hbsw.olzoaumrkhtce€¦ · werkzeuge 34 werkzeuge ... holz-komponenten für den konstruktiven...
TRANSCRIPT
holzBaumarktschweizMAGAZIN FÜR HOLZBAU I ARCHITEKTUR I INNENAUSBAU I SCHREINERHANDWERK
hbs Nr. 5 September / Oktober 2016 www.holzbaumarktschweiz.ch
HolzwirtschaftWeiterhin getrennte Preisempfehlungen
HolzbauErstes Holz-Hochhaus der Schweiz
SanierungWarme Holzfassade …
Ein Tag im Leben von …… Christian Steindl, Sales-Manager bei CAD+T Consulting Gmbh
WerkzeugeLeitz: Innovation, Qualität und Effizienz als Wesensmerkmale
MessevorschauHolz 2016 in Basel
Gesundes Holz für gesundes BauenBeste Qualität – vom Service bis zum Holzprodukt.
Dahinden Sägewerk AGSägewerk und Holzhandlung CH-6016 Hellbühl
Tel. +41 (0)41 469 70 80
100% Schweizer Holz
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EntdEckEn SiE unSErE neuen oberflächen und innovationen
Holz in Bestform • Wood at its best
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Liebe Leserin, lieber Leser
Holz wird gemäss Wikipedia im allgemeinen Sprachgebrauch als das harte Gewebe
der Sprossachsen (Stamm, Äste und Zweige) von Bäumen und Sträuchern bezeich-
net. Botanisch wird Holz als das vom Kambium erzeugte sekundäre Xylem der
Samenpflanzen definiert. Kulturhistorisch gesehen zählen Gehölze wohl zu den
ältesten genutzten Pflanzen. Als vielseitiger, insbesondere aber nachwachsender
Rohstoff ist Holz bis heute eines der wichtigsten Pflanzenprodukte als Rohstoff für
die Weiterverarbeitung und auch ein regenerativer Energieträger. Gegenstände
und Bauwerke aus Holz sowie die Holzwirtschaft waren und sind ein Teil der
menschlichen Zivilisation und Kulturgeschichte.
Keine Frage: Holz ist ein idealer Baustoff. Die Kunst, aus Bauholz ganze Häuser zu
errichten, war schon im 12. Jahrhundert bekannt. Zwar sind im Laufe der Zeit mit
Stahl und Kunststoffen viele andere Baustoffe hinzugekommen. Doch bis heute ist
Holz in etlichen Bereichen unschlagbar.
Nun, freuen wir uns auf die kommende HOLZ-Messe — dem einmaligen Branchen-
treff! Wir vom Messeteam in Basel haben viel unternommen, um Ihnen, geschätzte
Leserinnen und Leser, werte Messebesucher und Messebesucherinnen, gemein-
sam mit dem Messebeirat, Ausstellern und allen Partnern, eine interessante, infor-
mative und mit vielen spannenden Veranstaltungen und Referaten angereicherte
Ausstellung zu organisieren. Wir sind davon überzeugt, dass uns dies sehr gelun-
gen ist.
Weitere Informationen über die HOLZ 2016 (11.—15. Oktober) sowie eine Übersicht
über alle Veranstaltungen sehen Sie unter: www.holz.ch. Weiterführende Informa-
tionen finden Sie auch in dieser Ausgabe von «holzBaumarktschweiz».
Über Ihren Besuch in Basel freuen wir uns sehr und wünschen Ihnen eine interes-
sante und impulsgebende HOLZ-Messe!
LIGNATUR dämmt mit silence12 tiefe Töne
trägt über grosse Spannweiten
widersteht Brandeinwirkungen mitFeuerwiderstand REI60
überzeugt das Auge mit sichtbaren Holzoberflächen
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eignet sich für die MINERGIE-ECO-Bauweise
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Die Bässe im Griff!
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Gasteditorial
Theresia Saner, Messeleitung
HOLZ 2016 Basel
hbs | Inhalt
4 | holzBaumarktschweiz 05/2016
holzBaumarkt-Welt
6 Geschäftsführerwechsel bei Lignotrend
6 Kriens: Der neue Werkhof setzt auf Schweizer …
7 Saubere Luft in Cham
7 Jetzt in den jungen Wald investieren
Holzwirtschaft
8 Weiterhin getrennte Preisempfehlungen, …
Holzenergie
9 1000 Container Feinstaub weniger in der Luft
Holzbau
10 Erstes Holz-Hochhaus der Schweiz in Risch- …
12 Die Königin der Berge heisst Sie willkommen
Auslandsreportage
14 Mega-Röhre aus Holz
16 Fichtenschloss: Freiheit über den Baumwipfeln
Brückenbau
18 Zeitgemässer Holzbrückenbau punktet mit …
Holzbearbeitungsmaschinen
20 Krüsi AG: Weltneuheit «Maschinencenter MC 15» …
Ein Tag im Leben von …
22 Christian Steindl — Ein Mann der Praxis mit …
Sanierung
24 Warme Holzfassade statt kalter Waschbeton- …
25 Altholzcharakter — Ideal für die Sanierung
26 Ein brandneuer Schmelzofen
Messevorschau
56 Holz 2016 Basel: Clevere Lösungen für die Branche
57 Ausstellervorberichte zur Holz 2016
74 Die Zukunft des Bauens auf 180 000 m2 Fläche
Verband Holzbau Schweiz
76 Impulstag Holz im Zeichen der Zukunft und …
Unternehmen
78 Josef Lehmann Holzbau AG: Dem Fortschritt …
80 Zaugg AG Rohrbach: Zum 80-Jahr-Jubiläum …
Event
81 Kuratle & Jaecker AG: Einweihungsfeier HIT- …
82 Mit Kunden zum traditionellen Schwingfest
83 Faszination für das Holz verbindet
Aus-/Weiterbildung
84 Holz 2016 in Basel — Die Chance!
86 Schweizer Holz hautnah erleben
Produkte/Service
87 Produkteservice
88 Spezialisten
90 Vorschau
90 Impressum
Zum Titelbild:Leitz GmbH & Co. KG, Riedau (A).
Fenster und Türen
28 Der neue Türkomfort — mit «Aha-Effekt»
29 Baulicher Brandschutz mit Nassraumeignung …
31 Vorbildlicher Kindergarten in Passivhausbauweise
Werkzeuge
34 Leitz Werkzeuge: Innovation, Qualität und …
38 SKF Hochgenauigkeits-Schrägkugellager …
Klebstoffe
40 Jowat — Weltweit erstes ungefülltes PUR- …
Lagertechnik
42 Ohra AG: Lagerung mit System und optimaler …
Vakuumtechnik
44 Türen heben leicht gemacht
Krantechnik
47 Stirnimann setzt einen neuen Massstab für …
48 Eine optimale Kranlösung für rationelles …
Stapler
50 Maximum-Geländestapler bei Eisenring Lyss AG
Wertschutzräume
51 Wertschutzräume: Sicherheit für Dokumente …
Messerückschau
52 Holz-Leitmesse verleiht Branche leichten …
Interview
55 Theresia Saner, Messeleiterin Holz 2016 in Basel …
hbs | Inhalt
Zukunftsorientierte Automatisierungs- und
Softwarelösungen für die vierte industrielle Revolution.
Schon heute bereit sein für die Anforderungen von morgen.
Bestellungen am gleichen Tag bearbeiten.Kundenspezifische, integrierte Maschinen.Optimale, intelligente Lagerlösungen.Einwandfreie Qualität und einfache Prozesse, ohne unnötige Kosten.
Holz Basel - SchweizHalle 1, Stand A20
Biesse Schweiz GmbHLuzernerstrasse 266294 Ermensee Tel. +41 (0)41 399 09 [email protected]
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6 | holzBaumarktschweiz 05/2016
hbs | holzBaumarkt-Welt
Geschäftsführerwechsel bei Ligno trend
Lignotrend im südbadischen Weilheim-Bann-
holz, 1992 gegründet, stellt Brettsperr-
holz-Komponenten für den konstruktiven
Holzbau und den Innenausbau her und ver-
treibt diese europaweit an Holzbauunter-
nehmen. Unternehmensgründer Werner
Eckert kann für sich in Anspruch nehmen,
zu den geistigen Vätern des modernen Pro-
duktes Brettsperrholz zu zählen. Jetzt über-
gibt er die Geschäftsführung an die nächste
Generation: Sein Sohn Ralph Eckert leitet
das Unternehmen Lignotrend und mit ihm
inzwischen rund 100 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter seit dem Frühjahr 2016.
Der ausgebildete Zimmermann und Diplom-
ingenieur Ralph Eckert ist bereits seit 2008
tätig und führte in dieser Zeit die Abteilun-
gen Produktentwicklung, Statik/Technik
und Auftragsabwicklung. Mit seinem Know-
how sind die besten Voraussetzungen für
die Fortführung der Unternehmensvision
«Holzbau gestalten … sichtbar, hörbar, fühl-
bar.» gegeben: Lignotrend will der Holz-
bau-Architektur mit seinen Lösungen konti-
nuierlich neue Qualitäten und Gestaltungs-
möglichkeiten eröffnen.
«Wir werden die Lignotrend-Brettsperr-
holz-Elemente auch in Zukunft derart kon-
sionen von 11 x 11 x 11 m — verbaut, was rund
85 Prozent entspricht. Bei der Übergabe
gratulierte Melanie Brunner der Krienser
Bevölkerung zu ihrem Entscheid, mit
Schweizer Holz zu bauen. Die Verwendung
von Schweizer Holz trage zu einer hohen
Wertschöpfung in der Region bei: nicht nur
würden Arbeitsplätze erhalten, junge Leute
ausgebildet, die Transportwege seien kurz,
sondern die Wälder würden auch umwelt-
schonend bewirtschaftet und das Holz
wachse nach. Im Fall von Kriens wächst das
verbaute Holz in etwas mehr als einer Stun-
de wieder nach und speichert so viel CO2,
wie eine vierköpfige Familie in 60 Jahren
produziert. Das multifunktionale Gebäude
wurde von den Masswerk Architekten in Lu-
zern entworfen, als Ingenieure waren die
Pirmin Jung Ingenieure aus Rain im Einsatz,
und die Hecht Holzbau AG war das ausfüh-
rende Holzbauunternehmen.
Zusammenarbeit zwischen Homag (Schweiz) AG und Ansorix Holding AGSeit 2003 ist die Homag Group AG als welt-
weit führender Hersteller von Holzbearbei-
tungsmaschinen und -anlagen mit einer
Tochtergesellschaft in der Schweiz vertre-
ten. Die Stärke der Homag (Schweiz) AG in
Höri bei Zürich definiert der Geschäftsfüh-
rer Peter Niederer so: «Wir bieten unseren
Kunden kompetente und umfassende Bera-
tung sowie den kompletten Verkaufs- und
zipieren und stetig weiterentwickeln, dass
sie ab Werk möglichst viele Funktionen und
beste bautechnische Kennwerte mitbrin-
gen», so Ralph Eckert. Aktuell sind im Ge-
schäftsbereich der Konstruktionselemente
der mehrgeschossige Holzbau sowie grosse
Deckenspannweiten im Fokus, im Geschäfts-
bereich Innenausbau/Akustikpaneele die
schwerentflammbaren Ausführungen, etwa
für Versammlungsstätten.
Kriens: Der neue Werkhof setzt auf Schweizer Holz
Die Freude über das neue Werkhof- und Feu-
erwehrgebäude Eichenspes war bei der Kri-
enser Bevölkerung gross, als dieses in ei-
nem offiziellen Akt eingeweiht und gesegnet
wurde. Und auch beim Gemeindepräsiden-
ten Cyrill Wiget herrschte Freude, als er von
Melanie Brunner, Geschäftsführerin der
PROHOLZ Lignum Luzern, die Auszeich-
nung «Herkunftszeichen Schweizer Holz» in
Empfang nehmen durfte. Die Lignum — Holz-
wirtschaft Schweiz verleiht diese Auszeich-
nung an Objekte, welche nachweislich zu
mindestens 80 Prozent aus Schweizer Holz
gebaut wurden. Beim neuen Werkhof wur-
den insgesamt 1347 m3 oder 622 Tonnen
Schweizer Holz — ein Würfel in den Dimen-
Sigrist Rafz – seit Generationen dem Holz verpflichtet.
Willkommen in unserer Fach-
und Parkettausstellung Sigrist Rafz Holz+Bau AGBahnhofstrasse 11, 8197 Rafzwww.sigrist-rafz.ch
SH
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holzBaumarktschweiz 05/2016 | 7
holzBaumarkt-Welt | hbs
After Sales Service aus einer Hand.» Aus-
serdem können sich alle Interessierte in den
Ausstellungsräumen persönlich vom Leis-
tungsvermögen der Homag Maschinen und
Anlagen überzeugen. «Unsere Maschinen
und Bearbeitungslösungen sind in Sachen
Technik, Software und Service von vornher-
ein perfekt aufeinander abgestimmt – auch
weil die verschiedenen Hersteller aus der
Homag Group heute enger denn je zusam-
menarbeiten. Deshalb liegen wir im Wettbe-
werbsvergleich ganz weit vorn, wenn es um
Automatisierung und effizient fliessende
Produktionsprozesse geht», so Niederer
weiter.
Um den Kunden ihre Wünsche und Ideen
rund um die Automatisierung in der Holz-
verarbeitung zu erfüllen, hat die Homag
(Schweiz) AG eine projektbezogene Zusam-
menarbeit mit der Ansorix Holding AG aus
Fahrwangen beschlossen. Ansorix ist bran-
chenübergreifend bekannt für das breite
Angebot an Gesamtlösungen für Intralogis-
tik und Automation sowie für die effiziente
Umsetzung von Sonderlösungen nach Kun-
denwunsch.
Zukunft mit System — für Sie. Aus einer
Hand liefern die Ansorix-Unternehmen
massgeschneiderte Systeme mit intelligen-
ter Software, raffiniertem Engineering,
kompetenten Beratungs- und Planungs-
dienstleistungen sowie Services. Den Kun-
den Wettbewerbsvorteile zu verschaffen, ist
die Mission von Ansorix.
Saubere Luft in Cham Pavatex, der Schweizer Hersteller von Holz-
faserdämmplatten, reduziert übermässige
Geruchsemissionen im Werk Cham durch
Inbetriebnahme einer Anlage zur regenera-
tiven thermischen Nachverbrennung der
Abluft. Die Abluft aus der Produktion wird
zentral gesammelt und vollständig von
sämtlichen organischen Inhaltsstoffen ge-
reinigt. Eine unabhängige Kontrollinstanz
hat die Wirksamkeit dieser Anlage durch Ge-
ruchsmessungen bestätigt.
Im Jahr 2012 hat die Pavatex-Gruppe mit
dem Kanton und der Gemeinde eine triparti-
te Vereinbarung getroffen, welche Pavatex
verpflichtete, in ihrem Werk in Cham über-
mässige Geruchsemissionen zu reduzieren
und damit einer Sanierungspflicht im Sinne
der Luftreinhalteverordnung nachzukom-
men. In der Folge hat Pavatex 1.6 Mio. CHF in
den Aufbau einer Anlage zur regenerativen
thermischen Nachverbrennung investiert.
Diese Anlage arbeitet seit der Produktions-
aufnahme am 7. Januar 2016 im Regelbe-
trieb absolut störungsfrei. Die Anlage läuft
aktuell auf ca. 50 Prozent der Leistung, so-
mit können zukünftige Produktionssteige-
rungen problemlos abgefangen werden. Die
in der tripartiten Vereinbarung zugesicher-
ten Leistungswerte werden übertroffen: Die
Verfügbarkeit liegt bei über 98 Prozent, die
Gerüche konnten zu 96 Prozent reduziert
werden. Diese Werte wurden von der Fa.
Müller-BBM Schweiz AG, Allschwil, durch
Messung zu Beginn des Monats Mai 2016 be-
stätigt.
Erstmals wird dank des Filters auch die Ab-
wärme aus der Produktion genutzt. Pavatex
konnte im letzten Winter sämtliche Gebäude
damit heizen. Seit Jahresbeginn wurden da-
mit 1500 MWh an Gas für Heizzwecke einge-
spart — das entspricht einer CO2-Reduktion
von rund 330 Tonnen. Zukünftig kann auch
Wärme in das zu erstellende Fernwärmenetz
der Gemeinde Cham eingespeist werden.
Jetzt in den jungen Wald investierenAm 6. September 2016 hat das Bundesamt
für Statistik endlich die Zahlen zur Holznut-
zung 2015 publiziert — sie zeigen einen
Rückgang. Das Angebot an Nadelstamm-
holz hat letztes Jahr um gut 10 Prozent ab-
genommen und ist auf einen Tiefstand ge-
sunken: Rund 2 Mio. Kubikmeter dieses
Rohstoffs für den klimapolitisch wichtigen
Holzbau wurden auf den Markt gebracht —
20 Prozent weniger als noch vor 5 Jahren.
Die Schweizer Rohholzverbraucher — allen
voran die Sägewerke — sind besorgt über
diese Entwicklung. Ihre Versorgung war
2015 zwar noch ausreichend gut, aber eine
andere Befürchtung wächst: Wenn der
Schweizer Wald zu wenig durchforstet und
verjüngt wird, steigt das ohnehin hohe
Durchschnittsalter der Bäume weiter an,
während gleichzeitig ihre Klimafitness
sinkt. Das sind sehr ungünstige Perspekti-
ven. Um diese Entwicklung zu beeinflussen,
müsste bereits heute mehr in den Wald in-
vestiert werden.
0848 66 24 55
Deshalb ist darauf zu achten, dass ein be-
friedigender Durchschnittserlös erzielt
wird. Die einheimischen Verarbeiter sollten,
wenn immer möglich, bedarfsgerecht belie-
fert werden. (pd)
www.waldschweiz.ch
Die in weiten Teilen des Landes noch immer
herrschende rege Bautätigkeit sorgt für ei-
ne gute Auftragslage der Sägereien mit
entsprechender Nachfrage nach allen
Stammholzsortimenten. Industrieholzsorti-
mente konnten nur eingeschränkt geliefert
werden. Die tiefen Rundholzpreise und die
währungsbedingt schwieriger geworde-
nen Exporte veranlassten die Waldbesitzer
im letzten Winter zu kleineren Erntemen-
gen. Die einheimischen Verarbeiter wur-
den dennoch ausreichend mit Rundholz
beliefert. Dank nur geringen Zwangsnut-
zungen blieben Angebot und Nachfrage
im Inland ausgeglichen. Mit dem Beginn
der neuen Einschlagsaison hat nun der Be-
darf an frischem Rundholz wieder einge-
setzt. Wichtig ist jedoch, dass nur Holz
eingeschlagen wird, für das der Absatz
gesichert und die Lieferbedingungen ver-
einbart sind. Erfreulicherweise gelang es
der Branche, die Marktanteile zu halten und
die Nachfrage nach Schweizer Holz auszu-
bauen. Die verstärkten gemeinsamen An-
strengungen für den Einsatz von mehr
Schweizer Holz haben sich bewährt, zeigen
Erfolge und sollen fortgesetzt werden. Die
Verarbeiter stehen jedoch nach wie vor un-
ter hohem ausländischem Konkurrenz-
Weiterhin getrennte Preisempfehlungen, vorsichtige MengenplanungDie Vertreter der Waldwirtschaft und der Holzindustrie trafen sich Anfang September im Rahmen der Schweizerischen Holzmarktkommission (HMK) zur Beurteilung des Rundholzmarktes.
druck, der kaum Spielraum für Preiserhö-
hungen zulässt. In zähen Verhandlungen
erreichten die Parteien zwar eine Annähe-
rung in den Preisvorstellungen. Für eine
gemeinsame Preisempfehlung lagen die
Vorstellungen dennoch zu weit auseinan-
der, so dass schliesslich für weiterhin ge-
trennte Empfehlungen entschieden wurde.
Frisches Holz ist gefragt, insbesondere gute
Qualitäten. In normalen Holzschlägen fallen
aber immer auch mindere Qualitäten an.
Preisempfehlung der Holzmarktkommission vom 05.09.2016
CHF/Festmeter Juni 2016 September 2016
ab Waldstrasse HIS Wald Schweiz HIS Wald Schweiz
Fichte L1 2b B 98 104 100 104
Fichte L1 4 B 102 107 104 107
Fichte L1 3 C 75 86 75 80
Fichte L1 5 C 70 79 70 80
Fichte L3 3 B 102 107 104 104
Fichte L3 3 C 78 86 82 82
Tanne: Preis für Fichte 10–13 CHF 10 % 10–13 CHF 10 %
minus CHF resp. %
Buche 4 B 75 95 80 95
Buche 4 C 60 65-75 60 75
hbs | Holzwirtschaft
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Tel. +41 (0)71 361 10 50 [email protected] www.kruesi-ag.ch
100 Container gesenkt werden. Das sind
jährlich über 650 Tonnen Feinstaub, welche
der Atmosphäre und unseren Lungen er-
spart bleiben und stattdessen den Weg in
ordentliche Deponien nehmen. «Damit ist
Klimaschutz auch ohne Nebenwirkungen
möglich», kommentiert Andreas Keel, Ge-
schäftsführer von Holzenergie Schweiz, die
erfreuliche Bilanz. (pd)
www.holzenergie.ch
Im Jahr 2007 beschloss der Bundesrat tie-
fere Feinstaub-Grenzwerte für grössere
Holzfeuerungen, damit die stetige Zunah-
me der Holzenergienutzung nicht zu einer
erhöhten Luftbelastung führt. Die Holz-
energiebranche hat diese grosse Herausfor-
derung angenommen und, wie sich bereits
jetzt zeigt, ihre «Hausaufgaben» gemacht.
Neue Anlagen mussten ab 2007 von Beginn
weg mit Partikelabscheidern ausgerüstet
1000 Container Feinstaub weniger in der LuftSeit 2007 müssen Holzfeuerungen grösser als 500 kW Leistung mit einem Partikelabscheider («Feinstaubfilter») ausgerüs-tet werden. Neue Anlagen benötigen die Filter sofort. Ältere, vor 2007 in Betrieb genommene Anlagen haben eine Frist zur Nachrüstung bis spätestens 2017. Bereits jetzt zeigt sich, was unserer Luft durch diese Massnahme erspart bleibt.
werden. Betroffen waren auch über 800
Anlagen grösser als 500 kW Leistung, wel-
che vor 2007 erstellt und in Betrieb genom-
men wurden. Eine Branchenumfrage ergab,
dass bereits ein Jahr vor Ablauf der Sanie-
rungsfrist die meisten dieser Anlagen über
einen Partikelabscheider verfügten. Damit
konnte die früher jedes Jahr in die Luft
emittierte Feinstaubmenge von umgerech-
net rund 1100 Containern (800 l) auf unter
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10 | holzBaumarktschweiz 05/2016
Auf dem Areal Suurstoffi in Risch-Rotkreuz
wächst derzeit Stück um Stück ein neues
Quartier, in dem Wohnen, Arbeiten und Frei-
zeitaktivitäten miteinander verbunden sind.
Im Endausbau wird die Suurstoffi Raum für
1500 Bewohner und über 2500 Arbeitsplät-
ze bieten. Zudem werden rund 2000 Stu-
dierende der Hochschule Luzern und Schü-
ler das Areal frequentieren. Die in Zug an-
sässige Zug Estates Gruppe zeichnet für die
integrale Entwicklung dieses zehn Hektaren
grossen Quartiers verantwortlich.
Auf dem an der Bahnlinie gelegenen Bau-
feld entsteht nun ein Bürogebäude in einer
Holz-Beton-Verbundkonstruktion. Mit zehn
Geschossen über Terrain ist der Bürobau
das erste Holz-Hochhaus der Schweiz. Die
Baubewilligung wurde am 26. Juli 2016 er-
teilt. Der Baustart ist Ende August erfolgt;
die Baufertigstellung ist für 2018 geplant.
Der Holzbau hat sich nach langer Ein-
schränkung durch die Brandschutzvor-
schriften vor rund zehn Jahren den Zugang
zum Bau grosser Volumen erschlossen.
Seither entwickelt sich das neue Segment
des mehrgeschossigen Holzbaus mit star-
ken Zuwachsraten. Jedes Jahr entstehen
mittlerweile rund 500 Mehrfamilienhäuser
mit Holz, oft in gemischter Bauweise.
Mit dem Holzbau hat die Bauherrin Zug
Estates AG bereits bei verschiedenen Bau-
projekten gute Erfahrungen gemacht. 2010
wurde mit dem Hotel City Garden in Zug das
erste viergeschossige Holzhotel der
Schweiz eröffnet. Auf dem nördlichen Are-
Erstes Holz-Hochhaus der Schweiz in Risch-RotkreuzSeit 2015 ist von den Schweizer Brandschutzvorschriften her die Anwendung von Holz in allen Gebäude kategorien und Nutzungen zugelassen. Selbst Hochhäuser mit Holzbauteilen sind neu möglich. Jetzt entsteht das erste Holz-Hochhaus der Schweiz in Risch-Rotkreuz im Kanton Zug.
alteil der Suurstoffi entstanden von 2013 bis
2014 neun Gebäude mit insgesamt 156
Wohneinheiten im Holzelement— sowie im
Holz-Hybridbau.
Die Anforderungen für den jetzt entstehen-
den Holz-Zehngeschosser sind hoch. Ein
enger Terminplan zwingt zu konsequenter
Planung in höchster Präzision, wofür der
Holzbau prädestiniert ist. Die gewählte
Holz-Beton-Verbundkonstruktion erlaubt
eine um vier bis sechs Monate verkürzte
Bauzeit, da die einzelnen Elemente im Werk
einschliesslich Heiz—, Kühl— und Lüftungs-
komponenten vorgefertigt werden können.
«Eine unserer Auflagen war, dass die Planer
mit Building Information Modeling (BIM) ar-
beiten», sagt Kim Riese, Leiter Entwicklung
& Bauprojekte bei Zug Estates. Im Holzbau
sind solche digitalen Planungs— und Pro-
zessketten üblich. Dies begünstigt laut Rie-
se die bekanntermassen kurzen Bauzeiten
und die hohe Termintreue des Holzbaus. Im
Vergleich zum Massivbau ergäben sich kei-
ne höheren Erstellungskosten.
Brandschutzvorschriften benach-teiligen Holz nicht mehrDie bauliche Anwendung von Holz war in
der Schweiz lange Zeit vom Brandschutz
her eingeschränkt. Bis Ende 2004 waren
mit Holz nicht mehr als zwei Geschosse plus
Dachausbau erlaubt, was zur Folge hatte,
dass zumeist nur Einfamilienhäuser und
Kleinbauten aus Holz entstanden. Um diese
Sackgasse zu öffnen, baute die Lignum zu-
sammen mit dem Bundesamt für Umwelt
BAFU ab 2001 in einem breit angelegten,
national und international abgestützten
Verbund das Grossprojekt «Brandsicherheit
und Holzbau» auf. Es sollte das Brandver-
halten von Holz im mehrgeschossigen Bau-
en erforschen und im Hinblick auf die An-
wendung des Materials in diesem Massstab
Konzepte für brandsichere Konstruktionen
und Bauteile entwickeln.
Eingebunden waren dabei alle massgebli-
chen Partner im In- und Ausland: in der
Schweiz unter anderem die ETH Zürich, die
Berner Fachhochschule Architektur, Holz
und Bau in Biel, die Vereinigung Kantonaler
hbs | Holzbau
HOLZBAU MIT GEPRÜFTER QUALITÄT.
www.vgq.ch