an Engro Foods beinhalten. Dieser Erwerb wird durch
eine von FrieslandCampina beherrschte niederländische juristische Person erfolgen. Nach Abschluss der Transaktion wird
FrieslandCampina etwa 80 % dieser niederländischen juristischen Person besitzen und die IFC und die FMO werden die
übrigen Anteile erhalten. Abhängig von der Endabrechnung belaufen sich die geschätzten Gesamtkosten für den Erwerb
der 51 % der Anteile auf 420 Millionen EUR. Durch den Erwerb der Anteile wird FrieslandCampina entscheidenden Einfluss
auf Engro Foods erhalten. Engro Corporation, der aktuelle Hauptanteilseigner von Engro Foods, wird auch weiterhin
Anteilseigner und bedeutsamer Partner von Engro Foods sein.
Amersfoort (Niederlande), den 26. August 2016
Täglich versorgt Royal FrieslandCampina Millionen
von Verbrauchern auf der ganzen Welt mit
Molkereiprodukten mit wertvollen Nährstoffen aus
Milch. Mit einem Jahresumsatz von 11,3 Milliarden
Euro gehört FrieslandCampina zu den größten
Molkereiunternehmen der Welt.
FrieslandCampina produziert und verkauft
Verbraucherprodukte wie Milchgetränke,
Kindernahrung, Käse und Desserts in zahlreichen
europäischen Ländern, in Asien und in Afrika
über eigene Tochtergesellschaften. Zudem
werden aus den Niederlanden weltweit Molkerei-
produkte exportiert. Darüber hinaus werden
professionelle Abnehmer mit Produkten beliefert,
beispielsweise Backgewerbe und Gastronomie
in Westeuropa mit Sahne- und Butterprodukten.
FrieslandCampina verkauft weltweit Ingredienzen
und Halbfabrikate für Hersteller von
Kindernahrung, die Nahrungsmittel industrie und
den pharmazeutischen Sektor.
FrieslandCampina hat Niederlassungen in
32 Ländern mit gut 22.000 Mitarbeitern. Die
Produkte von FrieslandCampina erreichen mehr als
100 Länder. Das Central Office des Unternehmens
befindet sich in Amersfoort in den Niederlanden.
Die Aktivitäten von FrieslandCampina sind in
fünf marktbezogene Business Groups gegliedert:
Consumer Products Europe, Middle East & Africa;
Consumer Products Asia; Consumer Products
China; Cheese, Butter & Milkpowder und
Ingredients.
Das Unternehmen ist vollständig in Händen
der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.,
die mit 19.000 Mitglied-Milchviehhaltern in den
Niederlanden, Deutschland und Belgien eine der
größten Molkereigenossenschaften der Welt ist.
Royal FrieslandCampina N.V.
Stationsplein 4
3818 LE Amersfoort
Niederlande
T +31 33 713 3333
www.frieslandcampina.com